Der Hohe Rat Pelgars

Nach dem Tod des Hohen Rates wird Pelgar nun vom dunklen Herrscher und Tyrannen Kraen Amraén regiert. Er hat den Sitz übernommen.
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Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Freitag 24. August 2007, 02:22

<i>[Miriel Lefay, Xune Myrlochar, Lyrien N'ador und Eáránë Fëfálás kommen von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=10357 ... id=3#unten" target="_blank">Der Kerker</a>]</i>

Valrock Molsag, der Foltermeister, führte Miriel, Lyrien, Xune und Eáránë durch die halbe Kaserne, am Gebäude des Kommandanten vorbei und über den Hof. Dort sammelte er sich ein halbes Dutzend frischer Soldaten ein, die die Gruppe begleiten sollte. Gemeinsam verließ man die Kaserne, bis ein sehr nobles Gebäude vor ihnen erschien. Hochrangige Wachen standen vor einem großen doppelflügeligen Zauntor, das den Vorhof des Gebäudes vom Rest der Stadt trennte. Um das ganze Haus rankte sich eine mindestens 3 Meter hohe Mauser.
Die Wachen vor dem Zauntor, das aus schwarzem Eisen bestand, waren keine gewöhnlichen Soldaten Pelgars. Nein, es handelte sich um best ausgebildete Ritter. Von diesen gab es nur wenige in der Stadt und sie alle wurden als persönliche Leibgarde des Hohen Rates eingesetzt. Es existierte kein Zweifel: Wer zum Sitz des Hohen Rates vorgelassen werden wollte, musste ein sehr hohes Tier sein. Valrock war keines davon, aber er schleppte einen guten Grund mit sich herum und der gab ihm den Mut, sich überhaupt in die Höhle des Leoniden zu wagen und sich mit den Ratswachen anzulegen.

<span style="color:01019A;">"Lasst mich zum Hohen Rat vor, ich habe gute Gründe, hier zu sein und das selbst ohne die Erlaubnis des Kommandanten!"
"Und diese Gründe wären, Nichtznutz?"</span>, entgegnete einer der Ratswächter grimmig und zugleich mit gespielter Langweile. Valrock plusterte sich auf, schnappe Eáránë am Umhang und zog die Kristallkette hervor, die um ihren Hals hing. <span style="color:01019A;">"Diese Gründe. Diese Frauen haben angeblich Celcia vor den pechschwarzen Faldorwolken gerettet. Den Beweis werden sie nur vorm Hohen Rat persönlich und in meiner Anwesenheit liefern!"</span>

Normalerweise hätten die Ratswachen auf einen Irren wie Valrock garnicht erst reagiert. Vielleicht hätten sie im Höchstfall noch ein "Verschwinde, Schwachkopf!" gebrüllt und ihm dann die Chance zur Flucht gegeben.
Doch dieses Mal ... war es anders. Lyriens Kristallkette schillerte und blitzte kurz auf. Ein kleines Licht, das jedoch die Wachen für den Burchteil einer Sekunde zu blenden schien.
"Natürlich, zum Hohen Rat. Sofort", antwortete einer der Wächter und öffnete das Tor. Zauberei? Eine göttliche Fügung? Was auch immer, Valrock und seine Mitgänger gelangten zum Sitz der regierenden Kraft Celcias.

Eiligen Schrittes überquerte der Foltermeister den Hof. Er hielt sich nicht damit auf, lange auf die mannshohen Statuen zu schauen, die hier herum standen. Große, kriegerisch aussehende Männer, die auf Greifen ritten. Beeindruckende Skulpturen.
Rasch ging es weiter ins Innere des riesigen Gebäudes, der einem Palast glich. Mehrere Meter hohe Fenster ließen Tageslicht ein, wenn sie nicht gerade von breiten Samtvorhängen bedeckt wurden. Im Inneren erstrahlte alles in goldendem Prunk. Überall hingen Spiegel und standen kleine Tischchen in Ecken, auf denen frische Blumen in Vasen den Räumen etwas Grün verliehen.

Sofort kam ein Ratswächter herbei. Er fragte nicht erst, sondern führte die Gruppe weiter. Wer durch das Tor gelangte und es schaffte, den Hof zu überqueren, der hatte auch das Recht, mit dem Hohen Rat sprechen zu dürfen. So handhabte man es im Inneren des Sitzes.
Der Wächter führte die Kolonne durch lange Korridore und an Dutzenden Türen vorbei. Wer sich hier nicht auskannte, würde sich mit Sicherheit verlaufen. Einzige Orientierung stellten wohl die unterschiedlichen, riesigen Wandmalereien dar. Aber derer gab es so viele, dass man sich keinen konkreten Weg merken konnte. Zu ähnlich waren sich teilweise auch die Bilder, die neben hochrangigen Regenten und Ministern immer wieder Jagd- und Kampfszenen darstellten.

Schließlich erreichte die Gruppe einen gewaltigen Saal, der von mindestens 30 Ratswächtern in ihren prunkvollen Rüstungen bewacht wurden, auf denen das pelgarische Wappen glänzte. Der Saal besaß eine sehr hohe Decke. Von überall herab hingen seidene oder samtene Vorhänge. Auch hier standen große Blumenvasen herum und mannshohe Porzellanstatuen von Frauen, die Amphoren trugen, aus denen sie Bäche kristallklaren Wasser ergossen. Das frische Nass floss in kleine Brunnen und im Boden eingelassene Becken, in denen sogar Schwäne schwammen.

Schritte hallten auf dem Marmorboden des Saales, als der Wächter nur Valrock und die Frauen in dessen Mitte führte. Dort ließ er sie mit einem "Wartet hier" stehen und marschierte selbst weiter bis zum anderen Ende des Saales. Dort verschwand er durch eine von drei gewaltigen Türen.
Wenig später traten aus der linken und der rechten Tür jeweils acht in goldene Gewänder gekleidete Pagen, die lange Trompeten hielten. Sie nahmen Aufstellung und ließen die Blasinstrumente fanfarengleich erklingen. Schon eilten weitere Pagen herbei, öffneten die mittlere Tür.

Hindruch traten mehrere Gestalten, insgesamt drei. Sie tugen lange, scharze Kutten mit Kapuzen, dass nichts von ihren Gesichtern zu sehen war. Nichts außer ihre Augen, die irgendwie bedrohlich funkelten. Unter den Kapuzen trugen diese Gestalten Masken, ebenfalls nachtschwarz. Nichts gab Aufschluss über ihre Herkunft und Rasse. Aber eines wusste jeder in diesem Raum: die was der Hohe Rat von Pelgar.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... pelgar.jpg">

Valrock sank auf ein Knie, als sich das Trio näherte und schließlich vor der Gruppe stehen blieb. Sogleich erschienen drei der Ratswächter und trugen Höcker aus purem Silber herbei. Auf jeweils einem Hocker ließ sich ein Mitglied des Hohen Rates nieder. Auch wenn sie durch ihre sitzende Position nun kleiner waren als ihre Gäste, so strahlten sie doch Autorität und Erhabenheit aus.
Die rechte Gestalt erhob die Stimme, dass sie von den hohen Wänden widerhallte. "Nun, sprecht, Herrschaften. Wir gewähren euch Audienz, auch ohne Erlaubnis des Kommandanten." Diese Nachricht war also schon zum Rat durchgedrungen. Es verbesserte nicht gerade die Lage. Valrock erhob das Wort: "Hohe Herren, ich –"

"Schweigt er.", sagte der linke Kuttenträger. "Wir wandten uns an die Herrschaften, nicht an ihr Geleit." Obwohl die Mitglieder des Hohen Rates ohne jegliches Erkennen von Zorn in der Stimme sprachen, so klangen diese doch lauter als alle anderen. Wie ein Schwadron aus Paukenschlägen und Trommelwirbeln flogen sie durch den Saal und brachten alles und jeden zum Schweigen, der nicht das Recht besaß, zu sprechen.
"Nun?", erklang schließlich die tiefe Stimme des dritten Mitglieds; desjenigen, welcher in der Mitte saß. "Wir sind bereit, zu hören. Wählt eure Worte gut, wir hören nur einmal zu."
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Eáránë Fëfalas
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Freitag 24. August 2007, 19:45

Die Nachtelfe war heilfroh endlich auf der Zelle draußen zu sein, doch wunderte sie sich noch immer, was wohl mit dem Gehörnten geschehen ist, sie ahnte das schlimmste...

Aber ihre Gedanken wurden von dem Brüllaffen abgelenkt, als die kleine Gruppe durch die halbe Kaserne liefen, dann irgendwann, waren sie an einem noblen Gebäude angekommen, die Wachen schienen hochrangig zu sein.

Der Scharfrichter meldete sich zu Wort, er sprach auf Garmisch, was Earane natürlich nicht verstehen konnte, kurz darauf sagte einer der Wächter etwas, dann packte der Rüpel von Scharfrichter die Nachtelfe am Umhang, zog einfach ihre Kristallkette hervor.
Wieder sagte Valrock etwas auf Garmisch. Eigentlich hätte sie damit gerechnet, dass die Wächter die Gruppe wieder wegschicken würde, aber sie ließen sie rein.
Zuvor riss sich die Nachtelfe von dem Scharfrichter los. <span style="color:666666;">"Idiot!"</span> Murmelte sie leise und funkelte ihn an.

Earane war sehr erstaunt über das Innere des Gebäudes, nur konnte sie es nicht richtig bestaunen, da Valrock es anscheinend ziemlich eilich hatte und ziemlich schnell voranging.
Ein weiterer Wächter, dieser führte die Gruppe.

<b>Hier würde ich mich bestimmt leicht verlaufen! </b>

Ging es der Nachtelfe durch den Kopf, als sie die viele Gänge und Türen sah.
Endlich waren sie angekommen... Ca. 30 weitere Wächter standen dort und bewachten den Saal.
Sie traten in den Saal hinein, nach einer kurzen Weile, meinte der Wächter, der die Gruppe führte, dass sie warten sollten. Nun hatte Earane genügend Zeit gehabt, den Saal zu bestaunen. Sie war sprachlos und sah sich um.
Plötzlich ertönten Trompeten (?) und rissen die Nachtelfe auf ihren Gedanken heraus und sie sah dann zur mittleren Tür, die sich öffnete.

Drei vermummte Gestalten traten ein, setzten sich auf Höcker, die ihnen vorher gebracht wurden.
Der Scharfrichter sank auf die Knie, die Nachtelfe hob nur kurz eine Braue und sah dann wieder zu den Hohen Rat.
Einer der drei Männer forderte einer der Frauen auf, zu reden, doch Valrock ergriff das Wort, wurde aber sofort wieder unterbrochen, wieder forderten sie einer der Frauen auf zu reden.

Leicht nervös und etwas ängstlich, trat Earane langsam und vorsichtig vor. Sie zog ihre Kapuze etwas nach hinten, so, dass man ihr Gesicht erkennen konnte.
Sie überlegte kurz, was sie sagen könnte, wie sie anfangen sollte.
"H-Hallo..." Begrüßte sie die drei Männer mit einer leicht zittrigen Stimme und schluckte. "I-ich beginne mal so... Der Kommandant hat uns zu Unrecht verhaftet.
Die Vorgeschichte ist diese... Nunja, es klingt ziemlich unglaubwürdig, aber, wir haben diese dunklen Wolken vertrieben."
Kurz hielt sie inne, holte tief Luft und nahm ihre Kristallkette von ihrem Hals ab und zeigte diese dem Hohen Rat.
"Diese Kristallketten, sie sind momentan unser einziger Beweis. Die anderen drei haben auch solche Ketten und zwei weitere, die hier nicht anwesend sind, haben ebenfalls solche Ketten."
Wieder legte sie eine kurze Pause ein.

"Der Kommandant nahm uns auf der Stillen Ebene gefangen. Es waren noch weitere Leute anwesend.
Und falls Ihr Euch fragt, wie der Kommandant uns so leicht festnehmen konnte, das war, weil wir geschlafen hatten. Nunja, was uns zum schlafen gebracht hat, war eine Art Schlafgas, oder ähnliches...
Jedenfalls hat er uns einfach so mitgenommen, Beziehungsweise eher entführt. Er hatte uns zwar schon in der Stillen Ebene Fragen gestellt, er tat so, als wolle er uns verhören, aber es war nicht so."

