Entführt

Die an der Bucht Kad Harat liegende Stadt ist zwar nicht so riesig wie Pelgar, aber mindestens ebenso bekannt. Sie wurde vom dunklen Volk erobert und seither leben ihre Bürger unter dem Joch des dunklen Herrschers.
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Die Handelsstadt ist vom dunklen Volk erobert worden. Hier treiben sich nun Dunkelelfen, Orks, Goblins, verbündete Grandessarer und Piraten aus Rumdett, sowie vereinzelt Sarmaer Gesindel und Echsen herum. Die Andunier leben in Angst und als Sklaven ihrer Unterdrücker.
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Entführt

Beitrag von Azura » Donnerstag 21. April 2011, 13:05

Azura strampelte und zeterte, verwünschte diese dreisten Diebe mit derben Worten, die eigentlich gar nicht zu ihresgleichen passen wollten. Woher sie diese Ausdrucksweisen hatte, war jetzt auch egal. Sie wurde hier gerade entführt! Was für eine Unverschämtheit! Nicht nur, dass man sie gewaltsam aus ihrem eigenen Heim brachte und sie gar nicht wissen wollte, was diese Kerle dort noch anstellten, nein, sie wurde auch noch durch die Straßen getragen wie ein Sack.
Sie schimpfte und schlug mit ihren Händen gegen den gepanzerten Rücken. Doch das einzige, das sie erreichte, war Hohngelächter, was ihre Wut nur noch steigerte, sodass sie sich erst recht zu wehren versuchen. Umsonst, es war alles umsonst.
Man verschleppte sie aus der Stadt hinaus und ehe sichs die junge Frau versah, änderte sich die Umgebung, wurde sie durch enge, stinkende Gassen zwischen unzähligen, verschlissenen Zelten getragen. Was...?!
"Lass mich endlich los, du Scheusal!", zeterte sie und wiederholte sich vermutlich schon das x-te Mal.
Nun allerdings überlebte sie eine Überraschung. Der dunkle Soldat blieb abrupt stehen und ließ sie runter, stellte sie vor sich in den Dreck, wofür allein ihm schon eine Ohrfeige gebührt hätte.
Sie funkelte ihn zornig an und wollte tatsächlich schon ihre Hand heben, als er sie dreckig angrinste. Ohne ein Wort zu sagen, schnappte er sie bei den Oberarmen und schmiss sie regelrecht von sich weg.
Azura schrie auf vor Schreck und glaubte schon, gleich gegen eine Zeltplane zu krachen, hilflos einzusinken und der weiteren Gnade dieses Unholds ausgeliefert zu sein. Stattdessen jedoch taumelte sie durch einen Eingang in ein dumpfes Zwielicht, stolperte am Rand und landete auf ihren edlen vier Buchstaben. Trotzdem war es erstaunlich weich und sie tat sich überraschend wenig weh für den harten Boden, den sie erwartet hatte. Denn das war es nicht, sondern ein sehr weicher, viel zu kostbarer Teppich für diese Umgebung.
Ein paar rasende Herzschläge lang brauchte sie, um die Überraschung über diesen Umstand zu verdauen, dann rappelte sie sich auf und wollte hinaus stürmen, um natürlich weg zu laufen.
Weit aber kam sie nicht. Kaum hatte sie die Höhe des noch offenen Eingangs erreicht, als sie von draußen erneut einen Stoß bekam und wieder auf dem Teppich landete.
Ein unverschämtes, überhebliches Grinsen wurde ihr gezeigt, dann sank auch schon die Plane herab und das Zelt war geschlossen.
Die junge Frau hätte wieder dagegen anrennen können und es auch am liebsten getan, wenn selbst ihr nicht klar geworden wäre, dass sie es nicht schaffen würde. Sie glaubte nicht daran, dass sie unbewacht wäre und immer würde sie wieder zurück gestoßen werden.
Wütend schlug sie mit ihrer zarten Faust auf den Teppich, ohne damit freilich etwas zu erreichen. Es war eine bodenlose Frechheit, was ihr hier widerfahren war! Diese Gesellen könnten etwas erleben, ein gewaltiges Donnerwetter und sie würden das noch bereuen, dafür würde sie sorgen!
Zornig schnaubte sie und musste sich mit ihren Beschlüssen erst einmal zufrieden geben. Wenigstens war sie nicht auf offener Straße...
Rasch schüttelte sie heftig den Kopf und beschäftigte sich lieber damit, sich allmählich umzusehen. Zwar glaubte sie nicht ernstlich daran, doch vielleicht könnte sie ja so was wie eine Waffe ausmachen. Das Zelt war erstaunlich groß und geräumig für diesen schäbigen Ort.
Langsam erhob sie sich und konnte feststellen, dass sie aufrecht stehen konnte. Gut, sie war nicht die Größte, allerdings war dies für sie und ihre Bewegungsfreiheit immerhin ein Anfang.
Der gesamte Boden war mit einem weichen, teuren Teppich ausgelegt. Gegenüber vom Eingang befand sich ein Ding, das vermutlich ein Bett darstellen sollte, auch wenn Azura diese schmale, unbequem aussehende Pritsche niemals so bezeichnet hätte. Dann gab es noch einen zusammenklappbaren Beistelltisch mit einer Schüssel und einer Kanne, in welcher vielleicht Wasser wäre, wenn sie nachgeschaut hätte. Das war es auch schon an Mobiliar. Um das Zelt zu halten, befand sich in der Mitte ein Pfosten.
Die junge Frau schnaubte erneut und war alles andere als zufrieden. Was sollte sie hier? Was hatten sich diese Schurken nur dabei gedacht, an sie Hand zu legen?! Dass sie selbst schuld daran war, weil sie sich in ihrem Heim aufgeregt und so diese Schufte auf sich aufmerksam gemacht hatte, ignorierte sie geflissentlich.
Der einzige, magere Pluspunkt war, dass sie sich allein hier befand und sich nicht mit schmutzigen Leuten abgeben musste. Außerdem drangen die Geräusche und Gerüche von draußen nicht ganz so stark herein, stattdessen wurde die Luft bald drückend warm und abgestanden. Widerlich!
Sie würde sich beschweren, eindeutig, und dann würde sie dafür sorgen, dass diese Kerle bestraft werden würden und sie würde mit Genuss dem auch zusehen!
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Das dunkle Volk
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Re: Entführt

