Irgendwo am Ufer

Hier findet ihr alle Beiträge, die alte Geschichten von Euch und ehemaligen Kameraden beinhalten.
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Erzähler
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Freitag 22. Juni 2007, 10:59

<i>@Viktor</i>

Erneut vibrierte der Dolch leicht. Nathaniel schien keine Angst vor den Worten des Barden zu haben.

<i>Kleiner Dummkopf! Glaubst du, ich wüsste nicht über meine Existenz Bescheid? Du weiß nicht, wie es ist, in einem Gegenstand gebannt zu sein! Aber ... meine Macht wird sich nicht schmälern, wenn du kooperierst. Wenn dir jemand zu Macht verhelfen kann, dann ist es der Dunkle Herrscher! Bringe mich zu ihm, ich werde dir den Weg zu ihm ebnen. Die Dunkelelfen werden sich nicht an dir vergreifen, solange du mich hast.

Und was meine Rache angeht ... wirst du sie mir noch früh genug erfüllen. Lass mich über dein Angebot nachdenken, während du mich in meine Heimat bringst ... vielleicht beehrst du den Dunkeln Herrscher noch mit einem kleinen Geschenk?</i>

Der Dolch erglühte plötzlich, so dass Viktor ihn nehmen und weglegen musste, wollte er nicht verbrennen. Selbst der Griff wurde kochend heiß. Nun lag der Dolch im Gras, schwarz und bedrohlich. Er drehte sich, zeigte zum Wasser, wo Darak soeben Elena ins feuchte Nass warf. <i>Sie besitzt Macht! Enorme Macht! Und jetzt lass mich sehen, wie gut deine Fähigkeiten sind.</i>

Nathaniel fiel wieder in Schweigen. Der Dolch erkaltete.


<i>[@ Rest der Gruppe: Ihr kommt momentan wunderbar ohne mich aus. Ich greife ein, wenn ihr nicht mehr weiter wisst <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]</i>

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Freitag 22. Juni 2007, 21:17

Endlich, nach all der Zeit des Wartes, erfuhr Elwin was alles während ihrer Abwesenheit geschehen war. Thomas berichtete die merkwürdigsten Sachen, dass Elena plötzlich mehr als eigenartig war, nachdem er und Sayria sie und Darak gefunden hatten, dass ein kurzer aber sehr heftiger Kampf stattgefunden hatte und was er schließlich als die einzige Lösung sah, die unfreiwillige Feuermagierin von ihrem Treiben abzuhalten. Die Augen der Wassermagierin wurden immer größer und sie blickte von Thomas zu Elena, von dort zu Darak und wieder zurück zu Elena und noch weiter zurück zu Thomas.

<b>Das ist ja unvorstellbar! Bei Ventha!! Was alles geschehen ist in der kurzen Zeit und dann gleich auch noch so heftige Sachen. Bei Ventha! Ich hätte da sein müssen, hätte helfen müssen. Warum war ich nicht da? Weil ich so stur und dumm bin! Ich hätte Elena vielleicht helfen können, hätte verhindern können, dass es soweit hätte kommen müssen. Verdammt, verdammt, verdammt! Aber jetzt ist es bei weitem zu spät um sich darüber Gedanken zu machen… zu spät… ich war nicht da und kann ich daran leider auch nichts mehr ändern…</b>

Wing flog über die ganze Meute, gab ab und zu ein leises kaum hörbares Krächzen von sich. Er zog seine Kreise, schlug mit seinen Flügeln, damit er in der Luft bleiben konnte und beobachtete das ganze Schauspiel von seiner Position aus. Elwin unterdessen verarbeitete die erzählten Geschehnisse. Es war schwer, dies alles zu glauben, aber sie wusste, dass Thomas sie bei solchen Informationen nicht anlügen würde. Zwar kannte sie den Magus noch nicht lange, aber in dieser kurzen Zeit hatte sie, so unglaublich es klingen möge, leichtes Vertrauen gefasst.

Plötzlich erhob sich Darak, schnappte sich Elena und trug sie in Richtung Meer davon. Elwin folgte den Beiden mit ihrem Blick, bis er auf Viktor fiel. Der Barde saß mittlerweile aufrecht und beschäftigte sich mit etwas, das Elwin kaum erkennen konnte. Er sah müde und irgendwie erschöpft aus, gerade so als ob er einen Kampf ausgefochten hatte, nur dass keine Gegner hier waren, mit denen er sich unbemerkt hätte anlegen können. Es war ein seltsames Bild, das Viktor abgab und so erhob sich Elwin.

„Danke Thomas, dass ihr mir alles soweit berichtet habt. Ich denke jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden, auch wenn das was ihr mir erzählt habt sehr fiktiv klingt. Aber ich zweifle nicht an euren Worten, denn bisher habt ihr immer die Wahrheit gesagt und ich bin sicher, dass ihr mir nicht irgendwelche Halbwahrheiten berichtet habt.“, sagte Elwin zu Thomas und lächelte ich liebevoll an, was Thomas genau richtig als ein Kompliment auffasste (auch wenn es nicht wirklich danach geklungen haben mag). „Entschuldigt ihr mich kurz?“

Mit diesen Worten verließ Elwin die kleine Sitzgemeinschaft und ging auf Viktor zu. Je näher sie ihm kam, desto sicherer wurde sie, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Auch ihn kannte sich nicht lange und nicht gut, aber doch machte er einen ganz anderen Eindruck als die ganze Zeit, in der sie ihn kennen gelernt und mit ihm gereist war. Nun blieb sie direkt vor ihm stehen, ging in die Hocke und versuchte ihm direkt in die Augen zu blicken.

<b>Merkwürdig, er wirkt irgendwie abwesend…</b>

„Viktor?“, fragte sie mit fester Stimme. „Viktor? Alles in Ordnung mit euch?“

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Erzähler
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Samstag 23. Juni 2007, 13:40

<i>@Viktor</i>

Der Dolch vibirerte wieder. Nathaniels Seelenreste mussten sich gar köstlich amüsieren. Was bildete sich dieser kleine Barde eigentlich ein, <i>ihn</i> in die Schranken weisen zu wollen?!
Ja, er war nun nicht mehr viel wert, nur noch ein schwächlicher kleiner Rest seiner selbst. Aber das kümmerte Nathaniel herzlich wenig. Er besaß immer noch Macht, auch wenn er wusste, dass diese bald versiegen würde. Er würde im Dolch verkümmern, bis nichts mehr von ihm übrig war ... würde in Faldors Reich fahren und dem Gott der Blutlust auf ewig ein loyaler Diener sein. Insgeheim freute er sich in seinem kranken Wahn darauf.

So ließ er Viktors Worte einfach an seiner Klinge abprallen, ging gar nicht darauf ein. Sollte der Barde doch herum jammern wie ein kleines Kind, das er war. Ja, nur ein Kind, nichts weiter! Ein dummes, kleines Kind, das allein hatte aufwachsen müssen ... mit nichts weiter als Wind.
Die Klinge vibrierte wieder.

Nathaniel spürte Viktors Versuche, ihn in seinen Geist zu ziehen. Aber er musste nicht gehorchen, konnte sich dem Barden entziehen. Denn dieser besaß nur luftmagische Gaben. Luftmagie konnte geistigen Kräften nichts anhaben. Dieser Barde wäre nur als Schamane gefährlich und ein solcher war er nicht.
Dennoch ließ Nathaniel es zu, ließ sich von ihm in dessen Geist tragen. Er war neugierig, zu erfahren, welche Geheimnisse Viktors Seele noch barg.

Oh, er versuchte zu kämpfen! Nathaniel hätte gegrinst, besäße er noch einen Mund. Wie drollig! Wie überaus amüsant. Doch dann spürte er tatsächlich etwas. Einen verbissenen Willen, der ihn angriff und ihn zurückdrängte. Enorme Entschlossenheit, es ihm heimzuzahlen.
Nathaniel ächzte. Dieser kleine Bastard griff ihn tatsächlich an! Er stemmte sich dagegen. Nun kämpften Geist gegen Geist und es war ein erbitterter Kampf. Viktor schien vielleicht noch vollständig, besaß einen klaren Geist und eine vollkommene Seele ... aber Nathaniel besaß Erfahrung, in jeder kleinsten Faser seiner Überreste. So schien es, dass der Kampf kein Ende fand, alles blieb im Gleichgewicht.

