Unter sich

Hier hausen die hochrangigen Herren, die im Dienste des Dunklen Herrschers stehen. Meist sind es Anführer der Soldaten oder geschätzte Krieger und Magier.
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Erzähler
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Unter sich

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 11. März 2010, 16:59

Vana und Merdarion kommen von Audienz mit der Finsternis

Hinweis: Hier beginnt ein Crossover-Spiel zwischen den Charakteren, bei dem der Mod nur eingreift, wenn es absolut notwendig ist. Den Spielern ist es erlaubt, NPCs in einem vernünftigen Rahmen zu steuern und sich zu unterhalten. Die Länge des Crossover-Spiels wird von ihnen selbst und ihren Postings festgelegt, kann aber jederzeit durch den Mod beendet werden.

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Das Zimmer, in welches Merdarion, Aaron, Leomar, Vana und Vandarte geführt wurden, war geräumig genug, dass sie alle darin Platz finden würden. Um gemeinsam eine Nacht dort zu verbringen, reichte die Einrichtung allerdings nicht aus. Es gab nur ein Bett. Alles in allem war das Gemach aber angenehm gestaltet.
Die Wände waren vertäfelt, das Bett und auch alle anderen Möbelstücke wiesen ein Mindestmaß an Luxus auf. Neben der Tür, die von innen verriegelbar war, stand ein gut anderthalb Meter hoher Schrank, in dem sich mindestens zwei Personen hätten verstecken können. Goldene Scharniere waren allerdings mit einem Schloss versehen, so dass nur der Träger des entsprechenden Schlüssels den Schrank würde nutzen können.
Vor dem Bett befand sich eine Truhe für persönliche Besitztümer, ebenfalls mittels eines Schlosses vor unbefugten Fingern und neugierigen Blicken gesichert. Ein kleines Fenster stand offen, so dass kalte Luft die purpur farbenen Vorhänge leicht zum Rascheln brachte. Ein brennender Kamin, gegenüber dem Fußende des Bettes, sorgte für genug Wärme und Komfort. An der Wand zwischen Bett und Kamin fand sich ein langer Tisch mit sechs Stühlen sowie ein kleines Regal. Bis auf ein Gebetsbuch mit heiligen Worten des Faldor war es komplett leergeräumt.

Der dunkelelfische Magier wartete, bis alle den Raum betreten hatten und wandte sich dann mit einer Verbeugung zum Gehen. "Verlasst diesen Raum nicht unerlaubt und schleicht nicht durch die Gänge", wies er die Anwesenden zurecht. "Wenn ihr euch in Morgeria umsehen wollt, kommt vorher zu mir. Ich habe das Zimmer direkt rechts neben diesem bezogen. Einen ... angenehmen Aufenthalt, wünsche ich." Dann schloss sich die Tür hinter ihm.
Die Gruppen waren allein.
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Merdarion
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Re: Unter sich

Beitrag von Merdarion » Sonntag 14. März 2010, 12:53

Die Tür fiel lautstark ins Schloss und eine unheimliche Stille brach herein, in der man selbst einen Schweißtropfen hätte hören können, wie er auf den Boden klatschte. Merdarion verharrte an der Tür, Leomar und Aaron neben ihm. Der Wolfshybrid begnügte sich vorerst damit, die Türklinke anzustarren und sich innerlich zu sammeln, während seine Gefährten die zwei Personen betrachteten, von denen nur Aaron lediglich eine kannte. Der Geruch, der jedem Dunkelelfen anhaftete, und wenn auch nur einige Tropfen dieser Rasse im Leib flossen; der Wolf hätte nie diesen Geruch vergessen können. Der Mann neben der Frau, die aussah wie diese gesuchte Meuchelmörderin, sagte ihm nichts. Er hatte ihn noch nie gerochen oder gesehen, doch es schien einiges zu bedeuten, wenn er mit einer Mörderin unterwegs war. Leomar konnte mit beiden Gestalten nichts anfangen. Er vertraute jedoch auf Merdarion und seinen Bruder, egal was nun geschehen würde.
"Die Wege, die uns der große Jäger beschreiten lässt sind...pah, was rede ich hier für sentimentales Zeug..", lachte der Hybrid rau und sah das erste mal Vana direkt an. Er ging einige Schritte in den Raum, auf die gegenüberliegende Seite des Tisches, wo die Dunkelelfe mit ihrem Begleiter stand - den er keines Blickes würdigte, wozu auch - und ließ sich auf einem der Stühle wieder, die Pranken auf den dunkelelfischen Zweihänder gestützt.
"Durch... Zufall weiß ich, was mit gesuchten Verbrechern in Pelgar passiert, wenn man sie erwischt. Verbesser mich, wenn ich falsch liege, aber normalerweise dürfte dein Kopf jetzt irgendwo zertreten auf dem Marktplatz liegen. Wie hast du es geschafft, einer ganzen Stadt zu entkommen?", fragte Merdarion unumwunden und entdeckte dabei beiläufig das Buch, welches auf dem Tisch lag. Er konnte zwar nichts mit den Zeichen und Runen darauf anfangen, doch es bedurfte nicht viel Fantasie, um es als die Sprache des dunklen Volkes zu entlarven. Wie beiläufig fegte er es mit seiner Rechten vom Tisch, was Aaron als spielerische Anwandlung sah und nach dem Schriftstück schnappte. Der Wolfsmann verzog keine Miene, als hinter ihm das Geräusch reißenden Papiers erklang, gemischt mit mörderischem Knurren. Sein Blick ruhte weiterhin unverändert auf Vanas Zügen, während Leomar den schweigenden Waffenbruder miemte, der sich neben seinem "Schützling" aufbaute und die Arme vor der breiten Brust verschränkte. Er fand, dass er in einem Gespräch alter Bekannter nicht allzu viel verloren hatte. Nicht genug, um jetzt zu sprechen.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 14. März 2010, 22:18

Auf Vanas Bitte wurde ihnen vom dunklen Herrscher ein Zimmer zugewiesen, zu ihrem Leidwesen allerdings nicht allein. Nach dem Willen des höchsten Dunkelelfen sollten sie es sich mit Merdarion und seinem Begleiter teilen. Na, das konnte noch lustig werden, wenigstens hatten sie so die Möglichkeit, sich ungestört mit dem Wolfshybriden zu unterhalten.
Vandarte sah das alles mal wieder vollkommen gelassen. Kaum war der Dunkelelf aus dem Zimmer ließ er sich auf einen der Stühle fallen, legte ungeniert die Füße auf den Tisch, zog sich die Kapuze ins Gesicht und gab vor, mit verschränkten Armen vor sich hin zu dösen. Sie selbst stellte sich ans Fenster und schaute auf die dunkle Silhouette der Stadt. So sah sie also aus, die Stadt ihrer Geburt. Sie war wirklich düster, aber auch faszinierend, auf ihre eigene unheimliche Weise. Wahrscheinlich musste man ein Dunkelelf sein, um der Faszination dieser Stadt zu erliegen. Sogar hier merkte Vana, dass sie von zwei Rassen abstammte, denn sie fühlte sich von der Stadt gleichermaßen abgestoßen wie auch angezogen.

"Die Wege, die uns der große Jäger beschreiten lässt sind...pah, was rede ich hier für sentimentales Zeug.."
Mit einem leisen Lachen riss sich die Vampirin vom Anblick ihrer Geburtsstadt los und drehte sich zu dem Wolfshybriden um. Dieser kam gerade an den Tisch, setzte sich auf den Stuhl, welcher Vandarte gegenüber stand und stützte sich nach kurzem Zögern auf seinen Zweihänder. Anscheinend überlegte er für einen Augenblick, ob er Vandartes Füße vom Tisch fegen sollte, entschied sich dann dagegen und dafür, ihn vorerst zu ignorieren.
„Wohl war mein wölfischer Freund.“, meinte Vana kichernd. „Solch Pathos steht dir nicht. Und wie ich sehe hast du den wandelnden Flohteppich ...“, ein schneller Blick zu dem Wolf, „... noch immer bei dir.“

Ein heißeres Knurren des Wolfs, gefolgt von einem schiefen Grinsen Vanas und einem rauen Lachen Merdarions. Dann wurde er unvermittelt ernst.
"Durch... Zufall weiß ich, was mit gesuchten Verbrechern in Pelgar passiert, wenn man sie erwischt. Verbesser mich, wenn ich falsch liege, aber normalerweise dürfte dein Kopf jetzt irgendwo zertreten auf dem Marktplatz liegen. Wie hast du es geschafft, einer ganzen Stadt zu entkommen?"

