In der "singenden" Taverne

Immer fröhlich geht es zu bei der freundlichen Elfenwirtin. Nicht nur gesungen, auch getanzt wird hier und die Taverne ist für ihre sauberen Zimmer und das köstliche Essen bekannt und beliebt.
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In der "singenden" Taverne

Beitrag von fremde Frau » Samstag 3. November 2007, 23:40

[Darak kommt von mitten im Dorf -> In der Obhut der Elfen]

"Wenn du hier genauso LAUT bist wie im Heilerhaus, würde es mich nicht wundern, dass Jayna bald ebenfalls hier auftaucht – oh, grins nicht so vergnügt. Sie würde nicht nur MIR eine Standpauke halten!", brummte Alma mit in die ausfallenden Hüften gestemmten Händen. Ihre Wurstfinger wurden beinahe vom Fett unter der Kleidung verschlungen, es stülpte sich geradezu über die einzelnen knubbeligen Fingerkuppen.
"Und ob meine Kinder noch LEBEN ... geht dich nichts, aber auch ABSOLUT NICHTS an. Hörst du? <b>GAR NICHTS</b>!"

Dann schaute sie auf ihn herab, wartete, dass er sich anziehen würde. Denn er sah so schrecklich aus, im Grunde bemitleidenswert für Wesen mit einem weichen Herz. Für die praktisch denkenden ... jemand, den man erlösen sollte. Diese eingefallenen Wangen, die Rippen, welche unter der Haut hervortraten. Seine Muskulatur war deutlich zurückgegangen, dennoch konnte man ihm immer noch ansehen, dass er – wohlgenährt – ein durchaus trainierter Mann sein musste. Aber die Haut war fahl. Es fehlte an Kraft, trotz der erholsamen Stunden des Schlafs. Darak brauchte mehr Energie, mehr Ruhe. Und Alma schleppte ihn in die Kälte hinaus, aber zu einem guten Zweck.

"Zieh dich endlich an, wir reden gleich mit unserem Masken-Valrock-Bruder." Noch immer hatten weder Alma noch Darak einen Namen für den Maskierten. Er blieb der Nichtgenannte, auch wenn er Bruder dieses Irren war.
Alma trampelte bis an den Baum heran, um den sich ein stufenloser Ebenenweg aus Holz bis hinauf zum Haus wand, welches in den Baum eingearbeitet war. Teils besaß dieses Haus auch Wände aus verarbeitetem Holz, doch Äste wuchsen einfach daraus hervor und schlängelten sich um Fenster. Dies war die <i>singende Taverne</i> Eldars. Licht drang aus den Fenstern, es wurde gesungen und gelacht. Ein Elf verließ gerade die Schenke, winkte noch einmal in den Raum und tänzelte dann das Geländer der stufenlosen Treppe hinab. Er sah Alma und Darak nicht einmal, sondern spazierte pfeifend in die vorherrschende Dunkelheit.

"Mach schon", drängte Alma und schaute wieder zur Taverne hoch. Sie selbst drehte sich erneut dem Baum zu und wühlte in einigen blattlosen Ranken herum. "AHA!", freute sie sich und zog etwas hervor. Sogleich zeigte sie es. Eine Krücke ... aus Holz. "Die hat mit ein Elfenschreiner heute gebastelt. Extra für dich. So kannst du laufen – vorerst. Weil da unten, wächst ja." Sie schaute auf den Stummel. Ihre Stirn legte sich in Falten. "Hmmm." Dann warf Alma einen Blick auf ihre Tasche, nickte und hielt Darak wieder die Krücke hin.

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 4. November 2007, 21:13

Er starrte Alma an als sie sich über seine Lautstärke beschwerte. HAH! Wie laut war sie denn für gewöhnlich! Er grinste bei der Vorstellung dass die junge schmächtige Jayna die riesige Tonne von Alma so ordentlich mal die Leviten lesen würde. Er schmunzelte noch breiter – dies registrierte Alma jedoch und tat dies auch Kund. Nun hielt sie IHM eine Standpauke aber sie erntete nur nochmals ein Grinsen. Er mochte es ja von einer süssen Frau „gezüchtigt“ zu werden. Sie stand da die Fäuste in ihre… mächtigen…. Hüften gestemmt und musterte ihn wütend.

<i>"Und ob meine Kinder noch LEBEN ... geht dich nichts, aber auch ABSOLUT NICHTS an. Hörst du? GAR NICHTS!"</i>

Sein Schmunzeln erstarb. Er schwieg betreten. Irgendwas hatte er da angekratzt was er nicht hätte sollen. Nun beide von ihnen geizten ja nicht mit ziemlich derben Bemerkungen die manchmal richtig weh tun konnten. Diesmal hatte es jedoch Alma erwischt.

Er schwieg. Konzentrierte sich darauf seine Kleider anzuziehen. Stellte sich dabei ziemlich umständlich an. Seufzend starrte er auf das locker liegende Ende des einen Hosenbeins. Es fehlte der Inhalt. Sein Blick verdüsterte sich. Darak Luthrokar war einfach noch nie ein Optimist gewesen und jetzt war er zu alt um noch damit anzufangen. Er glaubte nicht an wachsende Beine. Vermutlich war es irgend so ein Geschwür das da wuchs, ausserdem… wenn er noch mal 3 Liter Blut verlieren würde… er starrte auf seinen Arm in welchem noch die Nadel steckte. Der Zugang war bereit, doc hkein Blut in der Nähe.

Er wand sich noch immer fluchend im Karren herum kam kaum daraus raus und dann stapfte auch noch dieser pfeifende Elfe an ihm vorbei. Er starrte ihn an. Dann zur Taverne. Es würde sein erster öffentlicher Auftritt als… Foltermeister Krüppel sein… und dies in Eldar. Bei diesen… hochnäsigen… meist gut aussehenden… Foltermeisterhassenden… ELFEN... die auch mit 150 noch knusprig waren. Er verschränkte die Arme. Blickte sie trotzig an als sie ihm die Krücke entgegenhielt. Hinter seinem Trotz verbarg sich aber eigentlich nur die Angst vor der Demütigung die ihm in der Taverne droht. „Kann er nicht einfach raus kommen?“ Murkste er.

„Ich will ein grosses Bier.“ Fügte er auch gleich seine Bestellung hinzu und Hockte sich im Karren auf. Strich über seinen Stummel. Rieb daran. „Es juckt.“ Bemerkte er unsicher.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Sonntag 4. November 2007, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Montag 5. November 2007, 20:23

Alma wartete, bis Darak sich angezogen hatte. Als er jedoch seufzend auf das unausgefüllte Hosenbein schaute, griff sich ein. Mit zwei Schritten war sie an ihm heran und hatte das Hosenbein gepackt. Ihre Wursthände fummelten daran herum und schließlich war es bis kurz vorm Stummel zugeknotet. "Das sieht besser aus, außerdem schleift es dann nicht so dumm beim Laufen hinterher."

<i>"Kann er nicht einfach raus kommen?"</i>
"Du willst hier in der KÄLTE rumhocken?! Besser nicht, das tut dir in deinem derzeitigen Zustand nicht gut. Noch eine Erkältung bekommen, dann kommst du nie wieder aus dem Heilerhaus. Also, auf ins Warme." Alma reichte ihm eine wulstige Hand und zog Darak aus dem Karren. Sofort drückte sie ihm die Krücke in die Hand, bot ihm zugleich aber auch ihren Arm als Stütze an.

"Auf das Bier musst du verzichten. Ich ... BEUGE vielleicht ein paar Regeln – Bettruhe außer Acht zu lassen, ist noch annehmbar – aber du hast gehört, was Jayna verordnet hat: du darfst noch nichtmal Wasser trinken. Später wieder. Halt einfach ein bisschen aus. Sei ein MANN!"

<i>"Es juckt."</i>

Darak klang unsicher. Seine Hand fuhr schon wieder zum Ende des Stumpfes, rieb darüber und kratzte leicht. Alma beäugte den Stummel schweigend. Sie machte ein ernstes Gesicht. "Ja", entgegnete sie nur. <b>Ich muss mich beeilen, bevor das aufreißt. Hoffentlich will der Nichtgenannte mir keinen Roman erzählen, sondern zahlt mich nur aus und sagt Darak Lebewohl.</b>

Alma setzte einen Fuß vor den anderen. So zog sie Darak langsam neben sich her, der konnte sich zusätzlich auf der Krücke abstützen. Der kurze Weg rauf zur Tavernentür ... war der längste, den Darak wohl je beschritten hatte. Er zog sie furchtbar in die Länge und kostete ihn sowohl Kraft als auch immer mehr Mut. Gleich würde er ein Gasthaus voller Elfen betreten, die sangen und tanzten. Ja, tanzten. Mit Beinen. Mit <i>gesunden</i> Beinen!
Ein Wirt oder eine Wirtin würde herum<i>laufen</i> und Essen verteilen. Bier ausschenken. Beides war ihm verwehrt, nicht aber die Schmach, als einbeiniger hilfebedürftiger Pflegefall dort aufzutauchen.

Und dann kamen sie doch noch an der Tür an. Für den Weg hatten sie mindestens eine Stunde gebraucht. Es war grauenvoll.
"Bereit?", fragte Alma, wartete jedoch weder auf ein Ja noch auf ein Nein, sondern drückte die Tür zur Schenke auf.
Gesang. Und Getanze. Eine kleine Musikergruppe spielte auf und ein Elfenmädchen hüpfte um die Tische, schwang ein Tambourin. Überall hockten Elfen, wiegten ihre Köpfe zur Musik oder aßen von köstlichen Speisen, deren Duft in die Taverne lockte. Eine Elfenwirtin stand hinterm Tresen. Sie bereitet soeben eine Mahlzeit auf die liebevollste Art zu, die Darak je gesehen hatte. Mit aller Herzensgüte schnitt sie eine Karrotte in Blütenform zurecht und steckte sie auf einen Reisball, der bereits von Salatblättern und dampfenden Fleischstreifen garniert war.

In einer Ecke hockte der Nichtgenannte. Er aß nicht. Er trank nicht. Er hockte einfach nur am Tisch, die Maske schimmerte im Kerzenlicht. Seine Hände waren auf der Platte gefaltet. Er meditierte.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 6. November 2007, 12:38

Alma kam auf ihn zugewalzt, packte das leere Hosenbein und band einen Knoten dicht an seinen Stummel. Nun konnte er nicht mehr sehen wie die Haut darunter Spannte. Die Geschehnisse blieben Verborgen. Ob er merken würde wenn es riss? <b>Wenn dir drei Liter Blut ins Hosenbein spritzt wirst du bestimmt merken, dass dies keine verdammte PISSE ist!</b> Dachte er bei sich und schauderte. Doch erst musste er in diese verdammte Spalunke reinkommen! Noch immer bemühte er sich mühsam aus dem Karren zu heben, Alma löste das Problem mit einem kräftigen Ruck. Er flog beinahe auf seinen Fuss, er keuchte auf und spürte wie sein schlechtes Bein drohte einzuknicken. Die Dicke stützte ihn und drückte ihm eine Krücke in die Hand.

Gut.

Stehen ging irgendwie. „W-warte.“ Keuchte er, denn nur schon Stillstehen bedeutete für ihn eine unglaubliche Anstrengung. Doch Alma hatte anderes im Sinn, sie lief langsam los. Er humpelte hinterher. Es schmerzte in seinem Bein. Ausserdem erschöpfte es ihn fürchterlich. Sein Mut sank je mehr sie sich der Türe näherten. Er hörte bereits die fröhliche Musik. „Pah.. fröhlich… diese faulen Elfen sind da drin sicherlich am Fressen und Saufen, am Tanzen und sie umgarnen sicherlich die schönsten Frauen des Dorfes um sie in ihr verfluchtes BAUMBETT zu kriegen!“

Darak war da sicherlich keine Konkurrenz mehr. Der Trainierte und kräftige Kerl konnte vielleicht bis und bestimmt auch mit seinem Unterleib überzeugen, doch alles was darunter war, das erwies sich höchstens als mitleidserregend. Ausserdem sah er inzwischen ziemlich ausgemergelt und kränklich aus, wie ein Kerl der eigentlichen Bettruhe benötigte.


<i>"Du willst hier in der KÄLTE rumhocken?!</i> „JA!“ Knurrte er, es blieb ihm aber nichts weiteres übrig als ihr zu folgen. Alleine würde er einfach hier vor der Taverne liegen- das wäre noch peinlicher. <i>Besser nicht, das tut dir in deinem derzeitigen Zustand nicht gut. Noch eine Erkältung bekommen, dann kommst du nie wieder aus dem Heilerhaus. Also, auf ins Warme."</i>

Er dachte ernsthaft darüber nach… dann zumindest könnte er immer bei Jayna bleiben, würde nicht eingekerkert werden und bekäme immer gutes Essen vorgesetzt. Ausserdem würde ihn niemand aufgrund seiner Behinderung auslachen. Wirklich keine schlechte Aussicht. Die Welt da draussen bot ohnehin keinen Platz mehr für einen Mörderkrüppel wie ihm. Warum sich nicht in diesem Heilerhäuschen verschanzen?!

„Hört sich doch gar nicht schlecht an! Ich könnte mich die ganze Zeit von diesen warmbusigen Heilerinnen pflegen lassen! Sie würden mich füttern und waschen, mir das Essen kochen! Das wäre für mich ein Leben wie ein König!“ Brummte er. <b>Nicht eins in dieser Schmach in welche sie mich jetzt reindrängt!</b>

„Verdammt“ Fluchte er verzweifelt und war kurz davor die Krücke einfach wegzuschmeissen. Er konnte sich nicht vorstellen sich für den Rest seines Lebens SO fortzubewegen. „So ne verdammte…“ Grummelte er keuchend. Der Schweiss rann ihm über die Stirn. Die kalte Luft erschwerte seine Atmung. Er kippte leicht zu Alma hin, sie musste bemerken dass er an Kraft nachgab und sich mehr von ihr ziehen liess als selbst zu gehen. Er resignierte. Sein Mut und seine Stimmung sank auf einen erneuten Tiefpunkt. Es war noch viel zu viel für ihn solche Wege zu gehen und es beschämte ihn für einen Weg den man normalerweise in 30 Sekunden ging so elendig lange zu benötigen. Wenn er dies praktisch umdachte so musste er sich eingestehen dass er stunden zuvor loshumpeln müsste um rechtzeitig ein Klo erreichen zu können!

<i> "Bereit?"</i> Darak wara den Tränen nah und er ärgerte sich darüber. Er war zur kompletten Heulsuse geworden.

Ärgerlich. SEHR ärgerlich.

Er schüttelte den Kopf doch dies nützte nichts, Alma stiess die Türe auf und zog ihn Gnadenlos mit sich. Er hatte das Gefühl dass das leise widerhallen seiner Krücke jedem dieser Elfen – die ihn eigentlich kaum beachteten – auffallen würde. Viele eindrücke flogen auf ihn zu. Erstens war er noch nie in solch einer… „gesitteten“ Taverne gewesen, zweitens lockten Gerüche seine Nase die ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen liess und drittens schienen hier alle ziemlich fröhlich.

Sofort stach ihm das Tanzende Mädchen mit dem Tamburin ins Auge die ab und an mit den männlichen Elfen lustig tanzte oder sich an sie anschmiegte. Er starrte zu Boden. „Ich <i>will</i> hier raus Alma.“ Sagte er bitter.

Er ertrug diese Unbeschwertheit diese Fröhlichkeit nicht. Ausserdem liess der Anblick dieses freudigen tanzenden, wunderhübsche Mädchens sein Herz schwer werden. Den insgeheim fühlte er sich schrecklich einsam. Zudem befürchtete er gleich in Tränen auszubrechen und dies wäre dann wohl wirklich der Gipfel aller Peinlichkeit! Zudem… hatte er keinen Schutz. Keinen Helm. Nichts.

„Bitte.“ Seine Stimme vibrierte bereits. „Lass mich hier raus!“ Früher hätte er sich wohl aktiv gegen ihren Schritt gesperrt, doch im Moment wirkte er einfach verzweifelt und resigniert, liess sich aber weiterziehen.

Er sah den Nichtgenannten nicht. Er sah nur Elfen mit zwei Beinen die Fröhlich waren.
Er fürchtete sich vor ihren Blicken.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Dienstag 6. November 2007, 18:43

Alma hatte nicht bemerkt, wie schwer es Darak fiel, diese von Elfen bevölkerte Taverne zu betreten. Und nicht etwa, weil ihn das Gehen an der Krücke so anstrengte, sondern weil es sich vielmehr um ein psychisches Problem handelte. Erst als er mit bitterer Stimme verkündete, wieder fort zu wollen, reagierte die Dicke. "Jetzt sind wir schon hier. Na komm, sei kein Frosch."
Aber Darak war kein Frosch. Im Grunde fühlte er sich wohl nicht einmal als ganzer Mann, so gegen Alma gelehnt und mit dem Rest auf der Krücke hängend, während die tanzende Elfe mit dem Tamburin sich ihm näherte.
Sie lächelte ihm zu, tänzelte um Darak herum und streifte mit einer Hand seinen Arm, ehe sie ihre Tänzelei bei weiterer Kundschaft fortsetzte.