Viktor forderte ihn immer wieder aufs Neue heraus. Schließlich verlangte er nach Nathaniels Macht, wollte diese sich einverleiben und den kümmerlichen Geist im Dolche zurücklassen.
Er gierte förmlich nach der geistigen Magie, wollte sie besitzen und forderte Nathaniel auf, sie ihm zu zeigen und somit zu überlassen, auch wenn er meinte, sie nicht zu benötigen. Nathaniel spürte, wie sehr der Bengel sie wollte.

<i>Du willst meine Macht nicht? Oh nein, kleiner Barde! Du sollt all meine Macht zu spüren bekommen! Die tiefste, schwärzeste Kraft meiner Geistermagie soll dich berühren und <b>deinen</b> Geist verkrüppeln!</i>

Und so sandte Nathaniel seine Energien aus, schickte finstere Geistmagie in Viktors Seele, auf dass sie ihn zerfraß. Er füllte sie an mit den dunkelsten Selbstzweifeln und mit Hass, schickte sie aus ... und ließ sich dann von dem Barden in einen finsteren Abgrund stoßen. Sein Geist schwand, fiel in Schwärze ... und verstummte.

Doch Viktor hatte das Gefühl, dieser grässliche Dunkelelf würde wiederkommen. Wie ein Blitz traf ihn die Erkenntnis, während dunkle Mächte an seinem Geist zehrten. An ihm zehrten, als wollten sie ihn verschlingen.
Ja, Nathaniel würde wiederkehren. Er musste es verhindern! Musste ein Opfer bringen, um ihn zu bannen! Dabei vergaß er völlig, dass nur Schamanenmagier einen Geistmagier zu bannen vermochten. Waren es seine eigenen Gedanken oder die Geistmagie des Dunkelfen, die ihn für diese Vernunft unempfänglich machten?

Viktor gab ein Opfer und spürte nicht, dass es durch die Macht des Dunkelelfen hervorgerufen wurde. Er gab sein Augenlicht. Seine Lider zuckten, als dunkle Magie sich in seine Augen fraß, diese erblinden ließ und nichts als milchiges Weiß darin zurück ließ. Keine Sicht der Dinge mehr ... die Schönheit der Welt ... nur noch in seinem Kopf.
Der Dolch entglitt Viktors Händen, aber Nathaniel war schon lange verstummt. War er nun dahin? Viktor wusste es nicht, spürte nur diese neue seltsame Macht, die seinen Körper nach Lust und Laune zu durchfluten schien und ihm nicht gehorchen wollte. Er wusste, dass sie Teil von ihm wurde, sich immer mehr einverleibte. Aber auch, dass er sie jetzt noch nicht würde kontrollieren können.


<i><li>Viktor erhält die Fähigkeit Geistermagie (rudimentär)
<li>Viktor ist blind
</i>

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 24. Juni 2007, 18:48

Platschend fiel seine Angebetete ins kühle nass. Er lachte amüsiert auf. Doch dann guckte er sie neugierig an als sie im Wasser absank. Er beugte sich zu ihr nieder und versuchte sie zu küssen, da stiess sie ihn nach hinten weg. Er landete auf dem Rücken im Wasser. Das Salzwasser umhüllte seinen Körper und tauchte ihn in eine wohlige frische. Er schnappte kurz nach Luft als Elena sich auf ihn hockte und sie beide langsam in einem innigen Kuss im Meer versanken. Hier unten hörten sie nichts mehr von der Welt da draussen sondern spürten nur noch ihre gegenseitige Leidenschaft. Oh ja er begehrte nichts mehr als Elena. Er drückte sie fest an sich und wäre wohl nie wieder aufgetaucht, hätte ihn das Leben in Form von ausgehender Luft ihn nicht dazu gezwungen. Sie hockten sich auf und sahen einander tief in die Augen. Atmeten heftig. Darak betrachtete ihr nasses rotes Haar welches verführerisch an ihrer Haut klebte. Ihr Kleid welches sich nun wie eine zweite Haut an ihren Körper presste und nun deutlich ihre weiblichen Konturen Abzeichneten. Ein wundervoller Anblick. Die feurige Göttin vereint in einem Element welches sich eigentlich nicht mit Feuer hätte vereinigen dürfen. So waren sie. Feuer und Finsternis. Zwei unterschiedliche Materien. Nicht miteinander verwandt und doch flammte gerade daraus eine unglaubliche Leidenschaft heraus. Seine matten Augen musterten jene feuerige und funkelnde von Elena. Er lächelte sie an. Strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht.

„Feucht… siehst du echt scharf aus Liebste* Raunte er. „Du bestiehlst mich! Bringst mich um Raum und Zeit Elena. Lässt die Grenzen zwischen Realität und Traum einfach schwinden du kleines Biest! Lässt mich an die Himmelspforte klopfen obwohl ich direkt aus der Hölle stamme.“ Er grinste sie an und küsste sie erneut. Drückte seinen Körper an den ihrigen. Wollte sie tiefer spüren. Inniger. Wieder fielen sie ins Meer zurück. Liessen sich treiben. Genossen es wie sich die Grenzen zwischen Himmel und Hölle verloren und der brennenden Liebe Einhalt geboten. Denn sie war Grenzenlos zumindest für Darak. Er war es schliesslich auch nicht, der jemanden in den Händen hielt, der jene Grenze zwischen Leben und Tod mehrmals selbst gezogen hatte. Nein. Er war nicht derjenige der in Unschuld badete. Er hielt sie in den Händen. Sie trug die Bürde welche er ihr auferlegte. Sie war es, die sich auf einen Bastard einliess. Einen Sklaventreiber und Folterknecht. Einen Serienkiller… und schamlosen Lügner. Sie war es welche die Berührungen eines Mörders und Schänders genoss. Sie war es deren Liebe einlass in sein krankes Herz forderte… und sie war der erste Mensch in seinem Leben, dem er einlass gewährte. Doch er trug ein eifersüchtiges Herz in sich. Welches sich panisch an alles klammerte was sein war. Doch davon merkte die Liebe noch nichts als sie in ihn einzog. Denn er empfing sie mit offenen Armen. Lächelnd. Treu.

Und dann. Dann wühlte die Liebe in seinem Herzen und sah sich um. Wollte sehen in was sie sich da eingenistet hatte und nur Darak allein wusste, welch Finsternis dort herrschte. Welche Einsamkeit und irgendwo auch Trauer um ein verlorenes Leben. Nein. Um 42 verlorene Leben. Obwohl. Nein um das Letzte trauerte er nicht. Wahrlich nicht.

Sie hockten im kühlen nass und sahen sich an. Zwei Menschen die sich kaum kannten und sich doch dem jeweils anderem hingaben. Bis die Fragen kamen und sie kamen. Jetzt in diesem Augenblick.

Sein Blick versteinerte sich er griff sich selbst an die eingebrannte Tätowierung welche sich immer gut unter dem Helm verborgen hatte. Er streichelte anschliessend Elenas süsse Wange. Seine Stimme klang schwer. Wahrheit oder Lüge? Die Antwort war einfach. Liebe kannte nur die Wahrheit… wenn sie ihn nicht so liebte wie er war, dann würde sie ihn niemals mehr lieben können. Er musste es ihr sagen. Musste endlich sagen wer er war. Ja. Er musste. Auch wenn er vielleicht Gefahr lief, sie für immer zu verlieren.
Er holte tief luft und er sah in ihren Augen, dass sie schon ahnte, dass ihr nicht gefallen würde was er ihr zu erzählen hatten. Doch die beiden Herzen schienen Klarheit zu brauchen. Er gewährte sie ihr. Holte tief Luft. Sprach ruhig und leise, so dass nur sie es hören konnte.
Sie und das Meer, welches die Wahrheit schweigend mit sich treiben lassen würde im Strom der Zeit.

„Das ist ein Überbleibsel aus einem Leben das ich hätte führen sollen. Als… göttlicher Arschkriecher… ich meine als Mönch. Ich habe einst dem Lichtgott gedient bis ich 20 war. Diese Tätowierung sorgt dafür, dass ich nie wieder in dieses Leben zurücktreten können werde. Ich habe einen Mönchen getötet Elena. Verdammter heisst es. Ein Verdammter bin ich. Ausgestossen aus dem Orden dieses Mal gilt als Warnung für jeden Geistlichen sich nicht mit mir einzulassen. Bin Ausgestossen, verdammt. Wegen Mord. Verurteilt wegen Mord. Wurde nach Pelgar überführt. Ich habe 10 Jahre meines Lebens in Gefangenschaft verbracht in Strafgefangenenlagern in den Eisenerzmienen Pelgars. Ich habe 10 Jahre lang kein Licht gesehen sondern nur die schweissige kühle Haut meines Vordermannes und das trostlose kalte Erz welches ich zu schürfen hatte. Nach meiner Entlassung… fing mein neues Leben an welches keines mehr war. Ich bin Sklaventreiber Elena und Folterknecht. Wie Valrock und ich muss dir ehrlich sagen, ich bin weitaus talentierter als Valrock.

