Herrin der Waldläufer

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. Januar 2009, 18:05

<i>Asmodeus kommt von Die magische Stadt Zyranus -> Universitätshospital -> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=13816 ... unten">Der gläserne Käfig (Seite 1)</a></i>


Trap, Trap, Trap.
Das stetige Klackern der Hufe auf dem grasigen Untergrund, sowie das Knarren des Karrens rissen Asmodi irgendwann aus seinem wieder einmal künstlich erzeugten Schlaf. Wo befand er sich? Ganz sicher nicht mehr in Zyranus. Interessant war, dass weder Gitterstäbe noch eine magische Glasscheibe seine Sicht auf die Welt blockierten. Er lag auf einem breiten Karren, links und rechts von ihm bewegten sich Pferde langsam voran. Auf ihnen saßen Männer in waldfarbener Kleidung, die grünen Umhänge dicht um den Körper geschlungen, die Kapuzen weit ins Gesicht gezogen.

Trap, Trap, Trap.
Auf dem Kutschbock saßen zwei Gestalten. Auch beides Waldläufer. Einer davon war allerdings eine Frau. Aprilla oder Maileen? Seine Herrin? Es roch wieder nach Weiß und jetzt konnte Asmodi wohl erkennen, dass es nach Mallahall roch – sofern er es überhaupt war, der nun die Kontrolle hatte. Wie auch immer, sollte er sich bewegen, würde er sofort bemerken, dass er sich nicht länger in einem Käfig befand, man ihm aber metallische Fesseln umgelegt hatte. Man hielt ihn also immer noch als einen Gefangenen.

Da drehte sich die Waldläuferin um, die auf dem Kutschbock saß. Es musste Mallahall sein. Sie besaß saphirblaue Augen. Als sie jedoch die Kapuze zurückzog, offenbarten sich ihm pechschwarze Haare und eine gebräunte Haut. Das ... war das Mallahall?!
"Sind wir weit genug von Zyranus entfernt?", fragte sie den Kutscher. Dieser schüttelte den Kopf. "Lasst uns noch zwei Stunden lang reiten, Herrin." Sie nickte und blickte wieder Asmodeus an.
Zuletzt geändert von Erzähler am Sonntag 18. Januar 2009, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 18. Januar 2009, 23:26

Asmodi hockte einfach da und starrte vor sich her. Er würde sterben, nein schlimmer noch, vernichtet werden. Wie fühlte sich das an? Wie fühlte es sich an nicht mehr zu sein. Man wusste vermutlich nicht mal mehr darum dass man hätte sein sollen. Was schon ein Mensch nicht für sich beantworten konnte daran scheiterte jetzt auch der Dämon. Der quälende Gedanke daran nicht wissen zu können was sein würde wenn er nicht mehr ist, machte ihm Angst und trieb ihm die Unruhe in die Nerven. Nervös begann er wieder in seinem Käfig auf und ab zu gehen. Kratzte in einem Anflug eines letzten Ausbruchswillens einige Kerben in die Glaswand und noch dreimal warf er sich dagegen. Doch seine Bemühungen brachten ihm nichts, ausser dass die Zeit verrann und der Moment seiner Schicksalsbesiegelung näher heranrückte. Tatsächlich war es dann doch plötzlich soweit dass sich die Türe öffnete und die Gefolgschaft der Dreizehn, sich in den Raum begab. Gefolgt wurden sie von einer Eskorte zyranischer Akademiker. Sie fanden den Dämon in einem erbärmlichen Zustand vor. Ausgelaugt vor krankmachender Sorge und eigener Unruhe hockte das Viech angestrengt hechelnd auf dem Tisch der Zelle. Er hatte sich wieder mehrmals gebissen und gekratzt. Seine Augen rauchten und glühten blau. Sein Kamm war aufgerichtet aber doch wirkte er irgendwie ungepflegt. Die eingefallene Haut an seiner Wange liessen ihn geisterhaft wirken. Es war unglaublich wie schnell Asmodi den körperlichen Zustand seines Wirtes zu Grunde richten konnte. Der ganze Stress war bestimmt nicht gesund für den an Herzproblemen leidende menschenkörper. Der Dämon knurrte als das Gefolge eintrat und wich zurückt. „HAUT AB! HAUT ALLE AB!“ Winselte und drohte er zugleich. „VERSCHWINDET!!!!!“ Fauchte er als Ausdruck seiner Angst. Vermutlich hätte er sich noch viel mehr aufgeregt und wäre ausfallend geworden – doch er durfte nicht. Immer wieder winselte er deshalb die eigene Spannung kaum aushaltend.

<i> "Also gut, haltet das Slefa bereit und dann schafft ihn hier heraus!"</i> „NEIIIIIIIIIIIIRHRNRNNNR KEINE KRÄUTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!“ Brüllte das Viech auf und sprang hoch in die Zellecke, für einen kurzen Augenblick krallte er sich gar in der Mauer fest nur um dann mit abstossen gegen die Scheibe zu springen. Ob die Bewusstlosigkeit vom Slefa oder vom Aufprall gekommen war würde wohl nicht geklärt werden können.

War das Inexistenz? Nein… Schlaf definierte sich doch als die Zeit zwischen dem letzten und dem ersten Wachsein. Aber wenn man nicht mehr ist, dann gibt es auch kein Aufwachen mehr, so kann Schlaf nicht damit verglichen werden was es bedeutet nicht mehr zu sein. Wie sich dies anfühlte. Vielleicht ist Inexistent ja auch das was man war vor der Geburt.
<i>Trab Trab Trab…</i> Asmodi zuckte mit dem Fuss. <i>Trab Trab Trab</i> “Rrhhrhrhrhrh!” Grollte er benommen und wollte sich rühren. Doc her bewegte sich keinen deut. Er spürte eine Kette die sich eng um seinen Hals geschlungen hatte. Er knurrte. Reckte seinen Kopf nach hinten und versuchte sich aufzubäumen. Keine Chance. Asmodi begann zu hecheln. Es musste Asmodi sein denn Aurelius tat eben dies nicht. Er atmete nur. Es war seltsam selbst für den Dämon nach so langer Zeit wieder frische Luft in sich aufsaugen zu können. Für einen kurzen Augenblick genoss er dies einfach. Doch dann holte ihn auch schon wieder die Realität ein. Immer wieder ruckte er knurrend an den Fesseln. „RHAHRRHRH! SLEELFAR:HKRHRR: ICH KÖNNTE EUCH IN STÜCKE.RHRH.R.HRH.“ Der Befehl seiner Herrin wirkte noch immer und unterdrücke jeglichen Versuch aufzubegehren. Er schnaubte entnervt und starrte vor sich her. Erst jetzt vernahm er Bewegungen oberhalb seines Scheitels, so dass er den Kopf noch weiter zurückreckte und die beiden Gestalten auf dem Kutschbock ausmachen konnte. Er beobachtete sie und lauschte ihrem Gespräch. Er riss seine Augen auf als er seine Herrin erkannte. „H..ehrrrin?!“ Hier nannten sie alle Herrin vielleicht viel es nicht mal auf…
Warum hatte sie schwarzes Haar? Warum war sie Braungebrannt? War das <i>wirklich</i> Mallahall?!

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Montag 19. Januar 2009, 02:02

Als Asmodi seit langem plötzlich tief grollte, wusste man, dass er erwachte. Das Slefa wirkte schließlich nicht ewig. Und gerade weil die Waldläufer dies wussten und vom Magierrat aus Zyranus so viele Hinweise auf die Gefahr erhalten hatten, die von dem Dämon ausging, hatte man ihn flugs mit eisernen Ketten gefesselt. Selbst vor seinem Hals hatten die dreizehn Waldleute nicht zurückgeschreckt.
Als Asmodi erwachte, war er gezwungen, den Kopf in den Nacken zu legen, um den Kutschbock sehen zu können.

Der Dämon ruckte an den Fesseln und stieß statt eines Morgengrußes eine wilde Drohung aus, welche aber sofort im Keim erstickte. Daran waren jedoch nicht die Ketten und auch kein erneuter Einsatz von Slefa Schuld, sondern allein die Worte seiner Herrin ... Mallahall.
Selbst, wenn er sie nur roch. Selbst wenn sie so anders aussah wie jetzt, da er sie erblickte, so hatte er ihren Befehlen doch Folge zu leisten. Asmodi hatte sich Mallahall als Herrin auserkoren. Es war wie ein selbst auferlegter Bann. Der Trägerin des Dämonensteinchens – seiner Träne, seiner Unschuld – hatte er zu gehorchen.

<i>"H...ehrrrrin?!"</i> "Sind wir außer Gefahr?", fragte diese den Kutscher. Jener Waldläufer hob den Kopf in den Wind. Es riss seine Kapuze ein Stück weit zurück, so dass man erkennen konnte, dass auch er braungebrannt war. Außerdem wallte jetzt ein Schopf schwarzer Locken wie Wiesenrispengras im Wind.
"Lasst uns noch ein Stück weit fahren, Herrin." Auch er nannte sie so. Herrin. War sie es denn? War sie Mallahall? Oder nur Maileen, eine Waldläuferin, die Mallahall allerdings verblüffend ähnlich sah – mal abgesehen von Haut- und Haarfarbe.
"Gut, dann warten wir noch." Ihr Blick streifte Asmodi und mit ruhiger Stimme sagte sie: "Hab keine Angst, es ist bald vorbei."

Die Gruppe ritt weiter, tiefer ins Grasland. An einem Tag würden sie den Wald Sarius keineswegs erreichen. Asmodi wusste das genau. Sein Gefangenentransport von dort nach Zyranus hatte Aglamar mit dem Wagen damals auch gut und gerne fünf Tage gekostet. Eine Woche vielleicht? Nun, das Pferd, das vor diesen Karren gespannt war, lief schneller.
So verging eine Stunde relativ ereignislos. Die Herrin – wer immer sie war – beantwortete Asmodi ebenso wenig eine Frage wie sonst einer der übrigen zwölf Waldläufer. Sie war es jedoch, die immer wieder unauffällige Blicke auf ihn warf. Und endlich ritt einer der Gruppe näher an sie heran. Es war Argus, Asmodi erkannte ihn sofort. Er murmelte der Waldläufer-Herrin etwas zu, diese nickte und man fuhr den Karren an einen winzigen Birkenhain heran, wo die Reiter von ihren Pferden stiegen und sie in der Nähe grasen ließen. Auch das Tier vom Karren spannte man ab.

Die Waldläufer zogen sich ein Stück weit zurück, ließen sich zur Rast nieder. Nur ihre Herrin nicht. Diese kletterte hinten auf den Karren und ... konnte Asmodi es glauben? ... sie nahm ihm die Fesseln ab.
Im nächsten Moment fand sich der Dämon in einer Umarmung wieder. "Asmodi! Erkennst du mich nicht? Ich bin es! Mallahall!" Sie löste sich und lächelte ihn selig an. "Oh, wie bin ich froh. Du lebst noch!" Erneut zog sie ihn in eine Umarmung, er konnte sich dieser kaum erwehren. Dann kicherte sie so heiter wie ein kleines Mädchen. "Du wunderst dich bestimmt wegen meiner seltsamen Erscheinung, aber keine Sorge. Die Haare sind schwarz gefärbt und meine Haut hat man mit einer eigentümlichen Wurzelpaste dunkler gemacht. Nach ein bis zwei gründlichen Wäschen mit Seife ist das wieder weg. Aber ich musste mich schließlich tarnen, in Zyranus sucht man mich und ... niemals hätte der Magierrat dich ins unsere Obhut gegeben, wenn ich mich als Teil der Gruppe offenbart hätte. Wir mussten glaubwürdig herüber kommen, deshalb ließ ich auch Argus für uns als Anführer sprechen." Sie sah ihn einen Moment lange an. Das Lächeln aus ihren fremdartig dunklen Zügen schwand nicht. "Fürchte dich nicht, die Waldläufer werden dich nicht vernichten. Sie haben gelernt ... wie du. Sie glauben daran, dass auch du einen Platz auf Celcia verdienst." Ein Glaube, an dem Mallahalls Einfluss sicherlich nicht ganz unschuldig war.

Sie stieß erleichtert die Luft aus. "Nun ist fast wieder alles in Ordnung. Wir sind auf dem besten weg dorthin."

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 20. Januar 2009, 00:27

Der Dämon hielt inne. Er war verwirrt und sauer zu gleich. Warum ignorierte ihn seine Herrin? Er schnaubte und winselte leise um auf sich aufmerksam zu machen. Er reckte seinen Kopf weiter zurück und stierte in ihren Nacken, sie musste seine Blicke spüren da war er sich sicher. „Herrin?“ Winselte er leise. Der Name hörte sich eher wie ein animalischer Wortlaut an. Ein mauen einer jungen Katze nach seiner Mutter. Ein Hilferuf eines verlorenen Jungen. Dabei war er doch selbst Vater der einen Jungen hatte der nach ihm rief. Der Dämon grollte sehnsüchtig bei dem Gedanken. Unruhe hielt Einzug in sein Herz. Es war nicht gut für ihn von Castus getrennt zu sein. Für keinen Vater durfte dies gut sein. Als hätte Asmodi nicht schon in der Aussenwelt genug konflikte hatte er noch welche mit sich selbst die er nicht zu lösen vermochte. Wie liess sich Dämonensein und Vatersein miteinander verbinden?! Wie nur bei DIESEN verfluchten Umständen?! Er knurrte wütend weil er keine Antwort auf diese selten dämliche Frage wusste. Ein Dämonjunges hatte bei seinem Erzeuger zu sein und damit basta! Wenigstens war Zanraia bei ihm. Sie würde ihn mit ihrem Leben verteidigen, dies wusste Asmo und es war auch dieses Wissen welches ihm Angst machte.

Er schnaubte. Versuchte seine Unruhe zu vertreiben in dem er sich bewegte. Aber er konnte nicht. „RHARHRHRH!“ Knurrte er unzufrieden und ruckte an den Fesseln. Er schnaubte laut. Auch ging ihm langsam diese ständige Ignoranz auf den Nerv. Man hatte ihn jetzt lange genug als Luft behandelt! Wenigstens in seinen letzten Stunden wollte er Dàmon sein!

„RHAHRRHRH!“ Wurde er lauter und stierte den Waldläufern entgegen die neben ihm ritten. „WASRHRHR?!“ Knurrte er hielt sich aber unter Kontrolle – musste er auch. Endlich reagierte die Waldläuferherrin und drehte sich zu ihm um.

Asmodi wurde augenblicklich still und blickte zu ihr hin. Es schien so als hätte die Frau eine magische Anziehungskraft auf das Viech denn es horchte und lauschte und wartete gebannt darauf was sie ihm zu sagen hatte. Seine Augen weiteten sich und rauch flackerte auf als sie sprach.

<i> "Hab keine Angst, es ist bald vorbei."</i> Er musste seinen Kopf ziemlich gegen hinten recken um sie überhaupt sehen zu können und jetzt legte er ihn auch noch verwirrt schief. Seine Körperhaltung sah bizarr und unnatürlich an zumal er einen stark erhöhten Tonus hatte was alle Glieder spannte.

Was hatten ihre Worte zu bedeuten? Was würde bald vorbei sein? Seine von Gefangenschaft geprägte Existenz? Er winselte und traute ihren Worten nicht. So schloss er seine Augen und schnupperte. Er roch Mallahall. Es musste seine Herrin sein auch wenn sie im Moment bestialisch nach irgendwas stank. Er rümpfte die Nase. Schnupperte aber weiter. Er war sich sicher dass sie seine Herrin sein musste, im Grunde hatte er nie an ihrem Wesen wenn auch an ihren Worten gezweifelt.

Der Geruch war ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Ein Mensch konnte sich verkleiden wie ein anderer, lernen sich so zu bewegen und zu sprechen wie er, ja sich sogar das Wissen aneignen welches er wusste aber er konnte niemals seinen Geruch übernehmen. Der Geruch war zu charakteristisch auch wenn man gar versuchte ihn mit Kräutern zu ruinieren! Dafür hatte der Dämon eine zu feine Nase. Er schnaubte als sie sich zu ihm herumdrehte und eine Wolke dieses Gestankes ihm entgegenwehte. Bisher war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen um es zu merken doch nun wurde es ihm viel stärker durch sein Riechorgan bewusst. „Du stinkst!“ Knurrte er nur zur Antwort. Nicht gerade eine nette Begrüssung doch es war auch keine Beleidigung, wäre es eine gewesen hätte er sie nicht aussprechen können, es war vielmehr eine Tatsache und ein versuch sie um ein Missempfinden aufzuklären welches sie bei ihm erzeugte.

Auf dieses kurze Wort folgte erneute Ruhe. Asmodi blieb einige Zeit von ihrem Geruch unberührt. Er schnaubte. Langweilte sich. Ausserdem war er zu angespannt um einfach nur rumzuliegen so versuchte er immer wieder auf sich aufmerksam zu machen. Erst schnaubte er, dann winselte er. Er knurrte. Er fauchte. Er grinste. Nichts. Man ignorierte ihn gekonnt. „Hrrhrh!“ Das Viech versuchte eine neue Taktik. „Wisst ihr was der Unterschied zwischen einem Dämon und einem Menschen ist? Naaa?! NAAAA?!!“ Niemand Antwortete ihm. „Ein Dämon fickt und ein Mensch hat Geschlechtsverkehr CHCHCHChchchchchcchhh.“

Irgendwie war er der einzige der diesen „Witz“ auch nur annähernd komisch fand. „Na schön… naaahhh schön.“ Schnaubte er. „Wisst ihr noch was?“ Er grinste und machte sich bereit für eine neue Kostprobe seines eigentümlich aufgesetzten Humors, doch was er dann sagte würde wohl den einen oder besonders die andere in Erstaunen versetzen. „Menschen begreifen was Liebe ist und leben sie nicht… Dämonen leben sie aber begreifen sie nicht….naaa?!“

Der Dämon hatte besonders was die Liebe anbelangt vermutlich in der letzten Zeit der Trennung mehr darüber gelernt als man es von ihm je erwartet hätte. Er wusste nun was es bedeutete getrennt zu sein. Jemanden zu vermissen. Sich um jemanden Sorgen. All diese Gefühle und diese Bestrebungen waren für ihn völlig neu und nicht selten überfordernd. Er verfiel abermals in Schweigen als er merkte dass auch seine Scherze nichts bewirkten. Er versuchte es mit was anderem und begann Faxen sowie Grimassen zu machen. Die einen sahen komisch aus die anderen furchteinflössend. Auch das half nichts. Er schnaubte. „Ihr seid langweilig! ICH WERDE VON EINER LANGWEILIGEN TRUPPE VERNICHTET! NA VIELEN DANK AUCH!“ Schnaubte er. „Waldmänner, tragt Kutten und Umhänge und all so Zeug.“ Brummelte der Dämon vor sich her. Sein richtiges Repertoire von Beschimpfungen durfte er ja leider nicht ausschöpfen. Doch dann wurde es interessant als Argus sich dem Wagen näherte. „Ahrhrh… Anus… nicht wahr? Tränkst du nur dein Pferd oder auch ein Dämon?!“

Seine Kehle war trocken. Ausserdem fror sein Wirtskörper, doch dies bemerkte Asmodi nicht. So feinfühlig war er – man mochte es kaum glauben – nicht. <b>Mir ist kalt…</b> Meldete sich eine träge Stimme in seinem Kopf. <b>Medicus alter Knabe, was bist du so schlapp während Mallahall bei dir ist!</b> Ein seufzen ging durch sein Herz. Asmodi schauderte es. <b>Ich bin so schrecklich müde…JA! Das ist dieses dumme Kraut!</b> Fuhr ihm der Dämon ins Wort. <b>Mallahall… was hat sie mit uns vor?</b> „Wenn ich das nur wüsste…“ Grummelte der Dämon leise vor sich her. <b>Shht</b> Es tat sich was. Der Wagen wurde vom Weg abgelenkt und in eine kleine Lichtung gefahren. Sie rasteten. Natürlich diese faulen Pferde wurden ja auch nicht gehetzt wie er es zu tun pflegte. Er knurrte als sich beinahe alle der Gruppe von ihm entfernten. Bis auf eine…

Mallahall wandte sich ihm zu. Er starrte sie an als sie seine Ketten löste. Sofort rappelte sich das Viech auf so eilig, dass gar seine Krallen über das Holz kratzten und spuren hinterliessen. Er keuchte auf als sie ihn umarmte. Schon so lange war er nicht mehr so intim berührt und umfasst worden. Er röchelte. Schnaubte. Winselte leise und schloss seine Augen. Er schmiegte sich gar an Mall heran und schmuste kurz mit ihr. Es sah ganz so aus… als genoss der Dämon den Moment. Hätte er einen Hundeschwanz gehabt er hätte wohl damit gewedelt. Doch er besass keinen. Zumindest nicht so einen. Aber er besass eine Zunge und mit dieser leckte er gerade aus purer Widersehensfreude über ihre Haut. Ein einzelner Streifen nackter weisser Haut kam unter der Schicht aus brauner Paste zum Vorschein. Der Rest klebte nun an Asmodi Zunge. „Whrhrh?!“ Er löste sich von ihr. „WUhAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARKRHKRHKRHK!“ Spuckte er aus und hechtete vom Wagen runter. Er wälzte sich im Gras und putzte sich nervös mit seinen Krallen die Zunge. „WHARHRHGGJKKKK! WUääääääääääääääääääääääkrkrkrkrkrkrk!“ Er trippelte davon zu einem kleinen Tümpel und steckte den Kopf hinein. Er soff um die Paste von der Zunge zu kriegen. Ziemlich schnell blubberte es als ihm die Puste ausging und er riss sich wieder zurück. „WUhaARKrkgkk!“ Keuchte er und spotzte noch mehrmals auf während er gleichzeitig nach Luft hechelte. Langsam beruhigte er sich wieder. Schaudern und sich schüttelnd kam er wieder zurückgetrippelt. Er benahm sich wie ein übermütiger Welpe in der Herde. Irgendwie war er richtig knuddlig zum Ansehen wenn man nicht wusste dass er Menschen auf dem Gewissen hatte. Er kam wieder angetrippelt und sprang abermals auf den Karren um Mallahall nah zu sein. „Herrin!“ Hauchte er immer wieder, winselte aber noch immer. Trotz aller widersehensfreude würde sie nicht von langer dauer sein…

<i> "Fürchte dich nicht, die Waldläufer werden dich nicht vernichten. Sie haben gelernt ... wie du. Sie glauben daran, dass auch du einen Platz auf Celcia verdienst."</i> er starrte sie an. „Nein?!“ Der Dämon… lächelte… erleichtert.

