Die Gaukleraufführungen

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Freitag 31. August 2007, 19:06

Die Menschen in Andunie betrachten nur mit geringem Interesse die Gauklertruppe. Im Moment gab es genug zu erzählen über die Wolken, die Sonne war wieder da und überhaupt wirkte alles wieder sehr friedlich. Dennoch war natürlich jeder am spekulieren woher das kam und was das überhaupt für Wolken waren.
Der Geschichtenerzähler begab sich wieder in seinen Wagen und auch die anderen der Gauklertruppe gingen jeder seiner Arbeit nach.
Salfalur schaute sich den neuen Marktplatz kurz an.

Wie auf jedem Marktplatz gingen die Menschen ihren Einkäufen nach oder versuchten Dinge zu verkaufen, ebenso wurden Gerüchte ausgetauscht und wieder neue Gerüchte in Umlauf gebracht.

Eine junge Frau näherte sich Salfalur und lächelte ihn an:

„Verzeiht, aber gehört ihr auch zu der Gauklertruppe? Braucht ihr vielleicht noch eine Tänzerin in eurer Gruppe?“

Die junge Frau hatte lange, rote Haare, dunkelgrüne Augen, feine Gesichtzüge und war wohl geformt. Sie trug eine rot- schwarze Korsage und einen langen schwarzen Rock. Mit ihrem grünen Augen lächelte sie ihn weiterhin an.

„Aber ich vergaß, mein Name ist Nimara! Darf man euren Namen auch erfahren?“

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. September 2007, 18:09

Nimara bedankte sich bei ihm und ging zu dem Anführer der Gauklertruppe. Sie drehte sich noch herum ehe sie verschwand und sagte freundlich:

„Ich kenne euren Anführer nur zu gut, schließlich habe ich schon ganz oft mit ihm zusammen gearbeitet.“

Mit einem Augenzwinkern verschwand sie im Zelt. Salfalur war wieder allein, soweit man das sagen konnte in dieser lustig bunten Truppe. Kurz darauf erschien der Koch der Truppe, er schaute sie kurz um und entdeckte dann Salfalur der nichts zu tun hatte.

„Junge, du musst mir einen Gefallen tun. Besorg bitte die Sachen, sonst kann ich heute Abend unmöglich kochen!“

Er drückte Salfalur einen Zettel in die Hand und verschwand dann wieder.
Der Dunkelelf schaute sich den Zettel an, darauf stand hektisch geschrieben:

<i>3 Ferkel
3 Hühner
6 Eier
3 Salatköpfe
12 Flaschen Wein</i>

Nichts besonders, dennoch hatte Salfalur nun erst einmal etwas zu tun.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. September 2007, 18:28

In dem hektischen Treiben kümmerte sich kaum jemand darum, wer sich eigentlich in diesem Gedränge so herumtrieb. Ob da nun jemand stand und jeden Wagen musterte oder ein Kind lachend vorbei rannte – man hatte einen Blick für seine Arbeit und sein Hab und Gut, für mehr war gerade keine Zeit. Also bemerkte man auch nicht die Frau mit den hellen, fast weißen, Haaren, die abseits des Tumults um die Gauklertruppe dastand und mit ihren milchig-grauen Augen die Umgebung beobachtete. Aber beim genauen Hinsehen könnte man meinen, dass sie gar nichts richtig fixierte und schnell würde man zu dem Entschluss kommen, dass diese Frau wohl blind war. Dafür bewegte sie sich aber äußerst sicher, als sie ihren Standpunkt wechselte und nun im Schatten einer der Wagen stand und sich gegen das Holz lehnte. Ein dauerhaftes Lächeln, dass auf die eine oder andere Weise recht unheimlich wirkte, umspielte ihre ebenso blassen Lippen. Es sah so aus, als warte sie auf jemanden.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Freitag 21. September 2007, 19:01

(Sie ist nicht alt, ganz und gar nicht, eher alterslos. Alles an ihr ist aber hell oder weiß, was aber nicht auf ihr Alter schließen lässt *g*)

War es Zufall, dass sie gerade an seinem Wagen lehnte und ihren Blick langsam in seine Richtung wandte? Fast bedächtig, als sehe sie ihn nicht, sondern höre seine Schritte, drehte sie ihren Kopf und das helle Haar fiel ihr über die Schulter. Das unheimliche Lächeln blieb beständig, dann richtete sie sich in voller Größe auf und man erkannte, dass sie recht schlank und daher auch sehr groß wirkte. Auf jeden Fall fiel sie zwischen normalen Frauen ziemlich auf und das nicht nur wegen der Größe. Eine dunkelblaue, schwere Robe hing über ihren Schultern und darunter war ein baiges, einfaches Leinenklein zu erkennen, welches von einem breiten, braunen Gürtel um die Taille gerafft wurde und ihre schlanke Figur betonte.