Ich war in der Stillen Ebene um neue Sklaven zu finden die ich in Sarma verkaufen wollte und da habe ich eure Gruppe gesehen. Thomas wollte ich töten. Dich, Elwin und die Eismagierin wollte ich versklaven und verkaufen. Doch du hast mich aufgespürt und erwischt… und ich… ich hab dich lieben gelernt. Ja. Ich liebe dich Elena.“ Er klopfte sich auf die Brust. „Doch es ist kein gutes Herz welches ich dir bieten kann.“ Er stockte senkte seinen Blick.

Dann verdrängte er. Denn er spürte wie seine Gefühle in ihm hochkamen. Wie er begann weich zu werden. Wie seine Augen feucht wurden und dies wahrlich nicht vom salz des Wassers. Oh nein, er hatte kein Selbstmitleid für sich übrig! So verdrängte er indem er die junge Frau angrinste. „Und ich bin wahrlich froh, bin ich kein Mönch geblieben… sonst könnte ich DAS… nicht tun. Atme“ Er schaute sie an. „Atme Liebes.“ Er drückte sie nach hinten ins kühle Nass. Tauchte sie ab legte sich über sie noch immer ihre Beine um sein Becken geschlungen haben. Mit seinen Händen öffnete er unter Wasser die Knöpfe ihrer Bluse. Legte so ihre Schätze frei und liebkoste sie. Nur noch ein Horn seines Helmes lugte aus dem Wasser. Das Horn bewegte sich wild. Er streichelte mit seiner Zunge ihre zarte Haut. Liebkoste jede Wölbung jede Spitze. Knabberte daran. Fuhr mit einer Hand ihrem Bauch entlang und liess sie mit sanften Druck daraus ruhen.

Zärtlich wollte er sein. Denn dieser Körper… diese Seele. Hatte alle Zärtlichkeit der Welt verdient. Würde sie brauchen, wenn die Liebe dieser Seele in einem solchen Herzen verweilen musste.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Sonntag 24. Juni 2007, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 25. Juni 2007, 02:15

Er genoss sein sinnliches Spiel unter Wasser. Spürte wie sie ihn näher an sich heranzog. Ihn auch noch inniger Spüren wollte. Es war ihm als hätte er der Ewigkeit ein Stück Endlosigkeit gestohlen. So intensiv brannten sich jene Empfindungen in ihm ein. Doch der Moment zog vorüber. Die Luft ging ihm im wahrsten Sinne des Wortes aus. Sie tauchten auf. Der Zeitpunkt in welchem es Elena gewährt gewesen war, die Wahrheit zu spüren. Darüber nachzudenken. Sie war fürs erste abgelaufen. Nun würden Antworten folgen und Darak... Ja der Foltermeister fürchtete sich davor. Denn es könnte ein Nein folgen. Ein vernichtender Schlag in den Magen. Oder vermutlich noch tiefer.

Sie tauchten auf. Er starrte auf ihren Körper. Den Rock welche er auf aufreizende Art hochgeschoben hatte und nur noch spärlich ihr innerstes versteckte. Die freigelegten Schätze wie sie nun nass in der Sonne glitzerten. Es war eine Wonne sie so zu sehen. Ihre nahezu pefekten Rundungen. Ihr Haar. Dieses gottgleiche rote Haar! Als wäre sie der Sonntag der Schöpfung gewesen, jenem Tag andem sich die Schönheit in Ruhe nur ihr allein gewidmet hattte. Der Mund, deren Küsse ihn in andere Welten befördern konnten. Die leicht vibrierenden Lippen, die ihm alles versprechen konnten was er sich nur wünschte. Jene Lippen die aber auch alles zerstören konnten, nach dem er sehnte… und dann ihre Augen. Diese unglaublichen Diamanten welche ihr Gesicht schmückten und ihrer temperamentvollen Seele Ausdruck verliehen… und ja. Darak glaubte darin sogar eine kleine Unordnung zu erkennen – wo vorhin doch noch das Chaos darin geherrscht hatte. Nur noch ein kleines bisschen davon war übrig. Was wohl noch in Chaos versunken war? Er stutzte kurz. Die Zeit würde es zeigen…

Noch immer eng umschlungen. Ihre Becken aneinander drückend standen sie im Wasser. Er sah sie an. Sie ihn. Da näherten sich ihre Lippen seinem Ohr und verkündeten jene drei Worte… nach denen er sich so gesehnt hatte. <i> Ich liebe dich… Ich liebe dich</i> Oh ja. Damit katapultierte sie ihn ins Elysium.
<i>Doch eins musst du wissen, wage es nicht gegen mich die Hand zu heben. Du würdest es nur einmal tun!" </i>

Er schwor sich, dass er es niemals tun würde. Niemals. „Wenn ich es jemals tue. Dann töte mich. Denn dann wäre ich wahrlich kein Bastard mehr sondern nur noch ein niederer Hund!“ Da küsste sie ihn. Er sah sie an. „Elena.“ Hauchte er. Dann hob er sie auf lief mit ihr einige Schritte zum Ufer, so dass nur noch ihre Unterleiber vom Wasser umgeben waren. Die Köpfe aber selbst im Liegen an der Luft lagen. Sein Rücken spürten die kühle der Meeresbrise und die Salzwassertropfen perlten an seiner Haut ab. Der nasse Helm schimmerte im Sonnenlicht. Sein Unrasiertes Gesicht sah leicht wild aus. So wild wie auch sein Herz schlug - eben in jenem Moment der erregenden Leidenschaft. Sein Becken presste sich fordernd an ihres. Er sah ihr tief in die Augen. Sein Wunsch war ihm mehr als deutlich abzulesen. Er küsste sie auf die Stirn.

Was um ihn herum geschah. Hatte er schon längstens vergessen. Alle anderen Menschen. Sie waren ihm Egal. Die Zukunft. Sie war ihm egal. Die Vergangenheit... vergessen nur für diesen einen Moment. Er sollte völlig frei sein. Sollte Elena gehören. IHr allein.
Ihr und diesen drei Worte. "Ich liebe dich" Er strich ihr über die Wange. Küsste sie und hauchte ihr „Ich will dein sein“ Ins Ohr.
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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Montag 25. Juni 2007, 20:12

Auch als Elwin noch bei Viktor stand wirkte er ziemlich Abwesen, gerade so als ob versuchte sich über etwas sehr schwerwiegendes klar zu werden. Die Wassermagierin wollte sich schon wieder abwenden und zurück zu ihren Reisegefährten, Thomas und Sayria, gehen, da hob der Barde seinen Kopf und voller Entsetzen erblickte Elwin die weißen und leeren Augen des Mannes, welcher sie seit ihrer zweiten Abreise aus Andunie begleitet hatte. Sie schlug sich die Hände von dem Mund, nicht nur um ihre Überraschung zu zeigen, nein, sondern auch um den leisen Aufschrei so gut es ging zu unterdrücken.

„Was…?“, brachte sie gerade noch hervor, bevor sie sich selbst zur Stille zwang.

<b>Was bei den heiligen Göttern? Viktors Augen! Sie… sie sind leer, keine Pupille mehr da, keine Iris… nichts! Warum ist das auf einmal so? Warum ist er so schnell und vor allem so plötzlich Blind geworden? Was hat er gemacht?</b>

Dann viel ihr Blick auf den Dolch, den Viktor gerade wieder in seinen Gürtel steckte.