<i> "Nun ist fast wieder alles in Ordnung. Wir sind auf dem besten weg dorthin."</i> Es erstarb wieder als er an Etelin denken musste. Asmodi sah wieder traurig aus. Er schüttelte den Kopf. „Zanraia und Castus sowie Venen sind verschollen irgendwo im Urwald! Und… Etelin…“ Er ahnte dass Mallahall in Zyranus bestimmt nicht darüber informiert wurde. Wie auch? Sie hätten sich ja sofort verraten wenn sie nach dem Lich gefragt hätten. „Der Magierrat…“ Er sprach das Wort wie ein Schimpfwort aus. „Hat Etelin den Verstand zerstört…. Er… ist nun ein Stück Holz…“ Nach diesen Worte… herrschte Stille nur ein leises winseln zeugte davon, dass gar nichts in Ordnung war.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 20. Januar 2009, 22:38

Es war für Mallahall fast unerträglich gewesen, Asmodi die ganze Zeit über so winseln zu hören. Und wie er gewinselt hatte! Sein fragendes Bitten, dass sie sich ihm tatsächlich als seine Herrin offenbarte – denn zu jenem Zeitpunkt wusste er es ja noch nicht – trieb sie immer wieder dazu, unauffällig nach hinten zu schauen und ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten. Tatsächlich aber appellierte sie an ihre Selbstdisziplin – und hielt durch. Sie ignorierte Asmodi gleichermaßen wie Argus' Waldläufergruppe. Nicht einmal auf Asmodis Witze gingen sie ein, aber dabei nicht zu lachen entpuppte sich als eine überaus leichte Übung. Die "Scherze" waren einfach nur geschmacklos!

Doch dann, noch während der Reise, fand ein Ereignis statt, dass beinahe frühzeitig das Geheimnis gelüftet hätte – zu früh, denn noch befanden sie sich zu nahe an Zyranus dran. Wer wusste schon, ob nicht ein pfiffiger Luftmagier das ausgeplauderte Geheimnis über die Winde bis in die Stadt der Magie zurück trug? Nein, es war besser, einfach still zu sein und zu reiten, so unerträglich es auch war. Doch wie bereits erwähnt: einmal wurde es wirklich brenzlig.

<i>"Menschen begreifen, was Liebe ist, und leben sie nicht ... Dämonen leben sie, aber begreifen sie nicht ... naaa?!"</i> Zwei Waldläufer schauten zum Karren hin. Ein dritter ritt näher an Argus heran und informierte ihn. Und Mallahall? Die schaute direkt zurück, allerdings nur kurz. Rechtzeitig erinnerte sie sich und tadelte sich selbst für ihre unachtsame Tat. Schon wanderte ihr Blick wieder nach vorn. Aber Asmodis Worte wollten nicht aus ihrem Kopf. <b>... aber begreifen sie nicht ...</b> Sie seufzte. Wenn nur Zanraia hier wäre, aber Mallahall wusste ja nicht einmal, wo Etelin steckte. Was hatten die Zyraner mit ihm angestellt? Sicher war er bestraft worden. Zu dumm, dass sie in der kurzen Zeit nichts hatten herausfinden können!

Als sie dann rasteten, offenbarte sich Mallahall endlich ihrem gefesselten Freund und befreite ihn zugleich. Sie waren jetzt wohl weit genug von Zyranus entfernt. Mallahall musste nicht mehr explizit nachfragen. Die Gruppe hatte beschlossen, nicht innerhalb des zyranischen Herrschaftsgebietes zu rasten. Also hatten sie es geschafft!
Mallahall fiel Asmodi um den Hals. Überraschend für sie: der Dämon schmiegte sich an und verharrte einen Moment lang in dieser Position. Oh ... er hatte sie auch vermisst. Mallahall war zu Tränen gerührt. <b>Ich hab's gewusst, in dir steckt ein guter Kern und damit ist nicht Aurelius gemeint. Er steckt in <u>dir</u>!</b>
Scheinbar freudig, sie erkannt zu haben, schleckte ihr Asmodi über die Wange. "Hehe, vorsicht! Du leckst mir ja meine Tarnung ab, außerdem schmeckt das Zeug bestimmt nicht gut." Das bekam der Dämon nun am eigenen Leib zu spüren. Spuckend und ächzend sprang er davon, zu einem Tümpel und versuchte, sich den Geschmack der Wurzelpaste von der Zunge zu waschen.

Nach einer Weile kehrte er zurück – trippelnd, wie ein kleines Insekt. Es sah wahrlich niedlich aus, auch wenn er im Körper eines ausgewachsenen Mannes steckte. Oh, Mallahall hatte ihn sehr vermisst! All die Wochen, die sie im Dorf der Waldmenschen erneut von Thália gepflegt worden war. Die vielen Tage, in denen sie unter Schmerzen an ihre in alle Winde verstreuten Freunde gedacht hatte, während ihre Haut sich regenerierte. Aber sie war in der Zeit genesen. Etwas, das sie auf Reisen sicherlich nicht geschafft hätte. Nun musste sie nur noch Zanraia, Castus und Etelin finden. Dann waren sie wieder vereint, sie alle.
Zyranus würde nicht mehr nach Asmodeus suchen. Für sie war er jetzt bereits als "vernichtet" verzeichnet. Dieser Gedanke allein ließ Mallahall ausatmen, auch wenn sie sich vorerst nicht mehr der Magierstadt nähern konnte. Sie musste warten, bis man die Steckbriefe wieder abnahm, die sie gesehen hatte.

Nun war es aber an der Zeit, Asmodi zu erklären, was geschehen war. "Nachdem ich hatte fliehen können, fanden mich zwei Jäger des Dorfes der Waldmenschen und brachten mit sofort zurück zu Thália. Sie glaubten, Aglamar habe den Dämon – also dich – irgendwie freigelassen und auf mich gehetzt, weil ich schwere Verletzungen hatte. Aber ich belehrte sie eines Besseren. In der Zeit meiner Genesung konnte ich vielen von deinem wahren Ich erzählen, wie du leidest und dich um deine Familie sorgst. Argus, seine Waldläufer und überraschend viele Bewohner des Dorfes – Elfen wie Menschen – hatten Verständnis mit dir. Sie glaubten meinen Worten, dass du dich in einer Phase des Lernens befindest und dich schon verändert hast. Deshalb entschlossen sich die Waldlläufer, mir zu helfen und mich nach Zyranus einzuschmuggeln. Wir holten dich unter dem Vorwand heraus, dich und Aurelius im Dorf der Waldmenschen vor den Augen der Verwandten des getöteten Druiden zu vernichten. Wir hatten Erfolg! Zyranus schien überaus glücklich, dich endlich los zu sein ... und ich ... bin froh, habe ich euch beide wieder." Mallahall atmete aus und lächelte herzlich. Ihre Augen strahlten und schimmerten. Sie registrierte und erwiderte Asmodis Lächeln.

Doch dann kam die Hiobsbotschaft wie ein Donnerschlag. Asmodi erzählte von Zanraia und Castus, die zusammen mit Venen im Urwald Kapayu verschollen waren. Und dann berichtete er von Etelin. Es erschrak Mallahall, dass Asmodi auch um ihn so besorgt war. Es musste sehr ernst um den Lich stehen, denn der Dämon konnte ihn ja nicht einmal richtig leiden. Und jetzt sorgte er sich! Er hatte so viel Menschlichkeit erfahren!
"Was ist geschehen, Asmodi?" <i>"Der Magierrat ... hat Etelin den Verstand zerstört ..."</i> "NEIN!" Mallahall schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Sie wusste, was dies bedeutete. Man hatte ihn mit Magie beschossen, bis der Verstand einfach aussetzte. Es gab zwei Resultate, je nach Magie-Arten und Kondition des Opfers. Entweder zog er den letzten Rest seines Verstandes in sich selbst zurück, so tief, dass man ihn niemals wieder würde hervorlocken können. Oder aber er verlor wahrlich den Verstand, verwandelte sich in einen sabbernden Hirnlosen. In beiden Fällen wurde er definitiv zum Sozialfall.
Mallahall schossen Tränen in die Augen, stürzten sich über die Grenze ihrer Wimpern hinweg und kullerten über das Gesicht zum Kinn. Sie hinterließen helle Hautbahnen, wischten wie schon zuvor Asmodis Zunge die Wurzelpaste fort. "Nein!", weinte die Magierin, während der Dämon in Schweigen verfiel.

"Was sollen wir jetzt tun? Sie haben ihn sicherlich nach Pelgar in deren Anstalt gebracht. Zyranus behält sich nicht gern psychische Wracks im Universitätshospital. Oh, weißt du, ob er noch dort ist? Oder schon in der Hauptstadt? Asmodi ..." Einen Moment lang gab sich Mallahall ihrer Verzweiflung hin, aber sie wäre nicht Mallahall und keine lichtmagische Heilerin gewesen, wenn sie sich nicht rasch wieder fasste. Dabei spielte Gefühllosigkeit keine Rolle. Mallahall trauerte um ihren Freund. Aber sie hatte gelernt, in der Stunde der Not einen kühlen Kopf zu bewahren.
Heiler mussten diese Fähigkeit beherrschen, sonst taugten sie nichts. Also biss die Maga die Zähne zusammen, wischte ihre Tränen weg und erhob sich. "Wir müssen eine Entscheidung treffen, Asmodi. Die Waldläufer werden uns nur bis zum Rande des Sarius begleiten, dann trennen sich unsere und ihre Wege. Wir werden mit Ausrüstung ausgestattet und reisen allein weiter. Du wirst über unser Ziel entscheiden. Wir können auf gut Glück nach Pelgar reisen und hoffen, Etelin dort zu finden oder ebenso ins Blaue stechen und Zanraia im Urwald suchen. Beides klingt nach einem Ding der Unmöglichkeit, doch wir müssen etwas unternehmen." Mallahall klang entschlossen. Egal, welchen Weg sie gehen würden, nach der Erfüllung der einen Pflicht würde die andere folgen!

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 20. Januar 2009, 23:46

Der Dämon legte verwirrt seinen Kopf schief als Mallahall von ihrer Rettung berichtete. Das Anus so was tat… Er musterte die Waldläufer und schnaubte unsicher. Sie schienen keine schlechten Menschen zu sein – so unendlich viele Menschen waren schlecht, eigentlich sollten ihm diese gefallen und nicht jene die gutes taten. „Rhrhrhrh…“ Oh nein! Jetzt war nicht die Zeit für solche Grundsatzprobleme über seine eigene dämonenhaftigkeit und seiner vermenschlichung und doch drängten sich solche und ähnliche Gedanken immer wieder in ihm auf. Plötzlich kam ihm ein seltsamer Einfall. Was wenn sie ihn bereits vernichteten indem sie langsam aber stetig seine dämonischen Züge aus ihm austrieben? Der Dämon wich zurück, starrte Mallahall an die gerade ihre schreckliche Nachricht über Etelin erfahren hatte. Warum lachte er nicht? Warum labte sich sein Geist nicht an ihrem Leid?! Asmodi begann zu hecheln, kriegte einen leichten Anflug von Panik. Was war er noch?! Weder Mensch noch Dämon… „Arhhh.“ Knurrte er und stierte Mallahall entgegen, diese musste wohl nichts von seinem inneren Zustand mitkriegen können denn schliesslich war sie gerade selbst damit beschäftigt zu verarbeiten was man kaum fassen konnte. Etelin vom Magierrat bestraft und sie wusste um die Wirkung und Konsequenz eben jener höchsten aller Strafe im Vergleich zu dieser der Tod eine Erlösung darstellen mochte.

Der Dämon starrte auf die Tränen der Frau. Er selbst hatte nur eine davon vergossen und ein Fragment dieser ruhte in ihren beiden Körpern. „Herrin!“ Winselte er leise. Warum zur Hölle winselte er denn?! Er hatte in dieser Situation nicht zu winseln! „ARHRHRhrh!“ Die Verzweiflung und Verunsicherung schlug bei Asmodi brutal ein, vermutlich noch dadurch verstärkt, dass selbst Mallahall – seiner Herrin die er als Anker seiner Existenz und als Hüterin seiner Unschuld gewählt hatte ebenfalls gerade der Boden unter den Füssen weggezogen worden war. Sie hatte ihm immer Sicherheit gegeben, ihm immer zu verstehen gegeben was er war, doch nun reichten diese kurzen ja nicht einmal ganze Sekunden andauernden Augenblicke aus um eine Unsicherheit in Asmodis Denken zu sähen welches sich sogleich tief verwurzelte und hartnäckiger als Unkraut wuchs.

<i> "Nein!"</i> „RHRRRRRRRRRRRRRRRRRR! GIB MIR DEINEN HASS!!!“ Knurrte er Mallahall an und packte sie, drückte sie eng an sich und strich wie ein verdurstender mit seinen Krallen über ihre Kleidung. „NÄHRE MICHH… „Krächzte er unruhig, Er musste etwas bekanntes haben, etwas was ihm bewies dass er noch er war. Es war unpassend und irgendwie auch egoistisch dass Asmodi ausgerechnet jetzt seine grosse Identitätskrise schob, doch so lag es nun mal in seiner Natur, ob bewusst oder unbewusst er war darauf getrimmt Situationen noch ein bisschen mehr zu verschlechtern wenn es kaum noch anders ging.

Hechelnd presste sich das Viech an den Unterleib seiner Herrin und drückte seinen Kopf gegen ihren Bauch. „HRRHRHRHRHRHhRHRHrhrhrhrhHRRHRHRhrhrh.“ Röchelte er aufgeregt und klammerte sich an ihren Oberschenkeln fest. Asmodi wirkte so als verlöre er die Kontrolle und dies löste eine bedrohliche Aura aus. <i> Was sollen wir jetzt tun?“</i> „Nähre mich! GEBT MIR EUREN HASS! LASST IHN MICH SPÜREN!“ Brüllte das Viech herum und raste auf die Waldläufer zu .Sie mussten doch so viel davon in sich tragen gerade jetzt da sie ihn nicht einmal zur Rechenschaft ziehen würden! „Finsternis! FINSTERNIIIIISSS!!!“ Krächzte er immer wieder und starrte sie schliesslich schnaubend an.

<i> "Wir müssen eine Entscheidung treffen, Asmodi. Die Waldläufer werden uns nur bis zum Rande des Sarius begleiten, dann trennen sich unsere und ihre Wege.“</i> Eine Entscheidung. Genau dies würde dem angeschlagenen Haraxviech wohl jetzt im Moment nicht gerade leicht fallen…

<i>“Wir werden mit Ausrüstung ausgestattet und reisen allein weiter. Du wirst über unser Ziel entscheiden. Wir können auf gut Glück nach Pelgar reisen und hoffen, Etelin dort zu finden oder ebenso ins Blaue stechen und Zanraia im Urwald suchen. Beides klingt nach einem Ding der Unmöglichkeit, doch wir müssen etwas unternehmen."</i>

„RHAAAAAAAARHRHRHRH!“ Nervös starrte er sie an. Was sollte er schon entscheiden?!

Im Grunde wäre der Fall früher ganz klar gewesen. Noch vor wenigen Monaten hätte Asmodi blind für sich entschieden so wäre die Wahl ziemlich schnell auf Zanraia gefallen… doch…

„SIE IST EINE MUTTRER DIE VERFLUCHT NOCHMAL IHR KIND ZU VERTEIDIGEN WEISS! WENN SIE ES WAGT CASTUS NICHT BIS AUF IHR BLUT ZU BESCHÜTZEN SO IST WEDER SIE NOCH SEINE EXISTENZ WÜRDIG GENUG, DENN SIE HABEN SICH ALS SCHWACH ERWIESEN!“ Krächzte er gestresst. Diese Worte waren hart, selbst für ihn war es schwer gewesen sie auszusprechen. „UND ICH ERWEISE MICH ALS SCHWACH WENN ICH NICHT….DARAUF VERTRAUE DASS SIE ES SCHAFFT!!!¨“ Knurrte er. „Oh komm her Verzweiflung ich Spucke dir ins Gesicht! KOMM HERRR!!!R!RR!!R!“ Dem Dämon gings nicht gut… gar nicht. „ICH WERDE RICHTEN UND RACHE ÜBEN ÜBER ALL JENE DIE ÜBER UNS HABEN RICHTEN WOLLEN! DER MAGIERRAT SOLL BRENNEN UND MIT IHNEN PELGAR UND DIE LAKEIEN DIESER STADT!!!“ Keifte er wütend… und verlor komplett die Kontrolle. Aber seine Entscheidung stand offenbar fest… Asmodi wollte nach Pelgar reisen. Aber nur aus Rache? Oder steckte da auch noch was anders dahinter? Diese Frage wurde zum Gegenwärtigen Zeitpunkt wohl nicht gestellt und hätte auch gar nicht beantworten werden können… aber was war nur mit dem Dämon los?!

Im Käfig von Zyranus war er auch verzweifelt gewesen doch er hatte dort auch unendliche Abscheu gegenüber Algamar und dem Magierrat empfunden, im Moment war die Überschwemmung an menschlichen Gefühlen aber zu massiv für ihn und überforderten ihn komplett so dass es im Grunde nicht verwunderlich war dass sein Verstand gerade kollabierte.

Er musste einsehen dass er Sorge empfand, Wiedersehensfreude, Erleichterung wegen der Unversehrtheit seiner Herrin, Sehnsucht nach seiner Familie, den Drang Etelin helfen zu wollen obwohl er für ihn nur ein nerviger kleiner Bastard war, er wollte Rache üben für das Leid welches man seiner Herrin angetan hatte und er wollte sie auch trösten ihr Geborgenheit geben! Er fühlte sich gar dem Lich gegenüber verpflichtet, gleichzeitig wollte er dem Magierrat spotten indem er ihre Magie besiegte und dann kamen noch Ängste hinzu, so viele davon! Seine eigene verfremdlichung, die Sorge dass Castus etwas hätte zugestossen sein können, er könnte getötet, zum Krüppel geschlagen, missbraucht, gefoltert, verschleppt, vernichtet oder sonst was geworden sein können! Und seine Zanraia? Auch sie! Entehrt, geschändet, misshandelt, geschlagen, gedemütigt, getötet worden sein… oder man hatte vielleicht schon andere furchtbare Dinge mit ihr getan.