<i>Bitte. Lass mich hier raus!"</i> Almas blick flog zu Darak. "War keine gute Idee, was? Aber wir wollten doch mit dem Nichtgenannten..."
"Alma, was fällt Euch ein, ihn hierher mitzunehmen? Er braucht Bettruhe!" Der Nichtgenannte. Mit eiligen, aber geschmeidigen Schritten war er bei Darak und der Heilerin. Seine Kupfermaske verriet keine Gefühlsregung, doch aus seiner Stimme sprach Tadel. "Nur wir beide waren verabredet und Ihr kommt zudem reichlich spät."
Alma baute sich vor dem Nichtgenannten auf. Jetzt, da sie kurz davor stand, sich von ihm auszahlen zu lassen, hatte sie ihm nicht länger Folge zu leisten. Außerdem ... "Wir haben einiges zu besprechen, vor allem Ihr und Darak. Wichtige Dinge. Valrock'sche Dinge, schätze ich."

Der Nichtgenannte zuckte zusammen. Verstohlen schaute er sich nach allen Seiten um. "Nicht so laut. Ach, da ihr beide nun schonmal hier seid." Er kehrte an seinen Tisch zurück. Alma zog Darak mit sich. Sie schaute auf sein Hosenbein. "Juckt es noch?", fragte sie, scheinbar beiläufig, in Wirklichkeit aber mehr als interessiert. Sie machte sich Gedanken, fragte sich, ob der Nichtgenannte vielleicht doch recht hatte. Vielleicht sollte sie Darak schnappen und sofort ins Heilerhaus zurückbringen. Dass der Stummel gerade jetzt wachsen wollte, gefiel ihr überhaupt nicht.

Und ja, er juckte. Sogar ziemlich stark. Doch würde Darak es im Augenblick überhaupt stören? Er war abgelenkt. Die vielen elfischen Gäste. Durch den wenn auch recht leisen Ausbruch des Nichtgenannten hatten einige ihre Aufmerksamkeit auf die drei gerichtet. Jetzt tuschelten sie, jedes Mal, wenn Darak an Almas Seite einen Tisch passierte. Nur die Musik konnte das Gemurmel übertönen und es schließlich in einen Sprachbrei verwandeln, aus dem sich nichts mehr heraushören ließ.

Alma und Darak erreichten den Tisch. Der Nichtgenannte ließ sich auf einen Stuhl nieder. Alma schob ihren Patienten vorsichtig auf die Bank. Sie selbst senkte ihren prallen Hintern auf einen der kleinen Elfenstühle. Das Holz knarrte.
Alma schaute den Nichtgenannten an, dann Darak. "So. Ich hab euch zusammengebracht, ihr sprecht euch aus. Darak soll diesen Bastard von Valrock töten? Also müssen wir den ganzen Weg wieder zurück? War das Euer Ziel, Maskenmann? Vielleicht sagt Ihr endlich Euren Namen. Diese ganze Geheimnistuerei ist ja jetzt wohl nicht länger nötig."

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. November 2007, 19:51

Ihm gefiel die Taverne überhaupt nicht. Die feinen Gerüche die darin herrschten machten ihn Hungrig und die Fröhlichkeit der Elfen beinahe krank. Er durfte nichts essen, nichts trinken und musste in diesem Minenfeld von potenziellen Bemerkungen ausharren, konnte nicht fliehen – hatte nicht einmal Schutz durch seinen Helm. Er war Nackt – als Einbeiniger der Meute ausgesetzt, so zumindest fühlte sich der Foltermeister. Blieb nur zu hoffen, dass ihn niemand kannte – ausser der Nichtgenannte. Blieb zu hoffen, dass niemand ihn angaffte. Oh er sah es jetzt schon wie sie ihn mustern und begaffen würden. Der Bullige Kerl mit zittrigen Armen, blassem Gesicht und eine Tonne als Stütze. Mit Alma an seiner Seite konnte er sich gar nicht unauffällig bewegen – schliesslich nahm sie ordentlich Raum ein. Solange sie ihn wenigstens nicht fragte ob er auf Klo müsste, würde er es wohl oder übel überstehen. Was interessierten ihn schon diese dämlichen Elfen die gar nicht wussten, welch närrisches Glück sie hatten noch alle Glieder zu besitzen und nun hockten sie auf ihren faulen Hintern und versäumten es das Wunder des Stehen – und Gehens zu geniessen, welches sich ihnen in einer solchen beinahe schon sündhaften Selbstverständlichkeit bot. Er starrte vor sich her und blickte sich zur Tür um. Da kam das Mädchen mit dem Tamburin auf ihn zugeschlängelt. Wie sie sich bewegen konnte war einfach sündig! Er hätte sich gewünscht wenigstens Laufen zu können und bei ihr war ihr Tanz und ihr Körper… wohl das grösste Kapital. Er starrte sie verdattert an als sie ihn am Arm streifte. <b>Pha ich brauch dein Mitleid nicht dämliche Schlampe!</b> Dachte er betrübt und blickte ihr verärgert, wenn auch leicht verunsichert nach. Schmollte vor sich her. Unter anderen Umständen hätte sie sich ihm wohl niemals genähert!

<i> "War keine gute Idee, was? Aber wir wollten doch mit dem Nichtgenannten..." </i> <b>Nein es war eine verdammt verfluchte Idee!</b> Er seufzte. „Ist auch egal.“ Brummte er keuchend. Sein Arm welcher sich an die Krücke klammerte zitterte bereits vor Anstrengung. So viel Muskeln er auch besass, er kam nicht gegen die Erschöpfung seines gebeutelten Körpers an. Er keuchte. Ausserdem war es laut. Viel zu viele Eindrücke flogen auf ihn zu. Lachende Elfenmänner – lachten sie über ihn? Die scheuen blicke der Wirtin – hatte sie sich an ihm erschreckt? Die feurigen Augen der Tänzerin – bemitleidete sie ihn? Dann des Nichtgenannten Blick – verstiess er ihn?

Dieser beachtete Darak jedoch nicht im geringsten sondern donnerte gleich auf Alma los. Wusste der Kerl denn nicht welch Vulkan er hier reizte?

<i>"Alma, was fällt Euch ein, ihn hierher mitzunehmen? Er braucht Bettruhe!"</i> Darak schnaubte. Wieder sprachen sie so als wäre er gar nicht vorhande. ER braucht Bettruhe. Ihn hätte man nicht herbringen sollen, IHN muss man mehr füttern, ER pinkelt an Büsche und fällt dabei um. Er fühlte sich in den Stand eines verfluchten Säuglings zurückversetzt.

Valrocks Bruder bat sie zu Tisch. Der Grund warum Alma so spät gekommen war lag wohl einzig und allein an der Tatsache, dass er dabei war, schliesslich konnte auch sie nicht damit rechnen, dass er so lange haben würde die Schenke überhaupt zu betreten! Sie zog ihn mit sich. Mühsam gelange es ihm sich zu setzen. Es tat ihm gut sein Bein zu entlasten. Er hörte Almas Frage gar nicht erst denn schon bemerkte er wie die Gäste um ihn herum begannen zu Tuscheln. Darak schäumte vor Wut. Er starrte betrübt vor sich her. Hörte gar nicht richtig zu. Kratzte sich abwesend über das zugeknöpfte Hosenbein. „Nicht mal ein EINFACHES verdammtes Bier kriegt man hier!“ Knurrt.“ Er lauschte. Versuchte zu hören WAS die Bastarde tuschelten. Er würde jedem einzelnen von ihnen den HINTERN versohlen! Auch EINBEINIG!

Er knurrte vor sich her. Und Valrock würde er auch töten. Oh ja, den besonders. Er starrte den Nichtgenannten an. Auf ihn war er auch sauer und es passte ihm wirklich prächtig in den Kram ihn dies nun auch spüren zu lassen, wenn er nicht einmal ein Bier kriegte!

„DUUUU!“ Knurrte er sogleich los. „GLAUBST du ernsthaft du könntest einfach so abhauen?! Du feiger Hund! Hast wohl damit gerechnet, dass Alma mich nicht aus dem Bett kriegt häh? Du schändlicher Wurm! WAS bist du für ein Meister des Schmerzes wenn du es nicht einmal erträgst zu warten, bis du deine Rache durch mich sühnen lassen kannst, du erbärmlicher Marder! Warum lässt du mich einfach sitzen häh?! Du falscher Meister! Doch am schlimmsten….“ Er starrte den Nichtgenannten zu tiefst verletzt an. „Ist es nicht DAS, was du nicht erträgst.“ Er zeigte auf seinen Stummel. „Sondern einzig die Tatsache dass DU deinen verdammten Mord nicht kriegst! Du elendiger Egoist du!“

Wenn er ein Bier gehabt hätte, er hätte es ihm wohl nach seinen Fluchtiraden nachgeschüttet.

„Du unterschätzt mich! Hältst mich für ein schwaches Würmchen NUR WEGEN DIESEM SCHEISS BEIN!“ Brüllte er schliesslich.

„ICH kann Valrock auch EINBEINIG töten, während DU nicht mal in seine NÄHE kommst vor lauter Angst! ALSO BEHANDLE MICH NICHT WIE EIN KIND!“

Spätestens jetzt, hatte er definitiv Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Er starrte in die Meute.

„WAS?! WAS GAFFT IHR SO HÄH?! KÜMMERT EUCH UM EURE EIGENEN PROBLEME, MACHT WAS IHR IMMER TUT LIEBT EURE WEIBER UND BETRINKT EUCH! ABER GAFFT NICHT SO DÄMLICH!“

Darak zitterte am ganzen Leib. Es war definitiv zu viel für ihn. Er fühlte sich so unendlich klein und versuchte dies mit seinem bedrohlichen Mundwerk zu überspielen. In Wirklichkeit war er nur ein grossmäuliger Krüppel. Mehr nicht.

„Nur weil du Bastard einfach abgehauen bist! Mussten wir dir nach!““ Keuchte er bitter und spürte die Schmach die ihn umgab. Spürte die Blicke in seinem Nacken – dort wo das Zeichen seiner Verbannung sass.

Wenn er jetzt auch noch anfangen würde zu HEULEN. Wäre seine Würde vermutlich gänzlich ruiniert. Er hockte nur da und hielt sich seinen Schädel.

Es war zuviel gewesen.

Wer konnte auch schon ahnen was in ihm vorsich ging. Welche seelischen Qualen an ihm nagten.
Er schaute sich bitter und verzweifelt nach dem Mädchen mit dem Tamburin aus.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. November 2007, 22:36

Warum waren Tavernen nur immer so voll? Warum mussten so viele Bewohner viel zu viel ihrer Freizeit bei Speis, Trank, Gesellschaft, Gesang und Tanz verbringen? Warum gab es diesen Brauch auch bei den Elfen?
Überall hockten sie, aßen, tranken und unterhielten sich. Sicher tuschelten sie über ihn. Darak hatte es im Gespür. Ja, Krüppel waren immer ein gutes Thema. Sie sorgten für Gesprächsstoff. Einige unterhielten sich mit Abscheu über solch niedere Lebende. Man sollte ihnen wohl einen Gnadenakt erteilen.
Andere wiederum schenkten so viel Mitleid, dass man daran ersticken konnte. Die Elfe mit dem Tamburin gehörte wohl zur letzteren Sorte. Wäre Darak gesund gewesen, hätte sie ihn für einen abscheulichen Bastard gehalten. Vielleicht einen, der ihr nachstieg ... gefährliche Kundschaft nannte man solche Dreckskerle. So aber war er nur der bedauernswerte Krüppel an der Krücke, der sich von einem Pottwal von Frau helfen lassen musste.

Die Bitterkeit lag auf Daraks Zunge und schmeckte abscheulich. Gern hätte er ein Bier gehabt. Vielleicht hätte er sie nicht für immer ertränken können, aber für ein paar Stunden runterspülen – bis der Kater nachließ.
So aber ... Jayna war eine hübsche und sehr attraktive Frau. Sie besaß diesen strengen Hang, dieses Dominante, was Darak durchaus gefiel. Und sie war Heilerin, eine Tatsache, an der Darak immer mehr gefallen fand. Heilerhände waren sanft – nun gut, Almas nicht, sie zählte zu den <i>besonderen Ausnahmen</i> – sich von Heilerhänden pflegen zu lassen und das den ganzen Tag kam wohl einem göttlichen Leben gleich.
Warum nur hatte sie ihm verboten, zu trinken?! Zu essen?! Wie lange galt dieses dämliche Verbot, warum sollte er sich daran halten? Warum hörte er auf eine Frau?!

Das bunte Treiben, die Verbote, der anstrengende Weg hierher ... dies alles zehrte an Darak Geduld, an seiner Stärke. Seine Nerven lagen blank. Und dann juckte auch noch sein Beinstumpf, bescherte ihm weitere Sorgen.
Er musste seinem Frust Luft machen. Wie konnte er dies besser als an dem Mann, der ihn einfach in seinem Bett hatte liegen lassen; der sich übereifrig und schnell verabschiedet hatte. Und warum? Weil er ihn für zu weich hielt! Darak war kein Schwächling! Er war Foltermeister! Er war stärker als Valrock! Er würde ihn töten!

Lauthals machte er seinem Frust, seiner Bitterkeit Platz. Er ließ alles heraus, brüllte es in die Welt ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was er da rief.
Dann war es still. Totenstill. Alle Gäste, die Wirtin, die Musiker, die hübsche Elfentänzerin, Alma und der Nichtgenannte – sie alle starrten Darak an. Ein Umstand, den er sich wohl nicht gewünscht hatte, denn jetzt gaffte man ihn wirklich an.

Alma öffnete den Mund. Schloss ihn. Öffnete ihn wieder. Sie sah aus wie ein Breitmaulfrosch, nur nicht so grün. Dafür hing ihr das Haar fettig auf die Backen und ihre kleinen Schweinsäuglein blickten ihn ungläubig an.
Doch auch der Nichtgenannte schien überrascht. Oder nicht? Er saß reglos da, lockere Haltung. Seine Maske verriet wieder einmal nichts über ihn. Er sagte ebenfalls nichts. Aber Darak hätte es wohl ohnehin jetzt überhört. Erstmal musste er die Blicke der Gäste loswerden.

Indem er noch mehr und noch lauter herumbrüllte, schaffte er es, dass sie sich wieder anderen Dingen zuwandten. Allerdings tuschelte man nun wirklich über ihn.
"... hat sie ja nicht mehr alle."
"... typisch, Mensch, ... glauben, über allem erhaben zu sein ..."
"... brüllt hier herum wie ein Wildschwein ..."
Schließlich aber waren Alma, Darak und Valrocks Bruder wieder unter sich – irgendwie. Doch selbst wenn Darak nun hätte trinken dürfen, die Wirtin ließ sich nicht an ihrem Tisch blicken. Sie mied es sogar, in Daraks Richtung zu schauen. Insgeheim hoffte sie, diese Gäste würden ihre Taverne bald wieder verlassen. Eldar besaß keine Stadtwache und sie keinen Rausschmeißer. Erstmals dachte die Wirtin über eine solche Anschaffung nach.

"Es liegt nicht an deinem Bein", begann der Nichtgenannte schließlich zu sprechen. "Nicht allein daran. Und ich bin nicht egoistisch. Es schmerzt mich, dass du so von mir denkst. Einen Schmerz, den ich nicht als angenehm oder höhere Bewusstseinsebene empfinden kann." Er seufzte. Es war deutlich hörbar. "Du wolltest mir nich helfen, von Anfang an nicht. Ich hätte dich da nicht mit hineinziehen sollen. Ich ... kann auf meinen Rachewunsch warten ... lange genug, dass ich entschieden habe, dir Zeit zu geben. Erstarke, ich suche mir einen anderen Schüler. Dein Wohl ist mir wichtiger, als dass du für mich tötest – Schlächter von Andunie." Den kein bisschen ehrenhaften Titel fügte er wispernd an, aber in Daraks Ohren musste er wohl widerhallen wie lysanthorische Glaubensglocken in einem Tempel.

