Südliche Stille Ebene

Diese große Graslandschaft liegt im Herzen des östlichen Teiles Celcias. Bei einem Unwetter verwandelt sich diese schöne Ebene in ein sehr gefährliches Gebiet, da es kaum Schutz bietet. Der große Fluss Ilfar teilt die Ebene in zwei Hälften.
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Marga
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Sonntag 1. September 2013, 08:02

Marga blickte zum Himmel. Bald war die nächste Nacht da. Nächte waren Zeit des Handelns geworden. Tagsüber gab es nichts zu erledigen, außer sich auszuruhen und sich mit Orok zu unterhalten. Aber wie viele Nächte würde es noch geben, um den beiden jungen Frauen zur Flucht zu verhelfen? Drei oder vier? Das Ziel war Anduine, eine besetzte Menschenstadt.
Anduine würde das Ende bedeuten. Hier in der Wildnis war Flucht noch machbar. Man musste einfach nur mit genügend Vorsprung in die Dunkelheit fort reiten. Aber eine Stadt, dort gab es Wachen und Mauern und so viele Augen und Hindernisse, dass Marga gar nicht daran denken wollte. Man würde Juno und Eilmana irgendwo wegsperren und sie würde nicht einmal wissen, wo.

Sie musste sich also beeilen. Aber womit? Sie hatte keinen konkreten Fluchtplan. Sie wusste nicht, wie sie an Eilmana herankommen konnte. Und die Raben, sie durfte die gefiederten Boten des Todes nicht vergessen, die diesem einen Dunkelelfen gehorchten.
Das waren drei Probleme, die zusammen unüberwindbar schienen. Aber sie musste die Dinge wie eine Wurst scheibchenweise angehen. War sie nicht schon einmal ins Zelt des Dunkelelfen vorgestoßen? Warum konnte sie dies nicht ein zweites Mal tun? Das ging nicht, weil Lukra die Elfe so gut wie nie aus den Augen ließ. Es musste schon etwas besonderes passieren, denn nicht einmal die Orkschlägerei hatte ihn von Eilmana weggelockt!

In diesem Moment registrierte Marga, dass Juno unterdessen zusammengebrochen war. Einige Wetteinsätze wechselten die Besitzer – sowohl bei den Orks, wie auch bei den Dunkelelfen. Wenig später wurde das Nachtlager aufgeschlagen und die Halborkin verfolgte aus den Augenwinkeln, wohin Juno gebracht wurde. Der gruselige Diplomat hatte zusammen mit seinen hünenhaften Wächtern ein eigenes Zelt, wo das Fuchsmädchen hingebracht wurde. Was mochte da bloß geschehen?
Während Juno fort war, ging die ehemalige Schülerin zum Gefängniswagen und holte das Kochgeschirr von dort. Der Gnom war im Tode jetzt nicht mehr allein. Die gefangene Bogenschützin hatte sich zu ihm gesellt und sie lag unweit von ihm in einer Blutlache. Und das genau an dem Ort, wo der Proviant lagerte. Marga holte auch etwas Pferdefleisch, um für sich, Orok und Samrock Abendessen zuzubereiten. Sie achtete darauf, gutes Muskelfleisch zu nehmen, das auf keinen Fall mit dem Blut von Lukras neuestem Opfer in Kontakt gewesen war.
Zurück bei Orok setzte sie sich auf ein Fell vor das Feuer, das Samrock entzündet hatte, und briet einige Fleischstreifen im Topf. Sie hatte keine tollen Zutaten wie damals, als sie die Fleischröllchen zubereitet hatte, aber die beiden Orks hauten trotzdem gut rein. Während sie selbst noch kaute, schüttete sie zum Fleischsaft Wasser und Getreide, um daraus wieder etwas kräftigere Grütze zu kochen. Was auch immer mit Juno geschah, sie konnte vermutlich eine Stärkung gebrauchen.

Die Hybride wurde zurück zum Wagen gebracht und hineingeworfen. Marga ging nicht sofort hin. Selbst nachdem Tharan ihr persönlich sagte, sie sollte dem Mädchen Futter bringen, ließ Marga den Brei noch eine halbe Stunde köcheln, damit nicht der Eindruck entstand, dass sie Anteil am Schicksal des Mädchens nahm.
Nach dieser halben Stunden ließ sie sich von Samrock zum Wagen begleiten. Sie ließ ihm am Eingang zurück und kletterte mit dem Topf hinein. Sie zeigte Juno, dass sie leise reden konnte. Sie bückte sie sich zur Hybridin. „Willst was sagen? Mach leise und schnell.“

Wenige Augenblicke später musste die ehemalige Schülerin schon wieder herausklettern. Zurück beim eigenen Feuer starrte sie noch einige Zeit zu einigen Raben in der Nähe. Die Vögel begleiteten den Konvoi – die Dunkelelfen hatten in letzter Zeit für genügend Leichen mit hübschen Augäpfeln gesorgt.
Im Moment schienen sie nur auf das nächste Opfer zu warten. Einer der Vögel saß ziemlich nah an Marga und putzte sein Gefieder.
„Kusch! Verschwindige.“, zischte Marga, aber erst als sie aufstand, kam der Rabe dem nach. Er hinterließ zwei besonders große Federn, so glänzend schwarz wie Jett. Die Halborkin hob die Federn auf. Sie wollte sie ins Feuer werfen. Aber sie hielt inne. Sie dachte nach. Über die Raben und über die Ängste der Orks vor den Übernatürlichen.
Dann legte sie beiden Federn in ihre Tasche und begab sich zum Schlafen ins Zelt. Orok folgte ihr und legte seinen Arm über ihre Seite. Der Krieger schlief schnell ein, Marga lag noch zwei Stunden lang wach.

Sie hatte nicht ewig viel Zeit bis Anduine und wenn kein Wunder geschah, das alles auf den Kopf stellte, brauchte Marga einen konkreten Plan für die Befreiung und eine nachfolgende Flucht. Sie hatte heute Nachmittag bereits über die Probleme nachgedacht, die sie überwinden musste. Das war sehr hilfreich, denn jetzt konnte sie sich allein auf die Lösungen konzentrieren.
Und im Laufe der Nacht kamen tatsächlich Lösungen. Aber es war kein Grund für Marga zum Freuen. Stattdessen war ihr Angst und Bange, wenn sie daran dachte. Es war so unglaublich risikobehaftet und sobald ein Stein ins Rollen gebracht war, gab es kein Zurück mehr. Es gab keinen Zweitplan, keine Sicherheit. Und dieser Plan verlangte von Marga mehr als nur Wagemut. So viel mehr. Es verlangte einen Einsatz, der alles verändern würde!

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. September 2013, 13:25

Tharan hatte das Zelt seines Anführers verlassen und war nach ein paar Schritten mitten im Lager stehen geblieben. Die Luft um ihn herum flimmerte vor Hitze. Er kochte nicht nur innerlich vor Wut. Lukra hatte ihn in der Sprach der Gemeinen, vor seiner neuen Lieblingssklavin dieser kleinen Elfenhure, zurechtgewiesen und gedroht. Lukra hatte ihn bewusst erniedrigt, ihn einen Herr der Flammen! Er stand ganz still da und hatte die Augen einen Moment geschlossen, denn sonst hätte jeder das hassende Feuer darin deutlich sehen können. Ein Wächter macht einen großen Bogen um ihn, als spüre er, dass er sonst als Aschenhäufchen enden würde. Tharan atmete einmal sehr langsam ein und aus, dann lächelte er schmal und setzte seinen Weg fort.

Eilmana war alleine mit dem Dunkelelfen Lukra und saß mit ihm am Kartentisch, auf seinem Platz, während der Anführer mal hier mal dahin schritt. Der Feuermagier war gerade gegangen und sofort war es merklich kühler im Zelt geworden. Die Nächte in diesen Tagen ließen einen leicht frösteln. Sie hatten ein paar Worte gewechselt und nun fragte Lukra offen heraus:
„Sag verstehst du unsere Sprache? Und lüg mich nicht an, ich sehe es, wenn jemand etwas verheimlicht!“
Der Klang seiner Stimme war ihr schon vertraut geworden, aber verstand sie die Worte der dunklen Sprache?

Marga hatte das Treiben des Trupps beobachtet und so war ihr auch Junos „Untersuchung“ im Zelt des Diplomaten nicht entgangen, genau sowenig wie Tharans finsteres Lächeln, nachdem er das Zelt des Anführers verlassen hatte. Sie kümmerte sich gewissenhaft um ihre Aufgaben und Orok ging den seinen nach. Sie waren wenig zusammen und Sam half wo auch immer er gebraucht wurde. Ein wenig später wurde die Hybridin zurück zum Wagen gebracht und hineingeworfen. Marga ging nicht sofort hin. Selbst nachdem Tharan ihr persönlich sagte, sie sollte dem Mädchen Futter bringen, ließ Marga den Brei noch eine halbe Stunde köcheln, damit nicht der Eindruck entstand, dass sie Anteil am Schicksal des Mädchens nahm und das war gut so, denn Tharan beobachtete sie. Nach dieser halben Stunden ließ sie sich von Samrock zum Wagen begleiten. Sie ließ ihm am Eingang zurück und kletterte mit dem Topf hinein. Sie zeigte Juno, dass sie leise reden konnten.
„Willst was sagen? Mach leise und schnell.“
Doch die Hybridin starrte nur an die Decke. Was hatte sie nur so erschreckt, dass sie nicht auf Ansprache reagierte? Nicht mal das komische kleine Eichhörnchen, das bei ihr war und sich wie ...ein Mensch benahm, konnte sie aus ihre Trance wecken. Die kleinen Pfoten streichelten sanft ihre roten, felligen Ohren. Juno war wach und ihre Augen offen, doch schien ihr Geist, seit dem sie das Zelt des Diplomaten verlassen hatte, weit fort zu sein. Sie würde noch eine Weile brauchen um wieder zu sich zu kommen, stellte Marga fest und fragte sich abermals, was der Dunkelelf mit ihr da drinnen gemacht hatte. Der Diplomat war noch eine unbekannte Größe in diesem Spiel und schwer einzuschätzen, aber vielleicht hatte das Fuchsmädchen jetzt Informationen gewonnen, die helfen könnten die Lage besser einzuschätzen. Diese Unwissenheit, war vielleicht die größte Gefahr in ihrer Umgebung. Doch im Augenblick war Juno nicht ansprechbar, also ließ sie eine Schale des zerkochten Fleisch-Getreide-Breis bei ihr und musste unverrichteter Dinge wieder hinaus klettern um nicht aufzufallen. Wie viele Nächte hatten sie wohl noch um einen Plan zu ersinnen, der sie wohl befreien könnte? War Marga dazu überhaupt in der Lage? Es gab so vieles was bedacht werden musste und sie konnte deshalb lange nicht einschlafen. Draußen vor ihrem Zelt und auch darauf saßen die Raben und behielten alles im Auge. Man hörte sie leise mit den Schnäbeln klappern, als unterhielten sie sich über die Wesen um sie herum. Es war ein leises Geräusch, aber es begleitete sie. Einzig ein einzelner Rabe auf dem Dach des Anführers saß allein und hielt den Schnabel. Dieser gehörte nicht zu den anderen, dieser gehörte zu Eilmana. Die anderen beobachteten ihn, aber sonst ließen sie ihn in Ruhe. Marga legte sich bald schlafen, doch nicht einmal Oroks starker Arm vermochte ihre Gedanken zu beruhigen. Noch waren sie auf freiem Feld. Die Felder, die weiten endlosen Wiesen der Stillen Ebene lockten mit dem Versprechen auf Freiheit, doch was dann? Selbst wenn es ihr gelingen würde eines der Mädchen oder beide zu befreien, würde sie dafür Orok verlassen? Ihren Verlobten, der sie so warm im Arm hielt und auf sie baute? Würde sie ein Versteck in den weiten Wiesen finden unter denen die Toten ganzer Armeen vom großen Krieg ruhten? Warum sie ausgerechnet auf diesen Gedanken kam, wusste sie nicht. Vielleicht waren es die vielen Raben, die Sendboten des Todes, die beiden schwarzen Federn, die genommen hatte und sie jetzt bei sich trug, die ihr diese Gedanken einflüsterten. Sie erzählten von Tod und einem Meer aus Blut, das einst die Erde unter ihnen für fiele Jahre unfruchtbar gemacht hatte. Heute war Gras über den Leichenacker des großen Krieges gewachsen, doch in dieser schlaflosen Nacht erinnerte sich Marga sehr plastisch an diese Geschichte. Fast bildlich konnte sie sich vorstellen, wie unter ihre die gefallenen Krieger ruhten, als sähe sie sie aus den Augen der Raben in der Erde schlafen. Schlafen! Es war ein schrecklicher Gedanke sie sich nur als schlafend vorzustellen! Was wenn sie erwachen würden … ?
Draußen war es still geworden. Es war ihr gerade aufgefallen. Nicht ein Laut drang an ihr Ohr und als sie neugierig dadurch geworden, vorsichtig sich streckte und die Plane des Zelteingangs zurück schob, sah sie es.
Alle Raben sahen in ihre Richtung. Alle bis auf einen.
Spielte ihr übermüdeter Geist einen Streich? Als sie blinzelte war alles wieder normal. Manche der Vögel schliefen, oder klapperten leise mit ihren Schnäbeln, andere hopsten ungelenk umher und krächzten dabei leise. Samrock saß vor ihrem Zelt und beugte sich ein Stück nach vorne, wie um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Gerade in diesem Moment schritt einer der beiden Begleiter des Diplomaten weiter hinten durchs Lager. Er sah sich immer wieder um und schien etwas zu suchen. Dann verschwand er wieder aus ihrem Sichtfeld.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Montag 2. September 2013, 21:41

Eilmana beobachtete Lukra, wie er sich bewegte. Keine seiner Bewegungen entging ihr, jede kleine Bewegung in seinem Gesicht nahm sie war. Aber nicht, weil sie explizit darauf achtete, sondern weil sie immer und überall auf Details achtete. Egal was gerade ihre Aufmerksamkeit erregte, das betrachtete sie und dabei entging ihr NICHTS.
So konnte sie alles und jeden in Bildern festhalten und so intensive Gefühle aufs Papier bringen wie es selten jemand vermochte.
Sie spürte in seiner Gegenwart keine Angst, und keine Zurückweisung.
Sie sah ihn immer noch mit ihren lila funkelnden Augen an und das, ohne jeglichen Vorwurf in ihrem Blick.
Als dieser große Dunkelelf ihr so sanft antwortete atmehte sie beruhigt aus.
"dann wird er ja bald zu mir kommen, bestimmt sucht er noch etwas zu Fressen"
Das sagte sie mehr zu sich selbst, da sie ihrem Raben absolutes Vertrauen entgegen brachte.
Als Taran ins Zelt eintrat, lief ihr ein eiskalter Schauer über den ganzen Körper und als sein Blick den ihren traf wurde ihr schlagartig speiübel, so dass sie sich ihre Hand vor den Mund hielt. Jedoch wusste sie nicht ganz, was das zu bedeuten hatte, schließlich war sie zu dem Zeitpunkt als ER sie begrabschte ohne Bewusstsein.
Jedoch war sein Blick vielsagend, es war fast so als würde er sie mit einem Blick völlig ausziehen, ja gerade zu vergewaltigen. Sie konnte seine Berührungen in diesem Moment förmlich spüren, so durchdringend, gierig und zügellos war sein Blick.
Erleichtert schaute sie zur Seite, als Taran seinen Anführer anschaute und somit den Blick von ihr abwandte.
Die Worte die Lukra dann zu seinem Untergebenem sagte, verstand sie und es wurde ihr eiskalt bei dem Gedanken das dieser Elf sie in ihrer Bewusstlosigkeit angefasst haben muss.
Aber die Tatsache das Lukra sich so schützten vor sie stellte beruhigte sie, denn sie glaubte nicht das Taran seinen Anführer hintergehen würde, alleine aus Angst schon nicht.

Als Taran das Zelt verließ, entspannte Eilmana sich wieder und schaute zu wie Lukra Richtung Bett ging und sich dort niederließ.
Als er seine Frage stellte, sah sie Lukra etwas verwundert an doch dann lächelte sie warmherzig, so war sie eben, ihr Herz war unendlich groß und naiv. Nicht ohne Grund konnte sie selbst Zernm verzeihen, der ihr wirklich schlimmes angetan hatte, auch wenn er nicht zum äußersten kam.

Mit eben diesem Lächeln Antwortete sie Lukra.
"Ich Spreche nur meine Sprache die in meiner Heimat gesprochen wird, jedoch habe ich viel gelesen und verstehe ein paar Worte aus anderen Sprachen. Aber es sind nur einzelne Worte die mir meist nicht ermöglichen den Zusammenhang zu erschließen."

