Das Anwesen der Elendriórs

Handwerker, einfache Bürger und der Adel wohnen in kleinen Bezirken und doch teilweise Tür an Tür. Von der windschiefen Hütte bis hin zum schön verzierten Fachwerkhaus oder kleinem Anwesen mit Wasserspeiern aus Marmor ist hier alles zu finden.
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Jadis
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Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Sonntag 1. Februar 2009, 19:56

(Erster Beitrag)

An diesem Morgen waren die Sonnenstrahlen stark. Sie schienen durch das Kleine Fenster in Jadis' Zimmer und fielen genau auf ihr Gesicht. Sie wurde von der Wärme geweckt und lächelte. Es war eigentlich ein Tag wie jeder Andere, aber heute wollte sie zusammen mit Aiden durch die Stadt und auf den Markt. Sie richtete sich auf und wie gewohnt griff sie nach ihrem Stab, der neben ihrem Bett, angelehnt an die Komode stand. Sie stand auf und ging zu der Schüssel mit Wasser, die sie gestern Abend aufgefüllt hatte. Sie genoss das kalte Wasser auf der Haut. Sie zog ihre rote Korsage und den schwarzen Rock an. Ihre Lieblingsklamotten. Sie steckte ihre Haare hoch und Niemand hätte vermutet, dass sie ihr eigenes Spiegelbild nicht sehen konnte. Mit den Jahren kam die Routine und ihre Mutter, die ihr Anfangs noch geholfen hatte, musste nichts mehr tun. Jadis war sehr selbstständig geworden. Als sie gerade ihren Stock ergriff, hörte sie aus der Ferne, zwischen den ganzen Geräuschen der Stadt, das Flügelschlagen von Ayden. Kurz danach landete er auf ihrer Fensterbank.

<span style="color:FFFFFF;">"Guten Morgen My Lady."</span>

Der gefiederte putzte seine schönen silbernen Federn und sah zu Jadis hinüber.

<span style="color:FFFFFF;">"War deine Jagd erfolgreich?"</span>

Jadis grinste und freute sich, dass ihr Freund ihr schmeichelte. Er hatte eine so angenehme Stimme.

<span style="color:FFFFFF;">"Sehr sogar."</span>

Sie zog den Falknerhandschuh an und Ayden flog auf ihren angewinkelten Arm.
Sie gingen die Treppe hinunter. Jadis war so sicher in ihren Schritten. In gewohnter Umgebung brauchte sie seine Hilfe nicht. Unten angekommen nahm sich Jadis einen Apfel aus der Schale, die auf dem Essenstisch stand und ging in Richtung Stall. Hinter dem Haus hatte ihr Vater 4 Boxen erbauen lassen. Dort standen seine Pferde und Astrala, Jadis' Stute, die schon ungeduldig mit den Hufen scharrte. Jadis hielt ihr den Apfel hin und sie schmatz´te genüsslich.

"Heute kommst du leider nicht mit. Der Marktplatz ist kein Ort für übermütige Pferde."

Ein leises Brummeln brachte Astrala ihr entgegen. Jadis verließ mit Ayden den Stall und ging wieder zurück. In der Wohnstube legte sie ihre Tasche um und Zog ihren Mantel über Bluse, Rock und Korsage. Ayder wartete dabei auf der Lehne eines Stuhls. Nachdem sie angezogen war, setzte sich der Vogel auf ihre Schulter, die mit einem Lederstück abgepolstert war. Jadis steckte schnell noch einen Alpfel in die Tasche, nahm ihren Stab und ging zur Tür. Die Sonne hatte schon viel Kraft, doch der Wind war noch recht kühl.
Ayden wies ihr die Richtung und so machten sie sich auf zum Markt.
Zuletzt geändert von Jadis am Sonntag 1. Februar 2009, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Shankar
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Shankar » Montag 23. Februar 2009, 16:19

[OOC: Ich bin mal davon ausgegangen, dass du zum Marktplatz gegangen bist und habe für dich dort einen Poat gemacht. Beim MArktplatzgetümmel es ist der Letzte Erzählerpost und ich habe am Anfang @Jadis geschrieben

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. Februar 2010, 23:23

[kommen aus: Der östliche Teil Celcias ‹ Das östliche Drachengebirge ‹ Die Hauptstadt Pelgar ‹ Kaserne Pelgars - Ausnahmezustand]



Jadis war ziemlich fassungslos darüber, dass ihre Mutter hier anscheinend so seelenruhig die Wäsche machte.

„Wo denkst du hin Kind? …“, ungläubig sah ihre Mutter sie an. Dies konnte Jadis natürlich nicht sehen, aber sehr wohl im Tonfall ihrer Mutter vernehmen.
„Hat dir dein Vater oder Bruder nicht bescheid gegeben?“, nun hatte sich ihr Tonfall eher ins Ärgerliche hin verändert.
„Natürlich weiß ich von dem Drachen … und auch von der Belagerung … und deswegen haben wir nicht vor, noch länger hier zu bleiben…“
Mittlerweile atmete ihre Mutter schneller, da diese gerade dabei war, sich geschwind durch Haus zu bewegen …irgendwas hatte sie vor und zumindest Jadis war sch nicht sicher, was sie von der Hektik ihrer Mutter halten sollte.

