Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Dies ist das südliche Königreich unter der Herrschaft des jungen und großzügigen König Richard dem Dritten. Armut findet man hier kaum, sondern meist Wohlstand und Zufriedenheit, einfach ein Reich zum Wohlfühlen.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Freitag 26. August 2016, 09:03

Ihr Rapier war weder ein Wiegemesser noch eine an der Spitze fest montierte Schneide, wie es die Pergamentseitenschneider der Buchbinder waren, aber sie gedachte die Waffe in ähnlicher Weise zu benutzen. Sie rammte aus ihrer Sicht links von seinem Hals die Spitze schräg in den Boden, dass sie die Klinge halbwegs abstützen konnte. Ihr linker Arm taugte nur zum Hochstemmen, was sie nun Stück für Stück so weit nutzte, wie sie den Zombie unter sich dabei mit ihren eigenen Beinen malträtierte und demolierte. Mit größtmöglicher Schädigung und absoluter Rücksichtslosigkeit rammte sie ihm die Knie in das faule Fleisch und auf die morschen Knochen und fühlte, wie der kleine Körper immer mehr zerbrach.
Ich zerfetz dich!
- nein. Sie zermatschte ihn. Das ganze war aus der Ferne betrachtet so eine Sauerei, dass eigentlich jedem klar sein musste, dass sie sich erneut anstecken würde, aber was getan werden musste, musste getan werden. Alles an ihr musste nun gleichzeitig arbeiten. Sie hielt den Kopf von ihm weggeneigt, so gut es ging, da aus allen Ritzen und Poren inzwischen schwarze Brühe floss und stemmte sich über die Knie AUF ihm hoch. Zweimal knackte es noch schrecklich laut, als sie sein Becken und dann seine Wirbelsäule brach, aber der Leichnam unter ihr versuchte immernoch sie an sich zu reißen. Sobald aber sein Becken gebrochen war, konnten die dürren Beinchen sie nicht mehr halten und kippten haltlos geworden zur Seite. Dann, als sie nach dem Einrammen der Rapierspitze, den nötigen Halt hatte, senkte sie die Klinge über seinem Hals und drückte sie mit aller Gewalt mit ihrer rechten Hand nach unten.
"BLEIBST! du endlich TOT!"
, grollte sie voller Zorn durch die zusammengebissenen und gefletschten Zähne. Die Schneide ihres Schwertes drang in den Hals des Untoten und die Klinge knirschte furchtbar, als die Spitze fixiert durch das Erdreich pflügte. Der Schmied, der diese Waffe einst gefertigt hatte, rotierte einmal heftig in seinem Grab, denn sein Werk wäre nun sicher für immer unbrauchbar. Der Mund des Zombies öffnete sich langsam, als würde die Zeit sich dehnen und schwarze Suppe quoll aus der Tiefe hervor. Darna war kalt und heiß und ihre Haut prickelte vor Anstrengung. Der Brustkorb unter ihr zuckte noch ein paar Mal, wie bei einem Lachen und dann war er endlich still.

Atemlos und mit vor Anstrengung brennenden Muskeln kämpfte sich Darna auf die Beine. Sie hatte es geschafft! Sie hatte einen Untoten getötet! Sie, Darna von Eibenau, eine Knappin hatte die Quelle des Fluchs unschädlich gemacht. Vielleicht würden jetzt ihre Träume war und man würde sie zum Ritter schlagen... Etwas in ihr wollte tanzen, wollte die Arme hoch reißen, den Mund öffnen und …
**Das war eine Falle!**
Etwas in ihr verpuffte, wie eine Seifenblase. Und Jaaa, dass hatte die Stimme in ihrem Unterbewusstsein schon einmal gesagt. Jetzt begann sie sich auch schon zu wiederholen. Jetzt, da sie wirklich stolz auf sich sein konnte, begann die Stimme sogar noch mehr zu nerven. Zur Sicherheit überprüfte sie aber trotzdem noch einmal ob er sich wirklich nicht mehr regte, was er auch nicht tat.

Dann hörte sie es rascheln und Leon kam aus dem hohen Gras gelaufen.
„Darna...!“
Er blieb stehen und sah sie besorgt an, dann wanderte sein Gesicht zu dem Jungen und erstarrte. Sie sah wie seine Schultern sich verspannten, wie er mit dem Anblick kämpfte. So etwas sah man nicht alle Tage. Dann fiel ihr der Blumentopf in seinem Arm auf. Die Rose!
Die Blätter waren allesamt abgerissen oder abgeknickt, der Stängel hatte einen scharfen Bruch in der Mitte und der breite Blütenkelch sah aus, als hätte jemand ein großes Stück abgebissen. Sie ging instinktiv ein Stück näher, erkannte, dass nur noch zwei Kerne übrig waren und Leon machte von ihrer Bewegung aus seiner Starre gerissen einen Schritt nach hinten.
„Wir... wir müssen dich erst sauber machen. Himmel! Bist du verletzt? Geht es dir gut? Was ist passiert?“
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 26. August 2016, 14:55

Sie hatte gewonnen. Sie hatte gewonnen!
Ich habe einen Untoten bezwungen! Etwas in ihr wollte tanzen, wollte die Arme hoch reißen, den Mund öffnen und …
**Das war eine Falle!**

Und du bist das nächste, was dran ist!
Diese verdammten inneren Widersprüche hätten sie fast aus dem Konzept gebracht, sie fast die Konzentration gekostet, vielleicht dann den Sieg! Sie überprüfte noch einmal ob der Zombie sich wirklich nicht mehr regte, was er auch nicht tat.

Sie atmete aus und blinzelte, auf den schwarzen Schmodderhaufen sehend. Was für eine Sauerei... sie warf einen ersten Blick an sich herunter.
Dann hörte sie es rascheln und Leon kam aus dem hohen Gras gelaufen.
„Darna...!“

Ihre Mimik hellte sich in Erleichterung auf. Leon!
Er blieb stehen und sah sie besorgt an, dann wanderte sein Gesicht zu dem Jungen und erstarrte. Sie sah wie seine Schultern sich verspannten, wie er mit dem Anblick kämpfte. So etwas sah man nicht alle Tage.
Etwas in ihren Augen leuchte. Ihre von der Anstrengung trockenen Lippen klebten inzwischen am Zahnfleisch und ließen ihr Gesicht zu einer Grimasse geraten, die wie ein Totenschädel zu grinsen schien. Ich hab ihn besiegt!! Götter, wie das stinkt, guck dir das mal an! Ich hab ihn besiegt! Ein Schauder lief über ihre Haut, als der erste Höchstpegel an Adrenalin zu sinken begann.
Dann fiel ihr der Blumentopf in seinem Arm auf. Die Rose!
Die Blätter waren allesamt abgerissen oder abgeknickt, der Stängel hatte einen scharfen Bruch in der Mitte und der breite Blütenkelch sah aus, als hätte jemand ein großes Stück abgebissen.

Ihre Mimik ernüchterte, der Blick wurde dumpf, fast trauernd. Dieses Mistding...
Im Hinterkopf ahnte sie bereits, dass da ein Stück toter Hoffnung lag, und ihr versetzte es einen Stich, wie wenn man einen Kampfgefährten nach der Schlacht tot auffand - was in gewisser Weise ja auch zutraf.
Er hatte die Rose erwischt. Und sie? Vermutlich doch auch, nicht wahr...?
Sie ging instinktiv ein Stück näher, erkannte, dass nur noch zwei Kerne übrig waren und Leon machte von ihrer Bewegung aus seiner Starre gerissen einen Schritt nach hinten.
„Wir... wir müssen dich erst sauber machen. Himmel! Bist du verletzt? Geht es dir gut? Was ist passiert?“


Sie hob den Kopf und sah ihn an. Jegliche drohende Euphorie war weggeblasen und sie nickte zunächst einfach. Dann begann der Rapport:
"Ich hoffe, ich bin nicht verletzt, aber das werden wir prüfen müssen. Ich muss raus aus diesem Zeug, ja."
Sie drehte den Kopf leicht zu den Überresten des Kampfes und widerstand dem Versuch, sich erschöpft durch die Haare zu streichen.
"Der Junge mit der Maske, der hierher gekommen war, ist bereits tot gewesen und die Krankheit hatte ihn übernommen wie einen Zombie. Ich habe es erst nach einem Wortwechsel gemerkt und er hat alles daran gelegt, mich zu infizieren."
Die Knappin schloss ausatmend für einen Moment die Augen, die sie konzentriert zusammenkniff. "Vermutlich, damit die Krankheit einen neuen Träger bekommt, einen, der nicht schon so verfault ist." - Hatte sie das wirklich gerade ohne jede Spur Sarkasmus so trocken sagen können? Ja, sie konnte. Und die Stimme bleib so nüchtern:
"Also tu mir einen Gefallen: solange wir nicht absolut ausschließen können, dass ich nicht infiziert bin, bin ich als Bedrohung anzusehen und könnte durch Fremdeinfluss entgegen meinem Willen handeln, verstehst du?"
Sie sah Leon nachdenklich an. Musste sie jetzt die Pferde so scheu machen? Eins nach dem anderen. Aber die Warnung war trotzdem ausgesprochen und es war ihr wichtig gewesen. Leon musste bescheid wissen.

"Die Kerne müssen nach Jorsa", stellte sie fest. "Dieses... Schlachtfeld hier muss gereinigt werden, also abgebrannt. Wir müssen in dem Dickicht da vorsichtig nachschauen, ob da etwas für ihn wichtiges ist, er wollte da hin. Du hattest doch eine schwarze Kornähre hier gepflückt gehabt, nicht? Hattest du da Handschuhe an? Was an Pflanzen mit seiner Fäulnis in Berührung kam, wurde sofort schwarz.
Wir müssen weg hier, sobald es irgend geht.
Diese Maske, die er trägt, ist gefährlich. Sie darf hier nicht bleiben, wir sollten sie vielleicht als Beweismittel mitnehmen, aber ich will nichts damit zu tun haben! Ich weiß nicht, was genau sie macht, aber sie war diesem Biest unheimlich wichtig."

Sie drehte sich um, um noch einmal zum Ort des Geschehens zu blicken.
"Aber entkommen durfte er auch nicht."
Es klang fast wie eine Entschuldigung, wie eine ernüchterte Feststellung, eine Rechtfertigung... und das war es auch. Darna hatte Angst, dass sie es nun sein würde, die Schwierigkeiten machen könnte; dass 'der Plan', von dem die Stimme in ihr die ganze Zeit geredet hatte, aufginge. Ihre Augen verengten sich.
Das werde ich nicht zulassen!
"Ich muss aus diesem Zeug raus", stellte sie entschlossener fest. "Kommt nur nicht in Berührung damit!"
Ob sie verletzt war? Wie es ihr ging? Das musste sie nun selber erstmal feststellen...

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. August 2016, 09:00

Sie hob den Kopf und begann der Rapport:
"Ich hoffe, ich bin nicht verletzt, aber das werden wir prüfen müssen. Ich muss raus aus diesem Zeug, ja."
Sie drehte den Kopf leicht zu den Überresten des Kampfes und widerstand dem Versuch, sich erschöpft durch die Haare zu streichen, wo sie immernoch ein Stück Darm vermutete.
"Der Junge mit der Maske, der hierher gekommen war, ist bereits tot gewesen und die Krankheit hatte ihn übernommen wie einen Zombie. Ich habe es erst nach einem Wortwechsel gemerkt und er hat alles daran gelegt, mich zu infizieren."
Die Knappin schloss ausatmend für einen Moment die Augen, die sie konzentriert zusammenkniff.
"Vermutlich, damit die Krankheit einen neuen Träger bekommt, einen, der nicht schon so verfault ist. Also tu mir einen Gefallen: solange wir nicht absolut ausschließen können, dass ich nicht infiziert bin, bin ich als Bedrohung anzusehen und könnte durch Fremdeinfluss entgegen meinem Willen handeln, verstehst du?"
Die Warnung war ausgesprochen und es war ihr wichtig gewesen. Leon musste Bescheid wissen.
"Die Kerne müssen nach Jorsa. Dieses... Schlachtfeld hier muss gereinigt werden, also abgebrannt. Wir müssen in dem Dickicht da vorsichtig nachschauen, ob da etwas für ihn wichtiges ist, er wollte da hin. Du hattest doch eine schwarze Kornähre hier gepflückt gehabt, nicht? Hattest du da Handschuhe an? Was an Pflanzen mit seiner Fäulnis in Berührung kam, wurde sofort schwarz.
Wir müssen weg hier, sobald es irgend geht.
Diese Maske, die er trägt, ist gefährlich. Sie darf hier nicht bleiben, wir sollten sie vielleicht als Beweismittel mitnehmen, aber ich will nichts damit zu tun haben! Ich weiß nicht, was genau sie macht, aber sie war diesem Biest unheimlich wichtig."

Sie drehte sich um, um noch einmal zum Ort des Geschehens zu blicken.
"Aber entkommen durfte er auch nicht."
Es klang fast wie eine Entschuldigung, wie eine ernüchterte Feststellung, eine Rechtfertigung... und das war es auch.
"Ich muss aus diesem Zeug raus. Kommt nur nicht in Berührung damit!"
Leon sah auf und nickte nur still und meinte dann leise:
„Ich lass sie bei dir... und...“
Er stellte den Blumentopf ab. Dann ging er langsam und sehr vorsichtig etwa näher an den verstümmelten Jungen heran. Er betrachtete die Maske misstrauisch, sah sich suchend nach einem Stock um ihn damit vielleicht berühren zu können. Er fand schnell einen und strecke die Spitze nach dem Gesicht des Jungen aus. Jetzt da der Junge wirklich tot war, klappte das Ding von seinem Gesicht, als wenn es nur lose aufgelegen hätte. Es eierte über den aufgewühlten Boden und blieb mit der Innenseite nach oben liegen. Neben dem ganzen schwarzen Schmodder waren dort auch ein paar seltsame Linien, die sich Leon anscheinend näher ansehen wollte und sich so noch einen Schritt näherte und mit dem Stock die Maske drehte. Darna spürte, wie etwas in ihr vielleicht etwas sagen wollte, doch dann mit vor der Brust verschränkten Armen schwieg. Da sie aber auch ohne eine weitere Warnung schon erkannt hatte, dass das Übel von der Maske aus ging, dachte sie nicht nach und zog Leon am Laken nach hinten weg.
Gerade noch rechtzeitig, denn plötzlich kam Leben in den Schleim und er kroch, nein er spritzte förmlich an dem Ast in Leons Hand herauf und wollte nach dem Lichtmagus greifen. Der ließ noch geistesgegenwärtig das Gehölz fallen und wich zurück.
„Verdammt!“
, entrutschte es ihm und gemeinsam beobachten sie, wie die Substanz sich wieder zu der Maske zurück zog.
„Danke...“
Er blickte kurz zu Darna.
„Das war knapp! Wir müssen das Ding vernichten! Es hat eine Art... Eigenleben... und es scheint wirklich nach einem neuen Träger zu suchen! Himmel, was für abgrundtief böse Magie muss da drin stecken, wenn es einen kleinen Jungen noch nach seinem Tod steuern kann!“
Leons Augen waren schreckgeweitet und seine zusammen gezogenen Brauen legten wütende Schatten über seine sonst so schön leuchtenden Irriden.
„Ich... Ich werde alles nötig her holen, aber wir müssen dieses Feld nieder brennen. Hier lauert überall der Tod!“
Er dreht sich um und sah zur Rose.
„Ich nehme sie doch lieber mit ins Lager. Rosa kann auf sie aufpassen...Wenn da noch was zu retten ist, müssen wir sie schützen, aber wir müssen uns vorrangig um das hier kümmern! Ich komm mit Rum wieder. Kannst du schon mal Holz für einen großen Scheiterhaufen suchen? Wir müssen das Ding verbrennen … ich hoffe, das das reichen wird! Das Feuer sollte... heiß sein!“
Dann schritt er eilig davon um sehr bald mit einem kleinen Fässchen Rum und Feuerstein wieder zu kommen. Er half Darna Holz zu sammeln und sie bereiteten alles vor. Darnas Reinigung sollte dann im Lager vor der Hütte stattfinden, aber das eigentliche Übel, der Kern des Ganzen, die Maske, sie musste sofort vernichtet werden!
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 12. September 2016, 22:38

Darna spürte, wie etwas in ihr sich verstimmt zurück hielt, etwas sagen zu wollen, während sie selber schon argwöhnisch beobachtete, was Leon da mit dem Stock tat. Mehr Aufforderung brauchte es nicht: ohne weiter nachzudenken, zog sie Leon am Laken nach hinten weg; gerade noch rechtzeitig.
"Verdammt!
Danke..."
- sie nickte nur still und beobachtete, wie sich das schwarze Zeug wieder in die Maske zurück zog. Nein, das nehm ich nicht mit!, stellte sie gedanklich nüchtern noch einmal fest und Leon schien der gleichen Meinung:
„Das war knapp! Wir müssen das Ding vernichten! Es hat eine Art... Eigenleben... und es scheint wirklich nach einem neuen Träger zu suchen! Himmel, was für abgrundtief böse Magie muss da drin stecken, wenn es einen kleinen Jungen noch nach seinem Tod steuern kann!“
Leons Augen waren schreckgeweitet und seine zusammen gezogenen Brauen legten wütende Schatten über seine sonst so schön leuchtenden Iriden.
„Ich... Ich werde alles nötig her holen, aber wir müssen dieses Feld nieder brennen. Hier lauert überall der Tod!“


Die Knappin atmete angespannt aus und blickte unbestimmt über das Feld. Die Sonne war untergegangen und schon bald würden sie nicht einmal mehr das Restlicht des Tages haben.
"Wir sehen bald nichts mehr", stellte sie schlicht fest und sprach doch damit eine Warnung aus - es würde gefährlich sein, sich hier zu bewegen, wenn doch überall der schwarze Schmodder wild verteilt war. "Und so nahe an der Grenze gefällt es mir auch nicht, hier bei Nacht ein größeres Feuer zu machen, wenn wir dann nicht auch sofort den Ort verlassen."
Sie warf einen vagen Blick zum Himmel - welchen Mondstand hatten sie eigentlich? Bei vollerem Mond hätten sie wenigstens noch etwas Licht...
Leon drehte sich um und sah zur Rose.
„Ich nehme sie doch lieber mit ins Lager. Rosa kann auf sie aufpassen...Wenn da noch was zu retten ist, müssen wir sie schützen, aber wir müssen uns vorrangig um das hier kümmern! Ich komm mit Rum wieder. Kannst du schon mal Holz für einen großen Scheiterhaufen suchen? Wir müssen das Ding verbrennen … ich hoffe, das das reichen wird! Das Feuer sollte... heiß sein!“
"Kupfer? Magisch? Könnte schwierig werden", verzog sie kritisch das Gesicht. Sie würden hierbleiben müssen, um zu prüfen, dass die Maske wirklich zerstört wurde, nicht? Aber sie wollte Leon nicht aufhalten, im Prinzip war sie ja trotz der Umstände der gleichen Meinung.
Wobei...
"Bring eine Schere mit! Oder besser ein Rasiermesser! Etwas... ist auch in meinen Haaren gelandet", rief sie ihm doch noch nach, als er davoneilen wollte und verzog ein weiteres Mal das Gesicht. Das Gefühl von Ekel drängte doch vehement immer weiter in den Vordergrund; nebst der Sorge, sich infiziert zu haben, natürlich.

Sie schloss die Augen, atmete durch, ein angewidertes Schaudern lief ihr über die Haut, während sie erneut durch Schräghalten des Kopfes auszuloten versuchte, wo dieses widerliche Stück Darm hängen mochte und ob sie es im Groben so abschütteln konnte. Sie sah an sich herunter und versuchte in sich zu horchen, wie es ihr eigentlich ging: ob und wo sie Schmerzen hatte, ob sie sich ernster verletzt hatte, Feuchtigkeit vom Schmodder irgendwo an ihrer Haut spürte oder sich gar die Krankheit schon irgendwie bemerkbar machte.
Eine Introspektion, mit der sie sich aber auch nicht allzu lange aufhielt: das Holz war gerade wohl wichtiger. Bei der Gelegenheit prüfte sie auch das von ihr zuvor benannte Dickicht selber, ob dort noch irgend etwas auffälliges war. Um die Maske machte sie dabei bewusst einen großen Bogen! So gut sie irgend konnte, machte sie sich mit Leon daran, alles Nötige vorzubereiten.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 21. September 2016, 20:11

"Kupfer? Magisch? Könnte schwierig werden"
, verzog sie kritisch das Gesicht. Sie würden hierbleiben müssen, um zu prüfen, dass die Maske wirklich zerstört wurde, nicht? Die Sorge war durchaus berechtigt. Wenn das Feuer nicht groß genug wäre, die Hitze im Innern nicht das Kupfer schmelzen würde, oder sie irgendwie anders unachtsam mit diesem Vorfall umgehen würden, könnte sich die Geschichte später böse an ihnen rächen. Aber sie wollte Leon nicht aufhalten, im Prinzip war sie ja trotz der Umstände der gleichen Meinung.
Wobei...
"Bring eine Schere mit! Oder besser ein Rasiermesser! Etwas... ist auch in meinen Haaren gelandet"
, rief sie ihm doch noch nach, als er davoneilen wollte und verzog ein weiteres Mal das Gesicht. Leon sah kurz sehr besorgt über seine Schulter und spurtete dann regelrecht davon. Das Gefühl von Ekel drängte sich bei Darna vehement immer weiter in den Vordergrund; nebst der Sorge, sich infiziert zu haben, natürlich, weshalb es Leon jetzt vielleicht jetzt auch so zur Eile trieb.

Kaum war sie allein schloss sie die Augen, atmete durch, ein angewidertes Schaudern lief ihr über die Haut, während sie erneut durch Schräghalten des Kopfes auszuloten versuchte, wo dieses widerliche Stück Darm hängen mochte und ob sie es im Groben so abschütteln konnte. Sie legte den Kopf in den Nacken und spürte den Bewegungen ihres Haars auf der Kopfhaut nach. Etwas ziepte leicht am oberen linken Hinterhaupt und verhieß, dass das Stück Darm wenigstens nur das Deckhaar erwischt hatte. Wenn sie zu doll den Kopf bewegte, konnte sie es hin und her schwanken fühlen. Doch mit jeder Bewegung verteilte sich auch die schmierige Masse mehr in ihrem Nacken und die Sorge wuchs, dass sie sich vielleicht doch erneut infiziert haben könnte.
Darna sah an sich herunter und versuchte in sich zu horchen, wie es ihr eigentlich ging: ob und wo sie Schmerzen hatte, ob sie sich ernster verletzt hatte, Feuchtigkeit vom Schmodder irgendwo an ihrer Haut spürte oder sich gar die Krankheit schon irgendwie bemerkbar machte, doch mehr als sie schon beim Kampf mitbekommen hatte gab es so einfach nicht zu bemerken. Ohne die Rose konnte sie nicht so einfach in sich hinein sehen um die Schatten der Krankheit zu erkennen, also würde sie warten und sehr vorsichtig sein müssen. Sie beendete ihre Introspektion, mit der sie sich aber auch nicht allzu lange aufhielt: das Holz war gerade wohl wichtiger. Sie lief los und näherte sich schnell bei der Gelegenheit dem von ihr zuvor benannten Dickicht, ob dort noch irgend etwas auffälliges war. Um die Maske machte sie dabei bewusst einen großen Bogen! Das Unterholz hielt vor allem anderen erst einmal eine Menge Brennmaterial für sie bereit, welches sie gut brauchen konnte. Die letzten Tage in dieser Gegend mussten recht trocken gewesen sein und so brauchte es nicht lange bis sie beide Arme voller morscher Äste hatte. Während sie so vor sich hin sammelte schaute sie sich auch immer wieder am Rand dieses Wäldchens um. Der Gedanke, warum der Junge hier her hatte fliehen wollen, beschäftigte sie noch und die Antwort ergab sich fast von selbst. Mit der heraufziehenden Dunkelheit konnte sie bald kaum sechs Armlängen weit schauen und der Boden war mit dichtem Moos bewachsen, genauso wie die Stämme einiger alten Bäume. Hier konnte man sich wunderbar verstecken! Das Moos dämpfte ihre Schritte und das dichte Unterholz verbarg jeden der hier ging vor suchenden Blicken. Eigentümlicher Weise war dieser Ort perfekt für einen Hinterhalt, aber so weit ihre Sinne reichten, konnte sie nichts gefährliches erkennen. Die Nachtvögel sangen, der Wind rauschte in den Zweigen und bald hörte sie auch Leon wie er leise nach ihr rief.