Dieses Gedankengut brachte eine neue grundlegende Verwüstung seiner bisherigen Chaotischen Ordnung ja gar seiner Persönlichkeitsstruktur, weil er all diese Dinge: Mord, Schändung, Folterei, Demütigung – alles wofür er einst gelebt hatte, alles was ihn einst genährt und entzückt hatte ihm nun plötzlich als so unsagbar Schlecht und Verletzend vorkam und es auch war!

Das Viech brüllte auf. Rannte von Mallahall weg. Er trippelte schreiend auf die Waldläufer Gruppe zu, preschte durch das Lagerfeuer welches sie gerade entzündet hatten und wälzte sich schliesslich beissend, knurrend und heulend am Boden.

„SIEEEEEEEEEEEEEEEE HABEN ETELIN WEGGEBRAAAAAAAAAAACHT! ICH HABE GEHÖRT WIE GRAZIA GESAGT HAT DASS ER VERLEGT WERDEN WÜRDE! NACH BURGSTEIN!“ Fauchte das Viech. „Näääääääääääääährrt miiiiiiiiiiiiiiiiiiiichchhrrhrrhrh.“ Röchelte er immer wieder und zuckte wild auf dem Boden herum. <b>Asmodi! ASMODI!</b> Versuchte der Medicus gar ihn zu beruhigen, doch er hatte keine Chance. <b>WAS BIN ICH?! WAS FRESS ICH?! WAS BIN ICH?! WAS?! WAS?! WER BIN ICH?! DÄMON?! MENSCH?! WARUM FÜHLT SICH DAS SCHLECHT AN! ES DARF NICHT SEIN! DIESES GEFÜHL DARF NICHT SCHLECHT SEIN! MORD IST GUT! ICH LIEBE ES DOCH ZU TÖTEN! ICH LIEBE ES LIEBE ES LIEBE ES…“</b> Der Dämon wurde blass. Was dachte er da gerade?!

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!“

Asmodi spickte regelrecht vom Boden weg wie es manchmal auch Katzen taten wenn sie sich sehr erschreckten. Das Viech raste durch das Lager und wirbelte die Waldläufer ordentlich auf. Asmodi knurrte und geiferte wild, biss sich und jeden der ihm zu nahe trat. Er heulte wie er gleichzeitig winselte und schrie. Der Dämon lebte auch ganz massiv das aus was Mallahall so diszipliniert wie sie war versuchte zu unterdrücken. Das was bei Asmodi zum Ausdruck kam… war das nackte und hässliche Gesicht purer Verzweiflung und dem wissen, dass das eigene Schicksal nur noch von einem gewaltigen verwüstenden Sog kontrolliert wurde gegen den man sich genau so klein fühlte wie ein Wurmfloh sich vor einem Gott klein fühlen musste.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. Januar 2009, 12:44

Mallahall war im ersten Moment so sehr damit beschäftigt, den Schock über Etelins Verbleib zu verdauen, dass ihr nicht auffiel, wie entsetzt Asmodi plötzlich zurückwich. Erst als sie sich einigermaßen gefasst hatte und Asmodi leise winselte, bemerkte sie die Entfernung, die sich zwischen beiden aufgebaut hatte. Da aber huschte er mit einer einzigen fließenden Bewegung auch schon zurück zu ihr, packte sie und drückte sie eng an sich. Mallahall gab ein ersticktes Keuchen von sich. So viel ... Nähe ... war sie von Asmodi nicht gewohnt.
<i>"RHRRRRRRRRRRRRRRRRRR! GIB MIR DEINEN HASS!!! NÄHRE MICHH..."</i> Sie starrte, fühlte sein Unbehagen. Etwas stimmte nicht, er war furchtbar unruhig. Nicht gehetzt wie sonst, sondern ... nervös, ängstlich? Mallahall hielt den Dämon, säuselte ihm beruhigende Worte ein. Denn sie konnte keinen Hass geben. Sie hasste nicht, nicht einmal den Magierrat, der Etelins Verstand auf dem Gewissen hatte. Im Moment jedenfalls nicht, zu groß war die Sorge um den Lich. Das hätte sie ihm geben können. Angst und Sorge.

Mallahall strich über den aufgestellten Haarkamm, der ihr aus ihrem Schoß entgegenstand. Asmodis Kopf vergrub sich an ihrem Bauch, während seine Krallen den Stoff ihrer Waldläuferkleidung durchspießten und sich in die wieder hergestellte Haut bohrten. So sehr Asmodi aber auch darum flehte, so sehr er verlangte ... in Mallahall herrschte nur ein winziges Körnchen Hass und auf dieses konzentrierte ihr Geist sich derzeit nicht.
Genauso wenig schien der Dämon im Moment einen rationalen Gedanken fassen zu können. Er war vollkommen überfordert. Auf der einen Seite musste er doch zu seiner Zanraia und zu Castus. Auf der anderen glaubte er fest daran, dass die Mutter für ihr Kind sorgen und er somit Etelin retten konnte. Mallahall sah ihn an. Vor wenigen Wochen noch hätte sich der Dämon prächtig über die Nachricht amüsiert, dass es dem Lich so schlecht erging. Nun aber ...

Brüllend riss sich Asmodi plötzlich von der Lichtmagierin. Er lief davon, als hätte man ihm eine Salve Pfeile in den Hintern geschossen. Wie ein wild gewordener und nicht mehr zähmbarer Stier preschte er mitten in die Gruppe lagernder Waldläufer hinein. Das aufgebaute Gestell, welches über dem Feuer stand, um als Grill-Ablage für Fleisch zu dienen, stieß es um, so dass die schon leicht brutzelnden Stücke Opfer der Glut wurden.
Die Waldlläufer waren unterdessen auseinander gestoben und starrten nun – im Kreis um Feuer und Dämon stehend – auf Asmodi nieder, der um sich biss und Mallahall knurrend und heulend Antwort gab. Obwohl die Lichtmaga immer noch abseits saß und nur starrte, konnte sie ihn hören. Asmodi war entsprechend laut.

Dann kreischte und brüllte er. Man sah ihm an, dass er in einem inneren Konflikt gefangen war und mich sich selbst kämpfte. Dabei verlor er zusehendst die Kontrolle. Bis er schließlich aufs Neue hochsprang und wild nach allen Seiten ausschlug. Die Waldläufer wichen immer wieder zurück, wenn er in ihre Nähe kam, denn er biss, kratzte und schlug um sich, raste wild zwischen ihnen hin und her. Schhließlich schrie einer der Waldläufer – es handelte sich um Jhun – gequält auf. Asmodi hatte ihn erwischt und eine bösartig aussehende Bisswunde im Unterarm hinterlassen. Blut quoll zwischen den in Fetzen hängenden Kleidungsstücken von Hemd und ledernem Unterarmschutz hervor. "AHHHRRR AAAHHHHRR VERDAMMT!", brüllte Jhun, warf sich mit schmerzverzerrter Miene zu Boden und drückte den verletzten Arm eng an den Körper.

Endlich tauchte Mallahall bei ihnen auf. Sie hatte sich soweit gefasst, dass sie neben ihrem seelischen auch den körperlichen Zustand wieder unter Kontrolle bekommen hatte. So war es ihr gelungen, überhaupt wieder auf die Beine zu kommen. Jetzt strahlte sie wieder das aus, was für einen Moment des Schreckens lang bei ihr gefehlt hatte: heilerdisziplinierte Ruhe und die Fähigkeiten, in Krisensituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie kam zu Jhun, der schmerzlich stöhnte. Die anderen Waldläufer hatten sich in zwei Grüppchen gespalten. Ein Teil stand bei seinem verletzten Kameraden, der andere bildete noch immer einen Halbkreis bei Asmodi. Sie wollten verhindern, dass er ausriss und weglief. In diesem Zustand schien er mehr als gefährlich, sowohl für sich als auch für andere, wie man am armen Jhun sehen konnte.
Mallahall kniete sich zu ihm, nahm vorsichtig den verletzten Arm und ließ ihre Lichtmagie darüber walten. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da war von der Bisswunde nur noch ein hauchdünner Abdruck von Asmodis Zähnen in der Haut zu sehen. Die Kleidung allerdings blieb blutig, aber der Schmerz war verschwunden. "Holt ihm Wasser und gönnt ihm dennoch etwas Ruhe." Mallahalls Stimme war ein ruhiger Fels in der Brandung. Dann aber, als auch sie sich selbst erhob, hallte ihr Rufen über das gesamte Lager. "GEBT IHM HASS, er braucht es, er muss zur Ruhe kommen! Alles, was ihr hasst, lenkt nun spendend in Asmodis Richtung, schnell!" Sie selbst konzentrierte sich nun auch auf ihren innern Hass. Wenn auch klein, so wollte sie doch helfen.
Den meisten Hass bekam Asmodi derzeit aber von Waldläufer Jhun, welcher jüngstes Opfer seiner Taten geworden war. Es war kein reiner Hass, sondern mehr eine Mischung aus enttäuschter Wut und Ärger, der sich zu Asmodi herüber bewegte wie ein sich ausbreitender Nebel. Jhun war sauer auf den Dämon. Er hatte ihn mit seinen Kameraden, seinen Brüdern, befreit und dieses Vieh dankte es ihm mit einer Bisswunde!

Mallahall näherte sich Asmodi ohne jegliche Spur von Furcht. Sie kannte ihn, wusste um seine Unberechenbarkeit, aber auch um seine Seele. Sie war Trägerin seiner Unschuld. Langsam ging sie in die Hocke. "Komm her, Asmodi. Komm her und lausche dem Hass, den sie dir senden. Ich weiß, dass du das brauchst. Es ist in Ordnung. Komm her." Sie streckte eine Hand nach ihm aus wie eine Mutter, die ihr bibberndes Kind dazu überreden wollte, sich zumindest bis zu ihr vorzuwagen. Mallahall ging dabei ganz sanft um, vergaß aber ihr Krümelchen Hass nicht, dass sie derzeit versuchte, als Gedanken auszusenden, um Asmodi beizustehen. Sie wusste, dass er Schatten brauchte. Ihm dies vollkommen zu nehmen, würde bedeuten, ihn seines Ichs zu berauben. Das hatte sie nicht vorgehabt.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 25. Januar 2009, 23:50

In seiner wilden Raserei bemerkte der Dämon gar nicht wie er den Unterarm des jungen Waldläufers zerfetzt hatte und nun nicht nur Speichel sondern auch Blut sabberte. Wütend kaute er auf dem Stück fleisch herum welches er sich ergattert hatte. Doch dann spukte er es auch wieder aus als er erneut aufbrüllte. Er hechtete weiter durch die Menge, dabei verkohlte er sich die „Vorderpofte“ oder Hand wie es eher zur Anatomie seines Wirtes passte an der Glut des Lagerfeuers. "AURRRRRRRRRRRRHGGGGGGGGGGGR!!!" Knurrte er und biss mehrmals in die Glut und schlug mit seinen Pranken danach. Das Feuer hatte ihn wohl wütend gemacht. Er sah die halbgebratenen Fleischstücke in der Asche und schnappte danach. Es war seltsam aber offenbar verspürte der Dämon einen solch gewaltigen Hunger nach Hass dass der tatsächlich alles frass was ihm irgendwie an ein Lebewesen erinnerte. Seine Vorderpranke pochte unangenehm.

Doch selbst Schmerz vermochte diese quälende Verwirrtheit in seinem Geist nicht zu dämpfen, noch seine Unruhe zu mildern. Der Schmerz war nicht stark genug ihn Abzulenken und dies mochte wohl einiges bedeuten. Asmodis linker Arm sah aus wie ein Kauknochen. Immer wieder biss er sich da hinein und suhlte in den Wunden herum. Doch er schürte damit keinen Hass, höchstens Sorge und Verzweiflung. Doch davon hatte er nun wirklich bereits genug! „ARHRHHH BASTARDEEEEEEEEEEEE!!E!!!“ Brüllte er herum und tobte weiter. Er wollte keine Schmerzen haben und doch fügte er sie sich selber zu. Mit Schmerz verband er nämlich auch Kräuter und Lichtmagie. Dinge die er so abgrundtief nicht leiden konnte! Seine Situation schien aussichtslos.

Doch dann nahm er eine geringe Witterung auf. Er wirbelte herum und starrte auf Juhn der noch immer von seinem Kameraden umringt war. Asmodi erhob sich auf alle Viere und trippelte in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf die kleine Gruppe zu… er hörte Mallahalls Rufe, hielt kurz brüllend inne und krächzte sie an. Seine blauen Augen durchbohrten die ihrigen. Chaos strahlten sie aus, unheilsames Chaos welches er einst so geliebt hatte. Er winselte laut und starrte auf ihre Hand ehe er schnaubte und sich wieder zu Juhn abwandte.Mallahall hatte ihm nichts befohlen und sie strahlte zu wenig Hass aus als dass es ihn hätte anlocken können... Juhn hingegen war da anders und für den Dämon deutlich interessanter.

Er trippelte auf ihn zu, preschte vor und sprang ohne Rücksicht auf sich und die anderen auf Juhn zu. Hechelnd packte er den Waldläufer und drückte ihn zu Boden. Blutiger Speichel troff ihm aus dem Mund aus dem ein wüstes, gehetztes Hecheln entwich. Asmodis Augen glühten Blau doch er setzte sein Feuer nicht ein. „MEEEEEEEEEEEEHRHRH!“ Brüllte er und begann damit Juhn zu kratzen. Der Dämon wirkte wie einer dieser armen Gestalten die zu viel berauschende Kräuter konsumiert hatten und nun mehr brauchten aber keine mehr fanden. „MEHRHR MEHERR RMEHRR!“ Fauchte er immer wieder wie ein Wesen das kurz vor dem Hungertod stand. Er kratzte nicht böswillig sondern eher in blinder Panik doch der Schmerz welcher er damit verursachte mochte wohl der gleiche sein.

Das hatten sie also von seiner Rettung. Da hockte der Dämon auf einem Kameraden und war gerade damit beschäftigt ihm seine Brust zu zerkratzen. Wo war denn das Gute welches Angeblich in diesem Wesen steckte? Mochte in diesem Moment nicht dem einen oder anderen Kameraden zweifel an ihrer Befreiungstat hegen?
„HASS MICH SEI BÖSE ZU MIR! LOOOOOOOOOOOOOOOOSSS!“ Brüllte er den jungen Waldläufer immer wieder an und begann ihn zu schlagen.

"ICH BIN EIN DÄMON! ICH BIN EIN DÄMON! KEIN MENSCH! ICH LIEBE NICHT! ICH HASSE NUR! ICH BIN BÖSE! BÖSE! BÖSE! ICH FINDE DENJENIGEN SCHON NOCH DER MICH MIT DIESEM FLUCH BELEGT HAT! DIESEM FLUCH DER VERWIRRUNG!" Krächzte er wirr vor sich hin. Offenbar war ihm in der letzten Zeit einwenig zu viel an unbekannten und für ihn völlig unnatürlichen Gedanken und Gefühle widerfahren.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Montag 26. Januar 2009, 08:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Dienstag 27. Januar 2009, 08:06

Die Waldläufer waren ein beweglicher, menschlicher Wall rund um Asmodi. Sie versuchten, ihm nicht zu nahe zu kommen, gleichzeitig aber sollte er keinesfalls asubrechen und wer-weiß-wohin flüchten.
"Maileen, so tut doch etwas!" Die Tarnung hielten sie aufrecht. Man konnte nie wissen und vermutlich würden sie Mallahall weiterhin so nennen, bis sich ihre Wege trennten. Im Augenblick aber wollten sie die Lichtmaga mit Asmodi nicht allein lassen. Er wirkte beinahe unkontrollierbar.
"Slefa! Hat jemand das Slefa zur Hand?!" Sie hatten sich wirklich einige Dosen des Krautes mitgenommen, ihre einzige Chance in einer wirklichen Notlage. Nun, dies war offensichtlich eine solche Situation, aber warum war denn niemand bisher auf die Idee gekommen, das Mittel einzusetzen?
"Kein Slefa!", rief Mallahall, beinahe wütend. Sie wusste, dass es zum einen ebenfalls nur der Tarnung gegolten hatte, das Kraut aus Zyranus mitzunehmen. Zum anderen hielt sie Asmodis derzeitigen Ausbruch nicht für eine dermaßen gefährliche Situation. Sie kannte ihn eben besser. Nein, im Augenblick wollte er selbst ausnahmsweise nicht gefährlich sein, er hatte genug eigene Probleme. "Gebt ihm Hass!", rief sie den Männern und der einen Frau zu. Ihre eigenen Hände ruhten noch immer heilend auf Jhuns Unterarm. Der arme Kerl ächzte wenigstens nicht mehr schmerzhaft auf, die Wunde schloss sich bereits. Erst nachdem dies geschehen war, versuchte Mallahall, mit Asmodi Kontakt aufzunehmen.

Doch dem Dämon ging es mehr als schlecht. Nicht einmal die Verbrennungen seiner Hand lenkten ihn ab. Er hechtete wild hin und her, ließ Mallahall einfach stehen und ... suchte den direkten Weg zu Jhun. Der Waldläufer war der einzige, welcher begriffen hatte, ohne zu verstehen. Er schürte automatisch seinen Hass gegen das Viech, das ihm die Verletzung zugefügt hatte und obwohl die Wunde bereits verheilt war, ließ sein Hass nicht nach.

Schon war Asmodi bei ihm, beide starrten sich an. Auch Mallahall starrte, nun allerdings direkt auf den Rücken ihres dämonischen Freundes. Sie hatte das Chaos in seinen Augen gesehen. Es stach blauer hervor als es jemals bisher der Fall gewesen war. Und dennoch hatten Leid, Angst und Verzweiflung darin gleichermaßen Platz gefunden. Asmodi brauchte Hilfe, sein Körper lechzte nach Finsternis, aber trotzdem schien er es nicht wirklich genießen zu können.
Mallahall machte beinahe unsicher einen Schritt auf ihn zu. Asmodi bewegte sich auch einen Schritt vor und hockte nun auf dem entsetzt dreinblickenden Jhun. "Runter, runter von mir!", krächzte er fast flehentlich. Sein Hass wich blanker Furcht. Ja, jetzt da er das Ausmaß Asmodis Unberechenbarkeit in Form von Biss-Attacken kannte, fürchtete er das Viech.

<i>„MEEEEEEEEEEEEHRHRH!“</i>, verlangte der Dämon, aber aufgrund seiner eigenen Tat war der Waldläufer nicht mehr in der Lage, ihm überhaupt noch Hass entgegen zu bringen.
Dafür kam jener nun vom Rest der Gruppe.
"Geh von ihm runter!"
"Siehst du nicht, dass er Angst hat!"
"Ja, aber Asmodeus hat auch Angst."
"Trotzdem soll er Jhun in Frieden lassen!"
Hier spaltete sich die Waldläufergruppe in zwei Parteien. Einige bemerkten Asmodis Unruhe und seine Furcht, bekamen gar Mitleid mit ihm. Sie kannten Teile seiner tragischen Existenz. Mallahall hatte während ihrer Genesungszeit im Dorf der Waldmenschen viel von Asmodeus erzählt – genug, um einige Bewohner davon zu überzeugen, dass er wirklich ein Leben auf Celcia verdiente und selbst ein Opfer seiner Dämonenhaftigkeit war.
Die andere Gruppierung aber stand nun Jhun bei, der nicht minder ängstlich wirkte und immer wieder flehte, Asmodi möge von ihm steigen. Er wagte sich nicht zu wehren, wollte keine neuen Verletzungen erhalten.

Da begann Asmodi, Jhun zu kratzen. Der Waldläufer keuchte und schrie dann auf. Er zappelte, wand sich unter dem Dämon und wollte nur noch weg von hier. Einer der Waldläufer – es war Jhuns Zwillingsbruder Jhul – hechtete nun zum Karren davon. Er würde hier nicht tatenlos herumstehen und zusehen, wie das Wesen seinen Bruder langsam tötete! Nein, er war derjenige, der wider Mallahalls Befehl die Gläser mit dem in Alkohol getauchten Slefa holte.
Unterdessen verlangte Asmodi seinen Tribut an Hass, noch immer kratzend. Er erhielt ihn, allerdings jetzt von allen anderen Waldläufern. Niemand konnte und wollte mitansehen, wie Jhun hier schändlich zugerichtet wurde. Sie schenkten ihm eine wahre Flutwelle an Hass, in der sich Asmodi nun suhlen konnte wie eine Sau im Schlamm.