<span style="color:1A365E;">"Hallo Salfalur."</span>
Die Worte klangen wie dahin gehaucht und man konnte nicht sagen, ob sie eher alt und weise oder jung und klar klangen. Wie ihre gesamte Erscheinung wirkte sie eher alterslos, als seien die Jahre ungeachtet an ihr vorbei gegangen ohne seine Spuren zu hinterlassen. Aber viel verwunderlicher war es doch, dass sie ihn auf der Sprache der Dunkelelfen ansprach UND dazu noch seinen Namen wusste!

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Montag 24. September 2007, 20:56

<span style="color:1A365E;">"Fragen, Fragen. Immer nur Fragen."</span>
Sie ging einen Schritt auf Salfalur zu, dabei schien sie über den Boden zu schweben, so sicher bewegte sie sich trotz ihrer Blindheit.
<span style="color:1A365E;">"Ich weiß sehr viel, aber solltet Ihr euch nicht darüber den Kopf zerbrechen. Man nennt mich Arrdes und Ihr habt Recht, wir sind uns bisher nicht über den Weg gelaufen, aber dennoch kenne ich Euch. Mögt Ihr mich in Euren Wohnwagen einladen? Ich denke, dort ist es angenehmer miteinander zu reden. Hier gibt es so viel Lärm, der ablenkt."</span>
Sie deutete mit einer Handbewegung auf all die Menschen, die am Gauklerplatz waren oder ihn ansahen, aber auch ohne diese drang ein ständiger Lärmpegel zu ihnen, immerhin waren sie in einer großen Stadt, in der immerzu Leben herrschte.
Zuletzt geändert von Erzähler am Freitag 28. September 2007, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. September 2007, 18:15

Das Umdrehen des Schlüssels verriet ihr, dass ihr Gegenüber zum Gastgeber wurde und kurz darauf betrat sie den Gauklerwagen. Mit einer schlafwandlerischen Sicherheit -nur ab und an streiften ihre Hände über Türrahmen oder Möbelstücke, anscheinend um sich vor einem Zusammenstoß zu sichern- durchschritt sie den Wagen bis zum angebotenen Stuhl und setzte sich. Der Stoff ihrer Kleidung raschelte dabei, sonst bewegte sie sich fast lautlos.
Als Salfalur mit zwei Tassen zurück kam und eine ihr reichte, schloss sie ihre Hände um den Becher und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Als wolle sie ihn auf die Folter spannen, nahm sie erst einen kleinen Schluck und genoss die Wärme, die sich in ihre ausbreitete. Endlos erscheinende Momente später erhob sie erst die klare, sanfte Stimme.
<span style="color:1A365E;">"Ich spüre Eure Ungeduld, also möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen."</span>
Wie um diese Worte zu widerlegen, nahm sie noch einem Schluck von dem Tee, ehe sie fortfuhr.
<span style="color:1A365E;">"Obwohl ich blind bin, sehe ich sehr viel. Zukunft oder Vergangenheit, alles ist manchmal so eng miteinander verwoben, dass die Grenzen verwischen und dann sehe ich Geschehens und Kommendes. Manchmal sehe ich aber auch Schicksale und ich vermag nicht zu deuten, welche Macht dazu bestimmt, dass ich diese Bilder erhalte. Häufig sind es nur Fetzen und ein wirres Durcheinander von Gefühlen und Eindrücken, ab und an sind es Namen. Namen von Menschen oder Elfen oder anderen Kreaturen."</span>
Ihr leerer Blick ruhte auf den Dunkelelfenmischling als lese sie in seiner Seele wie in einem offenem Buch.
<span style="color:1A365E;">"Nun, vor ein paar Nächten war es Euer Name, der mir in meinen Träumen zugeflüstert wurde. Ich weiß, dass ihr ein Reisender seid und bei den Gauklern ein neues Zuhause gefunden habt. Aber was ist der wahre Grund Eurer Reise?"</span>
Ob sie die Antwort auf ihre Frage schon kannte und sie nur von ihm bestätigt haben wollte oder ob sie es wirklich nicht wusste, blieb ein Rätsel, denn weder Stimme noch Gesichtsausdruck veränderten sich.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 27. September 2007, 21:02