Und dann setzte Alma ein. Endlich hatte es in ihrem Kopf wieder Klick gemacht – oder Klonk, bei ihrem Gewicht. Endlich schien sie wieder zu wissen, dass man einen Mund auch zum sprechen benutzen konnte. So starrte sie nun den Nichtgenannten an und sagte: "DER hier ist der robusteste Kerl, den Valrock je unter seine Drecksfinger bekommen hat. Der hat soviel erlebt, dass er mindestens schon mehrmals hätte TOT sein müssen. Und DEM willst du ein wachsendes Bein NICHT zumuten? Darak ist ZÄH. Eins sag ich dir, Maskenmann, wenn du glaubst, du findest da draußen jemanden, der Daraks Aufgabe übernehmen kann ... dann viel Spaß beim Suchen. Nimm ihn. Wart ab, bis er wieder laufen kann. Dann mach einfach weiter mit deinem Programm. Und jetzt ..." Sie streckte ihre fette Pranke nach vorn. "Zahl mich aus, aber dalli!"

Der Nichtgenannte drehte den Kopf. Die Augen der Maske schauten auf Almas Fettklaue, welche bereits begierig zuckte. Valrocks Bruder griff an seinen Gürtel. Ein Beutel Gold wechselte den Besitzer – kurz. Alma schnappte den Beutel, öffnete ihn, schaute rein. Sie nahm eine Handvoll Münzen heraus, schloss ihn wieder und schob ihn zum Nichtgenannten zurück. Dieser beobachtete sie, schwieg einen Moment.
"Was soll das?", fragte er schließlich.
"Das ist deine Bezahlung. Ich bezahl dich. Damit du Darak weiterhin als Schüler aufnimmst. Damit er deine Aufgabe erfüllen kann. <i>Weil</i> er es kann und NUR er. Mach keinen Fehler, er hasst deinen Bruder mindestens genauso wie du."

Alma schaute Darak an. In ihren Augen funkelte das, was Darak schon auf dem Karren und im Krankenzimmer erlebt hatte. Dann lächelte sie, grinste. "Ich glaub an dich, du alter Halunke."

Die Naht juckte – und riss.

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 7. November 2007, 23:47

Er schnaubte als es plötzlich still um ihn wurde. Keinen Mucks. Nur sein zittriges Atmen war zu hören. Er wurde Leichenblass als er die Blicke auf sich spürte. Ungeteilte Aufmerksamkeit auf sein verkrüppeltes Wesen. Da setzte er zu einer neuen Schimpftirade an und lenkte so wieder von sich ab. Was sich erst als unglaubliches unerhörtes Ereignis in das Bewusstsein der Leute gebrannt hatte, schien nun Stoff für Gespräche zu sein. Natürlich, es war immer gut wenn man sich über jemanden anderes Auslassen konnte. So verstand man sich untereinander immer und war sich stets einig, ja gab sich gar mühe sich gegenseitig mit der Empörung zu überbieten – und so warf man die eigenen Schatten weit zurück.

Er starrte Alma an. Die das erste Mal seid er sie kannte, sprachlos schien. Tja DARAK konnte auch sagen was er dachte und dies auch brüllen wenn es sein musste, da war sie nicht die Einzige! Doch sein Brüllen war nicht aus überschäumenden - oder bei ihrem Körperinhalt wohl überwabbelnden Selbstbewusstsein geboren, sondern aus purer Verzweiflung. Natürlich Daraks Mundwerk war schon immer laut und kehlig gewesen, doch Alma und der Nichtgenannte kannten dieses vibrieren in seiner Stimme nur aus Momenten seiner grössten Sinneskrisen.

Er lauschte.

<i>"... hat sie ja nicht mehr alle."
"... typisch, Mensch, ... glauben, über allem erhaben zu sein ..."
"... brüllt hier herum wie ein Wildschwein ..." </i>

Keine einzige Äusserung über sein Bein! Immerhin ein kleiner Erfolg! Die menschliche Rasse schien ihnen ein grösserer Dorn im Auge zu sein als seine Behinderung. Obwohl… war ein behinderter Mensch nicht noch tiefer in der Gesellschaftsschicht angesiedelt? Warum quälte er sich überhaupt mit solchen Fragen?! Weil es vielleicht die Zukunft wiederspiegelte mit jenem Ansehen man ihm begegnen würde! „NEIN!“ Knurrte er ab seinen eigenen Gedankengängen trotzig vor sich her und starrte den Nichtgenannten an. Sein elendiges Bein juckte und er fühlte sich unwohl. Ihm war leicht übel und schwindelig doch dies war bei seiner Aufregung auch kein Wunder! Er ahnte ja nicht, dass es an der Überspannung seiner Haut lag und so sagte er auch nichts.

<i> "Es liegt nicht an deinem Bein",</i> „NEIN es liegt an meinem NICHT Bein!“ Knurrte Darak wütend.

<i>
"Nicht allein daran. Und ich bin nicht egoistisch. Es schmerzt mich, dass du so von mir denkst. Einen Schmerz, den ich nicht als angenehm oder höhere Bewusstseinsebene empfinden kann."</i> Darak schäumte bereits wieder sein Herz raste vor Zorn. „DIESER…“ Er zwang sich selbst zu einem ruhigeren Ton. „Dieser Schmerz soll auch nicht angenehm sein!“ Zischte er seinen einstigen Meister an.

<i> "Du wolltest mir nich helfen, von Anfang an nicht.</i> Natürlich wollte er diesem seltsamen Sektenheini zu Beginn nicht helfen! Er hatte ja gar nicht gewusst um was es ging! Der Nichtgenannte hatte ihm ja keine Chance gelassen dies frühzeitig in Erfahrung zu bringen, nein ER musste ihm erst die Maske vom Kopf reissen bis der Gewillt war sein Maul aufzusperren und endlich zu sagen was Sache war! Das er das gleiche Erbgut wie Valrock in sich trug! Vermutlich auch das Hirn was dem fehlte.

“Ich KONNTE dir auch nicht Helfen! DU hast ja dein verdammtes Maul nicht aufgekriegt sondern hast immer so mystischen Krimskrams erzählt bis ich dir die Maske runter gerissen hab! Namenloser Schmerzhuldiger!“

Er schwitzte. Sein Herz raste noch immer und seine Haut wurde Aschfahl. Spätestens jetzt hätte er ahnen sollen das was mit ihm nicht stimmte doch er regte sich zu sehr auf.

<i> Erstarke, ich suche mir einen anderen Schüler.</i> „Na dann geh! Verpiss dich!“ Knurrte er enttäuscht. „ICH durfte nicht aufgeben, ICH musste durchhalten für was?! Um weggeschmissen zu werden von dir?! Na vielen dank auch! Ich kacke auf deine verdammte „du bist mein Auserwählter“ gesabbeleien! HAH! DU hat mich von oben bis unten betrogen! Hättest du mich doch bei den Priestern gelassen, dann hätten wenigstens sie was davon gehabt und mich töten können NUN SIND WIR ALLE zu VERLIERERN geworden! Ich hab mein Bein verloren du deinen Schüler…“ Er starrte Alma an. „Na gut du hast vielleicht gewonnen und LYSANTHOR auch dieser Witzlose lacht sich bestimmt ins KNIE! IN BEIDE KNIE!“

<i> Dein Wohl ist mir wichtiger, als dass du für mich tötest – Schlächter von Andunie."</i> Darak starrte den Nichtgenannten an. Ihm verschlug es die Sprache – für einen Moment. Er schluckte leer. Ja das war er . Der Schlächter von Andunie. Nun der Einbeinige Schlächter. Dort hatte er sich seine Quälgeister geholt – Samantha. ER schluckte nochmals leer – HATTE JA KEIN BIER zum runterspülen.

Alma nutzte die entstandene Pause um sich nun ihrerseits ins Gespräch einzuschalten – und er bekam unverhofft rückendeckung obwohl er gedacht hatte, dass auch sie um sein „wohl“ und seine „gesundheit“ bedacht, darauf verzichten würde Valrock den Gar auszumachen.

Schweigend starrte er auf Almas wulstige Hand. Ja DAS vergass sie bei allem Einsatz dennoch nicht. Bezahlung war für sie was essenzielles. Dennoch lächelte er ihr bei ihren Worten zu. Das erste Mal, dass sie ihn als Stark bezeichnete und ihm gewisse Fähigkeiten eingestand. Mehr konnte er von ihr nicht erwarten – schliesslich war dies doch… Alma… die dicke, strenge, nie freundlich blickende… Alma…

Da bekam er noch viel mehr von ihr.

Schweigend betrachtete er den Kuhhandel der sie um ihn führten. War er eigentlich ein Handelsgut?! Da es jetzt gerade so schön passte regte er sich darüber gleich auch noch auf. Seine Halsvenen stauten sich. Seine Naht drückte. Pochte. Er ignorierte es.

<i> "Das ist deine Bezahlung. Ich bezahl dich. Damit du Darak weiterhin als Schüler aufnimmst. Damit er deine Aufgabe erfüllen kann. Weil er es kann und NUR er. Mach keinen Fehler, er hasst deinen Bruder mindestens genauso wie du."</i>

Schweigend und verblüfft zugleich starrte er Alma an.

Die Naht riss. Blut spritzte unbemerkt aus seinem Bein und sog sich im Stoff voll. Da der Stummel unter dem Tisch verborgen war, war vorerst nichts zu sehen und das Darak sich gerade seltsam benahm schien zur ungewohnten Situation zu passen.

<i> "Ich glaub an dich, du alter Halunke."</i>

Er glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. Ihm wurde ganz schwindelig bei ihren Worten – dabei lag es am Blut dass sich bereits in seinem zugeknöpften Hosenbein gesammelt hatte, der Stoff wirkte wie einen Kessel – langsam aber war genug geflossen damit es durchdrücken konnte. Eine klebrige Lache begann sich rinnend zu bilden Ja es tröpfelte nicht aus seinem Hosenbein – nein es rann, so viel fasste der Stoff schon. Er blutete still aus und noch schien es keiner zu merken – nicht mal er selbst – er missinterpretierte es völlig. Die eindeutigen Warnsignale.

Tatsächlich hatte es die dicke Tonne geschafft – ihn zu rühren. Er lächelte sie an. War bereits leichenblass und schläfrig. „Dan…-„ Es ging unglaublich schnell die Arterie pumpte ununterbrochen das Blut aus seinem Leib- schlug beinahe dem Tod hallend entgegen, damit er ja kommen würde. Kräftig pulsierend, höchst gefährlich. Die Lache wurde immer grösser. Darak verdrehte kurz die Augen, kippte seitlich um lehnte so an Alma an. „nk…“ Machte er schläfrig. „E.“ Hauchte er noch. Alles drehte sich um ihn. Er sah nur noch die Gesichter dutzender Elfen auf ihn niederstarren.

Er jedoch suchte den Blickkontakt mit Alma. Er verstand nicht recht, was los war.

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Erzähler
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. November 2007, 19:27

Alma erwiderte Daraks Blick, sah die Überraschung darin, die sich dann sogleich in Dankbarkeit änderte. Dennoch mochte sie seinen Gesichtsausdruck nicht. Nicht, weil sie sie sich nicht daran erfreut hätte, ihm eine Freude zu machen – ihn mit ihren ernst gemeinten Worten Halt zu geben und etwas aufzumuntern. Nein, er war furchtbar blass um die Nase. Außerdem schwitzte er. Es gefiel ihr gar nicht.

<b>Wir dürfen nicht mehr so viel Zeit hier verbringen. Ich muss ihn zurück ins Heilerhaus verfrachten, ehe ...</b> Was nun geschah, spielte sich in Bruchteilen von Sekunden ab und dennoch geschah so furchtbar viel, dass es die Notwendigkeit einer Erwähnung vorsieht.

Das Blut aus seiner aufgerissenen Naht staute sich am Hosenbein. Der Stoff konnte den Saft nicht länger halten, so rann das klebrig rote Zeug einfach durch den Stiff durch, tropfte zu Boden und begann sich in Windeseile unter dem Tisch auszubreiten.
Gleichzeitig rang sich Darak erschöpft ein Danke ab, kippte gegen Alma und verdrehte die Augen.
Die Wirtin, welche nahe ihrem Tisch mit einem Tablett vorbei ging, sah die Blutlache und schrie. Das wiederum erschreckte die Elfentänzerin, so dass ihr Tamburin sich selbstständig machte und durch den Raum flog. Es landete im Suppenteller eines Elfen.
Den Nichtgenannten riss es vom Stuhl, kaum dass die Wirtin in Ohnmacht viel. Mit einer einzigen Bewegung war er bei ihr und fing sie auf. Über alldem schaute Darak mit letzter Kraft zu Alma auf, die wiederum lauthals brüllte: "VERDAMMTE SCHEISSE, NICHT JETZT!"

Die Zeit rann weiter. Die Sekundenbruchteile fügten sich zusammen und mit Almas ausgestoßener Wut schien das Leben in die <i>singende Taverne</i> zurück zu kehren. Es strömte ein, wohingegen es zugleich aus Daraks Bein heraus strömte. Nein, es floss in Strömen. Alma musste sich beeilen.
Er hat vor kurzem erst knappe 3 Liter Blut binnen weniger Minuten verloren. Das ganze wiederholt zu erleben war nicht gerade hilfreich. Im Gegenteil. Sein Körper hatte sich kaum erholen können. Wie gut, dass Alma an alles gedacht hatte. Sie griff zu ihrer Tasche.

"MASKENMANN, HILF MIR!", brummte sie und wischte mit ihrem nur aus Fett bestehendem Arm über den Tisch. Es fegte Teller, Krüge und die Tischdecke zu Boden, aber Alma war es egal. Gemeinsam mit Valrocks Bruder hievte sie Darak auf den Tisch, schaute ihn dabei ununterbrochen an. "Ich war dumm, hörst du. Es war MEIN Fehler. Du wirst nicht dafür BEZAHLEN müssen!" Eilig öffnete sie ihre Tasche und holte ein Glas hervor. Darin schwammen mehrere seltsame Lappen in einer grünlichen Brühe. Wie gut, dass Alma immer ein oder zwei Nierengläser mit sich führte, sonst hätte ihr die Konservierflüssigkeit für die Hautlappen gefehlt. Nichts Anderes waren nämlich die Lappen in dem Glas. Jetzt aber musste erst einmal die Hose weg.
Alma zückte ihr Skalpell, setzte es an und schnitt. Den Rest des Hosenbeins rupfte sie einfach ab. Bei massiger Kraft wie der der Tonne funktionierte das schnell. Sogleich schoss ein Schwall Blut ihr entgegen, floss quer über den Tisch und Almas Kleid, ergoss sich zu Boden und verteilte sich.

Ein Elf wandte sich würgend ab. Die Elfentänzerin schrie, schaute besorgt zu Darak, der da blutend auf dem Tisch lag. Die Wirtin reagierte als einzige der Elfenrasse schnell und bedacht. Sie eilte in die Küche, füllte eine Schüssel mit Wasser und brachte diese Alma. "Danke", brummte die Dicke, war schon dabei, die Hautlappen aufzunähen. Dann aber drückte sie dem Nichtgenannten die Nadel in die Hand. "Mach hier weiter, aber ORDENTLICH! Ich muss Darak mehr Blut verschaffen." Wieder griff sie in ihre Tasche und kramte hervor, was sie im Heilerhaus noch heimlich hatte mitgehen lassen: einen in einem kühlen Wasserglas gepackten Blutbeutel. Darin befanden sich vier Liter Ziegenblut. Nur vier Liter. Mehr durfte Darak nicht verlieren. Wie gut, dass die Nadel noch in seinem Arm steckte. Alma setzte einen Schlauch an und verband den mit dem Blutbeutel, welchen sie hochhielt. "Ich brauch was zum Aufhängen des Tropfes!", plärrte sie quer durch die Taverne. Sofort war die Elfenwirtin zur Stelle. Der Blutbeutel wurde an einer Leiter aufgehängt und diese gegen die Bank gelehnt. Das würde voerst ausreichen.

Inzwischen hatten sich die Elfen teilweise um den Tisch versammelt, teilweise aber auch abgewandt. Die meisten hielten angemessenen Abstand, nur die Tänzerin – jetzt ohne Tamburin – näherte sich. Sie setzte sich ungefragt auf einen Stuhl an den Tisch. Ihre grasgrünen Augen suchten Daraks Blick. Dann sang sie für ihn. Ihre liebliche Stimme sollte ihm Angst und Schmerz nehmen. Die Musiker zögerten noch, spielten dann aber auf. Eine Melodie säuselte durch die Taverne, das Elfenmädchen sang. Doch von Fröhlichkeit keine Spur. Tatsächlich lief es noch immer sehr hektisch ab. Der Nichtgenannte hatte Alma wieder Nadel und Faden übergeben und die dicke Frau klatschte nun einen Hautlappen nach dem anderen gegen Daraks Bein.