„Liebes, das wird hier zu gefährlich … der hohe Rat unternimmt gar nichts und überlassen die Bevölkerung sich selbst. Deswegen haben dein Vater und ich beschlossen, wo anders Unterschlupf zu suchen.“
Die Ankündigung kam wirklich überraschend und Jadis war sich nicht ganz sicher, wie sie dies nun aufnehmen sollte. Was würde mit ihrem Vater sein und vor allem, mit ihrem ältesten Bruder? Der immerhin dient als Soldat in der hiesigen Kaserne.
Unentschlossen stand Jadis weiterhin mitten im Raum und ihr schossen die Gedanken nur so wild durcheinander.
Ihre Mutter war immer noch dabei, Dinge zusammen zu packen, die sie offenkundig brauchen würde.

„Ich hoffe doch inständig, dass du uns begleiten wirst, Jadis?!“, ihre Mutter stand nun direkt vor ihr, hielt sie leicht an der Schulter und wartete auf eine Antwort.
Die Stimme ihrer Mutter klang fest und selbstsicher, aber ihre Hände zitterten und verdeutlichten das, was wohl jede Mutter in dieser Situation befürchtete.
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Samstag 6. Februar 2010, 19:06

Jadis war fassungslos. Ihre Mutter wollte tatsächlich Pelgar verlassen und ihr Vater auch? Sie konnte sich nicht vorstellen das ihr Vater Pelgar im Stich lassen wollte. Und wenn doch? Jadis wusste nicht so recht was sie sagen sollte. Doch sie hatte die Menschen gehört. Pelgar war zu schwach um sich zu verteidigen und ihre Mutter hatte recht, der Rat würde nichts unternehmen. Es waren schon gesandte in andere Teile Celcias geschickt worden um Hilfe zu holen, doch wenn diese nun nicht ankommen würden, was dann? Pelgar würde der dunklen Armee nicht lange stand halten können. Die Stadt brauchte Hilfe. Unbewusst hatte Jadis schon eine Entscheidung getroffen. Sie würde Pelgar verlassen, aber nicht zusammen mit ihrer Familie. Vielleicht war das ihre einzige Möglichkeit zu beweisen, das auch sie etwas im Leben bewirken kann.

" Mutter ich........Ich werde Pelgar verlassen. Aber ohne euch. Wenn Pelgar in die Hände der Dunklen Armee fällt ist Celcia verloren."

Diese Worte fielen Jadis schwer. Sie liebte ihre Mutter, doch sie konnte es nicht anders mit ihrem Gewissen vereinbaren. Ihr kleiner Bruder stand in der Tür und hatte wohl schon einige Zeit zugehört. Er ging zu ihr und nahm Jadis Hand.

"Du wirst das schaffen, schließlich bist du meine große Schwester."

Idan ging zu seiner Mutter und nahm sie in den Arm. Jadis tat es ihm gleich. Sie merkte, dass ihre Mutter weinte, doch sie konnte nicht anders. Sie löste die Umarmung und ging zur Tür.

"Bitter sag Vater und meinen Brüdern, dass ich sie liebe."
Sie ging aus der Tür und über den hof zum Stall. Astrala war unruhig. Jadis wusste wo Trense und Sattel liegen. Doch da lag noch etwas eine Satteltasche mit proviant und einer Decke. Jadis lächelte. Ihre Mutter hatte diese Reaktion wohl erwartet. Sie befästigte nur noch ihren Stab und rief Ayden zu sich, der sich auf ihre Svchulter setzte. Im Nu war die Stute gesattelt und Jadis stieg auf.
"Hör zu meine Gute du musst mich jetzt aus der Stadt bringen, hörst du?"
Eigentlich sprach Jadis nicht Astralas Sprache, aber die Stute hatte es trotzdem verstanden. Jadis hielt sich fest und sie stürmten vom Hof an ihrer Mutter und Idan vorbei in Richtung Stadttor. Astrala kämpfte sich durch die Menschenmassen. Jadis konnte nur Schatten und Umrisse erkennen. Dann hatten sie freie Bahn und die letzten Meter gingen schneller. Jdis drehte sich nicht um, Tränen rollten ihr über die Wangen.

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Erzähler » Samstag 13. Februar 2010, 07:35

[weiter in: Der östliche Teil Celcias ‹ Das östliche Drachengebirge ‹ Die Hauptstadt Pelgar ‹Das Stadttor Pelgars < Schwierigkeiten]
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Gestalt » Dienstag 9. März 2010, 18:41

[kommen aus: Der östliche Teil Celcias ‹ Das östliche Drachengebirge ‹ Die Hauptstadt Pelgar ‹Das Stadttor Pelgars < Schwierigkeiten]


Vor dem Haus angekommen, rutschte Jadis einfach aus dem Sattel, ließ Astrala dort stehen und eilte ins Haus.
Auf dem Weg hinein, wurde sie von ihrem kleinen Bruder abgefangen, der sich im ihre Hüfte schlang und sie auch nicht mehr losließ.

