"Zehn der Schwerter"

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Re: "Zehn der Schwerter"

Beitrag von Erzähler » Samstag 31. März 2007, 14:24

Nachdem Viktor den Schankraum der Taverne betreten hatte, lies er seinen Blick über die Gäste streifen und nachdem er sich einen kleinen Eindruck verschafft hatte schritt er zu einem noch freien Tisch und setzte sich dort hin. Viele Gedanken gingen ihm durch seinen Kopf, er dachte über die Vergangenheit nach faste dann einen Entschluss und streifte sich dann seine Kapuze vom Kopf herab.

Der Wirt war hinter seinem Tresen damit beschäftig feuchte oder gar nasse Gläser mit einem alten Lumpen zu bearbeiten. Dieses Stück Stoff, was er dabei benutzte, sah zerschlissen, dreckig und sehr unappetitlich aus. Es machte mehr den Anschein, als ob er den Dreck, welcher bereits an den Humpen klebte noch weiter verschmieren würde, als das er es fertig brachte ihnen neuen Glanz zu bescheren.

Der Wirt selbst war ein dicklicher Mann. Sein Bauch ragte ein ganzes Stück über seinen Hosenbund heraus und seine Oberarme, sowie seine Oberschenkel waren so breit, dass man meinen könnte, dieser Mann hätte jahrelang trainieren müssen um solch eine Weite zu erreichen. Der Schnurbart, welcher unter der Nase auf der Oberlippe gewachsen war, tat kleine Sprünge als der Wirt immer wieder sein Riechorgan rümpfte. Seine schwarzen lichten Haare wurden von leicht grauen Strähnen durchzogen, was verriet, dass er nicht mehr der Jüngste war. Er unterhielt sich mit den Gästen am Tresen und hin und wieder hielt er seinen dicken Bauch. Wenn er über einen Witz lachte hob und senkte sich sein gewaltiger Vorbau und seine tiefe, dunkle Stimme durchdrang den Raum. Die meisten Gäste achteten nicht darauf, entweder waren sie zu sehr mit der weiblichen Schönheit, welche sie umgarten, beschäftigt oder zu tief in ein Gespräch vertieft.

Als dann die Stimme von Viktor durch den Raum hinüber zu dem Wirt hallte, setzte dieser sein Glas hinter dem Tresen ab und schaute mit seinen kleinen dunklen Augen durch den Raum, bis er den Neuankömmling erkannte. Er warf sich seinen Lappen über die Schulter, murmelte seinen Gästen am Tresen etwas zu und machte sich dann auf den Weg zu seinem neuen Kunden. Mit seiner Fülle schritt er erstaunlich gewandt durch die Tischreihen hindurch und erreichte dann den Fremdling.

„Seid mir gegrüßt Fremder!“, meinte er und zwinkerte ihm zu, während er die ganze Gestallt musterte. Vor allem das lockige Haar schien ihm zu gefallen. „Was ich Euch anbieten?“

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Re: "Zehn der Schwerter"

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. April 2007, 18:05

Der war zurück hinter seinem Tresen verschwunden nachdem Viktor ihm seine Bestellung genannt hatte. Dann erinnerte er sich an eine Geschichte und lies sie in vollem Umfang durch sein Gedächtnis schweifen. Kurz darauf kam der Wirt mit einem Becher zurück, welcher gefüllt war mit dem köstlichsten aller Getränke, Bier! Der dickliche Mann stellte es vor dem Fremden auf den Tisch und lies seine dumpfe, raue Stimme erneut erklingen.

„Schön, dass du mich gleich Freund nennst. So gehört sich das hier! Wo kämen wir auch hin, wenn jeder nur auf Distanz bleiben würde.“, der Wirt grinste. „Das Essen dauert noch einen Moment, aber gern bin ich dir behilflich, was deine Auskünfte angehen. Sofern ich dir überhaupt helfen kann.“

Nun nahm der Wirt Viktor gegenüber platz und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Was willste denn wissen, Junge?“, fragte er.

