Aufbruch nach Westen
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
<b>Ein Bote aus dem Westen? Und er sprach zu einem anderen Boten aus Andunie? Dann müssen diese beiden hier die zwei weiteren Personen sein.</b>
Rascalls Gesicht hellte sich ein wenig auf, allerdings wirkte er immer noch wie der unfreundliche Raufbold von nebenan ... oder wie ein grober Felsklotz.
Rascall wendete den Hengst, dass er seitlich vor den beiden Jungen stand.
"Schau dir das Pferd genau an, Junge. Vor allem den verzierten Sattel und die Decke darunter. Sieht es dem Ross des Boten aus Andunie ähnlich?"
<b>Wenn ja, weiß ich, dass das Kind mit dem Boten aus dem Westen denjenigen meint, den ich suche. Der freundliche Mann, der mir das Pferd überlassen hat, erwähnte, dass er mit einem Boten aus Dessaria sprach.</b>
Rascall stieg vom Pferd, damit die Jungen einen besseren Blick auf das Tier, den Sattel und die Decke nehmen konnten. Er hielt das Ross am Zügel, damit es nicht einfach davonlief. Es war schon verwunderlich genug, dass das Tier ihn überhaupt freiwillig bis hierher getragen hatte, wo er doch garnicht wirklich reiten konnte – zumindest nur einigermaßen auf Kamelen, denn in Sarma hatte man ihn oft für Kamelrennen eingesetzt.
Rascall wollte schon fast keine Antwort abwarten, also fragte er gleich hinterdrein: "Wisst ihr, wo euer unhöflicher Bote aus dem Westen hingegangen ist? Wollte er nach Dessaria?"
Rascalls Gesicht hellte sich ein wenig auf, allerdings wirkte er immer noch wie der unfreundliche Raufbold von nebenan ... oder wie ein grober Felsklotz.
Rascall wendete den Hengst, dass er seitlich vor den beiden Jungen stand.
"Schau dir das Pferd genau an, Junge. Vor allem den verzierten Sattel und die Decke darunter. Sieht es dem Ross des Boten aus Andunie ähnlich?"
<b>Wenn ja, weiß ich, dass das Kind mit dem Boten aus dem Westen denjenigen meint, den ich suche. Der freundliche Mann, der mir das Pferd überlassen hat, erwähnte, dass er mit einem Boten aus Dessaria sprach.</b>
Rascall stieg vom Pferd, damit die Jungen einen besseren Blick auf das Tier, den Sattel und die Decke nehmen konnten. Er hielt das Ross am Zügel, damit es nicht einfach davonlief. Es war schon verwunderlich genug, dass das Tier ihn überhaupt freiwillig bis hierher getragen hatte, wo er doch garnicht wirklich reiten konnte – zumindest nur einigermaßen auf Kamelen, denn in Sarma hatte man ihn oft für Kamelrennen eingesetzt.
Rascall wollte schon fast keine Antwort abwarten, also fragte er gleich hinterdrein: "Wisst ihr, wo euer unhöflicher Bote aus dem Westen hingegangen ist? Wollte er nach Dessaria?"
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
"Ich bin auch in Eile, ich muss diesen Boten finden..."
<b>Moment mal ... sagte der Junge gerade ...?</b>
"Geruchsspur?", entfuhr es Rascall überrascht und sogleich beäugte er diesen Jungen, der sich bis eben noch stark zurückgehalten hatte, skeptisch. "Was bist du, ein Bluthund?" Er fuhr nach vorn und versuchte den Jungen am Kragen zu schnappen, denn zu seltsam war ihm die Antwort erschienen.
<b>Geruchsspur, was für eine Nase muss dieses Kind haben! Ich rieche ja kaum einmal meinen eigenen Schweiß.</b>
Er bekam den Jungen jedoch nicht zu packen, denn obwohl dieser von Kurzsichtigkeit sprach, flink war er. "Ok, keine Spielchen mehr!", fuhr Rascall aufbrausend dazwischen. Er packte den anderen Jungen an der Schulter und festigte seinen Griff. Wie winzig seine Knochen doch unter Rascalls großer Hand wirkten. "Der Bote erzählte mir, dass ein Mann aus Dessaria mit zwei anderen Gestalten nach Westen gezogen sei, als er in der Stillen Ebene auf sie traf. Ihr beiden wisst von einem solchen Boten. Also, wo ist er. Ich will keine Ausflüchte mehr, sondern Antworten!"