Ah, er kam recht schnell auf den Punkt. Sein martialisches Gebaren nicht beachtend trat sie vom Fenster zurück und begann damit, katzengleich den Tisch zu umkreisen. Mit verrucht dunkel klingender Stimme, die bei jedem Wort leicht vibrierte raunte sie ihm, als sie gerade wieder auf ihrer Runde hinter ihm stand, in sein Ohr:
„Wer sagt denn, dass ich überhaupt entkommen bin? Die Tatsache, dass ich mich in Morgeria befinde, muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass ich Pelgars Häschern entkam.“
Mit einem süffisanten Lächeln setzte sie ihren Rundgang fort, sollte er sich ruhig seinen hübschen Kopf über ihre Andeutung zerbrechen. Sie zerbrach sich ihren auch gerade und zwar über die Frage, was Merdarion in Morgeria wollte.
Das letzte Mal als ich ihn getroffen hab ..., bei dem Gedanken daran musste sie unwillkürlich lächeln, ... wollte er Azura nach Morgeria bringen. Hm, die ist aber nicht bei ihm, also was will er dann hier?
„Doch was treibt dich und deinen Begleiter, ich kann mich nicht erinnern, dass er schon damals in Pelgar mit dir reiste, was also treibt euch in die dunkle Stadt? Deine Einstellung zu den Dunkelelfen hat sich doch nicht etwa grundlegend gewandelt? Ich hatte seinerzeit nicht den Eindruck, dass du ihnen sehr zugetan wärst.
Versteh mich nicht falsch, aber seit den Ereignissen in Pelgar bin ich immer gern im Bilde. Mein jetziges Leben ist mir dafür ein wenig zu kostbar.“
Erneut eine kleine Andeutung, die man nur erfasste, wenn man genau auf ihre Worte achtete. Ihn zu ärgern machte ihr heute genauso Spaß wie damals in Pelgar. Anscheinend war noch immer ein wenig von Morticia in ihr und der Umstand, dass sie nun auch noch über ungeahnte Fähigkeiten verfügte, machte es nicht gerade einfacher diesen inneren Dämon in Zaum zu halten.
„Um es klar zu sagen!“, abrupt blieb die Vampirin neben ihrem vermeintlich dösenden Gefährten stehen und beugte sich über den Tisch zu Merdarion, wobei sie sich mit den Händen auf der Tischplatte abstützte. „Ich ... Wir haben eine klar umrissene Aufgabe, und ich will sicher gehen, dass uns von dir, deinem Begleiter und dem Flohbeutel dort hinten keine Gefahr für uns ausgeht. Also? Was wollt ihr hier?“
Zum ersten Mal seit sie das Zimmer betreten hatten regte sich nun Vandarte. Er gab ein kurzes Räuspern von sich, so dass ihm die Aufmerksamkeit aller sicher war und meinte dann leichthin:
„Du vergeudest deine Zeit meine Schöne. Ich habe Hunger, wir sollten etwas zu uns nehmen.“
Ein kurzes Seufzen war alles, was man von Vana darauf hörte, bis sie leicht vorwurfsvoll entgegnete: „Nicht jetzt. Gedulde dich noch ein wenig. Lass uns später übers Essen reden. Du hast doch den Dunkelelfen gehört, wenn wir uns umsehen wollen, sollen wir ihn rufen. Ach, und zum wiederholten Mal, ich bin nicht deine Schöne.“ Zumindest jetzt noch nicht, und ob ich es je werde ist auch nicht raus., fügte sie in Gedanken an. Es war ihr klar was Vandarte mit dem Essen meinte, aber bevor sie nicht klipp und klar wusste wie es um Merdarion stand wollte sie ihn nicht als Vandartes Mahlzeit enden lassen.sie ihn nicht als Vandartes Mahlzeit enden lassen.

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Merdarion
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Re: Unter sich

Beitrag von Merdarion » Montag 15. März 2010, 21:23

"Bruder.... es riecht auf einmal fast so wie bei dem Lager mit den toten Spitzohren",knurrte Aaron plötzlich und sprang auf. Als er zu kläffen begann, hob sein Meister blitzschnell die rechte Pranke, um dem Ausbruch Aarons Einhalt zu gebieten. Dieser gehorchte und begnügte sich damit, Vana anzuknurren. Auch Leomar wirkte angespannt. Der Leonid hatte in seinem Leben schon viel gesehen, viele Gefahren und Gegner überwunden. Doch diese seltsame Ausstrahlung, die von der Frau und dem fremden Mann ausgingen... verdorben. Anders konnte der Krieger es nicht ausdrücken, denn er spürte seinem Instinkt nach nichts friedliches, was von diesen beiden Personen ausging. Es war nur intuitiv, geschätzt und mit aller Erfahrung überdacht, doch der Leonid würde nichts tun, solange es Merdarion als sein Waffenbruder nicht befahl. Doch Merdarion lächelte finster, rührte ansonsten jedoch keine Miene, als sich Vana zu ihm beugte und in sein Ohr flüsterte. Die Warnung seines Bruders war überflüssig geworden, denn jetzt, wo sie ihm sehr viel näher war als vorhin, konnte er auch diese Nuance riechen, die wie der Duftschleier eines Toten die ehemalige Morticia umhüllte.
"Du stellst ja fast noch mehr Fragen als ich. Wir kannten uns zwar nicht lange, aber du hast wohl ein Recht, dass auch ich dir antworte. Nun... ich gehe nun einfach mal davon aus, dass ich dir nicht trauen kann. Du und dein..", er sog lautstark die Luft ein und lehnte sich soweit in seinem Stuhl zurück, dass das Kaminfeuer seine in einem Lächeln aufblitzenden Reißzähne beschien.
"Dein dunkelelfischer Genosse, wir haben vermutlich verschiedene Auffassungen der Lage. Du weißt, dass das Spitz... der dunkle Herrscher gegen Celcia zieht. Nun, nach unserer Flucht aus Pelgar habe ich vorerst das getan, was man mir aufgetragen hatte und wovon du weißt. Ich habe Azura weggebracht, doch nicht hierher. Nach Kosral, um ehrlich zu sein, wo ich von Deinesgleichen...., mir fällt kein anderer Ausdruck ein, beschissen und verraten wurde. Man warf mich in den Kerker, ich konnte mich befreien und bedankte mich nach der Befreiung meines Bruders großzügig für die Gastfreundschaft, ehe ich abreiste und mein Glück woanders versuchte. Wir trafen einen Stamm Sumpfechsen, die uns für kurze Zeit aufnahmen und nun ja... ich erhielt den Auftrag, eine ganz bestimmte Frau ausfindig zu machen. Man nennt sie Cassandra.. die Feuerhexe, deren Schriftrolle sich in meinem Besitz befindet. Ich benötige sie für eigene Pläne, und die könnten denen des dunklen Herrschers... wesentlich entgegenkommen, wenn du verstehst. Gut, deine Sippe hat die wohl ach so tragischsten Morde so ziehmlich jeden Lebens begangen, die mir in meinem Leben etwas bedeutet haben. Mittlerweile schiebe ich ihnen sogar den Tod desjenigen in die Schuhe, der mich zu dem gemacht hat, was du heute vor dir siehst. Ein Eiself, der ebenfalls das blut deiner Rasse in sich trug. Ein schlechtgelaunter Dunkelelf, ein großmäuliger Dämon... eine junge Frau, die du wohl auch noch lange im Gedächtnis behalten willst, ich mochte Azura wirklich und betrauere ihren Tod in den Fängen deines Volkes... Doch es bringt nichts, sich alleine gegen ein ganzes Volk zu erheben. Ich bin vielleicht nicht der Schlaueste, aber kein Narr. Wölfe werden alt, nicht weil Iaszar ihnen Glück schenkt."

