Maurizius de Lays Heim

Viele kleine und große Häuser reihen sich hier aneinander. Bunte Farben zieren die kahlen Wände und vor allem die Dächer. Mit diesen Farben symbolisieren die Magier ihren Rang und ihr Können in einer oder mehr Magiearten.
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Kri'il
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Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Montag 21. April 2008, 01:20

[komme mit Miriel von: Hospital / Die Krankenstation]


Kri'il war heilfroh, dass ihre Flucht aus dem Hospital so reibungslos funktioniert hatte. Miriel und er waren ganz einfach hinausspaziert, ohne von einem Pfleger, Medikus oder irgendeiner anderen Person angesprochen worden zu sein. Viel schwieriger hatte sich dafür allerdings die Suche nach Maurizius de Lay erwiesen.

Der Halbelf wusste nicht genau zu sagen, wie lange Miriel und er nun schon im Wohnviertel umherirrten. Es musste sich um Stunden handeln. Beinahe ein Dutzend Passanten hatten die beiden nach Maurizius gefragt, doch niemand konnte ihnen weiterhelfen. Doch die letzte Person, eine ältere Dame, meinte, sie kenne Maurizius. Sein Haus würde sich nur wenige Minuten von ihrem Standort befinden. Ein kleines Haus aus dunklen Steinen und mit flachem Dach. Wer Maurizius kannte, würde sein Haus ebenfalls ohne Probleme erkennen.

Kri'il fragte sich, ob Adrion bereits gefunden worden war. Vermutlich war dies bisher nicht geschehen, denn ansonsten wäre mit Sicherheit bereits nach ihnen gesucht worden, schließlich hatten sie sich strafbar gemacht. Wo waren sie da nur hineingeraten?!
Sie waren an eine Kreuzung gelangt. "Hm", machte er und schaute nach links und rechts die Straßen entlang. "Wenn uns die Dame vorhin keinen Unsinn erzählt hat, müssen wir hier nach links."
Sie marschierten durch eine schmale Gasse, deren Bauten vornehmlich aus Ziegeln und mit Spitzdächern gefertigt waren. Ein Haus jedoch stach ihnen sofort ins Auge: es war aus dunklen Steinen erbaut und im Gegensatz zu den anderen Behausungen besaß es ein flaches Dach. Erleichtert wandte sich Kri'il Miriel zu und lächelte sie an. "Wir schaffen es!"
<b>Möglicherweise überleben wir tatsächlich.</b>
"Bist du bereit?", fragte er die Frau und klopfte an die Tür des Hauses, noch ehe Miriel eine Antwort geben konnte.

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Mittwoch 23. April 2008, 23:31

Eilig verließen sie das Krankenzimmer, Hand in Hand gingen sie durch die Gänge, ganz so, als würden sie gerade vom Besuch eines Verwandten oder guten Bekannten kommen. Niemand hielt sie auf, keiner stellte Fragen, unangefochten erreichten sie den Platz vor dem Hospital.
„Puuuhh, das ging je besser als ich dachte.“, frohlockte sie und schmiegte sich ein wenig mehr an Kri’il. Im Geiste spürte sie noch immer seinen brennenden Blick auf ihrer Haut und das Gefühl, das sie dabei empfunden hatte. Es war ihr peinlich gewesen und gleichzeitig war ihr ein wohliger Schauer den Rücken runter gelaufen. Und auch jetzt, so eng an Kri’il geschmiegt, fühlte sie sich richtig gut. Er war für sie wie eine Lebensenergie spendende Medizin.
„Und nun?“, fragte sie lachend. <i>„Nun suchen wir Maurizius’ Haus, was denn sonst.“</i>, entgegnete Kri’il trocken. <i>„Apropos, hat Adrion überhaupt erwähnt, wo wir das Haus finden?“</i>, wollte er noch wissen und legte dabei wie beiläufig einen Arm um Miriels Schulter.
„Nein, nicht direkt, er hat irgendetwas von einem ärmeren Viertel erwähnt, mehr nicht.“

Na toll, dachten sich beide und Kri’il fasste ihre Gedanken in Worte: <i>„Tja, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als uns auf eine längere Suche einzustellen.“</i>
Seine Einschätzung bestätigte sich nur allzu schnell. Mittlerweile mussten sie schon seit Stunden, zumindest kam es ihnen so vor, in Zyranus umher geirrt sein, ohne auch nur den geringsten Anhaltspunkt gefunden zu haben. Miriel hatte zwischenzeitlich ihren Umhang angelegt, da immer mal wieder ein leichter Schauer niederging.
„Was meinst du?“, fragte sie unvermittelt, als sie zum x-ten Mal die gleiche Schenke passierten. Zyranus war einfach eine sehr große Stadt, eindeutig größer und unübersichtlicher als Pelgar, von Andunie ganz zu schweigen.
„Ob sie Adrion schon gefunden haben und uns suchen?“ Er zuckte nur mit den Schultern, während sie mitten auf einer Kreuzung stehen blieben. <i>„Keine Ahnung, möglich wäre es schon.“</i> Wahrscheinlich hatte er sich bereits die gleiche Frage gestellt und keine befriedigende Antwort darauf gefunden.

<i>"Hm"</i>, machte er und schaute nach links und rechts die Straßen entlang. <i>"Wenn uns die Dame vorhin keinen Unsinn erzählt hat, müssen wir hier nach links."</i> Sie hatten es letztendlich aufgegeben ziellos zu suchen und sich mehr oder weniger durchgefragt.
„Bist du sicher?“, frotzelte sie ihn, was ihr einen leicht genervten Blick einbrachte. “Gib’s doch zu, wir haben uns hoffnungslos verlaufen.“
<i>„Quatsch, ich bin mir sicher, dass wir nach links müssen.“</i> Ihre kleine Frotzelei nagte doch ein wenig an seiner Ehre als Reiseführer. Am Ende war es auch egal und so bogen sie in die schmale Gasse ein. Und dann standen sie tatsächlich vor einem Haus, das dem, welches die Frau beschrieben hatte, aufs Haar glich.
Mit einem siegesgewissen Lächeln drehte sich Kri’il ihr zu und meinte: <i>"Wir schaffen es!"</i> Als ob sie je an ihm gezweifelt hätte. Seinem Gesicht nach zu urteilen, fügte er wohl gedanklich noch ein ‚Ätsch, ich hab’s dir doch gesagt.’ hinzu. Wissend knuffte sie ihn in die Seite und grinste frech zurück.
<i>"Bist du bereit?"</i>, fragte er noch und klopfte bereits an die Tür, ohne auf ihre Antwort zu warten. Was für eine Frage auch, natürlich war sie bereit und es war ihr ehrlich gesagt egal, ob Maurizius de Lay nun verschroben war oder nicht, Hauptsache sie konnte endlich ihren brennenden Füßen etwas Ruhe gönnen.

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Erzähler
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Sonntag 27. April 2008, 16:37

So traten Miriel und Kri ´uil aus dem Zimmer und schritten die langen und stereil riechenden Gänge entlang. Hier und dort grüßte man die beiden mit einem Kopfnicken. Doch sie schienen nicht aufzufallen. Keiner zeigte auf die beiden, dass sie geflohen waren. Kri ´il brauchte einen Moment länger um sich neu zu orientieren, immerhin hatte er Miriel auf der Intensivstation gefunden und nicht in irgendeinem Zimmer. Aber es dauerte nicht lange, dahatten sie den Ausgang gefunden und das Hospital hinter sich gelassen. Nur das Gefühl als sollte man schnell wegrennen blieb noch eine Weile.

Es würde aufgeatmet als sie endlich aus dem Hospital waren. Jetzt hatten sie aber ein anderes Problem. Wo genau wohnte dieser Maurizius?
Sich mit dem Gedanken abgefunden, dass sie ihn wohl länger suchen müssten, machten sie sich auf den Weg. Man wusste Immerhin, dass er in einem ärmeren Viertel der Stadt wohnte.
Die Suche begann.
Eine Schenke, die den Namen „ Die fliegende Schenke“ trug, waren sie inzwischen zum x-ten Mal vorbeigekommen. Es war ungewöhnlich ruhig darin. Wurde die Schenke überhaupt genutzt?
Es waren Stunden schon vergangen und der späte Abend war angebrochen. Ihre Füße schmerzten. Besonders Miriel konnte die Nachwirkungen ihres Unfalls spüren.
Sie wussten inzwischen nicht mehr, wie viele Passanten sie angesprochen hatten. Leider ohne Erfolg. Keiner kannte ihn. Doch dann fragten sie eine ältere Dame, die mit einem Korb wohl gerade noch unterwegs war.

„ Maurizius deLay? Ja, den kenne ich. Von diesem Ort hier ist es nur ein paar Minuten entfernt. Sie gehen diese Straße hier runter und dann an der Kreuzung links. In der schmalen Gasse. Das Haus ist nicht zu übersehen. Ein kleines Haus aus dunklen Steinen und mit flachem Dach. Wenn sie ihn kennen, finden sie ihn auch. Grüßen sie ihn doch von mir. Mein Name ist Stella Frinav. Schönen Abend noch.“

Während sie jetzt wenigsten eine vernünftige Angabe hatten, machten sie sich rasch auf dem Weg. Beide konnten sich aber nicht erwähren, sich Gedanken über Adrion zu machen. Hoffentlich war alles gut gegangen?
Bald hatten sie das kleine Haus gefunden. Tatsächlich war es das einzige Haus ohne Spitzdach. Es sah eher wie ein Schuppen aus und bis zum Dach war es gerade 2 Meter hoch. Wer wohnte den freiwillig in so einer Bruchbude?
<i>Bist du bereit?</i> fragte Kri íl Miriel als er anklopfte.

Es hörte sich dumpf an und es dauerte eine Weile bis sich etwas regte. Die Tür öffnete sich knarrend und ein älterer Mann lugte hervor. Er hatte langes braunes Haar, welches deutlich graue Strähnen enthielt, und trug es lose zu einem Zopf. Sein Bart war etwas ungepflegt und hatte eine ordentliche Rasur nötig. Braune wache Augen blickten um her. Er trug eine lange Magierrobe, wo er aber den Rock um seine Hüfte hoch geknotet hatte. Man konnte seine freien Beine sehen, wo die Füße in Hauspantoffeln endeten.

„ Hmm, die Tür macht es schon wieder. Da hatte ich gedacht, dass es verschwindet…da ist doch was falsch gelaufen. …“

Er würdigte die beiden keines Blickes, sie schienen Luft für ihn zu sein. Er trat nach draußen, murmelte ein paar Worte und klopfte selber nochmals daran.
Anstatt des Klopfens, machte die Tür jetzt das Muhen einer Kuh. Er nickte zufrieden.

„Na siehste! Das hat ja…aahhhhhhh!!!!!!!!!!!....Wo kommen sie denn her?“

Er hatte sich umgedreht unschaute nun erschrocken die beiden in die Augen. Sein Blick ging abwechselnd zu den beiden. Dann lichtete sich seine Miene wieder.

„ Ach ja, Stimmt ja. Habs vergessen….Sowas kann schon vorkommen, nicht?...aber heute?...hmm, etwas alt, oder? Ich sage gleich, dass üben wichtig ist. Verstanden? Kommt herein. Versicht mit dem Kopf“

Er trat einen Schritt beiseite und machte ihnen so den Weg frei. Die Tür hielt er ihnen einladend offen.
Dahinter konnte man einen langen Gang von ca. 20 Meter Länge sehen. Mehrere Türen gingen von ihm ab. Es sah jetzt schon alles größer aus als das Haus breit war – geschweige lang. Die Wände waren Holzvertäfelt und es standen Unmengen von Kisten, Bücherstabeln, Gerümpel und mysteriöse Apparaturen herum. Einmachgläser mit Augäpfel oder Spinnenweben, Flaschen mit ominösen Flüssigkeiten oder Substanzen. Über einen Kiste schwebte eine weißliche Glaskugel, in der sich Nebel bewegte, daneben hüpften 5 kleine Steine auf-und-ab.
Vor der ersten Tür links blieb Maurizius stehen. Er starrte etwas verträumt auf die Tür, schüttelte dann wieder den Kopf und begann in seiner Robe nach etwas zu suchen.
Die Tür selbst war mit einem sich abwechselndes Muster versehen. Es wirkte hypnotisch, durch das ständige Farbenspiel. Es zog einem in den Bann.

„ Wo ist der nur?...verflizt….Ah, da!“

Maurizius wühlte in seiner Robe und holte mit einem zufriedenen Gesicht einen kleinen Schlüssel hervor. Mit diesem ging er zu einer kleinen Truhe und schloss sie auf. Aus der Truhe holte er dann einen anderen Schlüssel, womit er das Schloss der Tür öffnete.
Geräuschlos sprang sie auf.
Dahinter konnte man zur rechten Seite ein großen Fenster sehen, darunter stand ein Tisch mit 4 Stühlen. Ein voll gestopftes Regal trennte die Kochstelle ab. Gegenüber der Tür sah man eine Wendeltreppe, die zu einer 2.Etage führte.
Wie konnte das sein? Das Ausmaß der Inneneinrichtung passte nicht ansatzweise mit der Außenfassade zusammen.

„ Setz euch! Etwas zu trinken? Ich habe da ein paar ziemlich nette Sach…Seit ihr eigentlich alt genug?...Ach, muß ja keiner wissen…Bitte hier, probieren.“

Mit diesen Worten stellte er beiden zwei verschieden große Becher hin. Miriel stellte er noch eine Flasche dazu. Kenner hätten es als Stinkbier erkannt.
„ Das ist extra für die Dame. Habe leider davon nur eins. Die Frauen sollen es lieben….jedenfalls habe ich das gehört“

Er goss dann ohne eine Reaktion abzuwarten die Becher mit seinen verschiedenen Flüssigkeiten voll. Im größeren war eine süßlich -riechende Flüssigkeit drin. Das andere hingegen, schien sich eher zur Desinfizierung zu eignen. Da würde selbst der stärkste Alkohol vor Neid erblassen.

Maurizius strahlte die beiden an und zeigte auf dieses Gebräu.
„ Selbst gebrannt…Das Rezept habe ich von einem…Kobold?…Gnom?...irgendetwas Kleines und Behaartes…Wärmt die Knochen…So, jetzt aber. Wo liegt denn eurer Problem?“

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Kri'il
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Montag 28. April 2008, 01:05

Kri'ils Hoffnungsschimmer schwand mehr und mehr, je länger er und Miriel auf eine Reaktion im Inneren des Hauses warteten. War es denn möglich, dass dieser Maurizius de Lay nicht zuhause war? Was sollten sie dann tun? Bestimmt würde bald die Suche nach ihnen beginnen und die beiden hätten keine Möglichkeit unterzutauchen. Immer wieder blickte sich der Halbelf um, er spürte bereits, wie seine Handflächen feucht wurden. Hitze stieg von seinem Rücken bis zum Kopf hinauf.