Dann sah sie den großen Elf wieder mit ihrem kindlich fragendem Blick an.
"Aber warum möchtest du das wissen?"
Währenddessen sah Naif sich draußen um. Er nutzte die nächtliche Gelegenheit und seine guten Augen, um zu beobachten, was draußen so vor sich ging. Er überlegte, ob er es wagen konnte zum Wagen zu fliegen, in dem Juno gefangen war, doch die anderen Raben schienen ihn zu beobachten und so entschied er sich, vorerst dagegen und flog auf das Zelt in dem Eilmana war. Dort wartete er und beobachtete alles, was sich so im Lager tat.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Das dunkle Volk » Sonntag 22. September 2013, 15:48

Lukra rieb sich kurz die Augen, bevor er antwortete. „Ich brauche jemanden der für mich die Ohren im Lager spitzt und meine Leute ausspioniert. Ich vermute einen Putsch, der wie es bei uns Tradition ist, damit endet, dass ich umgebracht werde.“ Der Anführer ließ des gesagt kurz im Raum stehen, bevor er mit seiner tiefen Stimme weitersprach. „Taran will schon lange meinen Posten an sich reißen und jetzt wo sein Bruder tot ist, wohl noch mehr als sonst. Die Klinge die in meinen Bett lag mit der du mich wahrscheinlich töten solltest wurde bestimmt von ihm dort platziert oder er hat jemand dafür beauftragt.“ Der Elf erhob sich und ging auf Eilmana zu, dabei streckte er seine Hand aus und berührte sanft ihre Wange. „Du hättest mich in dieser Nacht töten können, hast es aber nicht getan. Diese Loyalität würde ich von keinen meiner Männer erwarten. Doch du hast diese bewiesen, obwohl du eine Gefangene bist.“ Seine Hand war warm und die Energie die auf die junge Frau überging war pulsierend und strotze nur vor Kraft. Als er seine Hand dann wieder von ihr löste und zurück zum Bett ging wurde Eilmana plötzlich genau an dieser Stelle wo seine Hand ihre Wange berührte kalt.
„Ich werde dir unsere Sprache beibringen und du belauschst meine Untergebene dafür und berichtest mir alles, egal wie unwichtig es dir erscheint. Im Austausch dafür darfst du dich frei im Lager bewegen. Ich weiß, dass man unsere Sprache nicht innerhalb weniger Tage erlernen kann, aber mit der richtigen Motivation lässt sich alles beschleunigen. Sollte es dir gelingen den Verräter zu enttarnen schenke ich dir die Freiheit.“
Was hältst du davon?“
Der Elf legte sich der Länge nach hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, dabei ließ er aber die junge Frau nicht aus den Augen und wartete auf eine Antwort.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Donnerstag 26. September 2013, 22:16

Die Halborkin lag lange wach, während Orok bereits eingeschlafen war. Bis Mitternacht hatte sie einen Plan ausgehekt, der es in sich hatte. Als sie sich endlich schlafen legen wollte, fiel ihr eine beunruhigende Stille auf. Sie schaute nach draußen und die Silhouetten der Raben wirkten bedrohlich, bis Marga sich die Augen rieb und alles wieder normal wurde.
Die pechschwarzen Aasfresser! Sie stellten eine große Gefahr für die Halborkin dar, wenn der Diplomat sie aussendete. Marga hatte keine Lust, als Rabenfutter zu enden. Würde nur ihr blankes Skelett übrig bleiben, um den übrigen Gebeinen der Stillen Ebene Gesellschaft zu leisten? Nicht, wenn sie da noch ein Wörtchen mitzureden hatte!

Sie wollte sich schon wieder hinlegen, da erblickte sie eine Gestalt, die durchs Lager ging. Als die Figur an einer Fackel vorbeilief, konnte Marga ganz kurz die Person andhand seiner Rüstung erkennen. Es war ein Leibwächter des Diplomaten. Aber sonst blieben die beiden unheimlichen Gesellen immer in der Nähe ihres Herrn! Und zwar ausnahmslos! Die ehemalige Schülerin wusste, dass wenn für etwas Ausnahmsloses plötzlich eine Ausnahme gemacht wurde, dann war da etwas faul. Was machte er denn? Er lief keineswegs zielstrebig irgendwo hin. Suchte er vielleicht etwas?

Marga beugte sich zu Orok, tippte ihn an und flüsterte ihm ins Ohr: "Mich gleich wiederkommen." Dann verließ sie das Zelt nach Draußen. Der Elitekämpfer hatte ihre Neugierde geweckt. Sie würde sich das näher anschauen. Samrock, ein Leibwächter weit geringeren Kalibers, war immer noch wach und schaute Marga fragend an. Sie blickte zurück. Die Halborkin hatte eine Idee. "Samrock, du mir leihen dein Kettenhemd und dein Helm." Das war keine Frage, sondern eine Aufforderung. "Mich erklären dir später." Sie würde sich für besagtes später eine Ausrede einfallen lassen müssen. Marga stopfte den Saum ihres Kleides in ihre Hose (welche jetzt vorne sichtbar ausgebeult war), zog das Kettenhemd an und setzte den Helm auf den Kopf. In dieser düsteren Nacht würde man sie für eine jungen Orkkrieger halten. Unerkannt zu bleiben, hatte seine Vorzüge. Nicht zuletzt war sie vor unsittlichen Avancen anderer Orks verschont.

Sie ging vom Zelt fort in die Dunkelheit. Sie versuchte so leise zu sein, wie man mit einem Kettenhemd leise sein konnte. Glücklicherweise waren schon viele Ringe
ein- und aneinander festgerostet und konnten nicht verräterisch hin und her klimpern und verräterische Lichtstrahlen reflektieren. Ihr Ziel war der Begleiter des
Diplomaten. Wonach hielt er Ausschau? Blickte er eher zu Boden wie beim Unkrautsuchen oder in die Höhe, um eine Person zu finden? Wo genau suchte er? Und plötzlich kam Marga ein weiterer Gedanke in den Sinn. Sie lächelte überheblich. Wenn sie gerissen war, konnte sie nicht nur herausfinden, was hier gesucht wurde, sondern konnte es möglicherweise zuerst finden!

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Freitag 27. September 2013, 12:47

Im Zelt des Dunkelelfen-Anführers

„... Sollte es dir gelingen den Verräter zu enttarnen schenke ich dir die Freiheit.“
Die Worte klangen in Eilmanas Ohren nach und bargen das Versprechen auf Hoffnung und Freiheit in sich. Lukra lag rücklings auf dem Bett und musterte sie unverhohlen. Kurz zuvor hatte die Wärme seiner Hand ihre Wange gestreift. Wie konnte dieser Riese, dieser Anführer vor dem alle Angst hatten, eine so sanfte Seite haben? Konnte sie ihm vielleicht doch trauen? Gab es Hoffnung? Und vor allem Anderen, würde sie sein Angebot annehmen und für ihn spionieren wollen?

Im Gefängniswagen

Juno erwachte langsam aus ihrer Starre. Noch immer lag der Ekel und die Kälte dieser Hände auf ihr, die sie bis ins letzte Detail untersucht hatten. Aber da war auch ein kleines Wesen neben ihr, dass ohne Unterlass ihre Schläfe hinauf bis zu den felligen Ohren streichelte und sie damit langsam ins Leben zurück holte. Wotan war an ihrer Seite und seine winzige Nase stupste ihre blasse Wange an. Seine runden Knopfaugen blicken besorgt, ja fast ängstlich drein. Immer wieder schien Juno in Situationen zu geraten, die ihrem kleinen Beschützer auf harte Proben stellten. Wotan sah mager aus. Zwischen all dem Fleisch hier hatte er nichts zu fressen gefunden und außerhalb des Wagens war es gefährlich. Doch die Sorge um seinen Schützling hatte ihn noch viel mehr ausgezehrt, als der Hunger es je könnte.

Im Zelt des Ork-Anführers

Marga hatte eine brillante Idee und schnell machte sie sich an die Durchführung. Eilig zog sie Samrocks Kettenhemd über und stopfte sich die Hose aus. Die Verkleidung war perfekt. Dann machte sie sich lässig schlendernd auf in die Richtung in der sie das letzte Mal den einsamen Krieger des Diplomaten gesehen hatte. Außerhalb der Aufmerksamkeit der wachhabenden Orks konnte sie sich schneller bewegen ohne aufzufallen und als sie um eine Zeltwand huschte wäre sie beinahe in sein Sichtfeld geraten. Sie duckte sich schnell und sein Blick glitt vorüber. Eine kalte Brise erfasste sie und als sie wieder seine leisen Schritte sich entfernen hörte, löste sie sich wieder aus dem Schatten der Zeltplane. Es war nicht schwer ihm unauffällig in sicherem Abstand zu folgen, denn seine Aufmerksamkeit schien wirklich ganz anderen Dingen als Orks zu gelten. Selbst wenn sein Blick sie zufällig streifte, so sah er nur einen müden Ork-Jungen der gähnend gerade vom Verrichten seines Geschäftes kam und sich am Hintern kratzte. Von Neugier getrieben, vom Schauspieler zum Spion schnell wechselnd, beobachtete Marga, wie er mit sehr langsamen Schritten und wiegendem Kopf nach etwas suchte. Ein Muster darin zu erkennen, war schwer, denn er schien nicht mit den Augen zu suchen. Der Halborkin vielen bald die merkwürdigsten Dinge auf. So schritt der Elitekrieger mal zu einem toten Baumstumpf auf dem sich eine junge Pflanze ihr neues Leben grade erkämpft hatte, rupfte sie aus und roch an ihr und dann ging er wieder an einem schlafenden Ork vorbei dessen Schnarchen nur so vor Vitalität strotzte. Er streckte ab und an die Hand in die Luft, als griff er nach etwas unsichtbaren und führt es zu seinem unter der Maske verborgenen Mund. Immer dann, wenn er die „Luft“ kostete, hörte sie ein leises, knackendes Knirschen. Auch wenn er dem anderen Elitekrieger bis aufs Haar in seiner vermummten Rüstung und Gestalt glich, so fühlte sich Marga durch diesen hier instinktiv deutlich mehr bedroht, als durch den Anderen. Vielleicht war es auch nur dieses Trance-ähnliche Schlingern mit dem er sich durch das Lager bewegte? Auch die Kälte der Nacht schien sich um ihn zu sammeln. Nach langen Minuten tauchte plötzlich der Diplomat auf und der Krieger erstarrte vor ihm. Marga hockte zur Tarnung, in zweideutiger Haltung, gerade nicht unweit ihrer Position hinter einem Busch und konnte leise ihre flüsternden Stimmen hören. Die erste war die des Diplomaten und mit leichtem Erstaunen hörte sie die garmischen Worte:
„Hast du schon etwas gefunden?“
Die langgezogene Antwort des Wesens, denn spätestens jetzt war sicher, dass das kein Mensch war, jagte ihr abermals einen Schauer über den Rücken. Hohl, leblos und knarrend hauchte des unter des stählernen Maske hervor:
„Das Leehhben verbirgt seine waahre Gestalt. Es verwischt seine Spuuuhren im Äther der Vergänglichkeit.“
„Such weiter! Wir brauchen es für das Ritual! Bring es mir!“
„Jaah, Meister!“

Der Krieger schritt weiter und witterte seine Beute. Warum sie in Garmisch gesprochen hatten? Vielleicht weil nur die wenigsten Orks die Sprache kannten und selbst die niederen Dunkelelfen sich zu wichtig nahmen die Sprache der handelnden Völker zu lernen. Vielleicht lag der Grund aber noch tiefer verborgen. Der Diplomat, der Herr und Meister dieses Wesens, blieb einen Moment lang stehen und musterte aufmerksam die Umgebung.
Marga blieb wo sie war ... und erst als er gegangen war, viel ihr auf, dass sie Atem holen musste. Was ging hier vor? Sicher war nur, dass hinter der stillen Fassade des Diplomaten etwas viel schlimmeres, etwas Größeres lauerte, als nur die Begleitung eines Trupps Dunkelelfen die Waren nach Andunie lieferten. Ein paar Meter weiter lief einer der Wächter an ihr vorbei und nickte nur müde. Als sie sich wieder umwandte, sah sie wie der Diplomat mit seinem zweiten Krieger ein paar Worte wechselte und der nur langsam nickte. Nun geschah das ungewöhnlichste. Auch der zweite Krieger verließ seinen Posten und begann umher zu streifen. Zu Margas Leidwesen, als erstes recht zielstrebig in die Richtung ihres eigenen Zeltes. Von ihrer Position lagen noch der Gefängniswagen und das Zelt des Dunkelelfen-Anführers recht nah, sowie ein kleines Lagerfeuer um das sich drei müde Orks geschart hatten und auf den Resten einiger Fleischstücke herum kauten. Was wollte sie nun tun? Eine Antwort auf ihre Frage, WAS gesucht wurde, hatte sie ungewollt erhalten. Jedoch warf die Antwort „Leben“ einige neue Fragen auf.

Die Nacht war noch nicht vorbei und noch lagen einige stille, kalte Stunden vor ihren. Es galt die Gedanken zu sortieren, sich vielleicht, wenn möglich mit Anderen zu beraten und Entscheidungen zu treffen.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Juno » Dienstag 15. Oktober 2013, 21:50

Kurz nachdem sich die Fuchshybridin an dem Essen, welches ihr die Orkfrau heimlich zur stärkung zukommen ließ sättigte. Legte Juno sich, auf den mit fellen und Decken ausgelegten Boden ihres Gefängnisses. Um dort die Ereignisse der letzten Stunden, solange gedanklich Revue passieren zu lassen, bis die Müdigkeit sie letztendlich in einen sanften, tiefen Schlaf entführte.

Ein kurzer Rückblick

Der Klang eines Horns ertönte, welcher sogleich von einem starken Ruck gefolgt, auch Juno unsanft und neugiererweckend, aus ihren friedvollen Träumen riss. Als ihr feines Gehör daraufhin das Geräusch rasselnder Ketten vernahm, welche ihr auf eine beängstigende, physisch und psychisch weise, eine Gänsehaut bescherten. Bewegte sie sich instinktiv tiefer in den Gefängniswagen. Die Stimmen, welche nahe der Tür ebenfalls nicht ungehört blieben, verstärkten dieses beklemmende Gefühl der Bedrohung noch. Hoffend nicht entdeckt zu werden, wartete sie die Situation ab. Erst Augenblicke später, als sich der Konvoi wieder ruckartig in Bewegung setzt, entspannte sich auch der körperliche Zustand der verborgen haltenden Hybridin. Das zügige anfahren des Konvois, sorgte zufälligerweise dafür, das sich die Eingangstür des Gefängniswagens einen spaltbreit öffnete und ein paar vereinzelte warme Lichtschimmer hinein ließ. Diese Gelegenheit nutze die Hybridin um vorsichtig einen Blick nach draußen zu werfen. Jedoch nur kurz, denn sie war sich bewusst, dass das Risiko groß war von außen entdeckt zu werden. Sehnsüchtig genoss sie den kurzen Ausblick, die Geräusche und den Duft der Umgebung, welcher von außen zu ihr drang, bevor sie sich erneut in die Dunkelheit ihres verstecks zurückzog.