Zurück bei der Leiche des Jungen und der Maske, machte sie sich mit Leon daran, alles Nötige vorzubereiten. Gemeinsam schichteten sie Reisig, Zweige und Äste schweigend zu einem Scheiterhaufen auf, luden alles infiziertes Material darauf ab und betrachteten einen Moment lang den viel zu kleinen Leib, der dieses Schicksal wahrlich nicht verdient hatte. Dann sah Leon sie an und Darna verstand sofort. Es war Zeit sich ihrer Kleidung zu entledigen und ihr Haar zu inspizieren. Im Schein einer Fackel nahm sich Leon ihrer Frisur an und schien dabei mehr auch Sicherheit, als auf Erhalt ihrer Haarpracht Wehrt zu legen. Er arbeitete eilig, aber sorgfältig und versuchte Mit schnellen Schnitten fielen ein paar dicke Strähnen und etwas klatschte leise zu Boden. Leon entfernte die Überreste mit einem Stock und warf ihn zum Rest auf den Scheiterhaufen. Dann gab er Darna eine der Rumflaschen um sich zu waschen und goss selbst großzügig ein paar große Schlücke auf das aufgeschichtete Holz. Eines der letzten frischen Laken hatte er bereit gelegt und wartete in höflichem Abstand bis Darna fertig war.

Wenig später standen sie nebeneinander vor den brennenden Überresten einer Grauen erregenden Geschichte in ihrem Leben. Die Vorkommnisse hatten sie zusammengeführt und ihr Schicksal zusammen geschweißt. Darna sah in die Flammen und war eine Weile sehr mit ihren eigenen Gedanken und Empfindungen beschäftigt, als sie merkte, dass Leon sie von der Seite betrachtete.
„Wie fühlst du dich?“
Ja... wie fühlte sie sich? Ihre Haut brannte vom Alkohol, die Innenwände ihrer Adern vom Adrenalin des vergangenen Kampfes. Die Schatten ihrer Seele schwiegen im Schein des Feuers und die Stille der Nacht umarmte ihren aufgewühlten Verstand. Ihr ging es erstaunlich gut, Leons Gegenwart war wie immer beruhigend und sie hatten alles getan, was ihnen gemeinsam eingefallen war, um hier und heute den Hauch Morgerias zu besiegen. Sie hatten den Ursprung gefunden, die Maske glühte im Feuer und ihre Umrisse begannen zu schmelzen, schneller als gedacht. Das Material schien unter der Hitze fast so schnell zu vergehen wie Wachs, dass man in der Sommersonne liegen gelassen hatte. Die Magie zischte und brodelte in giftgrünen Flammen ein paar mal auf, aber letztendlich brauchte das, was in dieses Kleinod gebannt worden war einen Träger und ohne diesen war der Zauber nicht von Dauer.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 22. September 2016, 00:56

Die Rüstung schien die spitzen Rippenknochen und ähnliche Gefahren tatsächlich aufgehalten zu haben, zumindest konnte sie keine Stelle entdecken, an der der dicke Lederschutz durchstoßen worden wäre - was aber bei dem schwarzen Leder unter schwarzem Schmodder, den sie weder abwischen noch berühren konnte, keine hundertprozentige Sicherheit gewährte.
Ohne die Rose konnte sie nicht so einfach in sich hinein sehen um die Schatten der Krankheit zu erkennen, also würde sie warten und sehr vorsichtig sein müssen.
Wieder kam ihr das Bild der zerstörten Pflanze vor Augen, mit den zwei verbliebenen Kernen. Bitter pressten sich ihre Lippen zu einem schmalen Strich.
Wenn ich mich infiziert habe, bin ich geliefert, stellte sie nüchtern fest. Schlimmer noch, sie würde dann ja wieder andere in Gefahr bringen... Kurz schloß sie die Augen. Das war das LETZTE, was sie wollte! Ich muss aus diesem Zeug raus!
Sie bewegte sich vorsichtig beim Holzsammeln.

Die letzten Tage in dieser Gegend mussten recht trocken gewesen sein und so brauchte es nicht lange bis sie beide Arme voller morscher Äste hatte. Das war einerseits gut, andererseits steigerte es ihre Sorge, dass das Feuer, das sie legen wollten, außer Kontrolle geraten könnte. Sie prüfte, wie trocken das hohe Gras war, das hier wuchs und wie gut man den Kampfplatz als Feuerstelle begrenzen konnte. Hier war ja ohnehin eine Art "Lichtung" gewesen, vielleicht war der Boden hier, abgesehen von den geschwärzten Kreisen, die die Darmschlinge gezogen hatte, einigermaßen sicher? Auch Leon informierte sie über die Gefahr und beriet mit ihm, wie sie am besten vorgingen.
"Ich habe bei aller Notwendigkeit, das Zeug zu verbrennen, nicht vor, dabei von einem sich ausbreitenden Flächenbrand umschlossen zu werden", gab sie ihm energisch zu verstehen und er konnte sehen, wie sie allein bei der Vorstellung schauderte. Für einen Moment stockte sie und überblickte argwöhnisch, aber unfixiert die nähere Umgebung.
Feuer.
"Das Feuer sollte... heiß sein!"

Ihre Augen verengten sich.
Feuer. Ein großes Feuer. Heiß.
Irgend etwas daran kam ihr verwirrend bekannt vor. Angst beschlich sie und das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben oder gerade zu übersehen.
Nach einem längeren Augenblick des Stockens schüttelte sie angedeutet den Kopf - was immer es war, sie konnte es gerade noch nicht greifen.

"Und wir müssen auch noch Semmel suchen, oder ist sie etwa zurück zur Hütte gelaufen?", fragte sie zwischendurch.
Hütte... zurück zur Hütte... Das Gefühl, sich an irgend etwas erinnern zu wollen, blieb.
Gemeinsam schichteten sie Reisig, Zweige und Äste schweigend zu einem Scheiterhaufen auf, luden alles infiziertes Material darauf ab und betrachteten einen Moment lang den viel zu kleinen Leib, der dieses Schicksal wahrlich nicht verdient hatte.
"Du tötest also wirklich kleine Kinder!" - ein hohler Vorwurf, der irrationalerweise dennoch einen winzigen Stachel in Darna hinterließ. Sie musste an das Ungeborene in Rosas Leib denken und ihre Kiefer pressten sich zusammen, während sie auf die schwarze verunstaltete Leiche starrte.
Du HAST sie nicht getötet! Ihn nicht, und das Kleine auch nicht! Die Krankheit war es, nicht du! Sie schluckte und wünschte sich einen Priester her. Nicht für sich, sondern für die Überreste des vom Untod verdorbenen Kindes da vor sich. Wobei...
Vielleicht brauch ich bald auch einen.
Sie musste aus diesen Sachen raus und kam Leon bei seiner stummen Aufforderung damit regelrecht erleichtert und eilig entgegen. Die Knappin nahm mehrere Lagen Tuch zur Hand, wo sie die verseuchte Kleidung abschnallen und loswerden musste, ließ sich helfen, wo nötig und wäre die Erste gewesen, die Leon riet, lieber zu viele ihrer Haare abzuschneiden als zu wenig.
"Haare wachsen wieder nach", das hatte er selber gesagt, nicht wahr? Ihn wird es nicht stören, wie ich aussehe... - für einen flüchtigen Moment kehrte eine ungewohnte Ruhe in ihr ein und ihr ging durch den Sinn, in welchen Varianten Leon sie schon alles erblickt hatte:
Herausgeputzt wie nach dem Bad mit Elli oder mit wüst abgeschnittenen Haaren und von ekligstem Schmodder beschmiert wie jetzt; mit Narben und sogar ohne Narben; ihr striktes Äußeres und das kleine goldene Leuchten ihres Inneren; bekleidet, nackt... und nie hatte er dabei signalisiert, ihre Person meiden zu wollen oder irgend etwas an ihr abstoßend zu finden - gut, bis auf den Schmodder natürlich. Aber das war ja nicht sie.
Und anders herum? Sie hatte ihn auch schon in ziemlich vielen Varianten erlebt, so kurz ihre gemeinsame Zeit gewesen war... eine verwirrende Wärme machte sich in ihr breit, nicht zum ersten Mal, und mit einem Blinzeln konzentrierte sie sich wieder auf das Hier und Jetzt.

Er gab ihr eine der Rumflaschen, um sich zu waschen, und sie suchte sich selber sorgfältig ab, wie sie es gelernt hatte und bat ihn ohne Scham um Hilfe: "Siehst du irgend eine Stelle, wo dieser widerliche Schleim hin gekommen wäre? Irgend eine Verletzung?"
Ihr fiel bei dem Stichwort 'Verletzung' selber noch etwas anderes ein:
"Und kannst du bitte einmal nachsehen, ob hinten an meiner linken Schulter irgend eine Wunde ist? Mh, ist die Haut da... irgendwie verbrannt oder so ähnlich?" Sie klang bei der Formulierung der Frage unsicher. Da WAR doch etwas gewesen, nachdem sie Rosa... nein, schon nachdem sie Pet behandelt hatte, nicht? Richtig, und nach dem Aufwachen hatte die Schulter ja auch kurz geschmerzt gehabt, die Kleidung wie an verbrannter Haut geklebt.
Sie musste endlich heraus kriegen, was da war, oder ob sie sich bloß etwas eingebildet hatte.
Eigentlich wollte sie nicht, dass da etwas war...

Sie atmete angespannt durch und versuchte ihre Gedanken auf fassbarere Dinge zu lenken: "Solange wir nicht absolut sicher sein können, dass er mich nicht doch angesteckt hat... will ich mich nicht in Sicherheit wiegen." Sie wurde das ungute Gefühl nicht los, dass sie Leon in Gefahr bringen könnte, ihr war nur nicht genau klar, warum - war es ihre übliche Paranoia?
"Er hat... so ekelhaft gelacht zuletzt. Es wirkte wie ein Lachen." Sie verzog angewidert das Gesicht. "Ich glaube, weil er annahm, dass ich nun die Krankheit habe und... nun so gelenkt werden kann wie der Junge." Sie kniff die Augen zu und schüttelte sich.
"Bleib vorsichtig mir gegenüber, bitte...", flüsterte sie leiser und wirkte kurz verletztlich, nicht allein wegen der fehlenden Kleidung. "Und wenn du mich fesseln musst wie Pet." Ihre Stirn umwölkte sich. "Vielleicht wäre das ohnehin klüger."
Eines der letzten frischen Laken wartete auf sie, als alles Nötige erledigt schien, und dass Leon in höflichem Abstand wartete, wurde für sie zur reinen Formsache. Sie hatte keine Scheu mehr vor ihm, was medizinische Belange anging.

Wenig später standen sie nebeneinander vor den brennenden Überresten einer Grauen erregenden Geschichte in ihrem Leben. Die Vorkommnisse hatten sie zusammengeführt und ihr Schicksal zusammen geschweißt. Darna sah in die Flammen und war eine Weile sehr mit ihren eigenen Gedanken und Empfindungen beschäftigt.
Es wirkte so angenehm wie ein Abschluss, was hier passierte, aber sie konnte das Kapitel noch nicht schließen. Es kam ihr so ungerecht vor, was mit dem Jungen geschehen war.
"Es tut mir leid", flüsterte sie ihm tonlos zu und meinte mit dieser Beileidsbekundung nur den Jungen. Den Jungen, der seine Familie an diese Seuche verloren hatte. Der vielleicht nur einen dummen Fehler begangen hatte, indem er diese Maske an sich nahm? Der, getrieben von einer verdorbenen Form von 'Patriotismus' die Seuche nach Grandessa hatte bringen wollen und Jorsan damit in Gefahr gebracht hatte. Vielleicht war er auch von Anfang an zu schwachen Willens gewesen, um sich den düsteren Lenkungen der Krankheit zu widersetzen... wer wollte es ihm verdenken? Und sie hatte ihm nicht mehr helfen können. Der Junge, der hilflose Junge, der er gewesen war, der tat ihr leid. Sie wusste nicht einmal seinen Namen, verspürte aber das dringende Bedürfnis, ihn irgendwie noch ein bisschen in Würde zu verabschieden.
Vorsichtig hob sie die Stimme, suchte erst zögerlich nach Worten, schien aber auch schnell gewisse Worte zu finden, die ihr in all den Götterdiensten gehört angemessen schienen:
"Herr Lysanthor, all ihr Götter, die ihr mit Erbarmen auf uns Menschen sehen könnt, ich möchte für diese Seele bitten, die in vergangenen Tagen einem unschuldigen Jungen gehört haben dürfte. Es war ein grausames Schicksal, das ihm zuteil wurde, und egal wie viel Schuld er selber am Geschehen getragen haben mag, ich möchte darum bitten, dass ihr seine junge Seele nicht vergesst, sie nicht verloren bleibt, sondern er vor das Gericht des Lichtherrn treten darf, um seinen weiteren Weg zu finden, statt ewig in Finsternis zu irren.
Niemand kann etwas dafür, von Krankheit heimgesucht zu werden, und er wurde von der Grausamkeit des Hauches auf widernatürliche Weise benutzt."
Kurz mischte sich Zorn in ihre Stimme, bevor sie wieder ruhiger und demütiger sprach:
"Wenn sie nicht verloren sein muss, bitte ich dich, höchster Richter, nimm dich seiner an."
Unsicher verstummte sie. Ob das reicht? Du weisst nicht mal seinen Namen.
Das ist doch unnötig, Er wird ihn sicherlich wissen.
Und wenn es nicht reicht?
Du HAST wenigstens etwas gesagt. Und ihn nicht einfach verbrannt. Namenlose Asche auf einem Feld hinterlassen...
Sie blinzelte die Augen trocken.

Und du? Was ist, wenn du die Krankheit nun hast? Würdest du wie er?
Etwas in ihrem Blick wurde härter. Aus Gründen, die ihr Verstand nicht wörtlich konkret benennen wollte, glaubte sie schon, dass sie zumindest einen starken, geschulten Willen hatte, der ihr womöglich helfen mochte, nicht so benutzt zu werden wie dieser einfache Bauernjunge. Aber würde sie es allein damit bis nach Jorsan schaffen?
Und dann wäre ICH diejenige, die den Tod in die Stadt bringt?! Sie sog tiefer den Atem ein, hielt ihn einen Moment. Der Blick wurde noch grimmiger. NIEMALS!
Die Rose ist kaputt. Das heißt, du würdest stattdessen sterben.
Und müsstest...

Ihr Blick verfing sich in den Flammen, hing auf fast suizidale Weise darin fest.
Wäre das ihr Ende?

So reinigend endgültig wirkte es auf zutiefst makabere Weise sogar für einen Moment verlockend, aber keine andere Angst hätte in ihr so tief sitzen können wie die Angst, einen Tod in den Flammen zu sterben. Die Hitze des Feuers vor ihr brannte auf ihrem Gesicht. Im Versuch, sich von diesen morbiden Gedankenansätzen loszureißen, merkte sie, dass Leon sie von der Seite betrachtete.
„Wie fühlst du dich?“
Ja... wie fühlte sie sich? Ihre Haut brannte vom Alkohol, die Innenwände ihrer Adern vom Adrenalin des vergangenen Kampfes. Die Schatten ihrer Seele schwiegen im Schein des Feuers und die Stille der Nacht umarmte ihren aufgewühlten Verstand. Ihr ging es erstaunlich gut, Leons Gegenwart war wie immer beruhigend und sie hatten alles getan, was ihnen gemeinsam eingefallen war, um hier und heute den Hauch Morgerias zu besiegen.

"Nimmst du es mir übel, wenn ich dem Frieden noch nicht trauen kann?", fragte sie leise. Es tat ihr selber leid, aber sie konnte und wollte kein Risiko eingehen.
Noch einmal wagte sie es, in die Flammen zu sehen. Die Maske glühte im Feuer und ihre Umrisse begannen zu schmelzen, schneller als gedacht. Das Material schien unter der Hitze fast so schnell zu vergehen wie Wachs, das man in der Sommersonne liegen gelassen hatte. Die Magie zischte und brodelte in giftgrünen Flammen ein paar mal auf, aber schien nichts zu haben, womit sie sich zur Wehr setzen konnte.
"Ist es wirklich vorbei?", flüsterte sie.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. Oktober 2016, 14:52

Er gab ihr eine der Rumflaschen, um sich zu waschen, und sie suchte sich selber sorgfältig ab, wie sie es gelernt hatte und bat ihn ohne Scham um Hilfe:
"Siehst du irgend eine Stelle, wo dieser widerliche Schleim hin gekommen wäre? Irgend eine Verletzung?...Und kannst du bitte einmal nachsehen, ob hinten an meiner linken Schulter irgend eine Wunde ist? Mh, ist die Haut da... irgendwie verbrannt oder so ähnlich?"
„Natürlich, ich...“

Eigentlich wollte sie nicht, dass da etwas war, aber Leon war um sie herum gegangen und verstummt. Instinktiv formten ihre Lippen die Frage nach dem Grund.
„Was ist da?“
Da berührten Leons warme Hände ihre Haut und sie verstummte erst einmal. Sanft drang seine Wärme durch die Kälte, die mit dem Rum gekommen war. Alkohol auf der Haut fühlte sich immer kalt an und an manchen Stellen hatte er auch ordentlich gebrannt. Jetzt aber fühlte sie nur seine Wärme. Es war keine Magie, oder? Er war doch so schrecklich müde, er durfte nicht noch einmal heilen! Trotzdem lag jetzt eine Hand von ihm auf ihrem Nacken und eine an ihrem linken Oberarm. Dazwischen spannte leicht die Haut.
„Hast du dich irgendwann an … an etwas verbannt? Ich sehe hier eine ...Verbrennung, aber sie wirkt alt. Die Haut hat sich etwas dunkler verfärbt, als... „
Er stockte merkwürdig. Etwas verschwieg er oder es fiel ihm schwer es in Worte zu fassen. Darnas aufkommende Unruhe spürte er jedoch auch, deshalb überwand er sich und sprach weiter:
„... Es sieht ...fast wie ein Handabdruck aus... mit fünf Fingern.“
Er schwieg und löste seine Hände, nachdem er vorsichtig die Stelle mit Rum abgetupft hatte. Es brannte weniger als vermutet und Darna atmete angespannt durch und versuchte ihre Gedanken auf fassbarere Dinge zu lenken, als Handförmige Abdrücke auf ihrer Schulter. Die Gefahr des Fluchs war für sie noch nicht vorüber.
"Solange wir nicht absolut sicher sein können, dass er mich nicht doch angesteckt hat... will ich mich nicht in Sicherheit wiegen."
Sie wurde das ungute Gefühl nicht los, dass sie Leon in Gefahr bringen könnte, ihr war nur nicht genau klar, warum - war es ihre übliche Paranoia? Er trat wieder vor sie und musterte sie besorgt. Das mit dem Handabdruck beließ er vorerst auf sich beruhen und hörte weiter ihren Sorgen zu. Das konnte er gut. Er drängte sich nicht auf und war für sie da.
"Er hat... so ekelhaft gelacht zuletzt. Es wirkte wie ein Lachen... Ich glaube, weil er annahm, dass ich nun die Krankheit habe und... nun so gelenkt werden kann wie der Junge."
Sie kniff die Augen zu und schüttelte sich. Sie sah sein leichtes Kopfschütteln nicht.
"Bleib vorsichtig mir gegenüber, bitte..."
, flüsterte sie leiser und wirkte kurz verletzlich, nicht allein wegen der fehlenden Kleidung.
"Und wenn du mich fesseln musst wie Pet...Vielleicht wäre das ohnehin klüger."
Wenn sie geahnt hätte, wie gern Leon sie nun einfach in seine Arme gezogen hätte um sie vor all ihren Selbstzweifeln und den Schrecken der Welt zu schützen, dann wäre sie vielleicht etwas schamhafter geworden. Nackt in seinen Armen, das war eine Vorstellung, die einige Grenzen bröckeln lassen könnte. Eines der letzten frischen Laken wurde ihr gereicht, aber sie schämte sich schon lange nicht mehr vor ihm. Zumindest was medizinische Dinge anbelangte.

Das Feuer brannte und sie standen beieinander.
"Es tut mir leid"
, flüsterte sie dem Jungen zu. Sie wusste nicht einmal seinen Namen, verspürte aber das dringende Bedürfnis, ihn irgendwie noch ein bisschen in Würde zu verabschieden.
Vorsichtig hob sie die Stimme:
"Herr Lysanthor, all ihr Götter, die ihr mit Erbarmen auf uns Menschen sehen könnt, ich möchte für diese Seele bitten, die in vergangenen Tagen einem unschuldigen Jungen gehört haben dürfte. Es war ein grausames Schicksal, das ihm zuteil wurde, und egal wie viel Schuld er selber am Geschehen getragen haben mag, ich möchte darum bitten, dass ihr seine junge Seele nicht vergesst, sie nicht verloren bleibt, sondern er vor das Gericht des Lichtherrn treten darf, um seinen weiteren Weg zu finden, statt ewig in Finsternis zu irren. Niemand kann etwas dafür, von Krankheit heimgesucht zu werden, und er wurde von der Grausamkeit des Hauches auf widernatürliche Weise benutzt. Wenn sie nicht verloren sein muss, bitte ich dich, höchster Richter, nimm dich seiner an."
Unsicher verstummte sie. Sie blinzelte die Augen trocken. Etwas in ihrem Blick wurde härter. Aus Gründen, die ihr Verstand nicht wörtlich konkret benennen wollte, glaubte sie schon, dass sie zumindest einen starken, geschulten Willen hatte, der ihr womöglich helfen mochte, nicht so benutzt zu werden wie dieser einfache Bauernjunge. Aber würde sie es allein damit bis nach Jorsan schaffen?
Und dann wäre ICH diejenige, die den Tod in die Stadt bringt?!
Sie sog tiefer den Atem ein, hielt ihn einen Moment. Der Blick wurde noch grimmiger.
NIEMALS!
Die Rose ist kaputt. Das heißt, du würdest stattdessen sterben.
Und müsstest...

