Aufbruch nach Westen

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Rascall
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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Samstag 3. März 2007, 01:19

Rascall entging völlig, dass Ron sich dem alten Echel unter Tränen aufgelöst vorstellte und auch, dass Wanya immer interessierter zu hörte, schließlich aber ein wenig enttäuscht dreinblickte, weil sie nicht mehr über Zyranus erfuhr. Denn jetzt holte Echel einige Decken von seinem Wagen und rollte sich unter eben diesem zusammen.

Rascall wirkte inzwischen recht nachdenklich. Er kratzte sich an seinem filzigen Ziegenbärtchen, runzelte hin und wieder die Stirn oder schaute zu Bran hinüber.

<b>Morgen will der Junge sein Training beginnen. Aber was stelle ich mir ihm am. Schattenmagie vielleicht? Ob er sie in sich wecken kann? Ob er ein Gespür für Magie hat? Oder sollte ich lieber ein bisschen mit ihm balgen? Sein Wille ist stark, doch jeder zweitklassige Schläger würde ihn wohl umpusten wie der Wind einen Grashalm.</b>

So vollkommen in Gedanken versunken, bemerkte Rascall erst, dass die anderen ihre Gespräche wohl beendet hatten, als das Schnarchen Echels auch bis zu ihm vordrang. Verwirrt schüttelte der alte Halunke den Kopf.

"Genug geplaudert! Jetzt wird geschlafen, sonst kommt einer von uns morgen nicht hinterher. Habt ihr alle Decken für die Nacht?" Er schaute sich um. Von Bran und Ron wusste er, dass sie sich selbst versorgen konnten, aber was war mit Wanya? Rascall fand sie nahe am Feuer, zusammengerollt wie ein Kätzchen. Frieren würde sie wohl nicht.

So schlich sich der alte Halunke zu seinem Pferd und packte seinerseit zwei Decken aus. Eine legte er vorsorglich nahe an die Feuerstelle, falls die anderen sie brauchen mochten. Mit der zweiten kuschelte er sich selbst an einem bequemen Platz ein. Bevor Rascall einschlief, überprüfte er noch einmal seine Verletzung. Sie heilte bereits wie er zufrieden feststellte. Dann fielen ihm die Augen zu und schon bald stimmte er in das Schnarchen von Echel Varjar mit ein.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. März 2007, 12:56

Echel wurde früh wach, noch vor Sonnenaufgang. Damit war er sich zwar nicht sicher, denn man konnte die Sonne ja ohnehin nicht sehen, aber mit den Jahren entwickelte man ein Gefühl für so etwas.
Er packte seine Decken zusammen und verstaute sie auf dem Wagen, ebenso wie den Kessel (er war leer, wie er bemerkte, obwohl er sich sicher war das noch etwas Eintopf darin geblubbert hatte als er sich schlafen gelegt hatte) und den großen Dreibein. Der Händler spannte sein Pferd wieder vor den Karren, und trotzt des Lärms den er bei seiner Geschäftigkeit verursachte, schien keiner der Anderen wach zu werden. Nur Rons Schnurrhaare zuckten unruhig.
Echel schüttelte den Kopf, nahm seinen großen Kochlöffel und begann damit auf einem seiner Töpfe herumzuhämmern.

„Kommt fon!“

rief er,

„Aufftehen! Ef ift Feit daf wir weiterreifen! Die Fonne geht fon bald auf…glaube if!“

Er fuhr mit dem Hämmern fort bis wirklich alle offensichtlich wach waren und ihn mehr oder weniger feindselig anstarrten.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Mittwoch 7. März 2007, 22:30

Rascall schlief friedlich die ganze Nacht hindurch, bis ihn ein stetiges und sehr klangvolles Hämmern weckte. Benommen rieb er sich die Nasenwurzel und richtete sich halb auf, stützte sich dabei auf seinen Ellenbogen.

"Was? Was ist los?", murmelte er noch immer schläfrig. Rascall schlief gern und lang. Er genoss es richtig, nicht mehr in aller Frühe heraus zu müssen, um für seinen Herren – ehemaligen Herren! – das Frühstück zu holen oder sonstige Hausarbeiten zu erledigen. Dennoch schaffte er es dank der Sklavenschinderei noch heute, nach dem ersten morgendlichen Benommensein schlagartig munter zu werden. Rasch stieß er die Decken von sich und begann sogleich damit, sie zusammen zu rollen und auf dem Rücken seines Pferdes zu verladen, das brav in der Nähe graste.