„Ich wusste, dass du wiederkommst … Mama hat einfach die besten Pläne. Papa hat das auch mit überlegt. … ich weiß nicht genau was, aber wir werden hier alle heil heraus kommen…“
Mit Tränen in der Stimme begleitete ihr kleiner Bruder sie mit ins Haus. Diese Tränen waren Freudentränen.
Im Haus war ihre Mutter immer noch am rumwuseln. Jadis konnte Geklapper von Geschirr hören, Geraschel von Kleidung und der Gleichen.
Es dauerte etwas, bis ihre Mutter die Beiden wahrnahm, so vertieft war sie in ihrem Tun.

„Ach, da seit ihr beide ja“, mit einem Küsschen und einer Umarmung begrüßte sie ihre beiden jüngsten Kinder.
„Ich bin wirklich froh darüber, dass du zurück gekommen bist und nicht versucht hast, dein Vorhaben hier und jetzt umzusetzen … wir werden aus dieser Stadt entschwinden, aber nicht jetzt, frühestens heute Nacht…“, letzteres gab die Mutter nur sehr leise und vorsichtig von sich.

„Ich werde euch noch keine Einzelheiten verraten, dass wäre töricht …. Haltet euch heute Nacht bereit … und wenn du dann unbedingt deinen eigenen Weg gehen musst, dann sei es so, auch wenn ich es mir nicht wünsche und nicht gut heiße, mein Kind.“
Schweren Herzens nur, bekam die Mutter diese Worte über ihre Lippen, während sie Jadis übers Haar strich.

„Nun geh´ schon und pack deine Sachen, du wirst ein wenig mehr brauchen, wie das, was du dabei hast … aber kein Wort zu einem Außenstehenden.“
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Montag 19. Juli 2010, 17:28

Jadis fiel es nicht leicht wieder nach hause zu gehen. Sie war ein Sturkopf. Wenn sie gekonnt hätte wäre sie gegangen. Doch sie glaubte auch an das Schicksal. Sie war der Meinung, dass jeder Mensch eine Bestimmung im Leben hat. Und wenn das Schicksal meinte sie solle bei ihrer Familie bleiben, dann akzeptierte sie dass. Als sie hörte, dass ihr kleiner Bruder auf sie zustürzte vergaß sie ihre Gedanken für kurze Zeit. Ihre Mutte war immer noch am packen. Ihre Worte ließen in Jadis allerdings wieder das schlechte Gewissen hochkommen. Doch da war noch etwas anderes, sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater Pelgar verlassen würde. Stand es denn wirklich so schlimm um die Stadt. Doch mann musste doch kämpfen, Widerstand leisten.

"Verschwinden? Diese Nacht? Aber was wird dann aus Pelgar? Wenn Pelgar fällt wird auch ganz Celcia irgendwann fallen. Wir können doch unsere Heimat nicht im Stich lassen!"

Jadis war wütend. Wie konnt ihr Vater, ausgerechnet ihr Vater das tun. Sie streifte ihren kleinen Bruder ab, rannte an ihrer Mutter vorbei in ihr Zimmer, ohne auf eine Antwort zu warten, denn die kannte sie bereits. Ayden hatte sich von Außen auf den Fenstersims gesetzt und Asrtala wurde von einem Knecht abgesattelt und in den stall geführt.
Jadis packte widerwillig und unter Tränen ihre Sachen zusammen. Wenn ihr Vater nach hause kommen würde, würde sie nicht nicht mit ihm sprechen. Das hatte sie sich geschworen.

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Erzähler » Dienstag 17. August 2010, 01:07

Für Jadis war der Vorschlag ihrer Mutter eine wahre Zumutung. Sie wollte nicht so einfach davon laufen und alles, was sie hier hatte und liebte im Stich lassen. Denn so fühlte sie sich gerade, dass sie alle verraten würde. Dass ihr Vater dem Vorschlag ihrer Mutter zugestimmt hatte, machte die Situation nur noch schlimmer. Dieser Gedanke wollte einfach nicht in ihren Kopf herein, sie konnte und wollte nicht verstehen, was damit zusammenhing.
Jedenfalls hatte sie sich geschworen, kein Wort mehr mit ihrem Vater zu reden, wenn dieser am Abend heimkommen würde.
Wütend war sie hinauf in ihr Zimmer gerannt und tat doch, wie ihre Mutter ihr geheißen hatte. Was blieb ihr auch schon anderes übrig?! Sie würde gerne ihrer inneren Überzeugung folgen, aber das würde bedeuten, dass ihr Weg sie von ihrer Familie fortführen würde. War sie dafür wirklich schon bereit? Wie sie sich auch entschied, leicht würde es auf keinen Fall werden.