Doch der Dämon schien noch einen Moment zu brauchen, bis er sich dessen gewahr wurde. Wütend, verzweifelt und so voller Unruhe stieß er hervor, denjenigen zu finden, der ihn verflucht hatte. Der, der ihm seiner Dämonigkeit beraubt und ihn zu diesem Wrack gemacht hatte.
Mallahall stand reglos außerhalb des Kreises der Waldläufer, welcher sich um den Dämon und Jhun gebildet hatte. Sie starrte Asmodi noch immer an, die Hand auf ihr Herz gelegt. Die Finger krallten sich im Stoff ihrer Kleidung fest, unter der ihr Herz schwer schlug, während sich ihr Hals zuschnürte. "Es tut mir leid", brachte sie leiser als ein Mäuschen in einem Sturm hervor. Sie kannte den Verflucher, genauer gesagt, die Verflucherin. Sie selbst war es. Seine Herrin.

"WEG VON MEINEM BRUDER!", brüllte der heran stürmende Jhul nun Asmodi direkt an, öffnete im Laufen das Glas mit dem Slefa und schleuderte ihm das Kraut entgegen.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 28. Januar 2009, 23:41

Gefangen in seiner Raserei aus Angst und Verzweiflung und auf der Suche nach dem so wohltuenden Hass den er sehr wohl kriegte aber nicht als Lindernd empfand wurde Asmodeus nur noch wütender und ging nur noch brutaler gegen sein Opfer vor. Er kratzte, biss, speichelte über dessen Hals und Gesicht, knurrte und schlug geistesabwesend auf den armen Waldläufer ein. Den Umstehenden wurde wohl langsam aber sicher bewusst dass der Dämon durchaus in der Lage war hier vor ihren Augen zu morden, vielleicht nicht mit Absicht aber allein schon der Tatsache wegen dass es dem Viech im Blut lag es zu tun machte ihn in solch unbesonnenen Momenten mehr als nur gefährlich. „MEEEEEEEEEEEEEHHHHHHHHHHHHHHHHHHRRRRRRRR!“ Heulte er immer wieder auf und winselte so laut wie es Mallahall wohl kaum von ihm kannte. Doch diese kämpfte im Moment mit ihren eigenen Dämonen der Schuld. Was hatte sie nur getan? Sie hatte ein Lebewesen deformiert, ihm seine natürliche Verhaltensweisen abtrainiert, ihn so verändert dass er sich selbst nicht mehr kannte. War so was ethisch vertretbar? Hatte sie überhaupt das Recht gehabt so was zu tun? Im Moment würde es ihr wohl schwer fallen all die guten Aspekte ihrer Taten zu erkennen. Leider. Jetzt sah man nämlich nur dieses tobende Biest, welches seiner Identität beraubt sich gerade auf einen Fremd und Selbstvernichtenden Pfad begab.

Dass sich die Waldläufer in seinem Nacken langsam daran machten sich zu überlegen wie sie ihn überwältigen mochten fiel dem Dämon gar nicht mehr auf. Auch nicht die Tatsache dass er diese Männer die ihm eigentlich gar nichts schuldeten dennoch in zwei Lager geteilt hatten, eins welches den Dämon überwältigen und wohl auch strafen wollte und das andere welches so was wie mitleid und Verständnis ihm entgegenbrachte. Asmodi handelte ähnlich wie ein Tier, auch jene taten manchmal grauenhafte Dinge die man aber deren natur zuschrieb. So ähnlich war es wohl gerade bei dem Dämon. Er konnte vermutlich nicht mal anders. Doch war dies nicht ein bedeutend schwacher Trost für das arme Opfer des Viechs?

Da endlich erreichte ihn der Hass der anderen Waldläufer. Er hielt kurz inne reckte sein Haupt empor und schnupperte als würde er die Gefühle förmlich wittern. „Jarhrrrrrrrrrr.“ Krächzte er doch dann heulte er erneut auf als er merkte dass ihn dieser Hass den sie ihm entgegenbrachte nicht im geringsten befriedigen wollte. Was war nur los mit ihm?! Welch Monster haben die bloss aus ihm gemacht?! „ICH WILL RICHTIGEN HASS!“ Brüllte er auf und erntete damit wohl Unverständnis… schliesslich hassten sie ihn in diesem Moment bestimmt aufrichtig. Daher dachte das Viech nicht daran von Jhunn abzulassen und prügelte weiter auf den jungen Mann ein.

<i> "WEG VON MEINEM BRUDER“</i> Brüllte es plötzlich hinter ihm. Asmodi wandte sich fauchend um und sah nur noch das Slefaglas auf ihn zufliegen. „RHAAAAAAAARH!“ Das Viech versuchte sich zu ducken doch das Glas prallte wuchtig gegen Asmodis Stirn und zerbarst. Schliesslich war sein Schädel über die Monate von Etelins Stab ziemlich abgehärtet worden so dass er dem Aufprall relativ glimpflich Standhalten konnte. Doch dann kam das eigentliche Übel. Der Alkohol der so intensiv nach Slefa roch und auch spuren davon enthielt benetzte Asmodis Gesicht so dass dieser nur noch wild aufschrie und panisch türmte. Doch er wurde den schrecklichen, betäubenden Gestank nicht los! Asmodi begann sich selbst im Gesicht zu kratzen und versuchte verzweifelt das Slefa wegzuschaben. „ARHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“ Bibbern sprang er auf allen Vieren davon, wälzte sich mehrmals brüllend am Boden und benahm sich so wie jemand der Säure ins Gesicht bekommen hatte. "WUHAAAAAAAAAAAAAAAAAARKHHHHH!" Keuchte er entsetzt und gepeinigt von dem ätzenden Gestank in seiner Nase. Er kratzte sich so wild über die Haut dass irgendwann nur noch rote Spuren unter den Händen zu erkennen waren, doch das verschlimmerte das ganze nur noch denn der Alkohol und damit auch der Träger des Slefakrauts fand den weg in die Haut hinein und wirkte nur noch ätzender und noch schrecklicher für das Empfinden des Dämons. Dafür richtete das Kraut effektiv keinen körperlichen Schaden bei ihm an. Wild tobend sprang er im Kreis herum und heulte sowie krächzte Herzenzerreissend herum. Immer wieder mal lahmte er von der betäubenden Wirkung des Krauts was zu üblen Stürzen des so angetriebenen Wesens führte welches sich dann immer wieder hastig aufrappelte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Montag 2. Februar 2009, 01:55

Hatten sie einen Fehler begangen? Mallahall war wortgewandt, hatte sie die Waldläufer mit ihren Ausführungen um den Finger gewickelt? Vielleicht wäre es für alle besser gewesen, hätte sich Zyranus weiterhin um den Dämon gekümmert. Dieser war vollkommen außer Kontrolle geraten und hockte nun auf Jhun, speichelte ihn voll oder kratzte und biss ihn. Niemand schritt ein, niemand wagte es. Sie alle konnten nur starren, sogar Mallahall. Doch diese gewann wenigstens genug ihrer Fassung, um den entsetzten Waldläufern Befehle zu zu rufen. "Schenkt ihm Hass, er brauch eure finsteren Gedanken!"
Sie kannte Asmodi wie kein anderer, mal abgesehen von Etelin und Zanraia. Ihre kleine Familie. Sie mussten doch weiter, mussten sie finden. Das waren Mallahalls Pläne, welche sich angesichts von Asmodi gerade in Luft aufzulösen schienen. Soeben wollte auch sie ihm einen Befehl zu bellen – etwas, das sie sonst nie tat, denn Mallahall nutzte derartige Macht nicht rücksichtslos aus, aber im Moment ging es wohl nicht anders –, da hielt Asmodi kurz inne.

Alle starrten ihn an, selbst der unter ihm liegende und wahrlich vor Schrecken zitternde Jhun. Er war ein ausgewachsener Mann, mit seinen 28 Jahren durchaus noch als jung zu bezeichnen, doch wurde als erwachsen angesehen. Nun aber bibberte er wie ein kleiner Junge, der von Wölfen umzingelt wurde. Niemand konnte es ihm verübeln. Selbst die noch so gefährlichst aussehenden Wölfe ließen sich nicht mit Asmodi vergleichen. Der Dämon wies ganz besondere Bösartigkeit auf, selbst in seiner Verzweiflung.
Trotzdem hatten einige Mitleid mit ihm. Vielleicht war es jenes Mitgefühl, welches ihren Hass verunreinte. Dieser genügte dem Dämon jedenfalls nicht.

<i>"ICH WILL RICHTIGEN HASS!"</i> Nicht einmal Jhun konnte diesen aufbringen, er war von Angst erfüllt. Da tauchte plötzlich sein Zwillingsbruder auf und schleuderte Asmodi Slefa entgegen. Das Glas, in dem sich das Kraut befand, zersprang an der Stirn des Wirtes, so dass die vielen winziges Splitter kurz im Tageslicht glitzerten. Ihre Überreste fielen ins Gras, aber der vom Slefa durchsetzte Alkohol lief Asmodi Gesicht und Hals herunter. Das Kraut selbst hing in abnormer Form quer auf seiner Stirn. Es klebte, weil es in der Flüssigkeit schon halb aufgeweicht war.
Schreiend ließ der Dämon von Jhun ab. Dieser röchelte nur noch, seine Kleidung war zerfetzt und darunter brannten die blutigen Kratzer der dämonischen Krallen. Er verdrehte die Augen, rettete sich in die Bewusstlosigkeit.

"Ihm nach!", rief Mallahall, die mit ausgestrecktem Finger auf Asmodi zeigte. Das Slefa würde ihn auf Dauer hin verlangsamen und lähmen, sie kannte seine Empfindlichkeit für Kräuter und Heilpflanzen. Aber noch besaß er genug Kraft, um sich von der Gruppe zu entfernen.
Er wälzte sich am Boden, um den Alkohol, der so intensiv nach dem bitteren Kraut roch, von sich zu reiben. Aber er schien wie eine zweite Haut an ihm zu kleben. Überall hing der Slefa-Geruch in der Luft.
Wie schon zuvor den Waldläufer kratzte er nun sich selbst. Kleine Hautfetzen hingen unter seinen krallenartigen Nägeln und es zogen sich immer mehr fingerlange Striemen über sein Gesicht. Mallahall würde diese mit Lichtmagie heilen müssen, damit Asmodeus später nicht hässliche Narben davontragen würde.

Die Lichtmagierin, Argus und zwei weitere der männlichen Waldläufer holten ihn inzwischen ein, denn Asmodi sprang nur noch wild im Kreis herum und lahmte bereits. Ein Waldläufer spannte den Bogen. Argus hielt ihn mit erhobener Hand zurück. "Dies ist die letzte Notlösung, haltet euch noch zurück."
"Jhun ist verletzt!", brummte der Schütze. Von ihm strahlte nun endlich reiner Hass aus, allerdings weitaus geringer als damals bei den Dämonenjägern oder gar in Zyranus. Dort hatte man Asmodi wahren Hass auf ihn niederregnen lassen wie bei einem schweren Gewittersturm. Hier war der Hass der Waldläufer nur noch ein Quäntchen davon.

Mallahall trat an ihn heran. Ihr blieb keine Wahl, das sah sie jetzt ein. Sie musste in dieser Hinsicht Etelins Platz einnehmen, bis sie ihn finden und von seinem Schicksal vielleicht erlösen konnten. Mallahall wollte nicht zu sehr an den Lich denken, es betrübte sie. Denn sie fürchtete, dass ein zerstörter Verstand etwas war, das sich nicht einmal mehr mit Lichtmagie reparieren ließ.
Aber wenigstens Asmodi musste sie nun versuchen, wieder zu beruhigen. Und da kein kleiner Etelin hier war, um ihn mit seinem Stab zu prügeln, musste die Magierin auf ihre eigene "Waffe" zurückgreifen.

"ASMODI, SETZ DICH HIN UND REISS DICH ENDLICH ZUSAMMEN!" Nie zuvor, nicht einmal als Dämonenherrin unter seinem direkten Einfluss hatte sie einen Befehl mit derartiger Festigkeit ausgestoßen. Ihre Augen blickten den Dämon scharf an, sie hatte die Fäuste in di Hüften gestemmt.
"Ich weiß, dass es dir im Moment nicht sehr gut geht. Du hast Identitätsprobleme ... und ich bin daran Schuld. Es tut mir leid, ich werde versuchen, dir zu helfen. Aber zuerst musst du deine Beherrschung zurückerlangen. Was bist du denn für ein Dämon, dass du dich so gehen lässt! Die Waldläufer machen sich noch über dich lustig!" Mallahall wusste genauso wie Argus oder seine Truppe, dass keiner dies jemals wagen würde. Aber sie musste nun Asmodis Aufmerksamkeit und vor allem seinen Willen für sich gewinnen. Er musste sich beruhigen. Sie konnte nur hoffen, dass das Slefa inzwischen sein Übriges tat.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Montag 2. Februar 2009, 22:29

Mallahall wusste genauso wie Argus oder seine Truppe, dass keiner dies jemals wagen würde. Aber sie musste nun Asmodis Aufmerksamkeit und vor allem seinen Willen für sich gewinnen. Er musste sich beruhigen. Sie konnte nur hoffen, dass das Slefa inzwischen sein Übriges tat.

Asmodi tobte wie ein Besessener und brüllte immer wüster sowie verzweifelter im Zeug herum. Auch seine selbstverletzenden Handlungen wurden langsam aber sicher ernstzunehmend. Denn die Kratzer die er sich selbst zufügte ragten inzwischen tief bis in die Gesichtsmuskulatur. Ein Medicus hätte diese Wunden nähen müssen, zum Glück für Aurelius äusseres erscheinungsbild war die lichtmagisch begabte Mallahall bei ihm. Sie hatten sich ja immer wieder in die Haare gekriegt wegen ihren unterschiedlichen Heillehren aber im Grunde wäre Aurelius ihr schon zum Dank für ihre unzähligen Versorgungsaktionen verpflichtet. Schliesslich war Asmodi ja ein Meister der Selbstverstümmelung.

„WAAAAAAAARHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!! KEIN SLEEEEEEEFFFFFFARHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“ Krächzte er immer und immer wieder. Er erblickte die beiden Männer die auf ihn zugestürmt kamen und entdeckte den Bogenschützen. Seine Augen funkelten wütend auf und seine Hände begannen blaue Funken zu sprühen. Zudem machte sich das brüllende und in Raserei geratene Viech zum Absprung bereit. Es sah ganz offensichtlich danach aus als ob Asmodi binnen wenigen Sekunden zu einem vernichtenden Angriff auf den Waldläufer starten würde, doch da kam ihm seine Herrin zuvor.

<i> "ASMODI, SETZ DICH HIN UND REISS DICH ENDLICH ZUSAMMEN!"</i> Hallte es durch die Lichtung. So laut dass einige Vögel von den Baumkronen des nahen Waldes stoben. Asmodi hielt schlagartig inne und starrte seine Herrin fassungslos an.

„RHUHAAAAAAAAAAAAAARHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!“

Brüllte er ihr zornig entgegen… und setzte sich ordentlich hin. Er hockte da wie ein abgerichteter Hund obwohl er noch immer voll mit dem Slefagesättigten Alkohol war nach welchem er auch fürchterlich stank. Der Dämon schnaubte, man konnte förmlich spüren wie sehr ihn dieser Befehl demütigte und ärgerte. Er knurrte ungehalten vor sich her und war noch immer sehr angespannt und nervös. Selbst das Stillsitzen fiel ihm sichtbar schwer. Die Unverträglichkeit auf Kräuter musste offenbar sehr stark sein wenn er es schaffte sich schon in leichten Zügen ihrem Befehl zu widersetzen. Dies geschah jedoch aus einer reinen Notlage heraus.

„Herrinrrrrrrrrrhrhrhrh.“ Knurrte er vor sich hin und schnaubte hörbar wie ein gehetzter Stier. Blut rann über sein Gesicht und verlieh ihm ein wahrhaftig grässliches aussehen. Zumal einige Hautlappen noch in Fetzen hingen. Asmodi hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die Waldläufer mochte dieses Bild vielleicht noch schockieren nicht aber Mallahall welche das wohl schon sehr gut kannte.

Das Viech hörte gar aufmerksam zu was seine Herrin ihm zu sagen hatte. Es war fast schon beängstigend wie gehorsam Asmodi durch die Wirkung der Unschuldsträne sein konnte. Währe diese Macht den Magiern zu Zyranus bekannt… sie wären in der Lage Dämonen zu ihrem Haustierchen zu machen.

<i> "Ich weiß, dass es dir im Moment nicht sehr gut geht.“</i> Dach Viech knurrte wütend vor sich her und schnaubte. <i>“Du hast Identitätsprobleme ... und ich bin daran Schuld.“</i> Asmodi legte seinen Kopf schief. Diese Aussage irritierte ihn. An sie hatte er all die Zeit gar nicht gedacht. Natürlich war sie es gewesen die ihn verändert hatte! Er starrte ihr scharf entgegen. Er wusste nicht ob er sie für diese Tat hassen… oder ehren sollte. Sie hatte ihm die Liebe zu Zanraia geschenkt –irgendwie… aber dafür auch seine Fähigkeit sich von Hass zu nähren genommen und ihn in ein persönliches Chaos geschickt.

<i>“Es tut mir leid, ich werde versuchen, dir zu helfen.“</i> Diese Floskel kannte er schon von ihr und er musste befürchten dass sie dies auch tatsächlich tun würde. Ihre Hilfe war für Asmodi im ersten Anschein meist sehr unangenehm.

Der Dämon sackte sichtlich in sich zusammen. Ihm fiel es plötzlich schwer den Kopf aufrecht zu halten. Das Slefa tat seine Wirkung. „Rhrrhrh!“ Grollte er leise.

<i>“Aber zuerst musst du deine Beherrschung zurückerlangen. Was bist du denn für ein Dämon, dass du dich so gehen lässt! Die Waldläufer machen sich noch über dich lustig!"</i>

Noch während Mallahall diese Worte aussprach gaben Asmodis Arme und Knie nach. Er knallte mit dem Kopf voran einfach auf den Boden und blieb in einer sehr unnatürlichen Position liegen. Das Viech schien fürs erste gebändigt zu sein. Man konnte sich überlegen ob man Asmodi nicht schlafend behalten wollte bis man am Reiseziel angekommen war. Denn eins hatte er eindrücklich bewiesen, er war im Moment nicht einfach zu halten.

Nun, niemand mochte wohl auch wissen welche Schäden er in Zyranus genommen hatte. Im Grunde wusste man ja gar nichts von seinem Aufenthalt dort.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. Februar 2009, 00:06

Das Slefa setzte ihm arg zu. Nicht verletzend, der Körper mochte auf das Kraut kaum anders reagieren als wie erwartet: Der Wirt sollte ruhig gestellt werden. Auf den Dämon jedoch wirkte es wohl mit deutlich größerer, vielleicht sogar schmerzhafterer Intensität. Es würde letztendlich allerdings dieselbe Wirkung behalten: Betäubung.
Im Grunde war sogar Mallahall dankbar für Jhuls Einsatz, auch wenn sie es nicht gerade als fair empfand. Asmodi ging es schlecht, er wurde missverstanden – und dies war ihre Schuld. Sie musste ihm dringend helfen. Oh, wie hatte sie ihn nur dermaßen zerstören können?!

Schuldgefühle befleckten ihr Herz, ließen es schwerer schlagen. Zugleich aber wusste Mallahall auch, dass es notwendig war. Asmodi konnte auf Celcia nicht sein, wenn er noch derselbe Dämon wie früher gewesen wäre. Unter diesen Umständen hätte man ihm niemals etwas Derartiges entgegengebracht, wie es jene 12 Waldläufer nun taten: sie wollten ihm eine Chance geben.
Mallahall wollte dies auch, von Anfang an. Jedes Wesen hatte eine solche Chance verdient, nicht aber um seines Selbst Willen. Asmodi verlor sich, verlor sich vollkommen und das war zu viel. Sie musste ihn auf einen Weg zwischen beiden Extremen lenken, so dass seine Existenz in dieser Welt gerechtfertigt werden konnte, er aber weiterhin das blieb, was er war: Dämon aus dem Harax. Mallahall hatte niemals seine Seele verändern wollen, doch nun musste sie sich eingestehen, dass vor allem die jüngsten Ereignisse seinen Kern neu geprägt hatten – und damit kam Asmodi nicht zurecht. Er brauchte Hilfe.