<b>Hatte er schon immer diesen Dolch? Wo kommt der so plötzlich her? Warum mache ich mir über eine Waffe solche Gedanken? Er könnte ihn doch schon die ganze Zeit bei sich haben… Ich kenne ihn ja noch nicht lange und auch nicht besonders gut. Er scheint viele Fassetten zu haben… aber zuvor ist mir dieser Dolch noch nicht aufgefallen… naja vielleicht hat er ihn ja die ganze Zeit versteckt gehalten… das spielt jetzt jedenfalls keine Rolle!</b>

„Viktor?“, meinte sich, als sie sachte ihre Stimme erhob. „Was ist mit Euren Augen geschehen? Weshalb sind so milchig weiß und leer?“

Elwin ließ ihren Augen in Richtung Sayria und Thomas wandern und die Eismagierin schien sofort zu erkennen was die Wassermagierin damit ausdrücken wollte, dennoch rührte sie sich nicht weiter. Auch Thomas machte zunächst keine Anstallten etwas zu erwidern und so schwenkte Elwin ihren Blick zu Elena und Darak, welche sich im Wasser vergnügten. Viel konnte sie nicht erkennen, aber das was sie dort sah, war eindeutig. Diese Zärtlichkeiten tauschte zwei Personen nur aus, wenn sie sich ihren Gelüsten und Hormonen hingaben. Mit Entsetzen in den Augen verweilte Elwin eine Weile bei dem Schauspiel.

<b>Bei den Göttern!! Bei Ventha, der Geliebten von Lysanthor! Sind denn jetzt alle verrückt geworden? Sayria und Thomas sagen nichts und tun so als ob sie nicht da wären und Elena und Darak… vergnügen sich Lustvoll im kalten Wasser, Viktor ist Blind und ich komm mir irgendwie… dämlich vor. Warum rege ich mich eigentlich so auf? Das sollte mir doch alles egal sein! Pah!</b>

Dann wandte sie sich wieder zu Viktor und starrte ihn an, wartend auf eine Antwort des Barden. <b>Es sollte eine gute Antwort sein</b>, dachte sich Elwin, denn langsam kam ihr altes Ich wieder etwas an die Oberfläche und dieses Ich würde so ziemlich alles ignorieren, bis sich eine Gelegenheit bot, ihre Ziele zu erreichen.

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Donnerstag 28. Juni 2007, 23:27

Elwin hörte dem Barden aufmerksam zu, als er ihr berichtete was er getan, wozu er verführt und was er für ein Opfer bringen musste. Ihre Augen weiteren sich, teils schockiert, teils nicht verstehend. Sie lauschte ihm weiter, hörte jedes Wort, ließ es ihren Ohren klingen und nahm es auf um nachzuvollziehen warum ein Mensch so etwas machen würde.

Viktor hatte seine leeren Augen direkt auf die Wassermagierin gerichtet, es sah wahrhaftig so aus, als würde er sie ansehen können, als würde er sie direkt vor sich stehen sehen, aber es war nur ein Trugschluss. Das wusste Elwin und versuchte doch gegen das aufkommende Gefühl anzukämpfen, dass er ihr wieder nur etwas vorgaukelte, so wie es Viktor bereits bei dem Bürgermeister von Andunie und dem Hauptmann Zitter getan hatte.

Als der Barde endete fragte er Elwin, was sie nun tun würde, ob sie ihn richten, strafen oder sonst was machen würde. Überrascht von dieser Frage stutze Elwin kurz zusammen, richtete sich dann aber wieder zu ihrer stattlichen Größe auf und legte ihren Zeigefinger bestimmend auf die Stirn des blinden Mannes.

„Was ich nun tun werde?“, fragte sie ironisch. „Das kann ich Euch jetzt noch nicht sagen. Darüber werde ich mir wohl erst noch Gedanken machen müssen, aber seit gewiss, ich schulde Euch noch mein Leben für die Rettung im Wald vor dieser hinterhältigen Falle. Darum werde ich Euch zunächst, ja ich sagte zunächst, nicht allein und im Stich lassen, aber…“, Elwin machte eine bedeutungsvolle Pause, „…ich werde auch Elena, Thomas und höchstwahrscheinlich auch Darak auf ihrem Weg weiterhin begleiten. Also stellt Euch schon mal darauf ein, die Gesellschaft dieser Leute weiterhin genießen oder vielleicht in Eurem Fall ertragen zu müssen.“

Dann ging Elwin in die Knie, hockte sich vor Viktor hin und drückte nun ihren Zeigefinger gegen seine Brust.

<b>Was mach ich jetzt nur? Was für Ereignisse. Ist ja typisch, wenn es kommt, dann kommt es knallhart. Jetzt darf ich mich auch noch um einen Blinden kümmern. Uarg! Das passt mir eigentlich gar nicht in den Kram, aber was soll ich machen, er hat mir das Leben gerettet. Das ist das mindeste was ich für ihn tun kann… naja zumindest eine Zeitlang…</b>

Dann erhob sich Elwin, sagte Viktor kurz, dass sie sich mit den anderen beraten und dann wieder zu ihm zurückkommen würde. Sie lenkte ihre Schritte zu Thomas und Sayria, die beide noch immer beieinander standen und sowohl das körperliche Treiben von Darak und Elena, als auch die Situation mit Elwin und Viktor beobachtet hatten. Mit Absicht hatte Elwin nicht zu ihrer Freundin und dem Folterknecht geschaut. Sie wollte nicht sehen, was die beiden weiter Trieben, wie sie weiter der körperlichen Lust nachgaben, nur um sich Befriedigung und vielleicht eine Bestätigung der Liebe zu holen. Nein, sie blickte feste auf Thomas und Sayrias und als die Wassermagierin die Beiden erreichte, blieb sie vor Thomas stehen und erhob leise, fast flüsternd, sodass nur Sayria und der Magus sie verstehen konnten.

„Was machen wir jetzt eigentlich? Die Sache mit der Unterkunft ist ja noch nicht geregelt. Dein Vorschlag, Sayria, das wir zurück nach Andunie gehen, ist zwar gut, aber wahrscheinlich kaum durchführbar.“, sagte Elwin zu der Eismagierin gewandt und wartete auf eine Antwort oder irgendeiner Reaktion der Beiden.

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Samstag 30. Juni 2007, 00:10

Darak war hin und weg. Er wollte nur noch dieser Körper kosten. Nur noch ganz nah bei ihr sein. Ja schon lange nicht mehr hatte eine Frau ihn so erregt und schon lange nicht mehr wurde diese Emotion von einer Frau so sträflich vernachlässigt – kein Wunder, waren die anderen ja stets gekauft gewesen.

Liebe war eine unglaubliche Folter vor allem wenn sie eine Frau beherrschte und Elena trieb ihn in den Wahnsinn indem sie ihn erst innig küsste, so dass er sich ihr in freudiger Erwartung bereits entgegendrückte. Oh ja bald würde die Göttin ihm gehören. Obwohl es eigentlich eine Beleidigung für die Schönheit war, dass er – ein Krüppel sich an ihr – der süssesten Verführung seit es diesen Akt der körperlichen Liebe für Darak überhaupt gab – hingeben durfte.

Eigentlich liebte Darak seine Lederhose. Doch in eben jenem Moment verfluchte er diese zweite Haut. Welche ihn und sie voneinander trennte und doch war der Druck den sie auf sein innerstes ausübte. Gut. Ja. Nicht nur ärgerlich, sondern irgendwie auch reizvoll. Eine kleine grosse Folter. Genau nach Daraks Geschmack.

<i>"Ich denke wir müssen das hier beenden. Die anderen warten, es ist vieles noch nicht geklärt. Aber was wir hier beenden muss ja nicht für immer vorbei sein!" </i>

Darak sah sie mehr als nur frustriert an. Er dachte nicht daran sie jetzt los zu lassen oh nein! Doch schon hatte sie sich aus seinen Armen gewunden. Wie sie dies geschafft hatte?! Er war völlig weich geworden!

Er war völlig perplex. Es dauerte einen Moment bis die ernüchternde Information welche ihm Elenas Worte brachten sich durch die Flut von Regungen welche von seinem zweiten Steuerungszentrum aus ins Hirn strömte – überwunden hatte. Langsam begriff er, was ein „später“ war. Etwas Furchtbares und doch schönes. „UHAAA!!“ Brüllte er. Doch er hielt schlagartig still als ihre Hände ihn streichelten. Ihn berührten. <i>Ihn</i> berührten… Er stöhnte auf. Legte seinen Kopf in den Nacken war ihr völlig ergeben. Wäre er nicht gerade Emotional einwenig auf ein einzelnes Gefühl fixiert gewesen – es hätte ihn wohl geärgert, dass eine einzelne Frau <i>Ihn</i> so unter Kontrolle hatte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Er spürte das kühle Wasser an seinen Waden. Doch was interessierten ihn seine Waden?! Langsam fuhr diese unglaubliche Hitze bringende Hand wieder nach oben. Er seufzte schwer. Wartete darauf, dass sich die Hand wieder senken würde. Aber…. DAS war nun ärgerlich! Doch es wurde noch schlimmer. Elena. Wollte QUATSCHEN. Diskutieren! REDEN! Mit… ANDEREN! Dabei gab es so viel einfachere dinge, die so viel mehr Freude bereiten konnten als Worte! Aber Elena schien genau auf diese Sinnlose Diskussionen scharf zu sein. Ziemlich ernüchternd für Darak, der ihr quasi alles präsentierte was er hatte… und er glaubte zu wissen, dass er einiges mehr zu bieten hatte als ein Gespräch mit dieser Möchtegernmagiergruppe hätte bringen können.