Weitere Stunden gingen ins Land. Stunden, welche Juno nur damit verbringen konnte ihre Gedanken zu ordnen, leise Gespräche mit ihrem treuen Beschützer Wotan zu führen, oder einfach nur zu Schlafen. Als nach einiger Zeit der Konvoi erneut zum stillstand kam, erwachte auch Juno aus ihrem Schlaf. Wieder drangen die unverständlichen Worte des dunklen Volkes an ihr Ohr. Was war geschehen? Kettengerassel und Schritte bildeten gemeinsam eine düstere Vorahnung im Geiste der Fuchshybridin. Schritte näherten sich und der große Schatten eines Mannes hielt abrupt an jener Stelle, an der jene Tür offen stand, die zu Junos Versteck führte. Ein paar letzte Worte fielen, bevor sich die Tür des Gefangenenwagens öffnete. Als die Sonne in ihrer vollen Intensität hineindrang, konnte Juno anfänglich nur einen großen, dunklen Schatten wahrnehmen, der sich ihr näherte. Ihre Augen gewöhnten sich schnell wieder an das ungewohnte grelle Licht. Doch der Anblick jener Gestalt die sich ihr in diesem Moment offenbarte, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Mit jedem Schritt den Lukra näher trat, krabbelte Juno flüchtend, tiefer in den Wagen hinein, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand. Schützend verbarg sie sich hinter der bewusstlosen Elfe. Ihres Blickes nicht von ihm lassend, malte sich ihr Verstand schon die schlimmsten Szenarien zusammen. Ihr Blick fiel auf den Dolch, welchen der hünenhafte Anführer offenbarte. Würde er sie jetzt erneut töten? Sie quälen und foltern? Der jungen Füchsin war klar, das dieser Mann zu allem fähig war. In diesem Augenblick trennten beide nurnoch die besinnungslose Elfe. Dann geschah es! Mit nur einem Ruck seines Körpers und einem kaltblütigen Blick, rammte Lukra seinen Dolch in den Leib der Waldelfe. Der Körper der Gefangenen bäumte sich noch einmal auf und brach dann in sich zusammen. Der Dunkelelf sagte kein Wort als er nach der Hybridin griff, die kurz versuchte sich seiner Hand zu entziehen. Doch es war vergeblich, so sorgte die Wand in ihrem rücken dafür, das jegliche Flucht zwecklos war. Das nächste was Juno spürte, war der schmerzhafte Griff seiner gewaltigen Hand, die sich in ihren feuerroten Schopf vergrub.
“Arrgghh!! Arrgghh!!, schrie Juno auf, als Lukra sie an den Haaren aus dem Gefährt zog und sie daraufhin brutal zu Boden schleuderte.
Schmerzvoll aufstöhnend, rang die Hybridin nach Luft. Als ihre Ohren lauschend der Stimme, welche sich hinter ihrem Rücken erhob lauschte.
Gerade als Juno sich erheben wollte, spürte sie den Griff des dunkelelfischen Anführers. Dieser legte ihr ein Seil um den Hals und zerrte sie dann wie ein raudiges Tier zu seinem Pferd, an das er sie festband. Dies war auch jener Moment in denen sich Marga und die Gefangene allein durch ihre Blicke ein stilles Versprechen gaben. Von diesem Moment an, begannen die nie zu enden scheinenden Demütigungen des großen Anführers von neuem. Denn kurz bevor sich der Konvoi wieder in Bewegung setzte, zerschnitt er Junos Kleider und entblößte sie vor aller öffentlich aufs neue. Einen Augenblicklang erinnerte sich Juno an die Nacht am Lagerfeuer zurück. Es war jene Nacht in der sie bereits zum ersten male, nackt vor dem dunklen Volke tanzen musste. Damals empfand sie es noch als unangenehm, doch dieses mal, machte es ihr bedeutend weniger aus. Was wohl daran lag, das sich die Füchsin nun schon seit längerem in der Gewalt der Dunkelelfen befand und die Torturen des Totenreiches durchgestanden hatte. So empfand sie während ihres darauf folgenden langen marsches, auch die kleineren, jedoch unangenehm anfühlenden Schläge der anderen Dunkelelfen für erträglich. Juno war bereit jegliche foltern und Niederträchtigkeiten über sich ergehen zu lassen, eine befriedigende Träne des Erfolges würde sie dieser Brut jedoch niemals gönnen. Junos marsch durch die Stille Ebene war lang und beschwerlich. Jedoch war sie keinesfalls zu vergleichen mit ihrer Wanderung im Totenreich. Die Hybrdin stellte sich sogar als besonders ausdauernd und Vital heraus. So hätte sie durch ihr jahrelanges, wildes Leben im Neldoreth sogar länger durchgehalten, als es die blonde Elfe Eilmana vor ihr. Wäre da nicht das kleine Abkommen zwischen ihr und Marga gewesen, welches wohl behütet im Verstand der Hybridin ruhte. So kam inszeniert durch Junos Fähigkeiten zur Täuschung jener Moment, an dem sie sich zum seelischen wohle der Dunkelelfen, sowie auch Margas, den Erschöpfungen des Gewaltmarsches hingab und sich einige Meter von Lukras stolzem Ross auf dem erdigen Boden hinterher schleifen ließ. So geschah es unvorhergesehen, dass das Mädchen irgendwann einer Besinnungslosigkeit verfiel.

Als Juno einige Zeit später wieder das Bewusstsein erlangte, fand sie sich in einer ihr sonderbar wirkenden Umgebung wieder. Der Geruch von abgeranzten, staubigen Todes, reizte aufs sofortige ihre feinen animalischen Sinne und ließen in ihrem inneren einen vor ekel ausgelösten Würgereiz entstehen, welcher langsam ihrem zarten Hals hinauf kroch. Ebenso spürte sie die Fesseln an Armen und Beinen die sie auf einer Liege fixierten. Und noch bevor sie für sich selbst ein genaueres Bild der Situation in der sie sich befand machen konnte, vernahmen ihre Ohren ein leises kratzen.
Was war ist das für ein seltsamer Ort? … Wo bin ich hier?, dachte sich die gefesselte Hybridin. Dann geschah es? In dm Moment als die Plane beiseite geschoben wurde und Juno Augen auf die Gestalt des Diplomaten trafen. Löste sein Anblick ein schier unbändige Panik in ihrem inneren aus. Unkontrolliert und panisch rüttelte die attraktive Waldbewohnerin an den Fesseln. Hoffend, das diese sich für eine mögliche Flucht lösten und ihren Körper für eine Flucht freigaben. Doch war, wie viele male zuvor jegliche mühe umsonst. Die Fesseln hielten ihr Opfer in ihrem eisigen Griff. Kurz viel Junos Blick auf den Eingang des Zeltes, welcher jedoch von den Dienern des Diplomaten versperrt wurde. Dann begann das, was jedes junge Mädchen, als wahrhaft prägende Ereignis zu bezeichnen war. Angefangen von der rauen unangenehm kalten Hand des Mannes an ihrer Kehle und Mund, bis hin zu einer Ganzkörperuntersuchung, die vom alleinigen beobachten her einer Vergewaltigung glich. Musste das arme weibliche Geschöpf, eine spürbar endlose Prozedur über sich ergehen lassen. Lediglich ein paar leise gedämpfte Laute der Panik drangen aus dem Zelt in denen der Schrecken seinen lauf nahm. Welche dann jedoch irgendwann in der Nacht zu einem erlösenden Ende fand. Juno wurde nach der vollzogenen Prozedur wieder in ihr Gefängnis gebracht, wo sie scheinbar fern ab der Welt, die zuvor geschehenen Ereignisse verarbeitete. Dabei wurde selbst Margas erscheinen, sowie ihre Worte in keinerlei weise wahrgenommen oder registriert. Erst nachdem sich der treusorgende Eichkater Wotan, fürsorglich seines Schützlings annahm, schien es so als würde Junos Bewusstsein langsam wieder in ihren Körper zurückkehren. Diese wandte langsam ihren Kopf in die Richtung ihres tierischen Begleiters und schaute ihm lange in die leinen braunen Knopfaugen. Noch sprach sie nicht, doch ihre Blicke vermittelten dem Eichkater mehr als jedes gesprochene Wort. Rein äußerlich schien es dem Mädchen gut zu gehen, doch irgendetwas schien seit ihrer Rückkehr anders zu sein. Etwas schien zu fehlen, etwas bedeutendes, nur was ?
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Freitag 1. November 2013, 10:26

Eilmana sah den großen Dunkelelf an und hörte ihm aufmerksam zu, als er zu ihr sprach. Als er davon sprach, dass Taran ihm nach dem Leben trachtete, weiteten sich ihre Pupillen und man sah, dass ihr diese Vorstellung Angst machte. Sie atmete tief durch und lauschte weiter Lukras Worten. Als er auf das Messer ansprach, das im Bett versteckt lag, legte sie ihren Kopf zur Seite. Denn das Lukra ihr so vertraute, erstaunte sie trotz allem sehr.

Als er dann auf sie zuging und ihre Wange sanft streichelte, spürte Eilmana die Wärme aber so ganz einordnen konnte sie diese nicht. Sie fühlte sich irgendwie... seltsamerweise wohl dabei.
Noch viel unverständlicher war es, ihr jedoch, als er von ihr abließ und die Stelle, die er zuvor berührt hatte, eiskalt wurde. Warum? das verstand sie nicht. Sie fasste sich leicht an die Wange, dann lächelte sie Lukra an, stand auf und ging auf den Dunkelelfen zu, setzt sich neben ihm aufs Bett und sah ihn an.
Ohne zu zögern, ohne jegliche Angst oder Zurückhaltung, nahm sie seine große Hand in ihre Hände und sah ihm in die Augen. Ihre Augen waren voller Hoffnung, voller Reinheit und was wohl am bedeutendsten war, dass ihr Blick voller Verständnis und Annahme Lukra gegenüber war. Mit Jeder Faser ihres Körpers zeigte sie dem großen Dunkelelf, dass er für sie genau so wertvoll war wie jeder andere ihrer Freunde auch.

„Ich werde gerne versuchen dir zu helfen. Ob du mir wirklich die Freiheit schenken kannst, weiß ich zwar nicht, aber ich will alles in meiner Macht stehende tun, um dir zu helfen.“ „ Viel wichtiger als meine Freiheit wäre mir jedoch, dass meinen Freunden nichts passiert. Weder dem Fuchsmädchen, noch meinem Raben!„

Sie sah ihn an, ohne eine Antwort zu erwarten, denn sie konnte sich vorstellen, dass er ihr diesen Wunsch gar nicht erfüllen konnte und dennoch war es ihr wichtig diesen Wunsch geäußert zu haben.
In dieser Situation spürte sie eine Erleichterung aber zu gleich eine mitschwingende Traurigkeit und sogleich lief ihr eine Träne die Wange herunter, wo der Elf sie zu vor gestreichelt hatte.

Naif saß währenddessen immer noch auf den Dach des Zeltes und versuchte etwas zu sehen, als er in der Ferne sah wie die Handlanger dieses merkwürdige „etwas“ durch das Lager streiften und scheinbar nach etwas suchten. Aber Naif traute sich nicht zu ihnen zu fliegen, da alle anderen Raben in der Umgebung scheinbar ein Auge auf den kleinen Kerl hatten.

Auch Eilmana konnte nicht ahnen was mit Juno geschehen war und was sonst noch dort draußen vor sich ging.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Das dunkle Volk » Mittwoch 6. November 2013, 09:56

Als Juno endlich wieder erwachte viel Wotan ein Stein vom Herzen. Die letzten Tage hatten ihn mehr als nur ausgelaugt und wenn man sich das kleine Tierchen genauer ansah, konnte man schon erste Zeichen von Abmagerungen erkennen.
Auch Juno viel der schlechte Zustand ihres Begleiters auf, doch was sollte sie machen?
Schließlich konnte sie den Kleinen ja nicht mit Pferdefleisch füttern.
Wotan begann wie üblich mit Zeichensprache Juno verständlich zu machen das er kurz nach draußen gehen würde um etwas zu Fressen für sich zu suchen und als die Hybriden endlich verstand, machte sich der kleine Kerl auf den Weg. Dazu sprang er durch das kleine vergitterte Fenster und verschwand in der Nacht.
Für Juno währe es am besten, wenn sie sich hinlegte, denn der neue Tag, der bald anbrach, würde für sie wahrscheinlich neue grausame Aufgaben bringen.


Bei Lukra und Eilmana

Als Eilmana sich zu Lukra aufs Bett setzte und seine Hand ergriff, richtete dieser sich mit dem Oberkörper aus seiner liegenden Position wieder auf und blickte der jungen Frau tief in die Augen und hörte ihr dabei Aufmerksam zu. Als sie darum bat das Juno und ihren Raben nichts passiert schüttelte er nur leicht den Kopf, soviel als dazu!
Es lag wahrscheinlich außerhalb seiner Macht auch Juno einen Sonderstatus einzuräumen, wie er es schon bei der schönen Elfe tat.
Die Träne, die an Eilmanas Wange hinablief, die Lukra zuvor berührt hatte, fing den Blick des Anführers ein. Seine Hand wanderte wie von selbst zu der Stelle und strich die Träne fort. Als seine Hand wieder ihr Gesicht berührte, spürte sie wieder dieses Kribbeln auf der Haut. „Dem Fuchsmädchen kann ich nicht helfen, sie wird an den Höchstbietenden verkauft, aber deinen Raben wird nichts passieren!“
Er löste wieder seine Hand von ihrer Wange und wie schon zuvor spürte Eilmana beim Kontaktverlust mit seiner Hand eine Kälte in sich aufsteigen. So als verlange ihr Körper, dass er sie weiter berührte.
Die Beiden blickten sich lange wortlos an und die Zeit schien gerade still zu stehen

Bei Wotan

Er lief gerade von einem Schatten zum nächsten und hielt dabei Ausschau nach etwas zu fressen. Langezeit fand er nichts, doch dann wurde er auf einen Fußabdruck aufmerksam, der sich in der Nähe eines Zeltes befand. Als er sich den Abdruck genähert hatte, bemerkte das dort eine Eichel in den Boden gedrückt war, freudig wollte er gerade die Nuss in die Schnauze nehmen, als sich ein Schatten auf ihn herabsenkte......
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Montag 18. November 2013, 19:59

Marga hatte bereits vorher erkannt, dass es sich um besondere Leibwächter handelte. Sie waren streng, korrekt und niemals vernachlässigten sie die Sicherheit ihres Herrn. Aber nach und nach, als sie den Krieger beschattete, wuchs ein ungutes Gefühl in ihr. Waren das normale lebende Wesen oder bloße Werkzeuge auf zwei Beinen?
Die Art wie sie suchten war verdächtig, ihre Art zu gehen war unnatürlich und dass sie innehielten und ins Nichts griffen, um an einer Hand voll Luft zu riechen, war Marga einfach nicht geheuer. Die Halborkin schloss die Augen und hörte den Schrei des verendeten Orks noch einmal in Gedanken. Ein Schwarm von Krähen, zähe, gemeine und eigensinnige Biester, hatte sich auf Geheiß des Diplomaten auf einen Ork gestürzt und ihn zu Tode gepickt. Was auch immer sich Garstiges unter den Eisenmasken versteckte, der Diplomat hatte sie unter ähnlicher Kontrolle.

Und was für unheimliche Kräfte mochten dem geheimnisvollen Mann noch innewohnen? Auf was für weitere Gefahren musste sich Marga einstellen, wenn sie immer noch eine große Befreiungsaktion plante?

Die Halborkin hörte ein kurzes Gespräch mit, welches ihre Neugierde trotzdem nicht befriedigte. Es gab jetzt mehr Fragen als vorher. Warum sprachen sie Garmisch? Was war das für ein Ritual? Und was war mit dem gesuchten Leben gemeint?
Während Marga tunlichst darauf achtete, sich in ihrem Versteck hinter dem Busch nicht zu bewegen, dachte sie über das Gehörte nach. Sie konnte sich aber kaum einen Reim darauf machen, bis ihr der Gedanke kam, die Fragen, die sie nicht beantworten konnte, vorerst beseite zu schieben und stattdessen die richtigen Fragen zu stellen:
Waren die anderen Dunkelelfen in die Pläne des Diplomaten eingeweiht? Wohl kaum! Sprach er Garmisch, damit kein Ork und kein anderer Dunkelelf oder Ork ihn verstand? Gut möglich. Warum wartete er mit dem Ritual nicht, bis er in die Stadt Anduine kam? Weil es dann nicht mehr möglich war.

Wenn ich finde, was er sucht, haben ich ihn in der Hand?

Gefährliche Gedanken. Sie musste dringend mehr über das Ritual und die Rolle des „Lebens“ darin erfahren. Erst dann wollte sie entscheiden, wie sie fortfahren würde. Unterdessen gingen die drei Männer wieder ihre eigenen Wege. Einer der Leibwächter nahm dabei Kurs auf das Zelt, das Marga mit Orok teilte.

Als Marga sicher war, dass niemand ihr weiter Beachtung schenkte, erhob sie sich und folgte dem Elitekrieger. Sie bezweifelte stark, dass das besagte Leben etwas mit Orok, ihr oder Samrock zu tun hatte, aber sie fühlte sich trotzdem nicht wohl, wenn der Elitekrieger nah an ihr eigenes Zelt kam.
Wiederlicher Schnüffler., dachte die Halborkin, während sie ihm nachspionierte.

