Stadt in sicht!

[Erzähler]

Marcon hatte sich schon an das Wetter gewöhnt, fragte sich jedoch immer noch, ob es bald einmal regnen würde. Die seltsamen finsteren Wolken begleiteten ihn nun schon, seit er Morgeria verlassen, die Tote Ebene und das Drachengebirge durchquert hatte und sogar über die ganze Stille Ebene hatten sie sich gezogen. Nicht, dass es ihm sonderlich etwas ausmachte. Das Wetter war angenehm für seine Verhältnisse, wenigstens kein Sonnenschein.
Aber die stetig aufeinander folgenden, grellen Blitze und das Grollen des Donners, als würde ganz Morgeria auf schwarzen Donnerhengsten ausrückten, störte nun doch.

Und zu seinem Missmut entdeckte er Andunie sogar auch unter diesem nervtötenden Wolkendach liegen. Andunie, ruhmreiche Hafen- und Handelsstadt. Selbst in Morgeria hatte er von ihr gehört, denn manch ein Händler bezog seine Waren aus Andunie – was soviel hieß, dass ein dunkelelfischer Kundschafter die fahrenden Händler um ihre Ware (oder auch ihr Leben) erleichterte.
Aber so hatte sich Marcon die Stadt sicher kaum vorgestellt. Sie war all das, was in Morgeria fehlte und bisher sah er sie nur von außen. Diese hellen, freundlichen Stadtmauern und idyllischen Bauten. Die vielen liebevoll verzierten Hausdächer und ein riesiger Gebäudekomplex, der wie eine kleine Festung aus der Stadt ragte. Das musste die bekannte Wasserakademie zu Andunie sein, denn sogar von weitem erkannte man, dass kühles Nass aus Fenstern und Mauerritzen flutete.
Marcon beschleunigte seine Schritte. Er wollte die Stadt endlich erreichen.


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