Affentheater

Kluge Affen haben sich die Ruinen einer alten Stadt, welche den Affen geweiht wurde, zur Heimat gemacht. Überall findet man dort ihre Gesichter als Verzierungen in Stein gehauen. Außerdem ist das ständige Gebrüll der Stadtbeherrscher zu hören.
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Affentheater

Beitrag von Erzähler » Freitag 13. Februar 2009, 13:11

<i>Darak kommt von Der Urwald Kapayu -> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=12126 ... n">Kapayus Gefahren (Seite 1)</a></i>


Sie folgten den Affen durch den dichten Urwald. Es ging über Äste, die allesamt breit genug für eine ganze Karrenkolonne waren. Hin und wieder mussten sie auch klettern oder sich von Liane zu Liane schwingen. Vor allem bei Letzterem hatte Lilith noch erhebliche Schwierigkeiten, so dass sie einmal abrutschte und auf einem gewaltigen Blütenblatt landete. Nun war ihre Schulter nicht nur mit Urin bedeckt, an ihrem Körper klebten zu allem Überfluss jetzt auch noch Blütenpollen. Sie sah sehr mitgenommen und zerzaust aus, aber ihrem Gemütszustand schien es mit jedem zurückgelassenen Meter besser zu gehen. Ihre Sinne wurden wieder klar, so dass sie irgendwann eigenständig laufen konnte und nicht länger von Darak oder Carath gestützt werden musste.

Die Affen führten sie weiter, machten hin und wieder Halt und warteten, dass ihre Begleiter aufholen konnten. Sie waren eben viel schneller als die Menschen, da sie sich auf mit den Füßen an Ästen und Lianen entlang hangeln konnten. Außerdem schienen sie wahre Springmeister zu sein. Man konnte sie fast als fliegend bezeichnen, wenn sie Abkürzungen durch die Luft nahmen, wo Darak und die anderen Umwege klettern mussten.
Plötzlich hopsten die Affen einer nach dem anderen von Blatt zu Blatt einen Baum herunter. Die dicke Ranke mit den zahlreichen Blättern, die sich um seinen Stamm ringelte, war mit einer Rundtreppe vergleichbar.
"Endlich geht es hinunter auf festen Grund", meinte Carath und nahm den Abstieg in Angriff. "Dann wird es wohl nicht mehr weit sein", hoffte Lilith. Als Elfe war sie zwar enger mit der Natur verbunden als sonst ein anderes Volk Celcias, doch der Urwald erschien ihr im Moment zu gefährlich, zumal sie auch bestürzt hatte feststellen müssen, dass ihr Messer fehlte. Nun besaß sie keine einzige Waffe mehr, sich zu verteidigen und das konnte scheinbar gerade hier über Leben und Tod entscheiden.

Man erreichte den Dschungelboden. Er war moosig, mit Blättern bedeckt oder bestand aus trittfester Erde. Spuren zeugten zu Dutzenden von den vielen Bewohnern dieses Landstrichs. Hinter jedem Strauch konnte ein gefräßiges Tier lauern. Das erste, das ihnen hier unten begegnete, war jedoch harmlos. Wild kreischend wie die Affen zwar, aber ein Urwald-Rebhuhn konnte ihnen nichts anhaben.
Huhn!
"Wo steckt eigentlich Cattie?!", bemerkte die Elfe plötzlich, als sie das Rebhuhn wieder im Gebüsch verschwinden sah. Niemand hatte nach Almas unfreiwilliger Landung auf das Huhn geachtet. Es schien Darak und den anderen vorhin nicht gefolgt zu sein.
"Ich erinnere mich nicht, es bei der Schlange gesehen zu haben. Vielleicht ist es vorher schon abgehauen." Treulose Cattie? War sie tatsächlich wie die Piratin und ließ ihre Handelspartner im Stich, wenn diese nur Ärger und Gefahr für sie bedeuteten? Es wäre dem Huhn sogar zu verzeihen, Tiere handelten instinktiv und sorgten sich um ihr eigenes Überleben und nicht das eines Menschen.
"Das arme Hühnchen. Es hat sich bestimmt verirrt." Bei Alma war es jedenfalls nicht gewesen.

Es bot sich den Dreien keine Gelegenheit mehr, länger über das verschollene Huhn nachzudenken. Stattdessen bot sich ihnen ein gigantischer wie gleichermaßen atemberaubendes Bild: Zwischen den Bäumen tat sich etwas auf, das einmal eine gewaltige Stadt gewesen sein muss. Dicke, bearbeitete Gesteinsbrocken türmten sich zu Mauer- und Gebäudestücken übereinander, aber das meiste davon waren nur noch halb eingestürzte Ruinen. Die Natur hatte diese Trümmer ebenso in Beschlag genommen wie die Affenwesen. Zwischen steinernen Ebenbildern, die teilweise bizarr und unheimlich starr ins Nichts blickten, lugten die kleinen pelzigen Gesichter von Totenkopfäffchen hervor. In einem Geflecht aus Lianen und Ranken schaukelte eine Schar großer, schwarzer Gorillas wie in einer Hängematte in Familiengröße. Durch die verfallenen Straßen dieser Stadt huschten Schimpansen und kreischten wie wildgewordene Kinder. Ein Pavian streckte den Besuchern zum Gruß sein rot leuchtendes Hinterteil entgegen.
Von einem Baum, der seine dicken Wurzeln quer über zwei verfallene Gebäude geschlungen hatte, hing ein Nasenaffe an einem der Äste und legte den Kopf schief. Sein gewaltiger Zinken verleitete zum Schmunzeln.

Die Affen, die Darak, Lilith und Carath hierher geführt hatten, zeigten ins Innere der Stadt. "Affenfestung", riefen sie und: "weiser Herrscher". Dann krabbelten sie auf allen Vieren voran, vorbei an einem dunkelroten Orang-Utan, der sich mit dem Fuß am Hinterkopf kratzte, während er eine Banane vertilgte.

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Darak Luthrokar
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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 22. Februar 2009, 00:21

Es ging von Ast zu Ast und sie kamen trotz der Tatsache dass sie alle ziemlich angeschlagen waren gut voran. Darak fand sogar die Zeit Liliths Ohren zu mustern. „Ich wusste gar nicht dass du diese so bewegen kannst.“ Er sinnierte beim Laufen darüber nach was man mit so beweglichen Ohren alles machen konnte und entwickelte so was wie ein sanfter Neid. Wenn man nur bedachte was man damit tun konnte! Hinhören, weghören, unauffällig wo anders hinhören. Wundervoll! Er bemerkte so gar nicht dass Lilith plötzlich inne hielt und ihn anstarrt als währe er Faldor persönlich. "Du bist ja von Kopf bis Fuß mit Blut besudelt!" Darak schwieg einen Moment. Stimmt. Das hatte er schon beinahe verdrängt, vermutlich war ihm dies auch leicht gefallen weil die Tatsache dass Lilith von einer Meute Affen heilgepinkelt wurde doch viel ekliger zu ertragen war als selbst voller Schleim und Blut und Schlangeninnereien zu sein. Er zuckte mit den Schultern. „Ich wurde ja auch von der Schlange gefressen. Offenbar ist ihr dieser Schmaus aber nicht gut bekommen.“ Meinte er grinsend. Erst jetzt nahm er den Gestank war der nicht von Lilith sondern von dem Blut das an ihm klebte wahr. Er rümpfte die Nase. „Ich werde mich wohl auch waschen müssen.“ Er wusste nicht wa s schlimmer war. Sich zu Waschen oder zu stinken.
"Ja ... Blut schlecht ... F-ffffeinnnnd riecht ... schnell heim!" Der Affe hatte mehr als nur recht. In der Wildnis mit Blutspuren herumzulaufen war etwa genau so gescheit wie in der übelsten Abstiege Sarmas nackt, unbewaffnet und nur mit Goldketten umhangen zu erscheinen. Sie beschlossen den Affen zu folgen und so begann eine eilige Odyssee durch den Urwald. Darak liess Lilith bei den kritischen Stellen vorgehen so dass er ihr im Notfall helfen konnte. Das war dann auch so als sie von einer Liane abrutschte und in der riesenblüte Landete. Er half ihr aufzustehen und sie wieder auf die Beine zu kriegen. Darak kümmerte sich wahrlich rührend um seine Amazone die aussah wie ein missratenes Kunstwerk. Er atmete die Pollen ein die sie am Körper kleben hatte und begann zu niesen. Seine Augen röteten sich und seine Nase lief plötzlich. „HARRTSCHIIIRHRHRH!“ Hallte es durch den Urwald. Darak war dafür wohl offenbar nicht geschaffen. Er kennt sich mit Wüsten aus und Steppen aber nicht mit Urwäldern! Ausserdem verlor Darak schnell den Spass daran in den Baumwipfeln herumzuklettern. Es war anstrengend. Zum Glück war sein Bein geheilt worden, humpelnd währe er an diesem Ort verloren gewesen. Endlich ging es auf den Abstieg zu und er war wahrlich erleichtert als sie festen Boden unter den Füssen spüren durften. Hier unten war die Flora nicht weniger Dicht als oben in den Baumwipfeln. Es gesellten sich wurzeln, sonderbare Pflanzen, Sträucher und Gräser hinzu.
Darak war aufmerksam und lauschte immer wieder. Was für Getier mochte sich hier wohl herumtreiben? Raubtiere vielleicht? Solche riesigen Schlangen wie die mit welcher er schon in Kontakt gekommen war? Ihm schauderte bei dem Gedanken was hier alles rumlauern konnte. Das erste „Urwaldmonster“ liess auch nicht lange auf sich warten. Ein Rebhuhn – einiges grösser als die Normalen… aber eben ein Huhn. Darak starrte es an. Wie um alles in der Welt kam dieses Huhn hier her? Er wusste nicht dass es auch wildlebende Hühner gab.
"Wo steckt eigentlich Cattie?!", Darak riss seine Augen auf. Ihm wurde kalt und heiss zugleich. „CATTIE!!!“ Keuchte er auf. Er hatte schlecht auf sie aufgepasst! Er hatte sie verloren! War sie etwa mit ihm gefressen worden und nun mit dem Schlangenleib zu Boden gestürzt?! Er hatte keine Ahnung wie lange das Huhn schon fehlte. „OH NEIN!“
"Ich erinnere mich nicht, es bei der Schlange gesehen zu haben. Vielleicht ist es vorher schon abgehauen." „SAG SOWAS NICHT! Dass würde Cattie nie tun!“ Keuchte Darak aufgeregt. Er hing irrsinnig an diesem Tier und fühlte sich somit auch entsprechend schlecht. „Ich hab nicht auf sie aufgepasst!“ Keuchte er immer wieder und sah sich nervös um. Cattie war in diesem Urwald verloren egal wie gewieft das Hühnchen auch war „OH nein!“ Klagte er untröstlich. Er war ein schlechter Tierherr.

"Das arme Hühnchen. Es hat sich bestimmt verirrt."
„Sogar Tiere sterben nur wegen mir.“ Keuchte er. Hätte er sie doch nie mitgenommen! „Cattie!“ Darak schien ernsthaft aufgewühlt zu sein. Jeder Schritt der er von der Landungstelle die er ohnehin nie wieder finden würde weg machte, tat ihm plötzlich weh.
Darak war vielleicht der einzige der Gruppe der in der Lage war das riesige kulturelle Monument der Affen für die ersten Minuten völlig auszublenden in der Sorge um sein Hühnchen. Während Carath und Lilith bereits schwiegen vor erstaunen grübelte er noch immer daran herum wo er es denn verloren haben könnte. Erst nach einer Weile erblickte auch e die Stadt. „Bei Lysanthors Eiern…“ Keuchte er. Das was die Affen hier zeigten war eine Kultur. Eine Zivilisation. Das Werk eines intelligent denkenden Volkes. Darak war überwältigt von dem Anblick. Er fragte sich wie ein Affe wie jener der ihm gerade seinen Arsch entgegenhielt in der Lage war SOWAS zu bauen. „Unglaublich.“ Hauchte er nur. Wenn Elena und Cattie dies nur sehen könnten! Schmerz durchzuckte sein Herz mit jenem Gedanken. Er verharrte wie in Trance und kriegte nur entfernt mit dass die Affen vom weisen Herrscher sprachen.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Dienstag 24. Februar 2009, 10:41

Während sie sich der Affenfestung immer mehr näherten, kam Darak auf Liliths Ohren zu sprechen. Ihm schien zu gefallen, welche Kraft sie darin besaß, dass sie in der Lage war, diese zu drehen. Wie ein Hase, der auf dem Feld seine Löffel ausrichtete. Lilith grinste. "Ja, wir Elfen sind für unsere guten Sinne bekannt. Die großen Ohrmuscheln und die Tatsache, dass da bei uns nicht nur Knorpel, sondern auch Muskeln drin sind, erlauben uns, in fast jede Richtung zu hören. Deshalb sind wir unter den humanoiden Rassen als Jäger und Pirscher fast ungeschlagen." Sie freute sich, dass es ihm aufgefallen war und ihn gleichermaßen erstaunte. Warum es ihr Herz allerdings beflügelte, konnte Lilith sich selbst nicht ganz erklären.

Auch Darak grinste, allerdings vielmehr, weil er einen kleinen, prahlerischen Scherz über das Ableben der Schlange gehalten hatte. "Wenn du eine Frau wärst, kämst du für diese Tat sicher auf die Amazonenburg, um deine Kampfkünste unseren jungen Mädchen beizubringen", lachte sie herzlich. Obwohl sie sich im tiefsten Dschungel befanden, nach Blut und Urin stinkend, außerdem Alma verloren hatten und einer Bande verlauster Affen folgten, hatten sie ihren Humor noch nicht ganz verloren. Das war gut. Es bedeutete, dass sie noch immer den Mut und die Kraft besaßen, das alles hier durchzustehen.
Ihre gute Laune nahm erst ein jähes Ende, als plötzlich auch noch Catties Abwesenheit bemerkt wurde. Wo steckte das Huhn nur? Sie machten sich alle Sorgen, aber besonders Darak. Für ihn war die kleine, dicke, verwöhnte Therapiehenne eine wichtige Begleiterin geworden. Er brauchte sie, mehr als er es vermutlich je eingestanden hätte. Das Huhn half ihm über Elenas Verlust hinweg und nun hatte er es auch noch verloren. Kamen ihm denn sämtliche wichtigen Frauen in seinem Leben abhanden? Erst Elena, dann Alma und nun auch noch Cattie. Wann würde Lilith ihn verlassen?
"Ich hab nicht auf sie aufgepasst!" Keuchend und geschockt von ihrem Verschwinden folgte Darak nun eher mechanisch und bekam auch kaum mit, als sie sich plötzlich in dieser fast untergegangenen Metropole mitten im Urwald wiederfanden. Die Affen herrschten über diese Ruinenstadt und bewohnten sie. Alle möglichen Unterarten der menschenähnlichen Tiere tobten zwischen Zweigen und Mauersteinen herum. Unter ihnen gab es auch Hybriden, doch diese waren kaum von den reinblütigen Affen zu unterscheiden. Sie alle schienen in einer gigantischen Familie zu existieren.