Dann nahm er seine Feldflasche, trank ein paar Schlucke und schaute sich um. Sein Blick fiel auf Bran.

<b>Schüler ... Spüre ich da Nervosität?</b> Rascall täuschte sich nicht. Er war nervös, auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte. Da erschien er als die Ruhe selbst, aber innerlich zitterte er vor Aufregung. Sobald Bran erwachte, begann sein Training ... und Rascall war sein Lehrer! Dies rührte ihn weitaus mehr auf, als die Tatsache, dass sie sich nun von ihrem eigentlichen Ziel abwandten, um erneut ein anderes Ziel vorzuziehen. Es würde wohl noch eine ganze Weile dauern, bis Rascall hinter das Geheimnis des Anhängers um seinen Hals kam, aber es störte ihn kaum. Er freute sich, mit den beiden Brüdern und Wanya reisen zu dürfen. Sogar Echels Gesellschaft war ihm Willkommen.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Wanya » Donnerstag 8. März 2007, 10:39

Nachdem sie endlich eingeschlafen war, träumte Wanya von dem Wald in den sie heute wieder zurückkehren würde dann träumte sie von Katzen...

als sie dann plötzlich aus dem Schlaf gerissen wurde sprang sie auf und gab einen so komischen Laut vom sich, dass sie sich über sich selbst wunderte. Es war eine Mischung aus Schreien und Fauchen. Und ehe sie sich versah war Cosimo, der ärmste, aus der Kleiderfalte gefallen, in der er sich verkrochen hatte.

DA fiel Wanya ein, dass derkleine Kater wahrscheinlich eien riesen Hunger hatte.
Doch erstmal murmelte sie ein "Entschuldigung" für ddas komische Geräusch das sie gerade von sich gegeben hatte.Dann sah sie zu der Feuerstelle, doch auch dort wüde sie nichts für den kleinen Kater finden, was er essen könnte.

<b>Ich werde irendetwas suchen müssen was er essen kann... </b>Dan schob sie den kleinen Kater wider zurück in die Kleiderfalte.
Zuletzt geändert von Wanya am Donnerstag 8. März 2007, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Donnerstag 8. März 2007, 21:15

Als Rascall sah, dass Bran sich endlich nach dem dritten Mal umdrehen aus seinem Lager bequemte, stapfte er in gemütlichem Tempo zu ihm hinüber. Ausgelassen und locker blieb er bei Bran stehen und wippte auf den Fersen vor und zurück.

"Bereit, etwas Neues zu lernen?", fragte Rascall. Seine Stimme klang anders in Gegenwart von Bran. Irgendwie lag etwas Strenge darin ... oder war es Disziplin?

<b>Nimm ihn nicht zu leicht ran, der Junge soll etwas lernen.</b>

Rascall räusperte sich. Dann meinte er zwar nicht im Befehlston, aber mit dennoch genug Ruppigkeit dahinter, dass Bran erkennen konnte, dass es nun ernst wurde: "Bevor wir richtig mit dem Training anfangen, muss ich die erstmal passend darauf vorbereiten. Bis wir losmarschieren, hast du noch genug Zeit, deine Muskeln zu stählen – oder willst du ein kleiner Bengel mit Gummibeinen bleiben? Ab auf den Boden mit dir! Liegestützen!"

Rascall begann in die Hände zu klatschen, es war ein schneller Rhythmus. "Was ist denn los, Bran? Auf geht's!" Während er den Rhythmus angab, kehrte Rascall zu seinem Pferd zurück und nahm einen Großteil seiner Ausrüstung vom Rücken. Damit kam er zu Bran zurück. "Wenn wir losgehen, nimmst du die Sachen auf die Schultern und läufst neben uns her. Das stärkt nicht nur deinen Rücken, sondern auch die Beine."

Rascall erinnerte sich kurz an seine Zeit in Sarma zurück. Dort hatte er für kleinere Faustkämpfe in der Kampfarena seines Herren auch trainieren müssen. Damals hatten sie ihm einen toten Geier auf den Rücken gepackt. Er musste etwas älter als Bran gewesen sein.
Rascall schüttelte den Kopf. Genug mit seiner Vergangenheit, er musste zusehen, dass er dieses Wissen sinnvoll für Brans Training nutzte. Erneut klatschte er in die Hände.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Erzähler » Freitag 9. März 2007, 11:35

Echel wollte gerade auf den Kutschbock klettern, als Rascall Ron zu einigen Liegestützen aufforderte. Der alte Händler zog eine Augenbraue nach oben, sagte aber nichts, da etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Er wandte sich wieder von seinem Wagen ab und ging zu Wanya, die nur wenige Meter entfernt stand.