Jadis konnte noch ihren kleinen Bruder hören, wie er leise anfing zu weinen, weil er nicht verstand, was mit seiner großen Schwester los war. Allgemein verstand er nicht viel von dem, was in Pelgar gerade geschah. Seine große Schwester war zu sehr mit ihrer Wut beschäftigt, aber die weglaufenden Schritte ihres Bruders und wie er nach deren Mutter rief, das konnte sie sehr genau hören.
Schneller als geplant war sie mit dem Packen ihrer Habe fertig … und dann war im Grunde kaum etwas zu tun. Wenn sie nicht eine Beschäftigung fang, sich abzulenken, müsste sie sich weiter mit ihren trübsinnigen Gedanken auseinandersetzen. Ihre Wut war mittlerweile etwas verflogen, viel mehr kreiste immer mehr ein gewisses Unverständnis durch ihre Gedanken.
Die Zeit war mittlerweile voran geschritten, es wurde nun langsam dunkel draußen, die Schatten wurden länger und auch Jadis konnte das Zwielicht wahrnehmen. Ein seltsames Licht, welche durchaus zu ihren geteilten Gedanken passte. Hin und wieder machte Ayden auf sich aufmerksam und zeigte seiner Freundin so, dass er noch da war und nicht wie sonst, die späten Nachmittagsstunden genoss … vielleicht spürte er den Schwermut seiner Begleiterin.
Ihr Mutter und ihr kleiner Bruder hatten sie die Stunden oben in ihrem, Zimmer alleine gelassen, wie die junge Frau vermuten konnte, um weitere Vorbereitungen treffen zu können. Wenn sie aber genau hinhörte, dann war es ruhig in ihrem Zuhause. Keine Geräusche von der Kochstele oder den angrenzenden Zimmern, dass ihre Mutter dort eilig das Hab und Gut der Familie zusammen packte.
Unerwartet konnte Jadis vom Hof die Geräusche von Hufen hören … es war nur ein Pferd. Dann das Rascheln von Stoff und Leder, Metall das klang und leichte Schritte die sich dem Haus ihrer Familie näherte.
Nun hörte sie, wie entweder ihre Mutter oder ihr Bruder unten die Tür öffnete. Anhand der Stimme konnte sie aber eindeutig ihre Mutter identifizieren. Wer auch immer dort unten and er Tür stand, antwortete nicht. Die Tür wurde geschlossen und zwei paar Füße bewegten sich durch die unteren Räume, wobei ihre Mutter hin und wieder ein paar Sätze sagte.
Dann vergingen mehrere Minuten, in denen Jadis nichts vernehmen konnte, außer ihrem Bruder, der unten im Hinterhof spielte und ab und zu nach Ayden rief … bis ihre Mutter plötzlich nach ihr rief.

„Jadis? …. Liebling, schläfst du schon?“
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Montag 6. September 2010, 16:22

Jadis, war wie in Trance. Schon seit Tagen, war nichts mehr wie es sein sollte. Die Stimme ihrer Mutter nahm sie zwar wahr, doch sie konnte im ersten Moment nicht Antworten. Ihr Kopf wurde schwer und sie fühlte wie ihre Beine drohten nachzugeben.
Nein, das war einfach nicht möglich. Kurz nachdem sie erblindet war, suchten Jadis immer wieder Visionen heim. Meistens trat das, was sie in ihnen sah, auch ein, aber als sie 16 war sind die Visionen einfach wieder verschwunden. Nur ihr ältester Bruder wusste davon und er hatte Jadis versprochen, es niemandem zu verraten. Damals hatte sie gesagt, dass es nur Ärger machen würde.
Und nun waren sie wieder da, aber warum?
Jadis sackte neben ihrem Bett zusammen. Sie hielt sich fest, doch die Vision hatte sie bereits erfasst. Sie konnte nicht deuten was sie da sah. es war zu verworren. Sie sah eine Frau mit einem Umhang, doch sie konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Die Frau deutete Jadis, ihr zu folgen, doch dann verschwand die Vision, genauso schnell, wie sie gekommen war. Jadis kam wieder zu sich und Ayden saß vor ihr auf dem Boden. Doch bevor er etwas fragen konnte, hörte Jadis die Stimme ihrer Mutter erneut. Sie versuchte mit einer ruhigen Stimme zu antworten doch sie zitterte leicht.

"Nein, ich bin noch wach Mutter!"

Jadis setzte sich wieder auf das Bett und hiel ihren Kopf.

Warum müssen sie gerade jetzt wiederkommen? Warum?

Jadis wusste, dass Visionen einen in große Schwierigkeiten bringen konnten, wenn ein Falscher davon erführe. Sie beschloss auch ihrem Bruder nicht zu sagen, dass sie wieder da waren.

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Gestalt » Sonntag 31. Oktober 2010, 18:45