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 21. November 2013, 19:37

Bei Juno

Ja, die junge Hybridin hatte etwas verloren. Die Untersuchung des Diplomaten hatte Spuren in ihrem Geist hinterlassen. Sie war gedemütigt worden und etwas unsagbar dunkles hatte sie berührt, hatte sie untersucht, beschnuppert, betastet und sie dann fallen gelassen, wie Unrat. Vielleicht war es ihr Stolz, vielleicht etwas anders? Was auch immer dieser Dunkelelf mit ihr getan hatte, was er gesucht hatte, Juno wusste nichts von alle dem. Allein das Gefühl, dass nach dieser Prozedur ihr Atem noch ihren Brustkorb bewegte und ihr Herz noch schlug, dass Wotan da war als sie die Augen geöffnete hatte, sollten sie ins Leben zurück reißen. Doch Juno erholte sich nur langsam, aber das Leben um sie herum ging rasant weiter. Vielleicht nahm sie durch die Ereignisse Wotans Zustand gar nicht richtig wahr, oder nur aus dem Augenwinkel. Zu sehr lastete noch die Pein auf ihrer Seele. Er hatte sich um sie gesorgt, sie bewacht, so gut und sofern man das bei einem Eichhörnchen sagen konnte. Seine winzigen Pfoten hatte sie gestreichelt, aber Juno war noch nicht wieder im Jetzt angekommen. Der Eichkater war hin und her gerissen. Er musste fort. Er musste diesem, wenn auch kleinen Körper endlich Nahrung verschaffen. Also hüpfte Wotan aus dem Fenster des Gefängniswagens und verschwand. Juno war wieder allein mit ihren Gedanken und dem langsam stichig duftenden Fleisch um sie herum. Wenn sie sich umsah, konnte sie erkennen, dass man nun die Tür fest verschlossen und verriegelt hatte. Sah sie aus dem Fenster, so hatte sie Blick auf zwei Lagerfeuer an denen Orks saßen und teilweise auch schliefen. Ihr Standort musste recht zentral im Lager sein. Zwei Zelte standen ebenfalls recht nah und vor einem wachte ein sehr junger Ork, der auch ab und an zum Wagen hinüber sah. Er wirkte nicht ganz so brutal wie seine anderen Artgenossen. Überall waren leise Geräusche zu hören. mal hier ein Schnarchen, da ein Flüstern oder Schmatzen.

Bei Lukra und Eilmana

Was war das nur bei Lukra und Eilmana, was war da zwischen ihnen? Wie konnte die Unendlichkeit eine Sekunde so erfüllen und den Feind friedlich und still werden lassen? Etwas schien sich zu verändern, etwas leises, etwas warmes das sie wie unsichtbare Fäden berührte und ihr Schicksal miteinander zu verweben begann, wenn es nicht schon geschehen war. War es gut? War es willentlich beeinflussbar? Steckte vielleicht doch hinter allem ein perfider Plan? Konnte und wollte Eilmana sich auf das was hier begann einlassen? Was war es überhaupt?

Bei Wotan

Der Eichkater huschte unter den Wagen und von dort aus begann seine Erkundung der näheren Umgebung. Dann fand er sie. Eine Eichel! Sanft und verlockend schimmerte ihre harte Schale im flackernden Licht der Lagerfeuer. Die Last des Fußabdrucks hatte sie fast vollkommen ins Endreich hinab gedrückt, aber Wotan spürte die tierische Vorfreude seine Zähne in den weichen, nährenden Kern zu schlagen. Zielsicher hüpfte er in die kleine Mulde und zerrte mit den winzigen Pfoten an seinem Fund, als sich ein Schatten über ihn lege.

Bei Marga

Garmisch, natürlich! Marga kombinierte goldrichtig. Der Diplomat verfolgte seinen eigenen Ziele und nutzte dafür die Sicherheit der Gruppe für sich aus. Seine Mitreisenden wussten sicher nichts von seinen Plänen, aber selbst wenn?! Sie waren sicher von dunkelster Natur und damit im Sinne jedes Dunkelelfen. Seid dem er Juno untersucht hatte, wirkte sein Auftreten fast „euphorisch“, sofern man das bei einem Dunkelelfen so nennen konnte. Seine Ungeduld, vielleicht so etwas wie eine überraschende Vorfreude schien durch ihn hindurch, als könnte er sein Glück kaum glauben. Auf was war er gestoßen, dass ihn seine stoische Ruhe verlieren ließ, was ihn antrieb seine Wächter zu trennen und auf die Suche nach dem „Leben“ zu schicken? Welche Möglichkeiten hatten sich ihm offenbart, von denen hier noch keiner wissen sollte? Marga hatte es heraus gefunden. War ihr Verstand nicht immer der schnellste, so war er doch schärfer als jede Klinge.
Die Halborkin hatte das Gespräch belauscht und war so Zeuge eines Plans geworden, der noch in Puzzelteilen vor ihr lag, doch ihr jetzt schon eine Gänsehaut verursachte. Nachdem die Männer sich wieder verteilt hatten, folgte sie dem widerlichen Schnüffler, der sich ihrem Zelt näherte. Er ging langsam und schien immer wieder unsichtbare Spuren aus der Luft zu filtern. Als er auf der Höhe des Zeltes war, sah Samrock vom Lagerfeuer auf und betrachtete den Maskierten argwöhnisch.
„Kann ich hel...?“
Die Hand des unheimlichen Kriegers gebot ihm Schweigen und er ging wortlos weiter. Marga musste unwillkürlich aufatmen, denn Samrock war eine der „guten“ Seelen unter diesem Haufen von Verrätern, grausamen Kriegern und bösartigen Magiern.
Der unheimliche Elitekrieger ging jedoch langsam weiter und steuerte so auf den Gefängniswagen zu. Seine Schritte waren lautlos und zwischen den Orks wirkte er mehr wie ein Geist, als lebendiges Wesen. War er überhaupt lebendig? Marga spionierte ihm weiter unauffällig hinterher. Sie tat beschäftigt, wenn andere der Orks sie betrachteten. Keine zwei Zelte weiter verlangsamte sich sein Tempo noch einmal und sein Kopf wandte sich leicht nach links. Dann blieb er stehen und wartete reglos. Marga schlug einen leichten Bogen um besser sehen zu können, da fiel ihr Blick auf einen kleinen Schatten am Boden. Ein Fußabdruck hatte sich tief in das weiche Erdreich gedrückt und etwas bewegte sich darin. Ein Eichhörnchen zerrte mit aller Kraft an einer festgetretenen Eichel, als von der anderen Seite der Wächter des Diplomaten um das Zelt schritt. Das Eichhörnchen starrte den Wächter an und der Wächter starrte das Eichhörnchen an.
Dann ging plötzlich alles ganz schnell!

Wotan hatte den Schatten bemerkt und in den metallenen Schimmer gesehen, der das Gesicht des Wächters bedeckte. Sein Instinkt wollte seine Beute fest halten, doch sein Geist befahl im die Flucht! Marga, die nicht unweit der Szenerie stand, konnte deutlich sehen, wie der Arm des Kriegers nach vorne schoss. Zwei geschwärzte längliche Klingen flogen auf das Eichhörnchen zu. Die erste verfehlte das rotbraune Geschöpf knapp, aber das zweite Geschoss trennte einen Teil des buschigen Fells am Schwanz vom Körper. Der kleine Schatten sauste auf Marga zu. Vielleicht hielt er die Halborkin für einen Baum, hinter dem er sich verstecken konnte? Der zweite Arm des Kriegers zuckte nach vorne und zwei weitere Klingen lösten sich.
Wotan brauchte Deckung und der große Schatten vor ihm kam ihn gerade recht. Mit einem leisen Surren flog die Klinge knapp an seinem Kopf vorbei. Er schlug Haken wie ein Kaninchen. Dann hatte er den Schatten erreicht und sah den dunklen Spalt am Boden. Drunter hindurch ging es und hinein in die seltsam geformte Höhle mit den zwei Stämmen im Innern. An dem einen kletterte er sofort ein Stück empor, als die zweite Klinge die Rinde … Nein … den Stoff durchschlug und sich nur knapp neben Margas Fuß ins Erdreich bohrte um dort den Rock fest zu pinnen.

Plötzlich fand sich Marga in einer höchst unangenehmen Situation wieder. Ein Eichkater hatte Schutz unter ihrem Rock gesucht, dessen kleines Gewicht an den Hosen ihres rückwärtigen linken Oberschenkels hing. Alles war so schnell gegangen, zu schnell für die Halborkin. Der kleine Schatten war geflüchtet, verfolgte von vier Wurfklingen und dem sich rasend schnell bewegenden Krieger. Und nun hatte sie selbst plötzlich eine lange Schwertklinge unterm Kinn. Gebogen schwebte die geschwärzte, scharfe Spitze nur haarbreit über ihrer Haut. Einen Moment war alles still. Dann verkürzte der Elitekrieger die Distanz, in dem er nun langsam den ausgestreckten Arm beugte und mit zwei kleineren Schritten sich nah vor sie stellte. Die Spitze blieb wo sie war und bedrohte ihr Leben. Mit schräg gelegtem Kopf musterte er Marga und seine Stimme klang schrecklich hohl, als er sagte:
„Kooohhmm!“
Er war so nah, dass sie eigentlich seine Augen unter der Maske hätte sehen müssen, aber da war nur Schwärze, gleich leeren Höhlen die sie emotionslos anstarrten. Einzig die Bewegungen des Kopfes verrieten, dass er anscheinend genau wusste, wo sein Ziel sich verbarg.
Seine freie Hand schloss sich um ihr Handgelenk und langsam ließ er die Klinge sinken, sofern Marga keine Gegenwehr zeigte. Seine Finger fühlten sich merkwürdig schmal und hart unter den Handschuhen an. Was hatte sie jetzt für Möglichkeiten? In diesem kurzen Augenblick, in dem sie Zeuge der Jagd geworden war, musste sie begriffen haben, dass es der Eichkater war, den dieser Krieger suchte. Eben jenes kleine Wesen, dass nun an ihrem Bein hing, gefangen zwischen ihrem Rock und ihrer Hose. Sollte sie schreien, sich wehren, oder ergab sich hier vielleicht eine Möglichkeit mehr heraus zu finden, indem sie mit ihm ging? Offensichtlich hatte dieses „Wesen“ vor ihr nicht den Befehl zu töten.

Bei Juno

Hatte die junge Frau ihrem kleinen Begleiter nachgesehen, oder war sie noch zu sehr mit sich selbst im Unreinen? War sie ein stiller Zeuge geworden, von dem was sich dort draußen in einiger Entfernung abspielte? Junos Sinne schwammen noch durch die Nebel ihres eigenen Martyriums, aber vielleicht hatte sie noch genügend Kraft um aufzutauchen.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Juno » Dienstag 10. Dezember 2013, 10:31

Allein durch eine behutsam gewählte Mischung aus Geduld, Hingabe, Fürsorge, Beistand, Mitgefühl, Vertrauen und Liebe. Gelang dem kleinen Eichhörnchen erneut der Zugang zur geschändeten Seele seines Schützlings und führte ihren Verstand aus dem innewohnenden Nebel der Verwirrung zurück in die Wirklichkeit. Jedoch gelang dies abermals nur durch ein persönliches Opfer. Denn der Hunger nagte nun bedeutend stärker als zuvor an dem ohnehin schon körperlich auszehrten Beschützers. Woraufhin dieser nun sein eigenes Wohlbefinden in den Vordergrund stellte und sich auf die Nahrungssuche begab. Als Wotan sich darauffolgend in Bewegung setzte und aus dem kleinen vergitterten Fenster entschwand. Folgten die Augen der Füchsin seinem Weg. In einer plötzlichen Bewegung, als wollte sie ihn im letzten Moment aufhalten, stürmte auch Juno zum Fenster und streckte ihren linken Arm hoffnungsvoll nach dem Eichkater aus. Worauf sie ihm wispernd eine Botschaft mitgab.
" Pass auf dich auf Wotan! ... Ich brauche dich!! ... Bitte kehre Gesund zu mir zurück!"
Noch ein paar Augenblicke lang schaute Juno ihrem kleinen Freund nach, bevor sich ihre Blicke durch das Lager schweiften und sich an einem, in unmittelbarer Nähe stehenden jungen Ork verfingen. Vielleicht war es eine innere Eingebung, ein vertrautes Gefühl oder der gleichen. Doch dieser unbekannte Ork hatte etwas an sich, was das Interesse der Hybridin weckte. Es war etwas in seinen Augen! Diese wirkten nicht so wie die der anderen grünhäutigen Kreaturen. Es war eher so als erfüllte diese noch ein seelenhafter Schimmer. So beobachtete Juno ihn noch ein paar Momente lang, eh sie begann die Aufmerksamkeit des Orks auf sich zu ziehen. Sie verfolgte nun insgeheim den Plan, sein Vertrauen zu gewinnen und ihm um eine Aufgabe zu betrauen. So begann Juno einmal ihr animalisches Erbe für ein verführerisches Experiment einzusetzen. Erst zog sie mit einem leisen "Pssst! ... Hey du!" Das Interesse des Orks auf sich, bevor sie ihm im nächsten Schritt mit einer lockenden Fingerbewegung zu sich bat.
" Bitte komm her! ... Ich möchte mit dir sprechen!"
Doch noch bevor Juno ihre Idee komplett umsetzen konnte, viel ihr Blick auf eine Bewegung etwas abseits des Orks. So erfüllte im darauffolgenden Augenblick ein langer Spitzer Schrei das gesamte Camp. Dieser stammte von der gefangenen Füchsin, die panikartig bei dem sich ihr bietenden Szenario die Kontrolle über sich selbst verlor.
" LASS SIE SIE IN RUHE DU DRECKIGES MONSTER! ... VERPISS DICH!" Juno zitterte vor Angst und Sorge am ganzen Körper und schlug für einen Augenblick überrascht die Hände vor den Mund. Denn solch eine ordinäre Wortwahl war selbst ihr noch zu fremd. Doch diese Gefühle galten nicht ihrem eigenen Wohl, sondern dem ihres geliebten Wotan. So blickte sich Juno abermals im Camp um und richtete ein plötzliches Hilfegesuch an den jungen Ork. Mit Tränen schimmernden Augen bat sie ihm.
" Bitte ... Hilf ihnen! ... bitte!"
Zuletzt geändert von Juno am Donnerstag 23. Januar 2014, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Donnerstag 26. Dezember 2013, 23:10

Eilmana schoss plötzlich ein Bild von Nevox in den Kopf.
Sie griff sich mit einer Hand an die Stirn und schaute ins Lehre.
Was war das plötzlich, das Gefühl welches sie für Nevox empfand verwandelte sich in einen Stechenden Schmerz in ihrem Herzen. Ihre Hand fasste an ihre Brust und dort wo das Herz lag griff sie fest in den Stoff ihres Kleides und drückte diesen zusammen.
Dann sah sie Lukra plötzlich wieder an, in ihrem Kopf sah sie ein Bild von Nevox was sie nicht kannte, sein Gesicht war vor Schreck verzogen und er schien in Gefahr zu sein. In Dunkelheit gehüllt verschwand er vor ihrem Geistigem Auge.
Schweißtropfen bildeten sich auf Eilmanas Stirn und sie sah Lukra mit schwerem Atem an.
Sie stand hastig auf, schloss die Augen und Atmete tief Durch. Dann drehte sie sich wieder um und sah Lukra mit einem etwas Angetretenem Lächeln an.
„Okay, dann würde ich sagen, bring mir eure Sprache bei?!“
Sie wusste das sie nicht in allem eine gute Schülerin war aber Sprachen interessierten sie sehr und so konnte sie auch mehr von dem was in ihrem Umfeld gesprochen wurde verstehen.
Sie öffnete eine Hand und lies eine Lichtkugel erscheinen mit dessen Licht sie sich sichtlich sicherer und wohler fühlte.
Sie beruhigte sich und setzte sich wieder zu Lukra.
Dieser schien etwas durcheinander von ihrer Hektischen Reaktion, aber vielleicht kam das Eilmana auch nur so vor.
Eilmana lies die Kugel über dem Tisch schweben so das sie dort ein gutes licht spendete.
Sie strich sich durchs Haar um es von der Stirn an nach hinten zu streichen und sah Lukra in die Augen.
Den Gedanken den sie zuvor an Nevox hatte versuchte sie zu vergessen, da er bei der flucht entkommen war ging sie davon aus das er in Sicherheiten sein musste, außerdem hatte sie noch nie etwas gehabt wie eine Vorahnung oder eine Vision daher konnte sie auch nicht davon ausgehen das dieser gedankliche ausschweif etwas derartiges gewesen sein könnte.

Unterdessen bei Naif
Naif bemerkte Wotan wie dieser auf der Suche nach etwas essbarem durch das Lager streifte.
Doch was der Rabe dann sah lies ihn ziemlich zusammen zucken.
Diese fiesen schwarzen Krähen wahren einfach überall und schienen gerade jetzt nochmal mehr darauf zu achten was los war weswegen Naif nicht einfach Hilfe eilen konnte.
Allerdings war Naif sich nicht sicher ob das was da los war im wissen des Anführers geschah und so wusste er sich nur eine Hilfe.
Er flog zu Eilmana ins Zelt, landete auf den Tisch und krähte sie unruhig und aufgebracht an.