Darak wurde sich erst etwas später als die anderen diesem überragenden Schauspiel bewusst. Carath und Lilith war sein abwesendes Verhalten schnell aufgefallen. Sie ließen den Gehörnten nicht aus den Augen. Lilith hakte sich gar bei ihm ein, um ihn durch die Ruinen zu führen. Sie folgten noch immer den Affen, die sie ursprünglich hatten fangen wollen.
Jene plapperten immer wieder etwas vom weisen Herrscher. "Wer ist denn das überhaupt?", fragte die Amazone und verzog wenig überrascht den Mund, als die Affen krakelten, dass es sich um den größten und mächtigsten unter ihnen handelte. Natürlich war dies wieder ein Männchen. Außer in Xytras schien es nur wenige Orte in Celcia zu geben, wo Frauen das Sagen hatten. "Selbst hier im Urwald", murmelte die Elfe ein wenig verstimmt. Doch dann erhellte sich ihre Miene, als eine donnernde Stimme wie eine Flutwelle gegen sie und die anderen prallte. Man musste die Eigentümerin dazu gar nicht erst sehen, um zu wissen, wem dieses Organ gehörte. Obwohl man sie von weitem schon als dicken Kreis zwischen all den Affen ausmachen konnte.
"WO BLEIBEN DEINE AFFEN DENN? NEIN, ICH WERDE KEINE GESCHENKE MEHR ANNEHMEN, SOLANGE MEINE FREUNDE NICHT HIER SIND! DU SOLLTEST SIE BESSER FINDEN, AFFE!"

Einige Meter vor ihnen auf einem großen Thron aus Hölzern, Hörnern und halben Kokosnüssen hockte Alma, umhängt von Blumen, umgeben von Obst und verziert mit großen Dschungelblüten und -blättern. Neben ihr hockte ein Affe, der nicht minder gewaltig war als sie. Es handelte sich um einen enormen Gorilla und über seinen breiten, schwarzbepelzten Rücken zog sich ein langer silbern farbener Streifen, der von Weisheit und Alter kündete.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 27. Februar 2009, 21:33

Darak machte sich gewaltige Vorwürfe. Wie konnte er Cattie einfach so aus den Augen verloren haben! Sie war ihm doch wichtig! Wie konnte es also sein dass er ihr Fehlen erst so spät bemerkt hatte und dies auch nur weil Conny ihn darauf hingewiesen hatte. Es war furchtbar! Er war wahrlich ein schlechter Freund und Aufpasser. Er hoffte inständig dass das kluge Huhn nicht einer Schlange, einem Affen oder einem anderen wilden Viech zum Opfer gefallen war. Cattie war ein besonderes Huhn – aber eben nur ein Huhn, es war doch viel zu zart um sich gegen ein wildes Tier wehren zu können! Hier in dieser Wildnis war seine federne Gefährtin doch völlig schutzlos! „Cattie…“ Keuchte er traurig. Die imposante Kulisse um ihn herum bot zwar Ablenkung und zog unaufhaltsam seine Aufmerksamkeit auf sich, doch die Trauer und die Selbstvorwürfe blieben.

Darak spürte wie Lilith einhakte und ihn aufmunternd an ihre Seite drückte. Der Gehörnte verzog nur kurz sein Gesicht. Mehr tat er nicht. „Habt ihr ein Huhn gesehen? Ein weisses Huhn dass auf den Namen Cattie hört?“ Begann er die Affen zu fragen. „Du da… hast du ein weisses Huhn gesehen?“ Fragte er den Affen mit dem grossen Nasenzinken. Darak schmunzelte nicht. Er lief, sich suchend umsehend weiter. „Cattie? CATTIE…“ Keuchte er verzweifelt und seufzte als er definitiv einsah dass dies keinen Sinn ergab. "WO BLEIBEN DEINE AFFEN DENN? NEIN, ICH WERDE KEINE GESCHENKE MEHR ANNEHMEN, SOLANGE MEINE FREUNDE NICHT HIER SIND! DU SOLLTEST SIE BESSER FINDEN, AFFE!" Darak erstarrte als er den Ruf Almas hörte. Es musste Alma sein denn nur ihr Kehlkopf war so massig und breit dass er solch ein gewaltiger Laut produzieren konnte.

„Alma!“ Wenigstens EIN Huhn hatte er gefunden. „ALMA!“ Plötzlich war er es der voraneilte und Lilith kriegte gerade eine unvermutete Demonstration männlicher Körperkraft, denn Darak zog sie in seinem Eifer einfach mit. Doch dann bremste er abrupt ab als er jenes Ungeheuer entdeckte welches Alma umschwärmte. „BEI LYSANTHORS SINN FÜR KÖRPERBEHAAARUNG!“ Platze es aus ihm heraus. Dieser Affe hätte wahrlich die männliche Form einer Alma sein können… aber… ABER… das war einfach nur gewaltig! Der mächtige Silberrücken sorgte dafür dass sich Darak von einer Sekunde au die andere wie ein winzling vorkam und so musste es wohl jedem gehen der diesen Koloss sah. Ausser Alma, die schien überhaupt nicht von der Masse des Gorillas beeindruckt zu sein sondern krächzte ihn weiter zu als währen sie ein altes verbohrtes Ehepaar welches in der Krise steckte. Oder als wäre Alma die Schwiegermutter des Affen.

Der Gehörnte wusste nicht ob er Angst, Panik oder beides gleichzeitig bekommen sollte. Seine überlebensinstinkte hingegen waren sich einig. Lauuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuf!!!
Doch allein die Anwesenheit Almas hinderte ihn daran seinem Instinkt zu folgen. Zumal der Gorilla wohl um ein zehnfaches Schneller sein würde als er. Schliesslich konnte dieser sich mit seinen wuchtigen Armen locker von Baum zu baum Schwingen während Darak sogar mühsam über die riesigen Wurzeln der seltsamen Urwaldspflanzen klettern musste.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. März 2009, 22:24

Lilith spürte als einzige Daraks Abwesenheit. Er war nicht sonderlich beeindruckt von dieser sagenhaften Affenkultur, aber nur, weil er sich wenig darauf konzentrierte. Da sie sich bei ihm eingehakt hatte, fiel ihr dies eher auf als Carath, der sich schon von einigen Affen durch die Ruinenstadt führen ließ.
"Cattie ..." Die Amazone tätschelte dem Mann den Arm. Etwas, das sonst keine Amazone machen würde, aber sie fühlte den Schmerz dieses neuen Verlustes beinahe schon so stark wie Darak selbst. Er war wirklich bemüht darum, das kleine weiße Huhn wiederzufinden. Obwohl die meisten Affen ihn nicht am Ansatz zu verstehen schienen, fragte er sie alle nach seiner gefiederten Freundin. Doch die Urwaldbewohner kratzten sich höchstens am Hinterkopf oder grinsten Darak mit vor Bananenmatsch gelblichen Zähnen entgegen.
Schließlich musste selbst ein Gehörnter wie Darak Luthrokar sich geschlagen geben und einsehen, dass eine urwaldliche Suche nach einem kleinen Huhn derer der Nadel im Heuhaufen glich. Wo sollte er überhaupt mit der Suche anfangen. Er fand ja nicht einmal ...
"Alma!" Lilith rief es gleichermaßen wie Darak, so dass der Name der dicken Heilerin choral über ihre Köpfe hinweg schwebte. Carath zeigte nach vorn, doch ehe er selbst etwas sagen konnte, stürmte Darak los. Lilith folgte ihm gezwungenermaßen, denn er riss sie einfach mit sich mit. Sie flog an ihm vorbei und aus der Einhakung, als Darak abrupt bremste. Lilith stolperte noch ein paar Schritt vor, so dass sie am Fuß der steinernen Treppe anlangte, die zum großen Podium empor führte, wo Alma auf ihrem gigantischen Thron hockte. Und neben ihr der Silberrücken. Dieser schnaubte, als Alma zu ihren Freunden herab starrte. Er wandte sich um, kam die Stufen herabgetrampelt. Gemächlich zwar, aber jedes Mal wenn er eine seiner prankenartigen Fäuste zum Laufen aufsetzte, tat es einen dumpfen Schlag.

"BEI LYSANTHORS SINN FÜR KÖRPERBEHAARUNG!" Der Affe runzelte die Stirn. Es fielen derart viele Falten in sein Gesicht, dass es wie eine wulstige Perücke aus Hautstücken aussah. Er knurrte, stapfte an der starrenden Lilith vorbei, ohne diese zu beachten und erreichte schließlich Darak.
Im Hintergrund erhob sich Alma von ihrem Stuhl. "Das sind meine FREUNDE, verstanden?! Freunden TUT MAN NICHTS AN, kapiert?!" Offenbar schien auch sie nicht zu wissen, wie Silberrücken auf weitere Fremde in seinem Reich reagierte. Denn das er der weise Herrscher der Affen war, daran bestand keinerlei Zweifel mehr. Der Gorilla richtete sich auf. Er war fast doppelt so groß wie Darak, wenn er auf den Hinterbeinen stand. Mit Leichtigkeit hätte er ihn vermutlich – trotz Helm – unter seinen gewaltigen Pranken zerquetschen können.
Der Silberrücken schwellte die Brust, bis Darak darüber hinweg kaum noch den Kopf des Wesens erkennen konnte. Dann tat es mehrere ohrenbetäubende Schläge, als er sich mit den Fäusten gegen die Brust donnerte. Schon setzte ein tierisches Brüllen ein. Lilith hielt sich die empfindlichen Elfenohren zu.

"RRRRRRRRUUUUUUUAAAAAAAAAAAAARRRRHHHHHHH AAAAARRRR ARRRRRR AAARRRRRR!"

Es gab nur eine, die dieser Bestie Einhalt gebieten konnte. Und jene war soeben auf dem Weg zu ihm, stolperte allerdings beim Gehen, schrie wie eine dicke Riesenhummel und polterte lawinenartig die Stufen herab. "MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIISSSSST!" Der Gorilla reagierte rechtzeitig, unterbrach seine Prahlerei und fing die herandonnernde Alma auf. Er hob sie über den Kopf wie einen Felsbrocken, drehte sich einmal langsam um sich selbst und zeigte, was er vollbracht hatte. Seine Affen-Untertanen kreischten und klatschten beeindruckt. Einige hüpften auf ihren Plätzen auf und nieder.
Carath trat an Daraks Seite. "Ich hoffe, Alma hält ihn unter Kontrolle."
"LASS MICH RUNTER!" Es sah im ersten Moment nicht so aus. Schließlich aber gehorchte der große Silberrücken. Mit überraschender Behutsamkeit setzte er die dicke Heilerin ab. Diese keuchte einen Moment, hob dann den Kopf mit den fettigen Haarsträhnen und schnaufte Darak und Carath an. "Na endlich ... kommt ihr ... ich wäre ungern los, um euch ... aus diesem Urwald ... zu retten."

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 4. März 2009, 23:28

Darak spürte tatsächlich ein vibrieren unter seinen Füssen als der Silberrücken sich auf sie zubewegte, dabei stand er doch auf massivem Stein! Dieses Tier musste noch beträchtlich schwerer sein als eine Alma. Man musste sich also bewusst sein mit was für Masseinheiten die kleine Urwaldgruppe da gerade konfrontiert wurde. Selbst in der kauernden für Affen so Typischen Position des Silberrückens der sich mit den Knöcheln seiner menschenähnlichen Hände am Boden abstützte, war er um mindestens drei Köpfe grösser als Darak gemessen an der Spitze seines Helmhorns. Die Schulter des Gorillas war mindestens zwei mal breiter als ein Türrahmen. Als der Herrscher der Affen sich aufrichtete legte sich ein gewaltiger Schatten über Darak der ihn nur noch leer schlucken liess. Offenbar war der Silberrücken nicht gerade entzückt über den Umstand dass sich Alma so über ihren Besuch freute. Darak schien er offenbar als den gefährlicheren Konkurrenten anzusehen als Carath der sich nicht so vorangedrängt hatte. Doch auch der Nichtgenannte erntete prüfende, eifersüchtig funkelnde Blicke des Affenkönigs. Der Gehörnte wusste sofort was sich hier anbahnte. Urmännliche Rivalität um ein Weibchen. Dass es sich aber beim Begehrten femininen Wesen ausgerechnet um Alma handelte verlieh der ganzen Situation eine unfreiwillig, völlig unpassende Komik über die sich Darak aber im Moment wirklich nicht zu amüsieren gedachte.

Der Gehörnte wurde ganz weiss um die Nase als sich Almas neuer Schmusegeselle aufrichtete und bedrohlich seine Brust präsentierte. Zum Glück konnte Darak die messerscharfen blitzenden Zähne nicht sehen die sich da entblössten als der Gorilla brüllte. Dieser Laut ging Darak durch Mark und Bein und versetzten seine ganzen Innereien in Schwingung. Er konnte nicht mehr viel tun als dazustehen und zu starren. Es war doch völlig absurd einer riesen Schlange zu entkommen nur um dann von einem Gorilla plattgewalzt zu werden! Der Urwald würde definitiv keine seiner lieblings Destinationen werden. Der Gehörnte wusste natürlich dass es hier nichts zu gewinnen gab und bei den Arschhaaren der Göttern er WOLLTE sich auch nicht mit einem Gorilla um Alma streiten so sehr er sein Kügelchen auch mochte.

Darak bewegte sich keinen Deut mehr. Denn er war starr vor Angst die sich lähmend äusserte. Vor Daraks geistigem Auge spielte sich gerade das Szenario des zermalmt werden ab. Wie würde es wohl sein wenn die Pranke über seinen Schädel niederdonnerte? Vermutlich würde n seine Schädelknochen zerbersten und ihm Hirn und Augen herauspressen. Ihm wurde berechtigter Weise etwas schummrig vor Augen. Hier und jetzt wegen eines Weibchens dass er in keinster Weise begehrte zu sterben – wäre ärgerlich.

Plötzlich nahm die Szenerie jedoch eine ungeahnte wende als die heraneilende Alma nämlich stolperte und die Steintreppe herunterpurzelte. Die gewaltige Pranke des Riesenaffen fing sie jedoch auf. Der Jubelschrei seiner Untertanen verscheuchte jegliches Fluggetier aus den Baumkronen – wo auch immer diese sein mochten – und war von einer ohrenbetäubenden fanatik begleitet dass man meinen konnte man befände sich mitten in einer pelgarischen Soldatenformation.

Plötzlich schien der Silberrücken ganz friedlich und besänftigt zu sein während die anderen Affen langsam wieder zu Ruhe kamen – sehr langsam sei hierbei angemerkt. Darak starrte noch immer. Übelkeit gesellte sich zu seiner Angst. Erst langsam entspannte sich seine Muskulatur und endlich traute er sich sogar wieder zu atmen.

"Na endlich ... kommt ihr ... ich wäre ungern los, um euch ... aus diesem Urwald ... zu retten." „A..l..m..a..“ Brachte er nur träger heraus und starrte wieder zum Silberrücken. „Wie kommt es… dass du… na ..ja…“ Seine Stimme klang so ungewohnt leise und brüchig. „mit ihm?“ Brachte Darak mühsam heraus.

Ihn schauderte es im Abstand von mehreren Sekunden immer wieder weil sich ihm gewisse Zwangsgedanken auftaten die mit erotischen Vergnügen zwischen Alma und dem Silberrücken zu tun hatten. Gedanken und Vorstellungen die er sich sicherlich NICHT machen wollte aber wer kann den schon von sich behaupten NICHT dass zu denken was man NICHT denken sollte?
Allein schon die ziemlich offensichtliche Dimension von Silberrückens Männlichkeit bescherten Darak weiche Knie. So dass er immer wieder dort hin starren musste.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Freitag 6. März 2009, 01:19

Nicht nur Darak war wie zur Salzsäule erstarrt. Carath hatte sich zwar eben noch Beistand leistend neben ihn gesellt, aber auch er rührte sich nun keinen Millimeter. Und Lilith? Die starrte nur auf den silbernen Streifen des riesigen Gorillas, der soeben Alma endlich absetzte. Der Anblick ihrer Unterwäsche war auch wirklich kaum mehr zu ertragen gewesen. Woher bekam Alma nur diese zeltgroßen Stoffteile, noch dazu mit Herzchenmuster?!
Nun, wenigstens wurde diese Unterhose jetzt von ihrem Kleid verdeckt. Alma wandte sich sofort erleichtert an ihre Freunde. Der Silberrücken neben ihr wirkte friedlich wie ein Kätzchen - ein überaus gewaltiges Kätzchen mit riesigen Pranken und sehr scharfen Zähnen. Im Vergleich zu ihm wirkten die übrigen Affen wie harmlose Schmusetierchen.