Früher schon, hatte Jadis nicht gewusst, wie sie dabei empfinden sollte, wenn die Visionen kamen. Sie verstand immer noch nicht, warum gerade sie Visionen bekam, ob das daran lag, dass sie blind war? Es hieß ja immer, dass man Etwas geschenkt bekommt, wenn man Etwas kostbares verliert. In ihrer Kindheit hatte sie immer Angst gehabt vor diesen Visionen, dann kam die zeit, in der sie davor verschont blieb und nun, waren sie wieder da. Nicht so stark wie früher, wahrscheinlich, weil sie nun ein gutes Stück realistischer war.
Aber sie konnte es nun eh nicht ändern, sie waren wieder da und damit die ständigen Fragen nach Warum und dem Sinn. Vielleicht war jetzt die Zeit gekommen, dass sie ihre Gabe besser annehmen und verstehen konnte. Vielleicht schaffte sie es soweit, diese Visionen für sich zu nutzen, um sie zum Guten einzusetzen … ihr standen viele Möglichkeiten offen.
Jetzt musste sie erst einmal ihrer Gefühle Herr werden, sie war verwirrt, verärgert und verunsichert zu gleich, aber es waren ja auch schwere Zeiten. Krieg hatte sie noch nicht miterlebt, denn auch ohne war die Zukunft ungewiss und immer voller Zweifel. Wollte sie hier ein Stück weit aufgeben? Eigentlich war sie nicht der Mensch dafür, sie fand selbst im Kleinsten immer einen Funken Hoffnung. Wahrscheinlich war ihr nur in diesem Moment alles zu viel. Dies spürte auch Ayden. Sie hörte ihn neben sich landen und er hüpfte ein wenig näher, bis er mit seinem Schnabel gegen ihre Hand stuppste. Ayden spürte ihre Ängste und versucht sie immer aufzumuntern, Jadis und sie passten wirklich gut zusammen.
Irgendjemand war gekommen, aber Jadis verspürte gerade keine Lust, nach zu sehen, wer es war, sie vermutete ihren Vater oder ihren Bruder, aber ausgerechnet diese wollte sie nicht sehen. Allerdings konnte sie weder ihren Vater noch ihren Bruder identifizieren. Nur ihre Mutter, die die Treppe hochkam. Ein paar Sekunden später klopfte es an ihrer Zimmertür. Ihre Mutter wartete ein paar Sekunden ab und betrat dann das Zimmer.

„Ich bin es Liebes, …“, sie stockte einen Moment. „Ist alles in Ordnung mit dir? … Was hast du denn mein Kind?“ Sie setzte sie zu ihrer Tochter und lauschte ihr aufmerksam. Jadis konnte spüren, dass es ihrer Mutter ebenso nahe ging, wie ihr selber. Die ganze angespannte Situation in der Stadt war kaum auszuhalten und sie versuchte stark zu sein, für ihre Familie, ganz besonders für ihre Kinder.
„Komm mit mir herunter, ich möchte dir jemanden vorstellen …“. Sie ergriff Jadis Hand, stand dann auf und führte ihre Tochter zur Treppe.
Unten angekommen wies ihre Mutter ihr einen Platz an Tisch zu. Jadis wusste, dass ihr gegenüber jemand saß, jemand Fremdes, dessen Geruch sie zuvor noch nicht kennen gelernt hatte.
„Verzeiht, wenn ich mich nicht sofort vorstelle …“, der fremde hatte eine angenehme Stimme, die ihn als Männlich und ungefähr mittleren Alters auswies.
„Eure Mutter hat mir erzählt, dass ihr die Zustände hier nicht mehr einfach so hinnehmen wollt … erzählt mir darüber …“. Der Unterton in seiner Stimme entging jadis nicht, er klang seltsam angespannt. Es musste also ziemlich wichtig für ihn sein, was Jadis nun erzählen würde. Wieso war dieser Fremde, dem ihre Mutter wohl vertraute, so darauf bedacht, dies von ihr zu erfahren?
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Dienstag 16. November 2010, 11:58

Jadis hatte keine Ahnung, wer ihr Gegenüber war. Es war nur komisch, dass sie ihn nicht kannte, ihre Mutter ihm aber wohl vertraute. Und das er sich nicht vorstellte machte die sache um so merkwürdiger. Dieser Mann hatte jedoch eine sehr angenehme Stimme, wie Jadis fand. Menschen, die fast gänzlich blind sind, achten auf solche Dinge. Aber warum stellte er Jadis diese Fragen? Dass er ein Spion war, glaubte sie nicht. warum fragte er also dann? Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden, sie musste antworten, auch wenn sie nicht wusste, was ihre Antworten zur Folge hatten.

"Ich kann einfach nicht glauben, dass die Dunkle Armee einfach hier so einmarschiert und Pelgar besetzt. Pelgar ist die Hauptstadt Celcias. Jedem einzelnen Bewohner sollte daran gelegen sein, dass genau das nicht passiert. wenn Pelgar fällt ist Celcia so gut wie verloren. Der Rat verschanzt sich feige hinter seinen Mauern und sieht zu, wie die Dunkle Armee immer näher kommt. Ich kann auch nicht verstehen, weshalb keine Hilfe von Außerhalb kommt. In Zeiten des Krieges kann man sich nicht raushalten. "

Jadis musste erst einmal Luftschnappen. Sie hatte sich noch zurückgehalten, um die Lage so sachlich wie möglich zu schildern. Weder ihre Mutter noch der Fremde hatten etwas gesagt.

"Ich verstehe nicht viel von Politik, ich weis nicht, ob Pelgar noch Verbündete hat, doch ich weis, dass der Krieg seine eigenen Regeln hat. Sieg oder Niederlage alles kann von einem einzelnen Mann, oder auch von einer Frau abhängen!"

Jadis schwieg. Sie hatte alles gesagt, was im Moment zu sagen war. Sie wartete nun auf eine Reaktion, egal ob von ihrer Mutter oder von dem Fremden. Es war totenstill im Raum. Jetzt hörte man die Geräusche von draußen noch deutlicher. Schreie......Pelgar war wie ein riesiger Ameisenhaufen.