Die Stimme der Nachtelfe wurde nach und nach immer fester und sicherer.
"Der Kommandant scheint blind geworden zu sein! Er handelt anscheinend nur noch ohne groß zu überlegen.
Bitte, ich bitte Euch, bringt ihn wieder zur Vernunft!
Und ich bitte Euch um noch etwas: Lasst uns bitte frei.
Vielleicht sind wir steckbrieflich gesucht, ja! Aber wir drei-" Earane deutete auf Lyrien und Miriel, "haben uns gewehrt! Was mit den anderen drei Gefangenen war, weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist: Wir sechs, die einfach festgenommen wurden, sind zu Unrecht hier! Wir haben Celcia gerettet. Bitte, glaubt mir, glaubt uns! Ich bitte Euch, vertraut uns. "
Wieder hielt sie inne, diesmal etwas länger, dann sagte sie noch: "Ich kann mir gut vorstellen, wenn Ihr <i>mir</i> nicht vertrauen wollt, oder nicht vertraut. Es würde sicherlich an meinem Volk liegen. Genau so handelt auch der Kommandant! Alle Dunkelelfen und Nachtelfen und keine Ahnung was für Wesen noch sind gleich böser Gesinnung. Aber demnach ist nicht so! Nicht jeder Dunkelelf oder Dunkelelfe, oder Nachtelf oder Nachtelfe ist gleich böse! Nein.
Auch nicht jeder Mensch ist böse, dies habe ich gelernt..."
Sagte sie zwar feste und etwas laut, aber dennoch mit Respekt gegenüber dem Hohen Rat.
Nun war sie nicht mehr so nervös und ängstlich, aber sie zeigte gegenüber dem Hohen Rat Respekt.

Ihre blassen Augen funkelten. Sie hoffte, dass die Männer sie so akzeptierten so wie sie ist, ihr Volk akzeptieren. Sie hoffte dass Wenigstens Miriel und Lyrien freigelassen werden, denn irgendwie zweifelte sie schon, dass man sie und die Dunkelelfe freilassen würde. Was mit dem Gehörnten war, wusste sie ja nicht und was mit dem Mischling passieren würde, wollte sie sich nicht ausmalen... Aber dennoch hoffte sie, dass Die Dunkelelfe, sie, der Mischling und falls er noch lebte, der Gehörnte freigelassen werden.
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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 27. August 2007, 23:41

Es fehlte nicht mehr viel und der junge Rekrut war so weit. Miriel hatte es immerhin schon geschafft, Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung des Kommandanten in sein Herz zu säen. Es fehlte nur noch der letzte Schubs, doch da öffnete sich die Tür zur Folterkammer und der Scharfrichter betrat erneut den Zellentrakt. Irgendetwas musste geschehen seine ,was seine Laune noch verschlechtert hatte. Was mit dem Gehörnten geschehen war, wagte sich Miriel gar nicht erst auszumalen. Sie hatte außerdem genug damit zu tun, ihre eigene aufsteigende Panik zu unterdrücken. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sie am ganzen Körper zu Zittern begann.
<b>Aus! Aus und vorbei. Jetzt holt er dich. Und ich hatte den Jungen fast so weit. Nur noch ein kleines bisschen, ein winziger Augenblick ... Zerstört ... das ist das Ende!</b>

Sie war so mit ihren Ängsten beschäftigt, dass sie nicht mitbekam, wie der Rekrut irgendetwas von den Kristallen stotterte und der Scharfrichter hellhörig wurde. Erst als der Wachmann Earanes Kristallanhänger ergriff und dem Scharfrichter unter die Nase hielt, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder in den Gang. Was sich dort nun abspielte kam ihr wie ein kleines Wunder vor, denn der Scharfrichter kam zu dem Entschluss, dass die vier Trägerinnen ein Fall für den Hohen Rat wären.
Als ihr die Ketten abgenommen wurden dankte sie Florencia mit einem stillen Gebet. Natürlich wurden ihnen sofort magische Handfesseln angelegt, doch alles war besser als die Aussicht auf Folter durch diesen hässlichen und stinkenden Kerl.

Der Scharfrichter führte sie nun durch die Kaserne und über den Kasernenhof, wobei er sich unter den Soldaten Verstärkung zur Bewachung holte.
Das Wetter war passend zu dem kleinen Trauerzug, graue Wolken hingen am Himmel, es nieselte und die Temperaturen waren auch nicht berauschend. Miriel fröstelte leicht, als sie endlich vor einem noblen Gebäude hielten, ob vor Kälte oder aus Angst vor dem nun Kommenden war schwer zu sagen.
Die Wachen vor dem Gebäude wollten sie erst nicht einlassen, doch ein Blick auf Lyriens Kristallkette öffnete plötzlich alle Türen.

Erst der Folterknecht von Scharfrichter, nun die Wachen, Miriel wurde langsam misstrauisch. Der Hohe Rat schien sich sehr für die Kristalle zu interessieren, was in ihr erneut die Glocken klingen ließ. <b>Was, wenn sie uns die Kristalle einfach abnehmen und uns im Kerker verschmachten lassen. Wen würde es interessieren? Yann, Elena und Elwin oder Thomas, doch wie weit würden sie kommen? Und der Rat, er hätte ein gewaltiges Machtinstrument in seinen Händen.</b>
Diese und ähnliche Gedanken gingen ihr im Kopf herum und verstärkten sich noch, als sie all den Prunk sah, der in den Räumen des Hohen Rats zur Schau gestellt wurde.
Wer seine Macht derartig demonstrierte, der hatte genug Angst sie wieder zu verlieren und würde in jedem, der mächtig genug war, eine Gefahr für die eigene Macht sehen. Und die Kristallträger waren zweifelsohne auf ihre Art mächtig.

Und dann standen sie ihnen gegenüber. <b>Kapuzenträger. Sie verstecken sich hinter Kapuzen. Mach dir nichts vor, sie sind nur hinter den Kristallen her. Ihr bedeutet ihnen gar nichts. Wenn ihr nur einfache Menschen wärt, würden sie euch ohne mit der Wimper zu zucken dem Galgen überantworten.</b>
Schließlich sagte einer der Kapuzenträger: "Wir sind bereit, zu hören. Wählt eure Worte gut, wir hören nur einmal zu."
Erstaunlicherweise war es wieder Earane, die sich als erste an den Rat wandte. Miriel war diesmal nicht mehr so erstaunt, hatte sie inzwischen erkannt, dass die kleine Nachtelfe über die Zeit viel an Selbstvertrauen gewonnen hatte. Allein, sie hatte ihre Zweifel, dass Earane etwas bei den Ratsmitgliedern erreichte, weswegen sie ihre Stimme erhob, nachdem Earane geendet hatte.

„Hoher Rat, ich will nicht leugnen, dass wir gegen die Gesetze Pelgars verstoßen haben, dass dadurch Menschen ums Leben kamen und wenn wir dafür büßen sollen, dann wir alle, doch bedenkt, dass wir so und nicht anders handeln mussten, anderenfalls hätte Faldor gewonnen.
Doch lasst mich am Anfang beginnen ... „
Miriel erzählte nun dem Rat ihre Geschichte, die Geschichte der Kristallträger. Angefangen damit, dass sie durch Zufall den Feuerkristall fand bis hin zur Vereinigung der Kristalle in der Stillen Ebene.
„Hoher Rat, wenn ihr gerecht urteilt werdet ihr erkennen, dass es die Borniertheit des Kommandanten war, die uns dazu zwang, uns gewaltsam Ausgang aus Pelgar zu verschaffen. Nur sein Hass auf alles, was mit den Dunkelelfen zu tun hat, führte dazu, dass unsere Mission gefährdet war. Hätte er uns einfach unserer Wege ziehen lassen, wäre es nie so weit gekommen. Wir hatten nie die Absicht irgend jemandem zu schaden, doch der Kommandant war blind vor Hass und unseren Worten und Bitten unzugänglich.
Ich kann nur hoffen, dass ihr weiser seid und euch nicht durch Rassenvorurteile leiten lasst.“, dabei deutete sie eine Verbeugung vor der ihr unbekannten Dunkelelfe an und zeigte ihr so, ihre Hochachtung.

Auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass der Rat sich mit Worten überzeugen ließ, so wollte sie wenigstens den Versuch unternommen haben. Hätte sie es nicht getan, hätte sie sich den Rest ihres dann wohl nur noch kurzen Lebens deswegen Vorwürfe gemacht.
Auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass der Rat sich mit Worten überzeugen ließ, so wollte sie wenigstens den Versuch unternommen haben. Hätte sie es nicht getan, hätte sie sich den Rest ihres dann wohl nur noch kurzen Lebens deswegen Vorwürfe gemacht.
Zuletzt geändert von Miriel Lefay am Montag 27. August 2007, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Erzähler
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 29. August 2007, 13:14

Schweigend saßen die Mitglieder des Hohen Rates da. Sie hockten auf ihren silbernen Höckern als wäre jeder einzelne ein prunkvoller Thron. Irgendwie stand dies im Kontrast zum Rest des Gebäudes, welches geradezu in Prunk erstickte. Der Hohe Rat aber wirkte schlicht, verbarg sein Antlitz unter Kapuzen und trug einfache Kutten, um nicht erkannt zu werden. Trotzdem waren diese drei Gestalten Ehrfurcht gebietend.
Valrock erkannte dies sofort. Kaum, dass man ihn zurecht gewiesen hatte, wich er auf Knien kriechend zurück und schwieg. Dieser ebenfalls noch vor kurzem Ehrfurcht gebietende Folterknecht – nun, wohl doch eher Angst einjagender Kerl. Wie auch immer, er kroch vorm Hohen Rat herum wie ein Wurm und war bereit, noch weiter und in dunklere Sphären zu kriechen.

Der Rat wartete immer noch auf eine Erklärung. Eáránë trat vor, wirkte ein wenig nervös, was auch aus ihrer Stimme heraus zu hören war, als sie sie erhob.
Der Hohe Rat lauschte. Keiner der drei rührte sich oder zeigte eine sonstige Regung. Wie Statuen saßen sie da und hörten den Worten der Nachtelfe zu. Einer der Wächter stierte ebenfalls auf Eáránë. Seinem Blick nach zu urteilen, hätte er sie wohl längst für diese unglaubwürdigen Worte aufknüpfen lassen. Seine Augen sprachen aus, was er dachte: wie konnte dieses Stück, das von der dunklen Rasse abstammte, sich erdreisten zu behaupten, Celcia gerettet zu haben!
Der Hohe Rat aber ... nun er saß noch immer da und lauschte. Er hörte, bis Eáránë geendet hatte, aber noch während sie sprach, wandte sich einer der Ratswächter ab und verließ die Halle. Nach dem Vortrag herrschte für einen Moment Stille. Niemand wagte mehr zu sprechen. Niemand außer Miriel. Sie war der Ansicht, dass ihre Freundin mit ihren Worten nicht viel bewirkt haben mochte. Andernfalls hätte der Rat wohl längst reagiert.
So trat auch Miriel Lefay vor und gab ihren Teil zur Klärung dieser Sache bei. Während sie so sprach, lugten die Mitglieder des Rates unter ihren Kapuzen auf die Kristallketten. Ihre Haltung änderte sich kaum merklich und der Blick blieb den Anwesenden verborgen. War er gierig nach Macht oder einfach nur neugierig um das Geheimnis dieser Ketten?

Schließlich beendete auch Miriel ihren Vortrag mit einer leichten, aber respektvollen Verbeugung vor Xune. Der Rat rührte sich endlich. Das rechte Mitglied erhob sich von seinem Platz. Sofort eilte ein Diener herbei und nahm den Silberhocker in gewahrsam. Rasch verschwand er damit durch die rechte der drei Flügeltüren am Ende des Saals.
"Wir haben eure Erklärungen vernommen. Da keiner aus euren Reihen mehr bereit zu sein scheint, diesbezüglich etwas zu sagen, treffen wir nun eine Entscheidung."
Das linke Mitglied erhob sich ebenfalls und wieder eilte ein Diener heran, um den Hocker zu holen. "Eure Geschichte klingt mehr als unglaubwürdig. Dennoch müssen wir zugeben, wir sahen eine Lichtsäule in der Stillen Ebene aufgehen, die tatsächlich die dunklen Wolken verschlang."
"Über die erwachten Flugwesen, die Drachen, wisst ihr jedoch nichts zu berichten", stellte das in der Mitte sitzende Mitglied fest. Auch er stand nun auf, um seinen Hocker den Dienern zu überlassen. Da standen sie wieder, die drie Vermummten Gestalten und strahlten nur diesen einen Wunsch zur Flucht aus. Trotzdem schien niemand imstande, sich dazu durchzuringen.