"A...l...m...a..." "Ja, so heiße ich. Gut, dass ihr endlich hier seid. Die Affen haben ziemlich lange gebraucht, aber gut. Ihr seid hier und ihr lebt alle noch. Nein ... Moment mal ..." Doch ehe Alma ihre Sorge verkünden konnte, kam ihr Darak zuvor. Auch er hatte Sorgen. Gewaltige Sorgen, die mit erotischen Affen- und Tonnenliebeleien zu tun hatten. Man mochte es sich gar nicht wirklich ausmalen, deshalb sei eine Ausführung an dieser Stelle einmal nur als solche erwähnt. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wirklich niemand wissen möchte.
Trotzdem musste Darak, als ein Luthrokar der er war, sie wenigstens im Ansatz ansprechen. "Wie kommt es ... dass ... du ... na ... ja ... mit ihm?"

Zur Erinnerung: Alma besaß schon von Geburt an winzige Schweinsäuglein und in den Jahren ihrer ... massigen Entwicklung waren diese auch noch von so viel Fettpölsterchen umrahmt worden, dass sie sich zudem zu Schlitzen verengt hatten. Manchmal fragte man sich, ob Alma die Augen überhaupt offen hielt oder ob sie in der Lage war, zu sehen.
Jetzt aber, nach Daraks Frage, hoben sich die Fettbalken wie unter der Kraft eines Kolosses. Sie türmten sich auf, machten den Augenlidern Platz, die Ewigkeiten nicht mehr wirklich in Anspruch genommen worden waren. Ein eingequetschter Pickel wurde schlagartig aufgedrückt und ein hauchdünnes Rinnsal Eiter verschwand zwischen zwei Fettschichten.
Alma riss die Augen entsetzt auf. Sie glotzte Darak unverblümt an. Sie erinnerte an einen Troll, den man in eine Universität eingeladen hatte, um dort einer Mathematik-Vorlesung beizuwohnen.

Und dann übertönte ein donnerndes Lachen selbst das Gekreische der Affenbande. Alma japste, bekam kaum Luft vor Lachen. Sie grunzte dabei wie ein Schwein und Tränchen rannen über die fettige Haut. Die Affen guckten sie fragend an, ebenso der große Gorilla. Er legte immer wieder den Kopf schief. In seinen Augen spiegelte sich aufrichtige Besorgnis. Fast zaghaft, als hätte er Angst davor Alma zu zerbrechen - ALMA! - berührte er ihren Arm und strich sanft darüber. "Ugh?", fragte er zärtlich.

Inzwischen hatte Lilith ihre Fassung zurückgewonnen, war zu Carath und Darak geschlichen und flüsterte beiden nun zu. "Was hat sie denn?" Carath zuckte mit den Schultern, antwortete aber: "Sie findet es offenbar amüsant, dass wir uns über ihre neue ... nun ... Liebschaft wundern."
"LIEBSCHAFT?!" Man mochte kaum glauben, dass Alma noch lauter lachen konnte, aber soeben belehrte sie alle eines besseren. Sie kippte um, gab einen erneuten Blick auf die Herzchen-Unterhose frei und wälzte sich jauchzend am Boden. Nun konnte Darak wohl wirklich von einem Kügelchen sprechen, treffender wäre jedoch ein rundes Felsgeröll gewesen.

Der weise Herrscher war mit seiner Weisheit am Ende. "Ugh ugh?" Er schaute nun den Gehörnten an, wusste sich nicht zu helfen. Ein Affenhybrid trat an die Gruppe heran. Man erkannte ihn deshalb sofort als Hybriden, weil er einen derart aufrechten Gang aufwies wie die Menschen. Außerdem sprach er die Gruppe in sehr schlechtem Celcianisch an: "Weiser Herrscher ... will weiß ... warum ... Herrscher-Affin ... tun ... das. Krank?"

Alma war es, die die Situation aufklärte. "KRANK? ICH? HA!" Sie versuchte, sich aufzurappeln, kam aber nicht weit. Behutsam hob der Gorilla sie auf die Beine, schnatterte dabei und schaute sie noch immer mit verwirrter Besorgnis an. "Ist ja gut, beruhige dich", meinte Alma. Sie tätschelte den Silberrücken wie ein Pferd und kraulte ihn dann. Seine Furcht einflößende Visage veränderte sich. Die Gesichtszüge wurden weicher und er wirkte tatsächlich friedlicher. "Na also." Alma kraulte weiter und drehte sich zu Darak, Carath und Lilith um. "Ich habe NICHTS mit dem Affenkönig oder was immer er für die anderen Pelzlinge ist. Die haben mich vom Himmel geholt und sofort zu ihm geschleppt. Ich werde hier als sowas wie seine Königin behandelt. Ich habe einen Thron bekommen und jede Menge Fressalien! Offenbar hat mich der weise Herrscher gesehen und ... Liebe entwickelt." Alma verzog das Gesicht. Auch sie schien nicht sehr begeistert darüber.
"Meinem Greifen geht es gut, aber wie sieht es mit euren aus? Und wo ist dein Huhn, Darak? Warum siehst du aus als kämst du von einem Schlachtfest? Und was stinkt hier so nach Affenpisse?!"
Lilith lief zwangsläufig rot an.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 10. März 2009, 01:21

Dem Gehörnten blieb einige Zeit nichts anderes über als sich Almas Verhalten anzusehen. Erst machte sie ihm Angst. Hatte er was falsches gesagt? Sie starrte ihm entgegen wie ein… ein… Silberrückenweibchen vielleicht. Unsicher trat Darak einen Schritt zurück denn dass Fass Namens Alma schien zum Platzen gespannt zu sein. Vor Erheiterung wie sich schliesslich zur sichtlichen Erleichterung aller menschlichen und elfischen Beteiligten herausstellte. Nur bei den Hybriden und Affen war die Irritation weiterhin gross und die Steigerung von Almas Lauten deren Lachen den Wehenrufen grosser Muttertieren glich bereitete ihnen gar Sorge.

Darak schielte kurz zu Lilith hinüber. Erst jetzt wurde ihm wieder gewahr wie sehr sie beide eigentlich stanken. Er nach Blut und sie nach der beissend duftenden Affenpisse die sie aber offensichtlich davon bewahrte erneut ohnmächtig zu werden. Nun vielleicht wäre sie dies ohnehin nicht mehr geworden aber letztendlich konnte man wohl nicht gänzlich ausschliessen dass die Körperausscheidung keinen medizinischen Nutzen gehabt hat. Darak wagte es noch nicht sich Alma zu wehren denn noch immer war für ihn unklar wie sich das riesige fellige Ungetüm direkt neben ihr verhalten würde. Bisher würde Darak die Bekanntschaft als misstrauische Neugierde bezeichnen. Der Silberrücken verhielt sich nicht unbedingt feindselig ihnen gegenüber, hätte er dies getan wären sie wohl schon längstens Hackfleisch mit Affenpissegarnitur. Aber dennoch schien der Silberrücken sie doch auch für potenzielle Rivalen zu betrachten was ihn sie zwar dulden liess aber dennoch auch gefährlich sein könnte.

Almas Gelächter erreichte einen Schallenden und fürs Auge quälenden Höhepunkt als Lilith das Wort „liebschaft“ nannte. Alma liess sich auf den Rücken fallen. Ein Rücken um den sich Darak gerade sorgte, wie konnte dieser das ganze Gewicht nur tragen welches gerade auf ihm lastete? Er bemerkte die Besorgnis des Herrschers nicht weil er selbst viel zu perplex war. Erst als der Hybrid an ihn herantrat wand er seine Aufmerksamkeit von Alma ab. "Weiser Herrscher ... will weiß ... warum ... Herrscher-Affin ... tun ... das. Krank?" „Ich… nein sie ist nicht krank.“ Darak war sich bei dieser Aussage nicht ganz sicher ob sie auch wirklich stimmte.
"Ich habe NICHTS mit dem Affenkönig oder was immer er für die anderen Pelzlinge ist.“ Der Gehörnte sah sie misstrauisch an. „Warum kraulst du ihn dann?“ Wollte er sogleich wissen. So eine enge Beziehung würde er niemals mit einem Wesen pflegen welches ihn zerquetschen könnte.

“ Die haben mich vom Himmel geholt und sofort zu ihm geschleppt. Ich werde hier als sowas wie seine Königin behandelt. Ich habe einen Thron bekommen und jede Menge Fressalien!“ Ausgerechnet, dass war ja bestimmt das gewesen was Alma noch gefehlt hatte – Fressalien!“

„Offenbar hat mich der weise Herrscher gesehen und ... Liebe entwickelt." „Also bist du seine Liebschaft!“
"Meinem Greifen geht es gut, aber wie sieht es mit euren aus? Und wo ist dein Huhn, Darak? Warum siehst du aus als kämst du von einem Schlachtfest? Und was stinkt hier so nach Affenpisse?!" Schlagartig veränderte sich Daraks Gesichtsausdruck. „Cattie ist also auch nicht bei dir?“ Es stach in seinem Herzen. Seine letzte stille Hoffnung schwand dahin. „Cattie…“ Keuchte er wieder in seiner aufkeimenden Trauer versunken so dass er nicht mehr in der Lage war die insbesondere für Lilith peinliche Fragen Almas zu beantworten.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 11. März 2009, 03:01

Während Alma beinahe schon Tränen lachte, tauschten Lilith und Darak Blicke miteinander aus. Sie wussten voneinander, wie sehr sie stanken und dass jetzt nichts befreiender wäre als ein angenehmes Bad. Die Elfe aber zwinkerte anschließend und zuckte nur mit den Schultern - kurz jedoch, da ihr die noch immer offene Verletzung Schmerzen einbrachte. Wenigstens blutete nichts mehr, das hatte aufgehört, nachdem Lilith in die riesige Blume gefallen war. Der Blütenstaub taugte recht gut als künstliche Haut. Die Ausscheidungen der Affen und das bereits geflossene Blut, vermengt mit den dicken Blütenpollen hatten auf Liliths Arm eine gelblich-braune Kruste gebildet, wie sie im natürlichen Fall bei Heilung einer Schürfwunde entstand. Klar, Alma würde sich die Sache nochmal ansehen müssen, definitiv! Hoffentlich hatte sich unter der Pollenkruste nichts entzündet, aber Lilith machte keinen schwächlichen Eindruck. Sie war auch schon eine ganze Weile nicht mehr so blass, wenn man mal vom ersten Schrecken bei der Begegnung mit dem Silberrücken absah.
Nun aber wirkte sie doch realtiv entspannt.

Auch Alma stellte im Augenblick eine Oase der Entspannung dar, wenngleich sich niemand an jene freiwillig begeben wollte. Niemand außer dem weisen Herrscher vermutlich. Mit schlechtem Akzent fragte er nach, ob sein Wonneproppen von Affenkönigin krank sei.
Darak verneinte.
"Sie ist sogar überaus glücklich, will ich meinen", fügte Carath freundlich und mit einem ersten Versuch von diplomatischem Geschick an. Einen Riesengorilla sollte man bloß nicht aufregen und schon gar nicht zum Feinde haben. Aber genauso wenig wollte man mit ihm in einer engen Beziehung oder Liebschaft wie es Lilith nannte stehen.

Dies fragte sich auch Darak. "Warum kraulst du ihn dann?" Alma hörte nicht auf damit. "Weil er es mag und ich mich für die Gastfreundschaft ja irgendwie bedanken sollte. Ich BEZAHLE meine Schulden, nicht so wie manche Foltermeister, möge er in den faldorischen Höllen schmoren."
Interessanterweise legte Carath bei dieser Verwünschung seinen Kopf schief und nickte dann. Er bereute wirklich keine einzige Sekunde lang den Mord an seinem Bruder, den Darak als fähiger Schüler und Werkzeug ausgeführt hatte. Nun, den Mord an sich nicht, aber möglicherweise die Konsequenzen, die alle bis hierher in den Urwald geführt hatten. Es hatte so arge Verluste gegeben. Der jüngste war Cattie, der besonders Darak nachtrauerte. Er überging Almas wilde Fragerei einfach mit einem Seufzen und kummervollem Wiederholen ihres Namens. Wo mochte das arme kleine Huhn nur stecken?

Lilith wandte sich an Alma und berichtete ihr nun, was in ihrer Abwesenheit alles mit dem Rest der Gruppe passiert war. Zwischendurch schaute die Elfe mehrmals zum Himmel. Hoffentlich hatten die Greife sie nicht auch noch verlassen, aber so schlimm kam es dann doch nicht. Die majestätischen Tiere kreisten noch immer über ihren Köpfen. Irgendwann würden sie landen, im Augenblick schienen sie sich aber nicht sicher genug zu fühlen.
Während die Elfe mit Alma sprach und der Silberrücken ob ihrer vielen Worte neugierig zuschaute - er schien gar zu lauschen - legte Carath seinem Gefährten eine Hand auf die Schulter. "Soll ich dir den Schmerz nehmen? Du kennst die Meditationsübungen. Er kommt wieder, ja, aber vielleicht hast du zu diesem Zeitpunkt mehr Kraft, um ihn zu ertragen, mein Freund." Carath drückte Daraks Schulter aufmunternd. "Nimm dann erstmal ein Bad." Er schaute zu Alma. "Können wir uns irgendwo waschen?"

Die Tonne nickte und winkte ihre Freunde zu einer Ruine im Westen. Der Silberrücken begleitete seine Affenkönigin auf Schritt und Tritt und auch einige Tiere aus seinem Hofstaat folgten. Alma führte die Grupe in einen einstigen Vorhof eines wohl größeren Gebäudekomplexes. Dort gab es einen mehrere Meter breiten und langen Brunnen. Regenwasser hatte sich darin gesammelt, es wucherten Seerosen und eine Ente schwamm auf der Wasseroberfläche.
"Hier. Das ist der einzige Platz, wo man sich einigermaßen waschen konnte", meinte Alma. Sie zeigte auf einige seltsame goldgelbe Pflanzen, die von einer Mauer herabhingen wie Vorhänge aus gekräuselten Blüten. Kam man ihnen zu nahe, machte ihr intensiver Geruch ganz benommen. "Die Blüten sind ölig, das sollte als Seifenersatz herhalten. Ich habe auch schon ein Bad im Brunnen genommen. Wascht euch und dann essen wir was. Ich versuche immer noch herauszufinden, ob der weise Herrscher und seine Affen uns irgendwie helfen können."

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 12. März 2009, 02:47

Darak starrte resignierend vor sich hin. Welchen Sinn hatte diese Flucht eigentlich noch? Erst musste Elena sterben und dann Cattie, auch Lilith währe um ein Haar umgekommen genauso wie Alma und die Greifen. Er könnte sich doch einfach stellen. Pelgar würde sich mit seinem Kopf schon begnügen. Er seufzte schwer. Würde er dies tun währe Elenas und Catties sterben wirklich sinnlos gewesen. Es gab keinen Weg zurück mehr, er musste weitermachen. Koste es was es wolle. Kummervoll blickte er bei diesem Gedanken zu seinen verbliebenen Freunden.