Merdarion erhob sich und kniete neben Aaron wieder, dabei weder Vana noch Vandarte den Rücken zukehrend. Er legte die Pranke auf den Kopf seines unblütigen Bruders und beruhigte ihn so effektiv genug, damit er nicht gleich die Beiden ansprang. Leomar begab sich zum Kamin und lehnte sich an die Wand daneben. Der Hybrid griff auf ihre anderen Worte zurück.
"Hm... nun, ich folgere logisch. Wirst du in Pelgar hingerichtet, wird deine Leiche von Krähen und Hunden zerfleischt, aber du stehst in voller... sagen wir Pracht dazu, vor mir. Oder habe ich das Vergnügen mit Morticias Zwillingsschwester?", lächelte er nun seinerseits, auch wenn ihm klar war, dass ein und dieselbe Vana bei ihm war, die er in Pelgar mit den tobenden Wachen zurücklassen hatte müssen. Ihm war lediglich nicht klar, wie sie hierher gekommen war. Und was sie so.... verändert hatte.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Mittwoch 17. März 2010, 22:37

Oho, dieser wölfische Maulheld war also der Meinung, dass er Vana nicht trauen konnte. Na, da hatte er zumindest etwas mit ihr gemeinsam. Er ließ sich noch immer davon leiten, dass sie, als gesuchte Mörderin Morticia, einfach von Grund auf schlecht sein musste. Er kam garnicht auf den Gedanken, dass dies nur vorgespielt sein könnte. Wie auch immer, ihr konnte es nur recht sein, wenn er sie für eine treue Dunkelelfe hielt. Trotzdem konnte sie sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen:
„Soooo, der Herr geht also davon aus, dass er mir nicht trauen kann. Wie kommst du denn nur darauf? Wollte ich dir nicht helfen, Azura zu beschützen? Was bitteschön war daran nicht vertrauenswürdig? Ach ja, ich vergaß, du hast ja allgemein gegen alles, was irgendwie dunkelelfisch ist einen Groll.“

Was er im Folgenden auch immer wieder durchblicken ließ. Es wäre müßig gewesen, ihn darauf hinzuweisen, dass sie nur zur Hälfte eine Dunkelelfe war. Nein, falsch! Sie war noch nichtmal mehr das, sie war kein Mischling mehr, sie war ... sie gestand es sich zum ersten Mal bewusst ein ... sie war ein Vampir. So betrachtet trafen sie Merdarions Beleidigungen nicht mehr, sie konnte nur müde darüber lächeln. Was sie sich bei seinem Hass auf alles Dunkelelfische jedoch die ganze Zeit über fragte, wieso arbeitete er dann für den dunklen Herrscher, also für diejenigen, die er so hasste? Es gab nur eine Erklärung, er kochte ebenso sein eigenes Süppchen wie sie auch. Leider bekam dies Süppchen einen bitteren Beigeschmack, als sie von ihm so nebenbei erfuhr, dass Azura in Kosral umkam. Dreimal vermaledeite pelgarische Wachen! Sie hätte Azura bestimmt schützen können, wäre sie nicht in Pelgar geschnappt worden.
Sie bedauerte den Tod des Mädchens ehrlich, bei Merdarion war sie sich da nicht so sicher. Er hätte es schließlich verhindern können, wenn er es gewollt hätte.
Vandarte gab sich weiterhin desinteressiert, lediglich bei der Erwähnung Morticias ruckte eine Augenbraue nach oben, ganz so als ob ihm Morticia ein wohlbekannter Begriff wäre. Vana ahnte, dass sie später nicht nur zu Curunir würde Auskunft geben müssen.

„Mag sein, dass man allein nicht gegen ein ganzes Volk ankommt, aber man kann es mit kleinen Nadelstichen schwächen.“, ließ sie sich ein wenig vorwurfsvoll vernehmen. „Warum hast du Azura nach Kosral gebracht? Du wusstest schließlich, was ihr dort geschehen würde. Ich hatte dir gesagt, dass sie nicht in die Hände der Dunkelelfen fallen durfte. Ich frage mich, ob du überhaupt in Erwägung gezogen hast, gegen die Dunkelelfen aufzubegehren. Aber egal, es ist nicht mehr zu ändern. Entscheidend ist doch, dass wir hier sind und für die selbe Seite arbeiten.“
Den letzten Satz sagte sie nur so leichthin, beobachtete dabei jedoch gespannt seine Reaktion. Sie war sich noch immer nicht sicher auf welcher Seite die beiden Hybriden und dieser Flohteppich standen.

„Ihr beide sucht also jemanden hier in Morgeria? Können wir euch vielleicht bei der Suche helfen? Vier Leute sehen bekanntlich mehr als zwei. Ich weiß zwar nicht wie diese Cassandra aussieht, aber wenn ihr sie uns beschreibt würden wir die Augen mit offen halten und euch sagen, wenn uns etwas auffällt. Oder was meinst du, Vandarte.“
Auffordernd sah sie zu ihm hin. „Was immer du sagst meine Königin der Nacht.“, kam seine recht unbeteiligte Antwort.
Gespielt genervt verdrehte sie die Augen als sie an Merdarion gewandt fragte: „Nun, was sagst du dazu?“

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Re: Unter sich

Beitrag von Merdarion » Samstag 20. März 2010, 14:36

Merdarion überlegte sorgfältig über die Worte, welche er Vana nun zukommen ließ. Es war ihm auf seltsame Art und Weise recht, dass sie ihn nicht völlig durchschauen konnte oder es zumindest im Moment nicht versuchte. Der Wolfshybrid musste zudem wirklich kurz nachdenken, ob er nicht zum Teil Schuld an Azuras Tod schuld war, was dem Mann einen gewaltigen Stich ins Gewissen einbrachte. Das konnte man ihm wohl auch mehr oder weniger ansehen oder besser hören, denn ein unkontrolliertes, grollendes Knurren entglitt seiner Kehle, worauf Aaron erwartungsvoll aufschaute und Leomar einen irritierten Blick zu seinem Waffenbruder sandte.
"Ob ich wusste, was mit ihr dort geschieht? Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich sie nach Kosral brachte, hatte ich ehrlich gesagt nicht einmal den Auftrag, sie persönlich dorthin zu eskortieren. Es ging mir oder vielmehr meiner Auftraggeberin um den Kristall, den sie bei sich trug. Sie gehörte der Linie an, die ehemals Kosral ihr Eigen nannte und die Geister, die sich unseren spitzohrigen Freunden entgegenstellten, sollten durch den Kristall besänftigt werden. Ich hatte meine persönlichen Gründe, sie nicht einfach zu beseitigen und ihrer Leiche den Stein abzunehmen, daher hielt ich dies für die am wenigsten blutige Lösung. Also stell nicht meine Entscheidungen in Frage... bei keiner hatte ich wirklich eine Wahl bis auf das Verschonen Azuras. Ich wollte sie nicht töten und hätte mein Leben gegeben, um das ihre zu beschützen. Doch verrate mir, wie man jemanden beschützen kann, wenn man hinterhältig kampfunfähig gemacht und in einen Kerker gesteckt wird..", sprach er, wobei er die Tatsache verschwieg, inwiefern er kampfunfähig gemacht worden war. Das rettende Misstrauen hatte geschwiegen, als er die vergifteten Speisen zu sich genommen hatte.

"Aber vergessen wir diese alten Geschichten. Sie und alle anderen, die mir außer meiner Familie im Arus etwas bedeutet haben, sind tot und wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Wobei wir uns beide wohl nicht wirklich sicher sind, wie der andere diese Aufgabe lösen will... vielleicht denken wir gegenseitig in völlig falsche Richtungen, was uns angeht? Wir werden sehen. Richtig, wir suchen jemanden. Ihr könnt mir von mir aus helfen, erwartet jedoch keine Belohnung, denn ich habe nicht wirklich etwas, was euch nützen könnte. Eine schlanke, hochgewachsene Frau, feuerrotes Haar und auf den Namen Cassandra hört sie. Das und...", er zog die Schriftrolle der Feuermagie hervor, die leicht wie frisch entzündetes Papier glühte, "... dies sind alles, was ich über diese Person sagen kann. Es ist ... wichtig, dass ich sie finde."

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 23. März 2010, 21:34

Man hat immer eine Wahl., war alles, was Vana zu Merdarions Erklärungsversuch dachte. Sie hatte auch die Wahl gehabt und sich für Azuras Schutz und damit am Ende gegen ihr eigenes Leben entschieden. Er hätte das auch gekonnt. Egal, es war Vergangenheit, und vielleicht hatte er ja wirklich keine Wahl gehabt. Was wusste sie schon von ihm. Nun war er hier und beschrieb gerade die Person, welche er in Morgeria suchte.
Schlank, feuerrotes Haar und der Name war Cassandra.
Die Beschreibung sagte ihr nichts, ihr waren zwar schon viele Frauen begegnet, auf die Merdarions Beschreibung gepasst hätte, aber keine von ihnen war ihrer Meinung nach wichtig genug, um für die Dunkelelfen von Interesse zu sein.