Endlich, nach einer Ewigkeit, wie es Kri'il vorkam, regte sich hinter der Tür etwas. Kri'il hielt vor Aufregung die Luft an. Knarrend glitt die Tür auf und ein älterer Mann mit braunem, langem Haar schaute hervor. Er hatte es zu einem Zopf gebunden und etliche graue Strähnen durchzogen es bereits. Sein Gesicht war unrasiert. Außerdem trug er eine lange Magierrobe und Hauspantoffeln. Zwischen dem Saum der Robe und den Schuhen blickten seine behaarten, dürren Beine hervor. Wer den Mann ansah, wusste sofort, dass dieser sich nicht viel um Äußerlichkeiten scherte. Er widmete wohl all seine Zeit der Kunst. Der Kunst der Magie.

<i>„ Hmm, die Tür macht es schon wieder. Da hatte ich gedacht, dass es verschwindet…da ist doch was falsch gelaufen. …“</i>, brabbelte er, ignorierte Miriel und Kri'il allerdings vollends. Mit fragendem Blick sah Kri'il seine Gefährtin an. Sah er sie denn nicht oder hatte er einfach wirklich einen Dachschaden?
Unverständlich vor sich hin murmelnd trat er nach draußen und klopfte selbst noch einmal gegen die Tür. Das Klopfen war nun dem Muhen einer Tür gewichen.
Kri'il war fasziniert. Es handelte sich hier eindeutig um Magie. Zwar unnötige, aber dennoch interessante Magie. So etwas fand man wohl nur in Zyranus, der Stadt der Magier und Verrückten, überlegte der Halbelf.

<i>„Na siehste! Das hat ja…aahhhhhhh!!!!!!!!!!!....Wo kommen sie denn her?“</i>, rief der Mann aus, nachdem er sich umgedreht hatte, und musterte die beiden abwechselnd. Er hatte sie zuvor offenbar wirklich nicht wahrgenommen.
Nach einigen Augenblicken lichtete sich wieder seine Miene, sagte ein paar Dinge, die Kri'il nicht vollends begriff, und bat Miriel und ihn hinein. Er machte einen Schritt zur Seite und hielt den beiden einladend die Tür offen. Kri'il konnte einen langen Gang ausmachen, der wohl an die zwanzig Meter lang sein musste, während er eintrat. Mehrere Türen waren zu sehen. Von innen wirkte das Haus viel größer als es von außen den Anschein gehabt hatte. Irgendetwas kam Kri'il allerdings auf Anhieb nicht richtig vor. Das Haus wirkte nicht nur viel größer, nein, es MUSSTE viel größer sein.

Die Wände waren holzvertäfelt und dutzende Kisten und Bücherstapel standen nebst allerlei mysteriösen Gegenstanden herum. Etliche Flaschen mit nicht eindeutig identifizierbaren Flüssigkeiten, Einmachgläser mit Augäpfeln und anderen Dingen, von denen Kri'il die Herkunft nicht genau wissen wollte, lagerten überall. Eine milchige Glaskugel, die mit Nebel oder Rauch gefüllt war, hielt Kri'ils Blick gefangen, danach schweifte er weiter auf fünf kleine Steinchen, die ohne Unterlass auf und ab sprangen.
Der Mann blieb vor der ersten Tür auf der linken Seite stehen und starrte auf die Tür, die ein sich abwechselndes Muster hatte. Permanent änderten sich die Farben und Kri'il war wie hypnotisiert. Die Tür hielt sowohl seinen Blick, als auch seinen Geist voll und ganz gefangen. Noch nie zuvor hatte Kri'il Derartiges gesehen.
Erst als die Tür geräuschlos aufsprang, fing sich der Halbelf wieder. Wie genau dies passiert war, wusste Kri'il allerdings nicht.

Im Zimmer befand sich auf der rechten Seite ein großes Fenster, unter dem ein Holztisch mit vier Stühlen stand. Es gab sogar eine Kochstelle, die durch ein vollkommen vollgestopftes Regal vom übrigen Raum abgetrennt war. Was Kri'il jedoch am meisten verwunderte, war die Wendeltreppe, die nach oben führte. Der Halbelf hatte keine Ahnung, wie dies nur möglich sein konnte. Das Gebäude DURFTE keine 2. Etage besitzen. Er hatte das Haus von Außen gesehen, und es konnte einfach nicht so groß sein, wie es nun von Innen aussah.

Maurizius bot den beiden an, Platz zu nehmen, fragte, ob die beiden etwas zu trinken wollten und stellte wenige Augenblicke später bereits zwei ungleich große Becher vor Miriel und Kri'il ab. Zu Miriel stellte er außerdem noch eine Flasche und erklärte, sie, die Flasche, wäre extra für Miriel.
Danach füllte er die Becher mit verschiedenen Flüssigkeiten. Die Flüssigkeit im größeren der beiden Becher roch etwas süßlich, während die andere Flüssigkeit eher hochprozentig wirkte.

<i>„ Selbst gebrannt…Das Rezept habe ich von einem…Kobold?…Gnom?...irgendetwas Kleines und Behaartes…Wärmt die Knochen…So, jetzt aber. Wo liegt denn eurer Problem?“</i> strahlte Maurizius und deutete auf die Flüssigkeit im kleineren Behälter.

"Ähm", räusperte sich Kri'il. "Vielen Dank, aber ich für meinen Teil habe keinen Durst." Er traute der Sache nicht so ganz. Auf seinen Reisen hatte Kri'il einiges von den Dingen gehört, die passieren, wenn man Koboldgetränke zu sich nimmt. Kri'il sah zu Miriel und zuckte mit den Augenbrauen. Hoffentlich verstand sie seinen Wink mit dem Zaunpfahl.
"Nun, dies hier ist Miriel Lefay, und mein Name ist Kri'il. Adrion schickt uns zu Euch. Er sagte, Ihr wäret ein Onkel Fironoras und würdet uns helfen."
Kri'il und Miriel begannen also, Maurizius de Lay ihre Geschichte zu erzählen. Vom Schenkenbrand angefangen bis hin zu Kri'ils plötzlichem Auftauchen in Zyranus und ihrer Flucht aus dem Hospital. Auch den möglichen Zusammenhang mit der Prophezeiung ließen sie nicht aus, dafür aber den Teil mit dem Kristallwächter, denn schließlich musste der Mann auch nicht alles über sie wissen. "Ach, und wir sollen Euch von Stella Frinav grüßen. Sie hat uns den Weg zu Euch gezeigt", beendete Kri'il die Geschichte.
"Wir hoffen, Ihr steht uns bei, zu Fironoras Ehre! Gefahrlos ist die ganze Sache aber nicht, das muss Euch klar sein, Maurizius."
Kri'il ergriff Miriels Hand und drückte sie.

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 29. April 2008, 00:33

Es war schwer zu sagen, wie lange sie schon vor der Tür standen und warteten, doch als Miriel schon vorschlagen wollte, wieder zu gehen, tat sich endlich etwas und die Tür öffnete sich. Heraus trat ein relativ unordentlich aussehender, aber nicht minder wach wirkender Mann. Sein Äußeres machte auf Miriel den Eindruck, als wäre er soeben aus dem Bett gestiegen und hätte sich verschlafen in aller Eile angekleidet.
Doch wenn sie gedacht hatte, dass er sich nach ihnen erkundigen und sie herein bitten würde, so wurde sie enttäuscht.
Sie vollkommen ignorierend murmelte er etwas in seinen ungepflegten Bart. <i>„Hmm, die Tür macht es schon wieder. Da hatte ich gedacht, dass es verschwindet…da ist doch was falsch gelaufen. …“</i>
Kri’il warf ihr einen bezeichnenden Blick zu, worauf sie nur die Augen verdrehte und mit dem Zeigefinger kreisende Bewegungen um ihre rechte Schläfe machte.
Dabei flüsterte sie leise: „Adrion hatte wohl recht, der hat doch nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.“
Während dessen werkelte Maurizius an der Tür herum, bis sie statt normaler Klopfgeräusche ein langgezogenes Muhen hören ließ.
<b>Verrückt, eindeutig verrückt.</b>, war alles, was sie dabei dachte und schüttelte verständnislos den Kopf. <b>Was für eine Verschwendung von magischem Talent. Wer braucht schon muhende Türen?</b>

<i>„Na siehste! Das hat ja…aahhhhhhh!!!!!!!!!!!....Wo kommen sie denn her?“</i> Endlich hatte er sie entdeckt, was schon fast an ein Wunder grenzte. Es hätte Miriel jedenfalls nicht verwundert, wenn er, ohne sie zu beachten, wieder im Haus verschwunden wäre und ihnen dabei die Tür vor der Nase zugeknallt hätte.
<i>„ Ach ja, stimmt ja. Hab’s vergessen….So was kann schon vorkommen, nicht?...aber heute?...hmm, etwas alt, oder? Ich sage gleich, dass üben wichtig ist. Verstanden? Kommt herein. Versicht mit dem Kopf“</i>
<b>Wouwouwou, stop! Was soll denn das jetzt, glaubt er allen ernstes wir sind zum üben hier? Für wen hält der uns eigentlich? Bei Großmutters dunkelsten Tränken, was hat sich Adrion nur gedacht, dass er uns hier her geschickt hat. Na, wenigstens bittet er uns endlich ins Haus.</b>
Es heißt zwar, dass man der Frau den Vortritt lassen sollte, aber vorsichtshalber ließ sie Kri’il zuerst eintreten und hielt sich im Schatten seines ... mmmhhhmmm, zugegebenermaßen breiten und gut gebauten Rückens. Was waren denn das schon wieder für abschweifende Gedanken? Sich nur schwer von Kri’ils Körper abwendend, musterte Miriel nun den langen Korridor, in dem sie sich befanden.
Was sie erst nicht wahrgenommen hatte, das Haus wirkte von innen größer, als es von außen den Eindruck gemacht hatte. Interessiert fragte sie sich, was für ein Zauber hier wohl gewirkt worden war. Maurizius war mit Sicherheit ein Genie, doch wandelte er gleichzeitig auch auf dem schmalen Grat zum Wahnsinn.

Die Inneneinrichtung entsprach seinem Wesen, genial auf der einen Seite, chaotisch auf der anderen. Schließlich führte er sie in ein Zimmer mit einem großen Fenster und einer separaten Kochstelle. In der Mitte führte eine Treppe in das obere Stockwerk, das es nach allem, was Miriel von außen gesehen hatte, gar nicht geben dürfte.
Staunend sah sie sich um: „Genial, einfach nur genial. Ich möchte wissen, wie er das gemacht hat.“ Sie hatte so leise gesprochen, dass es nur Kri’il gehört hatte. Der nickte nur, sagte aber nichts darauf. Was hätte er auch sagen sollen?
<i>„ Setz euch! Etwas zu trinken? Ich habe da ein paar ziemlich nette Sach…Seit ihr eigentlich alt genug?...Ach, muss ja keiner wissen…Bitte hier, probieren.“</i>
Ja, da war er wieder, dieser kurz aufblitzende Wahnsinn. Anders konnte man seine Frage nach ihrem Alter nicht bezeichnen. Er musste doch sehen, dass sie keine jungen Hüpfer mehr waren. Zugegeben, für seine Verhältnisse mochten sie junge Hüpfer sein, trotzdem, manchmal war es nur schwer verständlich, was er da eigentlich meinte. Einmal waren sie seiner Meinung nach zu alt, dann wieder nicht.
Anscheinend erwartete er aber keine Antwort, denn er stellte sofort zwei Becher und eine Flasche ganz allein für Miriel auf den Tisch. <i>„Das ist extra für die Dame. Habe leider davon nur eins. Die Frauen sollen es lieben….jedenfalls habe ich das gehört“</i> Er füllte auch gleich die Becher, wobei Kri’ils Getränk wesentlich besser roch, als das Zeug, was er ihr da zumutete.
Angewidert zog sie ob des ätzenden Geruchs die Nase kraus, aber gut, möglicherweise schmeckte es ja besser als es roch und Durst hatte sie genug.
Maurizius strahlte die beiden an und zeigte auf dieses Gebräu. <i>„Selbst gebrannt…Das Rezept habe ich von einem…Kobold?…Gnom?...irgendetwas Kleines und Behaartes…Wärmt die Knochen…So, jetzt aber. Wo liegt denn eurer Problem?“</i>

<i>"Ähm"</i>, räusperte sich Kri'il. <i>"Vielen Dank, aber ich für meinen Teil habe keinen Durst."</i> Leider hatte Miriel, als er dabei leicht mit den Augenbrauen zuckte, gerade keinen Blick für ihn und das, wo sie ihn fast ständig heimlich bewundernd anstarrte.
Hätte sie es diesmal doch auch getan, aber so griff sie sich, die Warnung nicht sehend, nachdem sie und Kri’il Maurizius ihr Problem geschildert hatten, ihren Becher und nahm einen tiefen Schluck des Gebräus.
Ohhh, hätte sie es doch nur bleiben lassen! „PPPPPSSSSSFFFFFTTTTT“, prustete sie das Gesöff quer über den Tisch, kaum dass sie es im Mund hatte.
„Uuuuuaaaarrrgghhhh, was ist denn das für ein grausames Rattengift? Meine Großmutter braute ja schon schlimme Tränke, aber das hier .... ppfffssst, ppffssst, pppfffssst ...“, von Ekel geschüttelt spukte sie auf den Boden: „Mann, das ätzt einem ja sämtliche Schleimhäute weg!“
Zu allem Ungemach war das jedoch noch nicht alles, und als Kri’il keine drei Sekunden später sein Gesicht verzog und sich die Nase zu hielt, ahnte sie, was ihr Maurizius da angedreht hatte.
„Aaaaahhhhhh, Stinkbier! Ihr dreimal verfluchter Narr habt mir Stinkbier gegeben! Habt ihr das nicht gewusst? Mist, .... Mist, .... so ein verdammter Drachenmist! Ich hätte es eigentlich wissen müssen.“ Sie fluchte laut und inständig und hätte dabei jedem Waschweib Pelgars ohne Weiteres Konkurrenz machen können.
Kri’il, sich noch immer die Nase zuhaltend, lachte lauthals und amüsierte sich königlich, was ihm einen bissigen Blick Miriels einbrachte:
„Ja, lach du nur. Du stinkst ja auch nicht wie ein Wiedehopf, aber mit der lieben Miriel kann man es ja machen.“, wobei sie nun auch grinsen musste.
„Ich hoffe, ihr könnt mir hier ein Bad richten, werter Maurizius. Ich habe nämlich keine Lust, die nächsten Tage stinkend zu verbringen. Obwohl ...“, und dabei sah sie Kri’il, der noch immer lachte, hämisch an: „... vielleicht wäre es ja eine kleine Strafe für deine Schadenfreude, wenn du in nächster Zeit meinen Gestank ertragen müsstest.“ Sie meinte es natürlich nicht ernst, aber sein nun doch leicht schockiertes Gesicht entschädigte sie etwas.
„Nun, werter Maurizius, könntet ihr mir ein Bad einlassen?“

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Erzähler
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. Mai 2008, 16:45

Tja nun saßen sie dort. Maurizius beobachtete die beiden. Er schien neugierig zu sein, wie ihnen die Getränke schmeckten. Selber setzte er sich auch zu ihnen und schenkte sich von dem stärkeren Gebräu etwas ein. Mit einem Zug leerte er das Glas und schüttelte sich kurz. Dadurch bekam er auch nicht mit, dass Kri ´il Miriel einen viel sagenden Blick zuwarf. Kri ´il war intelligent genug, nicht dieses seltsame Zeug zu trinken. Was könnte es auch für Auswirkungen haben? Das Risiko war der Halbelf auf jeden Fall nicht bereit zu riskieren.