Bevor man einem halb wahnsinnigen Dämon allerdings Hilfe gewähren konnte, musste man ihn ruhig stellen. Das Slefa allein half noch nicht. Mallahall bestürzte es, ihre Macht über Asmodi derart zu missbrauchen, aber sie fand sonst keinen Ausweg. Sie hatte keine Wahl. Mit einem lauten, bellenden Befehl brachte sie ihn dazu, sich artig hinzusetzen wie ein Jagdhund, der Beute gemacht hatte und nun von dieser ablassen sollte.
Der Befehl hallte dermaßen laut, dass nicht nur Argus, der Schütze und der dritte Waldläufer sie anstarrten, sondern auch jene übrigen, welche sich um Jhuns Verletzungen kümmerten.

Mallahall stand aufrecht. Die Fäuste stemmten sich noch immer in ihre Hüften, drückten hart auf ihre Knochen und gemahnten die Lichtmaga dazu, beherrscht zu bleiben. Sie durfte sich jetzt keine Blöße geben, Asmodi würde das nur gegen sie auszuspielen versuchen. Sie kannte ihren Dämon recht gut.
Jetzt aber war sie seine Herrin und er hatte ihr zu folgen. Mit eiskalter Dominanz stolzierte sie vor den stillsitzenden Dämon. Das Slefa schlug auch ihr entgegen. Mallahall hob die Hand zu ihrem Umhang, legte einen Teil davon vor ihr Gesicht. Sie durfte nicht auch betäubt werden. So blieb sie doch auf etwas Distanz stehen. Neben diesem und dem alkoholischen Gestank nahm sie zusätzlich noch das Knurren wahr. Asmodi war mit ihrem Befehl ganz und gar nicht einverstanden, aber er fügte sich. Etwas, das die Magierin nach wie vor erstaunte. Trotzdem fiel ihr auch die innere Unruhe auf. Das Slefa betäubte seine Glieder und Asmodi verlor nach und nach die Kontrolle über den Wirtskörper. Dieser gab sich der pflanzlichen Wirkung hin.

<i>„Herrinrrrrrrrrrhrhrhrh.“</i> Mallahall blickte ihm entgegen. Sie schaute nicht länger liebevoll und weich, sondern hatte das Gesicht einer Heilerin aufgelegt. Sie musterte. "Die Wunden in deinem Gesicht werde ich mit Lichtmagie heilen müssen. Bereite dich jetzt schon darauf vor, dir einen sicheren Fleck im Körper zu suchen. Bis wir in der Nähe von Pelgar sind ... muss ich dich entweder in Fesseln lassen oder weiterhin mit Slefa behandeln. Asmodi, solche Ausbrüche können wir jetzt nicht gebrauchen." Es sollte kein Tadel sein, auch wenn es nach nichts Anderem klang. Sanftheit kehrte in Mallahalls Züge zurück. "Wir müssen doch unsere Familienmitglieder einsammeln." Die Tränenbahnen auf ihren Wangen schimmerten noch, außerdem hatten sie inzwischen einen Großteil ihrer Tarnung abgewaschen.
"Um deine Probleme kümmere ich mich natürlich auch. Schließlich trage ich die Verantwortung. Wir werden während der weiteren Reise reden. Du musst mir sagen, was dir fehlt, damit ich dir helfen kann."

Sie registrierte den schiefgelegten Kopf, ehe der Körper folgte und Asmodi in eine missliche Lage zusammen sackte. Mallahalls Blick flog zu den Waldläufern. "Er ist jetzt ruhig. Er wird euch nichts tun. Bringen wir ihn zum Wagen zurück, dann behandle ich ihn." Und schon nahm die dominante Mallahall, Heilerin der Lichtmagie, das Ruder in die Hand. Selbst Argus folgte ihren Anweisungen, sagte kein Sterbenswort. Auch er akzeptierte sie als die oberste Instanz ihrer Gruppierung.
Mallahall dirigierte die Waldläufer. Einige hoben Asmodi an, trugen ihn zum Karren zurück und fixierten ihn erneut mit den Ketten. Andere eilten los und suchten nach dem kleinen Bach, um Wasser zu holen. Wieder andere reichten Mallahall Verbandsmaterial und Tücher. Sie wusch Asmodi das Slefa und den Alkohol vom Gesicht, hielt ihn aber gleichzeitig mit ihrer Befehlsgewalt zurück: "Renn nicht fort. Du wirst auf dem Karren bleiben. Du wirst ruhig bleiben, so gut es geht. Und du wirst mir jetzt erzählen, was passiert ist, dass du solche ... Angst entwickelt hast. Gleich", fügte sie an, legte ihre Finger auf die Kratzer. Lichtmagie strömte er langsam, dann intensiver unter Asmodeus' Haut. Mallahall hielt die Magie in seinem Gesicht, heilte nur dort. Der Dämon konnte sich beruhigt im übrigen Körper aufhalten.

Die Waldläufer räumten inzwischen ihre Sachen zusammen. Als die Pferde bereit für die Weiterreise waren und der Karren sich in Bewegung setzte, löste Mallahall endlich ihre Hände vom Gesicht Aurelius'. Sie hob den Kopf an und hielt ihm eine Feldflasche an die Lippen, damit er trinken konnte. Sein Hals sollte nicht trocken sein, wenn Asmodi ihr von seiner Zeit in Zyranus erzählte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 4. Februar 2009, 23:52

Asmodi starrte röchelnd den Boden an auf dem er lag. Erst versuchte er sich noch aufzurappeln doch er spürte dass er gegen diese fürchterliche Slefa keine Chance haben würde. Schon wieder wurde er einfach besiegt. Es war demütigend und verletzend.

<i> "Die Wunden in deinem Gesicht werde ich mit Lichtmagie heilen müssen. Bereite dich jetzt schon darauf vor, dir einen sicheren Fleck im Körper zu suchen. Bis wir in der Nähe von Pelgar sind ... muss ich dich entweder in Fesseln lassen oder weiterhin mit Slefa behandeln. Asmodi, solche Ausbrüche können wir jetzt nicht gebrauchen."</i> Er kriegte die Worte nur noch verschwommen mit. „Kein… Sleeefaaarhrhrhrh…“ Krächzte er ehe er sein Bewusstsein verlor. Das blaue glimmen in seinen Augenhöhlen schwand und ruhe kehrte im Körper ein. Nur das Blut rann leise über seine Haut auf den Boden. Es war das einzige was sich an ihm noch bewegte, neben seinen Atemzügen. Er rührte sich nicht als er aufgehoben und zum Karren getragen wurde. Er wehrte sich nicht als man seine Glieder erneut in Ketten legte. Er lag diesmal auf dem Bauch, mit dem Gesicht leicht auf die Seite gedreht damit Mallahall es behandeln konnte. Vielleicht hatten sie ihn so fixiert weil es der Schlafstellung eines Menschen am natürlichsten entsprach. So lag Asmodi da wie einer der armen Narren welche man in Ketten legte um sie ruhig zu halten. Er schlief eine ganze Weile lang tief und fest so dass die Heilerin sehr wohl seine Wunden versorgen konnte, aber ein Gespräch war zu jenem Zeitpunkt nicht möglich. Von Aurelius fehlte jegliches Lebenszeichen. Doch Asmodi währe unruhiger und wütender Gewesen wäre es dem Medicus schlecht gegangen.

Erst nach ein paar Stunden regte sich das Viech wieder. Es musste das Viech sein denn erstens war dies die Erfahrung dass der Dämon sich schneller vom Slefa erholte als der Mensch und zweitens knurrte Aurelius nicht wenn er erwachte. Ein leises Grollen war zu vernehmen, dann kehrte das glimmen in seine Augen zurück. „Rhrhrrhrhrhrh.“ Sein Schädel dröhnte und er fühlte sich elendig. Sein erster Impuls war sich aufzurappeln doch das verhinderten die straffgezogenen Ketten die sich unheilsam um seinen Leib schlangen. Asmodi holte schon Luft um sich zu ereifern doch Mallahall kam ihm zuvor.

<i> Renn nicht fort. Du wirst auf dem Karren bleiben. Du wirst ruhig bleiben, so gut es geht. Und du wirst mir jetzt erzählen, was passiert ist, dass du solche ... Angst entwickelt hast. Gleich"</i> „GRHhrrhrhrnrn.rn.rn.g.hg.gh!“ So ging sein Zorn in der Gehorsamkeit unter. Wusste Mallahall was sie da tat? Wusste sie wie sehr sie ihn gerade dazu nötigte über das zu erzählen worüber er nicht berichten wollte weil es das war was ihm am meisten Angst machte? Sie zwang ihn dazu, denn sie befahl es ihm. „Rhrhrhrh!“ <b>DAS WIRST DU MIR NOCH BÜSSEN!“</b> Tobte es in ihm. Irgendwo musste er seinen Zorn ja rauslassen! „Jarhrhrh Herrin!“ Gab er unzufrieden von sich und schnaubte. „ARHhrhrhrhrh!“ Während sie ihn heilte brachte er keinen Ton heraus. Irgendwie auch verständlich denn er musste seine Energien vom Haupt des Wirtes zurückziehen und da dort sein Kehlkopf und sein Mundwerk war… konnte er schlecht sprechen.

Knurrend und angespannt liess er die heilende Tortur über sich ergehen. Doch er beruhigte und entspannte sich nicht als es vorüber war. Im Gegenteil, er wurde eher noch steifer. Denn keine Lichtmagische Behandlung war schlimmer als das was er jetzt tun musste.

Asmodi klang noch immer gehetzt und seine Stimme war leicht heiser vom Rumbrüllen. Er kriegte den Kopf hoch gelagert und eine Feldflasche an die Lippen gesetzt. Er machte dem Wirtskörper den Gefallen und soff daraus wie ein Kind von der Brust. „RRRHRHRHRH!“ Auch das gefiel ihm nicht. Er wollte nicht… so … menschlich sein! „AHRRH!“ Unruhig wand er sich in der Fessel. Aber er musste sprechen! Er musste! „IChrhrhrhrhrhrh…rh.rhr.hrhh.rhrh.r.hh.“ Es fiel ihm hörbar schwer sich zu äussern und er sperrte sich auch dies war zu spüren. „Will nicht dass Zanraia etwas geschieht! UND ICH WILL NICHT DASS MIR DAS WAS AUSMACHT…“ Keifte er doch nur wenige Sekunden später winselte er auch. Denn er wollte es ja doch. Da war dieses zerreissende in seiner Persönlichkeit. Er wusste dass es wider seiner Natur war sich um jemand anderen zu sorgen. „Ich löse mich auf!!“ Klagte er schliesslich. „Ich…vermenschliche wie ein überzüchtetes dummes Tier! UND FÜR WAS?! Was ist die Liebe schon! Sie bringt Schmerz… ein ungeniessbar vergifteter Schmerz! NUR WENN ICH MICH DER LIEBE ENTSAGE… LLIEEBEBEE WUÄÄÄLKKh!“ Es war schon erstaunlich wie fliessend er dieses Wort aussprechen konnte, schliesslich hatte er vor wenigen Wochen noch ziemliche Mühe damit gehabt weil es sooo ungewohnt gewesen war. 2NUR WENN ICH MICH IHR ENTSAGE… KANN ICH MICH WIEDER NÄHREN!“ Heulte er. „Ich verhungere!! Ich verdurste!!“ Fauchte er wütend. „HASS nährt mich nicht! Aber ich BRAUCHE Hass!“ Knurrte er weiter. Es war wohl nicht leicht für eine Heilerin sich in das Denken eines Dämons einzufühlen. Auch wenn sie sehr verständnisvoll war.

„DIE LIEBE HAT MICH NUR SCHWACH GEMACHT! SCHWAAACH! WIE IHR MENSCHEN ES SEID!“ Brüllte er. Ja.. .es war leider so dass die Liebe ihm im Moment sehr viel Kummer brachte. Schade dass der Dämon dies auf so unglückliche Weise erfahren musste. Er hatte seine Liebe gar nicht richtig geniessen und ausleben können bisher.

„Neinn… ich bin kein Mensch! Ich bin kein Dämon! Ich bin ein ES!!!!“ Krächzte er wütend. „DIESE HURENBÖCKE HABEN MIR EINE NUMMER ALS NAMEN GEGEBEN! EINE NUMMER! ICH WILL KEINE NUMMER SEIN! ICH WILL DIE WELT BEHERRSCHEN! ICH WILL ICH SEIN!“ Asmodi regte sich auf und wurde wieder zunehmend unruhiger. Er brüllte nicht so laut wie sonst aber er brüllte. Offenbar konnte er sich nicht zurückhalten trotz des Befehls. Vielleicht konnte Mallahall die Stärke ihrer Befehle auch bestimmen in der Art wie sie sie aussprach. Das wusste man nicht. Aber dass er nicht ruhig sein konnte verriet ja auch wie sehr er berührt war und wie stark es ihn verunsicherte und erschütterte. Ihn… der Dämon, der doch eigentlich unnahbar sein sollte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. Februar 2009, 20:59

Sie würden ihn im Karren gefesselt lassen. Asmodi hatte fast schon flehentlich darum gebeten, kein Slefa anzuwenden. Sein Krächzen zerriss Mallahall fast das Herz. Diese Seite kannte sie von ihrem dämonischen Freund ganz und gar nicht. Niemals hätte er sich offen einer solchen Blöße gegeben. Was hatten sie in Zyranus nur mit ihm angestellt. Sie musste es herausfinden.

So kam es, dass sie diese als eine von mehreren Fragen stellte, sobald Asmodi wieder wach genug war. Sie wusste von Anfang an, dass er es war. Sein menschlicher Wirt – Aurelius, rief sie sich ins Gedächtnis – grollte nicht. Vielmehr hatte sie ihn in letzter Zeit, wenn er sich überhaupt einmal gezeigt hatte, ächzen und stöhnen hören. Wie es ihm in Zyranus ergangen war, hatte sie sich nur durch Berichte ihrer Arbeitskollegin Grazia Estrella übermitteln lassen, doch selbst in deren Akten fand sich nicht viel. Ihre Erkenntnisse über dämonisches Verhalten allerdings ... waren atemberaubend. Sie hatte Mallahall die Akte nicht einsehen lassen, aber die Lichtmagierin hatte als Waldläuferin verkleidet der Audienz beim Magierrat beigewohnt, bei der Grazias Bericht als Gegenargument eingesetzt worden war, Asmodi den Waldmenschen zu übergeben.
Kurz erinnerte sich die Lichtmaga daran. Es war ein schwerer Moment für sie gewesen, hören zu müssen, wie sehr sie ihren Dämon scheinbar durchleuchtet hatten. Zugleich aber war sie innerlich tief gerührt über Grazias Worte gewesen. 'Ob der Dämon etwas wie Liebe entwickelt hat, kann ich zu diesem Zeitpunkt der Studie noch nicht sagen, aber er sorgt sich stark um die Seele seines Wirtes und dies ohne jeglichen Eigennutz'.
Noch immer bekam Mallahall eine Gänsehaut, wenn sie an diese Worte dachte. Sie lächelte Asmodi an, der begann, von den dunklen Seiten der jüngsten Ereignisse zu erzählen – selbst wenn er es nur sehr widerwillig tat.

Es waren schlimme Momente und ein schlimmer Bericht, den er da von sich gab. Selbst die Waldläuferin Aprilla, die auf dem Kutschbock saß, warf einen mitleidigen Blick zurück. Asmodi war mit seinem Zustand vollkommen überfordert. Er war Dämon und hatte sich in dem Gedanken festgefahren, dass er nicht sein konnte, ohne Boshaftigkeit zu verbreiten. Aber Finsternis und Hass konnten ihn nicht mehr glücklich machen, denn andere Wertigkeiten hatten in sein Innersten – seine Gedanken – Einzug gefunden und eine Seele geformt: Sorge, Mitgefühl, Angst um seine Familie, die er liebte. Ja, liebte.

<i>"Ich löse mich auf!"</i> "Nein", sagte Mallahall sanft, legte ihm eine Hand auf den Rücken und streichelte ihn nun wie jenes überzüchtete Tier, mit dem er sich soeben verglichen hatte. "Du veränderst dich nur. Du entwickelst dich. Du liebst."
<i>"Was ist die Liebe schon! Sie bringt Schmerz ... ein ungenießbar vergifteter Schmerz!"</i>
"Manchmal tut sie weh, ja." Mallahall streichelte weiter. Es war schwierig für sie gewesen, den Dämon zu verstehen. Wie konnten Finsternis und Hass so wichtig sein? Doch auch sie hatte sich verändert, entwickelt.
"Kannst du dich nicht von der Liebe nähren? Wie viel mächtiger als andere Dämonen wärst du, wenn du nicht mehr vom Hass abhängig wärst. Zanraia würde niemals aufhören, dich zu lieben. Gibt es diesen Weg nicht für dich?"

<i>"Neinn ... ich bin kein Mensch! Ich bin kein Dämon! Ich bin ein ES!!!"</i> Mallahall drückte auf seinen Muskeln herum. Sie knetete seinen Rücken durch und versuchte, seine Aufgewühltheit weg zu massieren. Zugleich entgegnete sie leicht tadelnd: "Was sagst du denn da? Nein, das meinst du nicht so! Das sind die Worte des Magierrates. Er spricht aus dir, sie haben dich zu oft bedrängt. Du bist weder ein Es noch eine Nummer."
Die Lichtmagierin nahm Asmodis Kopf in beide Hände und drehte ihn, damit sie ihm in die finsteren Augenhöhlen schauen konnte. Sie suchte nach den blauen Sternchen, seine Seelenspiegel. Noch einmal wiederholte sie: "Du bist kein Es und keine Nummer. Du bist kein Mensch, das ist Aurelius. Du bist kein Dämon im eigentlichen Sinne mehr. Du bist mehr! Asmodi ... du hast so viel gelernt. Du bist ..." Sie atmete durch, damit ihre Stimme nicht brach. "Du bist der Beweis dafür, dass jeder von uns sich zum Guten ändern kann."

<i>"ICH WILL DIE WELT BEHERRSCHEN! ICH WILL ICH SEIN!"</i> "Du hast doch beide Wünsche bereits erfüllt. Du warst, bist und bleibst du. Und Celcia liegt dir zu Füßen. Du hast eine wundervolle Geliebte an deiner Seite, Freunde und einen Sohn. Du lebst. Welcher Dämon kann das von sich behaupten?"
"Es klingt fast, als wäre er mächtiger als der Harax", murmelte Aprilla vom Kutschbock aus und ließ die Peitsche knallen, damit das Pferd etwas schneller trabte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Samstag 7. Februar 2009, 16:29

Asmodi starrte düster vor sich hin und begann wieder leise vor Aufregung zu hecheln. Man sah ihn selten so auf der Seite liegen wie jetzt. Die Krallen seiner Vorder- und Hinterpranken hatten sich in das Holz des Karrens gekrallt als müssten sie sich daran festhalten. Der Wirtskörper schwitzte und war wieder blass geworden. Aurelius Leben schien zu 80% aus Anstrengung zu bestehen.

<i> "Nein"</i> Der Dämon knurrte nur unwillig. Er wollte nicht dass ihm widersprochen wurde, denn er wusste dass er Recht hatte! Natürlich löste er sich auf! „PHARHHRH!“ Fauchte er nur. Er spannte sich weiter an als sie ihn zu streicheln begann und grollte bedrohlich. Er fletschte gar seine Zähne. Er war schliesslich kein Kuscheltier!

<i> "Du veränderst dich nur. Du entwickelst dich. Du liebst."</i> „ICH WILL DAS NICHT!“ Brüllte er ihr entgegen und ruckte an den Fesseln. „LASS MICH FREIII!!! WIE KANNST DU ES WAGEN MICH ZU BINDEN!“ Fauchte und tobte er wütend. Er ruckte wild an den Fesseln als sie ihre Massage verstärkte. „FASS MICH NICHT AN! LASS MICH IN RUHE! HAU AB!“ Brüllte er wütend. „DUUUU DUUU MIT DEINER DUMMEN EINMISCHEREI STÄNDIG! BIST DOCH FÜR DEN GANZEN SCHLAMASSEL VERANTWORTLICH!“

Er senkte seinen Blick und starrte vor sich her bis sie seinen Blick wieder auf sich zog indem sie seinen Kopf hielt. Er wand ihn und schnappte gar nach ihrer Hand. Im Moment war mit Asmodi offenbar nicht gut Kirschen essen.