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Gestalt » Sonntag 26. Dezember 2010, 16:53

Jadis hatte ihre Einstellung kundgetan und wartete darauf, was nun geschehen würde. Dieser Mann, der wohl vor ihr saß, hatte sich noch nicht vorgestellt, sie konnte aber eine erwartungsvolle Stimmung in der Luft spüren. Ihre Mutter war in der Zwischenzeit aufgestanden und hantierte um die Kochstelle herum. Geschirr klapperte, das Geräusch von öffnenden Schranktüren und danach das Plätschern von Wasser im Glas. Kurze Zeit später standen Gläser auf dem Tisch und der Mann bedankte sich höfflich.
Es dauerte noch ein paar Sekunden, eher der Mann endlich sprach.

“Nun, zu aller erst werde ich mich vorstellen … nennt mich Markas. Eure Mutter hat sich um Hilfe bittend an mich gewand … sie kennt eure Einstellung und hofft darauf, dass ihr nicht in euer Verderben rennt.” Jadis konnte genau das angespannte Einatmen ihrer Mutter hören. Sie wusste ja, dass ihre Tochter eigenwillig war und ebenfalls in die Fußstapfen ihrer Söhne treten wollte … aber als Mädchen?… noch dazu nicht sehend, das war für ihre Mutter nicht leicht zu ertragen. Sie wollte sich aber auch nicht so einfach über die Wünsche ihrer Tochter hinweg setzen.

“Ihr habt Recht, jeder sollte etwas tun, … etwas, was in seiner Macht steht. Aber so einfach ist das leider nicht.” Markas machte wieder eine Pause und seufzte leise.
“Nicht jeder besitzt den Mut oder die Courage oder die Möglichkeiten dazu, gegen einen Missstand anzugehen … verurteilt die Menschen nicht deswegen. … .” Ein schwaches Lächeln zeichnete sich in der Stimme des Mannes ab.
“Ihr habt Mut, euch den Umständen entgegenzustellen … Aber wer etwas tun will, soll die Chance dafür bekommen. Der Rat unternimmt nichts, auch da habt ihr Recht., das ist nicht länger nur ein Gerücht.” Jadis konnte hören, wie ihre Mutter scharf die Luft einzog und dann seufzte.
“Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, etwas zu unternehmen …wir organisieren gewissen Widerstand. Der Hauptsitz ist bald fertig. Da könnten wir euch in der Tat gebrauchen … wenn ihr wollt. Ich diene euch dann als Ansprechpartner.” Wieder legte Markas eine Pause ein und Jadis fühlte sich beobachtet.
“Es wird ernst werden, …”, wandte er sich nun im ernsten Ton an sie. “Widerstand bedeutet Konfrontation und Gewalt. Bedenkt diese Worte, wenn ihr euch für diesen Weg entscheidet, wir wissen nicht, was geschehen wird … und keine Leben wird mehr sicher sein.”
Schwere Worte die in der Luft lagen und Jadis nun vor eine Entscheidung stellten … was woltle sie wirklich?
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Dienstag 22. Februar 2011, 22:02

Jadis spürte wie ihr Herz immer schneller schlug. Sie hatte sich leicht in Rage geredet, aber das Entscheidende war, dass dieser Mann, der ihr da gegenüber saß, sie verstand. Jetzt musste sie sich entscheiden. Bei dem Gedanken ging ihr Puls jedoch noch mehr in die Höhe, denn sie wusste, dass sie wahrscheilich viel verlieren würde, wenn nicht sogar ihr Leben. Sie spürte die Anspannung ihrer Mutter. Diese Entscheidung würde wahrscheinlich die schwerste ihres Lebens werden. Sie wusste, dass sie ihre Familie vielleicht nie wieder sehen würde. Nie wieder mit ihren Brüdern lachen, nie wieder mit ihrer Mutter reden.... und ihr Vater? Es war Jadis alles andere als egal, was er fühlen würde. Sie hatte ihr ganzes Leben nach Anerkennung gesucht. Sie wollte nie besonders behandelt werden, erst recht nicht von ihm. Sie würde ihm ein weiteres Mal das Herz brechen. Das erste Mal war es noch nicht einmal ihre eigene Schuld gewesen.
Es war ein Kampf von zwei Seelen, der in Ihrem Herz tobte, doch sie musste sich entscheiden.
Zum ersten mal in ihrem Leben, spürte sie, was sie wirklich wollte. Sie wollte keinem Anderen etwas beweisen, sondern nur sich selbst. Sie wollte sich selbst beweisen, dass sie trotz ihrer Behinderung etwas erreichen konnte.

"Ich werde mit Euch kommen."

Mehr konnte sie in diesem Moment nicht sagen. Ihre Zunge hätte ihr eh nicht gehorcht. Sie merkte wie sich die Stimmung ihrer Mutter veränderte. Es wechselte von Anspannung in Traurigkeit, aber Jadis konnte keine enttäuschung spüren, wie sie es erwartet hatte. Würde ihre mutter sie verstehen und vielleicht irgendwann stolz auf sie sein?