<i>
"Ähm"…Vielen Dank, aber ich für meinen Teil habe keinen Durst."</i> begann Kri ´il vorsichtig das Gespräch.

„ Wahrscheinlich wäre es euch wohl auch zu stark….hmm, ihr könnt es mit etwas Hönig verfeinern….naja, aber wenn ihr keinen Durst habt.“ Maurizius zuckte mit den Schultern, nahm die Gläser und brachte sie weg.

<i>"Nun, dies hier ist Miriel Lefay, und mein Name ist Kri'il. Adrion schickt uns zu Euch. Er sagte, Ihr wäret ein Onkel Fironoras und würdet uns helfen."</i>

„ Hocherfreut. Mein Name ist…ich hatte mich doch schon vorgestellt, oder?...naja, nichts für ungut. Ich bin Maurizius. Lieber einmal mehr sich vorgestellt, als überhaupt nicht…Adrion?...Adrion?...OH!...Adrion!...Wieso schickt er….“ Dann als der Name von Maurizius Nichte fiel, blickte er die beiden ziemlich überrascht und interessiert an.

Die Beiden erzählten, einem Wasserfall gleich, alles was in der letzten Zeit passiert war und für das Vertrauen wichtig war. Gebannt lauschte er ihren Worten. Stützte seinen Kopf auf seine Hände ab. Das erinnerte eher an ein Kind, was gerade eine spannende Geschichte hörte. Jedes Wort von ihren Lippen schien er förmlich aufzusaugen. Man könnte sich täuschen, doch hatte man das Gefühl man sah, wie sein Hirn arbeitete.

<i> Ach, und wir sollen Euch von Stella Frinav grüßen. Sie hat uns den Weg zu Euch gezeigt
Wir hoffen, Ihr steht uns bei, zu Fironoras Ehre! Gefahrlos ist die ganze Sache aber nicht, das muss Euch klar sein.</i> damit schloss Kri íl seinen Vortrag ab.

„ Oh, Stella!...jaja, eine schöne Frau nicht wahr?...Die hat Talente, das kann ich euch…äh, nichts da, dafür seit ihr noch zu jung…Fironoras Ehre?...Gefahr?... der Tat…doch warum zu mir?...hmm, aber seit unbesorgt, ich kann mich verteidigen. Ich mag zwar nicht so aussehen, doch habe ich ungeahnte Kräfte…jaja, einst war… und bin ich noch heute, ein gefürchteter Ringer und guter Stab-Kämpfer. Immerhin verlernt man ja nichts. …Ich bin bekannt, jawohl….ich helfe euch…“

<i> „PPPPPSSSSSFFFFFTTTTT“,</i> hörte man in diesem Moment.
Miriel prustete den Schluck aus ihrem Becher quer über den Tisch. Selbst auf dem Sehglas von Maurizius landeten noch ein paar Spritzer. Verstört blickte er zu ihr rüber.

„ Also, ich muß doch bitten…“ weiter kam er nicht.

<i> „Uuuuuaaaarrrgghhhh, was ist denn das für ein grausames Rattengift? Meine Großmutter braute ja schon schlimme Tränke, aber das hier .... ppfffssst, ppffssst, pppfffssst ...Mann, das ätzt einem ja sämtliche Schleimhäute weg!“</i>

Der Magier starrte sie an, während sie zu Boden spukte. Er schien eher davon angeekelt zu sein. Oder war es der Geruch? Ein Gestank, der einer Güllegrube oder schlimmeres glich, verteilte sich im Raum. Und während Miriel die Erkenntnis traf, was der gute Maurizius ihr zum Trinken gegeben hatte, lachte Kri ´il lauthals auf. Maurizius blickte sie dagegen unverständlich an.

„ Ihr mögt es nicht?...also mir wurde erzählt, die Frauen können die Hände nicht davon lassen…oder war es , sie lassen die Hände davon?...Jedenfalls gehört es sich nicht, ein Getränk auszuspuken. …Wo sind wir denn hier?...Irgendwie riecht es hier seltsam, oder?...Stinkbier?...Na kein Wunder, dass es so stinkt….aber eurem Begleiter scheint es ja zu gefallen. …Hmm, das wäre es….ein Trank der stink und einem zu einem lang anhaltenden Lachanfall motiviert, …Genau!...Wäre bestimmt nützlich, wenn man in einem Kampf ist. Eine Fernkampfwaffe…eher ein Fernkampftrank“

Maurizius versank in seinen Gerede. Erst als Miriel Kri íl androhte ihm den Gestank auch während der Nacht erleiden zulassen, realisierte er seinen beiden Besucher wieder.

„….Er soll euren Gestank ertragen?...also, seltsame Neigungen habt ihr jungen Dinger, wirklich…Mir wäre da eine romantischen Bad lieber…naja, jedem das seine…..Ein Bad?...Sicherlich. Bitte folgt mir.“

Er stand auf, wischte sich sein Sehglas an seiner Tunika sauber, murmelte leise vor sich hin und stapfte zu einem Schreibpult. Gerade wollte er sich setzen, da blickte er wieder zu Miriel fragend.

„Kennt ihr die Zutaten für ein Stinkbier?...Wollte ich nicht irgendetwas mach…wisst ihr was, ihr könntet ein Bad gebrauchen…bitte verzeiht, aber ihr stinkt… bitte folgen“

Damit ging er wieder von dem Schreibpult weg und betrat die Treppen ins obere Geschoss. Er winkte Miriel zu sich, sah dann zu Kri ´il und meinte nur.

„ Der Junge könnte auch ein Bad vertragen…überhaupt muß ich wohl hier putzen…..“

Er machte ein Paar Gesten in die Luft und die Fenster öffneten sich von selbst. Jedenfalls auf den ersten Blick. Wenn man genau hinsah, so konnte man eine leicht verzerrte Gestalt erkennen, die an eine Luftspiegelung in der Wüste erinnerte. Sie öffnete die Fenster und düste dann wie eine kleine Windrose durch Fenster hinaus und wieder hinein. Eine schnelle Art, um etwas durchzulüften, doch bevor Miriel nicht gebadet hatte, würde das vergebens sein.

Oben angekommen, öffnete Maurizius eine Tür, die zu einem großen Badezuber führte. Eine Größe von 2 x 2 m, einen großen Spiegel an der Wand und eine Kommode, auf der eine Schale mit rötlichem Sand stand .Genau daneben war eine Konstruktion angebracht, die irgendwie an eine Wassermühle erinnerte. Aus dem Boden heraus, durch eine Luke, waren mehrer Eimer befestigt, welche ihren Inhalt genau über der Wanne auskippten würden und dann wieder nach verschwanden. Im Zuber selbst war eine Art Ventil angebracht, wodurch man das benutzte Wasser wieder nach draußen ableiten konnte. Maurizius ging zu der Konstruktion und zog dort an einer Leine. Das Gerät setzte sich in Bewegung. Von unten wurde Wasser geschöpft, welches sich über dem Zuber entleerte und der Eimer wieder absank. Das Wasser roch frisch, aber es war eisig kalt.

„Eine nette Sache, oder?...habe ich von einem Zwerg…Ah!, Das war es, ein Zwerg…daher hatte ich das Rezept…okay. ..Kaum zu glauben, das die so was erfinden. Ich habe es etwas modifiziert, immerhin hätte ich mir schlecht etwas von der Größe eines Turmes hier einbauen lassen können. So groß ist meine Hütte auch nicht. Also, ich werde nach unten wieder gehen…ach ja, wenn ihr genügend Wasser habt, zieht einfach wieder an der Leine….Mögt ihr das Wasser warm? Dort in der Schale ist ein Pulver. Schüttet es ins Wasser. Es riecht zwar eher erdig, doch es erwärmt das Wasser. Nur nicht zu viel, sonst werdet ihr lebendig gekocht….ich gehe dann runter…Tücher zum Trocknen liegen dort im Schrank.“

Damit schloss Maurizius die Tür, machte sich auf den Weg nach unten. Man konnte noch hören wie er sich leise vor sich hinredete.

„ Die Prophezeiung!...Oh, Adrion, was hast du mir da eingebrockt. Das wird nicht leicht…“
Er wirkte nachdenklich. Setzte sich an sein Schreibpult und machte Notizen.




[ Uahhh, irgendwie werden meine posts immer länger....*lach*]

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 12. Mai 2008, 21:15

<b>Wie bitte? Ich habe wohl nicht richtig gehört. Da bietet einem dieser durchgedrehte Magier Stinkbier an und beschwert sich anschließend auch noch, wenn man das widerliche Zeug ausspuckt. Als ob so etwas Frauen gefallen würde. Langsam frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, einen anderen Unterschlupf zu suchen.</b>
Miriel funkelte Maurizius böse an, zumal dieser wieder einmal vollkommen abwesend war und von Dingen redete, die sie beim besten Willen nicht verstand. Wenigstens beruhigte sich Kri’il langsam wieder, auch wenn er ab und an noch belustigt vor sich hin gluckste.

<i>„….Er soll euren Gestank ertragen?...also, seltsame Neigungen habt ihr jungen Dinger, wirklich…Mir wäre da eine romantischen Bad lieber…naja, jedem das seine…..Ein Bad?...Sicherlich. Bitte folgt mir.“</i> Bei Florencia, Maurizius war eine Zumutung, nicht genug, dass er seine magischen Talente für Dinge nutzte, die die Welt beim besten Willen nicht brauchte, nein, er war auch noch total zerstreut. Wenigstens erinnerte er sich, dass Miriel ein Bad wollte. Gerade erhob sie sich, um Adrion zu folgen, da stapfte dieser völlig unmotiviert zu seinem Schreibpult. „Was soll denn ...? Ich dachte ihr wolltet ...?“, stotterte sie, als er sich daran nieder lassen wollte und wurde darauf hin von ihm fragend angesehen.

<i>„Kennt ihr die Zutaten für ein Stinkbier?...Wollte ich nicht irgendetwas mach…wisst ihr was, ihr könntet ein Bad gebrauchen…bitte verzeiht, aber ihr stinkt… bitte folgen“</i>
Aufstöhnend ließ sie sich wieder auf den Stuhl sinken und schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Oh Florencia! Was habe ich nur verbrochen, dass du mich so strafst?“, dabei zuckten ihre Schultern verdächtig, während Kri’il von einem erneuten Lachanfall geschüttelt wurde, was Maurizius, der nun doch die Treppe zum oberen Geschoss betreten hatte und gerade Miriel zuwinkte, ihm zu Folgen, wiederum einen fragenden Blick entlockte.
Er fragte sich wohl, was Kri’il gerade so lustig fand. Hätte er Miriels frühere und noch immer unterschwellig bestehende Einstellung zum männlichen Geschlecht gekannt, woran sich Kri’il nämlich gerade erinnerte, hätte er nicht so fragend geschaut.
So meinte er nur lapidar: <i>„Der Junge könnte auch ein Bad vertragen…überhaupt muss ich wohl hier putzen…..“</i>

Kri’il verschluckte sich abrupt und nun war es an Miriel laut aufzulachen, doch dann wurde sie schlagartig still und ein verräterisches Glitzern trat in ihre Augen.. <b>Ein Goldstück für deine Gedanken!</b> Irgendwie faszinierte sie der Gedanke eines gemeinsamen Bades mit Kri’il, gleichzeitig kribbelte es auf ihrer Haut, als würden tausende Funken darauf herum tanzen.
Sie folgten Maurizius, nachdem er mit einer einfachen Handbewegung das Fenster geöffnet hatte, in die obere Etage, wo er einen Raum mit einem riesigen Badezuber betrat.
Kurz erklärte er ihnen die Funktionsweise des Badezubers und setzte ihn noch schnell in Gang, bevor er seine Gäste allein ließ.
Interessiert beobachtete Miriel, wie sich der Zuber, der eher einem kleinen Badebecken glich, mit Wasser füllte. Als es ihrer Meinung nach genug war, zog sie, wie von Adrion angewiesen, die Leine, was den Mechanismus der Wasserzufuhr sofort stoppte und gab etwas von dem bezeichneten Pulver in das Becken. Mit der Hand prüfte sie die Temperatur, nickte befriedigt und wandte sich endlich Kri’il zu, der gerade unschlüssig da stand und interessiert die Zimmertür betrachtete, so als würden dort hoch wichtige Dinge geschehen.

Grinsend entkleidete sie sich, stieg in das wohlig warme Wasser des Beckens und fragte mit verführerisch klingender Stimme:
„Möchtest du mir nicht Gesellschaft leisten? Das Wasser ist wirklich angenehm und wie Adrion schon sagte, könnte dir ein Bad sicher auch nicht schaden.“
Doch als Kri’il ihr in die Augen blickte, verließ sie auf einmal der Mut und ihre Wangen überzogen sich mit einer intensiven Röte. Was hatte sie bloß geritten, das war doch sonst nicht ihre Art. Doch nun waren ihr die Worte entschlüpft und auf eine ihr unbegreifliche Weise hoffte sie sogar, dass er ihrer Aufforderung nachkommen mochte.
Es war, als würden zwei Herzen in ihrer Brust schlagen, eines, dass sie vor Scham fast im Boden versinken lassen wollte und eines, dass sie mit einer ihr vollkommen unbekannten Neugier erfüllte. Einer Neugier auf das, was wohl geschehen könnte, würde er wirklich zu ihr in das Bad steigen.

[ooc: *lach* wir schreiben alle im Moment Romane.]
Zuletzt geändert von Miriel Lefay am Dienstag 13. Mai 2008, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Kri'il
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Dienstag 13. Mai 2008, 15:55

Er hatte sie gewarnt! Er hatte sie gewarnt! Offenbar hatte sie seine Warnung versteckte Warnung nicht verstanden, oder möglicherweise auch gar nicht wahrgenommen. Jetzt war es aber zu spät. In dem Moment, in dem Miriel einen Schluck des Getränkes genommen hatte, spie sie es auch schon wieder aus. Ein Sprühregen ging auf dem Tisch, Maurizius und allen Dingen dazwischen nieder. Sogar sein Sehglas war besudelt von der Flüssigkeit, die Miriel von sich gab.
Gleich darauf gab sie etwas anderes von sich: Würgen, Husten und einige derbe Flüche. Immer wieder spuckte die junge Frau auf den Boden, während Maurizius angeekelt das Gesicht verzog.
Doch es kam noch schlimmer. Ein übler, wirklich übler Gestank machte sich mit einem mal breit. Nicht die Art von Gestank, den die Huren auf den Straßen verbreiteten, nicht die Art von Gestank, den die Adeligen so gern trugen, und es war auch nicht die Art von Gestank, den man verbreitete, wenn man sich mehrere Tage nicht gewaschen hatte. Es roch nach den Exkrementen dutzender Lebewesen.
Ähnliche Düfte hatte er schon öfter wahrgenommen. Er kannte ihn von vielen Bauern und deren Gülle- oder Jauchengruben.
Stechend und beißend fuhr einem der Mief in die Nase bis zur Stirn hoch, verlagerte sich in den Nacken und fuhr von da an den ganzen Rücken hinab. Auch wenn es nur ein Geruch war verursachte dieser Schmerzen. Reflexartig schloss Kri'il die Augen und presste die Lider fest zusammen. Er rümpfte die Nase und verzog den Mund. Und dann begann er lauthals loszulachen. So ekelhaft der Gestank auch war, so komisch fand er die ganze Situation nun. Er öffnete die Augen und sah Miriel an, während ihm vor Lachen Tränen aus den Augen traten.
Dass sich Miriel so sehr ärgerte, belustigte Kri'il nur noch mehr und er krümmte sich, hielt sich mit der einen Hand den Bauch und schlug mit der anderen mehrere Male auf den Tisch.