Sie konnte förmlich sehen, wie er sich Gedanken über ihre Vertrauenswürdigkeit machte. Natürlich tat er dies, etwas anderes hatte sie gar nicht erwartet. Leicht gefasstes Vertrauen konnte leicht missbraucht werden, das wusste jeder und vor allem, die diese schmerzliche Erfahrung schon einmal machen mussten.
Bei seinen Wunden regte sich ihre Miene kaum, nur presste sie die Lippen ein wenig fester aufeinander, sodass sie schmaler wurden. Sie wartete bis er geendet hatte und trank dann noch etwas von ihrem Tee. In aller Seelenruhe sah sie ihm weiter entgegen.
<span style="color:1A365E;">"Ich kann Euer Misstrauen verstehen. Aber glaubt Ihr etwa, wenn ich meinen Namen nenne, kennt Ihr mich besser? Mein Name ist Arrdes... wisstIhr nun mehr über mich? Ich glaube kaum."</span>
Ihre Stimme nahm einen kühleren Klang an, als sie weiter sprach.
<span style="color:1A365E;">"Außerdem fragte ich nicht nach nach Euren Wünschen. Ich wollte nur wissen, ob Ihr schon immer als Gaukler durch die Lande reistet. Aber wenn Ihr nicht sprechen mögt, dann lasst es. Ich bin freiwillig hier, mich zwingt keiner meinen Intuitionen zu folgen um vielleicht verirrten Seelen den Weg zu weisen."</span>
Ihre zuvor so gefühlslose Art wirkte nun mehr gefühlskalt, wenn nicht sogar eisig.
<span style="color:1A365E;">"Ich gehe sofort, wenn Ihr es so wollt."</span>
Abwartend sah sie ihm fest entgegen.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Freitag 28. September 2007, 16:13

Arrdes`Miene wurde ernst, als Salfalur von den schrecklichen Überfall der Barbaren berichtete. Obwohl er wenig Emotionen in seine Worte legte, spürte die Frau mit der hellen Haut und Haaren seine Gefühle. Anstelle des Sehens hatte sie vielerlei Möglichkeiten zu sehen. Sie hatte das zweite Gesicht und war dazu empathisch veranlagt, konnte also Gefühle ertasten wie einen milden Windhauch.
<span style="color:1A365E;">"Das tut mir Leid für Euch. Aber mangelnde Höflichkeit und Etikette sind nicht der Grund für solch ein Handeln. Keiner vermag zu sagen, was einen Menschen dazu treibt, so scheußliche Dinge zu tun."</span>
Sie leerte den warmen Tee und behielt die Tasse immer noch mit beiden Händen umschlossen.
<span style="color:1A365E;">"Es ist eine Sache der persönlichen Einstellung, was als höflich gilt und was nicht. Aber es ist immer gut sich selbst unter Kontrolle zu haben. Nicht nur der Sitte wegen."</span>
Nun schlich sich ein schmales Lächeln auf ihre Lippen und Arrdes wirkte sogleich viel freundlicher. Es schien als reagierte sie immer so, wie man ihr begegnete.
Dann wurde sie ebenso schnell wieder ernst.
<span style="color:1A365E;">"In meinen Bildern war ein Dorf zu sehen, dass im Norden im Reich der Nachtelfen liegt. Es war verwüstet, die Häuser bis auf die Grundmauern nieder gebrannt."</span>
Ihre Stimme senkte sich leicht hinab und nahm einen dunkleren Tonfall an. <span style="color:1A365E;">"Sag mir, was das für ein Dorf ist."</span>
Lange sah sie ihn an. Zu ihren Bildern fehlten häufig die Verbindungen und nur mit Salfalurs Namen und seinem Aufenthaltsort konnte sie schwer sagen, was dieses Dorf damit zu tu hatte. Also musste sie versuchen die fehlenden Teile zu finden und sie war sich sicher, dass Salfalur etwas mit diesem Dorf am Tangros zu tun hatte.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Samstag 29. September 2007, 14:12