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Gestalt » Montag 14. März 2011, 16:44

Jadis hatte sich entscheiden, sie würde mit dem fremden Mann gehen und für ihre Stadt kämpfen.
Nun, da sie sich entschieden hatte, wurde ihr leichter ums Herz. So erging es nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrer Mutter. Sie hatte durch die Kontaktierung mit diesem Mann verhindert, dass ihre geliebte Tochter die Stadt verließ, fern von ihrer Familie und außerhalb des Einflussbereiches ihrer Mutter, die wahrlich für ihre Lieben kämpfte.
Sie war zwar nicht glücklich mit der Entscheidung ihrer Tochter, es war aber ein Kompromiss, mit dem sie sich abfinden konnte.
Nun saßen die Drei noch um den Tisch und ein Pause hatte eingesetzt. Ihre Mutter konnte Jadis deutlich tief einatmen hören. Ein Indiz dafür, dass sie doch etwas mit dem Entschluss ihrer Tochter haderte, aber sie sagte nichts dazu, Jadis kannte ihre Einstellung. Der Mann drehte sein Glas auf dem Tisch, an seine Art konnte sie merken, dass er lächelte. Vielleicht aufgrund des Mutes, den sie an den Tag legte, vermutlich war es so.
Bis der fremde die Stille brach.
“Gut, ich bin erfreut über eure Entscheidung.” Das klang ehrlich, bis seine Stimme wieder vollkommen ernst wurde.
“Ich werde euch morgen früh abholen und zu einem anderen Haus bringen. Dort werdet ihr weitere Instruktionen bekommen. Bis dahin, packt eurer Habe und denkt noch einmal darüber nach … es ist auch keine Schande, es sich noch einmal zu überlegen, es ist allemal gefährlich.”
Seine Worte besaßen den nötigen Nachdruck, mit der er sie an die junge Frau richtete. Eine Weile noch, heftete er seine Augen auf Jadis, bis er unvermittelt aufstand.
“Ich verabschiede mich nun, damit ihr die nötige Zeit habt. Ich komme nach Sonnenaufgang. Einen schönen Abend noch, die Damen.”
Ihre Mutter führte den Fremden zur Tür und geleitete ich hinaus, dabei sprach sie kaum. Jadis wusste nur gut, wie sehr sie mit sich rang.
Wieder im haus, trat sie auf ihre Tochter zu.
“Willst du es dir …”, sie verstummte und seufzte laut auf. “Schon gut, sie es mir nach …wiillllst … willst du deine Sachen alleine packen?” Immerhin versuchte sie es ihrer Tochter nicht allzu schwer zu machen.
Jadis wurde von ihrer Mutter nach oben begleitet und half ihr dabei, die nötigen Sachen zu packen, wobei sie mitbekam, dass ihre Mutter immer wieder zu sich selbst sagte, dass sie nicht irgendwohin verreisen würde, sondern ja hier in der Stadt blieb. Sie könnte somit ihre Tochter jederzeit sehen.
Der Abend zog in die Stadt und Jadis hatte jede Menge Zeit noch einmal über alles nachzudenken, während ihre Mutter um sie herumwuselte und sich augenscheinlich mehr damit abgefunden hatte, dass ihre Tochter nun diesen Weg gewählt hatte.
Je später es wurde, desto mehr konnte ihre Mutter dann auch wieder Scherzen. Eine andere Sache war es natürlich, ihrem kleinen Bruder die ganze Sache schonend beizubringen.
Dieser fragte seine große Schwester nämlich gnadenlos aus.
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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Jadis » Mittwoch 11. Mai 2011, 13:34

Jadis war glücklich mit ihrer Entscheidung, doch sie wusste auch dass es schwer werden würde. Sie war noch nie von zu hause fort. In ihren Träumen natürlich aber in realität? Sie freute sich, dass ihre Mutter ihr beim Packen half. Gen Abend war die stimmung auch nicht mehr so angespannt. Nur ihr kleiner Bruder, Genta, fragte sie gnadenlos aus. Er war zwar schon 16, aber sehr behütet aufgewachsen. Er sah das ganze mehr als ein aufregendes Abenteuer an.

"Genta, ich habe dir doch schon gesagt, dass ich auch nicht viel mehr weiß. Und selbst wenn, würde ich es dir nicht erzählen, weil es geheim ist."

Ihr kleiner Bruder war augenblicklich eingeschnappt, das merkte Jadis. Er hatte wohl offensichtlich zu viel Zeit mit ihr verbracht. Jaids stand auf und nahm ihn in den Arm.

"versprich mir, dass du gut auf Mama aufpasst und den Hauslehrer nicht so ärgerst, wie ich es immer gemacht habe. Unsere Brüder können glaube ich ganz gut auf sich selbst aufpassen."

Eine träne lief Jadis über die Wange. Sie wusste nicht was kommen würde. Vielleicht würde sie ihre Familie niemals wieder sehen. Aber sie war glücklich für sie zu Kämpfen.

"Und gib der alten Pelta immer viel Heu, sie wird sonst eigensinnig."

Da mussten beide lachen, denn die alte Stute war wirklich sehr eigensinnig, wenn sie ihr Heu nicht bekam. Und das wussten nur die beiden. Jadis lies ihren bruder los schickte ihn in sein Zimmer. Dann brachte Sie ihre Sachen nach unten. Sie stellte ihre Tasche ab aber ihre Mutter konnte sie nirgendswo entdecken.

Deine Mutter ist im Stall bei Astrala.

Ayden setzte sich auf ihre Schulter und genoss es am Brustgefieder gestreichelt zu werden.

ich bin froh, dass du bei mir bist, mein Freund.