„Daf kleine Kätfchen fieht hungrig auf! Warum habt ihr denn nichtf gefagt? Ich habe etwaf eingekochtef Fleif dabei. Ich denke, daf wäre alf Futter geeignet.“

Echel kletterte auf den Wagen, wühlte in einer der Kisten und kehrte dann mit einem großen, bauchigen Glas zu Wanya zurück.

„Hier, bittefön. Ich fenke ef euch!“

Er lächelte und kletterte nun doch auf seinen Kutschbock.

„Alfo, wer laufen will foll laufen, wer nicht, foll hinten auf den Wagen klettern! Rafcall, ihr habt ja ein Pferd. Wie viele Liegeftütfe foll der Junge denn noch machen?“

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Wanya » Freitag 9. März 2007, 13:50

Wanya sah Rascall zu wie er Bran zu Liegestützen aufforderte und wunderte sich, dass der Junge das alles so leicht über sich ergehen ließ. Als dann Echel zu ihr kahm und auf Cosimo ansprach riss sie sich aus ihrer Erstarrung und bedankte sich für das glas mit eigelegtem Fleisch das er ihr hinhielt. Dann kleterte sie samt Kater auf den Wagen, wobei sie aufpassen musste das sie mit ihren Krallen die Säcke nicht aufriss.

Sie setzte sich Cosimo auf den Schoß und redete auf ihn ein:" Na, Kleiner hast wohl Hunger? Schau mal." Sie riss ein Stück Fleisch in kleine Teile und hielt Cosimo eines hin, Dieser aß es so schnell auf, dass Wanya Angst hatte er würde ihr gleich in den Finger beißen, was ja auch nicht schlimm gewesen wäre bei den kleinen Zähnen.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Freitag 9. März 2007, 15:28

Rascall beobachtete mit vezogener Miene Brans Liegestützen. Ihm fiel sofort auf, dass der Junge nicht viel von Krafttraining verstand, andernfalls hätten seine Liegestützen nicht so amateurhaft ausgeschaut.

<b>Das wird ein langes und hartes Training, aber Bran darf nicht aufgeben, ebensowenig wie ich. Ich werde ihm helfen und ihn stark machen.</b>

Rascall wollte in diesem Moment einschreiten und Bran erklären, was der Unterschied zwischen seinen und richtigen Liegestützen waren, als Echel zum Aufbruch drängte.

<b>Ein andermal</b>, seufzte Rascall innerlich und winkte Bran zu. "Genug für jetzt. Das reicht. Schnapp dir die Ausrüstung, die ich die hier hingelegt habe und marschiere neben dem Karren her. Nein, du <i>läufst</i>, das ist besser. Ich will einen gemütlichen Sprint von dir sehen. Mach schon!" Es gefiel Rascall nicht sonderlich, so streng zu sein, doch er glaubte, dass er nur so Bran dazu anspornen konnte, sein Bestes zu geben.

Er selbst ging zu seinem Pferd wie Echel es schon vermutet hatte und saß auf. Gemächlich ritt er zu dem Handelskarren hinüber, auf dem sich Wanya bereits niedergelassen hatte. "Huch, wo kommt denn das Kätzchen her? Dein Freund?", fragte er das Mädchen und lächelte. Dann ließ er seinen Braunen in einem gemächlichen Trab neben dem Karren einhergehen.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Wanya » Freitag 9. März 2007, 18:33

Wanya sah die ganze Zeit zu Bran und sie kam nicht darum herum ihn für Seine Willensstäke zu bewundern. Sie hätte Rascall wahrscheinlich schon längst eine gescheuert. Als Cosimo an ihren Fingern knaberte merkte sie, dass der Kater nichts mehr zu Essen in ihrer Hand fand und fischtr erneut etwas aus dem Glas. In dem Moment begann der Wagen zu fahren und Wanya wäre fast hinten hinunter gerutscht, denn sie saß nicht neben Echel auf dem Sitz sodern auf der Ladefläche auf einer der Kisten. Als Rascall sie auf den kleinen Kater ansprach hatte sie gerade wieder ihre bequemere Haltung eingenommen.

dann antwortete sie seiner Frage: "Ja,mein kleiner Freund! Ich habe ihn in der Stillen Ebene gefunden." Und dann fügte sie mit einem ungläubigen Blick auf Bran hinzu: " Macht er das feiwillig?"
Zuletzt geändert von Wanya am Freitag 9. März 2007, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Freitag 9. März 2007, 23:17

Rascall war so mit Bran beschäftigt gewesen, dass er garnicht bemerkt hatte, dass sich Ron nach dem Schlaf auf einen Baum und anschließend auf den Karren von Echel verfrachtet hatte. Er sah sich nur kurz um und stellte fest, dass sie alle aufbruchbereit waren.

