Im Grasland

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. September 2007, 22:40

Rascall war der Mutigste der ganzen Gruppe in dieser Situation. Er wagte sich zu den Fremden hervor und sprach sie auch direkt an. Mit einer beschwichtigenden Handbewegung, welche sich über der Hüfte des ehemaligen Halunken abspielte, versuchte er die erste Reaktion der Goblins, wie er annahm Angst, zu mindern. Er stellte sich mit Namen und Herkunft vor und fragte nach dem Selbigen der Goblins.

Der eine, der auch schon gesprochen hatte, erhob sich und in der Tat wirkte er, wenn man es nicht genau sehen konnte, wie ein menschliches Kind von der Größe her. Nur die Proportionen waren nicht wie bei einem jungen Menschen. Er wirkte gedrungen, wie als ob man mit einem großen Hammer auf den Kopf des Wesens geschlagen und ihn so um einige Zentimeter verkleinert hätte. Nun stand es da, deutlich zu der für ihn fremdem Reisegruppe zugewandt.

„Rascall aus Sarma! Welch ein Segen müssen uns unserer geschenkt haben, dass Ihr gerade jetzt hier auftaucht.“, sagte er mit erleichterter Stimme. „Mein Name ist Koa und das hier ist Esask.“

Der Goblin deutete auf seinen noch immer am Boden befindlichen Begleiter. Jetzt erst fiel Rascall auf, dass der andere schwer atmend am Boden lag, nicht bewusstlos, aber doch recht mitgenommen aussehend. Esask rührte sich nicht, außer das sein Brustkorb sich durch die Atembewegungen auf und ab bewegte. Die Wölfe schauten ebenfalls zu Rascall, fixierten ihn mit ihren Augen, gaben aber keinen Mucks von sich, nicht einen Laut. Weder ein brummen, noch knurren oder bellen kam von ihnen herüber.

„Wir sind Wolfsreiter aus einem kleinen Goblindorf in den Bergen. Ursprünglich waren wir zu dritt, aber der Reitwolf meines Kameraden Esask hier war der wilden und anstrengenden Reise nicht gewachsen. Er stürzte und verletzte sich. Karev, unser dritte Mitreisender und Anführer in dieser Mission befahl uns hier auf ihn zu warten und uns auszuruhen.“, erklärte Koa weiter.

<span style="color:D2FF78;">“Koa… was… was ist denn los?“</span>, fragte der andere Goblin plötzlich mit schwacher Stimme in einer Sprache, die Rascall völlig fremdartig erschien.

Sofort wandte sich Koa um und schaute zu seinem Kameraden. <span style="color:D2FF78;">“Fremde sind hier. Vielleicht können sie uns helfen. Mach dir keine Sorgen Esask, alles wird wieder gut.“</span>

Dann wandte sich der Goblin wieder zu dem großen Menschen um, schaute ihn direkt aus seinen kleinen schwarz leuchtenden Augen an. Sein Blick bedeutete jedoch keine Angriffslust, nein ganz im Gegenteil. Sie wirken eher hilflos und ja man könnte schon fast sagen bittend.

„Nun bis jetzt ist unser Anführer noch nicht zurück und Esask geht es immer schlechter. Vielleicht hat er sich etwas getan bei dem Sturz. Ich weiß es nicht und in die Stadt komme ich auch nicht hinein. Ich war schon am Stadttor, aber dort sind keine Wachen und auf meine Rufe hin hat auch niemand reagiert. Etwas seltsames, vielleicht magisches, liegt über der Magierstadt und Karev ist dort drin ohne zu wissen wie es um Esask steht. Er müsste zu einem Heiler, jemanden der ihn sich einmal ansehen und ihm helfen kann.“ Dann verstummte der Goblin. Er schaute den großen Mann an, der da stand und sich alles angehört hatte, so zu mindest hoffte der kleine Koa.

Die anderen Gruppenmitglieder unterdessen taten jenes in der Situation, dass sie am besten konnten und auch was für sie typisch war. Ron versteckte sich noch immer neben dem Wagen und hoffte von den Fremden nicht aufgespürt zu werden, vor allem nicht von den großen Wölfen. Wanya befand sich noch eine ganz Zeitlang auf der Ladefläche von Echels Wagen. Nun, da auch sie die Angst und Panik, die in der Luft zu hängen schien, bemerkte, tat sie es ihrem Rattenbegleiter gleich und gesellte sich zu ihm. Nun waren sie beide neben dem Wagen und versuchten sich dort zu verstecken.

Bran war ebenfalls neben dem Wagen her gelaufen, noch immer mit den Utensilien bepackt, aber auf der anderen Seite des Gefährtes. Rascall hatte ihm die Zügel seines Braunen in die Hände gedrückt und war dann zu den Goblins voran geschritten. Echel hielt schließlich den Wagen an. Es fand sich noch immer ein Sicherheitsabstand zwischen ihnen und den Fremden, aber da Rascall nichts geschehen war und er auch nicht einen Schrei oder ähnliches von sich gegeben hatte musste wohl alles in Ordnung sein. Auch hatte er die Zurückhaltung der Katzen- und des Ratten-Hybriden bemerkt. Nun wandte er sich ihnen zu.

„Fagt mal, habt ihr etwa Angft vor den Fremden?“, fragte er leicht belustigt. „Fchaut mal. Wenn fie unf böfe gefand wären, dann hätte wohl fchon ein Kampf mit Rafcall begonnen oder aber unser tapferer Mann hätte fchon einen lauten Fchrei von fich gegeben um unf fu warnen. Ficher ift allef in befter Ordnung dort vorn. Ihr braufft alfo keine Angft fu haben.“

<b>Eigenartig, was mag die Beiden wohl nur so verschreckt haben? Vielleicht wittern sie etwas mit ihren hybridischen Sinnen, das mir vollends entgeht. Mhhh… vielleicht!</b>

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Re: Im Grasland

Beitrag von Rascall » Montag 3. September 2007, 10:39

Als sich Rascall langsam und auf friedliche Weise näherte, erkannte er die Gestalten genauer. Keine Kinder waren es, sondern nur kindergroße Männchen. Sie besaßen Muskeln und waren auch ein wenig runzlig. Nein, Kinder konnten das nicht sein.
Einer von beiden lag am Boden. Er sah nicht gut aus und auch wenn Rascall kein Heiler war, konnte er dies erkennen. Das Kerlchen wirkte blass, geschwächt gar. Einziges Lebenszeichen war das flache Atmen, welches es von sich gab. Sein Kamerad stellte sich direkt vor Rascall und der folgenden Gruppe auf und als es sprach, nickte der alte Halunke nur.
"Koa uns Esask, Wolfsreiter aus einem Goblindorf", wiederholte Rascall. Nun, das klang im Grunde nicht gefährlich. Die beiden machten auch keineswegs den Eindruck, böse Absichten zu haben. Sogar ihre beiden gewaltig anmutenden Wölfe saßen ganz brav da, verfolgten lediglich alles wachsam mit den Augen.

Rascall wandte sich zu Echel, Bran, Ron und Wanya um. "He, ihr könnt ruhig näher kommen! Alles in Ordnung."
Dann schaute er wieder Koa an, der kurz von seinem Kameraden Esask angesprochen wurde. Die Sprache verstand Rascall jedoch nicht. Es klang irgendwie nur nach einem wirren Buchstabensalat, beinahe lustig. Aber angesichts des liegenden Goblins war ihm nicht nach Lachen zumute. Dem Kerlchen musste geholfen werden und zwar schnell. Doch wie?

Rascall überlegte. Wanya hatte ihn geheilt, als er diesen Schnitt am Bauch besaß. "Vielleicht kann Wanya etwas tun – oder Echel. Echel, du kennst dich doch aus. Der Goblin hier braucht Hilfe."
Auch spähte Rascall zur Stadt der Magier hinüber, nach Zyranus. Eigenartig, dass niemand die Tore bewachte. Wer ließ dann Hilfesuchende ein und verteidigte die Tore? Wenn Koa es schon versucht hatte, hinein zu kommen und gescheitert war, so sollten sie zunächst keine Zeit mit einem weiteren Versuch verschwenden. Esask atmete sehr schwach, wer wusste, wie lange dieser Goblin noch durchhielt.