Ihr Blick verfing sich in den Flammen, hing auf fast suizidale Weise darin fest. So reinigend endgültig wirkte es auf zutiefst makabere Weise sogar für einen Moment verlockend, aber keine andere Angst hätte in ihr so tief sitzen können wie die Angst, einen Tod in den Flammen zu sterben. Die Hitze des Feuers vor ihr brannte auf ihrem Gesicht. Im Versuch, sich von diesen morbiden Gedankenansätzen loszureißen, merkte sie, dass Leon sie von der Seite betrachtete.
„Wie fühlst du dich?“
Seine Stimme holte sie zurück.
"Nimmst du es mir übel, wenn ich dem Frieden noch nicht trauen kann?"
, fragte sie leise und er schüttelte sofort verstehend den Kopf. Nein, er traute dem Frieden auch noch nicht. Sie mussten sicher sein, dass es wirklich vorbei war. Noch einmal wagte sie es, in die Flammen zu sehen. Die Maske glühte im Feuer und ihre Umrisse begannen zu schmelzen, schneller als gedacht. Das Material schien unter der Hitze fast so schnell zu vergehen wie Wachs, das man in der Sommersonne liegen gelassen hatte. Die Magie zischte und brodelte in giftgrünen Flammen ein paar mal auf, aber schien nichts zu haben, womit sie sich zur Wehr setzen konnte. Es knackte im Feuer und ein Ast barst. Ein paar goldene Funken stoben auf und flogen hoch hinauf in den nächtlichen Himmel. Statt in eine Richtung davon zu fliegen, verteilten sie sich in alle Himmelsrichtungen, was Darna so bestimmt noch nicht gesehen hatte.
"Ist es wirklich vorbei?"
„Ich hoffe es!“

, war seine erste und knappe Antwort. Der Schein des Feuers ließ seine Augen golden Funkeln und plötzlich schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ohne seinen Blick von den Flammen zu nehmen sprach er zu ihr:
„Um ehrlich zu sein, bis zu dem Moment, wo du dein Gebet gesprochen hast, war ich mir nicht sicher...“
Seine Lippen zogen sich noch ein bisschen breiter und glänzten sanft im lichten Schein.
„Jetzt aber... jetzt habe ich wieder Hoffnung.“
Er blinzelte langsam und die goldenen Funken in seinen Augen vererbten langsam, verwandelten sich wieder in den vertrauten silbernen Glanz. Was man als Lichtmagus so alles wohl sah, was andere Menschen nicht wahrnehmen konnten? Sein Haupt drehte sich langsam ihr zu und er sah ihr tief in die Augen. Seine langen Wimpern hingen schwer über diesem Blick. Sein Gesicht war schwer zu deuten. Vielleicht war es die Milde, oder einfach die Hoffnung auf ein gutes Ende, die seine Züge sanfter machten und ihn einige Jahre jünger wirken ließen, wieder fast wie der Junge, den sie an Bord des Schiffs kennen gelernt hatte. Er schmunzelte wieder, so wie sie es schon oft bei ihm gesehen hatte und zu mögen gelernt hatte. Es war kein Lachen aber es bedeutete, dass er sich wohl fühlte, selbst wenn es jetzt unter unendlich müden Augen hing.
„Du scheinst einen Stein im Spielbrett der Götter zu haben, Darna von Eibenau.“
Mehr sagte er erst einmal nicht. Leon sah wieder ins Feuer und der Mond begann seinen Weg über das Firmament. Der Wind trieb ein paar Funken über das Feld, aber sie verglühten, bevor sie Schaden anrichten konnten und so verbreiterte sich der Scheiterhaufen nicht. Nach einer Weile des Schweigens, erst lange nachdem die Maske ganz und gar verschwunden war, das Feuer sich zu einem großen Haufen Glut gewandelt hatte, da wandte sich Leon ab und schritt langsam zurück zu ihrem Lager. Beide Pferde standen dort zusammen und Rosa fütterte sie gerade mit ein paar handgepflückten Gräsern. Sie winkte den beiden zu und kam zu ihnen. Das Lager an sich sah aufgeräumt und ordentlich aus.
„Ist es vorbei? Kann ich nach Hause gehen?“

Leons Brauen hoben sich etwas in Verwunderung.
„Wollt ihr denn nicht bei eurem Verlobten wachen, bis er sich erholt hat?“
„Schon...“

Sie wand sich. Die Ereignisse hatten sie sichtlich verstört.
„Ich meinte...ich will eigentlich nur noch nach Hause... um bei meiner Familie nach dem Rechten zu sehen. Wann glaubt ihr, dass er erwachen wird?“
Leon sah sie etwas misstrauisch an.
„Es hatte ihn schwer getroffen. Sein Körper wird noch Pflege brauchen um restlos zu heilen.“
Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Irgendetwas sagte Darna, dass Rosa ihren Verlobten wohl demnächst verlassen würde. Ob sie vielleicht schon geblutet hatte und jetzt wusste, dass sie nicht mehr schwanger war? Ob sie deshalb so eilig fort wollte, jetzt da sie nicht mehr unehelich in Ungnade gefallen war?
„Pflege...jaja. Natürlich. Können wir ihn vielleicht wieder in die Hütte bringen? Ist es da jetzt sicher?“
Leon sah zur Hütte.
„Ich denke schon...“
„Wunderbar.“

Sie packte sich die Beine und sah ihn auffordernd an.
„Darna, halte und bitte die Tür auf. Ich denke wirklich, dass der Fluch nun vorbei ist. Ich vertraue... dem Licht. Wir können ihn zurück bringen.“
Rosas Verhalten schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, aber das Liebesleben dieser zwei Menschen und ihr zukünftiges Schicksal ging sie ja auch eigentlich jetzt nichts mehr an, oder? Er hob Pet am Oberkörper an und sie brachten ihn zurück in die Hütte, die nun deutlich wärmer wirkte als zuvor, obwohl vieles fehlte und das Bett kahl, ohne Laken, ohne Kissen benutzt wurde. Leon ging trotzdem sofort wieder hinaus.
„Wir werden draußen schlafen.“
, bestimmte er.
„Die Nacht ist milde und ihr braucht Zeit für euren Verlobten.“
Rosa nickte nur abgehackt und schloss dann die Tür hinter ihnen. Leon ging zu ihren Pferden und holte sich seine Decke. Hin und wieder schüttelte er gedankenverloren den Kopf, wenn er in Richtung der Hütte sah, aber sagte nichts mehr dazu. Darna warf noch etwas Holz in das Lagerfeuer und erklärte sich natürlich sofort bereit die erste Wache zu übernehmen. Leon brauchte jetzt wirklich Ruhe. Sobald er sich hingelegt hatte, fielen ihm auch schon die Augen zu und Darna war allein mit ihren Gedanken.

Die Nacht war wirklich mild. Es war zwar immernoch kalt, aber in der Senke bekam man von dem beißenden Wind wenig ab. Die Stunden flossen zäh voran und Darna hatte Zeit in sich zu gehen und Ruhe zu finden. Wie ging es ihr? Was hatte das Erlebte mit ihr gemacht? Wie dachte sie über sich? Wie über Leon? Wie würden andere ihre Geschichte aufnehmen? Wie ihre Familie?
Vater?
Fast war ihr so gewesen, als ob ihr Vater sie gerufen hätte. Hatte sie seine Stimme im Wind vernommen? Nein, das konnte nicht sein, oder? War sie schon zu müde? Sollte sie lieber Leon wecken, damit er die nächste Wache übernahm?
„Darna?“
Doch! Da war es wieder... Darna stand auf und sah sich um.
„Darna...“
Ein Schatten bewegte sich am oberen Rand der Senke. War das die Stimme ihres Vaters? Nein... aber wer... ? Hatte sie sich bewaffnet? Natürlich. Gleich in Reichweite lag auch Leons Armbrust.
„... von Eibenau?“
Der Schatten stolperte und rollte unbeholfen den Abhang hinunter. Polternd kam er unten an. Ein Stöhnen durchdrang das Dunkel und Darna näherte sich mit einem brennenden Ast der Stelle. Zwischen zwei Steinen erhob sich die Gestalt und schob sich die Kapuze vom Kopf um sich den Schädel zu halten. Darnas Mund öffnete sich:
„Basil!“
War ja klar gewesen, dass nur einer so unbeholfen durch die Nacht stolpern würde.
„Aaarrg....Darna, bist du das? Au!“
Er hatte sich beim Aufstehen noch den Fuß gestoßen.
„Endlich ...hhmmpf... hab ich euch eingeholt. Wo ist Milagros? Steckt der auch noch irgendwo? Alles in Ordnung bei dir? Habt ihr... Moment, ich muss mich setzten.“
Er wankte kurz leicht humpelnd zum Lagerfeuer, entdeckte Leon der im Schlaf sich gestört fühlte und drehte gleich wieder um. Er suchte sich einen Felsen am Abhang und setzte sich. Dann sprach er mit gedämpfter Stimme weiter, vermutlich um den Lichtmagus nicht zu wecken:
„Nachts reisen ist echt nicht mein Ding! Ich hab euch fast nicht gefunden und mein Pferd hat mich zum fressen gern. Das Mistvieh beißt mich ständig. Hab es da hinten stehen lassen, als ich euer Signalfeuer endlich gesehen hab. Ist überings ausgegangen, haha. Aber sag, ...wie geht’s dir? Habt ihr den Ursprung gefunden? Was ist passiert?“
Vermutlich meinte er mit „Signalfeuer“ den Rest vom Scheiterhaufen.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 4. Oktober 2016, 00:18

Es war keine Magie, oder? Er war doch so schrecklich müde, er durfte nicht noch einmal heilen! Sie hätte sich zu gerne einmal komplett in diese Hände sinken lassen und schloss angesichts dieses angenehmen Gefühls kurz genießend die Augen. Trotzdem wartete sie angespannt, was er zu ihrer Schulter sagen mochte.
„Hast du dich irgendwann an … an etwas verbannt? Ich sehe hier eine ...Verbrennung, aber sie wirkt alt. Die Haut hat sich etwas dunkler verfärbt, als... „
Er stockte merkwürdig. Etwas verschwieg er oder es fiel ihm schwer es in Worte zu fassen. Darnas aufkommende Unruhe spürte er jedoch auch, deshalb überwand er sich und sprach weiter:
„... Es sieht ...fast wie ein Handabdruck aus... mit fünf Fingern.“
Er schwieg und löste seine Hände, nachdem er vorsichtig die Stelle mit Rum abgetupft hatte.

Handabdruck. Ein Handabdruck...? Ihre Stirn krauste sich. Natürlich ein Handabdruck.
"Darna! Wach auf!", wisperte sie unfixiert nach vorne blickend, als sie sich an die brennende Hand auf ihrer Schulter erinnerte und den eindringlichen Ruf, der sie geweckt hatte. Ihre Worte waren fast stimmlos, doch mochte Leon sie trotzdem gehört haben, er stand ja direkt hinter ihr und tupfte schweigend die Stelle mit Rum ab.
Die Erinnerung kehrte in ersten Bruchstücken zurück: da war ein graues Bild gewesen, das die ganze Umgebung unwirklich gezeigt hatte, da war der Hauch gewesen und Tentakel hatten sich nach ihr ausgestreckt... eine Gänsehaut zog über ihren Rücken. Feuer. Das Feuer hatte den Hauch in ihr verbrannt.
Da war noch mehr gewesen, aber es war alles so schwammig! Sie versuchte ihre Gedanken auf fassbarere Dinge zu lenken, als handförmige Abdrücke auf ihrer Schulter. Die Gefahr des Fluchs war für sie noch nicht vorüber.

"Nimmst du es mir übel, wenn ich dem Frieden noch nicht trauen kann?", fragte sie leise und er schüttelte sofort verstehend den Kopf. Nein, er traute dem Frieden auch noch nicht.
Ein Einvernehmen, das sie mehr erleichterte, als sie vorher erwartet hätte, denn sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie Gernot ihr in solchen Momenten aus Prinzip Vorwürfe gemacht hätte, dass sie 'immer alles schlecht redete'. Und weil er damit noch nicht einmal so ganz Unrecht hatte, begleitete ihre Sorgen häufig auch noch ein schlechtes Gewissen, aber sie konnte nicht aus ihrer Haut.
Für einen sehr flüchtigen Moment huschte ihr durch den Sinn, welch Balsam es gewesen war, dass Leon in der Hütte einfach auf ihre Warnung vor Pet gehört hatte. Und jetzt wieder.
Die Maske schmolz. Es knackte im Feuer und ein Ast barst. Ein paar goldene Funken stoben auf und flogen hoch hinauf in den nächtlichen Himmel. Statt in eine Richtung davon zu fliegen, verteilten sie sich in alle Himmelsrichtungen, und Darnas Augen folgten ihnen. Es war ein wunderschöner Anblick, aber gleichzeitig jagte er ihr einen entsetzlichen Schrecken ein, weil er von einer weiteren Erinnerung an den Traum fast überlagert wurde:
Funken flogen gen Himmel und prasselten vom Wind getragen auf ihren Rücken. Sie verdichteten sich zu einer flammenden Hand, die sich nach ihr ausstreckte und sie sah einen dunklen Umriss in den Flammen des Scheiterhaufens.
Die Knappin zog die Schultern zusammen und machte einen sehr kleinen Schritt rückwärts, während sie ihren Rücken etwas seitlich drehte, abschirmend Richtung Leon.
Leon? Er war in Gefahr!
Ich bin nach vorne gefallen. Fall nicht nach vorne! Sie verharrte und ihre Augen starrten den goldenen Funken nach, so lange sie flogen, erwarteten, dass sie niederprasseln würden und doch mischten sich schnell auch Zweifel hinein: Die haben doch aber nicht so ausgesehen?
Irgend etwas war anders.
Das sah anders aus. Nicht so schön... Das hier ist nicht der Traum.

Angespannt verharrte sie einige Sekunden und ihr war kalt, obwohl vor ihr das Feuer brannte.
"Ist es wirklich vorbei?", wagte sie schließlich zu fragen.
„Ich hoffe es!“, war seine erste und knappe Antwort. Sie drehte sich wieder mehr zu ihm und ihr Blick huschte verlegen unstet umher. Meine Güte, mach ihn nicht auch noch verrückt! Der Schein des Feuers ließ seine Augen golden Funkeln und plötzlich schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ohne seinen Blick von den Flammen zu nehmen sprach er zu ihr: „Um ehrlich zu sein, bis zu dem Moment, wo du dein Gebet gesprochen hast, war ich mir nicht sicher...“
Ihre Brauen zogen sich abwartend zusammen.
Seine Lippen zogen sich noch ein bisschen breiter und glänzten sanft im lichten Schein.
Ihr Blick hing daran. Ich wollte ihn küssen. Das war es! Ich wollte ihn küssen! Jetzt war ihr klar, weswegen sie Leon gefährdet hätte! Obwohl kein Feind vorhanden zu sein schien, stemmte sie sich gedanklich dagegen: Ich WILL ihn aber nicht küssen!!
Also... naja, eigentlich schon irgendwie, aber... Es würde mich ausnutzen! Die Krankheit würde ihre Gefühle verwenden, um sie zu lenken und mit ihrer Hilfe andere Leute zu infizieren. Mit dieser Erkenntnis purzelten weitere Erinnerungen, noch während Leon langsam den Kopf zu ihr drehte.
Er hatte sie weggestoßen.
Natürlich hätte er das. Ich würde mich selber wegstoßen! Sähen meine Augen dann etwa auch noch wie die von Pet aus? Götter...!
Gernot hätte dagestanden und sie laut ausgelacht.
Dieses ekelhafte Gelächter...
Nein. Nicht Gernot. Die Krankheit.
Es war, als ob sie aus einem bösen Traum erwachte und endlich ihren klaren Verstand wiederbekam. Leon stand vor ihr und strahlte eine unglaubliche Ruhe aus, einen fast unwiderstehlichen Charme, und ihre Gefühle schlugen einmal mehr muntere Purzelbäume:
Sie schien den Feind identifiziert zu haben, was für eine gewisse Ruhe in ihr sorgte, aber es schien nichts von dem einzutreten, was sie geträumt hatte. Irgend etwas war anders. Und Leon schien selber irgend etwas wahrzunehmen, aber sie verstand nicht zur Gänze, was. Es musste mit dem goldenen Leuchten zu tun gehabt haben.
Er sah umwerfend aus, aber sie hätte sich im Leben nicht erlaubt, ihm ausgerechnet jetzt näher kommen zu wollen. Obwohl die Gefahr vorbei war? Nein, sicher war sicher. Darna hatte eine dünne, aber solide Steinschicht zwischen sich und ihm hochgezogen und versuchte dahinter, zur Ruhe zu kommen; und zu verstehen, was hier vor sich ging.
Ich wünschte, er würde sich mir erklären. Der Gedanke hatte einen traurigen Beiklang, weil sie öfters das Gefühl hatte, dass Leon mehr wusste, als er sagte.

„Du scheinst einen Stein im Spielbrett der Götter zu haben, Darna von Eibenau.“
Sie blickte ihm fragend ernst entgegen.
... Und was heißt das jetzt? Doch mehr sagte er erst einmal nicht. Leon sah wieder ins Feuer und der Mond begann seinen Weg über das Firmament. Der Wind trieb ein paar Funken über das Feld, aber sie verglühten, bevor sie Schaden anrichten konnten und so verbreiterte sich der Scheiterhaufen nicht.
Darna war eigentlich ganz froh, dass er so lange wartete und hatte keine Einwände dagegen, ebenso lange still bei ihm zu stehen, auch wenn es ihr viel Zeit zum Grübeln ließ. Aber die Feuerfunken hatten sie im Traum überrascht, als sie dem Scheiterhaufen den Rücken zugedreht hatte, also von ihm weg gegangen war... Immernoch war sie über jedes Detail froh, das NICHT einzutreten schien.
War das Gebet denn jetzt SO wichtig gewesen?, war einer der irritierten Gedanken und sie überlegte, ob Leon es als Hinweis nahm, dass sie unter bösem Einfluss wohl kaum gebetet hätte? Bei Pet hatte sich das Dunkle in ihr auch zurück gezogen, als...
die Gedanken liefen gegen eine Wand. Sie mochte nicht genauer wieder daran denken, und das waren wohl leicht andere Gründe gewesen; außerdem, wenn dieses Dunkle in ihr schon länger da war, hatte es sich wohl nie an ihren Gebete gestört. Und der Hauch und... das... das Andere... waren ja auch nicht dasselbe. Sie seufzte lautlos.
'Einen Stein im Spielbrett der Götter'. Was für eine Aussage. Einen Stein im Brett, oder war sie ein Spielstein? Darna wollte es nicht für so wichtig nehmen, wie es klang, aber es war wohl irgend etwas passiert, und wieder war da der Wunsch, dass Leon sie mehr an seinen Einblicken teilhaben ließe!

Aber ich habe ihm ja vermutlich auch bisher nur einen Bruchteil von dem erzählt, was mich so umtreibt, stellte sie gedanklich kleinlaut fest.
Wann hätten wir auch die Zeit dafür gehabt?
Ach, Rechtfertigungen...
Wieder ein lautloses Seufzen.
Leon hatte noch mit ihr reden wollen, nicht wahr?
Er sieht so müde aus... er muss endlich schlafen. Und kannst du ihn dann bitte endlich mal NICHT wecken! Sie sah zu Boden. Als hätte ich eine Wahl gehabt...
Das sah Leon vermutlich auch so. Trotzdem. Schlaf blieb Schlaf.
Ja, Schlaf war eine feine Sache.
Ich hab Hunger, stellte sie so nebenher fest. Und Durst.
Sie sah noch einmal über das immer kleiner werdende Feuer und begriff langsam, was eigentlich gerade alles an Ereignissen an ihr vorbei gerauscht war!
Wieder schüttelte sie ein kalter Schauer.
Und es ist vorbei?
Ein Rest Unglauben hielt sich noch.

Nach einer Weile des Schweigens, erst lange nachdem die Maske ganz und gar verschwunden war, das Feuer sich zu einem großen Haufen Glut gewandelt hatte, da wandte sich Leon ab und schritt langsam zurück zu ihrem Lager. Darna folgte ihm auf fast gleicher Höhe und warf ein, zwei mal doch einen huschenden, absichernden Blick zurück, dass da nicht doch noch Funken kamen. Sie schien kurz davor, rückwärts neben dem Magier herzulaufen. Und nicht nach vorne fallen!
Aber nein, da war schließlich nur Rosa vor ihnen, und die Pferde schienen vollzählig und versorgt.
„Ist es vorbei? Kann ich nach Hause gehen?“
Leons Brauen hoben sich etwas in Verwunderung
und Darnas gleich mit. Jetzt?! Oder insgesamt?
„Wollt ihr denn nicht bei eurem Verlobten wachen, bis er sich erholt hat?“
„Schon...“

Sie wand sich. Die Ereignisse hatten sie sichtlich verstört.
Etwas, was die Knappin gut nachvollziehen konnte.
„Ich meinte...ich will eigentlich nur noch nach Hause... um bei meiner Familie nach dem Rechten zu sehen. Wann glaubt ihr, dass er erwachen wird?“
Leon sah sie etwas misstrauisch an.
„Es hatte ihn schwer getroffen. Sein Körper wird noch Pflege brauchen um restlos zu heilen.“

Und sein Geist erst..., fügte Darna nüchtern hinzu.
Rosa kaute auf ihrer Unterlippe. Irgendetwas sagte Darna, dass Rosa ihren Verlobten wohl demnächst verlassen würde. Aber sie verstand kein bisschen, warum. Rosas Verhalten machte auf sie, nachdem sie die Beiden nach den Behandlungen so eng beieinander gesehen hatte, absolut keinen Sinn und weckte blinden Argwohn. Was war hier los?
„Pflege...jaja. Natürlich. Können wir ihn vielleicht wieder in die Hütte bringen? Ist es da jetzt sicher?“
Leon sah zur Hütte.
„Ich denke schon...“
„Wunderbar.“

Sie packte sich die Beine und sah ihn auffordernd an.

Darnas Augen weiteten sich in Schrecken. "Nein!", rief sie entsetzt wie entgeistert zugleich, "Das ist doch nicht etwa euer Ernst?!"
Ihr Blick huschte von einem zur anderen und zurück. Hütte. Asche. Blutiger Wurm, der sich in der Asche wand... Rote 'Farbe', die sie von ihren Fingern waschen wollte...
Ich will da nicht rein!
„Darna, halte uns bitte die Tür auf. Ich denke wirklich, dass der Fluch nun vorbei ist. Ich vertraue... dem Licht. Wir können ihn zurück bringen.“
Sie starrte ihn an. Im Nachhinein begriff sie, dass sie ihm ungern so offen widersprach und so klar Position gegen ihn bezog, aber in diesen Sekunden brauchte es sein ganzes Charisma, um sie nochmals zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Und selbst dann tat sie nicht mehr, als tatsächlich bloß die Tür auf zu machen und stumm zuzusehen, wie Pet hinein getragen wurde.
Die Hütte... wirkte deutlich wärmer als zuvor. Darna kam nicht umhin, einen scheuen Blick Richtung Feuerstelle zu werfen.
Immer, wenn sie die naheliegende Erklärung begreifen wollte, um was es sich bei diesem 'blutigen Wurm' handeln mochte, prallten ihre Gedanken gegen eine Art Wand aus guter Erziehung und stillem Entsetzen.
Ich WILL da nicht rein!
„Wir werden draußen schlafen.“, bestimmte Leon.
Gut. Sie entspannte sich nicht wirklich.
„Die Nacht ist milde und ihr braucht Zeit für euren Verlobten.“
Rosa nickte nur abgehackt und schloss dann die Tür hinter ihnen. Leon ging zu ihren Pferden und holte sich seine Decke. Hin und wieder schüttelte er gedankenverloren den Kopf, wenn er in Richtung der Hütte sah, aber sagte nichts mehr dazu.

Sie folgte ihm mit gefurchter Stirn. Was ist hier los? Sie verstand noch immer nicht wirklich und wünschte sich ein weiteres Mal eine Erklärung. War es nun etwa Rosa, die von irgend etwas Schlechtem besessen war? Aber dieser aufkeimende Verdacht erschien selbst ihr dann doch zu absurd.
Zwischenmenschliches. Beziehungskram. Ihre Schultern sanken resignierend nach unten.
Nichts, womit sie Leon nun genervt hätte.
Aber ein weiteres Mal sich ohne jede Vorkehrung und Vorsicht schlafen zu legen, kam für sie nicht in Frage, es missfiel ihr nur zutiefst, dass schon wieder niemand zur Verfügung stand, der diese Dinge ansonsten hätte übernehmen können. Eigentlich waren hier alle ungeeignet, Wache zu halten, SIE EINGESCHLOSSEN!

Was, wenn Leon doch irrte...? Wie ein unruhiger Wolf lief sie dementsprechend auch bald im Lager auf und ab. Bis sie sich als erstes, sobald ihre Gedanken sich besser zu sortieren anfingen, zu den Resten der Seelenrose begab und sie noch einmal ansah.
Je länger sie sie betrachtete, desto größer wurde ihr schlechtes Gewissen. Sie hatte sich einfach hingelegt, ohne Wachen einzuteilen; war einfach davon ausgegangen, dass Rosa irgendwie... aber woher hätte die junge Frau das wissen sollen? Darna hatte sich auch nicht um ihr Pferd weiter gekümmert gehabt. 'Erst das Tier, dann der Ritter.' Das war eine lausige Leistung, Darna. Nicht einmal eines Knappen würdig. Sie hatten die Seelenrose verloren, weil sie einfach eingeschlafen war.
Irgendwie ahnte sie, dass sie gerade wohl unnötig hart mit sich ins Gericht ging, aber es machte die Sache nicht besser. Jahrelang war ihnen eingebläut worden, was man vor der Nachtruhe alles zu erledigen hatte, und jetzt hatte der erste Ernstfall alle Schule über den Haufen geworfen. Sie atmete tief durch und setzte sich für einen Moment vor die Pflanze.
Zwei Kerne.
Wie es in Jorsa wohl aussieht? Würden Menschen sterben, weil sie nicht genug auf die Rose aufgepasst hatte? Sie furchte die Stirn und dachte an die verbrannte Maske und die seltsamen Ereignisse. Oder war die Krankheit... jetzt ganz weg?
Keine Ahnung. Zwei Kerne. Ob sie die bis Jorsa gerettet bekämen? Darna stand auf und holte ein wenig Wasser, um die Erde trotz der beschädigten Pflanze leicht feucht zu halten, nicht mehr. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie bis morgen früh so schnell weiteren Schaden nehmen würde, dass die Kerne mit vergingen... da stockte der Gedanke. Was hatte Leon über das Schicksal der vergangenen gezüchteten Seelenrose gesagt? Aber Darna hatte keine Ahnung, wie man jetzt vorgehen müsste, um die Kerne auf andere Weise zu retten, das müsste sie Leon fragen... morgen früh...
Besorgt biss sie sich auf die Unterlippe und strich behutsam über die verbliebenen Kerne. Konnte man die entnehmen? Müsste sie es? Reagierte die Pflanze überhaupt noch irgendwie auf sie? Erst jetzt strich sie eingehender über den abgeknickten Stengel und die zerrupften Reste der Blätter, wie man bei einem verlorenen, lieb gewonnenen Gefährten trotz trauriger Gewissheit prüfte, ob er wirklich tot war.