Während Rascall sprach zuckte sein Schatten wild über den Boden als führte er ein Eigenleben und die Miene des Mannes verfinsterte sich noch mehr.
"Und warum kann der da so gut riechen?", fügte er grimmig hinzu und zeigte auf Ron.
<b>Moment mal ... sagte der Junge gerade ...?</b>
"Geruchsspur?", entfuhr es Rascall überrascht und sogleich beäugte er diesen Jungen, der sich bis eben noch stark zurückgehalten hatte, skeptisch. "Was bist du, ein Bluthund?" Er fuhr nach vorn und versuchte den Jungen am Kragen zu schnappen, denn zu seltsam war ihm die Antwort erschienen.
<b>Geruchsspur, was für eine Nase muss dieses Kind haben! Ich rieche ja kaum einmal meinen eigenen Schweiß.</b>
Er bekam den Jungen jedoch nicht zu packen, denn obwohl dieser von Kurzsichtigkeit sprach, flink war er. "Ok, keine Spielchen mehr!", fuhr Rascall aufbrausend dazwischen. Er packte den anderen Jungen an der Schulter und festigte seinen Griff. Wie winzig seine Knochen doch unter Rascalls großer Hand wirkten. "Der Bote erzählte mir, dass ein Mann aus Dessaria mit zwei anderen Gestalten nach Westen gezogen sei, als er in der Stillen Ebene auf sie traf. Ihr beiden wisst von einem solchen Boten. Also, wo ist er. Ich will keine Ausflüchte mehr, sondern Antworten!"
Während Rascall sprach zuckte sein Schatten wild über den Boden als führte er ein Eigenleben und die Miene des Mannes verfinsterte sich noch mehr.
"Und warum kann der da so gut riechen?", fügte er grimmig hinzu und zeigte auf Ron.
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
Rascall ließ den Jungen mehr aus reiner Verblüffung denn aufgrund der Aufforderung los. Er griff sich an den Kopf, stützte sich dann an seinem Pferd ab und griff sich wieder an den Kopf.
Sein Schatten hatte sich längst wieder beruhigt.
"Eine ... Ratte?!", brachte Rascall ungläubig hervor und starrte den Hybriden an. "Eine sprechende Ratte! Nein, ein Ratten<i>junge</i>."
Er lachte auf, aber es klang mehr nervös und verwirrt, denn spottend. Einen Moment ging er auf und ab, dann kam er zurück und starrte den Rattenjungen erneut an. Dabei ging er in die Knie und betrachtete ihn ausgiebig. In dieser Zeit schwieg er, kümmerte sich nicht um den mutmaßlichen Zwillingsbruder, der eindeutig <i>keine</i> Ratte war, sondern starrte weiter ungläubig. Schließlich glätteten sich seine Züge, er schaute mild und beinahe traurig.
"Eine Krankheit, sagst du? Hast du sie schon lang ... ich meine ... bist du so auf die Welt gekommen?"
<b>Armer Bursche. Er hat es in seinem Zustand sicher nicht leicht gehabt.</b> In Rascall kam dieser ihm bereits bekannte Beschützerinstinkt hoch, den er verspürte, seit man ihn nach Sarma gebracht und zum Sklaven gemacht hatte. Nein, seit er in der Lage war, den Schwachen zu helfen ... und den Verstoßenen.
"Mein Name ist Rascall", sagte er, streckte dem Rattenjungen jedoch keine Hand zum Gruße entgegen. Nicht, weil er eine mögliche Ansteckung fürchtete, sondern vielmehr weil es nicht seine Art war. Er erhob sich wieder. "Und ihr seid garnicht mit dem Boten unterwegs, vermute ich. Sucht ihr zwei ein Heilmittel für deinen ... Zustand?"
Sein Schatten hatte sich längst wieder beruhigt.
"Eine ... Ratte?!", brachte Rascall ungläubig hervor und starrte den Hybriden an. "Eine sprechende Ratte! Nein, ein Ratten<i>junge</i>."