Da löste sie sich von ihm. Liess ihn einfach stehen. <i>Ihn</i>!

Daraks Hirn arbeitete im Leerlauf. All die Emotionen verebbten irgendwo hin. Dies dauerte. So stand er einfach da. So stand <i>er</i> einfach da. Allein. Regungslos. Einsam. Sehnsüchtig. Extrem Sehnsüchtig. Ärgerlich Sehnsüchtig. Er starrte seiner Elena hinterher. Er starrte ihrem Hintern her. Der, welcher sich gerade von ihm fort (!) statt zu ihm hin bewegte.

Er kam sich mehr als nur abgestellt vor. Wie ausgepackt kurz beäugt und dann zurück ins Regal gestellt. Wie das die Wohlhabenden Familien (so glaubte zumindest Darak) Es mit fehlerhaften Spielzeug – welche in mühsamster Arbeit geschnitzt und zusammengebaut wurden – machten. Er war fehlerhaft. Er war der reinste Produktionsfehler. Vielleicht nicht in jenem eben gerade begutachteten Detail – oh nein gewiss nicht! Aber er hatte kaputte, schmerzende Beine und ein seltsames dummes Herz das sich aber hinter einem sorgfältig zurecht gelegten Ego zu verstecken wusste. Doch etwas anderes versteckte sich im Moment eben überhaupt nicht und es war selbst ihm peinlich so unter die anderen zu treten. SO. Also rannte er zurück ins kühle Nass und schwamm seine einsamen frustrierenden Runden. Sie waren sehr frustrierend. Na ja. Wenigstens war er nun wahrlich sauber und sein Ego konnte sich regenerieren. So dass er nun wieder in alter frische aus dem Wasser steigen konnte. Er setzte seinen Helm auf und humpelte auf die Gruppe zu. Tat so als wäre nichts gewesen. Nur Elena grinste er wissend an und warf ihr einige Herausfordernde Blicke zu. Oh ja. Diese Frau forderte den alten Bock. Das war gut. Darak durfte schliesslich nicht einrosten, die Liebe welche er für diese Frau empfand, beflügelte ihn, gab ihn trotz Zweifel das Gefühl – wirklich begehrenswert zu sein. Denn eine Frau wie sie an der Seite zu haben, war nicht selbstverständlich.

Nicht für einen Krüppel – und selbst bei den Krüppeln war die Konkurrenz scheinbar gewachsen, er starrte den Fremden verdutzt an der irgendwelche Probleme mit seinen Augen zu haben schien. „Was ist?! Sind sie dir vom Spannern eingegangen?“ Er lachte. Ja da war es wieder. Das darakische Verhalten. Doch dann blieb sein Blick auf Elwin haften. Ihm schauderte. Sie schien sich um diesen jungen Schnösel zu sorgen. Nun gut. Wie sie wollte. Er setzte sich neben Elena hin und schlang seinen Arm um ihre Schulter. „Ich vergesse nie.“ Meinte er nur.

Darak hatte Pelgar. Nicht gehört. Dieses Wort alleine hätte ihn wohl ärgerlich werden lassen. In Pelgar hatte schliesslich seine Verurteilung und sein Lebensabstieg seinen Anfang genommen. Nein. Er hasste diese Stadt.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Samstag 30. Juni 2007, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. Juli 2007, 14:37

Wie sollte es nun weitergehen?
Elwin, Thomas, Sayria und Elena standen beisammen, berieten sich. Sayria hatte ihren Wunsch geäußert, nach Andunie zu reisen. Ihr Hintergedanke war es, sich nach Sarma abzusetzen, da Elena offenbar Wichtigeres zu tun hatte als ihr die Feuermagie beizubringen.

Elena hingegen wollte nach Pelgar, auch wenn ihr bewusst war, dass man sie dort für tot hielt. Sie konnte ja nicht ahnen, welche Konsequenzen dies nicht nur für sie, sondern auch für Darak haben würde. Sofern ihr Geliebter mitkäme, denn er wusste noch nichts von ihren Plänen (und hätte sich im Augenblick wohl auch nicht darauf konzentrieren können. Rasch wandte er sich erneut dem Wasser zu.)

Und Viktor? Was würde er tun? Noch immer war er mit seiner Blindheit allein. Zwar schien er für einen kurzen Moment Elwins Konturen als schemenhafte Aura wahrgenommen zu haben, doch ihr schummriges Bild verblasste. Sein Opfer setzte sich durch. Da war nichts mehr und die magischen Kräfte, welche in ihm rumorten, ihn erkundeten und entdeckten, dass er ein Luftbeherrscher war, zogen sich zurück. Sie entschieden sich wie eine eigene Persönlichkeit von sich aus aufzutauchen. Sie halfen ihm nicht, waren ungezähmt, unkontrollierbar und aus einem finsteren Geist entrissen.

Was sollte die Gruppe nun also anstellen?

Ein Rascheln! Jemand oder etwas huschte durch's Gebüsch. Was mochte es sein?
Vielleicht Hauptmann Zitter, der sie nun eingeholt hatte, um Darak wieder zu schnappen? Vielleicht andere Wächter aus Andunie ... oder nur ein Tier. Das Einhorn vielleicht?

Kurz war ein weißer Schemen zu sehen, dann trat es erneut vor die Gruppe. Welch Wunder!
Den wenigsten Bewohnern Celcias wurde ein solcher Anblick zum Geschenk gemacht und eben jene durften das göttliche, reine Geschöpf erneut sehen – bis auf Viktor, er sah es nicht, nicht einmal als Aura. Aber er spürte große Macht, göttliche Macht. Auch alle anderen fühlten sie.
Doch das Wunder sollte sich noch weiter ausbreiten.
Ein Hirsch, ebenso rein mit weißem Fell und weißem Geweih trat aus dem Dickicht, an die Seite des Einhorns. Ein dunkles Augenpaar ruhte auf den Anwesenden. Stolz standen die Tiere nebeneinander, erhobenen Hauptes und mit Blicken, in denen sich Natur, Wald, Wiese und Leben aller Art widerspiegelten.

<i>Wollt ihr euch nicht eurer Aufgabe widmen?</i>, drang eine Stimme in ihre Herzen, in ihre Seelen. Elena und Viktor mochten vielleicht zunächst glauben, dass es sich wieder um Nathaniel, den Dunkelelfen handeln mochte. Aber das konnte nicht sein, er war tot. Ermordet durch Daraks Hand.
Vielmehr klang die Stimme auch keineswegs nach ihm. Sie war glockenhell, frisch und rein. Wie ein Tautropfen auf einer Rosenblüte, der langsam im ersten Schein des neuen Morgens in den Kelch rutschte und sich mit dem honigsüßen Nektar mischte.

Eine zweite Stimme erhob sich. Diese klang stolz und erhaben, aber auch sehr ruhig, mild. Wie die eines weisen Königs, eines besonnenen Jägers oder erfahrenen Hirten, der mit Geduld über seine Herden wachte.
<i>Es ist schon lange nicht mehr alleinig <u>ihre</u> Aufgabe.</i> Der weiße Hirsch drehte den Kopf. Seine dunklen Augen fixierten Elena. <i>Die Zukunft Celcias betrifft euch alle; alles Leben wird vergehen, wenn Faldors Wolken nicht endlich beseitigt werden. Tiere und Pflanzen vergehen und am Ende ihr selbst. Rettet euch, solange ihr noch könnt. Ihr Sterblichen habt die Macht dazu.</i>

Das Einhorn und der Hirsch, keine Boten, sondern scheinbar die Götter selbst – Florencia und Phaun sprachen durch sie – beide erhabenen Geschöpfe blieben stehen, als warteten sie auf kommende Fragen. Sie gaben diesen Menschen die Möglichkeit, zu ihnen zu sprechen, doch würden sie auch antworten?
Zwei dunkel schimmernde Augenpaare ruhten auf Thomas, Viktor, Sayria, Elwin, Elena und Darak.