Wie es in den letzten Minuten gewachsen war! Wo vorher nicht mehr als ein Stummel des Oberschenkels übrig geblieben war, so reichte der Knochen nun schon bis zum Knie. Ja, gar eine Kniescheibe hatte sich gebildet. Die Veränderung war eindeutig sichtbar.
"Die verflixte Florencia. Hätte sie sich keinen EINFACHEREREN, weniger BLUTIGEN Weg einfallen lassen können? Am Ende hat Darak wieder zwei Beine, ist dafür aber BLUTLEER. Dämlich Götter!", murrte Alma vor sich hin, während sie die Naht aufs Neue schloss.


<i>[Daraks Lebensenergie sinkt auf 45%]</i>

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 9. November 2007, 10:30

Seine Muskeln die sich in der letzten Zeit so anstrengen mussten um diesen einbeinigen Körper überhaupt einigermassen aufrecht halten zu können gaben nach. Er kippte einfach, sackte zusammen. Sein Atem ging schwer. Seine Augen waren nach hinten verdreht, gaben keine Auskunft mehr darüber ob Darak überhaupt noch wach war. Nur seine leichten Bewegungen und sein schmerzverzerrtes Ächzen bewies, dass er noch lebte.

Ein schrei erklang. Darak zitterte. Seine Haut nahm bereits einen gräulichen Ton an. Die Lippen waren weiss. Schweiss rann ihm über die kaltnasse Stirn. Er fror.

Er spürte den druck in seinem Bein und wie es einfach aus ihm herausströmte. Pulsierend, spritzend, so verliess das hellrote Blut seinen Oberschenkel. Er zuckte zusammen als ein gewaltiges Scheppern ertönte – als Alma den Tisch frei räumte. Er fuchtelte schwach mit den Händen herum als man ihn unter den Achseln packte und wuchtig auf den Tisch hievte. „Arhhggg“ Keuchte er und verzog sein Gesicht. Sein Herz pumpte wild, ein Teufelskreis, denn je mehr es sich bemühte den Körper mit Blut zu füllen, dort wo es bereits überall mangelte – pumpte es den Besitzer dem Ende entgegen. Er spürte das harte Holz unter sich und das die Stimmung sich verändert hatte, es herrschte Hektik. Er wand sich leicht auf dem Tisch. Hielt seine zittrige Hand auf seine Brust worunter das Herz so heftig pochte.

Es floss, es strömte heraus. Liter für Liter. Gut eineinhalb Liter hatte schon sein Hosenbein gefasst gehabt – noch bevor jemand hatte reagieren können, diesmal schien sein Unheil einen kleinen und doch so bedeutenden zeitlichen Vorsprung zu haben. Die Minuten würden vergehen und die Frage ob sie überstanden werden oder nicht, blieb vorerst unbeantwortet.

<i> "Ich war dumm, hörst du. Es war MEIN Fehler. Du wirst nicht dafür BEZAHLEN müssen!"</i> Er hörte es, was sie sagte, wie sie fluchte und er spürte ihre grosse Sorge, die sie sich machte. Doch er hatte nicht mehr die Kraft angemessen zu reagieren. Seine Hand zuckte unruhig. Er hatte Angst. Todesangst und er spürte wie ihm die Lebensenergie tropfen für tropfen entwich.

Die Schenke glich mehr einem Schlachthof so viel Blut hatte war bereits hartnäckig ihm Holz eingesickert. Es stank fürchterlich. Nach Tot und Verderben. Blut hatte seinen eigenen süsslich sauren Geruch. Wie viele Blutige Laken hätte es wohl diesmal gegeben? Vermutlich mehr… mehr als jene die drei Liter fassen mussten. Waren es jedoch die lebensbedrohlichen vier? Oder tödliche fünf?

Sie schnitt ihm das Hosenbein auf. Darak keuchte auf und erzitterte als sich das Blut schwallartig über den Tisch ergoss. Er legte seinen Kopf zurück. Röchelte angestrengt. Seine Haut fiel noch mehr ein und liess einem bereits erahnen, wie er wohl tot aussehen würde.

Er wollte nicht gehen. Nicht GEHEN. Ins Totenreich übertreten. Nein er konnte ja nicht gehen! „A…l“ Brachte er mühsam hervor. Schüttelte den Kopf. Leicht, schwach. „ni-..-t.--..g..-g-e.,.h..n… … … l-l..a..ss…n“ Bruchstücke von Worten, von einer Bitte ans Leben. Die Bitte seins zu bewahren.

Alma begann indes die neue Haut aufzunähen. Dafür musste sie ihm erst den Stummel mit einem Tuch abbinden, damit das Blut ihr nicht stetig entgegen schoss.

Wieviel war bereits vergossen? Würde das verbleibende noch ausreichen um die wichtigsten Organe seines Körpers zu versorgen? Zumindest sein eigener Körper schien daran zu zweifeln. Er versuchte das wenige kostbare Nass für die absolut Notwendigen Organe zu reservieren. Daher stellte er die Gefässe die zu Armen und Beinen führte eng. Seine Fingerspitzen wurden blau und kalt. Der Puls raste, gleichzeitig brach der Blutdruck langsam zusammen.

Darak war an einen Punkt gelangt wo der nahende Tod, stärker war als der Schmerz den er nun nicht mehr gänzlich empfand. Er hörte eine sanfte Stimme an seinem Ohr, wurde sichtlich ruhiger.

Der Tod tanzte in seinen eigenen Reigen. Von einer traurigen, schweren und doch unsäglich schönen Melodie geleitet näherte sich Darak ein wohliger Schauer. Wie ein dicker Mantel legte sich die Gefühllosigkeit über ihn. Hüllte ihn ein. Umgarnte diese Seele die bereits zwischen den Welten stand. Darak war schon oft des Todes nah gewesen und hatte ihn bisher stets als Angenehm empfunden, gleichzeitig jedoch fürchtete er sich in stiller Panik dafür, dass dies nur ein Trugbild Faldors war um ihn ins Jenseits zu locken wo er den Mörder und Folterer endlich in seine eigenen Reihen aufnehmen können würde – oh er würde ihn wohl Quälen und Strafen für die Frechheit die er gehabt hatte sich ihm in der Stillen Ebene entgegen zu stellen – ihm dem Herrscher der Verruchten und Verdammten. Der wahre Foltermeister.

Etwas nestelte an seinem Arm herum. Ein Schlauch wurde angeschlossen der sich sofort mit dem kostbaren Nass füllte, welches er so dringend benötigte. Hoffentlich würde es sich mit seinem Vertragen – dies war schliesslich nicht immer der Fall. Wurde falsches Blut erwischt so verklumpte es im Körper und der Tod war unvermeidlich gewiss.

Nichts geschah. Darak röchelte weiter. Da öffnete er gar seine Augen. Sah verschwommene Schemen. Elfen die auf ihn herabstarrten. Entsetzt über diesen Brüllaffen der nun sterbend auf dem Tisch lag. Dafür hatten sie sich doch noch vor wenigen Minuten über ihn ereifert. Tat er ihnen jetzt leid?

Darak suchte die Quelle der beruhigenden Stimme die ihn begleitete. Er wand seinen Kopf. Suchte. Fand die junge Sängerin. Ein hauch eines dankbaren Lächelns umspielte seine Lippen. Dann krampfte er. Seine Muskeln verspannten sich unkontrolliert. Der Stummel zuckte, er drückte seinen Rücken durch. Seine Hände verbogen sich. Sein Gesicht verzog sich schmerzhaft. Krämpfe taten höllisch weh. Ausserdem deuteten sie an, dass der Blutverlust bedrohlich hoch sein musste.

Der Krampfanfall dauerte mindestens eine halbe Minute. Ehe er abrupt aufhörte und sich die Muskeln wieder entspannten. Er röchelte weiter. Das Blut floss in ihn, jedoch dauerte es durch den kleinen Schlauch bedeutend länger, als wie es durch die offene Wunde hatte entfliehen können.

Dennoch schien es ihm etwas besser zu gehen. Zumal er wenigstens kein weiteres Blut mehr verlor. Wieder öffnete er seine Augen. Blickte die Sängerin an. Verdrehte sie aber immer wieder. Er hatte durst. Sein Hals war völlig ausgetrocknet. Ausserdem fror er.

Schliesslich tanzte der Tod gern im Kühlen. Doch Darak, wollte gewärmt werden. Seine kalte Hand sucht jene des Mädchens. Er klammerte sich daran fest. Liess nicht mehr los.

Klammerte sich an die Wärme – ans Leben.

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Erzähler
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Freitag 9. November 2007, 16:47

"HALT's MAUL!", knurrte Alma Darak an und drückte das Tuch noch fester gegen seine Wunde, die sie schon fast ganz zugenäht hatte. Sie wollte nicht, dass er sprach. Dies war eine mehr als nutzlose Verschwendung seiner Kräfte, welche er nun bitter nötig hatte. "Ich bin eine Alma, mach dir also keine Gedanken. Ich mach das schon", fügte sie etwas freundlicher an. Dann arbeitete sie weiter. Der Nichtgenannte half inzwischen der Wirtin beim Aufwischen des Blutes, ehe dieses sich gänzlich ins Holz saugte. Andere Elfen öffneten die Fenster. Kalte Luft strömte rein. Sofort rief Alma: "Lasst die Fenster zu! Darak darf nicht auch noch auskühlen! Erfroren sind schon viele, erstunken noch niemand."
Mit missmutigen Gesichtern schlossen die Elfen die Fenster wieder. Einige hielten sich daraufhin Tücher vor die Nasen. Wesen, die ihr Leben lang nur Natur und Fröhlichkeit um sich herum hatten, waren den Geruch einer Übermenge an Blut nicht gewohnt. Es stank nach Schlachtfeld.

Und inmitten dieses Blutbades lag Darak Luthrokar auf einem Tavernentisch, neben sich tropfte das kostbare Ziegenblut durch den Tropf. Seine Finger färbten sich blau, der Rest seines Körpers wirkte fahl und eingefallen. Die zitternden Lippen waren bleich wie die eines Toten. Aber Darak lebte – noch. Er kämpfte. Alma unterstützte ihn, tat ihr Menschenmöglichstes. Sie schaute zu der Elfentänzerin. Diese sang noch immer für Darak, wischte ihm den kalten Schweiß von der Stirn. Trotz dem Schreckensbildes, das hier vorherrschte, blieb diese Elfe ganz ruhig. Ihre Stimme zitterte kein bisschen, sondern tänzelte melodiös durch den Raum.
Die Elfe sang nur für ihn.

<i>Träume, die wie Tränen glitzern,
tanzen durch die Nacht.
Erzählen von Heldengeschichten.
Ruhe sacht, ruhe sacht.

Feen, die den Schlaf begleiten,
tanzen durch die Nacht.
Singend deinen Schlaf bewachen.
Ruhe sacht, ruhe sacht.

Sterne hell am Firmament,
tanzen durch die Nacht.
Freuen sich wie kleine Kinder.
Ruhe sacht, ruhe sacht.

Würdevoll der Mond am Himmel,
tanzt durch die Nacht.
Scheint helle durch die Baumesspitzen.
Ruhe sacht, ruhe sacht.</i>

Und er beruhigte sich gar. Die Elfe fühlte seine Stirn, strich ihm über die Wange und betrachtete ihn. Da öffnete er sogar seine Augen. Zunächst galt sein Blick den umstehenden Elfen, die ihn teils besorgt, teils neugierig musterten. Alma ließ keinen von ihnen auch nur einen Schritt zu nahe heran kommen. Schaulustige waren oft das größte Problem, wenn man gezwungen war, öffentlich zu operieren. Sie standen grundsätzlich im Weg herum oder stellten dumme Fragen.
Nur die Elfe, die für ihn sang, durfte sich Darak Luthrokar nähern. Aber nicht etwa, weil sie besonders hübsch oder einfach nur flink genug war, an Alma vorbei zu kommen. Nein, weil sie Darak bei Bewusstsein hielt. Solange sie ihn ablenkte, konnte Alma auch ohne Schmerzmittel arbeiten.

Schließlich wand er seinen Kopf und ihre Blicke trafen sich. Sie war eine ausgesprochen liebliche Elfe mit ritbraunem Haar, von dem ihr einige Strähnen in das rosige Gesicht fielen. Der kleine Schmollmund sang für ihn und unter geschwungenen Brauen wachten zwei violett funkelnde Augen. Sie glänzten. Wie Amethyste.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... lilith.jpg">

Die Elfe erwiderte sein Lächeln, säuselte ihm zu: "Dir wird geholfen. Hab keine Angst." Und dann verkrampfte sich alles. Alma knurrte wütend über diese Reaktion seines Körpers und wühlte bereits in ihrer Tasche. Sie würde noch ein krämpfelösendes Mittel in den Blutbeutel geben müssen. Sie konnte nicht riskieren, dass es nochmal passierte. "Mach weiter! Rede mit ihm, Mädchen", schnarrte sie der Elfe zu. Diese nickte nur, blieb ganz ruhig. Sie hob ihre zarte Hand, mit der sie vorhin noch das Tamburin geschlagen und Daraks Arm gestreift hatte. Ihre Finger strichen über seine Wange, durch sein Haar. "Es wird alles gut." Aus ihrem Munde klang es so glaubwürig. Nur weil diese freundliche Stimme es sagte.

Der Krampf ließ nach. Alma schüttete ihr Mittelchen in den Tropf. Dann begann sie, die Naht zu säubern. Es durfte sich nichts entzünden. "Wirtin, heizt den Kamin", verlangte die dicke Heilerin, denn sie sah förmlich, wie Darak immer mehr auskühlte. Dieser aber kämpfte weiterin, wollte leben. So griff er nach der Hand der Tänzerin. Die Elfe schaute ihn an, drückte seine Hand. Sie lächelte. "Nur Mut", sagte sie. "Halte durch, deine Freundin hilft dir bereits. Du siehst zäh aus, du schaffst das. Mein Name ist Lilith Blütentau. Deinen verrätst du mir später, ja? Ich bleibe extra hier sitzen und warte, einverstanden?" Sie lächelte ihn an als würde sie nur eine freundliche Plauderei mit ihm abhalten. Ihr liebreizendes Gemüt veranlasste wohl viele Männer, sich selbst in der schlimmsten Stunde ihres Lebens zu einem Lächeln durchzuringen.


<i>Gedicht "Feenschlaf" © timeforfantasy.de</i>

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Samstag 10. November 2007, 09:19

Darak wand sich auf dem Tisch als Alma ihn anknurrte. Er ächzte. Suchte aber weiterhin den Blickkontakt mit der jungen Tänzerin. Er lächelte ab ihrer Berührungen, seid er Elena aus den Augen verloren hatte, war ihm keine Frau mehr auf diese Weise näher gekommen. Ihre Hände waren Zart und ihre Fingerkuppen schmeichelten seiner kalten, fahlen Haut. Er schloss seine Augen um sie noch intensiver spüren zu können. Dieses Leben welches sie verströmte. Während seines ihm beinahe gänzlich entronnen war.

Als er da lag und in ihre unschuldigen Augen blickte spiegelte sich in ihren schwarzen Pupillen sein eigenes Leben ab. Es zog an ihm vorbei wie eine besonders bildhafte Erzählung eines ziemlich schlechten und zynisch veranlagten Barden mit einer grossen Portion Sarkasmus. In dieser Lebensgeschichte über den einsamen Mönchen der zum Gefangenen und der Gefangene der zum Mörder, schliesslich zum Foltermeister wurde um als Krüppel seine Wendung in seinem Dasein zu finden, fehlte jegliche Erwähnung einer Familie. Fehlte Heimat. Fehlte Zufriedenheit. Dafür waren die Sequenzen voll von Szenen der Gewalt, der Trauer, der Zerstörung und des Hasses auf die Welt… und nicht zuletzt sich selbst. Eine blutige Linie durchzog sein ganzes Leben, von den Kindesschuhen bis jetzt wo er gerade darin Badete.

Darak blickte das Mädchen wehmütig an. Er hatte keine Kinder gezeugt, hatte keinen Erben, hatte niemanden der sich mit ihm verband – nur Elena. Sie hatte ihm für einen kurzen Moment aufgezeigt, dass es mehr im Leben zu entdecken gab als er dachte, die ihm so unverständliche Liebe und Nähe hatte sich ihm auf eine feurige und leidenschaftliche weise offenbart, dass es war m wurde um sein erkaltetes Herz. Doch nun war sie fort. Weit weg in den Armen eines Fremden. Eines Magiers, eines Mannes, der ihr eine gute Zukunft bieten konnte, der sie ernähren und sie ausführen konnte. Der mit ihr im Wasser tollen und sie feurig lieben konnte. Ein gesunder Mann, auf zwei Beinen.

Der Foltermeister seufzte schwer.