Eilmana sah ihren kleinen Freund an und verstand das draußen irgendwas vor sich ging was wohl nicht ganz in Ordnung war.
Neif tippte mit seinem Schnabel auf die Zeichnung die Eilmana neulich gemacht hatte auf dieser war auch Juno und ihr kleiner freund zu sehen.
Und genau auf diesen Tippte der Rabe mit seinem Schnabel.

Eilmana sah Lukra an.
„Lukra, weist du von irgendwas was mit ihr gerade gemacht werden soll? Irgendwas geht da draußen vor sich und Juno scheint in einer brenzligen Situation zu sein.“
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Das dunkle Volk » Montag 13. Januar 2014, 07:33

Lukra blickte Eilmana verwundert an. „Das Fuchsmädchen sollte sicher in Ihren Käfig sein?“ Er blickte kurz den Raben und die Elfe an und verstand schnell das dort draußen etwas passierte das nicht mit ihm abgesprochen war und das war nicht gut! Der Anführer hatte einen leisen Verdacht, was dort draußen vor sich ging, doch wollte er sich erst einmal vergewissern. Schnell erhob sich Lukra aus dem Bett nahm seine Waffe zur Hand und wendete sich an die junge Frau. „Egal was du da draußen gleich siehst... DU greifst nicht ein! Haben wir uns da verstanden?“ Er wartete kurz auf eine Ja oder ein Nicken der jungen Malerin und verließ dann mit einem Stechschritt den Eilmana nur schwer folgen konnte das Zelt.
Vor den Zelt gab er noch seinen beiden Wachen am Eingang einen kurzen Befehl. „FOLGT MIR!“ und die Männer gehorchten.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Samstag 18. Januar 2014, 11:00

Die Halborkin atmete auf, als der unheimliche Wächter doch im letzten Moment an ihrem eigenen Zelt abbog. Das war beruhigend. Sie gönnte sich ein paar Sekunden Ruhe und den Luxus, den Kleidersaum aus der Hose zu ziehen. Auf Dauer war das nämlich unangenehm beim Laufen. Die Verfolgung konnte weiter gehen. Wenig später, hielt der Leibwächter an. Marga schluckte. Sie stand auf offenen Feld, kein Busch, Zelt oder Wagen konnte ihr jetzt als Deckung dienen. Jetzt war sie aufgeflogen!
Aber da hatte sie sich nur getäuscht. Der Wächter hatte nicht etwa seine Verfolgerin bemerkt, sondern seine Aufmerksamkeit auf eine andere Stelle gerichtet. Etwas auf dem Boden, was sich bewegte. Marga konnte nichts genaues ausmachen. Als sie die Augen zusammenkniff, in der Hoffnung, genaueres auszumachen, passierte alles ganz schnell.

Es war ein Eichhörnchen, selbst in der Dunkelheit war die Art der Fortbewegung unverkennbar. Und ein Eichhörnchen war unglaublich schnell. Fünf menschliche Schritt weit in jeder Sekunde. Aber Marga sah nun auch den Leibwächter in Aktion und erkannte: Wurfmesser waren noch schneller als Eichhörnchen!
Und ihre Augen weiteten sich, als sie realisierte, welche Richtung das Eichhörnchen einschlug! Ihr fehlte die Zeit zu reagieren, das Eichhörnchen war zu ihren Füßen und verschwand unter ihrem Rock.
In Ordnung. Ein Eichhörnchen unterm Rock zu haben war unangenehm und nichts, was in zukünftigen Geschichtsbüchern auftauchen sollte. Aber wenn es keine Tollwut hatte, war es nicht gefährlich – und wer wusste, ob das orkische Blut einen nicht sogar vor einer Tollwutinfektion schützte? Gefährlich waren die Wurfmesser, die dem Eichhörnchen folgten! Eines davon verfehlte ihren Fuß nur haarscharf und nagelte ihren Rocksaum am Boden fest.
Irgendwo hörte sie einen Schrei.

Bevor Marga auch nur an Flucht denken konnte, hatte sie eine Schwertspitze am Hals. Man machte ihr unmissverständlich klar, dass sie mitkommen musste. Und Junos Beispiel hatte hinreichend gezeigt, dass Protest nichts nützte, außer man war auf den Tod aus. Marga fügte sich.
Die bisherigen Reisen hatten der ehemaligen Schülerin eine Gerissenheit gelehrt, die sie sonst noch nie in ihrem Leben ausgelebt hatte. Während der Wächter nämlich sein langgezogenes „Kooohhmm!“ stöhnte, zog sie vorsichtig an ihrem Kleiderrock, sodass sich das Messer aus dem lockeren Erdboden löste, aber immer noch am Stoff festhing. Während sie wie ein geschlagener Hund losmarschierte, von der linken Seite mit dem Schwert bedroht, zog sie mit der rechten Hand Stück für Stück den Stoff ihres Kleides hoch, bis sie die geschwärzte Klinge in der Hand hatte und sie zwischen den Ärmel des Kettenhemdes und dem ihres Kleides verbarg. Da ihre Tasche noch im Zelt lag, war das jetzt ihre einzige Waffe.

Da war ja noch das Problem mit den Eichkater... Der hing immer noch an ihrer Hose fest. Margas Hand legte sich um seinen Leib. Sie spürte seinen rasenden Herzschlag. So viel Ärger hatte er ihr bereitet, obwohl er nur ein kleines Lebewesen war.
Lebewesen... Leben... Konnte dieser Nager sein, was der Dunkelelf begehrte? Die Halborkin schob Wotan vorne unter ihr Kettenhemd. Dort war er geschützt und vielleicht beruhigte ihn Margas Puls, der trotz der vergangenen Aufregung wieder ruhig lief. Sie behielt ihr kühles Gemüt, während man sie zum Zelt des Diplomaten trieb.

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Samstag 18. Januar 2014, 19:07

Bei Juno

"Pssst! ... Hey du!"
Juno versuchte das Interesse des Orks auf sich zu lenken, bevor sie ihm im nächsten Schritt ihn mit einer lockenden Fingerbewegung zu sich bat.
" Bitte komm her! ... Ich möchte mit dir sprechen!"
Der junge Ork stand gerade auf und wollte sich ihr nähern, als Junos Vorgehen sich komplett änderte. Ein langer Spitzer Schrei erfüllte die Luft und ließ den Ork zusammen zucken. Dieser stammte von der gefangenen Füchsin, die panikartig bei dem sich ihr bietenden Szenario die Kontrolle über sich selbst verlor.
" LASS SIE SIE IN RUHE DU DRECKIGES MONSTER! ... VERPISS DICH!"
Juno zitterte vor Angst und Sorge am ganzen Körper und schlug für einen Augenblick überrascht die Hände vor den Mund. Denn solch eine ordinäre Wortwahl war selbst ihr noch zu fremd. Doch diese Gefühle galten nicht ihrem eigenen Wohl, sondern dem ihres geliebten Wotan. So blickte sich Juno abermals im Camp um und richtete ein plötzliches Hilfegesuch an den jungen Ork. Mit Tränen schimmernden Augen bat sie ihm.
" Bitte ... Hilf ihnen! ... bitte!"
Hatte ihn eben noch eine gewisse Neugier in die Nähe ihres Käfigs gezogen, so hatte ihr Schrei seine Alarmglocken läuten lassen. Missmutig sah er kurz zu Juno auf und raunte:
„Sei ruhig, sonst fresse ich dich!“
Ob das ernst gemeint war, blieb dahin gestellt. Er wusste, wenn er jetzt nicht die Aufgabe Margas übernahm, die Gefangenen ruhig zu stellen, würde das später sowieso auf ihn zurück fallen. Mit einer Hand kontrollierte er das Schloss an der Tür, rüttelte daran und sah sich dabei um. Der Wächter hatte gerade die Halborkin, seine Herrin am Handgelenk gepackt und sie folgte ihm. Trotzdem war dies ein Bild, dass sein Befehlshaber Orok sicher nicht gern gesehen hätte, also kontrollierte er das Schloss und lief dann schnell zum Zelt des Ork-Anführers um ihn zu wecken. Orok würde sicher wissen wollen, wenn seine Braut verhört werden würde.

Bei Eilmana

Gerade hatten sie noch gemeinsam, fast vertraut beim Lernen von dunkelelfischen Vokabeln zusammen gesessen, als Eilmanas Rabe herein geflogen kam und mit einem kratzenden Geräusch auf der Tischplatte landete, wo auch ihre Zeichnungen lagen. Das Hämmern seines Schnabels auf die Abbildung des Eichkaters war schon etwas verwirrend. Sie kombinierte schnell. Eilmana sah Lukra an.
„Lukra, weist du von irgendwas was mit ihr gerade gemacht werden soll? Irgendwas geht da draußen vor sich und Juno scheint in einer brenzligen Situation zu sein.“
Lukra blickte Eilmana verwundert an.
„Das Fuchsmädchen sollte sicher in Ihren Käfig sein?“
Er blickte kurz den Raben und die Elfe und bewaffnete sich.
„Egal was du da draußen gleich siehst... DU greifst nicht ein! Haben wir uns da verstanden?“
Er wartete kurz auf eine Ja oder ein Nicken der jungen Malerin und verließ dann mit einem Stechschritt den Eilmana nur mit größer Anstrengung folgen konnte das Zelt.
Vor den Zelt gab er noch seinen beiden Wachen am Eingang einen kurzen Befehl:
„FOLGT MIR!“
Seine Schritte lenkten sich als aller erstes auf den Gefängniswagen der Füchsin zu, aber dort sah er schon aus der Ferne, dass alles in Ordnung war. Ihr verängstigtes Gesicht war in eine andere Richtung gewandt. Mit zusammen gekniffenen Augen ließ er seinen wachsamen Blick über das Lager schweifen.

Bei Marga

Die Klinge am Hals war schon unangenehm und es war ein erleichterndes Gefühl, als er sie wieder senkte. Marga war nicht dumm. Während der Wächter nämlich sein langgezogenes
„Kooohhmm!“
stöhnte, zog sie vorsichtig an ihrem Kleiderrock, sodass sich das Messer aus dem lockeren Erdboden löste, aber immer noch am Stoff festhing. Ihre linke Hand wurde von den knorrigen Fingern des Kriegers umspannt, doch die Rechte war noch frei. Während sie wie ein geschlagener Hund losmarschierte, zog sie mit der rechten Hand Stück für Stück den Stoff ihres Kleides hoch, bis sie die geschwärzte kleine Wurf-Klinge in der Hand hatte und sie zwischen den Ärmel des Kettenhemdes und dem ihres Kleides verbarg. Es war ein diffiziles Unterfangen, doch es gelang. Da ihre Tasche noch im Zelt lag, war diese Klinge nun ihre einzige Waffe.
Doch da war ja noch das Problem mit den Eichkater. Er hing immer noch an ihrer Hose fest. Margas rechte Hand legte sich um seinen Leib. Sie spürte seinen rasenden Herzschlag. So viel Ärger hatte er ihr bereitet, obwohl er nur ein kleines Lebewesen war. Ein kurzer Druck ihrer Hand und das schnelle Herzchen würde für immer verstummen, sie musste vorsichtig sein.
Lebewesen... Leben... Konnte dieser Nager sein, was der Dunkelelf begehrte? Marga grübelte auf dem Weg zum Zelt des Diplomaten angestrengt, aber noch anstrengender war die Übung, einen zappelnden Eichkater, wie eine Made in der Rinde, zwischen Stoffbahnen heraus zu polken und dann noch vorne unter ihr Kettenhemd zu schieben. Das alles zu bewerkstelligen, ohne auffällige Bewegungen zu machen, kostete sie einiges an Schweiß. Doch dort war er dort geschützt und vielleicht beruhigte ihn Margas Puls, der trotz der vergangenen Aufregung wieder ruhig lief. Sie behielt ihr kühles Gemüt, während man sie zum Zelt des Diplomaten zerrte.

Bei Eilmana und Juno

Beide jungen Frauen, sowie auch Lukra konnten gerade noch einander sehen und auch Marga, wie sie von einem der Wächter des Diplomaten in dessen Zelt geschoben wurde. Der Andere stellte sich hinter ihnen breitbeinig in den Weg.

Bei Marga

Kurz vorm Zelt griff der Elitekrieger um und packte Margas Nacken um ihren Kopf etwas nach unten zu drücken, als er sie durch den schmalen Eingang schob, der von dem zweiten Krieger bewacht wurde. Das Zelt des Diplomaten war deutlich kleiner als das der meisten Dunkelelfen hier. Man konnte in der Mitte gerade so aufrecht stehen. An einer Seite war es sogar noch mit einem Vorhang noch unterteilt, so dass man keinen direkten Blick auf die dort schemenhaft zu erkennende Pritsche hatte. Auf einer Matte saß der Diplomat und war anscheinend gerade in tiefer Meditation versunken, als die beiden das Zelt betraten. Die Stirn runzelnd schlug er die Augen auf, aber dann blitzte sofort etwas anderes in seinen Augen auf.
„Hast du gefunden, was ich suche?“
Der Krieger nickte. Der hagere Dunkelelf sah zur Seite und bedeckte eine Reihe seltsam anmutender Instrumente, die Marga vielleicht an einen Besteckkasten aus feineren Familien erinnern könnten. Da waren Klingen und Griffe mit rundlichen Verdickungen daran, längliche Gläser die mit Korken verschlossen waren und ein Tiegel, dessen Inhalt anscheinend leicht leuchtete, denn am Rand zum Deckel bildete sich ein schmaler heller Streifen. Dann lag auch schon das lederne Tuch darüber und der Diplomat erhob sich.
„Wen haben wir den da? Marga ist dein Name, richtig? Ein junge Frau, halb Ork, halb Mensch. Sag mir Kind, quält dich dein Erbe oder bist du gerne so? Es mag Vorteile haben.“
Er betrachtete sie eingehen, als würde er sie mit den Blicken ausziehen um jeden Millimeter ihres Körpers zu analysieren.
„Du bist stärker als ein Mensch, sicher auch ausdauernder. Wie sieht es mit deiner Konstitution aus? Sicher hast du auch einen gewissen Schutz vor Giften in dir. Aber auch die andere Seite hat ihre Vorteile, nicht wahr? Deine Augen wirken wach und gewissermaßen intelligent. Ich denke, du verstehst mehr als man dir zutraut. Vielleicht verstehst du dann auch das, was ich dir jetzt sage ...“
Er hatte sich langsam genähert und Marga spürte, wie sein Wächter jede Bewegung von ihr im Auge behielt. Die Hand des Diplomaten malte ein paar Zeichen in die Luft und unter Margas Kettenhemd begann es sich heftig zu bewegen. Sie spürte die feinen Krallen durch ihr Hemd bis in die Oberhaut dringen. Der Eichkater geriet zusehends in Panik.
„Du bist … Nein, ... du hast etwas bei dir, das ich will! Wenn du es mir freiwillig gibst, wirst du nicht verletzt. Wenn nicht, wird mein Diener es aus dir heraus schneiden. Hast du mich verstanden?“
Der Krieger hob sein Schwert wieder ein kleines Stück um zu verdeutlichen, dass dies keine leere Drohung war, doch bevor noch weiteres geschehen konnte, schien der Diplomat etwas gehört zu haben, das ihm nicht gefiel. Er schob schnell noch seine Utensilien tiefer in das Zelt und legte ein Sitzkissen darüber. Dann setzte er das höflichste Lächeln auf, dass Marga je gesehen hatte und kurz darauf waren Schritte zu hören.