Die Stunden flossen zäh voran. Als bei der Rose nichts mehr zu tun zu sein schien, widmete sie sich den Pferden und sorgte ausführlichst dafür, das Versäumnis von vor... - waren das wirklich nur ein paar Stunden gewesen?! - wieder mehr als gut zu machen, soweit die Tiere, vermutlich ebenfalls müde, überhaupt noch fürsorgende Pflege annahmen. Dann sichtete sie die Ausrüstung.
Ihre Waffe - kaputt.
Ihre Rüstung - verbrannt.
Ihre Ersatzkleidung - schon vorher verbrannt.
'Wir werden gut auf Eure Ausrüstung aufpassen, Herr Bromer', erinnerte sie sich grob an ihre Zusage an den freundlichen Herbergswirt und zog ernüchtert Bilanz, dass der jetzige Status kein gutes Bild abzugeben schien. Kurz hatte sie Sorge, ob sie ihm etwa versprochen hatte, alles heil zurück zu bringen, aber das wäre nicht ihre Art gewesen - sie mied peinlich genau Zusagen, von denen sie nicht wusste, ob sie sie halten könnte.
Immerhin haben die Dinge einem guten Zweck gedient... Ihre innere Haltung straffte sich etwas. Nein, sie bereute nicht, dass der Kampf einige Ausrüstungsgegenstände gefordert hatte. Irgendwie war sie sogar erleichtert, die schwarze Rüstung mit gutem Grund endlich los zu sein. Wenn sie nur etwas anderes zum Anziehen gehabt hätte, als schon wieder... ein Laken... leise seufzte sie und musste an die niederschmetternden Worte dieses angeblichen Händlers namens Lerchengrund denken, der sie klar als schlecht bis gar nicht ausgerüstete, mittellose Knappen deklassiert hatte. Kaum als Handelskarrenwache zu gebrauchen.

Ihre Augen verengten sich.
Ich kann deinen blöden Wagen selbst vor einem UNTOTEN beschützen! Pfh. Sie sah in Richtung des Platzes, wo der Kampf stattgefunden hatte und ihre Wangen begannen in langsam erwachendem Stolz zu glühen. Ich habe etwas viel WICHTIGERES getan, als in deinem Karren jemals hätte sein können. Ich WERDE noch viel wichtigere Dinge tun, als du dir jemals in diesem Moment hättest denken können. Was sie in Jorsa wohl erwartete? Ihre Vorstellungen schwankten wild zwischen den Bildern von einer Katastrophe, mit erkrankten Menschen in der Stadt, oder einem Lauffeuer, mit dem sich die Geschichte ihrer Heldentat verbreitete und möglichen Ehrungen, bis hin zu einem ernüchterten Feststellen, dass man ihre Taten gar nicht so sehr wahrnehmen würde, weil irgendwie niemand etwas von einer ernsten Gefahr mitbekommen hätte und die Beweise vor Ort fehlten.
Ihre Schultern sanken langsam wieder herunter und sie begann, nach einer der Feldflaschen zu suchen, um etwas Wasser zu trinken. Es blieb die Erkenntnis, dass sie keinerlei Ahnung hatte, was sie erwarten mochte und dementsprechend Überlegungen in diese Richtung sinnlos blieben. Wichtig war, dass sie es getan hatte. Ich habe Menschenleben gerettet, huschte es ihr kurz durch den Sinn und wurde sogleich wieder heruntergeputzt: Nein... die Rose hat Menschenleben gerettet. Elli hat... Leon hätte... Vergiss ihren Anteil nicht...
Nein, aber DU hast die Kreatur getötet, sie hätte weitere infiziert...
Naja, das weißt du nicht...
- seufzend strich sie sich von oben nach unten über das Gesicht und beendete das Gedankenwirrwarr, indem sie feststellte, dass die Wasserflasche leer war.
Sie hatte doch 'nur einen Schluck' trinken wollen!
Ich hatte wohl Durst.. Sie sah sich blinzelnd um. Nach den Erinnerungsfetzen im Zusammenhang mit der Hütte war ihr danach der Appetit für eine Weile vergangen, aber nun meldete sich nagend ihr Hunger zurück. Ich darf mit dem Proviant nicht so umgehen wie mit dem Wasser, ermahnte sie sich und vertilgte trotzdem eine gerade noch zu akzeptierende Menge. Immer wieder ließ sie dabei wachend den Blick über die Umgebung schweifen.

Eigentlich fühlte sie sich so, wie die Situation jetzt war, ziemlich wohl. Über den Schlaf ihrer 'Schutzbefohlenen' wachend, die Pferde versorgt, sie selber auf einem Stück Wurst kauend, einen gewonnenen Kampf hinter sich und den Sternenhimmel über sich - das Leben konnte schön sein. Wenn sie nur nicht in diesem Laken gesteckt hätte.
Ob Herr Vater stolz auf mich wäre?
... In DIESEM Aufzug?!
Mit nichts als einem Laken am Leib, nach Rum stinkend, die Narben im Gesicht noch frisch...
Ich meine ja nur. Ob er mir irgendwann eine Rüstung gibt?
Kannst du dir die nicht selbst verdienen?

Ihr Kopf ruckte herum. Fast war ihr so gewesen, als ob ihr Vater sie gerufen hätte. Hatte sie seine Stimme im Wind vernommen? Nein, das konnte nicht sein, oder? War sie schon zu müde? Sollte sie lieber Leon wecken, damit er die nächste Wache übernahm?
„Darna?“
Doch! Da war es wieder... Darna stand auf und sah sich um.
„Darna...“
Ein Schatten bewegte sich am oberen Rand der Senke. War das die Stimme ihres Vaters? Nein... aber wer... ? Hatte sie sich bewaffnet? Natürlich.
Sie hatte zwar ein schlechtes Gewissen dabei, aber sie hatte zu Leons Schwert gegriffen, schließlich gab es hier gerade keine andere Klinge. Morgen früh würde sie sich dafür bei ihm entschuldigen, aber das spielte jetzt wohl kaum eine Rolle, wenn hier noch eine Gefahr lauerte.
„... von Eibenau?“
Der Schatten stolperte und rollte unbeholfen den Abhang hinunter. Polternd kam er unten an. Ein Stöhnen durchdrang das Dunkel und Darna näherte sich mit einem brennenden Ast der Stelle. Zwischen zwei Steinen erhob sich die Gestalt und schob sich die Kapuze vom Kopf um sich den Schädel zu halten. Darnas Mund öffnete sich: „Basil!“
War ja klar gewesen, dass nur einer so unbeholfen durch die Nacht stolpern würde.
„Aaarrg....Darna, bist du das? Au!“ Er hatte sich beim Aufstehen noch den Fuß gestoßen.

Erleichtert atmete sie durch. Nein, das konnte gerade keine Vorgaukelung ihrer Sinne sein! So etwas hätte sie sich nie ausgedacht, aber es war unverwechselbar Basil. Noch nie war sie so erleichtert gewesen, dass er wieder da war!

„Nachts reisen ist echt nicht mein Ding! Ich hab euch fast nicht gefunden und mein Pferd hat mich zum fressen gern. Das Mistvieh beißt mich ständig. Hab es da hinten stehen lassen, als ich euer Signalfeuer endlich gesehen hab. Ist übrigens ausgegangen, haha. Aber sag, ...wie geht’s dir? Habt ihr den Ursprung gefunden? Was ist passiert?“
'Signalfeuer'... ein Begriff, der ihr überhaupt nicht behagte, denn er erinnerte sie einmal mehr daran, wo sie eigentlich waren. Gleichzeitig war sie dankbar, dass das Feuer einen sehr nutzbringenden Nebeneffekt gehabt hatte und offensichtlich nicht außer Kontrolle geraten war.
"Hattest du den Eindruck, es könnte noch jemand gesehen haben?", fragte sie ihn also zunächst, um die Lage besser einzuschätzen und ließ ihn erst einmal das Pferd näher heran holen, versorgen und sicherte selber noch einmal, so gut es ging, die Umgebung.
Erst dann kam sie zur Ruhe und war bereit, ausführlichere Antworten zu geben.
Den armen Basil erwartete ein ähnlich ausführlicher Bericht wie der nach der Nacht in Ganda, wobei Darna selber klar wurde, wie befremdlich das alles zusammen inzwischen klingen musste! Wie ein Heldenroman...
Sie hatten Pet gefunden und von der Schwelle des Todes weg gerissen, sie hatten Rosa geheilt und waren völlig erschöpft eingeschlafen, sie selber hatte dann entsetzlich geträumt und war während des Schlafes bestohlen worden, nun war die Seelenrose kaputt und sie hatte gegen diese verfaulte Bestie im Körper eines Kindes kämpfen müssen, hatte danach noch befürchten müssen, erneut infiziert worden zu sein und musste sich nun auf Leons relativ vage Aussage verlassen, dass alles gut wäre... aber da waren ja auch diese goldenen Lichter gewesen...
"Einiges davon verstehe ich selber noch nicht so richtig, wenn ich ehrlich bin", endete sie irgendwann einem leichten Seufzen ähnlich ihren Vortrag und sah Basil genauso vorsichtig einschätzend an, wie nach dem Wunder der wachsenden Seelenrose.

Einzig hatte sie um den heißen Brei herum geredet, als es darum gegangen war, wie sie das 'Ertrinken' in den Käfern überlebt hatte. Sie hatte Beschreibungen 'des Dunklen in ihr' zwar genannt, aber so vage wie möglich gelassen. Basil wusste nun, dass Darna wohl schon seit längerem unter einem fremden Einfluss stand, aber er wusste nicht mehr als Leon.
Und sie hatte bei Rosas Heilung mehr als herumgedruckst. Ihr Mitknappe musste ahnen, dass da noch mehr gewesen war, als nur die Heilung der Winzerstochter, aber schon ersten Ansätzen, nachfragen zu wollen, hatte sie sich mit dem Hinweis auf die medizinische Schweigepflicht entzogen. Aber dass es Darna belastete, das war mehr als deutlich zu sehen gewesen.
Und dass es sie verärgerte, welchen Eindruck Rosas Verhalten nun vermittelte.
"Selber todkrank, hat sie tapfer bei ihm ausgehalten und ihn gepflegt, aber jetzt hat sie sich benommen, als würde sie ihn am liebsten liegen lassen, um nach Hause zu kommen! Ich versteh das nicht!", hatte sie sich kurz in gedämpfter Lautstärke ereifert.
Aber vielleicht wäre auch manches anders, wenn sie endlich alle mal mehrere Stunden am Stück geschlafen hätten...

"Und du?", fragte sie endlich, "Was ist in Ganda passiert? Hast du etwas heraus gefunden?"

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. Oktober 2016, 12:22

Basil hatte mit einigen „Au's“ und leise gemurmelten Verwünschungen sein bissiges Pferd geholt und packte auch gleich noch ein kleines Fass Rum und neue Laken aus, als er absattelte; leider war keine neue Rüstung für Darna dabei, aber das hätte auch keiner ahnen können. Insgesamt wirkte er die ganze Zeit sehr fahrig, ungeschickt und echt nervös. Aber er lauschte schweigend ihrem Bericht und nur ab und an hatte er staunend den Mund geöffnet. Insgesamt war er wenig Herr über seine Mimik, nicht so wie Leon und so konnte jeder leicht seine Gefühlslage in seinem Gesicht ablesen. Zumindest war sich Darna sicher, dass er ihr glaubte. Er staunte, wunderte sich und riss teilweise überrascht die Augen auf, aber er glaubte ihr alles. Verwirrt fuhr er sich ein paar Mal durch die Haare und nickte nur bestätigend, als Darna meinte, sie verstehe selbst nicht alles. Dass sie etwas in sich hatte, er verstand es einfach nicht oder war zu verwirrt um tiefer nachzufragen. Sein einziger Kommentar war:
„Vielleicht sollten wir uns alle nach dieser Geschichte mal gründlich untersuchen lassen...nur so zur Sicherheit. Ich will ja nicht weich wirken....“
Da sprach seine Unsicherheit und er wand sich förmlich, als erwartete er einen Schlag von Gernot. Auch er hatte immer viel unter ihm gelitten, erinnerte sich Darna nur zu gut. Zumindest immer dann, wenn sie nicht greifbar gewesen war.
„... Ich will nur sicher gehen und man kann ja nie wissen... und schaden kann's auch nicht.“
Darna beendete ihren Bericht und er zuckte etwas verlegen mit den Schultern, als sie über Rosas Veralten sprach.
"Und du?"
, fragte sie endlich,
"Was ist in Ganda passiert? Hast du etwas heraus gefunden?"

„In Ganda? Hast du Heimweh?“
Er grinste kurz.
„Du meinst Serna. Ähm...also dem Fischerdorf scheint es gut zu gehen. Ich habe alle vermaledeite Kisten mit Sprotten noch abfangen können!“
Er grinste stolz wie ein Honigkuchenpferd und wollte anscheinend gelobt werden.
„War gar nicht so einfach, weil eine davon sogar schon auf ein Schiff verladen war und der Kapitän sie erst nicht rausrücken wollte. Aber der Bürgermeister hat dann doch geholfen und hat den Hafenmeister auf unsere Seite gezogen. Ging ja nur um ne Kiste Fisch, aber der Kapitän war schon beim fertigmachen zum auslaufen, sie war wohl ziemlich tief verstaut und das alles bedeutete Verzögerungen.. War ein ganz schönes Hin und her und viel Gebrüll... naja, am Ende hat es dann doch geklappt. Durfte mich selbst von überzeugen, dass da auch nix ausgelaufen war. Ach ja, und dem Räucherer geht es auch soweit ganz gut. Er meinte, er will aufhören zu trinken. Herr Bromer glaubt ihm das noch nicht. Und der Familie geht es auch gut. Elli ist aufwacht und hatte nach dir gefragt. Sie will immernoch Ritter werden und ...“
Er kramte in seinen Taschen.
„... Sie hat mir das hier für dich mitgegeben.“
Basil reichte Darna ein kleines Bündel aus Leinen. Nahm sie es an, so würden ihre Finger einen harten Gegenstand darin ertasten und wickelte sie ihn aus, so würde ein winziges „Stockschwert“ wie sie es selbst als Kind sicher ein paar Mal gebastelt hatte, zum Vorschein kommen. Man band zwei Stöcke aneinander, so dass sie ein Kreuz ergaben und spielte damit „Ritter gegen Bösewicht“. Dieses kleine Kunstwerk war aus einem Stück gebogener Wurzel, die etwas seltsam roch und einem ca. 20 Finger breitem Zweig einer Birke gefertigt.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 6. Oktober 2016, 16:26

Darna beruhigte sich zunehmend, als sie während des Berichtes wahrnahm und spürte, dass Basil ihr alles zu glauben schien. War es die Erfahrung, dass schon bei den Geschehnissen um die Seelenrose alles der Wahrheit entsprochen hatte? Oder war es, weil Gernot nicht hier war und alles kaputt reden konnte?
Es war egal.
Vielleicht war es auch ein bisschen von Beidem, was machte das? Sie entspannte sich nur zusehends, ähnlich wie Leons Beipflichtung ihren dauernden Selbstzweifeln zeitweilig Ruhe geschenkt hatten. Gelöst unterhielt sie sich zuletzt mit Basilius wie... tja, fast wie man sich wohl mit einem Freund unterhielt.
„Vielleicht sollten wir uns alle nach dieser Geschichte mal gründlich untersuchen lassen...nur so zur Sicherheit. Ich will ja nicht weich wirken....“
Da sprach seine Unsicherheit und er wand sich förmlich, als erwartete er einen Schlag von Gernot.
Ihre Brauen zogen sich zusammen - nicht aus Kritik, sondern weil sie selber dieses Symptom, was ihr Kamerad gerade zeigte, nur zu gut kannte. War ihr das früher etwa nie aufgefallen? Ihre Hand zuckte in einer ihn beruhigen wollenden Geste zu seiner, aber sie hielt sich zurück. In ihren Augen lag klar erkennbar Mitgefühl.
„... Ich will nur sicher gehen und man kann ja nie wissen... und schaden kann's auch nicht.“ Darna nickte sichtbar. "Da hast du recht. Und ich nehme an, etwas in der Richtung wird sich so oder so ergeben", meinte sie schlicht. In diesem Moment kam ihr wieder in den Sinn, wie Leon von einer der Lehrerinnen der Lichtakademie, Maga Sixtema, erzählt hatte. Sie würden wohl tatsächlich so oder so nach ihren Erlebnissen in irgend einer Weise Prüfungen über sich ergehen lassen müssen. Und da war ja auch noch das mit Basils Leber.

"Und du?", fragte sie endlich, "Was ist in Ganda passiert? Hast du etwas heraus gefunden?"
„In Ganda? Hast du Heimweh?“ Er grinste kurz.

Darna blinzelte kalt erwischt. Ihr Mund klappte auf und von vielen anderen Menschen wäre ein ertapptes 'Äh..' gekommen, aber dererlei kannte man von ihr nicht.
„Du meinst Serna."
"Ja, Verzeihung", murmelte sie dazwischen und horchte kurz in sich, ob Basils dahergesagter Verdacht stimmte. Wollte sie nach Hause? Es war längst überfällig. Aber ganz ohne jeden Zweifel mussten sie vorher nach Jorsa, und was dann anläge, würde man sehen. Sie hatte sich 'einfach' nicht erlaubt, sich mit etwas wie Heimweh zu beschäftigen, aber Basil mochte sogar recht haben.
Vor allem stellte sie durch diesen entlarvten Flüchtigkeitsfehler fest, wie übermüdet sie war.
Und etwas aus dieser trägen Feststellung gerissen sah sie wieder zu Basil, als sie den Enthusiasmus in seiner Stimme realisierte: "...Ich habe alle vermaledeiten Kisten mit Sprotten noch abfangen können!"
Ihre Nasenflügel blähten sich und auch ihre Augen wurden weiter. Alle?!
Basil grinste stolz wie ein Honigkuchenpferd und wollte anscheinend gelobt werden. Doch Darna schien sprachlos. Nichts als blanke Freude schwappte gerade in ihr hoch.
Jorsa ist sicher?!
Ihre Mimik hellte sich in einer Art auf, die Basil seltenst bei ihr gesehen hatte und ihre Mundwinkel schienen sich glatt heben zu wollen, konnte das angehen? Sie hatte Schreckensbilder vor Augen gehabt: von einer unter Morgerias Hauch leidenden Hauptstadt, 'ihrer' Stadt, mit weinenden und schreienden Kranken und Angehörigen, mit betroffenen Menschen - wie zum Beispiel seiner Gnaden Talarion oder Ritter Hagen -, die sie lieb gewonnen und die zu beschützen sie sich geschworen hatte. Ein Bild mit leergefegten Straßen, Scheiterhaufen, zusammenbrechender Ordnung und einmarschierenden Grandessanern. Es schien in tausend Scherben zu zerbrechen und der Knappin schossen Freudentränen in die Augen.
Sei nicht so DUMM!! Sie können sich auch anders angesteckt haben!
Aber das hier war doch noch die einzige Stelle, wo es hätte weitergehen können! Die Maske ist kaputt! Die warme Hütte!

Plötzlich wollte sie Leon glauben, dass alles gut war, und etwas anderes in ihr war unerwarteter Weise auf einmal gefordert, sämtliche Register zu ziehen, um diesen Emotionsausbruch zu unterbinden. Basil, ihr Gegenüber, hörte ein leises, eigentlich erleichtert klingendes Keuchen.

Ihr Herz schien erst still zu stehen, dann in heftigen einzeln spürbaren Schlägen weiter zu pochen und schmerzte. Basil plapperte nach einem ersten Moment fehlender Worte bei ihr trotzdem positiv angestachelt einfach weiter, ohne die geringste Ahnung zu haben, was er anrichtete: „War gar nicht so einfach, weil eine davon sogar schon auf ein Schiff verladen war und der Kapitän sie erst nicht rausrücken wollte. Aber der Bürgermeister hat dann doch geholfen und hat den Hafenmeister auf unsere Seite gezogen."
Der Bürgermeister. Der, der ihnen zuerst nicht hatte glauben wollen und Leon so frustriert hatte, ja? DER Bürgermeister?! Basils Worte begannen in ihren Ohren zu rauschen. "...Ging ja nur um ne Kiste Fisch, aber der Kapitän war schon beim fertigmachen zum auslaufen, sie war wohl ziemlich tief verstaut und das alles bedeutete Verzögerungen.. War ein ganz schönes Hin und her und viel Gebrüll... naja, am Ende hat es dann doch geklappt. Durfte mich selbst von überzeugen, dass da auch nix ausgelaufen war. Ach ja, und dem Räucherer geht es auch soweit ganz gut. Er meinte, er will aufhören zu trinken. Herr Bromer glaubt ihm das noch nicht. Und der Familie geht es auch gut. Elli ist aufwacht und hatte nach dir gefragt."
So viele gute Nachrichten! Elli! Ihr ging es gut! Darna schien keine zweifelnde Stimme, die ihr das alles hätte madig reden können, mehr gelten zu lassen. So schnell, wie alles gerade passierte, befand das Andere selber überrumpelt in ihr, dass dann eben wohl nur noch Eines half: Schmerz!
"Sie will immernoch Ritter werden und ...“
Darnas Herz schien zu brennen. Sie hatte erst eine Hand auf ihre Brust gelegt, was man noch als gerührte Geste fehlinterpretieren konnte, dann legte sich auch die zweite dort hin und krallte sich in das Laken. Der zuerst freudig geweitete Blick war längst starr geworden und der angehaltene Atem wurde zum ungebetenen Dauerzustand. Durch ihre Adern rann Feuer, die ganze Welt schien kurz darauf nur noch daraus zu bestehen. Sie bekam in dieser Hitze keine Luft mehr! Jedes weitere Wort von Basil dröhnte, als stünde sie zwischen lauter anderen Geräuschen wie knackenden Ästen, zischenden Flammen und Gebrüll- und Pfeiflauten. Auf ihrer Zunge schmeckte es nach Eisen, aber das nahm sie schon gar nicht mehr klar wahr.
Er kramte in seinen Taschen, bekam dadurch nicht mit, wie sie sich bewegte.
„... Sie hat mir das hier für dich mitgegeben.“ Basil reichte Darna ein kleines Bündel aus Leinen.

Die Knappin versuchte noch, die fremden Eindrücke als Illusion zu enttarnen und dagegen anzukämpfen. Ihre Hand zitterte unkontrolliert, wodurch ein Stück des Tuches beiseite geschlagen und der Gegenstand darin sichtbar wurde.
Hör auf! Leon, Basil, helft mir!
Lass Leon endlich schlafen, verdammt!
Was ist das?
Ein Stück Holz? Ein Kinderholzschwe..
Sie schickt auch schon Holz, damit du brennst!


Darna schrie. Wie jemand, der bei vollem Bewusstsein und lebendigem Leibe verbrannt wurde. Vornübergebeugt und mit Strömen ausbrechenden Schweißes auf der Stirn.
Nicht nach vorne kippen?, höhnte es sarkastisch in ihrem Schädel.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Freitag 7. Oktober 2016, 09:28

"...Ich habe alle vermaledeiten Kisten mit Sprotten noch abfangen können!"
Ihre Nasenflügel blähten sich und auch ihre Augen wurden weiter. Alle?! Doch Darna schien sprachlos. Nichts als blanke Freude schwappte gerade in ihr hoch.
Jorsa ist sicher?!
Ja, wenn das wahr war, dann war Jorsa sicher und der Fluch hatte wirklich in dem Moment geendet, als die Maske sich im Feuer aufgelöst hatte. Und warum sollte Basilius sie auch anlügen? Ihre Mimik hellte sich in eine Art auf, die man seltenst bei ihr gesehen hatte und ihre Mundwinkel schienen sich glatt heben zu wollen. Er strahlte sie an und seine Freude spiegelte das, was auch in ihr hoch kam. All die Schreckensbilder, die Phantasien, die sie vor Augen gehabt hatte, von einer unter Morgerias Hauch leidenden Hauptstadt, mit weinenden und schreienden Kranken, sie alle verblassten vor dieser Freude. Die Bilder von leergefegten Straßen, Scheiterhaufen, zusammenbrechender Ordnung und einmarschierenden Grandessanern, sie zersprangen in tausend Scherben und der Knappin schossen Freudentränen in die Augen. Sie hatten es geschafft!
Aber da war auch immernoch die zweifelnde Stimme in ihr, die Gernot mit seinen Schikanen in sie gepflanzt hatte:
Sei nicht so DUMM!! Sie können sich auch anders angesteckt haben!
Aber das hier war doch noch die einzige Stelle, wo es hätte weitergehen können! Die Maske ist kaputt! Die warme Hütte!

