Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beinahe schlicht und dennoch prachtvoll ist der Palast Jorsans. Er wirkt fast wie eine kleine Stadt inmitten der Stadt mit all seinen Anbauten und häuserartigen Türmen.
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Zanfar Aval'athil
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 25. Oktober 2015, 22:48

"Ich würde vorschlagen: Ihr sagt mir, was ihr alles braucht...
dann lachen wir alle einmal herzlich darüber...
und dann sage ich euch, was ihr bekommt."
Schlug Walsing amüsiert vor, was die Augenbraue des Nichtgenannten nach oben zucken ließ. Ohoho, witzig ... nicht. Dein Humor ist manchmal wirklich gewöhnungsbedürftig, Walsing. Wüsste ich nicht, dass du an dem Erfolg der Operation genauso interessiert bist, wie wir, hätte ich dir diesen Scherz übel genommen. Scheinbar werde ich dir wohl immer etwas ambivalent gegenüber stehen.
Chasins nicken und leises "Das hoffe ich.", bestätigte, dass Walsings Motive andere waren, als seine Eröffnung vermuten ließ.
Wenig später klopfte es dezent an der Tür und eine Dienerin trat nach Niklas' Aufforderung ein.
"Ah sehr schön, schickt mir doch bitte Franceska her. Und für den Herrn hier bräuchte es einen kräftigen Fencheltee mit sehr viel Honig. Heiserkeit"
, schloss er knapp erklärend; das Fräulein nickte, warf noch einen höflich abwartenden Blick zu Chasin und Zanfar, ob Weiteres gewünscht wurde und Chasins Neugierde siegte.
„Für mich bitte das gleiche.“
Zanfar schüttelte nur Wortlos den Kopf. Nicht nur, weil er keine weiteren Wünsche hatte, sondern weil Walsings Vorschlag auf großen Zuspruch seinerseits stieß und ihm die 'Ambivalenz' seiner Gefühl dem Mann gegenüber vor Augen hielt. Zu nett um ihn zu hassen und zu Gefährlich um ihn zu mögen...
„Ich werde erst einmal noch das Reden übernehmen, damit ihr noch eure Stimme schonen könnt.“
Auch dem Nichtgenannten versetzte die distanzierte Anrede einen kleinen Stich. Nicht nur, weil er sich seiner Freundin nahe genug fühlte, um die Anrede als irritierend zu empfinden. Auch weil sie ihn daran erinnerte, dass sich die Art ihrer Beider Beziehung möglicherweise drastisch Verändern würde. Er war aus ihrem Schatten getreten und hatte das Wort erhoben. Der Nichtgenannte glaubte nicht, dass Chasin sich daran störte, oder es ihm übel nahm. Aber es änderte die Dinge zwischen ihnen Nichtsdestotrotz. Er nickte ihr in Dankbarer Geste zu - seine Stimme konnte definitiv noch etwas Schonung gebrauchen.
„Wir hatten schon einige Ideen und Gedanken und müssten diese jetzt auf ihre Machbarkeit überprüfen. Dafür wäre eure Erfahrung und Rat sehr willkommen. Ihr fragtet was wir benötigen … Wir brauchen das Vertrauen eines Orks, oder mehrerer. Habt ihr vielleicht derzeit ein paar Gefangene die wir benutzen könnten? Wir hatten da die Idee einen kleinen Gefängnisausbruch zu fingieren, oder wenn möglich ihren Geist so zu beeinflussen, dass sie auch ohne das gehorsam sind.“
Ihren Geist beeinflussen? Der Gedanke erschreckte ihn. Für Chasin musste es etwas völlig Normales sein, tat ihr Volk doch genau das den eigenen Leuten an ... aber für den Nichtgenannten fühlte es sich falsch an. Vielleicht, weil für ihn die Orks nicht nur hohle mordende Monster waren. Bizarrer Weise hatte sein Leben als Dunkelelf ihn Respekt vor diesen Geschöpfen gelehrt. Und vielleicht auch, weil Tazrag, sein treuer Ork Befehlshaber, ihm nicht nur einmal das Leben gerettet hatte. Er war Loyal gewesen und hatte ihn gelehrt, dass sie gar nicht so viel trennte, von einer gehörigen Portion Intelligenz abgesehen.
„Es wäre sicher hilfreich wenn wir mit standesgemäßen Leibwächter reisen würden. Personal oder dergleichen um den entsprechenden Eindruck von Macht zu verstärken.“
Ihre nächster Gedanke galt ihrer Gesundheit.
„Auch ein Lichtmagier wäre zu unserer, besonders meiner Sicherheit sehr wünschenswert, sofern sich einer als Leibdiener oder als vermeintlicher Gefangener auf eine solche Aufgabe einlassen würde. Wenn nicht, bräuchte ich aus eurer Akademie des Lichtes noch ein paar Heiltränke für diesen Zweck, besonders Blutstiller.“
Das wäre Praktisch ... allerdings wird es schwierig diesen Lichtmagier lebend und und unversehrt durch einen Haufen Dunkelelfen zu lotsen ... mit einem solchen Begleiter sollten wir besser keinen Begegnen. Dürfen diese Lysanthor Anhänger überhaupt Lügen? Ich glaube, neben seinem - oder ihrem - Nutzen wäre er eine ganz schöne Last.
„Für den Transport bräuchten wir eine Kutsche und dann gäbe es noch die offiziellen Wege die bedient werden müssen. Habt ihr jemanden der Dokumente fälschen kann oder habt ihr solche erbeuten können, die wir benutzen könnten?“
Sie zog an ihrer Pfeife und bemerkte, dass sie ausgegangen war. Ihre langen Finger griffen nach einen Holzspan um sie neu zu entzünden, während sie fort fuhr:
„Und Kleidung … die … meinen Meister als respektablen Dunkelelfen ausweist und mich als seine getreue Dienerin – Ratgeberin – Sklavin oder dergleichen. Ist dies möglich? Einwände? Vorschläge? Ergänzungen?“
Meinem Meister ... Ihm schauderte als er diese Worte aus Chasins Mund hörte, selbst nicht sicher ob es wohlig oder entsetzt war.
Sie klimperte zweimal mit den Augen und musterte dann die Herren. Die Tha'Roon umgab ein Leuchten, wie sie es selten ausstrahlte. In diesem Moment wirkte sie um einiges Menschlicher und nahbarer als üblich. Ihre Wangen Leuchteten und ihre Züge verrieten echte Neugierde und Freude. Am liebsten hätte der Nichtgenannte die Hand gehoben, um ihr über die roten Wangen zu streichen. Ob sie sich wärmer anfühlt als sonst? Oder auf die Berührung menschlicher reagieren würde? Er verbot sich den Gedanken und konzentrierte sich stattdessen auf das hier und jetzt.
"Ich bin sicher, ich habe bezüglich der Garderobe einige Sinnvolle Ideen."
Raunte er leise und mit krächzender Stimme, die nicht ganz verbergen konnte, dass ihm der Gedanke vergnügen bereitete. Fürs erste war er gespannt, wie Walsings Antwort ausfallen würde. Weitere Fragen und Einwände konnte er danach stellen und erheben.

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Freitag 30. Oktober 2015, 23:47

"Ich werde erst einmal noch das Reden übernehmen, damit Ihr noch Eure Stimme schonen könnt." Selbst der Meisterspion registrierte den förmlichen Wechsel: 'Ihr'? Interessant. Gab's einen Korb? Der Gedanke, was immer er genau zu bedeuten hatte, schien ihn zu belustigen. Für einen kurzen Moment sah er Zanfar neugieriger an, konzentrierte sich bald aber primär auf die Besprechung.

"... Ihr fragtet was wir benötigen … Wir brauchen das Vertrauen eines Orks, oder mehrerer. Habt ihr vielleicht derzeit ein paar Gefangene die wir benutzen könnten? Wir hatten da die Idee einen kleinen Gefängnisausbruch zu fingieren, oder wenn möglich ihren Geist so zu beeinflussen, dass sie auch ohne das gehorsam sind."
"Orks?", wiederholte er etwas erstaunt und entgegnete knapp: "Haben wir nicht. Und selbst wenn wir welche gehabt hätten, wären sie es kaum wert gewesen, inhaftiert zu werden." Er lehnte sich etwas vor und legte die Fingerkuppen aneinander. "Ich weiß, dass es unter Dunkelelfen durchaus üblich ist, sich ein Gefolge aus Orks zu halten" - selbst ohne die Aura war seine Ablehnung gegenüber dieser Gepflogenheit oder der Orks an sich zu spüren, "aber gerade wegen solcher Kleinigkeiten bietet der Gedanke, dass Ihr Euch so exzentrisch wie möglich gebt, diverse Vorteile. Ihr könnt einige Differenzen, die zu einem 'normalen' Dunkelelfen bestehen, damit überspielen. Ihr braucht nicht in Verbindung zu anderen Dunkelelfen stehen, weil Ihr Eure eigenen Wege gegangen seid. Schwieriger wird es dann fast, die nötigen Verbindungen anzudeuten, die Ihr braucht, um dann nicht doch als ZU auffälliger Fremdkörper aufzutreten."
Niklas lehnte sich wieder zurück.
"Wir haben uns erlaubt, bereits einige Maßnahmen in die Wege zu leiten und es ist gut, dass Ihr mit dem bisherigen Grundgedanken einverstanden zu sein scheint. Ihr werdet zwei Leibwächter erhalten - unter anderem. Zwei...", er begann zu grinsen, "die hervorragend in das Schema Eurer angeblichen 'Vorlieben' passen. Einen etwas wuchtigeren Schläger..." - er hustete kurz - "und einen, der eher in die Kategorie 'wendig' passt und den ihr bestens als Nachtwache einsetzen könnt." Es ist doch immer wieder von Vorteil, Kontakte zu Schaustellertruppen zu pflegen...
Das Grinsen verstärkte sich. "Ich hoffe, Ihr habt nichts gegen Hybriden?", flötete er fast.

"Auch ein Lichtmagier wäre zu unserer, besonders meiner Sicherheit sehr wünschenswert, sofern sich einer als Leibdiener oder als vermeintlicher Gefangener auf eine solche Aufgabe einlassen würde. Wenn nicht, bräuchte ich aus eurer Akademie des Lichtes noch ein paar Heiltränke für diesen Zweck, besonders Blutstiller."
Nein, keinen Lichtmagier... Aber... San Walsing setzte an, dazu etwas zu sagen, als es klopfte. "Ah, perfekt...", kommentierte der Meisterspion, ehe er herein bat. Es traten zwei Personen ein, zwei Frauen: zuerst ein recht junges unscheinbares Fräulein mit einem langen braunen Zopf, das unter den Arm geklemmt einen dünnen Stapel Papier trug und in den Händen zwei Tassen hielt, aus denen Dampf aufstieg - offensichtlich der bestellte Tee.
"Ach, haben sie dir das gleich mit aufgedrückt?", kommentierte Niklas beiläufig, "Du bist einfach zu nett, Franceska... danke." Die junge Dame nickte nur tief und stellte die Tassen allgemein erreichbar auf den Tisch, während Niklas ihr andeutete, danach links neben ihm Platz zu nehmen.
Danach erhob er sich selber, um mit einer glatten Verbeugung die zweite Frau zu begrüßen, die zwar den Raum betreten hatte, aber mit verschränkten Armen bei der Tür stehen geblieben war:
"Frau Lavalle... es ist mir eine ausgesprochene Freude und Ehre, Euch wiederzusehen, habt Dank, dass Ihr so rasch kommen konntet. Die Götter mit Euch!"
Es war ungewohnt, den Meisterspion so zu erleben... war das wirklich echter Respekt, der dieser Fremden entgegen schlug? Es schien so. Chasin konnte eine deutliche Zunahme von Orange registrieren, deutliches Zeichen für Zuneigung, aber gleichzeitig ein nicht unerheblicher Anteil von... Furcht? Da war Blau mit aufgetaucht, eindeutig.

Dabei sah die Person eigentlich wirklich nicht furchterregend aus: Eine... 'hutzelige alte Frau' war man geneigt, es kurz zusammen zu fassen. Der Begriff 'Gnomin' mochte sich aufdrängen, doch sie war eindeutig ein Mensch und für eine echte Gnomin viel zu groß. Die überwiegend weißen Haare wiesen noch genügend Spuren eines gelblichen Schimmers auf, um vermuten zu lassen, dass sie früher blond gewesen sein musste. Obwohl sie wohl gerade zu stehen versuchte, wirkte die Haltung gebeugt, dass es einfach nur einen skurrilen Eindruck machte. Ließe sie diese Disziplin sinken, musste sie wohl noch hutzeliger wirken. Es waren keine offensichtlichen Deformierungen auszumachen, trotzdem war man versucht, nach solchen unwillkürlich Ausschau zu halten. Die Frau wirkte nicht einfach nur alt, sondern seltsam widersprüchlich. In dem faltigen Gesicht schauten graue Augen zu Walsing, die trotz des mürrischen Blickes erschreckend stumpf, fast tot wirkten. Tot, ja... das war einer der Widersprüche: die ganze Frau machte einen fast schon toten Eindruck, doch viel in ihr schien dagegen zu rebellieren.
"Ja ja, auch mit euch!", winkte sie recht barsch die wirklich höfliche Begrüßung ab und musterte kurz die Tha'roon und den Nichtgenannten. "Das sind sie, hm?", stellte sie ohne große Begeisterung, eigentlich schon recht brüsk fest. Niklas hustete kurz - verlegen?!
"Ja", erwiderte er nun nur knapp. "Die edle Dame Chasin de Mondragil, Diplomatin der Tha'roon und ihr Begleiter und Wächter, ein Mitglied vom Orden der Nichtgenannten."
Die alte Frau, die einen mitternachtsblauen Überwurf mit einigen hellgrauen Stickereien und darunter ein heller blaues weites Kleid trug, das bloß durch eine dunkelblaue Schärpe etwas in Form gebracht wurde, wackelte erstaunlich geschwind weiter in den Raum und nahm kurzerhand zwei Stühle entfernt von Franceska Platz.
Der Kopf hob sich über einem faltigen Hals und sie sah zu den Tassen, verzog das Gesicht.
"Davon soll nicht eine für mich sein, oder?", fragte sie unbegeistert.
"Nein!", geschwind erhob sich Niklas von seinem Stuhl, und mit scheinbar ungetrübter guter Laune holte er geflissentlich aus dem Schrank, wo wohl auch der Malzwein gewesen war, eine dunkelgrüne Flasche, die mindestens genauso alt zu sein schien wie der neue Gast. "Für Euch habe ich etwas viel Besseres, Verehrteste!" Er lachte leise und goß in ein Glas eine Flüssigkeit, die, wenn es denn Wein war, schon nicht mehr als 'blutrot' bezeichnet werden konnte - sie war noch viel dunkler.
"Mmmmmh...", kommentierte die Alte vorfreudig genüßlich und klang sogleich viel versöhnlicher: "Ich wusste, es würde wenigstens ein paar Vorteile haben, wenn ich Eurer Einladung folge!", und lachte selber leise - es klang, als würde in einer über Jahrhunderte nicht mehr geöffneten Gruft ein Totenlaken ausgeschüttelt.
Als das Glas vor ihr auf dem Tisch stand, schwebte eindeutig der Geruch von einem überaus schweren Wein herüber zu den anderen beiden. Die junge Franceska hatte auf das bisherige Geschehen kaum reagiert, außer aufmerksam und trotzdem scheu wirkend zu beobachten und lautlos einige der Papiere mit den leeren Rückseiten nach oben zurecht zu legen.

Niklas setzte sich wieder. "Verschieben wir nähere Vorstellungen auf gleich... wo waren wir stehen geblieben?" Er sah zu Chasin, während Frau Lavalle zunächst vollkommen mit der Begutachtung und ersten Verkostung des Weines beschäftigt und zufrieden schien. Dessarier Drachenblut... tatsächlich. Der kleine Bastard weiß genau, womit ich zu kriegen bin. Naja... auf dein Wohl, Dada, hm? Für einen flüchtigen Moment, sofern Chasin darauf achtete, färbte sich fast die ganze Aura Trauer-Braun, was aber ebenso schnell wieder verschwand, wie es aufgekommen war.
"Für den Transport bräuchten wir eine Kutsche und dann gäbe es noch die offiziellen Wege die bedient werden müssen. Habt ihr jemanden der Dokumente fälschen kann oder habt ihr solche erbeuten können, die wir benutzen könnten?"
"Eine Kutsche werdet ihr für die erste Strecke des Weges nehmen können, ja sogar müssen, aber danach werdet ihr besser mit Reittieren und einer Sänfte arbeiten - wir müssen schließlich eine falsche Richtung vorgeben, aus der ihr Grandessa betreten werdet." Durch den Dschungel. Auch hier schienen einige Dinge bereits geplant. "Um Dokumente kümmern wir uns noch letztgültig, sobald die Details besprochen sind."