Da waren Schritte zu hören. Eilig näherten sie sich und wurden immer lauter, bis fünf Personen die Halle des Hohen Rates betraten. Vier davon waren Ratswächter, die den fünften Mann in den Saal führten. Dabei handelte es sich um keinen anderen als den Kommandanten persönlich. Er zeigte eine unbeeindruckte Miene, doch anhand der schmalen Linie, die seinen Mund bildete, war zu erkennen, dass er mit der Situation wohl nicht ganz zufrieden war. Das Haupt stolz erhoben marschierte er im Gleichschritt vor den Hohen Rat. Er ließ sich nicht wie Valrock auf ein Knie nieder, sondern verschränkte die Arme hinter dem Rücken und nahm eine breitbeinige Haltun ein. Der typische Stand eines Soldaten, beim Kommandanten wirkte es jedoch fast, als wolle er den Hohen Rat verspotten.

"Meine Herren, mit Verlaub, diese Gefangenen und der Foltermeister sind ohne meine Erlaubnis hier", sagte der Kommandant kühl. Er bekam darauf keine Antwort. Der Mittlere entgegnete nur: "Kommandant Protos Wehrm, ist es wahr, dass Ihr aufgrund Eures Hasses auf das dunkle Volk diese Frauen habt auf der Stillen Ebene gefangen nehmen und hier in Pelgar einsperren lassen?"
"Entspricht es des Weiteren der Wahrheit, dass Ihr nicht einsehen wollt, dass auch Teile des dunklen Volkes womöglich an einer Rettung Celcias beteiligt waren?", fragte der Linke.
"Ihr seid der Kommandant und solltet Euch daher der Weisungen des Gottes Lysanthor mehr als bewusst sein. Wahrheit und Gerechtigkeit sind seine höchsten Gebote", warnte der Rechte.

Man konnte deutlich sehen wie dem Kommandanten die Röte ins Gesicht schoss. Hinter seinem Rücken ballte er die Hände zu Fäusten. "Meine Herren vom Hohen Rat", brachte er knirschend hervor, "ich halte mich an Lysanthors Weisungen. Daher war es mir wichtig, diese Verbrecher einsperren zu lassen. Ist es gerecht, sie freizugeben, nur weil sie Celcia <i>angeblich</i> gerettet haben sollen? Teile ihrer verdorbenen Gruppe haben <i>gemordet</i>. Soldaten kamen ums Leben durch diese Frau!" Er zeigte auf Eáránë. "Und ich wette, die Dunkelelfin hat irgendwo auch ihren Teil dazu beigetragen", fügte er noch an, wenn auch ziemlich leise. "Ich bin Diener der Wahrheit und der Gerechtigkeit, meine Herren. Ich folge nur dem Weg unseres Lichtgottes."

Der Kommandant neigte den Kopf und drehte sich dabei halb zu den Kristallkettenträgerinnen. Dabei huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Er würde obsiegen, dessen war er sich sicher. Und dann stünde der Galgen für diese Lügnerinnen und Mörderinnen bereit.
Zunächst aber sprach der Hohe Rat erneut. Der Linke wandte sich an den Kommandanten. "Uns scheint, Ihr habt Euch ein wenig zu sehr in Lysanthors Weisungen verbissen. Wie sagt man? Ihr seht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ihr seid blind für die einzige Wahrheit geworden, Protos. Euer Hass auf das dunkle Volk behindert ein Entgegenkommen für jene, die zu uns überwechseln wollen."
Der Rechte sprach: "Dennoch brauchen wir gewisse Beweise, mehr als die Worte zweier Frauen, die gegen die eines Mannes stehen."
"Ihr seid Trägerinnen von Ketten, die nach dem Vereinen der Kristalle zurück blieben. Könnt Ihr uns die Macht dieser Ketten demonstrieren und uns, den Hohen Rat, von der Wahrheit eurer Worte überzeugen?", brachte der Mittlere hervor.
Der Kommandant glühte dunkelrot. Das Knirschen seiner Zähne war nun deutlich zu hören. Als ein Ratswächter jedoch eine eisenbehandschuhte Hand auf dessen Schulter legte, hielt er still wie ein an die kurze Leine genommener Hund.

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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Donnerstag 30. August 2007, 22:57

Nachdem Miriel geendet hatte, herrschte eine ganze weile Schweigen. Erst als sich die drei Ratsmitglieder erhoben kam auch Bewegung in die vier Gefangenen. Als die Ratsmitglieder nun zu sprechen begannen, sah Miriel ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden.
Sie hatten Zweifel, glaubten ihnen nicht, auch wenn sie die Lichtsäule gesehen hatten. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen, dass die vier Frauen dies mit bewerkstelligt haben sollten.
Als dann auch noch der Kommandant auftauchte und sie als Mörderinnen bezeichnete, wäre ihr beinahe der Kragen geplatzt. Nur mit Mühe konnte sie sich zurückhalten und erwartete nun das Urteil des Rates.
Dieses fiel am Ende so aus, wie es Miriel erwartet hatte. Allein auf ihre Aussage hin wollte sich der Rat nicht verlassen und forderte eine Demonstration der Macht der Kristalle.

Es war genau das, wovor sie sich am meisten gefürchtet hatte. Was wenn den Rat danach die Gier packte. Man brauchte ihnen nur die Ketten abnehmen und sie verschwinden lassen. Doch wollten sie sich vollständig rein waschen, blieb ihnen einfach nichts anderes übrig und so wandte sie sich leise seufzend an den Hohen Rat:

„Verzeiht bitte, doch wenn ihr einen sichtbaren Beweis wünscht, so müsst ihr uns vorher von den magischen Fesseln befreien. Mit den Fesseln ist das, was ihr von uns verlangt nicht möglich. Die Macht der Kristalle wird nur durch Wechselwirkung der Magie des Trägers mit der seines Kristallwächters erschaffen. Mit den Fesseln kann sich jedoch unsere Magie nicht entfalten und ohne diese sind die Kristalle nutzlos.
Wir können euren Wunsch also nur erfüllen, wenn ihr uns die Fesseln abnehmt.“
Auffordernd streckte sie dem Rat ihre Hände, um die die eisernen Fesseln lagen, entgegen.

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. September 2007, 12:51

Die Mitglieder des Rates wandten sich von Miriel, Lyrien, Eáránë und Xune ab. Auch dem Kommandanten zeigten sie nun die eiskalte Schulter wie man so schön sagte. Ihr leises Wispern und Murmeln war das einzige, das den Raum erfüllte. Ein Page wurde herbeigewunken und in das Gespräch integriert. Kurzerhand löste sich dieser aber von dem kleinen Kreis, den die Ratsmitglieder bildeten, und er rannte rasch aus dem Saal. Seine Schritte hallten noch nach, das drehte sich der Hohe Rat schon wieder den Anwesenden zu.

"Wir haben entschieden", sprach der Linke.
"Die magischen Fesseln werden entfernt", fuhr der Rechte fort.
"Wir ersetzen sie durch normale Eisenketten", endete der Mittlere.

Wächter traten vor, ihrer insgesamt vier. Sie verneigten sich formell vor dem Hohen Rat und wandten sich dann den Frauen zu. Miriels Ketten wurden als erstes gelöst, streckte sie doch noch immer ihre Hände aus. Aber auch die Fesseln von Eáránë, Xune und Lyrien nahm man ab. Schließlich tauchte der Page wieder auf. Er trug ein samtrotes Kissen, darauf lagen glänzende Eisenringe – einfache Fesseln, um eine Flucht der Frauen zu verhindern. Hinter dem Pagen liefen zwei pompös gewandete, dicke Männer. Sie truge goldschwarze Roben und Spitzhüte. Kein Zweifel, das waren Magier – genauer gesagt: Hofmagier des Rates.
Offenbar wollte Pelgar nicht das kleinste Risiko eingehen. Die Magier machten einen ziemlich eingebildeten Eindruck. Sie mussten vom selben Haken stammen wie der Kommandant und kamen sich selbst äußerst wichtig vor. Leicht amüsiert rümpften sie die Nasen, als ihre Blicke auf Xune und Eáránë fielen. Einer von beiden zog gar ein Schnupftuch. <span style="color:01019A;">"Dunkelelfisches Pack, hier in Pelgar?"</span>

Das rechte Ratsmitglied drehte sich den Magiern zu. "Meine Herren Hofmagier, reden sei nur erwünscht, wenn wir dazu auffordern." Die Worte waren ruhig gewählt, doch ihre Schärfe reichte noch immer aus, um die Luft zu zerteilen. "Man hat euch herberufen, um unsere Sicherheit zu bewahren, sollte es den Gefangenen in den Sinn kommen, uns mit magischer Kraft zu attackieren."
"Wenn auch nur einer von uns verletzt wird, wird euer versagen gestraft. Also konzentriert euch lieber auf eure Aufgaben", warnte das rechte Mitglied.
Die eben noch so stolzen hohen Herren Magier standen nun ziemlich kleinlaut neben dem Rat. Das Schnupftuch wurde weggepackt und die beiden Männer räusperten sich ziemlich übertrieben. Dann aber nahmen sie die Warnung sehr gewissenhaft wahr und stellen sich zu beiden Seiten der Kristallkettenträgerinnen auf.
Die Wächter hatten ihnen inzwischen normale Fesseln angelegt, keine besondere Verbesserung ihrer Lage, aber wenigstens durften sie sich vor dem Hohen Rat beweisen. Eine Möglichkeit, zu zeigen, dass sie unschuldig waren? Hoffentlich entfalteten die Kristalle in den Ketten auch ihre Mächte, sonst sah es schlecht aus für die vier Frauen.
"Nun nehmt Aufstellung und demonstriert eure Fähigkeiten", sagte das mittlere Mitglied.

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Eáránë Fëfalas
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 3. September 2007, 15:55

Die restliche Zeit schwieg Earane. Ihr gefiel überhaupt nicht, dass der Kommandant ebenfalls gekommen war. Sie behielt jeglichen Kommentar für sich.

Die Nachtelfe rechnete ebenfalls damit, dass sie die Macht der Kristalle beweisen sollten.
Erst nachdem Miriel sagte, dass sie mit den Magischen Fesseln nicht zaubarn konnten und danach ihre Hände nach vorn streckte, machte es Earane ihr nach.

Der Rat tuschelte und beriet sich anscheinend.
Dann kam ein vierter hinzu, der dann schnell nach draußen ging und kurze Zeit später wieder zurück kam.
Während dieser weg war, wurden den Frauen die Ketten abgelegt. Endlich! Die Nachtelfe rieb sich ihre Handgelenke, solche Eisenketten warend nicht gerade bequem.

Dann wurden ihnen wieder Ketten angelegt, diesmal aber normale.
Hinter dem Page, der zuvor losgerannt war, kam mit zwei dicken Männern zurück. Diese Magier traten ziemlich eingebildet auf. Nachdem sie Earane und Xune sahen, rümpften sie die Nasen und einer der zwei war sogar so unvershcämt und holte ein Schnupftuch hervor und war soager so feige und sprach etwas auf Garmisch.

<b>Eingebildetes und feiges Magierpack!</b>

Dachte sich die nachtelfe zynisch und funkelte die zwei Männer an.
Dann nahm sie ihre Kette in die Hand und betrachtete diese.
<b>Bitte, lass es klappen!</b>

"Ich hoffe sehr, dass es klappen wird! Hoffen wir, dass die Kristalle auch ohne den Schelm- und Feuerkristall genügend Macht haben, damit wir sie alle überzeugen können..." Flüsterte sie leise zu den anderen Frauen, aber sodass nur diese die genauen Worte hören konnten.

Earane hielt ihren Kristall ganz feste in der Hand.
<b>Bitte! Bitte lass es klappen! Es darf nichts schief gehen!</b>

Sie atmete tef ein und wieder aus und schluckte einmal, bevor sie ihren Griff etwas lockerte.

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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 4. September 2007, 15:45

Nach kurzer, aber intensiver Beratung, wurden ihnen auf Geheiß des Rates die magischen Bande abgenommen und durch normale Eisenfesseln ersetzt. Gleichzeitig erschien ein Page, der kurz vorher den Saal verlassen hatte, mit zwei pompös gekleideten Männern, die sich als Hofmagier des Rates entpuppten. Wie es aussah, wollte der Rat nicht das kleinste Risiko einer möglichen Flucht der vier Frauen eingehen.
Das Auftreten der Magier brachte allerdings Miriels Blut erneut in Wallung, vor allem die abfällige Äußerung in Bezug auf die Dunkelelfen hätte beinahe eine unbedachte Reaktion ausgelöst. Gerade noch im letzten Augenblick konnte sich Miriel zurückhalten und ermahnte durch Blicke und kleine Gesten die Anderen ebenfalls dazu, Ruhe zu bewahren.
Insgeheim nahm sie sich jedoch vor, dem Kommandanten und den eingebildeten Hofmagiern eine kleine Lektion zu erteilen, sofern sie in der Lage sein würde, die Magie der Kristalle in eine bestimmte Richtung oder ein bestimmtes Ziel zu lenken. Dies würde aber nur mit sehr viel Konzentration und im Zusammenspiel mit den Kristallwächtern gelingen.