Rascall fühlte sich seltsam. Er half jedem gern und sofort, der Hilfe bedurfte. Sein Sklavenherz ertrug es nicht, Schwache und Hilflose leiden zu sehen. Doch im Augenblick fühlte er sich selbst so – hilflos. Er konnten nichts tun, er war kein Heiler.
Diese Erkenntnis ernüchterte ihn, dass er eine Weile einfach nur erstarrt da stand und auf die beiden Goblins blickte. <b>Ich muss doch etwas tun können!</b>, dachte er und panische Verzweflung stieg in ihm hoch. Wie oft hatte er in Sarma, im Herrenhaus seines damaligen Meisters, nichts tun können. Er hatte mitansehen müssen, wie die geschwächten Sklaven langsam dahingerafft wurden. Wie sie zusammenbrachen und von den Wachen des Hauses einfach mit dem Dreck in die Ecken gekickt oder auf die Straße geworfen wurden. Manche ließ der Hausherr seinen Tigern zum Fraß vorwerfen.
Rascall schauderte und griff sich an den Nacken. Für einen Moment hatte er geglaubt, das Sklavenhalsband wieder zu tragen, welches ihn damals daran hinderte, helfen zu können.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Wanya » Dienstag 11. September 2007, 15:15

Wanya sah zu den Goblins. <b>Der Gestank kommt von ihnen. Sie haben Angst. Der eine um seinen Freund, der andere um sich selber.</b> Sie hatte der Geschichte der beiden aufmerksam gelauscht und aus der Verletzung Esasks geschlossen, dass sie wahr sein musste. Nun lugte sie hinter dem Wagen hervor und betrachtete das Geschehen. Sie konnte den Verletzten nicht sehen, da Rascall und Koa vor diesem standen. inzwischen hatten Echel UND Rascall versucht Wanya und Ron zu überreden, hinter dem Wagen hervorzukommen und dann fiel erneut ihr Name

<i>Vielleicht kann Wanya etwas tun.</i>Sie atmete erschrocken ein. Sie würde sich den Wölfen auf keinen Schritt weiter nähern. <i>– oder Echel. Echel, du kennst dich doch aus. Der Goblin hier braucht Hilfe.</i> Wanya blickte zu dem Alten Mann, doch der machte keine vorerst keine Anstalten dem Goblin zu helfen. <b>Ich kann doch hier nicht tatenlos rumstehen und den armen Goblin hier an Ort und Stelle verrecken lassen, nur weil da zwei so doofe Viecher hocken.</b> Dennoch rief sie dem Goblin -Koa- zu:

"Ich kann etwas für deinen Freund tun, aber dann müssen die beiden Wölfe mindestens zwanzig meter weiter weg und festgehalten werden. Verstnden?" Sie blickte den Goblin an und sprang auf den Wagen. Zwischen den Kisten suchte sie nach dem Beutel mit der magischen Farbe und ihrem Dolch. Wenn die Verletzung schlimmer war würde sie ihn brauchen.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Gast » Donnerstag 13. September 2007, 15:38

[Kommt von Stadttor Zyranus - Das magische Tor]

Kaum hatten sie die Stadt verlassen, da wurden die drei Reiter von einem heftigen Regenschauer begrüßt.
Karev kniff die Lider zusammen um nichts ins Auge zu bekommen, doch schon im selben Moment riss er sie wieder auf. Er sah einen Wagen, hinter dem sich zwei Kinder zu verstecken versuchten. Vor dem Wagen stand eine Frau und noch weiter vorne ein schwarzhaariger Mann.

<b>Was ist das denn für eine kommische Truppe? Ein Familienausflug?</b>

Der Wolfsreiter konnte sich ein schmunzeln nich verkneifen. Sein Blick schweifte weiter. Was er dann sah lies ihn bleich werden. Esask lag schwer atmend am Boden. Karev zählte nur eins und eins zusammen.
"Medrica, Gilindor, schnell ihr müsst ihm helfen, er gehört zu mir!" Noch im gleichen Atemzug brüllte er Koa an:
<span style="color:D2FF78;">"Was ist hier passiert? Was haben euch diese Bastarde angetan? Das werden sie bereuen!"</span>

Ohne zu zögern zog Karev sein Schwert, Thorak Verstand die Situation sofort und stellte sich schützend und seine riesigen Zähne fletschend vor die Goblins und ihre Wölfe.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Wanya » Montag 17. September 2007, 19:49

Wanya hatte gerade den Dolch in dem Labyrinth aus Kisten gefunde und war vom Wagen gesprungen, da sah sie drei Reiter, zwei auf einem Pferd und ein weiterer Goblin auf einem Wolf. Dieser Wolf jedoch saß nicht nur friedlich da.

<i>"Medrica, Gilindor, schnell ihr müsst ihm helfen, er gehört zu mir!" </i>Der Goblin sagte noch etwas. Das tat er jedoch in einer Sprache, die Wanya nicht verstand. Der Goblin bewegte seine Hand zu seinem Schwert.

<b>Oh nein!!! Was macht er denn jetzt? Wir haben doch gar nichzs schlimmes getan.</b> Und dann, der Goblin hatte gerade das Schwert ganz aus der SCheide gezogen, da stellte sich sein Wolf neben ihn, fletschte die Zähne und knurrte schauderlich. So ein Knurren hatte Wanya noch nie gehört.

Sie wich einen Schritt zurück und wollte eigentlich fliehen. Doch da spürte sich das Holz des Wagens hinter sich und gab alle Hoffnung auf eine Flucht auf. Sie konnte kaum noch atmen vor Angst und wollte die Augen schließen. Tat es Aber nicht, da sie fürchtete, dass der Wolf dann auf sie losgehen konnte. Sie presste sich nur noch fester gegen die Holzwand hinter ihr.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 17. September 2007, 23:02

Rascall war der erste, der Kontakt zu den beiden Goblins aufnahm. Sie hatten sich ihm vorgestellt und baten ihn um Hilfe. In der Tat erkannte der alte Halunke, dass es dem einen, welcher als Esask vorgestellt wurde, nicht besonders gut ging. Einzig die flache Atmung zeigte, dass er noch am Leben war. Die beiden gewaltigen Wölfe saßen einfach brav da und verfolgten lediglich alles wachsam mit ihren Augen. Koa, der andere Goblin, hatte sich direkt vor den großen Menschen gestellt und ihn angesprochen. Rascall wandte sich zu seinen Kameraden um und sprach:

<i>“He, ihr könnt ruhig näher kommen! Alles in Ordnung.“</i>

Die Zeit wurde langsam eng und der Halunke brachte nach kurzem Nachdenken sofort Vorschläge vor, wie man Esask wohl helfen könnte. Die Idee in der Magierstadt Zyranus Hilfe zu holen, verwarf er gleich wieder, denn es würde zu lange dauern, bis sie das Hindernis der Stadttore hinter sich gebracht hätten.
Verzweifelt darüber, dass er sichtlich nicht helfen konnte, schienen sich seine Gedanken zu überschlagen. Nur er wusste, was gerade in seinem Kopf vorging, dass er gerade an seine Zeit in Sarma dachte, dass er dort im Herrenhaus schon nichts tun konnte, als all diese schrecklichen Dinge geschahen.

Wanya erkannte endlich, dass der widerliche Geruch von den Goblins kam und der Geschichte von Koa hatte sie ebenfalls aufmerksam gelauscht. Nun, nachdem sowohl Echel, als auch Rascall versucht hatten, sie und Ron hinter dem Wagen her zu locken, fasste sie einen Entschluss. Sie konnte nicht einfach herum stehen, wenn der arme Goblin Esask dringt heilerische Hilfe brauchte. Sie konnte ihm sicherlich diese Hilfe gewähren und so sprach sie zu Koa:

<i>“Ich kann etwas für deinen Freund tun, aber dann müssen die beiden Wölfe mindestens zwanzig Meterweiter weg und festgehalten werde. Verstanden?“</i>

Danach fasste sie sich ein Herz, überwand scheinbar ihre Angst und sprang mutig – so hatte es jedenfalls den Anschein – auf den Wagen. Dort begann sie sofort die Kisten und Decken nach ihrem Beutel mit den magischen Farbe und ihrem Dolch zu durchsuchen. Wenn sie dem verletzten Goblin wirklich helfen konnte, so würde sie beides mit Sicherheit brauchen.

Echel unterdessen hatte sich von seinem Wagen gelöst, war der Aufforderung des alten Halunken nachgekommen und hatte sich zu dem Goblins begeben. Nun sah er, in welch schlechter Verfassung der eine – Esask – war und auf seinem Gesicht machte sich Besorgnis breit. Zwar war Echel nicht dafür bekannt, dass er sofort jedem half, aber wenn schon Rascall dabei war Hilfe anzubieten, konnte er sich ja schlecht in den Hintergrund begeben und einfach nur abwarten. So stand er nun neben Rascall und Koa und schien ebenfalls zu überlegen.

„Wirkliff gute Frage. Ich felbft verftehe auff nichtf von der Kunft der Heilung.“, meinte er nachdenklich. „Vielleifft und fo wie ef fcheint wird fich Wanya feiner annehmen. Dort ift er wirkliff in guten Händen.“

Doch noch bevor Wanya fündig geworden war, erschienen drei weitere Gestalten vor dem Bild der Magierstadt Zyranus. Weder Rascall, Ron, Wanya, Echel oder Koa bemerkte sie. Auch die beiden Wölfe, die noch immer brav an ihrem Platz saßen, schienen nichts wahrzunehmen. Erst als die Fremden näher kamen war die junge Hybridin die erste, welche es spürte. Drei Reiter, zwei davon auf Pferden, ein weiterer ebenfalls auf einem großen und stattlichen Wolf. Die Reiter der Pferde, waren menschlich, ein Mann und eine Frau, der Dritte war ein Goblin. Aus der Ferne rief er in der goblinischen Sprache etwas zu Koa. Dieser Blicke auf und erkannte seinen Freund Karev, welcher auf seinem Wolf über das Grasland gestürmt kam.

In der Tat, kaum hatte Karev die Stadt zusammen mit Medrica und Gilindor verlassen, war auch schon das große und mächtige Stadttor wieder in die Angeln gefallen. Es schloss sie wie aus Geisterhand von selbst und bot erneut einen erfurchtsvollen Anblick. Aber dies kümmerte den tapferen Kundschafter nicht im Geringsten. Sein Augenmerk war auf die kleine Gruppe gerichtet, die sich an der Stelle des Graslandes nieder gelassen hatte, wo er einst seine Begleiter zurück gelassen hatte. Sofort bat er seine neuen Gefährten um Hilfe und rief:

<span style="color:D2FF78;"><i>“Was ist hier passiert? Was haben euch diese Bastarde angetan? Das werden sie bereuen!“</span></i>

Koa schaute zu ihm auf und Freude machte sich auf seinem Gesicht erkennbar. Endlich war Karev wieder zurückgekommen. Es hatte lange gedauert und dieser Zeit erging es Esask nicht besonders gut. Seine Verletzungen, welche zu Beginn noch nicht mal der Rede wert gewesen waren, hatten sich auf das Übelste verschlimmert. Koa musste tatenlos dabei zusehen, wie es seinem Gefährten immer schlimmer erging, denn auch er verstand nichts von der Heilkunst und so hatte er sich schon fast damit abgefunden, ihn hier zu verlieren. Er bemerkte wie Karev zu seinem Schwert griff, von dem Rücken Thoraks herunter kam und sich für einen Kampf bereit machte.