"Und Kleidung … die … meinen Meister als respektablen Dunkelelfen ausweist und mich als seine getreue Dienerin – Ratgeberin – Sklavin oder dergleichen. Ist dies möglich? Einwände? Vorschläge? Ergänzungen?"
"Ich bin sicher, ich habe bezüglich der Garderobe einige Sinnvolle Ideen"
, fügte Zanfar an und erntete ein flüchtiges Aufgrinsen bei Niklas. Ob der Meisterspion in eine ähnliche Richtung dachte wie er?
"Franceska, ist Meister Karellis bereits dazu gekommen, erste Entwürfe zu fertigen?", fragte er mit einer vagen Geste zur Seite. Die junge Frau nickte stumm und deckte einen dünnen Stapel mit Blättern auf, auf denen mehrere Skizzen zu sehen waren.
"Glaubt ja nicht, dass ihr mich in... irgend einen anzüglichen Fummel gesteckt kriegt!", murrte die Alte kurz auf. Man sah tatsächlich, wie Niklas die Luft einzog und um einen Kommentar rang. Götter bewahre! Uah! NIEMALS!
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Montag 2. November 2015, 19:34

Selbst der Meisterspion registrierte den förmlichen Wechsel:
'Ihr'? Interessant. Gab's einen Korb?
Was hat ein Gefäß um Tragen mit höflicher Anrede zu tun? … seltsam.
Chasin fuhr ohne nachzufragen weiter fort mit ihren wichtigeren Fragen und Niklas antwortete:
"Orks?"
, wiederholte er etwas erstaunt und entgegnete knapp:
"Haben wir nicht. Und selbst wenn wir welche gehabt hätten, wären sie es kaum wert gewesen, inhaftiert zu werden."
Er lehnte sich etwas vor und legte die Fingerkuppen aneinander.
"Ich weiß, dass es unter Dunkelelfen durchaus üblich ist, sich ein Gefolge aus Orks zu halten"
Selbst ohne die Aura war seine Ablehnung gegenüber dieser Gepflogenheit oder der Orks an sich zu spüren und Chasin fragte sich unwillkürlich, ob es nicht besser wäre seinen Feind zu kennen, als derlei Gedanken rundweg abzulehnen.
"Aber gerade wegen solcher Kleinigkeiten bietet der Gedanke, dass Ihr Euch so exzentrisch wie möglich gebt, diverse Vorteile. Ihr könnt einige Differenzen, die zu einem 'normalen' Dunkelelfen bestehen, damit überspielen. ...“
Ihr seid der Spion und ich werde da seinem Urteil vertrauen müssen.
„... Ihr braucht nicht in Verbindung zu anderen Dunkelelfen stehen, weil Ihr Eure eigenen Wege gegangen seid. Schwieriger wird es dann fast, die nötigen Verbindungen anzudeuten, die Ihr braucht, um dann nicht doch als ZU auffälliger Fremdkörper aufzutreten."
Deshalb ja die Frage nach den Papieren.
Niklas lehnte sich wieder zurück.
"Wir haben uns erlaubt, bereits einige Maßnahmen in die Wege zu leiten und es ist gut, dass Ihr mit dem bisherigen Grundgedanken einverstanden zu sein scheint. Ihr werdet zwei Leibwächter erhalten - unter anderem. Zwei..."
, er begann zu grinsen,
"die hervorragend in das Schema Eurer angeblichen 'Vorlieben' passen. Einen etwas wuchtigeren Schläger..."
- er hustete kurz -
Und welche Vorlieben sollen das euer Meinung nach sein? Ein Sammler von Kuriositäten? … Nun, das wäre wohl exzentrisch genug.
"… und einen, der eher in die Kategorie 'wendig' passt und den ihr bestens als Nachtwache einsetzen könnt."
Es ist doch immer wieder von Vorteil, Kontakte zu Schaustellertruppen zu pflegen...
Das Grinsen verstärkte sich. Chasin schaute misstrauisch auf Niklas Gedankengänge hin.
„Solange die Schausteller auch wirklich kämpfen können und ihre Aufgabe ernst nehmen! Es bringt uns nichts, wenn sie nur gut aussehen, oder nur so tun.“
, warf sie kurz ein.
"Ich hoffe, Ihr habt nichts gegen Hybriden?"
, flötete er fast.
Hybriden???
Chasins Augen weiteten sich merklich.
… öhm …
Sie blinzelte ein paar mal schnell.
...hab ich eben wirklich „öhm“ gedacht? Ich sollte mich besser zusammen reißen! Hybriden! … HYBRIDEN! ...und auch noch in der Mehrzahl erwähnt … Hybriden … ein gläubiger Mensch würde wahrscheinlich annehmen, dass das nun die Strafe für seine begangenen Sünden sein würde... Will Niklas mich auf die Probe stellen? Hybriden! Ich ...ich fühle mich noch nicht mal in der Gegenwart eines kleinen Hundes wohl und da soll ich jetzt mit einem oder mehren dieser Instinkt-gesteuerten Wesen in ein Gebiet reisen, wo mich Gefahren erwarten und ich mich auf sie verlassen muss? Was wenn es sich plötzlich mehr für die Fährte eines Kaninchen interessiert, als mich zu schützen?!?
Zanfar konnte in Chasins deutlicher lesen, als Niklas, da er sie besser kannte und die winzige Spur von Unwohlsein, bekam die Tha'Roon leider nicht ganz unterdrückt, obwohl langsam blanke Panik in ihr aufzusteigen drohte.
Ruhig atmen. Der Vorschlag mit den Orks war auch nicht besser. Diesen Wesen sagt man schließlich auch nach, dass sie vom Schwein abstammen … Vielleicht … HOFFENDLICH sind es wenigstens die intelligentesten Wesen ihrer Art!
„Ob ich etwas gegen Hybriden habe? ...“
Leider nichts wirksames um sie von ihrem Leiden zu erlösen.
„Das kommt wohl auf den Hybriden an. Ich würde mir da gern ein gewisses „Veto-Recht“ vorbehalten. Wir müssen uns ja blind auf die ...Personen verlassen können die ihr uns vorschlagt.“
Mit ihren Fähigkeiten rechnete sich Chasin durchaus gute Chancen aus, jemanden frühzeitig zu entlarven, der nicht zu ihnen passen würde und/oder das ganze nicht ernst genug nahm.
Nachdem nun auch dieser Abschnitt geklärt war, kamen sie zu dem Thema der Heilung.
Nein, keinen Lichtmagier... Aber...
San Walsing setzte an, dazu etwas zu sagen, als es klopfte.
"Ah, perfekt..."
, kommentierte der Meisterspion, ehe er herein bat. Es traten zwei Personen ein, zwei Frauen: zuerst ein recht junges unscheinbares Fräulein mit einem langen braunen Zopf, das unter den Arm geklemmt einen dünnen Stapel Papier trug und in den Händen zwei Tassen hielt, aus denen Dampf aufstieg - offensichtlich der bestellte Tee. Chasin nickte Dankbar und nippte vorsichtig an dem dargebotenen Getränk. Nach dem ersten kleinen Schluck ließ sie die Tasse erst einmal sinken um in sich hinein zu lauschen, wie sie den besagten „Honig“ vertrug.
Danach erhob Niklas sich selber, um mit einer glatten Verbeugung die zweite Frau zu begrüßen, die zwar den Raum betreten hatte, aber mit verschränkten Armen bei der Tür stehen geblieben war:
"Frau Lavalle... es ist mir eine ausgesprochene Freude und Ehre, Euch wiederzusehen, habt Dank, dass Ihr so rasch kommen konntet. Die Götter mit Euch!"
Es war ungewohnt, den Meisterspion so zu erleben... war das wirklich echter Respekt, der dieser Fremden entgegen schlug. Chasin konnte eine deutliche Zunahme von Orange registrieren, deutliches Zeichen für Zuneigung, aber gleichzeitig ein nicht unerheblicher Anteil von... Furcht? Da war Blau mit aufgetaucht, eindeutig. Dabei sah die Person eigentlich wirklich nicht furchterregend aus. Die überwiegend weißen Haare wiesen noch genügend Spuren eines gelblichen Schimmers auf, um vermuten zu lassen, dass sie früher blond gewesen sein musste. Obwohl sie wohl gerade zu stehen versuchte, wirkte die Haltung gebeugt, dass es einfach nur einen skurrilen Eindruck machte.
Chasin empfand diese Haltung ihrer eigenen als widersprüchlich, da sie selbst immer versuchte gebeugt zu gehen, damit sie nicht so groß erschien. Wie weit diese Frau ihr wohl am Körper hinauf reichen würde? In dem faltigen Gesicht schauten graue Augen zu Walsing, die trotz des mürrischen Blickes erschreckend stumpf, fast tot wirkten. Tot, ja... das war einer der Widersprüche: die ganze Frau machte einen fast schon toten Eindruck, doch viel in ihr schien dagegen zu rebellieren, doch ein Geist war sie nicht, dass hätte Chasin bemerken müssen, genauso wie Spuren dieser Magie.
"Ja ja, auch mit euch!“
, winkte sie recht barsch die wirklich höfliche Begrüßung ab und musterte kurz die Tha'Roon und den Nichtgenannten.
"Das sind sie, hm?"
, stellte sie ohne große Begeisterung, eigentlich schon recht brüsk fest. Niklas hustete kurz - verlegen?!
"Ja."
, erwiderte er nun nur knapp.
Ob er sich wohl für uns oder für ihre direkte Art schämt?
"Die edle Dame Chasin de Mondragil, Diplomatin der Tha'roon und ihr Begleiter und Wächter, ein Mitglied vom Orden der Nichtgenannten."
Die alte Frau, die einen mitternachtsblauen Überwurf mit einigen hellgrauen Stickereien und darunter ein heller blaues weites Kleid trug, das bloß durch eine dunkelblaue Schärpe etwas in Form gebracht wurde, wackelte erstaunlich geschwind weiter in den Raum und nahm kurzerhand zwei Stühle entfernt von Franceska Platz.
Ob sie …? Nein … oder vielleicht?
Chasin brachte den Gedanken nicht zu Ende. Der Kopf der Alten hob sich über einem faltigen Hals und sie sah zu den Tassen, verzog das Gesicht.
"Davon soll nicht eine für mich sein, oder?"
, fragte sie unbegeistert.
"Nein!"
, geschwind erhob sich Niklas von seinem Stuhl, und mit scheinbar ungetrübter guter Laune holte er geflissentlich aus dem Schrank, wo wohl auch der Malzwein gewesen war, eine dunkelgrüne Flasche, die mindestens genauso alt zu sein schien wie der neue Gast.
"Für Euch habe ich etwas viel Besseres, Verehrteste!"
Er lachte leise und goss in ein Glas eine Flüssigkeit, die, wenn es denn Wein war, schon nicht mehr als 'blutrot' bezeichnet werden konnte - sie war noch viel dunkler. Chasin beobachtete interessiert das merkwürdige Treiben im Raum.
"Mmmmmh..."
, kommentierte die Alte vor-freudig genüsslich und klang sogleich viel versöhnlicher:
"Ich wusste, es würde wenigstens ein paar Vorteile haben, wenn ich Eurer Einladung folge!"
, und lachte selber leise. Die junge Franceska hatte auf das bisherige Geschehen kaum reagiert, außer aufmerksam und trotzdem scheu wirkend zu beobachten und lautlos einige der Papiere mit den leeren Rückseiten nach oben zurecht zu legen. Dachte sie nichts?
Niklas setzte sich wieder.
"Verschieben wir nähere Vorstellungen auf gleich... wo waren wir stehen geblieben?"
Er sah zu Chasin, während Frau Lavalle zunächst vollkommen mit der Begutachtung und ersten Verköstigung des Weines beschäftigt und zufrieden schien.
Dessarier Drachenblut... tatsächlich. Der kleine Bastard weiß genau, womit ich zu kriegen bin. Naja... auf dein Wohl, Dada, hm?
Für einen flüchtigen Moment, färbte sich fast die ganze Aura Trauer-Braun, was aber ebenso schnell wieder verschwand, wie es aufgekommen war.
Es ist seltsam, dass Niklas sie und das Mädchen so selbstverständlich in alles einbezieht. Sie werden uns doch nicht auch begleiten? Oder doch? Sie sind aber sicher nicht die besagten hybridischen Leibwächter …
Unbewusst suchte die Tha'Roon nach verräterischen tierisch entstellten Körperteilen, bevor sie weiter ihre Fragen an Niklas stellte. Das Thema Logistik war nun an der Reihe und Niklas antwortete:
"Eine Kutsche werdet ihr für die erste Strecke des Weges nehmen können, ja sogar müssen, aber danach werdet ihr besser mit Reittieren und einer Sänfte arbeiten - wir müssen schließlich eine falsche Richtung vorgeben, aus der ihr Grandessa betreten werdet."
Durch den Dschungel.
Erst Hybriden und nun Urwald! Niklas, ihr reizte meine Geduld heute wirklich sehr weit aus! Ich werde viel Tabak brauchen bei so viel Sauerstoff!
Auch hier schienen einige Dinge bereits geplant und sie gingen die nächsten Punkte durch.
"Um Dokumente kümmern wir uns noch letztgültig, sobald die Details besprochen sind."
Die werden dann wohl am entscheidendsten sein.
Nach der Kleidungsfrage reagierte Niklas hintergründig genauso amüsiert wie Zanfar:
"Franceska, ist Meister Karellis bereits dazu gekommen, erste Entwürfe zu fertigen?"
, fragte er mit einer vagen Geste zur Seite. Die junge Frau nickte stumm und deckte einen dünnen Stapel mit Blättern auf, auf denen mehrere Skizzen zu sehen waren. Auch Chasin skizzierte gerne, wenn auch mehr die Fassetten von Edelsteinen um ihre Magie zu entfesseln, doch trotzdem reckte sie sich ein kleines Stück um vielleicht einen Blick zu erhaschen, was dort entstanden war.
"Glaubt ja nicht, dass ihr mich in... irgend einen anzüglichen Fummel gesteckt kriegt!"
, murrte die Alte kurz von der anderen Seite auf. Man sah tatsächlich, wie Niklas die Luft einzog und um einen Kommentar rang.
Götter bewahre! Uah! NIEMALS!
Hoffentlich verschluckt er jetzt jeglichen Kommentar! Alles andere wäre sehr unhöflich. Vielleicht sollte ich einfach weiter machen und so diese Situation auflösen.
Chasin sah sich kurz im Raum um und versuchte noch einige Gedanken aufzufangen, dann wandte sie sich erneut an Niklas:
„Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um uns einander näher als nur dem Namen nach vorzustellen.“
Sie sah abwechselnd zu der jungen, dann zu der älteren Frau.
„Da ihr zu diesem Gespräch geladen worden seid, nehme ich an, sie sind in die kürzlich beschlossenen Pläne eingeweiht? Werdet ihr uns begleiten oder welche Funktionen wurden euch zugedacht?“
Ab und an streifte auch ihr Blick Zanfar und Niklas. Die ganze Situation war wenig greifbar und plötzlich sehr diffus geworden durch die zusätzlichen Faktoren: Hybriden, Urwald, zwei unbekannte anwesende Frauen. Chasin fühlte etwas in sich aufkeimen. Es war wenig greifbar und genau das missfiel ihr. Sie fühlte sich ein klein wenig vorgeführt und übergangen und das in einer Situation die sie doch mit Zanfar das Leben kosten könnte. Kaum da sie „Ja“ zu den Plänen des Königs gesagt hatten, hatte man ihnen hier bereits vorbereitete Pläne offeriert, Personen zum Schutz zugeteilt und zwei Damen an ihre Seite befehligt? Das ganze war recht seltsam!
Was für ein Spiel treibst du hier Niklas?
Nach außen hin ließ sie sich jedoch nichts anmerken und nippte noch einmal an dem gesüßten Tee. Einzig Zanfar könnte vielleicht eine gewisse Spannung in der Haltung der Tasse erkennen.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Montag 2. November 2015, 21:28