Er verspürte keinen Schmerz – keinen körperlichen. Doch seelisch pochte es. Sein Herz schrie, krächzte, wollte von der Einsamkeit befreit werden und auch wenn die einzige Zuwendung darin bestand, dass man ihm immer wieder ein Stück Haut aufnähte. Oder man ein Lied für ihn sang. Man ihm das Gefühl gab, dass er lebte – und es eigentlich gut war so. Ohne Schuld. Ohne Last. Bescheiden und Frei. Frei von Zwang, Gewalt, Mord und Tot.

Fenster wurden aufgemacht. Darak fröstelte. Fror. Kühlte aus. Er zitterte. Seine Zähne klapperten wie jene eines alten Greises der das Glück hatte sie noch beinahe alle zu besitzen. Mit dem frösteln kam das zittern und mit dem Zittern schwanden seine Kräfte dahin. Er reagierte kaum noch auf die beruhigende Stimme der Elfe. Verdrehte die Augen und wurde von der Finsternis umhüllt. Er verlor das Bewusstsein.

Alma reagierte schnell liess das Fenster sofort schliessen. Darak lag reglos da und für schreckliche Minuten sah es so aus als würde er nicht nur sacht ruhen – sondern in ewigem Frieden.

Aber… das Schicksal aller Luthrokars bestand wohl darin, nicht einfach so leicht sterben zu… können. Darak zumindest tat sich glücklicherweise seid einiger Zeit damit ziemlich schwer – zu seinem eigenen Vorteil. Selbst Grossvater Luthrokar, der steinige Schläfer, den selbst Bärengebrüll nicht hätte wecken können, hatte so seine Probleme mit dem Vergehen.

Er wollte nicht sterben als ihm die Lunge aufgrund seines Langjährigen und exzessiven Rauchens versagt hatte und er praktisch den Russ hustete den er über sein Leben hinweg inhaliert hatte. Er wollte nicht sterben als eine unheimliche Pestilenz über sein Heimatdorf fegte, und Greis wie Vieh dahinraffte – er hatte damals nur leichten Schnupfen – hatte sich aber so benommen als läge er tatsächlich im sterben. Auch als er beim Eisfischen im See eingebrochen war – überlebte er schwer unterkühlt jedoch mit einem Fischfang.

Doch schliesslich, nachdem Gevatter Tod sich schon einiges einfallen gelassen hatte um ihn endlich zu kriegen, geschah es ganz plötzlich in einer Taverne, als sich der gute alte Luthrokar an einer Erdnuss verschluckte – Er hatte Ernüsse eigentlich nie gemocht und sie nur gegessen weil sie da so rumstanden – und binnen wenigen Minuten kläglich erstickte. So endete das 87 Jährige Leben dieses Mannes – von dem Darak so gut wie nichts wusste, ihm selbst war seine Familie völlig unbekannt.

Die Wirtin heizte den Kamin ein und Daraks Wangen wärmten sich allmählich wieder. Mit einem tiefen kehligen husten, aufgrund seines trockenen Schlundes begann sich der Foltermeister aus seiner Bewusstlosigkeit zu winden. Wieder öffnete er seine Augen und sah, dass sie noch immer bei ihm war und über ihn wachte. Die Wunde war bereits verschlossen und die Lebensgefahr vermutlich gebannt. Dennoch fühlte sich Darak schrecklich abgezapft. Alles drehte sich um ihn und er sah die Elfin leicht verschwommen und doppelt. Dennoch lächelte er matt.

<i> Mein Name ist Lilith Blütentau. Deinen verrätst du mir später, ja? Ich bleibe extra hier sitzen und warte, einverstanden?"</i> Seine Lippen bewegten sich. Irgendwie sah er unendlich zufrieden und friedlich aus, obwohl er sich kaum wach halten konnte und immer wieder die Augen schloss. Sein Atem ging langsam und schwer. Dennoch schien er tatsächlich keine Schmerzen zu haben. „F-reut…m.-.ich…eure…. … bek…annt…scchaaft… zu… machen… L-i-.l-ith“ Hauchte er leise. „Es…IST… gut… oder?“ Fragte er, ehe er wieder die Augen verdrehte und kurzzeitig in die Bewusstlosigkeit zurückfiel.

Doch er lebte – und sein Bein wuchs.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Sonntag 11. November 2007, 11:41

Als Darak so schwermütig seufzte, eines der wenigen Lebenszeichen, die er derzeit von sich gab, strich ihm Lilith beruhigend über die Wange. Sie tätschelte ihn, spürte unter ihren Fingern seine kühle Haut. Ja, Alma hatte gut getan, die Fenster wieder schließen zu lassen. Auch wenn es im Schankraum nun ziemlich stank.
Aber vermutlich wollte sie nicht riskieren, dass er noch einmal das Bewusstsein verlor. Als es das erste Mal passiert war, hatte Alma der Tänzerin Anweisungen erteilt. Lilith hatte diese Anweisungen mit großer Gewissenhaftigkeit ausgeführt. Sie hatte Daraks Hand gedrückt, seine Wangen getätschelt und immer wieder zu ihm gesprochen, ohne seinen Namen wirklich zu kennen. Denn Alma und dieser seltsame Mann mit der Kupfermaske sprachen die ganze Zeit nur von <i>ihm</i>.

Schließlich, als die Fenster wieder geschlossen und ein brasselndes Feuer im Kamin entzündet worden war; als Alma das letzte Stück Faden verknotete und die Wirtin sich an die Theke setzte, um einen starken Brandtwein zu trinken, da öffnete Darak erneut seine Augen.
Der Nichtgenannte hockte direkt neben ihm, doch er merkte es nicht. Sein Blick galt der Tänzerin, die die ganze Zeit wirklich über ihn gewacht hatte – über einen Fremden – einen Krüppel. So viel Mitleid konnte doch selbst sie nicht besitzen.

Sie stellte sich ihm vor. Lilith Blütentau. Natürlich. Der Nachname musste bei Elfen immer etwas mit der Natur zu tun haben, so auch bei ihr. Aber sie war freundlich, kein bisschen arrogant wie die meisten Elfen. Und sie hatte gewacht, die ganze Zeit.

Darak brachte alle Kraft auf, ihr zu antworten. Eine Geste der Höflichkeit, die ihn unter schlechteren Umständen in den Tod gezogen hätte. Jetzt aber war sein Stumpf vernäht. Neues Blut tropfte in seinen Körper. Es war warm und eine liebreizende Frau hielt seine Hand.
<i>"Es ... IST ... gut ... oder?"</i> Lilith schaute sich im Raum um. Darak verlor das Bewusstein. Er schwebte im Nirgendwo, traumlos und unglücklicherweise auch, ohne sich zu erholen. Bewusstlosigkeit war ein Zeichen des übererschöpften Körpers und kein Moment der inneren Ruhe. Aber ja, es war gut. Gut, dass er sich jetzt nicht wehren würde. Dass er vor möglichen Schmerzen nicht schreien würde. Alma lief aus der Taverne und holte den Karren.

Als Darak erwachte, spürte er wieder den weichen Untergrund von Laken und Kissen. Er war zugedeckt und jemand hatte ihm einen feuchten Lappen auf die Stirn gelegt. Wieder lag er irgendwo in einem Bett.
"Alma, er ist wach." Die Stimme des Nichtgenannten, Valrocks Bruder. Würde Darak ihn ewig so im Kopf behalten? Als Valrocks Bruder? Er hatte seinen Namen abgelegt. Ob er selbst noch wusste, wie er hieß?
Schritte. Jemand berührte seine Augenlider, hob sie hoch. Darak blickte in unangenehm grelles Kerzenlicht. "Die Augen reagieren. Gut." Jayna? Ja, sie war es. Sie war es wirklich! Und sie sprach mit Alma. "Ihr wisst, dass Ihr ihn unter diesen Umständen nicht aus dem Bett hättet zerren sollen. Wenigstens hattet ihr Ersatzhaut und -blut mitgenommen."
"Ich bin ja nicht BLÖD." Das war Alma. "Ich hatte ja gehofft, wir wären wieder schneller zurück. Aber ihm geht's gut. Er hat Damenbekanntschaft gemacht."

Ja, Damenbekanntschaft. Lilith Blütentau. Wo war sie?

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 12. November 2007, 02:37

Seine Augen verdrehten sich. Das letzte was er sah war das wunderschöne Gesicht von Lilith… dann folgte Schwärze. Endlose Nacht. Er versank darin – träumte nicht. Hörte nicht. Fühlte nicht und spürte nicht wie sie ihn vom Tisch hoben, in den Karren legten. Ihn durch die kalte Nacht ins Heilerhaus fuhren. Dort ins Bett hoben und zudeckten.

Darak schlief nicht. Schlafende bewegten sich, reagierten. Rührten sich ab und an. Er nicht. Er war Bewusstlos. Koma. Unerreichbar für die Aussenwelt. Nicht weckbar. Es brauchte Zeit. Sein Körper brauchte Zeit. Sich zu erholen. Gierig trachtete er nach dem Blut welches langsam in seine Venen strömte. Fremdes Blut. Blut eines Tieres und doch hielt es ihm am Leben, spendete gar die nötige Kraft. Sein Körper gewann an Farbe zurück. Das Blut wärmte ihn. Seine Körpertemperatur stieg. Das Herz beruhigte sich wieder. Pumpte kräftig das frische Blut in seinen Körper, versorgte ihn damit. Kämpfte gegen die Erschöpfung an – erholte sich allmählich. Langsam, jedoch stetig. Die Bewusstlosigkeit machte Sinn, nicht rühren, nicht regen, nicht sprechen, nicht hören, dies sparte Kraft. Kraft die er nun für sein Innerstes brauchte um seine Organe am Leben zu behalten – ihn funktionsfähig zu halten. Ihm eine Zukunft zu ermöglichen.

Sein Kreislauf erholte sich. Langsam regte er sich. Sein Bewusstsein grub sich zurück an die Oberfläche. Er wachte langsam auf. Müde, erschöpft. Er stöhnte auf. Es war nicht leicht, die Kontrolle über den eigenen Körper wieder zu erlangen wenn er ihm die entzogen hat um sich selbst zu erhalten. Es brauchte etwas Zeit. Darak rührte sich schwach. Weit entfernt hörte er Valrocks Bruder etwas sagen. Der Mann mit der Maske – diese blecherne Stimme. Er verstand nicht recht. Seine Augen waren noch geschlossen – keine Kraft. Doch jemand übernahm ihm diese Aufgabe, drückte die Lider hoch. Er wurde geblendet von gleissend hellem Licht. Seine Pupillen stellten sich sofort eng – jene Reaktion die sich die Heilerin wohl erhofft hatte. Ihm jedoch passte es überhaupt nicht so geblendet zu werden. Er sträubte sich leicht dagegen. Knurrte leise vor sich her. Wand sich matt. Kam aber nicht im geringsten gegen sie an – war dafür viel zu langsam. Er bewegte seinen Stummel – er war gewachsen und juckte nicht – im Moment. Noch war die Haut gross und dehnbar genug. Er hatte vor lauter Kerze das Gesicht von Jayana gar nicht gesehen, doch er wusste dass sie es war – ihre Stimme. Er wurde schlagartig ruhiger. Er war in Sicherheit. Er lebte. Er atmete tief durch. Sie liess von ihm ab. Seine Augenlider klappten einfach wieder zu – sah jedoch im Dunkeln die rote Flamme vor sich hinfliegen.

Ja er war wach, aber noch sehr erschöpft. Zwei solche massiven Blutverluste waren eine extreme Belastung für den Körper und er musste auch mit dem fremden Blut zurechtkommen. Keine leichte Aufgabe. Doch er schien sie zu bewältigen – zäher Luthrokarischer Körper eben. Zudem steckte er mitten in einem seltsamen Heilprozess – was bestimmt auch Energie brauchte.

Er hörte ein entferntes Summen in seinen Ohren. Ein wunderschönes Lied. Es hallte in seinem Gedächtnis nach. Diese feine wunderbare Stimme. Jener Frau. Lilith Blütentau. Ihre sanften Berührungen auf seiner Stirn. Er war ihr noch eine Antwort schuldig. Er lächelte.

„Ich… bin…“ Begann er ruhig. Suchte mit seiner Hand ihre. Glaubte noch immer bei ihr zu sein.

„Darak… Luthrokar.“ Hauchte er. Er hatte ihr versprochen ihr seinen Namen zu verraten wenn es ihm besser ging.

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fremde Frau
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von fremde Frau » Montag 12. November 2007, 22:43

Kaum hatte er seinen Namen gesagt, genoss Darak wieder die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden. Jayna drehte sich um und Alma trat an sein Bett. Der Nichtgenannte, welcher an einem Tisch vor einem Fenster hockte, hob den Kopf. Seine Kupfermaske drehte sich ebenfalls zum Bett hin.

"Hat er auch noch eine Gehirnerschütterung abbekommen?", fragte Jayna und begann damit, Darak abzutasten. Das hatte sie jetzt schon drei Mal getan, seit man ihn in eines der Schlafzimmer der Taverne gebracht und sie benachrichtigt hatte. Sie wollte eben sicher gehen, dass keinem ihrer Patienten etwas fehlte. Sie zählte zu den sehr sorgfältigen und gewissenhaften Heilerinnen. Dass Alma sich über ihre Anordnungen hinweg gesetzt hatte, trieb sie in leichte Rage. Sie würde mit der dicken Frau noch ein Wörtchen sprechen, aber nicht vor ihrem Patienten.

"Wie geht es dir, Darak?" Ihre Stimme klang sanft und freundlich. Wie Balsam. Und ihre Hände fühlten sich ebenso sanft an. Noch einmal hob sie Daraks Lider an, schaute in seine Augen. Dann fuhr sie über seine Schläfen. "Hast du Kopfschmerzen? Jetzt?"
"Er hat nur seinen Namen gesagt, das muss noch keine Gehirnerschütterung sein."

Oha. Wenn zwei Heilerinnen verschiedener Meinung waren. Oder war Alma etwa eifersüchtig? Immerhin konnte sie mit Fug und Recht behaupten, Darak gewisserweise als persönlichen Patienten anzusehen. Außerdem hatte sie ihm die Haut aufgenäht und ihn an den Tropf gehängt. Ja, Alma WAR eifersüchtig. Aber anders als in schnippigen Bemerkungen äußerste es sich nicht.

Jayna sah darüber hinweg. Sie hob die Bettdecke an. Musterte den Stumpf, der inzwischen wohl schon gar nicht mehr als das bezeichnet werden konnte. Sie lächelte. "Dein Bein wächst und wächst. Du besitzt sogar schon ein Kniegelenk. Wunderbar. Erhol dich, Darak. Ins Heilerhaus lass ich dich heute nicht mehr bringen. Das kostet zu viel Kraft. Bleib die restliche Nacht über hier. Morgen früh steht dann dein nächstes Bad an."

Jayna streckte sich. "So, das war für uns alle nicht leicht. Ich hab wohl mit meiner Nachuntersuchung am wenigsten geleistet. Trotzdem brauch ich jetzt ein Gläschen. Achja, Darak darf auch wieder essen und trinken. Aber keinen Alkohol. Hat jemand die Wirtin gesehen?"

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 13. November 2007, 18:52

Er stellte sich vor. Nicht den Heilerinnen und dem Nichtgenannten, die kannten ihn ja schliesslich – nein, Lilith. Er hatte ihr versprochen seinen Namen zu verraten wenn es ihm wieder besser ging. Doch Lilith war nicht da.

<i>Ruhe sacht</i> „Ruhe sacht.“ Geisterte ihm im Kopf herum. Hatte er geträumt? Von diesem wunderschönen Mädchen welche den wohlklingenden Namen Lilith Blütentau trug? Konnte er, ein Mann des Mordes und der Gewalt eine solch schöne Stimme träumen wie er glaubt gehört zu haben – wohl kaum, so etwas konnte nur die Natur selbst erschaffen haben und musste einfach echt gewesen sein. Darak war nicht in der Lage, solche wunderbaren Dinge zu träumen. Ihm war es bestimmt in den tiefen Wogen der Nacht von gequälten und rachedürstigen Gesichtern heimgesucht zu werden, die nach seinem Blut lechzten – nun seit er sein Bein verloren hatte, waren sie wahrlich verstummt, doch eine zunehmende Unruhe tat sich tief in seinem Unterbewusstsein auf.

Er merkte erst nach ein paar Sekunden, dass ihn alle anstarrten. Hatte er etwas auf der Nase? Jayna beugte sich wieder über ihn.
<i> "Hat er auch noch eine Gehirnerschütterung abbekommen?"</i> „Ich glaube ich hab ein Lied vorgesungen bekommen.“ Antwortete er matt lächelnd und hielt still als Jayna ihm erneut den Kopf abtastete. Nun, er war unrasiert, dies spürte er als ihre zarten Fingerkuppen über seine mindestens drei Tage alten Bartstoppeln strich. „mhmm.“ Raunte er und legte seinen Kopf zurück. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er diese Art von Zuwendung durchaus nicht abgeneigt war. Mit freuen war er in letzter Zeit ziemlich gut bedient, da war Jayna und Lilith… Al.. naja… Jayna und Lilith eben.