Sein Blick fiel wieder auf Bran, der sich die Last der Ausrüstung tatsächlich ohne zu Muren auf den Rücken packte und los sprintete. Langsam lief er neben dem Karren her und schon begannen die Schweißperlen auf seine Stirn zu treten.

Wanya fragte ihn, ob Bran diese ganze Quälerei freiwillig machte. Rascall nickte nur. "Er will stärker werden. Ich helfe ihm dabei. Neimand hat behauptet, es würde leicht sein."
Dann schaute Rascall in Wanyas Richtung und lächelte breit und zuversichtlich. "Aber Bran schafft das schon, er hat das Herz am rechten Fleck. Er darf nur nicht aufgeben."

Erneut blickte er kurz zu Rascall. Der Junge mühte sich wahrlich ab. Es war wirklich nicht leicht, Rascall zum Lehrer zu haben. Aber nur so würde er auch Kraft und innere Stärke entwickeln. Das war der erste Schritt zu wahrer Stärke.

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 13. März 2007, 15:40

So bewegte sich die Gruppe langsam nach Westen, auf den Wald Neldoreth zu. Sie unterhielten sich während der Reise nicht viel. Wanya spielte mit ihrem Kater, Ron schlief und Bran schnaufte angestrengt unter der Last des Gepäcks. Nur Rascall wechselte gelegentlich einige Worte mit Echel. So erfuhr er zum Beispiel das Echel von einem Händler aus Dessaria gehört hatte, dass die merkwürdigen schwarzen Wolken noch nicht über den Wald Neldoreth hinausgekommen waren. Die Länder westlich des Waldes mussten noch normales Wetter haben.

„Daf ift gut!“

meinte Echel,

„denn daf bedeutet, daff Faldorf Macht noch nicht überall ungebrochen ift. Ef befteht noch Hoffnung!“

Nachdem sie viermal gerastet hatten und somit etwa 2 Tage unterwegs gewesen waren, erkannten sie in der Ferne eine dunkle Linie. Echel deutete nach vorn.

„Da ift der Wald! Ef ift noch nift vorbei, der Wald ift auch gefährlich. Aber fumindest gibt ef dort genug Möglichkeiten, fich fu verftecken.“

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Wanya » Dienstag 13. März 2007, 17:39

Inzwischen waren sie zwei Tage gereist und Wanya wunderte sich wie kurz sie nur brauchten, um zurück zum Wald Neldoreth zu kommen. Sie selber hatte viel länger gebraucht. Während der ganzen bisherigen Reise hatte sie hinten auf dem Wagen gesessen, mit dem mit Cosimo auf dem Schoß. Der kleine Kater wurde von Tag zu Tag kräftiger und größer und Wanya war stolz auf ihn.

Wanya dachte während der Reise öfter mal an die Stadt der Zauberer. Sie war neugierig wie es dort wohl aussieht und vielleicht würde sie dort einen richtigen Beruf annehmenund in der Universität studieren.

" Muss man denn für die Universität etwas bezahlen?" fragte sie Echel. <b>hoffentlich nicht!!!</b>

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Dienstag 13. März 2007, 21:09

Ihre Reise dauerte nun schätzungsweise schon länger als einen Tag. Sie hatten häufig gerastet und jedes Mal hatte Rascall die Gelegenheit genutzt, um Bran neue Aufgaben zuzuteilen. Liegestütze, Kniebeugen, Sprinten, Kriechen ... Er nutzte all sein Wissen über Übungen aus, die er selbst als Sklave hatte erlernen müssen – die ihn aber auch stärker gemacht hatten. Und auf Bran wartete immerhin am Ende jedes Trainings eine warme Mahlzeit oder sein Lager.

<b>Es geht ihm nicht schlimm, du bist nicht zu hart zu ihm</b> Dennoch zweifelte Rascall an seiner Vorgehensweise. Das Training war schon richtig für den Körper, aber würde seine Seele mithalten? Rascall hoffte, dass Bran verstand, warum er so streng zu dem Jungen war. Er hoffte, die Brüder würden ihn dadurch nicht plötzlich mit anderen Augen sehen. Seit Beginn des Trainings hatte Rascall kaum noch ein freundliches Wort für Bran übrig gehabt. Dafür erteilte er ihm Befehle, gab ihm Aufgaben. Das war selbst für ihn fremd.