<span style="color:D2FF78;">“Nein Karev, halt!“</span>, rief er dem anderen Goblin zu. <span style="color:D2FF78;">“Dies sind keine Feinde! Sie haben nichts getan, ganz im Gegenteil! Sie wollten uns gerade helfen. Esask geht es schlecht. Seine Wunden haben sich verschlimmert und ich konnte nichts tun. Dann kam sie und ich bat um Hilfe. Dieser Mann hier…“</span>, er deutete auf Rascall, <span style="color:D2FF78;">“… sicherte uns Hilfe durch ein kleines Mädchen zu.“</span>

In der Hoffnung, dass er seinen Gefährten, den mutigen Kundschafter, mit der Wahrheit überzeugen konnte, rief er ihm immer wieder zu, dass diese Leute keine Gefahr, sondern eher das Gegenteil seien. Echel unterdessen hatte sich umgewandt und hatte das ganze Specktakel schweigend beobachtet. Wanya hatte sich von dem Wagen herunter begeben und presste sich nun an die hölzerne Seitenwand des Wagens. Angst war in ihr Gesicht geschrieben. Medrica und Gilindor standen je zu einer Seite von Karev. Thorak, der Wolf des Goblins hatte sich schützend dazu gestellt und fletschte bösartig knurrend die Zähne.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Gast » Donnerstag 20. September 2007, 19:56

Noch einmal lies Karev seinen Blick misstrauisch über die Gruppe schweifen bevor er auf die Worte seines Gefährten hörte und sein Schwert wegsteckte. Danach stieg er wieder auf Thoraks Rücken um ihn zu beruhigen und sprach zu den zwei Zyranern:
"Los schaut nach Koa was mit ihm los ist. Ich bin mir sicher, dass ihr ihm helfen könnt." Medrica Medicarus nickte ihm beschwichtigend zu und stieg von ihrem Pferd um dem verletztem Goblin zu helfen.
Anschließend wand Karev sich wieder zu den Fremden um und sprach:
"Es tut mir Leid das ich euch bedroht habe, ich dachte ihr hättet Esask etwas angetan", entschuldigend schaute er den Reiter, danach das Mädchen an. Als er er merkte, dass sie sich ängstlich an den Wagen drückte und die Wölfe anstarrte fügte er noch hinzu:
"Ihr braucht euch nicht zu fürchten die Wölfe tun euch nichts solange ihr ihnen keinen Grund dafür gebt.
Was macht ihr eigentlich hier wenn ich Fragen darf? Also wenn ihr nach Zyranus wollt können wir euch helfen."

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Re: Im Grasland

Beitrag von Rascall » Donnerstag 20. September 2007, 21:29

Rascalls Muskeln spannten sich an. Nicht aber, weil dort noch ein Goblin, begleitet von zwei eindrucksvollen Gestalten auftauchte, sondern weil er sein Schwert zog. Außerdem fletschte sein Wolf die Zähne, dass der Speichel aus dem Maul tropfte.
<b>Gegen Wölfe hilft magische Dunkelheit nicht viel. Die sehen mit ihren Schnauzen.</b> Der Wolf machte Rascall deutlich nervöser als ein Schwert. Tiere waren unberechenbar, vor allem Tiere mit scharfen Klauen oder Reißzähnen. Wenn sie dann noch abgerichtet waren, konnten sie zu mörderischen Bestien werden – und solcherart Geschöpfe ließen sich selten von etwas aufhalten. Außerdem zählte der alte Halunke vielleicht zu den Raufbolden, den Ungewaschenen, Verfilzten und nicht gerade Höfischen, aber Tiere verletzte er ungern, am liebsten gar nicht.

Auch Wanya schien dem Wolf nicht zu trauen. Sie sowieso nicht. <b>Richtig, sie ist ein Katzenmädchen!</b> Ja, und Ron? Rascall warf einen flüchtigen Blick zum Wagen, wo Ron sich nur zögernd und auf seinen Stock gestützt näherte. Er hatte wieder die Rolle des alten, halbblinden Bettlers angenommen. <b>Kluge Entscheidung.</b>

Wie froh schien er, als Koa sich in seltsamen Lauten mit dem neu hinzugestoßenen Goblin unterhielt und dieser sein Schwert wieder weg steckte. Offenbar lag ein Missverständnis vor. Rascalls Vermutung bestätigte sich, als der fremde Goblin sich für sein Verhalten entschuldigte.

"Wir haben nichts Böses vor, sondern wollten Eurem Freund nur helfen – mein Name ist Rascall. Kein Nachname, einfach nur Rascall. Das sind Echel, unser alter Herr Ron und Wanya. Sie kennt sich in der Heilkunst aus, vielleicht kann sie helfen."
Interessiert hörte Rascall zu, als der Goblin, der sich noch nicht vorgestellt hatte, seinerseits Hilfe beim Betreten von Zyranus bot. Vielleicht verlangten die Magier einen besonderen Rang oder Gold, dass man ihre Stadt betreten durfte.
"Dann schlage ich einen Tausch vor. Wir heilen Euren Freund, wenn wir können und im Gegenzug helft Ihr uns in die Stadt."

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Re: Im Grasland

Beitrag von Wanya » Samstag 22. September 2007, 11:14

Wanya konnte die Wölfe nicht mehr aus den Augen lassen. Diese Viecher jagten ihr eine Furcht ein, wie sie sie noch nie gefühlt hatte. Als Karev etwas sagte, drangen die Worte erst einige Sekunden später in Ihr Gehirn.

<i>"Ihr braucht euch nicht zu fürchten die Wölfe tun euch nichts solange ihr ihnen keinen Grund dafür gebt.“</i> <b> Ich denke einen Teil einer Katze in sich zu haben dürfte wohl ausreichen um eine von diesen Bestien zu erzürnen.</b>


<i> „Was macht ihr eigentlich hier wenn ich Fragen darf? Also wenn ihr nach Zyranus wollt können wir euch helfen."</i>

Wanya schaltete ihre Ohren auf Durchzug, um sich nicht von den Worten ablenken zu lassen, die der Goblin von sich gab. Was sie jedoch am meisten beunruhigte war, dass die Wölfe ungehindert auf sie rennen könnten wenn sie wollten. Sie selbst jedoch hatte keine Möglichkeit vor ihnen zu fliehen, weil dieser verdammte Wagen immer noch hinter ihr stad. Warum hatte sie vorhin nicht besser aufgepasst?

<i>"...Wanya. Sie kennt sich in der Heilkunst aus, vielleicht kann sie helfen."</i> Wanya hörte Rascalls Stimme erst,als er ihren Namen sagte. Sie starrte ihn erschrocken an. <b>Ich werde mich diesen Wölfen auf keinen Schritt mehr nähern.</b>

<i>"Dann schlage ich einen Tausch vor. Wir heilen Euren Freund, wenn wir können und im Gegenzug helft Ihr uns in die Stadt."</i>

<b>Mit "wir" meint er wohl mich. Aber darauf kann er lange warten... Erglaubt doch wohl nicht, dass ich mich diesem Riesenviech nähere... oder etwa doch?</b>

Nun starrte Wanya Rascall noch erschrockener an.
Zuletzt geändert von Wanya am Mittwoch 26. September 2007, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. September 2007, 23:52

Endlich, es schien den Beteiligten, aber vielleicht auch nur Koa, wie eine Ewigkeit vorkommen, bis Karev endlich auf die Rufe seines Rassengefährten hörte. Der Kundschafter ließ noch einmal einen misstrauischen Blick über die Versammelten schweifen, dann steckte er sein Schwert wieder weg und meinte zu seines menschlichen Gefährten in der allgemein verständlichen Sprache: <i>“Los schaut nach Esask was mit ihm los ist. Ich bin mir sicher, dass ihr ihm helfen könnt.“</i>

Medrica Medicarus nickte Karev beschwichtigend zu, sagte kein Wort und stieg augenblicklich von ihrem Pferd herab. Eigentlich ließ sich die Heilerin nichts sagen, aber da sie aus den Erzählungen von Karev geschlossen hatte, dass sie in Zeitdruck waren, erschien es ihr besser einfach still ihre Arbeit zu machen. So ging sie zu dem am Boden liegenden Goblin und begann ihn zu untersuchen.

Gilindor unterdessen blieb bei Karev stehen, betrachtete ebenfalls die ganze Situation, bekam mit wie sich der Goblin mit den Worten: <i>“Es tut mir Leid das ich euch bedroht habe, ich dachte ihr hättet Esask etwas angetan.“</i> entschuldigte und nickte mehr zu sich selbst zustimmend zu. Bevor der Goblin allerdings etwas zu dem Magier sagte versicherte er der fremden Gruppe, dass sie keine Angst vor den Wölfen haben müssten. Einzig sollten sie ihnen keinen Grund für einen Angriff geben. Echel beobachtete es mit einer grimmigen Miene auf dem Gesicht.