Alma und Jayna diskutierten gerade darüber welche Aussagen nun wohl Indiz für eine mögliche Gehirnerschütterung waren und welche nicht. Er hoffte inständig, dass sie sich nur bei solchen Kleinigkeiten Uneinig waren, sonst könnte er in eine ziemlich unangenehme Mühle geraten, wenn Heilerinnen in zwei Richtungen zogen.

Darak fühlte sich noch ziemlich erschöpft, so liess er die Augen grösstenteils geschlossen. Vielleicht auch um die feinen Berührungen der jungen Frau besser spüren zu können. Bis sie wieder seine Lider berührte und sie öffnete. Er starrte erneut ins Grelle licht und verzog geblendet sein Gesicht. Angenehm war es nicht so nah in eine flackernde Kerze zu starren. Da waren ihre Augen schon eine viel bessere Alternative. Er grinste. Er zuckte leicht zusammen als sie seine Schläfen berührte. Besonders die linke war Empfindlich, dort hatte ihn vor vielen Jahren des geistlichen Schmieds Hammer getroffen und ihn niedergestreckt. Noch immer konnte er das Klirren des Eisens hören. Tinnitus. Doch damit hatte er gelernt zu leben – und zu wissen wer hinter ihm stand…war ja auch nicht wichtig… Sein Blick verdüsterte sich kurz als er sich an die Eisenminen erinnerte, dort waren viele hinter ihm gestanden, ohne dass er je ihre Gesichter erblickt hatte. Er schauderte.

Jayna fragte ihn nach seinem Befinden. Er hob müde seine Lider. Blickte sie an. „Ich… fühle mich erschöpft. Ansonsten… geht’s mir gut. Das Bein juckt nicht… mhmm ich habe vielleicht etwas durst… ich komm mir ziemlich… ausgetrocknet vor.“ Ausgelaufen war wohl passender. Er blickte auf den Tropf neben ihm, musterte das fremde Blut welches in seine Vene floss. Bisher war das Bein bis zum Knie gewachsen, wie viel Mal würde die Haut wohl noch platzen bis sein Bein wieder… da war… es heilte. Er konnte es noch immer nicht glauben. Doch er spürte das frische Gelenk. Es fühlte sich gut an. Die Heilerinn sah selbst nach hob die Decke an und musterte seinen Stummel. Noch immer war es ihm unangenehm, wenn man darauf starrte und in letzter Zeit wurde ziemlich oft darauf gestarrt. Nun immerhin war er guter Dinge, sein Bein wieder zu bekommen. Andere mussten ein ganzes Leben mit solchen Blicken auskommen. Er war halt ein richtiger Glückskäfer. Ein hässlicher, gehörnter, blutiger UND blutrünstiger – Glückskäfer. Obwohl… als Käfer würde er wohl kaum mehr taugen… da konnten nicht mal Zweibeiner mithalten. Geschweige denn er.

Er blickte Jayna wieder an. Sie war auch hübsch. Auf ihre Art. So lieblich. Lilith war einfach bezaubernd und herzlich. So viel Barmherzigkeit war er sich nicht gewohnt.
<i>"Hast du Kopfschmerzen? Jetzt?"</i>

Er nickte. Nun bei dem ganzen Blutverlust war dies wohl kaum verwunderlich dass sich sein Oberstübchen etwas matschig anfühlte. Er hatte sich den Kopf nirgendwo gesossen – Alma hatte völlig recht – es war keine Gehirnerschütterung. Doch Jayna war schliesslich nicht dabei gewesen und schien die Möglichkeit einfach ausschliessen zu wollen.

<i> Erhol dich, Darak. Ins Heilerhaus lass ich dich heute nicht mehr bringen. Das kostet zu viel Kraft. Bleib die restliche Nacht über hier. Morgen früh steht dann dein nächstes Bad an."</i>

Er war gar nicht im Heilerhaus? Ganz orientiert schien der liebe Foltermeister doch nicht zu sein. „Wo bin ich denn hier?“ Fragte er müde. Erinnerte sich wieder. „Oh… das Gasthaus…Lilith.“ Er lächelte.

Wo sie wohl war?

<i> Morgen früh steht dann dein nächstes Bad an.</i> Sein Blick vereiste. Er starrte dumpf vor sich her. Drehte sich müde auf die Seite. Grummelte irgendwas vor sich hin. „Kopfschmerzen.“ Brummte er. Ja JETZT hatte er etwas womit er sich den Kopf zerbrechen konnte. Er mochte diesen See nicht.

<i> "So, das war für uns alle nicht leicht. Ich hab wohl mit meiner Nachuntersuchung am wenigsten geleistet. Trotzdem brauch ich jetzt ein Gläschen. Achja, Darak darf auch wieder essen und trinken. Aber keinen Alkohol. Hat jemand die Wirtin gesehen?"</i>

Er blickte Jayna an. Ja die Wirtin… und die Tänzerin. Ausserdem sollte er sich wohl bei der Wirtin noch melden – sich bedanken und entschuldigen… für sein Verhalten und die Sauerei die er veranstaltet hatte. Er war ziemlich durstig. Er drehte sich wieder auf den Rücken. „Mhmm ein Met wäre nicht schlecht.“ Bier war für Darak kein Alkohol.

„Wo ist… die Tänzerin?“ Fragte er leise. Er wollte sich zumindest für ihren Beistand bedanken – und rechnete damit, dass er sie danach wohl nie wieder sehen würde. Er war vielleicht mitleidserregend… aber das war wohl auch alles was eine Frau zu ihm zog. Sie würde es wohl kaum als romantisch empfinden, ihm die Bettschüssel zu reichen.

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Erzähler
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. November 2007, 18:10

<i>"Ich glaube, ich hab ein Lied vorgesunden bekommen."</i>
Jayna schaute Darak fragend und schon sehr besorgt an. Wohl doch eine Gehirnerschütterung? Alma klärte die Situation schnell auf und machte Darak somit auch klar, dass er nicht geträumt haben konnte. "Die Tänzerin einer Gauklertruppe hat ihm zur Beruhigung Lieder gesungen und ihn abgelenkt. So konnte ich ohne Betäubung operieren." Jayna schien mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden. "Eine Tänzerin? Wie heißt sie und wo ist sie? Wir sollten ihr danken."
"Lilith, wenn mich nicht alles täuscht. Ich werde sie holen." Der Nichtgenannte erhob sich. Seine Bewegungen waren wieder so fließend wie Wasser. Hatte er zu sich selbst zurückgefunden? Würde er Darak dennoch zurücklassen? Sein Angebot ausschlagen und sich von Alma nicht kaufen lassen? Darak wusste nicht, ob der Nichtgenannte das Gold angenommen hatte. Er wusste nicht, was dieser geantwortet hatte. <i>Ob</i> er Alma noch eine Antwort schuldig war. Er wusste im Moment ja nicht einmal, wo er sich befand. Bis es ihm wieder einfiel. Die Taverne, sein Ausbruch, das Bein ... die Tänzerin.

Aber es gab noch gute Nachrichten. Sein Bein fühlte sich gut an. Jayna tastete es ab. "Sehr schön" und "ahh, gut" sagte sie beiläufig, fuhr über die vernähte Stelle. "Mit Nähen und Flicken kennt Ihr Euch hervorragend aus, Alma. Gute Arbeit."
Außerdem gestand man Darak endlich wieder Nahrung und Getränke zu, wenn auch keinen Alkohol – den er, so dreist er war, sofort einforderte. Niemand ging auf seinen Wunsch ein. Man würde ihm Wasser bringen. Ob er es trank oder nicht, etwas Anderes kam für ihn nicht infrage. Wie konnte er auch nur glauben, sein Blut schon wieder mit Alkohol zu mischen, wo es doch gerade noch durch die Nadel in seinem Arm sickerte?!

Und nach den guten Nachrichten folgte noch eine Schreckensbotschaft. Schon wieder baden. Nicht nur, <i>dass</i> er baden musste, nein, es sollte auch noch in Florencias beinfressendem See stattfinden. Schon wieder!
Irgendwo würde Darak sicher wissen, dass das Bad ihm ... irgendwie ... half. Aber es war auch der Auslöser für all den Ärger, Schmerz und das viele Blut gewesen, dass er auf Eldars Boden verteilt hatte. Wenigstens etwas. Sollten die Elfen sich nur angeekelt abwenden. Ihr Dorf war getauft, auf luthrokar'sche Art.

Jayna verließ mit einem Winken zu Darak den Raum. Ja, sie wollte jetzt ein nettes Glas Wein trinken und sich selbst auch noch etwas asuruhen. Alma blieb zurück. Sie würde sich einfach einen ordentlichen Schnaps bringen lassen. Ihren Patienten ließ sie nicht aus den Augen. Dann kehrte der Nichtgenannte zurück, setzte sich sofort wieder an den Tisch. Aber er hatte jemanden mitgebracht.
"Geht es Euch schon besser?" Lilith. Da stand sie, mitten in der Tür, und lächelte freundlich. Sie hielt wieder ihr Tamburin, schob sich eine rotbraune Strähne hinter das spitze Ohr. Auch eine Elfe, diese Lilith. Aber hübsch.

Sie neigte den Kopf, schloss die Tür hinter sich und trat zum Bett. "Ihr wolltet mir noch Euren Namen nennen", erinnerte sie ihn an sein Versprechen. Ohne zu zögern nahm sie Daraks Hand und setzte sich auf die Bettkante. Noch immer lächelte sie. Dies konnte doch nur ein Traum sein.

Alma reichte Darak einen Becher Wasser. Lilith nahm ihn ab. "Darf ich das machen?" Sie hielt Darak den Becher an den Mund. Ihre Amethyst-Augen flogen über seinen Körper. Wieder begann sie, das Lied anzustimmen, welches sie ihm schon vorgesungen hatte. Dieses Mal aber summte sie nur die Melodie nach. Sanft flogen die Töne durch den Raum.

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 15. November 2007, 20:26

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Er lächelte als er sich die Melodie ihres Liedes wieder in sein Bewusstsein holte. „Ruhe sacht, ruhe sacht.“ Hauchte er vor sich her, während ihre Stimme beinahe schon eine Arie für jene beiden Worte war. Die Stimme, die Krönung, die Veredelung des Liedes und die Gefühle und Ruhe die sie in ihm ausgelöst hatte – das begleitende Orchester. Er schloss genussvoll seine Augen, öffnete sie dann wieder und sah der Heilerin in die ihrigen. Er lächelte. Schien nicht mehr so verzweifelt und schwermütig wie auch schon. Dennoch war ein gewisser Schmerz unaufhörlich und pochend zugleich stets tief in Daraks Herz vernehmbar. Es war jener Teil seines Herzens, welches für seine Elena schlug.

<i> "Die Tänzerin einer Gauklertruppe hat ihm zur Beruhigung Lieder gesungen und ihn abgelenkt. So konnte ich ohne Betäubung operieren."</i> Darak riss seine Augen auf. „Du hast mich OHNE Betäubung OPERIERT? Bist du denn wahnsinnig! Ich hätte… Schmerzen haben können!“ Warf er ihr vor und wurde etwas blass. „Ich hätte… DRAUFGEHEN können!“ Keuchte er aufgeregt. Doch er wurde schlagartig ruhig, als Jayna nachhakte.

<i>„Eine Tänzerin? Wie heißt sie und wo ist sie? Wir sollten ihr danken."</i>

Er blickte auf und gemeinsam mit dem Nichtgenannten antwortete er: „Lilith Blütentau.“ Nur sprach er ihr Name anders aus als Valrocks Bruder. Verträumt, mehr hauchend als redend.

Er blickte dem Nichtgenannten nach. Runzelte die Stirn. Vor lauter Lilith und Jaynas und deren… AUGEN…. Die sich immer wieder so vor ihm herübergebeugt hatten, war ihm beinahe entfallen weshalb er eigentlich zu diesem beinahe tödlichen Ausflug gedrängt wurde. Doch die Antwort stand noch im Raum – zumindest für ihn. Schliesslich war er kollabiert bevor der Nichtgenannte etwas gesagt hatte. Er wollte ihn zum anhalten bewegen… doch er schwieg – denn schliesslich holte der Maskierte gerade… Lilith Blütentau… er beschloss, dass er sich mit einer Antwort zumindest für diese Zeit noch gedulden konnte.

Darak zuckte zusammen als Jayna sein Bein abtastete. Er hatte sich durch seine Träumereien nicht auf sie konzentriert und die Berührungen an seinem Stummel waren ihm bisweilen immer ziemlich unangenehm gewesen.

<i> "Mit Nähen und Flicken kennt Ihr Euch hervorragend aus, Alma. Gute Arbeit."</i>

Er blickte Jayna überrascht an. Irgendwie kam es ihm seltsam vor dass die junge – jedoch zweifellos geschätzte und berühmte Heilerin die versierte und beinahe schon ein Urgestein ihres Fachs – Alma – lobte.

Schliesslich beendete sie ihre Untersuchung und verliess das Zimmer um sich etwas auszuruhen. „Danke, Jayna.“ Warf er ihr noch für den Weg nach unten mit. Nun war er allein mit Alma. Fürs erste herrschte Stille. Er schielte immer wieder zu ihr. „ohne Betäubung.“ Nuschelte er. Dann blickte er auf seinen Stummel. Noch fehlte ziemlich viel – bis zur vollendung. „Es wird wieder reissen… oder?“

Als alles gesagt war, übten sie sich wieder in Schweigen. Darak döste vor sich her – war müde. Doch als die Türe ging blickte er sofort auf.

Da stand sie. Wunderschön, jung, zierlich und so unendlich gütig.

<i> "Geht es Euch schon besser?"</i> Sofort waren alle seine Bedenken und Ängste wie weggeblasen. „Oh… ja…. Besser.“ Brabbelte er. Musterte ihre Figur, aus seiner Liegenden Position konnte er dies relativ unauffällig machen.

Sie war hübsch… oh ja. Hübsche Haare, hübsches Gesicht, hübsche Rundungen, hübsche Wölbungen. Er lächelte. Guckte ihr in die Augen. Sein Herz schlug schneller und kräftiger als sie näher zu seinem Bett trat als wollte es ihr entgegenspringen, sie gleich mit seiner Zuneigung besteigen. Zum Glück war diese Pumpe nicht dafür verantwortlich.

Kein Angewiderter Blick. Kein Missbehagen. Nichts dergleichen brachte ihm dieses Geschöpf entgegen. Nur Güte.

<i> "Ihr wolltet mir noch Euren Namen nennen"</i> Sie nahm seine Hand. Er blicke sie an. Wie sie gehalten wurde, diese grobe, raue Mörderhand in ihren unschuldigen, begnadeten. „Darak Luthrokar.“ Hauchte er. Blickte sie an. Sie war jung. Sehr jung. In vergleich zu seinen 38. Ihr Körper strahlte noch alles von jugendlicher Frische aus. Vital, kräftig, zärtlich, geschmeidig, fein. Er kam sich im vergleich vor wie ein kratzig stoppeliger Klotz.

Er grinste als er bemerkte dass auch er in Augenschein genommen wurde – nicht nur der Stummel. Auch andere Teile seiner Anatomie. Nun er war ein stämmiger trainierter Kerl. Wenn auch mit ziemlich strengen und ungesund aussehenden Gesichtszügen. Doch dies verlieh ihm eine eigene Wildheit. Viele Frauen mochten gefährlich aussehende Männer… und er war gefährlich… ziemlich sogar, Mörder, Folterer… ob man die Gewalt, das Leid, die Qual die seine Hände verursachten sehen konnte? Ob man es fühlen konnte wenn man sie hielt?