"Orks?"
, wiederholte san Walsing etwas erstaunt und entgegnete knapp: 
"Haben wir nicht. Und selbst wenn wir welche gehabt hätten, wären sie es kaum wert gewesen, inhaftiert zu werden." 
Er lehnte sich etwas vor und legte die Fingerkuppen aneinander. 
"Ich weiß, dass es unter Dunkelelfen durchaus üblich ist, sich ein Gefolge aus Orks zu halten" 
Selbst ohne die Aura war seine Ablehnung gegenüber dieser Gepflogenheit oder der Orks an sich zu spüren. Der Nichtgenannte stand dem Thema anders gegenüber. Einerseits weil er Persönlich mit ihnen zu tun gehabt hatte (auf der richtigen Seite ihres Schweres), aber auch, weil ihn sein Glaube Toleranz gegenüber jedem denken Wesen gelehrt hatte. Für den Moment enthielt er sich jedoch jedweden Kommentars.
"Aber gerade wegen solcher Kleinigkeiten bietet der Gedanke, dass Ihr Euch so exzentrisch wie möglich gebt, diverse Vorteile. Ihr könnt einige Differenzen, die zu einem 'normalen' Dunkelelfen bestehen, damit überspielen. ...“
Exzentrisch und Dunkelelf mit Macht funktioniert nur leidlich gut …
„... Ihr braucht nicht in Verbindung zu anderen Dunkelelfen stehen, weil Ihr Eure eigenen Wege gegangen seid. Schwieriger wird es dann fast, die nötigen Verbindungen anzudeuten, die Ihr braucht, um dann nicht doch als ZU auffälliger Fremdkörper aufzutreten."
Ja genau. Wie schaffe ich es, mir den entsprechenden Respekt zu erarbeiten? Eine so markante Gestalt wie das, was ich darstellen soll, wird sich jedem einprägen. Ich kann also kaum darauf hoffen, dass jemand mich verwechselt oder annimmt, mir schon einmal begegnet zu sein und mich dann vergessen zu haben. Etwas sagt mir, dass das hier Plan E ist … wenn überhaupt.
Niklas lehnte sich wieder zurück.
"Wir haben uns erlaubt, bereits einige Maßnahmen in die Wege zu leiten und es ist gut, dass Ihr mit dem bisherigen Grundgedanken einverstanden zu sein scheint. Ihr werdet zwei Leibwächter erhalten - unter anderem. Zwei..."
, er begann zu grinsen, 
"die hervorragend in das Schema Eurer angeblichen 'Vorlieben' passen. Einen etwas wuchtigeren Schläger..."
- er hustete kurz - 
Vorlieben?! Willst du mir gerade unterstellen dass ich ... Wut stieg in ihm auf, bis er registrierte, dass der Spion vermutlich die exzentrische Figur meinte, die der Nichtgenannte verkörpern sollte. Gut das ich eine Maske trage ...
"… und einen, der eher in die Kategorie 'wendig' passt und den ihr bestens als Nachtwache einsetzen könnt." 
Das Grinsen verstärkte sich. War zum Teufel macht dir das jetzt wieder so einen Spaß?! Sind wir jetzt das Niklas San Walsing Unterhaltungsprogramm?! Bis jetzt hört sich dieser Plan eher nach einem Schlechten Scherz an … auch wenn ich zugeben muss, dass die Idee mit den Hybriden nicht so schlecht ist. Wenn sie etwas her machen.
„Solange die Schausteller auch wirklich kämpfen können und ihre Aufgabe ernst nehmen! Es bringt uns nichts, wenn sie nur gut aussehen, oder nur so tun.“
, warf sie kurz ein.
Schausteller?! Willst du mich verarschen?! Walsing du niederträchtige kleine … Mit Mühe und Not hielt sich der Dunkelelf davon ab, zu knurren.
"Ich hoffe, Ihr habt nichts gegen Hybriden?"
, flötete er fast. 
Chasins Augen weiteten sich merklich. Zanfar konnte in Chasins deutlicher lesen, als Niklas, da er sie besser kannte und die winzige Spur von Unwohlsein, bekam die Tha'Roon leider nicht ganz unterdrückt, obwohl langsam blanke Panik in ihr aufzusteigen drohte.
„Ob ich etwas gegen Hybriden habe? … Das kommt wohl auf den Hybriden an. Ich würde mir da gern ein gewisses „Veto-Recht“ vorbehalten. Wir müssen uns ja blind auf die ...Personen verlassen können die ihr uns vorschlagt.“
Der Nichtgenannte hatte keinerlei Probleme mit Hybriden, tatsächlich rechnete er damit, dass es kaum viele Personen geben würde, die ihnen so offen und Vorurteilsfrei gegenüber stehen würden, wie er. Ganz einfach weil er 15 Jahre in seinen Schädel eingehämmert bekommen hatte, jeden nach seinen Taten und seiner Person zu beurteilen und nicht nach Rasse oder Gesicht. Zugegeben halfen Masken dabei, aber auch die konnten nicht darüber hinweg täuschen, wenn das Gegenüber mit Pelz bedeckt war. Und Hybriden hatte es beim Orden der Nichtgenannten gegeben. Einige, die er gemocht hatte und einige, die ihm weniger Lieb gewesen waren. Was ihn allerdings, neben Chasins Abneigung am Reden hinderte, war die Wut darüber, dass Walsing ihnen Schauspieler mit schicken wollte. Mit Chasin und mir haben wir schon zwei Risiko Faktoren dabei … und dann schickt er uns Schausteller?! Das ist doch keine Operation für Schausteller!!!! Wie soll ich sie je Lebend zurück bringen, wenn unsere Basis Voraussetzungen schon so Miserabel sind?! Das ist … das ist …
„ ... eine dämliche Schnapsidee!“
Grollte der Nichtgenannte leise in seinen nicht vorhandenen Bart.
San Walsing setzte an, dazu etwas zu sagen, als es klopfte. 
"Ah, perfekt..."
, kommentierte der Meisterspion, ehe er herein bat. Es traten zwei Personen ein, zwei Frauen: zuerst ein recht junges unscheinbares Fräulein mit einem langen braunen Zopf, das unter den Arm geklemmt einen dünnen Stapel Papier trug und in den Händen zwei Tassen hielt, aus denen Dampf aufstieg - offensichtlich der bestellte Tee. Danach erhob Niklas sich selber, um mit einer glatten Verbeugung die zweite Frau zu begrüßen, die zwar den Raum betreten hatte, aber mit verschränkten Armen bei der Tür stehen geblieben war:
"Frau Lavalle... es ist mir eine ausgesprochene Freude und Ehre, Euch wiederzusehen, habt Dank, dass Ihr so rasch kommen konntet. Die Götter mit Euch!"
Es war ungewohnt, den Meisterspion so zu erleben... war das wirklich echter Respekt, der dieser Fremden entgegen schlug. Die überwiegend weißen Haare wiesen noch genügend Spuren eines gelblichen Schimmers auf, um vermuten zu lassen, dass sie früher blond gewesen sein musste. Obwohl sie wohl gerade zu stehen versuchte, wirkte die Haltung gebeugt, dass es einfach nur einen skurrilen Eindruck machte. In dem faltigen Gesicht schauten graue Augen zu Walsing, die trotz des mürrischen Blickes erschreckend stumpf, fast tot wirkten. Tot, ja... das war einer der Widersprüche: die ganze Frau machte einen fast schon toten Eindruck.
Was ist das jetzt?! Ein Zombie?! Die Anführerin der Schausteller Truppe, die uns ihre erstaunlichen Verkleidungskünste demonstriert? Vielleicht gestaltet sie ihren Abgang ja so, dass sie vor unseren Augen zu Staub zerfällt. DAS wäre mal etwas Erheiterung für mich! Der Nichtgenannte war fast zu aufgebracht um den großen Respekt, mit dem Walsing die Frau behandelte, zu registrieren.
"Ja ja, auch mit euch!“
, winkte sie recht barsch die wirklich höfliche Begrüßung ab und musterte kurz die Tha'Roon und den Nichtgenannten. 
"Das sind sie, hm?"
, stellte sie ohne große Begeisterung, eigentlich schon recht brüsk fest. Niklas hustete kurz - verlegen?!
"Ja."
, erwiderte er nun nur knapp. 
Vielleicht helfe ich ihr dabei, zu Staub zu zerfallen … sicher wird es als ein Akt der Gnade empfunden wenn ich ihrem Leid ein … Er stockte, als er registrierte, wie er in alte, sehr alte Muster verfiel. Er schloss kurz die Augen unter der Maske und Atmete drei mal tief durch. Ruhig Blut. Selbst wenn Walsing und die alte (oder junge) Vettel dich vorführen wollen, bringt es nichts, sich darüber auf zu regen. Potentiell ist sie einfach Exzentrisch und zu alt, um noch irgendwem Respekt zu zollen und verhält sich jedem so gegenüber … und Walsing. Vielleicht sind wir wirklich der letzte Strohhalm, nach dem sie Greifen. Vielleicht will er es mit einem anderen Ansatz versuchen.
Ihm wurde kalt und er hielt kurz die Luft an.
Oder er arbeitet für den Feind und will ihnen eine Tha'Roon auf dem Silbertablett servieren! Nein. Das kann nicht sein! Dafür gäbe es einfachere Wege. Und er kann nicht so dumm sein, das Risiko ein zu gehen, Chasin leichtfertig dem Feind auszuliefern … außer er will Jorsa Zeit erkaufen. Aber das wäre unsäglich Kurzsichtig. Er ist doch kein Idiot! Vielleicht stoße ich ihn später nochmal mit der Nase darauf.
"Die edle Dame Chasin de Mondragil, Diplomatin der Tha'roon und ihr Begleiter und Wächter, ein Mitglied vom Orden der Nichtgenannten."
Die alte Frau, die einen mitternachtsblauen Überwurf mit einigen hellgrauen Stickereien und darunter ein heller blaues weites Kleid trug, das bloß durch eine dunkelblaue Schärpe etwas in Form gebracht wurde, wackelte erstaunlich geschwind weiter in den Raum und nahm kurzerhand zwei Stühle entfernt von Franceska Platz. Der Kopf der Alten hob sich über einem faltigen Hals und sie sah zu den Tassen, verzog das Gesicht.
Vielleicht ist es ja wirklich eine gute Verkleidung. Wenn dann will ich sie in meinem Team! So jemanden könnten wir gebrauchen!
"Davon soll nicht eine für mich sein, oder?"
, fragte sie unbegeistert.
"Nein!"
, geschwind erhob sich Niklas von seinem Stuhl, und mit scheinbar ungetrübter guter Laune holte er geflissentlich aus dem Schrank, wo wohl auch der Malzwein gewesen war, eine dunkelgrüne Flasche, die mindestens genauso alt zu sein schien wie der neue Gast. 
"Für Euch habe ich etwas viel Besseres, Verehrteste!" 
Aha … na danke auch, du Arsch. Seine kürzlich gewonnenen Ruhe geriet wieder etwas ins wanken, bis er sich Gedanklich selbst etwas aufheiterte. Ich sollte eine Fluchkasse für mentale Flüche einrichten. Wenn ich weiter mit Niklas zu tun habe, ist sie bald ziemlich voll.
Er lachte leise und goss in ein Glas eine Flüssigkeit, die, wenn es denn Wein war, schon nicht mehr als 'blutrot' bezeichnet werden konnte - sie war noch viel dunkler. Der Nichtgenannte tat es der Alten gleich und nahm einen Schluck aus der dampfenden Tasse Tee. Er musste sich eingestehen, dass ihm die süße wärme gerade um einiges lieber war als jegliches 'edles' Getränk.
"Mmmmmh..."
'Hmm...' Wäre ihm auch fast heraus gerutscht.
, kommentierte die Alte vor-freudig genüsslich und klang sogleich viel versöhnlicher: 
"Ich wusste, es würde wenigstens ein paar Vorteile haben, wenn ich Eurer Einladung folge!"
, und lachte selber leise. Die junge Franceska hatte auf das bisherige Geschehen kaum reagiert, außer aufmerksam und trotzdem scheu wirkend zu beobachten und lautlos einige der Papiere mit den leeren Rückseiten nach oben zurecht zu legen.
Niklas setzte sich wieder. 
"Verschieben wir nähere Vorstellungen auf gleich... wo waren wir stehen geblieben?" 
Er sah zu Chasin, während Frau Lavalle zunächst vollkommen mit der Begutachtung und ersten Verköstigung des Weines beschäftigt und zufrieden schien. 
Das Thema Logistik war nun an der Reihe und Niklas antwortete:
"Eine Kutsche werdet ihr für die erste Strecke des Weges nehmen können, ja sogar müssen, aber danach werdet ihr besser mit Reittieren und einer Sänfte arbeiten - wir müssen schließlich eine falsche Richtung vorgeben, aus der ihr Grandessa betreten werdet." 
Falsche Richtung … das hieße also ... Er grub in seiner Erinnerung nach einer Karte Celcias und und überlegte, von welcher Seite sie sich näher würden. Entweder vom Meer aus, aus den Dunsthügeln oder aus dem Dschungel heraus … den Dschungel kann ich wohl ausschließen, das ist ja das entgegen gesetzte Ende! Andererseits … wäre das genau die Richtung, aus der ein Dunkelelf käme … außer er hätte das Schiff genommen. Ich plädiere zum Schiff. Niemand bei verstand nimmt den Dschungel … außer jemand, der seine Spuren verwischen will und nicht eine ganze Mannschaft bestechen möchte. Oh … blöder Mist. Ich will nicht in den Dschungel! Lasst uns wenigstens ein Schiff bis dahin nehmen, dann muss ich nicht noch durch die Dunsthügel marschieren.
Der Nichtgenannte stöhnte entnervt.
Auch hier schienen einige Dinge bereits geplant und sie gingen die nächsten Punkte durch. 
"Um Dokumente kümmern wir uns noch letztgültig, sobald die Details besprochen sind."
Nach der Kleidungsfrage reagierte Niklas hintergründig genauso amüsiert wie Zanfar:
"Franceska, ist Meister Karellis bereits dazu gekommen, erste Entwürfe zu fertigen?"
, fragte er mit einer vagen Geste zur Seite. Die junge Frau nickte stumm und deckte einen dünnen Stapel mit Blättern auf, auf denen mehrere Skizzen zu sehen waren. Neugierig warf auch der Nichtgenannte einen Blick auf die Bögen. Lass sie bitte gut sein. Ein bisschen Spaß möchte ich wenigstens haben.
"Glaubt ja nicht, dass ihr mich in... irgend einen anzüglichen Fummel gesteckt kriegt!"
, murrte die Alte kurz von der anderen Seite auf. Man sah tatsächlich, wie Niklas die Luft einzog und um einen Kommentar rang. 
Was?! Sie kommt also wirklich mit? Ernsthaft? Bitte lass das ein Kostüm sein!
Chasin sah sich kurz im Raum um und versuchte noch einige Gedanken aufzufangen, dann wandte sie sich erneut an Niklas:
„Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um uns einander näher als nur dem Namen nach vorzustellen.“
Ja, bitte. Das würde ich sehr begrüßen.
Sie sah abwechselnd zu der jungen, dann zu der älteren Frau.
„Da ihr zu diesem Gespräch geladen worden seid, nehme ich an, sie sind in die kürzlich beschlossenen Pläne eingeweiht? Werdet ihr uns begleiten oder welche Funktionen wurden euch zugedacht?“
Ab und an streifte auch ihr Blick Zanfar und Niklas. Die ganze Situation war wenig greifbar und plötzlich sehr diffus geworden durch die zusätzlichen Faktoren: Hybriden, Urwald, zwei unbekannte anwesende Frauen.
Nach außen hin ließ Chasin sich nichts anmerken und nippte noch einmal an dem gesüßten Tee. Einzig der Nichtgenannte bemerkte die gewisse Spannung in der Haltung der Tasse erkennen. Ich teile dein ungutes Gefühl, Chasin. Aber wir werden uns von diesem Mann nicht an der Nase herum führen lassen. Wieder meldete sich der Ärger in ihm. Chasin und sein Leben waren ihm zu teuer, um leichtfertig aufs Spiel gesetzt zu werden.
„Ich habe einige Anmerkung zu Euren Vorschlägen, Walsing, aber zu aller erst würde ich … „
Ich hab was gegen das IHR und ich meine es NICHT respektlos.
„ … Chasin zustimmen. Mich würde auch interessieren, wem wir tatsächlich gegenüber stehen und was für eine Rolle sie in Eurem kleinen Theaterstück spielen sollen.“
Der Tee hatte tatsächlich geholfen, denn sein Stimme war zwar noch immer heiser, gewann aber etwas an kraft. Kraft genug um den zynischen Unterton zu transportieren, der in seiner Stimme mit schwang. Und DAS ist der Grund warum Ulyne das Reden meistens übernommen hat und du das Schweigegelübde abgelegt hast … takt- und respektvoll wie eh und je …

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Dienstag 3. November 2015, 22:27

„Solange die Schausteller auch wirklich kämpfen können und ihre Aufgabe ernst nehmen! Es bringt uns nichts, wenn sie nur gut aussehen, oder nur so tun.“
Niklas stockte für einen kurzen Moment, und flüchtig wirkte er tatsächlich fast überrumpelt, während er gleichzeitig wahrnahm, wie sich auf der Seite seiner Gesprächspartner eine Atmosphäre von Ablehnung aufzubauen schien. Er machte einen leisen knackenden Laut mit seiner Zunge, der einem Schnalzen recht nahe kam und wohl ähnliches 'bedeutete'. Rötliche Töne tauchten in seiner Aura auf, wenn auch nicht in alarmierender Menge, so war es eine bei Walsing eher seltene Farbe; er sah Chasin für einen Moment bewusst direkt in die Augen:
Ich möchte nicht zu unhöflich wirken, Teuerste, aber das ist einer der Nachteile, wenn Ihr Dinge laut aussprecht, die man ... vorerst?... nicht zu sagen vorhatte: Ihr bekommt keine Bühnengecken, die nicht wissen, wie schwer eine echte Waffe ist, keine Sorge! Seine Aura wurde kurz noch etwas roter, während er seinen Blick leicht absenkte, so dass wieder fraglich war, ob Chasin den Nachsatz seiner Gedanken wirklich lesen sollte: Auch Schauspieler haben eine miese Vergangenheit... manchmal... können sie haben...
"Ich hoffe, ihr habt nichts gegen Hybriden?", flötete er fast und schien sich selber damit zurück in seine gute Laune zu locken - das Rot verschwand in den nächsten Momenten wieder bis auf einen kleinen Rest, den man wohl als verhallenden Mißmut in seinem Hinterstübchen deuten konnte.

Den Einwurf der Tha'roon, was das "Veto-Recht" anging, schien er äußerlich mit einem gleichmütigen Nicken hinzunehmen. Ich glaub, ich muss später nochmal was erklären..., huschte es ihm dabei durch die Gedanken. Etwas in seiner Mimik ließ nach und nach an seiner 'Leichtigkeit' missen, mit der der Spion die ganze Unterredung bisher angegangen war, und er beobachtete die beiden gegenüber sehr sorgfältig. Ihr Unmut konnte ihm unmöglich entgangen sein, genauso wenig wie dass Zanfar leise etwas auf Lerium grollte, und zumindest schien ihm dies nicht egal zu sein. ...'dämliche'...was hat er gesagt? Sein Blick wurde wachsamer.
Das Eintreten von Franceska und Frau Lavalle schien ihn für einen Moment dann abzulenken.

Chasin probierte von dem stark gesüßten Tee und wurde angenehm überrascht: Fencheltee kannte sie zur Genüge, das war keine neue Erfahrung, bis auf dass dieser Tee wirklich intensiv nach dem aromatischen Kraut schmeckte. Zusammen mit dem Honig geriet dieses Erlebnis jedoch zu einer Geschmacksexplosion, die fast rauschartige Charakteristika offenbarte! Die Tha'roon ließ sich den Honig wortwörtlich auf der Zunge zergehen und vermeinte fast einen Eindruck von jeder Blüte zu bekommen, aus der der köstliche Zusatz von den Bienen gefertigt worden war. Gleichzeitig war jeder dieser Eindrücke fremd, da sie dergleichen eben noch nie gekostet hatte, geschweige denn je an Blumen gelutscht hätte. Sie schmeckte Kleeblüten, ohne zu wissen, dass es Klee war, und dergleichen in mindestens einem Dutzend Varianten mehr. Eindrücke, die eine deutliche Weile ihre Wahrnehmung in Beschlag nehmen konnten, so dass schnell drohen mochte, dass sie beträchtliche Teile der Unterredung enorm abgelenkt wäre, wenn sie mehrere Schlucke von dem Honigtee genöße. Irgend etwas an dem Honig schmeckte auch bitter und behagte ihr im Detail anlysiert nicht wirklich, aber dieser Eindruck fiel kaum ins Gewicht. Vorrangig schmeckte es nach "Lecker! MEHR davon!"...
Es war womöglich dem Honig verschuldet, dass Chasin von der tatsächlich auch gedanklich überraschend schweigsamen Franceska so gut wie nichts wahrnahm. Die junge Frau war da, hielt sich bedeckt, schien bestenfalls mal in Gedanken die Vollständigkeit ihrer Schreibutensilien durchzugehen und war auch, was ihre Aura betraf, eine 'graue Maus', die am ehesten bloß schüchterne Neugier aufwies.