Ein kleines Gespräch zwischen dem alten Halunken Rascall und dem Kundschafter Karev entstand, indem Rascall nur ihre guten Absichten versicherte und alle nach einander vorstellte. Auch schlug er vor, dass Wanya wegen ihrer Fähigkeiten in der Heilkunst bei der Behandlung des verletzten Goblins helfen könne. Diese jedoch machte überhaupt nicht den Anschein, als sei sie zur Zeit bereit irgendjemandem zu helfen, wahrscheinlich solch einem Goblin mit gefährlichen Wölfen schon gar nicht. Als dann kurz das Thema Zyranus und den Zutritt zu der Stadt aufkam begann Rascall aufzuhorchen und schlug einen Handel vor, woraufhin Wanya den alten Halunken aus erschrockenen Augen heraus anschaute.

Der Magier Namens Gilindor beugte sich dann kurz zu der kleinen Gestalt neben sich hinunter und erhob leise die Stimme. „Karev sagt, haben wir für diese Art Unterbrechung überhaupt Zeit? Ihr wirktet in der Stadt sehr in Eile. Medrica wird ihn zwar schon zusammenflicken, aber dennoch sollten wir vielleicht weiter reiten.“ Bevor Karev allerdings darauf oder auf den Vorschlag von Rascall antworten konnte erklang die weibliche Stimme von Medrica über das Grasland.

„Karev! Für Euren Freund sieht es nicht besonders gut aus. Zwar konnte ich nur beschwerlich eine Diagnose erstellen, aber er sollte schnellstens in die Stadt und dort von einem kundigen Heiler in den richtigen Räumlichkeiten behandelt werden. Für den Transport habe ich ihn stabilisiert.“

Dann wandte sich die Heilerin an den großen düster aussehenden Mann, der noch immer zwischen den Fronten stand.

„Verzeiht.“, begann sie. „Rascall richtig? Also Rascall, da wir es selbst eilig haben und jemandem dringend helfen müssen schlage ich vor, dass Ihr und Eure Begleiter, wenn Ihr so freundlich wärt, den Goblin in die Stadt zu einem Heiler bringt. Es gibt noch genügend sehr gute dort.“

„Als Ausgleich würde ich Euch den Zutritt zur Stadt gewähren.“, mischte sich Gilindor ein. „Es ist eigentlich ganz einfach. Ihr müsst nur ein bestimmtes Losungswort oder viel mehr ein Losungssatz sagen. Einen Augenblick, ich notiere ihn euch schnell.“

Sofort holte der Magier ein Stück Pergament hervor und schrieb mit einem Kohlestift die Worte <i> Zynracal Zyranus Zinthasia</i> darauf nieder. Diesen Zettel reichte er dann Rascall. Medrica erhob sich und kam nun ebenfalls zu ihnen zurück.

„Wir sollten uns auf den Weg machen.“, schlug sie Karev vor.

Echel hatte, wie schon fast immer, das alles nur beobachtet. Ihm war zwar offensichtlich die ganze Situation nicht geheuer, aber sagte er auch nichts dazu. Er wollte erst einmal abwarten und sehen wie seine Reisegefährten reagierten. Dann allerdings setzte er sich wieder auf seinen Wagen und wandte sich an seine Gruppe.

„Ich halte den Vorschlag für Vernünftig. Ladet den kranken Goblin auf meinen Wagen und dann sollten wir uns auch auf den Weg machen. Was allerdings mit dem Wolf geschieht müsst Ihr entscheiden.“

Das letzte war an Karev gewandt, aber noch bevor dieser Antworten konnte drängte der Händler auf Eile.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Rascall » Donnerstag 27. September 2007, 19:53

Die eine menschliche Begleiterin Karevs schien sich in der Heilkunst noch besser auszukennen als Wanya. Rascall blickte auf sie und den Goblin nieder. Andere Persönlichkeiten hätten die Fähigkeiten dieser Magierin vielleicht als Pech empfunden, denn nun konnte Rascall nicht mehr verhandeln. Doch sogar in einem Halunken vermochte ein gutes Herz zu schlagen. <b>Hoffentlich geht es dem kleinen Goblin bald besser.</b>

Die Frau machte gerade ihre Diagnose – und sie fiel nicht sonderlich gut aus. Dem armes Esask erging es sehr schlecht, er brauchte erfahrene Hilfe. Kurz gesagt, er brauchte einen Medicus oder Lichtmagus, der ihm half.
Da wurde Rascall von dem anderen Begleiter Karev mir Dars angesprochen. Ihm schien die Idee eines Handels zu gefallen, außerdem wollte auch er Esask helfen. So schlug er vor, dass Rascalls Gruppe den armen Goblin nach Zyranus brächte und im Gegenzug ein Passwort erhielt, welches ihnen die Pforten öffnen sollte.

Noch ehe der Halunke antworten konnte, hielt er auch schon den Zettel mit der magischen Formel in Händen. "Da kann ich ja schlecht nein sagen", lachte er und überreichte Wanya den Zettel. "Der ist in deinen Händen sicherer. Ich kümmere mich um Esask." So stapfte Rascall zu dem Goblin herüber und ließ sich zeigen, wie er ihn aufzunehmen hatte, damit er ihm nicht unnötig Schmerzen verursachte. Dann schaute er zu Ron und Bran hinüber. "Könnt ihr beiden Wanya an den Wölfen vorbeiführen?" Ihm fiel ein, dass sie zum Teil Katze war. Dass die Wölfe sie noch nicht auf den nächst stehenden Baum gejagt hatten, verwunderte Rascall beinahe.

So nahm er schließlich Esask auf den Arm, verabschiedete sich mit einem Nicken von Karev und seinen Begleitern, meinte noch, dass der Goblin in Zyranus versorgt würde und marschierte dann auf die Stadt der Magier zu.


[weiter an den Toren von Zyranus würde ich vorschlagen <img src="http://images.rapidforum.com/images/i23.gif" border="0"> ]

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Re: Im Grasland

Beitrag von Gast » Donnerstag 27. September 2007, 20:45

Karev erstarrte innerlich als er die Diagnose von Medrica hörte.
<b>Nein! Wie konnte das passieren? Was sollen wir jetzt tun? Ich werde Esask hier auf keinen Fall alleine zurücklassen. Doch wenn wir ihn mitnehmen brauchen wir eine Ewigkeit bis wir Lobariok erreichen, dann kommen wir zu Spät um Ratha zu helfen und die Zukunft des Dorfes steht dann auf dem Spiel. </b>
Ihm fiel ein Stein vom Herzen als er den Vorschlag von Gilindor hörte und die Fremden sich auch noch einverstanden zeigten. Nachdem Karev zustimmend nickte, nahm der Mensch Esask auf seine Arme und ging in Richtung Tor.
<span style="color:D2FF78;">"Koa, begleite Esask und pass gut auf ihn auf. Ich will nicht das er aufwacht und dann alleine und vielleicht noch halb geschwächt zurück nach Lobariok reiten muss."</span>,als der Wolfsreiter nickte wandte sich der Kundschafter nocheinmal an die Fremden:
"Ich danke euch schonmal im vorraus, falls ihr irgendwann einmal im Drachengebirge unterwegs sein solltet seid ihr im Goblindorf stets Willkommen."
Mit diesen Worten sprang Karev wieder auf seinen treuen Wolf Thorak und ritt los, die Zyraner taten es ihm gleich, bestiegen ihre Pferde und folgten ihm.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Wanya » Donnerstag 27. September 2007, 21:13

Wanya hörte angespnnt der Unterhaltung zu und entspannte sich ein wenig, als sie erfuhr, dass sie den Goblin wohl vorerst nicht heilen musste. Jedoch wusste sie nicht was sie mit dem Zettel anfangen sollte, den Rascall ihr in die Hand gedrückt hatte, denn sie hatte den Rest der Unterhaltung nicht richtig verfolgt. Als sie jedoch darauf blickte und den Stadtnamen "Zyranus" entdeckte, vermutete sie, dass es der Spruch war mit dem man das Tor der Stadt öffnete.

<i>"Könnt ihr beiden Wanya an den Wölfen vorbeiführen?"</i> Rascall blickte zu Ron und Bran. Doch Wanya hatte nicht vor auf irgenteine Art feige zu wirken.

"das werde ich schon alleine schaffen..." Erwiederte Wanya und huschte so schnell es ging um den Wagen herum, auf die Seite, die die Wölfe nicht sehen konnten. Jetzt hätte sie gern Cosimo gerufen, traute sich jedoch nicht, da sie Angst hatte , das würde die Wölfe doch noch auf den Gedanken bringen, sie anzugreifen.

Also kletterte sie nur auf den wagen und beobachtete, wie Rascall auf die Stadt zumarschierte, Die beiden Magier sich auf die Pferde schwangen und Karev auf seinen Wolf und alle drei losritten.

<i>"Ich danke euch schonmal im vorraus, falls ihr irgendwann einmal im Drachengebirge unterwegs sein solltet seid ihr im Goblindorf stets Willkommen."</i>

<b> Na ich werd mich hüten da vorbei zukommen...</b>

[weiter in die magische Stadt Zyranus-->Das Stadttor Zyranus--> Draußen vor dem Tore... ich schreib da jetzt mal nen beitrag]
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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 8. Oktober 2007, 21:45

[Für Karev geht es weiter im <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=116173528231" target="_blank">westlichen Drachengebirge --> Zurück zum Goblindorf</a>]
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 8. Oktober 2007, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. November 2007, 22:49

Es war kühl auf der Ebene des Graslandes. Ein einzelner Reiter ritt geschwind über das Gebier. Es war Xan der auf den Weg in Richtung Zyranus war.
Er wusste zwar wo Zyranus liegt, aber nicht das Passwort zum öffnen der Tore.
Es war meist sehr schwierig so in die Stadt zukommen, doch er war zuversichtlich.