Beitrag von Das dunkle Volk » Freitag 22. April 2011, 10:42

Man traute Wesen wie diesen dunkelhäutigen Elfen wohl kaum solchen Luxus in einem Kriegslager zu, aber doch war er vorhanden. Natürlich nicht mit dem im Hause Azuras zu vergleichen, aber schon der Teppich zeugte davon, dass man die junge Adelige nicht in einem der einfachen Soldatenzelte untergebracht hatte. Sie konnte die Schatten von vier Gestalten durch die Zeltwand erahnen, viel eher aber hörte sie deren natürlichen Geräusche: Husten, ab und an ein Räuspern. Zwei von ihnen unterhielten sich leise, jedoch in einer Sprache, die Azura nicht vertraut war. Man bewachte sie und zwar zu jeder Seite des Zeltes. Es wäre unmöglich, unter dem Tuch hindurch zu kriechen, sofern die verwöhnte Halbelfe sich überhaupt dazu herablassen würde. Sie war ja schon erzürnt gewesen, in den Schlamm abgestellt worden zu sein.
Sie blieb nicht lange allein in ihrem Gefängnis. Es wurde auch zu einem von anderen Frauen, jungen Mädchen wie älteren Damen, denen das Haar bereits ergraute. Von ihnen wurden jedoch nur sehr wenige ins Innere gestoßen. Die meisten Andunierinnen, die hier landeten, waren etwa in Azuras Alter oder jünger. Ein Mädchen mochte gerade einmal sechs oder sieben Zeiten der Abendsonne erlebt haben. Sie klammerte sich bebend und zitternd vor Angst an eine mit Stroh ausgestopfte Puppe. Tränen kullerten aus ihren großen, blauen Augen, mit denen sie jedoch unentwegt zu Boden starrte. "Ich will zu meiner Mami!", winselte das Kind. Offenbar befand sich die Mutter an einem anderen Ort.
Bald drängten sich gut und gerne zwanzig Frauen in dem Zelt zusammen, das plötzlich um einiges engar war. Soviel zur Bequemlichkeit, die war auch dahin. Die Frauen saßen auf der Pritsche. Man hatte die Kanne unter den Klapptisch gestellt, um sich auch dort hinzusetzen. Keine der Gefangenen sagte etwas. Sie wimmerten nur oder winselten leise. Eine ältere Matrone betete unablässig und rief Ventha an, ihnen einen Sturm zu schicken, der Dunkelelfen und Zelte einfach hindort wehte. Eine andere starrte still vor sich ins Nichts. Sie wurde von einer zweiten immer wieder sanft getätschelt, doch es half nichts. Diese arme Seele hatte ihren Verlobten durch das Schwert eines Dunkelelfen sterben sehen, weil er sie hatte verteidigen wollen. Belagerung und Krieg waren schreckliche Dinge.