<i>"Was sagst du denn da? Nein, das meinst du nicht so! Das sind die Worte des Magierrates. Er spricht aus dir, sie haben dich zu oft bedrängt. Du bist weder ein Es noch eine Nummer."</i> „GRHHHHHHHHHHHHHHHHHRHRHR! MICH WÜRDE NIEMAND BEDRÄNGEN KÖNNEN WENN DU MICH NICHT SCHWACH GEMACHT HÄTTEST! OOHHHHH WELCH FEHLER ES WAR DICH ZUR HERRIN ZU ERNENNEN!“

Er wand sich in den Ketten, fühlte sich nicht wohl weil er den Drang hatte sich zu bewegen, sich zu Hetzen. „Kannst du dich nicht von Liebe ernähren…“ Äffte er sie nach. „ERNÄHR DU DICH MAL VON STEINEN! ES IST WIDER MEINER NATUR! KAPIERT DOCH DAS ENDLICH!!!!“ Fauchte er wütend und verzweifelt zu gleich und ruckte abermals wild an den Ketten.

<i> "Du bist kein Dämon im eigentlichen Sinne mehr. Du bist mehr!“</i> „CHRHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!“ Es gefiel ihm gar nicht dass selbst sie sagte was er nicht mehr war! „WEICHE UND LASS MICH IN RUHE!!!!!“ Mehr als Drohen konnte er ja nicht, schliesslich war Mallahall für ihn beinahe unangreifbar.

<i>“Asmodi ... du hast so viel gelernt. Du bist ... Du bist der Beweis dafür, dass jeder von uns sich zum Guten ändern kann." </i>

„ZUM GUUUUTENNN! WUHAÄÄÄKKK! Ich will das nicht! Ausserdem zerstört es mich! ICH SCHEISS AUF DIESEN BEWEIS!“

Nein, mit Asmodi liess es sich im Moment definitiv nicht Vernünftig zu unterhalten.

„EINEN SOHN DER WAS IST?! HÄÄH?! WO IST DIE MACHT VON DER DU SPRICHST HÄH?! NIERGENDWO!“

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 10. Februar 2009, 15:09

Der Körper konnte seine Wut kaum mehr tragen. Die Haut war erneut blass, beinahe farblos. Dafür hatte sich ein kalter Schweißfilm darüber gelegt und durchnässte nun die Kleidung, die Asmodeus trug. Die Wunden hatten zwar aufs Neue mittels Lichtmagie geheilt werden können, doch Erschöpfung ließ sich dadurch nicht vertreiben. Der Wirt brauchte wenigstens ein paar Stunden Ruhe. Asmodi verwehrte sie ihm. Er zerrte an den eisernen Fesseln, die ihn gefangen hielten. Sie gaben nicht nach, war jedes Kettenglied doch mindestens zwei Finger dick im Durchmesser.

<i>"WIE KANNST DU ES WAGEN, MICH ZU BINDEN!"</i> Mallahall blieb sachlich und auf gewisse Art und Weise kühl. Trotzdem streichelte sie Asmodi weiterhin, damit er wusste, dass sie für ihn da war. "Ich bin deine Herrin", antwortete sie auf seine im Zorn gestellte Frage, als gäbe ihr dies das Privileg, ihn als gefangenen Dämon zu halten. Nun, vielleicht besaß nur sie diese selbst eingeholte Erlaubnis, wenn überhaupt. Asmodi störte es. Ganz offensichtlich wollte er seine neugewonnene Freiheit genießen, anstatt wie ein Bündel Stoffe auf dem Karren festgezurrt zu sein.

<i>"DUUUUU DUUU MIT DEINER DUMMEN EINMISCHEREI STÄNDIG! BIST DOCH FÜR DEN GANZEN SCHLAMASSEL VERANTWORTLICH!"</i>
Mallahall zuckte zusammen. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, ihr Herz setzte aus, während sich ihre Eingeweide schmerzlich zusammenzogen. Es stach in ihrer Brust und es schnürte ihr die Kehle zu. Missmutig senkte sie – wie Asmodi – den Blick. Die Magierin verfiel in ein bedrücktes Schweigen. Schatten legten sich über ihre Gedanken. Sie hatte doch nur helfen wollen. Es fragten schon genug, warum sie sich in das Leben anderer einmischte, vor allem, in das eines Halbdämons. Sie selbst dachte schließlich auch manchmal darüber nach, dabei war die Antwort simpel: Sie war Heilerin, es war ihre Pflicht zu helfen. Aurelius hätte sie verstanden. Auch er hatte als Medicus bestimmt einen Eid abgelegt.
Mallahall seufzte. Aurelius hatte sie so lange nicht mehr gesprochen. Ob er noch da war? Sie vermisste ihn, wie sie Asmodi vermisst hatte, als sie mit brennender und halbaufgerissener Haut in Thálias Hütte im Dorf der Waldmenschen gelegen hatte, um zu genesen.
Es war so viel Zeit vergangen. Es war so viel geschehen. Und der Dämon zog sie für alles zur Verantwortung. Vielleicht hatte er Recht. "Ich bin dabei, es in Ordnung zu bringen. Gib mir mehr Zeit." Sie rechtfertigte sich tatsächlich, nahm alle Schuld auf sich. Es kümmerte Mallahall nicht. <i>Sie</i> suchte nach keinem Schuldigen, sondern nach Möglichkeiten, das Unglück zu verjagen, das über ihre Freunde hereingebrochen war. Mit diesem Ziel vor Augen konnten nicht einmal Asmodis beleidigende Beschuldigungen – möglicherweise gerechtfertigt – ihr etwas anhaben. Mallahall hatte Zeit gehabt, zu genesen. Zeit, um wieder zu alter Stärke zu finden.

Trotzdem schmerzten seine Worte, vor allem jene, die er ihr nun an den Kopf warf. <i>"MICH WÜRDE NIEMAND BEDRÄNGEN KÖNNEN, WENN DU MICH NICHT SCHWACH GEMACHT HÄTTEST! OOHHHHH WELCH FEHLER ES WAR DICH ZUR HERRIN ZU ERNENNEN!"</i>
Sie bekam nicht einmal mehr mit, was er zu ihrem Vorschlag sagte, sich von Liebe zu ernähren. Vielleicht hätte er dies sogar lernen können. Aber auf diesen Versuch wollte es Asmodi gar nicht erst ankommen lassen. Und während er wie ein Wilder tobte, weiter an den Ketten ruckte, zog Mallahall die Beine an und legte den Kopf auf ihre Knie.

Sie mochte erstarkt sein, aber sie war auch nur eine Menschin und nicht aus Stein. Die Feder konnte mächtiger sein als das Schwert und Worte gelangten in Erinnerungen, fernab von denen, die für Verletzungen und Narben vorgesehen waren. Ihr Herz besaß Narben. Oft hatte der Dämon mit seinen Worten tiefe Schnitte hinein gesetzt. Diese waren verheilt, so gut es ging. Mallahall verzieh schnell, war weder nachtragend noch rachsüchtig. Sie nähte die Schnitte einfach mit einem Faden aus ihrem herzlichen Charakter und einer Nadel aus purer Güte wieder zu. Doch neue Schnitte konnten alte Narben wieder aufbrechen lassen und manche schienen nicht einmal mit Lichtmagie behandelbar zu sein.
Sie schwieg. Es war so schwer, sich Freundin Asmodis zu nennen.

<i>"WEICHE UND LASS MICH IN RUHE!!!!"</i> Dem zweiten Befehl gehorchte sie, als sei sie Dämonin und er ihr Herr. Den ersten überhörte sie oder ignorierte ihn. Jedenfalls bewegte sich Mallahall keinen Zentimeter von Asmodi fort. Sie streichelte ihn lediglich nicht mehr, ließ ihn in Ruhe, wie er es wünschte. Sie hing eigenen Gedanken nach, den Kopf noch immer auf die Knie gestützt.

<i>„EINEN SOHN DER WAS IST?! HÄÄH?! WO IST DIE MACHT VON DER DU SPRICHST HÄH?! NIRGENDWO!“</i>
Mallahall hob den Kopf, schaute Asmodi direkt an. Ihr Blick war so traurig und schwer, wie ihr Herz. Langsam schüttelte sie den Kopf. Ein Seufzen drang aus ihrer Kehle, ehe sich die Lippen wieder schlossen. Worte waren hier verschwendet. Keine Worte mehr, er hörte nicht zu. Sie suchte nach einem Zeichen von Aurelius in seinen Augen, ein mattes Glühen oder Glänzen, ein Zwinkern. Nichts. So konnte sie ihn doch nicht mit nach Pelgar nehmen, um Etelin zu retten! Ihre Augen wanderten weiter, an Asmodi vorbei und zum Horizont. In ein paar Stunden würde es dunkel. Zum Morgengrauen hin wollte die Gruppe den Wald erreichen. Bis dahin musste eine Entscheidung getroffen sein.

Die Lichtmagierin rang sich ein paar letzte Worte an den Dämon ab, ehe sie sich erhob und vom Karren sprang. Das restliche Stück wollte sie auf einem der Pferde neben her reiten.
"Es tut mir leid, dich geschwächt zu haben. Aber ich freue mich, dass du deinen Fehler eingestehst. Lass uns Etelin retten und dann ... vielleicht findest du eine andere Herrin."

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 11. Februar 2009, 14:56

Asmodi schnaubte wild und starrte wieder vor sich her. Zeit, hah! Natürlich hatte er Zeit, massenhaft sogar, schliesslich würde er sich ja schlecht von der Karawane entfernen können. Der Dämon knurrte mürrisch und schwieg als Mallahall endlich ruhe gab. Immer wieder aber ruckte er von seiner inneren unruhe getrieben an den dicken eisenfesseln. Selbst er musste doch schon längst gemerkt haben dass dies ein sinnloses unterfangen war aber vielleicht ging es ihm ja gar nicht darum sich zu befreien. Es war doch schlicht und ergreifend sein unglaublicher Bewegungsdrang der ihn dazu verleitete sich immer wieder zu wehren. Er konnte einfach nicht stilliegen dies widersprach seiner Natur… ob Mallahall ihm dies auch noch abtrainieren wollte? „PAH¨“ Ereiferte er sich bei diesem Gedanken und rollte sich so gut es eben ging zusammen. Mallahall und das gesamte Menschenpack konnte ihm gestohlen bleiben! Es war das erste mal wo er sich in die wunderbare Welt des Harax zurücksehnte wo das Chaos herrschte und nichts als das Chaos! Doch er wusste dass auch dort kein Platz mehr für ihn war. Er war ein verstossener Dämon und würde wohl von den anderen zerfetzt werden ehe er dort wirklich Fuss fassen konnte. Ein Dämon besass die Macht einen anderen zu vernichten und sie machten auch rege davon gebrauch. Darum gab es im Harax sehr viele schwächliche und niedere Dämonen die ihre ganze Existenz damit verbrachten sich vor den mächtigen Artgenossen zu verstecken. So wollte er nicht enden! So nicht! Dafür war er zu stolz! Dafür war er zu mächtig! Er schnaubte erneut.

<i> "Es tut mir leid, dich geschwächt zu haben. Aber ich freue mich, dass du deinen Fehler eingestehst. Lass uns Etelin retten und dann ... vielleicht findest du eine andere Herrin."
</i> „OH DU ELENDIGE NÄRRIN! DU WEISST JA NOCH NICHT EINMAL WAS DU DA VON DIR GIBST!“ Knurrte er ihr entgegen. „Wie soll dass denn gehen häh? Soll ich dir meine Träne aus deinem Herzen reissen?! Glaubst du es sind Worte die dich zur Herrin machen? Oh glaube mir es ist mehr als das! Es ist dein verdammter Fluch!“ Fauchte er ihr entgegen und starrte dann wieder trotzig vor sich her. Geschah ihr nur recht einen Fluch zu haben! Er nickte zu sich selbst und grollte dann vor sich hin. Was immer dieses Viech dachte es schien für eine ganze weile mit sich selbst beschäftigt. Sorgte es sich? Hatte es Angst? War es wütend? Man wusste es nicht so genau und Asmodi gab auch keine Anzeichen dafür es irgendwem zu verraten.

So verging die Zeit und für Asmodi begann eine neue Herausforderung. Die Müdigkeit seines Wirtes wurde drängend aber er wollte die Kontrolle nicht abgeben! Er wusste genau dass Aurelius sich von Mallahall wieder beschwatzen lassen würde und dann hatte er zwei von diesen penetranten Heilern die ihm in den Ohren hingen! Das war wirklich das letzte was er in dieser ohnehin schon katastrophalen Lage gebrauchen konnte.

„Wie stellst du dir das eigentlich vor in Pelgar häh? Willst du dich prostituieren und mit einem Wärter der Nervenanstalt ins Bett hüpfen um an den Schlüssel zu Etelins erbärmlichen Zelle zu gelangen?!“ Begann er wieder herumzumaulen. Er hielt Mallahall für Kopflos. „Wir hätten Zanraia suchen gehen sollen!“ Klagte er schliesslich. Offenbar vertraute er doch nicht 100%ig darauf, dass Zanraia ihr Söhnchen alleine verteidigen konnte. Nicht weil sie schwach war, denn dies war sie durchaus nicht, aber… irgendwas war ja anscheinend in diesem Wald geschehen was die Truppe in Verschollenheit hat geraten lassen. Er war sich nur nicht mehr so sicher ob dieser Umstand wirklich ein gutes Zeichen für ihn und seine Familie war.

<b>Sieh doch du sorgst dich, warum wehrst du denn die Liebe die du ihnen gegenüber empfindest so ab?</b> Asmodi brüllte laut auf. „NEIIIN NICHT DU! LASS MICH IN RUHE!“ Von Aurelius wollte er jetzt gar nichts hören. <b>“Du hilfst weder dir selbst noch sonst irgendjemandem mit deinem Verhalten!</b> Aurelius schien einiges strenger und weniger verständnisvoll mit seinem Bewohner umzugehen als es Mallahall tat. <b>Du hast den Befehl dich zusammen zu reissen! Tu das gefälligst!</b> „DU hast mir gar nichts zu sagen!“ Knurrte der Dämon laut zurück. „Lass mich in ruhe!“ </b> Asmodi, ich sorge mich doch auch!</b> „SCHWEIG SCHWEIG SCHWEIG!!!“ Der Dämon begann erneut wild zu zappeln und zu brüllen vor überforderung. Er war im Moment mehr als nur dünnhäutig.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 15. Februar 2009, 09:14

Mallahalls feines Gehör – jedenfalls im Verhältnis zu dem eines Menschen – registrierte, wie Asmodi immer wieder die Ketten seiner Fesseln zum Klirren brachte. Er konnte einfach nicht still sitzen. Sie kannte ihn und sorgte sich nicht darum. Der Dämon schien sein gesamtes Leben lang von einer inneren Unruhe zur Hatz getrieben zu werden. Deshalb musste sie ihn nicht bedauern, für Asmodi war dieser Zustand wohl normal. Untypisch und gewöhnungsbedürftig für ihn waren jegliche Situationen, in denen er stillhallten sollte – beispielsweise, wenn Mallahall den Befehl dazu gab. Im Moment sagte die Magierin jedoch gar nichts. Sie nagte noch immer an den Worten, die ihr Asmodi gegen den Kopf geworfen hatte. Er wusste, gezielt wie ein Skorpion mit seinem Stachel, jene Stellen zu treffen, die für das Opfer tötlich waren.
Oh nein, Mallahall würde aufgrund seiner Aussagen nicht sterben! Aber es schmerzte, dass ihr Freund sich fragte, ob sie nicht die falsche Herrin für ihn war. Natürlich wusste sie ebenso wie es ihr Asmodi nun vorhielt, dass dies kein Privileg, sondern wahrlich eher ein Fluch war, aber ...
"Ich war immer gern deine Herrin", sagte sie leise und aufrichtig. Ja, es stimmte, er war schwierig. Er war gefährlich und absolut unberechenbar für jene, die nicht zwischen den Zeilen seiner Seele lesen konnten. Viele sahen in ihm nicht einmal ein Wesen, sondern ein Ding, wie die Zyraner es taten. Viele hielten ihn für ein Monster. Aber Mallahall von Swanviss nicht. Sie hatte dies niemals getan. Asmodi war ein Freund und seine damalige Wahl – durch das Geschenk der Dämonenträne – hatte sie zutiefst bewegt gehabt.
Mallahall seufzte und verfiel aufs Neue in Schweigen.

<i>"Wie stellst du dir das eigentlich vor in Pelgar, häh? Willst du dich prostituieren und mit einem Wärter der Nervenanstalt ins Bett hüpfen, um an den Schlüssen zu Etelins erbärmlicher Zelle zu gelangen?!"</i>
Mallahall ballte die Fäuste. Eigentlich hatte sie sich diesbezüglich noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Es war doch auch erst einmal nicht sonderlich wichtig. Von Bedeutung war, dass sie Etelin retten wollten und das würden sie schon irgendwie hinbekommen. Sie glaubte fest daran, dass ihr noch ein Plan einfallen würde. Was ihr aber nicht gefiel und sie wütend stimmte, war, dass Asmodi nicht einmal versuchte, mit konstruktiven Ideen zu helfen. Er verspottete sie nur!
"Vielleicht befehle ich <i>dir</i> einfach, diese Rolle zu übernehmen ...", murmelte sie gereizt. Oh, so war sie doch sonst nicht! Mallahall stand unter Stress, aber sie zwang sich zur Beherrschung und fügte an: "Vielleicht lasse ich dich auch die Wärter zerfetzen, wenn sie uns nicht hinein lassen wollen. Verdient hätte es jeder, der uns Etelin wegnehmen will." Sie vermisste den Lich und dies auf zweierlei Art. Zum einen fehlte ihr der Freund und Mentor. Mallahall hatte Etelin stets für seine ruhige Art bewundert. In Krisensituationen behielt er immer einen klaren Kopf und seine Stimme war niemals von emotionalem Zittern durchdrungen. Zum anderen vermisste sie den Mann als autoritären Kollegen, der ihr hätte helfen können, Asmodi in Schach zu halten. Sie selbst hatte das Gefühl, langsam sie Kontrolle zu verlieren. Wenn sie nur einen Magierstab hätte! Aber Mallahall hatte sich trotz ihrer zauberhaften Herkunft niemals einen anfertigen lassen. Nun schien sie zu verstehen, warum so viele Magier mit einem so unhandlichen Ding umher zogen.

<i>"Wir hätten Zanraia suchen gehen sollen!"</i> "Wir können nicht ständig hin und her entscheiden, Asmodi. Wir werden sie suchen, nachdem wir mit Etelin wieder vereint sind. Sie kann schon auf sich und Castus aufpassen." Bei diesen Worten schwang sanfte Zuversicht in ihrer Stimme mit und sie musste sogar lächeln. "Weißt du, eine Mutter entwickelt ungeahnte Kräfte, wenn ihr Kind in Gefahr ist. Vermutlich ist sie dann sogar mächtiger als jedes Haraxwesen deiner Heimat." Und vermutlich entsprachen diese Worte sogar der Wahrheit.
Mallahalls Lächeln wandelte sich in ein breites Schmunzeln. Asmodi sorgte sich doch um seine Familie und zwar sehr. Dies war eine Eigenschaft, um die die Maga sich freute, dass er sie erlernt hatte. Sie zerstörte sein Dämonenwesen nicht, denn eine Familie und der stete Wunsch, es ihr gut gehen zu lassen, bereicherte ein Leben.
"Du kannst dich sehr glücklich schätzen, dass du jene Gefühle kennst." Welcher Dämon konnte das schon von sich behaupten?

<i>"NEIIIN NICHT DU! LASS MICH IN RUHE!"</i> Mallahall schaute auf. Inzwischen ritt sie ja schon auf einem der Waldläuferrösser neben dem Karren her, aber sie war immer noch nah genug, um sich mit Asmodi unterhalten zu können. Und nicht nur sie hatte seinen für die Waldläufer vermutlich seltsam aufgenommenen Ruf gehört.
Während auf den Gesichtern der übrigen Reiter Verwirrung stand, denn wen konnte der Dämon nun angeschrien haben, strahlte Mallahall übers ganze Gesicht. "Aurelius", hauchte sie den Namen wie eine Zauberformel. Es gab ihn noch. Er war noch da und er schien soeben aus seinem tiefen Schlaf erwacht zu sein.
Die Lichtmagierin lenkte ihr Pferd noch näher an den Karren heran.