Kühle Winde zogen über die Ebene und ließen den Mantel des Reiters flattern. Vereinzelte Blätter folgen durch die Luft. Vögel waren keine zu erblicken. Hell schien die Sonne, aber sie wärmte die Erde unter ihr nicht. Es war eisig kalt und es sollte eigentlich schneien, doch die Ebene war verschont davon geblieben. Es zeigten sich zwar manchmal große, graue Wolken, die wahrscheinlich vor Wasser platzen, aber sie erleichterten sich hier nicht.
Bald kam der Reiter an einigen Bäumen vorbei, deren kahle Äste im Wind knarrten.
Es war eine traurige und einsame Zeit, die dunkeln Tage, aber sie gehören zu Celcia, wie der Goblineintopf zu den Orks.

Zyranus kam immer näher und näher. Bald sogar konnte der Magier die Türme erblicken.

Xans Pferd ritt immer noch schnell, obwohl es schon Schaum vor den Lippen hatte von der ganzen Anstrengung, doch er lief tapfer weiter. Bald dürfte es sich ausruhen.

Nach etwa zwei Stunden war er endlich da. Xan stand vor den Toren Zyranus!

[weiter- > Das Stadttor Zyranus-> du eröffnest einen Topic bitte <img src="http://images.rapidforum.com/images/i23.gif" border="0"> )
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Re: Im Grasland

Beitrag von Shanva » Samstag 14. Oktober 2023, 21:25

Die Entscheidung

Im Zuge der Geschehnisse um die Zersplitterung der Belagerungsarmee von Zyranus kam es dazu, dass die Reste der Armee mehr oder weniger führungs- und orientierungslos wurden. Ein Großteil der Truppe suchte Aufnahme in der Stadt Zyranus, welche nach Äonen der Abschottung plötzlich ihre Tore für die Überlebenden des Infernos um den Dämon Asmodeus öffnete.
Andere Teile der Truppe, überwiegend diejenigen, die in den Reihen der Armee ihre sadistischen Neigungen auslebten, zogen nun plündernd und mordend durch das Land. Und wieder andere, zu denen auch die kleine Jagdgruppe gehörte, die sich auf halbem Wege zwischen Zyranus und dem Arus befand, wussten nicht wie es für sie nun weitergehen sollte.

Etwa eine Woche nach den Ereignissen um das Verschwinden des Dämons Asmodeus bewegte sich die kleine Gruppe Dunkelelfen auf einen kleinen Wald im Grasland zu. Angeführt wurde die Gruppe von einem etwa 1,87 m großen, kräftig gebauten Mann in einer leichten Lederrüstung und geschultertem Bogen. Herausstechendstes Merkmal des Elfen war jedoch sein kahl rasierter Kopf, welcher im Licht der mittlerweile tief stehenden Sonne wie eingeölt glänzte. Oberhalb der Stirn konnte man jedoch noch die ehemals schwarzen Haare anhand der dunklen Stoppeln erahnen. Hinter dem Mann liefen eine Dunkelelfe mit weißem schulterlangem Haar und einem für Dunkelelfen eher untypischen grazil wirkenden Körperbau. Auch war sie mit einer Größe von nur etwa 1,68 m unter dem für Dunkelelfen typischen Körpermaß. Alles in allem machte sie nicht den Eindruck einer reinrassigen Dunkelelfe. Die neben ihr gehende Dunkelelfe war letztendlich das genaue Gegenteil der weißhaarigen Elfe. Groß und kräftig gebaut, jedoch nicht übermäßig, sondern im richtigen Verhältnis zu ihrer Körpergröße von ungefähr 1,83 m. Ihr im Licht der sinkenden Sonne bläulich schimmerndes schwarzes Haar fiel ihr glatt über die Schultern bis auf den Rücken und vorn in zwei Strähnen bis auf die Brust.
Bekleidet war sie, ähnlich wie das weißhaarige Mädchen, mit einem ledernen Brustharnisch und ledernen Arm und Beinschienen. Darunter trug sie eine braune Hose aus weichem Hirschleder sowie ein dunkelgrünes langärmliges Leinenhemd und eine schwarze Wolljacke. Wadenhohe Lederstiefel vervollständigten den Aufzug. Das weißhaarige Mädchen trug, genau wie die Schwarzhaarige, wadenhohe Lederstiefel und eine ebenfalls braune Lederhose aus weichem anschmiegsamen Leder. Darüber jedoch ein rotes Leinenhemd und eine blaue Wolljacke. Auf dem Rücken trug sie einen recht martialisch anmutenden Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Auch die Schwarzhaarige trug einen Bogen auf dem Rücken, genau wie der vorausgehende Mann. In ihrer rechten Hand hielt sie jedoch zusätzlich einen leichten Kurzspeer.
Während der vorausgehende Dunkelelf, welcher ein Alter von etwa 110 Jahren erreicht haben mochte, intensiv die Umgegend und den Boden musterte, waren die beiden etwa gleichaltrigen Dunkelelfenmädchen in ein anscheinend intensives Gespräch verwickelt.

“Aaah, wie lange sind wir denn heute noch unterweg?“, jammerte die Schwarzhaarige nun stöhnend. Ich kann meine Füße vor Schmerzen kaum noch spüren!“, ging das Gejammer weiter, während sie gespielt leidend das Gesicht verzog.
Leider brachte es ihr lediglich einen eher gelangweilten Blick der Weißhaarigen ein, die darauf schließlich achselzuckend meinte: “Bei Manthala Berdine, dramatisierst du nicht ein bisschen zu viel? Als ob wir die letzten Tage nicht ebenso lange Strecken zurückgelegt hätten. Ja, es wäre auch einfacher, wenn wir wenigstens ein Ziel hätten, aber wir scheinen momentan nur ziellos durch die Gegend zu ziehen.“, seufzte Berdine, wie die schwarzhaarige Dunkelelfe genannt wurde. „Weißt du Shanva, es ist ja schön und gut, dass diese am Ende recht sinnlose Belagerung von Zyranus ein Ende gefunden hat, auch wenn wir nicht wissen was da überhaupt passiert ist, aber langsam sollten wir uns Gedanken machen, was wir mit unserer „Freiheit“ nun anfangen.“ Noch während sie dies sagte kam Berdine abrupt zum Stehen, indem sie ungebremst in den vorauslaufenden Mann rannte, welcher unvermittelt stehen geblieben war. “Ey Derion, pass doch auf! Du kannst doch nicht einfach so stehen bleiben, während ich mit Shanva rede.“, lamentierte Berdine nun wieder los. Derion, wie der Dunkelelf wohl hieß, grinste Berdine nur an und wandte sich dann Shanva, also der weißhaarigen Dunkelelfe, zu: “So unglaublich es auch klingen mag Shanva, aber ich stimme Berdine zu. Wenn ihr mich fragt, dann sollten wir in dem Waldstück dort vorn unser Lager aufschlagen und dann beratschlagen wie wir jetzt weiter machen.“
Ungläubig blickte Shanva zwischen Berdine und Derion hin und her bis sie endlich den Mund aufmachte und gleichmütig meinte: “Tja, sieht wohl so aus als hättet ihr euch bereits entschieden. Also schön, schlagen wir halt das Lager auf und sehen dann weiter.“, Und ohne noch weiter ein Wort zu verlieren setzte die weißhaarige Dunkelelfe ihren Weg in Richtung des Waldstücks fort, schulterzuckend von Derion gefolgt.
“Aaaaargh!“, knurrte Berdine. “Das Mädel treibt mich noch in den Wahnsinn. Diese verdammte stoische Art! Kann sie wenigstens einmal irgendein Gefühl zeigen. Ich würde meinen Bogen darauf verwetten, dass sie jetzt beleidigt ist, aber zeigt sie das auch? Nein, nur ein müdes Schulterzucken.“, grummelte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen beiden und lief ihnen eilends hinterher.