Es war schwer zu sagen, wie lange die Gefangen dicht gedrängt in dem Zelt ausharren mussten, ehe etwas geschah. Die Plane schob sich zurück und Fackelschein kroch auch in den dunkelsten Winkel des Inneren. Viele hielten sich schützend die Hände vor die Augen, bis sie sich an die gewonnene Helligkeit gewöhnt hatten. So nahmen sie die drei Gestalten, die das Zelt betraten, zunächst nur als Schemen wahr. Es handelte sich bei zwei von ihnen um Dunkelelfen. Der dritte Mann - ein Goblin - musste als Fackelträger herhalten. Er war bei weitem der Hässlichste der der Schauergestalten. Seine Haut wirkte kränklich und gelb, ihm wuchsen Warzen und Furunkel auf dem kahlen Schädel und er kleidete sich in billige Lumpen. Vermutlich war er auch nur ein Sklave der dunklen Völker. Metallglieder, zu einer Kette verbunden, lagen ihm um die Fesseln. Das Ende führte bis an den Gürtel der vorn stehenden Dunkelelfe hinauf. Sie musste schon sehr alt sein, denn ihre Haut besaß Falten und das galt selbst bei Elfenvölkern als Seltenheit, nannten sie sich doch nicht umsonst eine makellose Rasse. Ihre Haut war dunkel wie eine der kostbaren Kakaobohnen - ein Luxus, den Azura vielleicht kannte und den sich viele nicht leisten konnten. Augen so grün wie Schlangengift huschten über die Gefangenen. Auf ihrer Stirn prangte ein Rubin, eingefasst in ein goldenes Diadem. Rot und Gold schienen ohnehin vorherrschende Farben bei dieser Frau zu sein. Ihre Ohrringe baumelten ebenso rubinhell glitzernd von ihren Spitzohren. Um ihren Hals lag eine Kette aus Rubinperlen, ihre Gewandung war blutfarben gehalten, ebenso wie der Umhang, dessen Kapuze sie nun in den Nacken schob. Gesäumt war beides mit Goldrändern in Form gewellter Schlangen.
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Wie ein Schatten an ihrer Seite stand ein schwarzhäutiger Elf. Seine Augen glänzten, als hätte die Frau sie ihm ausgestochen und Rubine ihres Besitzes in seine Höhlen geschoben. Seine Miene war ausdrucklos. Schwarze Strähnen hingen ihm in die Stirn wie das zerrupfte Federkleid einer Krähe und genauso kleidete er sich auch. Über einem schwarzen Lederwams und an seiner rechten Schulter und dem Schwertarm entlang spannte sich ein ebenfalls schwarzer Schutz desselben Materials: eine Gladiatorenschulter. Unter ihr lugten pechschwarze Federn hervor und überhaupt trug der Mann keine andere Farbe am Leib. Das machte seine blutroten Augen nur noch unheimlicher. Um seine Hüften legte sich ein finsterer Gürtel aus schuppigem Leder. Drachen- oder Schlangenschuppen? Jedenfalls hing daran ein Dunkelelfenschwert und aus seinem Stiefel lugte der Griff eines Dolches. Dieser Mann war ein Kämpfer - Soldat, zweifelsfrei. Seine Linke barg er hinter dem Rücken, als versteckte er etwas vor den armen Frauen, die dem dunklen Volk nun hilflos ausgeliefert waren.

Die Rotgekleidete zerrte ein junges Mädchen aus den Reihen. Sie ging dabei nicht zimperlich mit ihr um, stierte ihr in die Augen und ihr Griff war so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Zudem drückten sich die spitz gefeilten Fingernägel der Frau in die zarte Rosenhaut des Mädchens, das Blutstropfen austraten. Die Fremde blickte ihr tief in die Augen. Dann schnarrte sie in überraschend gutem Celcianisch: "Die nicht. Sie ist nutzlos." Das war wohl das Stichwort für ihren Begleiter. Er zückte sein Schwert noch während er einen halben Schritt vortrat und schon drang die Klinge in die Brust des Mädchens. Sie war tot, ehe ihr Körper den Boden berührte.
Im Hintergrund schrieen nicht wenige auf, einige begannen sofort zu weinen und zu schluchzen. Die Jüngste von ihnen drängte sich hinter Azura, klammerte sich an ihre Puppe und winselte immer wieder: "Das ist nicht echt, nur ein Traum. Lass mich doch aufwachen, es ist nicht echt!"
Die Dunkelelfe zog die nächste Frau aus der Reihe und auch ihr Ende würde dasselbe sein.
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Re: Entführt