Sie zuckte daher nur mit den Schultern und meinte: „Hm, sagt mir nichts. Die Beschreibung könnte auf so einige Personen passen. Etwas genauer geht es wohl nicht?“
Merdarion brauchte ihr nicht antworten, denn nun kam Bewegung in Vandarte. Er nahm die Füße vom Tisch, richtete sich auf und streifte die Kapuze nach hinten. Sein Blick fixierte Merdarion:
„Habe ich richtig gehört? Ihr sucht Cassandra? Die Feuerhexe Cassandra? Und das hier in Morgeria? Was macht euch so sicher, dass ihr sie hier findet?“
„Du kennst die rothaarige Frau?“, schnappte nun Vana verblüfft. „Na ja, kennen wäre zu viel gesagt. Ich habe so einges von ihr gehört. Soweit ich weiß hat sie seinerzeit die Magieakademie in Sarma gegründet und unterrichtete dort junge Feuermagier. Sie war ursprünglich auch die Trägerin des Feuerkristalls bis dieser sich vor nicht allzu langer Zeit eine neue Trägerin suchte.“

„Sie war die vorherige Trägerin des Feuerkristalls?“ Vana konnte sich noch recht gut an die neuen Kristallträger erinnern, dass die Feuerhexe davor den Feuerkristall ihr eigen nannte war ihr allerdings nicht bekannt. „Aber, suchen sich die magischen Kristalle nicht Träger, die nichts böses im Schilde führen? Das würde ja bedeuten, dass diese Feuerhexe kein schlechter Mensch wäre. Was macht so ein Mensch dann in Morgeria und wie soll sie den Plänen des dunklen Herrschers entgegen kommen?“
„Das sage ich ja.“, ließ sich nun auch Vandarte wieder vernehmen. „Genau deswegen frage ich mich, warum ihr zwei so sicher seid, Cassandra hier in Morgeria zu finden.“, dabei blickte er die beiden Hybriden durchdringend an, so als zweifelte er an den lauteren Absichten Merdarions, dem dunklen Herrscher zu dienen. Allein, dass sie die Feuerhexe suchten, wohlgemerkt, in Morgeria suchten, ließ eher darauf schließen, dass diese unfreiwillig in der dunklen Stadt weilte und die beiden Hybriden ihr helfen wollten. Auf jeden Fall war sich Vandarte sicher, dass mit diesen Hybriden etwas nicht stimmte, und sein vampirischer Instinkt hatte ihn noch nie getrogen.

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Re: Unter sich

Beitrag von Merdarion » Sonntag 4. April 2010, 12:14

Merdarion schwieg vorerst, denn Vana hatte ein Argument dargelegt, welches der Wolfshybrid nicht einfach vom Tisch wischen konnte. Ihm fiel einfach nichts mehr ein, wie er seine aufrichtigen Absichten verbergen konnte und damit auch kein Grund, Cassandra zu treffen oder hier zu suchen. Bis eben auf das Vorhaben, sie zu retten und mit ihr gegen die Dunkle Armee zu ziehen.
"Hmpf... nun gut. Ich bin und war immer ein Söldner, Morticia... oder wie auch immer du dich gerade nennst. Ich habe mal für die eine, mal für die andere Seite gekämpft und oft Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Doch was ich in den vergangenen Monaten gesehen habe... ich kann nicht einfach mit auch nur durchschnittlichem Hirn und Verstand dabei zusehen, wie Unschuldige abgeschlachtet werden und Finsternis über ein Land droht, das mit keiner Pore verdient hat, von Schatten verschlungen zu werden", brummte Merdarion, da er nun einsah, dass die Maskerade ein Ende hatte. Er war einfach nicht die Sorte Lebewesen, die lügen konnte, ohne auch nur rot im Gesicht zu werden.
"Ich bin Merdarion... und nur mit meinem Bruder und meinem Waffengefährten Leomar komme ich nach Morgeria, um die Feuerhexe zu befreien und die Leoniden damit für den Krieg gegen die Dunkle Horde zu gewinnen. Ich werde nicht länger die Rolle des Speichelleckers spielen, der den dunklen Spitzohren in den Arsch kriecht, um sich durchschlagen zu können. Diese Bastarde haben sich lange genug in mein Leben eingemischt, als dass ich sie ungestraft davonkommen lassen kann. Ich werde ihre ellenlangen Visagen dorthin zurückschicken, wo sie niemand Unschuldigen mehr behelligen werden. ZU FALDOR PERSÖNLICH!!!!!", brüllte der Hybrid plötzlich und schlug mit der Rechten brutal auf den Tisch, der einen gewaltigen Riss davontrug. Holzspäne flogen durch die Luft, Aaron richtete sich kampfbereit auf und knurrte Vana und Vandarte an. Auch Leomar schien sich auf ein Gefecht einzustellen, denn durch Merdarions Gefühlsausbruch war ihre ohnehin schon wackelige Tarnung aufgeflogen. Dieser war zwar nicht aufgestanden, packte nun jedoch seinen Zweihänder fester.
"Und auch wenn ich nicht daran glaube, frage ich dich... Wirst du mir im Weg stehen?"
Die Augen des Wolfmannes glühten voller Überzeugung und Mut, die Narben in seinem Gesicht strahlten in ihrem vertrauten Farbton frischen Blutes auf.
"Oder willst du denen die Stiefel küssen, die an Azuras Tod Schuld sind?"
Dabei warf er einen Seitenblick auf Vandarte zu, der weit mehr als Abneigung spiegelte.

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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Mittwoch 14. April 2010, 23:41

„Vana, ich nenne mich nur noch Vana, Morticia ist in Pelgar gestorben. Und glaube mir, ich habe mit Sicherheit mehr Dinge getan auf die ich inzwischen nicht mehr sehr stolz bin.“

Endlich ließ Merdarion die Katze aus dem Sack und legte seine Absichten und die seines Begleiters offen. Und wie es die Götter wollten, gingen diese nicht allzu weit von denen Vanas und Vandartes auseinander. Nun ja, Merdarion konnte das nicht wissen, und allein die Tatsache, dass er ihr trotzdem reinen Wein einschenkte überzeugte sie davon, dass er es anscheinend ernst damit meinte.
Nur, musste er seine Meinung dermaßen laut kund tun? So wie er hier herum brüllte und auf den Tisch eindrosch, lief er Gefahr, dass Personen sein Gebrüll hörten, die es besser nicht hören sollten. Vandarte sah dies wohl auch so, denn er erhob sich unvermittelt und schlich sich zur Tür, öffnete diese einen Spalt weit und spähte auf den Gang hinaus. Plötzlich lag eine Spannung in der Luft, dass diese förmlich zu knistern schien. Jede noch so kleine Bewegung konnte das Pulverfass zur Explosion bringen.

Mit einer beschwichtigenden Geste versuchte Vana die Lage zu beruhigen, schaffte es aber nicht, dass sich die beiden Hybriden entspannten.
„Und?“, fragte sie, als Vandarte die Tür leise schloss. „Nichts, alles ruhig. Wir haben anscheinend Glück gehabt und das Gebrüll unseres wölfischen Freundes blieb ungehört. Nichts desto Trotz wäre es besser, wenn er sich ab jetzt etwas mäßigen könnte. Vielleicht sollte er überdenken wo wir uns befinden.“, meinte dieser nur von der Tür her.
Er setzte sich nicht wieder an den Tisch, sondern blieb vor der Tür stehen und lauschte auf den Gang hinaus, um sicher zu gehen, dass sie nicht zufällig belauscht wurden. Nach Merdarions Ausbruch schien ihm diese Maßnahme unbedingt notwendig.

„Nein.“, richtete Vana ihre Aufmerksamkeit wieder auf Merdarion. „Wir gedenken nicht, dir bei deiner Suche im Weg zu stehen. Und obschon ich nicht gerade ein Ausbund an Redlichkeit war und wohl auch nicht unbedingt sein werde, so war ich nie den Dunkelelfen und deren Kultur zugetan. Es mag sein, dass zu einem Teil dunkelelfiches Blut ...“ Mitten im Satz stockte sie, was Merdarion nicht entgehen konnte. Ob er ahnte warum, war nicht zu sagen. Er konnte zumindest nicht wissen, dass Vana gerade wieder einmal bewusst wurde, dass sie eigentlich kein Mischling mehr war, dass in ihren Adern kein Blut mehr floss, weder dunkelelfisches noch menschliches.