<i>"DU hast mir garnicht zu sagen! Lass mich in Ruhe!"</i> Mallahall sah ihre einzige Chance darin, sich selbst und Asmodi etwas Ruhe zu gönnen, indem sie erneut die Macht missbrauchte, die sie über ihn besaß. Bei dem Gedanken daran stach ihre Brust. Das aufrichtige Herz der Frau strafte sie, dass sie jenen Weg in Erwägung zog, aber Mallahall sah keine Alternativen.
"Asmodi, zieh dich zurück. Überlass dem Medicus die Kontrolle. Erhol dich etwas." Sie versuchte, die Worte durch Sanftheit in ihrer Stimme abzumildern, doch ein Befehl blieb nun einmal ein Befehl. Erschreckt stellte sie fest, dass in ihrem Innern die Frage aufkam, ob Asmodi nun noch immer auf seine inzwischen als Fehler betrachtete Herrin horchte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 15. Februar 2009, 10:50

Asmodi übte sich weiter darin herumzuzappeln doch er hielt inne als er Mallahall leise <i> "Ich war immer gern deine Herrin"</i> hauchen hörte. Er drehte seinen Kopf zu ihr und starrte sie irritiert, mit glühenden Augen an. Dann grinste er. Soooo… die Menschin… diente… ihm also gerne. Ein Dämon war immer in der Lage seine Umwelt so zu interpretieren dass sein Ego nicht leiden musste. Er runzelte die Stirn und legte seinen Kopf schief. Mallahall kannte dieses Verhalten zu genüge, in Asmodi arbeitete es wohl gerade. Die Lichtmaga musste sehr stark masochistisch veranlagt sein, nur so konnte sich Asmodi erklären dass sie das wirklich gern tat. Doch er sagte nichts dazu. Lieber piesackte er ihren überaus mangelhaften befreiungsplan. Doch die Antwort die er auf seine Stichelei kriegte war durchaus, ungewohnt und originell. <i> "Vielleicht befehle ich dir einfach, diese Rolle zu übernehmen ..."</i> Der Dämon starrte sie an und grinste dann breit. „Heheheheeheheheh.“ Begann er zu lachen. Sie schien ihn mit ihrer Antwort zu amüsieren. „Ohh DAS gefällt mir!“ Er meinte damit nicht die Vorstellung Wächter begatten zu müssen, sondern ihre Art zu denken. „HEHEhehehehehehehhe!“ Kicherte er weiter vor sich her. „Oh du hast viel von mir gelernt… thithithihi.“ Asmodi lachen zu hören war irgendwie unheimlich. Man kannte diese Art Lachen von verrückten unglaublich gefährlichen und bösen Piraten die gerade ihren Clou des Jahrhunderts geplant haben. Sehr bösartig hörte es sich also an.

<i> "Vielleicht lasse ich dich auch die Wärter zerfetzen, wenn sie uns nicht hinein lassen wollen. Verdient hätte es jeder, der uns Etelin wegnehmen will."</i> Asmodi guckte auf seine Krallen. „Mrhrhrmrrm… ich habe schon sooo lange kein Blut mehr geschmeckt!“ Dabei ignorierte er wohl sein eigenes denn davon hatte er in den letzten Tagen wieder genug im Maul gehabt. „Arhrrh ich vermisse dieses Geräusch von knackenden Knochen und zerreissender Muskelfasern. Mrhrrmmmrhr.“ Er schwelgte natürlich absichtlich in seiner düsteren Fantasie. Um dem ganzen noch eins draufzusetzen leckte er sich genüsslich über die Lippen. „Ohrhrh ich will wieder ausweiden! Gelenksknorpel aus der Knochenpfanne drehen mrhrrmm!“ Er sprach absichtlich so laut dass es alle Waldläufer hören mussten. „Augen eindrücken bis sie zwischen meinem Finger hindurch ausfliessen haaarhrhrhrh.“ Er räkelte sich wohlig und schwelgte in seiner blutrünstigen Fantasie wie ein Romantiker in den r ist ein lebender Toter!“ Harte Worte, die aber der Wahrheit entsprachen.

<b>Wir finden einen Weg Asmodi! Aber du musst uns auch helfen!</b> „VERFLUCHT NOCHMAL BIST DU HEUTE NERVIG!“ Aurelius wusste eben, dass es dem Dämon durchaus nicht gänzlich egal war was mit Etelin passierte. Vielleicht fände er sein ableben nicht so schrecklich wie jenes von Mallahall oder Zanraia aber er war doch irgendwie ein Teil seiner Dienerschaft und wenn einer diesen Diener vernichten durfte dann nur er selbst! Alles andere war beleidigend! HAH! Jetzt hatte er einen dämonischen Grund gefunden Etelin zu befreien. Es war erstaunlich wie sehr Asmodi angefangen hatte sich selbst zu belügen um seine Verunsicherung über seine eigene Entfremdung zu überdecken.

<i> "Wir können nicht ständig hin und her entscheiden, Asmodi. Wir werden sie suchen, nachdem wir mit Etelin wieder vereint sind. Sie kann schon auf sich und Castus aufpassen."</i> Asmodi knurrte. „Können wir sehr wohl!“ Keifte er beleidigt. „ICH KANN HERUMENTSCHEIDEN WAS UND WANN ICH ES WILL!“ Asmodi mochte es gar nicht wenn er in seinem Denken beschnitten wurde. <i> "Weißt du, eine Mutter entwickelt ungeahnte Kräfte, wenn ihr Kind in Gefahr ist. Vermutlich ist sie dann sogar mächtiger als jedes Haraxwesen deiner Heimat."</i>“PHA als ich den jungen getötet habe war die Mutter auch nicht plötzlich da um ihn zu schützen.“ Brummte er nur.

„Ohorhrh diesen Bengel muss ich mir auch noch schnappen, wandelt dieser doch wieder auf Celcia herum!“ Murmelte er vor sich hin.

<i> "Du kannst dich sehr glücklich schätzen, dass du jene Gefühle kennst."</i> „HAH! ES IST UNNATÜRLICH!“ Fauchte er nur. Seit wann scherte es ihn was natürlich war und was nicht?

Asmodi wurde abgelenkt als er beginnen musste sich mit Aurelius zu streiten der sich heute unglaublich gesprächig zeigte. Doch der Befehl der Maga drang klar in seinen Geist <i> "Asmodi, zieh dich zurück. Überlass dem Medicus die Kontrolle. Erhol dich etwas."</i>

„ARHRHRHRH WIE KANNST DU ES WAGEN DUURR!!!! RHRHRHRH!!!!!“ Wutschnaubend stierte er ihr entgegen und dann… nahm das blaue Funkeln in seinen Augen ab. Die Muskulatur des Wirtskörper entspannte sich, die Atmung wurde ruhiger. Kurz kippte sein Kopf haltlos auf die Tragfläche zurück. „mrhrrm…“ Keuchte es nur. Aurelius hielt seine Augen für einen Moment geschlossen und atmete einfach nur durch. Asmodi hatte ihn ziemlich angestrengt. <b>WIE KANN SIE ES WAGEN!!!</b> Schimpfte der Dämon weiter.

Aurelius drehte seinen Kopf zu Mallahall hin, öffnete seine Augen wieder und lächelte sie matt an. „Mallahall…“ Hauchte er nur und streckte, so weit es die Ketten zuliessen, seine Hand nach ihr aus. “Schön bist du hier bei mir Mallahall, ich wüsste nicht was ich ohne dich tun würde.“ Aufmunterung und gute Worte würden der Lichtmaga sicherlich gut tun, sie hatte schliesslich ziemlich viele Vorwürfe an den Kopf geworfen bekommen, ausserdem war sie im Moment diejenige welche die ganze Verantwortung zu tragen schien. Stimmte das? Nein, vermutlich nicht, denn auch Asmodi war ein erwachsenes und eigenständiges Wesen, aber das merkte man nicht immer.


„Asmodi hat unrecht… wir werden einen Weg finden Etelin zu helfen.“ Versuchte er Mallahall mut zu machen. „Wie geht es dir nur?“ Aurelius klang besorgt. Er wusste wie viel auf Mallahalls Schultern lastete.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Samstag 21. Februar 2009, 01:43

"Ist denn das so ungewöhnlich?", fragte Mallahall frei heraus. Sie sah die Furchen, welche sich in Asmodis Stirn gruben, als er selbige runzelte. Sie sah, wie er seinen Kopf schief legte und sie musterte. "Wir sind doch Freunde! Die sind nun einmal gern füreinander da, oder nicht?"
Kein Masochismus, keine perverse Veranlagung lag in Mallahalls Worten. Dort fand sich lediglich Aufrichtigkeit und Loyalität gegenüber jenen, die ihr nicht nur am Herz lagen, sondern auch darin wohnten. Wobei man sagen konnte, dass besonders der Dämon Mallahall sehr nahe war. Es war keine Liebe im reinen Sinn, wie zwischen ihm und Zanraia, und dennoch konnte man ohne Zweifel von Liebe sprechen. Mallahall empfand tiefe Freundschaft für Asmodi, aber auch für seinen Wirt, Aurelius. Und für Etelin, für Zanraia und den kleinen Castus, den man einfach nur liebhaben konnte. Keinen der ihren würde sie im Stich lassen, so sehr manche Worte auch kränken konnten. Vermutlich war es mitunter das, was eine Freundschaft ausmachte: man konnte sich auch gegenseitig beleidigen und wissen, dass eine Entschuldigung alles verzieh. Wer, außer ein Freund, konnte sich ein solches Privileg schon herausnehmen?

Asmodis Lachen und das breite Grinsen weckten Mallahall aus ihren Gedanken. "Ohh DAS gefällt mir! Oh du hast viel von mir gelernt ... thithithihi." Sie schüttelte anfangs den Kopf, meinte dann aber: "Anders als du denkst. Ich habe wirklich viel von dir gelernt und wären meine Kollegen in Zyranus nicht so halsstarrig und in ihrer Meinung festgefahren, hätten sie erkannt, wie viel du uns alle lehren könntest." Sie spielte natürlich auf die Tatsache an, dass der Dämon zu lieben imstande war. Dass er Gefühle zeigte und überhaupt etwas Anderes als Hass und Finsternis, Blutdurst und Rache empfinden konnte. Asmodi würde es natürlich wieder ganz anders aufnehmen als es die Magierin von sich gab.
Inzwischen lachte er beinahe irr, so dass es selbst Mallahall einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie froh, nicht neben ihm sondern auf ihrem Pferd zu sitzen. Sie schauderte, als er seine Sehnsüchte nach Blut und Knochen kund tat. Und da war sie nicht die Einzige. Der Waldläufer vorn auf dem Kutschbock zuckte bei Asmodis Worten merklich zusammen und die übrigen vergrößerten die Distanz zwischen dem Karren und ihren Pferden. Mallahall musste ihnen die aufsteigenden Zweifel nehmen, sonst würden sie schneller kehrt machen und das Vertrauen verlieren als sie einen Lichtblitz hätte schleudern können.
"Das meinst du doch nicht wirklich so!", tadelte sie Asmodi sanft und zeigte ihm dadurch vermutlich nur auf, wie sehr er sich verändert hatte. Derartige Sehnsüchte hatte er nämlich seit Castus' Geburt nicht mehr geäußert. "Ich glaube, du vermisst einfach nur deine Familie. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie nun finden und wieder alle zusammenbringen. Damit wir alle glücklich werden. Du, ich ... Aurelius ..."

"VERFLUCHT NOCHMAL, BIST DU HEUTE NERVIG!" Mallahall ließ sich nichts anmerken. Sie schluckte seine Beschimpfungen wieder einmal herunter. Sie war es von ihm schon zu sehr gewöhnt, als dass sie sich mit einem Konter auseinandersetzte. Ja, sie dachte nicht einmal lange darüber nach. Stattdessen lächelte die Maga und gab ein freundliches "Danke dir!" von sich. Erhobenen Hauptes ritt sie weiter neben dem Karren her.

Asmodi versuchte es mit allen Mitteln. Nun wollte er Mallahall plötzlich aus heiterem Himmel dazu bewegen, umzukehren und lieber nach seiner Geliebten und seinem Sohn suchen. Doch Mallahall blieb stark. Sie mussten jetzt an der ersten Entscheidung festhalten. Sie durften nicht noch länger zögern. Wer wusste schon, was Pelgar mit Etelin anstellen würde. Mallahalls Herz machte einen ängstlichen wie gleichermaßen kummervollen Schlag, als sie an den Lich dachte. Kein Wunder befahl sie schließlich, dass sich der Dämon eine Auszeit nehmen sollte. Wutschnaubend, aber gehorsam überließ er dem Medicus die Kontrolle über den Körper.

Sofort sprang Mallahall vom Pferd, reichte die Leine einem der Waldläufer und kletterte zu Aurelius auf den Karren. Neben ihm kam sie zum knien. Ein Keuchen drang an ihr Ohr. Mallahall strich ihrem Freund über die Wange. Er war schweißnass. Der Dämon hetzte diesen Körper immer und immer wieder.
"Mallahall ..." Sie erwiderte sein mattes Lächeln Freude strahlend. Gleich darauf ergriff sie die nach ihr ausgestreckte Hand. "Entschuldige, dass ich dich habe in Ketten legen lassen müssen. Asmodi ist furchtbar verwirrt, fürchte ich. Es war zu viel für ihn. Ich weiß nicht ... ach, wie wundervoll es ist, mit dir einmal wieder reden zu können!" Spontan zog die Lichtmagierin Aurelius in ihre Arme und drückte ihn herzlich. Ihr Körper war warm und weich, ihr Herzschlag drang gleichmäßig an sein Ohr. Sie strahlte eine überraschend enorme Ruhe aus. Vielleicht lag es am Medicus selbst. Er war auch einmal wieder Herr seines Körpers und das machte Mallahall Mut. Sie würden es schaffen. Irgendwie! Sie hatten es bisher doch immer geschafft. Die Hoffnung nicht verlierend schöpfte sie neue Kraft aus dieser kurzen Umarmung, ehe sie Aurelius wieder sanft zu Boden gleiten ließ.

"Schön, bist du hier bei mir, Mallahall. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde." Sie holte tief Luft und stieß sie gedehnt und dankbar wieder aus. Diese Worte waren Balsam für ihre Seele, welche im Moment eine schwere Last zu tragen hatte. "Wie geht es dir nur?" "Das sollte ich dich fragen! Wie fühlst du dich? Ach, ich hätte Asmodi auch nach seinem Befinden fragen sollen. Ich habe es so selbstverständlich genommen, dass er stark und unbrechbar sein würde. Er ist doch mein Dämon ..." Bei diesen Worten sah sie Aurelius eine ganze Zeit lang tief in die Augen, als hoffte sie, der Dämon würde die Bedeutung dieser Worte verstehen und die Entschuldigung daraus herauslesen können. "Ich weiß nicht einmal, was ihr durchgemacht habt. Es gab keine Möglichkeit, nachzufragen, ohne mich zu verraten. Doch jetzt bin ich froh, sind wir schon einmal so weit gekommen." Sie schaute in die Ferne. Der Arus lag vor ihnen wie ein dunkelgrüner Schleier, der sich über das Grasland ausbreiten und es nach und nach unter sich begraben wollte. Hinter ihnen tauchte das weiche Licht der untergehenden Sonne alles in einen güldenen Schein. Die jungen Gräser neigten sich zum Licht hin, streckten Halme und Blätter aus. Erste Insekten versammelten sich zu einem abendlichen Konzert in den Wiesen.
Mallahall atmete durch. "Ja. Jetzt geht es wieder besser. Ich ... es ist nicht leicht. Aber wir schaffen es schon." Sie griff zu ihrem Rucksack, holte eine Feldflasche hervor und hielt sie Aurelius an den Mund. Da musste sie auflachen. "Meine Tarnung ist sicherlich nur noch ein einziges Geschmiere. Die Waldläufer sollen uns an einen Bach im Arus führen, damit ich mir die Farbe von Haut und Haaren waschen kann. Ich muss für dich aussehen wie eine Fremde."

Mallahall plapperte wie ein junges Mädchen. Sie war so glücklich, endlich jemanden zum Reden zu haben. Jemanden, der die Umstände, in denen sie sich befand, nachvollziehen konnte. Die Waldläufer waren dazu nicht in der Lage. Sie hatten sich nie zuvor mit einem Dämon herumschlagen müssen und schon gar nicht so lange und intensiv wie es die Lichtmagierin getan hatte. Bei Lysanthor, darüber zeigte sie sich über alle Maße erleichtert!
"Wir müssen Asmodi helfen", gestand sie Aurelius. "Ihm fehlt etwas, aber ich kann es nicht genau diagnostizieren. Seine Abscheu gegen Kräuter hat sich in pure Angst verwandelt. Aurelius ... er hat Angst! Er fürchtete sie niemals vor etwas." Daran nagte Mallahall schon, seit sie den Dämon aus seinem Glaskäfig in Zyranus geholt hatte.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Samstag 21. Februar 2009, 23:49

Aurelius Templar atmete zum ersten Mal seit langer Zeit wieder tief durch. Er genoss den Fahrtwind auf seiner Wangen und spürte ihn gegen jede einzelne seiner Poren streichen wie eine sanfte Liebkosung der Welt die ihm sagen wollte. Ich habe dich vermisst Aurelius Ein Gefühl der Geborgenheit umschlich ihn und trotzte all dem schrecken und dem unliebsamen welches im Moment doch gerade so erdrückend vorherrschend schien. Die Lage in der er sich befand war doch aussichtslos und doch empfand er in jenem kurzen Augenblick nichts anderes als pure Dankbarkeit dafür, dass er sein durfte. Der sanfte Wangenstrich der Welt manifestierte sich in der Hand einer Frau, welche imstande war selbst das Herz jenen zu berühren der Emotionen nicht unbedingt sein besitz nennen konnte. Asmodi. Aurelius blickte zu Mallahall auf, legte seinen Kopf leicht schief, schmiegte sich gar an ihre Hand an. Vergessen waren die Ketten die ihn festhielten, vergessen war die durchlittene Angst in Zyranus als existiere nur das hier und jetzt. „Wir werden Etelin helfen und Zanraia finden.“ Hauchte er als wäre es kein Wunschdenken sondern eine reine Tatsache. Er blickte seine Mentorin im Wesen an und lächelte ihr entgegen. So matt, so schwach wie er auch zu sein schien so strahlte auch er eine Ruhe aus, die man vielleicht als die Magie eines jeden wahren Heilers bezeichnen konnte. Mallahall und Aurelius verstanden sich auf dieser Ebene auch wenn sie fachlich vielleicht unterschiedlich dachten. Es war als besässen sie über ihre Profession eine gemeinsame unbewusste Sprache mit der sie sich verständigten und verstanden, auch ohne grosse Worte.

"Entschuldige, dass ich dich habe in Ketten legen lassen müssen. Asmodi ist furchtbar verwirrt, fürchte ich. Es war zu viel für ihn. Ich weiß nicht ... ach, wie wundervoll es ist, mit dir einmal wieder reden zu können!" Aurelius runzelte nur die Stirn und ruckte kurz am Eisen. Es klirrte auf dem Karren. Er seufzte nur und nickte friedlich wirkend. „Mallahall du hast das einzig richtige getan! Du hast das unmögliche wahrgemacht und dies so unendlich leicht wie es scheint. Du hast mich und Asmodi aus dem sichersten Hort Celcias herauskutschiert. Ist dir bewusst WAS du da geleistet hast Mallahall? Ich danke dir so sehr! „ Hauchte er und drückte sie auch als sie ihn in die Arme nahm. „Asmodi ist verwirrt, weil viele Dinge die er gelernt hat andere Dinge widerlegt haben. Er muss sich neu ordnen, sich neu definieren. Er muss herausfinden wer er wirklich ist und was er sein will.“ Hauchte er ruhig. Bei seinen Worten war er aber selbst überrascht welch ängstliches Wesen Asmodi eigentlich war. Obwohl er durch sein innerlich gelebtes Chaos so wirkte als müsste er sich keiner einzigen Struktur anpassen, war es eben gerade jene zu brechen die ihn ausmachten das, was ihn sehr ängstigte. Man konnte also sagen dass der Dämon selbst n nicht unbedingt so flexibel war wie es der Anschein hatte. Selbst er unterlag der Macht der Gewohnheit, der Macht des beständigen und schien sich vor grosser Veränderung zu fürchten ohne zu erkennen welche Chance auch darin verborgen sein könnte.

Es war kein wunder dass Asmodi selbst natürlich ganz anders zu diesem Thema stand. ER sah die veränderung die in ihm stattfand als das Ergebnis einer böswilligen Manipulation. Man woltle ihn schwach machen indem man ihm die Menschlichkeit anzüchtete.