Die Skizzen, die Franceska aufdeckte, zeigten auf einen ersten Blick ansprechende Darstellung der Tha'roon und des Dunkelelfen, wobei Karellis besonders mit einer neuen Maske des Nichtgenannten gedanklich experimentiert zu haben schien, doch dann lenkte die Diplomatin das Hauptaugenmerk zunächst selber in eine andere Richtung:
"Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um uns einander näher als nur dem Namen nach vorzustellen. Da ihr zu diesem Gespräch geladen worden seid, nehme ich an, sie sind in die kürzlich beschlossenen Pläne eingeweiht? Werdet ihr uns begleiten oder welche Funktionen wurden euch zugedacht?"
Der Dunkelelf pflichtete bei: "Ich habe einige Anmerkung zu Euren Vorschlägen, Walsing, aber zu aller erst würde ich Chasin zustimmen. Mich würde auch interessieren, wem wir tatsächlich gegenüber stehen und was für eine Rolle sie in Eurem kleinen Theaterstück spielen sollen.

Die Alte schaute von ihrem Weinglas auf und überließ merklich zunächst Niklas das Wort, der sich flüchtlich räusperte: "Franceska" meine Tochter "müsst ihr nicht weiter beachten, die Herrschaften, auch wenn ich gegenüber diesem Goldstück nicht undankbar wirken will: sie ist meine persönliche Schreiberin und Gehilfin. Und sie ist stumm." Er rang sich ein flüchtiges schiefes Grinsen in Richtung des Nichtgenannten ab, sich offensichtlich selber darüber bewusst, dass ein Scherz über diese 'Gemeinsamkeit' eher unangebracht war: "Nur ist es kein Schweigegelübde." Blöde Grandessaner..
Er wandte den Blick zu Frau Lavalle und holte kurz tiefer Luft.

"Was anderes ist es jedoch mit Frau Lavalle: Ja, sie erklärte sich dazu bereit, euch zu begleiten, und dafür bin ich ihr wirklich dankbar." Er neigte kurz leicht den Kopf, was die Alte nur mit einem flüchtigen Schließen der Augen und einem Heben der linken Schulter á la 'Ist schon gut' quittierte. "Sie ist...", hob er wieder an, stockte dann aber, furchte die Stirn, sah wieder zu der Alten. "Ihr könnt für Euch selber sprechen", erklärte er nüchtern, als nähme er eine ansonsten mit Sicherheit folgende Ermahnung nur vorweg.
"Na, das hoffe ich doch", bestätigte die Alte gütlich mit einem Nicken. Kurz sah sie an die Decke.
"Also gestatten: Mein Name ist Erida Lavalle, und ich bin Wassermagierin. Einstmals ausgebildet von einem in Santros ansässigen Meister." Sie legte eine kurze Pause ein, um Chasin direkter anzusehen. Ihre Aura hielt sich bisher im Großen und Ganzen neutral, wobei ständig eine leichte Einfärbung in lila im Hintergrund zu bestehen schien. Es war nicht völlig auszuschließen, dass diese Ablehnung ihnen galt, aber es schien mehr eine 'Grundstimmung' dieser Frau zu sein, so wie bei Niklas das verfälschte Gelb - eine Erklärung für das teils mürrische oder brüske Benehmen der Frau?
"Ich kann also zwar nicht wie ein Lichtmagier fast alles heilen, aber ich kann heilen", betonte sie mit knöcherner Stimme. Lavalles Stimme mochte den Eindruck vermitteln, dass man zwangsläufig müde oder im schlimmsten Fall des Lebens müde werden würde, wenn man dieser Frau länger zuhörte. "Vor allem das Stillen von Blutungen dürfte im Ernstfall kein Problem werden."
Sie furchte kurz nachdenkend die Stirn. Was noch? Keine Romane... Sie wedelte unbestimmt mit der Hand, während sie eher knapp weiter auflistete:
"Ich kann mit Verbänden und Kräutern heilen, kann ganz anständig kochen.."
"Ausgezeichnet sogar...", murmelte Niklas dazwischen, wovon sich Erida nicht unterbrechen ließ, "kenne mich in diversen Gegenden der Weltgeschichte aus und halte mich mit dem Einsatz von Magie gern zurück. Die meisten Jahre meines Lebens war ich etwas, was man so 'Abenteurer' nennen kann... achso, ja: ich bin bloß zweiundvierzig Jahre alt. Verdammtes Dämonenritual, lange Geschichte."
Die Alte furchte die Stirn und musterte die beiden nachdenklich. "Es ist bekannt, was dieses Alter bei einem Menschen für gewöhnlich bedeutet, ja?", fragte sie mit einer Tonlage, die eine Spur Unsicherheit enthalten mochte oder genausogut wieder leicht provokant wirkte. Sind ja beide langlebig, glaub ich - er in jedem Fall...
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Chasin Halona de Mondragil
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Donnerstag 5. November 2015, 18:05

Ich möchte nicht zu unhöflich wirken, Teuerste, aber das ist einer der Nachteile, wenn Ihr Dinge laut aussprecht, die man ... vorerst?... nicht zu sagen vorhatte: Ihr bekommt keine Bühnengecken, die nicht wissen, wie schwer eine echte Waffe ist, keine Sorge!
Gut, dann wäre das ja zu unserer gegenseitigen Vorteil geklärt.
Jedoch nicht für Niklas. Seine Aura wurde kurz noch etwas roter, während er seinen Blick leicht absenkte, so dass wieder fraglich war, ob Chasin den Nachsatz seiner Gedanken wirklich lesen sollte:
Auch Schauspieler haben eine miese Vergangenheit... manchmal... können sie haben...
Das Rot verschwand in den nächsten Momenten wieder bis auf einen kleinen Rest, den man wohl als verhallenden Missmut in seinem Hinterstübchen deuten konnte.
Oh, da habe ich wohl wie ihr Menschenkinder sagen würdet, einen wunden Punkt getroffen. - Entweder er ist wütend, weil nicht alle seine Vorschläge auf Zustimmung stoßen. Das habe ich schon bei einigen Menschen beobachtet. Oder – es hat eine persönliche Relevanz. Ich tippe auf zweites. - Man wird sehen...
Den Einwurf der Tha'roon, was das "Veto-Recht" anging, schien er äußerlich mit einem gleichmütigen Nicken hinzunehmen.
Ich glaub, ich muss später nochmal was erklären...
, huschte es ihm dabei durch die Gedanken. Chasin hob nur kurz die Brauen und hörte dann weiter zu. Dann wurde sie jedoch abgelenkt. Chasin hatte zwei mal an dem gesüßten Tee genippt und stellte überrumpelt durch die Geschmacksexplosion fest, das er nach MEHR schmeckte. Dabei vergaß sie förmlich auch bei dem jungen Mädchen nach Hintergedanken zu suchen und ließ sich ein kleines Weilchen in diesen Rausch artigen Zustand fallen, wobei ihr Geist förmlich anfing zu rasen.
Sehr interessant! Meine Herzrate hat sich um 11 Schläge pro Minunte beschleunigt und ich fühle mich wach und erholt, fast ein wenig über- … sehr- … wie nennt man diesen Zustand? Ich muss beizeiten Zanfar dazu befragen! Alles ist so … intensiv! Ich spüre, das meine Wangen sich wärmer anfühlen, als wenn die Gefäße sich darin erweitern würden. Ich würde jetzt gerne in einen Spiegel sehen, ob man etwas bemerkt. Auch meine Atemwege fühlen sich weiter an und ich atme etwas schneller – 8 Prozent mehr Sauerstoffaufnahme – Ich sollte mehr rauchen. Meine inneren Organe fühlen sich gut durchblutet an und ich bekomme einen leichten Appetit, was ein Umkehrschluss für eine vermehrte Stoffwechselfunktion und Verbrennung sein könnte. Ich kann mich hervorragend konzentrieren und alles um mich herum wirkt ein bis zwei Prozent langsamer. Dieser Honig scheint ein hervorragender Energieträger zu sein. Geschmacklich sehr intensiv und von herausragender Aromenvielfalt.
Ich vermag nur einige botanische Stoffe heraus zu schmecken. Einzig dieser leichte Nebengeschmack ist etwas unangenehm, aber diesen könnte man vielleicht mit einer intensiveren Studie der Bestandteile längerfristig herausfiltern. Ein reinigender Prozess, der die Qualität verfeinert. Eine Trennung der einzelnen Bestandteile und Konzentration des Hauptwirkstoffes wäre ratsam. Vielleicht wäre eine Art Destillation möglich oder eine intensive Waschung möglich. Viele Stoffe sind in Wasser löslich und lassen sich später herauskristallisieren. Auch Kohle hat reinigende Wirkung oder Kieselgur. Die schwereren Bestandteile könnte man durch Beschleunigung heraus treiben …

So wanderten Chasins Gedanken vom Hundertsten ins Tausendste. Weder die Skizzen noch das Walsing anscheinend eine Tochter hatte, drang in diesen Momenten zu ihr vor. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass die Diplomatin von ihrem inneren Monolog gefesselt war, denn hätte sie Zanfars gedanklichen Einwürfe gelauscht, wäre sie vielleicht sogar in Gelächter ausgebrochen. Seine trockene Art hatte sie schon zuweilen leise lachen lassen, aber jetzt übertraf er sich selbst.
Erst als die knorrigen Stimme der Alten erklang, holte diese Chasin aus ihren von Honig verklebten Überlegungen zurück.
"Na, das hoffe ich doch"
, bestätigte die Alte gütlich mit einem Nicken. Kurz sah sie an die Decke.
Oh – irgendetwas ist mir entgangen. Konzentration, Tha'Roon!
"Also gestatten: Mein Name ist Erida Lavalle, und ich bin Wassermagierin. Einstmals ausgebildet von einem in Santros ansässigen Meister."
Interessant.
Sie legte eine kurze Pause ein, um Chasin direkter anzusehen. Ihre Aura hielt sich bisher im Großen und Ganzen neutral, wobei ständig eine leichte Einfärbung in lila im Hintergrund zu bestehen schien. Es war nicht völlig auszuschließen, dass diese Ablehnung ihnen galt, aber es schien mehr eine 'Grundstimmung' dieser Frau zu sein, so wie bei Niklas das verfälschte Gelb - eine Erklärung für das teils mürrische oder brüske Benehmen der Frau?
"Ich kann also zwar nicht wie ein Lichtmagier fast alles heilen, aber ich kann heilen"
, betonte sie mit ihrer knöcherner Stimme.
"Vor allem das Stillen von Blutungen dürfte im Ernstfall kein Problem werden."
Sie furchte kurz nachdenkend die Stirn.
Was noch? Keine Romane...
Sie wedelte unbestimmt mit der Hand, während sie eher knapp weiter auflistete:
"Ich kann mit Verbänden und Kräutern heilen, kann ganz anständig kochen.."
"Ausgezeichnet sogar..."

, murmelte Niklas dazwischen, wovon sich Erida nicht unterbrechen ließ,
"… kenne mich in diversen Gegenden der Weltgeschichte aus und halte mich mit dem Einsatz von Magie gern zurück. Die meisten Jahre meines Lebens war ich etwas, was man so 'Abenteurer' nennen kann... achso, ja: ich bin bloß zweiundvierzig Jahre alt. Verdammtes Dämonenritual, lange Geschichte."
Oh... Würde ich aber gerne hören.
Die Alte furchte erneut die Stirn und musterte die beiden nachdenklich.
"Es ist bekannt, was dieses Alter bei einem Menschen für gewöhnlich bedeutet, ja?"
, fragte sie mit einer Tonlage, die eine Spur Unsicherheit enthalten mochte oder genausogut wieder leicht provokant wirkte.
Sind ja beide langlebig, glaub ich - er in jedem Fall...
Interessant, sie denkt sogar in Celcianisch - wie ich. Sehr angenehm.
Chasin blinzelte ein paar mal schnell und antwortete genauso rasend schnell, fast ohne groß darüber nachzudenken.
„Frau Lavalle. Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, dass ihr eure heilenden Fähigkeiten nicht benutzen werden müsst, aber begrüße sehr eure Anwesenheit in diesem Zusammenhang - Zweiundvierzig. - Eine menschliche Frau in diesem Alter dürfte mit ersten Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben. Dies hat seinen Ursprung in der Umstellung des Körpers auf das Alter und die meisten Frauen verlieren dann auch ihre Fähigkeit Nachwuchs zur Welt zu bringen. Ebenfalls sind mir Berichte bekannt, dass es ab diesem Alter häufiger zu Knochenbrüchen oder Gelenkerkrankungen kommen kann. Ein gewisses Maß an Haarausfall und gelegentlicher leichter Bartwuchs können auch auftreten.“
Irgendetwas stimmt mit mir nicht. Ich spreche zu schnell, so versteht sie mich wohl möglich nicht.
Etwas langsamer werdend fügte die Tha'Roon hinzu.
„Dies alles sind Symptome, sofern vorhanden, die euch aber sicher nicht an eurem Vorankommen hindern, oder.“
Chasin lächelte freundlich die älter erscheinende Dame an. Schließlich hatte sie selbst des öfteren mit ihren körperlichen Defiziten zu kämpfen, besonders wenn sie im Vergleich zu den Menschenkindern standen.
„Ihr erwähntet ein >verdammtes Dämonenritual<. Lässt dies euch älter erscheinen als ihr seid? Oder hat es noch andere negative Auswirkungen? Ich möchte gewiss nicht unhöflich sein. Ich bin nur neugierig mit wem ich reisen werde.“
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Zanfar Aval'athil
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Donnerstag 5. November 2015, 22:58

Die Skizzen, die Franceska aufdeckte, zeigten auf einen ersten Blick ansprechende Darstellung der Tha'roon und des Dunkelelfen, wobei Karellis besonders mit einer neuen Maske des Nichtgenannten gedanklich experimentiert zu haben schien.
Voller Neugierde spähte der nicht mehr Schweigsame über den Tisch, kurzzeitig gefesselt von den Ideen, die dort auf Papier gebracht worden waren. Tatsächlich gefiel ihm, was er da sah … nur etwas störte ihn an den Entwürfen für Chasin. Wenn die Zeit kam, würde er diesen Gedanken versuchen müssen zu fassen. Nun aber lauschte er Walsings Antwort.
Die Alte schaute von ihrem Weinglas auf und überließ merklich zunächst Niklas das Wort, der sich flüchtig räusperte: "Franceska müsst ihr nicht weiter beachten, die Herrschaften, auch wenn ich gegenüber diesem Goldstück nicht undankbar wirken will: sie ist meine persönliche Schreiberin und Gehilfin. Und sie ist stumm." Er rang sich ein flüchtiges schiefes Grinsen in Richtung des Nichtgenannten ab, sich offensichtlich selber darüber bewusst, dass ein Scherz über diese 'Gemeinsamkeit' eher unangebracht war: "Nur ist es kein Schweigegelübde."
Der Dunkelelf furchte die Stirn unter der Maske und murmelte leise und mitfühlend.
„Ein schweres Los. Vor allem wenn man es nicht selbst gewählt hat.“
Was wohl dafür gesorgt hat? War sie schon immer Stumm oder hat man ihr die Stimme später genommen? Ironisch das ich gerade mit ihr gern ein paar Worte wechseln würde … ich denke wir teilen einige Erfahrungen.
Walsing wandte den Blick zu Frau Lavalle und holte kurz tiefer Luft.