Während Maurizius von Fernkampftränken sprach, beruhigte sich der Halbelf wieder, konnte aber nicht umhin, immer wieder loszukichern und zu japsen. Maurizius verwirrtes Herumgehopse belustigte Kri'il nur noch mehr, und so begann er von vorne, sich vor Lachen zu schütteln.
<i>„Der Junge könnte auch ein Bad vertragen…überhaupt muss ich wohl hier putzen…“</i>, hörte Kri'il den Gastgeber sagen, sog tief die Luft ein und verschluckte sich abrupt. Jeglicher Wunsch zu lachen war aus Kri'il gewichen. Dafür jedoch begann Miriel zu lachen und zu prusten.
Wütend und geschockt ob Maurizius' Unverschämtheit sah ihn der Halbelf an.
Kri'il überlegte, welchen Schattenzauber er auf den Verrückten legen sollte, kam dann aber zu der Einsicht, dass er immer noch auf Maurzizius angewiesen war.
Mit säuerlicher Miene folgte er Miriel und ihrem Gastgeber in die obere Etage. Wieder wunderte er sich, wie es überhaupt möglich war, dass dieses Haus eine Oberetage besaß.
Maurizius führte sie in einen Raum mit riesigem Badezuber und erklärte den beiden, wie dieser zu bedienen war. Anschließend ging er zum Zuber, zog an einer Leine und verließ den Raum. Das Becken füllte sich mit glasklarem aber zugleich auch eiskaltem Wasser.
Kri'il sah sich in dem Raum um, der ansonsten nur karg eingerichtet war. Die Inneneinrichtung schien lediglich aus Pulverchen und Flüssigkeiten in verschieden großen Fläschchen zu bestehen, von denen eine Miriel nun nahm und etwas Pulver in den Zuber schüttete.
Der Halbelf beobachtete seine Freundin, wie sie ihre Hand ins Wasser hielt und zufrieden nickte. Als er merkte, dass sie ihren Blick ihm zuwandte, riss Kri'il den Kopf herum und starrte auf die Zimmertür.

Mit einem Grinsen begann sie sich zu entblößen und Kri'il konnte nicht umhin, sie immer wieder anzusehen, so schön war sie. Völlig entkleidet stieg sie in den Zuber und setzte sich.
Mit verführerischer Stimme lud Miriel den Halbelfen ein, auch ins Wasser zu steigen. Unschlüssig sah Kri'il der jungen Frau in die Augen. Seine Handflächen wurden feucht und es schien ihm, als werkten in seinem Kopf unzählige kleine Arbeiter, die ihm alle Möglichkeiten, die er nun hatte, darlegten. Sollte er wirklich zu Miriel in den Zuber steigen? Ob er wollte oder nicht, stand gar nicht zur Debatte. Er liebte sie und es gab in genau diesem Moment wohl nichts, das er lieber getan hätte.
Wenn er jetzt zu Miriel ins Wasser stieg, würde sich sein ganzes Leben verändern. Jetzt könnte er noch einen Rückzieher machen. Er lächelte Miriel an und schalt sich in Gedanken selbst einen Narren. Wie konnte er nur darüber nachdenken?!
Er schluckte und begann nun ebenfalls sich zu entkleiden.

Völlig nackt stieg der Halbelf zu Miriel in das Bad. Das angenehm warme Wasser umschloss seinen Körper und er rutschte zu seiner Freundin hin. "Oh Miriel", flüsterte er und streichelte mit seiner Rechten ihre Wange. "Selbst wenn du jeden Tag literweise das Zwergengesöff trinken würdest, würde ich dich auf ewig lieben." Langsam zog er sie zu sich heran und sah ihr tief in die Augen. Alles um sie herum schien mit einem mal zu verschwinden. Die Umgebung nahm Kri'il nur noch schummrig wahr, Miriel jedoch sah er so klar wie nie zuvor. Die Zeit schien einfach stillzustehen, es gab nur noch sie und ihn. Die Wachen der ganzen Stadt hätten in diesem Moment ins Zimmer stürmen können, Kri'il hätte es nicht bemerkt. Sein Herz schlug ihm beinahe bis zum Hals und in seinem Bauch machte sich ein warmes Gefühl breit. Für ihn gab es nur noch Miriel. Ihr flammendes, gelocktes Haar, ihre wunderbaren klaren Augen, die zarte, ebenmäßige Haut, die sinnlichen Lippen. Alles an ihr war perfekt, wie er festgestellt hatte.
Kri'il legte den Kopf leicht schief und schloss die Augen. Langsam näherten sich seine Lippen den ihren, und als sie sich endlich berührten, hoffte Kri'il inständig, dieser Moment würde nie zu Ende gehen. Ein herrlich angenehmes Gefühl machte sich in ihm breit und er wusste, dies war alles, was er je brauchen würde. MIRIEL war alles, was er je brauchen würde. Seine Reisen und Abenteuer, all dies würde er für sie beenden, ja sogar sein Leben würde er für das ihre opfern.

Die beiden küssten sich leidenschaftlich und gaben sich schließlich ihrer Leidenschaft hin. Sie vergaßen all ihre Probleme, sie vergaßen die dunklen Wolken, Kri'ils Verschwinden, den Schenkenbrand, Adrion und Maurizius, sie vergaßen einfach alles um sie herum und vereinigten sich.

[ooc: so, hoffe das geht soweit in Ordnung, sonst bitte anschreiben, dann änder ich den post]

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Mittwoch 14. Mai 2008, 23:53

Auch Kri’il schien es ähnlich wie ihr zu gehen, unschlüssig stand er da und rang mit sich selbst, ob er ihrer Aufforderung Folge leisten sollte oder nicht. Schließlich überwog sowohl seine Neugier, als auch seine Leidenschaft, er war schließlich auch nur ein Mann.
Langsam entledigte er sich ebenfalls seiner Kleidung, während Miriel wie gebannt auf seinen am Ende nackten Körper starrte. Er war nicht unbedingt kräftig gebaut, nein, da hatte sie schon ganz andere Kerle gesehen, und doch bewunderte sie seinen Körper. Er war vollkommen und hätte gar nicht anders sein sollen. Schließlich wurde ihr bewusst, dass sie schon eine geraume Zeit auf eine ganz bestimmte Stelle gestarrt hatte und ihr Gesicht überzog sich erneut mit flammender Röte.

Endlich stieg er zu ihr in das Wasser, rutschte zu ihr hin und flüsterte zärtlich:
<i>"Oh Miriel. Selbst wenn du jeden Tag literweise das Zwergengesöff trinken würdest, würde ich dich auf ewig lieben."</i> Langsam zog er sie zu sich heran, und auch wenn es sie ebenso zu ihm hin zog, so einfach wollte sie es ihm nicht machen.
Lachend entwand sie sich seiner Umarmung und spritzte ihn neckend mit Wasser voll. Schnell entwickelte sich zwischen beiden ein kindisches Treiben und Herumtollen, bis sie schließlich genug hatten und sich prustend in den Armen lagen.
Doch auch diesmal kam Kri’il noch nicht wesentlich weiter, denn Miriel hielt ihm nun einen Schwamm hin und fragte unschuldig klingend:
„Wie sieht es aus, würdest du mir den Rücken waschen?“ Man sah ihm an, das er sie viel lieber liebkost hätte, aber er nahm wortlos den Schwamm und begann sanft und liebevoll ihr damit den Rücken entlang zu streichen.

Seine Berührungen waren angenehm und ließen ihr wohlige Schauer den Rücken hinab laufen, mehr und mehr wanderte der Schwamm vom Rücken zu ihrer Brust und von dort zu noch weit sensibleren Stellen ihres Körpers. Ihr wurde immer heißer und eine Gänsehaut jagte die nächste, bis sie sich schließlich zu ihm umdrehte und nun ihrerseits damit begann seinen Körper mit dem Schwamm zu erkunden.
Irgendwann fiel der Schwamm achtlos ins Wasser, ihre Gesichter näherten sich unaufhaltsam, bis sie sich schließlich in einem endlos scheinenden Kuss fanden.
Die Welt um sie herum versank zur Bedeutungslosigkeit, für sie existierte nur noch Kri’il und das, was er mit ihr machte. Dieser Kuss war der Auftakt zu einem wilden Spiel der Leidenschaft, bei dem sämtliche Dämme brachen, bei dem er sie in den Himmel der Leidenschaft hob und ihr eine Welt zeigte, die sie vorher nicht gekannt hatte, bis sie am Ende erschöpft aber glücklich in seinen Armen lag und sich seinen zärtlichen Berührungen hingab.

So schön es mit ihm auch war, und wenn sie auch ewig so in seinen Armen hätte liegen können, so mussten sie doch irgend wann das Bad verlassen. Seufzend löste sie sich von ihm, nicht ohne ihm noch einen langen Kuss zu geben und kletterte aus dem Zuber, nahm sich ein Tuch aus dem Schrank und begann sich abzutrocknen.
„Na komm schon, Maurizius wird sich sicher schon wundern, wo wir so lange bleiben. Wir werden bestimmt noch genug Zeit für uns haben, ich denke mal, dass wir sicher noch einige Tage und Nächte hier bleiben müssen.“ Dabei betonte sie vor allem das Wort Nächte, so als würde sie Kri’il den Himmel auf Erden verheißen.
„Die Prophezeiung zu enträtseln wird sicher nicht einfach werden und wenn ich dann noch an diesen ... wie hieß er gleich noch mal? ...Ach, du weißt schon, diesen dunklen Magier, den Adrion erwähnte, also wenn ich an den denke, dann wird mir richtig übel. Wir sollten hören, was Maurizius über die Prophezeiung weiß und dann gleich morgen Früh in die Bibliothek gehen. Außerdem habe ich Hunger.“
Inzwischen hatte sie sich wieder angekleidet und wartete darauf, dass auch Kri’il endlich aus dem Wasser kam.

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Kri'il
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Freitag 16. Mai 2008, 15:39

Neckisch hatte Miriel den Halbelfen anfangs dazu verdonnert, ihr mit dem Schwamm den Rücken zu waschen. Kri'il jedoch verlegte seine sanften Berührungen immer mehr nach vorne zu ihrer Brust, und als er ihre Reaktion darauf wahrnahm, ließ er den Schwamm tiefer sinken. Die junge Frau bekam eine Gänsehaut und atmete tief, ehe sie sich zu ihm herumdrehte, ihm den Schwamm abnahm und nun ihrerseits begann, Kri'il zu berühren.
Nun war es Kri'il, der eine Gänsehaut nach der anderen bekam und keuchte.

Schließlich ließ Miriel den Schwamm ins Wasser sinken und die beiden küssten sich ausdauernd und leidenschaftlich.
Der Halbelf gab sich vollends dem Liebesspiel hin. Alle anfängliche Nervosität und Verlegenheit war verschwunden, alle Bedenken und Zweifel beiseite geräumt. Kri'il wusste nicht, ob Miriel das erste Mal bei einem Mann lag, zumindest war sie nun das erste Mal mit ihm beisammen, und Kri'il wollte, dass es für die Liebe seines Lebens ein unvergessliches Erlebnis würde.
Und so, wie Miriel nach vollzogenem Liebesakt in seinen Armen lag, war es dies für sie wohl auch gewesen; wie auch für den Halbelfen.
Gefühlvoll streichelte er die Frau, gab ihr Küsse oder aber hielt sie einfach nur fest.
Wie wunderschön sie doch aussah, seine Miriel. Stundenlang hätte er sie anstarren können, ohne auch nur annähernd davon müde zu werden. Dennoch wusste er, dass die beiden nicht ewig Arm in Arm im Badezuber liegen konnten. Vermutlich wurden sie bereits von Sorenus und den Stadtwachen Zyranus' gesucht.
Just bei diesem Gedanken, schenkte Miriel ihm einen langen Kuss und löste sich von Kri'il. Die Frau musste das selbe gedacht haben wie Kri'il. Er schmunzelte, als sie aus dem Bad stieg, ein Tuch aus dem Schrank holte und sich damit abtrocknete.
<i>„Na komm schon, Maurizius wird sich sicher schon wundern, wo wir so lange bleiben. Wir werden bestimmt noch genug Zeit für uns haben, ich denke mal, dass wir sicher noch einige Tage und Nächte hier bleiben müssen.“
„Die Prophezeiung zu enträtseln wird sicher nicht einfach werden und wenn ich dann noch an diesen ... wie hieß er gleich noch mal? ...Ach, du weißt schon, diesen dunklen Magier, den Adrion erwähnte, also wenn ich an den denke, dann wird mir richtig übel. Wir sollten hören, was Maurizius über die Prophezeiung weiß und dann gleich morgen Früh in die Bibliothek gehen. Außerdem habe ich Hunger.“</i>

<b>Tage und Nächte</b>, dachte Kri'il und sein Lächeln wurde breiter voller Vorfreude auf das, was kommen mochte.
"Ja", gab er ihr zu Antwort. "Du hast Recht. Morgen früh gehen wir in die Bibliothek, und heute versuchen wir noch von Maurizius mehr über diesen und die Prophezeiung herauszufinden. Hm", er schien kurz zu überlegen. "Und dann sollten wir wohl früh ins Bett kommen." Verstohlen lächelte er sie an und stieg nun selbst aus dem Badezuber. Aus dem Schrank holte er ein Tuch, trocknete sich rasch ab und zog sich die Kleider über, während ihm Miriel, die schon seit geraumer Zeit fertig war, dabei zusah.
"Weißt du, wir sollten Maurizius auch fragen, ob er uns morgen nicht möglicherweise begleiten könnte. Bestimmt hat auch er ein paar Kontakte. Vielleicht kennt er jemanden in der Bibliothek oder was auch immer. Schaden könnte es wohl kaum." Er sah sich noch einmal im Badezimmer um. "Ich glaube wir haben alles. Gehen wir?", fragte er Miriel und öffnete die Tür. "Bitte nach Ihnen", lächelte er sie an und machte eine ausschweifende Geste in Richtung Durchgang.

Der Halbelf folgte der jungen Frau in die untere Etage in das Zimmer zurück, in dem Miriel zuvor das Stinkbier getrunken hatte.