Er lachte auf, aber es klang mehr nervös und verwirrt, denn spottend. Einen Moment ging er auf und ab, dann kam er zurück und starrte den Rattenjungen erneut an. Dabei ging er in die Knie und betrachtete ihn ausgiebig. In dieser Zeit schwieg er, kümmerte sich nicht um den mutmaßlichen Zwillingsbruder, der eindeutig <i>keine</i> Ratte war, sondern starrte weiter ungläubig. Schließlich glätteten sich seine Züge, er schaute mild und beinahe traurig.
"Eine Krankheit, sagst du? Hast du sie schon lang ... ich meine ... bist du so auf die Welt gekommen?"
<b>Armer Bursche. Er hat es in seinem Zustand sicher nicht leicht gehabt.</b> In Rascall kam dieser ihm bereits bekannte Beschützerinstinkt hoch, den er verspürte, seit man ihn nach Sarma gebracht und zum Sklaven gemacht hatte. Nein, seit er in der Lage war, den Schwachen zu helfen ... und den Verstoßenen.
"Mein Name ist Rascall", sagte er, streckte dem Rattenjungen jedoch keine Hand zum Gruße entgegen. Nicht, weil er eine mögliche Ansteckung fürchtete, sondern vielmehr weil es nicht seine Art war. Er erhob sich wieder. "Und ihr seid garnicht mit dem Boten unterwegs, vermute ich. Sucht ihr zwei ein Heilmittel für deinen ... Zustand?"
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
Rascall lauschte Rons Worten schweigend, nickte einmal, als dieser von dem Rattenbiss erzählte, und machte ein ernstes Gesicht bei den Worten, dass es kein Heilmittel für Hybriden gab.
Trotzdem wunderte es ihn, dass zwei junge Burschen – ob Ratte oder nicht – einfach so aus ihrer Heimat auszogen. Er hätte in diesem Alter niemals freiwillig eine solche Reise begonnen, selbst wenn ihn zu Hause nur sein trinksüchtiger Vater erwartet hätte.
<b>Er war immerhin noch besser als der Sklavenhändler.</b>
"Sind eure Eltern wenigstens einverstanden mit eurem Aufbruch? Oder wissen sie gar nicht davon und ihr seid einfach nur ausgebüchst?", fragte Rascall die beiden Jungen, nachdem Ron seine Geschichte beendet hatte. "Wie heißt du eigentlich?", folgte die nächste Frage an den Nicht-Rattenjungen.
Trotzdem wunderte es ihn, dass zwei junge Burschen – ob Ratte oder nicht – einfach so aus ihrer Heimat auszogen. Er hätte in diesem Alter niemals freiwillig eine solche Reise begonnen, selbst wenn ihn zu Hause nur sein trinksüchtiger Vater erwartet hätte.
<b>Er war immerhin noch besser als der Sklavenhändler.</b>
"Sind eure Eltern wenigstens einverstanden mit eurem Aufbruch? Oder wissen sie gar nicht davon und ihr seid einfach nur ausgebüchst?", fragte Rascall die beiden Jungen, nachdem Ron seine Geschichte beendet hatte. "Wie heißt du eigentlich?", folgte die nächste Frage an den Nicht-Rattenjungen.
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
"Bran also", murmelte Rascall und seine Stimme klang rau und dunkel. Auch dem Zwillingsbruder reichte er nicht die Hand, stellte sich ihm aber ebenfalls noch einmal mit Namen vor. Dann schwieg er einen Moment, blieb auf einem Knie abgestützt und seine Stirn war in tiefe Falten gelegt.
<b>Diese Jungen haben niemanden mehr ... schändlich! Von den eigenen Eltern auf die Straße geworfen. Das sollte nicht sein. Feylin, mein kleiner Gott der Armen, hast du uns drei zusammengeführt, um etwas Neues zu beginnen? Aber ich muss doch diese Bergstadt suchen.</b>
Rascall griff sich an die Brust, er fühlte die Goldkette und die kleine Sonne unter seinem Hemd, wie sie kalt an seiner Brust lagen. In Dessaria würde er merh über diese Kette herausfinden, über die ehemalige Königsfamilie und seine eigene Vergangenheit ... aber das konnte warten. Im Augenblick zählte die Gegenwart.