"Was anderes ist es jedoch mit Frau Lavalle: Ja, sie erklärte sich dazu bereit, euch zu begleiten, und dafür bin ich ihr wirklich dankbar." Na sowas! Er neigte kurz leicht den Kopf, was die Alte nur mit einem flüchtigen Schließen der Augen und einem Heben der linken Schulter á la 'Ist schon gut' quittierte. "Sie ist...", hob er wieder an, stockte dann aber, furchte die Stirn, sah wieder zu der Alten. "Ihr könnt für Euch selber sprechen", erklärte er nüchtern, als nähme er eine ansonsten mit Sicherheit folgende Ermahnung nur vorweg. Den Nichtgenannten ließ dieser Kommentar Schmunzeln. So gebrechlich sie auch wirkt … sie ist Frau genug um mühelos die 'Oberhand' zu behalten.
"Na, das hoffe ich doch", bestätigte die Alte gütlich mit einem Nicken. Kurz sah sie an die Decke.
"Also gestatten: Mein Name ist Erida Lavalle, und ich bin Wassermagierin. Einstmals ausgebildet von einem in Santros ansässigen Meister." Sie legte eine kurze Pause ein, um Chasin direkter anzusehen.
"Ich kann also zwar nicht wie ein Lichtmagier fast alles heilen, aber ich kann heilen", betonte sie mit knöcherner Stimme. Lavalles Stimme mochte den Eindruck vermitteln, dass man zwangsläufig müde oder im schlimmsten Fall des Lebens müde werden würde, wenn man dieser Frau länger zuhörte. "Vor allem das Stillen von Blutungen dürfte im Ernstfall kein Problem werden."
Ich sehe schon lange intensive Gespräche auf unserer gemeinsamen Reise auf uns zu kommen, Frau Lavelle. Bestimmt wird ihr liebliches Stimmchen mich verzaubern und in den Schlaf lullen.
Sie furchte kurz nachdenkend die Stirn. Sie wedelte unbestimmt mit der Hand, während sie eher knapp weiter auflistete:
"Ich kann mit Verbänden und Kräutern heilen, kann ganz anständig kochen.."
"Ausgezeichnet sogar...", murmelte Niklas dazwischen, wovon sich Erida nicht unterbrechen ließ, "kenne mich in diversen Gegenden der Weltgeschichte aus und halte mich mit dem Einsatz von Magie gern zurück. Die meisten Jahre meines Lebens war ich etwas, was man so 'Abenteurer' nennen kann... achso, ja: ich bin bloß zweiundvierzig Jahre alt. Verdammtes Dämonenritual, lange Geschichte."
Die Alte furchte die Stirn und musterte die beiden nachdenklich. "Es ist bekannt, was dieses Alter bei einem Menschen für gewöhnlich bedeutet, ja?", fragte sie mit einer Tonlage, die eine Spur Unsicherheit enthalten mochte oder genauso gut wieder leicht provokant wirkte.
Interessant. Sie scheint einige persönliche Erfahrungen mit Niklas geteilt zu haben. Ganz sicher weiß sie einiges über ihn, was er uns nicht erzählen würde … jedenfalls scheine ich vorschnell geurteilt zu haben. Er hat nicht vor uns für dumm zu verkaufen. Auch wenn sie halb tot wirkt, scheint er sehr große Stücke auf sie zu halten. Und wenn sie Abenteurerin war und so alt geworden ist, muss sie ein kluger Kopf sein. Nun müssen wir sie nur von A nach B bekommen ohne dass sie zerbröckelt. Erfahrung ist genau das, was wir brauchen können … und gegen eine Heilerin UND gute Köchin habe ich sicher nichts. Wenn ich nicht wüsste, das ich mir vermutlich schon Chasin auf den Rücken werde schnallen müssen, um sie durch den Dschungel zu bekommen, würde ich sie Bedenkenlos einpacken. Solange jemand anderes mit ihr redet … bitte. Grantige Frau. Aber verständlich, wenn man ihr Schicksal und ihr Aussehen bedenkt.
Chasin blinzelte ein paar mal schnell und antwortete genauso rasend schnell, fast ohne groß darüber nachzudenken.
„Frau Lavalle. Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, dass ihr eure heilenden Fähigkeiten nicht benutzen werden müsst, aber begrüße sehr eure Anwesenheit in diesem Zusammenhang - Zweiundvierzig. - Eine menschliche Frau in diesem Alter dürfte mit ersten Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben. Dies hat seinen Ursprung in der Umstellung des Körpers auf das Alter und die meisten Frauen verlieren dann auch ihre Fähigkeit Nachwuchs zur Welt zu bringen. Ebenfalls sind mir Berichte bekannt, dass es ab diesem Alter häufiger zu Knochenbrüchen oder Gelenkerkrankungen kommen kann. Ein gewisses Maß an Haarausfall und gelegentlicher leichter Bartwuchs können auch auftreten.“
Der Nichtgenannte versuchte sein aufkommendes, leicht hysterisches Lachen unter einem husten zu verstecken. Hat sie das gerade wirklich gesagt? Es war Zeitweise schwer gewesen, aber er hatte ihrem Redefluss folgen können. Was ist nur los mit ihr … Ich wollte den nächsten Tag noch überleben …
Für den Fall der Fälle verlagerte er seine Position, um dazwischen springen zu können, wenn 'Frau Lavelle' Chasin erwürgen wollen sollte. Kein einfaches unterfangen, denn sein 'husten' ließ seine Bewegungen weniger flüssig werden. Und hier haben wir den vermeidlich schlechtesten Start für unsere 'Geschäftsbeziehung' geschaffen. Bitte lass es sie für einen Witz halten …
Etwas langsamer werdend fügte die Tha'Roon hinzu.
„Dies alles sind Symptome, sofern vorhanden, die euch aber sicher nicht an eurem Vorankommen hindern, oder.“
Ich glaube die Wechseljahre sind das geringste ihrer Probleme …
Chasin lächelte freundlich die älter erscheinende Dame an. Schließlich hatte sie selbst des öfteren mit ihren körperlichen Defiziten zu kämpfen, besonders wenn sie im Vergleich zu den Menschenkindern standen.
„Ihr erwähntet ein >verdammtes Dämonenritual<. Lässt dies euch älter erscheinen als ihr seid? Oder hat es noch andere negative Auswirkungen? Ich möchte gewiss nicht unhöflich sein. Ich bin nur neugierig mit wem ich reisen werde.“
Ob ich es noch richten kann? Der Dunkelelf hatte sein 'husten' mit mühe und Not eingedämmt und sprach so nahtlos nach Chasin, dass es fast wirkte als fiele er ihr ins Wort.
„Was die Dame Chasin eigentlich sagen wollte, ist dass wir eure Bereitschaft, bei der Rettung der Schwester des Königs zu helfen, begrüßen.“
Er warf einen Blick zu Chasin und fügte hinzu …
„Und wir Beide wissen … einige von uns im Detail … wie der Alterungsprozess der Menschheit abläuft.“
Wäre es ihm möglich gewesen, er hätte sich in einem entschuldigend charmanten Lächeln geübt.
„Und wissen, dass man auch mit 42 für gewöhnlich noch völlig Einsatzfähig ist, auch wenn man nicht mehr zu den jüngsten Semestern zählt.“
Er räusperte sich, zum einen um seine wieder erheblich nachlassende Stimme wieder zu erwecken, und um ein weiteres Lachen zu unterdrücken.
Wenn sie gleich ausrastet versuche ich das Thema auf die Skizzen zurück zu lenken, vielleicht hilft es ja …
„Mich würde jedoch auch interessieren, inwieweit Euch der … Fluch? … oder was auch immer diese Veränderung ausgelöst hat, eure Konstitution beeinflusst. Ich bin sicher, ihr habt einige äußerst wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten, die Euch auch mit leichten Beeinflussungen zu einem guten Mitglied in der Partie machen und ihr wärt sicher nicht hier, wenn ihr der Aufgabe nicht gewachsen wärt. Es ist also reines Interesse.“
Versuchte er sich in Diplomatie und nahm einen tiefen Schluck aus der Tasse. Moment ... ICH bin der Diplomatisch?! Dann bestehe ich aber auch darauf, dass wir den Rollentausch bei behalten und Chasin sich gleich leidenschaftlich in unseren Privatgemächern auf mich stürzt und mich von meinem Zölibat erlöst.

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Montag 9. November 2015, 22:53

Zweiundvierzig. - Eine menschliche Frau in diesem Alter dürfte mit ersten Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben. Stimmungsschwankungen? Eine Wassermagierin mit Stimmungsschwankungen? Ist ja ganz was Neues... ...und die meisten Frauen verlieren dann auch ihre Fähigkeit Nachwuchs zur Welt zu bringen. Etwas Düsteres flimmerte durch Eridas Aura. Es ging so schnell und war ein solches Chaos an Farben, dass Chasin es selbst mit Honig nicht so schnell erfassen und analysieren konnte. Braun war die Grundfarbe vermutlich gewesen... rot, lila, purpur, schwarz... ein unheilvoller Mischmasch.
... ... Gruseliger Gedanke. - Was der Frau wohl gerade genauer durch den Kopf gegangen war? Einen Teil schien sie in Bildern gedacht zu haben.
"...Ein gewisses Maß an Haarausfall und gelegentlicher leichter Bartwuchs können auch auftreten." Bartwuchs?, kam ein gedehnter Kommentar. "Dies alles sind Symptome, sofern vorhanden, die euch aber sicher nicht an eurem Vorankommen hindern, oder." Diesmal war das Grau in der Aura wohl deutlich als Irritation zu werten. Chasin hatte mehrere Steine in einen Teich aus lauter Farben geworfen: viele Wirbel quollen munter durcheinander. Vor allem schien ein innerer Streit darüber stattzufinden, ob sie den ganzen Vortrag erheiternd finden oder sauer werden sollte. Eridas 'Gedankensprache' wechselte plötzlich zu etwas fremdartigem, was Chasin bisher nur bei zwei, höchstens drei Magiern erlebt hatte - wenn sie sich richtig erinnerte, 'las' sie in diesen Momenten die Sprache der Magier, wie sie in Zyranus gebraucht wurde. Die Aura der Wassermagierin war just eher als 'aufkommend wütend, aber noch erheitert' zu deuten. Ich brauche nicht 'voranzukommen', solltest du dich gerade erkundigen, ob ich gleich über den Tisch springe, um dir den Hals umzudrehen, Kleines. Wenn die Gerüchte stimmen, reagierst du teils wie eine Pflanze und dann könnte ein Wasserentzug ziemlich schnell ziemlich tödlich werden...
"Ihr erwähntet ein >verdammtes Dämonenritual<. Lässt dies euch älter erscheinen als ihr seid? Oder hat es noch andere negative Auswirkungen? Ich möchte gewiss nicht unhöflich sein. Ich bin nur neugierig mit wem ich reisen werde."
Ob es mich...? Jetzt fing doch an, dass Gelb die Oberhand gewann. Ein leises Keuchen, das wohl einem gewissen Amusement geschuldet war, wurde hörbar. Sie weiß es also nicht. Ein einfaches 'Nein' hätte dann doch genügt!

"Was die Dame Chasin eigentlich sagen wollte, ist dass wir eure Bereitschaft, bei der Rettung der Schwester des Königs zu helfen, begrüßen", fügte Zanfar fast nahtlos an und hoffte, hier noch irgend etwas retten zu können. "Und wir Beide wissen … einige von uns im Detail … wie der Alterungsprozess der Menschheit abläuft." 'Einige' von uns?!
Die Alte begann, zu husten, und es war den gleichen Ursachen geschuldet wie kurz zuvor bei dem Nichtgenannten. Nur hätte man bei Frau Lavalle befürchten können, dass gleich ein Stück ihrer Lunge dabei auf dem Tisch landete. Sie stellte rasch und erstaunlich kontrolliert ihr Weinglas ab.
Aus den Augenwinkeln war zu beobachten, wie Niklas sich mit einem sehr vorsichtigen Ausatmen gerade entspannte. Der Meisterspion war selber während des Wortwechsels durch ein Auf und Ab der Gefühle gegangen, aber dies war schnell von der Sorge dominiert gewesen, ob hier gleich ein Wirbelsturm losbrechen würde.
Eine Wassermagierin UND dann noch ausgerechnet Erida PLUS altersbedingte 'Stimmungsschwankungen'... Götter, hoffentlich überleben die das! Ich könnt mich einnässen vor Lachen, wenn sie nicht so fiese gefährlich werden könnte... Er beobachtete besorgt Chasin. Was ist los mit ihr...?
Franceska beobachtete derweil die Szenerie still und mit einem schüchtern anmutenden Fragezeichen im Gesicht. Die arme Frau sieht doch eher aus wie achtzig, wie kann man da darüber reden, ob ihr vielleicht ein Bart wächst?

"Und wissen, dass man auch mit 42 für gewöhnlich noch völlig Einsatzfähig ist, auch wenn man nicht mehr zu den jüngsten Semestern zählt. Eridas Blick wanderte allmählich zur Gänze zu dem Nichtgenannten und fixierte den maskierten Dunkelelfen. Dass ich so einen doch noch mal sehe... als wir da übernachtet haben, waren seine Kameraden nicht so gesprächig gewesen. Seltsame Leute, ich muss ihn mal fragen, was es damit auf sich hatte. Geheimhaltung, hm? War da Orlean eigentlich schon mit bei gewesen? Ein für Chasins 'Liste' neuer Farbton von sehr dunklem, fast schon braunem Orange huschte durch die Aura der Magierin. Es erinnerte an einen warmen, alten Herbstton.
"Mich würde jedoch auch interessieren, inwieweit Euch der … Fluch? … oder was auch immer diese Veränderung ausgelöst hat, eure Konstitution beeinflusst. Ich bin sicher, ihr habt einige äußerst wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten, die Euch auch mit leichten Beeinflussungen zu einem guten Mitglied in der Partie machen und ihr wärt sicher nicht hier, wenn ihr der Aufgabe nicht gewachsen wärt. Es ist also reines Interesse."
Mhmm... sehr nett ausgedrückt, Kollege. Du versuchst gerade die Scherben zu kitten, ja? Und das von einem Dunkelelfen. Zanfar schien Eridas Neugierde zu wecken, gleichzeitig blickte sie ihm aufmerksam, fast mit 'wissenschaftlichem Interesse' entgegen. Ihre Haltung wurde ein klein wenig gerader, soweit das machbar schien.
"Ich bin schon länger kein junger Grashüpfer mehr und so gern ich es verleugnen würde: dieser Körper beeinträchtigt meine athletischen Fähigkeiten und meine Konstitution mehr, als ich es möchte. Ich werde Euch nichts vormachen; ich kann keine halbe Stunde am Stück mehr laufen. Ich kann etwas schlechter hören, als eine gewöhnliche Zweiundvierzigjährige, ich habe bei schlechten Sichtverhältnissen Probleme mit dem Scharfsehen.
Bis zu besagtem Vorfall war ich jedoch für eine Magierin in bester körperlicher Verfassung und alles andere als ein Bücherwurm. Es ist mir möglich, mit meinem Lebenswillen gegen diese Gebrechen anzukämpfen, was ich auch tagtäglich tue - naja, fast jeden Tag", murrte sie kurz düsterer, "und jeder, der einfach eine Achtzigjährige in mir erwartet, erlebt sein blaues Wunder. Meinetwegen könnt Ihr mich während der Anreise selber auf die Probe stellen, um ein genaueres Bild zu erhalten."
War das gerade ernsthaft eine Herausforderung zu etwas wie einem Testkampf oder dergleichen gewesen?!

Sie sah wieder zu Chasin. "Also: ja, ich erscheine älter, als ich bin. Wir gerieten bei dem Bemühen, einen durchgedrehten Nekromanten aus Zyranus zu stoppen, in eine Ritualzone, in der es extreme temporale Fluktuationen gab. Und in diesen hatte es sich ein höherer Dämon gemütlich gemacht, der tatsächlich laut Überlieferungen an den Seelen berühmter Toter interessiert ist. Es heißt, um diese wiederzubeleben... sucht und entzieht er Lebenszeit von Opfern, die zu sehr in seine Nähe gelangen." Fast unbewusst wischte sie mit drei erhobenen Fingern ihrer rechten Hand von links nach rechts vor sich durch die Luft - es sah nach einer Schutz- oder Abwehrgeste aus. "Es kam zu vorzeitigen Alterungen, wobei wir nicht wissen, ob die Anomalie oder der Dämon daran schuld war - vielleicht auch beides. Noch länger da drin, und einige von uns wären vermutlich ganz dahingewelkt." Wieder dominierte das Trauer-Braun ihre Aura, vermischt mit ablehnendem Lila. "Allerdings war es wichtig, dass wir Erfolg hatten, sonst dürften wir uns jetzt wieder mit Belphegor herumschlagen." Ihr Blick wurde finster und zeigte auf einmal ungeahnte Kampfeslust. "Einem der übelsten Magiere, die Zyranus je hervorgebracht hat und dem wir selbst heute noch einige der widerlichsten Mischkreaturen zu verdanken haben... und womöglich sogar den Hybridenvirus." Sie schüttelte sich kurz, wie um üble Erinnerungen abzuschütteln.
"Aber... für Geschichtchen ist später immernoch Zeit", murrte sie, das Thema wohl selber beenden wollend und senkte ihren düster gewordenen Blick wieder auf den Wein.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 13. November 2015, 14:53

Die Diplomatin war definitiv aus der Rolle gefallen, aber unter dem Einfluss des Honigs bemerkte sie es nicht einmal, da zu viele Informationen gleichzeitig aufgenommen und verarbeitet werden mussten, sodass emotionale Verknüpfungen sprichwörtlich hinten runter fielen. So war zum Beispiel der Gedankengang in einer anderen Sprache, die Chasin nicht kannte eine höchst willkommene Ablenkung:
Blablabla. Rabarbar. Blablabla.
Wunderbar! Höchst interessant. Ich vermute Melongiar die Sprache der Zyranischen Magier. Vielleicht könnte ich bei dieser Gelegenheit meine Sprachkenntnisse erweitern.
Zanfar schaltete sich glücklicher Weise hilfreich ein.
„Was die Dame Chasin eigentlich sagen wollte, ist dass wir eure Bereitschaft, bei der Rettung der Schwester des Königs zu helfen, begrüßen.“
Er warf einen Blick zu Chasin und sie sah ihn an.
Huch, was ist denn jetzt? Habe ich etwas falsch gemacht?
„Und wir Beide wissen … einige von uns im Detail … wie der Alterungsprozess der Menschheit abläuft und wissen, dass man auch mit 42 für gewöhnlich noch völlig Einsatzfähig ist, auch wenn man nicht mehr zu den jüngsten Semestern zählt.“
Genau … Sie hatte mich nach meinem Wissen gefragt und ich habe geantwortet.
Zanfar räusperte sich, zum einen um seine wieder erheblich nachlassende Stimme wieder zu erwecken, und um ein weiteres Lachen zu unterdrücken.
Wenn sie gleich ausrastet versuche ich das Thema auf die Skizzen zurück zu lenken, vielleicht hilft es ja …
Habe ich sie beleidigt? Es war doch nur die Antwort auf ihre Frage, ein reiner Informationsaustausch von Fakten...
„Mich würde jedoch auch interessieren, inwieweit Euch der … Fluch? … oder was auch immer diese Veränderung ausgelöst hat, eure Konstitution beeinflusst. Ich bin sicher, ihr habt einige äußerst wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten, die Euch auch mit leichten Beeinflussungen zu einem guten Mitglied in der Partie machen und ihr wärt sicher nicht hier, wenn ihr der Aufgabe nicht gewachsen wärt. Es ist also reines Interesse.“
Versuchte er sich in Diplomatie und nahm einen tiefen Schluck aus der Tasse.
Er macht das gut. Seltsam … normaler Weise bin ich es doch die die … nein ich sammle nur Daten und überlasse die Auswertung und Reaktion anderen, nur geht das hier nicht. Ich bin involviert und damit nicht mehr objektiv. Diese Position ist mir neu und ich muss mein Verhalten noch anpassen. Eine Korrektur meiner Vorgehensweise wäre vielleicht nötig. Neubewertung der Parameter und Strukturierung der Abläufe. Zanfar versucht sich gerade als Vermittler, also geht er davon aus, dass ich einen Fehler gemacht habe. Die Farben der Dame entsprechen einem aufgebrachten Emotionstyp. Sollte ich vielleicht die hier oft verwendeten höfischen Gepflogenheiten anwenden und ihr schmeicheln so wie Niklas? Würde das nicht ihre Intelligenz beleidigen?
Chasin beobachtete noch immer Zanfar als sich in seinem Kopf neue Gedanken formten.
Moment ... ICH bin der Diplomat?! Dann bestehe ich aber auch darauf, dass wir den Rollentausch bei behalten und Chasin sich gleich leidenschaftlich in unseren Privatgemächern auf mich stürzt und mich von meinem Zölibat erlöst.
Rollentausch? Moment … im Umkehrschluss sieht er es also als seine Aufgabe sich gleich „leidenschaftlich auf mich zu stürzen“ und aus meinem … Zölibat??? Die Bedeutung dieses Wortes in der jetzigen Situation zu verwenden ist unlogisch. Zölibat bedeutet Ehelosigkeit. Warum sollte ich Zanfar heiraten? Beziehungsweise, warum sollte er mich heiraten wollen? Eine solche Verbindung hätte keinerlei produktiven Nutzen, zumal eine Verbindung unter den Rassen bisher bei uns nicht oft gestattet wurde, zumindest weiß ich nur von einem Fall und der war zu experimentellen Zwecken vereinbart worden. Aber vielleicht bedeutet die Ehe in seinem Volk oder bei den Nichtgenannten etwas anderes als in meinem. Allerdings habe ich die Menschen hier das Wort auch schon in einem anderen Zusammenhang verwenden hören. Die Grauen Damen der Inquisition leben im Zölibat, aber warum vergleicht er mich mit diesen intellektuell fehlgeleiteten Frauen die einem Gott dienen, anstatt ihre Fähigkeit zu konstruktivem Denken zu benutzen?
Ein Blick zu der Magierin unterbrach zum Glück Chasins viel zu schnelle und rotierenden Gedankengänge.