Bei Juno und Eilmana

Lukra lenkte seine Wachen zielstrebig durch das Lager, am Gefängniswagen vorbei, auf das Zelt des Diplomaten zu. Der Elitekrieger, der das Zelt bewachte, bewegte kaum merklich seine Lippen, so dass es nur sein elfischer, spitzohriger Herr hinter der dünnen Zeltwand hören konnte. Dann, im Angesicht der zahlenmäßigen Übermacht und durch die Stimme seines Herrn ermuntert trat er beiseite und öffnete das Zelt.
„Nur herein, nur herein. Lukra, seid mein Gast zu dieser späten Stunde. Was kann ich für euch tun?“
Lukra sah die Halborkin an.
„Verzeiht, ich habe nicht die gleichen luxuriösen Möglichkeiten wie ihr. Wollt ihr nicht Platz nehmen?“
Der Diplomat wies Lukra den einzigen Hocker im Zelt zu, da dieser schon fast zu groß für das kleine Zelt war und kniete sich selbst lässig auf das Kissen.
„Was hat sie hier zu suchen? Was treibt ihr? Ihr bringt Unruhe in mein Lager! Ich habe euch erlaubt mich zu begleiten, aber wenn ihr andere Pläne verfolgt, wenn ihr mir etwas verheimlicht, dann reißt mir schnell der Geduldsfaden und das wäre ungesund.“
„Mitnichten, mitnichten! Meine Ziele würden sich niemals mit den euren kreuzen. Ihr seid ein zu großer Krieger, als das ich irgendetwas mit euch kreuzen möchte.“
Eilmana verstand nur wenig Worte, aber sie wie Marga spürten förmlich die Spannung zwischen den beiden Dunkelelfen wachsen. Die ganze Situationen fühlte sich an, als könnte sie sich jede Sekunde entzünden und würde das mit einem Mal sehr volle Zelt zu Asche verwandeln. Neben Marga stand der Elitekrieger, daneben ein Dunkelelfenoffizier aus Lukras Gefolge und daneben Eilmana, die von ihrem Begleiter einfach mitgezogen worden war. Mehr passten auch nicht in das kleine Zelt, dessen Eingang offen gehalten wurde. Draußen sah es aber auch nicht besser aus. Der zweite Elitekrieger des Diplomaten war umringt von drei weiteren Wachen, die ihn nun alle an funkelten, was ihn jedoch zu keiner Regung rührte. Vielleicht war er genauso „tot“ wie sein ebenso maskierter Zwilling.
„Nun ich könnte euch nun glaubhaft die schönsten Märchen erzählen und ihr würdet mir sie alle glauben, teurer Lukra, aber ich glaube ich unterschätze lieber nicht eure Intelligenz und spreche frei heraus. Das verkürzt dieses Intermezzo hoffentlich und wir ersparen uns jede Menge unnötiges Geplänkel.… Dieses Mädchen ist doch für die Versorgung eurer Sklaven zuständig?“
„Worauf wollt ihr hinaus?“

Ein Seitenblick hatte Marga verraten, dass es wohl um sie ging. Der Diplomat wechselte nun anscheinend ganz bewusst in die Gemeinsprache, damit Marga sie ebenfalls verstand.
„Dieses Mädchen hat etwas, was ihr nicht gehört. Ich will es und würde euch bitten, ihr zu befehlen, es mir zu übergeben. Das würde auch ihr Blut sparen und ich erzähle euch gerne was es damit auf sich hat. Ich habe eine kleine Schwäche und hatte meinen Diener ausgeschickt, danach zu suchen. Sie hat es anscheinend zu erst gefunden. Es handelt sich nur um eine Kleinigkeit.“
Die Fingerspitzen aneinander gelegt wartete er auf Lukras Reaktion.
„Ich möchte mitnichten für Ärger sorgen auf dieser schönen Reise. Es ist mir fast schon peinlich euch überhaupt damit zu behelligen.“
Man sah Lukra an, dass er dem Diplomaten so überhaupt nicht traute. Das freundliche Gesäusel, was aus seinem Mund kam, klang zwar nicht wirklich nach Lüge, aber doch verbarg dieser aalglatte Typ etwas. Sie saßen auf einem Pulverfass, bei dem die Lunte schon brannte, Juno in Rufreichweite, wenn sie schrie, Eilmana und Marga direkt involviert, und drum herum ein Haufen gereizter Krieger. Und zu allem Überfluss krabbelte gerade Orok aus seinem Zelt nahe dem Gefängniswagen. Sam sagte mit gedämpfter Stimme:
„Euer Weib ist zu dem dunklen Lord gerufen worden. Ich dachte ihr solltet das wissen. Lukra ist auch schon eingetroffen. Irgendetwas geht da vor sich.“
Orok erhob sich zu voller Größe und nickte dem kleineren Ork zu. Langsam setzte er sich in Bewegung. Ein passendes Wort an den ein oder Anderen, an passender Stelle, könnte wohl gewählt vielleicht alles zur Explosion bringen. Noch saßen die beiden Kontrahenten friedlich zusammen und wägten zwischen Neugierde und Gefahr ab. Keiner wollte sich eine Blöße geben. Beide waren gewaltige Gegner, jeder auf seine Art. Lukra fixierte Marga und befahl:
„Gib mir, was er verlangt!“
Eilmana wie Marga entging nicht das winzige Zucken im Antlitz des Diplomaten. Lukra hatte also seinen ersten Zug gemacht. Das Spiel begann. Würden die Figuren auf dem Feld ein Eigenleben entwickeln? Auch ein Bauer konnte zur Königin werden, wenn man schlau taktierte.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Juno » Montag 3. Februar 2014, 05:40

“Sei ruhig, sonst fresse ich dich”, war alles, was die Hybridin in diesem Moment, als Antwort auf ihr Hilfegesuch erhielt. Mit tränen gefüllten Augen, betrachtete Juno noch die weiteren Handlungen des jungen Orks und ließ sich dann, mit dem Rücken zur Tür gelehnt, auf den harten, hölzernen Untergrund hinabsinken. Dabei schlug sie die Hände vor das erhitzte, gerötete Gesicht und begann sich dann schmerzerfüllt weinend auszulassen.
“ Es ist alles meine Schuld! Florencia? … Phaun? Mir ist wohl bewusst, das ihr vermutlich viele wichtigere Pflichten habt, als euch ständig um mich, eure Zehtochter , zu kümmern, die sich aufgrund ihres dummen, unüberlegten Verhaltens von einer Misslichen Lage in die nächste manövriert. Inzwischen bereue ich vom ganzen Herzen, diese Reise angetreten und mein sicher, behütetes Heim verlassen zu haben. Ich habe für meine Taten bereut! … Doch muss mein Beschützer! … Mein Schutzengel, den ihr mir sandtet nun die selben Qualen wie ich erleiden? Ich empfinde das als nicht richtig und darum richte ich, ein wahrlich letztes mal, ein Hilfegesuch an euch meine Götter. Bitte haltet eure schützenden Hände über ihn! Er hat dieses grauenvolle Schicksal wirklich nicht verdient. Und um euch den ernst meiner Bitte noch näher zu bringen, Möchte ich euch eine Opfergabe bringen.”
Ohne weiteres Zögern, biss sich Juno in den Zeigefinger und ließ drei tropfen ihres Blutes auf die Dielen ihres Gefängnisses tropfen. Woraufhin sie, mit herzzerreißender Stimme verkündete.
“ Mit meinem Blutopfer, übertrage ich euch das Recht, meinem Körper etwas von kostbarem Wert zu entziehen! Auf das ihr Wotan beschützt und ihn unversehrt zu mir zurückbringt. Denn wenn ihm etwas geschieht, wäre alle Mühe auf ein neues Leben Verschwendung gewesen. Ich … Ich liebe ihn. HÖRT IHR HOCHGESCHÄTZTEs GÖTTERPAAR!!! ICH LIEBE IHN!!!” Und mir ist es egal, welche Gestalt ihr ihm gebt. Ich sehe den Mann hinter dem Eichkater. Seit ihr ihn mir Gesand habt, ist alles anders. Bitte!?! Helft ihm”, wisperte Juno ihre letzten Worte wie eine Brise des Windes, als sie ihr Antlitz, zwischen die angezogenen Schenkeln versteckte und dort regungslos und still verharrte.

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und vereinzelte Worte anderer Sprachen die Sie aufschnapen konnte.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Montag 17. Februar 2014, 17:39

Eilmana sah sich um. Dann sah sie zu Lukra. Angst lag in ihrem Blick.
Seinem Befehl folgte sie sofort, nickte und ging hinter ihm her. Doch was mochte sie dort erwarten.
Eilmana wusste es nicht.
Unsicher dessen, ging sie hinter Lukra her und hatte sichtlich Mühe Schritt zu halten.
Als sie sahen, wie Marga ins Zelt des Diplomaten geschleppt wurde schauderte es ihr. Sie folgten ihnen und gingen ins Zelt.
Eilmana beobachtete die Personen und die Art, wie sie miteinander agierten. Sie bemerkte schnell die Anwesenheit von Wotan bei Marga, worauf hin sich in Eilmana eine Angst ausbreitete. Was mochte dieser schauderhafte Typ nur vorhaben, sie spürte in seiner Gegenwart weder Leben noch Gefühle. Reine Kälte und Finsternis. Doch dumm war sie nicht. Sie spürte die Angespanntheit der beiden und ihr entging nicht, dass ein Geräusch oder ein Blitz durchaus die Situation durchbrechen konnte. Doch war dieser Moment noch nicht gekommen.
In ihrer Lehre der Lichtmagie hatte Eilmana vieles gelernt doch leicht fiel es ihr nicht. Jedoch erinnerte sie sich an die Worte ihres Lehrers: „Du hast mehr Kraft als du erwartest“
Sie verstand diesen Satz immer sehr metaphorisch. Mehr als eine Metapher konnte dieser Satz nicht sein, aber jetzt konnte sie durchaus etwas mehr Kraft gebrauchen, also konzentrierte sie sich so gut es ging und bemühte sich, ihr Gegenüber außerhalb des Zeltes etwas entstehen zu lassen.

Währenddessen wand sie ihre Augen nicht vom Geschehen. Ihr entging auch nicht das sich Orok näherte, ihre Ohren waren schließlich außergewöhnlich gut.

Sie dachte weiter nach:
Was kann ich nur tun,....Lukra und dieser schauderliche Typ sind so angespannt und auch die Wachen stehen kurz vor einer Explosion. Jedoch würde das wohl nicht gut enden. Was ist nur mit ihr und Wotan...was will dieser Typ....was könnte er von einem kleinen Eichkater wollen. Oder ist es weil er ein Freund Junos ist. Eilmanas Augen weiteten sich und sie sah zu Marga.
was auch immer er vorhat es ist nichts gutes....
Sie hoffte, dass sie durch die Aufregung die bei einem plötzlichem starken Blitzen entstehen konnte die Möglichkeit offenbarte um mit Wotan zu fliehen. Nicht um vor Lukra wegzulaufen, dass war ganz und gar nicht ihre Absicht, sondern nur um den kleinen Kerl in Sicherheit zu bringen.
Doch sie erinnerte sich an Lukras Worte.
((Egal was passiert, greife nicht ein.))
Sie sah sich unauffällig um und ihr wurde klar, dass dieser Typ auch mit Magie bewandert sein musste, wenn auch nicht mit guter Magie, jedoch legte dies die Möglichkeit offen, dass ihm nicht entging, was Eilmana versuchte und so entschied sie sich ihren Magiefluss wieder aufzulösen.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Samstag 1. März 2014, 11:40

Beim letzten Schritt ins Zelt drückte man sie an ihrem Genick nach unten. Das Zelt war klein, wenngleich nicht so winzig wie das von Orok, in welchem man nur in der Horizontalen Platz fand. Im Gegensatz zum Zelt des Kommandanten war es weder luxuriös, noch für Treffen mehrerer Leute geeignet. Aber für die Zwecke des Diplomaten war es praktisch.

Der Diplomat hockte auf seiner Matte. Marga hatte einen solchen nachdenklichen Gesichtsausdruck schon einmal gesehen. Der Schamane bei den Orks hatte auch meditiert. Und dieser Schamane hatte Margas elfische Begleiter mit seinen Lügen in die Sklaverei schicken wollen. Die Halborkin würde keine seiner Worte glauben. Der Zweifel mochte ihr Talisman sein, alle Lügen und leeren Versprechungen zu erkennen!

Der Dunkelelf hatte einige obskure Werkzeuge und Substanzen offen herumliegen. Marga erinnerte sich daran, dass ein Ritual erwähnt worden war. Die ganze Sache verdichtete sich allmählich. Nur was wollte er mit dem Pelztier anstellen?
Er bemerkte, dass jemand in seinem Zelt war und blickte auf. Er widmete sich der ehemaligen Schülerin, aber sie antwortete nicht auf seine Fragen:
Die Plaudereien du dir kannst sparen. Und mich kein Kind. Ob sie Probleme mit ihrem Erbe hatte? Ihr lag es auf der Zunge zu sagen, dass es immer die anderen waren, die ein Problem damit hatten, aber auch hierzu schwieg sie.
Als er dann noch anfing, sie zu mustern, ging es ihr fast zu weit. Demonstrativ nahm sie den Helm ab – stellte ihn auf den Boden und setzte sich mit angewinkelten Knien darauf. Mit stoischer Ruhe entgegnete sie seinen Blick.
Was er sagte, mochte durchaus stimmen, aber wie er sagte, gefiel Marga überhaupt nicht. Der Mann interessierte sich für unterschiedliche Rassen auf die selbe Weise, wie Leute Schmetterlinge aufspießten. Und so einem kranken Typen war das Fuchsmädchen ausgeliefert gewesen.

Da Marga sich, seit sie Platz genommen hatte, sich nicht mehr bewegte, hatte sich das Vieh unter ihrem Kettenhemd etwas beruhigt. Als aber der Kerl näher kam und irgendetwas mit seinen Händen machte, rastete es beinahe aus.
Dass das Tier sich keine Sympathien damit bei der Halborkin machte, war unpassend in einem Moment, als Marga vor die Wahl gestellt war, ihr Leben gegen es einzutauschen. Andererseits widerstrebte es der ehemaligen Schülerin in jeder Faser ihres Körpers, dem Diplomaten in dieser Sache nachzugeben. Oder in irgendeiner anderen Sache. Das war einfach so.

Marga wusste nicht, dass der Zufall, der sie rettete, eigentlich das Zusammenwirken der beiden gefangenen Frauen war. Aber ganz aus dem Schneider war sie nicht. Der dunkle Diplomat verbarg seine Instrumentarien unter einem Sitzkissen, kurz bevor ein unangemeldeter Gast hereinkam.

Es war Lukra, der hereinkam. Er warf einen Blick auf die Halborkin, die auf einem Helm auf dem Boden saß und es nicht besser wusste, als mit den Worten „Mein Herr.“ zu grüßen. Aber Lukras Aufmerksamkeit richtete sich sofort an den anderen Dunkelelfen im Zelt und sie sprachen in der düsteren Sprache, die Marga nicht verstand.
Die Halborkin hatte auf ihren Reisen gelernt, dass wenn zwei Leute sich in einer Sprache unterhielten, die man nicht kannte, man die Worte und Silben ignorieren sollte, sondern sich auf die Stimmung und Tonart konzentrieren sollte, um wenigstens einen kleinen Teil mitzubekommen. Und so verstand sie die Rolle der beiden. Lukra wollte wissen, was für Unfug der Gast trieb, oder so ähnlich und die Diplomat versuchte ihn mit Schmeicheln und Lügen zu täuschen.

Vielleicht mich dir einen Strick aus deiner Heimlichkeit drehen.

Zusätzlich zu Lukra war auch ein weiterer Offizier eingetreten und die elfische Gefangene war mit dabei. Marga schaute nach hinten zum Zeltausgang und sah drei von Lukras Soldaten gegenüber dem starren Elitekrieger. Wenn die Lage eskalierte, wären Lukras Begleiter in knapper Überzahl, aber wer wusste, was die Maskenträger auf den Kasten hatten?

Die Halborkin schaute sich auch Eilmanas Halsband und die daran befestigte Kette an. Sie konnte auf die Schnelle überhaupt kein Schloss daran erkennen. Aber bevor sie sich weitere Gedanken machen konnte wechselte die Sprache ins Celcianische und Marga schaute wieder nach vorne.

Der Diplomat hatte es schließlich ausgespuckt, dass Marga etwas hatte, was er wollte und dass er die Halborkin töten würde, um daran zu kommen. Der Anführer der Dunkelelfen störte sich weniger daran, als an der Heimlichkeit der Sache. Lukra war hier nicht auf Margas Seite. Das durfte sie nicht vergessen. Sie war weder kostbare Sklavin, noch konnte sie mit ein Schwert gut schwingen.

Lukra überraschte alle Anwesenden mit seinen Befehl an Marga, ihm zu geben, was der Diplomat für sich verlangt hatte. Alle Augen – nur bei den Elitekriegern war sie sich nicht sicher – richteten sich auf sie.
Der ehemaligen Schülerin war, als würde sie in diesem Moment Blut riechen und alle tierischen Instinkte, die in ihrem Körper waren, weigerten sich, den Eichkater abzugeben. Marga schob es auf einen ihr innewohnenden Trotz und nicht auf äußere Beeinflussung.

Sie zog das Kettenhemd an ihrem Hals nach vorne und ließ den Kopf des Tieres unter ihrem Kinn hervorlugen.
„Ihr wollen das, was der andere große Herr wollen? Gerne mich für Euch den kleinen Vierbeiner morgen Abend zubereite. Am Spieß oder in Topf mit Kräuter, wenn mich Kräuter finden...
Aber mich es tun sehr leid um den hier.“ Sie deutete auf den Diplomaten.
„Er sich SO gefreut hat auf den kleinen Happen. Hat sogar schon sein gutes Besteck draußen gehabt und so seltsame Gewürze und eine leuchtende Soße. Hat er alles unter dem Kissen da verstaut, bevor Ihr hier reinkommen.“, erklärte Marga mit einem dümmlichen Lächeln.