Der Rest des Weges bis in das Waldstück hinein verlief dann weitgehend schweigend, da jeder seinen Gedanken nachging.
Ganz so desinteressiert wie sich Shanva gab war sie denn doch nicht. Schon als die Gruppe vor einer Woche von ihrem Jagdgang in das Lager der Armee zurückkamen und das dort herrschende Chaos sah, wusste Shanva, dass dies ihre Gelegenheit war, der Armee und auch den Dunkelelfen selbst den Rücken zu kehren und auf die Suche nach dem Widerstand gegen die Besatzer zu gehen. Im Grunde wäre sie sofort und ohne zu zögern losgezogen, würde es da nicht ein klitzekleines Hindernis namens Berdine und Derion geben. Shanva hatte nämlich nicht die geringste Ahnung, wie beide auf ihre Pläne reagieren würden.
Gut, bei Derion wäre es für sie nicht zu schlimm, wenn sich nun ihre Wege trennen würden. Er war ihr in der Zeit in ihrer Jagdgruppe zwar ein guter Kamerad geworden, mit dem sie sich gut verstand, der sie nahm wie sie war und den sie nahm wie er war, nicht mehr und nicht weniger. Sicher, sie würde ihn anfangs vermissen, aber die Welt würde deswegen nicht zusammenbrechen.
Doch Berdine! Nun das war eine völlig andere Sache. Sie war sich bei der Schwarzhaarigen Schönheit einfach nicht sicher, was diese dazu trieb, sich auch nur im entferntesten mit ihr abzugeben. Im Grunde waren sie völlig verschieden.Während Berdine aus angesehenen adligen Kreisen Morgerias stammte und in allem dem Inbegriff einer Dunkelelfe entsprach, das beste Training und die beste Ausbildung genossen hatte, ihr somit alle Möglichkeiten offen standen, entschloss sie sich aus freien Stücken zur niedrigsten der niederen Arbeiten der Dunkelelfen und damit zu einem Leben am Rande der Gesellschaft. Demgegenüber stand Shanva, der aufgrund ihrer Herkunft nur diese niedere Tätigkeit blieb und die sich jeden Tag aufs neue beweisen musste, um überhaupt von den Dunkelelfen anerkannt zu werden.
Was also, hing Shanva ihren Gedanken nach, trieb dieses Mädchen dazu, sich mit ihr und Derion, also den Außenseitern des Jagdtrupps, zusammenzutun? Und was noch wesentlich undurchsichtiger war, warum zeigte Berdine so ein Interesse an ihr?
Was jedoch noch wesentlich problematischer war, Shanva war im Laufe der Zeit ihren eigenen Prinzipien untreu geworden. Auch wenn sie es nie wirklich zeigte, so fühlte sie sich in Berdines Nähe inzwischen viel zu wohl. Es war fast so wie bei Raina und doch völlig anders. Sie konnte es zwar nicht greifen, doch war dieses Gefühl in Berdines Nähe nicht zu leugnen.
Genau genommen war eingetreten, wovor sich Shanva immer gefürchtet hatte und weswegen sie nie die Nähe zu anderen zuließ. Sie hatte einfach Angst davor, dass ihre Gruppe nun auseinanderbrechen würde. Im Grunde war dies der Hauptgrund, warum sie bis jetzt die Frage wie es weitergehen soll, vor sich hergeschoben hatte. Doch nun war wohl der Zeitpunkt gekommen, eine Entscheidung, so schmerzlich sie eventuell auch sein mochte, zu treffen.

Auf einer kleinen Lichtung des Waldstücks schlugen sie ihr Lager auf. Während Berdine und Shanva noch etwas Brennholz für ein Lagerfeuer sammelten, begann Derion damit dieses mit dem Holz, dass sie bereits unterwegs aufgelesen hatten, zu entfachen.
Anfangs saßen sie noch um das zuerst hell lodernde Feuer und wärmten sich auf, da mit fortschreitender Dämmerung die Temperatur doch deutlich sank und es merklich kühler wurde. Als dann die ersten Holzscheite nur noch glühten, steckte Berdine einen Hasen, den sie im Laufe des Tages erlegt hatten, auf ihren Speer, salzte ihn und schauten dann fragend zu Shanva. Diese holte ein kleines Kräutersäckchen aus ihrem Rucksack und streute eine Mischung aus Wildthyminan, Rosmarin und Salbei auf den vorbereiteten Braten, woraufhin Berdine damit begann, den Hasen über der Glut zu braten. Bald schon stieg ein angenehmer Bratenduft in ihre Nasen. Shanva wollte die so entstandene vorfreudige Stimmung nutzen, lehnte sich etwas zurück und stellte den beiden anderen die für sie alles entscheidende Frage: Also, wie es scheint, wisst ihr wohl schon was ihr nun machen wollt. Dann nur raus damit, wie sehen eure Pläne aus?“

Gleichermaßen gespannt und sich doch davor fürchtend wartete sie auf Berdines und Derions Reaktion. Diese fiel jedoch anders aus, als sie erwartet hatte, denn Berdine hielt kurz in ihrer Tätigkeit, den Speerspieß mit dem Hasen zu drehen, inne und drehte den sprichwörtlichen Spieß ihrerseits um, indem sie Shanva entgegenhielt: “Was wir machen wollen? Hey, die Frage ist doch wohl eher wozu du dich bereits entschieden hast. Ganz ehrlich, du hast deine Zukunft doch schon längst, wahrscheinlich schon seit Andunie, für dich geplant.“ Kurz schaute Shanva sprachlos zu Berdine, bevor es dann aus ihr herausbrach: “Ach was du nicht sagst. Die ach so kluge und allwissende Berdine Delania weiß also besser als ich selbst was ich will!“, wobei sie schlagartig eine abweisende Miene aufsetzte.“Uuund da ist sie wieder, die abweisende und hochmütige Shanva Auris, die alle und jeden vor den Kopf stößt und abweist.“, grinste sie Berdine nur frech an, um sogleich wieder ernst zu werden.
“Jetzt hör mir mal zu liebste Shanva! Wir kennen uns nun wie lange? Sieben, acht Jahre? Was glaubst du denn was ich in diesen ganzen Jahren gemacht habe? Maulaffen feilgehalten und in der Nase gebohrt? Glaub mir, ich kenne dich inzwischen recht gut und wenn ich eins bemerkt habe, dann, dass du dich seit Andunie verändert hast. Nicht merklich und für einen Außenstehenden auch nicht erkennbar, aber wir sind nun mal keine Außenstehenden, oder Derion?“ Wenn Berdine auf eine zustimmende Antwort gehofft hatte, wurde sie leider enttäuscht, denn Angesprochener prustete nur vor unterdrücktem Lachen ob Berdines Standpauke.
“Aaah, danke mein Lieber, du bist wie immer äußerst hilfreich.“, merkte Berdine nur an, um sich sogleich Shanva wieder zuzuwenden und gleichzeitig den Hasen zu drehen. Shanva hatte bereits den Mund geöffnet, um Berdine vorzuhalten, dass diese sie ja überhaupt nicht kennen würde, kam aber nicht dazu, da Berdine augenblicklich nachlegte: “Ach, beachte den Trampel da drüben garnicht. Was ich eigentlich sagen wollte, du hast dich schon längst entschieden, und bist nur zu feige es uns zu sagen. Wovor hast du eigentlich Angst? So schlimm kann es ja nun wirklich nicht sein. Also raus damit, denn vorher wirst du von mir keine Antwort auf deine Frage bekommen. Ich will jetzt wissen was mit dir los ist.“
Wow, Shanva war für den Moment sprachlos, denn das war mal eine Ansprache. Berdine schien wirklich verärgert zu sein und Derion machte diesmal auch keine Anstalten, so wie üblich den Zank zu schlichten. Und wenn sie es recht bedachte, dann hatte Berdine ja recht. Sie hatte schon in Andunie entschieden, dass sie bei passender Gelegenheit aus der Truppe desertieren wollte. Und nun, da sich ihr die Gelegenheit so unverhofft auch ohne Desertion bot, beschlichen sie Zweifel.
Also atmete sie tief durch und nuschelte: IwillenWidestndsucheunbeitrete.“
“Äh..., nochmal langsam für diejenigen, die dein Genuschel gerade nicht verstanden haben. Du willst was?, hakte Berdine nach, wobei ihr Gesicht sprichwörtlich einem Fragezeichen glich.
“Bei Manthala, ich will den Widerstand gegen die Herrschaft der Dunkelelfen suchen und mich ihm anschließen.“ So, nun war es heraus und Shanva konnte ihre Worte nicht mehr zurücknehmen.
Erst nach und nach realisierte sie, dass sich eine drückende Stille über die Feuerstelle gelegt hatte und sowohl Berdine als auch Derion sie ungläubig ansahen.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. Oktober 2023, 10:00

Das Feuer knisterte. Ein leichter Wind, hauptsächlich in den Baumkronen spürbar, zauste zärtlich ein paar Blätter. Ein längliches Blättlein vom Rosmarin entwickelte einen unangenehmeren Geruch, weil es zu lange der gleichen Flamme ausgesetzt war.
Nach einem längeren ersten Schreckmoment drehte Berdine ihren Speer mit dem Hasen weiter, was mehr nach einer Übersprungshandlung aussah. Es war wahrlich selten, dass es ihr die Sprache verschlug. Derion hatte für ein, zwei Augenblicke die Stirn leicht gerunzelt, dann glätteten sich seine Gesichtszüge wieder zur üblich ruhigen Maske. Er war der Erste, der nach Shanvas Offenbarung sprach, auch wenn die Bemerkung nicht besonders ausführlich war. "Gleich zum Widerstand...", brummte er gedämpft und ließ dann zunächst gar nicht mehr durchblicken, was er davon hielt. Eher demonstrativ lehnte er sich zurück und blickte, kurz darauf schon fast amüsiert, zu Berdine. Ja, das versprach ein interessantes Schauspiel zu werden!