Beitrag von Azura » Freitag 22. April 2011, 17:34

Ihr Blick huschte umher in ihrem Gefängnis. Sie wurde bewacht, das stand fest, nicht nur, weil sie es sich denken, sondern weil sie es auch dank der Schemen draußen sehen konnte. Es war zum aus der Haut fahren! Selbstverständlich hätte sie nur den einen Eingang für ihre Flucht gewählt und sich niemals in den Schmutz begeben, um unter der Plane durchkriechen zu können. Aber dass auch diese Möglichkeit nicht einmal bestand, machte sie nur noch wütender, sodass sie in dem begrenzten Raum herum tigerte, wie ein gefangenes Raubtier.
Erst, als die Plane wieder geöffnet und weitere Frauen herein geschubst wurden, hielt Azura inne und sah auf. Schnaubend verschränkte sie die Arme.
Toll! Jetzt musste sie den wenigen Raum auch noch teilen! Ihre Laune sank um ein weiteres unter jenen Tiefpunkt, den sie bereits erreicht hatte.
Ihre Beine pochten ob der ungewohnt vielen Bewegung und bevor ihr jemand den Platz streitig machen konnte, ließ sie sich auf der Pritsche nieder. Die Arme verschränkte sie ein weiteres Mal vor der Brust und stierte finster vor sich auf den kostbaren Teppich.
Nicht einmal das kleine Mädchen, das ihr eigentlich leid tun sollte, konnte ihren Zorn in etwas anderes umschlagen lassen. Sie warf ihr nur einen düsteren Blick zu, besser den Mund zu halten, aber das war auch schon alles.
Mit einem flüchtigen Umsehen konnte sie feststellen, dass sie niemanden aus dieser Riege an Gefangenen kannte. Bürgerliches Pack, warum hatte sie das nur verdient?! Sie war eine Adelige und hatte es nicht nötig, sich unter solches Volk zu mischen. Ihr gebührte eine Sonderbehandlung, wenn sie das alles hier schon erdulden musste!
Nur einen Vorteil hatte das Ganze, denn ihre Wut war viel zu groß, als dass in ihrem Inneren Platz für Angst gewesen wäre. Ihr Gesicht lief sogar ein wenig rot an, als es immer mehr wurden und sie obendrein bedrängten, weil sie sonst keinen Ort gehabt hätten. Trotzdem war die junge Frau ungehalten darüber, wenngleich sie anfangs noch versuchte, sich zu beherrschen. Irgendwo in ihrem Inneren wusste sie, dass diese anderen nichts für die Enge konnten.
Jedoch ihre mangelnde Geduld wurde gehörig auf die Probe gestellt. Nicht einmal wieder auf und ab laufen konnte sie, um sich etwas Rührung zu verschaffen. Dafür rasten ihre Gedanken umso mehr in ihrem Kopf ziellos herum und der Ausdruck ihrer Augen blieb düster.
Es dauerte schier Ewigkeiten, bis sich endlich etwas tat. Und dann war Azura alles andere als glücklich darüber, denn sie hatte trotz allem einen gewissen Instinkt und der warnte sie vor Üblem. Auch sie blinzelte in dem plötzlich grellen Licht und sah erst einige Momente verspätet auf zu den drei Figuren, die sich in die Enge des Zeltes herein zwängten.
Ihre Augen wurden eine Spur schmaler und ihre Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, während sie ihre Haltung erst recht straffte. Die zwei dunklen Gestalten sorgten in ihrem Inneren für Unruhe, allerdings der Hässliche erregte Abscheu in ihr, was sich auch auf ihrem Gesicht widerspiegelte.
Der dunkle Mann war ein Soldat, zweifelsfrei, und wäre sie weit weniger zornig gewesen, hätte vermutlich Respekt vor der Waffe, wenn nicht gar Angst davor zeigen können. Doch so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die nächste Dummheit begehen würde... die ihr noch mehr Verderben bringen würde.
Das finstere Weib hingegen schien hier das Sagen zu haben, wie Azura erkannte und ihre Augen hefteten sich regelrecht auf deren dunkles Gesicht, während sie ein Mädchen zu sich zog und sie musterte.
Was sollte dieser Unsinn?!
Und dann geschah etwas, was selbst die junge Frau für ein paar winzige Atemzüge vor Furcht lähmte. Irgendetwas war an dieser Fremden nicht richtig gewesen und sie büßte es mit ihrem Leben.
Azura hatte noch nie jemanden sterben gesehen und war entsetzt, vor allem über diese Skrupellosigkeit. Sie schrie nicht auf und dennoch sah man ihrem Antlitz an, dass auch in ihrer Brust viele heftige Gefühle tobten. Die nur darauf warteten, heraus brechen zu können.
Der letzte Stein des Anstoßes war schließlich dieses Mädchen, deren Stimme an ihr Ohr drang und sie aus den Klauen des Entsetzens holte. Schon wurde die nächste Frau heran gezogen. Jetzt reichte es endgültig! Mochte ja sein, dass sie nichts übrig hatte für die einfache Bevölkerung ihrer Geburtsstadt, aber das hieß noch lange nicht, dass sie tatenlos zusah, wie sie abgeschlachtet wurden wegen welcher Kriterien auch immer!
Noch bevor Azura einen klaren Gedanken fasste und sich über ihre eigene Dummheit klar wurde, schoss sie in die Höhe von ihrer sitzenden Position. "Was fällt euch überhaupt ein?!", fauchte sie in celcianisch, damit auch diese Biester sie verstehen konnten. Immerhin, das Weib hatte vorhin gezeigt, dass sie dieser Sprache mächtig war.
Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf sich, ihr Herz hämmerte heftig in ihrer Brust und ihre Lungen arbeiteten hastig, weil sie sich nicht tief füllen konnten aufgrund des Korsetts, das sie unter ihrem Kleid trug. Trotzdem funkelten ihre Augen wütend und ihre Hände hatten sich erneut geballt, ihr Blick fixierte einzig und allein die dunkle Hexe.
"Was erlaubt ihr euch eigentlich, in die Stadt einzufallen, uns hierher zu verschleppen und dann auch noch solch ein Theater zu veranstalten?! Ich verlange sofort mit eurem vermaledeiten Anführer zu sprechen und mich zu beschweren! Es ist eine Unverschämtheit, was hier passiert! Jedoch habt ihr euch mit der falschen Person angelegt, ich werde dafür sorgen, dass ihr eure Frechheiten hier büßen werdet!", zeterte sie und die aufgestaute Wut entlud sich in dieser keifenden Stimme, die gar nicht zu ihrem Aussehen passen wollte. Ihr Atem ging hastig und sie musste aufpassen, dass sie deswegen nicht noch in Ohnmacht fiel.
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Re: Entführt