Auf die Aufforderung des Rates, nun Aufstellung zu nehmen und ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, traten die vier Frauen in einem kleinen Kreis zusammen und vereinigten die Kristallketten in ihrer Mitte. Nun war es an jedem Träger selbst, die Kräfte der Kristalle mit den eigenen magischen Fähigkeiten zu wecken und freizusetzen.
Miriel schloss die Augen und begann damit die Magie der Erde in den Kristall zu leiten, dabei konzentrierte sie ihre Gedanken auf das Herz des Kristalls, wo sich die Magie zu bündeln begann. Gleichzeitig versuchte sie ihren Geist ebenfalls in den Kristall zu lenken und rief dabei immer wieder auf geistiger Ebene ihren Kristallwächter.

Zuerst geschah nicht sehr viel, außer dass, wie schon auf der Stillen Ebene, der Kristall immer heller zu strahlen begann, bis sie auf einmal leise Brosnars fröhliches Kichern hörte, worauf sie sich unvermittelt wieder in der ihr bekannten absoluten Dunkelheit befand.
„Nun Kristallträgerin, so schnell wieder zurück? Hatte ich euch nicht prophezeit, dass ihr euch wünschen würdet, der Spaß wäre nicht vorbei.“ Erneut erfüllte sein fröhliches Kichern und Glucksen den Raum. Noch bevor Miriel etwas sagen konnte, fuhr er wesentlich ernster fort: „Ah, sagt nichts, ich weiß was euer Begehr ist. Ihr wollt die Kristalle erneut aktivieren, um den Rat Pelgars zu überzeugen. Ihr wisst, dass dies nur gelingt, wenn sich alle Trägerinnen mit ihren Wächtern abstimmen.“

„Ich denke, das ist kein Problem.“, meldete sich Miriel nun zu Wort. „Wir sollten mittlerweile genug Erfahrung darin haben. Doch ist es euch möglich die Wirkung der Kristalle zu steuern, sie auf ein Ziel zu lenken?“
Gespannt erwartete sie Brosnars Antwort, denn von ihr hing es ab, ob sie den Magiern und dem Kommandanten die Lektion erteilen konnte.
„Ja, das ist möglich.“, entgegnete Brosnar und Miriel atmete auf. „Ihr müsst euch nur mental auf das Ziel einstimmen, alles andere wird von uns Wächtern erledigt. Doch nun müsst ihr wieder gehen, denn die Verbindung zu den anderen Wächtern wird stärker.“

Die letzten Worte kamen nur noch als leises wispern und urplötzlich befand sie sich wieder in der Halle des Rates. Sofort stellte sie sich vor, wie drei schwache Lichtstrahlen aus den Kristallen fuhren und die beiden Magier und den Kommandanten davon schleuderten. Diese Vorstellung sandte sie nun ebenfalls mit aller Macht die sie aufbringen konnte in den Fokus der Kristalle und hoffte, dass die Wächter ihren Wunsch verstanden.
Inzwischen strahlten die Kristalle immer heller und es kostete die Trägerinnen immer größere Kraft die magische Verbindung aufrecht zu erhalten.
Entweder die Macht der Kristalle kam in den nächsten Augenblicken zur Entfaltung oder aber die Kristallträgerinnen würden entkräftet abbrechen müssen. So oder so stand die Entscheidung unmittelbar bevor.

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 5. September 2007, 10:48

<i>[OT: Ich werd euch alle in dem Post mal steuern müssen, hoffe, das ist in Ordnung, sonst käme ein sehr kurzer Post heraus und ich müsste erst auf sämtliche Reaktionen eurerseits warten <img src="http://images.rapidforum.com/images/i23.gif" border="0"> ]</i>


Die Trägerinnen der Kristallketten bekamen also eine Chance und auch wenn sie immer noch angekettet waren, so mussten sie diese Gelegenheit nutzen. Es war ihre einzige.
Sie stellten sich erneut im Kreis auf, genau so wie auf der Stillen Ebene. Dieses Mal nur ohne Hilfe des Elfenmagiers und um zwei auserwählte Träger weniger. Elena und der kleine Yann fehlten. Würde die Kraft der Ketten sich dann überhaupt zeigen? Vielleicht leuchteten sie auch nur. Nein, jetzt war kein Platz für Zweifel, sie mussten es versuchen!

Miriel, die alles wie eine Anführerin, die einen kühlen Kopf bewahrte, regelte, wurde als erstes der Macht gewahr, die den Ketten noch inne wohnte. Ihr Kristallwächter, Brosnar, holte ihren Geist zu sich und beriet sich. Nicht alle Kristallwächter hatten sich bislang ihren Trägerin gezeigt, dennoch bestand ein Band zwischen ihnen und ihrer Kraft. Das Band zwischen Miriel und Brosnar war sehr stark. Der Wächter bestätigte, dass es möglich war, die Macht der Kristalle zu lenken.
So kehrte Miriel wieder in ihr Bewusstsein zurück, schickte alle ihre Energie und magische Macht hinaus, um sie der Kette zu spenden, damit sie sich mit den Kräften der anderen bündelte und der Hohe Rat von Pelgar seinen Beweis erhielt.

In Lyrien ging Ähnliches von statten. Die junge Frau hatte ebenfalls Kontakt zu ihrem Kristallwächter und er spendete ihr ein kostbares Licht im Dunkel, das sie aus sich selbst speiste. Es wuchs heran, wurde größer und stärker, breitete sich in Lyriens Seele aus, um dem Kristall die nötige Kraft zu verleihen. <i>"Gut gemacht"</i>, hauchte ihre Kristallwächter und küsste Lyrien auf die Stirn. Zarte Schweißperlen glänzten dort, während die Frau die Macht ihrer Kette herauf beschwor.

<i>"Eáránë!"</i> Der Kristallwächter der dunklen Kette meldete sich. Sie hörte ihn wohl zum ersten Mal. <i>"Eáránë, lass uns die Sinne verdunkeln. Spielen wir! Ich bin bei dir, aber du musst mir die nötige Kraft geben. Dann zeigen wir diesen rassenfeindlichen Magiern mal, wozu Dunkelheit imstande ist."</i> Er klang ein wenig rachsüchtig, der Kristallwächter, aber nicht über alle Maßen bösartig. Er besaß eben ein dunkles Gemüt wie der Kristall selbst, welcher nun in den Händen der Nachtelfe mit finsterem Licht schimmerte.

Xunes Kristallkette erstrahlte hingegen tosend blau wie das Meer, wenn ein Sturm darüber hinwegfegte und die Wellen mit sich riss. Ein blauer Sternenreigen umgab den gesamten Körper der Dunkelelfe und schließlich hörte auch sie ihren Wächter das erste Mal in ihrem Geiste. <i>"Du beherrschst keine Wassermagie. Aber in deinen Adern fließt das Blut deiner Vorfahren. Starkes, blaues Blut. Blau wie das Meer. Ich will dir folgen, solange du mir Freiheiten lässt. Ich tobe und peitsche wie Wellen gegen Klippen. Kannst du mich halten, Dunkelelfe? Pass auf, wie ich mit der Kraft des Wassers über diese hochnäsigen Nichtskönner hereinbreche."</i>

Die Kistallwächter selbst schienen über das Auftreten der beiden Hofmagier erzürnt zu sein. Sie alle klangen, als seien sie mehr als bereit, den beiden eine Lektion zu erteilen. Und so sogen die Kristalle die magischen Kräfte ihrer Träger nur so in sich auf. Die Ketten wandelten sich zu Katalysatoren und filterten geistige Kraft in magisches Licht um. Strahlen schossen aus den Kristallketten – braunorange, reinweiß, purpurschwarz und meeresblau – sie bündelten sich in der Mitte der Frauen zu einem einzigen Strahl und schon sauste dieser blitzartig auf die beiden Magier nieder. Ein kleiner Rest kreuzte den Weg mit dem Hohen Rat, schoss an diesem vorbei und traf den Kommandanten in seine rechte Gesäßhälfte.
"Argh! Seht, Hoher Rat, ein Angriff!", brüllte der Kommandand, wurde aber von den Ratswächtern an den Schultern gepackt und mit festem Griff zum Schweigen gebracht. Grollen rieb sich der Mann sein Hinterteil. Er war empört darüber, dass der Hohe Rat einfach nur da stand und zusah, wie die Macht der Kristalle in kleinen Blitzen auf die beiden Hofmagier niederging, die sich nicht zu helfen wussten. Sie versuchten, ihre eigene Magie zu beschwören, doch versagten jedes Mal beim Sprechen eines Zaubers. Die Kristalle ware stärker, dann aber ...

<i>"Können die Macht nicht zusammenhalten ... fehlt an Kristallen ... kein Feuer, das uns brennende Moral gibt. Kein bunter Reigen, der alle anderen Farben unterstützt ... wir verlieren die Kontrolle!"</i> Dies rief jeder Kristallwächter seiner Trägerin im Geiste zu und dann explodierte der Lichtstrahl unter grellem Leuchten und einem herausragenden Knall.
Für Sekunden tauchte die Ratshalle in gleißendes Licht, das sich von weiß über orange und blau in tiefe Dunkelheit hüllte. Stille herrschte ringsum.

"Wächter!", rief eines der Ratsmitglieder. "Entzündet die Fackeln!"
Es dauerte einen Moment, dann hellte sich der Saal wieder auf, als mehrere Ratswächter Fackeln entfachten. Der Kommandant hatte sich losgerissen und stand mit gezogenem Schwert vor den Frauen. "Sie sind eine Gefahr", keifte er. "Ihre Macht könnte Pelgar vernichten! Wir müssen sie loswerden, ehe die dunklen Anteile ihrer Trägerinnen den Rest mit ihren falschen Zungen verleiten und sie zum Feind übergehen!"

"Steckt Eure Waffe fort, Protos Wehrm", sagte der mittlere Ratsmann mit ruhiger, aber fester Stimme. Er akzeptierte hier keine Widerrede.
"Ihr habt eure Macht demonstriert und sie ist enorm", wandte sich das linke Mitglied an Xune, Eáránë, Miriel und Lyrien. "Zu enorm, als dass man euch damit frei auf Celcia wandeln lassen könnte. Wir teilen die Meinung des Kommandanten, Protos Wehrm, nicht ganz, müssen aber zugeben, dass ihr durchaus in die Hand des Feindes fallen könntet."
"Wir wollen Pelgar nicht noch einmal in einem solchen Krieg sehen wie er vor vielen Jahren stattfand – und schon gar nicht, wenn das dunkle Volk mit solcher Macht ausgerüstet sein könnte", meinte das rechte Ratsmitglied.
"Oh, wir haben gesehen, dass nicht jeder von der anderen Seite des Drachengebirges zwangsläufig schlecht sein muss." Der Hohe Rat neigte die Köpfe wie eine Person in Eáránës und Xunes Richtung. "Aber wir fühlen uns deutlich sicherer, wenn die Kristallketten in Gewahrsam genommen werden. Daher unterbreiten wir ein Angebot, denn wir sind überzeugt, dass ihr Damen an der Rettung Celcias beteiligt wart.
Die Macht dieser Ketten beweist es, nur solche Kraft könnte Faldor in die Schranken weisen."

Der Hohe Rat nickte einem der Wachen zu. Dieser ging zu den Trägerinnen und entfernte nach und nach die Handschellen. Ehrfürchtig zog er sich dann wieder zurück.
Noch immer waren die beiden Hofmagier dabei, ihre Kleidung abzuklopfen. Diese hatte durch die Blitze Feuer gefangen und nun rauchten die beiden mit Schreck in den Augen, wirkten auf einmal ziemlich klein und amüsant.

"Statuen in der Halle der Helden", nahm der Hohe Rat das Wort wieder auf. "Für jeden von euch. In die Sockel wird ein Geheimfach eingelassen, in welches die jeweilige Kristallkette verwahrt wird. Mit Magie schließen wir die Sockel ab und nur ihr oder Großmeister ihrer Magieart werden diese Fächer öffnen können. Man vergibt euch eure Sünden und wir sprechen euch frei. Seid ihr mit diesem Angebot einverstanden?"
"Aber, werte Herren ...", begann der Kommandant fassungslos.
"Schweigt er! Er hat bereits genug Schwierigkeiten angerichtet."
Und so schwieg Protos Wehrm, innerlich kochend vor Wut.