Er erhob sich und sah auf die beiden Jungen herab, musterte sie einen Moment. "Habt ihr zwei ein bestimmtes Ziel vor Augen? Ich war auf der Suche nach diesem Boten, denn ich hoffte, er könnte mir den Weg nach Dessaria beschreiben. Das ist <i>mein</i> Ziel. Allerdings habe ich es nicht eilig. Vielleicht kann ich euch beide begleiten, dann hättet ihr eine starke Hand an eurer Seite."
<b>Und Schattenmagie, falls sie nötig werden sollte. Ich kann diese Burschen doch nicht einfach allein hier herumziehen lassen! Nein, ich werde sie begleiten, bis ich sicher sein kann, dass sie ihr Leben meistern werden und ihnen eine blühende Zukunft vor Füßen liegt.</b>
Rascall hatte sich längst geschlagen gegeben. Gegen sein Ehrgefühl und den Beschützerinstinkt tief in ihm war er machtlos. Seinem alten Vater hatte er nur mit ein paar Münzen aushelfen können, Bran und Ron allerdings wollte er mit weitaus mehr zur Seite stehen.
<b>Diese Jungen haben niemanden mehr ... schändlich! Von den eigenen Eltern auf die Straße geworfen. Das sollte nicht sein. Feylin, mein kleiner Gott der Armen, hast du uns drei zusammengeführt, um etwas Neues zu beginnen? Aber ich muss doch diese Bergstadt suchen.</b>
Rascall griff sich an die Brust, er fühlte die Goldkette und die kleine Sonne unter seinem Hemd, wie sie kalt an seiner Brust lagen. In Dessaria würde er merh über diese Kette herausfinden, über die ehemalige Königsfamilie und seine eigene Vergangenheit ... aber das konnte warten. Im Augenblick zählte die Gegenwart.
Er erhob sich und sah auf die beiden Jungen herab, musterte sie einen Moment. "Habt ihr zwei ein bestimmtes Ziel vor Augen? Ich war auf der Suche nach diesem Boten, denn ich hoffte, er könnte mir den Weg nach Dessaria beschreiben. Das ist <i>mein</i> Ziel. Allerdings habe ich es nicht eilig. Vielleicht kann ich euch beide begleiten, dann hättet ihr eine starke Hand an eurer Seite."
<b>Und Schattenmagie, falls sie nötig werden sollte. Ich kann diese Burschen doch nicht einfach allein hier herumziehen lassen! Nein, ich werde sie begleiten, bis ich sicher sein kann, dass sie ihr Leben meistern werden und ihnen eine blühende Zukunft vor Füßen liegt.</b>
Rascall hatte sich längst geschlagen gegeben. Gegen sein Ehrgefühl und den Beschützerinstinkt tief in ihm war er machtlos. Seinem alten Vater hatte er nur mit ein paar Münzen aushelfen können, Bran und Ron allerdings wollte er mit weitaus mehr zur Seite stehen.
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
Rascall schüttelte den Kopf und lehnte somit Rons Angebot eines Apfels ab. "Ich will dir nichts weg essen, ich habe selbst Proviant."
Und da fiel Rascall langsam ein, dass er schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen hatte. Beiläufig griff er in den Ranzen, der auf dem Rücken des Pferdes verstaut war und holte eine Scheibe Brot und Wurst heraus. Er wollte gerade den Jungen seinerseits etwas anbieten, da überlegte er, dass auch sie es ablehnen könnten, einfach weil sie Äpfel besaßen.
"Lasst uns teilen", meinte Rascall und setzte sich einfach auf den schmutzigen Boden. Der Dreck konnte seine Erscheinung nicht maßgeblich verschlimmern. "Der Apfel sieht nämlich, ehrlich gesagt, sehr schmackhaft aus."
<b>Ich habe so lange kein Pbst mehr gegessen. In Sarma hatte man Glück, einen schrumpeligen Krotzen zu finden.</b>
Rascall packte noch weiteres Brot und Wurst aus, legte alles vor sich ab und bediente sich dann. Während er aß, antwortete er auf Rons andere Frage: "Es ist besser, Fremden nicht gleich zu trauen. Wer weiß, vielleicht bin auch ich ein böser Mensch und suche nach euch, um eure kleinen Ohren abzuschneiden und dafür eine Belohnung zu kassieren."