Plötzlich wollte sie Leon glauben, dass alles gut war. Basil, hörte ein leises, erleichtert klingendes Keuchen. Ihr Herz schien erst still zu stehen, dann in heftigen einzeln spürbaren Schlägen weiter zu pochen und schmerzte vor Freude. Warum schmerzte es plötzlich? Etwas veränderte sich in Darna und sie konnte es selbst nicht begreifen. Es tat weh und Basil plapperte nach einem ersten Moment fehlender Worte bei ihr, trotzdem positiv angestachelt einfach weiter, ohne die geringste Ahnung zu haben, was er mit seiner Freude bei ihr anrichtete:
„War gar nicht so einfach, weil eine davon sogar schon auf ein Schiff verladen war und der Kapitän sie erst nicht rausrücken wollte. Aber der Bürgermeister hat dann doch geholfen und hat den Hafenmeister auf unsere Seite gezogen."
Basils Worte begannen in ihren Ohren zu rauschen. Die folgenden guten Nachrichten rauschten in ihr Bewusstsein und verstärkten ihre Pein nur noch.
„ ... und Elli ist aufwacht und hatte nach dir gefragt."
Elli! Ihr ging es gut! Darna schien keine zweifelnde Stimme, die ihr das alles hätte madig reden können, mehr gelten zu lassen. Sie wollte sich freuen, doch so schnell, wie alles gerade passierte, doch etwas antwortete in ihr mit Schmerz!
"Sie will immernoch Ritter werden und ...“
Darnas Herz schien zu brennen. Sie hatte erst eine Hand auf ihre Brust gelegt, was Basil noch als gerührte Geste fehlinterpretierte, dann legte sich auch die zweite dort hin und krallte sich in das Laken. Der zuerst freudig geweitete Blick war längst starr geworden und der angehaltene Atem wurde zum ungebetenen Dauerzustand. Seine Worte drangen kaum noch zu ihr durch. Durch ihre Adern rann Feuer, ihre ganze Welt schien nur noch daraus zu bestehen. Sie bekam in dieser Hitze keine Luft mehr! Jedes weitere Wort von Basil dröhnte, als stünde sie zwischen lauter anderen Geräuschen wie knackenden Ästen, zischenden Flammen und Gebrüll- und Pfeiflauten. Auf ihrer Zunge schmeckte es nach Eisen, aber das nahm sie schon gar nicht mehr klar wahr. Basil sah sie nicht an, bemerkte ihre Qual nicht, er kramte in seinen Taschen.
„... Sie hat mir das hier für dich mitgegeben.“
Die Knappin versuchte noch, die fremden Eindrücke als Illusion zu enttarnen und dagegen anzukämpfen, doch es gelang ihr nicht. Etwas war vor ihre Freude getreten, verdeckte sie und wollte sie weg brennen. Ihre Hand zitterte unkontrolliert, wodurch ein Stück des Tuches beiseite geschlagen und der Gegenstand darin sichtbar wurde, den Basil ihr gereicht hatte.
Hör auf! Leon, Basil, helft mir!
Lass Leon endlich schlafen, verdammt!
Was ist das?
Ein Stück Holz? Ein Kinderholzschwe..
Sie schickt auch schon Holz, damit du brennst!

, tönte ihr malträtierter Geist. Ihre Augen waren starr nach vorne gerichtet und Basil sah kurz so aus als ob er noch etwas hatte sagen wollen, aber dann fing er ihren Blick auf und seine Miene veränderte sich zu besorgt fragend. Die Flamme in ihr loderte auf, leckte über ihren Körper und ein Schatten legte sich über sie.

Darna schrie,

… wie jemand, der bei vollem Bewusstsein und lebendigem Leibe verbrannt wurde und ihre Welt verschwand in Feuer und in Rauch. Vornübergebeugt und mit Strömen ausbrechenden Schweißes auf der Stirn, hockte sie da und sah nichts mehr.
Nicht nach vorne kippen?
, höhnte es sarkastisch in ihrem Schädel, als würde Gernot neben ihr stehen und sich sogar jetzt noch über sie lustig machen. Doch wann immer seine Worte sie nieder geschmettert hatten, so hatten sie auch ihre Freude gedämpft. Doch nun war er nicht mehr bei ihr. Er war in ein anderes Leben aufgebrochen und Darna hatte Zeit gefunden in ihrer Seele, ihre Stärke zurück zu gewinnen. Sie hatte sich entschieden seiner Stimmer keine Beachtung mehr zu schenken und sich in Freude gebadet... wenigstens für einen kurzen Moment... einen Moment des Glücks dass sie hatte genießen wollen, dass sie für sich beanspruchen wollte...
**... DASS DU NICHT VERDIENST!!!**

Und plötzlich war alles wieder da. Sie war auf dem Marktplatz. Ein Mann hatte sie auf seine Schultern gehoben, damit sie besser sehen konnte. Da waren sie Jubelrufe und das Pfeifen überall um sie herum. Die Leute sahen fröhlich aus. Manche lachten, andere grinsten breit und wieder Andere wirkten glücklich und erleichtert. Man hatte etwas sehr Schlimmes abgewendet, etwas das Darna gesehen hatte und plötzlich fiel Darna wieder alles ein. Sie war noch ein Kind gewesen, deshalb hatte sie es vergessen, oder vielleicht auch verdrängt. Es hatte damit begonnen, dass sie etwas gesehen hatte, dass sie nicht hatte sehen sollen. Etwas im Wald... ein Ritual-platz... und da war dieser Mann...
**SIE HABEN IHN VERBRANNT UND DU TRÄGST DIE SCHULD DARAN, DARNA! SIEH HIN!**
Ihre Erinnerung sprang zu dem Tag zurück, wo sie ihn im Wald entdeckt hatte, wo sie sich ihm mutig entgegen gestellt hatte. Sie sah noch einmal die Dinge, die er auf dem Boden verteilt hatte. Damals hatte sie sie nicht verstanden, genau sowenig wie heute, aber heute wie damals wusste sie, dass es Unheil brachte. Sie war fort gelaufen und hatte das Dorf gewarnt, sie hatte ihr Wissen benutzt um ihn fangen zu lassen und er war gefasst worden. Wegen ihr brannte er auf dem Scheiterhaufen und wegen ihm brannte nun sie.
**VERSTEHST DU ES JETZT, DARNA? DU WIRST NIEMALS WIEDER LACHEN, NIE WIEDER FREUDE EMPFINDEN, DENN DU BIST SCHULD AN SEINEM TOD!**
Er ließ sie die Schmerzen des Feuers erfahren, wie es in die Haut und dann in das Fleisch darunter biss, es in Blasen aufging, platze und zischend in süßem, stinkenden Rauch auf ging. Er ließ sie fühlen, wie es war zu verbrennen, wie es sich anfühlte, wenn man die Flammen einatmen musste und sie die Lungen verbannten.

Darna schrie.

, wie sie es noch nie getan hatte. Ihre Lungen pressten jeden Lebenshauch aus ihr, den sie geben konnte. Sie fühlte nicht, dass sie gehalten wurde, dass sie geschüttelt wurde, dass Basil sie anschrie, sie sogar ohrfeigte. Sie bekam auch nicht mit, dass Leon schwankend auf sie zu kam, neben ihr nieder sackte und seine Hand nach ihrer Stirn ausstreckte. Ein kurzes Flackern leuchtete im Feuer ihrer Vision auf, aber es war nur eines unter Tausend Flammen, die über ihren Körper leckten, ihn fraßen, ihr das Fleisch in Fetzen vom Körper rissen, sie vertrockneten, sie verkohlten. Sie sah in eine brennende Welt hinaus, bis ihre Augäpfel platzten, sie zu Asche verrannten und ihre Seele in die Dunkelheit stürzte...

Finsternis!
Absolute und alles umfassende Finsternis umhüllte sie. Darna war nicht länger Herr über ihren Leib, sie war in den Teil ihrer verkohlten Seele gestürzt, den vor langer Zeit ein Fluch für sie bereitet hatte. Sie fühlte, dass ihr Schatten bei ihr war, aber er betrachtete sie nur schweigend. Er hatte lange auf diesen Moment gewartet und nun kostete er ihn in vollen Zügen aus. Gegen diese Finsternis musste sie sich winzig fühlen. Was war sie schon? Ja was? Sie war ein winziger goldener Funke - Allein! - verloren in der Dunkelheit.

Die Knappin war vorne über gekippt, in Basils Arme. Leon hatte ihren nicht enden wollenden Schrei gehört, so wie jeder in Hörreichweite. Er war ihr zu Hilfe geeilt, hatte sie berührt, doch es war zu spät gewesen. Darnas Geist war schon fort. Er erreichte sie nicht mehr. Zitternd und stöhnend lag sie in Basils Armen, wo er sie doch in seinen wünschte und er konnte ihr nicht helfen. Was war nur geschehen? Was war nur zu tun? Er hätte sie fragen sollen, hätte darauf bestehen sollen, dass sie ihm alles erzählte, aber nun war alles was er wusste nur grobe Vermutung. Was wenn er etwas falsch machte und sie für immer verlor? Was wenn Darna nie wieder erwachte? Und wenn, würde sie noch die gleiche sein?
Leon hatte sich verausgabt. Es war keine Magie mehr ihn ihm und der leiseste Schubs konnte ihn umwerfen. Er war so unendlich müde und nur Basil war hier um zu helfen. Rosa hatte sich schnell wieder zu ihrem Verlobten verkrochen, da sie das Ausmaß der Schwierigkeiten in den Darna steckte nicht verstand und auch nicht als ihr Problem erkannte. Wenigstens bot sie ihre Hilfe an, aber sie konnte nichts geben, was Darna geholfen hätte. An wen sollten sie sich nun wenden? Woher sollte Hilfe kommen?
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 7. Oktober 2016, 13:44

Und plötzlich war alles wieder da. Sie war noch ein Kind gewesen, deshalb hatte sie es vergessen, oder vielleicht auch verdrängt. Es hatte damit begonnen, dass sie etwas gesehen hatte, dass sie nicht hatte sehen sollen. Etwas im Wald... ein Ritual-platz... und da war dieser Mann...
**SIE HABEN IHN VERBRANNT UND DU TRÄGST DIE SCHULD DARAN, DARNA! SIEH HIN!**
Ihre Erinnerung sprang zu dem Tag zurück, wo sie ihn im Wald entdeckt hatte, wo sie sich ihm mutig entgegen gestellt hatte. Sie sah noch einmal die Dinge, die er auf dem Boden verteilt hatte. Damals hatte sie sie nicht verstanden, genau sowenig wie heute, aber heute wie damals wusste sie, dass es Unheil brachte. Sie war fort gelaufen und hatte das Dorf gewarnt, sie hatte ihr Wissen benutzt um ihn fangen zu lassen und er war gefasst worden. Wegen ihr brannte er auf dem Scheiterhaufen und wegen ihm brannte nun sie.
**VERSTEHST DU ES JETZT, DARNA? DU WIRST NIEMALS WIEDER LACHEN, NIE WIEDER FREUDE EMPFINDEN, DENN DU BIST SCHULD AN SEINEM TOD!**


Aber ich...! - es war unmöglich, irgend einen klaren Gedanken zu fassen.
Er ließ sie die Schmerzen des Feuers erfahren, wie es in die Haut und dann in das Fleisch darunter biss, es in Blasen aufging, platze und zischend in süßem, stinkenden Rauch auf ging. Er ließ sie fühlen, wie es war zu verbrennen, wie es sich anfühlte, wenn man die Flammen einatmen musste und sie die Lungen verbrannten.

Ihre Seele stürzte in die Dunkelheit, in einen Bereich absoluter Finsternis, in dem sie nicht mehr Herr über ihren Körper war.

Wenigstens hörten die Schmerzen endlich auf. Oder? Alles fühlte sich seltsam an, taub oder als wäre es gar nicht vorhanden und sie verlor sehr schnell das Zeitgefühl - zumindest, soweit sie es hätte vermuten können. 'Eine Weile' also ruhte sie einfach nur, ließ betäubt und erschöpft die Stille um sie herum Stille sein und war für jeden gefühlten Moment dankbar, in dem sie nicht diesem entsetzlichen Schmerz ausgesetzt war.
Warst du das gewesen, die behauptet hatte, Folter widerstehen zu können..?
Ein selbstkritisch-nüchterner Kommentar, der sich in Gernots Spott kleiden wollte, doch sie ignorierte es.
Irgendwann gewann sie aber den Eindruck: wenn das hier eine Ohnmacht wäre, dann müsste sie doch auch irgendwie wieder aufwachen? War sie überhaupt 'wach'?
Bin ich tot?
irritiert versuchte sie einen Eindruck von ihrer Umgebung zu bekommen.
Nichts.
Unendliche Schwärze, die schnell einschüchternd wirkte.
"Leon?" Sie schien keine Stimmbänder zu erreichen, die sie hätte benutzen können, so verhallte ein gedachter Ruf resonanzlos in der Leere.

Sie war wohl aber nicht so völlig allein, wie es den Anschein machte. Nach und nach kehrten Erinnerungen zurück, was passiert war, aber es machte immernoch nur wenig Sinn für sie. Argwöhnische Wachsamkeit machte sich allmählich in ihr breit.
"VERSTEHST DU ES JETZT, DARNA? DU WIRST NIEMALS WIEDER LACHEN...!"
Hatte Es sie getötet? Aber dann müsste doch irgendwie... was anderes passieren... Lysanthors Gericht oder so?
Ob es gefährlich war, den Kontakt zu dem Dunklen zu suchen? Vermutlich. Darna mied es, so lange es ging und versuchte, ihre Gedanken besser zu sortieren, ihre Situation zu verstehen.

Irgendwann glaubte sie halbwegs zu begreifen, dass sie auf ihren Geist beschränkt war, wobei sich die Erfahrungen mit der Seelenrose und Leons Erklärung, wie er sie wahrgenommen hatte, bezahlt machten. Ohne das hätte sie vermutlich nicht einmal geahnt, in was für einem Zustand sie sich befand.
Ein kleines, goldenes Leuchten. Diamant und Pelz und dunkle Schokolade. Hm.
Ach, Leon...
wie sie für einen Moment die goldenen Fluten in seinem Inneren vermisste! Das Schwimmen durch sein Licht und das Wohlgefühl, das sie mit der Rose geteilt hatte. Das Problem war, dass sich die Einsamkeit hier danach noch schlimmer anfühlte.
Ihr Ärger wuchs.
Was willst du von mir?!, fragte sie herausfordernd an die andere Präsenz gerichtet, die sie irgendwo hier vermutete und hielt die leise Angst unter einem Deckel, dass er ihr nicht antworten könnte. Wie lange mochte dieser Zustand anhalten können?

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Samstag 8. Oktober 2016, 11:57

War sie tot? Hatte Es sie getötet? Aber dann müsste doch was anderes passieren... Lysanthors Gericht oder so? Es schienen Ewigkeiten oder auch nur Minuten zu vergehen und Darna hatte schnell jegliches Zeitgefühl verloren. Das schwarze Tuch der Ohnmacht hatte sie fest umschlungen und gab sie nicht frei. Irgendwann war die Einsamheit zu groß und sie fragte sich, ob es gefährlich war, den Kontakt zu dem Dunklen zu suchen? Vermutlich. Darna mied es, so lange es ging und versuchte, ihre Gedanken besser zu sortieren, ihre Situation zu verstehen.

Irgendwann glaubte sie halbwegs zu begreifen, dass sie auf ihren Geist beschränkt war, wobei sich die Erfahrungen mit der Seelenrose und Leons Erklärung, wie er sie wahrgenommen hatte, bezahlt machten. Die jüngste Vergangenheit half ihr ihre jetzige Situation besser zu verstehen. Ohne das hätte sie vermutlich nicht einmal geahnt, in was für einem Zustand sie sich befand.
Ein kleines, goldenes Leuchten. Diamant und Pelz und dunkle Schokolade. Hm.
Ach, Leon...

Wie sie für einen Moment die goldenen Fluten in seinem Inneren vermisste! Das Schwimmen durch sein Licht und das Wohlgefühl, das sie mit der Rose geteilt hatte. Das Problem war, dass sich die Einsamkeit hier danach noch schlimmer anfühlte. Ab und an glaubte sie etwas durch die schwazen Fluten um sie herum gleiten zu sehen, doch es war als wollte man den berühmten schwarzen Adler auf schwarzem Grund erkennen. Es war nicht möglich. Wann immer sie ihre Aufmerksamkeit versuchte zu fokussieren war es nicht da. Es war wie ein Geist, oder eine Illusion die sich immer am Rande ihres Sichtfeldes bewegte, um sie herum schlich. Ihr Ärger wuchs.
Was willst du von mir?!
, fragte sie herausfordernd an die andere Präsenz gerichtet, die sie irgendwo hier vermutete und hielt die leise Angst unter einem Deckel, dass er ihr nicht antworten könnte. Wie lange mochte dieser Zustand anhalten können? Ewig? War sie vielleicht für immer hier allein mit dieser Finsternis eingesperrt?

Manchmal war es schlimm, wenn Wünsche in Erfüllung gingen! Sie hatte Angst gehabt hier wirklich allein zu sein in ihrem Geist, aber das war sie nicht und in dem Moment da sie das Wort an die Dunkelheit richtete überfiel sie es. Schatten parkten ihre Kehle und drückten ihr die nicht vorhandene Luft ab. Egal ob sie hier nur ein Funken war, die Angst des Erstickens wahr real. Sie fühlte sich an eine imaginäre wand gepresst, hochgehoben und starrte in das Antlitz einer wabernden Gestalt ohne Augen. Der dunklen Schatten war so nah, dass sie seine Kälte auf ihrer eingebildeten Haut spüren konnte. Seltsamer Weise war seine Kälte nach den Empfindungen des Feuers fast wohltuend, so widersprüchlich das auch war und sicher nicht von ihm geplant.
**WAS ICH VON DIR WILL?**
Seine Wut rollte über sie hinweg und hätte sie gekonnt, hätte sie sich klein zusammen gekauert um nicht mit ihm in die endlose Finsternis zu fallen. Er hielt sie und absurder Weise konnte sie seine Hand an ihrer Kehle fühlen, wie sie vor Anspannung zitterte.
**...VON DIR?... NICHTS!!!**
Doch so plötzlich wie der Druck da gewesen war, so plötzlich war er wieder fort und sie fühlte sich noch einsamer als zuvor, wenn das noch möglich war. Das Gefühl zu fallen wurde von der groben Vorstellung eines Bodens gebremst. Etwas großes bewegte sich in ihrem Rücken und als sie sich umdrehte, war da wieder nichts als Dunkelheit. Er war wie der Hai, der durch schwarze Fluten kreuzte auf der Jagd nach ihrer Seele, doch seine Worte straften sein Verhalten Lügen. Darna fühlte sich von ihm belauert, als könnte er jeden Moment wieder angreifen und sie wusste nicht woher, oder worauf sie sich vorbereiten konnte. Aber vielleicht war das auch nur ihre Angst.
**ICH WOLLTE NIE ETWAS VON DIR!**
Abermals glaubte sie eine Bewegung im Augenwinkel zu sehen und wirbelte herum. - Nichts. Dann war seine Stimme plötzlich so nah, dass sie instinktiv erstarrte und ganz still hielt, während sein Atem kühlend über den brennenden Handabdruck auf ihrer linken Schulter floss.
**ICH WOLLTE DEN KÖRPER, DER MIR ZUSTAND, DEN DU MIR GENOMMEN HAST!**
Er war wieder fort und seine Worte hallten im leeren Raum nach. Der Abstand half Darna sich wieder zu fangen und klarer denken zu können. Mal sehen wie weit sie mit ihrer Wut bei ihm kommen würde. Ihn „anzufauchen“ hatte ihr erst einmal gezeigt, dass sie ihn durchaus wütend machen konnte und sie sich hier auf sehr gefährlichem Gebiet bewegte, einem Terrain, dass er schon länger bewohnte als sie.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 9. Oktober 2016, 22:37

**ICH WOLLTE DEN KÖRPER, DER MIR ZUSTAND, DEN DU MIR GENOMMEN HAST!**
Er war wieder fort und seine Worte hallten im leeren Raum nach. Der Abstand half Darna sich wieder zu fangen und klarer denken zu können.
Doch die Worte waren ein richtiger Schock und sie brauchte einen Moment, um diesen verbalen Schlag zu verdauen.
ER benutzte jetzt ihren Körper?!

Prompt huschten tausend Schreckgespenster durch ihren Geist, was das jetzt bedeuten könnte und sie hätte brüllen können vor Wut!!!
Erst war sie die Bedrohung durch die Krankheit los geworden und jetzt das? Hatte sie Leon nicht noch gewarnt, er hätte sie besser gefesselt? Leon... Ihre Augen wurden schmaler.
Wenn du ihm was tust, bring ich dich um.
Es ist unklug, ihn jetzt herauszufordern...
Eine warnende Stimme in ihrem Hinterkopf sagte ihr, dass das gerade keine gute Idee war. Dass sie zu wenig über dieses Ding, seine Kräfte, seine Schwächen und ihre Möglichkeiten wusste, aber sie bekam sich selber gerade gar nicht so schnell gebremst; ihr Gegner hatte einen wunden Punkt getroffen, und es war gut möglich, dass das sogar von ihm provoziert worden war - er kannte sie schließlich lange und gut...
Sie hasste es, die Kontrolle zu verlieren!
Und sie hasste den Gedanken, dass sie - ausgerechnet sie! - andere Leute gefährden könnte!
Und dabei auch noch Leon!

Für einen Moment sah die Knappin nur noch rot:
Ich bring dich sowieso um!
Hast du mich nicht gehört, nach dem Zombie? 'Und du bist der Nächste, der dran ist!

Wie ein Irrwisch hüpfte sie herum und platzte bald vor Wut, doch es war die Frage, ob sie dem Schatten tatsächlich schaden mochte, wenn er ihr just nochmal zu nahe käme - dass sie es mit Zähnen und allen zwanzig Finger- und Zehennägeln jedoch versuchen würde, ihn zwischen die Finger zu bekommen, das stand nicht zur Debatte!
Was erlaubst du dir?!, spie sie Gift und Galle,
Das ist MEIN Körper!
Hier hab ICH das Hausrecht!!!

Wären hier Zellenwände gewesen, sie hätte sich in einem ersten Tobsuchtsanfall gegen die Gitterstäbe geschmissen, aber hier war dergleichen schwierig - blindlings versuchte sie, durch ihr eigenes Leuchten hier irgendwie Licht herein zu bekommen oder in der naiven Vorstellung eines 'Raumes' in eine beliebige seitliche Richtung zu rennen, so schnell sie ihre Gedanken trugen.

Sie wollte hier raus!
Das Einzige, was in ihrem Hinterstübchen bei all dem noch einen halbwegs klaren Gedanken behielt, war das in Kauf nehmen des Umstandes, dass sich der Schatten besser mit ihr hier drin beschäftigte, als da draußen Unheil zu stiften... Beides gleichzeitig kann er vermutlich nicht, oder?
Doch, ein Teil ihrer Gedanken - ein im Moment zugegebenermaßen sehr kleiner Teil - beschäftigte sich mit konstruktiveren Dingen, auch wenn es bisher nur Fragen waren:
Was tut er da draußen?
Was beabsichtigt er?
Ist Leon in Gefahr?
Wo bin ich?
Wie komm ich hier raus?
Wo ist sein Schwachpunkt?
Ist ihm/mir anzumerken, dass das nicht ich bin?

Andere Dinge standen bereits außer Frage: Der Schatten würde ihr nicht den Gefallen tun, zur Lichtakademie zu marschieren, um sich austreiben zu lassen, wie es so ähnlich von Leon wohl beabsichtigt gewesen war. Sie konnte nicht einfach auf Hilfe warten, und sie war eine Gefahr, verdammt!

Ich dreh dir den Hals um!

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. Oktober 2016, 10:27

Wenn du ihm was tust, bring ich dich um.
Es ist unklug, ihn jetzt herauszufordern...