Ein knappes Nicken beantwortete die Frage des Dunkelelfen. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck nachdenklich. Sie konnte sich schwer erklären weshalb sie die Bilder eines vernichteten Dorfes erhielt und den Namen eines Flüchtlings von dort.
Sie konnte nicht sehen wie sich eine Träne in seine Augen stahl und auf den Tisch fiel, aber sie konnte seine gemischten Gefühle wahrnehmen. Eine verworrene Mischung aus Wut und Trauer und schmerzhaften Erinnerungen.
Dann strafften sich ihre Schultern, aber noch ehe sie bereit war etwas zu sagen, hörte sie das Bellen eines Hundes. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und das heftige Aufkommen von Hundepfoten war auf dem Holz zu hören.
<span style="color:1A365E;">"Oh, ein Besucher. Und dazu ein sehr guter Freund, stimmt's?"</span>
Es war unschwer zu erkennen, dass Salfalur für das Tier fiel empfand.
Sie wartete mit der Offenbarung ihres Plans lieber bis Salfalur seine Aufmerksamkeit wieder ihr widmete und schwieg.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. September 2007, 11:30

[Auf der Homepage findest du nun auch Infos zu diesem NPC hier. Bei ->Bewohner -> NPC Liste -> Alphabetische Sortierung -> Arrdes ^^ Da ist auch ein Bild, falls du mal gucken magst ]


<span style="color:1A365E;">"Oder Schicksal,"</span> erwiederte sie auf seine Schilderung hin mit einem ebenso rätselhaften Lächeln, das aber schnell wieder verschwand.
Dann holte sie Luft und begann ihren Plan zu offenbaren.
<span style="color:1A365E;">"Was haltet Ihr davon, wenn Ihr mich auf meine Reise zu eben diesem Dorf begleitet?"</span>
Ihre trüben Augen waren nun direkt auf das Anlitz des Dunkelelfen gerichtet. Geduldig wartete sie auf seine Reaktion.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 30. September 2007, 21:46

((Nicht wundern, wenn ich unter diesem PC poste, aber Arrdes ist ja nunmal eine fremde Frau ^^))

Sie war recht überrascht, dass Salfalur ihrem Vorschlag so schnell nachkam. Sie hatte eher damit gerechnet, dass er energischer reagieren oder sich sogar gänzlich auflehnen würde. Aber dem war nicht so.
Die von Überraschung erhobenen Augenbrauen senkten sich aber wieder, als sich Salfalur aufmachte seine Angelegenheiten zu klären. Seine Bereitschaft mit ihr zu reisen erleichterte ihr nur alles.
Noch bevor er ging, sagte sie: <span style="color:1A365E;">"Gut, ich werde morgen früh hier sein, wenn die Sonnenstrahlen die Dächer der Stadt in goldenes Licht taucht."</span>
Sie schenkte ihm noch ein rätselhaftes Lächeln, dann verließ sie mit bedachten Schritten seinen Wagen und machte sich auf die ihren Angelegenheiten zu klären.

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Re: Die Gaukleraufführungen

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 4. Oktober 2007, 11:57

Der nächste Tag war recht sonnig für diese Jahreszeit und ließ die kalte Nacht schnell vergessen, auch wenn man sich warm anziehen musste um nicht zu frieren.
Wie versprochen, stand die blinde Frau mit den weißen Haaren vor dem Gauklerwagen. Sie trug die selben Klamotten, waren sie doch ausreichend dem Wetter angepasst, und einen Rucksack, der recht gut gefüllt war.
Es war noch recht still, die meisten schliefen noch und nur die Händler hörte man schon auf dem Makrplatz lärmen, denn wer als erstes kam, erhielt den besten Platz.
Arrdes schloss die Augen und genoss das Sonnenlicht, was auf ihre Haut fiel und diese noch zu wärmen vermochte. Geduldig wartete sie auf den Gaukler.

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