<i><ul><li>Miriel verliert 10% ihrer Lebensenergie aufgrund der hohen Anstrengung durch Beschwörung der Kristallmacht.
<li> Xune verliert 10% ihrer Lebensenergie aufgrund der hohen Anstrengung durch Beschwörung der Kristallmacht.
<li> Eáránë verliert 10% ihrer Lebensenergie aufgrund der hohen Anstrengung durch Beschwörung der Kristallmacht.
<li> Lyrien verliert 10% ihrer Lebensenergie aufgrund der hohen Anstrengung durch Beschwörung der Kristallmacht.
</ul></i>

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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Mittwoch 5. September 2007, 22:58

Miriel fühlte es mehr, als dass sie es wirklich wahrnahm, dass, wie in der Ebene, nur in etwas schwächerer Form, die Lichtstrahlen aus den Kristallen schlugen und sich den Weg zu ihren Zielen bahnten. Auch das Gezeter des Kommandanten hörte sie zwar, ohne es jedoch bewusst zu erfassen. Dann plötzlich war alles vorbei und der Saal in Dunkelheit gehüllt.
Auf den Ruf eines der Ratsmitglieder hin wurden Fackeln entzündet und Miriel gewahrte nun bewusst, was die Kristalle angerichtet hatten.
Das heißt, das Erste was sie sah, war der Kommandant, der mit gezogenem Schwert vor ihnen stand und böse keifte, dass sie viel zu gefährlich wären und vernichtet gehörten.

Miriel war viel zu erschöpft, um irgendeine Abwehrreaktion zu zeigen, lediglich mit leiser, kaum hörbarer Stimme murmelte sie:
„Ihr seid wesentlich gefährlicher in eurem Verfolgungswahn. Ihr seht doch an jeder Ecke einen Feind und eine Verschwörung gegen euch. Denkt an meine Worte, ihr werdet irgendwann der Untergang Pelgars sein.“

Inzwischen hatte der Rat den Kommandanten zurück gepfiffen und wandte sich nun wieder den Frauen zu. Wie sie befürchtet hatte, fürchtete auch der Rat die Macht der Kristalle. Man gestand ihnen zu, die Wahrheit gesagt zu haben, bot ihnen volle Rehabilitation an, verlangte aber im Gegenzug dafür, dass sie ihre Kristallketten abgaben.
Man würde eine Statue von ihnen in der Halle der Helden aufstellen und die Ketten in einem Geheimfach innerhalb der Statuen verwahren, an das nur sie oder ein Großmeister der jeweiligen Magieart heran kam. Während der Rat sein Angebot unterbreitete ging auf Anweisung eine der Wachen reihum und nahm ihnen die Fesseln ab, mit denen sie sich anschließend ehrfürchtig zurück zog.

Erneut hob der Kommandant zu zetern an, doch Miriel hörte ihn schon nicht mehr, denn sie war gedanklich mit dem Urteil des Rates beschäftigt, wog das Für und Wider ab, bevor sie ihre Stimme erhob:
„Hoher Rat, ihr verlangt viel und wenn ich ehrlich sein soll, so war ich im ersten Moment geneigt das Angebot auszuschlagen. Die Kristalle sind eine Gabe der Götter, es war ihr Wille, dass wir die neuen Träger wurden und ihr stellt euch mit eurem Urteil über den Willen der Götter. Doch sehe ich auch eure Befürchtungen und kann nicht leugnen, dass sie berechtigt sind. Deswegen werde ich mich eurem Urteil beugen. Ich kann hier jedoch nur für mich sprechen, auf die Entscheidungen meiner Kameradinnen habe ich keinen Einfluss.“

Zögernd streifte sie sich die Kette über den Kopf und hielt sie dem Rat hin.
„So nehmt denn das Objekt eurer Befürchtungen, auf dass es wohl verwahrt wird. Um eines bitte ich euch aber, ich möchte zugegen sein und mit eigenen Augen sehen, wie der Kristall im Sockel der Statue verschlossen wird. Verzeiht mir mein Misstrauen, aber wie ihr selbst sagtet, besitzt der Kristall zu viel Macht und ich möchte sicher gehen, dass diese Macht nicht in falsche Hände gerät.“

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Montag 10. September 2007, 00:09

Der Kommandant schnaubte, ob Miriels Worten. Wer war sie denn schon? Nur eine einfache Frau! Aber sie hatte soeben mitsamt der anderen die Macht der Kristalle gezeigt und dies war auch der Grund, warum sich der Kommandant nicht gegen die Damen auflehnte. Sie standen nun unter dem Schutz des Hohen Rates, der sich sehr für die Ketten mit den Kristallen interessierte. Er interessierte sich so sehr dafür, dass er das Angebot unterbreitete und ihnen allen im Austauch für die Ketten nicht nur die Freiheit, sondern auch eine Statue in den Hallen der Helden anbot.

Die Anführerin der Damengruppe, Miriel, nahm dieses Angebot zögernd und unter der Bedingung an, beim Versiegeln des Geheimfachs anwesend sein zu wollen. Lyrien und Eáranë entgegneten zunächst nicht. Eine solche Entscheidung wollte wohl überlegt sein.
Xune entschied sich, dass sie zu viel riskiert hatte, um die Kristallkette nun einfach aus der Hand zu geben. Nicht nur wegen der enormen Macht war sie von wert, sie besaß nun auch ein persönliches Band zu dem Kristall darin.

"Da habt ihr es, meine Herren", erdreistete sich der Kommandant zu einer Aussage und riss sich vom Griff der Ratswächter los. Er behielt in gewisser Weise Haltung, schritt aber bis kurz vor Xune und starrte ihr in die Augen. "Die Dunkelelfe will die Kette nicht hergeben! Warum wohl? Ha!" Er drehte sich um, riss die Arme in die Höhe und lenkte somit alle Aufmerksamkeit auf sich. "Als ob das nicht klar wäre! Sie ... eine Trägerin von enormer Macht. Allein dieser Gedanke kommt schon einem Frevel gleich! Sie will diese Macht natürlich behalten, um Pelgar in den Ruin zu treiben! Ich sage euch, hohe Herren des Rates: Wenn ihr diesen Abschaum vom Elfenvolk, dieses dunkle Gör, nun gehen lasst, stürzen wir uns tatsächlich ins eigene Verderben!"

Der Hohe Rat trat an den Kommandanten heran. "Uns scheint, Ihr seht es tatsächlich sehr eng mit dem dunklen Volk. Dennoch verstehen wir Euren Ausbruch. Ein gewisses Maß an Misstrauen ist berechtigt. Trotzdem haben wir den Eindruck, dass Ihr schon lange nicht mehr im Sinne Pelgars handelt, sondern Euch von Euren Gefühlen und Eurem Hass auf Völker der dunklen Rassen zu stark leiten lasst. Kommandant Protos Wehrm, Kraft unseres Amtes beschließen wir eine vorzeitige Beurlaubung. Ein von uns Ausgewählter wird Eure Arbeit verrichten, bis Ihr wieder einen klaren Kopf den Euren nennen könnt. Ihr dürft gehen."

Der Kommandant ... beurlaubt! Fassungslos stand er da, steif als hätte er einen Besen verschluckt. Auf seiner Stirn pochte eine Ader. Doch gegen den Hohen Rat durfte selbst er das Wort nich erheben – obwohl er dies heute bereits mehrmals getan hatte.
Mit einer einzigen Drehung auf dem Absatz seiner Stiefel wirbelte er herum und marschierte ohne Begleitung eines der Ratswächter aus dem Saal. Seine Schritte hallten schwer wie Blei von den Wänden wider. Dann war er fort.

Ein Ratsmitglied drehte sich Xune und den anderen zu. "Wir sehen, dass ihr alle sehr an diesen Ketten der Macht hängt. Im Grunde wollt ihr sie nie aus der Hand geben. Doch so viel Vertrauen können wir nicht schenken, auch wenn wir wollten."
"Aber wir bieten euch ein anderes Angebot", fuhr eines der anderen Ratsmitglieder fort. "Wir werden versuchen, die Ketten in einem Ritual magisch an euch zu binden. So sollt ihr die Ketten nur freiwillig abnehmen können, ansonsten hängen sie an euch wie eines eurer Gliedmaßen."
"Wir sind uns bewusst, dass ihr eine Gefahr darstellen könntet, solltet ihr euch einheitlich entschließen, einer feindlichen Macht beizutreten, aber wir wollen Vorsorge leisten."

Das mittlere Ratsmitglied trat vor. "Legt einen Eid ab und schwört, niemals unseren Feinden zu dienen, sondern lieber von den Göttern geholt zu werden. Wir verlangen nicht, dass ihr uns die Treue gelobt. Wir wollen nur verhindern, dass ihr zum Feind überlauft. So sprecht denn, seid ihr bereit, dieses Angebot anzunehmen? Sobald Eid und Ritual abgeschlossen sind, seid ihr frei aller Schuld. Verneint ihr dieses letzte Angebot jedoch, werden wir euch als eine mögliche Gefahr Pelgars ansehen und unter Arrest stellen müssen – auf Lebenszeit."

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 10. September 2007, 17:27

Die Nachtelfe hörte sich schweigend das Angebot des Rates an.
Sie war sich nicht sicher was sie tun sollte. Sollte sie den Kristall einfach so abgeben? Bei diesem gedanken umshcloss sie ganz feste den Kristall und richtete ihren Blick auf den Boden.

<b>Den Kristall abgeben? Schön und gut, dass sie uns anbieten, dass sie Statuen hier in die Halle zu stellen... Ein geheimes Fach... Toll, wenn jemand bösgesinntes dies heraus finden würde und dann noch zum Beispiel die Schattenmagie beherrschen würde, wäre die Kette weg! Nein! Das kann und will ich nicht riskieren!</b>

Miriel war bereit ihre Kette abzugeben, aber nur unter ihrer Aufsicht, dass der Kristall auch wirklich in das Geheimfach verschlossen werden würde.
Die Dunkelelfe, die bisher immer geschwiegen hatte, meinte, dass sie ihren Kristall nicht abgeben wollte.

Earane überlegte noch, Lyrien hatte bisher auch nocht nichts gesagt.
Aber, bevor der Hohe Rat den Frauen ein anderes Angebot machte, meinten sie zum Kommandanten, dass er beurlaubt werden würde und solange ein anderer den Posten vertrat, bis der Kommandant selber wieder klaren Kopf haben würde.
Die Nachtelfe grinste in sich hinein und sah dem Mann hinter her.

Dann machte der Hohe Rat das andere Angebot. Dieses Angebot fand Earane um einiges besser.
Sie konnte den Kristall weiterhin behalten, nur würden sie ihn an sie magisch binden. Niemand konnte dann ihr den Kristall einfach wegnehmen.

Dann sollten sie noch einen Eid ablegen. Wieso auch nicht? Die Nachtelfe hatte es nicht nötig auf Faldors Seite zu wechseln! Bestimmt würde es so ablaufen, dass dieser ihr eventuell Macht versprechen würde und sowas, aber was hätte sie denn davon? Es wäre eh nur ein leeres Versprächen, also von daher.
"Ich schwöre, dass ich niemals auf die Seite des Feindes wechseln werde!" Sagte Earane mit fester Stimme und sah zu dem Hohen Rat.
"Eigentlich ist Eure Besorgnis umsonst. Jedenfalls würde ich echt nie auf die Seite Faldors oder sonst wem wechseln... Was würde es mir bringen? Nichts außer Ärger! Also von daher, braucht Ihr euch wirklich nicht zu sorgen!
Und ich stimme für dieses Ritual." Sagte sie mit einem leicht frechem Grinsen, aber dennoch respektvoll.
"Ich stimme für das Ritual, weil mir das mit diesem Geheimfach zu unsicher ist.
Ihr müsst auch bedenken, dass eventuell ein bösgesinnter dies irgendwie herausfindet und dann noch zu unserem Pech einer dieser Magiearten beherrscht... Ich meine, wenn dieser schon ein Meister dieser Magie ist, dann könnte er doch ganz einfach an eienr der Kristalle kommen, sofern dieser eventuell nur einer dieser Magiearten beherrscht... Nein, dies will ich wirklich nicht riskieren, deshalb stimme ich für das Ritual. Es wäre mir dann einfach sicherer, wenn ihn mir keiner entreißen kann, solang ich ihn nicht freiwillig hergeben möchte."
Mehr sagte sie nicht.