Beitrag von Das dunkle Volk » Sonntag 24. April 2011, 17:46

Die Leiche der ersten Frau lag noch am Boden. Ihr Blut tränkte den Teppich und verteilte sich gerade erst auf eben diesem, da blickte die finstere Hexe von einer Dunkelelfe bereits durchdringend die zweite Wahl an. Diese Frau bebte bereits am ganzen Leib vor Furcht. Sie presste die Hände aneinander und flehte: "Bitte, tötet mich nicht, ich werde alles tun." Aber die Dunkelelfe kannte kein Erbarmen. Sie musterte ihr Gegenüber noch ein letztes Mal, schüttelte dann den Kopf. "Sie will alles tun, aber das was ich will, kann sie nicht. Wozu braucht man eine Frau wie sie auf der Welt, frage ich dich?" Sie wandte soeben den Kopf zu ihrem Soldaten herum. Der machte sich nicht einmal die Mühe, das Blut der ersten Toten vom Schwert zu wischen. Die Klinge hob sich, um ihr Ziel zu erreichen.
Azura war es zu verdanken, dass die vor Schreck zur Salzsäule erstarrte Frau ihr Leben noch nicht einbüßte. Die junge Adelstochter brachte nämlich genug Zorn, Mut oder Dummheit auf, um nicht nur sich, sondern auch ihre Stimme zu erheben. So riss es ebenfalls die Hand der dunkelelfischen Hexe hoch und ihr Soldat verharrte. Den Kopf demütig in ihre Richtung geneigt trat er einen Schritt zurück in den Schatten. Die Dunkelelfe schaffte es, mit einer bloßen Handbewegung die Frauen beiseite zu lotsen, um einen Blick auf jene Rebellin zu erhaschen, die es wagte, sie zu stören. "Menschenweib, ist dir dein Leben so wenig wert?", zischte sie. Ihre Augen funkelten wie giftgrüne Perlen. Ihr Blick traf den von Azura. Sie lauschte den aufgebrachten Worten der Gefangenen, währenddessen sich ein Schmunzeln auf ihren Lippen breit machte. Auch der Dunkelelf im Hintergrund grinste, dass seine Zähne als weiße Reihe in der Finsternis seines Gesichts aufleuchteten. Der Fackelträger von einem Goblin kicherte grunzend, aber nicht lange. Er erhielt von der Hexe einen Tritt. "Halt die Klappe, unwürdiges Wesen!"
Sie wandte sich an Azura, trat an den anderen Frauen vorbei direkt auf sie zu. Nun konnten sie einander deutlich mustern. "Beschweren? Anführer, pha! Es mag sein, dass diese Armee von einem Mann allein geführt wird oder von vielen. Es spielt keine Rolle. Ihr seid nur hier und noch am Leben, weil ich es so will." Sie verfolgte also ihre eigenen Pläne. Möglicherweise war sie einen Handel mit einem der Armeeoffiziere eingegangen und durfte in gewisser Weise nach eigenem Ermessen handeln. Aber wozu brauchte sie eine ganze Schar von Frauen, wenn sie diese ohnehin nur abschlachten ließ?

"Du willst mich büßen lassen, nichtsnutziges Stück? Sieh mir lieber in die Augen, bei Faldor und Manthala!" Die Dunkelelfe stierte ihr geradezu entgegen und plötzlich - Azura konnte es weder verhindern, noch kontrollieren - schoss Wasser aus ihren Fingern. Wie Pfeile, so blitzschnell und durchschlagskräftig donnerten sie aus ihren Händen, nur um mit harter Wucht auf dem Teppich aufzutreffen. Dort bildeten sie zehn kleine Pfützen, die die anderen Gefangenen hatten zurückschrecken lassen. Die einzige, die nicht nach hinten ausgewichen war, war die Dunkelelfe. Sie grinste nun, ihr Gesicht drehte sich aber zu ihrem Begleiter um. Sie sagte kein Wort, winkte ihn nur heran. Er nickte, hatte wohl genau verstanden, was sie wollte und was nun zu tun sei.
Noch dichter als diese grausame Frau schon trat er an Azura heran. Er sah ihr tief in die Augen. Seine eigenen leuchteten wie geschmolzene Rubine. Die Federn unter seinem Gladiatorenarm kitzelten. Er stand wirklich dicht. Und dann, wie aus dem Nicht heraus, schoss seine linke Hand vor. Eisen legte sich um das Handgelenk der Adligen, schnappte sofort klickend zu. Sie lag in Ketten, zumindest mit dieser einen Hand. Die dünnen, aber stabil aussehenden Glieder führten in einer Distanz von knappen fünfzig Zentimetern bis an das Handgelenk des Soldaten heran. Auch er war gefesselt. Beide waren nun miteinander verbunden.
"Sehr gut, du weißt, was du zu tun hast. Ich bereite alles vor, erkläre dur ihr die Details, mein kleiner Sklave."
"Herrin", antwortete der Soldat. Er zog an der Kette. "Setz dich in Bewegung!" Es sollte aus dem Zelt hinausgehen. Was nun mit den anderen Frauen geschah, blieb ungewiss, aber Azura würde es sich wohl denken können. Doch wohin führte sie der Soldat nun? Was geschah jetzt? Zu einem Anführer wurde sie garantiert nicht gebracht.
"Du wirst mit Corax Rabenschrei nennen und nicht anders. Jetzt sag mir deinen Namen, damit ich dich nicht Hure rufen muss."
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Azura
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Re: Entführt