Alma wollte ihm Wasser eintrichtern. Wasser! Dämliches Wasser! ER hat Bier haben wollen. Aber es war ja inzwischen klar, dass sie ohnehin die ganze Zeit machten was sie wollten. Ausserdem wusste er auch, dass ALMA ihm das Wasser – ob freiwillig oder nicht, verabreichen würde. Zudem wollte er sich in Anwesenheit der Elfin nicht schlecht oder gar peinlich benehmen. Doch zu seinem Glück griff eben diese nach dem Becher und reichte ihn. Er lächelte. Trank artig. Lauschte ihrem Summen. Wurde sichtlich ruhiger. Sie wirkte wahrlich ganz milde stimmend auf ihn. Er lächelte. „Ich habe euch gehört, die ganze Zeit hindurch. Er nahm ihre Hand, küsste ihren Handrücken – nicht nur aus Höflichkeit, sondern weil er auch ihre Haut schmecken wollte. „Vielen Dank.“ Hauchte er. „Das war nicht selbstverständlich… nachdem ich mich… so … benommen habe.“ Darak errötete als er an seinen Ausraster dachte.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. November 2007, 00:05

"Hätte ich vorher noch lange nach einem Betäubungsmittel gesucht, WÄRST du draufgegangen. VERBLUTET! Sei froh, dass die süße Kleine dich abgelenkt hat. Ein bisschen Dankbarkeit wäre mal nicht schlecht." Alma brummte, verschränkte die Arme ... nun, die Hände. Um die Arme verschränken zu können, hätte man ihr einen Großteil des Körpers abnehmen müssen – vorrangig die Brust. Doch die Heilerin ging nicht weiter drauf ein. Sie sah Darak an, welche Meinung sich dieser über die tänzerische Elfe bildete. Man brauchte noch nicht einmal ihren Namen zu erwähnen, schon trat ein leichtes Schmunzeln auf seine Züge und seine Augen funkelten. So schaute er sonst bisher nur Jayna an, doch die ging wenig darauf ein. Sie behandelte Darak freundlich, höflich, aber sie flirtete nicht. Ganz im Gegensatz zu Lilith, die, kaum dass sie an seinem Bett war, sofort seine Hand nahm. Außerdem reichte sie ihm das Wasser. Alma verblüffte es, wie brav und gehorsam Darak aus dem Becher trank, hatte er doch nach Bier verlangt. Nun brummte die Heilerin schon weniger. Lilith konnte vielleicht eine durchaus angenehme Assistentin darstellen. Zumindest solange man Darak um etwas bitten musste, was ihm nicht passte. Im Sternensee baden zum Beispiel. Alma grübelte.

<i>"Es wird wieder reißen ... oder?"</i> Seine Frage hallte im Kopf der Heilerin noch nach, als der Nichtgenannte Lilith bereits in den Raum gebracht hatte. Sie hatte nicht geantwortet, darüber hinweg geschwiegen. Es war besser so. Darak wusste die Antwort sicherlich schon, auch ohne dass sie es sagte. Ja, es würde wieder reißen und es würde wieder Blut fließen und er würde wieder neue Haut und neues Blut erhalten ... bis es ein Ende nahm. Alma konnte nur hoffen, dass das Bein sich entschied, möglichst nur noch einmal zu reißen, ehe es sich fertig gebildet hatte.
Nein, sie hatte ihm nicht geantwortet, doch jetzt hielt sie es auch für unangebracht. Darak war ... abgelenkt.

Sein Blick traf sich mit dem Liliths und er nannte seinen Namen. Die Elfe lächelte freundlich. Ihre zwarte Hand lag in seiner. Sie war klein, zierlich. Die Hand einer Elfe eben. Sehr feingliedrig. Lilith war sicher geschickt im Umgang mit kniffeligen Fingerarbeiten. Vielleicht spielte sie noch andere Instrumente als das Tamburin.
<i>"Ich habe Euch gehört, die ganze Zeit hindurch."</i> Lilith lächelte wieder. "Das freut mich. Es klingt nach einem Lob und eine Sängerin und Tänzerin hört ein Lob immer gern, Darak." Sie errötete nicht, als er ihren Handrücken zu seinen Lippen hob. Sie nickte nur, genoss es schier. Jedenfalls blitzten ihre Augen für einen kurzen Moment auf, gerade als Darak ihr den Kuss aufhauchte. Vielmehr errötete Darak, als er sich an seinen Wutausbruch erinnerte. Er entschuldigte sich indirekt bei Lilith, wobei er dies vielleicht eher der Wirtin hätte sagen sollen. Doch die hatte Gäste zu bedienen.

"Ihr seht ziemlich niedlich aus mit den roten Wangen", bemerkte Lilith. "Und Eure Stimme hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Vielleicht hättet Ihr Lust, meine Schaustellertruppe einmal stimmlich zu begleiten?" Sie beugte sich leicht über Darak, dass der einen durchaus perfekten Blick auf gewisse Elfenlandschaften erhielt. Beinahe verführerisch hauchte sie: "Was den Gesang betrifft, könnte ich Euch Nachhilfestunden geben."
Lilith erwies sich offensichtlich doch nicht als so liebreizend, nein, sie war eine ziemlich verführerische Frau, die wusste, wann sie auf der Jagd war – und wann sie Beute witterte.

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Darak Luthrokar
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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Samstag 17. November 2007, 20:07

Alma ereiferte sich sofort als Darak ihr Vorwarf ihn nicht Betäubt zu haben – wie sich dies für eine solche Behandlung seiner Meinung nach gehörte. <i> Ein bisschen Dankbarkeit wäre mal nicht schlecht."</i> Einen kurzen Moment herrschte Stille. Die beiden sahen sich an.

Ein Blick in Almas Augen beantwortete ihm sofort seine Frage… doch er war durch Lilith zu abgelenkt um auch die heimliche Sorge der Heilerin darin zu erkennen. Die Sorge darüber… welches Ende es nahm, sie war es schliesslich die sein Leben schon mehrmals an dem Seidenen Faden hängen sehen hatte und ihn gerettet hatte. Was wenn sie einmal zu spät handelte? Sie durfte sich keine Fehler erlauben… sonst geschahen Dinge wie vorhin im Schankraum.

„Danke.“ Hauchte Darak schliesslich. Schaute Alma an. Mit seinen düster Anmutenden Augen, blau – grau. kühl. Herzlos. Die Augen eines Gnadenlosen Zerstörers allen Lebens und der absoluten Vernichtung von Würde… und doch in jenem einen Moment, so unendlich dankbar. Ein selten seltsames Bild.

Vielleicht hatte Alma auch keine Angst vor dem Kerl mit dem Helm gehabt, weil sie nicht wusste zu was er tatsächlich Fähig war, sie kannte ihn nur als halbsterbenden und Beinlosen, gebrochenen Mann der viel von seinem Lebensmut eingebüsst hatte.

Dennoch…

Der Kindermörder ….und unter dem Namen „Schlächter von Andunie“ gefürchtete Foltermeister… hatte tatsächlich gelernt, Danke zu sagen und erwies sich sogar als solches. Im Grunde war Darak ein ziemlich bescheidener Mensch – dies waren wohl noch Überbleibsel seiner Mönchserziehung oder aber das Ergebnis aus seiner unfreiwilligen, jahrzehntenlangen Erfahrung, mit weniger als nichts Überleben zu müssen und nun bekam er so viel. Zuwendung, Heilung, Mitgefühl, alles eigentlich Dinge die er sonst als „ägerlich – oder weich“ abgestuft hätte… doch nun… nur noch mit einem Bein… galt es andere Prioritäten zu setzen als der eigene männliche Stolz.

Gewisse andere… ebenso männliche… Reaktionen traten so ziemlich unabhängig vom momentanen Zustand Daraks auf. Er betrachtete nun mal gerne gewisse anatomische Besonderheiten einer Frau und fand es auch nicht wirklich unsittlich die glorreiche Schöpfung der Natur zu bestaunen – schliesslich war dies doch eine respektvolle und anerkennende Geste. So fand es zumindest Darak und besonders Lilith schien dies auch nicht weiter zu stören – im Gegenteil, sie beugte sich über ihn und bot ihm somit einen Himmlischen Ausblick. Ihr Herz lachte ihm unter ihrer Brust – der er auch ziemlich viel Zeit mit der genauen Musterung widmete. Noch immer waren ihre Hände miteinander Verbunden. Sie war so zart, Darak schloss genüsslich seine Augen und stellte sich insgeheim schon vor welche Wogen diese Hände bei seinem Körper auslösen können würden. So fein sie waren ihre Finger, so verführerisch fühlten sie sich an. Er sehnte sich danach ihre Hand noch einmal mit seinen Lippen berühren zu dürfen… oder ihre Lippen.

Gerade kranke und verwundete Männer schätzten jene körperliche Zuwendung sehr, waren sie doch arme arme Helden. Denen man die stolz und eben „männlich ausdauernd ertragenen Verletzungen mit dem nötigen Grad an Zärtlichkeit vergessen lassen sollte. Er trank artig, dabei tropfte etwas von dem Wasser über seine Mundwinkel und schliesslich rann es seinen Hals hinab. Trinken im liegen war auch nicht leicht.

<i> "Das freut mich. Es klingt nach einem Lob und eine Sängerin und Tänzerin hört ein Lob immer gern, Darak</i> Der Foltermeister lächelte. Trotz seines Alters war er einem heissen Flirt durchaus nicht abgeneigt, obwohl er nicht gerade zu den begehrtesten Kerlen zählte und er selbst sich mangels erfolg beim weiblichen Geschlecht – vermutlich gingen sie aufgrund seines Berufes stets auf Distanz – der käuflichen Liebe bedient. Für diese momente gekauften Glücks vergoss er täglich jenes aus Qual geborene Blut.

„Ich muss euch gestehen, Lilith von der Wirkung eurer Stimme bin ich überzeugt, doch wie ihr euren Körpe zu bewegen vermögt im Tanz, dies konnte ich leider nicht sehen.“ Er schmunzelte. Oh die beiden gestalteten ihre Unterhaltung ziemlich offensichtlich.

Obwohl Darak insgeheim erstaunt darüber war, dass sich die Elfin ihm auf diese Weise annäherte, schliesslich war er bestimmt einiges älter als sie. Glaubte er zumindest. Denn die elfische Rasse bot viele altersmöglichkeiten.

<i> "Ihr seht ziemlich niedlich aus mit den roten Wangen"</i> Darak sah sie an und grummelte. Niedlich wollte er bestimmt nicht sein. Niedlich war gleichbedeutend mit weichlich und er war NICHT weichlich! „Niedlich also häh.“ Grummelte er und konnte trotz seiner bewussten Schmollerei nicht verhindern, dass er noch mehr errötete – verfluchter Verräter – dieser Körper.

<i>"Und Eure Stimme hat für Aufmerksamkeit gesorgt.“</i> ER grinste, ja mit brüllen kannte er sich gut aus. <i>“Vielleicht hättet Ihr Lust, meine Schaustellertruppe einmal stimmlich zu begleiten?"</i> Ungläubig hob er seine Augenbrauen und strich sich mit seiner Hand über die Stoppeln seines Dreitagebartes. „Singen?“ Er lachte herzlich auf. „ICH und Singen? Ich glaube wenn Ich singe rennen Kinder schreiend und in die Hosen pinkelnd vor Angst nach Hause!“ Amüsierte er sich.

Lilith beugte sich vor, Darak konzentrierte sich sofort wieder auf sie. Sein Atemrhythmus veränderte sich wurde aufgeregt. Alma erkannte dies bestimmt und er hasste sie dafür, fürchtete er schliesslich irgendeine unpässliche Bemerkung.

<i> "Was den Gesang betrifft, könnte ich Euch Nachhilfestunden geben."</i> Er lächelte angeregt. „Nun stimmt ihr mich aber neugierig.“ Turtelte er zurück und grinste Breit. Die Erschöpfung, die Naht und das Blut welches immer noch in seine Vene sickerte schien er vergessen zu haben... nciht aber den NIchtgenannten, den sein Blick flog nachdenklich zu ihm. Ehe er sich wieder voll und ganz der Frau widmete.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Samstag 17. November 2007, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. November 2007, 16:57

Alma hielt sich im Hintergrund, sagte nichts. Sie überlegte. Glaubte noch immer kaum, was sie da gehört hatte. Was sie <i>gesehen</i> hatte. Denn vielmehr als das leise gehauchte "Danke" hatte sie Daraks aufrichtiger Blick beeindruckt. Er meinte es ernst. <i>ER</i>! Alma wusste das. Es war ein neues Ereignis, ein bislang unbekannte Erfahrung für die dicke Heilerin. Kein Verbrecher aus Valrocks Folterkammer hatte sich je zuvor bei ihr für ihre Arbeit bedankt. Nun, die meisten konnten dies wohl auch kaum tun. Immerhin waren sie fast alle wenige Stunden später tot gewesen. Doch in dieser Zeit ... niemand.
Darak war der erste. So war Alma mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt und abgelenkt – obwohl sie nur knapp zwei Meter vom Bett entfernt an einer Wand lehnte.

Der Nichtgenannte hockte schweigend am Tisch. Die Kupfermaske aber war auf Darak gerichtet. Die Hände lagen ruhig auf der Tischplatte, die Schultern hingen locker herab. Er sah vollkommen entspannt aus. Außerdem ... er war noch nicht aufgebrochen. Ein gutes Zeichen? Oder wollte er sich nur erkundigen, ob es Darak auch wirklich gut ging? Ob er versorgt war, damit der Nichtgenannte wieder seiner Wege ziehen konnte. Einen anderen Schüler suchen konnte, den er auf Valrock hetzen würde. Nicht Darak ... jemand Fremden vielleicht. Kein Opfer seines Bruders.
Er hockte nur da und beobachtete ihn. Nichts verriet die Maske, unter der sich ein zweiter Valrock verbrarg, der doch so anders als der üble Foltermeister war.

Und Darak selbst? Der ließ sich umgarnen, genoss es auch noch, ging darauf ein und erfreute sich noch immer an der wunderschönen Aussicht, die Lilith ihm bot.
Lilith beobachtete indessen, wie sich der quirlige kleine Wassertropfen Daraks Hals hinabwand und eine feuchte Bahn hinterließ. Sie leckte sich über die Oberlippe. <b>Diesem Weg würde ich jetzt auch gern folgen.</b> Und sie entschied sich dafür, diesem Weg zu folgen. So lächelte die Elfe nur lieblich und stellte den Becher weg. Dann streckte sie einen Finger aus, ließ ihn durch die Tropfenbahn nach oben wandern und langsam über Daraks Lippen. Ihre Amethyste funkelten ihn verführerisch und zugleich freundlich an.

Oh, sie sah doch so viel jünger aus als er es war! 38 Jahre ... und sie wirkte wie knappe 20. Keinen Tag älter. Eine zerbrechliche Blume, von der Darak allerdings jetzt schon wusste, dass dies nur äußerliche Fassade war. Ja, Lilith besaß eine sehr sanfte Art. Sie wirkte lieblich, gütig, so unendlich jung und frisch. Unberührt. Doch ihr Verhalten bildete einen so intensiven Kontrast, dass es zum Staunen brachte. Vor allem, wenn sie ihn so lang und intensiv anschaute – wie jetzt.
Sie musterte ihn, lauschte seinen Worten. Ja, getanzt hatte sie nur am Anfang und wären der Elfe dann Daraks Gedanken bewusst gewesen, sie hätte ihn sicherlich nicht mehr so angesehen. Schlampe hatte er sie geschimpft und ihr geheucheltes Mitleid vorgeworfen. Dabei ... zeigte diese Frau mehr als mitleidiges Interesse an ihm.

Sie beugte sich nur weiter zu ihm herüber, hockte jetzt ganz dicht bei ihm. Ihr Schenkel schmiegte sich an seinen Stumpf, sein Halbbein. Leicht rieb sie ihn hin und her, als forderte sie Darak heraus. Dazwischen befand sich der Deckenstoff, doch ihre Zartheit war deutlich zu spüren.
"Ihr braucht nicht zu singen, nein", lächelte sie ihn an, ihr Gesicht nahe dem seinen. Zwischen ihren Lippen nur noch Millimeter Luft und ihr Finger, der auf den seinen harrte. "Schließlich vermögt Ihr auf ... andere Art auf Euch aufmerksam zu machen." Sie amtete tief aus, dass ihr heißer Atem Darak entgegen blies.
Sie hatte ihm zwar Nachhilfestunden angeboten, doch beide wussten, dass diese sich keinesfalls auf Gesang konzentrieren würden.

Jetzt räusperte sich Alma allerdings. Ihr Gedankengang hatte schon vor einigen Augenblicken geendet. Sie schaute Lilith und Darak an. Entschied. Es konnte nicht schaden, wenn er ein wenig Ruhe und ... Zuneigung in gewissem Maße genoss. "Achtet auf sein Bein, Tänzerin. Er ist noch nicht ganz fit." Dann trat sie an den Tisch heran, nickte dem Nichtgenannten zu. Der erhob sich. Oho, hatte Alma das Sagen? Fügte dieser Mann sich einer Tonne? Weil sie ihn bezahlt hatte? Würde er bleiben?
Nun, im Augenblick nicht. Alma und der Maskierte verließen den Raum. Lilith und Darak waren allein.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 19. November 2007, 11:29

Daraks Herz war bestimmt ein Organ auf welches man zumindest einmal besonderes Augenmerk richten sollte. Stur und bockig wie es war hatte es sich schliesslich sein Leben lang hartnäckig geweigert, seinen Schlag einzustellen und trotzte somit Krankheit und Folter immer wieder aufs Neue. Selbst Valrock hat dieser närrische Muskel erfolgreich die Stirn geboten und so pumpte es Tag für Tag, Stunde für Stunde, Sekunde für Sekunde weiterhin das Blut des Killers durch seinen Körper und speiste so seinen verdammten und verruchten Geist sowie seine mörderischen Muskeln aufs neue mit dem Lebensquell.