„Wie auch immer, ...“, nahm sie den Faden nach kurzer Pause wieder auf. „Auch wir sind entschlossen, den Dunkelelfen entgegenzutreten. Unsere Absicht ist es, die Dunkelelfen zu unterwandern und von innen heraus zu bekämpfen. Wir arbeiten vor allem darauf hin, vordergründig als deren Helfer in eine der besetzten Städte, wenn möglich sogar nach Pelgar zu gelangen und dort dann den Widerstand gegen deren Herrschaft zu organisieren. Du siehst also, wir stehen auf der selben Seite und es gibt keinen Grund uns gegenseitig zu misstrauen. Gut möglich, dass wir sogar in der Zukunft zusammenarbeiten müssen, sollte es einmal nötig werden.“

Sie hätte sicher noch mehr Preis gegeben, aber Vandarte gab zu verstehen, dass sich draußen Schritte näherten. Lautlos begab er sich an den Tisch und nahm wieder seine dösende Haltung ein, auch Vana lehnte sich schnell gemütlich in ihrem Stuhl zurück und nahm eine entspannte Haltung ein, und das keinen Augenblick zu früh, denn nur Augenblicke später öffnete sich die Tür und ein Dunkelelf betrat den Raum.

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Re: Unter sich

Beitrag von Das dunkle Volk » Samstag 17. April 2010, 00:32

Merdarions Gebrüll hatte doch Aufmerksamkeit erregt. Wieviel das dunkle Volk von seinen Worten oder dem Gespräch an sich mitbekommen haben mochte, blieb allen Anwesenden verschleiert. Vandarte hatte zwar einen flüchtigen Blick auf den Gang geworfen, doch sicher sein konnten sie sich nicht, dass wirklich niemand bereits zuvor jemanden alarmiert hatte.
Der Dunkelelf, der plötzlich das Zimmer betrat - ohne ankündigendes Klopfen - machte ein skeptisches Gesicht. Er musterte die Gäste der finsteren Stadt einen nach dem anderen. Die beiden Vampire machten einen gelassenen Eindruck. Einer schien sogar ein kleines Nickerchen eingelegt zu haben. Mussten Vampire schlafen? Der Dunkelelf runzelte die Stirn.
Die eher tierischen Gäste wirkten nicht weniger seltsam auf ihn, das konnte aber durchaus auch an deren Erscheinung liegen. Der Löwenmann - Leoniden nannte man sie doch? - stand mit geballten Fäusten da. Der Pelz seiner Unterarme zeigte aufgerichtete Härchen. Regte er sich auf? Das getigerte Riesenviech von Wolf hockte hingegen gute Miene zum bösen Spiel machend neben seinem Herrn. Er legte zwar die Ohren an, als der morgerianische Page - denn nichts Anderes stellte der Dunkelelf dar - den Raum betrat, reagierte jedoch weniger angespannt als der Leonid.
Leomar brummte kurz, endlich lockerte sich auch seine Haltung. "Von Höflichkeit verstehen unsere Gastgeber nicht sehr viel", wagte er zu Brummen und erntete die finstere Aufmerksamkeit des Dunkelelfen. Dieser erwiderte: "Morgerias über alles verehrter Herrscher besitzt so viel Höflichkeit, euch nicht das Fell über die Ohren zu ziehen. Er hat euer aller Auftritte überdacht und Entscheidungen getroffen. Die Hybridenschaft unter Führung des Herrn Wolfsmannes folgt mir bitte. Ich führe euch zu einem Wegbereiter der Finsternis in den Diensten des dunklen Herrschers. Er wird euch in Empfang nehmen und sich anhören, weshalb euch eine Unterredung mit dem Herrscher persönlich so wichtig war." Er räusperte sich. "Ihr beiden", sein Blick richtete sich auf Vana und Vandarte, "wartet hier auf General Istorar, ebenalls ein Wegbereiter der Finsternis. Er wird euch weitere Anweisungen geben."

Der Dunkelelf schob die Tür mit dem Fuß auf und nickte einladend nach draußen. Leomar setzte sich bereits in Bewegung, trat in den Gang hinaus. So wurde das kurze, wenn auch hitzige Gespräch zwischen alten Bekannten unterbrochen. Würden sie Gelegenheit bekommen, sich noch einmal miteinander zu unterhalten? Würden sie sich überhaupt jemals wiedersehen?
Wenigstens wusste Merdarion nun, dass sein Trio nicht allein auf einem Vormarsch war, um Pelgar aus der Not des Krieges zu retten.


Für Merdarion geht es wieder weiter bei Audienz mit der Finsternis

Das Ziwschenspiel mit allen zugehörigen Regelungen endet hier!
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Vana Erendis Morgaine
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 20. April 2010, 23:53

Dass der Dunkelelf ohne anzuklopfen einfach das Zimmer betrat, war bezeichnend für die Überheblichkeit der Dunkelelfen. Er erachtete es einfach nicht für notwendig, Vertretern in seinen Augen minderwertiger Rassen die nötige Höflichkeit angedeihen zu lassen.
Der Löwenhybrid sah es wohl genauso, denn er brummte leicht verächtlich: "Von Höflichkeit verstehen unsere Gastgeber nicht sehr viel" Nein, davon verstanden sie tatsächlich rein garnichts. Ihre Mentalität war halt so, sie betrachteten sich als die geborenen Herrscher, die auf nichts und niemanden Rücksicht nahmen.

„Ja, so sind sie nun einmal mein löwenmähniger Freund. Aber gewöhnt euch ruhig schon daran, denn ihr werdet ihre selbstgerechte Art noch eine Weile erdulden müssen, solltet ihr euch in ihren Dienst stellen.“, ließ sich Vana zu einer etwas spöttischen Bemerkung hinreißen. „Ich kann es gut nachvollziehen, immerhin war ich für eine lange Zeit ebenso arrogant und selbstgerecht. Es gibt jedoch Ereignisse im Leben, die einen am Ende eines Besseren belehren.“ Die letzten Worte sprach sie mehr zu sich selbst, blickte aber sogleich zu dem dunkelelfischen Störenfried und sprach ihn auffordernd an:
„Nun, was gibt es, dass ihr unsere kleine Unterhaltung so rüde stört?“

"Morgerias über alles verehrter Herrscher besitzt so viel Höflichkeit, euch nicht das Fell über die Ohren zu ziehen. Er hat euer aller Auftritte überdacht und Entscheidungen getroffen.“
„Oho, dieser über alles verehrte Herrscher kann froh sein, dass ich ihm nicht sein Fell über die Ohren gezogen habe“, zischte Vandarte unter seiner Kapuze so leise, dass es nur Vana, Merdarion und Leomar hören konnten, da ihr Gehör einfach besser war als das des Dunkelelfen.
Vana hatte arg zu tun, an sich zu halten und nicht laut aufzulachen, und auch das Mienenspiel der beiden Hybriden sprach Bände. Am köstlichsten jedoch war das hochnäsige Gesicht des Dunkelelfen, der sich die Reaktion der „Gäste“ auf seine Worte einfach nicht erklären konnte und deswegen einfach so tat, als wären sie Luft für ihn. So fuhr ereinfach in seiner Litanei fort:
Die Hybridenschaft unter Führung des Herrn Wolfsmannes folgt mir bitte. Ich führe euch zu einem Wegbereiter der Finsternis in den Diensten des dunklen Herrschers. Er wird euch in Empfang nehmen und sich anhören, weshalb euch eine Unterredung mit dem Herrscher persönlich so wichtig war. Die anderen beiden warten hier auf General Istorar, ebenfalls ein Wegbereiter der Finsternis. Er wird euch weitere Anweisungen geben."

„Wenn der Kerl weiter so geschwollen daher redet, hat er bald einen Knoten in der Zunge.“ Äußerlich war Vandarte nichts anzumerken. Ruhig und gelassen saß er da, ganz so als würde ihn das alles nichts angehen. Seine Stimme jedoch troff vor Hohn und ätzendem Spott. Nur gut, dass der Dunkelelf seine Worte nicht hören konnte. Anders Vana, die konnte nun wirklich nicht mehr an sich halten. Abrupt stand sie auf und ging zum Fenster, ganz so, als wollte sie den Blick über die Stadt genießen. Wenn man jedoch genau hinsah, so konnte man erkennen, dass ihre Schultern bebten. Da sie mit dem Rücken zu den anderen Anwesenden stand war es ihnen unmöglich zu sagen, ob vor Heiterkeit oder aus anderem Grund.