Darna bekam sich selber gerade gar nicht so schnell gebremst; ihr Gegner hatte einen wunden Punkt getroffen, und es war gut möglich, dass das sogar von ihm provoziert worden war - er kannte sie schließlich lange und gut...
Sie hasste es, die Kontrolle zu verlieren!
Und sie hasste den Gedanken, dass sie - ausgerechnet sie! - andere Leute gefährden könnte!
Und dabei auch noch Leon!
Für einen Moment sah die Knappin nur noch rot:
Ich bring dich sowieso um!
Hast du mich nicht gehört, nach dem Zombie? 'Und du bist der Nächste, der dran ist!

Wie ein Irrwisch hüpfte sie herum und platzte bald vor Wut. Von irgendwoher erklang ein unterdrücktes Lachen, aber vielleicht hörte sie es noch nicht einmal.
Was erlaubst du dir?!
Das ist MEIN Körper!
Hier hab ICH das Hausrecht!!!


Sie wollte hier raus und tobte herum wie ein bockiges Kind, das mit dem Fuß aufstampfte.
Das Einzige, was in ihrem Hinterstübchen bei all dem noch einen halbwegs klaren Gedanken behielt, war das in Kauf nehmen des Umstandes, dass sich der Schatten besser mit ihr hier drin beschäftigte, als da draußen Unheil zu stiften...
Beides gleichzeitig kann er vermutlich nicht, oder?
**...DAS IST HIER DIE FRAGE...**
Ich dreh dir den Hals um!
** JA, GENAU - ODER DU STICHST DIR EIN MESSER INS HERZ, DAS WÄRE GENAUSO EFFEKIV. DANN HÄTTE ICH DICH AUCH NOCH IM HARAX AN DER BACKE!**
Sie hörte ein leises Seufzen links von sich, aber wieder war dort nichts zu sehen.
**IMMERNOCH DAS KLEINE WÜTENDE MÄDCHEN. ICH HATTE GEHOFFT, DU WÜRDEST LANGSAM ERWACHSEN. - HAST DU EINE AHNUNG WIE ANSTRENGEND ES IST FAST... ZUM HARAX, SIND ES JETZT SCHON 10 JAHRE? MAN VERLIERT HIER DRINNEN ECHT DAS ZEITGEFÜHL... IN EINEM KÖRPER FEST ZU SITZEN, IN EINEM KIND, DASS NICHT MAL LACHEN KANN?! HÄTTE ER DICH NICHT VERFLUCHT, HÄTTEN WIR WENIGSTENS EIN BISSCHEN SPASS HABEN KÖNNEN! ABER NÖÖÖ...**
Irgendwo ging er umher. Darna bemerkte es an dem Kribbeln, dass sie immer beschlich, wenn er sich ungesehen näherte.
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* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 11. Oktober 2016, 13:39

Beides gleichzeitig kann er vermutlich nicht, oder?
**...DAS IST HIER DIE FRAGE...**

Sie erschrak, als ihr noch einmal bewusster wurde, dass Er ja nahezu jeden Gedanken hören konnte, den sie hatte... was das Pläne schmieden, wie sie gegen ihn vorgehen könnte, ungemein erschwerte. In das
Ich dreh dir den Hals um! mischte sich eine Note Hilflosigkeit.
** JA, GENAU - ODER DU STICHST DIR EIN MESSER INS HERZ, DAS WÄRE GENAUSO EFFEKTIV. DANN HÄTTE ICH DICH AUCH NOCH IM HARAX AN DER BACKE!**

Darna hielt allmählich inne, bebend vor Anstrengung, Aufregung und dem Nachhall ihres Zorns. Hatte Er gerade 'im Harax' gesagt? Der Gedanke, dass sie dort landen könnte, hatte etwas mehr als entsetzliches für sie, es war das absolut Schlimmste, was sie sich für ihr Ende vorstellen mochte und was es unter allen Umständen zu vermeiden galt. Allein der blanke Schrecken schon zwang sie zur Ruhe und ermahnte sie dazu, gefälligst ihr Gehirn zu benutzen! Der Rest an Wut in ihr wollte ihm glatt drohen, ihm dort tatsächlich 'das Leben zum Harax' zu machen, wie man so schön sagte, aber sie selber war es, die sich nun zurückpfiff; dass man mit solchen Dingen nicht spielte!
Sie hörte ein leises Seufzen links von sich, aber wieder war dort nichts zu sehen.
**IMMERNOCH DAS KLEINE WÜTENDE MÄDCHEN. ICH HATTE GEHOFFT, DU WÜRDEST LANGSAM ERWACHSEN. - HAST DU EINE AHNUNG WIE ANSTRENGEND ES IST FAST... ZUM HARAX, SIND ES JETZT SCHON 10 JAHRE? MAN VERLIERT HIER DRINNEN ECHT DAS ZEITGEFÜHL... IN EINEM KÖRPER FEST ZU SITZEN, IN EINEM KIND, DASS NICHT MAL LACHEN KANN?! HÄTTE ER DICH NICHT VERFLUCHT, HÄTTEN WIR WENIGSTENS EIN BISSCHEN SPASS HABEN KÖNNEN! ABER NÖÖÖ...**

Sobald die ersten Informationen kamen, kniff sie die Augen konzentriert enger zusammen, jede Silbe aufsaugend, die er ihr leichthin(?) vor die Füße zu werfen schien. Durfte sie ihm überhaupt irgend etwas glauben?

Es ging also tatsächlich um diese Verbrennung. Sie hätte sie gerne vergessen. Damals war sie sechs gewesen. Elf Jahre, flüsterte sie, aber durchaus an den Schatten gerichtet, Elf Jahre ist es her.
Dass ich mir ein Messer ins Herz stechen könnte, würde implizieren, dass ich die Kontrolle über meinen Körper hätte..., war eine der leisen Feststellungen, die in ihrem Hinterkopf zu rattern begannen, und mit fast jedem Gedanken haderte sie, ob sie sich nicht gerade verriet.
Darna begann, den Schatten zu belauern. In seinem Lamentieren versteckt hatte Er ihr Informationen preisgegeben, und sie kaute darauf herum, ob sich damit etwas anfangen ließ:
'Hätte er dich nicht verflucht, hätten wir wenigstens ein bisschen Spaß haben können.'
Der Schatten war nicht der tote Schwarzmagier. Der Magier hatte sie verflucht, und das, was hier in ihr war, war ein... Er hat vom Harax gesprochen. Er steckt hier in mir fest?
...ein Dämon? Sie sprach mit einem Dämon?! Sie hatte seit elf Jahren einen DÄMON in sich?!!
Irgendwo ging er umher. Darna bemerkte es an dem Kribbeln, das sie immer beschlich, wenn er sich ungesehen näherte.

Ihr Kampfinstinkt sagte ihr, dass sie sich mehr auf dieses Kribbeln verlassen sollte als darauf, was sie zu sehen meinte. Noch aber wollte sie es nicht auf die Probe stellen, und ihm schon gar nicht verraten, dass sie dabei war, ihre Taktik zu ändern. Weiter starrte sie in das Dunkel und gab vor, die Bewegungen dort zu verfolgen. Was hätte sie gegen ihn auch tun sollen? Ernsthaft, war das ein Dämon?
Herr des Lichts, hilf mir... - es war eher ein angstbestimmtes Wimmern, das genauso instinktgesteuert kam wie zuvor ihre Wut. Aber sie wagte es nicht einmal, diesen Ruf gelten zu lassen, überlagerte ihn sofort mit einem verbalen Ablenkungsmanöver. Seit den Erlebnissen in Pets Geist, wo der Schatten sie vor dem Ertrinken in den Käfern gerettet hatte und sie sich danach so unglaublich schäbig und wertlos gefühlt hatte, hatte ihr Vertrauen in Lysanthor, so ungern sie es eingestehen mochte, einen empfindlichen Knacks erhalten. Es war eine Art Urvertrauen gewesen, dass 'er ihr schon helfen würde'. Sie war auf die Nase damit gefallen.
Was sollte Lysanthor aber auch schon davon halten, dass sie sich von einem Dämon hatte helfen lassen?? Ein Teil von ihr begann die Ablehnung zu verstehen.
Aber was hätte sie denn sonst anderes tun sollen?!
- es war keine Zeit und nicht die Gelegenheit, über dieses Dilemma jetzt näher zu grübeln! Während in ihrem Kopf einige Zahnräder 'klick' gemacht hatten, schob sie zur Ablenkung andere Worte lauter nach vorne, um den Schatten nicht 'hören' zu lassen, wie sie sich gedanklich mit dem Lichtherrn beschäftigt hatte:

Du kannst kein Dämon sein! Ich war so oft im Tempel, dass ich oder irgend jemand doch etwas hätte merken müssen!, rief sie ihm zu.
Tatsächlich beschäftigte sie in gewissem Rahmen diese Frage, aber hauptsächlich musste es wichtig klingen, ihn ablenken, vielleicht auch provozieren oder ihm gar weitere Informationen entlocken!
Hieß es nicht, Dämonen oder von solchen Besessene könnten Tempel nicht betreten?
Aber er ist nicht so ganz ein Dämon... sondern ein Fluch?, versuchte sie sich selber eine Antwort zu geben - und war ziemlich irritiert. War deshalb der Hauch so... 'vertraut'? War das etwas ähnliches?
Sie lauschte und lauerte, wie der Schatten reagieren mochte.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. Oktober 2016, 19:34

Sobald die ersten Informationen kamen, kniff Darna die Augen konzentriert enger zusammen, jede Silbe aufsaugend, die er ihr vor die Füße zu werfen schien. Durfte sie ihm überhaupt irgend etwas glauben? Es ging ihm aber tatsächlich um diese Verbrennung. Sie hätte sie gerne vergessen. Damals war sie sechs gewesen.
Elf Jahre
, flüsterte sie, aber durchaus an den Schatten gerichtet.
Elf Jahre ist es her.
**...UND IMMERNOCH SO KORREKT... PEDANTISCH GERADEZU!**

Dass ich mir ein Messer ins Herz stechen könnte, würde implizieren, dass ich die Kontrolle über meinen Körper hätte...
, war eine der leisen Feststellungen, die in ihrem Hinterkopf zu rattern begannen, und mit fast jedem Gedanken haderte sie, ob sie sich nicht gerade verriet.
**JA, TUST DU! ABER DESHALB BRAUCHST DU DICH NICHT ZU SORGEN. ICH HÖR KAUM HIN. GLAUB MIR, ES WAR KEINE FREUDE DIR ALL DIE JAHRE ZUZUHÖREN! IMMER DIESES SICH SELBST BEMITLEIDENDE GEJAMMER UND ALS OB ES MICH INTERESSIEREN WÜRDE WAS DU SO DEN GANZEN TAG LANG FÜR TRÄUME HAST. ZUM HARAX, DASS DU DEM HAUCH BEGEGNET BIST, WAR DAS AUFREGENSTE SEIT LANGEM, ACH IN DEINEM GANZEN LEBEN!**
In seinen Worten hallte ein Stück Wahrheit mit, die zwar unangenehm, aber nicht zu leugnen war. Gleichzeitig gab er aber mehr Informationen preis, als er vielleicht gewollt hatte und sie fragte sich, ob sich damit etwas anfangen ließ. Er hatte gesagt:
'Hätte er dich nicht verflucht, hätten wir wenigstens ein bisschen Spaß haben können.'
Der Schatten war nicht der tote Schwarzmagier, soviel stand also fest. Der Magier hatte sie verflucht, und das, was hier in ihr war, war ein...
Er hat vom Harax gesprochen. Er steckt hier in mir fest?
**KÖNNTE MAN SO SAGEN.**
...ein Dämon? Sie sprach mit einem Dämon?!
Sie hatte seit dreizehn Jahren einen DÄMON in sich!!
Sie fühlte sein Lächeln im Nacken.
Darna starrte in das Dunkel und gab vor, die Bewegungen dort zu verfolgen.
Herr des Lichts, hilf mir...
Du kannst kein Dämon sein! Ich war so oft im Tempel, dass ich oder irgend jemand doch etwas hätte merken müssen!

, rief sie ihm zu.
**ICH WEISS, ICH WAR DABEI. WAR ANFANGS SEHR AUFSCHLUSSREICH...**
Hieß es nicht, Dämonen oder von solchen Besessene könnten Tempel nicht betreten?
**... IN JEDER REGEL GIBT ES IRGENDWO EIN SCHLUPFLOCH.**
Aber er ist nicht so ganz ein Dämon... sondern ein Fluch?...War deshalb der Hauch so... 'vertraut'? War das etwas ähnliches?
**SONNENSCHEIN, BEI DEINEN GANZEN FRAGEN MÜSSTEST DU EIGETLICH NACH GRANDESSA REISEN UND BEI DEN BESCHWÖHRERN IN DIE LEHRE GEHEN. ICH KÖNNTE DIR DA EIN PAAR SEHR STREBSAME EMPFEHLEN, DIE DIR SICHER GERNE BEI DEINEM PROBLEM – ALSO MIR – HELFEN WÜRDEN.**
Sein folgendes eiskaltes Lachen war finsterer als die mondlose Nacht um sie herum und sogar Darna verstand sofort, dass sie diese Art von „Hilfe“ sicher nicht überleben würde. Wiedereinmal warf das ganze aber auch die Frage auf, ob er sie anlog. Warum auch immer, hatte Darna das Gefühl, dass er ehrlich zu ihr war. Vielleicht wollte auch er ja etwas von ihr?
**LEIDER HAST DU DEN LETZTEN JA UMGEBRACHT... **
Unterdrückte Wut floss kalt mit seiner Stimme über ihre Schulter, als wäre sie wirklich vorhanden, doch da war nichts, nicht sie, nicht er, nur ihr winziges Leuchten. Das er hier seit 'ELF' Jahren fest saß, schien ihm nicht wirklich zu gefallen. Vielleicht, wenn sie es schlau anstellte, könnte sie doch noch mehr Informationen aus ihm heraus locken... schließlich unterhielt er sich ja nun mit ihr. Warum eigentlich? Elf Jahre hatte er geschwiegen.
**... ACH JA, UND NICHT DEN „HAUCH“ VERGESSEN, DER GEHT JA AUCH AUF DEIN KONTO! … DAS WIRD EINIGEN NICHT GEFALLEN!**
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 11. Oktober 2016, 22:43

GLAUB MIR, ES WAR KEINE FREUDE DIR ALL DIE JAHRE ZUZUHÖREN! IMMER DIESES SICH SELBST BEMITLEIDENDE GEJAMMER UND ALS OB ES MICH INTERESSIEREN WÜRDE WAS DU SO DEN GANZEN TAG LANG FÜR TRÄUME HAST.
Es hat dich ja auch nicht zu interessieren!, fauchte sie zurück und zuckte doch zusammen. 'Immer dieses sich selbst bemitleidende Gejammer'? Sie hatte doch gar nicht so oft... aber Gernot hatte doch... hrmpf. Eine kleine Gedankennotiz registrierte diesen verbalen Hieb und nahm sich vor, ihn später einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
Aber warum unterhielt er sich nun so ausführlich mit ihr? Was wollte er?
ZUM HARAX, DASS DU DEM HAUCH BEGEGNET BIST, WAR DAS AUFREGENSTE SEIT LANGEM, ACH IN DEINEM GANZEN LEBEN!
Darauf hätte ich verzichten können..., murrte etwas in ihr, aber ihr wurde gleichzeitig klar, dass das eigentlich nicht stimmte. Schon jetzt hätte sie diverse Erfahrungen, die sie gemacht hatte, nicht missen wollen.
Wenn ich das hier überlebe... - absurderweise entspannte sie sich trotzdem ein wenig. Hätte er sie töten wollen, hätte er das wohl schon längst getan. Er hatte sie ja stattdessen sogar mehrfach gerettet. Ein irrwitziger Gedanke flackerte auf, der aber zunächst nicht wirklich Gehör fand.

Entspannen? In der Gegenwart eines Dämons? Eine gruselige Vorstellung und keine Frage: sie blieb wachsam. Sie fühlte sein Lächeln im Nacken. Darna starrte in das Dunkel und gab vor, die Bewegungen dort zu verfolgen.
Der Dämon war mit im Tempel gewesen. 'aufschlussreich'... Hoffentlich hab ich nichts Schlimmes damit angeri... - sie stoppte sich, atmete aus, soweit das ging und schloss kurz die Augen. Zumindest in ihrer Vorstellung. Nochmals stellte sich dieses irritierende Gefühl ein, sich von ihrem eigenen Körper zu entfremden, denn es wurde ja weder dunkler noch heller durch ihre Gedanken und eingebildeten Aktionen.
Wie lange sie diesen Zustand wohl ertragen konnte, ohne wirklich geistigen Schaden zu nehmen? Oder würde sie eventuell nach wirklich langer Zeit etwa ihren Körper nicht mehr zu nutzen wissen?
**... IN JEDER REGEL GIBT ES IRGENDWO EIN SCHLUPFLOCH.**
Interessante Aussage. Das war wohl das Wesen von Dämonen, auch wenn diese Einstellung so überhaupt nicht in ihr Weltbild passte und ihm zutiefst widersprach. Aber es gab ja nun mal nicht nur Lysanthor, sondern auch Manthala... und sicher seeehr viel dazwischen - und sogar noch mehr darüber hinaus. Ein Gedanke, der ihr die Brust enger schnürte. Nein, damit wollte sie sich gar nicht näher befassen.

Und dieser Dämon hatte sie also aus irgend einem Grund unbehelligt so lange begleiten können.
**SONNENSCHEIN, BEI DEINEN GANZEN FRAGEN MÜSSTEST DU EIGENTLICH NACH GRANDESSA REISEN UND BEI DEN BESCHWÖHRERN IN DIE LEHRE GEHEN. ...**
Das könntest du doch selber tun, huschte es stutzig werdend durch ihr Hinterstübchen. Also, nicht das 'in die Lehre gehen', sondern das 'nach Grandessa'. Es war eine ihrer Sorgen: dass er, sich ihres Körpers bedienend, sogar womöglich in das Land des Feindes marschierte!
Sein folgendes eiskaltes Lachen war finsterer als die mondlose Nacht um sie herum und sogar Darna verstand sofort, dass sie diese Art von „Hilfe“ sicher nicht überleben würde. Wiedereinmal warf das ganze aber auch die Frage auf, ob er sie anlog. Warum auch immer, hatte Darna das Gefühl, dass er ehrlich zu ihr war. Und mehr noch, sie gewann langsam das Gefühl, dass er gar nicht ihren Körper benutzte?
Er verhielt sich nicht so. Er erwähnte mit keinem Wort, was er nun mit ihrem Körper alles anstellen würde, dabei schien er doch durchaus von sich eingenommen und siegessicher. Ruhte er vielleicht? Vielleicht wollte auch er ja etwas von ihr?

**LEIDER HAST DU DEN LETZTEN JA UMGEBRACHT... **
Unterdrückte Wut floss kalt mit seiner Stimme über ihre Schulter, als wäre sie wirklich vorhanden, doch da war nichts, nicht sie, nicht er, nur ihr winziges Leuchten. Dass er hier seit 'ELF' Jahren fest saß, schien ihm nicht wirklich zu gefallen.

Und nun sollte er ihren Körper übernommen haben? In Darnas Vorstellung bildete sich trotz - oder gerade wegen - der unheimlichen Bedrohung, der sie recht hilflos gegenüberstand, für einen Moment das völlig lächerliche Bild eines Dämons, der mitten auf einem Feld stand, nackt, mit dem falschen Geschlecht und nichts als einem Nachthemd bekleidet. Was für eine Bedrohung.
Dumme Ausgangslage. Ich kann nicht mal zaubern! Könnte Er es dann überhaupt? Er hat sich wohl mit den schlechtesten Körper ausgesucht, den man für sowas hätte kriegen können...
Sie registrierte kaum, dass sich so etwas wie ein schadenfrohes Grinsen bei ihr zu bilden begonnen hatte. Das Bild war einfach zu absurd.
Gleichzeitig erinnerten sie mahnende Bilder an die Gestalt, die ihre Träume ihr gezeigt hatten: ein dunkler Schemen, von Feuer ummantelt. Der Hauch hatte den Jungen seiner Art gemäß verändert, ihn verfaulen lassen. Was mochte ihr drohen?
Der Gedanke, dass sie eventuell als Flammengestalt die Lande bedrohen könnte, erstickte schnell jeden Galgenhumor - wenn nicht ihr Gegner auch schon darauf aufmerksam geworden war...
Warum ist eigentlich hier nichts von diesem Feuer? Sein Atem ist kalt. Sind die Flammen nur Einbildung?, ratterte es wieder in ihrem Hinterkopf.

Ein erneuertes Gefühl von Hilflosigkeit blieb zurück, das sie nun auch als Schutz benutzte, um die Ruhe zu bewahren und trotzdem konzentriert zuzuhören. Vielleicht, wenn sie es schlau anstellte, könnte sie doch noch mehr Informationen aus ihm heraus locken... schließlich unterhielt er sich ja nun mit ihr. Warum eigentlich? Elf Jahre hatte er geschwiegen.
**... ACH JA, UND NICHT DEN „HAUCH“ VERGESSEN, DER GEHT JA AUCH AUF DEIN KONTO! … DAS WIRD EINIGEN NICHT GEFALLEN!**

Es interessiert mich nicht, ob das jemandem nicht gefällt, gab sie provokant zurück, doch mit dem Ernst eines Ermittlers, der einem Verdächtigen die Tat auf den Kopf zu sagen wollte. Kam der Hauch also auch von den grandessaner Beschwörern, ja? Hast du dich deswegen plötzlich zu Wort gemeldet, weil du da etwas 'vertrautes' entdeckt hast?
Sie richtete sich etwas auf.
Wobei du ihn ja mit vernichtet hast, bezichtigte sie ihn der 'Kollaboration' und wurde immer ernster. Mach ich das jetzt...?, zögerte sie kurz, dann meinte sie lauernd:
Ich habe mich noch nicht für deine Hilfe bedankt. Also: Danke dafür, dass du mich vor dem Hauch gerettet hast.
Sie ließ die Worte einen Moment sacken. Sogar sie selber musste sie noch kurz verdauen. Sich bei einem Dämon zu bedanken...
... Auch wenn mir klar ist, dass es aus reinem Eigennutz geschah.
Die Knappin hatte nicht vor, den Anschein zu erwecken, als würde sie sich bei einem Dämon in irgend einer Schuld sehen! Aber sie wollte auch das Gefühl los sein, selber die Hilfe genutzt zu haben, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Er hatte ihr das Leben gerettet. Mehrfach. Darüber sollte man als aufrechter Mensch nicht kommentarlos hinweggehen.
Trotzdem schottete sie sich gedanklich ab und wartete zunächst ab, was dieses vermutlich nicht alltägliche Manöver nun bewirken mochte, auch wenn es sie danach drängte, ihn weiter mit Fragen zu beschäftigen.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. Oktober 2016, 12:34

In Darnas Vorstellung bildete sich trotz - oder gerade wegen - der unheimlichen Bedrohung, der sie recht hilflos gegenüberstand, für einen Moment das völlig lächerliche Bild eines Dämons, der mitten auf einem Feld stand, nackt, mit dem falschen Geschlecht und nichts als einem Nachthemd bekleidet. Was für eine Bedrohung. Und es kam der Wahrheit so nahe! Sie trug wieder nur ihr Laken und hatte die Felder um sich herum. Das Bild in ihrer Vorstellung reichte anscheinend um ihn mürrisch grollen zu lassen. Irrwitziger Weise hatte sie da wohl einen Nerv bei ihm getroffen.
Dumme Ausgangslage. Ich kann nicht mal zaubern! Könnte Er es dann überhaupt? Er hat sich wohl mit den schlechtesten Körper ausgesucht, den man für sowas hätte kriegen können...
**ICH HAB IH MIR NICHT AUSGESUCHT, SCHON VERGESSEN! UND JA, DEIN LEIB IST FÜR MICH DENKBAR UNGEEIGNET!**
Ein weiteres, fast animalisch klingendes Knurren folgte und Darna registrierte kaum, dass sich so etwas wie ein schadenfrohes Grinsen bei ihr zu bilden begonnen hatte.
**DA KANNST DU DICH ALSO FREUEN?**
Seltsamer Weise, schlugen hier nicht sofort Flammen nach ihr, weil sie mal gegrinst hatte und auch kein Schmerz kam auf. Gleichzeitig erinnerte sie sich aber auch an mahnende Bilder der Gestalt, die ihre Träume ihr gezeigt hatten: ein dunkler Schemen, von Feuer ummantelt, was die aufkeimende Schadenfreude schon im Keim erstickte.
Warum ist eigentlich hier nichts von diesem Feuer? Sein Atem ist kalt. Sind die Flammen nur Einbildung?
, ratterte es wieder in ihrem Hinterkopf, aber er hatte schon weiter gesprochen.