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Erzähler
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 21. Mai 2008, 20:23

So hatten sich die beiden endlich vollkommen gefunden.
Wie lange hatten Miriel und Kri `il warten müssen, um sich vollkommen hingeben zu können? Zeit war ihnen in diesem Moment ohne Bedeutungl.
Maurizius ließ sie allein und sie hatten den großen Badezuber für sich allein.
Viele hätten es als unpassend ersehen sich gerade an einem fremden Ort hinzugeben.
Mit der Gefahr, dass sie gefunden werden immer im Nacken.
Doch vielleicht hatte das Schicksal dies so vorbestimmt?
So vereinigten sich die Liebenden nach anfänglichen Neckereien.
Alles war vergessen.
Die dunklen Wolken, Kri ´ils verschwinden, der Brand in der Schenke, Die Prophezeiung.
Jetzt zählte für eine Zeit, die alle Ewigkeit dauern könnte, nur die Leidenschaft der Töpferin aus Andunie und dem halbelfischen Reiseführer aus Neldoreth.
Ihre Herzen hatten sich gefunden und keiner wollte den anderen mehr missen.
So gaben sie sich dem Liebesspiel hin.

Es verging eine ganze Weile. Das Wasser verlor langsam an der wärmenden Temperatur. Und auch die Wärme ihrer Körper reichten nicht mehr aus das Wasser zu erwärmen.
Schweren herzen löste man sich.
Doch beide wussten, dass dies erst der Anfang war.

So kletterten sich nacheinander ans dem Zuber um sich abzutrocknen und um dann nach unten su gehen.
Wie viel Zeit wohl vergangen war?
Hunger machte sich jetzt ziemlich breit, so war es doch schon länger her dass beide etwas zu sich genommen hatten.
Und die Reserven waren spätestens nach dem Bad verbraucht worden.
Sie öffneten die Tür und gemeinsam gingen sie die Treppe zu dem Raum, wo das Malheur mit dem Stinkbier passiert war. Gerade hatten sie die letzte Stufe der Treppe erreicht, als sie deutlich stimmen vom Flur mit den Türen hören konnten.
„…und sie sind sich sicher?“

„ Sicher bin ich mir sicher…junger Mann, glauben sie etwa , dass ich nicht ganz dicht bin?...also nur um es nochmals zu bestätigen...ja, meine Tür muht…ihre etwa nicht?...ich…“

„*räusper* ähmm, ihre Tür macht …was?...Deswegen sind wir nicht hier. Hören sie, Du Lay. Wir suchen zwei Personen. Einen Mann und eine Frau, die…“

„ einen Mann und eine Frau?...Also hier ist bestimmt nicht der richtige Ort für so was. Wenn sie so was suchen, dann sollten sie sich lieber an ein Borde….“

Man hörte ein grimmiges Knurren. Und fast schon konnte man hören, wie sich der Fremde die Hand auf sein Gesicht schlug. Eine Dritte Stimme konnte man nun hören. Sie sprach beschwichtigend auf seinen Kollegen ein.

<span style="color:B24079;">Beruhige dich. Ferior. Der scheint vollkommen senile zu sein…überleg mal, eine Tür, die muht, hmm? Und er hält es scheinbar für eine gute Erfindung? Man hatte uns doch gesagt, dass der spinnt. Lass und weiter gehen. Ich möchte diese Nacht noch irgendwann ins Bett.“</span>

Was heißt hier senil?...Ich bin vollkommen her meiner Sinne UND meines Geistes. Nur weil ihr Kollege glaubt, hier seine Gelüste -und dafür würde ich mich schämen- ausleben zu können….gleich zwei Leute. … Eine Mann bei der Arbeit zu stören….und zu meiner Tür. Du, junger Knabe, scheinst es zwar nicht zu glauben, doch gibt es genügend Wesen, die ein anderes Geräusch für ihre Tür haben wollen. Und jetzt entschuldigen sie mich…“

Man konnte hören wie er die langsam schloss. Kurz bevor sie aber ins Schloss fiel wieder aufriss und den Fremden hinterher rief.

„ Ach sagen sie mal, haben sie eigentlich Interesse an einen Fernkampf Trank des Gestanks. Es ist sehr nützlich. Man stinkt und andere werden davon betäubt…obwohl es kein Fernkampf wäre, wenn man selber stinkt, oder? Kann man dann noch agieren?...naja…“

„..Nein, nein, vielen Dank, gute Nacht. Doch sollte ihnen etwas auffälliges auffal…ach vergessen sie es. Gute Nacht“ wurde eiligst erwidert. Rasch entfernten sich die zwei Gestalten. Innerlich froh, weit weg von diesem wirren Chaoten zu sein.

„ So ein unfreundliches Volk…Was meinst du Maurizius, was sie wollten. Ja, der Meinung bin ich auch. So, mal sehen ob die Kinder fertig sind. …wie hießen sie noch. Mikril und Krii?...hmm, demnächst schreibe ich mir die Namen auf…so, dann mache ich mal etwas zu essen.“

Und mit diesen Worten konnte man plötzlich Geschepper aus dem hinteren Teil des Hauses, wo die Kochstelle war,hören.
Wie von Geisterhand geführt, schwebten nun aus der Kochnische Geschirr und Besteck zum Tisch. Langsam füllte sich der Tisch mit warmen und kalten Speisen. Anhand der reichhaltigen Vielfalt konnte man ahnen, dass Maurizius nicht als arm gelten würde. Es duftete nach frischen Brot, Kartoffel und Gemüse.

Dann betrat Maurizius wieder den Raum.
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 21. Mai 2008, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Mittwoch 4. Juni 2008, 23:24

Noch vollkommen im Bann der gerade erlebten Glücksgefühle schwebte Miriel von Kri’il gefolgt die Treppe hinab. Es war das erste Mal gewesen, dass sie so innig mit einem Mann zusammen war und sie war noch immer von dem Erlebten gefangen, so dass sie beinahe die Stimmen, die über den Flur schallten, überhörte. Im letzten Moment wurde sie gewahr, dass Maurizius die Haustür geöffnet hatte und ziemlich laut mit jemandem diskutierte.

Gerade noch so, stoppte sie auf der letzten Stufe der Treppe. Kri’il, der unmittelbar hinter ihr ging, reagierte zu spät und lief auf sie auf, wobei er nicht gerade leise war. Zum Glück erklärte Maurizius seinen Gesprächspartnern gerade lautstark seine sonderbare Türglocke:
<i>„ Sicher bin ich mir sicher…junger Mann, glauben sie etwa , dass ich nicht ganz dicht bin?...also nur um es nochmals zu bestätigen...ja, meine Tür muht…ihre etwa nicht?...ich…“</i>

„Schhhht, mach doch nicht solch einen Lärm!“ flüsterte Miriel gerade so laut, dass Kri’il es bei seinem Gegrummel gerade noch hören konnte.
<i> ähmm, ihre Tür macht …was?...Deswegen sind wir nicht hier. Hören sie, Du Lay. Wir suchen zwei Personen. Einen Mann und eine Frau, die…“

„ einen Mann und eine Frau?...Also hier ist bestimmt nicht der richtige Ort für so was. Wenn sie so was suchen, dann sollten sie sich lieber an ein Borde….“</i>

Die beiden Besucher, Miriel hatte inzwischen mitbekommen, dass es zwei Männer waren, sagten darauf etwas in der Sprache, der sich auch Adrion anfangs bedient hatte, worauf Maurizus noch empörter wurde.
<i> Was heißt hier senil?...Ich bin vollkommen Herr meiner Sinne UND meines Geistes. Nur weil ihr Kollege glaubt, hier seine Gelüste -und dafür würde ich mich schämen- ausleben zu können….gleich zwei Leute. … Einen Mann bei der Arbeit zu stören….und zu meiner Tür. Du, junger Knabe, scheinst es zwar nicht zu glauben, doch gibt es genügend Wesen, die ein anderes Geräusch für ihre Tür haben wollen. Und jetzt entschuldigen sie mich…“</i>

Beinahe hätte Miriel bei Maurizus empörter Antwort laut aufgelacht. Sie schlug sich gerade noch so die Hände vor den Mund und prustete still in sich hinein, wobei ihre Schultern verräterisch zuckten.
Mit Tränen in den Augen meinte sie dann: „Oh weh, wenn Maurizus wüsste, was wir in der Wanne angestellt haben. Zumindest verstehe ich langsam, warum Adrion uns gerade zu ihm geschickt hat. Mit so einem verrückten Kauz möchte sich wohl niemand länger abgeben. Obwohl ich inzwischen fast glaube, dass er den kauzigen Wissenschaftler nur spielt, damit man ihn in Ruhe lässt.“

Inzwischen hatte Maurizius die Tür wieder geschlossen und man konnte ihn lautstark in der Küche werkeln hören, aus der es kurze Zeit später verführerisch zu duften begann.
Die beiden Hausgäste waren währenddessen wieder in das Zimmer gegangen, in das sie Maurizius vorher gebeten hatte. Die Flasche mit dem Stinkbier stand noch an der selben Stelle, wo sie Miriel abgestellt hatte. Auch ihr Umhang, der Beutel und das Kurzschwert hingen noch über dem Stuhl.
Sie hätte nicht zu sagen vermocht warum sie die angebrochene Stinkbierflasche wieder verschloss und in ihren Beutel packte. Es war einfach eine gefühlsmäßige Entscheidung, vielleicht war das Zeug ja irgendwann noch mal zu irgendetwas gut.

Maurizius war auch nicht untätig geblieben und hatte derweil begonnen den Tisch zu decken, der sich nun langsam mit den von ihm zubereiteten Speisen füllte. Zum Schluss, als der Tisch fertig gedeckt war, betrat auch Maurizius das Zimmer und lud seine Gäste ein Platz zu nehmen. Beim Anblick der leckeren Speisen hatte ihr Magen vernehmlich zu knurren begonnen. Die Anstrengungen der letzten Tage und das intensive Bad hatten sie hungrig gemacht. So ließ sie es sich nicht zwei Mal sagen, setzte sich an den Tisch und langte ordentlich zu. Wenn sie es recht bedachte, dann war dies seit langer Zeit die erste Mahlzeit, die sie in Ruhe und ohne Sorgen zu sich nahm und. entsprechend gelöst war auch ihre Stimmung
Erst als sie ihre Mahlzeit beendet hatte, wandte sie sich lächelnd an Maurizius: „Hervorragend, wirklich köstlich was ihr da gezaubert habt. Mein Kompliment Maurizius, ihr versteht es, den Gaumen eurer Gäste zu verwöhnen. Ich habe selten so ein ausgezeichnetes Essen genossen.
Ähem, verzeiht wenn ich neugierig wirken sollte, aber wollt ihr mir sagen, wer die Herren, mit denen ihr euch vorhin so angeregt an der Tür unterhalten habt waren?“

Sie ahnte zwar, dass die beiden zu einem Suchkommando gehörten, das inzwischen nach ihnen fahndete, wollte sich aber vergewissern.

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Kri'il
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Donnerstag 12. Juni 2008, 10:13

Kri'il folgte Miriel mit einem breiten Grinsen die Treppe hinab und summte dabei eine fröhliche Melodie, die er einst in Jorsan aufgeschnappt hatte. Er starrte auf Miriels wallendes Haar und bemerkte weder die Stimmen am Flur, noch dass Miriel plötzlich vor ihm stehen blieb.
Der Halbelf lief auf Miriel auf, versuchte noch im letzten Moment auszuweichen, schlug sich dadurch allerdings den Kopf an der Wand an und begann sofort zu grummeln.
<i>„Schhhht, mach doch nicht solch einen Lärm!“</i>, flüsterte Miriel. Kri'il blickte sie kurz fragend an, weil er nicht verstand, was genau sie von ihm wollte. Endlich, als auch er die Stimmen am Flur hörte, verstand er und stellte sich neben Miriel hin, mucksmäuschenstill lauschend.

Es waren drei verschiedene Stimmen, die Kri'il hören konnte, wobei eine davon Maurizius' war. Um wen es sich bei den anderen beiden - Männern - hielt, konnte der Halbelf beim besten Willen nicht sagen, vermutete jedoch Soldaten.
Die beiden Fremden und Maurizius hatten eine Art Streitgespräch, immer wieder ging es um die muhende Türglocke. Die beiden Fremden versuchten zwar, das Gespräch stets in eine andere Richtung zu leiten, Maurizius jedoch hatte sich bereits in Rage geredet und so kam er andauernd nur auf seine Glocke zu sprechen und beschimpfte die beiden anderen.
Kri'il musste lächeln. Er war wirklich... eigenartig.
<i>Oh weh, wenn Maurizus wüsste, was wir in der Wanne angestellt haben. Zumindest verstehe ich langsam, warum Adrion uns gerade zu ihm geschickt hat. Mit so einem verrückten Kauz möchte sich wohl niemand länger abgeben. Obwohl ich inzwischen fast glaube, dass er den kauzigen Wissenschaftler nur spielt, damit man ihn in Ruhe lässt“</i>, meinte Miriel dann mit Tränen - vom Lachen - in den Augen.
Er hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht, ob Maurizius wirklich so verrückt war, wie er vorgab zu sein. In wenigen Momenten blitzte doch der wahre Maurizius durch, etwa wie Kri'il ihn vor dem Bad etwas über die Prophezeiung hatte sagen hören.

Endlich schienen die beiden ungebetenen Besucher gegangen zu sein und Maurizius schepperte in der Küche herum.
<b>Hoffentlich ist wenigstens sein Essen normal.</b>
Miriel und Kri'il marschierten zurück in den Raum, in dem sie vor ihrem Bad mit Maurizius gewesen sind. Die offene Flasche Stinkbier stand noch am selben Fleck, an dem sie Miriel abgestellt hatte. Die junge Frau verkorkte die Flasche nun und verstaute sie in ihrem Beutel.
Der Duft von frischem Brot drang an ihre Nasen und Miriels Magen begann laut zu knurren. Doch auch Kri'il freute sich auf das bevorstehende Mahl, auch wenn er etwas Angst vor dem, was nun kommen mochte, hatte.
Immer wieder kam Maurizius ins Zimmer geschossen, deckte den Tisch und brachte Speisen. Es waren sowohl warme, als auch kalte Speisen darunter. Gebratene Kartoffeln, frisches Gemüse und Obst, frisch gebackenes Brot.

Nach einiger Zeit setzte sich Maurizius zu Miriel und Kri'il und die drei begannen zu essen. Es war wirklich vorzüglich, was ihr Gastgeber ihnen gezaubert hatte. Miriel lobte Maurizius in den höchsten Tönen für sein vortreffliches Mahl, konnte aber nicht umhin, nach den beiden Männern, mit denen ihr Gastgeber zuvor gesprochen hatte, zu fragen.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Montag 23. Juni 2008, 14:07

Nun saßen sie also gemütlich am Tisch. Überwältigt von der großen Anzahl der köstlichen Speisen und der reichlichen Auswahl. Egal wie seltsam dieser Maurizius auch war, das Essen war vorzüglich.
<i> Ähem, verzeiht wenn ich neugierig wirken sollte, aber wollt ihr mir sagen, wer die Herren, mit denen ihr euch vorhin so angeregt an der Tür unterhalten habt waren?“</i>

Miriel konnte ihre Neugier nicht mehr im Zaum halten. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit kannte sie die Antwort. Auch Kri `il konnte sie sich denken. Es war immerhin zu offensichtlich.

Maurizius schenkte zuerst ihrer Frage keine Antwort. Zu sehr war er mit seinem Essen beschäftigt. Große Schnecken lagen eingelegt in Kräuterbutter auf seinem Teller. Gerade war er dabei, mit einem spitzen Holzstäbchen die Schnecke aus ihrem Haus zu pulen.