Kurz bevor die beiden Hybriden das Zimmer verließen drehte sie sich noch einmal um und rief ihnen hinterher: „Ich wünsche euch viel Glück und gutes Gelingen.“ Dann waren sie wieder allein.

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Re: Unter sich

Beitrag von Erzähler » Freitag 23. April 2010, 00:01

Vandarte mochte den Anschein eines dösenden Gastes erwecken, der sich in Sicherheit wiegte. Seine Füße lagen bereits wieder auf der halb lädierten Tischplatte. Er wippte mit dem Stuhl wie ein Kind und hielt den Kopf gesenkt, als schlief er. Tatsächlich aber lauschte er wachsam den Gesprächen. Und auch auf Vanas Worte achtete er. Längst war seine untote Stirn in Falten gezogen. Sie hatte seit Merdarions Erscheinen einige Fragen in ihm gerührt, die dem Vampir nun wie Feuer unter den Fingernägeln brannten. Angefangen eigentlich schon noch vor der kurzen Ansprache beim dunklen Herrscher.
Noch immer wusste er nicht wie es um Vana und diesen Curunir stand. Wie eng waren sich die beiden gewesen, als seine neue Jagdgefährtin noch lebte? Dann diese Morticia-Sache. Davon hatte sie ihm nichts erzählt, aber ihm war der Name von irgendwoher geläufig. Die Dunkelelfen erwähnten ihn ab und an, nur konnte sich Vandarte nicht mehr an die Zusammenhänge erinnern. Und dann das? Sie war selbst für lange Zeit ebenso arrogant und selbstgerecht wie das dunkle Volk?
Mit flüchtigem Blick musterte er sie. Vana mochte blass geworden sein, einfach weil sie nun eine Vampirin war. Aber auch sonst erweckte ihr Äußeres nicht den Anschein dunkelelfischer Abstammung. Hoffentlich bestätigte sich die Vermutung. Vandarte hatte jahrzehntelang Dunkelelfen gejagt. Er wollte nicht mit einer zusammenarbeiten. Andererseits habe ich ihr meine Treue schon zugesagt und ... sie ist Vampirin, da zählt das Vorher nicht mehr.

Er wartete, bis sich Merdarion und seine Begleiter hatten aus dem Raum führen lassen. Nun war etwas Zeit. Ihr Ansprechpartner, dieser General Istorar, würde sicherlich nicht in den nächsten Minuten hier aufkreuzen. Vielleicht konnte der Vampir seiner Begleiterin noch ein paar Antworten entlocken.
"Jetzt, da wir allein und von einem Überschwall an geheuchelter Freundlichkeit erlöst sind, möchtest du mir vielleicht ein paar Dinge genauer erklären, Vana ... oder soll ich dich Morticia nennen?" Er kippte mit dem Stuhl nach vorn, erhob sich und ging zum Fenster, wo sie noch immer mit leicht bebenden Schultern stand. "Auch wenn du meinst, dieser Name liege hinter dir, interessiert es mich zu erfahren, warum du dich so nanntest. Die Dunkelelfen aus Morgeria hatten auch einst eine Morticia. Eine Legende, aber ich vergaß, warum. Kann nicht wichtiger gewesen sein als meine Geschichten, die sich eine blutige Spur durch die Chroniken des dunklen Volkes bahnen und sich mit schauriger Mordlust verbreiten." Er legte Vana eine Hand auf die Schulter, spielte dann wie zur Ablenkung mit einigen ihrer Strähnen. Ihm gefiel ihr Haar. Es erinnerte ihn an seine Lebenszeit, so schön golden wie es schimmerte.
"Ich hoffe, du verneinst die Frage: Trägst du möglicherweise den Namen deiner Mutter? Vana Morticia? Oder nennt dich dein Liebhaber Curunir so?" Überraschend wie sehr ihn dieser - lebende? - Dunkelelf doch interessierte.
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Samstag 24. April 2010, 00:19

Sie spürte seine Berührung auf ihrer Schulte, fühlte seine Finger sanft durch ihr seidiges, blondes Haar gleiten, und ein leichter Schauer lief ihr den Rücken hinab. Auch wenn ihr Körper kalt wie Eis war, ihre Gefühle waren es nicht, und was sie gerade fühlte war für sie schwer zu beschreiben. Am ehesten konnte man es mit Geborgenheit vergleichen, ja, sie fühlte sich bei ihm auf eine seltsame Art geborgen, zum ersten Mal nicht ausgestoßen.
Um so schwerer fiel es ihr nun, ihm von ihrer Vergangenheit und Herkunft zu erzählen. Liebend gern würde sie die Vergangenheit ruhen lasen, aber er hatte ein Anrecht darauf, auch etwas über ihre dunkle Vergangenheit zu erfahren.
Sanft strich sie über seine Hand auf ihrer Schulter und fragte aufseufzend:
„Kannst du nicht einfach die Vergangenheit ruhen lassen? Macht es denn irgendetwas aus, was ich einmal war? Sollte nicht das, was ich nun bin alles sein was zählt?“

Ein Blick in seine Augen sagte ihr, dass es ihm schon etwas ausmachte, und sie fürchtete nicht zu Unrecht, dass ihm das, was er nun zu hören bekam nicht gefallen würde.

„Nein, du wirst nicht locker lassen, habe ich recht? Na gut, wo soll ich anfangen? All deine Fragen sind auf irgendeine Weise miteinander verbunden. Ich müsste dir also meine gesamte Lebensgeschichte erzählen. Na ja, wenigstens die wichtigsten Punkte. Beginnen wir bei Curunir. Du erinnerst dich, dass ihn der Dunkelelf vorhin einen Verräter nannte? In Wahrheit war er alles andere als das. Curunir war im ersten großen Krieg der Dunkelelfen der oberste Stratege des damaligen dunklen Herrschers Sark und zugleich dessen rechte Hand. Gerade deswegen und wegen der Tatsache, dass er eine Menschenfrau, eine Sklavin heiratete, wurde er auf der anderen Seite von den meisten Dunkelelfen gehasst.. So nutzten sie die erstbeste Gelegenheit ihn zu verleumden und zu ächten. Sie gaben ihm die Schuld an Sarks Tod, behaupteten er hätte ihn verraten, doch es war Sarks Überheblichkeit, als er entgegen Curunirs Ratschlag gegen Pelgar zog, die zu seinem Tod führte.
Du fragst dich mit Recht, warum ich mich deswegen so aufrege. Aber wie würde es dir gefallen, wenn dein Vater so verunglimpft würde? Ja, Curunir ist ... war mein Vater. Er ist inzwischen tot, genau wie meine Mutter. Mein vollständiger Name lautet Vana Erendis Morgaine, der Name meiner Mutter, der Sklavin, welche Curunir heiratete, war Celeste Aurore Morgaine.“
Mit einer anmutigen Bewegung strich sie sich das blonde Haar hinters Ohr, so dass er ihr spitz zulaufendes Ohr sehen konnte. „Wie du siehst trage ich den Namen meiner Mutter, ich bin ... war ... halb Mensch und halb Dunkelelfe. Und diese Tatsache ist auch der Grund warum ich zu Morticia wurde. Was immer du über Morticia gehört hast, es ist mit Sicherheit alles wahr.
Du warst ein Mensch bevor du zum Vampir wurdest, du kannst nicht verstehen wie es ist, ein Mischling zu sein. Von den Dunkelelfen verachtet, wie eine Sklavin behandelt, von den Menschen gehasst, gehasst ohne Chance zu zeigen, dass du nicht wie die Dunkelelfen bist

Bitterkeit lag in ihrer Stimme, als sie sich alles wieder ins Gedächtnis rief. Es tat noch immer weh, auch wenn nun alles anders war, sie in ihm endlich jemanden hatte der ihr glich, zu dem sie sich zugehörig fühlte.
„Irgendwann wirst du schließlich gefühllos, kaltherzig und einsam, denn nur so kannst du all diese Anfeindungen ertragen. So wurde mit der Zeit aus dem Mädchen, aus der Manthalapriesterin Vana Erdendis Morgaine die kaltherzige Auftragskillerin und Mörderin Morticia. Erst ganz zum Schluss, kurz vor meinem Tod, habe ich erkannt, dass ich den falschen Weg gegangen bin. Doch damals schien mir Morticia der einzige Weg, in dieser Welt zu überleben. Nenn mich also Vana oder auch Morticia, ich war beides. Ich war Vana die Priesterin und ich war Morticia die Mörderin.
Doch nun bin ich nur noch Vana Erendis Morgaine, die Vampirin.“