Die beiden kamen ins plaudern und tatsächlich hatte die ganze Szenerie den Anschein als sei alles in der Welt in Ordnung. Aber genau durch diese gelöstheit liess es sich auch einfacher über das reden was sie zu besprechen hatten. Ihr weiteres Vorgehen und das was kürzlich geschehen war.

"Das sollte ich dich fragen! Wie fühlst du dich? Ach, ich hätte Asmodi auch nach seinem Befinden fragen sollen. Ich habe es so selbstverständlich genommen, dass er stark und unbrechbar sein würde. Er ist doch mein Dämon ..." „Er geniesst die Freiheit hier draussen mehr als er zugibt. Es ist nicht leicht für ihn seine totale entmachtung zu verarbeiten. Es ist etwas dass er nicht kennt und vermutlich auch etwas was ihn in seinem tiefsten innern auch erschüttert hat. Er war von den Forschern zu Zyranus zum Ding gemacht worden. Menschen hatten über ihn verfügt. Seine Gedanken studiert und vorausgesagt. Seine Worte protokolliert und seine Ausscheidungen kontrolliert. Du kannst dir vorstellen wie belastend dies für ein Wesen sein muss welches komplett Autonom funktionieren will und tief in sich verankert den Glauben trägt von niemandem beherrscht werden zu können.“

Ja Asmodi hatte schwere Themen erlebt mit denen er sich nun intensiv auseinandersetzen musste. Mallahall hatte ihm den nötigen Anstoss gegeben sich die Zeit dafür auch zu nehmen indem sie ihm die Zwangspause aufgebrummt hatte. Oh sie ahnte ja nicht wie wichtig ihre entscheidungen als Dämonenherrin für das Viech selbst waren und wie essenziell sie doch dazu beisteuerten dass sich der Dämon auch wirklich entfaltete. Ihre Befehle waren also weit mehr als nur Demütigungen. Sie waren Teil seines gigantischen Lernprozesses. Es war sonderbar aber Mallahall schien ohne es selbst zuwissen instinktiv das richtige für den Dämon zu tun. Auch wenn ihr manchmal ihre eigenen Gedanken vorgaukelten gerade das falsche getan zuhaben. Vielleicht war es diese Gabe die Asmodi in seinem ergriffenen Moment dazu verleitet hatte sie als Herrin zu erwählen.

Ich weiß nicht einmal, was ihr durchgemacht habt. Es gab keine Möglichkeit, nachzufragen, ohne mich zu verraten. Doch jetzt bin ich froh, sind wir schon einmal so weit gekommen." Aurelius winkte ab. „Wir wurden den Umständen entsprechend sehr human behandelt. Dank Grazia. Egal was Asmodi über sie zu sagen pflegt, sie ist eine gute Frau und bestimmt eine erstklassige Mentorin. Sie hat eine hohe Meinung von dir als Schülerin Mallahall. Ich sage dir dies als Freund und als Mediziner. Kehre an diesen Ort zurück wenn du irgendwann die Zeit dazu findest und studiere bei ihr. Sie hat die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen wie ich es noch nie bei einem Menschen gesehen habe… Sie hat Asmodis Fähigkeit zu lieben entdeckt… und seine Kreativität.“ Mallahall wusste ja nichts davon dass der Dämon ein ausgezeichneter Maler war. Ein interessantes Detail auf welches er sie irgendwann nochmals ansprechen würde.
"Ja. Jetzt geht es wieder besser. Ich ... es ist nicht leicht. Aber wir schaffen es schon." Er nickte. Wenn wir die Mauern Zyranus durchbrechen können… dann können wir alle durchbrechen. Auch jene eines verwirrten Verstandes Dachte er entschlossen. Schade hatte er die Fachliteratur über die bestrafungsmassnahme des Magierrates nicht lesen können. Es hätte ihm sicherlich helfen können. Das war etwas was ihn schon lange beschäftigte. Wie würde Etelin aussehen und wie würde man ihm helfen können. Dass er verloren sein könnte, daran wollte er nicht denken und er wollte sich damit auch gar nicht abfinden. Es gab einen Weg. Das wusste er. Für die Heilung aller Krankheiten oder Zustände gab es ein entsprechendes Mittel. Er hatte es ja beim schwarzen Schleim dort im verseuchten Dorf auch herausgefunden. Er wusste nur nicht wo es zu finden war. Das war der einzige Haken.
Dankbar trank er von der Feldflasche. Es war was ganz anderes wenn er selbst essen und trinken konnte. Asmodi ernährte ihn zwar und frass und trank wenn es nötig war um seinen Wirt nicht zu zerstören. Aber dabei schmeckte der Mensch im Körper nichts. Wasser zu schmecken, war etwas wundervolles. „Hast du vielleicht ein Stückchen Brot für mich?“ Er war hungrig.
"Meine Tarnung ist sicherlich nur noch ein einziges Geschmiere. Die Waldläufer sollen uns an einen Bach im Arus führen, damit ich mir die Farbe von Haut und Haaren waschen kann. Ich muss für dich aussehen wie eine Fremde."[/ii] Aurelius runzelte die Stirn und legte seinen Kopf schief. „Ja das ist sie allerdings.“ Lächelte er munter. Es tat so gut mal wieder über unbeschwerte Dinge zu sprechen. Er blickte zu den Waldläufer^. „Sie kennen mich nicht und dennoch haben sie mir geholfen. Wie hast du das nur geschafft? Doch dann wurde sie wieder ernster.


"Wir müssen Asmodi helfen. Ihm fehlt etwas, aber ich kann es nicht genau diagnostizieren. Seine Abscheu gegen Kräuter hat sich in pure Angst verwandelt. Aurelius ... er hat Angst! Er fürchtete sie niemals vor etwas."


Der Medicus seufzte und nickte. „Lass ihm Zeit.“ Sagte er schliesslich. „Weisst du, ich glaube… genau so wie er die schönen Seite der Gefühle kennen lernt die ja alle für ihn neu sind. Liebe, Glück, Geborgenheit und Vertrauen… so erfährt er nun auch die auswirkungen der negativen. Angst hatte er bisher nie welche gehabt weil nichts ihm wirklich etwas bedeutet hatte. Jetzt hat er so viele Dinge zu verlieren. Freunde, Familie, sich selbst. Ich glaube er hat gelernt was Wohlstand bedeutet. Er weiss nun was ein Leben wertvoll macht. Aber er lernt nun auch deren Vergänglichkeit kennen. Er hat Ohnmacht verspürt. Die Kräuter stehen symbolisch für jene Kraft die n der Lage ist ihn völlig zu entwurzeln. Ihm einfach der Boden unter den Füssen zu ziehen. Ich glaube die Kräuter stehen sinnbildlich für das vor dem sich ein Mensch auch fürchten würde. Du hast bestimmt auch deine Angstsymbole. Ich glaube…“ Dabei seufzte Aurelius. „In diesem Punkt können wir ihm nicht helfen. Aber wir können ihm beistehen. Ich befürchte er wird noch extremere Schwankungen haben als jetzt. Ich denke er wird anstrengend sein. Mir hilft es ihn zu ertragen wenn ich mir vor Augen halte was er gerade lernen muss und dass auch noch in so kurzer Zeit… nach so langer Zeit des Lebens. „

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 24. Februar 2009, 10:20

Mallahall formte ihre Hand, so dass sie sich wie eine zweite Haut an Aurelius' Wange legte. Er schmiegte sich wie angegossen an ihre Finger, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Mallahall war da. Sie hatte auf sie alle geachtet, so gut es ging. Nun aber brauchte auch sie Hilfe, Unterstützung. Ein paar zuversichtliche Worte, um ihr Herz zu stärken und sie zu motivieren weiterzumachen. Aurelius schenkte ihr solche Worte, ohne unterschwellige Zweifel, dass sie es nicht schaffen würden. Etelin. Zanraia. Sie würden beide finden, beide retten. Es gab einfach keine Alternative. Außerdem bestätigte der Medicus soeben, was sie überhaupt schon geschafft hatte. Sie hatte den Dämon und ihn aus Zyranus befreit. Sie waren frei!
Da würden sie doch an Etelins oder Zanraias Schicksal nicht scheitern! "Ich weiß, was ich ... wir ...", sie blickte zu den Waldläufern, "was wir getan haben. Es war nicht leicht, aber nicht unmöglich." Sie lauschte den Worten ihres Freundes. Er war Dämonenwirt und wusste somit doch am besten, wie es Asmodi ging. Kein Wunder, konnte er so klar in Worte fassen, was Mallahall nicht hatte beschreiben können. Doch sie war zu demselben Schluss gekommen. Er musste sich in dem neuen, ihm so fremden Chaos wieder selbst finden. Dämonen kannten Veränderung wohl nicht und das unterschied sie vom Menschen. Bei ihnen schien es eine Art Rangordnung zu geben und das einzige, was sich verändern konnte, waren die Positionen. Dass niemand versuchte, aus dieser Rangordnung auszubrechen und einen vollkommen eigenen, neuen Weg zu gehen, gab es unter Haraxwesen anscheinend nicht. Oder es verwirrte sie zu stark und im Harax war eben keine Mallahall da, ihnen zu helfen.

Was vorhin noch nach einer fast ausweglosen Situation, die für alle Beteiligten gefährlich erschien, war, entpuppte sich nun beinahe als eine gemütliche Kutschfahrt ins Grüne. Lediglich die Tatsachen, dass die Kutsche ein einfacher Karren war und der eingeladene Gast in Ketten lag, zeugten von den realen Verhältnissen. Trotzdem ließen es sich Mallahall und Aurelius nicht nehmen, gepflegt und vertraut miteinander zu plaudern. Dies hatte beiden vermutlich ebenso sehr gefehlt wie Asmodi eine Auszeit.

Mallahall schaute erstaunt über die Worte des Medicus, dass Asmodi das Draußen genoss. Gut, er gab es nicht zu, aber das hätte sich die Magierin denken können. Vielmehr überraschte es sie, dass der Dämon Freiheit mit dem Grasland und eine Ankettung auf einem Karren verglich. Es musste ihm so viel bedeuten, nicht mehr in Zyranus zu sein.
"Er wird für immer frei sein. Nie wieder soll eine Regierung über ihn richten. Das heißt ... solange er sich benimmt." Schmerzlich dachte sie an seine Worte, an sein Vorhaben, wie er sich an allen noch rächen wollte. Sie lauschte weiter Aurelius' Worten. Und sie verstand nicht ganz. "Wie machen es dann die Ritualmagier, die regelmäßig Dämonen beschwören und so unter ihren Willen zwingen? Eine so lebensgefährliche Aufgabe ... Ich will Asmodi doch nicht beherrschen. Er soll es selbst tun. Sich beherrschen und zwar so, dass er die Gesetze der Menschen nicht bricht. Niemanden tötet. Das ist das Problem, dem er sich stellen muss. Dann hat er auch eine Chance, von anderen außer uns akzeptiert zu werden."
Es war wieder das alte Thema. Aber Asmodi lernte ja eifrig, selbst jetzt. Er lernte, dass Veränderung an sich selbst auch nötig war. Er würde es einfach lernen müssen, ihm blieb keine Wahl. Der Wandel wartete nicht auf Akzeptanz, er passierte einfach und man musste mit ihm fertig werden.
Asmodi konnte sich glücklich schätzen, dass er Freunde hatte, die ihn auf diesem harten Weg begleiten würden. Mallahall wollte für ihn da sein. Das schien allen Lichtmagierin im Blut zu liegen: sie wollen helfen. Kein Wunder hatte Grazia Estrella dafür gesorgt, dass man sogar ein Wesen des Harax einigermaßen gut behandelte.
"Ich kenne Grazia nicht so gut. Aber ich weiß von ihr. Sie ist gerecht und ja, sie scheint eine hervorragende Lehrerin abzugeben." Mallahall musste gezwungen lächeln. "Wenn Adelmund nicht gewesen wäre, hätte ich mich an sie gewandt, damals." Ein kurzes Schweigen entstand. Ihre saphirblauen Augen flogen zu Aurelius. "Ich werde weiterstudieren. Irgendwann einmal. Jetzt sammle ich Erfahrungen über das Leben und stehe meinen Freunden bei."
Noch einmal wurde Grazias Wesen angesprochen, ihre Talente und Kompetenz mit Asmodi umzugehen. "Er ist kreativ?" Mallahall machte einen eher nachdenklichen Eindruck bei diesen Worten. Sie überlegte tatsächlich. Kreativität. Vielleicht könnte sie auf diese Weise Asmodi weitaus schneller, erfolgreicher und für ihn angenehmer unterrichten. Doch dies musste erst einmal zurückgeschoben werden. Jetzt wollte Mallahall Etelin retten, anschließend Zanraia finden. Was die Zukunft für sie alle bereit hielt war noch ungewiss.

"Hast du vielleicht ein Stückchen Brot für mich?" Mallahall schaute bestürzt. Wie flehentlich er danach fragte! Ganz so als stünde ihm nichts Besseres zu. Rasch und ohne große Worte zu verschwenden, kramte sie die Vorräte hervor, die die Waldläufer auf dem Karren nebst ihr selbst und Aurelius transportierten. Sie holte einen großen Käse heraus, getrocknetes und in Streifen geschnittenes Fleisch, aber auch einen Laib Brot, so wie Aurelius es wünschte. Von jedem gab sie ihm einen Teil, richtete seinen Kopf etwas auf, damit er essen konnte. Die Fesseln wollte sie einfach nicht lösen – noch nicht. Vermutlich lauerte Asmodi am Rande von Aurelius' Bewusstsein und wartete auf eine Chance, durchzubrechen. Sie hatte ihm zwar befohlen, sich zu erholen, doch noch immer entschied der Dämon und definierte somit, wann er seiner Meinung nach wieder erholt war. Mallahall durfte jetzt nichts riskieren. Schweigend sah sie zu, wie Aurelius seinen Hunger stillte.

"Sie kennen mich nicht und dennoch haben sie mir geholfen. Wie hast du das nur geschafft?" "Ich habe ihnen alles erzählt." Mehr sagte sie dazu nicht. Die Wahrheit reichte manchmal wohl aus, um die Hilfsbereitschaft anderer zu wecken und nicht jedes Volk war so kaltherzig und misstrauisch einem Dämon gegenüber. Trotzdem bedurfte es wohl immer noch einem Herzen wie dem Mallahalls, um Fremde von einer solch noblen Tat zu überzeugen. Immerhin hatte Asmodi einen der ihren auf dem Gewissen. Was sie den Waldläufern wohl gesagt hatte?
"Mach dir darum keine Gedanken", beteuerte Mallahall. Sie griff nun selbst nach dem Käse, der ein betörendes Aroma verströmte. Mit einem kleinen Messer schnitt sie sich eine Scheibe von dem goldgelben, löchrigen Leckerbissen ab.

Sie unterhielten sich weiterhin, vor allem um Asmodi. Er besaß Ängste, hatte gelernt, welche zu besitzen. Die Kräuter waren seine größte Angst und das konnte bei einem Dämon durchaus verständlich sein. Es war Leben, Natur, all das, was ihnen im Harax fehlte. Sie kannten es nicht und die Natur schaffte es auf so einfache Weise, einen ganzen Dämon auszuschalten. Da musste man ja Angst bekommen. Aber Aurelius hatte Recht: niemand konnte Asmodi bei diesem Lernprozess helfen. Da musste er ganz allein durch.
Das nächste Stück der Reise verlief mehr oder weniger schweigend. Mallahall aß noch etwas, trank und teilte, was sie mit Aurelius teilen konnte. Als die Waldläufer den Rand des Arus erreichten, hielt der Karren plötzlich an. Stunden waren vergangen. Der Tag war Dunkelheit und dem Mond gewichen. Dieser schien hell genug, dass man noch Konturen ausmachen konnte. Nebel hing auf dem Waldboden, verteilte sich wie ein hauchdünner Schleier darüber.

Mallahall löste die Ketten von den Gelenken des Medicus. Argus, der Waldläufer, gesellte sich hinzu. "Hier verlassen wir Euch, Magierin. Wir wünschen Euch Erfolg und dass Ihr helfen könnt, wo Ihr helfen wollt."
"Ich danke Euch, Argus, für die große Unterstützung. Ohne euch Herren der Wälder hätte ich es nicht geschafft."
Argus lächelte in seinen Bart hinein. Dann reichte er Mallahall einen voll bepackten Rucksack und zwei Mäntel. Außerdem überließ er den beiden noch ein Pferd. "Wechselt euch beim Reiten ab, so kann der eine schlafen, während der andere wandert." Ein guter Ratschlag. "Lebt wohl." Er verneigte sich leicht. Und noch ehe Mallahall seinen Abschiedsgruß erwidern konnte, bestieg Argus seinen Hengst und ritt mit seinen Waldläufern ein Stück gen Süden, immer am Rand des Waldes entlang. Sie würden in ihre Heimat zurückkehren. Und Mallahall und Aurelius?
"Ich glaube, hier beginnt jetzt unser Abenteuer erst richtig", meinte sie, als sie den ersten Schritt in den dunklen Wald hinein tat.


weiter im Wald Arus ... Topic darfst du eröffnen ;)

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von Asmodeus » Freitag 27. Februar 2009, 18:49

"Er wird für immer frei sein. Nie wieder soll eine Regierung über ihn richten. Das heißt ... solange er sich benimmt." Aurelius seufzte ab diesen Worten, nickte dann aber. „Ja… aber ich befürchte dass Asmodi im Moment, da er besonders labil zu sein scheint sehr anfällig dafür ist auf seine bösartige Ader zurück zu fallen. Wir müssen aufpassen dass er nicht altes Blut leckt, denn er könnte wieder daran gefallen finden zu Quälen. Er verstummte einen Moment und sinnierte darüber nach. „Er wird sich verändern… er hat es ja bereits getan, doch er wird immer ein Dämon sein. Es ist wie bei Alkoholikern weisst du Mall? Auch wenn sie jahrzehntelang trocken sind… könnte ein Glas reichen um das alte Verhalten wieder zu reaktivieren.
"Ich kenne Grazia nicht so gut. Aber ich weiß von ihr. Sie ist gerecht und ja, sie scheint eine hervorragende Lehrerin abzugeben." „Ja… das ist sie wahrlich. Sie hat mir gut geschaut.“ Bestätigte Asmodi.
"Wenn Adelmund nicht gewesen wäre, hätte ich mich an sie gewandt, damals." Aurelius war froh wusste Mallahall nicht was Asmodi über Adelmund zu Jolanta Synapse gesagt hatte. Es hätte sie bestimmt tief getroffen. "Ich werde weiterstudieren. Irgendwann einmal. Jetzt sammle ich Erfahrungen über das Leben und stehe meinen Freunden bei." Aurelius lächelte und nickte. „Du bist wirklich ein Segen Mallahall. "Er ist kreativ?" „OH allerdings! Du solltest ihn mal was zeichnen lassen wenn er versöhnlich gestimmt ist und mit sich reden lässt. Er hat Zanraia gezeichnet, und Castus. Nur die Farbwahl… war einwenig eigen… sein Blut. Respektive meins…“ Fügte Aurelius leise hinzu. Sie schwiegen freundschaftlich. Mallahall besorgte ihm etwas zu essen und richtete ihn auf. Aurelius liess sich dankbar füttern. Er ass auffallend langsam… genüsslich als handelte es sich beim Käse und Brot um Kaviar und Trüffeln. Nach dem Essen ruhte Aurelius etwas und schlief. Bis der Wagen anhielt. Aurelius schlief noch als Mallahall ihn losmachte. Asmodi witterte seine Chance natürlich und riss die Gewalt über den Körper an sich. Der Medicus schien kaum noch eine Möglichkeit zu haben sich jenen Übernahmen zu erwehren. Der Dämon verhielt sich äusserst ruhig bis Mallahall sich abwandte und Argus verabschiedete. Erst dann kauerte er sich zum Boden runter und legte provokativ seinen Kopf schief. Grinsend sah er ihr entgegen als sie sich zu ihm umdrehe – wohl im glauben Aurelius zu sehen, doch seine Körperhaltung verriet ihn sofort. „Aurelius ist zu schwach zum laufen!“ Murrte der Dämon und bewegte sich auf allen vieren voran. „Pelgar…RH:RHRH:rh.rh.rhrhrh…“

„KOMM HERRIN! KOMMMRMRMRMRMRHRHRHRHRH!“ Asmodi sprach seltsam gepresst… er schien sehr angespannt zu sein – noch immer.

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Re: Herrin der Waldläufer

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 1. März 2009, 16:45

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