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 1. Juli 2007, 23:11

Elwin betrachtete Elena, als diese auf Thomas, Sayria und sie selbst zukam. Nach kurzer Zeit sprach die rothaarige Frau die Drei an und schlug vor nach Pelgar zu gehen. Jetzt waren es schon zwei Vorschläge, wo ihre Reise als nächstes hingehen könnte. Zum einen zurück nach Andunie, zum anderen in die Hauptstadt von Celcia. Auch wenn Elwin selbst gern zurück in die wunderschöne Hafenstadt wollte, so war der Drang doch größer sich ihrer Freundin anzuschließen und sie weiterhin zu begleiten, so wie es auch schon Thomas gesagt hatte. Schließlich kam auch Darak zu ihnen zurück, setzte sich und hörte dem Gespräch zu. Das einzige was er von sich gab war:

<i>“Ich vergesse nie.“</i>

Elwin begutachtete den nun sauber und frisch gewaschenen Mann, dem sie eben noch versucht hatte am Leben zu halten. Ja es war noch nicht lange her und dann war dieses Wunder geschehen. Wunder konnte man es nennen, das weiße Einhorn, welches wohl ein Bote eines Gottes gewesen sein musste.

<b>OK, was machen wir jetzt? Pelgar oder Andunie… nun ja Andunie wäre mir lieber, aber ich bezweifle wirklich, dass dort Elena und Darak willkommen sind… nach diesen Ereignissen. Aber Pelgar?? Naja besser als hier Wurzeln zu schlagen…</b>

Gerade wollte Elwin ihre Stimme erheben, aber soweit kam sie nicht, denn plötzlich und völlig überraschen kam das Einhorn zurück. Es trat anmutig und majestätisch zwischen den Bäumen hervor. Kurz verweilte es dann trat ein weiteres Wunder hervor. Ebenso anmutig kam ein reiner, weißer Hirsch aus derselben Stelle des Wäldchens hervor, stellte sich neben das Einhorn. Ein dunkle Augenpaar ruhte auf den Anwesenden .Stolz standen die Tiere nebeneinander, erhobenen Hauptes und mit Blicken, in denen sich Natur, Wald, Wiese und Leben aller Art widerspiegelten.

Elwin spürte eine große Macht, ja göttlich könnte man sie nennen und dieses Gefühl hatte sich noch verstärkt, als der Hirsch neben das Einhorn getreten war. Perplex und völlig gelähmt, stand Elwin nun da, war nicht mehr zu irgendeiner Bewegung fähig, ja sogar sinnvolle Gedanken konnte sie nicht mehr fassen. Überwältigt von dieser Ehre, der die kleine Gruppe teil wurde. Sie hatten in Büchern während ihrer Ausbildung zur Magierin von solchen Begegnungen gelesen, aber erlebt hatte sie dies nur einmal und das war noch nicht mal einen Tag her.

Dann plötzlich drang eine Stimme in ihrem Kopf oder viel eher in ihrer Seele. Sie sprach fragte nach einer Aufgabe. Diese Worte klangen in einem glockenhellen, frischen und reinen Ton wieder. Dann erhob sich auf dieselbe Weise eine zweite Stimme, diesmal stolz und erhaben, aber auch sehr ruhig und mild. Nachdem auch diese verklungen war, rasten unzählige Gedanken durch den Kopf der Magierin. Ordnen konnte sie diese nicht, sie waren zu viele, zu mächtig, selbst für den Geist eines magiebegabten Lebewesens, dessen Geist bei weitem schärfer war als bei normalen Menschen.

Es dauerte eine ganze Weile bis sie das Gesagte verarbeitet hatte, aber dann wurde ihr die Bedeutung der einzelnen Worte in Zusammenhang bewusst. Es ging um die Wolken, die von Faldor gesandt worden waren und nun das ganze Leben auf dieser eigentlich wundervollen Welt bedrohte. Als erste fand sie ihre Stimme wieder und erhob sie auch sogleich. Die beiden göttlichen Tiere standen da, betrachteten Elena, Thomas, Sayria, Darak, Viktor und Elwin und schienen auf irgendetwas zu warten. Vielleicht würde Elwin ihnen das erwartete jetzt bringen, sie wusste es nicht, aber sie versuchte es einfach.

„Die… Diese Aufgabe…“, begann sie zu stottern. „Eure hocherhabenen Wesenheiten.“, fuhr Elwin fort und verneigte sich vor den beiden Tieren, auch wenn dies vielleicht etwas seltsam auf die anderen Gruppenmitglieder wirken mochte. „Ihr erwähntet eine Aufgabe. Bitte verzeiht meine Dreistigkeit, aber meintet Ihr vielleicht den Kristall, den Elena bei sich trägt?“

Sie wartete kurz, aber als keine Erwiderung auf irgendeiner Weise kam, schien sie der neu gepackte Mut wieder zu verlassen. Elwin senkte ihren Kopf und blickte auf den Boden zu den Hufen der Tiere.

<b>Was das jetzt ein Fehler? Habe ich sie verärgert? Sicherlich!! Warum sollten sie auf die dämlichen Fragen einer einfachen Sterblichen antworten! Wie konnte ich einfach nur denken… aber was wenn dies doch genau das ist, was sie von uns wollten?</b>

Elwin kratzte noch einmal den letzten Rest ihres Mutes aus ihrem gesamten Geiste zusammen und erhob erneut ihre Stimme, leise und ehrfürchtig.

„Verzeiht Göttliche!“, begann sie. „Wenn wirklich etwas mit dem Kristall zu tun ist, was ist es? Und wo müssen wir hin um diese Bestimmung zu erfüllen?“

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 3. Juli 2007, 02:16

Darak sass friedlich neben Elena und himmelte sie an. Erfreute sich an der Gnade die ihm (schonwieder) erteilt worden war und ihn am leben gelassen hatte. Ja in letzter Zeit hatte er so was wie… hm… Glück? Das Glück eines verliebten vielleicht?

Er schlug seine flache Hand gegen die Stirn und schüttelte grummelnd den Kopf. Seine Gedanken hörten sich schon an wie jenes Gefasel der Mönche bei denen er seinen ersten Lebensabschnitt verbracht hatte. Es gab wohl nichts weibischeres als Mönche. Nein die waren nicht einmal mehr weibisch einfach nur noch… dafür gab es kein Wort. Unmännlich vielleicht. Ja unmännlich. Schliesslich lebten die Mönche in strikter Verschmähung aller weltlichen Gelüste. Wie Weiber und Alkohol.

Erstaunlicherweise war es Darak nie schwer gefallen sich dem Alkohol fernzuhalten. Er war zu berechnend und zu stolz auf seine Selbstbeherrschung (die manchmal nicht sonderlich zur Geltung kam) als dass er sie im Alkohol ertränken wollte. Was die Weiber anging. Nun. In den zehn Jahren seiner Haftstrafen – und damals noch jungen und eifrigen Jahren war damit wohl nicht viel gewesen. Nur Träume und Fantasie. Wie sehr es einen Mann auszehren konnte wenn er bis fast bis zu seinem 30sten Lebensjahr nie in den Genuss solcher Früchte wie sie die gemeinsame Lust in sich barg kam… es waren harte Zeiten. Wo ganz besonders Liebe keine Rolle gespielt hatte und sie hätte auch nie eine spielen sollen. Doch dann kam Elena und sie verschaffte sich kurzerhand zutritt in seine Herzfestung, die sonst alles an sich abprallen zu lassen schien.

Na gut...