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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 11. September 2007, 15:25

Miriel war sich der Unwägbarkeit der Entscheidung des Rates bewusst und befürchtete, dass sie wahrscheinlich die Einzige sein würde, die bereit war ihren Kristall abzulegen. Und zu recht, wie sich bald herausstellte. Zu allem Überfluss war es die Dunkelelfe, die sich dem Vorschlag des Rates verweigerte. Auch Earane machte ein recht bedenkliches Gesicht, so als würde sie den Vorschlag ebenfalls ablehnen. Lediglich Lyrien, wenn auch noch unentschlossen, schien dem Vorschlag des Rates zugänglich zu sein.
<b>Elfen und ihr Stolz!</b>, ging es Miriel durch den Kopf <b>Mit ihrer Entscheidung kann sie alles zu Nichte machen und uns erneut in den Kerker bringen. Dieser verdammte dunkelelfische Stolz!</b>
Wie zur Bestätigung ihrer Gedanken nahm der Kommandant ihre Weigerung zum Anlass, um erneut mit seinen Tiraden fortzufahren. Er sah seine Auffassung vom dunklen Volk durch die Weigerung der Dunkelelfe bestätigt.

Miriel sah im Geiste schon die Haltung des Rates kippen und zischte der Dunkelelfe zu: „Ich weiß nicht wer ihr seid, doch betet, dass uns euer Stolz nicht ewige Kerkerhaft oder gar schlimmeres einbringt. In unserer Situation kann falscher Stolz tödlich sein.“
Sie wollte noch weiter reden, doch wurde ihre Aufmerksamkeit erneut vom Rat in Anspruch genommen, denn dieser trat nun an den Kommandanten heran. Sie ahnte, nein wusste, dass dieser Augenblick über ihr weiteres Schicksal entscheiden würde. Würde der Rat umfallen und sich der Meinung des Kommandanten anschließen oder blieb er dabei, dass der Kommandant von seinem Hass und seinen Ängsten besessen war?
Bis zum Zerreißen gespannt lauschte sie den folgenden Worten und atmete erleichtert auf, als der Rat den Kommandanten erneut zurecht wies und schließlich seines Postens enthob.

Die Waage hatte sich endgültig zu ihren Gunsten geneigt. Miriel sah, wie sich der Kommandant wortlos und vor Zorn bebend abwandte und die Halle verließ. Es war unübersehbar, dass sich der Rat diesen Mann soeben zum Feind gemacht hatte. Die Mienen der Ratsmitglieder waren jedoch unergründlich, als sie nun einen weiteren Vorschlag machten, der Miriel wesentlich besser gefiel und die Interessen aller unter einen Hut bringen konnte. Earane stimmte dem neuen Vorschlag auch sofort zu, auch Lyrien nickte beipflichtend und so hängte sich Miriel die Kette mit dem Kristall wieder um den Hals und sagte:
„Ich bin bereit den Eid zu leisten. Auch wenn meine bisherige Meinung zu den Verhältnissen in diesem Land ins Wanken geraten ist, so werde ich doch niemals die mir anvertraute Macht zu dessen schaden einsetzen.“
Nun ruhten alle Blicke gespannt auf der Dunkelelfe, denn von ihrer Entscheidung hing ihrer aller Schicksal ab.

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. September 2007, 20:49

"Wir haben soeben unseren treuesten Mann und tapfersten Veteran seines Standes enthoben. Dies sollte Euch Beweis genug sein, dass wir unser Wort halten, Dunkelelfin", sprach das mittlere Mitglied des Hohen Rates, kaum dass Xune unter kleinem Vorbehalt ebenfalls zugestimmt hatte, den Eid zu schwören.
"Wir nehmen Rücksicht und verurteilen Euch nicht für Euer noch immer vorhandenes Misstrauen. Es scheint bei Eurer Rasse üblich und das wohl zurecht. Geschichten aus Morgeria lassen verlauten, dass Euer Volk nicht mal davor zurückschreckt, sich untereinander zu opfern. Doch das soll Pelgar nicht kümmern. Alle, die uns nicht diplomatisch gesinnt sind, sollen sich ruhig gegenseitig vernichten", sprach das rechte Ratsmitglied.
"Genug der Worte", wandte nun der Linke ein. "Das Ritual und ein formeller Eid müssen vorbereitet werden. Dies wird schon etwas Zeit in Anspruch nehmen. Seid solange unsere Gäste, Trägerinnen der Kette. Ihr steht unter dem Schutz des Hohen Rates. Man wird euch ein Zimmer zuteilen, in dem ihr euch ausruhen, speisen und waschen könnt. Eine unserer Wachen wird euch dorthin geleiten. Nun dürft ihr mit ihm gehen. Wir lassen euch holen, sobald alles vorbereitet ist."

Der Hohe Rat ließ noch einmal einen Blick über die Anwesenden schweifen. Valrock Molsag, der Foltermeister, befand sich noch unter ihnen. Er war nicht in der Gastfreundschaft des Rates inbegriffen und das spürte der Mann. Hastig immer wieder den Kopf neigend und so halbe Verbeugungen andeutend wich er langsam zurück. Oh, dieser so furchteinflößende Kerl, der den Gehörnten wohl zum Schweigen gebracht hatte, konnte ein solch Schleimiger Bergwerkschürfer in den analen Tiefen des Hohen Rates sein und ihnen jeden Wunsch ungeachtet der Konsequenzen von den Lippen ablesen – Hauptsache, er fiel nicht in Missgunst. Welch verlogenes Stück Dreck!

Der Hohe Rat zeigte sich unbeeindruckt. "Hinfort mit dem niederen Gesindel der Stadt. Kehrt an Eure Folterbank zurück, Valrock! Verrichtet Eure Arbeit besser als bisher und lasst uns das nächste Mal gleich wissen, wenn in Euren Verliesen hoher Besuch ansteht."
"Ja, ehrwürdige Herrschaften, sehr wohl, weiser Hoher Rat Pelgars. Ich bin schon weg." Valrock wurde sofort von einem der Wächter nach draußen begleitet. Er würde in die Kerker zurückkehren.
Eáránë, Xune, Lyrien und Miriel aber würden bald frei sein. Ja, bald schon durften sie sich wieder unbehelligt in der Stadt bewegen oder diese sogar verlassen. Dazwischen standen nur noch ein Eid, ein Ritual und die Möglichkeit, neue Kraft zu tanken.
Eine der Wachen stand schon bereit, um sie in die luxuriösen Räumlichkeiten zu führen, die mit einem riesigen Bad, Himmelbetten und kostbaren Speisen auf die Gruppe warteten.
Der Hohe Rat wandte sich indessen von den Frauen ab und verschwand mit dem gesamten Gefolge durch die drei hohen Flügeltüren aus dem Saal.

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Yann Adamm-Ra
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Donnerstag 20. September 2007, 08:38

[komme mit Víramyl (NPC) von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=103470985332">Auf dem Weg zum Hohen Rat</a>]


Nachdem Yann das schwarze Brett von Pelgar begutachtet und dort ein Bild von Miriel gesehen hatte, zog ihn der Elfenmagier, nach einer kurzen Frage zu einem Wachmann, sogleich auch schon wieder weiter. Dann schmunzelte Víramyl zu dem Jungen hinab und gab ihm Antworten zu seinen Fragen über den Rat.

<i>“Du bist ein aufgeweckter Junge“</i>, begann der Magier und bei diesen Worten allein schon schwoll Yann die Brust vor Stolz an. <i>“Der Hohe Rat Pelgars ist zugleich die Regierung der Stadt und da es sich um Celcias Hauptstadt handelt, werden auch anderweitig wichtige Probleme vom Rat entschieden. Drei Männer sind Ratmitglieder und leben bestens geschützt mitten in der Stadt. Ich habe schon ein paar Mal mit ihnen zusammengearbeitet, aber nicht einmal ich kann dir sagen wie diese Herren aussehen.“</i>

<b>Oh Wow. Nicht mal der große Elfenzauberer hat eine Ahnung von den Gesichtern der sogenannten Ratsmitglieder? Wahnsinn. Die müssen sich aber ganz schön versteckt halten und Angst haben dass sie einer erkennt. Hahahaha… die sind irgendwie lustig… verstecken sich wie kleine feige Kinder… hahaha</b>

Bei diesen Gedanken schlich sich ein schelmisches Grinsen auf das Gesicht von Yann und er konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Zwar legte er seine Hände vor den Mund, dennoch konnte der Magier es deutlich hören. Er fuhr mit seiner Erklärung aber unbeirrt weiter fort.

<i>“Ich hoffe, die Kristallträger können den Rat von ihrer Unschuld überzeugen. Wenn nicht, müssen wir uns beeilen und auf deinen jungen Schulter liegt diese Last.“</i>, schloss Víramyl seine Erklärung ab. Yann horchte dabei besonders auf, denn nun würde er im Mittelpunkt stehen, genauso wie er es liebte. Dennoch war nicht gewiss wie er das anstellen sollte. Noch während der Schelm sich darüber freute, endlich wieder wichtiger zu werden, erhob der Magier noch einmal seine Stimme. Diesmal jedoch nicht zu einer Erklärung, nein diesmal viel eher zu einer Ermahnung. <i>“Ich bitte dich, beim Hohen Rat nicht zu zaubern. Keine Späße mit den Mitgliedern. Ihre Strafen sind hart.“</i>

Yann schaute Víramyl verwirrt an. „Ich kann meistens meine Zauberei nicht steuern. Oftmals geschieht es ganz von selbst.“, versucht sich der Junge zu erklären. „Ich werde mir aber die größte Mühe geben!“

Das letzte war ein festes Versprechen was er dem Magier gab und so erreichten sie endlich das große Gebäude. Der Elf sprach kurz mit den beiden Wächtern, die ihnen daraufhin Einlass gewährten. Einer brachte sie bis zum Haus und ließ sie auch dort ein. Danach brachte führte er sie durch viele reich verzierte Gänge und Korridore, immer tiefer in die Residenz hinein. Dann erhob er seine tiefe Stimme.

<i>Die Kristallkettenträgerinnen sind Geäste des Hauses.“</i>, erklärte er den Beiden. <i>“Ich geleite euch zu ihrem Ruheraum. Dort könnt ihr warten, bis der Hohe Rat euch empfängt.“</i>

Mit beeindruckendem Blick auf die Umgebung hatte Yann dem Mann kaum zugehört. Er schaute sich alles mit fasziniertem Blick an, die vielen Wandteppiche, Verzierungen und Schnörkeleien. Dann zog er an dem Gewand des Magiers und flüsterte ihm zu. „Du, Víramyl? Heißt das, dass wir nicht gleich zu den vermummten Männern gehen? Treffen wir in dem Ruheraum auf meine Freunde? Ach, ich bin voll aufgeregt.“

Noch bevor der Magier antworten konnte erreichten sie endlich ihr Ziel. Der Wachmann blieb stehen, öffnete eine Tür und bat sowohl den weißen alten Elfen, als auch den kleinen Jungen hinein. Auch dieser Raum war luxuriös eingerichtet, mit einem riesigen Bad, verschiedenen Himmelbetten und kostbaren Speisen, die bereits auf einem großen Tisch für die Kristallkettenträger bereit gestellt waren.

<b>Boah!</b>, schoss es dem Jungen durch den Kopf als er die ganze Pracht des Zimmers bestaunte.

Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen und Yann schritt einmal von einem Ende des Raumes zum anderen und wieder zurück. „Das ist ja der Oberwahnsinn! Die Ratsmänner müssen aber viel Geld haben, wenn die das Haus so schick gemacht haben.“, schwärmte der Schelm. Dann waren auf dem Flur Schritte zu hören, die lauter wurden, je näher sie kamen und dann ging die Tür erneut auf.
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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Samstag 22. September 2007, 00:20

Endlich, nach einiger Zeit des Schweigens, stimmte auch die Dunkelelfe dem Angebot des Hohen Rates von Pelgar zu. Doch tat sie das in einer Weise, die Miriel gleichsam beeindruckte wie erschreckte. Sie nahm das Angebot zwar an, ließ den Rat im selben Atemzug jedoch wissen, dass sie ihm alles andere als traute und versah ihre Zustimmung mit einer versteckten Drohung an den Rat, falls sich das Angebot als Falle oder Hinterhalt, wie sie es nannte, erwies.
<b>Oh Himmel, wenn alle Dunkelelfen von dem selben Stolz beseelt sind, dann verstehe ich auch, warum sie so gefürchtet sind. Stolz und Macht gehen häufig Hand in Hand und so stolz wie sieh hier auftritt, hat ihr Volk ein hohes Machtpotenzial.</b>
In Miriel herrschten zwiespältige Gefühle, was die Dunkelelfe anging. Auch wenn sie ihnen geholfen hatte, so hatte sie doch auch etwas Furcht vor ihrer düsteren, unnahbaren Ausstrahlung. Und doch begann sie sich für sie zu interessieren. Sie hatte inzwischen so viel Neues erfahren und gelernt, doch eine Dunkelelfe, die in keines der gängigen Klischees passte sollte einer näheren Bekanntschaft wert sein.