Wie die Welt doch mit einem Spielt Dachte er stumm. Früher hätte ich mir um solche Dinge wie Freunde keinen einzigen Gedanken gemacht… und heute? Er blickte kurz zum Himmel hoch der wegen den mächtigen Baumkronen gar nicht wirklich zu sehen war. Genau so undurchsichtig waren die Schicksalspfade. Man konnte nur immer Stück um Stück, Tag um Tag genau sehen wohin es einen führte, doch selbst diese vermeintliche Gewissheit war keineswegs eine Garantie. Darak war in den letzten Monaten viel nachdenklicher geworden. Zu viele Dinge waren einfach passiert. Schöne wie auch grässliche. Doch eine Sorge hing über allen und wie ein Mahnmal machte sie sich immer wieder durch eine beständige Unruhe bemerkbar. Was wenn die Stimmen von Valrock und Elena in seinen Geist einzug hielten. Als Rachegeister? Ihm schauderte bei dem Gedanken und er spannte sich sichtlich an als Carath ihm die Hand auf die Schulter legte. Er blinzelte kurz um wieder ins hier und jetzt einzutauchen. Traurig sah er dem Nichtgenannten in sein ausdrucksloses Maskengesicht.
"Soll ich dir den Schmerz nehmen? Du kennst die Meditationsübungen. Er kommt wieder, ja, aber vielleicht hast du zu diesem Zeitpunkt mehr Kraft, um ihn zu ertragen, mein Freund." Der Gehörnte seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Ich werde später nicht mehr Kraft haben als jetzt.“ Darak war nicht unbedingt der geborene Optimist. Er war wohl stur aber das war dann auch das einzige was ihn zum weitermachen bewegte. Hoffnung und solche Dinge waren nicht seine Sache.

"Nimm dann erstmal ein Bad. Können wir uns irgendwo waschen?" Oh ja ein Bad! Selbst ihm war sogar danach sich zu waschen und das mochte einiges bedeuten! Ich hoffe die Affen trennen Waschbecken und Klosett. Dachte er sich missmutig als er in das „Gemeinschaftsbad“ blickte. Er guckte sich um und betrachtete die Pelztiere. Sie benutzen es SICHER als Klo! Diese Viecher sind doch primitiv. Sie hocken hier, kratzen sich, rülpsen und… wichsen… zumindest einige von ihnen scheinen das zum Tagessport zu machen. Wie… reizend. Ein wahren männliches Paradies. Was wohl die Weibchen den ganzen Tag tun?“ Mit solchen mehr oder eher weniger Sinnvollen Gedanken versuchte Darak sich von seinem eigenen Trübsal abzulenken. Mit mässigem Erfolg. Sichtlich von seiner eigenen Trauer gerührt blickte er der Ente nach die friedlich vor sich herschwamm. Er hätte Cattie doch einfach bei der Fischersfrau lassen sollen als sie mit auf Abenteuer zu nehmen! Sowas war doch kein richtiger Ort für ein Huhn! Ein Huhn brauchte die Welt nicht zu sehen. Ein bisschen Stroh, einige Körner wenn das Glück es will ab und an einen Wurm im Speiseplan und die gelegentliche Gesellschaft eines Hahns reichten absolut für diese erstaunlich bescheidenen Tiere.

"Die Blüten sind ölig, das sollte als Seifenersatz herhalten. Ich habe auch schon ein Bad im Brunnen genommen. Wascht euch und dann essen wir was. Ich versuche immer noch herauszufinden, ob der weise Herrscher und seine Affen uns irgendwie helfen können.

Darak näherte sich der seltsamen Pflanze und Schnupperte daran bis diese ihren Betäubenden Duft freisetzte. „URHgmmm..“ Er taumelte kurz zurück und schüttelte sich. In diesem verfluchten Unkrautwald war selbst eine einfache Blume tödlich! Florencia hat wohl ihre Tage gehabt als sie diesen verfluchten Urwald geschaffen hat! Dachte Darak mürrisch Er begab sich ins Wasser – samt Kleidung. Als Alma extra erwähnte dass sie hier in diesen Gewässern ebenfalls bereits ein Bad genehmigt hatte drängten sich in Darak ungewollte Vorstellungen auf. Eine imaginäre Vorstellung beinhaltete den Anblick einer tauchenden Alma bei denen die Herzchenunterhose übers Wasser ragte – die zweite zeigte das selbe nur ohne Unterhose. Ihn schüttelte es durch Mark und Bein. Er eilte sich mit dem Waschvorgang. Verzichtete aber auf das Öl der Blüte… er traute keiner Blüte mehr über den Weg. Sie konnte ja eine getarnte Schlange sein oder ein Nerventötendes Gift enthalten oder wer wusste schon was es in diesem Urwald noch für Perversitäten gab! Darak nahm sich ein Helm voll Wasser und duschte damit sein Haupt ab. Das kühle Nass tat gut und linderte einige Blessurenschmezen.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 12. März 2009, 15:04

Darak verneinte Caraths Angebot. Er wollte nicht meditieren. Er wollte den Schmerz nicht loswerden. Es würde zu nichts bringen. Später, wenn die Pein zurückkehrte, hätte er ohnehin nicht mehr Kraft, sich ihr entgegen zu stellen. Der Nichtgenannte drückte Daraks Schulter. "Du kannst jederzeit auf das Angebot zurückkommen. Wir sind Freunde und ... du bist immer noch mein Schüler."
Dann ließ er von Darak ab und folgte Alma sowie dem weisen Herrscher. Beide wollten sie alle zu einem Bad begleiten, damit sie sich von Blut, Urin und Schweiß reinigen konnten. Selbst Darak schlug zumindest dieses Angebot nicht aus. Er freute sich irgendwie auf das Bad - bis er den Brunnen sah. Traumbilder einer höschenlosen Alma, die einem dahintreibenden Pottwal glich, stiegen in seinem Geiste auf. Vermutlich erinnerte ihn dies auch an die Szene im Drachengebirge, als Alma vom Greifen und direkt auf ihn zu geschleudert kam. Er hatte damals Bekanntschaft mit ihrer gekräuselten Körperbehaarung gemacht. Wenigstens lenkten ihn diese Gedanken kurzzeitig von seinem Trübsal ab.
Aber es gab auch noch angenehmere Ablenkungen. Lilith zog ihre Amazonenkleidung aus. Hier waren nur Affen, Darak und der Nichtgenannte. Alma konnte ihr kaum etwas abschauen, außerdem besaß sie eine geringere Hemmwelle als Elfe. Diese schämten sich selten ihres von Florencia und Phaun geschenkten Körpers. Sie besaß genug Selbstbewusstsein, die Hüllen fallen zu lassen. Und sie konnte sich dies im Gegensatz zu Alma auch erlauben. Liliths nackter Körper war eine Augenweide. Sie besaß Rundungen an den richtigen Stellen, die sie weiterhin grazil und zugleich aber weiblich wirken ließen. Die Brüste waren fest und rundlich, von der Größe her gerade jeweils eine Hand voll. Ihren Venushügel zierten kleine rotbraune Locken und ihr Hintern ... die Götter hatten alle Arbeit geleistet.

Der Silberrücken verscheuchte mit einem waghalsigen Brüllen seine Affenherde, welche sich in alle Winde verstreute. Dann grunzte er Alma zu und trottete selbst von dannen. "Hm, ich glaube, er lässt uns unsere Privatsphäre", meinte Alma. Sie selbst wanderte zu einem Felsen hinüber und setzte sich. Die hohe Luftfeuchtigkeit des Urwaldes verpasste ihr bei jeder Gelegenheit einen dicken Schweißfilm auf der Stirn. Sie atmete gehörig und schnaubend. Es war gut, dass sie sich eine Pause gönnte.
Der Nichtgenannte streifte unterdessen ebenfalls seine Kleidung ab, behielt sich aber vor, die Unterhose anzubehalten. Sein Körper zeigte alte Flecken und Narben, die von Verbrennungen herrührten. Er beschaffte sich etwas Öl von der Blüte der Mauerpflanze und rieb sich damit ein. Anschließend stieg er ins Wasser. Lilith folgte ihm, die schlanken Hände ebenfalls in Öl getaucht. Darak hingegen verzichtete auf das Ausziehen und ging mitsamt Kleidung baden.
Auch den Seifenersatz wollte er nicht testen. Wasser würde schon genügen. Er füllte seinen Helm und verpasste sich selbst eine erfrischende Dusche. Schmutz und Blut der letzten Reiseetappen wurden von ihm gewaschen. Lilith näherte sich ihm von hinten und verrieb das Öl auf seinem Rücken. Ein Hemd trug Darak ja seit seinem Kerkeraufenthalt nicht mehr. Lediglich der Verband an seinem Arm, die Hose und der Helm waren ihm geblieben. "Fühlt sich das nicht gleich viel besser an?", fragte die Elfe hinter ihm. Sie lehnte sich an. Ihr nasses Haar legte sich an Daraks Haut.

In diesem Moment zeigte Alma von ihrem Felsenplatz aus zum Himmel. "Schaut nur, eure Greifen wollen sich wohl auch ein Bad genehmigen!" Die Tiere kreischten am Himmel und kamen in langsamen Bögen nach unten gesegelt, wie Blätter. Sie landeten fast lautlos zwischen den Ruinen. Einige Affen brüllten und versammelten sich in sicherer Entfernung auf den Überresten der verlorenen Stadt. Doch unter all ihrem Gebrülle und dem Krächzen der Greife drang ein vertrauter Laut bis an Daraks Ohr.
"Gaaaaack gock gock gock!" Vom Rücken seines Greifen, auf dem der Gehörnte geflogen war, flatterte nun Cattie. Sie wirkte etwas zerzaust, ihr standen ein paar Federn ab, aber ansonsten machte sie einen munteren Eindruck. Das brave Huhn hatte die ganze Zeit über lieb auf dem majestätischen Tier gesessen und gewartet. Doch nun war es ungeduldig geworden. Hungrig gackernd dackelte es auf den Brunnen zu.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 16. März 2009, 12:36

Darak ohne Helm auf dem Kopf war ein seltener Anblick. Man sah dabei sein schwarzes Haupthaar welches aber nur wenige Milimeter emporstand. Jetzt wo die Haare nass wurden sah es so aus als hätte er einen Lappen über dem Kopf. Er sah hoch, die Augen geschlossen als er sich duschte. Das Wasser lief seinen muskulösen Körper herunter und bot einen wundervollen Kontrast zu seiner braungebrannten Haut. Die Muskulatur glänzte stählern. Darak war durchaus eine Augenweide und wohl der Inbegriff eines kriegerischen, gefährlich anmutenden Gesellen. Doch der Schmerz in seinem Gesicht war selbst in jenem Augenblick unübersehbar. Nämlich in jenem Moment als er seine graublauen Augen öffnete war dieses unruhige, untröstliche Flackern deutlich zu sehen. Sehnsüchtig starrte er ins Leere ehe er erneut Wasser schöpfte. Darak erwachte aus seiner Trauertrance als der Silberrücken aufbrüllte. Er drehte sich um und sein Blick fiel – wie könnte es anders sein – auf die nackte Lilith. Ihr Körper war das perfekte Gegenstück zu seinem. Zusammen stellten sie vermutlich ein Ideal der Kriegerseelen dar. Er betrachtete die zarte Wölbung ihrer prallen Brüste und seufzte auf als sein Blick weiter nach unten ging. Sie wirkte im Wasser so als wäre sie gerade von der Natur in einem perfekten Guss geformt worden. Er lächelte ihr matt zu ehe er sich wieder umdrehte und weiter duschte. Er dachte an die Momente ihrer Zärtlichkeit und an den Verrat den sie an ihm begangen hatte als sie ihm das Halsband angelegt hatte. Dennoch war aus dieser Begegnung eine Freundschaft entstanden und er würde sein Versprechen ihr zum Amazonendorf zu folgen wahrmachen. Er hatte schliesslich nichts mehr was ihm am Festland hielt.

Er spürte zarte kühle Hände welche sich kurz um seinen Körper schlangen in einer kaum merklichen Bewegung über seinen Bauch kraulten und dann schliesslich zum Rücken fuhren um ihn einzushamponieren. „Mrhrhh.“ Darak war unglaublich verspannt, die Rückenmuskulatur knochenhart mit deutlich fühlbaren Knoten. Die Trauer setzte sich tief in seinem Körper fest.

Er genoss die Näher und neigte seinen Kopf leicht auf die Seite um sich an ihren anzulehnen.
"Fühlt sich das nicht gleich viel besser an?" Darak schloss seine Augen, schluckte leer, seufzte schwer und nickte.
"Schaut nur, eure Greifen wollen sich wohl auch ein Bad genehmigen!" Darak wie auch Lilith blickten auf. Da segelten majestätisch wie kaum ein anderes Tier sein konnten die Greifen herunter. Phaun und Florencia hatten ihnen wahrlich treue Begleiter geschenkt.
"Gaaaaack gock gock gock!" Der Gehörnte riss seine Augen auf. Drehte sich zu den Greifen hin und starrte nicht schlecht als eine putzfidele – wenn auch wütende – Cattie vom Greifenrücken sprang. „CATTIE!!!“ Darak eilte, rannte, sprang aus dem Wasser seinem geliebten Huhn entgegen und nahm es in seine nassen Arme. Er herzte das Tier. « Ich dachte ich hätte dich verloren. » ächzte er sichtlich ergriffen. „Ich lass dich nie wieder aus dem Auge! Nie wieder hörst du!“ Die Szene war rührend. Dieser grosse starke Kerl der beinahe um sein Huhn weinte als er es in die Arme schloss.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Montag 16. März 2009, 14:03

Die Greife landeten und von ihnen sprang, was Darak wohl nicht mehr erwartet hätte, wiederzusehen. "CATTIE!", rief er lauthals den Namen des Huhns und sprang aus dem Wasser, wobei er Lilith eine ordentliche Erfrischung in Form einer großen Welle verpasste. Die Elfe klatschte nach hinten ins kalte Nass und brauchte einen Moment, ehe sie prustend auftauchte. Aber sie war Darak nicht böse, sondern lehnte sich auf den Brunnenrand, um ihm zuzusehen. Wie herzlich er das wütend gackernde Huhn in Empfang nahm! Ach, da ging einem selbst das Herz auf.
Daraks Augen glitzerten förmlich und er strahlte übers ganze Gesicht. Sein Huhn, seine olle Glucke Cattie, weilte noch unter ihnen. Er hob das Federtierchen hoch und drückte es eng an seinen feuchten Körper. Cattie gackerte nun noch wütender, aber sie verstummte jäh, als Darak sie liebevoll herzte. Die Feuchtigkeit machte ihr scheinbar nichts mehr aus. Sie plusterte einfach ihr Gefieder auf und gab stetig gluckende Geräusche von sich. "Gock ... gock ... gock ..." Sie entspannte sich zusehends.

Der Nichtgenannte stieg aus dem Wasser, kam auf Darak zu und legte ihm wieder eine Hand auf die Schulter. Er drückte ihn freundschaftlich. Alma hingegen rutschte in die Hände klatschend von ihrem Felsen. "Sind wir endlich wieder all beisammen! Das sollten wir feiern." Sie winkte Lilith zu. "Komm aus dem Wasser, Mädchen! Ich lade euch ein. Ja, euch auch", fügte sie an, als einer der Greife seinen Schnabel unter Almas wulstigen Arm schob und geradezu spielerisch an ihrem Rocksaum knabberte.
Lilith entstieg dem Brunnen, trocknete sich mit einem der großen Blätter ab und wickelte es sich dann um die Hüften. Ihre von Blut und Urin durchtränkte Kleidung ließ sie im Wasser zurück. Sollten die Kleidungsstücke ruhig noch etwas einweichen. Auch Carath ließ einen Großteil seiner Sachen im Wasser liegen. Er trug jetzt lediglich noch seine Hose und als Überwurf ebenfalls ein Blatt. Die Maske trug er weiterhin, sie gehörte eben zu ihm wie zu anderen Menschen die Unterhose. Vermutlich waren alle froh, dass Alma ihre Sachen schon gewaschen hatte.