Mhmm... sehr nett ausgedrückt, Kollege. Du versuchst gerade die Scherben zu kitten, ja? Und das von einem Dunkelelfen.
Zanfar schien Eridas Neugierde zu wecken, gleichzeitig blickte sie ihm aufmerksam, fast mit 'wissenschaftlichem Interesse' entgegen. Ihre Haltung wurde ein klein wenig gerader, soweit das machbar schien.
"Ich bin schon länger kein junger Grashüpfer mehr und so gern ich es verleugnen würde: dieser Körper beeinträchtigt meine athletischen Fähigkeiten und meine Konstitution mehr, als ich es möchte. Ich werde Euch nichts vormachen; ich kann keine halbe Stunde am Stück mehr laufen. Ich kann etwas schlechter hören, als eine gewöhnliche Zweiundvierzigjährige, ich habe bei schlechten Sichtverhältnissen Probleme mit dem Scharfsehen. Bis zu besagtem Vorfall war ich jedoch für eine Magierin in bester körperlicher Verfassung und alles andere als ein Bücherwurm. Es ist mir möglich, mit meinem Lebenswillen gegen diese Gebrechen anzukämpfen, was ich auch tagtäglich tue - naja, fast jeden Tag", murrte sie kurz düsterer. Und jeder, der einfach eine Achtzigjährige in mir erwartet, erlebt sein blaues Wunder. Meinetwegen könnt Ihr mich während der Anreise selber auf die Probe stellen, um ein genaueres Bild zu erhalten."
Sie sah wieder zu Chasin.
"Also: ja, ich erscheine älter, als ich bin. Wir gerieten bei dem Bemühen, einen durchgedrehten Nekromanten aus Zyranus zu stoppen, in eine Ritualzone, in der es extreme temporale Fluktuationen gab. Und in diesen hatte es sich ein höherer Dämon gemütlich gemacht, der tatsächlich laut Überlieferungen an den Seelen berühmter Toter interessiert ist. Es heißt, um diese wiederzubeleben... sucht und entzieht er Lebenszeit von Opfern, die zu sehr in seine Nähe gelangen."
Fast unbewusst wischte sie mit drei erhobenen Fingern ihrer rechten Hand von links nach rechts vor sich durch die Luft - es sah nach einer Schutz- oder Abwehrgeste aus.
"Es kam zu vorzeitigen Alterungen, wobei wir nicht wissen, ob die Anomalie oder der Dämon daran schuld war - vielleicht auch beides. Noch länger da drin, und einige von uns wären vermutlich ganz dahingewelkt."
Wieder dominierte das Trauer-Braun ihre Aura, vermischt mit ablehnendem Lila.
Anscheinend hat sie dort jemanden verloren.
"Allerdings war es wichtig, dass wir Erfolg hatten, sonst dürften wir uns jetzt wieder mit Belphegor herumschlagen."
Ihr Blick wurde finster und zeigte auf einmal ungeahnte Kampfeslust.
"Einem der übelsten Magi, die Zyranus je hervorgebracht hat und dem wir selbst heute noch einige der widerlichsten Mischkreaturen zu verdanken haben... und womöglich sogar den Hybridenvirus."
Sie schüttelte sich kurz, wie um üble Erinnerungen abzuschütteln.
"Aber... für Geschichtchen ist später immernoch Zeit"
, murrte sie, das Thema wohl selber beenden wollend und senkte ihren düster gewordenen Blick wieder auf den Wein.
Zumindest ist ein späterer Zeitpunkt nicht von ihr ausgeschlossen worden, dass lässt hoffen.
Chasin nickte zweimal sehr kurz und schnell, aber zufrieden.
Ich werde mich nun erst einmal ein wenig zurück nehmen. Etwas stimmt nicht mit meiner Wahrnehmungsverarbeitung, auch wenn dieser Honig ganz köstlich schmeckt und meine Konzentration fokussiert. Ich darf jetzt aber nicht das Gesamtbild aus den Augen verlieren. Ich muss diese neue Situation beobachten und die Herren ihre Pläne schmieden lassen. Gegebenen Falls kann man ja immernoch eingreifen. Niklas hat noch nicht wirklich viel von seinen Vorbereitungen preis gegeben. Hierfür wäre jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen.
Sie wandte sich an san Walsing:
„Ich nehme an, ihr möchtet uns nun über eure Vorbereitungen in Kenntnis setzen?“
Ihre übereinander geschlagenen langen Beine zeigten eine leichte Neigung zur Hyperaktivität und motorischer Unruhe, die bei der sonst oft vollkommen reglosen und konzentrierten Tha'Roon schon auffallen könnte. Ihr linker Fuß wippte unbewusst in kleinen Bewegungen und einem schnellen Rhythmus auf und ab.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 15. November 2015, 15:15

Die Gewitterwolken, die, metaphorisch gesehen, über Frau Lavalls Haupt schwebten, sorgten für einige Anspannung in der Haltung des Nichtgenannten. Er begann schon, die Distanz zu ihr abzuschätzen, die zwischen ihnen lag. Sie würde ganz sicher mit Magie angreifen, was er vermutlich nicht verhindern konnte, aber zumindest würde er ihre Aufmerksamkeit so schnell wie möglich an ich binden können. Ob er es überleben würde, blieb offen. Walsings besorgtes Gesicht mahnte ihn noch mehr zur Vorsicht.
Als die Wassermagierin aber zu fassen schien, und recht nüchtern Antwortete, seufzte er innerlich erleichtert auf. Ich beschütze Chasin doch lieber vor kleinen Hündchen als vor wütenden Wassermagiern.
"Ich bin schon länger kein junger Grashüpfer mehr und so gern ich es verleugnen würde: dieser Körper beeinträchtigt meine athletischen Fähigkeiten und meine Konstitution mehr, als ich es möchte. Ich werde Euch nichts vormachen; ich kann keine halbe Stunde am Stück mehr laufen. Ich kann etwas schlechter hören, als eine gewöhnliche Zweiundvierzig jährige, ich habe bei schlechten Sichtverhältnissen Probleme mit dem Scharfsehen. Bis zu besagtem Vorfall war ich jedoch für eine Magierin in bester körperlicher Verfassung und alles andere als ein Bücherwurm. Es ist mir möglich, mit meinem Lebenswillen gegen diese Gebrechen anzukämpfen, was ich auch tagtäglich tue - naja, fast jeden Tag", murrte sie kurz düsterer. Und jeder, der einfach eine Achtzigjährige in mir erwartet, erlebt sein blaues Wunder. Meinetwegen könnt Ihr mich während der Anreise selber auf die Probe stellen, um ein genaueres Bild zu erhalten."
Mit anderen Worte: Ja sie ist stark beeinträchtigt … und vielleicht wird das ihre letzte Reise. Was für ein grausames Schicksal. Menschen haben ohnehin nur ein kurze Lebensspanne. Diese dann nochmals reduziert zu bekommen, muss ein äußerst harter Schlag sein … aber das wäre es wohl für jeden.
Sie sah wieder zu Chasin. 
"Also: ja, ich erscheine älter, als ich bin. Wir gerieten bei dem Bemühen, einen durchgedrehten Nekromanten aus Zyranus zu stoppen, in eine Ritualzone, in der es extreme temporale Fluktuationen gab. Und in diesen hatte es sich ein höherer Dämon gemütlich gemacht, der tatsächlich laut Überlieferungen an den Seelen berühmter Toter interessiert ist. Es heißt, um diese wiederzubeleben... sucht und entzieht er Lebenszeit von Opfern, die zu sehr in seine Nähe gelangen." 
Fast unbewusst wischte sie mit drei erhobenen Fingern ihrer rechten Hand von links nach rechts vor sich durch die Luft - es sah nach einer Schutz- oder Abwehrgeste aus. 
"Es kam zu vorzeitigen Alterungen, wobei wir nicht wissen, ob die Anomalie oder der Dämon daran schuld war - vielleicht auch beides. Noch länger da drin, und einige von uns wären vermutlich ganz dahingewelkt. Allerdings war es wichtig, dass wir Erfolg hatten, sonst dürften wir uns jetzt wieder mit Belphegor herumschlagen." 
Ihr Blick wurde finster und zeigte auf einmal ungeahnte Kampfesslust. 
"Einem der übelsten Magi, die Zyranus je hervorgebracht hat und dem wir selbst heute noch einige der widerlichsten Mischkreaturen zu verdanken haben... und womöglich sogar den Hybridenvirus." 
Sie schüttelte sich kurz, wie um üble Erinnerungen abzuschütteln.
"Aber... für Geschichtchen ist später immer noch Zeit"
, murrte sie, das Thema wohl selber beenden wollend und senkte ihren düster gewordenen Blick wieder auf den Wein.
DAS muss eine interessante Geschichte sein! Hoffentlich finden wir später noch Zeit dafür. Könnten wir sie in einen jüngeren Körper transferieren, wäre sie Perfekt. Eine solche Opferbereitschaft … was für ein Glücksgriff. Sie ist ein Held, mehr als ich oder Chasin jemals sein könnten. Wobei, Chasin hat auch alle Voraussetzungen dafür, sie braucht nur noch etwas mehr Erfahrung im 'Pfeilhagel' und etwas mehr Zugang zu ihrer emotionalen Seite. Definitiv nicht die schlechteste Gesellschaft um Sühne zu tun und gleich noch einiges über das Leben und andere Blickwinkel zu lernen.
Der Nichtgenannte hatte Chasins immer nervöser werdende Körpersprache bemerkt und machte sich mehr und mehr Sorgen. Für gewöhnlich war die Diplomatin taktvoll und die ruhe in Person. Ihre derzeitige Impulsivität und Unruhe begannen ihn nervös zu machen. Und Walsing schien es langsam auch zu bemerken, zumindest sprach die falten zwischen seinen Augenbrauen und seine Blicke in Richtung der Tha'Roon dafür. Etwas hat sich geändert … aber was. Er blickte sich im Raum um. Er hätte auf die Wassermagierin getippt, hätte Chasins Verhalten nicht erst für deren Ärger gesorgt. Ein schnuppern verriet ihm nur, dass die Luft frisch und bis auf den leichten Geruch des Tees neutral schien. Allerdings war er auch ein Dunkelelf und kein Bluthund. Zu sich genommen hatte Chasin auch nur den Tee, und den hatte er auch zu sich genommen und spürte rein gar nichts. Des weiteren machte es keinen Sinn für die anwesenden Personen oder aber den König, Chasin zu vergiften. Könnte es ein Anschlag sein? Aber warum dann mit einem Gift mit dieser Wirkung? Könnte jemand gewusst haben, dass Lavalle hier sein würde und hatte damit gerechnet, dass Chasin sie erzürnen würde? Definitiv zu komplex und abwegig, der Attentäter hätte ein Wahrsager sein müssen. Das kann es nicht sein.
Chasin wandte sich an san Walsing:
„Ich nehme an, ihr möchtet uns nun über eure Vorbereitungen in Kenntnis setzen?“
Ihre übereinander geschlagenen langen Beine zeigten eine leichte Neigung zur Hyperaktivität und motorischer Unruhe, die bei der sonst oft vollkommen reglosen und konzentrierten Tha'Roon schon auffallen könnte. Ihr linker Fuß wippte unbewusst in kleinen Bewegungen und einem schnellen Rhythmus auf und ab.
Bei einem Menschen würde ich mir keine Gedanken machen, aber bei Chasin … wenn ich jetzt eingreife, wird es offensichtlich, aber kann ich aus Höflichkeit heraus riskieren, dass es ihr schlecht geht? Vielleicht ist es doch etwas im Tee …
Er griff vor sich auf den Tisch und nahm Chasins statt seiner Tasse, um einen Schluck daraus zu nehmen. Blöde Idee … aber etwas anderes fällt mir gerade auch nicht ein.

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Dienstag 17. November 2015, 22:10

„Ich nehme an, ihr möchtet uns nun über eure Vorbereitungen in Kenntnis setzen?“
Nach einem kurzen Blickwechsel zwischen san Walsing und Franceska schob diese die mitgebrachten Zeichnungen mittiger auf den Tisch und breitete sie aus...

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Die Augen aller Anwesenden richteten sich darauf und Erida hob die Brauen und machte ein nachdenkliches Gesicht. Könnten tatsächlich Dunkelelfenkluften sein... Interessant... Die Gedanken der jungen Dame waren da schlichter: Irgendwie düster, aber schön. Oh, das links von ihr gefällt mir, das sind schöne Haare... - aber um ihre Meinung würde es hier wohl weniger gehen, schon gar nicht, wenn sie nach solchen Aspekten urteilte.
Niklas beobachtete am ehesten den Nichtgenannten aufmerksam.

"Was meint Ihr?", fragte er nach einer großzügig bemessenen Weile, um sich die Entwürfe eingehend genug anzusehen. Haben wir überhaupt den Stil von Dunkelelfen wirklich getroffen?, schien er sich zu sorgen - seine Aura zeigte deutlich eine entsprechende Untermalung von Blau.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Mittwoch 25. November 2015, 21:57

Der Nichtgenannte warf nun einen genaueren Blick auf die Zeichnungen, hob die Papier Bögen hoch, musterte jede Zeichnung genau und prüfte sie auf Herz und Nieren. Der Künstler hatte sich offensichtlich sehr viel Mühe dabei gegeben, die Eleganz der Dunkelelfischen Mode zu imitieren. An manchen Stellen hatte er sie nicht ganz getroffen, aber die Handschrift des Künstlers hatte genug Charakter, um diese 'Fehlgriffe' gezielt wirken zu lassen. Es war durchaus möglich, dass diese Kleidung als 'extravagant' durch ging, ohne mit der Dunkelelfischen Mode zu brechen. Seinen persönlichen Favoriten hatte der Nichtgenannte insgeheim schon gefunden und eine gewisse Vorfreude erfasste ihn im Gedanken daran, das fertige Ergebnis zu tragen. Bei den Entwürfen für Chasin war es schwieriger. Sie alle machten einen guten Eindruck, waren finster und elegant und gut gewählt. Etwas fehlt ... oder ... warte! Etwas ist zu viel!
Er begann, mit seinen Händen einzelne Bereiche der Entwürfe für Chasin ab zu halten, bis er schließlich ein mehr oder minder zufriedenes Brummen ausstieß. ER schien die anwesenden im Raum fast vergessen zu haben, während er grübelte, doch jetzt wand er sich an sie, wobei seine Aufmerksamkeit primär Walsing und Chasin galt.
"Die Entwürfe sind gut. Der Schneider scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Der hier ..."
Er deutete auf die Zeichnung des mittleren Bogens auf der rechten Seite.
"... gefällt mir am besten."
Er nahm einen weiteren Schluck Tee, diesmal aus seiner Tasse, dann fuhr er fort.
"Die Entwürfe für Chasin müsste nochmals überarbeitet werden."
Der Nichtgenannte zückte seinen Kreidestift und begann, Notizen auf den Entwürfen zu machen.
"Das hier wäre ein gutes Oberteil, aber Schulterfrei. Und diese dünne ... hrm Schürze? Nennt man das so?"
Die erste Markierung wanderte zu dem ersten Blatt, auf dem er das Oberteil des Entwurfs rechts markierte, und dann die verzierende Schürze auf der linken Seite ankreuzte.
"Aber ohne Hose. Vielleicht könnte ich mit hohen Strümpfen Leben ... und vielleicht ein paar Sandalen dazu? Und wir brauchen unbedingt eine Korsage dazu!"
Etwas begeisterter als angebracht, fuhr er nach einem kurzen Moment fort. Vermutlich hatte er gerade ein sehr plastisches Bild vor Augen, während er seine Wünsche erläuterte.
"Der Schleier hier ist hübsch .... aber nichts hochgeschlossenes dazu ... wobei, vielleicht ein Halsband." Mit Kette dran bitte. den letzten Teil Murmelte er etwas leiser und fast zu sich selbst.
"Die Haare müssen unbedingt offen sein! Und alles in allem, weniger Stoff, mehr Haut bitte."
Verkündete er wie selbstverständlich. Dann ließ er den Blick über den Raum schweifen und schien sich jetzt erst gewahr zu werden, dass er von drei Frauen umgeben war. Er Räusperte sich.
"Natürlich nur, um der Dunkelelfischen Mode etwas mehr zu entsprechen, ich würde sonst auch etwas angezogeneres Bevorzugen." fügte er hinzu.
Das Bild von Chasin in knapper Kleidung war zugegebener Maßen ein durchaus Willkommener Anblick. Allerdings hätte der Dunkelelf es vorgezogen, dieses Privileg alleine genießen zu können, statt seine Freundin so der ganzen Welt zu präsentieren. Aber tatsächlich würde sie in dieser 'Sklaven-Garderobe' ganz wunderbar in das Bild passen, dass sie versuchen würden, zu erschaffen. Das Halsband und die dazugehörige Kette, an die er gedacht hatte, bereiteten ihm vielleicht etwas zu viel Vergnügen, aber er hatte dem reiz des Halsbandes nicht widerstehen können. Ob sich Chasin wohl darauf einlassen würde?