Dann begann Rascall lauthals zu lachen und fiel nach hinten ins Gras. "Hahaha, Ron, du hast Recht. Ich muss euch nicht begleiten. Ich habe ein Ziel und ich werde diesem Ziel auch nachgehen ... irgendwann. Ich schätze, es hat nicht wirklich Eile." Er beendete seinen Lachanfall und setzte sich auf die Ellenbogen auf. "Ich würde euch gern begleiten. Ich weiß nicht, ob ihr jemals aus Andunie draußen gewesen seid. Wenn nicht, habt ihr keine Ahnung, wie eiskalt und herzlos die Welt sein kann ... und wie oft der Tod hinter einer Mauerwand lauert. Andunies Straßen sind ein ruhiges Fleckchen dagegen. Außerdem haben wir zunächst denselben Weg: durch die Stille Ebene. Ich weiß zwar auch nicht, wo ein Kloster liegen soll und vom Wald Arus hab ich ebenso wenig gehört, aber was soll's. Feylin wird uns Wissen schenken, wenn wir es benötigen."
Rascall ließ sich wieder nach hinten fallen und starrte zum Himmel hinauf. Pechschwarze Wolken bedeckten ihn. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Er wünschte sich den blauen Himmel über seinem Kopf, denn für ihn hatte er oft genug Freiheit bedeutet.
Und da fiel Rascall langsam ein, dass er schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen hatte. Beiläufig griff er in den Ranzen, der auf dem Rücken des Pferdes verstaut war und holte eine Scheibe Brot und Wurst heraus. Er wollte gerade den Jungen seinerseits etwas anbieten, da überlegte er, dass auch sie es ablehnen könnten, einfach weil sie Äpfel besaßen.
"Lasst uns teilen", meinte Rascall und setzte sich einfach auf den schmutzigen Boden. Der Dreck konnte seine Erscheinung nicht maßgeblich verschlimmern. "Der Apfel sieht nämlich, ehrlich gesagt, sehr schmackhaft aus."
<b>Ich habe so lange kein Pbst mehr gegessen. In Sarma hatte man Glück, einen schrumpeligen Krotzen zu finden.</b>
Rascall packte noch weiteres Brot und Wurst aus, legte alles vor sich ab und bediente sich dann. Während er aß, antwortete er auf Rons andere Frage: "Es ist besser, Fremden nicht gleich zu trauen. Wer weiß, vielleicht bin auch ich ein böser Mensch und suche nach euch, um eure kleinen Ohren abzuschneiden und dafür eine Belohnung zu kassieren."
Dann begann Rascall lauthals zu lachen und fiel nach hinten ins Gras. "Hahaha, Ron, du hast Recht. Ich muss euch nicht begleiten. Ich habe ein Ziel und ich werde diesem Ziel auch nachgehen ... irgendwann. Ich schätze, es hat nicht wirklich Eile." Er beendete seinen Lachanfall und setzte sich auf die Ellenbogen auf. "Ich würde euch gern begleiten. Ich weiß nicht, ob ihr jemals aus Andunie draußen gewesen seid. Wenn nicht, habt ihr keine Ahnung, wie eiskalt und herzlos die Welt sein kann ... und wie oft der Tod hinter einer Mauerwand lauert. Andunies Straßen sind ein ruhiges Fleckchen dagegen. Außerdem haben wir zunächst denselben Weg: durch die Stille Ebene. Ich weiß zwar auch nicht, wo ein Kloster liegen soll und vom Wald Arus hab ich ebenso wenig gehört, aber was soll's. Feylin wird uns Wissen schenken, wenn wir es benötigen."
Rascall ließ sich wieder nach hinten fallen und starrte zum Himmel hinauf. Pechschwarze Wolken bedeckten ihn. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Er wünschte sich den blauen Himmel über seinem Kopf, denn für ihn hatte er oft genug Freiheit bedeutet.