Gemeinsam ging es zu den inneren Ruinen zurück. Der Silberrücken erwartete sie bereits. Er legte den Kopf schief und kam auf Alma zugetrippelt. Dabei stützte er seinen gewaltigen Körper zusätzlich auf den Händen ab, die er halb zu Fäusten geschlossen hatte. Er schnappte die dicke Heilerin und knuddelte sie wie ein Kind seine Lieblingspuppe. Es sah niedlich und zugleich sehr bizarr aus. Wer konnte von sich schon behaupten, Almas ganzen Bauchumfang zu umfassen, um ihr eine Umarmung zu schenken? Der weise Herrscher besaß wirklich gewaltig lange Arme.
"U-ugh", machte er und zeigte mit seinem rechten Fuß zur Treppe hinauf auf ein Plateau, wo noch immer Almas großer Thron stand. Die Heilerin nickte. "Essen, Habba-Habba!", teilte sie dem Gorilla mit und deutete eine entsprechende Geste an.
"Habba-Habba", wiederholte er, führte dann Alma an einer Hand die Stufen hinauf. Weitere Affen erschienen, um Darak, Carath und Lilith den Weg hinauf zu zeigen. Die Greife landeten bereits oben bei ihrem vermissten Artgenossen. Ein Affe, er ging auf zwei Beinen, kam auf die Gruppe zu. "Mit uns essen", brachte er heraus. Er schien als königlicher Übersetzer zwischen dem Herrscher und seinen Gästen zu vermitteln und führte die anderen auf die Plattform.
Oben war ein paradiesisches Festmahl hergerichtet worden. Dort lagen saftige Papayas, Datteln, Kokosnüsse, Bananen, dicke Granatäpfel, Mangos, Orangen, Apfelsinen, Nektarienen, Trauben in grün und violett, Melonen und köstlich aussehende Beeren. In kelchförmigen Blättern waren Honig, Nektar und Wasser aufgetischt. Es handelte sich zwar um eine vegetarische Mahlzeit ohne alkoholische Getränke, aber dafür konnten die Speisen nicht vielfältiger und farbenfroher sein.

Alma saß bereits auf ihrem Thron. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen. Der weise Herrscher fütterte sie mit Trauben und Bananen, während er noch Zeit fand, ihre knolligen Zehen zu massieren. Alma lehnte sich zufrieden zurück. "Lasst es euch schmecken, Freunde!", lachte sie und vertilgte eine halbe Banane mit einem einzigen Happen.
"Bitte ... setzen und essen, dann reden", wies der Hybrid sie an und zeigte auf mehrere weiche Blütenblätter, die den Gästen als Sitzkissen dienen sollten. Einige Totenkopfäffchen hopsten herbei und reichten Nektar und Wasser. Lilith nahm dankend einen der Blätterkelche an. Sie trank den Nektar in einem Zug und atmete dann entspannt aus. "Gegen eine längere Pause bei Almas Freunden habe ich nichts einzuwenden", meinte sie lächelnd. Ihre schlanken Finger griffen vor, um Cattie zu kraulen. Das Huhn genoss es, nicht mehr hoch oben in der Luft sein zu müssen. Es hatte den Schnabel unter das Gefieder geschoben und gluckte leise im Schlaf.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 5. April 2009, 23:37

Darak kriegte in seinem Moment der Glückseligkeit gar nicht mit was um ihn herum geschah. Er konzentrierte sich auf das weiche flauschige Gefieder des Tieres welches er geschickt mit seinen Fingern zu lockern verstand. „Ich lass dich nicht mehr allein.“ Hauchte er. Obwohl er es sich offenbar erlauben konnte denn Cattie schien auch ganz gut auf sich selbst aufpassen zu können. Er lächelte nur als der Nichtgenannte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter legte. Es war unglaublich wie stark Darak zwischen absoluter Hoffnungslosigkeit und grösstem Glück hin und her pendeln konnte. Er war wohl emotionaler als er selbst zugeben würde. Er kriegte mit wie sich die kleine Gruppe verschob und folgte Lilith die sich nur mit einem Blatt bekleidete. Er runzelte die Stirn. „Fressen Affen nicht gern Blätter?“ Er grinste. „Oder Stiere vielleicht.“ Er selbst behielt seine klatschnasse Hose an die immerhin wieder Sauber war. Sie passierten die beeindruckenden Ruinen. „Was für ein Volk hier wohl gelebt haben mag?“ Fragte sich Darak laut ohne wirklich eine Antwort zu erwarten, doch er würde sie ohnehin nicht wahrnehmen denn soeben lenkte ihn der furchteinflössende Silberrücken wieder ab. Wenn dieser sich Bewegte war dies noch die grössere Kontinentalverschiebung als bei Alma. Darak starrte nicht schlecht als der Silberrücken einfach nach seiner Liebsten griff und diese Knuddelte. Jeder der nicht über die Ausmasse und Knautschzonen einer Alma verfügte wäre wohl glatt zerquetscht worden. Man führte sie die vielen moosbewachsenen Stufen hoch zu einem Höhenplateau aus altem Stein. Der Ausblick in den gefährlichen Dschungel war atemberaubend. Die Luftfeuchtigkeit hier oben in kleinen Wolkenschwaden sogar sichtbar. Darak atmete durch. Es war schwer hier Luft zu kriegen weil sie eben so feucht war. Ausserdem war er direkt nach dem Bad schon wieder feucht gewesen.
Darak musterte das reichhaltige und farbige Bankett. Viele der Früchte hatte er noch nie in seinem Leben gesehen aber allein schon ihr Aussehen verriet die Süsse welche sie wohl in sich tragen würden. Das einzige was Darak vermisste war fleisch. „gibt es hier auch Fleisch?“ Flüsterte er zu Lilith. Typisch Mann eben… Der Gehörnte war sehr hungrig lange hatten sie sich schliesslich nur von spärlichem Reiseproviant ernährt und nach Elenas Tod hatte er ziemlich unter Appetitlosigkeit gelitten. Doch heute nicht. Heute war ein guter Tag, denn Cattie erfreute sich bester Gesundheit. Unheimlich war es ja schon bei so mächtigen Wesen zum Essen eingeladen zu sein…

Irritiert beobachtete Darak den Silberrücken dabei wie dieser sich um Almas Hühneraugen kümmerte. Ihm schauderte bei dem Gedanken daran dass das Viech mit diesen Händen auch noch essen würde. „Lasst es euch schmecken, Freunde!" „Danke… eure Majestät.“ Man setzte sich hin. Darak achtete darauf ein Schattenplätzchen zu ergattern damit Cattie nicht Hitze leiden musste. Darak schnupperte am angebotenen Nektar und trank von der klebrigen Masse. „Mrhrm… süss.“ Bemerkte er und schielte zu Lilith hin. Er lächelte als diese sich um seine Cattie kümmerte. Dann blickte er hoch zu Alma. „Du scheinst dich hier ja sehr gut zu arrangieren Alma.“ Meinte er und griff sich eine grosse, lange Banane um diese Genauer zu untersuchen diese irgendwie Suspekt so dass er sie nur misstrauisch musterte ohne sie zu schälen. „Sind das… Tierpenise?“ Meinte er leicht angewidert und legte die Banane ab. Da griff er sich lieber ein paar Datteln die er bereits von Sarma kannte.

"Habt ihr auch Körner?"

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Dienstag 7. April 2009, 11:19

Wenigstens eines hatte er zurück, seine Cattie. Das Huhn war wirklich so tapfer wie seine Namensvetterin, die Piratin. Es hatte brav und still auf dem Rücken des Greifen gewartet. Vermutlich wäre es auch im Urwald selbst zurecht gekommen. Dieses Huhn strahlte Überlebenswillen aus. Nun, im Moment zeigte es nur Zufriedenheit. Leise vor sich hin gluckend kuschelte es sich in Daraks Armen zu einer Kugel zusammen, während der sichtlich fröhliche Gehörnte den anderen die Stufen zum Plateau hinauf folgte. Von dort oben konnte man einen Großteil des Kapayu überblicken. Darak und die anderen erkannten jetzt, wie riesig der Urwald eigentlich war.
"Ich komme mir angesichts der Größe wie ein winziges Blatt in einem Sturm vor", hauchte Lilith an seiner Seite und betrachtete mit großen Augen die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Paradiesvögel stoben gerade aus einer Baumkrone. Ihre Schreie erinnerten an Kriegsrufe, aber ihre schillernden Schwanzfedern glitten wie Kometenschweife über den Himmel. An anderer Stelle entfalteten Blumen ihre mannsgroßen Blüten und reckten sich der Sonne entgegen. An einem anderen Teil des Dschungels wiederum regnete es, wohingegen über der Festung der Affenhybriden die Sonne heiß und unerbittlich schien. Man konnte kaum atmen, denn die Luft war gespickt von kleinen Wassertröpfchen.

"Was für ein Volk hier wohl gelebt haben mag?", fragte sich Darak.
"Welches Volk auch immer, es ist ausgelöscht worden", entgegnete der Nichtgenannte. "Schmerzlich für sie, doch die Affen konnten sich hier ihre Zivilisation aufbauen." Noch immer betrachtete er alles aus dem Blickwinkel seines Ordens. Ob Darak diesen jemals kennenlernen würde? Er sollte es, er war noch immer Schüler von Carath Molsag.

Man setzte sich zum Essen. Alma wurde von dem weisen Herrscher besonders umsorgt. Der Gorilla schien eine Sympathie für ihre Hühneraugen entwickelt zu haben und knetete die Füße ordentlich durch. Alma schien es zu gefallen, gleichzeitig aber schaute sie immer wieder mit ... ja ... hilfesuchendem Blick zu ihren Freunden. Sie zeigte sich hin- und hergerissen zwischen Dankbarkeit für die Gastfreundschaft und Unsicherheit, weil der Riesenaffe ihr derartige Avancen machten.
Darak interessierte sich unterdessen nur für die Mahlzeiten. "Gibt es hier auch Fleisch?"
Ein Affenhybrid trat an die Gruppe heran. Er war der Sprecher des weisen Herrschers, wenn dieser aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage war, seinen Gästen zu antworten. In schlechtem Celcianisch meinte der Hybrid, der eindeutig die Gene eines langarmigen Orang-Utans besaß: "Fleisch? Ich ... schicke Jagdaffen ... essen Schlange?"
Lilith schüttelte sich bei dem Gedanken und dementierte: "Keine Schlange, Danke. Wir geben uns mit den Früchten zufrieden." Der Hybrid nickte und trat wieder in den Hintergrund. Lilith schaute Darak mit einem verzogenen Lächeln an. "Von Schlangen habe ich erst einmal genug. Du sicherlich auch." Sie knuffte ihn, ging so herzlich mit ihm um. Vielleicht färbte Daraks Freude über die unversehrte Cattie auf die Elfe ab.

Carath nahm seine Maske ab und schob sie in einen Ärmel. Er begann von den großen Orangen zu essen, die wie pralle Kugeln in einer Schale aus Blättern serviert worden waren. Darak griff nach einem länglichen, gelben und grkümmten Etwas. Das hatte er nie zuvor gesehen, in Sarma gab es hauptsächlich Datteln. Ja, die kannte er, aber dieses seltsame Gewächs?
Schnell richtete er das Wort an Alma, vergaß im ersten Moment aber wohl seine Frage bezüglich des neu entdeckten Obstes. "Du scheinst dich hier ja sehr gut zu arrangieren, Alma." "W-Was? Oh. Ja. Nachher, wenn wir allein sind, möchte ich mit euch sprechen." Rasch stopfte sie ihren Mund mit einer ganzen Staude Trauben voll, weil der Silberrücken fragend in ihre Richtung schaute. Sie lächelte ihn an, wobei einige Träubchen aus den Mundwinkeln kullerten und zur Zwischenmalhzeit für einige verspielte Totenkopfäffchen wurden.
"Sind das ... Tierpenise?", griff Darak seine Frage wieder auf. Alma verschluckte sich und Lilith lachte ausgiebig. "Das sind Bananen, Darak" Sie nahm eine und schälte sie. Das, was zum Vorschein kam, war einem männlichen Geschlechtsorgan aber nicht unbedingt unähnlich. Lilith grinste Darak an, dann leckte sie in einer zweideutigen Anspielung die Banane ab. Anschließend biss die in das obere Stück und aß. "Probier sie, die sind sehr gesund und machen satt." Die Elfe aß auch noch die übrige Banane und griff anschließend zu einer aufgebrochenen Kokosnuss, um die Milch daraus zu trinken. Um ihre Lippen bildete sich ein reizender Milchbart.

"Habt ihr auch Körner?" Die Frage war unnötig. Cattie reckte den Hals nach den Kernen der einzelnen Früchte aus, die die Affen verputzten. Kerne mochten sie offenbar nicht, hatten aber längst bemerkt, dass das weiße Federtier in Daraks Armen ganz wild danach war. So spuckten sie sie Cattie entgegen und das Huhn pickte brav alles auf.
"Wo werden wir uns ausruhen können, Alma?", erhob da Carath seine Stimme. Vermutlich sah man nicht nur ihm an, dass sie alle einige Stunden Schlaf gut gebrauchen könnten. Alma zeigte zu den Ruinen. "Es gibt sicherere Schlafplätze dort. Die Gorillaweibchen bauen sich Nester aus Blättern und Zweigen. Die sahen sehr bequem aus, vielleicht können wir sie als Betten nutzen - wenn man uns lässt", fügte die dicke Heilerin hinzu und schaute ihren Verehrer an. Der Silberrücken nickte. Er zeigte seine gewaltigen Zähne, als er versuchte, zu grinsen. "Königin schlafen bei mir", raunte er Alma zu und diese schluckte, starrte Darak und die anderen an.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 8. April 2009, 19:41

„Schlange? Oh nein! Die fressen höchsten mich!“ Meinte Darak wenig begeistert von diesem Fleischangebot. Er beliess es lieber bei den Tierpenisen und den Früchten. Es schien nämlich so dass die Affen sonst tendenziell noch bizarrere Nahrungsmittel auftischen könnten. Immer wieder verschmauste er genüsslich eine der süssen Datteln. Die kannte er und die mochte er. Sie erinnerten ihn an seine Heimat. Pelgar hatte er nie als solche Bezeichnet, auch wenn er dort die ruhigen Jahre als Mönch verbracht hatte. Nein, mit der heissen Wüstensonne Sarmas und dem heissblütigen Gemüt derer Bewohner konnte sich der impulsive Mann viel eher identifizieren. Der Gehörnte lächelte als die Amazone ihn knuddelte und er näselte kurz mit ihr als wäre er frisch verliebt und kein zukünftiges Spendermännchen.

" "W-Was? Oh. Ja. Nachher, wenn wir allein sind, möchte ich mit euch sprechen." Darak runzelte die Stirn. „Ja… das wäre wohl nötig.“ Schliesslich mussten sie ja irgendwann weiter und dies möglichst ohne den Silberrücken zu erzürnen. Er beobachtete das Ungetüm dabei wie es hellhörig geworden zu Alma hinsah. Ou scheisse dass kann ja noch heiter werden! Dachte sich Darak. Warum musste es unbedingt ein haushohes Tier sein welches ihn locker zerstampfen konnte welches sich ausgerechnet in Alma verliebte! Warum nicht ein Zwerg, den hätte er leichter verkloppen können. Doch erst musste er eine andere Frage klären. Was zur Hölle hatte er da gerade in der Hand?
Das ist eine Banane! „Ja und dass kann noch immer ein Penis sein!“ Trotzte Darak. Man kannte schliesslich viele Bezeichnungen für das männliche Geschlecht. Banane konnte ein genau so unpassendes Synonym dafür sein wie Beispielsweise Lanze, oder Schwanz. Welches Tier trug schliesslich schon VORN einen Schwanz! Ausserdem hatte das Genital weit andere Aufgaben als ein richtiger Schwanz! Darak versank immer tiefer in seine Grundsätzlichen Namensfragen und driftete für einen Moment ab.