„ Na warte, dich kriege ich noch. Tja, du hättest nicht an mein Gemüse gehen dürfen…gleich, du vermaledeites….was?“

*PLONG*

Die Schnecke sprang über den Tisch, knapp verfehlte sie Kri `ìls Gesicht und landete danach auf dem Boden.

Maurizius sah ihr nach und seufzte.

„ Selbst jetzt noch, ist sie bockig….Wer an der Tür war?...“

Er blickte sich nach hinten zur Tür um.

„ Keine Ahnung, über Augen im Hinterkopf verfüge ich nicht…obwohl das ein klasser Zauber wäre. Man könnte nicht überrascht werden. Oder was meint ihr?...Ach, davor habt ihr ja keine Ahnung, ihr seit noch zu jung….Ach, so ihr meint die Haustür. …Öhmmm, das waren irgendwelche seltsamen Soldaten, die dachten tatsächlich, dies hier…“ Er machte eine Ausschweifende Bewegung mit den Händen.

„…seih ein Freudenhaus. Unmöglich. Gleich zwei Personen wollte dieser Lüstling haben, so was. Also vor ein paar Jahren, als ich noch jung war, da gab es so was noch nicht….jedenfalls hielten wir…egal. Ein Mann und eine Frau wollten sie, und außerdem konnten man sich nicht mit ihnen unterhalten. Ungehobelt. Kein Respekt….ich glaube sie kamen von diesen Ochsen eines Magiers…Jedenfalls waren es keine üblichen Soldaten. …“

Er sprang auf und lief aufgeregt auf und ab. Strich sich durchs Haar, nahm seine Brille ab, blickte sie an, setzte sie wieder auf. Strich sich durch den Bart…und plötzlich hielt er kurz inne. Es war als würde er lauschen.

„ Recht hast du…der Meinung bin ich auch. Es passt zusammen. Natürlich passt es. Ich hatte es gesagt. Interessant.“

Wie hypnotisiert starrte er an die Decke. Doch da war nichts.

„ Ach, das hatte ich vollkommen vergessen. Ihr braucht einen Schlafplatz. …nur wo? Wo wohl, das Gästezimmer. Ihr geht den Flur entlang und die letzte Tür ist eurer. Fühlt euch wie zuhause….aber wehe ihr fasst etwas von meinen Erfindungen an. Wehe euch, ich werde euch dann nichts lehren. Morgen werden wir zur Bibliothek gehen. Ihr braucht Bücher. Noch Fragen?“

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Donnerstag 26. Juni 2008, 12:42

Genüsslich nahm Kri'il die Speisen zu sich, die Maurizius zuvor bereitet hatte. Den Zwischenfall mit dem Stinkbier hatte der Halbelf vergessen; keine Spur von Sorge oder Bedenken.
Er vergaß sogar darauf, Maurizius auf die beiden Fremden anzusprechen, die ihn kurz zuvor besucht hatten. Dies jedoch übernahm bereits Miriel.
<i>Ähem, verzeiht wenn ich neugierig wirken sollte, aber wollt ihr mir sagen, wer die Herren, mit denen ihr euch vorhin so angeregt an der Tür unterhalten habt waren?“</i>
Sie dachte einfach an alles! Der Halbelf schalt sich selbst in Gedanken. Er hätte wohl darauf vergessen. Und dann, wenn ihm die Frage nach den Fremden wieder in den Sinn gekommen wäre, hätte sich Maurizius bestimmt an nichts mehr erinnern können.

Ihr kauziger Gastgeber reagierte zuerst überhaupt nicht; so, als hätte er Miriel gar nicht gehört. Völlig konzentriert fuhrwerkte er mit einem spitzen Holzstäbchen im Haus einer Schnecke herum. Auch Kri'il hatte die großen Schnecken in Kräuterbutter versucht. Sie schmeckten wirklich einzigartig. Das Problem daran war nur, dass es erheblich länger dauerte, die Schnecke aus dem Haus herauszubekommen, als es dauerte, sich die Schnecke in den Mund zu stecken, sie zu kauen und dann zu schlucken.
<i>„ Na warte, dich kriege ich noch. Tja, du hättest nicht an mein Gemüse gehen dürfen…gleich, du vermaledeites….was?“</i>
Mit einem *PLONG* flog die Schnecke über den Tisch auf den Boden. Den Luftzug der Schnecke hatte Kri'il auf seinem überraschten Gesicht spüren können.
<i>„Selbst jetzt noch, ist sie bockig….Wer an der Tür war?...“</i>
Maurizius drehte sich nach hinten zur Tür um und begann mit den Händen und Armen wild gestikulierend zu erzählen, um wen es sich gehandelt hatte.

Als er geendet hatte, musste Kri'il schmunzeln ob der Verwirrtheit Maurizius'. Der Halbelf konnte sich mit dem, was er nun gehört hatte, und dem, was er bereits zuvor beim Lauschen gehört hatte, durchaus so einiges zusammenreimen.

<b>Keine üblichen Soldaten. Die Männer eines Magiers. Keine üblichen Soldaten.</b>
Auf der einen Seite beunruhigte es Kri'il, dass dieser Magier, wie war doch sein Name? Wieso vergaß er ständig den Namen des Mannes, der ihn und Miriel bis aufs Verderb jagen und testen möchte? Dass dieser Magier seine eigenen Männer hatte. Seine eigene kleine Armee.
<b>In Sachen Justiz und Gerechtigkeit haben die wohl ihre eigenen Maßstäbe und Vorstellungen.</b>
Auf der anderen Seite aber gab es Kri'il auch Hoffnung. Wenn "nur" die Männer des Magiers hinter ihnen her waren, dann hieß das, dass die normalen Soldaten der Stadt NICHT nach ihnen suchten. Das würde die Sache schon um einiges vereinfachen. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob man von einer Gruppe innerhalb einer Stadt gesucht wird, oder ob man von "der Stadt" gesucht wird.
Natürlich war es auch absolut möglich, dass auch die Stadtwachen nach ihnen fandeten, nur noch nicht soviel herausgefunden haben wie die Männer des Magiers.

Während Kri'il in Gedanken schwelgte, rannte Maurizius nervös auf und ab, blieb dann aber plötzlich stehen und sprach mit sich selbst beziehungsweise mit irgendjemandem, den wohl niemand aus ihm selbst sehen konnte.
<i>„ Recht hast du…der Meinung bin ich auch. Es passt zusammen. Natürlich passt es. Ich hatte es gesagt. Interessant.“</i>
Maurizius hatte dies schon öfter getan. Kri'il konnte nicht sagen, in welcher Situation ihr Gastgeber zu solchen Gesprächen neigte, aber er würde es hoffentlich noch herausfinden. Vor allem aber wollte er erfahren, was Maurizius Gegenüber so dachte und sagte.

<i>„ Ach, das hatte ich vollkommen vergessen. Ihr braucht einen Schlafplatz. …nur wo? Wo wohl, das Gästezimmer. Ihr geht den Flur entlang und die letzte Tür ist eurer. Fühlt euch wie zuhause….aber wehe ihr fasst etwas von meinen Erfindungen an. Wehe euch, ich werde euch dann nichts lehren. Morgen werden wir zur Bibliothek gehen. Ihr braucht Bücher. Noch Fragen?“</i>

Kaum merkbar schüttelte Kri'il den Kopf. Er konnte sich nicht erinnern, jemals jemanden getroffen zu haben, der so verwirrt zu sein schien wie sein jetziger Gastgeber.
"Oh, habt Dank, Maurizius. Ihr seid sehr gütig. Selbstverständlich werden wir keine Eurer Erfindungen berühren, so Ihr dies wünscht." Er wandte sich an Miriel: "Ich weiß zwar nicht wie es dir geht, aber ich für meinen Teil bin wirklich sehr erschöpft."

Kri'il war froh, dass Maurizius sie morgen zur Bibliothek bringen würde. Der Hausherr hatte absolut recht: sie brauchten Bücher. Auch, wenn er alsbald als möglich ins Bett wollte, fühlte sich Kri'il verpflichtet, nach Maurizius Gesprächspartner zu fragen.
"Um ehrlich zu sein, ich hätte da noch eine Frage: vor wenigen Minuten war es mir, als sprächt Ihr mit einer anderen Person. Nicht, wie ein Selbstgespräch, meine ich. Und dennoch war außer Euch, Miriel und mir niemand anwesend. Wäre dies das erste Mal geschehen, würde ich mir auch keine Gedanken machen, aber Ihr tut dies öfter. Ihr habt über die Prophezeiung gesprochen und darüber, dass alles zusammenpasst. Bitte, Maurizius, helft uns."

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 8. Juli 2008, 00:35

Maurizius reagierte auf Miriels Frage nach den beiden Besuchern nicht unbedingt so, wie sie es sich erhofft hatte. Um genau zu sein, er reagierte mal wieder garnicht, war vollkommen abwesend – oder tat er nur so? - und schien hochkonzentriert mit seinem Essen beschäftigt zu sein.
Gerade versuchte er das Innenleben einer der Weinbergschnecken, die nach Miriels Ansicht wirklich sehr vorzüglich waren, aus dem Schneckenhaus zu holen, hatte jedoch gelinde gesagt einige Probleme damit.
Das Ende vom Lied war, dass ihm die Schnecke aus der Hand sprang, im hohen Bogen durch die Luft flog und schließlich hinter Kri'il auf dem Boden landete. Wenn man bedachte, dass die Schnecke dabei fast in Kri'ils Gesicht gelandet wäre, so beherrschte sich dieser mustergültig, denn er verzog keine Miene, zumindest nicht offenkundig, doch für Miriel war die leichte Überraschung, die sich in seinen Zügen abzeichnete, durchaus erkennbar. So wie er sie mittlerweile recht gut kannte, so ging es ihr auch mit ihm.

Im Gegensatz zu Kri'il folgte bei ihr auf Maurizius trockenen Kommentar über die noch immer bockige Schnecke ein weiterer Heiterkeitsausbruch, diesmal jedoch wieder offen und für alle erkennbar. Es war auch zu köstlich und erneut war sie Adrion dankbar, dass er sie zu Maurizius geschickt hatte. So viel wie in den letzten Stunden hatte sie lange nicht mehr gelacht und Lachen sollte ja bekanntlich die Gesundung fördern. Adrion schien auch dies mit in seine Überlegungen einbezogen zu haben.
Leider bekam sie dabei nicht ganz mit, was Maurizius auf ihre Frage antwortete. Lediglich den letzten Satz, dass die Soldaten von einem Magier gekommen sein sollen, nahm sie wieder mit vollen Sinnen wahr.
Ein Blick zu Kri'il genügte und sie wusste, dass er das Gleiche wie sie dachte. Dieser, wie hieß er doch gleich wieder? Es war zum verrückt werden, aber sie konnte sich diese vermaledeit langen Namen der Magier einfach nicht merken. <b>Wie dem auch sei.</b>, dachte sie, <b>Solange er uns nur seine eigenen Wächter auf den Hals hetzt, sieht es nicht ganz so düster aus.</b>
„Wie es scheint will dieser dunkle Magier unser Verschwinden nicht an die große Glocke hängen. Ansonsten hätte er nicht nur seine eigenen Wächter auf uns angesetzt. Damit sind unsere Aussichten besser als wir erst vermutet haben.“, raunte sie ihrem Liebsten leise zu. Dieser schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er zwinkerte ihr kurz zu, nur um seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf Maurizius zu lenken. Auch Miriel wandte sich diesem wieder zu, da er gerade wieder mit einem imaginären Gesprächspartner diskutierte.
Er hatte dies schon einmal gemacht, doch hatte es Miriel damals seinem verwirrten Wesen zugeschrieben und nicht weiter darüber nachgedacht. Diesmal jedoch kam ihr es in den Sinn, dass Maurizius wohlmöglich wirklich in Kontakt mit jemandem stand. <b>Gedankenübertragung!</b>, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte so etwas bisher immer ausgeschlossen, doch was wusste sie, wozu ein meisterlicher Magier fähig war.

Auch Kri'il musste zum gleichen Ergebnis gekommen sein, denn er sprach Maurizius sofort darauf an. Miriels Neugier war inzwischen ebenfalls geweckt, so dass sie wie gebannt Maurizius anstarrte, nur um ja kein Wort seiner Antwort zu verpassen.
Seinen Hinweis bezüglich ihrer Schlafstätte hatte sie deswegen vollkommen überhört, so gespannt war sie auf seine Erklärung.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 9. Oktober 2008, 00:08

So waren beide ziemlich gespannt auf die Antwort, die hoffentlich von Maurizius folgen würde.
Etwas wirr blickte er die beiden an, dabei bückte er sich um die am Boden liegende Schnecke aufzuheben. Er nahm sie zwischen zwei Finger und führte sie nah an seine Augen. Fast berührte sie sein Sehglas. Dann schielte er in sie herein, als wollte er dort irgendwas finden.

„ Lebst du vielleicht noch?...würde mich wundern, das Feuer war heiß genug. Obwohl Feuer ja eigentlich immer heiß ist…obwohl…ich habe gehört, dass es Wesen gibt, gehört…naja…“

Er war wieder einmal so, als überhörte er die Fragen von Miriel und Kri `il.
Seine Augen wanderten doch zu den beiden. Er seufzte ein paar Mal auf.
Kam jetzt die ersehnte Antwort?
Er senkte die Hand mit der Schnecke und nahm wieder richtig platz am Tisch.

„ also wollt ihr doch noch nicht schlafen…wäre ja auch zu schön gewesen…Jugend!...naja, ist auch eurer Vorrecht….“ Er ließ die Schecke auf den Teller plumpsen.

>PLING<

Die Schecke rollte auf den Teller hin und her. Maurizius sah zu den beiden, doch immer wieder verweilte kurzwelig sein Blick auf der Schnecke.
So interessant war diese auch nicht.

„…Was meint ihr damit? Anderen Person? …WO?...“
Er blickte sich um.
Mit den Ausdruck der Erkenntnis sah er streng zu den beiden zurück.. Sein Blick war tadelnd, wie der eines Vaters, der sein Kind bei etwas ertabte.

„Ach so ist, dass. IHR wollt meine Schnecke. Nein, nein, die gehört mir….Meint ihr wirklich, ich merke so was nicht….So was kommt gar nicht in Frage,…“
Er deutete mit einem Finger auf die Schecke, die inzwischen zum Stehen gekommen war.
„… Diese hier werde ich nämlich gehalten…jaja, ich weiß, das brauchst du mir nicht zu sagen…aber ihr beiden, schaut sie euch doch mal genau an…“ Wie hypnotisierend war seine Stimme.
Wenn man diese Schnecke auf den Teller betrachtete, so sah man nur eine Schnecke in gestreifter Färbung.
Doch nicht etwa in braun oder beige. Nein, sie war abwechselnd schwarz, grau und weiß.
Zufall?

„..schön oder?...Erst das Dunkle, dann das Neutrale und dann das Helle….hmm, an irgendetwas erinnert es mich….was meinst du?..Nein, ich werde nicht alt und außerdem habe ich dich nicht gefragt. Sowas…Wisst ihr was, ich gebe euch einen Rat. Und der hat nichts mit eurer Ausbildung hier zu tun, obwohl….äh, mein Rat ist werdet nicht Magier, die sind alle meschugge, dass sage ich euch…man hört dann ständig Stimmen. …“

Seine Augen weiteten sich vor Erkenntnis und er schlug mit der Hand an die Stirn. Wobei er sich fast selber sein Sehglas kaputt machte, indem es fast zu Boden fiel.