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
Rascall nahm sich einen der Äpfel und biss herzhaft hinein. Für ihn schmeckte es köstlich, auch wenn der Apfel nicht mehr ganz so frisch war. Ein Traum von einem Obst!
"Befffient euff", brachte er schmatzend hervor und wies mit einer Hand auf das Brot und die Wurst.
<b>Sind ziemlich unüberlegt aufgebrochen, wenn sie als Proviant nur die paar Äpfel und das Brot haben. Bei Feylin, sie brauchen mich wohl dringender als ich geglaubt hatte.</b>
Schnell hatte Rascall den Apfel verschlungen. Er rülpste und aß den Krotzen auch noch auf. Etwas so Kostbares durfte man nicht einfach wegwerfen. Da begann Bran zu sprechen. Der Junge entschied für sich und seinen Bruder, dass Rascall sie begleiten durfte, was den etwas unwirschen Mann zufrieden stimmte. Er half gern den Kleinen und Schwachen, obwohl er glaubte, dass die Jungen nicht ganz so schwach waren wie es den Anschein hatte. Immerhin schienen sie sich auch bisher gut durchgeschlagen zu haben. Trotzdem wäre es wohl nicht schlecht, wenn ihnen jemand wir Rascall zur Seite stand.
"Gern begleite ich euch, Bran", antwortete er dem Jungen. "Wie gesagt, mein Ziel kann wohl noch warten. Schließlich werde ich von niemandem erwartet, im Gegenteil. Wer weiß, was mir noch bevorstehen mag."
Rascall griff unter sein zerschlissenes und schmtuziges Wams und holte die Goldkette hervor. Der kleine Sonnenanhänger daran funkelte, obwohl keine Lichtquelle auszumachen war.
"Dies ist ein Geschenk meines Vaters. Es war ein Erbstück meiner Mutter und nun gehört es mir. Ich fand heraus, dass es etwas mit einer ehemaligen Königsfamilie zu tun hat. Den Menars. Sie sollen in der Bergstadt Dessaria gelebt und dort in der Kaserne gedient haben. Ich will herausfinden, ob ich ein Nachfahre dieser Königsfamilie bin und mich in Dessaria eine bessere Zukunft erwartet als die jetzige."
<b>Und ich will verdammt nochmal wissen, wie meine Mutter einen trinksüchtigen Versager wie meinen Vater geheiratet hat, wenn sie von königlichem Blut war.</b>
Rascall verbarg die Kette wieder unter seinem Wams. "Wie ihr seht, eilt es nicht. Ich hoffe, Dessaria irgendwo im Drachengebirge zu finden. Andere Gebirge kenne ich nicht und wüsste deshalb nicht, wo ich suchen sollte. Als ich dann erfuhr, dass ein Bote aus Dessaria durch die Stille Ebene marschiert, hab ich so schnell wie möglich versucht, ihn einzuholen. Aber mir scheint, das schaffe ich sowieso nicht mehr. Mein Pferd ist erschöpft. Aber ich werde mein Ziel schon erreichen, ich kämpfe dafür."
"Befffient euff", brachte er schmatzend hervor und wies mit einer Hand auf das Brot und die Wurst.
<b>Sind ziemlich unüberlegt aufgebrochen, wenn sie als Proviant nur die paar Äpfel und das Brot haben. Bei Feylin, sie brauchen mich wohl dringender als ich geglaubt hatte.</b>
Schnell hatte Rascall den Apfel verschlungen. Er rülpste und aß den Krotzen auch noch auf. Etwas so Kostbares durfte man nicht einfach wegwerfen. Da begann Bran zu sprechen. Der Junge entschied für sich und seinen Bruder, dass Rascall sie begleiten durfte, was den etwas unwirschen Mann zufrieden stimmte. Er half gern den Kleinen und Schwachen, obwohl er glaubte, dass die Jungen nicht ganz so schwach waren wie es den Anschein hatte. Immerhin schienen sie sich auch bisher gut durchgeschlagen zu haben. Trotzdem wäre es wohl nicht schlecht, wenn ihnen jemand wir Rascall zur Seite stand.
"Gern begleite ich euch, Bran", antwortete er dem Jungen. "Wie gesagt, mein Ziel kann wohl noch warten. Schließlich werde ich von niemandem erwartet, im Gegenteil. Wer weiß, was mir noch bevorstehen mag."