Doch noch waren sie nicht frei, noch waren sie in den Hallen des Rates gefangen, auch wenn dieser sie nun als seine Gäste bezeichnete.
Die Vorbereitungen für Ritual würden noch etwas dauern, weswegen ihnen der Rat für diese Zeit ein Zimmer in seinen Hallen zuwies. Eine der Wachen führte sie erneut durch Zimmer und Gänge, bis sie an einer hohen und prunkvollen Tür ankamen. Die Wache meinte, dass sich dahinter ihr vorübergehendes Domizil befinden würde, worauf sie die Tür öffneten und den Raum betraten. Das Zimmer war luxeriös, so wie der gesamte Palast, eingerichtet. Mehrere Himmelbetten, ein großes, mit Marmor gefliestes Bad, auf dem Tisch köstlichste Speisen, Obst und Getränke. Doch all dies sah Miriel nicht, merkte nicht, wie sich die Tür hinter ihnen schloss, hatte einfach nur Augen für den Jungen, der da mitten in dem Zimmer stand.

„YANN!“, nur dieses eine Wort und dann rannte sie auf ihn zu und umarmte ihn.
„Wie kommst du den hierher und was machst du hier? Wo sind denn Elena und die Anderen? Ach was bin ich froh dich gesund und munter zu sehen, aber erzähl, was ist denn alles passiert, nachdem man uns gefangen genommen hatte?“
Es war schön den Jungen zu sehen und so vergaß sie vollkommen, dass sie nicht allein waren.

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Yann Adamm-Ra
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 23. September 2007, 22:48

Sofort wandte sich der Junge um, als er hörte, dass die Tür zu dem prunkvollen Raum erneut geöffnet wurde. Schon waren der reich gedeckte Tisch, die verzierten Wände, die prächtigen Vorhänge vor den Fenstern und das wunderschöne Badezimmer aus Marmor vergessen. Herein schritten vier Gestallten, drei davon kannte Yann nur zu gut. Die Nachtelfe mit ihren weißen Haaren, die Menschenfrau welche bei den Elfen die Heilerin als Freundin hatte und die rothaarige Frau, welche oftmals ernst wirkte; jawohl es waren Earane, Lyrien und Miriel. Aber noch jemand war bei ihnen. Der Junge kannte sie nur vom Sehen, dabei handelte es sich um die Dunkelelfe, welche ebenfalls helle Haare besaß und ihnen mit ihrem Kristall geholfen hatte.

Die Augen des kleinen Schelms weiteten sich bei dem Anblick seiner Freunde, aber bevor er noch etwas machen konnte, kam Miriel auch schon auf ihn zu gerannt und umarmte ihn herzlich. Etwas überrumpelt stand der kleine Junge erst einen Augenblick da und ließ alles mit sich geschehen, bevor er begann zu begreifen und die Umarmung auf seine kindliche und freudige Art erwiderte. Er fasste gänzlich um die Frau und drücke sie so fest er konnte an sich. In seinen eben noch so fröhlichen Augen bildeten sich Tränen, jedoch noch nicht welche aus Trauer, nein, diesmal waren es glückselige Tränen.

„Miriel.“, flüsterte er ihr schluchzend ins Ohr, mehr brachte er gerade nicht heraus.

Auch die anderen beiden seiner Freunden schienen zunächst etwas verwirrt aber dann doch überglücklich den kleinen Jungen endlich wieder zu sehen. <i>“Wie kommst du denn hierher und was machst du hier? Wo sind Elena und die Anderen?“</i>, begann Miriel Yann mit Fragen zu löchern und hatte ihn noch immer in ihren Armen. Dann versuchte dich der Junge etwas von der Frau zu lösen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang.

<b>Sie sind alle wieder da… ALLE! Miriel, Lyrien und Earane… was bin ich froh! Alle sind sie hier und es scheint ihnen nicht passiert zu sein… ich… bin so glücklich… warum… warum weine ich dann? Glücklich…</b>

So richtig konnte Yann keinen festen Gedanken fassen. Er war nur einheimlich glücklich und froh, dass alle seine Freunde wieder da waren, dass ihnen nichts Schlimmes widerfahren war und dass er sie endlich wieder um sich hatte. Dann versuchte er etwas zu sagen, aber Miriel kam ihm zuvor. <i>“Ach was bin ich froh dich gesund und munter zu sehen, aber erzähl, was ist denn alles passiert, nachdem man uns gefangen genommen hatte?“</i>

„Also… also… ich bin auch sooooooo… froh euch alle wieder zu sehen!“, begann Yann stotternd und schluchzend. „Ich… ich bin mit den Anderen und dem Elfenzauberer… zu dieser Stadt hier aufgebrochen… nach… nachdem man euch entführt hat. Erst war eine ewig lange Diskussion was wir jetzt wohl machen sollen… aber dann endlich hat der Zauberer Pferde aus dem Nichts… Nichts hervor gerufen, ich bin aber mit Lyriens Pferd geritten.“

Bei diesen Worten wanderte sein Blick zu Lyrien, bevor er sich wieder an Miriel wandte.

„Unterwegs hat’s dann angefangen zu schneien und dann kamen wir zu dem großen Stadttor wo viele Männer in spiegelartiger Kleidung und langen spitzen Stäben standen. Die… die hab ich dann mit einem Zauber der guten Laune belegt…“, bei diesen Worten muss Yann unwillkürlich schelmisch grinsen, „… und dann war es ganz einfach in die Stadt zu kommen. Ich habe eine neue Freundin gefunden. Das kleine Mädchen, mit den dunklen langen Haaren. Kannst du dich noch an sie erinnern?
Naja auf jeden Fall hat der Elfenzauberer, dann kurz mit den Spiegelmännern gesprochen und schon waren wir dann im inneren der Stadt. Dort haben wir dann beschlossen uns zu trennen. Elena und die Elwin, also diese Wasserfrau mit dem Vogel, und ein paar andere sind dann zu so komischen Kerkern gegangen, weil da ja die Männer eingesperrt sein sollen. Ja, die Kristallkettenträger, also ich und Elena sollten dem Zauberer folgen und hier zum Hohen Rat gehen. Elena allerdings schien doch lieber zur der Taverne… wie hieß die noch gleich… ach ist ja auch egal. Auf jeden Fall wartete sie dort bis sich die Gruppe wieder zusammen findet.“

Dann unterbrach Yann seinen Redeschwall und blickte aus noch immer tränenden Augen Miriel an, dann Lyrien und Earane. Deutlich zeigte sich seine Fröhlichkeit, aber auf eine Weise die der Junge nicht kannte. Noch nie oder wenn dann hatte er es schon wieder vergessen, hatte er vor Freude geweint, hatte noch nie diese Gefühle – ja man könnte sagen ein wahres Chaos an Gefühlen – gespürt. Er wusste gar nicht was er als erstes machen sollte, Luftsprünge, Freudentänze, Aufschreie… Er wusste es nicht und so stand er einfach nur da, in der Umarmung mit Miriel und genoss jeden Augenblick.

„Ich hab mir solche Sorgen um euch gemacht…“, gestand Yann. „Ich… ich wollte nicht, dass euch etwas zustößt, so wie es Pecew ergangen ist. Ich glaube, das hätte ich… ich nicht… verkraftet.“ Nun löste sich der Schelm vollends aus der Umarmung und schaute einen nach dem anderen seiner Freunde an.“ Aber wie ist es euch denn ergangen? Was haben sie mit euch gemacht und warum wart ihr bei diesem komischen Hohen Rat? Was haben sie gesagt? Seid ihr wieder frei?“

Nun war es an Yann einen Wasserfall von Fragen zu geben. Zwar war er überglücklich, aber wollte er doch unbedingt wissen, was alles bei seinen Freunden passiert war, seit sie von dem Hauptmann verschleppt wurden. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und blickte sie nun voll Neugier darin an. Sie strahlten richtig, als er auf eine oder besser auf die Antworten seiner Fragen wartete.

Wolf unterdessen war stets neben dem kleinen Schelm hergelaufen, hatte mal versucht ihn zu beruhigen und war ebenfalls staunend über das Gebäude bis hin zum Raum immer bei dem Jungen getrabt. Als dann die Tür aufgegangen war und er seine Freundin Earane erkannte hatte, war er von seinem Platz am Tisch mit den vielen Köstlichkeiten aufgestanden und sofort zu ihr hinüber gehechtet.


[@ Earane: Kannst Wolf jetzt wieder spielen wenn du magst <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> Es ist mit Kazel abgesprochen, dass er auch hier beim Hohen Rat ist.]
Zuletzt geändert von Yann Adamm-Ra am Sonntag 23. September 2007, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Eáránë Fëfalas
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 24. September 2007, 17:21

Sie waren sogut wie frei! Es stand nur noch das Ritual bevor!
Sie Frauen Wurden zu ihrem Zimmer gebracht, es war wundervoll! Genau wie das gesamte Gebäude.
Völlig begeistert sah sich die Nachtelfe um.
Erst bekam sie nicht mit, dass dann plötzlich auch Yann im Zimmer stand. Est als Miriel seinen Namen rief, wandte sie sich um. Da stand der Junge, der jungen Frau viel ein Stein vom Herzen, als sie sah, dass es ihm soweit gut ging.

Sie schon auf ihn zu, da sah sie auch gleich Wolf, ihm ging es auch gut, er hechtete auf die Nachtelfe zu, erst rannte sie auch auf diesen zu, dann aber blieb sie stehen. "Wolf... Halt! WÁAAHH!!" Das weise Tier bremste nicht ab und sprang auf Earane und riß sie zu Boden. "AU!" Er würde ihr zwar nie wehtun, aber, diesmal war er einfach nur froh, seine beste Freundin wieder zu sehen und shcleckte sie ab. Dann blieb er einfach auf ihr liegen und sah sie an.
"Ich... Freu mich auch... Dich zu sehen... Wolf..." Keuchte sie. "Kö-könntest du aber bitte... jetzt von... Mir runter.... Gehen? Ich bekomme keine Luft mehr..." Sagte sie zu Wolf und versuchte einzuatmen.
Wolf stand von ihr auf und hechelte fröhlich. Er rannte wieder zu Yann Yann und schien auf Earane zu warten.

Die Nachtelfe stand keuchend auf und ging zu den Jungen hin, sie wischte sich noch das Gesicht ab.
Sie hörte ihm zu, wie er erzählte was geschehen war.
"Also... Wir wurden erst zu den Kerkern gebracht... Wie du dir sicherlich denken kannst. Nach einer Weile hat uns dann der Folterknecht zu den Hohen Rat gebracht. Nunja, wir haben halt ein bisschen gezaubert!" Sie zwinkerte dem Jungen zu und grinste leicht. "Der Rat hatte noch zwei Hofmagier rufen lassen... Diese.. Arroganten-" Beinahe hätte sie sich wieder über dieses Verhalten aufgeregt, aber shcnell hatte sie sich beruhigt. "Na ja, als wir dann die Macht der Kristalle gezeigt hatten, da shcossen einige Lichtblitze auf diese Magier zu und einer traf dem Kommandant in den Allerwertesten!" Sagte sie belustigt und fies grinsend. "Und dann wurde der Kommandant noch beurlaubt...Hehe... Uuuunnnnd... Der Hohe Rat hatte uns ein Angebot gemacht, dass wir jeweils eine STatue hier in die Halle der Helden bekommen, eigentlich sollten dann dort die Kristalle aufbewahrt werden, aber es gibt noch eine zweite Möglichkeit; es wird ein Ritual vorbereitet, die Ketten werden magisch an uns gebunden, nur wir können dann die Ketten abnehmen, aber dafür soltlen wir einen Eid ablegen. " Erzählte sie in der Kurzfassung.