Vor Elena kamen wohl auch noch unzählige leichte Damen und anderes Gesindel. Mit welchen sich der Krüppel vergnügt hatte. Daraks Geldbeutel hatte oft unter dem Anblick der Brüste vieler Prostituierten gelitten welche ihn mit ihren Düften betörten und gefügig gemacht hatten. In seinen ruhigen Tagen liess er die Mädchen gewähren und sich ausnehmen. In seinen dunklen Tagen jedoch schlug er sie zusammen und holte sich sein Gold zurück und auch wenn sie ihm Schläger nachhetzten endete dies nur in sinnlosem Blutvergiessen und in Morden die dreckiger waren als die Abwasserkanäle Sarmas. Doch in der Stadt der Sklaven scherte man sich nicht um tote Huren und deren Zuhälter. Nur Darak profitierte gar davon indem ihm sein Ruf als gnadenloser Sklaventreiber und Folterer voreilte und die Mädchen dazu trieben ihre Preise wie Herbstblätter im Winde in die Tiefe sausen zu lassen. Doch Liebe. Liebe hielt damals nicht Einzug. Nein. Diesen Weg in sein Herz fand bisher nur Elena. Wieso?

Wieso ausgerechnet sie? Vielleicht war es ihre weibliche Dominanz die ein Wesen wie Darak anzog. Einem Mann der Hörner auf dem Kopf trug wie ein Stier. Ja es schien ihn zu reizen eine Frau zu haben die <i>ihn</i> foltern konnte. Sich mit ihm messen konnte, sich ihm nicht einfach so hingab. Ja. Es war wohl dieses… kämpferische… animalische… wilde…. feurige… was ihn so anzog. Vielleicht auch weil bei dieser Frau stets die Gefahr bestand, sich zu verbrennen, denn er ahnte, dass sie ohnehin genau so kaltblütig sein konnte wie er selbst. Ja… und da war noch… (was er nie zugeben würde, dass er es genoss – weil es weibisch war) dieses sanfte. Leicht neckische doch unglaublich Loyale an ihr. Dieses. Heilende. Ja. Auch diese Seite mochte er an ihr und die Mischung die daraus entstand war für ihn reinster Zündstoff welches sein Herz ohne weiteres sprengen konnte. Sein eifersüchtiges Herz. Dies machte diese Frau einzigartig für ihn.

Schon längstens von seinem Herzen verbannt waren die Götter. Elendes Pack von überwesen, die mit Schicksal spielten und sowie nie da waren wenn man sie brauchte! Wesen der Lüge und falsche Herrscher über schändliches, fehlerhaftes Leben. Weil sie es nicht besser konnten, die ach so perfekten Götter!

Er hasste sie.

Er hasste sie alle.

Selbst Faldor hasste er, denn er war ihm zu weibisch. Da er lieber ein Heer der Dunkelheit rekrutierte als selbst zu kämpfen.

Doch dies unterschied ihn vielleicht von vielen anderen Menschen die nichts mit den Göttern am Hut haben wollten. Er war durchaus kein Atheist sondern glaubte sehr wohl an deren Existenz – war gar davon überzeugt, dass es sie gab und durch seine Vergangenheit wusste er auch um die Demut und Unterwürfigkeit welche für einen Gott angemessen gewesen wäre. Doch dies scherte ihn einen Dreck. Er war ein rechtschaffener und demütiger Mönch gewesen und gebracht hatte es ihn ein verkrüppeltes Leben!

Oh nein er beschuldigte nicht die Götter für sein Schicksal. Er beschuldigte niemanden – am wenigsten sich selbst. Er war eher. Verärgert. Ja. Die Götter ärgerten ihn mit ihren Spielchen. Dies reichte um sie zu verspotten und verstossen. Besonders den Lichtgott, dessen Namen er nie wieder ausgesprochen hatte. Das letzte mal als er dies tat war bei Valrock. Damals in Pelgar. Kurz bevor er mit seinem Hammer ausholte. Da hatte er zum letzten Mal gebetet und gebracht hatte es ihm dieses schmerzende krüppelige Bein. Das nie richtig heilen konnte.

Amen – so sei es.

Doch plöltzlich erschauderte er als er etwas urmächtiges ganz nah bei sich spürte. Er drehte sich schlagartig um und hielt seinen Atem an. Er kannte die göttlichen Boten nur zu gut – musste er sie als Kind auswendig lernen – oh wie gerne er dies getan hatte – wie blöd er auch damals war. Doch da standen sie in all ihrer göttlichen reinheit. Der Hirsch Phauns und das Einhorn Florencias. <b> EINHORN!</b> Dachte er und erinnerte sich an seine Heilung – die ihm wie ein Traum vorgekommen war. Florencia hatte ihn geheilt?! Warum?

Wollt ihr euch nicht eurer Aufgabe widmen?

Die Stimme erklang mitten in seinem Herzen. „Nein!“ Knurrte er vor sich her. Was fällt diesen Göttern ein einfach so in seine Seele einzudringen! Er war doch hier kein offenes Buch!

Doch selbst Darak war nicht dumm genug sich angesichts von Götterwesen irgendwie aufmüpfig zu bewegen. Er schwieg und starrte die beiden an. Mit weit aufgerissenen Augen. Erstaunt. Erstarrt. Sogar ein bisschen demütig. Aber nur ein bisschen. Sehr wenig. War wohl mehr der Schrecken. Genau. Der Schrecken. Er wurde blass. Denn ihm gefiel gar nicht wie der Hirsch SEINE Elena anstierte. Angaffte. Anglotzte. Nein. Wenn Götter irgendwelche Augen auf irgendwelche Menschen warfen war das nie gut.

Die Zukunft Celcias betrifft euch alle; alles Leben wird vergehen, wenn Faldors Wolken nicht endlich beseitigt werden. Tiere und Pflanzen vergehen und am Ende ihr selbst. Rettet euch, solange ihr noch könnt. Ihr Sterblichen habt die Macht dazu.

Darak verschränkte seine Arme. Er schnaubte. Doch er schwieg. Musste an Florencias Gnade denken, die ihn geheilt hatte. Er war verwirrt.

Die Pflänzchen und Tierchen und Büschchen und Pickeln der pelgarischen Söldner die es zu retten galt waren ihm völlig egal. Doch Leben, hiess für ihn Elena. Oh er mochte keine göttlichen Missionen. Alle Geschichten die er über göttliche Aufträge kannte endeten mit dem „Heldenhaften Opfer des Dieners“ in diesem Fall Elena. SEINE Elena.

Sein Kopf wurde rot. Er hatte wahrlich angst um sie. Elena soll sich Faldor stellen? Und er dieser Pflanzenheini die Wassermagierin (nicht mehr zicke) eine Eismagierin mit platzender Narbe und dieser Spanner. Sollten ihr dabei helfen die Welt zu retten? Wie lächerlich war dass denn!

Korrigiere: Darak war durchaus dumm genug sich aufmüpfig gegenüber Göttern zu verhalten - doch nicht aus trotz oder reiner bösartigkeit, sondern aus Angst um seine Elena. Weil er fürchtete sie zu verlieren.

„Ehrenhafter Phaun. Werte Florencia!“ Er trat einige Schritte vor. „Es fällt mir wahrlich schwer nachzuvollziehen, wie wir Menschen uns einem GOTT widersetzen sollen! Es treibt uns ja schon ins Verderben wenn wir an euch glauben! Nun sollten wir uns auch noch gegen den mächtigen Faldor erheben? Der Einzige Gott der vielleicht für etwas taugt der weiss wonach es einem Menschen wahrlich dürstet… und der hört. Oh ja. Er nimmt gar Mörder bei sich auf… weil er wahrlich Gnädig ist… Er der Herr der Finsternis Herr des toten Lebens... er, der ein neues Zeitalter einläuten möchte, von welcher ihr euch so fürchtet doch seine Welt wird nicht durch eine Lüge geboren wie diese von Lysanthor! "Brüllte er. Ja mit dem Lichtgott stand er gar nicht gut, von allen Götter war sein Groll ihm gegenüber logischerweise am grössten. Er steigerte sich nahezu in seine Wut hinein und vergass mit wem oder was er gerade sprach. Nein. Er tobte einfach. "Der Ehrbare und Gerechte.“ Er spie den Namen aus. „Faldor soll Schuld an der Unruhe in Celcia sein… durch seine Taten? HA! Seid nicht ihr Schuld daran durch eure Untätigkeit! All die Gebete der Ärmsten der Armen. Der Ängstlichen. Der Schwachen… der Verstossenen und Geächteten, die ihr nicht erhört? Ihr Götter des Lebens…. „Da stockte er. Wurde bleich. Sie hatte ihn geheilt. Sein Leben bewahrt. Warum? „…warum?“ Er wirkte plötzlich wie in Trance und starrte Elena an. „Ich… will dich nicht… an die Götter verlieren… nicht dich auch noch… nicht dein Leben.“ Keuchte er und sah die beiden Götterwesen flehend an.