Doch so stur und bockig es auch war, so war es nüchtern betrachtet auch ein armes Herz, dass kaum heftig gegen seine Brust getrommelt hatte, weil es seine Aufregung und sein Gefallen an einem anderen Lebewesen bewies. Nun aber durfte es genau dies tun und es raste freudig.

Darak spürte förmlich wie sich das Herz Lilith entgegendrängen wollte es sprang ihm beinahe aus der Brust. Wäre dies nicht so offensichtlich gewesen hätte man gar befürchten können, er würde das fremde Blut nicht vertragen welches noch immer in seinen Am sickerte.

Er reckte seinen Hals zurück und schloss aufgeregt seine Augen als ihre Fingerkuppe über die feuchte Bahn an seinem Hals strich und leicht gegen seine Dreitagebartstoppeln ankämpfte. Sie berührte seine Lippen… er küsste ihren Finger.

Vergessen war Alma.
Vergessen war der Nichtgenannte.
Vergessen war Jayna
Vergessen war Valrock
Vergessen war der Stummel

Nur ein wehmütiger und beschämender sowie sehnsüchtiger Gedanke blieb:
Elena.

Musste er sie auch vergessen?

Sie sahen sich in die Augen. Seine blau grauen die so kühl so unendlich kühl und unnahbar wirkten, flackerten aufgeregt und mit wachsender Lust. Sie verloren sich in den ihrigen wo er glaubte die Leidenschaft und die Verführung zu erkennen. Ihm alles versprachen und ihn nicht als Krüppel sahen sondern als begehrenden Mann. Mehr wollte er ja eigentlich auch nicht sein. Nicht Schlächter Von Andunie, nicht Foltermeister, nicht Mönch, auch nicht einer der Helden Celcias, nein nur ein Mann – kein Krüppel.

Er atmete angeregt. Spürte ein leichtes ziehen in seinen Lenden… und war heil froh, dass die Decke nicht spannte.

Es war das erste Mal seid langem dass sich ihm freiwillig näherte – ohne dass er was gemacht hatte sondern nur aufgrund seines Aussehens und… na ja seines beinahe Todes.

Sie beugte sich weiter vor. Ihr Kopf nah an seinem, beinahe berührten sich ihre Stirnen. Zwischen ihren und seinen Lippen – nur ein Finger, ein zarter verführerischer Finger, der sich leicht auf seine Lippen drückte und er wieder küsste um zu zeigen, wonach ihm ebenfalls der Sinn stand – ohne zu fragen wie er in den Genuss dieses Glücks hat kommen können. Es war nicht wichtig, es zählte die Verführung und die Art und Weise der Annäherung, dieses sinnliche Spiel mit der fremden Elfe, die jedoch im Moment seines möglichen Sterbens, so unendlich nah gewesen war.

Sie rückte noch näher. Er zuckte zusammen als ihr Schenkel seinen Stummel berührte. Er atmete schneller, oberflächlicher. Doch zum ersten mal seid langer Zeit lächele er wieder und er genoss, genoss es dass sein dummes bockiges und stures Herz noch schlug. Das Ziehen in seinen Lenden wuchs als sie sich leicht an ihm rieb. Sein Atem ging leicht gepresst von unterdrückter Lust.

Seine grobe, grosse Hand erhob sich und suchte den Weg zu ihrem Körper, er strich ihr über den Rücken und verweilte dann an ihrem Kreuz strich langsam, forschend weiter über die tiefer gelegenen Wölbungen. Bisher hatte er bei Fremden Frauen spätestens jetzt eine zünftige Ohrfeige kassiert, doch bei Lilith schien es definitiv anders zu sein.

<i> "Ihr braucht nicht zu singen, nein"</i> Er blickte sie an. Konnte sich ohnehin nicht von ihren Augen lösen. War in ihren Bann gezogen.

<i> "Schließlich vermögt Ihr auf ... andere Art auf Euch aufmerksam zu machen."</i> Er lächelte und sog ihren heissen Atem mit seinem ein. Seine andere Hand fuhr zu ihrem Schenkel, strich darüber während die andere leicht ihre Haut walkte.

<i> "Achtet auf sein Bein, Tänzerin. Er ist noch nicht ganz fit."</i> Almas brummige Stimme drängte sich unaufhaltsam in sein Bewusstsein und liessen für einen kurzen Moment die Verzauberung und erotische Spannung abflauen. Zumal sie noch etwas sagte, was ihm gewisses Kopfzerbrechen bereitete, ja er hatte kein BEIN, bisher hatte er dies… auch bei dieser… Tätigkeit… immer gebraucht!

Die beiden Alma – und artig folgend der Nichtgenannte – verliessen den Raum. Darak war mit Lilith allein. Einer Frau die er erst seid ein paar Stunden kannte und sie doch näher zu sein schien als viele andere die er kannte. Er lächelte sie an küsste erneut ihren Finger. Seine Hand fuhr von ihrem Hintern weg, strich nach oben über ihren Rippenbogen, wechselte jedoch dann die Richtung und griff sanft nah ihrer freien Hand und führte diese auf seinen unbedeckten Oberkörper, er legte sie auf sein wild schlagendes Herz.

Die andere Hand konnte er, auch wenn er wollte nur wenig bewegen, weil die Nadel in seinem Arm ihn in der Bewegungsfreiheit schmerzhaft einschränkte. Daher beliess er sie bei ihrem Kreuz und während dort noch immer das Blut und somit das Leben in ihn sickerte, sorgte Liliths heisser Atem dafür, dass auch der Wille genau dies auch zu tun, stärker wurde.

„Ihr versteht es wahrlich…jemanden in euren Bann zu ziehen, Lilith.“ Hauchte er lächelnd.

Sein gesundes Bein bewegte sich unruhig. Die aufkeimende Lust sammelte sich in seinem Zentrum, was die Decke nun doch leicht spannte.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von fremde Frau » Montag 19. November 2007, 20:31

Lilith achtete nicht auf Alma und erst recht nicht auf diesen seltsamen Kerl mit der Maske. Sie ... spähte ihre Beute aus. Ja, er sah wirklich gut aus. <b>Besser als diese spindeldürren Elfenmänner. Und er hat nicht nur Muskeln, sondern auch Haar!</b> Ja, Darak gefiel ihr. Dass er auf irgendeine Art einbeinig war, störte die Elfe nicht. Für gewisse Dinge waren Beine nicht erforderlich. Und Lilith sehnte sich nach gewissen Dingen.

Ihre Schaustellertruppe residierte nun schon einen Monat in diesem kleinen Elfendorf. Sie verdienten nicht schlecht, doch reichte es bei weitem nicht aus. Sie brauchten Geld, wenn sie ihre Reise fortsetzen wollten. In Eldar war ihr Pferd den Elfen übergeben worden. Es hatte ihnen jahrelang gut gedient, den Gauklerkarren gezogen, aber jetzt war es einfach zu alt gewesen. Der Grund, warum die heitere Truppe überhaupt nach Eldar gekommen war. Hier gab es eine angesehene Pferdezucht. Leider war diese auch für ihre Preise bekannt. Einen Monat schon tanzte Lilith jeden Abend in der Schenke oder sie sang. Vom Geld konnten sie die Nahrung bezahlen, aber es dauerte einfach viel zu lange, ein Pferd zu beschaffen. Was sie brauchten, war einfach mehr Kundschaft. Und die gewann man mit ...

"Ihr ebenso. Eure Stimme hat für Aufmerksamkeit gesorgt ... Darak Luthrokar." Sie raunte den Namen wie eine magische Formel und aus ihrem Munde klang es wie ein Aphrodisiakum. Lilith entdeckte die spannende Stelle unterhalb der Decke. Sie nahm sie nur wahr, weil sich ihr Schenkel bereits daran rieb. So entschloss sie sich, die Jagd zu beenden und die Beute zu ... verarbeiten. Über sie herzufallen.

Schon spürte Darak ihr Gewicht auf sich. Sie hockte auf ihm, die Hand noch immer an seinem Herzen. Lilith spürte es gegen seine Brust hämmern. Es regte sie an. Auch dieser Mann war Wachs in ihren Händen. Jedoch fand sie ihn im Gegensatz zu den Elfen vor ihm durchaus attraktiv. Einen Monat und Lilith hatte in dieser Zeit viel gejagt. Hatte die Jagd mit diesem Mann ein Ende?
Sie strich ihm über die Brust und die Arme. Die Nadel störte die Elfe, aber noch konnte man sie nicht entfernen. Das Blut floss weiter in Daraks Körper hinein. Vermutlich brodelte es bereits in seinen Adern vor Erregung. Seine Hand in ihrem Kreuz sprach doch nur dafür.

"Lass mich für dich tanzen", hauchte sie ihm nicht nur die Worte zu, sondern auch noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Dann hob Lilith die Arme über den Kopf, schwang rassig den Kopf zurück, dass ihr Haar in rotbraunen Strähnen über ihre Schultern fiel. Sie bewegte sich verführerisch im Kerzenlicht, blieb trotzdem auf Darak sitzen. Ihr Oberkörper schlängelte sich und mit den Armen und Händen vollführte sie gestenreiche und zugleich kunstvolle Formen. Sie genoss es, Darak dabei zu beobachten. Dass ihm der Sabber nicht aus dem Mundwinkel lief ...
Lilith griff nach seiner Hand, führte sie nach vorn. Dann grinste die Elfe verführerisch. Ihr Bauch schmiegte sich in quirligen Bewegungen gegen Daraks Hand. Der Stoff zwischen ihr und Liliths Haut war hauchdünn, aber angesichts der Lage fror die Elfe bestimmt nicht.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 20. November 2007, 19:45

Er räkelte sich wohlig im Bett, genoss ihre Nähe und bewegte seine Hand auf ihrem Kreuz leicht, dabei gelangte der Schlauch mit dem Blut darin an ihre Haut. Erinnerte daran, dass er eigentlich ein ziemlich angeschlagener Kerl war. Er strich ihr über den Hintern, walkte. Wollte ihre Haut spüren und störte sich an dem feinen Stoff den sie trug. Hob ihr Kleid höher, berührte ihre nackte Haut. Seufzte genüsslich aus. Oh ja… so schön zart…

Ihr Schenkel rutschte von seinem Stummel weg und berührte zentraler gelegene – oder eher stehende Dinge. Er atmete sichtlich erregter, legte seinen Kopf in den Nacken, konnte sein Glück kaum fassen, dass eine Frau wie sie sich ihm auf diese Weise näherte. „Mhmm jaaa. „Hauchte er erregt. Fragte nicht, warum ihn das Glück plötzlich traf – schliesslich war es ihm einiges schuldig.

<i> "Ihr ebenso. Eure Stimme hat für Aufmerksamkeit gesorgt ... Darak Luthrokar."</i> <b><i>Darak Luthrokar</i></b> Aus ihrem Munde hörte sich jener Name eher wie denjenigen eines Ritters an als eines Verdammten Mönches. „Mhmm… ja …Ich bin das brüllen gewöhnt.“ Hauchte er und seufzte wohlig auf als sie sich auf sein Becken niederliess und so stark gegen seine Mitte drückte. Er drängte ihr seins entgegen. Wollte sie intensiver spüren.

Sein Herz schlug noch schneller. Arbeitete hart um das neue Blut in gewisse Teile seines Körpers zu pumpen. Die Blässe in seinem Gesicht bestand noch deutlich und Darak verfluchte sich dafür, dass er so müde und erschöpft war – ansonsten hätte er sie schon längstens gepackt und auf den Rücken gepresst und sich ihr wohl wuchtig entgegen geworfen… und nun… war er ihren lustvollen Bewegungen ausgeliefert und erfuhr so, dass es mehr gab als die schnelle triebhafte Befriedigung von seinen Gelüsten.

<i> "Lass mich für dich tanzen"</i> Er lächelte. Sie wollte für ihn tanzen? Heute war sein verdammter Glückstag! Sie begann sinnlich ihren Oberkörper zu bewegen und ihre Arme… oh er betrachtete sie wie sich ihre Muskeln an und entspannten. Wie ihr Atem ging und wie verführerisch sie ihn anschaute, bei jeder ihrer Bewegungen übte sie mehr druck auf seine Mitte aus. Er betrachtete sie angeregt atmend, strich mit seiner einen Hand über ihren Rippenbogen zu ihrem Oberkörper. Berührte sie, wollte sie spüren, ihre Nähe, ihre Leidenschaft, all dies schöne und genüssliche was das Leben so zu bieten hatte. Er führte seine Hand unter ihr Kleid. Umschloss mit seinen Händen ihre Brüste und knetete sie. Seine Augen fixierten jeden einzelnen Punkt an ihrem Körper. Er schaute ihr tief in die Augen – seine verrieten die Lust die ihn antrieben, ihm das Leben in eben jenem Augenblick so unendlich versüsste.

Sie griff nach seiner Hand führte sie tiefer, er konnte die sich wild bewegenden und kreisenden Bauchmuskeln spüren… doch seine Hand glitt tiefer, tauchte unter ihren Stoff und berührten ganz eigene Gefielde welche er mit seiner genüsslich. Hand erforschte.

Oh ja er begehrte sie.

„Ein herrlicher Tanz.“ Hauchte er.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Dienstag 20. November 2007, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In der "singenden" Taverne

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 21. November 2007, 11:18

Das Leuchten seiner Augen verriet Lilith seine Lust, die dahinter stand. Nun, andere stehende Dinge bestätigten es ebenso. Darak genoss ihren "Tanz" und die Art, wie sie ihn behandelte. Lilith wusste das. Sie kannte sich aus, denn sie war schon immer mehr als nur Sängerin und Tänzerin gewesen. Doch das erste Mal in ihrem Leben empfand auch sie eine gewisse Art der Lust ... nicht zu vergleichen mit der Daraks. Nein, sie spürte den Drang, diesen Mann gar verwöhnen zu wollen. Mit triebhafter Lust oder dem Bedürfnis nach Befriedigung hatte dies bei weitem nichts zu tun. Kurz flackerte ein Schatten über Liliths Augen, doch schnell konzentrierte sie sich wieder. Ihre Beute war ihr ins Netz gegangen, räkelte sich bereits und stöhnte leise. Doch noch stand die Käfigtür offen. Lilith näherte sich vorsichtig an, um diese zu schließen.

Daraks Hände näherten sich ihr ebenso. Er strich über die zarte Elfenhaut, kroch mit flinken Fingern unter den Stoff. Dann fand er Liliths weibliche Schätze, fuhr darüber, knetete und streichelte. Lilith hockte unbekümmert auf ihm. Sie drückte ihr Becken etwas herab, machte jedoch keine Anstalten, lustvoll zu stöhnen oder schneller zu atmen. Reizte er sie denn nicht genug?
Sie schaffte es ohne Probleme bei ihm.

"Wie laut kannst du brüllen, Süßer?" Eine gewisse Wildheit gesellte sich in ihre Frage, allein schon durch den Kosenamen ausgedrückt. Außerdem hatte Lilith auf das vertraute Du übergewechselt. Sie kamen sich näher.
Die Elfe rückte dichter und dann brach scheinbar auch bei ihr das letzte Eis. Sie krallte sich in Daraks Nacken fest und küsste ihn fordernd, scheinbar von innerer Hitze ergriffen. Trotzdem atmete sich ganz normal, kein Keuchen, kein Stöhnen. Irgendwo blieb sie ruhig.

Während sie ihn so leidenschaftlich küsste, wanderte Daraks Hand tiefer, noch unter den Bauch. Er berührte fremde Welten, tauchte langsam hinein und erkundete diese. Lilith keuchte nicht einmal auf, erwartete sie etwa diese Art von "Forscherdrang"?
"Überanstreng dich nicht, mein Hübscher. Deine dicke Heilerin ist zu sehr um dein Wohl besorgt, als dass ich mich ihrer Warnung widersetzen möchte." So griff Lilith nun ebenfalls nach unten, berührte Daraks Handgelenk, umschloss es und zog ihn sanft, aber dennoch bestimmt wieder unter ihrem Kleid hervor. "Wenn du meiner Truppe und mir helfen würdest, sobald du wieder gesund bist ... vielleicht erhältst du dann eine Belohnung." Ihr gurrendes Angebot klang wie Musik in Daraks Ohren. Tatsächlich summte Lilith dabei auch wieder jene liebliche Melodie, die ihn auf dem Tisch des Schankraums so beruhigt hatte.

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