Lilith wusste genau wie sie die Aufmerksamkeit „ihres“ Männchens auf sich lenkte. Darak rutschte unruhig, grosse Augen machend und auf die Banane starrend auf dem Stuhl herum als Lilith diese lustvoll ableckte. „Orhhh…“ Hauchte er angeregt. Sowas versautes hatte er ja noch nie gesehen! „Lilith…“ Hauchte er nur unruhig. All zu lange durfte sie das nicht machen wenn sie ihn nicht ernsthaft reizen wollte. Doch als sie dann gnadenlos und brutal einfach die Spitze der Banane abbiss, schluckte Darak leer. Es…schmerzte allein bei der Vorstellung.
"Probier sie, die sind sehr gesund und machen satt." „Ich.. bleib bei den Datteln.“ Meinte er laut und nuschelte leise: „ich esse keine pflanzenschwänze.“ Vor sich her.

Man klärte die Rastplatzfrage. Doch der Silberrücken machte durchaus besorgniserregende Äusserungen. . "Königin schlafen bei mir.“ Darak war schon das ganze Essen über so mit Penisen beschäftigt dass ihm der Blick in den Schritt des Riesenaffen nicht entging. „Weisst du…“ Meinte er schliesslich ohne gross darüber nachzudenken. „Alma… gehört zu mir… ich möchte das sie bei mir schläft… ich danke dir dass du so guuut auf meine Alma aufgepasst hast…“ Er lächelte nervös. „Wir müssen Kraft tanken und weiter gehen. In die grosse grosse Welt. Wir brauchen Königin Alma! „ Darak bewies mut indem er sich offen für seine dicke Freundin einsetzte.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 9. April 2009, 23:50

Ob dies der Nachteil an einem Leben im Dschungel war? Nur Schlange als Fleischkost? Unter diesen Umständen zog man ein stressiges Städterleben sicherlich vor, dort war es auch selten so bedrückend heiß. Dabei war die Sonne allein nicht einmal daran Schuld, sondern zudem die hohe Luftfeuchtigkeit und die ausbleibende Brise, von der man sich etwas Erfrischung hätte er hoffen können. Aber eines musste man dem Kapayu lassen: er brachte sagenhaft köstliche Früchte hervor, die an keinen anderen Ort Celcias hätten reifer und saftiger sein können!
Darak liebte vor allen Dingen die Datteln. Bei denen konnte er sich wenigstens sicher sein, nicht in irgendwelche genitalen Pflanzenerzeugnisse zu beißen. Liliths Worte schienen ihn ja nicht gerade zu überzeugen, aber man sah ihm an, dass er die heitere Stimmung, das gute Essen, Catties weiche Federn auf seinem Schoß und die Nähe der Elfe genoss. Die beiden näselten liebevoll miteinander. Die Affenhybriden hielten sie offenbar für ein Pärchen, denn um Geschwister zu sein, dafür schauten sie zu verschieden aus.
Lilith lächelte ihn an. Ihre Augen schimmerten wie zwei Amethyste und sie strahlte förmlich. Aber dieser Moment wurde von Alma gestört, die dringend mit den anderen reden wollte - später, wenn sie unter sich waren. Ob das funktionierte? Der Riesengorilla schien nicht erpicht darauf, seine gefundene Traumfrau einfach aus der Hand zu geben. Geradezu besessen knetete er Almas Füße, so dass diese von neuem abgelenkt wurde.

Auch der Gehörnte hatte seine Aufmerksamkeit wieder auf etwas Anderes gerichtet. Die Bananen ließen ihn nicht los, erst recht nicht, wenn Lilith damit sündige Spielchen trieb. Sie schleckte beinahe schon lüstern über das mattgelbe Fleisch der Frucht. Handelte es sich überhaupt um Obst? Daraks Penistheorie nahm kein Ende ... trotzdem musste er der Elfe weiterhin zusehen und wurde dabei immer unruhiger. Ja, sie wusste, wie man das Feuer in einem Männchen entfachte - und sie kannte die Methoden, dieses Feuer schlagartig erlöschen zu lassen. Damals hatte sie Darak ein Halsband der Züchtigung umgelegt. Heute ... biss sie den oberen Teil der Banane ab und kaute auch noch genüsslich auf ihm herum.
"Ich ... bleib bei den Datteln." Die Elfe musste kichern und verschluckte sich beinahe. "Dann verpasst du aber was!"

Alles in allem war es ein entspannt lustiges Abendessen. Sogar Carath ließ sich einmal kurz über Darak seltsame Theorie aus. Er stellte die Frage, ob Liliths bizarre Essgewohnheiten dem Pflanzenstück noch Schmerzen zufügen konnten und ob es dem Baum sehr wehtat, wenn man ihn an seiner gewaltigen Staude ... beschnitt.
Bei Alma löste es für einen Moment jegliche Hemmungen und sie prustete drauf los, dass es klang als verendete irgendwo im Urwald ein Walross. Dies erinnerte Darak daran, was der Gorilla vor hatte. Er wollte Alma diese Nacht nicht von der Seite weichen. Die Tonne allerdings sah alles andere als begeistert aus. Gut, sie besaß dieselbe missgelaunte Mimik wie immer, aber wer schon eine Weile mit ihr reiste - so wie Darak -, der erkannte die kleinen Unsicherheitsmerkmale, die ihr wabbeliger Körper ausstrahlte. So rieb sich die Heilerin beispielsweise immer wieder unscheinbar die Hände oder strich sich eine ihrer fettigen Strähnen zurück - etwas, das Alma üblicherweise wie jeder andere, der ihre Haare aus der Nähe gesehen hatte, vermied.

Darak erkannte schnell, dass es nur noch eine Möglichkeit gab. Sie war geisteskrank und selbstmörderisch, aber er fand keine Alternative. Und er war hier das Männchen! "Weißt du ...", richtete er seine Worte an den Weisen Herrscher. "Alma ... gehört zu mir ... ich möchte, dass sie bei mir schläft ... ich danke dir, dass du so guuut auf meine Alma aufgepasst hast ..."
Während Darak sich einige Worte abrang, verengten sich die grauen Augen des Silberrückens zu Schlitzen. Er schnaubte und man konnte erkennen, dass sich die Haare auf seinen Schultern und im Nacken aufrichteten. Die ganze silberne Linie, welche bis zu seinem Steißbein reichte, stand erstarrt und kerzengerade wie ein Hahnenkamm. Der Gorilla drückte seinen massigen Körper mit den krummen Fäusten nach oben. Er ließ von Alma ab und beugte sich zu Darak herüber, quer über dessen Schale mit Datteln. Sein unangenehm riechender Atem stob dem Gehörnten entgegen. Auf einmal waren die großen Zähne sehr nahe. Bedrohlich nahe.
"Alma ... ist ... dein Weibchen?" Der Weise Herrscher hob den Kopf und fixierte Lilith mit seinen schmalen Augen. "Nicht sie ist es?" Lilith schüttelte sofort den Kopf. "I-ich ... bin Amazone." Der Gorilla legte den Kopf leicht schief. Das Wort kannte er nicht. Aber er schien zu verstehen, dass Darak Besitzansprüche an Alma stellte. Und das gefiel ihm überhaupt nicht.

Der Silberrücken richtete sich auf. Mit einem Mal wurde es sogar im tosenden Urwald ganz still. Die Affen und die Hybriden schwiegen, schauten nur ihren Herrscher an. Würde er seinem Titel der Weisheit gerecht werden oder Darak direkt zerquetschen?
Er hob seine gewaltigen Fäuste. Dann riss er die Linke in die Höhe. "Wir machen Wettkampf ... um Alma-Affin! Wer gewinnt zwei von zwei und einem ... Wettkampf, der kriegen Alma."
"Ich hab da wohl auch noch ein Wörtchen mitzure..."
"Still, Königin! Du schweigen, dein Leben in unseren Händen." Der Gorilla schaute wieder Darak an. Nun riss er die rechte Hand hoch und zeigte drei Finger. "Zwei und einen Wettkampf. Erstens Lliane schwingen. Zweitens Kokosnussklettern. Zwei und einstens ... brüllen. Du bereit?"
Alles starrte Darak an.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 14. April 2009, 21:03

Der Gehörnte verstummte sofort und erstarrte als der Silberrücken ihn mit seinem eisigen Blick fixierte. WAS HABE ICH NUR GESAGT?!! Für eine Werbung um Alma zu sterben war… mehr als ärgerlich. Er starrte zu dem mächtigen Weisen Herrscher hoch als dieser sich erhob. Scheisse scheisse scheisse!!! Daraks Verstand wollte sich schon von seinem Herrn verabschieden. Leichte Panik tat sich im Ex-Minensträfling auf. Wie eine verkrampfte Statue hockte der Gehörnte da und starrte nur noch. Er fühlte sich so winzig, so unendlich klein auch wenn er unter Menschen ein halber Riese war. Seine Augen weiteten sich als der Gorilla seine riesige Faust hob. „I..ch…“ Er wollte nicht sterben! Nicht heute! Heute war sooo ein schlechter Zeitpunkt um es zu tun. Oh er wünschte sich dass er schon bei den Amazonen wäre.

"Wir machen Wettkampf ... um Alma-Affin! Wer gewinnt zwei von zwei und einem ... Wettkampf, der kriegen Alma." Darak hatte bereits die Augen geschlossen und erwartete den Rückenmark zermalmende Schlag. Doch er kam nicht. Er öffnete sein linkes Auge und guckte forschend herum. „Wettkampf?“ Es dauerte eine Weile bis sein Hirn diese Information verarbeitet hatte. Er würde also noch nicht sterben – zumindest nicht gleich. Hilfesuchend starrte er zu Alma die sich auch einschalten wollte doch der Weise Herrscher war nicht bereit zu hören.

Der Gorilla schaute wieder Darak an. WARUM HALF IHM DEN KEINER! Seine Panik wollte einfach nicht geringer werden.

"Zwei und einen Wettkampf. Erstens Lliane schwingen. Zweitens Kokosnussklettern. Zwei und einstens ... brüllen. Du bereit?" … Wieder brauchte sein Hirn eine Weile. „Ahh.. ich habe das noch nie gemacht…“ Er kämpfte schliesslich nicht jeden Tag um Alma. Aber es war besser als sich mit dem Silberrücken zu schlagen. Definitiv. „Was… geschieht… mit dem Verlierer? Der.. .bleibt weiterhin Gesund und am Leben oder? Nix… mit Tot… und so oder?“ Daraks Stimme klang so hell und feind, beinahe schüchtern.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 15. April 2009, 15:30

Darak wähnte sich schon im Totenreich. Da war sein Mundwerk mal wieder schneller als der Verstand gewesen. Doch es kam nicht zum letzten vollendenden Schlag, der das Leben des Gehörnten aushauchen sollte. Stattdessen wurde ihm ein Wettstreit um Alma angeboten - genauer gesagt: er wurde festgelegt. Darak nahm bereits daran teil, wenn es nach den Wünschen des Weisen Herrschers ging und nur sein Wort allein zählte hier.
Nun, er hätte auch versuchen können zu widersprechen, aber dann wäre es an dieser Stelle wohl wirklich das Ende des Darak Luthrokar geworden.

Alle starrten den Weisen Herrscher an. Liliths Kinnlade stand offen. Sie konnte nicht fassen, was hier gerade geschah. Der Nichtgenannte verzog keine Miene, aber seine Augen zeigten Sorge. Fürchtete er um seinen Schüler oder allein um die Schwere des Wettstreites?
Alma war die einzige, die sich zu Wort meldete, aber jenes schnitt der Affenherrscher mit einer Ruhe gebietenden Geste ab. Seine Augen waren auf Darak gerichtet, während er die einzelnen Disziplinen erklärte. Drei an der Zahl sollten es werden. Die letzte Aufgabe war Brüllen. Das sollte doch zu meistern sein. Aber Llianen schwingen und ... Kokosnussklettern.
Alma bezweifelte, dass Darak überhaupt wusste, was Kokosnüsse waren. Sie musste ihn auf dieses kleine Turnier vorbereiten. Ach, wenn sie überhaupt Zeit dafür bekamen! Vielleicht ging es sofort los?

"Ahh ... ich habe das noch nie gemacht ..." Der Weise Herrscher schnaubte. Speichel tropfte aus einem seiner Mundwinkel. "Dann du besser hättest mich nicht rausgefordert", knurrte er Darak entgegen. Er nahm diese Werbung um Alma offensichtlich sehr ernst. Ihm gefiel das pralle Weibchen mit den vielen weichen Speckrollen. Er liebte es, diese zu kneten und freute sich schon auf eine gemeinsame Nacht. Er würde Alma begatten, wie es ihr gebührte.
Die Heilerin schluckte.
"Was ... geschieht ... mit dem Verlierer? Der ... bleibt weiterhin gesund und am Leben, oder? Nix ... mit Tod ... und so, oder?" Der Silberrücken öffnete sein gewaltiges Maul. Jetzt konnte Darak die scharfen Zähne dieser Bestie doch noch sehen. Er kreischte lauthals und viele Affen stimmten in seinen Lärm mit ein. Tatsächlich aber lachte der Weise Herrscher nur. Seine Pranke donnerte auf Daraks Schulter und er drückte sie, dass es schmerzte. "Lustiger Mann ... das ist Wettstreit, kein Tötungskampf. Der Verlierer bekommt die Alma-Affin nicht. Und er wird auch nicht mehr um die Alma-Affin kämpfen!" Dies betonte der Gorilla sehr genau. Er ging offenbar schon davon aus, als Sieger aus dem Wettstreit zu kommen. Der im Moment entstehende Vertrag sicherte ihm weitere Werbung um sein begehrtes Weibchen ab. Niemand dürfte es ihm dann jemals wieder streitig machen. Almas Miene war bleich und ihr Blick furchtsam. Ganz klar, sie wollte hier nicht unter Affen versauern.

Das Gorillamännchen hob die gewaltige Hand von Daraks Schulter und streckte sie ihm hin. "Einverstanden, Mitstreiter? Dann lasst Wettstreit beginnen, wenn Sonne wieder auftaucht und Dunkelheit vertreibt!" Die Affen kreischten bestätigend. Die meisten unter ihnen verteilten sich nun auf den Rest der Ruinen. Der Affenherrscher pfiff einen Hybriden zu sich und murmelte ihm etwas zu. Dann stolzierte er auf allen Vieren noch weiter das Plateau herauf zu einer Höhle, in der er offenbar nun ein Verdauungsnickerchen halten wollte.

"W-was ... war das?!", brabbelte Lilith und kam erneut an Daraks Seite. Sie tätschelte Catties Kopf, die schlummernd in Daraks Arm hing. Die Elfe brauchte das zur Beruhigung und um das eben Gesagte zu verarbeiten. Auch Carath gesellte sich hinzu. "Es scheint, Darak nimmt nun an einem kleinen Wettkampf teil. Es ist sehr edel von dir, Alma auf diese Weise retten zu wollen."
"DASS DU JA GEWINNST!", drohte die Tonne und ihre Stimme zitterte nicht nur wie bei den meisten Ängstlichen, nein, sie bebte und donnerte wie kurz vor einem Vulkanausbruch. Der Affenhybrid trat an die Gruppe heran. Er verneigte sich leicht wie ein Herold vor einer Schar hoher Herrschaften. "Bringen ... Nester ... schlafen."
"JA!", meinte Alma. "Das kann ich jetzt gut gebrauchen. SCHLAF, RUHE ... ja." Sie schnaufte. Ihr ging der bevorstehende Wettkampf wohl näher sogar noch als Darak. Eilig machte sie sich daran, dem Hybriden zu den inneren Ruinen zu folgen, in denen es jede Menge Gorillanester gab, die wie gewaltige Gras- und Blattbetten zur Verfügung standen.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Samstag 25. April 2009, 18:56

Dumm. Wie konnte er nur in einem Anflug von absoluter Idiotie so fahrlässig mit seinem eigenen Leben umspringen indem er ein Wesen dass mindestens drei mal so gross und zwei mal so breit wie er selbst war, nur zum um ein Weibchen dass er noch nicht mal begehrte (bei den Göttern!) wahrlich NICHT begehrte zu buhlen?!