Beitrag von Azura » Donnerstag 28. April 2011, 20:37

Zu Azuras Glück war sie viel zu aufgebracht, um die Leiche der anderen Gefangenen zu beachten. Sonst wäre sie vielleicht blass geworden und ihr hätte sich der Magen umdrehen können. Aber so nahm sie nur die Hexe vor sich wahr und beachtete auch den süßlichen Gestank nicht, der von der Blutlache aufstieg und sich in der stickigen Luft mit den anderen Ausdünstungen der Anwesenden vermischte.
Dass die zweite Ausgewählte vor Angst bibberte und auch bettelte, war verständlich und trotzdem entlockte es der jungen Adeligen einen verächtlichen Laut. Niemals würde sie sich so erniedrigen lassen, das stand für sie fest! Da mochten die Gestalten vor ihr noch so furchteinflößend sein, ihr Stolz würde sich bis zu ihrem letzten Atemzug weigern, sich derart beugen zu lassen.
Ihre Augen wurden leicht schmal, als die Hexe die Hand hob und somit das Leben der zweiten Unglücklichen etwas länger währen konnte. Die Haltung hatte sie gestrafft, sie bemühte sich, Würde und Selbstbewusstsein auszustrahlen, um ihrer Forderung noch mehr Gewicht zu verleihen, indem sie offen zeigte, dass sich so ein Verhalten ihr gegenüber einfach nicht geziemte.
Sie hatte keine Ahnung, was das Weibsbild vor ihr im Schilde führte und es war ihr auch völlig gleich. Was Azura wollte, war, nach Hause zurück zu kehren und Vergeltung für all die Unannehmlichkeiten, die ihr zuteil geworden waren.
Allein die Anrede war schon eine Frechheit, die dafür sorgte, dass sie sich regelrecht aufplusterte. Ihre Haltung straffte sich noch mehr, sie zog die Schultern zurück und ihre Augen funkelten vor Zorn. "Hexe, war deine Erziehung so wenig wert?!", hielt sie wütend dagegen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Sie war der festen Meinung, ihr Leben hier nicht an diesem Tag zu verlieren, denn sie hätte noch viel zu viele schönen Jahre vor sich. Doch dafür musste sie endlich zurück in ihr Heim gelangen.
Aus ihren Augen schienen inzwischen Blitze sprühen zu wollen und das Grinsen der anderen machte sie nur noch wütender. Sie erstarrte regelrecht, als sie ausgesprochen hatte, und trotzdem senkte sie nicht ihren Blick, sondern hielt dem ihres Gegenübers stand. Ihre Brust wogte unter den heftigen Atemzügen, die rasch aufeinander folgten, da sie nicht sehr tief einatmen konnte. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten, ehe eine Ohnmacht drohen würde.
Was ihr nicht erleichtert wurde, denn die Worte der Hexe waren eine einzige Beleidigung ihrer Person. Sie sah nicht ein, wieso sie lediglich aufgrund des Willens einer anderen Person noch am Leben sein sollte. Die junge Frau war viel zu freiheitlich aufgewachsen, da es ihr niemals an etwas gemangelt hatte, was sie nicht gewollt hatte, ohne dass sie dafür hätte groß betteln müssen.
Ihr Zorn wuchs geradezu ins Unermessliche und plötzlich geschah genau das, was schon vor vielen Jahren einmal passiert war. Ihre magische Begabung machte sich selbstständig. Da sie allerdings die Arme eng an ihren Körper angelegt hatte, um sich ein bisschen Würde zu bewahren und der Hexe nicht die Augen auszukratzen wie eine Furie, wurde diesmal nicht ihr Gegenpart getroffen, sondern lediglich der Boden. Leicht zitterte sie vor unterdrückten Gefühlen und sie wandte trotzdem den Blick nicht ab. Zwar war es ihr ein wenig peinlich, weil es der letzte Rest ihrer Selbstkontrolle gewesen war, der aus ihr heraus schoss, jedoch würde sie den Teufel tun und das je zugeben.
Dass die anderen Frauen vor ihr zurück wichen, erkannte sie nur aus dem Augenwinkel, wenngleich es ihr relativ egal war. Diese Personen bedeuteten ihr nichts, sie würde sich auch kaum für sie einsetzen.
Dass ihre Kontrahentin nicht auswich, ärgerte sie ein wenig, aber sie konnte nichts dagegen machen. Diese Wasserattacke war nichts, was sie willkürlich verwenden konnte, leider.
Ihr Kinn reckte sich herausfordernd vor, auch noch, als der Soldat direkt vor sie trat. Ihr Herz schlug schneller und ihre Knie wurden weicher, ein bisschen Angst kroch trotz allem ihre Glieder hinauf. Doch noch war es nicht soweit, dass sie es sich hätte anmerken lassen müssen. Ihr Blick richtete sich genauso zornig funkelnd auf seine Augen wie zuvor bei der Hexe.
Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte er vielleicht ihre Bemühungen gelohnt, ihn in die Reihe ihrer Verehrer aufzunehmen. So allerdings empfand sie nichts als wütende Verachtung und hatte nicht vor, vor ihm zurück zu schrecken.
Bis plötzlich etwas für sie Unvorhergesehenes passierte. Sie vernahm das Klicken um ihr linkes Handgelenk und ihr Blick senkte sich rein automatisch, ohne dass sie es wirklich begreifen konnte, was hier mit ihr geschah.
Die Worte hörte sie nicht wirklich, sie plätscherten an ihrem Bewusstsein vorbei, bis sich wieder etwas tat und an der Kette gezogen wurde. Das holte sie endgültig in die Wirklichkeit zurück und vorerst konnte sie nicht anders, als dem Zug hinaus zu folgen.
Erst, als sie das Zelt hinter sich gelassen hatten, reagierte sie endlich. Sie blieb demonstrativ stehen und versuchte, ihre Fersen in den Boden zu stemmen. "Was soll das, verflucht noch mal?! Was fällt dir überhaupt ein, du widerlicher, arroganter, schmutziger Schuft?!", fauchte sie angriffslustig und dank ihrem Zorn noch immer gefährlich lebensmüde. "Was erlaubst du dir überhaupt?! Mach mich hier sofort los! Ich verlange, endlich mit jemandem zu reden, der meiner würdig ist und nicht mit solch Diebesgesindel!", zeterte sie weiter. Sie zerrte an der Kette, als könne sie damit etwas bewirken.
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Re: Entführt