"Hast du dir das gut überlegt?!", platzte es aus Berdine raus, während sie dabei sogar ihren Kopf so heftig zu Shanva drehte, dass ihre schönen scharzen Haare herum wirbelten und im Feuerschein kurz aufglänzten. "Adenth würde dir nämlich deinen störrischen Kopf von den Schultern schneiden, wenn er von so etwas erfährt! Und das wär erst sein Anfang!"
"Wenn er noch lebt", warf Derion scheinbar gleichgültig ein, erinnerte damit aber auch an die Auswirkungen des Desasters, was vor Zyranus passiert war. Als "der Dämon platzte", wie es jemand stotternd zu beschreiben versucht hatte, war ja nicht nur der Heerführer in Gestalt dieses widerlichen Dämons gestorben - wenn so ein Wesen überhaupt sterben konnte - sondern es hatte ja einen Gutteil der selbstherrlichen Führungsriege mit in den Tod gerissen, die sich in der Aura des Schreckens von Asmodeus gesuhlt hatte.
Berdine schnaufte nur und ließ sich so schnell nicht davon abbringen, in Fahrt zu kommen:
"Wenn eine windige Ratte das überlebt, dann er!"
Ezure Adenth... ihr Truppführer. Ja, Berdine mochte sogar recht haben. Das Einzige, was alle Drei ihm zugute hielten, war, dass er sie zusammen als eine Jagdgruppe hatte bestehen lassen. Aber es schien Berdine weniger um den Vorgesetzten zu gehen, sondern eben mehr um Shanva.
"Was willst du denn da? Und glaubst du, die laufen mit einem Schild durch die Gegend: 'Rekruten gesucht'? Wieso der Widerstand?! Halb Celcia stünde uns offen, und du willst dich politisch betätigen? Und dann noch so?" Sie fing an, zu lachen. Für einen Kenner klang es nicht gehässig oder gar herablassend, aber ob Shanva solche Nuancen auffing, war immer so eine Frage...
"Typisch Shanva!", stieß sie lachend aus, "wenn du etwas machst, dann gleich richtig!" Ganz flüchtig huschte ihr Blick kurz über Shanvas Bogen. Sie blickte wieder zum Braten, hob prüfend den Speer an, um den Garungsfortschritt besser einzuschätzen, rümpfte die Nase und senkte ihn wieder zurück.
"Ich halte dieses Gerede über den angeblichen Widerstand ja für etwas übertrieben", gab sie etwas überheblicheren Tones wider, "Ich habe bisher nicht von einer einzigen Aktion gehört, die man einer koordinierten Vereinigung hätte zuschreiben können - ihr?" Sie sah beide an, vor allem prüfend Shanva.

Von einer Aktion? Naja. Aber ein gerauntes Gespräch ging Shanva seit Wochen nicht aus dem Kopf:
"Nein, sie werden Zyranus nicht einnehmen. Das ist Irrsinn. Sie wissen längst bescheid."
"Magie hin oder her, das sind doch auch keine Hellseher."
"Aber magische Artefakte sind ihnen so alltäglich wie dir der Griff zu deinem Schwanz, du Depp!"
"Was für Artefakte?"
"Spiegel."
"Spie..?"
"Halt den Mund. Da kommt ... scheiße."

Shanva hatte zugesehen, sich von ihrem Platz hinter dem Zelt zu entfernen, denn es war dann laut geworden und kurz hatte jemand versucht, die Rückwand der Zeltplane aufzuschlitzen, um zu entkommen. Bald darauf waren zwei Mitglieder der Armee, irgend ein Dunkelelfenmischling und ein andunischer Söldner, unter dem Vorwurf des Verrats auf einer Grausamkeitsstufe der höheren Art öffentlich hingerichtet worden.
...
Auch wenn die Armee nicht durch das Eingreifen von Zyranus - oder? - gescheitert war, hatte es etwas in Shanva berührt, dass die sich wie die Pest ausbreitende Brutalität vor Zyranus gestoppt worden war und dass es jemand felsenfest überzeugt vorhergesagt hatte, den die Oberen der Dunkelelfen zum Schweigen gebracht hatten. So war es immer. Wer dieser Lebensart folgte, hatte keine Argumente zum Entkräften, sondern nur Gewalt. Und besonders in Andunie war man so rigoros gegen alles vorgegangen, was man irgendwie einer organisierten Form von "Widerstand" zuschreiben könnte, dass es widerliche, paranoide Auswüchse gezeigt hatte. Für Shanva regelrecht ein Beweis, dass irgend etwas dran sein musste an Gerüchten, von denen sie hier und da nur Fitzel hatte aufschnappen können.
Vor Zyranus schließlich war es nur ein einziges Detail gewesen, ein einzelner Vorfall: Shanva wusste, dass man ihren Jagdverband - die ganze Zehnergruppe - ohne Gelegenheit, sich auszuruhen und eine Pause einzulegen, wieder los geschickt hatte, weil ein wohl nicht ganz unerheblicher Teil der Trossvorräte sabotiert worden war. Aus einem Seitenblick heraus hatte sie gesehen, wie Ezure Adenth von einem höherrangigen Offizier der Dunkelelfen eine weiße flache Scherbe unter die Nase gehalten worden war, die Adenth dann mit einem Schnauben auf den Boden geworfen hatte, um sie zu zerbrechen. Das war im Morast des Feldlagers jedoch nicht gelungen, und auch nicht, nachdem er drauf trat. Es war glatt amüsant gewesen, dies zu beobachten; mehr hatte es Shanva aber wie ein Blitz getroffen, als sie die glänzenden Linien auf der Scherbe erblickt und eine Art schiefes und falsches Z als Rune "Eiwaz" identifizieren konnte. Dann hatte sie schnell zusehen müssen, sich aus dem Staub zu machen, denn Adenth hatte bemerkt, dass sie die Szene beobachtet hatte und drohte, sich blamiert zu sehen, weil er diese Scherbe kaum kaputt bekam.
Später war sie heimlich zurück gekehrt und hatte im Matsch nach der Scherbe gesucht. Sie war tief in den Boden getreten worden und mit der Hacke seines Stiefels musste Adenth ein Stückchen Grassode darüber gedeckt und festgetreten haben, aber das ovale Stück Keramik war immer noch nicht kaputt. Wie eine goldene Einlegearbeit war es tatsächlich eine Eiwaz-Rune. Shanva war kurz davor gewesen, die Keramik an sich zu nehmen, es wirkte geradezu verlockend, aber sie hatte sie dann rasch wieder genauso schlampig zugedeckt, wie sie zuvor gewesen war. Es wäre haraxisch gefährlich gewesen, mit dem Ding entdeckt zu werden. Ein Todesurteil, sie nur zu haben!

"Shanva!"
Sie schreckte aus ihren Gedanken auf und sah in die Gesichter von Derion und Berdine. Ob sie etwas überhört hatte? Auf jeden Fall warteten die Beiden auf eine Erklärung, und zu erklären gab es genug.
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Re: Im Grasland

Beitrag von Shanva » Sonntag 22. Oktober 2023, 17:40

Die Sekunden zogen sich dahin, wurden gefühlt zu Minuten, in denen das Schweigen schwer auf der kleinen Gruppe lastete. Lediglich das Knistern der glühenden Holzscheite und das Säuseln des Windes in den Baumkronen störten die Stille.
Erst als der Geruch angebrannten Rosmarins in Shanvas Nase stieg, begann diese wieder zu reagieren:
“Ähem, … der Hase kann nun wirklich nichts dafür, dass meine Zukunftspläne so abwegig sind.“ Die Worte rissen Berdine anscheinend aus ihrer Starre und sie drehte den Hasenbraten schnell weiter, wobei offensichtlich wurde, dass sie dies nur tat, um in dieser Zeit nach den richtigen Worten zu suchen.
Auch Shanvas Hinweis auf den Braten war mehr eine Verlegenheitshandlung, da sie nicht recht wusste, wie sie das Schweigen ihrer Gefährten zu deuten hatte. Innerlich wappnete sie sich daher für den schlimmstmöglichen Fall, dass sowohl Berdine, als auch Derion dem ablehnend gegenüberstehen würden. Allein dass Berdine die Worte fehlten, ließ sie nichts Gutes ahnen und auch Derion runzelte kurz die Stirn, fand aber, nachdem er zu seinem gleichgültigen Gesichtsausdruck zurückfand, als erster wieder Worte. Allerdings war Derion wie immer recht wortkarg und wenig hilfreich, denn außer der mehr fragenden Aussage “Gleich zum Widerstand...“, war von ihm nichts weiter zu vernehmen. Stattdessen lehnte er sich verhalten schmunzelnd zurück, so als erwartete er gleich ein amüsantes Spektakel.
Shanva runzelte lediglich ihrerseits ob der Aussage oder auch Frage, so richtig konnte sie es nicht einordnen, die Stirn und wandte sich wieder Berdine zu, denn die hatte sich inzwischen gefangen und zog hörbar die Luft ein, nur um dann loszupoltern: "Hast du dir das auch gut überlegt?! Adenth würde dir nämlich deinen störrischen Kopf von den Schultern schneiden, wenn er von so etwas erfährt! Und das wäre erst sein Anfang!", dabei flog ihr Blick mit solch heftiger Bewegung zu Shanva, dass ihr Haar im Feuerschein leuchtend glänzte und sie wie eine Rachegöttin erscheinen ließ. Allerdings schob Shanva diesen kurzen Gedanken, der ihr bei Berdines Anblick durch den Kopf fuhr, schnell beiseite, lachte schließlich mit leicht überheblichem Ton auf und meinte etwas zu arrogant: „Falls Er Es Erfährt.“, und dabei tippte sie Berdine bei jedem Wort mit dem Zeigefinger vor die Brust. „Sofern er überhaupt noch lebt“, warf nun auch Derion emotionslos ein. „Eben!“, pflichtete Shanva ihm bei.
Denn bei dem Knall, mit dem ihr großer Anführer dem Hörensagen nach abgetreten war, konnte es durchaus gut möglich sein, dass Ezure Adenth gemeinsam mit ihm das zeitliche gesegnet hatte. Andererseits, überlegte Shanva, war ihr Truppführer ein ganz aalglatter Typ, bei dem sozusagen alles möglich war. Und wie aufs Stichwort bestätigte Berdine ihren Gedankengang: „Hallo! Wir reden hier von Ezure Adenth, dem wohl windigsten Typen des ganzen Jagdtrupps. Also wenn einer dieses Desaster überlebt hat, dann diese windige Ratte.“
Auch wenn es Berdine gerade um ihren Vorgesetzten zu gehen schien, so schwang in ihrer Stimme ein wenig Sorge mit, die vordergründig aber nicht Ezure galt. Aus ihrer nun wieder Fahrt aufnehmenden Tirade war ganz klar mehr die Sorge um Shanva herauszuhören, als sie ein eher frustriertes Lachen ausstieß, das sich mehr nach einem unterdrückten Schnauben anhörte:
„Wieso überhaupt der Widerstand?! Was willst du denn da? Halb Celcia stünde uns offen, und du willst dich politisch betätigen? Und dann noch so?“
„Was ich da will?“, schnaubte Shanva nun selbst. „WAS ICH DA WILL!? Na Tischdeckchen häkeln und Socken stricken! Ja was glaubst du denn? Was Sarkasmus anging, schienen nun beide Frauen so richtig in Fahrt zu kommen, was dazu führte, dass sich Derion noch ein wenig weiter zurück lehnte. Nicht dass er noch etwas abbekam, wenn sie sich eventuell noch mit irgendwas bewarfen. Auch hatte er keine Lust, in den kleinen Streit einzugreifen, denn erfahrungsgemäß beruhigten sie sich genauso schnell, wie sie sich in die Haare bekamen. Bei den beiden traf es wohl zu, dass sich Gegensätze anziehen würden. Während er also weiter das Schauspiel genoss, meinte Berdine auf Shanvas sarkastische Gegenfrage nur lapidar:
„Sag du es mir. Ich hab ja anscheinend keine Ahnung, Ich kapier es einfach nicht.“
Und damit wandte sie sich wieder dem Hasen zu, prüfte kurz das Fleisch und hielt den Speer erneut über die Glut. Doch gerade diese eher beiläufige Handlung ließ Shanva kurz inne halten, denn sie zeigte ihr, dass Berdine, anders als sie nach außen auftrat, im Innern anscheinend verunsichert war.
Aufseufzend betrachtete sie ihre Jagdgefährtin und meinte dann ruhiger als zuvor:
„Mag sein, dass uns halb Celcia offen steht, aber was ist mit der anderen Hälfte? Nein, sag nichts.“, unterbrach sie schnell, weil Berdine bereits Luft holte. „Ich will, dass mir ganz Celcia offen steht, und nicht nur die Hälfte, die nicht von unserer Rasse unterdrückt und geknechtet wird. Aber vor allem will ich, dass wir geachtet und respektiert und nicht gefürchtet werden. Was hat uns denn die Vergangenheit eingebracht, wenn nicht ein Leben in der stetigen Furcht, dass wir von den anderen Völkern wie Aussätzige behandelt werden. Schau dich doch mal um, wo immer eine Dunkelelfe auftaucht, wird ihr mit Misstrauen, wenn nicht gar Hass begegnet, und warum? Weil wir verblendet sind. Weil wir in unserem Wahn, immer stärker sein zu wollen als alle anderen, uns langsam selbst zugrunde richten.
Wenn wir überleben wollen, dann müssen wir unsere Gesellschaft grundlegend ändern. Ja, ja, ich weiß, ich bin nur ein einzelnes, ganz kleines Licht, aber irgendwer muss den Anfang machen. Und wenn es nur der Funke ist, den ich damit entzünde.“