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. März 2014, 09:23

Bei Juno

Drei Tropfen Blut fielen, zerplatzten beim Aufprall auf dem hölzernen Boden und bildeten purpurne kleine Sterne. Ein Schauer überfiel das junge Hybridenmädchen. Ihr Flehen war gehört worden, da war sie sich sicher, doch was es für Auswirkungen haben würde, stand noch auf einer anderen Seite der Geschichte geschrieben. Mattigkeit ergriff Juno, als sie so still da saß und auf den Blutfleck starrte. Ihr war als würde knisternder Sand unter ihrer Haut dahin rinnen und ihre Sinne waren aufs Äußerste gespannt. Das einzige was Juno in ihrer Haft erreichte, war ein kurzweiliges Rauschen, das am Himmel zu hören war. Wenn sie aus dem kleinen Fenster in der Wagentür hinaus schaute, konnte sie sehen, dass der Vogelschwarm sich kurz über dem Zelt des Diplomaten erhob und wieder nieder ließ. Alle hatten sich erhoben, alle bis auf einen der unweit des Zelteingang auf einem Pfahl saß, an dem ein Pferd angebunden war. Eilmanas Rabe behielt den Eingang genau im Auge, als spürte er ebenso die wachsende Spannung.

Bei Eilmana und Marga

Das Gespräch wogte wie das wilde Meer hin und her und Eilmana spürte in jeder Faser ihres Daseins, dass sich hier ein Sturm zusammen braute. Blitze zuckten von Aug zu Aug und schneidende Zungen kreuzten sich im Wortgefecht. Die Spannung war kaum auszuhalten und doch erinnerte sie sich an Lukras Worte, die sie mahnten sich nicht einzumischen. Sie hatte sich konzentriert und den Fluss ihrer Magie herauf beschworen, als sie mit ihren feinen Ohren ein zunehmendes Rauschen von draußen vernahm und der Blick des Diplomaten kurz auf ihrem Gesicht ruhte. Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde gewesen, aber sie ahnte was sich über ihnen am Himmel abspielte. Sie hörte das Rauschen der Flügel, sie ahnte die Presence der schwarzen Vögel die aufgestiegen waren. Eine Stille Drohung lag in der Luft. Wenn sie ihre gebündelte Macht entfesseln sollte, so würde es sicher einige Leben dieser gefiederten Diener kosten, doch sie waren viele und eine Reaktion würde auf den Fuße folgen. Und nur das Schicksal wusste, wie diese aussehen würde. Nachdem sie die Stille in ihren Geist zurück gerufen hatte, verschwand auch das leise Rauschen langsam wieder und das Gespräch zwischen den beiden Kontrahenten ging ohne Unterbrechung weiter, ohne dass auch nur ein Wort über die magischen Vorgänge verloren worden war.

Marga lüpfte gerade auf Lukras Aufforderung hin ihr Hemd und ein kleiner rotbrauner Kopf mit kuscheligen Ohren erschien kurz, nur um sich sofort tiefer in ihrem Ausschnitt zu vergraben. Die winzigen Füßchen trappelten dabei piksend und kitzelnd auf ihrer Haut herum. Sie traten ihr in die Muskeln und der Eichkater krabbelte tiefer unter ihre linke Achsel, so dass nur noch ein kleines Stück des Schwanzes im Ausschnitt zu sehen war.
„Ihr wollen das, was der andere große Herr wollen? Gerne mich für Euch den kleinen Vierbeiner morgen Abend zubereite. Am Spieß oder in Topf mit Kräuter, wenn mich Kräuter finden...
Aber mich es tun sehr leid um den hier.“

Sie deutete auf den Diplomaten in der Hoffnung Lukra würde den gesponnenen Faden aufgreifen.
„Er sich SO gefreut hat auf den kleinen Happen. Hat sogar schon sein gutes Besteck draußen gehabt und so seltsame Gewürze und eine leuchtende Soße. Hat er alles unter dem Kissen da verstaut, bevor Ihr hier reinkommen.“
, erklärte Marga mit einem dümmlichen Lächeln. Hatten die Mundwinkel des Diplomaten eben gezuckt? Nein, sicher nicht. Aber seine Augen blickten kalt auf die Halborkin nieder. Lukra hatte beim ersten Teil des Gesagten nur kurz seine Hand gehoben, als wollte er kurzerhand den Eichkater aus Margas Ausschnitt reißen, verharrte dann aber und sein Blick wanderte zu dem freundlich lächelnden Diplomaten zurück. Langsam ließ er seine Hand wieder sinken und Marga fiel auf, dass sie wie zufällig auf dem Griff seiner Waffe zum liegen kam.
„Leuchtende Soße? So so.“
Lukras Blick wanderte zum beschriebenen Kissen hinab. Margas Ablenkungsmanöver hatte Früchte getragen.
„Wäret ihr so freundlich mit die beschrieben Zutaten für euer Mahl zu zeigen?“
Der Klang in seiner Stimme machte deutlich, dass es sich um keine Bitte handelte. Ob bewusst oder unbewusst blieb Lukra derzeit in der Sprache der Gemeinen und taxierte den Dunkelelfen vor sich genau. Dieser saß stoisch da und rührte sich einen langen Moment überhaupt nicht. Sein Blick war gesenkt, als überlegte er. Dann fegte er sich imaginäre Staubflusen von der Schulter und betrachtete Lukra gelassen. Trotz der Fassade konnte jeder im Umkreis spüren, dass die Situation vor einer Eskalation stand. Die beiden Kontrahenten waren so sehr auf sich konzentriert, dass sie anscheinend jedes andere Wesen in ihrer Umgebung für einen Moment vergessen hatten.
„Eure Dienerin ist eine bemerkenswert aufmerksame Beobachterin. Ihr solltet sie besser im Auge behalten, sonst wird sie euch eines Tages noch ein Messer in den Rücken jagen.“
Er grinste Marga böse an und begann der Diplomat sein ablenkendes Geplänkel, für das Lukra jedoch kein Interesse zeigte. Also fuhr er sich durch die Haare und seufzte einmal hörbar. Eine Geste die einer Aufgabe gleich kam. Ein kurzer Blickwechsel zu seinem maskierten Krieger folgte und er musterte kurz Eilmana und Marga.
„Ich glaube, ihr seid des Garmischen mächtig, Lukra?“
Lukra nickte, runzelte aber fragend die Stirn.
„Mein Diener kommt sozusagen aus dieser Gegend und ich möchte, dass er das was ich sage versteht. Es sollte jedoch nicht zu viele Zeugen geben, von dem was ich euch nun erläutern werde. Ich hoffe ihr habt eure Sklavin im Zaum.“
Sein Blick wanderte amüsiert über Eilmanas Kette und streifte Marga, die er aber nicht weiter ernst zu nehmen schien. Offenbar war er sich nicht sicher wie viel die beiden Frauen verstehen würden, aber wollte die Chancen gering halten.
„Nun gut, es ist wohl Zeit mit offenen Karten zu spielen. Ihr wisst wer ich bin, ich brauche euch nichts vorzumachen und ihr könnt euch sicherlich denken, was meine Passion ist.“
Lukra schwieg noch immer und starrte ihn unverwandt an. Entnervt schwenkte der Diplomat seinen Ärmel, als könnte er damit die gebündelte Aufmerksamkeit des Anführers vertreiben.
„Wir sind beide auf einer Mission. Beide haben wir ein Ziel und warum sollten wir einander nicht helfen. Für euch ist es die Stärkung der Truppen, für mich … nun ja, sagen wir … die Schwächung der Feinde. Beides wird die Macht unseres Volkes mehren.“
Er lächelte schmal und böse. Lukra meinte nur leise:
„Fahrt fort.“
„Gewiss. Es nützt uns wenig, wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Das überlasse ich lieber euren Gefolgsmännern, die deutlich erpichter auf euren Posten sind ... Ich selbst verfolge andere Ziele. Wie ihr wisst war ich in Grandessa um mein Zeichen dort zu hinterlassen.“

Lukra zog die Brauen hoch und grinste, als ob er sofort verstanden hatte worum es ging.
„Jorsa wird wehrlos sein, wenn wir einmarschieren. Sie werden zu sehr mit sich selbst beschäftigt sein. Wir müssen nur die Zeit für uns arbeiten lassen. Diese dummen Menschen werden sich um jeden Kranken kümmern damit die Seuche weiter ausbreiten. Sie besitzen nicht unsere Stärke um dem Keim zu ersticken. Ich habe einen meiner Diener ausgeschickt … geopfert um sie alle ins Verderben zu stürzen.“
„Kommt auf den Punkt! Was hat das mit dem Eichkater zu tun?“

Lukra wurde ungeduldig und das war gefährlich. Die Ausschweifungen des Diplomaten missfielen ihm.
„Nun, eigentlich nichts, da mein Werk gesät ist, bin ich sozusagen frei zu tun was mir beliebt, bzw. was unseren Zielen dient zu tun. Und ausgerechnet da, lauft ihr mir über den Weg und habt in eurem Tross ein für euch wertloses, aber für mich über alle Maßen interessantes Juwel bei euch. Es würde zu weit führen, wenn ich euch die Wege der Magie nun erläutere, die nicht die euren sind. Ihr seid ein hervorragender Krieger und sicher erstaunlicher Taktiker und Heerführer, sollte man euch eines Tages ein solches unterstellen, aber ihr seid kein Nekromant.“
Damit hatte er das Stichwort gegeben.
„Also, was will ein Nekromant mit einem Eichhörnchen?“
Lukra klang nicht mehr ganz so genervt, ein wenig amüsiert sogar, da sich das Thema endlich seinem Zenit näherte.
„Ich versuche es euch zu erklären.“
Der Diplomat wischte sich einen Krümel vom Oberschenkel.
„Das Tier ist nicht was es vorgibt zu sein.“
„Und was ist es sonst?“
„Reines LEBEN!“

Eilmana wie auch Marga fühlten in dem Moment wie der Diplomat das letzte Wort ausgesprochen hatte den hungrigen Blick des Kriegers auf der Halborkin ruhen, der sie hier hinein gebracht hatte. Die Schatten in den Höhlen seiner Maske starrten ihr auf die Brust, als könnten sie jeden Stoff durchdringen. Wotan reagierte nervös und trat unruhig auf ihr herum. Lukra machte eine wedelnde Handbewegung, die sein Gegenüber aufforderte fortzufahren.
„Was tot ist, sehnt sich nach Leben und was UNTOT ist, hungert nach diesem Stoff mehr noch als nach allem Anderen ... den Seelen des Lebens. Lasst es mich einfacher erklären. In diesem winzigen Körper schlummert eine mächtige Presence und mir liegt daran sie … zu nutzen. Dafür wäre es ganz reizend von ihnen, mir sie zu übergeben, da ihr keinerlei Verwendung für sie haben dürftet … im Gegensatz zu mir.“
Lukra neigte den Kopf zur Seite und antwortete:
„Und wenn ich es nicht tue, was macht ihr dann?“
„Nun dann ist es so. Eine großartige Chance würde verstreichen die freien Völker Celcias zu unterjochen und unseren Einfluss im Spiel der Mächte zu mehren.“
„Wie soll euch eine einzelne Seele dabei helfen?“
„Nun, ihr wisst wo wir hier sind?“

Lukra schien einen Moment verwirrt.
„Wir wandeln auf den Schlachtfeldern vergangener Zeiten und der Tod hat seine Zeugen unter unsern Füßen begraben. Die Stille Ebene ist ein gewaltiger … Friedhof. Für einen begabten Magier meiner Zunft ein Füllhorn an Material, was ich zu verwenden wünsche. Stellt euch vor ...“
„Ihr wollt mit dem Eichkater die Toten des letzten Krieges erwecken? Wie?“
„Ein Ritual, aber dafür brauche ich das Tier lebend. Wenn ihr es tötet, oder esst, wie diese Frau vorgeschlagen hat, wird die Seele entweichen und in einen anderen Körper fahren. Solange sie in diesem Zustand ist, kann sie mir dienlich sein und ist quasi gefangen. Deshalb möchte ich euch einen Handel vorschlagen ...“

Lukra hatte noch die Augen ein wenig argwöhnisch hochgezogen, doch er hörte sich weiterhin das Gesäusel des Mannes an.
„Überlasst mir das Tier, lasst mich ungestört meine Vorbereitungen treffen und es soll nicht euer Schaden sein. Ihr wollt doch ein eigenes Heer? Ich kann eines für euch erstehen lassen, dass durch keine Klinge, durch keinen Pfeil fallen wird. Wenn wir zusammen arbeiten … Stellt euch die Möglichkeiten vor. Ich hätte die Macht sie zu wecken und ihr das Wissen sie gewinnbringend einzusetzen.“
Er grinste nur gefährlich breit und Lukra schien der Vorschlag zu munden.
„Schickt eure Dienerin hinaus und gebt mir das Tier.“
Lukra fixierte Marga und dachte nach. Dann erwiderte er langsam den Kopf zum Diplomaten wendend:
„Bereitet ihr euer Ritual vor. Ich behalte den Flohpelz als Versicherung, solange ihr bei mir weilt.“
Die Lippe des Diplomaten zuckte wieder kurz, aber lächelte dann unbestimmt.
„Wie ihr wünscht.“
Damit hatte Lukra die unterschwellig in der Luft liegende Möglichkeit, dass der Nekromant sich einfach davon stehlen könnte, sobald er das Tier hätte zunichte gemacht. Der Anführer des Dunkelelfentrosses stand auf und packte kurz Marga an der Schulter um sie nach draußen zu schieben. Eilmana zog er an der Kette hinter sich her. Draußen richtete er sich wieder zu voller Größe auf und strecke die knirschenden Knochen. Seine Wächter folgten ihm und so entfernten sie sich alle ein paar Schritte vom Zelteingang. Dann wandte er sich Marga zu.
„Du bringst das Tier zurück zu seiner Besitzerin.“
Er schaute nachdenklich in die Weiten des scheinbar endlosen Graslandes.
„Ich bin mir sicher, dort wird er am ehesten am Leben bleiben, bis es gebraucht wird. Stelle eine Wache ab! Wenn es entkommen sollte, wirst du dafür gerade stehen. Vermutlich mit deinem Leben, Haha … Dann gehst du Kräuter sammeln. Vielleicht bekomme ich ja doch noch Appetit auf kleinen Nager.“
Sein folgendes Lachen war so überhaupt nicht freundlich. Er wandte sich Eilmana zu und betrachtete Marga. Plötzlich drückte er der Halborkin die Kette in die Hand und machte eine mürrische Handbewegung.
„Geh mit ihr Spazieren, oder nimm sie mit zum Kräutersammeln. Nehmt euch eine Wache mit. Sie ist jetzt unsere Heilerin. Sie braucht sicher Kräuter oder dergleichen. Geht! Macht euch nützlich. Ich muss nachdenken ...“
Versonnen blickte er Orok entgegen der nicht weit entfernt stand und die Fäuste geballt hielt. Marga kannte inzwischen den Ork so gut um ihn seinem Antlitz die Anspannung zu lesen, die er mühsam unterdrückte. Kaum war Lukra weit genug entfernt, trat er zu Marga und murmelte:
„Was passiert? Was los sein? Er dir weh getan? Komm mit!“
Fast ebenso mürrisch wie Lukra zog er Marga und damit auch Eilmana hinter sich her zu seinem Zelt und somit auch zum Gefängniswagen.

Wieder alle vereint

Orok und Samrock schauten die beiden neugierig an. Nun lag es an dem Geschick und der Intelligenz der Frauen, das Schicksal weiter zu beeinflussen.

(Wer sich mit Kräutern auskennt, könnte ggf. auf die Idee kommen Slefa zu sammeln. Das wächst in der Gegend uns sieht wie glatte Petersilie aus.)
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Sonntag 6. April 2014, 15:31

Während der weiteren Konversation im Zelt verhielt Eilmana sich still und unauffällig. Auch verstand sie nicht viel des Gespräches aber sie glaubte an den vermeintlich guten Kern in Lukra, den sie dort vermutete.

Als Sie aus dem Zelt kamen und Lukra die Kette Eilmanas in die Hände von Marga drückte, schaute sie den Dunkelelf etwas verwundert an. Dann lächelte sie den dunklen Fürsten an.
Dieses Lächeln war wohl von keinem wirklich zu verstehen, aber da es nur einen Bruchteil anhielt, dachte wohl keiner weiter darüber nach, oder doch?