Jadis nahm ihren Stab und ging rüber zu den Stallungen. Sie konnte durch die Umrisse erkennen, dass ihre Mutter Astralas Kopf streichelte. Seit Jadis Unfall hat sie nie wieder ein Pferd angefasst.

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Re: Das Anwesen der Elendriórs

Beitrag von Gestalt » Montag 6. Juni 2011, 01:29

Es war bereits abends, wie Jadis alles gepackt hatte. Von nun an, würde ein neuer Abschnitt ihres Lebens beginnen und es versprach spannend und aufregend zu werden. Wenn gleich auch aus einem negativen Grund, immerhin wurde Pelgar belagert und niemand konnte sagen, wie der Krieg noch verlaufen würde.
Jadis war hinaus gegangen, in die Stallungen, wo ihre Mutter die Pferde versorgte und sich gleichzeitig damit ablenkte. Sie musste einfach darauf hoffen, das alles gut ging und ihre Familie dies heil überlebte.

Bis spät in die Nacht hinein, saßen die Drei noch zusammen und genossen die Zeit miteinander. Sie hatten sich schon ein klein wenig an die Geräusche der Belagerung gewöhnt und waren mit der Zeit zum Alltäglichen zurück gekehrt, was blieb ihnen auch anderes übrig, wenn sie nicht verrückt vor Angst werden wollten.
Selbst Ayden hatte es in die Wärme des Hauses gezogen, darauf hatte Jadis aber auch ausdrücklich wert gelegt. Für sie war es dort draußen zu gefährlich, ihren Freund am Himmel zu wissen, während der Knochendrache dort seine Bahnen zog. Ayden hatte ihr zwar versichert, dass dieser besiegt worden war, aber Jadis traute dem ‘Frieden’ nicht. In ihrer Fantasie, flogen dort des Nachts noch viel furchterregendere Gestalten am Firmament.

… und genau diese Nacht, wurde ihre Fantasie noch beflügelt. Der Mond war schon längst aufgegangen und hatte seinen Zenit überschritten, wie Jadis urplötzlich wach wurde. Nicht durch ein lautes Geräusch oder so, eher durch ein urtümliches Gerumpel und Rumoren, welches die Erde zum Beben brachte.
Was auch immer geschehen war, musste gewaltig sein und nicht einmal Ayden verspürte den Drang danach, zu kundschaften.
Wenn Jadis in die kalte Luft der Nacht hinein schnupperte, konnte sie wieder einen verstärkten Geruch von Feuer wahrnehmen. Offensichtlich schossen die Belagerer wieder mit brennenden Geschoßen.
Irritierender war es dann schon, dass zudem noch der Geruch von Stein und verbranntem Holz prägnant war.
Da Jadis keine Geräusche aus dem haus seitens ihrer Mutter oder ihrem Bruder vernehmen konnte, musste sie wohl oder übel bis zum Morgen warten. Vielleicht wusste der Fremde ja bescheid und alsbald fiel sie wieder in einen sanften Schlummer.

Viel zu früh, so hatte sie zumindest das Gefühl, wurde sie von ihrer Mutter geweckt. Es war definitiv noch dunkel draußen, da ihre Mutter Kerzen in ihrem Gemach entzündet hatte.
“Steh’ auf Kind, du darfst nicht trödeln … er wird nicht warten!” Mit diesen Worten, zog sie ihrer Tochter die Decken weg und gab ihr einen Kuss. Augenblicklich wurde es kalt in ihrem Zimmer, da ihre Mutter die Fenster geöffnet hatte. Der Tag fing ja gut an …
Wie gewohnt, hatte ihre Mutter ihr schon einiges zurecht gelegt und war nun wieder bereits an der Kochstelle zugange. Wie Jadis noch halb verschlafen unten ankam, wirbelte ihre Mutter weiter durch den Raum und tischte ihr ein schnelles Frühstück auf. Nicht das Leckerste, aber durchaus genießbar, es war wohl wirklich eilig.
Jadis blieb auch nicht viel Zeit, bis es bereits an der Tür klopfte. Ihre Mutter öffnete behutsam die Tür und bat den Mann herein., der nach einer freundliche Begrüßung auch schon zur Sache kam.
“In der Nacht ist einiges geschehen, sie haben das Haupttor gesprengt und die Altstadt übernommen, gebt Acht auf euch … kommt Jadis, wir werden den Weg zu Fuß zurück legen, so werden wir den Soldaten entgehen.” Erschreckend, wenn man auf seine ruhige Stimme achtete und sich des Ausmaßes bewusst wurde, was diese Hiobsbotschaft zu bedeuten hatte.
Dann ging es wirklich schnell zur Sache. In Windeseile verabschiedete sich ihre Mutter von ihr und dem Mann. Er nahm ihr Hab und Gut an sich und führte sie nach draußen. Ayden folgten ihnen und kreiste über ihren Köpfen.
Am Ende des Grundstückes ihrer Familie, blieb er noch einmal stehen.
“Glaubt mir, es ist besser, wenn eure Stute erstmal hier bleibt … haltet euch an meinem Umhang fest, gebt kein Wort von euch und vertraut mir.”
Dann wandte er sich um und schritt angemessenen Schrittes durch die Straßen Pelgars.


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