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Samstag 28. November 2015, 14:53

Chasin beobachtete die Anwesenden still schweigend. In ihrem Innern kämpfte sie immernoch mit ihren übersteigenrten Eindrücken und ihr Körper kämpfte mit dem zu hohen Zuckergehalt in ihrem Blut. Niklas beobachtete am ehesten den Nichtgenannten aufmerksam.
"Was meint Ihr?"
, fragte er nach einer großzügig bemessenen Weile, um sich die Entwürfe eingehend genug anzusehen.
Haben wir überhaupt den Stil von Dunkelelfen wirklich getroffen?
Seine Aura zeigte deutlich eine entsprechende Untermalung von Blau.
Zanfar warf nun einen genaueren Blick auf die Zeichnungen, hob die Papier Bögen hoch, musterte jede Zeichnung genau. Eine gewisse Freude erfasste ihn und ließ sich in seiner Aura lesen. Bei der Betrachtung von den Entwürfen für Chasin war es schwieriger.
Etwas fehlt ... oder ... warte! Etwas ist zu viel!
Er begann, mit seinen Händen einzelne Bereiche der Entwürfe für Chasin ab zu halten, bis er schließlich ein mehr oder minder zufriedenes Brummen ausstieß.
"Die Entwürfe sind gut. Der Schneider scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Der hier ..."
Er deutete auf die Zeichnung des mittleren Bogens auf der rechten Seite.
"... gefällt mir am besten."
Er nahm einen weiteren Schluck Tee, diesmal aus seiner Tasse, dann fuhr er fort.
"Die Entwürfe für Chasin müsste nochmals überarbeitet werden."
Der Nichtgenannte zückte seinen Kreidestift und begann, Notizen auf den Entwürfen zu machen.
"Das hier wäre ein gutes Oberteil, aber Schulterfrei. Und diese dünne ... hrm Schürze? Nennt man das so?"
Die erste Markierung wanderte zu dem ersten Blatt, auf dem er das Oberteil des Entwurfs rechts markierte, und dann die verzierende Schürze auf der linken Seite ankreuzte.
"Aber ohne Hose. Vielleicht könnte ich mit hohen Strümpfen Leben ... und vielleicht ein paar Sandalen dazu? Und wir brauchen unbedingt eine Korsage dazu!"
Etwas begeisterter als angebracht, fuhr er nach einem kurzen Moment fort. Chasin verfolgte das Gespräch fast in Trance. Vermutlich hatte er gerade ein sehr plastisches Bild vor Augen, während er seine Wünsche erläuterte und seine Aura befand in ständigem Wandel, was wiederum für die Tha'Roon sehr faszinierend war.
"Der Schleier hier ist hübsch .... aber nichts hochgeschlossenes dazu ... wobei, vielleicht ein Halsband."
Mit Kette dran bitte.

Den letzten Teil Murmelte er etwas leiser und fast zu sich selbst.
"Die Haare müssen unbedingt offen sein! Und alles in allem, weniger Stoff, mehr Haut bitte."
Verkündete er wie selbstverständlich. Dann ließ er den Blick über den Raum schweifen. Er räusperte sich.
"Natürlich nur, um der Dunkelelfischen Mode etwas mehr zu entsprechen, ich würde sonst auch etwas angezogeneres Bevorzugen."
, fügte er hinzu. Sein Blick wanderte zu ihr und sie nickte nur höflich lächelnd wie sie es immer tat.
„Ich schließe mich seinen Änderungsvorschlägen selbstverständlich an.“
Damit wanderte ihr Blick auch kurz über die Zeichnungen, jedoch ohne wirkliche emotionale Regung. Kleidung war ein Mittel zum Zweck und hatte allein den Nutzen dem Auge des Betrachters das vorzuspielen was er sehen wollte. Es war eine Frage des Respekts und der Anpassungsfähigkeit sich angemessen zu kleiden. In einer höfischen Umgebung trug man elegant, auf einem Bauernhof einfache Kleidung um nicht aufzufallen. Um so passender sie gewählt war um so leichter würden sie ihren Plan umsetzen können und in diesem Fall vertraute sie da ganz ihrem Begleiter. Vermutlich hätte sie sich auch splitterfasernackt in einem Käfig geräkelt, wenn er es für nötig befunden hätte. Chasin hatte da wohl am wenigsten Probleme mit moralischen Hürden. Ihr kam es immer auf die logisch Nachvollziehbarkeit und Effizienz an. Dazu viel ihr gerade noch ein anderer Aspekt ihres Plans ein, den sie vielleicht ansprechen sollte:
„Gibt es Benimmregeln die wir verinnerlichen sollten? Wenn wir als Sklaven eines dunklen Herren auftreten sollen, wäre eine Unterweisung in konformen Verhalten ebenfalls angemessen... “
Chasin hatte in der Wir-Form gesprochen, da schließlich die ältere Dame und einige Hybriden sie begleiten sollten. Eine Unterweisung würde einige Zeit in Anspruch nehmen, die zum Beispiel der Schneider für seine Arbeiten an den „Kostümen“ brauchte.
„... ebenso wie ein stimmige Geschichte, wer wir sind und vor allem wer unser Herr ist.“
Damit sah sie zu Zanfar, lächelte höflich und machte einen Knicks vor ihm. Die ganze Geste war weder sarkastisch noch irgendwie falsch, sie zeugte eher von echter Zuneigung, was leider auch nicht ganz recht in das Bild einer Sklavin und ihrem Herrn passen dürfte. Wie man sich als Sklave verhielt, das müsste man der Tha'Roon wohl noch beibringen. Lernen würde sie es schnell, solange ein Nutzen dahinter stand, doch bei einem so elitären Volk … wie weit durfte man da gehen, bevor es unglaubwürdig wurde. Selbst wenn man sie wie einen Sklaven besitzen wollte, so musste man bei den feinen Gliedern doch eher an eine teure Porzellanpuppe denken, die man lieber sicher ganz oben im Regal verstaute oder hinter Glas ausstellte. Chasin sah in die Runde und wartete auf weiter Absprachen und das was noch kommen sollte.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 3. Dezember 2015, 22:41

"Die Entwürfe sind gut. Der Schneider scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben."
Niklas entspannte sich im Verlauf der Änderungsvorschläge des Nichtgenannten spürbar und beobachtete den Prozess mit zunehmender Heiterkeit. Das Ganze scheint ihm Spaß zu machen, hm?, kommentierte er das Geschehen gedanklich. Es war still im Raum. "...wobei, vielleicht ein Halsband." Die Augenbrauen des Meisterspions hoben sich erwartungsvoll belustigt. Kommen da später Ketten dran?, folgte der nächste Kommentar, während Niklas selber nur hörte, dass der Nichtgenannte etwas in seine Maske murmelte.

Erida hatte das Weinglas beiseite geschoben und sich ziemlich weit auf den Tisch gelehnt, um die Entwürfe genauer zu betrachten. Ich zieh den Fummel nicht an, stellte sie mürrisch fest und schien von Zanfars Träumereien zu Chasin weniger begeistert. Sowas ähnliches vielleicht, dass ich dazu gehöre...
Ein HALSBAND?!

"Und alles in allem, weniger Stoff, mehr Haut bitte."
"Ihr wisst aber schon, welche Jahreszeit wir da haben werden...?", schoss sie mit trockenem Zynismus dazwischen.
"Natürlich nur, um der Dunkelelfischen Mode etwas mehr zu entsprechen, ich würde sonst auch etwas angezogeneres Bevorzugen.
Ja, genau... Petrol, lila und dieses verfärbte Gelb, was bei Niklas so oft zu sehen war, tauchten bei der Magierin auf.
"Also ich kann mit etwas hochgeschlossenerem da ganz hervorragend leben." Von mir aus steck mich in einen Kartoffelsack mit deinen Dunkelelfensymbolen, und gut! "Hohe Strümpfe stehen mir auch nicht so gut..."
Niklas drohte bei dem Kommentar loszuprusten und hätte fast etwas von seinem Malzwein verschüttet. BILDER RAUS aus meinem Kopf!!
"Wir kriegen das sicher hin!", hustete er und wedelte sich selber Luft zu. Die Wassermagierin grinste wölfisch.

Chasin sprach ein weiteres Thema an: "Gibt es Benimmregeln die wir verinnerlichen sollten? ... ... ebenso wie ein stimmige Geschichte, wer wir sind und vor allem wer unser Herr ist."
Der Edle ließ sie ausreden und nickte, sah dann einmal kurz zu Erida: "Franceska lässt Euch ein Zimmer ganz in der Nähe der Diplomatin zurecht machen, so dass Ihr euch in den ein bis allerhöchstens drei Tagen, bis ihr aufbrecht, ganz nach Belieben treffen und besprechen könnt."
Die Wassermagierin nickte nur knapp.
"Was die Geschichte angeht...", wandte er sich ernster werdend an die anderen beiden, vornehmlich an den Nichtgenannten, "werden wir zum Teil jetzt Eure Hilfe brauchen: Denn Ihr kennt trotz all unserer Recherchen und trotz Eurer Abwesenheit die Kultur und Gegebenheiten der Dunkelelfen weit besser, als wir es könnten. Ich weiß, dass der Herrscher Morgerias, Kraen Amraén, über einige enge Vertraute verfügt, die er in solchen Fällen ausschickt. Sagt Euch der Name 'Myra Zhai' etwas?", fragte er mit düster klingender Stimme. "Seine rechte Hand, wie es heißt, wobei er dieser Schlange vermutlich nicht einmal so weit trauen kann, wie er sie wohl werfen könnte." Ist für Dunkelelfen aber wohl normal.
Erida schürzte bei dem Namen nachdenklich die Lippen und furchte grübelnd die faltige Stirn. Myra Zhai..? Myra Zhai... hab ich den Namen nicht schon mal gehört? Sagte Saytania da nicht was? Hrch...

Der Meisterspion erklärte weiter: "Sie residiert zur Zeit in Grandessa und es ist wahrscheinlich besser, wenn wir um die gute Dame einen so großen Bogen wie möglich machen. Allerdings solltet Ihr eben besser wissen, dass sie da ist und, was die Dunkelelfen angeht, wohl so etwas wie das Kommando hat.
In Troman haben sich die Dunkelelfen bisher noch kaum blicken lassen. Selbst in Grandea sind sie nicht besonders zahlreich, aber verstehen es, schnell und mit Geschick alle möglichen wichtigen Positionen zu besetzen oder unter ihren Einfluss zu bringen." Ein sehr helles Türkis schien eine Art von Respekt gegenüber diesem Umstand auszudrücken.
Niklas hatte sein Glas beiseite gestellt und tippte nachdenklich und vielleicht sogar etwas nervös die Fingerkuppen aneinander. "Wir brauchen Eure Kenntnisse, was es braucht, um in diesen Machtstrukturen etwas zu fingieren, was Euch berechtigt, die Herzogin an und mit Euch zu nehmen, ohne dabei fast zwangsläufig nach Grandea zu müssen", wandte er sich an den Nichtgenannten. Er sah Zanfar an und schien zunächst von ihm Vorschläge oder zumindest eine Einschätzung zu erwarten.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 6. Dezember 2015, 23:50

Der Nichtgenannte, der zuvor völlig in seinen Gedanken um die leicht bekleidete Chasin versunken war. Blinzelte irritiert, als sich ein anderes Bild vor die rothaarige Tha‘Roon schob. Er schüttelte den Kopf leicht, um die wenig ästhetische Vision zu vertreiben. Er schloss sich san Walsing Einwurf "Wir kriegen das sicher hin!" an, um sicher zu stellen, dass es bei seiner unwillkommenen Fantasie blieb.
„Ich … bin völlig Eurer Meinung, hohe Strümpfe und wenig Stoff behalten wir besser Chasin vor ... oder werden dieser Mission noch andere Frauen“ … bitte wohlgeformt und jünger … beitreten?“

„Ich schließe mich seinen Änderungsvorschlägen selbstverständlich an.“ Bestätigte Chasin den Vorschlag des Nichtgenannten.
Und ich fühle mich schlecht, weil ihr vermutlich überhaupt nicht klar ist, welche Wirkung diese Kleidung auf ihre Umwelt haben wird … ich muss es ihr in einem Ruhigen Moment erklären.
Chasin sprach ein weiteres Thema an: "Gibt es Benimmregeln die wir verinnerlichen sollten? ... ... ebenso wie ein stimmige Geschichte, wer wir sind und vor allem wer unser Herr ist."
Der Edle ließ sie ausreden und nickte, sah dann einmal kurz zu Erida: "Franceska lässt Euch ein Zimmer ganz in der Nähe der Diplomatin zurecht machen, so dass Ihr euch in den ein bis allerhöchstens drei Tagen, bis ihr aufbrecht, ganz nach Belieben treffen und besprechen könnt."

Ein guter Gedanke. Himmel ich dachte, ich hätte die Zeiten hinter mir gelassen, in denen ich mich mit Dunkelelfischer Etikette befasse ... gut das wir noch einige Zeit reisen werden, bevor es ernst wird, drei Tage sind bei weitem nicht genug, um sich kennen zu lernen und aufeinander ein zu spielen.
"Was die Geschichte angeht...", wandte Niklas sich ernster werdend an die anderen beiden, vornehmlich an den Nichtgenannten, "werden wir zum Teil jetzt Eure Hilfe brauchen: Denn Ihr kennt trotz all unserer Recherchen und trotz Eurer Abwesenheit die Kultur und Gegebenheiten der Dunkelelfen weit besser, als wir es könnten. Ich weiß, dass der Herrscher Morgerias, Kraen Amraén, über einige enge Vertraute verfügt, die er in solchen Fällen ausschickt. Sagt Euch der Name 'Myra Zhai' etwas?", fragte er mit düster klingender Stimme. "Seine rechte Hand, wie es heißt, wobei er dieser Schlange vermutlich nicht einmal soweit trauen kann, wie er sie wohl werfen könnte. Sie residiert zur Zeit in Grandessa und es ist wahrscheinlich besser, wenn wir um die gute Dame einen so großen Bogen wie möglich machen. Allerdings solltet Ihr eben besser wissen, dass sie da ist und, was die Dunkelelfen angeht, wohl so etwas wie das Kommando hat.
In Troman haben sich die Dunkelelfen bisher noch kaum blicken lassen. Selbst in Grandea sind sie nicht besonders zahlreich, aber verstehen es, schnell und mit Geschick alle möglichen wichtigen Positionen zu besetzen oder unter ihren Einfluss zu bringen."
Niklas hatte sein Glas beiseite gestellt und tippte nachdenklich und vielleicht sogar etwas nervös die Fingerkuppen aneinander. "Wir brauchen Eure Kenntnisse, was es braucht, um in diesen Machtstrukturen etwas zu fingieren, was Euch berechtigt, die Herzogin an und mit Euch zu nehmen, ohne dabei fast zwangsläufig nach Grandea zu müssen", wandte er sich an den Nichtgenannten. Er sah Zanfar an und schien zunächst von ihm Vorschläge oder zumindest eine Einschätzung zu erwarten.