**... ACH JA, UND NICHT DEN „HAUCH“ VERGESSEN, DER GEHT JA AUCH AUF DEIN KONTO! … DAS WIRD EINIGEN NICHT GEFALLEN!**
Es interessiert mich nicht, ob das jemandem nicht gefällt
, gab sie provokant zurück, doch mit dem Ernst eines Ermittlers, der einem Verdächtigen die Tat auf den Kopf zu sagen wollte.
Kam der Hauch also auch von den grandessanischen Beschwörern, ja? Hast du dich deswegen plötzlich zu Wort gemeldet, weil du da etwas 'vertrautes' entdeckt hast?... Wobei du ihn ja mit vernichtet hast
, bezichtigte sie ihn der 'Kollaboration' und wurde immer ernster.
**...DU MEINST, WEIL ICH EINEN ANDEREN DÄMON GESPÜRT HABE, DER DICH BESETZEN WOLLTE?... DU KENNST MICH ZWAR NOCH NICHT SO GUT, ABER ICH KANN DIR VERRATEN, DASS ICH NICHT GERADE DER TYP BIN, DER GERNE TEILT.**
Also, selbst wenn er nicht gerade gern in ihr war, so hatte er anscheinend genügend Besitzanspruch auf sie, dass er sie letztendlich vor dem Übergriff des Anderen gerettet hatte – mehrfach.
Mach ich das jetzt...?
, zögerte sie kurz, dann meinte sie lauernd:
Ich habe mich noch nicht für deine Hilfe bedankt. Also: Danke dafür, dass du mich vor dem Hauch gerettet hast.
Sie ließ die Worte einen Moment in die atemlose Stille um sich herum sacken. Sie mussten wohl beide kurz verdauen, dass das gerade eben geschehen war. Sie hatte sich gerade wirklich bei einem DÄMON bedankt! Himmel, wenn das Lysanthor wüsste...
... Auch wenn mir klar ist, dass es aus reinem Eigennutz geschah.
Sogar für sein Verhalten fand sie sofort eine entschuldigende Erklärung. Er hatte ihr das Leben gerettet. Mehrfach. Darüber sollte man als aufrechter Mensch nicht kommentarlos hinweggehen. Trotzdem schottete sie sich gedanklich ab und wartete zunächst ab, was dieses vermutlich nicht alltägliche Manöver nun bewirken mochte, auch wenn es sie danach drängte, ihn weiter mit Fragen zu beschäftigen. Das unangenehme Schweigen dehnte sich leider aber immer weiter aus. War er weg? Nein, das Kribbeln in ihrem Nacken war noch nie so stark gewesen. Es war als schwebte seine Hand kurz über ihrer Haut. Die Stille brachte sie irgendwann dazu sich leise zu räuspern und sofort fühlte sie, dass er sich entfernt hatte. Sie hörte kurz so etwas, dass sich nach einem Räuspern anhörte, dann sprach er wieder:
**JA JA, SCHON GUT...**
War ihm das etwa unangenehm? Er wechselte schnell das Thema:
**ZWEI DINGE SOLLTEN WIER NOCH KLÄREN,WENN WIR GERADE SO GEMÜTLICH BEIEINANDER HOCKEN...**
Sein kalter Atem strich noch einmal über ihre Haut und ließ sie fröstelnd zurück. Gemütlich war es nicht und anscheinend genoss er es ihr ab und an einen kleinen Schreck einzujagen, oder sie erschauern zu lassen. So oder so, entweder er spielte das „kalte Grauen“ sehr gut, oder er war es wirklich. So ganz sicher war sich Darna gewiss noch nicht. Seine körperlose Anwesenheit machte ihren Instinkten Angst und riet ihr weit weit weg zu laufen, doch gleichzeitig war er ihr so nahe, wie sonst niemand es je gewesen war.
**ERSTENS: DEIN KÖRPER IST SCHLICHT NICHT GEEIGNET FÜR MICH. DER, DEN DU GETÖTET HAST WAR VON GEBURT AN AUF MICH VORBEREITET... ICH DENKE, ES IST IN UNSER BEIDER INTERESSE, WENN ICH DEINEN LEIB BALDMÖGLICHST VERLASSE. DIESBEZÜGLICH SOLLTEST DU DIR ÜBERLEGEN, OB DU GRUNDSÄTZLICH BEREIT BIST, MIT MIR ZUSAMMEN ZU ARBEITEN... UND ZWEITENS: DU SOLLTEST ÜBERDENKEN, WAS DICH INTERESSIERT UND WAS NICHT, DENN ES WIRD DEINE UMWELT SEIN, DIE DARUNTER LEIDEN WIRD, WENN MEINE GEGENSPIELER DAVON WIND BEKOMMEN, WAS PASSIERT IST. ICH KANN MIR VORSTELLEN, DASS „BRÜDERCHEN TRÄGT-DEN-HAUCH“ JETZT SCHON ZUHAUSE FLEISSIG AM HERUM WETTERN IST. HIER KÖNNTE BALD DER HARAX LOS SEIN.**
Sein freudloses kurzes Lachen kroch in ihre Knochen. Darna spürte seine Augen auf sich ruhen und wie er ihren Gedankengängen lauschte.
**ES IST EIGENTLICH RECHT EINFACH. ICH BEANTWORTE DIR SOGAR DEINE FRAGEN UND WENN ALLES GUT LÄUFT, WIRST DU MICH SOGAR LOS, OHNE DASS DEIN SÜSSER LEON IN GEFAHR GERÄT ODER ÜBERHAUPT DAVON ETWAS MITBEKOMMEN MUSS.**
Er ging langsam um sie herum. Sie fühlte es kribbelnd auf ihrer Haut, wie er sich bewegte.
**ES WIRD DICH VERMUTLICH NICHT BERUHIGEN, ABER ICH SAG ES TROTZDEM... ICH WILL WEDER DIR NOCH DEN DEINEN ETWAS ANTUN. ICH WILL NUR DIESEN KÖRPER VERLASSEN, um wieder eins zu sein...**
Der letzte Teil, war wohl ein Gedankengang von ihm, den auch Darna vielleicht nicht hatte hören sollen.
**...ZUGEGEBEN, ES KÖNNTE SCHWIERIG WERDEN, ABER WENN WIR ZUSAMMEN ARBEITEN, WERDEN WIR EINEN WEG FINDEN. DAS IST MEIN ANGEBOT. ÜBERLEG ES DIR.**
Darna spürte inzwischen deutlich, wenn er sich zurück zog. Jetzt verweilte er ganz am Rande ihrer Wahrnehmung und ließ ihr anscheinend so viel Zeit und Raum, dass sie klar denken konnte.
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 13. Oktober 2016, 16:51

**ICH HAB IHN MIR NICHT AUSGESUCHT, SCHON VERGESSEN! UND JA, DEIN LEIB IST FÜR MICH DENKBAR UNGEEIGNET!**
Wie beruhigend. Gut, bis auf das Knurren, was ihr wieder einmal die nicht vorhandenen Nackenhaare aufstellte. Aber der Eindruck verstärkte sich, dass er sich ihres Körpers also gar nicht bemächtigt hatte?
**DA KANNST DU DICH ALSO FREUEN?**
Mit einem gedachten Räuspern und dem vor Augen halten ihrer Lage rief sie sich wieder zur Ordnung. Es war ja auch nicht lustig.
Seltsamer Weise, schlugen hier nicht sofort Flammen nach ihr, weil sie mal gegrinst hatte und auch kein Schmerz kam auf. Ein Detail, das sie mit aufflackerndem Interesse wieder registrierte, aber sie nicht primär beschäftigte. Genauso wie das Detail der fehlenden Flammen durch ihren Geist huschte. Die Frage nach ihrem Körper nagte doch mehr an ihr.
Er hatte es doch aber anfangs gesagt? Wie war das?
'Was ich von dir will? Nichts!!! Ich wollte nie etwas von dir! Ich wollte den Körper, der mir zustand, den du mir genommen hast!'
Ihre Augen weiteten sich. Ich Dummkopf! War sie so selbstverliebt, dass sie dabei dann gleich an sich selbst gedacht hatte? Sie schob es auf ihre Angst und ihre Aufregung.

Und musste sich auch gleich wieder auf ein anderes Thema konzentrieren:
Kam der Hauch also auch von den grandessanischen Beschwörern, ja? Hast du dich deswegen plötzlich zu Wort gemeldet, weil du da etwas 'vertrautes' entdeckt hast?... Wobei du ihn ja mit vernichtet hast, bezichtigte sie ihn der 'Kollaboration' und wurde immer ernster.
**...DU MEINST, WEIL ICH EINEN ANDEREN DÄMON GESPÜRT HABE, DER DICH BESETZEN WOLLTE?... DU KENNST MICH ZWAR NOCH NICHT SO GUT, ABER ICH KANN DIR VERRATEN, DASS ICH NICHT GERADE DER TYP BIN, DER GERNE TEILT.**

Hrm. Das konnte sie sich bei einem Dämon sogar ohne Weiteres vorstellen.
Mach ich das jetzt...? Sie bedankte sich. Es schien sogar ihm die Sprache zu verschlagen. Die Stille wurde unangenehm. Himmel, wie sie jetzt schon die Eindrücke der Außenwelt vermisste!
War er weg? Nein, das Kribbeln in ihrem Nacken war noch nie so stark gewesen. Es war als schwebte seine Hand kurz über ihrer Haut. Ihre innere Anspannung stieg prompt zusammen mit ihrer Ablehnung. Sie wollte nicht, dass er sie wieder berührte! Die Stille und ihr Widerwille brachten sie dazu, sich leise zu räuspern und sofort fühlte sie, dass er sich entfernt hatte. Sie hörte kurz so etwas, das sich nach einem Räuspern anhörte, dann sprach er wieder:
**JA JA, SCHON GUT...**
War ihm das etwa unangenehm? Er wechselte schnell das Thema:
**ZWEI DINGE SOLLTEN WIR NOCH KLÄREN,WENN WIR GERADE SO GEMÜTLICH BEIEINANDER HOCKEN...**

Das erkannte sogar sie als Ironie. Oder sie definierte es zumindest als solches. 'Gemütlich' war für sie nun deutlich etwas anderes. Trotzdem...

Ein Teil von ihr fühlte sich überraschend wohl. Einfach, weil sie von den Geschehnissen 'da draußen' Abstand gebraucht hatte. Sie hätte sich alles andere lieber dafür vorgestellt als das hier, und trotzdem war sie froh, dass ihr gerade weitere Eindrücke fehlten und sie sich um nichts anderes kümmern musste, weil sie es nicht konnte, fertig.
Die ständige Alarmbereitschaft in der Gegenwart des Dämons und ihre Hilflosigkeit ermüdeten auf andere Weise und letztlich war all das hier alles andere als erholsam, aber jeder Teil ihres Unterbewusstseins, der gerade zur Untätigkeit verdammt war... genoß die Ruhe, die die Dunkelheit bot und erholte sich sozusagen heimlich. Seine körperlose Anwesenheit machte ihren Instinkten Angst und riet ihr weit weit weg zu laufen, doch gleichzeitig war er ihr so nahe, wie sonst niemand es je gewesen war.
Alles in allem blieb sie erstaunlich gelassen, nachdem sich ihre ersten Ausbrüche von Wut und Angst gelegt hatten.

**ERSTENS: DEIN KÖRPER IST SCHLICHT NICHT GEEIGNET FÜR MICH.
Damit war es für sie offiziell: er hatte ihren Körper nicht übernommen und es überraschte sie zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr.
DER, DEN DU GETÖTET HAST WAR VON GEBURT AN AUF MICH VORBEREITET...
Ich bin froh, dass er aufgehalten wurde, ging es ihr mitleidlos durch den Sinn. Sie dachte es nicht an den Dämon gerichtet und ihr war klar, dass es ihn wütend machen mochte, doch das war ihre Einstellung dazu und sie dürfte ihn wiederum nicht überraschen. Es war ja nicht so, dass der Dämon ihr plötzlich sympathisch gewesen wäre. Allein... das Verbrennen...
wäre wohl nicht ihre Wahl gewesen. Jetzt im Nachhinein sowieso nicht mehr. Genau wie das Sterben an Morgerias Hauch war es eine Todesart, die sie nicht einmal ihrem schlimmsten Feind wünschte.
ICH DENKE, ES IST IN UNSER BEIDER INTERESSE, WENN ICH DEINEN LEIB BALDMÖGLICHST VERLASSE.
Oh ja.
DIESBEZÜGLICH SOLLTEST DU DIR ÜBERLEGEN, OB DU GRUNDSÄTZLICH BEREIT BIST, MIT MIR ZUSAMMEN ZU ARBEITEN...
Auf gar keinen Fall.
UND ZWEITENS: DU SOLLTEST ÜBERDENKEN, WAS DICH INTERESSIERT UND WAS NICHT, DENN ES WIRD DEINE UMWELT SEIN, DIE DARUNTER LEIDEN WIRD, WENN MEINE GEGENSPIELER DAVON WIND BEKOMMEN, WAS PASSIERT IST. ICH KANN MIR VORSTELLEN, DASS „BRÜDERCHEN TRÄGT-DEN-HAUCH“ JETZT SCHON ZUHAUSE FLEISSIG AM HERUM WETTERN IST. HIER KÖNNTE BALD DER HARAX LOS SEIN.**
Stirnrunzelnd hörte sie ihm bis zum Ende zu. Sie hatte ja auch kaum eine andere Wahl. Sein freudloses kurzes Lachen kroch in ihre Knochen. Darna spürte seine Augen auf sich ruhen und wie er ihren Gedankengängen lauschte.
'Hier'? Und wo ist 'hier'? Wieder einmal lehnte sie sich dagegen auf, hier drinnen abgeschottet zu sein, aber es war kein offenes Rebellieren, bei dem sie irgend etwas versucht hätte.
Wenn er meinen Körper nicht übernommen hat, werden Leon und Basil mich tatsächlich nach Jorsa schaffen. Davon ging sie schwer aus. Das Problem war, dass sie keine Ahnung hatte, wie viel Zeit nun vergangen und was draußen passiert war. Ob etwas Unvorhergesehenes geschehen war. Ob es Schwierigkeiten gab.

**ES IST EIGENTLICH RECHT EINFACH. ICH BEANTWORTE DIR SOGAR DEINE FRAGEN UND WENN ALLES GUT LÄUFT, WIRST DU MICH SOGAR LOS, OHNE DASS DEIN SÜSSER LEON IN GEFAHR GERÄT ODER ÜBERHAUPT DAVON ETWAS MITBEKOMMEN MUSS.**
Wovon 'mitbekommen muss'?, dachte sie argwöhnisch.
Er ging langsam um sie herum. Sie fühlte es kribbelnd auf ihrer Haut, wie er sich bewegte.
**ES WIRD DICH VERMUTLICH NICHT BERUHIGEN, ABER ICH SAG ES TROTZDEM... ICH WILL WEDER DIR NOCH DEN DEINEN ETWAS ANTUN. ICH WILL NUR DIESEN KÖRPER VERLASSEN, um wieder eins zu sein...** Der letzte Teil, war wohl ein Gedankengang von ihm, den auch Darna vielleicht nicht hatte hören sollen.
**...ZUGEGEBEN, ES KÖNNTE SCHWIERIG WERDEN, ABER WENN WIR ZUSAMMEN ARBEITEN, WERDEN WIR EINEN WEG FINDEN. DAS IST MEIN ANGEBOT. ÜBERLEG ES DIR.**
Darna spürte inzwischen deutlich, wenn er sich zurück zog. Jetzt verweilte er ganz am Rande ihrer Wahrnehmung und ließ ihr anscheinend so viel Zeit und Raum, dass sie klar denken konnte.


Sie nutzte die Pause auch. Allein schon, um seine gruselige Präsenz einmal 'aus den Knochen zu schütteln' und durchzuatmen. Es gab Dinge, über die musste sie nicht viel nachdenken. Und sie hatte nicht einmal Angst, dass sie mit ihrer Einstellung den Dämon verärgern könnte - er musste sie im Prinzip doch schon lange genug kennen, um es selber zu wissen...
Hier war es also. Das Angebot eines Dämons an einen rechtschaffenen Menschen. Ihre Antwort konnte nur 'Nein' lauten. Wobei...
Wir haben tatsächlich ein gemeinsames Interesse, und das ist: dass du diesen - meinen! - Körper verlässt, richtig, setzte sie nach einer Weile zu einer ernsten, gefassten Antwort an. Und ob es dich beruhigen sollte oder nicht, ich kann dir zusagen: ich habe kein gesteigertes Interesse daran, dir mehr zu schaden, als dass ich dich dort hin wünsche, wo du hin gehörst und auch hin willst, richtig? In den Harax.
Sie lauschte kurz, ob er daran etwas auszusetzen hatte. Die Knappin war sich ziemlich sicher, dass es Fanatiker gab, die ihm Schlimmeres gewünscht, seine Vernichtung und langfristige Schwächung angestrebt hätten... von derartigen Absichten war sie bereit, Abstand zu nehmen. Was geschehen war, war geschehen, sie hatte offensichtlich damit leben können und sie hegte keine weitergehenden Rachegedanken. Dass von ihr nun noch ein 'Aber' käme, war schon jetzt anhand ihres Tonfalles zu erahnen.

Aber ich werde nicht mit dir 'zusammen arbeiten', stellte sie unmissverständlich klar. Ich weiß nicht, was dir genauer vorschwebt und wie du die Lage einschätzt, aber ich will deine Hilfe nicht! Ich werde keinen Handel mit einem Dämon eingehen, egal aus welchem Grund.
Sie stand so aufrecht, wie sie nur konnte. Es war so 'typisch', dass es den Dämon schon glatt langweilen mochte, aber es war der Knappin egal, wie er von ihr dachte. Sie folgte gerade nur ihren eigenen Prinzipien.
Ich rechne damit, dass sie mich nach Jorsa bringen werden und dich in der Lichtakademie so oder so austreiben, ich verstehe also nicht ganz, warum..., ihr Blick wurde wieder etwas argwöhnischer, du nicht sowieso einfach noch etwas gewartet hast?
Sie belauerte ihn. Du sagtest: wenn alles gut laufe, würde ich dich sogar los, ohne dass Leon in Gefahr gerate oder etwas davon mitbekäme - was meinst du damit?

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. Oktober 2016, 16:08

Hier war es also. Das Angebot eines Dämons an einen rechtschaffenen Menschen. Ihre Antwort konnte nur 'Nein' lauten. Wobei...
Wir haben tatsächlich ein gemeinsames Interesse, und das ist: dass du diesen - meinen! - Körper verlässt, richtig... Und ob es dich beruhigen sollte oder nicht, ich kann dir zusagen: ich habe kein gesteigertes Interesse daran, dir mehr zu schaden, als dass ich dich dort hin wünsche, wo du hin gehörst und auch hin willst, richtig? In den Harax.
**AUS DIR SPRICHT SO VIEL SCHWEHLENDE WUT UND HASS - VERSUCHST DU MICH ZU VERFÜHREN? WÜNSCHEN ALLEIN WIRD NUR NICHT REICHEN, SONNENSCHEIN....**
Die Knappin war sich ziemlich sicher, dass es Fanatiker gab, die ihm Schlimmeres gewünscht, seine Vernichtung und langfristige Schwächung angestrebt hätten und sie fühlte seine Zustimmung wie ein leises Lächeln über sich hinweg gleiten. Er kannte sich anscheinend sehr gut mit jenen Leuten aus, die sie meinte und auch deren Absichten, von denen sie bereit war, Abstand zu nehmen. Darum könnte sich ja immernoch die heilige Inquisition oder ihre Templer, die Wächter des Lichts kümmern. Oder? Da war ein Geräusch.
- Kicherte er?
Was geschehen war, war geschehen, sie hatte offensichtlich damit elf lange Jahre in Frieden leben können und sie hegte keine weitergehenden Rachegedanken.
- Tatsächlich, er versuchte ein Glucksen zu unterdrücken.
**.... ZU LIEBENSWÜRDIG! …Hochmut also, oder versuchst du dich nur wieder zu schützen… **
Dass von ihr nun noch ein 'Aber' käme, war schon jetzt anhand ihres Tonfalles zu erahnen.
Aber ich werde nicht mit dir 'zusammen arbeiten'! Ich weiß nicht, was dir genauer vorschwebt und wie du die Lage einschätzt, aber ich will deine Hilfe nicht! Ich werde keinen Handel mit einem Dämon eingehen, egal aus welchem Grund...
**AH, DAS IST ES ALSO...**
Ich rechne damit, dass sie mich nach Jorsa bringen werden und dich in der Lichtakademie so oder so austreiben, ich verstehe also nicht ganz, warum...du nicht sowieso einfach noch etwas gewartet hast?
Sie belauerte ihn.
Du sagtest: wenn alles gut laufe, würde ich dich sogar los, ohne dass Leon in Gefahr gerate oder etwas davon mitbekäme - was meinst du damit?
Seine Ernsthaftigkeit war zurück gekehrt.
**KLINGT EIN BISSCHEN SCHEINHEILIG, MEIN SONNENSCHEIN. DU BIST ZWAR MEINER MEINUNG, ABER HAST HARAXISCHE ANGST DU KÖNNTEST DICH MIR AUF IRGENDWEINE ART VERPFLICHTEN, MIR DEM BÖÖÖSEN DÄMON, DER SEIT ELF JAHREN IN DIR WOHNT UND DEM NIEMAND, NICHT EINMAL DIR AUFGEFALLEN IST.**
War ihr vielleicht etwas entgangen?
**NUN GUT. DU BRAUCHST ANSCHEINEND EINE LÄNGERE, AUSFÜHRLICHERE ERKLÄRUNG, DAMIT DU WEISST WAS AUF DICH ZU KOMMT, WENN DU DIESEN WEG GEHEN WILLST. MIR KANN ES EGAL SEIN. FRÜHER ODER SPÄTER BEKOMME ICH OHNEHIN, DAS WAS ICH WILL, DA HAST DU VOLLKOMMEN RECHT.**
Darna fühlte an den sich aufstellenden Härchen an ihrem linken Arm, dass er wieder näher gekommen war.
**FANGEN WIR MIT DEN FLUCH-FAKTEN AN: DEIN FLUCH UND ICH SIND NICHT EIN UND DAS SELBE! DEN FLUCH HAST DU DIR EINGANDELT, WEIL DU MEIN „GEFÄSS“, DEN MANN AUS DEINER KINDHEIT, GETÖTET HAST UND DER HAT DIR DAS SEHR ÜBEL GENOMMEN. WAR JA AUCH NICHT NETT UND MORD IST SCHLIESSLICH EINE TODSÜNDE, EGAL WIE BÖSE DER MANN WAR, DEN DU UMGEBRAUCHT HAST; ABER GENUG DAVON. JETZT FOLGT EIN SCHNELLKURS IN MODERNER FLUCHBEKÄMPFUNG: WENN MAN EINEN FLUCH BEENDEN WILL, IST ES AM EINFACHSTEN DENJENIGEN ZU FINDEN, DER IHN AUSGESPROCHEN HAT, IHN ZU TÖTEN UND SEINE KNOCHEN ZU SALZEN UND ZU VERBRENNEN. WAR ABER IN DEINEM FALL LEIDER NICHT GANZ ERFOLGREICH, DA DEIN OPFER NICHT GESALZEN WURDE UND SCHLAU GENUG WAR SEINE MÄCHTE NICHT NUR IN SICH ZU BINDEN, SONDERN DAZU AUCH EINIGE MAGISCHE „REQUISITEN“ VERWENDET HAT, DIE IHN ZUM EINEN MÄCHTIGER, ZUM ANDEREN ABER AUCH GESPALTEN HABEN. DU ERINNERST DICH VIELLEICHT AN DIE GEGENSTÄNDE IM WALD. KURZ GESAGT, ES GIBT EINIGE UTENSILIEN, DIE ALL DIE JAHRE RESTE DES BESCHWÖHRERES IN SICH GETRAGEN HABEN UND DAFÜR GESORGT HABEN, DASS DEIN FLUCH AKTIV BLIEB UND DU FREUDLOS DURCH DIE WELTGESCHICHTE STAPFST.**
Er bewegte sich langsam zu ihrer rechten Seite hinüber.
**ZUM THEMA BESESSENHEIT, DAS ICH IN DIR FEST SITZE, HAT ETWAS DAMIT ZU TUN, DASS ER MICH BEREITS ZUR HÄLFTE IN SICH BESCHWOHREN HATTE UND ICH MIT DER VERBENNUNG EIGENTLICH FREI GESETZT WERDEN SOLLTE. DA DER MISTKERL ABER NUR AN SEINE RACHE GEDACHT HAT, HAT ER NICHT BERÜCKSICHTIGT, DASS ICH BEREITS EIN TEIL VON IHM WAR UND HAT MICH SOZUSAGEN MIT AN DICH „VERERBT“; ALS ER DEN FLUCH ÜBER DICH GESPROCHEN HATTE. WÄRE ICH ZU DIESEM ZEITPUNKT BEREITS GANZ IN DIESER WELT GEWESEN, WÜRDEN WIR HEUTE DIESES GESPRÄCH NICHT FÜHREN UND ICH HÄTTE MIR SCHON LANGE EINEN NEUEN KÖRPER GESUCHT. DA ICH ABER MIT MEINEM HINTERN IMMERNOCH ZUR HÄLFTE IN MEINEM GEMÜTLICHEN FÜRSTENTUM SITZE UND LEIDER AUCH DORT NUR DIE HÄFTE MEINER KRÄFTE BESITZE, MÖCHTE ICH WIRKLICH – WIRKLICH! – GERN WIEDER BALD MEINER WEGE GEHEN! OB ICH DABEI NUN GANZ HIER ODER IM HARAX LANDE, IST DABEI FÜR MICH ZWEITRANGIG. DAS RESULTAT WÄRE DAS SELBE. WOMIT WIR ZU DEN „NEBENWIRKUNGEN“ DEINER ENTSCHEIDUNG KOMMEN...**
Darna wusste, dass er jetzt direkt vor ihr stand, doch konnte nichts sehen. Sie fühlte ihn in jeder Faser ihres Seins und vielleicht begriff sie auch langsam, warum sie nie etwas bemerkt hatte. Er war genauso ein Teil von ihr, wie sie von ihm. Er hatte sie ihr ganzes Leben lang in Ruhe gelassen, nie auf sie eingewirkt, ihr immer die Kontrolle gelassen und nur des Fluchs wegen, war er jetzt in Erscheinung getreten. Und selbst dabei hatte er sich schützend vor sie gestellt.
**DEIN gefährliches Halb-WISSEN ÜBER DIE VORGÄNGE IN DER HEILIGEN INQUISITION, HAT DIR EINES NICHT VERRATEN! - WAS MEINST DU, WIE VIELE BÜSSER DIE REINIGENDEN RITUALE ÜBERLEBT HABEN?**
Er machte eine Pause um Darna Raum für ihre Gedanken zu lassen.
**ES WAREN SEHR WENIGE, DASS KANN ICH DIR SAGEN! GEHEN WIR ABER MAL VON DEM FALL AUS, DASS DU ALLE VIER STUFEN DER BUSSE HEIL ÜBERSTEHST UND ICH ERFOLGREICH AUSGETRIEBEN WERDEN KANN - WAS OHNE DIE VORHERIGE ENTFERUNG DEINES FLUCHS SCHLICHTWEG UNMÖGLICH SEIN SOLLTE - DANN BIST DU MICH LOS UND WIRST GEBRANNTMARKT FÜRS LEBEN. WAS MICH ZUR NÄCHSTEN FRAGE BRINGT: HAST DU JEMALS VON EINEM RITTER IM DIENSTE DES KÖNIGS GEHÖRT, DER DAS BÜSSERMAHL TRÄGT? NEIN! LASS MICH ALSO EIN BILD DEINER ZUKUNFT MALEN... DIE LEUTE FANDEN DICH VORHER SCHON KOMISCH. WARST EINE FRAU DIE NIE LÄCHELTE, DANN WIRD BEKANNT, DASS DU BESESSEN WARST VON EINEM DÄMON! WER WIRD DIR NOCH VERTRAUEN ENTGEGEN BRINGEN? WAS MICH ZU DEINEM SÜSSEN LEON BRINGT: WER IST WOHL DER ERKLÄRTE FEIND EINES JEDEN DÄMONS? JA RICHTIG! LICHTMAGIER, SOLCHE WIE LEON, DEN DU SO MAGST UND DER DICH SO MAG! ALSO WAS GLAUBST DU, WER WIRD WOHL DEINE BUSSE LEITEN WOLLEN, DAMIT DU NICHT ZU SEHR ZU LEIDEN HAST? LEON! WIRD ER DANN AUCH DIE NÖTIGE KRAFT AUFBRINGEN MICH AUSZUTREIBEN? EHER NICHT! ALSO GESETZT DEN FALL, DASS ER DICH WIRKLICH SO SEHR MAG UM DAS ALLES AUF SICH ZU NEHMEN, ES ZU ERTRAGEN, WIRD ER SEHR WAHRSCHEINLICH VERSAGEN, ODER DICH TÖTEN MÜSSEN. MÖCHTEST DU DAS?**
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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 15. Oktober 2016, 01:17