Was mochte jetzt, da er ihre Vergangenheit kannte in ihm vorgehen. Er, dessen Angehörige von denjenigen, von denen sie zur Hälfte abstammte, hingeschlachtet wurden war nun der Gefährte eben jener Frau, deren Handlungen denen der Dunkelelfen in nichts nachstanden, die ebenso gefoltert und gemordet hatte.
„Ich kann verstehen, wenn du schockiert und enttäuscht bist, aber ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, doch ich kann die Zukunft anders, besser gestalten. Aber das geht nicht ohne dich. ... Ich brauche dich Vandarte.“

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Re: Unter sich

Beitrag von Gestalt » Sonntag 25. April 2010, 11:36

"Ich kann die Vergangenheit normalerweise mehr als ruhen lassen - bis auf wenige Ausnahmen. Die Rache am dunklen Volk ist eine davon und dich näher kennen zu lernen eine weitere." Vandarte setzte ein schiefes Lächeln auf. "Du solltest mich doch inzwischen auch etwas besser kennen." Das tat sie, denn Vana berichtete ihm von ihrer Geschichte. Sie erzählte von Curunir, ihrer Mutter und den Umständen ihrer eigenen Herkunft. Dass Curunir Vanas Vater sein sollte, versetzte Vandarte erstmals seit ihrer gemeinsamen Reise in wirkliches Erstaunen. Dann aber lachte er auf. Es klang interessanterweise sehr erleichtert. "Und ich dachte schon, du teilst dein Bett mit diesem Kerl." Er war wirklich erleichtert oder sogar erfreut?
Erst als Vana dadurch offen legte, dass sie zumindest zur Hälfte dunkelelfisch war, zog der Vampir seine Hand von ihrer Schulter. Schweigend und dieses Mal ohne jegliches Lächeln, sondern mit ernster Miene hörte er Vanas Ausschweifungen zu. Er lauschte ihr, spazierte allerdings im Zimmer umher. Wie ein Tiger, der auf Beute gestoßen war, sie aber unmöglich erreichen konnte, weil dicke Eisenstäbe zwischen ihm und dieser Leckerei standen, durchstreifte er den Raum. Ab und zu schnaubte er, seine Mundwinkel rissen nach oben, nur um danach wieder zu fallen. Er legte Pausen ein, in denen er einfach nur da stand und Vana musterte. Dann setzte er seinen endlosen Streizug fort.

Schließlich, als sie geendet hatte, blieb er ein letztes Mal stehen. Seine Augen, so stahlgrau und irgendwie leer, richteten sich auf die Vampirin. Er schaute sie lange an. Schweigend und nachdenklich.
„Ich kann verstehen, wenn du schockiert und enttäuscht bist, aber ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, doch ich kann die Zukunft anders, besser gestalten. Aber das geht nicht ohne dich. ... Ich brauche dich Vandarte.“ Er antwortete nicht, noch nicht. Unglücklicherweise bekam Vandarte vorerst aber auch keine Gelegenheit dazu.
Plötzlich öffnete sich die Tür und ein stattlicher Dunkelelf von knapp zwei Metern Größe betrat den Raum. Er trug eine schwarze Lederweste über purpurnem Seidenhemd, dazu dunkle Hosen und sein Gürtel war mit Silbernieten versehen. Von einer Seite der Weste hing eine silberne Kordel hinüber zur anderen, wo sie von einem schwarz funkelnden Knopf gehalten wurde. Die Schultern waren gepolstert und auf ihnen prangten diverse Abzeichen, verliehen durch den dunklen Herrscher persönlich.
Der Elf besaß eine kalte Aura, die fast schon ans Vampirirsche erinnerte. Seine Haut war pechschwarz wie die Nacht, was das Weiß seiner kalten, ebenfalls schwarzen Augen nur umso intensiver hervorstechen ließ. Das silbrig schimmernde Haar war auf millimeter lange Stoppeln geschoren worden. Sie verliehen dem Mann die nötige autoritäre Ausstrahlung, um ihn selbst in dieser Montur als Kriegsveteran anzusehen. An seiner Hüfte baumelte ein Schwert. Die Scheide war schwarz und mit reichhaltiger Symbolik versehen. Vana wusste, dass manche Dunkelelfen mit derlei magischen Zeichen ihre persönlichen Waffen davor schützten, dass sie von fremder Hand gezogen werden konnten. Solche Schwertscheiden präparieren zu lassen, kostete ein Vermögen!

Der Elf hielt die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er musterte die Gäste und betrachtete sich auch die Umgebung. Sein Blick fiel auf den ramponierten Tisch. Eine Augenbraue hob sich, er wirkte jedoch amüsiert. Trotzdem gab der Dunkelelf keinen Kommentar zu diesem Ausfall von Selbstbeherrschung ab.
Vandarte lehnte sich auf sein rechtes Bein, was ihm eine schräge Haltung einbrachte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und seine zu Schlitzen verengten Augen verrieten kurz die Abscheu, die er gegen Wesenheiten wie diesen Dunkelelfen empfand. Der ließ sich davon nicht beeindrucken. Er schloss die Tür hinter sich, ehe er sich vorstellte.
"Mein Na... oh, entschuldigt. Ich nehme an, Vampiren ist das Lerium nicht geläufig. Ich fahre also im minderwertigen Celcianisch fort."
"Sogar sehr geläufig, Herr Dunkelelf", konterte Vandarte. Nun hatte er den Vorteil verspielt, dass das dunkle Volk seine Gäste für ihrer Muttersprache unmächtig einschätzte. Sie würden sich nicht mehr offen in ihrer Sprache über heikle Themen unterhalten. Warum hatte der Vampir sich gehen lassen?
"Ich verstehe. Nun denn, dann in Lerium. Ich bin gespannt, ob ihr alles versteht. Mein Name lautet Mortis Istorar. Ihr werdet mich jedoch mit General Istorar ansprechen. Ich hörte, ihr wollt eure Fähigkeiten in die Dienste des dunklen Herrschers stellen. Dieses Angebot kommt Seiner Herrlichkeit sehr gelegen. Derzeit konzentriert sich Unser Finsterlichkeit auf einen Gegenschlag auf das verfluchte Pelgar, welches im damaligen Krieg nicht hat untergehen wollen. Dieses Mal wird es anders sein. Ich komme also gleich zu eurem Auftrag. Es missfällt mir, lange um den heißen Brei herum zu reden. Morgeria lässt euch nach Pelgar ziehen. Als Vampire könnt ihr in der Stadt leichter für Furcht und Schrecken sorgen oder euch das Vertrauen minderbemittelter Menschen erschleichen. Sie werden den Unterschied zu ihresgleichen kaum merken. Der dunkle Herrscher möchte euch als seine Informanten in Pelgar einsetzen. Versucht, in die Stadt zu gelangen und sie hinterrücks zu zermürben, während unsere Krieger durch eine Belagerung und das Schwert den Sieg erringen. Ihr werdet auf den Hohen Rat angesetzt. Sucht ihn, findet ihn und vernichtet ihn. Sollte euch diese Aufgabe gelingen, werdet ihr beiden in der hohen Gunst des dunklen Herrschers stehen und diese Vorzüge genießen können. Versagt ihr, finden wir einen Weg, auch einen Vampir endgültig zu Asche zu verwandeln." Er trat an Vana und Vandarte vorbei zum Fenster, blickte hinaus in die Dunkelheit der Stadt. "Gibt es noch Fragen?"
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Vana Erendis Morgaine
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Re: Unter sich

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 27. April 2010, 23:23

So eine verdammte Schei ... elendes Lumpenpack, vermaledeite dunkle Brut, diese verdammte pestverbreitende Seuche! Kann der Kerl nicht einfach noch etwas warten? Muss er gerade jetzt hier reinschneien?
Wenn sie gekonnt hatte, so hätte Vana den Dunkelelfen, der den Raum gerade betrat als Vandarte ihr antworten wollte, in die nächste Woche geflucht, kam er doch zum denkbar ungeeignetsten Augenblick. Bereits Vandartes rastlose Wanderung durch das Zimmer hatte sie reichlich nervös gemacht, und durch die ausbleibende Antwort wurde es nicht gerade weniger. Leider gaben sie vor loyale Helfer der Dunkelelfen zu sein, da wäre ein Übergriff auf einen ihrer Vertreter nicht gerade einfach zu erklären.
Also machte sie mal wieder gute Miene zum bösen Spiel und schenkte dem Dunkelelfen ihr verführerischstes Lächeln.