Allein schon das Ausmass diese Spontanen zur Schaustellung absoluter Eigengefährdung musste doch einem schon zu denken geben. Doch genau dass war ja das Problem welches Darak plagte, sein Mundwerk war nicht selten schneller als die Gedankengänge in seinem Hirn.

Wie zur Salzsäule erstarrt fixierten Daraks grau-blaue Augen einen langen Speichelfaden der gerade in einer beinahe schon zynischen Gemütlichkeit aus des weisen Herrschers Mundwinkel troff. Der Geöhrnte schluckte leer in den Vorstellungen gefangen dass eben ein ähnlicher Faden seinen Körper schon bald umschlingen würde um ihn leichter verdaulicher zu machen. Einer Schlange entkommen, doch dann gefressen von einem Riesenaffen. Eine gewaltige Leistungssteigerung…
"Dann du besser hättest mich nicht rausgefordert" „Im Nachhinein ist man immer schlauer…“ Murmelte Darak abwesend wirkend vor sich her und schaffte es endlich seinen Blick vom Affen zu lösen. Er musterte Alma, die ruhig auf dem Thron sass, nun zumindest so ruhig wie ein Mensch ihres Umfanges eben überhaupt sein konnte.

Der Augenblick war gekommen seinem unabwendbaren Schicksal endlich gegenüber zu treten. Er stellte die Frage der Fragen, wann und wie schnell sein Ableben denn nun sein würde… und er erfuhr von seiner Verschonung. Vielmehr war der Preis einer Niederlage bei dieser Werbung die Tatsache schändlich ohne das begehrte Weib die Zukunft verbringen zu müssen. Darak wusste schon jetzt dass er damit sicherlich gut leben können würde. Doch Alma war seine Freundin und selbst er wollte nicht dass sein Speckröllchen von so einem… MANN… begattet werden würde.

Ausserdem war er eineer der vielen Personen welche wirklich behaupten konnten Alma durchaus einiges schuldig zu sein.

Das grollende Lachen des Affens wobei sich sein gewaltiger Wams in ein einzelnes Wellenbad verwandelte hinterliess in Daraks Eingeweiden ein deutlich spürbares Vibrieren. Darak der noch gar nicht richtig begriffen hatte dass er die Nacht wohl doch noch überleben würde keuchte auf als der Gorilla in seinem Anflug von Heiterkeit die mächtige Pranke auf ihn quetschte und seine Schulter drückte. Der Weise Herrscher konnte vermutlich Knochen brechen mit dem Kraftaufwand der ein Mensch brauchte einen Zahnstocher zu knicken. Zum Glück begehrte er Alma und nicht Lilith, die wäre hätte sich vermutlich allein schon beim herum heben einige Knochen gebrochen.

Darak sah zur riesigen schwarzen Pranke des Affen hin und legte seine vergleichsweise mickrige Hand in die seine. Die Haut des Herrschers fühlte sich ledrig und rau an, vermutlich vom vielen Klettern. „Abgemacht.“ Die ganze Nacht Zeit um zu fliehen… Er nickte. Schliesslich war der Wettstreit besiegelt und die Affen wandten sich ihrer Tätigkeiten zu. Der Herrscher hingegen legte sich hin, schliesslich wollte er sicherlich ausgeruht sein für den morgigen Kampf. Darak war es empfohlen das selbige zu tun doch er dachte bereits in ganz anderen Bahnen. Doch dabei hatte er wohl nicht mit seinen Freunden gerechnet. Auf Liliths Frage wusste er selbst nur eine Antwort. „Luthrokarsche Idiotie.“ Bei Carath hingegen verkrampfte er sich.

"Es scheint, Darak nimmt nun an einem kleinen Wettkampf teil. Es ist sehr edel von dir, Alma auf diese Weise retten zu wollen." Der Gehörnte drehte sich zu seinem Meister des Schmerzes um und sah ihm eindringlich an. „Carath… wir werden natürlich von hier verschwinden! Hast du ernsthaft das Gefühl ich hätte auch nur einen Hauch einer Chance bei diesem Kackinussklettern und Lianenpeitschen zeug?!“ Flüsterte er ihm sichtlich angespannt entgegen. „Wir werden abhauen! Am besten wenn sie alle schlafen!“ Darak war der letzte der an seinen eigenen Sieg glaubte.

Darak unterbrach seine unterredung kurz als der Affenhybrid zu ihnen stiess und sie in ihre „Nachtlager“ einwies. Er folgte der Trupe und hockte sich schliesslich auf eines der angebotenen Blätter. „Los wir müssen uns beraten!“ Meinte er nervös.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Dienstag 28. April 2009, 11:55

Inzwischen war Darak der bloßen Ansicht, dass seine Herausforderung einfach nur dumm gewesen war. Und damit lag er garnicht so falsch. Wie sollte er denn bloß gegen einen derartigen Koloss wie den Weisen Herrscher ankommen? Noch dazu in Disziplinen, die ihm nichts sagten. Kokosnussklettern? Was sollte das überhaupt sein? Hoffentlich war diese Kokosnuss kein noch erschreckenderes Wesen als die Schlange oder die wilde Affenhorde.
Aber grundsätzlich zeigte sich hier eines: Daraks Herz hatte die Entscheidung getroffen und zwar vor seinem Hirn. Er war Alma so schrecklich vieles schuldig, er musste sie einfach aus den Klauen des Silberrückens retten. Sie war zu ... massig, um eine Flucht im Alleingang zu schaffen. Sie brauchte ihren gehörnten Lieblingspatienten. Endlich könnte er auch einmal etwas für sie tun - könnte er? Die Aufgaben klangen zu bizarr. Höchstens im Brüllen hätte Darak vielleicht den Hauch einer Chance. Er plante bereits schweigend die Flucht.

Sie machten sich auf den Weg zu ihren Schlafstätten. Ein Hybrid führte sie dorthin. Lilith folgte ihm auf dem Fuße, während sich Darak und Carath ein wenig zurückfallen ließen. Der Gehörnte musste mit seinem Lehrmeister der Schmerzen sprechen. Ja, DAS passte jetzt. Wollte Carath ihn etwa wieder in seine Schmerzlehren einführen, indem er daran glaubte, er könne es mit dem Riesenaffen aufnehmen? Oh, es würde eine Menge Schmerzen geben und in dieser Hinsicht war Valrocks Bruder ja ein Fanatiker und Masochist. Indem er Darak Mut zusprach, die Herausforderung zu meistern, wurde er zusätzlich noch zum Sadisten.
Darak musste ihm klarmachen, dass der Wettbewerb keine Lösung war. "Carath ... wird werden natürlich von hier verschwinden! Hast du ernsthaft das Gefühl, ich hätte auch nur einen Hauch einer Chance bei diesem Kackinussklettern und Lianenpeitschenzeug?!" Wo Darak selbst in der Stimme angespannt war, blieb Carath ganz ruhig. Sein Gesicht war wieder unter der ausdruckslos schauenden Kupfermaske verborgen. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass du dem Affen in den Hintern treten wirst." Er sagte es ohne jeglichen Zweifel in der Stimme. Er war wirklich von Daraks Künsten überzeugt. Vermutlich fügte er deshalb an: "Du hast meinen Bruder von dieser Welt getilgt. Du hast das Unmögliche erreicht und du lebst noch. Ich glaube an dich, Darak Luthrokar."
"Wir werden abhauen! Am besten, wenn sie alle schlafen!" Carath seufzte. Er ließ ein wenig die Schultern hängen und schüttelte langsam den Kopf. "Wie du meinst", sagte er dann nur und schloss zu den übrigen auf.

Sie erreichten die Gorillanester. Diese waren von den halb eingebrochenen Wänden eines ehemaligen Gebäudes umschlossen. Über ihnen wuchs ein Geflecht aus Ästen und Lianen, das mit seinem üppigen Blätterdach, aus dem Insekten wild zirpten, sogar einen Sturm würde abhalten können. Sollte es über Nacht regnen, blieben sie trocken. Regen war im Dschungel keine Erfrischung, denn die schwüle Luft sorgte dafür, dass man einfach nur nass wurde und sich anschließend immer noch klebrig und verschwitzt fühlte.
Alma ließ sich plump auf eines der Nester fallen. Sie bestanden aus gigantischen Blättern, kleinen Fellfetzen anderer Tiere und Zweigen. Sie waren überraschend bequem, auch wenn Kissen und Decke fehlten. Nun, Letzteres würde man bei der vorherrschenden Hitze ohnehin nicht brauchen.

"Los, wir müssen uns beraten!" "Was willst du noch besprechen?", brummte Alma von ihrem Platz aus. "Hast du vor, den Wettbewerb zu sabotieren?"
"Darak ... will flüchten", warf der Nichtgenannte ein. Sein Blick flog über die Runde. Almas Augen folgten ihm und blieben schließlich an Darak haften. "Kannst du vergessen. Hab ich auch schon versucht, außerdem müsstest du dann sie tragen ... oder wieder wecken." Alma zeigte auf Lilith. Die Elfe hatte sich sofort in eines der Nester gelegt und war vermutlich noch in der Handlung eingeschlafen. Ein Fuß hing schlank wie ein Gerstenhalm über den Nestrand. Lilith schlief. "Armes Ding", meinte die Heilerin, dabei war sie es doch, die im Grunde arm dran war. Sie würde von einem Gorilla bestiegen werden. Der erste, der es wagte? Nein, Alma hatte Kinder ...
"Sie ist so erschöpft von den Strapazen. Am besten ruht ihr euch alle aus. DU besonders, Darak. Du brauchst all deine Kräfte morgen." Alma war offensichtlich nicht gewillt, an der Beratung teilzunehmen. Sie schaute aber weiterhin zu und legte sich selbst noch nicht zur Ruhe. Sie wollte wenigstens mitbekommen, was Darak noch so ausheckte.
Die Dicke wusste, dass eine Flucht unmöglich war. Sie hatte es ja selbst bereits versucht. Wegrennen nützte nichts. Die Affen schliefen nie alle gleichzeitig, alarmierten sich durch ihre kreischenden Laute und waren in den Bäumen viel schneller unterwegs als ein Mensch. Außerdem besaßen sie im Gegensatz zu ihnen die Orientierung im Kapayu. "Ein sinnloses Unterfangen", murmelte Alma.

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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 6. Mai 2009, 01:32

"Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass du dem Affen in den Hintern treten wirst." Carath war ja in Daraks Augen schon immer ein sehr seltsamer Kerl gewesen aber dass er Situationen SO falsch einschätzte war selbst für den Gehörnten neu. „Das ist ja schön wenn du davon überzeugt bist aber damit lässt sich Alma auch nicht retten! Ich muss es WIRKLICH auch tun können! Und das ist doch wahnsinn! Hast du dir dieses Viech denn nicht angeschaut?! Dagegen bin ich nicht mal ein Mückenstachel verflucht nochmal! Kapierst du es denn nicht?! Das ist ein Gorilla! Ein Tiermensch. Ein… Ungetüm! Ein paarungswütender Mann! Was glaubst du was DER für Kräfte freisetzen wird um zu bekommen was er will?!“

"Du hast meinen Bruder von dieser Welt getilgt. Du hast das Unmögliche erreicht und du lebst noch. Ich glaube an dich, Darak Luthrokar." „Na herrlich! Ich sage dir das mit dem Glauben kann verdammt in die Hose gehen und du weisst dass ich hier aus Erfahrung spreche! ICH habe an einen klötenamputierten GOTT geglaubt und es hat genau GAR NICHTS gebracht und du glaubst ICH könnte es besser?! Ausserdem… gemordet habe ich schon über 40 Mal da weiss ich wie es geht… aber Kokosnussklettern?!?!?!“

Es war makaber wie er seine „Morderfahrungen“ in seinen Satz eingearbeitet hatte aber er wollte damit verdeutlichen dass Valrock nicht im geringsten mit dem weisen Herrscher zu vergleichen war.

Immerhin sah Carath seine Argumentation ein oder wollte nicht mit ihm streiten .Darak sollte es recht sein. Er stiehl sich lieber unehrenhaft MIT Alma davon als ehrenhaft ohne. Als sie gerade ihre Nachtstätten bezogen hatte rief Darak bereits die Krisensitzung aus.
„Was willst du noch besprechen? Hast du vor, den Wettbewerb zu sabotieren?" „UND ob ich das vor habe!“ Setzte Darak nervös an. Warum war er der einzige der wirklich davon ausging dass er keine Chance hatte? Waren die anderen so verblendet? "Darak ... will flüchten" Petzte der Nichtgenannte. „PHA!“ Flüchten klang in Daraks Ohren nicht schön.

"Kannst du vergessen. Hab ich auch schon versucht, außerdem müsstest du dann sie tragen ... oder wieder wecken." Darak schielte zu Lilith herüber. Als er sie so betrachtete wurde ihm ganz warm ums Herz. Wehmut drang sich ihm auf und Sehnsucht. Nach Elena. Er seufzte schwer. Es stach in seinem Herzen.
"Sie ist so erschöpft von den Strapazen. Am besten ruht ihr euch alle aus. DU besonders, Darak. Du brauchst all deine Kräfte morgen." „UND WIE GLAUBST du soll ich das Morgen gewinnen bitteschön?!“ Warf Darak nervös ein. Warum musste er immer der Macher sein? Warum konnte der Nichtgenannte nicht für ihn antreten wenn er doch alles so gelassen sah?! „Tritt doch du gegen den Gorilla an.“ Brummte er seinem Schmerzmeister entgegen. „Du scheinst viel wendiger und schneller zu sein als ich!“ Er seufzte. „Ich schaff das doch nie! Ich weiss nicht mal was ich morgen tun muss!!!“

Der Affe hatte einn deutlichen Heimvorteil...

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 7. Mai 2009, 20:14

Offenbar glaubten sie alle an Darak. Sie glaubten wirklich daran, dass er es mit diesem Koloss von Gorilla aufnehmen und Alma retten konnte. Jedenfalls schien niemand seiner Freunde es eilig zu haben, fliehen zu wollen. Der Nichtgenannte sowieso nicht. Er wollte seinen Schüler kämpfen sehen. Alma meinte, sie habe es schon vergeblich versucht und Lilith ... die Elfe schlief bereits selig. Wie erschöpft sie doch gewesen war und hatte sich nichts anmerken lassen! Jetzt, da ein Lager zum Ausruhen gerufen hatte, war die Schläfrigkeit stärker als der Wille gewesen. Ruhig atmend lag sie in einem der Gorillanester und regte sich kaum mehr.
Vermutlich träumte die Elfe sogar davon, dass Darak den Wettstreit für sich entscheiden würde. Der Gehörnte blieb jedoch stur und war nicht davon überzeugt, es mit dem weisen Herrscher aufnehmen zu können. Ha, mit einem gigantischen Gorilla!