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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 25. September 2007, 14:26

Man merkte Yann die unbändige Freude und Erleichterung an, die ihn bei Miriels Umarmung überkam. Doch als er sich dann löste, sprudelten die Fragen nur so aus seinem Mund. Es war aber an Earane, den Schelm über ihre Erlebnisse seit ihrer Gefangennahme zu berichten. Nachdem sie sich ausgelassen mit ihrem Wolf ausgetobt hatte, erzählte sie ihm auf ihre eigene unnachahmliche, jugendliche Weise wie es ihnen ergangen war.
Während sie ihm alles haarklein und recht farbenfroh ausgeschmückt berichtete, trat Miriel an die Dunkelelfe heran, deutete erneut eine Verbeugung an und sagte:

„Ich möchte euch meinen Dank aussprechen, dass ihr uns bei der Rettung Celcias geholfen habt. Ich weiß ihr kennt mich nicht und auch ich weiß nichts über euch, doch verdient ihr meine Hochachtung. Es dürfte euch nicht leicht gefallen sein, euch gegen die Bestrebungen eures Volkes zu stellen, zumal euch dies mit Sicherheit, wie ihr an den Reaktionen des Kommandanten gesehen habt, von den Menschen nicht gedankt werden wird. Sie werden in euch immer eine Dunkelelfe sehen.
Doch zumindest mir habt ihr gezeigt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern dass jeder seine guten und schlechten Seiten hat. Es kommt nur darauf an, welche Seite wir die Oberhand gewinnen lassen. Ich bitte euch daher, stellt euch nicht abseits, sondern kommt mit in unsere Runde.“ Mit einer einladenden Geste deutete sie auf die kleine Gruppe, die sich mittlerweile um den reichlich gedeckten Tisch gruppiert hatte. „Wisst ihr schon, was ihr machen werdet, wenn die Zeremonie vorüber ist und wir wieder frei sind?
Ich denke, ich werde wieder in meine Heimat nach Andunie gehen und meine kleines Töpfereigeschäft weiter führen. Von Abenteuern, insbesondere wenn sie in einem Kerker enden, habe ich vorerst die Nase voll.“, versuchte Miriel sich der Dunkelelfe ein wenig anzunähern.
„Doch verzeiht, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Miriel Lefay und wie darf ich euch nennen?“

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Erzähler
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. Oktober 2007, 17:01

Die kleine Zusammenkunft und das Gespräch zwischen Xune und Miriel wurd jäh unterbrochen, als sich die Wand plötzlich öffnete. Nein, es war nur ein Teil der Wand! Eine Geheimtür!
Ein Page, groß und dünn, stelzte hindurch. Sein Wams war golden gehalten mit kleinen, schwarzen Knöpfen und die Seidenstrumpfhose war ganz in Schwarz. Auf dem Kopf trug er einen schief sitzenden Hut mit Feder. Dies war jedoch kein Zeichen von Unachtsamkeit, diese Art Kopfbedeckung trug man so. Er räusperte sich und verneigte sich tief vor den Anwesenden.

"Meine Damen, junger Herr, ehrenwerter Elfenmagus Víramyl. Der Hohe Rot Pelgars hat alles für das Ritual vorbereitet. Er wünscht auch Euch und den Jungen dort zu sehen, mein Herr fey Dh'ala. Bitte folgt mir. Wir nehmen den direkten Weg."

Víramyl nickte. "Wir sollten mitgehen", meinte er freundlich zu Yann und reichte ihm wieder die Hand. Auch die Kristallkettenträgerinnen sollten dem Pagen wohl folgen. Das Ritual war vorbereitet. Jetzt mussten sie nur noch dieses über sich ergehen lassen, zuvor den Eid schwören und sie waren offiziell freie Besucher – respektive Bewohner – der Stadt.

So ging es durch die Geheimtür in einen dunklen Korridor. Der Page nahm eine Fackel von der Wand, einizger Lichtquell an diesem Ort. Er schritt voraus wie ein kleines Licht und erhellte ihnen den Weg. Im Grunde war es aber recht einfach, dem Gang zu folgen. Nur an diversen Abzweigungen blieb der Page immer wieder stehen, wartete auf die Gruppe und setzte dann erst seinen Weg fort. Schließlich erreichten sie eine Wand, die mit einem Symbol markiert war. Auch hier gab es eine Halterung für die Fackel, in der die des Pagen nun auch landete. Er drückte gegen die Wand. Da tat sich eine Geheimtür auf.

"Nur immer mir nach", leitete er die Gruppe in ein Kellergewölbe. Man könnte meinen, hier hielt ein Nekromant oder Ritualmagier illegitime Sitzungen ab. Das Mauergestein war düster und rußig. Von der hohen, Decke hingen Spinnenweben mitsamt deren Architekten herab. In der Mitte des Raumes zeichnete ein Mann in dunkler Robe soeben ein Pentagramm aus Kreide auf den Boden. An jeder Ecke war ein Kerzenständer augestellt, die Kerzen selbst noch nicht entzündet.
Vor dem Pentagramm war ein Podest aufgebaut. Dort saß der Hohe Rat, jedes Mitglied auf einem Schemel. Die Kapuzen drehten sich in die Richtung der Kristallgruppe.

"Tretet ein", sprach einer des Hohen Rates. "Nehmt im Halbkreis Aufstellung um das Pentagramm, aber passt auf, dass ihr nichts mit den Füßen verwischt."
Nun tauchte ein ziemlich fahl erscheinender Mann in goldschwarzem Gewand aus den Schatten auf. Er besaß einen langen weißen Bart und trug einen Spitzhut. Viele Abzeichen prangten auf einer Schärpe, die er stolz am Leib trug. Ein hochangesehener Magier? Víramyl, der Elfenmagier, nickte ihm zu. Er kannte diesen Mann.

"Das ist einer der Hofmagier des Hohen Rates. Ein sehr alter, aber erfahrener Mann, dem man nachsagt, dass er mehrere Magiearten erlernt hat. Für einen kurzlebigen Menschen beeindruckend, aber ich würde wetten, dass auch elfisches Blut durch seine Adern fließt – trotz des Bartes", murmelte der Elfenmagus Yann zu, aber die anderen der Gruppe hörten es sicher auch. "Dieser Mann heißt Malamedias der Große. Menschen mögen es, sich wahrlich amüsant zu betiteln."

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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 8. Oktober 2007, 22:40

Earane war die erste, welche auf die Fragen von Yann antwortete. Zwar wurde sie erst herzlich von ihrem Wolf begrüßt, dennoch kam sie dann gleich auf den Jungen zu und begann sofort, nachdem der Schelm endlich ruhe gegeben hatte, zu berichten was ihnen widerfahren war. Yann lauschte neugierig uns sog jedes Wort von der Nachtelfe gierig ein. Ja, es musste ein wahnsinnig tolles Abenteuer gewesen sein, dachte sich der Junge und hörte immer weiter zu.

<b>Auf jeden Fall aufregender als meine Reise mit den restlich Verbliebenen, obwohl ich schon Spaß mit Luziver hatte.</b>

Als Earane zu der Stelle kam, wo sie dem Jungen erzählte, dass ein Lichtblitz den Kommandanten in den Allerwertesten getroffen hatte, konnte er sich ein schallendes Lachen nicht verkneifen. Sein Gelächter hallte von den Marmornen Wänden und Gegenständen wider und wurde somit noch verstärkt. So bekam er auch Miriels Abstecher zu der Dunkelelfe namens Xune nicht mit. Er amüsierte sich noch köstlich über die Peinlichkeit des Kommandanten und meinte dann nur verschmitzt kichernd:

„Das geschieht diesem dummen Kerl Recht.“

Dann allerdings wurde die Zusammenkunft jäh unterbrochen. Jemand erschien und als Yann bemerkte, dass er durch die Wand, wo sich eine Geheimtür befand, gekommen war verstummte er und schluckte schwer. <b>Habe ich etwa mit meinem Lachen übertrieben?</b>, schoss es dem Schelm durch den Kopf und schnell versuchte er eine ernste Miene aufzusetzen, was ihm allerdings nicht wirklich gelang.

<i>“Meine Damen, junger Herr, ehrenwerter Elfenmagus Víramyl. Der Hohe Rat Pelgars hat alles für das Ritual vorbereitet. Er wünscht auch Euch und den Jungen dort zu sehen, mein Herr fey Dh’ala. Bitte folgt mir. Wir nehmen den direkten Weg.“</i>

Mit diesen Worten wandte sich der Page auch schon um und ging zurück in den von einer einzigen Fackel erleuchteten Korridor. Der Elfenzauberer nickte und nahm Yann erneut an die Hand, aber diesmal ließ es der Junge mit sich geschehen, ja er reichte seine eigene sogar dem Magier. So folgten sie dem jungen Mann, der immer wieder an Abzweigungen inne hielt und auf die Gruppe wartete. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich das Ende erreichten. Tausende von Fragen lagen dem jungen Schelm auf der Zunge, aber er wagte nicht auch nur eine zu stellen.

<b>Wohin er uns wohl bringt? Was uns dort wohl erwartet? Was ist das für ein Ritual? Woher kommen all diese Flure? Was geht hier eigentlich genaues vor? Ob ich den Hohen Rat wohl treffen werde? Was sie wohl mit uns anstellen mit diesem Ritual? AAACCCHHH! Ich das alles aufregend!!</b>

Endlich hatten sie das Ende ihrer Reise durch die Tunnel und Gänge im Inneren des Gebäudes erreicht und der junge Page wies ihnen schlussendlich noch das letzte Stück des Weges, blieb jedoch selbst zurück. Nun befanden sie sich in einem großen Kellergewölbe, von dem man sonst etwas meinen würde. Yann riss seine Augen auf und starrte auf die ganze Umgebung. Es war unglaublich für den kleinen Jungen, dies alles auf einmal zu begreifen und so klammerte er sich noch fester an Víramyl.

<i>“Trete ein.“</i>, erklang die Stimme eines der Ratsmitglieder und im selben Atemzug wies er die Gruppe an sich in einem Halbkreis um das auf den Boden gezeichnete Pentagramm zu stellen.

Scheinbar bemerkte der Elfenmagier die Ehrfurcht, oder war es nur Furcht?, von Yann und erklärte ihm in kurzen Sätzen wer der plötzlich erschienene Mann war. Der Schelm schaute ihn sich an und zitterte. Auf ihn wirkte Malamedias der Große beängstigend, wie er dort mit seiner goldschwarzen Robe, seinem langen weißen Bart und seinem Spitzhut, den auf dem Kopf trug.

„Víramyl, mir macht das alles Angst! Was machen wir hier? Der Kerl da…“, Yann deutete auf Malamedias, „…macht mir Angst. Ich mag ihn nicht… Was passiert jetzt? Bleibst du bei mir?“

Yann schien seine Sprachbarriere überwunden zu haben, denn ein erneuter Schwall von Fragen entfleuchte seinem Mund und noch fester klammerte er sich an das Gewand des Elfenzauberers, ja versuchte er sich sogar hinter ihm zu verstecken und nicht gesehen zu werden.
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Miriel Lefay
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Re: Der Hohe Rat Pelgars

Beitrag von Miriel Lefay » Dienstag 9. Oktober 2007, 23:28

Die Dunkelelfe reagierte auf Miriels Kontaktversuch recht abweisend und ließ sie dann einfach stehen. <span style="color:01019A;">„Dann halt nicht.“ </span>, murmelte sie ein wenig enttäuscht und ging wieder zu ihren Freunden an den Tisch. Dort nahm sie sich etwas von dem Obst und ein Stück Braten, denn sie merkte nun, wie hungrig sie doch war. Die Anstrengungen in der Stillen Ebene und der, wenn auch kurze, Aufenthalt im Kerker Pelgars forderten ihren Tribut. Eine Stärkung würde ihr da sicher gut tun.
Viel konnte sie jedoch nicht essen, denn bald darauf kam ein Page durch eine Geheimtür in der Wand und bat alle Anwesenden ihm zu folgen. Der Rat hätte inzwischen alle Vorbereitungen zur Durchführung des Rituals getroffen.

Seufzend legte sie die Reste des Essens zurück und folgte gemeinsam mit den Anderen dem Pagen. Auf dem Weg machte sie sich so ihre Gedanken zu der Geheimtür in dem Gästezimmer. Sie fragte sich, ob unliebsame Gäste durch diese Geheimtür eventuell unauffällig entsorgt wurden. Pelgar wurde ihr mit jeder Stunde, die sie länger in den Mauern weilte, immer unheimlicher. Anscheinend hatte sich seit ihrem letzten Aufenthalt sehr viel geändert.
Nach einem schier endlos scheinenden Weg durch dunkle Gänge erreichten sie ein düsteres Kellergewölbe, wo sie bereits vom Rat erwartet wurden.
In der Mitte des Raumes saß der Rat um ein Pentagramm und alles machte auf Miriel den Eindruck, als sollte eine dunkle Messe zu Ehren Faldors abgehalten werden.
Leichtes Unbehagen machte sich in ihr breit und sie konnte Yanns Angst gut verstehen, deshalb nickte sie ihm beruhigend zu und trat, wie ihnen geheißen, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, an das Pentagramm. Dort wartete sie nun gespannt darauf, wie es nun weiter gehen sollte.

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