Was geschehen war, war geschehen, sie hatte offensichtlich damit elf lange Jahre in Frieden leben können und sie hegte keine weitergehenden Rachegedanken. - Tatsächlich, er versuchte ein Glucksen zu unterdrücken.
**.... ZU LIEBENSWÜRDIG! …Hochmut also, oder versuchst du dich nur wieder zu schützen… **

Zu schützen? Wovor? Hochmut...? Sein Gedanke irritierte sie flüchtig. Vermutete er Hintergedanken, wo keine waren, einfach weil er ein Dämon war, oder hatte sie etwas übersehen? Innerlich seufzend stellte sie fest, dass sie sich in solcherlei Dingen nicht näher mit seinen Ansichten befassen wollte. Und das aus Selbstschutz, ja.

**KLINGT EIN BISSCHEN SCHEINHEILIG, MEIN SONNENSCHEIN.
Doch, langsam wurde sie wieder wütend. Einerseits war da ein Lauern, ob er sie womöglich tatsächlich auf eigene Fehler hinweisen mochte, die es zu überdenken galt, aber gerade hatte sie das Gefühl, er stände ihr mit einer Meinung gegenüber, die aus ihrer Sicht falsch war. Aber was hätte sie auch im Moment erwartet? Eigentlich deutlich Schlimmeres als die Erörterung, zu der er anzusetzen schien. Mit einer weiterhin eher ablehnenden Grundhaltung hörte sie ihm still zu, soweit das bei ihren unvermeidlich kommentierenden Gedanken eben ging.
DU BIST ZWAR MEINER MEINUNG, ABER HAST HARAXISCHE ANGST DU KÖNNTEST DICH MIR AUF IRGENDWEINE ART VERPFLICHTEN, MIR DEM BÖÖÖSEN DÄMON, DER SEIT ELF JAHREN IN DIR WOHNT UND DEM NIEMAND, NICHT EINMAL DIR AUFGEFALLEN IST.**
Dass er niemandem aufgefallen war, war in der Tat seltsam, ja. Seine Gnaden Talarion hatte nach mehreren intensiven Gesprächen über Freude und Humor sogar befunden, dass ihre ernsthafte Pflichtversessenheit gar eine Gabe Lysanthors sein mochte. Was für ein Irrtum, dachte sie etwas traurig.
War ihr vielleicht etwas entgangen? Einerseits ärgerte sie sich darüber, dass es so war - dass ihr also nicht schon früher geholfen worden war - andererseits war sie wirklich froh darüber, dass es nicht schon wesentlich mehr Ärger seinetwegen gegeben hatte. Aber... das machte ihn ja keinen Deut besser! Dämon war Dämon. Er schien gerade so zu tun, als wäre er die Unschuld vom Lande, und das kaufte sie ihm einfach nicht ab. Sie verschränkte die Arme vor sich, so weit das gedanklich ging und funkelte ihn entsprechend tadelnd an.

Aber was er ihr dann alles um die Ohren haute...
ließ sie schwindelig werden und riss ihr stellenweise den Boden unter den Füßen weg.

**FANGEN WIR MIT DEN FLUCH-FAKTEN AN: DEIN FLUCH UND ICH SIND NICHT EIN UND DAS SELBE!
Sie vermerkte das. So wirklich konnte sie mit dieser Information noch nichts anfangen, aber dass es von Bedeutung sein mochte, war ihr trotz aller magischen Unkenntnis klar.
DEN FLUCH HAST DU DIR EINGANDELT, WEIL DU MEIN „GEFÄSS“, DEN MANN AUS DEINER KINDHEIT, GETÖTET HAST UND DER HAT DIR DAS SEHR ÜBEL GENOMMEN. WAR JA AUCH NICHT NETT UND MORD IST SCHLIESSLICH EINE TODSÜNDE, EGAL WIE BÖSE DER MANN WAR, DEN DU UMGEBRACHT HAST; ABER GENUG DAVON.
Ich HABE ihn nicht umgebracht!, brüllte es in ihr empört dazwischen. Sie mochte schuld sein, dass er gefasst wurde, ja, aber Mord war etwas völlig anderes! In keiner Form hatte sie Hand an ihn gelegt, sie hatte ihn nicht getötet, sondern er war in einem ordentlichen Prozess von einem befugten Richter zum Tode verurteilt worden. Du lügst, grollte es in ihr und sie hielt sich vor Augen, dass er vermutlich versuchte, ihr etwas einzureden, was nicht der Wahrheit entsprach - wie für einen Dämon nicht ungewöhnlich, oder?
Trotzdem hatte er irgendwie an einem wunden Punkt gerührt. Hätte anders herum jemand mit ihr über diesen Vorfall gesprochen, hätte sie sich vermutlich mehr die Schuld an seinem Tod gegeben... allein diese Qual, zu verbrennen... In ihre Wangen war Hitze geschossen und sie presste die Kiefer zusammen.

JETZT FOLGT EIN SCHNELLKURS IN MODERNER FLUCHBEKÄMPFUNG: WENN MAN EINEN FLUCH BEENDEN WILL, IST ES AM EINFACHSTEN DENJENIGEN ZU FINDEN, DER IHN AUSGESPROCHEN HAT, IHN ZU TÖTEN UND SEINE KNOCHEN ZU SALZEN UND ZU VERBRENNEN.
"Man nehme sodenn die Knochen, salze sie und lasse sie dann verbrennen..." - klang fast schon nach einem makaberen Kochrezept. Sie wusste nicht viel über die Praktiken bei Austreibungen, Fluchbrechungen und ähnlichem, aber sie hatte noch nie gehört, dass man Schwarzmagier und Hexen salzte.
Noch etwas Pfeffer und Basilikum...
Warum brach sich eigentlich ausgerechnet hier und jetzt diese seltsame Form von schwarzem Humor bei ihr Bahn? Und sie lachte nicht einmal ansatzweise über ihren eigenen Gedanken. Unter normalen Bedingungen hätte er sie selber befremdet. Allerdings, sollte Salz nicht tatsächlich gegen Magie helfen?
Darna war sich gerade wirklich nicht sicher, ob der Dämon ihr weiteren Quatsch erzählte oder etwas Wahres daran war.

Sie horchte aber auf, als er von "Requisiten" sprach. DU ERINNERST DICH VIELLEICHT AN DIE GEGENSTÄNDE IM WALD. Ja, tat sie. Zumindest vielleicht an einige. Da war ein verzierter Dolch gewesen... Himmel, sie musste jetzt nicht etwa nach Gegenständen suchen, die seit mindestens elf Jahren in alle Winde verstreut sein mochten?! Oder zerstört? Oder in den Giftschränken der Inquisition ruhten? Und was soll mir das bringen, wenn allein schon durch den nicht entzauberten Leichnam des Magiers ein vermutlich nennenswerter Teil fehlt?! Der Gedanke an eine mögliche Odyssee ließ sie blass werden; vor allem, da sie ziemlich sicher war, dass sie dabei die Hilfe des Dämons brauchen würde - zwingend! Die Alternative lautete: sie würde den Fluch nicht los...
Die Knappin wurde blasser.

Er bewegte sich langsam zu ihrer rechten Seite hinüber. Ihr Kopf folgte ihm unwillkürlich - er musste merken oder zuvor schon bereits gemerkt haben, dass sie längst besser ahnte, wo er steckte. Dass sie sich zumindest auf die Gaukeleien vor ihren 'Augen' nicht mehr verließ.
**ZUM THEMA BESESSENHEIT...
Sie hörte ihm zu und hatte teilweise Mühe, ihm zu folgen. Vor allem, weil die Erklärungen zuvor sie noch aufgewühlt hielten und es eine Menge Stoff war, der ihr hier vor die Brust geknallt wurde - vielleicht war es ausgleichende Gerechtigkeit nach all dem, was sie Basilius 'angetan' hatte. Aber es war zu wichtig, um sich Nachlässigkeiten in der Konzentration zu erlauben!
DA ICH ABER MIT MEINEM HINTERN IMMERNOCH ZUR HÄLFTE IN MEINEM GEMÜTLICHEN FÜRSTENTUM SITZE UND LEIDER AUCH DORT NUR DIE HÄFTE MEINER KRÄFTE BESITZE, MÖCHTE ICH WIRKLICH – WIRKLICH! – GERN WIEDER BALD MEINER WEGE GEHEN!
Trotz ihrer ungewohnten Anflüge von Humor hier war sie immernoch Darna. Die Darna, die seit elf Jahren kaum gelernt hatte, scherzhafte Bemerkungen von der blanken Wahrheit zu unterscheiden. Und so kam es mal wieder zu der ihr ganz eigenen Kuriosität, dass unwillkürlich als erste Reaktion vor ihrem geistigen Auge also das Bild eines Fürstenthrons entstand, auf dem... ein Hinterteil ruhte.
Und nur das.
Das stellte die Hälfte des Dämons dar, und...
nein. Sie wusste längst doch durchaus selber, wann etwas Unfug war und schüttelte leicht, aber energisch für sich den Kopf, noch während der Dämon weitersprach. Er redete gerade in Bildern, gut. Auf das Wichtige konzentrieren!

OB ICH DABEI NUN GANZ HIER ODER IM HARAX LANDE, IST DABEI FÜR MICH ZWEITRANGIG.
Aber für mich nicht. Er gehörte in den Harax, und nicht hier hin! Moment mal...
sie blinzelte. Hatte er 'in meinem gemütlichen Fürstentum' gesagt? Das war hoffentlich eine rein lokale Zuordnung und bedeutete nicht, dass...
Sie wurde blasser, als sie sich an die Überlegenheit des Schattens in Pets Körper erinnerte. An die Leichtigkeit, mit der er dem Hauch mehrfach scheinbar 'einfach auf die Finger gehauen' hatte. Und das war nur die Hälfte seiner Macht gewesen? Ich habe hier nicht einen DämonenFÜRSTEN in mir hocken?! Sie wurde blasser.
Nein, das war bestimmt nur wieder diese seltsame Form von Ich-Bezogenheit, mit der sie schon fehlvermutet hatte, dass es um ihren Körper ging! Sie atmete mühsam durch, versuchte die aufsteigende Panik im Griff zu behalten und ihm weiter aufmerksam zuzuhören!

Darna wusste, dass er jetzt direkt vor ihr stand, doch konnte nichts sehen. Ihr Geist war immernoch erschrocken, ihre mentalen Augen geweitet und die verschränkten Arme nur eine hohle Schutzgeste. Alles was sie begriff war, dass sie ihn nicht so einfach los wurde.
Je länger sie hier mit ihm zusammen saß und das Erfahrene verdaute, desto mehr begriff sie, wie sehr diese Kreatur schon mit ihr verbunden sein musste. Fast schon belustigt hatte sie teilweise registriert, dass er 'schon so redet wie ich', aber die ganze Dimension der Verschmelzung wollte sich ihr noch nicht erschließen - sie wollte sie bislang auch gar nicht wahr haben.

**DEIN gefährliches Halb-WISSEN ÜBER DIE VORGÄNGE IN DER HEILIGEN INQUISITION, HAT DIR EINES NICHT VERRATEN! - WAS MEINST DU, WIE VIELE BÜSSER DIE REINIGENDEN RITUALE ÜBERLEBT HABEN?**
Büsser?, dachte sie irritiert. Was hatten jetzt plötzlich Büsser mit dieser ganzen Thematik zu tun? Er sprach gerade von dem weithin gefürchteten Reinigungsritual?
Ungläubig blinzelnd hörte sie ihm weiter zu.
Ich müsste das Reinigungsritual überstehen, um dich auszutreiben?! Sie fiel aus allen Wolken.
Gebranntmarkt?!?!
Wie bitte?!
Ich... ich... bin doch kein Sünder!
Etwas lief hier gerade grob falsch! Sie war doch kein Schwarzmagier, kein Paktierer, sie war ein Opfer! Sie hatte sich doch nicht gegen den Lichtgott versündigt, da würde die Kirche doch einen Unterschied machen!
Oder...?
Es war ein kleiner Fitzel von Zweifel, doch er hieb passgenau darauf ein, dass die Schläge ihre ganze Selbstsicherheit erschütterten und tiefe Risse aufspringen ließen:
LASS MICH ALSO EIN BILD DEINER ZUKUNFT MALEN... DIE LEUTE FANDEN DICH VORHER SCHON KOMISCH. WARST EINE FRAU DIE NIE LÄCHELTE, DANN WIRD BEKANNT, DASS DU BESESSEN WARST VON EINEM DÄMON! WER WIRD DIR NOCH VERTRAUEN ENTGEGEN BRINGEN?
........
Sie war nicht mehr in der Lage, gerade einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte ihre wichtigsten Träume zwischen die Finger bekommen und zerissen, als hätte er das Papier des Bewertungsschreibens mit dem Kreuz darauf in kleine Stücke zerfetzt.

WAS MICH ZU DEINEM SÜSSEN LEON BRINGT: WER IST WOHL DER ERKLÄRTE FEIND EINES JEDEN DÄMONS? JA RICHTIG! LICHTMAGIER, SOLCHE WIE LEON, DEN DU SO MAGST UND DER DICH SO MAG! ALSO WAS GLAUBST DU, WER WIRD WOHL DEINE BUSSE LEITEN WOLLEN, DAMIT DU NICHT ZU SEHR ZU LEIDEN HAST? LEON!
Nein.
Das darf er nicht.
Er ist selber viel zu betroffen.
Oder auch nicht.
Man wird ihn nicht lassen!
Ich...

Ihre eigenen Gedanken klangen dumpf, die weiteren Worte des Dämons rauschten an ihr vorbei und noch währenddessen taumelte sie betäubt nach hinten und ließ sich selber auf ihren Allerwertesten fallen.
MÖCHTEST DU DAS?**
Sie schaute unfixiert in die Finsternis. Sie schien nun also doch zu glauben, dass sie das Reinigungsritual durchlaufen musste? Oder doch nicht? Einige seiner Ausführungen hatten sie erschüttert, und so selbstsicher sie zwischenzeitlich gewirkt hatte, im Moment schien sie Oben nicht von Unten unterscheiden zu können.
Lass mich in Ruhe, meinte sie lahm.

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Re: Zwischen Serna und Troman - Nicht fern der Front

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Oktober 2016, 16:09

Er hatte ihr das Bild im Wald gezeigt. Es war nicht nur ein Dolch gewesen und vielleicht hatte sie damals als Kind nicht einmal die Hälfte der Dinge wahrgenommen, die tatsächlich mit seiner Beschwörung zusammen hingen. Sie würde vermutlich Jahre brauchen, diese Dinge wieder zusammen zu tragen, wenn überhaupt möglich. Der Gedanke an diese mögliche Odyssee ließ sie blass werden; vor allem, da sie ziemlich sicher war, dass sie dabei die Hilfe des Dämons brauchen würde - zwingend! Die Alternative lautete: sie würde den Fluch nicht los...
Die Knappin wurde blasser und sie wurde noch blasser, als sie sich an die Überlegenheit des Schattens in Pets Körper erinnerte. An die Leichtigkeit, mit der er dem Hauch mehrfach scheinbar 'einfach auf die Finger gehauen' hatte. Und das war nur die Hälfte seiner Macht gewesen?
Ich habe hier nicht einen DämonenFÜRSTEN in mir hocken?!
Sie wurde noch blasser und ihr kleines Funkeln war nur noch ein fahles Leuchten in der Finsternis.
Aber ...Nein, das war bestimmt nur wieder diese seltsame Form von Ich-Bezogenheit, mit der sie schon fehlvermutet hatte, dass es um ihren Körper ging! Sie atmete mühsam durch, versuchte die aufsteigende Panik im Griff zu behalten und ihm weiter aufmerksam zuzuhören! ...
**WAS MICH ZU DEINEM SÜSSEN LEON BRINGT: WER IST WOHL DER ERKLÄRTE FEIND EINES JEDEN DÄMONS? JA RICHTIG! LICHTMAGIER, SOLCHE WIE LEON, DEN DU SO MAGST UND DER DICH SO MAG! ALSO WAS GLAUBST DU, WER WIRD WOHL DEINE BUSSE LEITEN WOLLEN, DAMIT DU NICHT ZU SEHR ZU LEIDEN HAST? LEON! WIRD ER DANN AUCH DIE NÖTIGE KRAFT AUFBRINGEN MICH AUSZUTREIBEN? EHER NICHT! ALSO GESETZT DEN FALL, DASS ER DICH WIRKLICH SO SEHR MAG UM DAS ALLES AUF SICH ZU NEHMEN, ES ZU ERTRAGEN, WIRD ER SEHR WAHRSCHEINLICH VERSAGEN, ODER DICH TÖTEN MÜSSEN. MÖCHTEST DU DAS?**
Nein.
Das darf er nicht.
Er ist selber viel zu betroffen.
Oder auch nicht.
Man wird ihn nicht lassen!
Ich...

Ihre eigenen Gedanken klangen dumpf, die weiteren Worte des Dämons rauschten an ihr vorbei und noch währenddessen taumelte sie betäubt nach hinten und ließ sich selber auf ihren Allerwertesten fallen.
**MÖCHTEST DU DAS?**
Sie schaute unfixiert in die Finsternis. Sie schien nun also doch zu glauben, dass sie das Reinigungsritual durchlaufen musste? Oder doch nicht? Einige seiner Ausführungen hatten sie erschüttert, und so selbstsicher sie zwischenzeitlich gewirkt hatte, im Moment schien sie Oben nicht von Unten unterscheiden zu können.
Lass mich in Ruhe
, meinte sie lahm.
**WIE DU WILLST.**
Sie spürte kurz seine kühlen, tröstenden Hände auf ihrer imaginären Schulter. Die Hände eines Dämons... Sie zuckte instinktiv zurück... zurück in ihren normalen Geisteszustand... oder hatte er sie geschoben? Etwas hatte sich verändert. Es war, als hätte er sie durch eine Art flüssige Membran geschoben. Sie rang nach Luft und spührte wie ihr Körper zappelte und wackelte. Noch träumte sie, aber irgendwie fühlte sie sich ... allein.

Hatte er sie wirklich allein gelassen? Jetzt gerade, als er sie erschüttert hatte? Ausgerechnet jetzt? Sie fühlte sich wie zuvor. Keine Stimme in ihrem Geist, kein dämonischer Einfluss, keine sündigen oder verwerflichen Gedanken. Sie war wieder sie, im Vollbesitz ihrer Kontrolle. Ihr Leib gehörte ihr, sie konnte ihre Hände bewegen... zumindestens ein kleines Stück weit, dann hielt Stoff dagegen. Langsam nahm sie wieder ihre Umgebung war und die Welt um sie herum begann sich zu bewegen. Es war das Vibrieren unter ihrem Rücken, dass sie langsam weckte. Eine der dicken Pferdedecken waren um ihren Leib gewickelt und sie hörte Stimmen – viele Stimmen, die sich zu einem unverständichen Gemurmel vereinten. Sie versuchte die Augen zu öffnen, aber sie fielen immer wieder zu. Dafür wurde ihr Körper hin und her geschaukelt. Vermutlich lag sie auf einem Wagen und wurde transportiert. Die Welt um sie herum wollte sie noch nicht wieder aufnehmen und immer wieder schwanden ihr die Sinne. Ihr Herz schlug viel zu schnell und ihr Atem ging furchtbar flach, als wäre sie in höchster Panic. Schock... ja so nannte man es, oder? Schon wieder drohte die Ohnmacht sie einzuholen, da fühlte sie Wärme auf ihrer Stirn und eine weit entfernte Stimme sprach zu ihr. Sie klang sanft, tief und das samtene Gefühl, dass sie in ihr weckte, war ihr auch vertraut. Sie kannte sie, aber war noch zu weit weg.

(weiter bei: Kontrolle!)
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