Vor dem großen Ork hatte Eilmana erst etwas Angst. Sie hatte noch nie Gelegenheit mit einem Ork zu sprechen, doch ihr wurde schnell bewusst, dass er sich sehr um Marga sorgte und so konnte er auch kein schlechtes Herz haben.
Als sie dann bei den Orks vor den Zelten saßen kam es dazu, dass Eilmana die Orks ganz unvoreingenommen und offen ansprach, wie sie nun einmal war. Sie schaut Orok dabei an, sah in seine Augen und ihre Lilafarbenen Augen Funkeln wiedereinmal. In diesen Augen schien etwas verborgen, ganz tief in ihr und jeder der Ihr tief in die Augen sah konnte das Spüren. Nur sie selbst wusste nichts davon, sie ahnte es nicht einmal.
Sie richtete ihr Word an die kleine Runde und lies ihren Blick etwas schweifen.

„ Schön, euch kennen zu lernen. Ich bin Eilmana, es tut mir leid wenn ich euch Umstände bereite.“

Sie sah in die Runde und war gespannt darauf, was passieren möge.
Dann dachte sie darüber nach, was sie wohl für wichtige Kräuter in dieser Gegend finden konnte, da sie nur in ihrer Heimat wusste, wo welche Kräuter wuchsen.

Als sie so nachdachte, sah sie Marga an, aber in Margas Blick lag etwas Beunruhigendes. Sie konnte es nicht so ganz einschätzen, andererseits wusste Eilmana, dass diese Halborkin ihr schon einmal geholfen hatte.
Also was mochte diese Frau bloß denken?
Währenddessen kam auch Naif angeflogen und landetet auf Eilmanas Schulter und krähte sie freundlich an.




Ob Eilmana und Marga sich verbünden konnten und ihr Wissen und ihre Schlauheit gemeinsam einsetzten konnten war zumindest Eimlana noch nicht klar. Doch es war wohl an der zeit etwas zu tun.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Marga » Sonntag 13. April 2014, 15:34

Im Zelt des Diplomaten wusste niemand, dass die Halborkin Garmisch verstand. Sie schaute zu Boden, während die beiden großen Herren sich unterhielten, und hielt das Eichhörnchen an sich. Sie durfte sich nichts anmerken lassen, sonst wäre das ihr Ende. Und auch wenn die Sprechweise kompliziert und verschnörkelt war, so verstand sie bis zum Ende, wofür das kleine Tier gut sein sollte. Um eine untote Armee aus Klapperskeletten und Wiedergängern zu beschwören.

Eine Armee, die dann nur Lukras Befehl gehorchen würde – Wer's glauben, der werden selig., dachte Marga. Und auch der Anführer der Dunkelelfen ließ seine Deckung nicht sinken. Der Diplomat sollte das Ritual vorbereiten, aber der Eichkater, die unersetzbare Komponente, würde er erst zum Schluss bekommen.

Aber anstelle selbst auf das Tier aufzupassen, sollte Juno diese Aufgabe übernehmen. Und außerdem sollte Marga auch noch die Elfe mitnehmen, um draußen Kräuter zu sammeln.
„Jawohl, mein Herr.“, sagte Marga unterwürfig.

Im Schädel der ehemaligen Schülerin ratterten die Gedanken. Sie hatte sich vorher so viele Gedanken gemacht, wie sie die Flucht organisieren konnte und jetzt bekam sie all die fehlenden Teile auf dem Silbertablett serviert.
„Elfchen, kommen mit Mar-Ga mit! Das bin ich.“, befahl sie noch in Lukras Hörweite. „Du verstehen Celcianisch, oder?“ und zog leicht an der Kette um ihren Hals. Sie führte Eilmana hinter sich her. Sie traf auf Orok, der sie zurück zum Zelt führte. Marga gab die Kette der Elfe an Orok weiter und zog sich das Kettenhemd und den Helm aus. Sie gab beides an den jungen Besitzer zurück und erklärte dann:
„Samrock, passen bitte auf Gefängniswagen auf. Du werden gleich abgelöst.“

Sie wollte den den jungen Ork außer Hörreichweite wissen. Dann kroch sie ins Zelt und deutete Orok an, sich vor den Zelteingang zu knien. Eilmana hatte keine andere Wahl, als ebenfalls in die Hocke zu gehen. Die Halborkin reichte den Eichkater an die Elfe weiter, bevor sie beide ansprach.

„Der Diplomat haben etwas vor. Er und Lukra haben in Sprache meiner Heimat miteinander geredet, weil gedacht keiner sie versteht. Er wollen das Tier opfern in Zeremonie und damit wecken ganze Armee Tote unter uns. Ich möchten verhindern und dafür wir müssen fliehen.“

Sie griff in ihrer Tasche.

„Orok. Ich weiß, ich dich bitten um sehr viel. Es werden unglaublich gefährlich und du vielleicht nie wieder können zu deinen Clan zurück. Aber wenn wir es schaffen, dann...“
Marga sprach nicht mehr weiter. Sie zog ihre Hand aus der Tasche heraus. Ihre Finger umgriffen das glatte Holz der zeremoniellen Keule. Sie zeigte mit der Keule zu Orok und ließ sie eine Elle über dem Boden fallen.

„Du dabei? Du glauben, du kannst Samrock überzeugen, mit zu gehen? Mein Plan würden auch ohne ihn gehen, aber vermutlich Dunkelelfen ihn dann töten.“

Marga hatte versprochen, Orok zu heiraten, wenn alles glatt über die Bühne ging. Indirekt nötigte sie den Krieger damit, alles für sie aufzugeben. War sie deswegen eine schlechte Person? Verspottete sie echte Liebe, wenn sie eine Hochzeit als Belohnung ausgab? Oder liebte sie ihn so sehr, dass dies früher oder später sowieso passiert wäre?
Die Halborkin verschob diese Fragen auf später. Hier und jetzt war nur der Plan wichtig – der durch die jüngsten Entwicklungen erstaunlich einfach geworden war. Sie schaute zur Elfe mit ihrem Raben. Bis jetzt hatte sie von Grund auf angenommen, dass Eilmana bei der Sache mitzog, aber sie wollte sich vergewissern.

„Und du machen mit, Eilmana? Mich beabsichtigen, niemanden verletzen.“

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Erzähler » Sonntag 13. April 2014, 21:56

(Aus gegebenen freudigen Anlass schalt ich mich nur kurz dazwischen, dann könnt ihr munter weiter posten.)

Juno konnte Eilmanas und Margas Stimmen deutlich vor ihrem Wagen hören, doch dann krochen sie in das Zelt des Orks, der sich davor kniete. Auch wenn sie in das Zelt nicht hinein sehen konnte, so entging ihr sicher nicht der veränderte Ausdruck des graugrünen Riesen. Ihre feinen Ohren hörten vielleicht ein leises Flüstern, wenn sie sich sehr konzentrierte, aber vor allem konnte sie das breite Grinsen deutlich sehen, welches sein Gesicht plötzlich in zwei Teile riss. Für einen Augenblick sah es so aus, als würde er vor über sich in das Zelt zu den beiden Frauen stürzen wollen, doch dann fing er sich wieder und grinste nur noch dümmlicher. Er hob eine kleine Keule auf und steckte sie in seinen Waffengurt.

Marga und Eilmana saßen zusammen in dem Zelt des Ork-Anführers Orok.
„Orok. Ich weiß, ich dich bitten um sehr viel. Es werden unglaublich gefährlich und du vielleicht nie wieder können zu deinen Clan zurück. Aber wenn wir es schaffen, dann...“
Marga sprach nicht mehr weiter. Sie zog ihre Hand aus der Tasche heraus. Ihre Finger umgriffen das glatte Holz der zeremoniellen Keule. Sie zeigte mit der Keule zu Orok und ließ sie eine Elle über dem Boden fallen. Mehr schien er kaum noch wahrzunehmen, denn seine Gesichtsfarbe wechselte von einer Sekunde zur anderen in einen zarten violetten Ton. Sein überglückliches Grinsen vertrieb jeden Zweifel und seine Hände zogen kurz seine Braut an seine breite Brust. Dann ließ er sie sofort wieder los und hob die Keule grinsend auf. Eilmana spürte, dass die Keule irgendetwas besonderes bei ihm bewirkt hatte und sie gerade Zeugin von etwas ganz besonderem geworden war. Genauer gesagt, war sie unverhofft Trauzeugin einer orkischen Verlobung geworden. Marga brauchte nur in die kleinen, vor Glück und wachender Leidenschaft ganz dunkel gewordenen Augen ihres zukünftigen Gatten zu schauen um zu wissen, dass nur noch ein sehr kleiner Teil fehlte, der Vollzug. Er hatte ihr die Keule angetragen, sie hatte sie aufgenommen und ihm vor die Füße geworfen, damit hatte sie sozusagen „Ja“ gesagt. Jetzt lag es wieder an ihm, die kleine Waffe seiner Angebeteten über den Schädel zu ziehen und die Hochzeit zu vollziehen. Doch Orok war wenigstens so geistesgegenwärtig, dass er nicht sofort über sie her fiel, auch wenn sein Körper erste ernsthafte Anzeichen verrieten, dass er durchaus bereit dazu war. Er freute sich halt sehr. Seine Stimme klang noch etwas dunkler als sonst, als er Marga zuraunte:
„Wir machen unser eigen Clan. Du und ich jetzt Drachenmal! Ich mit Sam jetzt reden.“
Damit erhob er sich und ging mit zwei langen Schritten zum Gefängniswagen wo Samrock gelangweilt an der Tür lehnte.
„Wir reden! Komm!“
Damit entfernten sich die beiden Orks einige Meter, blieben aber in Sichtlinie.
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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Juno » Mittwoch 7. Mai 2014, 15:36

Eine geraume Zeit verharte Juno in ihrer Körperhaltung, in welcher sie hilflos und sorgend, Zuflucht suchte, bevor sie von einem seltsamen Gefühl geprägt, die Ohren spitzte und sich langsam aus ihrer starre löste und erhob. Um ihrem drängenden Instinkt folgend, ihre Wachen, großen Augen aus dem vergitterten Fenster zu richten und nachdenklich das sonderbare Verhalten des Krähenschwarms zu beobachten. Woraufhin Augenblicke später, sowohl Marga als auch Lukra gefolgt von Eilmana und seiner Wächter das Zelt des Diplomaten verließen und sich ein paar schritte von diesem entfernten, bevor Lukra sich zu Marga wandte und ihr ( für Juno nur annnehmbar lauschend und mit blicken verfolgend ) die neuen Aufgaben auftrug, bevor sich Lukra mit seinem Gefolge davon trat und Eilmana der Verantwortung der Orkfrau überließ. Diese kamen daraufhin auf das Zelt des großen Orkmännchens und ihrem Gefängnisses zu. Juno wollte schon wissbegierig beim vorbeigehen der beiden Frauen die Aufmerksamkeit auf sich richten. Doch die Gesichtszüge, der beiden verrieten ihr schnell, das diese gerade andere Dinge gedanklich, mehr beschäftigten. So steckte die rothaarige Füchsin ihr Verlangen nach Aufmerksamkeit noch etwas zurück und richtete all ihre Sinne auf das drumherum in ihrer Nähe. Dabei zuckten ihre feinen, lauschenden Ohren immer wieder auf um wichtige Informationen aus dem inneren des Zeltes der Orks zu erhaschen. Dabei blieb es ihr auch nicht ersparrt, an der scheinbaren Verlobungszeremonie dieses seltsamen, grobschlächtigen Völkchens teilzunehmen. Bewi dem sich ein scheinbar , plötzlich aufsteigende innere Gier im Schwinsgesichtigen Antlitz des männlichen Orks ausbreitete, welches in Junos, zartbeseiteten Körpers, sowohl einen eiskalten Schauer der Angst, als auch des Ekels und brechreizes auslöste. Woraufhin sie sich für ein paar Augenblicke in ihr Haftgefährt zurückzog um sich dort in ihrme empfinden langsam wieder zu fassen. Dabei verspürte nun auch sie den lang ignorierten Drang des Hungers, welcher sich in ihrem Magen ausbreitete und sie nun mehr denje zu einem Gespräch mit ihren Leidensgenossinen drängte. So trat sie wieder an das vergitterte Fenster des Wagens und richtete mit vorsichtig klingender Stimme ihre Worte an Eilmana und Marga.
" Hallo! ... Eilamna!?! ... Marga!?! ... geht es euch gut? Was ist passiert? ... Wo ist Wotan!?! ... Geht es ihm gut!?! Bitte sprecht mit mir? ... Ich bin so einsam ... Hallo!"

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Re: Südliche Stille Ebene

Beitrag von Eilmana Silva » Dienstag 20. Mai 2014, 06:35

Nun steckte Eilmana in einem richtigen Dilemma. Noch vor 2 Tagen hätte sie ohne zu zögern zugestimmt. Aber die aktuellen Ereignisse mit Lukra brachten sie durcheinander. Er schien ihr zu vertrauen und er schien darauf zu hoffen das Eilmana ihm helfen würde.
Sie hatte diesen Mann, so schwer man es glauben mochte, irgendwo ins Herz geschlossen und hatte das Gefühl ihm etwas Schuldig zu sein.
Jedoch wollte sie nicht das eine Armee von Untoten erweckt wird und noch weniger wollte sie mitten drin sein wenn so etwas geschah.
Außerdem vermisste sie die Freiheit!
Aber all das konnte sie der Halborkin nicht sagen. Es war schon erstaunlich, dass diese Halborkin eine Flucht plante. Allein das hätte Eilmana mehr als glücklich stimmen sollen.
Eilmanas Augen weiteten sich und sie sah Marga erschrocken an.
Dann vergrub sie ihr Gesicht in ihre Hände.
Warum um in alles in dieser Welt war diese Situation nur so kompliziert?
Nachdem sie einen Moment lang inne hielt, sah sie auf und starrte durch Marga hindurch. So sah es zumindest aus.
Eilmana dachte nach, was passieren würde, wenn sie hier blieb. Wenn Marga mit Orok floh und sie zurück blieb, würde sie aller Wahrscheinlichkeit nach von Lukra verhört werden denn er würde sich vor seinen untergebenen in richtiger Weise positionieren müssen und er würde nicht riskieren das sich alle gegen ihn wandten. Im schlimmsten Fall würde sie selbst in die Hände des Feuermagiers gelangen und dieser würde weitaus schlimmeres mit ihr tun, als dass der Tod es jemals sein konnte. Ihre Augen weiteten sich noch ein wenig.
Zu allem Übel konnte sie mit ihrer Magie der Flucht zumindest ein wenig beisteuern, sollten Marga und die anderen gefasst werden und der Eichkater in die Hände des Diplomaten gelangen, würde das Geschehen was um jeden Preis es galt zu verhindern.
Wenn sie jedoch frei war konnte sie Lukra vielleicht später anders helfen. Sie würde ihn nicht völlig im Stich lassen, dazu lag ihr zu viel an diesem Elf aber in der jetzigen Situation hatte sie kaum eine andere Möglichkeit. Sie würde allerdings versuchen Lukra eine Nachricht zu hinterlassen, in der sie ihn wissen lassen wollte, dass sie ihn nicht verraten hat und ihm so bald wie möglich zur Hilfe kommen wolle.
Aber war das nicht zu gefährlich....?

Dann reagiert sie so extrovertiert, wie sie es nicht mehr tat seit sie auf diese Reise ging.
Sie raufte sich mit beiden Händen in die haare und rief fast schon zu laut

„ARRRG,.....warum ist das so kompliziert....“
Als sie allerdings realisierte wo sie da gerade saß und wer so um sie war nahm sie langsam die Hände hinunter und sah die beiden mit einem beschämten Grinsen an.

„Oh....ähm....Entschuldigung....ich wollte nicht so laut sein....“
Dann sah sie Marga in die Augen und sie glaubte fest daran das Marga es gut mit ihr meinte. Es gab wohl keine andere Lösung. Ob die Idee mit der Nachricht umzusetzen war, blieb abzuwarten aber sie würde in die Sachen einwilligen um allen Betroffenen zu helfen.
Sie nickte.
„ja ich werde mitkommen. Vielleicht kann ich euch mit meiner heilenden Kraft und der Lichtmagie ein wenig helfen.“
Dann lächelte sie die beiden warmherzig an.

Dann Erklang Junos Stimme. Eilmana sah zu dem Gefägnisswagen, dann wieder zu Marga.
Eilmana stand auf und ging zum Wagen.
Hallo Juno, Wotan geht es gut. Sie sah sie mit einem traurigem Blick an, sollte sie doch der Jungen Halbfüchsin nicht den schreken offenbaren der evtl. vor ihnen allen stand.
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