Beitrag von Das dunkle Volk » Sonntag 1. Mai 2011, 18:16

Der Mann, der an sie gebunden war wie sie an ihn, blieb stehen. Azuras Kraft hätte er vermutlich mit Leichtigkeit überwinden und sie hinter sich her schleifen können - immerhin stand ein trainierter Soldat einer verwöhnten Andunierin gegenüber. Das Kräfteverhältnis war klar. Aber er tat es nicht, sondern gab ihrem Widerstand zunächst bei und wandte sich um. Kalt musterte er sie, während sich diese Menschin aufregte. Entweder war sie sehr mutig, sich weiterhin zu sträuben oder dümmer als man es von einem Menschen hatte erwarten können. Das belustigte den Dunkelelfen, der sich Corax Rabenschrei nannte. Allerdings duldete er keineswegs, dass man ihn erstens als arrogant und Schuft beschimpfte und zweitens auch noch glaubte, seiner nicht würdig zu sein - wo sie es doch war, deren Leben als weitaus wertloser anzusehen war.

Er holte aus und verpasste Azura eine Ohrfeige. Ohne Vorwarnung und ohne weiteres Gezeter seinerseits. Dieser Mann besaß eine innere Ruhe oder war durch die jahrelange diszipline Ausbildung derart selbstbeherrscht, dass kein Zorn nach außen sickerte. So blieben seine Worte ebenfalls bedacht, allein nur von einer Kälte durchzogen, dass es den Boden hätte gefrieren können, als er sprach. Sein Celcianisch war so perfekt wie vermutlich auch sein Lerium. Er zählte nicht zur Sorte Dunkelelf, für die die Allerweltssprache ein peinlicher Versuch schien, sich auch mit niederen Völkern unterhalten zu können. Es gab genug vom dunklen Volk, die celcianisch allein aus diesen Gründen vollkommen ablehnten.
"Ich habe den Auftrag, dir die Details zu erläutern, aber ich werde dich in Unwissenheit lassen, wenn du dich weiterhin wie ein wild gewordenes Goblingör aufführst." Jetzt zerrte er an der Kette, die beide aneinander band. Erneut kam sein Gesicht ihrem recht nahe. Finster leuchteten die roten Augen. "Nach deinem Namen habe ich verlangt, doch erspar ihn dir. Ich werde dich Hure und Göre nennen, da du nicht antworten wolltest." Er ließ die Kette los, dass die stabilen Glieder klirrend in der Luft hin und her schwangen. Dann drehte er sich erneut um. Seine Hand zur Stadt Andunie ausgestreckt, fuhr er fort: "Wir gehen zur Magierakademie. Getrödelt wird nicht." Somit setzte er sich in Bewegung und dieses Mal würde es der Adelstochter wohl nicht gelingen, dich gegen seinen Schritt zu stemmen.