…“ach das meintet ihr…nein, nein…keine personen, nur Stimmen. Die sind immerwährend da. Sie inspirieren mich. Jawohl... >gähn<….oh, bin ich müde, ich glaube, -auch wenn ihr beide nicht möchtet, ich verziehe mich ins Bett. Entschuldigt bitte“

Damit stand Maurizius auf und verschwand Richtung Tür. Irgendwie war es, als hätte Maurizius absichtlich das Gespräch beenden wollen.. Nur warum?
Er ging erst Richtung Tür, war schon fast draußen, hielt dann inne und strich sich über den Bart. Dann machte er plötzlich kehrt und marschierte an Miriel und Kri ´il , ohne diese beiden zu beachten, zu einem Schrank und öffnete diesen. Während er scheinbar etwas im Schrank suchte, konnte man hören wie er leise vor sich murmelte.

…“Die Prophezeiung, gerade diese…oh weh…Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang….Nach all den Jahren, kommst du jetzt wieder hervor…verdammt, wo steckst du? Da vielleicht?…Maurizius, wo bist du reingeraten…wohin hast du die anderen gebracht?...ich weiß, ich weiß…ich hätte sie damals nicht veröffentlich …AH! Hier bist du!…vom grau erwählt?...sind es die beiden?...morgen, morgen……“ weiteres konnte man nicht hören, zu leise nuschelte er.

Er löste sich vom Schrank, schloss diesen wieder und warf triumphierend eine Kristalkugel in die Luft, fing sie wieder auf und klemmte sich diese wieder unter den Arm. Dann machte er wieder kehrt und verschwand mit einem noch“ Bis morgen früh dann“ und verließ das Zimmer.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Sonntag 12. Oktober 2008, 17:30

Kri'il schüttelte nur den Kopf. Er hatte ja bereits mitbekommen, dass Maurizius ein seltsamer Kauz war, und dennoch schaffte es der alte Mann immer wieder, Kri'il zu überraschen.
Der Hausherr starrte die Schnecke gespannt an und begann mit ihr zu sprechen. Ob sie noch am Leben sei, fragte er die gegarte Schnecke, bevor er sie wieder auf den Teller plumpsen ließ. Nach mehreren Dingen, die er sagte, die Kri'il nicht ansatzweise verstand, erwähnte Maurizius etwas Interessantes: <i>„… Diese hier werde ich nämlich gehalten…jaja, ich weiß, das brauchst du mir nicht zu sagen…aber ihr beiden, schaut sie euch doch mal genau an…“</i>
Kri'il betrachtete die Schnecke am Teller nun genauer. Die Schnecke war nicht bräunlich oder beige gefärbt wie es diese Schneckenart üblicherweise war, diese Schnecke war schwarz, grau und weiß gestreift. Es konnte sich hier nicht um reinen Zufall handeln. Es gäbe eindeutig zuviele Zufälle momentan, als dass man all die Vorkommnisse noch als puren Zufall abtun konnte. Etwas WAR hier im Gange.
Maurizius sprach wieder weiter, Kri'il war sich nicht sicher, ob er mit ihnen oder aber mit sich selbst beziehungsweise dieser möglicherweise anderen Person, mit der er in Kontakt stand, redete.
<i>"...mein Rat ist werdet nicht Magier, die sind alle meschugge, dass sage ich euch…man hört dann ständig Stimmen..."</i> er hatte also mit Miriel und Kri'il gesprochen. Und mit dem darauffolgenden Satz hat er sogar ihre Frage von vorhin beantwortet. Er hörte also Stimmen. Das war es also, warum er ständig mit irgendwelchen Geistern sprach. Er antwortete den Stimmen, die wohl seine steten Begleiter waren.
<b>Armer Kerl</b>, dachte sich Kri'il. Kein Wunder, dass Maurizius so zerstreut und seltsam war.

Maurizius erhob sich plötzlich, marschierte in Richtung Tür, drehte dann jedoch um und ging zu einem Schrank. Zuvor war es Kri'il so erschienen, als hätte Maurizius keine Lust mehr, mit ihnen zu sprechen. Oder aber er wollte ihnen ausweichen.

Was der Halbelf nun mithörte, während Maurizius im Schrank kramte und nach irgendetwas bestimmtem suchte, bereitete ihm zusätzliches Kopfzerbrechen. Maurizius wusste zweifellos, was genau hier vorging. Aber in diesem Moment wollte er noch nichts preisgeben, so warf der alte Mann eine Kristallkugel in die Luft, fing sie wieder und verabschiedete sich bei seinen Gästend. Sie würden also einen weiteren Tag warten müssen, um endlich aufgeklärt zu werden.

Kri'il blickte Miriel an. Er konnte ihrer Mimik dieses Mal nicht ansehen, was sie im Moment fühlte, woran sie dachte. "Was meinst du, meine Liebe?", fragte er seine Gefährtin. "Ich glaube wir sollten ebenfalls zu Bett gehen. Der morgige Tag wird mit Sicherheit anstrengend, wir haben viel vor." Er griff zur schwarz-grau-weißen Schnecke und betrachtete sie noch einmal genauer. "Wo sind wir da nur hineingeraten?", murmelte er mehr zu sich selbst denn zu Miriel. "Ich verspreche dir dich hier heil rauszuholen", meinte er dann und berührte mit seiner freien Hand Miriels Rechte.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 13. Oktober 2008, 01:00

Natürlich, sie hätte es sich denken können. Statt auf Kri'ils Frage zu antworten kümmerte sich Maurizius lieber um seine entsprungene Schnecke, die ihm eben noch vom Teller entwischt war. Als ob ihr irgendetwas an dem dämlichen Schneckenvieh liegen würde. Was sollte daran schon besonderes sein?
Gut, sie sah ein wenig anders aus als die anderen auf ihren Tellern, aber daraus ein Zeichen abzuleiten...! Für sie waren Schnecken nichts anderes als eklige, schleimige Kriechtiere, von denen sie bis eben noch nicht einmal wusste, dass man sie auch essen konnte. Mal davon abgesehen, dass sie ihr auch nicht besonders schmeckten. Also was sollte sie dann mit der Schnecke, die auf Maurizius Teller herum kullerte?
Was solte das mit den Schnecken überhaupt? Sie hatte den Eindruck, dass Maurizius immer dann den verrückten Magier heraus kehrte, wenn sie von ihm konkrete Antworten wollten.
Was wohl ihr elfischer Freund davon hielt? Leider konnte man an seinem neutralen Gesichtsausdruck nicht viel erkennen.
Gerade meinte Maurizius, dass sie besser nicht Magier werden sollten, da diese alle nicht ganz klar im Kopf wären und Stimmen hören würden.

„Aber wir sind doch...“, wollte Miriel gerade einwerfen, stockte dann aber mitten im Satz. Stimmen? Was für Stimmen? Also doch keine Gedankenübertragung. Entnervt seufzte die schöne Erdmagierin auf. Immer wieder warf er ihnen zwischen seinem sinnlosen Gebrabbel einen Knochen hin, aber nie genug, um sich einen Reim darauf machen zu können.

Maurizius hatte sich inzwischen erhoben und meinte, dass er nun besser zu Bett gehen würde, wühlte aber vorher noch in einem Schrank herum, suchte wohl etwas ganz bestimmtes. Dabei ließ er sich murmelnd über die Prophezeiung aus. Speziell eine Bemerkung ließ sie aufhorchen. Konnte es sein, dass er derjenige war, der die Prophezeiung erst in Umlauf gebracht und damit die Suche nach der Lösung und damit so manches Unheil erst in Gang gesetzt hatte? Hatte Adrion sie deswegen zu ihm geschickt, weil er möglicherweise den Schlüssel zur Lösung der Prophezeiung kannte?
Gerne hätte sie noch ein wenig in diese Richtung gebohrt, aber Maurizius gab ihr keine Gelegenheit, sondern verschwand mit einem letzten gruß aus dem Zimmer.

Erst jetzt, da sie wieder mit Kri'il allein war, spürte sie die Müdigkeit, welche auch sie langsam übermannte. Ja, es war wohl besser, wenn sie ebenfalls zu Bett gingen. Sanft drückte sie seine Hand, als er sie berührte und raunte ihm zu:
„Ja, ich weiß“, Zärtlich strich sie ihm mit der anderen hand über die Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Komm, lass uns nach oben gehen.“ Ohne ihre hand aus der seinen zu lösen erhob sie sich und ging in Richtung der Zimmertür, ihn so langsam hinter sich her ziehend. Als sie spürte, dass er ihr folgte, drehte sie sich zu ihm um und meinte lächelnd:
„Du hast recht, gehen wir auch zu Bett, damit wir morgen frisch und ausgeschlafen sind, und Schatz, lass die Schnecke hier, es sei denn, du möchtest sie als Nachtmahl mit nach oben nehmen?“

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Erzähler » Samstag 25. Oktober 2008, 20:22

Auf dem Weg in das von Maurizius zugewiesene Zimmer mussten sie wieder an seltsame Konstruktionen ungewöhnlicher arkaner Gerätschaften vorbei.
Sie konnten ein Regal sehen, welches so voll gestopft mit Büchern war, dass es wohl auseinander brechen würde, wenn man nur eines daraus entfernte.
Titel wie: Das Konstrukt der Magie, Arkane Verbindungen zwischen dem Harax und dem Götterpantheon“ und das“ kleine Arkanum der Lichtmagie“ aber auch wie ein Lexikon über die Tierwelt Celcias. Das Regal ächzte unter der Last.

Doch so skurril alles andere in diesem Haus an Gegenstände war, so war das Zimmer recht gemütlich eingerichtet.
Gerade sah man noch eine kleine Windrose, die das Bett fertig bezog.
In dem Raum war ein großes Bett mit einem kleinen Nachtschrank. Eine Kerze spendete warmes Licht. Gegenüber dem Bett war ein Schrank aus massiven Holz und vor einem Fenster stand ein kleiner Tisch, worauf eine Waschschüssel und eine Karaffe stand. Auch eine kleine Dose, worin sich dieses seltsame Pulver , welches sie schon aus dem Bad kannten, befand.
Neben dem Tisch stand ein bequemer Stuhl, der zum verweilen einlud. Von diesem Raum ging eine Tür aus, welche offen stand. Und dein Blick auf ein ebenso zweites eingerichtetes Zimmer freigab.
Wieder konnte man sich wundern wie man doch durch Magie etwas vergrößern konnte, was von außen mehr als winzig aussah.

Als die beiden zur Nachtruhe übergingen, so schliefen sie schnell in diesen Betten ein.
Vieles war in der letzten Zeit geschehen. Miriel und Kri ´il hatten nach langer zeit zusammen gefunden. Sie wurden in eine neue Aufgabe mit Kristallen verstrickt. Eine Seltsame Prophezeiung, die keinen Sinn zu ergeben schien.
Eine Schnecke .

Langsam kriecht sie davon. Wohin?
Unter ihr ist es abwechselnd schwarz und weiß.
Wie ein Schachbrett.
Sie scheint einen bestimmten weg zu kriechen.

<i> Lebst du vielleicht noch?</i>

Sie kroch immer zwischen den Feldern. Zufall?
Plötzlich verfärbte sie sich. Sie wurde grau

<i> … Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint…</i>

Die hellen Felder wurden größer und die schwarzen ebenfalls.
„ Adrion, bitte…brech es ab…AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH“

<i>…, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen…</i>

Ein Stein, wie aus Kristall- hell wie das Licht und doch auch tief schwarz.
Es zerbricht.
In tausende Teile.
Splitter.
Sie fallen.
Wie Sternschnuppen.
Es sind Sternschnuppen.
Ein Ort, Sand soweit das Auge reicht- ein Tempel.
Reisende- einer noch jung an Jahren – die Sternschnuppe trifft ihn.

Schwärze
Licht.

„ Was steckt dazwischen- wer ist erwählt“

Eine junge männliche Stimme:
„ Hört mir bitte zu. Folgendes habe ich vermittelt bekommen. Es scheint uns alle zu betreffen. Wenn meine Ausarbeitung richtig ist, besagen sie folgendes:
Wenn die Schwärze kommt, wird das Grau fallen, füge das Quellarkanum zusammen und du wirst vergehen, nutze die Splitter und werde eins mit ihm. Es wird eins, wer Licht und Schatten vereint und vom grau erwählt. Sucht das grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang"


„ Interessant“
Die Stimme wirkte tief.
Ringsum Stimmengewirr.

Ein Flüstern. Weiblich:“ Man wird dir nicht glauben. Dich hatte immerhin etwas getroffen.“

Schweigen.
Ein helles Licht.
Dunkelheit.
Ein Raunen: „ ZWIELICHT“
Drei Farben entstehen. Wie abwechselnde Streifen. Der Blickt scheint sich zu entfernen. Die Schnecke.

<i> ...Erst das Dunkle, dann das Neutrale und dann das Helle…</i>

Die Schnecke gähnt.

Danach herrscht Ruhe. Der Rest der Nacht ist traumlos. Langsam dringen Geräusche zu einem durch.

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Donnerstag 6. November 2008, 21:23

Auf dem Weg in das Schlafgemach merkte Miriel wie sehr sie der vergangene Tag angestrengt hatte. Müde und abgespannt trottete sie hinter Kri'il her, der wenigstens hin und wieder noch einen Blick für die verwirrenden Gerätschaften und die Bücherregale übrig hatte. Sie selbst hatte inzwischen keinen Sinn mehr für diese Dinge. Sie wollte einfach nur noch in das Bett und schlafen.
Als sie dann endlich das Schlafgemach betraten, kam doch noch so etwas wie Begeisterung in ihr auf. Allein bei dem Anblick des großen und bequem aussehenden Bettes räkelte sie sich bereits gedanklich darin. Auch die weitere Ausstattung des Zimmers ließ nichts zu wünschen übrig. Selbst eine Waschschüssel nebst Wasserkrug war vorhanden.
Wortlos verstaute Miriel ihren Reisebeutel und das Kurzschwert in dem Schrank. Mit wenigen Handgriffen entledigte sie sie ihrer Kleidung, die sie allerdings noch ordentlich über den Stuhl hängte und reinigte sich gründlich, ehe sie mit einem wohligen Seufzer und vollkommen unbekleidet in das weiche Bett krabbelte.
Aus dem Nebenzimmer hörte sie, wie Kri'il noch mit seinem Reinigungsritual beschäftigt war. Kurz darauf kam er dann auch in ihr Zimmer und kroch zu ihr unter die Decke.
Zärtlich kuschelte sich Miriel an ihren Gefährten und war nur wenige Augenblicke später in seinen Armen eingeschlafen.