"Das ist ja schön, wenn du davon überzeugt bist, aber damit lässt sich Alma auch nicht retten! Ich muss es WIRKLICH auch tun können!" Carath nickte, ohne aufzusehen. Er glättete die Blätter seines Nestes. "Und das wirst du." Er glaubte WIRKLICH daran!
"Hast du dir dieses Viech denn nicht angeschaut?! Dagegen bin ich nicht mal ein Mückenstachel, verflucht nochmal! Kapierst du es denn nicht?! Das ist ein Gorilla! Ein Tiermensch. Ein ... Ungetüm! Ein paarungswütender Mann!"
"Und du bist Darak Luthrokar", gab er nur zurück. Alma hockte noch vor ihrem Nest. Offensichtlich wollte sie sich lieber an der Diskussion beteiligen als sich schon schlafen zu legen. Wahrscheinlich war sie aber auch nur aufgeregt, immerhin ging es morgen früh um ihre Zukunft. Trotzdem runzelte sie die Stirn, musterte Darak und konnte sich den Scherz einfach nicht verkneifen: "Also, alles, was du jetzt aufgezählt hast, passt auch zu dir ... nagut, kein Gorilla, aber ..."
Carath grinste hinter seiner Maske. Er war froh darum, sich jetzt aufzuhaben.

Doch das Grinsen verschwand, als er hörte, wie viele Seelen Darak bereits auf dem Gewissen hatte und wie leichthin er darüber sprach. Quälten sie ihn nicht? Er hatte immer geglaubt, die Toten kämen zu ihren Mördern, um es diesen heimzuzahlen. Er fürchtete einen solchen Schmerz, denn jener entstand im Geiste. Keine Meditation könnte diese Art Pein komplett an die Umwelt abgeben, denn die Umwelt war es, die ihn verursachte. Aus diesem Grund ... hatte er seinen Bruder nicht selbst töten wollen und für jene Tat bewunderte er Darak. Der nahm es so leicht hin! Er kam mit dem Wissen zurecht, einen Menschen getötet zu haben. Einen? Vierzig!
Carath schaute auf. Er sah Darak lange und schweigend an. Alma erklärte unterdessen, was sich de Gehörnte unter der Disziplin des Kokosnusskletterns vorstellen konnte. "Ganz genau weiß ich es ja selbst nicht. Aber Kokosnüsse kenne ich. Die sind fast so hart wie dein Kopf, HA! Sie wachsen auf langen Bäumen, die man Palmen nennt und die es nur im Urwald oder vereinzelt an Stränden Celcias gibt. Die Affen klettern dort oft hoch, greifen sich die kopfgroßen Nüsse und werfen sie zu Boden. Im Innern ist eine sehr leckere Milch. Der weise Herrscher hat sie mich trinken lassen. Ohhhh ja, die war ECHT LECKER! Vermutlich musst du so etwas machen."

"UND WIE GLAUBST du, soll ich das morgen gewinnen, bitteschön?!" Alma zuckte mit den Schultern. "HE, die Idee kam von dir! Ich dachte, du hast einen Plan - einen KLUGEN Plan", fügte die dicke Heilerin an. Wegzulaufen war in ihren Augen kein Plan, zumindest nicht, wenn mehrere Dutzend Affen einen durch den halben Urwald jagen würden. Diese Aufgabe erschien ihr genauso unlösbar wie die Disziplinen, die Darak zu bestreiten hatte. Sie hatte keine Idee. Dafür kam dem Gehörnten eine ganz neue in den Sinn. Er wandte sich an Carath Molsag. "Tritt doch du gegen den Gorilla an. Du scheinst viel wendiger und schneller zu sein als ich! Ich schaff das doch nie! Ich weiß nicht mal, was ich morgen tun muss!!!"

"Was immer es sein wird", antwortete der Nichtgenannte, "du wirst es meistern. Das Brüllen dürfte dir nicht schwerfallen und dann musst du nur noch eine der beiden übrigen Wettkämpfe bestehen und wir können Alma mitnehmen."
"Und wenn du verlierst", warf die Tonne ein, rutschte zu Darak herüber, nahm ihn spielerisch in den Schwitzkasten und verpasste ihm eine Kopfnuss. "Dann können wir ja immer noch versuchen, abzuhauen. Was meinst du?"
"Ihr vergesst eines", ließ sich plötzlich eine sehr liebliche Stimme vernehmen. Lilith hatte gar nicht geschlafen?! Oh doch, hatte sie. Aber die heftigen Diskussionen hatten sie ebenso schnell wieder in den Wachzustand versetzt. Gähnend stützte sie den Kopf auf ihren Armen ab und schaute verschlafen in die Runde. "Wir haben doch die Greife und Affen können nicht fliegen." Sie tätschelte Cattie, die sich in ihrem Nest eingerollt hatte und den Schnabel tief ins Gefieder steckte. Das Huhn ließ sich von den anhaltenden Gesprächen nicht stören.

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Darak Luthrokar
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Re: Affentheater

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 19. Mai 2009, 12:32

"Und du bist Darak Luthrokar"“ OH! Toll! Herrlich! ICH bin Darak Luthrokar. Seit wann ist dies ein Erfolgsprädikat?!“ Schnaubte der Gehörnte. Ihm gefiel die Rolle des Märtyrers nicht, nicht heute zumindest. Warum musste ausgerechnet er in die Situation kommen gegen einen Riesengorilla anzutreten?! Wieder einmal war sein Schicksal bemüht ihm eine volle Breitseite an Komplikationen ins Leben zu würgen. Vielen Dank auch! Dachte er zynisch.
"Also, alles, was du jetzt aufgezählt hast, passt auch zu dir ... nagut, kein Gorilla, aber ..."

Unter anderen, entspannteren Umständen hätte der Gehörnte bestimmt darüber lachen können, doch nicht jetzt, nicht heute, eine Nacht vor dem Wettstreit wo es darum ging Almas fetten Arsch zu retten. Gerade SIE sollte sich eigentlich auch nicht zu solchen Witzen hinreissen lassen.
Nichts ahnend davon welche Gedanken sich gerade in dem maskierten Mann abspielten.

"Ganz genau weiß ich es ja selbst nicht. Aber Kokosnüsse kenne ich. Die sind fast so hart wie dein Kopf, HA! Sie wachsen auf langen Bäumen, die man Palmen nennt und die es nur im Urwald oder vereinzelt an Stränden Celcias gibt.“ Darak legte den Kopf schief. Eine grosse Nuss von einem Baum pflücken also?!

“ Die Affen klettern dort oft hoch, greifen sich die kopfgroßen Nüsse und werfen sie zu Boden. Im Innern ist eine sehr leckere Milch. Der weise Herrscher hat sie mich trinken lassen. Ohhhh ja, die war ECHT LECKER! Vermutlich musst du so etwas machen." „Eine Nuss die Milch gibt?!“ Darak starrte Alma irritiert an. Kühe gaben Milch, Kamele, Ziegen… aber Nüsse?! „Haben die Zitzen oder was?!“ Fragte der Gehörnte ungläubig. Er stellet sich gerade vor wie es wohl war eine aufgebrochene Nuss zu melken. Ihm schauderte es bei dem Gedanken.


"HE, die Idee kam von dir! Ich dachte, du hast einen Plan - einen KLUGEN Plan",
„NA VIELEN DANK! ICH hABE MIR WENIGSTEN MÜHE GEGEBEN DEINEN ARSCH ZU RETTEN!“ Brüllte der Alma an. „TUT MIR LEID DASS ICH DARIN NICHT SO BEGABT BIN WIE DU!!“
Darak war nervlich ziemlich belastet. Vielleicht mehr als es die meisten der Truppe vermuteten. Darak war auch nur ein Mensch und auch an dem Gehörnten prallten nicht einfach alle Sorgen ab.

"Was immer es sein wird du wirst es meistern. Das Brüllen dürfte dir nicht schwerfallen und dann musst du nur noch eine der beiden übrigen Wettkämpfe bestehen und wir können Alma mitnehmen." Darak schnaubte. Das war ja sehr beruhigend.

"Und wenn du verlierst" „Arghghgh.“ Keuchte er auf als er zwischen Almas verschwitzen Arm und ihren pitschnassen Achselhaaren gepresst wurde.
"Dann können wir ja immer noch versuchen, abzuhauen. Was meinst du?" Darak seufzte und nickte. „Ja. Ich mache mir nur sorgen um dich… Ich meine wenn ich verliere müssen wir SCHNELL abhauen bevor er… mit… dir… bumst.“ Er sprach aus was die ganze Zeit schon beklemmend in der Luft lag.
"Ihr vergesst eines" Darak runzelte die Stirn und schaute zu Lilith hin die soeben erwacht war.

"Wir haben doch die Greife und Affen können nicht fliegen." „Ja…JA!“ Darak lächelte erleichter, DAS war mal eine richtige Chance. Er krabbelte zu Lilith hin und nahm sie in den Arm. „Gut dass wir dich haben.“ Hauchte er und zauberte ihr einen Kuss auf die Wange. „Willst… du deinen Wettstreiter nicht auf morgen vorbereiten…“ Raunte er der Amazone (!) zu.

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Re: Affentheater

Beitrag von Erzähler » Freitag 22. Mai 2009, 05:14

Dass es Daraks vorlaute Klappe war, die ihn überhaupt erst in diese Situation manövriert hatte, daran dachte er jetzt wohl nicht mehr. Nicht, wenn Darak sich eingestehen musste, dass seine Freunde so dermaßen stark an sein Können glaubten, dass sie eine Flucht nicht in Erwägung zogen. Stattdessen scherzten sie sogar über ihn, aber vermutlich wusste selbst Alma, dass die Angelegenheit ernster war. Es gab Menschen, die ihre Angst durch Witzereißen zum Ausdruck brachten. Wenn auch die dicke Tonne von Heilerin zu ihnen zählte, so musste sie sich ziemlich fürchten bei dieser mehr als schlechten Scherzchen.

Dennoch schaffte sie es, Darak von seinen Problemen, die ihm bei Morgengrauen bevorstehen würden, für eine Weile abzulenken. Kokosnüsse wuchsen an Bäumen und man konnte sie melken wie Kühe? "Eine Nuss, die Milch gibt?! Haben die Zitzen oder was?!"
Alma erwiderte seinen Blick verwirrt. "Ich ... nun ... nein, ich glaube nicht. Eigentlich sehen die aus wie kinderkopfgroße Nüsse. Die Affen lassen sie fallen, dann brechen sie auf und innen ist dann die Milch. Außerdem haben die noch so ein weißes Zeug. Wie Fruchtfleisch, aber davon hab ich nicht gegessen." Es gab selbst Dinge, an die sich eine Alma nur zögerlich heran wagte.
"Du ... hast geglaubt, man muss eine NUSS MELKEN?!" Sie blickte ihn wieder verwirrt an. Dann prustete sie los, Alma konnte nicht anders. Carath schmunzelte nur hinter seiner Maske, legte diese dann endlich ab und sich nun auch langsam zur Ruhe. "Finden wir das morgen heraus", murmelte er, streckte sich ausgiebig und suchte sich dann ebenfalls eines der Nester zum Schlafen aus. Dass er und Alma dadurch Daraks Unmut und seine Angst für das bevorstehende Affenturnier nur noch weiter schürten, schienen sie nicht zu bemerken. Darauf mussten sie erst aufmerksam gemacht werden.

"NA VIELEN DANK! ICH HABE MIR WENIGSTENS MÜHE GEGEBEN, DEINEN ARSCH ZU RETTEN! TUT MIR LEID, DASS ICH DARIN NICHT SO BEGABT BIN WIE DU!!" Jetzt endlich endete Almas Gelächter. Sie schaute den gehörnten Mann ernst an. Dann legte sich Weichheit in die Züge einer Frau, deren Gesicht vor Fett glänzte und ohnehin schon einem wabbeligen Pfannkuchen glich wie kein anderes.
Kurz darauf kam von dem Kerl auch das Geständnis, dass er sich sorgte. Und zwar sehr. Er fürchtete den Gorilla und dessen Paarungsbereitschaft. Die Tonne drückte ihren Lieblingspatienten jetzt nur noch fester in ihre wulstigen Fettfalten. Ein betäubender Geruch strömte aus scheinbar jeder schwabbeligen Ritze. Er war süßlich und zugleich moschusartig. So ähnlich rochen manchmal verwesende Leiber in der heißen Wüstensonne Sarmas. Alma schaffte es, mit etwas weniger Körperhygiene diesen Geruch zu produzieren! "So sehr sorgst du dich?" Sie war gerührt, sichtlich gerührt. Aus ihrem winzigen Augenwinkel wischte sie sich sogar ein Tränchen. Das war echte Freundschaft. Darak wollte seine Wonneproppen-Freundin einfach nicht im Stich lassen. Und sie hatte gedacht, er fürchtete um sein eigenes Leben oder dass der Silberrücken ihn zerquetschte.
Und wo wir gerade beim Zerquetschen waren ... endlich (!) ließ Alma ihren Schützling los. Sie tätschelte Daraks Schulter und wischte sich immer wieder über die Augen. "Und sowas wie dich wollte Valrock auseinander nehmen, diese Pfeife!", brummelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart - wobei, Almas Kinn besaß leicht stoppelige Veranlagungen. Wenn sie sich Mühe gab, könnte sie es zu einem waschechten Damenbart heranzüchten. Aber welche Frau wollte das schon?

Eine, die mit solchen Themen wohl niemals ein Problem haben würde, erhob nun ihre Stimme. Lilith war aus ihrem anfänglichen Schlaf erwacht und den Vorschlag, den sie zu machen hatte, ließ Darak neuen Mut fassen. Er hatte ganz offensichtlich die Greife vergessen - und Alma wohl auch. Ihre Miene verlor an Farbe, als sie an diese Art der Flucht dachte, aber sie beklagte sich nicht. Lieber ein weiterer Miiiiiiist-Ritt auf diesen geflügelten Löwenadlern als von einem Riesengorilla rangenommen zu werden.
Mit einem breiten Lächeln ob der Idee kam Darak nun zu Lilith ins Nest. "Gut, dass wir dich haben." Er umarmte und küsste sie. Lilith schwieg, ließ sich die Schmeichelei gefallen und lehnte ihre Wange sogar noch ein weiteres Mal in Daraks Richtung, als sich dessen Lippen von ihrer wohl duftenden Haut lösten.
"Willst ... du deinen Wettstreiter nicht auf morgen vorbereiten..." Es dauerte eine Weile, bis die Elfe antwortete. Sie schielte unauffällig zu Alma und Carath herüber. Beide hatten sich nun in ihre Nester begeben. Alma murmelte noch ein leises "Gute Nacht", aber mehr war von ihnen nicht mehr zu hören. Sie ahnten offenbar, dass Darak und Lilith jetzt möglicherweise ungestört sein wollten. Doch die Amazone schob den lüsternen Mann behutsam von sich. Ihre Augen schimmerten lila und violett, als das Sternenlicht ihr Gesicht beschien. "Aber Darak, ich muss dich doch nicht mehr prüfen. Du bist als ... Spender geeignet." Sie strich ihm über die Wange. Er hatte eine Rasur nötig. Die Elfe lächelte plötzlich. "Andererseits ... würde ich mich selbst gerne nochmal überzeugen. Ob es immer noch so ist. Und es macht mir ja nichts aus." Dass sie mit es keineswegs sein potenzielles Spenderorgan prüfen wollte, war nicht unbedingt heraus zu hören, aber ganz genau so gemeint. Lilith hatte noch immer eigene Pläne bezüglich dieses Männchens.
Langsam zog sie ihn auf die Blätter und Zweige herab, dicht an ihren Körper. Überraschenderweise schwitzte sie kaum. Eine zierliche Elfenhand legte sich in Daraks Nacken. "Außerdem sollte ich dir das wohl zugestehen. Ich hab mich schließlich niemals für meine Rettung vor der Schlange bedankt." Mit Lippen, die nach mehr schmeckten, küsste sie ihn liebevoll und leicht fordernd auf den Mund.
Ihre Hand wanderte unterdessen an Daraks Körper entlang.

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