<b>Scheint ein Musikus zu sein der Kleine, zumindest deutet seine Sprache darauf hin. Nun mal sehen ob ich ihm helfen kann, was auch immer er für Auskünfte möchte. </b>

Der Schankraum war noch immer mit den Leuten gut gefüllt. Der Geruch von Anstrengung in Form von Schweiß lag leicht in der Luft und die dunklen Wolken behangen den sonst strahlenden Himmel über der Stadt. Hin und wieder blitzte ein kleines Licht auf, was wohl an einem Blitz lag, der sich seinen Weg von Himmel zur Erde suchte oder aber wieder in den schwarzen Wolken verschwand. Die Leute unterhielten sich weiter und ließen sich davon aber zumindest hier in der Schenke nicht mehr beirren und setzten trotz der lauten Donnerschläge ihre Gespräche fort.

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Re: "Zehn der Schwerter"

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. April 2007, 22:23

Viktor erzählte ihm von seinen Plänen und der Wirt hörte aufmerksam zu. Als der Fremde zu Ende gesprochen hatte dachte der dickliche Mann etwas nach. Die Umgebung hatte sich nicht geändert, noch immer blitzte es hin und wieder und ein grollender Donner durchdrang sämtliche Mauern. Die Leute in der Taverne unterhielten sich noch immer, manche freudig, manche ernsthaft. Nach einer kleinen Weile begann der Wirt zu sprechen:

„Nun einen Waffenhändler wirst du auf dem Markt finden. Da bin ich ziemlich sicher. Einen Gelehrten wird schon schwieriger. Wir haben hierin Andunie keine Bibliothek, so wie in Pelgar. Mhhh… vielleicht in der Magierakademie in der Stadt. Das sind ja alles so wissbegierige Leutchen dort. Vielleicht kann dir da geholfen werden.“, meinte der Wirt.

„Nun was das mit dem Gefallen betrifft. Ich kenne dich zwar nicht, aber dennoch wäre ich nicht abgeneigt, deine Waffen bei mir aufzuheben, wenn ich das jetzt so richtig verstanden habe. Wenn ich ehrlich bin redest du ziemlich geschwollen. Also wenn du meintest, dass ich deine Waffen hier bei mir behalten soll und dir Rechenschaft darüber ablegen soll wenn etwas mit ihnen geschieht, dann hab ich es ja richtig verstanden und ich würde es machen.“

<b>Seltsamer fremder Kerl, aber irgendwie auch total nett. Ich glaub ich mag den Kleinen, wenn er nur etwas deutlicher sprechen würde, aber naja was solls! Solange er nett und freundlich ist.</b>

Nachdem der Wirt mit geschwellter Brust da saß und den Krug Bier geleert hatte, erhob er noch einmal seine Stimme.

„Sag mal Jüngchen, wie heißt du eigentlich? Du hast mir deinen Namen noch gar nicht genannt.“ fragte er, aber bevor Viktor eine Antwort darauf geben konnte hörten sie eine Stimme aus dem Hintergrund rufen.

Schon stand der Wirt auf und verschwand mit einem kurzen Nicken hinter seinem Tresen. Er ging zu einer Durchreiche an der hinteren Wand und kam dann schon wieder zu dem Barden zurück.

„So, hier mein Junge! Iß erstmal was Ordentliches. Über die Vorräte können wir uns später noch unterhalten. Lass es dir schmecken! Hau rein, Junge!“

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Re: "Zehn der Schwerter"

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. April 2007, 22:57

Freudig hörte er die Worte von Viktor. Er genoss es immer wenn man ihm Komplimente machte und dies war sicherlich eines. Er grinste ließ den jungen Mann aussprechen, dann erhob er das Wort.

„Danke, gerne nehme ich dein Angebot an.“, sagte der Wirt und Viktor rollte ihm schnell ein Röllchen.

Der Wirt nahm es entgegen und entzündete es mit der Kerze, die auf dem Tisch freudig vor sich her brannte. Er nahm zwei kräftige Züge und lehnte sich dabei zurück an die Stuhllehne. Dann, als Viktor ihm die Waffen in die Hand drückte schaute der Wirt ihn an und nickte als Antwort auf die Bitte es Fremden.

„Seid gewiss, bei mir sind sie in guten Händen. Selbstverständlich werde ich sie hüten, als seien sie mein eigenes Heiligtum!“, meinte er.

<b>Ich habe zwar keine Ahnung wofür diese Waffen gut sein sollen, aber ich habe es ihm versprochen und ich bin bekannt für das Halten meine Versprechen! Er kann ohne Sorgen die Schenke verlassen, diese… Dinger werden bei mir gut aufgehoben sein. </b>

„Ich bekomme 6 Goldmünzen von dir für das Essen!“, grinste der Wirt.

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