„Hrmm.“ Brummte der Nichtgenannte und einige Sekunde schweigen folgten dem Kommentar. Seine Gedanken begannen zu rasen. Myra Zhai? Eher schneide ich mir eigenhändig die Eier ab, als ihr entgegen zu treten, vor allem nicht als Verräter! Wenn Chasin auch nur in ihre Nähe käme … eher töte ich die einzige Person die mir wirklich etwas bedeutet, als sie in Myras Fänge geraten zu lassen. Der Plan muss wirklich gut sein, damit wir sie umgehen können … nur wie?!
Er nahm einen Schluck aus seiner Tasse, während er weiter um eine Adäquate Antwort bemüht war.
Wenn ich mich als zu hochrangig ausgebe, ist das Risiko, entdeckt zu werden, zu hoch. Vielleicht ginge es, wenn ich mich als Gesandter einer der Statthalter ausgebe … vielleicht als Spion? Aber das ist immer noch zu anfällig. Wenn Myra nicht will, dass wir Bodovica mitnehmen, dann kann sie uns immer noch aufhalten. Und ihr diesen Leckerbissen unter den Krallen weg ziehen kann man nur, wenn man sie überzeugt, und genug Macht hinter sich hat. Da wird wohl kaum der Name eines Statthalters reichen. Es müsste schon Kraen Amraén selbst nach ihr schicken … und seinen inneren Befehlskreis wird man kennen … zumindest der, der permanent in seiner Armee und seinem Politischen Kreis Tätig ist.
Er hatte die Tasse in den Händen behalten und drehte sie Gedankenverloren, während er gedankenverloren die Schwaden aus Chasins Pfeife betrachtete.
Was könnte Amraén mit ihr anstellen wollen, außer sie zu vernehmen und als politisches Druckmittel ein zu setzen.
Er wand den Kopf in die Runde und begegnete erwartungsvollen Gesichtern. Oh verdammt, ich sollte endlich etwas sagen! Inzwischen rede ich ja wieder … Er nahm einen weiteren Schluck der inzwischen recht leeren Tasse und schluckte schwer. Himmel mir will nichts Sinnvolles einfallen, aber ich kann doch nicht einfach Chasin und unsere zukünftigen Gefährten mit meiner Ahnungslosigkeit ins Verderben rennen lassen! Da kann ich uns ja gleich für die Hatz anmelden.
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Überrascht davon, wie simpel es plötzlich schien, sprach er seinen Gedanken aus.
„Die Hatz. Das ist die Lösung!“
Als ihm nur Unverständnis begegnete, begann er seinen Plan zu erläutern.
„Wir brauchen etwas, dass genug Autorität gegenüber Myra besitzt … die Statthalter wären eine Option, aber ich bin nicht überzeugt. Die Statthalter selbst sind zu bekannt, als das ich mich sicher als einer von ihnen ausgeben könnte. Das Einzige, was uns wirklich etwas Sicherheit böte, wäre ein direkter Befehl Amraéns. Myra ist sein Verlängerter Arm und führt, mehr oder minder, seinen Willen aus. Aber es gibt etwas, dass er vielleicht Nachfolgend beschlossen haben könnte.
Ich weiß nicht, ob ihr schon davon gehört habt … der Hatz. Sie findet etwa einmal im Jahr statt. Sklaven werden vor die Tore der Stadt gebracht und wie Vieh gejagt. Bodovica mag als politische Geisel und Informationsquelle viel Wert sein, aber es lässt sich auch gut verkaufen, dass Kraen sie zu seinem persönlichen Vergnügen über die tote Ebene jagen will. Es wäre ein Schlag ins Gesicht Jorsans und würde potentiell eine weitere unkluge Reaktion seitens des Königsgeschlechts auslösen. Selbst Myra wird es für Schlüssig halten … und ich denke nicht, dass jemand auf die Idee käme, dass Jorsa selbst so etwas inszeniert, um sie zu befreien. Ich würde mich als Experte für ‚Beute‘ ausgeben, der im Namen des Herrschers Bodovica zu ihm bringt. Wenn meine ‚Gefolgschaft‘ dabei Exotisch ist, untermauert es nur meine Expertise. Niemand erwartet einen ‚normalen‘ Dunkelelfen als gesandten Amraéns.“
Schloss er seinen Vorschlag und sah fragend in die Runde.

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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 8. Dezember 2015, 10:09

Niklas san Walsin ließ sie ausreden und nickte, sah dann einmal kurz zu Erida:
"Franceska lässt Euch ein Zimmer ganz in der Nähe der Diplomatin zurecht machen, so dass Ihr euch in den ein bis allerhöchstens drei Tagen, bis ihr aufbrecht, ganz nach Belieben treffen und besprechen könnt. Was die Geschichte angeht..."
, wandte er sich ernster werdend an die anderen beiden, vornehmlich an den Nichtgenannten,
"werden wir zum Teil jetzt Eure Hilfe brauchen: Denn Ihr kennt trotz all unserer Recherchen und trotz Eurer Abwesenheit die Kultur und Gegebenheiten der Dunkelelfen weit besser, als wir es könnten. Ich weiß, dass der Herrscher Morgerias, Kraen Amraén, über einige enge Vertraute verfügt, die er in solchen Fällen ausschickt. Sagt Euch der Name 'Myra Zhai' etwas? Seine rechte Hand, wie es heißt, wobei er dieser Schlange vermutlich nicht einmal so weit trauen kann, wie er sie wohl werfen könnte."
Ist für Dunkelelfen aber wohl normal.
Chasin hatte durch die lange Verbundenheit zum Kollektiv ihres Volkes sicher auch einige eher theoretische Informationen, doch sie hielt sich zurück, denn hier war Zanfar der Experte. Erida schürzte bei dem Namen nachdenklich die Lippen und furchte die faltige Stirn.
Myra Zhai..? Myra Zhai... hab ich den Namen nicht schon mal gehört? Sagte Saytania da nicht was? Hrch...
Saytania? Wieder ein Name den ich mir merken werde.
Der Meisterspion erklärte weiter:
"Sie residiert zur Zeit in Grandessa und es ist wahrscheinlich besser, wenn wir um die gute Dame einen so großen Bogen wie möglich machen. Allerdings solltet Ihr eben besser wissen, dass sie da ist und, was die Dunkelelfen angeht, wohl so etwas wie das Kommando hat. In Troman haben sich die Dunkelelfen bisher noch kaum blicken lassen. Selbst in Grandea sind sie nicht besonders zahlreich, aber verstehen es, schnell und mit Geschick alle möglichen wichtigen Positionen zu besetzen oder unter ihren Einfluss zu bringen."
Ein sehr helles Türkis schien eine Art von Respekt gegenüber diesem Umstand auszudrücken.
"Wir brauchen Eure Kenntnisse, was es braucht, um in diesen Machtstrukturen etwas zu fingieren, was Euch berechtigt, die Herzogin an und mit Euch zu nehmen, ohne dabei fast zwangsläufig nach Grandea zu müssen"
, wandte er sich an den Nichtgenannten. Er sah Zanfar an und schien zunächst von ihm Vorschläge oder zumindest eine Einschätzung zu erwarten.
„Hrmm.“
Brummte der Nichtgenannte und einige Sekunden Schweigen folgten dem Kommentar. Seine Gedanken begannen zu rasen und Chasin hatte ein wenig Mühe mitzuhalten.
Myra Zhai? Eher schneide ich mir eigenhändig die Eier ab, als ihr entgegen zu treten, vor allem nicht als Verräter! Wenn Chasin auch nur in ihre Nähe käme … eher töte ich die einzige Person die mir wirklich etwas bedeutet, als sie in Myras Fänge geraten zu lassen. Der Plan muss wirklich gut sein, damit wir sie umgehen können … nur wie?!
Er nahm einen Schluck aus seiner Tasse, während er weiter um eine Adäquate Antwort bemüht war.
Wenn ich mich als zu hochrangig ausgebe, ist das Risiko, entdeckt zu werden, zu hoch. Vielleicht ginge es, wenn ich mich als Gesandter einer der Statthalter ausgebe … vielleicht als Spion? Aber das ist immer noch zu anfällig. Wenn Myra nicht will, dass wir Bodovica mitnehmen, dann kann sie uns immer noch aufhalten. Und ihr diesen Leckerbissen unter den Krallen weg ziehen kann man nur, wenn man sie überzeugt, und genug Macht hinter sich hat. Da wird wohl kaum der Name eines Statthalters reichen. Es müsste schon Kraen Amraén selbst nach ihr schicken … und seinen inneren Befehlskreis wird man kennen … zumindest der, der permanent in seiner Armee und seinem Politischen Kreis Tätig ist. Was könnte Amraén mit ihr anstellen wollen, außer sie zu vernehmen und als politisches Druckmittel ein zu setzen.
Er wand den Kopf in die Runde und begegnete erwartungsvollen Gesichtern.
Oh verdammt, ich sollte endlich etwas sagen! Inzwischen rede ich ja wieder …
Er nahm einen weiteren Schluck der inzwischen recht leeren Tasse und schluckte schwer.
Himmel mir will nichts Sinnvolles einfallen, aber ich kann doch nicht einfach Chasin und unsere zukünftigen Gefährten mit meiner Ahnungslosigkeit ins Verderben rennen lassen! Da kann ich uns ja gleich für die Hatz anmelden.
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Überrascht davon, wie simpel es plötzlich schien, sprach er seinen Gedanken aus.
„Die Hatz. Das ist die Lösung!“
Chasins Augen brannten inzwischen leicht und sie blinzelte ein paar mal heftig, als Zanfar nun endlich zu sprechen anfing. Dann begann er seinen Plan zu erläutern.
„Wir brauchen etwas, dass genug Autorität gegenüber Myra besitzt … die Statthalter wären eine Option, aber ich bin nicht überzeugt. Die Statthalter selbst sind zu bekannt, als das ich mich sicher als einer von ihnen ausgeben könnte. Das Einzige, was uns wirklich etwas Sicherheit böte, wäre ein direkter Befehl Amraéns. Myra ist sein Verlängerter Arm und führt, mehr oder minder, seinen Willen aus. Aber es gibt etwas, dass er vielleicht nachfolgend beschlossen haben könnte.
Ich weiß nicht, ob ihr schon davon gehört habt … der Hatz. Sie findet etwa einmal im Jahr statt. Sklaven werden vor die Tore der Stadt gebracht und wie Vieh gejagt. Bodovica mag als politische Geisel und Informationsquelle viel Wert sein, aber es lässt sich auch gut verkaufen, dass Kraen sie zu seinem persönlichen Vergnügen über die tote Ebene jagen will. Es wäre ein Schlag ins Gesicht Jorsans und würde potentiell eine weitere unkluge Reaktion seitens des Königsgeschlechts auslösen. Selbst Myra wird es für Schlüssig halten … und ich denke nicht, dass jemand auf die Idee käme, dass Jorsa selbst so etwas inszeniert, um sie zu befreien. Ich würde mich als Experte für ‚Beute‘ ausgeben, der im Namen des Herrschers Bodovica zu ihm bringt. Wenn meine ‚Gefolgschaft‘ dabei Exotisch ist, untermauert es nur meine Expertise. Niemand erwartet einen ‚normalen‘ Dunkelelfen als gesandten Amraéns.“

Schloss er seinen Vorschlag und sah fragend in die Runde. Chasins Augen strahlten ihn an. So viel hatte noch nie gesprochen und seine Stimme wurde immer fester. Sein Klang war mit jedem Wort geschmeidiger und stärker geworden. Zanfar wuchs an seinen Aufgaben und Chasin beschloss in diesem Moment ihn zu hegen und zu pflegen wie sie nur konnte. Er war wie ein Rohdiamant, der noch nicht alle seine Fassetten geschliffen hatte. Jede neue Seite weckte ihre Bewunderung für ihn und im Stillen freute sie sich wie es nur eine Tha'Roon konnte. Auf ihrem ewig höflichen Gesicht zeichneten sich ganz feine Linien um ihre Augen, als sie aus vollem Herzen lächelte und dabei sogar ihre Lippen etwas öffnete.
Du bist wundervoll, mein Freund!
Sie nickte langsam und hob an:
„Ich finde die Idee gut. Wenn der dunkle Herrscher einen „Beutehändler“ für die Hatz ausgesandt hat, kann dieser natürlich auch sehr „exotische“ Sklaven bei sich haben und selbst exzentrisch auftreten. Der Bekanntheitsgrad kann dabei eher gering sein, da er vielleicht als eine Art „Geheimtipp“ gehandelt wird und nur die besten und außergewöhnlichsten Stücke seinem Herrscher zukommen lässt, wozu nun mal auch eine Jorsanische Prinzessin gehören würde. Selbst etwas veraltete Papiere, die seine Vollmacht untermauern wären in dieser Geschichte passend, da sich seltene Sklaven bekanntlich auch schwer fangen lassen und so etwas Zeit braucht.“
Am liebsten hätte sie Zanfars Hand ergriffen und gedrückt, so stolz war sie auf ihn.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Gestalt » Sonntag 20. März 2016, 22:53

Der Plan klingt gut. Das lasse ich mir in Ruhe noch mal durch den Kopf gehen. 'Etwas veraltete Papiere'... ja... passt. Der Spion nickte bedächtig, nachdem alle gesprochen hatten.
Die alte Wassermagierin hatte sich auf ihrem Stuhl zurück gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt und dachte ebenfalls nach: Für Amraén... heißt, Myra muss es schlucken, ohne dass es einen aktuellen Befehl gibt. Trotzdem braucht ihn keiner kennen. Hm. Nicht schlecht. Ein schwaches Orange der Zustimmung begleitete die Gedanken, was prompt wieder von besorgtem Petrol abgelöst wurde. Für einen Moment schien sie gedanklich keine Worte zu formulieren, trotzdem wechselte ihre Aura und wurde bald wieder von Blau und Abneigungs-Lila dominiert. Und wie soll er von ihr erfahren haben? Naja, wenn es sich bis hier herumspricht.... Hmmmrmmm...
Ihre Augen verengten sich. Selbst Niklas beobachtete sie inzwischen gerade aufmerksam, als erwarte er noch ein Urteil. Bestimmt haben wir wieder irgendwas vergessen.
"Irgend etwas haben wir vergessen", grummelte die Magierin missmutig.
"Ihr wisst aber noch nicht, was", vermutete Niklas bedächtig und erntete ein knappes Nicken.
Interessanterweise schienen ihn die diffusen Vorbehalte Eridas nicht zu belustigen, sondern er schien sie ernst zu nehmen, genau so wie er damit gerechnet hatte.

Der Meisterspion atmete durch und stand auf, was die stille Franceska zum Anlass nahm, die Entwurfspapiere ordentlich zusammen zu sammeln. "Ich denke, wir können zumindest diese Besprechung vorerst hier abbrechen. Es ist eine Menge zu tun, und sicher wird sich das eine oder andere Detail noch ergeben." Dabei nickte er angedeutet zu der älteren Frau.
"Wenn es etwas gibt, was dringlich wäre, weil es bis jetzt bestehende Pläne maßgeblich abändern würde, dann teilt es mir bitte unverzüglich mit oder lasst mich grob in Kenntnis setzen, worum es geht, damit ich entsprechende Vorgänge unterbrechen kann."
Eine Hatz... Das klingt so plausibel, hoffentlich passiert das nicht tatsächlich, huschte es san Walsing noch durch den Kopf, wieder einmal eingefärbt in dieses unsaubere Gelb einer Belustigung, die einen bitteren Beigeschmack hatte.
"Bis zu unserem nächsten Treffen werdet ihr sicherlich genug untereinander zu bereden haben." Er sah in die Runde.
"Ich muss noch ein paar Sachen klären", stellte Erida in ihrem mürrischen Tonfall fest, was wohl zu bedeuten hatte, dass sie nicht gleich in dem ihr zugedachten Zimmer anzutreffen sein würde. Der Meisterspion nickte nur und schickte sich an, zusammen mit Franceska den Besprechungsraum zu verlassen, sofern niemand mehr Einwände oder Fragen hatte.
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Re: Wehrturm - Ein neuer Auftrag

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 22. März 2016, 19:33

Für Amraén... heißt, Myra muss es schlucken, ohne dass es einen aktuellen Befehl gibt. Trotzdem braucht ihn keiner kennen. Hm. Nicht schlecht.
Ein schwaches Orange der Zustimmung begleitete die Gedanken, was prompt wieder von besorgtem Petrol abgelöst wurde. Für einen Moment schien sie gedanklich keine Worte zu formulieren, trotzdem wechselte ihre Aura und wurde bald wieder von Blau und Abneigungs-Lila dominiert.
Und wie soll er von ihr erfahren haben? Naja, wenn es sich bis hier herumspricht.... Hmmmrmmm...
Hm, eine interessante Sprache... könnte Melongiar sein... hochrangig, gut strukturiert … würde ich zu gerne lernen!

Bestimmt haben wir wieder irgendwas vergessen.
"Irgend etwas haben wir vergessen"
, grummelte die Magierin missmutig.
"Ihr wisst aber noch nicht, was"
, vermutete Niklas bedächtig und erntete ein knappes Nicken.
Chasin kommentierte es mit einem kurzen:
„Wenn es euch wieder einfällt, lasst es uns wissen. Dafür sind wir schließlich hier – um Gedanken und Ideen zusammen zu tragen.“
Der Meisterspion atmete durch und stand auf, was die stille Franceska zum Anlass nahm, die Entwurfspapiere ordentlich zusammen zu sammeln.
"Ich denke, wir können zumindest diese Besprechung vorerst hier abbrechen. Es ist eine Menge zu tun, und sicher wird sich das eine oder andere Detail noch ergeben."
Dabei nickte er angedeutet zu der älteren Frau.
"Wenn es etwas gibt, was dringlich wäre, weil es bis jetzt bestehende Pläne maßgeblich abändern würde, dann teilt es mir bitte unverzüglich mit oder lasst mich grob in Kenntnis setzen, worum es geht, damit ich entsprechende Vorgänge unterbrechen kann."
Eine Hatz... Das klingt so plausibel, hoffentlich passiert das nicht tatsächlich.
, huschte es san Walsing noch durch den Kopf, wieder einmal eingefärbt in dieses unsaubere Gelb einer Belustigung, die einen bitteren Beigeschmack hatte.
"Bis zu unserem nächsten Treffen werdet ihr sicherlich genug untereinander zu bereden haben."
Er sah in die Runde.
"Ich muss noch ein paar Sachen klären"
, stellte Erida in ihrem mürrischen Tonfall fest, was wohl zu bedeuten hatte, dass sie nicht gleich in dem ihr zugedachten Zimmer anzutreffen sein würde. Der Meisterspion verließ zusammen mit Franceska den Besprechungsraum und Chasin erhob sich zu einer kleinen Verbeugung. Die alternde Magierin hatte es anscheinend auch eilig und auch Chasin wollte mit Zanfar noch ein paar Dinge besprechen. Die neu gefasste Abenteuergruppe zerstreute sich vorerst und jeder ging seinen Aufgaben nach.

(weiter bei: Die Gemächer der roten Dame)
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