Doch war es kein ruhiger und erquickender Schlaf den sie fand. Ruhelos wälzte sie sich hin und her, murmelte immer wieder im Schlaf vor sich hin, bis sie irgendwann aus diesem unruhigen Schlaf hoch fuhr. Vollkommen erschöpft strich sie sich über ihr schweißnasses Gesicht und versuchte sich daran zu erinnern, was sie gerade geträumt hatte. Es war ein chaotischer Traum gewesen, alle Dinge waren entweder schwarz, weiß oder grau gewesen. Auch kam immer wieder eine Schnecke vor, was aber nicht viel bedeuten mochte, wahrscheinlich lag ihr noch das Abendmahl schwer im Magen.
Und dann war da noch ein Tempel in einer Wüste gewesen. Was das nun genau bedeutete, konnte sie auch nicht sagen, zumal sie keine Wüste kannte. Sie hatte zwar irgendwann einmal von Sarme gehört, aber gesehen hatte sie diese Sandwüste noch nie. Ob die Prophezeiung etwas mit Sarma und der geteilten Insel zu tun hatte?
Grübelnd saß sie noch eine Weile im Bett und wurde schließlich von ihrem Bettgenossen aus ihren Gedanken gerissen, als dieser sich murmelnd umdrehte. Ob er auch nicht schlafen konnte? Sanft beugte sie sich über ihn und flüsterte leise: „Psst, bist du wach?“

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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Montag 24. November 2008, 21:37

Miriel torkelte mehr ins Schlafgemach als dass sie ging. Und wäre Kri'il nicht auch so ermattet gewesen, er hätte sie auf Händen getragen. Doch die Anstrengungen der letzten Tage zeigten auch bei ihm ihre Wirkung. Aber so müde der Halbelf auch war, so fasziniert war er dennoch von Maurizius' kleinen Erfindungen und Spielereien und dessen Büchern und Schriftrollen. Im Vorbeitrotten besah er sich die eine oder andere Gerätschaft und schwor sich feierlich, ihren alten Gastgeber genauer darüber auszufragen, wenn die ganze Situation geklärt wäre.

Miriel und er verstauten ihr Gepäck und ihre Kleidung in einem großen Schrank und wuschen sich noch vor dem Zubettgehen. Wie schön die Menschenfrau doch war. Kri'il konnte Miriel nicht oft und nicht lange genug sehen. Niemals würde ihn ihr Anblick kalt lassen, niemals wäre er gelangweilt.
Seine Gefährtin war schneller fertig als er, und so lag sie bereits im Bett, als er sich ebenfalls dorthin begab. Liebevoll drückte sich Miriel an ihn und schlief sogleich in Kri'ils Armen ein. Er besah die Frau noch wenige Minuten und glitt dann ebenfalls hinüber in die Traumwelt.

Leider stellte sich kein erholsamer Schlaf ein. Vielmehr das Gegenteil geschah. Schwarz-schweiße Schachbrettmuster, die Schnecke und Gesprächsfetzen über die Prophezeiung tauchten in seinen Träumen auf.
Die graue Schnecke bewegte sich zielsicher stets zwischen schwarzen und weißen Feldern herum, niemals glitt sie auf ein einzelnes Feld. Ihr Grau stand zwischen dem Weiß und dem Schwarz. Sie VEREINTE weiß und schwarz.
Ein schwarz-weißer Stein, der zersplitterte und zu Sternschnuppen wurde. Ein Tempel inmitten von Sand, eine Sternschnuppe trifft einen Reisenden.
Stimmengewirr.
Eine weibliche Stimme ist genau herauszuhören, obwohl es sich nur um ein Flüstern handelt: "<i>Man wird dir nicht glauben. Dich hatte immerhin etwas getroffen.</i>
Wieder die Schnecke. Sie gähnt.

Miriel musste noch - oder wieder - wach sein, denn Kri'il vernahm nun ganz deutlich ein Murmeln seiner Freundin. Er wusste, dass er nicht mehr träumte, er wusste dass er wieder wach war.
"Ich hatte einen eigenartigen Traum", flüsterte er um die Ruhe der Nacht nicht zu stören. "Da war die Schnecke vom Abendessen. Und ein Stein, der zersplitterte und aus den einzelnen Splittern wurden Sternschnuppen, die über einem Tempel in der Wüste dahinflogen. Und dann waren da Abenteurer, Reisende, und ein einzelner von ihnen wurde von einer Sternschnuppe getroffen."
Er drehte sich zu Miriel herum. Warum sie wohl wach war? "Alles in Ordnung mit dir?", fragte er seine Gefährtin.

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 1. Dezember 2008, 22:08

„Wie bitte! Sag das nochmal! Du hast was geträumt?“, ungläubig beugte sie sich über Kri'il, der sich gerade auf den Rücken gedreht hatte und sah ihm in seine wunerschönen Augen. „Unheimlich, ganz und gar unheimlich.“, raunte sie in sein Ohr. Ihre gelockten Haare kitzelten ihn im Gesicht und ihr halb auf ihm liegender vollkommen unbekleideter Körper ließ seine Gedanken für den Moment abschweifen. Mit einem Ruck setzte sie sich auf und umschlang ihre nun eng an den Körper gezogenen Beine.
„Weißt du, ich hatte den selben Traum wie du. Erst war da die schwarz weiß karierte Schnecke ... Ich schwöre dir, ich werde in meinem ganzen Leben keine Schnecke mehr anrühren. Ja ja, schon gut ...“, fuhr sie kichernd fort, als ihr Kri'il auf diese Bemerkung hin ein leises Lachen schenkte. „Wie gesagt, genau wie in deinem Traum, die Wüste, der Tempel, der Stein, die Sternschnuppen. Alles wie bei dir. Was glaubst du, was es bedeutet?“

Nachdenklich starrte sie in die Dunkelheit und grübelte über ihren Traum nach. Die Sternschnuppe, die in tausend Teile zerbrach konnte den Kristall bzw. die Kristallteile verkörpern. Konnte es dann sein, dass Maurizius von den Kristallen berührt worden war, dass er deswegen die Prophezeiung gemacht hatte, überhaupt erst machen konnte? Laut sprach sie ihren Gedankengang aus, es interessierte sie, wie ihr Liebster darüber dachte.
„Weißt du,“, meinte sie dann noch: „Mir geht diese Wüste und der Tempel nicht merhr aus dem Kopf. Ich kenne eigentlich nur eine Wüste, die ich mit derartigen Dingen in Verbindung bringen würde. Sarma! Kennst du die Geschichte, wie Sarma zur Wüste wurde? Was, wenn Sarma so etwas wie ein Fokus, ein Brennpunkt ist?“

Bei dem Gedanken, dass die Wüste Sarmes mehr als nur eine simple Wüste sein könnte, ließ sie frösteln, Schnell zog sie sich wieder die Decke über ihren Körper, legte sich aber nicht hin. Sie konnte jetzt nicht mehr schlafen, zu viele Gedanken gingen ihr im Kopf herum. Durch ihren gemeinsamen Traum war das Rätsel nur noch größer geworden und sie fürchtete langsam, dass sie erneut in ein Geschehen hinein geriet, das sie nicht beherrschen konnte.

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Kri'il
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Kri'il » Freitag 5. Dezember 2008, 11:52

Miriels Reaktion erschreckte Kri’il etwas, als er ihr von seinem Traum erzählt hatte. Aufgebracht hatte sie sich über ihn gebeugt und ihm <i>„Unheimlich, ganz und gar unheimlich“</i>, ins Ohr geraunt. Das war auch, was sich Kri’il zu seinem Traum dachte, aber deshalb so ein Theater zu machen?
Doch dann setzte sich die vollkommen nackte Miriel auf und umschlang ihre angezogenen Beine. Die nächsten Worte seiner Freundin ließen Kri’il nun aber hellhörig werden. Konnte es wirklich sein, dass Miriel den exakt selben Traum hatte wie er selbst ihn hatte? Aber wie war es möglich, dass Miriel und er den selben Traum zur selben Zeit hatten? War es am Ende gar kein Traum, sondern eine Vision? Doch in den 166 Jahren seines bisherigen Lebens hatte Kri’il nie Visionen gehabt, wieso sollte er beziehungsweise sein Unterbewusstsein oder was auch immer Visionen auftreten ließ, ausgerechnet jetzt damit beginnen? Möglicherweise war ihnen diese Vision auch geschickt worden. Durch einen Freund und Helfer auf magische Weise. <b>So etwas soll es doch geben</b>, dachte sich Kri’il.

Als Miriel begann, den Traum oder was immer es auch in Wirklichkeit war, zu interpretieren, konzentrierte sich der Halbelf wieder auf das Wesentliche. Traum oder Vision, magisch oder nicht, es spielte in Wahrheit keine Rolle. Von Bedeutung war, was darin zu sehen gewesen war und wie es nun zu deuten sei.
„Wenn es nicht Sarma war, dann muss es eine Wüste gewesen sein, die ich noch nie zuvor gesehen habe.“ Und die außerhalb Celcias liegt, fügte er in Gedanken hinzu. Er überlegte kurz. „Ich kenne die Geschichte nur in groben Zügen. Ich war auch nur ein einziges Mal auf der Insel, und das ist schon lange Zeit her, vermutlich warst du noch nicht einmal geboren. Sarma wurde doch verflucht, oder?“ Miriel schien kalt zu werden, und so zog sie sich im Sitzen die Decke über den Körper. Kri’il dachte einige Zeit über Miriels Worte nach. Ob der Junge, der von einer Sternschnuppe getroffen wurde, wirklich Maurizius war? Möglich war es allemal.
„Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht“, erklärte er ihr seine Schweigsamkeit. „Deine Überlegung ist nicht schlecht. Dazu passt auch die weibliche Stimme am Ende des Traumes. ‚Man wird dir nicht glauben. Dich hatte immerhin etwas getroffen’, sagte sie. Und sie haben Maurizius nicht geglaubt, soviel wissen wir bereits.“ Er sah seine Freundin an. „Ich bin mir in jedem Fall sicher, dass der zersplitterte Kristall die Sternschnuppen verkörpern soll. Und es war die Schnecke, die Licht und Schatten vereinte. Sie kroch stets zwischen den Feldern, sie vereinte mit ihrem Körper das Licht und die Dunkelheit. Die Schnecke war das Grau. Aber wen... oder was... soll die Schnecke darstellen? Ich denke, dies ist eines der ersten Rätsel, das wir zu lösen haben.“ Kri’il setzte sich nun ebenfalls auf. „Sucht das Grau, denn nur das steht zwischen Ende und Anfang“, zitierte er aus der Prophezeiung.
„Aber der Tempel? Und die Wüste? Warum diese verfluchte Wüste auf dieser verfluchten Insel?“ Im Aussprechen des Satzes schoss Kri’il ein neuer Gedanke hoch. „Natürlich die Insel! Sie passt hervorragend zur Prophezeiung.“ Er grinste. „Es ist nicht die gesamte Insel verflucht. Nur der südliche Teil. Sie könnte für die Schwärze, für das Böse stehen. Der Norden aber ist nach wie vor bewaldet und friedlich. Balar steht für das Gute. Und dazwischen liegt der Belfa-Kanal. Er grenzt Balar von Sarma. Zugleich aber vereint er Balar und Sarma. Das liegt eben in der Betrachtungsweise. Die Insel ist also der perfekte Ort für die Prophezeiung.“ Selbstverständlich wusste Kri’il, dass seine Ausführungen auch auf Grandessa und Jorsan und deren Grenze hätte zutreffen können, oder auf die Tote Ebene und den Rest Celcias, mit dem Drachengebirge als Grenze. Aber immerhin hatten sie eine Wüste im Traum gesehen, eine Sandwüste. Und da passte Sarma doch haargenau.
„Natürlich kann das auch purer Zufall sein“, fügte er hinzu und zuckte mit den Schultern.
Die ganze Sache wurde wirklich immer mysteriöser. Und Kri’il wünschte sich immer mehr, mit Miriel einfach davonzulaufen und all das hinter sich zu lassen. Doch dieses Mal würde er nicht davonlaufen. Er hatte dies einmal getan und Miriel zurückgelassen. Nie wieder würde dies geschehen. Nie wieder!

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Miriel Lefay
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Re: Maurizius de Lays Heim

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 9. Dezember 2008, 22:28

Noch immer saß Miriel im Bett, die Decke um sich geschlungen und hörte aufmerksam zu, was Kri'il zu dem Traum sagte.
„Schön.“, meinte sie schließlich. „Wir suchen also irgendwen oder irgendwas, dass von der Schnecke verkörpert wird und sozusagen Schwarz und Weiß, Gut und Böse vereint. Aber wie soll es diese beiden Gegensätze vereinen? Oder ist es vielleicht sogar so, dass sich Gut und Böse in dieser Person oder diesem Ding selbst vereinen? Sozusagen ein dunkles Licht oder ein lichtes Dunkel, entfernt so etwas wie ein gefallener Engel. Und wo sollen wir diese Person oder das Ding suchen. Ich bin mir fast sicher, dass die Wüste ein Hinweis auf den Ort ist, an dem wir das Grau suchen sollen, was immer es auch ist. Vielleicht ist der Fluch Belfas am Ende mehr als nur die Rache eines gekränkten Magiers. Möglicherweise steckt wesentlich mehr dahinter.“

Endlich legte sie sich wieder hin, doch diesmal kroch sie zu ihrem Liebsten unter die Decke und schmiegte sich eng an ihn. Sie spürte seine warme Haut und legte ihren Arm um ihn, zog ihn ganz eng an sich.
„Weißt du, diese Grübelei bringt im Moment auch nichts. Mehr als Mutmaßungen können wir ja doch nicht anstellen. Wir sollten uns unsere Denkansätze am besten merken und morgen in der Bibliothek gezielt nach entsprechenden Informationen suchen.Jetzt mag ich einfach nicht mehr darüber nachdenken.“

Sie war inzwischen jedoch so munter, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Seine unmittelbare Nähe und seine Wärme entfachten dafür das Feuer des Verlangens in ihr, so dass sie ihm mit leicht vibrierender Stimme ins Ohr flüsterte:
„Ich würde viel lieber ganz andere, sündige Dinge treiben. Geht es dir nicht auch so? Du kannst doch sicher auch nicht mehr schlafen. Warum also nicht die verbleibende Zeit bis zum Morgen nutzen?“
Kaum ausgesprochen, zog sie ihn in eine innige Umarmung und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Als sie sich wieder voneinander lösten, meinte sie schließlich lachend:
„Wenn ich mich schon in ein Abenteuer mit zweifelhaftem Ausgang stürzen soll, dann will ich wenigstens die wenigen Augenblicke, die wir nur für uns allein haben, auch voll auskosten.“
Sie ließ ihm keine Zeit etwas darauf zu erwiedern, sondern zog stürmisch seinen Kopf zu sich und verschmolz erneut in einem innigen Kuss mit ihm.
Den Rest der Nacht verbrachten sie mit Spielen, wie sie nur zwei sich innig liebende Menschen spielten.
Als dann der Morgen herangraute, lagen sie sich erschöpft, aber glücklich in den Armen und Miriel wünschte sich, dass dieser Augenblick nie enden mochte.

Leider blieb ihr dieser Wunsch, wie so viele andere auch, versagt, denn kurz darauf wurde die Stille des Morgengrauens von einem ersten Hahnenschrei unterbrochen, auf den in kürzester Zeit immer weitere folgten, bis schließlich alle Menschen dieses Teils von Zyranus wach gekräht worden waren. Nicht lange darauf hörten sie, wie Maurizius durch das Haus schlurfte und damit endgültig das Ende der Nacht verkündete.

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