Xune Myrlochars Häuschen

[Erzähler]

Maghul stellte alles auf den Kopf. Am Ende war von der schönen und gemütlich eingerichteten Hütte nur noch ein Haufen Chaos übrig. Das Holzgeschirr in der Küchenecke lag wild auf dem Boden verstreut. Das Bett, sowie Tische und Stühle waren umgeworfen, ein Stuhl hatte ein Bein verloren. Aber nirgends war eine Spur von Xune Myrlochar zu sehen. Wo konnte sie bloß stecken?
Maghul war nicht der hellste Kopf, aber selbst ihm fiel die dünne Staubschicht auf Fenstersims und den vorher wohlbehaltenen Möbeln auf. Hier war schon eine ganze Zeit lang niemand mehr drin gewesen, hatte sich diese Dunkelelfe aus dem Staub gemacht? Wie lange hing ihr Steckbrief schon an dem Pfeiler? Vielleicht war sie bereits über alle Berge. Maghul fand jedoch auch keine Spur, wohin sie gegangen sein könnte. Lebensmittel fanden sich nicht in ihrem Heim, nur ein Sack Kartoffeln und ein Kanten altes Brot.

[Erzähler]

Maghuls Interesse galt dem Inneren der Truhe. Welche Schätze oder Hinweise mochte sie bergen? Vielleicht versteckte Xune Myrlochar dort ihre Beute? Weswegen wurde sie noch gleich steckbrieflich gesucht? Maghul kramte kurz den Zettel mit ihrem Abbild heraus. Es standen eine Menge Zeichen und seltsam geschnörkelter Symbole unter ihrem Namen, aber Maghul konnte ja nicht lesen. Er würde hier und jetzt jedenfalls nicht den Grund herausfinden, warum eine Dunkelelfe ein gewisses Kopfgeld wert war. Im Grunde brauchte es ihn auch nicht zu kümmern. Dass er sie fand und die Belohnung kassierte, das waren seine Prioritäten.

Maghul wandte sich wieder der Truhe zu. Ohne große Vorsicht walten zu lassen, hob er den Deckel. In der Truhe lagen ein paar Münzen. Maghul steckte sie ein. Sonst fand sich darin nichts. Das konnte doch nicht sein. Diese Xune schien gewitzter als er gedacht hatte. Sie hinterließ keine einzige Spur!