Rascall griff unter sein zerschlissenes und schmtuziges Wams und holte die Goldkette hervor. Der kleine Sonnenanhänger daran funkelte, obwohl keine Lichtquelle auszumachen war.
"Dies ist ein Geschenk meines Vaters. Es war ein Erbstück meiner Mutter und nun gehört es mir. Ich fand heraus, dass es etwas mit einer ehemaligen Königsfamilie zu tun hat. Den Menars. Sie sollen in der Bergstadt Dessaria gelebt und dort in der Kaserne gedient haben. Ich will herausfinden, ob ich ein Nachfahre dieser Königsfamilie bin und mich in Dessaria eine bessere Zukunft erwartet als die jetzige."
<b>Und ich will verdammt nochmal wissen, wie meine Mutter einen trinksüchtigen Versager wie meinen Vater geheiratet hat, wenn sie von königlichem Blut war.</b>
Rascall verbarg die Kette wieder unter seinem Wams. "Wie ihr seht, eilt es nicht. Ich hoffe, Dessaria irgendwo im Drachengebirge zu finden. Andere Gebirge kenne ich nicht und wüsste deshalb nicht, wo ich suchen sollte. Als ich dann erfuhr, dass ein Bote aus Dessaria durch die Stille Ebene marschiert, hab ich so schnell wie möglich versucht, ihn einzuholen. Aber mir scheint, das schaffe ich sowieso nicht mehr. Mein Pferd ist erschöpft. Aber ich werde mein Ziel schon erreichen, ich kämpfe dafür."
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
Rascall nahm die Skizze mit gerunzelter Stirn entgegen. Brans Worte im Hinterkopf studierte er das kleine Dokument. Leider war Rascall weder Kundschafter noch Kartograph und erkannte nur recht wenig auf dem Papier. Dennoch sah er, dass dort eine grobe Gebirgskette eingezeichnet war und links daneben stand <i>Arus</i> in blasser und sehr krakeliger Schrift. Eigentlich kaum zu erkennen, es hätten auch einfache Linien sein können. Nur mit viel Phantasie bildeten sie ein Wort, doch Rascall war sich ziemlich sicher, dass es Arus hieß.
"Ich weiß nicht, ob es eine Stadt im Drachengebirge gibt. Ich war niemals dort, habe immer nur die Silhouette in der Ferne gesehen, wenn ich auf den Mauern Andunies stand. Meine Mutter war es wohl, die mir einmal erzählte, dass die große Hauptstadt an den Berghängen liegt. So ganz genau erinnere ich mich aber nicht. Trotzdem heißt die Hauptstadt Pelgar und nicht Dessaria."
Er schaute sich die Skizze noch einmal an und dann zeigte er Bran seine Entdeckung. "Laut deinen Worten und dieser Angabe hier, liegt der Wals Arus tatsächlich im Westen. Sieh her, dort hat jemand viele kleine Kreuze gemacht. Vielleicht ist das der Sumpf. Wir sollten diese Gegend meiden."
"Ich weiß nicht, ob es eine Stadt im Drachengebirge gibt. Ich war niemals dort, habe immer nur die Silhouette in der Ferne gesehen, wenn ich auf den Mauern Andunies stand. Meine Mutter war es wohl, die mir einmal erzählte, dass die große Hauptstadt an den Berghängen liegt. So ganz genau erinnere ich mich aber nicht. Trotzdem heißt die Hauptstadt Pelgar und nicht Dessaria."
Er schaute sich die Skizze noch einmal an und dann zeigte er Bran seine Entdeckung. "Laut deinen Worten und dieser Angabe hier, liegt der Wals Arus tatsächlich im Westen. Sieh her, dort hat jemand viele kleine Kreuze gemacht. Vielleicht ist das der Sumpf. Wir sollten diese Gegend meiden."
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
"Drachentor", wiederholte Rascall das Wort murmelnd. Das klang gefährlich. "Wir sollten uns wirklich davon fernhalten. Ich habe zwar noch nie einen Drachen gesehen und weiß auch nicht, ob sie überhaupt existieren oder doch nur Legenden sind, aber ich möchte es eigentlich auch nicht herausfinden."