Er war ja auch ein ansehnliches und stattliches Exemplar seiner Rasse und seine Kleidung ließ auf einen Vertreter der Oberschicht schließen. Auf jeden Fall strahlte er Macht und Ansehen aus. Was sie jedoch am meisten faszinierte war das Schwert an seiner Seite. Die in die Scheide eingravierten Symbole bedeuteten, dass das Schwert nur von seinem Besitzer geführt und nicht gewaltsam entwendet werden konnte. Es war sozusagen ähnlich wie bei ihrem Katana, nur dass sie die Runen selbst eingearbeitet und aktiviert hatte. Ihn jedoch musste diese Arbeit ein kleines Vermögen gekostet haben.
Eine Aura von Macht und Eiseskälte umgab den Dunkelelfen, eine Aura, die jeden Menschen frösteln ließ. Die beiden Vampire blieben davon gänzlich unbeeindruckt, strahlten sie doch selbst eine Aura von Kälte und Tod aus, welche der des Dunkelelfen kaum nachstand.

Das kleine Wortgeplänkel, mit dem sich Vandarte und der Dunkelelf sogleich maßen quittierte Vana lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue und stillem Kopfschütteln. Sie fand es nicht gerade klug von ihrem Gefährten, den Dunkelelfen zu offenbaren, dass sie deren Sprache beherrschten.
Männer!, dachte sie verächtlich. Müssen immer gleich die Länge ihrer edelsten Teile messen, anstatt ihren Verstand zu gebrauchen.
Es war wohl ein Naturgesetz, das immer dann zur Geltung kam, wenn sich Männer in Gegenwart einer Frau befanden. Immerhin kam der Dunkelelf im Anschluss gleich zur Sache und erläuterte ihnen ihren Auftrag, den sie vom dunklen Herrscher bekamen.
“Pelgar also. Der hohe Rat sagtet ihr.!“, meinte Vandarte bedächtig.
Ja, seht ihr da ein Problem?“, wollte der General wissen. Sein Blick schweifte noch immer über die Silhouette der Stadt.
“Nein, kein Problem. Ich denke, das lässt sich bewerkstelligen. Ich gehe davon aus, dass eure Leute vor und in Pelgar informiert werden und wir freie Hand in unseren Handlungen haben General. Die Frage war berechtigt, immerhin mussten sie gewärtig sein, dass ihnen eifersüchtige Dunkelelfen die Gunst des dunklen Herrschers neideten und es lieber sehen würden wenn sie scheiterten.
General Istorar nickte jedoch nur und meinte gelassen: Unsere Leute werden informiert und ihr habt freie Hand, solange ihr euch unseren Plänen nicht entgegenstellt.

Vandarte nickte befriedigt, sodass Vana schließlich meinte: Schön, dann dürfte ja alles geklärt sein. Ich denke wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen. Habt ihr sonst noch irgendwelche Instruktionen General?
Nun, da Vandarte bereits die Kenntnis der dunkelelfischen Sprache preisgegeben hatte, hielt es auch Vana nicht mehr für nötig damit hinter dem Berg zu halten. Sollten sie ruhig wissen, dass sie ebenfalls diese Sprache beherrschte.

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Re: Unter sich

Beitrag von Das dunkle Volk » Donnerstag 29. April 2010, 10:33

Der General wandte sich endlich vom Fenster ab und den beiden Vampiren zu. Er musterte sie mit kaltem Blick. Ihm war seine Skepsis anzusehen, aber niemals würde er über eine Entscheidung seines Herrschers offen seine Zweifel kundtun. Trotzdem missfiel es ihm, einen so wichtigen Auftrag wie den Mord am Hohen Rat von Pelgar in die Hände von Fremden zu legen - noch dazu Vampirpack! Er mochte die Untoten nicht, hatte er nie. Sie besaßen ihm zu wenig Loyalität, selbst wenn ein Nekromant ihre verwesenden Körper kontrollierte. Ihm waren dunkelelfische Soldaten mit Treue zu ihrer Rasse und Disziplin im schwarzen Herzen lieber.
Seine Hand glitt in eine Innentasche seiner Gewandung. Er förderte einen gesiegelten Brief zu Tage. "Ihr selbst werdet jene in Pelgar über Euren Auftrag informieren, sollte dies nötig sein. Dieser Siegelbrief zeichnet Euch als Untergebene im Dienste seiner finsteren Herrlichkeit aus. Der Text ist natürlich in Lerium verfasst. Das Menschenpack soll schließlich nicht lesen können, weshalb man euch nach Pelgar beordert hat." Er überreichte Vandarte das Schreiben. Der Vampir zwinkerte dem General keck zu und steckte den Siegelbrief unter sein Hemd.

"Das wäre dann alles", fuhr General Istorar fort, "Begebt euch jetzt zum Stadttor von Morgeria. Dort warten zwei Kriegswarge auf euch. Sie werden euch schnell und sicher durch die Tote Ebene, vor allem aber durchs Drachengebirge führen, wo morgerianische Schlachtrösser es schwerer hätten. Verpflegung wie Wasser und Brot braucht ihr ja nicht." Er salutierte Vana und Vandarte zackig. "Enttäuscht uns nicht!"
"Wir doch nicht"
, lachte Vandarte, schlenderte gelassen an dem General vorbei und öffnete die Tür. Einladend blickte er Vana zu. Die Dame hatte Vortritt. Er spielte die Charade gut, denn noch immer wusste Vana nicht, wie es denn nun im Herzen des Vampirs aussah. Erst unterwegs zu den Toren sprach er sie erneut auf ihre gemeinsame Situation an.

"Jetzt sind wir ungestört", begann er, obwohl beide wussten, dass ganz Morgeria lauschende Ohren und lauernde Augen besaß. "Dass du mich brauchst, ist rührend." Er legte ein schiefes Grinsen auf. "Und ich kann dir weiterhin meine Treue als Gefährte und Mentor versichern, Vana. Das Blut, das einst durch deine Adern floss, ist versiegt. Du bist Vampirin und nicht länger Teil dieser ... Gesellschaft hier. Das ist, was zählt. Sei dir meiner steten Anwesenheit an deiner Seite also sicher." Lachend legte er seine Hand auf ihre Schulter, drückte diese und eilte dann voraus zum Tor mit selbstbewusstem Gang.
Dort warteten tatsächlich bereits zwei Warge und sie waren riesig. Das borstig-verfilzte Fell war pechschwarz. Lederne Sattel waren auf ihre Rücken gebunden und eine Art Zaumzeug um ihre Köpfe gelegt. Sie knurrten ungeduldig, wollten hinaus und durch die Ebene hetzen. Beide Tiere wurden von einem orkischen Bändiger gehalten. Er besaß Narben, aber auch ebenso viele Muskeln.
"Aufsteigen und die Befehle nicht vergessen!", blaffte er die ankommenden Vampire an. "R'rark für Losrennen. Bwar für Stoppen und Attk für Angriff." Bei dem letzten Befehl riss sich einer der Wargs fast von der Leine los. Er knurrte bestialisch und sträubte sein Nackenfell. "BWAR!", brüllte der Ork und schon war die Bestie ruhig gestellt - zumindest so ruhig, wie man es von einem Warg erwarten konnte.

Vandarte saß auf. Der Warg ließ es über sich ergehen, doch seine Schnauze reckte er in die Luft. Untote Witterung war nicht gerade der bevorzugte Geruch. Die Tore wurden geöffnet, das Fallgitter hochgezogen. Die Reise gen Pelgar konnte beginnen.


weiter in der Toten Ebene oder im Drachengebirge, je nachdem wie du deinen Post inhaltlich beschreiben willst. Für die Tote Ebene ist weiter nichts geplant. Ich gebe meinen Modposten an dieser Stelle an Yavanna ab, also melde dich bei ihr, sobald dein Posting steht. Und viel Spaß noch bei deiner Mission :)
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