Wenn sein Schüler mit dem Training beschäftigt war, unterhielt sich Rascall mit Echel. Der hatte eine Menge interessanter Dinge zu erzählen. Die dunklen Wolken seien angeblich nicht über den Neldoreth hinausgegangen. Aber was hatte das alles mit Faldor, dem dunklen Gott, zu tun?

Als sie in der Ferne schon den Wald als dunkle Linie ausmachen konnten und Rascall Bran beauftragt hatte, den weiteren Weg rückwärts zu gehen und sich nicht auf seine Augen zu verlassen, sondern auf seinen Instinkt, stellte Wanya an Echel die Frage, ob es Geld kosten würde, in Zyranus an die Universität zu gehen.

<b>Kommt für einen wie mich dann wohl nicht in Frage. Naja, ich beherrsche die Schattenmagie doch recht gut. Was will ich mehr? Aber vielleicht kann ich mir von den Lehrern da etwas abgucken und es dann Bran beibringen. Es kann nie schaden, sein Wissen zu mehren.</b>

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Mittwoch 14. März 2007, 11:38

Rascall sah zu Bran herüber. Alle Aufgaben hatte dieser bisher ziemlich gut gemeistert, doch schließlich schien er an einem Punkt angelangt zu sein, an dem er seine Grenzen fand.

Rascall glitt von seinem Braunen und ließ diesen einfach neben Echels Karren her laufen. Das Pferd hatte sich bisher als so treu erwiesen, dass er nicht glaubte, es würde sich jetzt aus dem Staub machen.

Er kam zu Bran. <b>Wie mache ich ihm das jetzt klar? Er muss ein Gefühl für den Untergrund bekommen und diese Ebene ist garantiert nicht so tückisch wie Wüstensand. Ich dachte, dies würde eine leichte Übung und eine Abwechslung für ihn sein. Nagut, es geht scheinbar nicht anders.</b>

Rascall baute sich vor Bran auf, was nicht sonderlich schwer war, denn als erwachsener Mann war er schon um ein ganzes Stück größer als der Junge. "Du musst ein Gefühl für den Boden unter deinen Sohlen bekommen. Deine Augen können dich täuschen, also muss der restliche Körper ran. Und nun los!", keifte Rascall und stieß Bran vor die Brust. Er schubste ihn, dass dieser rückwärts gehen muss und das tat Rascall immer heftiger, bis Bran geradezu über die Ebene stolperte.

<b>Fall nur nich hin! Halte durch, Junge!</b>

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Re: Aufbruch nach Westen

Beitrag von Rascall » Donnerstag 15. März 2007, 22:19

Rascall sprang mit einen Satz über Bran hinweg, als dieser stürzte. Er war so sehr in diesen Eifer geraten, ihn vor sich zu hetzen, dass auch er einen Moment lang nicht aufgepasst hatte. Doch statt hinzufallen, schaffte er aufgrund seiner Erfahrung und Reflexe, sich vor einem Sturz zu retten.

Rasch wandte er sich um und packte Bran locker am Hemd. Ohne große Anstrengung hob er ihn hoch und klemmte ihn sich unter den Arm wie ein großes Gepäckstück. Dann stapfte er durch das Gras zu Echels Karren und den anderen zurück.

Unterwegs fragte er: "Hast du dir wehgetan? Du musst den Schmerz runterschlucken. Die paar Schrammen, die du dir geholt hast, darfst du nicht einmal spüren. Glaub mir, Junge, ein Schwertstreich ist viel schlimmer." Er trug Bran noch immer unter dem Arm. Für einen Moment schwieg er. Dann ... "Gut gemacht. Auf dich kann man stolz sein. Nun, ich bin es jedenfalls. Du lernst schnell."

Rascall erreichte den Karren und setzte Bran einfach neben Wanya ab. "Wenn du willst, gebe ich dir zur Abwechslung eine Einführungsstunde zur Schattenmagie ... Wenn wir etwas mehr Ruhe haben." Er lächelte und stapfte neben dem Karren her.

"Sagt, Echel, ist es noch weit bis zum Wald?"

<b>Ich lasse Bran klettern und einen Hürdenlauf durch Dickicht machen. Das wird seine Muskeln aufbauen.</b>
Bran war froh, dass Rascall sein Training so gut aufnahmen und sich in keinster Weise beklagte. Das bestätigte Rascall in seinem Tun und machte ihn stolz.

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