Er packte den Rest des Brotes weg, nachdem die Wurst aufgebraucht war und sich Bran das letzte belegte Brot geschnappt hatte. "Wir sollten einfach weiterziehen und die Richtung ändern, wenn der Boden ... nun, morastiger wird."
Auf Brans Vermutung hin, dass Pelgar womöglich einen Zweitnamen besaß, zuckte Rascall nur mit den Schultern, zugleich aber wurde sein Blick skeptisch. "Ich glaube nicht, dass Pelgar auch Dessaria genannt wird. In Andunie gibt es viele gebildete Menschen. Ich habe einige gefragt, doch niemand konnte mir weiterhelfen. Keiner kannte den Namen. Gebildete Menschen würden so etwas allerdings wissen, schätze ich. Außerdem hat der Bote gemeint, dass Dessaria im Westen liege und ich glaubte immer, Pelgar selbst liegt mehr nordöstlich. Sicher bin ich aber nicht. Mir blieb eine gute Ausbildung in einer Volksschule verwehrt."
Er packte den Rest des Brotes weg, nachdem die Wurst aufgebraucht war und sich Bran das letzte belegte Brot geschnappt hatte. "Wir sollten einfach weiterziehen und die Richtung ändern, wenn der Boden ... nun, morastiger wird."
Auf Brans Vermutung hin, dass Pelgar womöglich einen Zweitnamen besaß, zuckte Rascall nur mit den Schultern, zugleich aber wurde sein Blick skeptisch. "Ich glaube nicht, dass Pelgar auch Dessaria genannt wird. In Andunie gibt es viele gebildete Menschen. Ich habe einige gefragt, doch niemand konnte mir weiterhelfen. Keiner kannte den Namen. Gebildete Menschen würden so etwas allerdings wissen, schätze ich. Außerdem hat der Bote gemeint, dass Dessaria im Westen liege und ich glaubte immer, Pelgar selbst liegt mehr nordöstlich. Sicher bin ich aber nicht. Mir blieb eine gute Ausbildung in einer Volksschule verwehrt."
-
Rascall
- Gast

Re: Aufbruch nach Westen
"Tatsächlich? Du bist in der Lage, den Boten noch zu finden?" Rascalls Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, zugleich wie aufsteigende Freude und neue Motivation.
<b>Dieser Rattenjunge ist ein Wunder.</b>
Er grinste Ron an: "Dann lass uns keine Zeit verlieren." Ein verschmitzter Blick war die einzige Vorwarnung, die er Bran gab, denn im nächsten Augenblick packte er ihn gewitzt um die Hüfte und schwang ihn auf sein Pferd. Dann stieg er selbst auf, hinter dem Jungen, und nahm die Zügel in die Hand. Rascall war bereit, loszureiten und zugleich gespannt, wie schnell ein Rattenhybrid wohl laufen konnte.
Sein Pferd hatte etwas Zeit gehabt, sich zu erholen, aber allzu lange sollten sie es dennoch nicht beanspruchen, es war immer noch etwas müde.
<b>Ich sollte dem Tier bald mal einen Namen geben, denn ich glaube nicht, dass sein wahrer Herr es alsbald wiedersehen wird.</b>
<b>Dieser Rattenjunge ist ein Wunder.</b>
Er grinste Ron an: "Dann lass uns keine Zeit verlieren." Ein verschmitzter Blick war die einzige Vorwarnung, die er Bran gab, denn im nächsten Augenblick packte er ihn gewitzt um die Hüfte und schwang ihn auf sein Pferd. Dann stieg er selbst auf, hinter dem Jungen, und nahm die Zügel in die Hand. Rascall war bereit, loszureiten und zugleich gespannt, wie schnell ein Rattenhybrid wohl laufen konnte.
Sein Pferd hatte etwas Zeit gehabt, sich zu erholen, aber allzu lange sollten sie es dennoch nicht beanspruchen, es war immer noch etwas müde.
<b>Ich sollte dem Tier bald mal einen Namen geben, denn ich glaube nicht, dass sein wahrer Herr es alsbald wiedersehen wird.</b>