Bekam Kopfschmerzen und wandte seinen Blick von den Göttern ab, stützte seinen Kopf mit seinen Händen.

Seine aufgekeimte Wut wandelte sich in Angst. Angst um das Leben seiner Liebsten.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Dienstag 3. Juli 2007, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. Juli 2007, 01:32

Der Hirsch betrachtete Elwin, die sich leicht verneigte und kaum sprechen konnte. Ob es an den göttlichen Boten lag, die direkt zu ihnen gedacht – oder was auch immer getan – hatten oder einfach ihrer eigenen Art, es schien den weißen Hirsch nicht zu kümmern.
Er trat vor und blieb direkt vor der Wassermagierin stehen.
<i>Eine ausgesprochen kluge Frau. Ja, es geht um den Kristall. DIE Kristalle! Und um die Trägerin.</i> Der Hirsch wandte erneut seine dunklen, schönen Augen auf Elena. Auf Elwins zweite Frage reagierten die Geschöpfe des Waldes jedoch noch nicht.

Darak, der ehemals Verbrannte, mischte sich ein. Er sprach die Boten direkt mit den Namen der Göttlichen an. Das Einhorn – Florencias Bote oder die Göttin selbst? – musterte den Folterknecht und richtete ein einziges Wort nur an seine Seele. Die anderen hörten es nicht. <i>Mönch.</i>

Was sie als nächstes sprach, galt wieder allen Anwesenden. <i>Die Trägerin darf nicht ihren Lebensmut verlieren. Heilung war unabwendbar. Wer allein ist, kann nicht um eine ganze Welt kämpfen. Jeder Freund wird gebraucht ... jeder.</i>

Das Einhorn setzte sich wieder in Bewegung. Es ging an Thomas, an Elena und Sayria vorbei, blieb vor Viktor stehen. Es senkte das Horn, ganz so, als wollte es ihn heilen, doch es schaute ihm nur in die milchig weißen Augen. <i>Es gibt jedoch Dinge, in die wir nicht eingreifen. Nicht, weil wir es nicht könnten, sondern weil wir es nicht wollen. Du, Mensch, hast dir dieses Opfer selbst und voll bewusst auferlegt. Trage also die Konsequenzen für dein Tun. Und nun ...</i>

Die Götterboten hatten weitersprechen wollen. Wollten nun Elwins Frage beantworten, doch etwas geschah. Etwas geschah mit Elena!
Der Kristall um ihren Hals brannte in glühendem Rot, aber es war kein Feuer, nur ein Leuchten. Das Licht nahm langsam von ihr Besitz, hüllte sie vollständig ein. Elena erstrahlte rotgolden, wie eine lebendige Flamme. Dann verschwamm sie, löste sich vor den Augen der anderen auf. Diese hörten nur noch eine Stimme – nicht die Phauns oder Florencias – es war eine seltsam verzerrte Stimme wie aus weiter Ferne. "Trägerin des Feuerkristalls ... komm und folge ... die Zusammenkunft hat begonnen!"

Die Stimme erstarb, verstummte, schwand. Und mit ihr Elena. Wo war sie hin, was sollte das?
Elenas Freunde waren nun wohl in heller Aufregung, denn man hatte sie einfach hier zurückgelassen. Und die Rothaarige selbst? Wo war sie? Vor allem Darak musste es wohl tief erschüttern.

Der weiße Hirsch umrundete die Gruppe. Er schaute jeden einzelnen an. <i>Ihr seid Freunde der Trägerin, zumindest teilweise. Ihr werdet gebraucht, aber man ließ euch zurück. Wenn ihr wollt, können wir eingreifen.</i>
Er trat zum Einhorn und Viktor heran, senkte sein Haupt mit dem weißen Astgewirr darauf. <i>Berührt mein Geweih, wenn ihr wollt und ich bringe euch zur Trägerin des Feuerkristalls.</i>

Es war ein Angebot, sie mussten nicht darauf eingehen. Jeder von ihnen hatte die Wahl. Wer das Geweih des weißen Hirsches nicht berührte, würde zurückbleiben und seiner eigenen Wege gehen. Für alle anderen hieß es eine seltsames Ziehen und Schwindelgefühl, wirre Bilder, die an ihnen vorbeiflogen und irgendwie wie weite grüne Landschaften wirkten. Und dann fanden sie sich inmitten der Stillen Ebene wieder, umrundeten Elena, die noch vollkommen wirr herumstand.

<i><ul>
<li>Alle, die das Geweih des Hirsches berühren wollen, machen weiter in Die Stille Ebene -> Das Ende der dunklen Wolken (wird vom Erzähler erstellt)
<li>Die Übrigen bleiben, wo sie sind und posten normal weiter (die Wahl liegt bei euch <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> )
</ul>
</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 4. Juli 2007, 01:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 8. Juli 2007, 19:50

<i>Mönch</i>

Dieses Wort. Dieses unheilvolle Wort es hallte durch Daraks Geist und lechzte nach einem versperrten und verschollenen Teil in seinem Herzen – ein vergangenes – verbanntes Leben dessen Überbleibsel noch immer von ihm Besitz ergriffen hatten. Ihm schauderte kurz, doch er wäre nicht Darak gewesen, wenn er nicht schon längst mit diesem verhassten Fleck in seinem Herzen fertig geworden wäre. Er schnaubte die Göttin verächtlich an und biss die Zähne fest zusammen bis sie knirschten. „Verbannter.“ Murmelte er leise. Mehr zu sich selbst als zu ihr, denn die Götter wussten es ja ohnehin schon und die anderen… die ging es einen feuchten Dreck an! Nur Elena nicht. Ja… Elena. Er lächelte sie an. Nun da ihr Geist wieder frei war, würden sie ihrem Schicksal gemeinsam entgegentreten. Der Elf war tot. Seiner Strafe war er entronnen und es würde ihnen gelingen sich irgendwie unsichtbar zu machen, abzutauchen und einfach nur noch füreinander da sein. Er würde schon genug Geld für sie auftreiben können – und schliesslich hatte er in seinem Versteck in Sarma erstens Rang und Namen und auch noch einen kleinen Vorrat. Oh ja wie sehr würde er es geniessen ihren geschmeidigen Körper in den Gewändern der Wüste zu sehen, welches das sündige und wahrlich verlockende einer Frau so göttlich zu verbergen vermochte, damit die Fantasie die verbotenen Früchte nur noch reizvoller machte. Er würde erleben wie sich ihre zarte Haut in der Sonnen bräunt und sie langsam golden würde. Ihr feuriges rotes Haar würde die perfekte Ergänzung sein und sie würden sich bei den Oasen der Wüste Sar lieben und sich treiben lassen bis das Weltenende kommen würde.

Weltenende. Dies war ein treffendes Stichwort, denn die Götter selbst sprachen davon – wollten dass es durch sie verhindert würde. Was ging es Darak schon an. Was scherte es ihn, wenn die Welt unter die Herrschaft eines düsteren Gottes gestellt würde. Wesen wie er würden doch nur als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehen. Ja es würde eine neue Ordnung geben wo der gejagte und geächtete zum Idealist und Helden wird. Doch Elena war irgendwie in die Sache verwicket… und sie löste sich gerade auf… sie löst sich gerade auf?! „WAS ZUR HÖLLE?!!!“ Darak riss panisch seine Augen auf und stürmte auf Elena zu. „ELENA NEIN!!!“ Brüllte er entsetzt und hechtete auf sie zu… landete erfolglos im Dreck. Knallte schwer am Boden auf und starrte auf seine Hände. „Aber wie?! Elena!!!“ Er riss sich auf die Beine. „WAS SOLL DAS!!! Was habt ihr mit ihr getan?!!“ Klagte er vor den Göttern. Er verstummte böse schnaufend als Phaun seine Stimme erhob und der Gruppe anbot Elena zu folgen. Mehr interessierte Darak nicht er stapfte auf das Geweih des heiligen Tieres zu und berührte es. Für ihn war es schändlich auf die Hilfe der Götter angewiesen zu sein. Götter!
Pha! Dieses elendige Pack welches mehr leid über die Menschheit gebracht hatte als alles andere auf der Erde!

Er spürte wie sich sein Körper langsam auflöste und er die Umgebung nur noch Schemenhaft wahrnahm. Was oder wer immer sich Elena in den Wegstellen würde und wenn es Faldor selbst wäre, er würde sie bis ins Blut verteidigen.

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