Corax hoffte, dass seine Waffenbrüder und Kameraden die Akademie inzwischen eingenommen hatten. Dass man sie besetzen wollte, wusste er. Schließlich sollten die Wassermagier der Menschen sich nicht für einen Gegenschlag zusammen tun. Er selbst brauchte auch keinen der unkooperativen Zauberer. Genauso wenig wie seine Herrin. Sie hätte jeden aus der Akademie nehmen können. Vermutlich beherrschten genug die Wassermagie auf einem Stand, der ihren Plänen entgegen kam. Aber sie waren ausgebildet, bereits durch Menschenhand geformt. Die Gefangene an seiner Seite schien keine der ihren zu sein. Versteckte Magie, ungefördert. Genau das, was seine Herrin brauchte. Jetzt musste er nur noch einige Dinge aus der Akademie holen. Und das Mädchen würde ihn begleiten. Sobald sie das Gebäude erreicht hätten, würde er sie auch mit neuen Informationen füttern. Schließlich war dies ebenfalls Teil seiner Aufgabe. Für nichts Anderes war er hier. Und er würde bedingungslos gehorchen.
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Fähigkeiten: Lesen und schreiben
sich präsentieren
Wassermagie unausgebildet/ungefördert
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Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: das, was sie am Leib trägt
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Re: Entführt

Beitrag von Azura » Freitag 6. Mai 2011, 21:26

Tief in ihrem Inneren wusste Azura, dass sie gegen die körperliche Kraft dieses ungehobelten Typen keine ernsthafte Chance hätte. Trotzdem war ihr Bewusstsein zu sehr auf das Pochen auf ihren Stand getrimmt, dass es für sie keine andere Möglichkeit gab, als dass er ihren Willen beachten musste. Somit war es für sie eine gerechte Genugtuung, als er das tat, was sie bestimmt hatte.
Entsprechend selbstbewusst war ihre Haltung auch weiterhin, als sie ihn ansah und ihr Kinn ihm entgegen reckte, provokant, wie immer.
Sie ahnte nicht, dass er sich insgeheim eigentlich mehr über sie lustig machte, und selbst wenn sie einen Hauch davon gewusst hätte, hätte es ihren Hochmut nicht geschmälert. Sein Blick hingegen war durchaus dazu angetan, um ihr Angst ein und einen unguten Schauer über ihren Rücken zu jagen.
Und dann geschah etwas absolut Unvorstellbares. Seine Hand traf ihre Wange, sie stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus und ihr Kopf flog zur Seite. Ihre Linke legte sich automatisch auf die sich rasch rötende Stelle. Das war eine effektive Methode, um sie ruhig zu stellen, denn bisher hatte noch nie jemand die Hand gegen sie erhoben.
Entsetzen glitzerte in ihren Augen, als sie ihn sprachlos anstarrte. Was für eine Unverschämtheit! Tränen drohten ihr auch zu kommen, denn die Haut brannte fast sofort von dem Schlag, aber noch war sie nicht soweit. Noch hatte sie Stolz in sich, der verhinderte, dass sie sich die Blöße gab und vor ihm in herzzerreißendes Schluchzen ausbrach.
Stattdessen schürte er damit nur ihre Wut, die unter dem Entsetzen wieder hoch kochen wollte, ungeachtet seiner Kälte. Zuerst weiteten sich ihre Augen vor Fassungslosigkeit über seine Wortwahl, bevor sie zu schmalen Schlitzen wurden.
Er wollte es wohl unbedingt darauf anlegen, dass sie ihn weiter ankeifte und noch direkter werden musste. So ein Benehmen ließ sie sich natürlich nicht gefallen, auch und schon gar nicht nach einer solchen Ohrfeige, da hatte er sich aber gewaltig getäuscht!
Fest und zornig erwiderte sie seinen Blick, so nahe er ihr auch war. Ihr Herz hämmerte ihr in der Brust und sie wollte es nur auf diese Wut schieben, nicht auf die Nähe dieses Kerls. Ein leises, angriffslustiges Fauchen kam ihr über die Lippen, ihr Widerstand war bei weitem noch nicht gebrochen.
"Du wirst mich gar nichts nennen!", zischte sie und zog ihrerseits leicht an der Kette, dass sie klirrte. "Wenn ich geruhe, das Wort an dich zu richten, wirst du mir darauf antworten und alles sagen, was ich wissen will, sonst nichts! Ganz egal, was für ein Metall du mir da umgelegt hast. Ich werde nicht zulassen, dass du meine Ohren weiterhin beleidigst!" Sie straffte ihre Haltung wieder, reckte ihr Kinn erneut vor und fixierte sein Gesicht herausfordernd.
"Und jetzt wirst du mir sagen, was diese Ketten sollen und wieso ich zu der Akademie gehen sollte, ohne dass ich will!", verlangte sie zu erfahren und das in einem Tonfall, als wäre er tatsächlich nichts weiteres als der niedrigste Diener ihres Haushaltes.
Alles in ihr sträubte sich gegen diese Behandlung und dem Geschehenen, obwohl sie die Tragweite dessen noch immer nicht so recht erfassen konnte.
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Re: Entführt

Beitrag von Das dunkle Volk » Sonntag 8. Mai 2011, 00:40

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