Aaah, es tat gut, sich endlich alles von der Seele zu reden. Was immer es am Ende auch bringen mochte, Shanva war ehrlich erleichtert. Und zumindest bei ihren Gefährten war sie sich halbwegs sicher, dass sie sie vielleicht nicht verstehen, aber zumindest nicht verurteilen würden.
Erneut trat kurz Stille ein, bis sich Derion leise lachend vorbeugte und die beiden angrinste:
„Wisst ihr, ihr verhaltet euch wie ein altes Ehepaar, wenn man euch so zuhört“
„Ach halt die Klappe!“, wurde ihm unisono von beiden entgegengeschleudert, worauf er nur gespielt abwehrend die Hände hob und sich wieder zurücklehnte. Immerhin hatte er erreicht, was er erreichen wollte, denn die Stimmung lockerte sich daraufhin deutlich, zumindest interpretierte er das Grinsen der beiden Dunkelelfen dahingehend.
Zumal nun auch Berdine und Shanva zu lachen anfingen, als Berdine noch meinte: "Aber hey, typisch Shanva! Wenn du etwas machst, dann aber gleich richtig!" Dabei warf sie ganz flüchtig einen Blick auf Shanvas Bogen, wandte sich aber wieder ihrem Braten zu, hob prüfend den Speer an, um den Garungsfortschritt besser einzuschätzen, rümpfte die Nase, senkte ihn wieder zurück und grummelte: „Wie alt war das Viech eigentlich? Der braucht ja ewig im gar zu werden. Ach egal, zurück zum Thema. Ungeachtet dessen, dass ich dieses Gerede über den angeblichen Widerstand ja für etwas übertrieben halte,...,", wurde ihr Ton nun wieder etwas überheblicherer, „...habe ich bisher nicht von einer einzigen Aktion gehört, die man einer koordinierten Vereinigung hätte zuschreiben können – ihr etwa?" Sie sah beide an, und wartete auf eine Reaktion, die jedoch ausblieb, so dass sie ungerührt fortfuhr: „Also wie zum Harax gedenkst du dann mit denen in Kontakt zu treten? Die werden ja kaum mit einem Schild 'Rekruten gesucht' durch die Gegend laufen.“
Nein, dies, soviel war Shanva auch klar, würde ganz sicher nicht geschehen. Wenn das Ganze nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt sein sollte, und darauf schien Berdine gerade belehrend hinzuweisen, brauchte sie irgendeinen Anhaltspunkt, irgendeine Spur, der sie folgen konnte. Mit zusammengekniffenen Augen überlegte sie wo sie beginnen könnte, als ihr mit einem Mal wieder zwei Ereignisse ins Gedächtnis rückten, die sie bereits verdrängt hatte. Erst als ihr ein Ellenbogen in die Seite gerammt wurde und sie laut ihren Namen rufen hörte, schreckte sie aus ihren Gedanken, nur um in zwei erwartungsvolle Gesichter zu blicken. Derion hatte sich wieder vorgebeugt, schaute ihr intensiv in die Augen und meinte lauernd: „Ich weiß ja nicht, ob du überhaupt mitbekommen hast was Berdine gerade gesagt hat, aber deinem Gesichtsausdruck zu Folge ist dir gerade eine Idee gekommen. Also, wie wäre es, wenn du uns Unwissende erleuchten würdest.“
Kurz warf sie Derion einen bösen Blick zu, setzte dann aber zu einer Erklärung dessen, was ihr gerade eingefallen war, an: „Erinnert ihr euch noch, als wir hier ankamen und sofort ohne eine Pause gleich auf Jagdgang geschickt wurden? Derion nickte nur, zum Zeichen, dass er es nicht vergessen hatte und Berdine meckerte sofort wieder los: „Hör mir bloß auf. Ich spüre meine müden Knochen nach dem Marsch von Andunie heute noch. Am liebsten wäre ich Ezure damals ins Gesicht gesprungen, als er uns sofort nach unserer Ankunft wieder losschickte.“
Shanva nickte nur und fuhr dann fort: „Der Grund damals war wohl, dass die Truppenvorräte sabotiert wurden. Damals habe ich zufällig mitbekommen, wie irgendein Offizier Ezure eine weiße Scherbe unter die Nase hielt und die dann von unserem herzallerliebsten Truppführer dem Offizier aus der Hand geschlagen wurde. Später am Abend hab ich mir die Scherbe, die noch an der selben Stelle im Dreck lag, angesehen, weil ich etwas, das mir aufgefallen war, überprüfen wollte.
„Jaaaa, und was hast du rausgefunden? Man, jetzt spann uns nicht unnötig auf die Folter.“, wurde sie von einer nun hibbelig herumrutschenden Berdine unterbrochen.
„Es würde sicher schneller gehen, wenn du mich nicht unterbrechen würdest.“, wies sie Shanva dozierend zurecht, um dann weiter zu berichten: „Was ich eigentlich sagen wollte, auf die Scherbe hatte man die Abwehrrune Eiwaz eingraviert.“
„Moment, …,“, wurde sie erneut von Berdine unterbrochen. „Du willst jetzt aber nicht behaupten, dass du dich mit Runen auskennst! Wann bitteschön wolltest du uns das denn sagen?“, erklang es vorwurfsvoll und auch Derion nickte bekräftigend auf Berdines Ausruf.
„Ach bitte, können wir das auf einen anderen Zeitpunkt verschieben? Oder soll ich hier und jetzt aufhören?“, wurde Shanva nun ärgerlich. „Es gibt Dinge, über die rede ich nicht gern und außerdem war das bis jetzt auch nicht von Belang. Und da wir gerade bei gegenseitigen Vorwürfen sind.“, und dabei nahm Shanva neben ihrem abweisenden Ton auch eine dazu passende Haltung ein: „Ich bin hier nicht die Einzige, die mit ihrer Vergangenheit hinter dem Berg hält.“, und ihr abweisender Blick glitt zu Berdine hinüber, die inzwischen angelegentlich ihren Speerspieß drehte und mit leicht geröteten Wangen etwas in ihren nicht vorhandenen Bart murmelte.
„Wenn ich dann also weiter reden dürfte.“, nahm Shanva den Faden wieder auf. „Mir war damals klar, dass die Scherbe mit der Sabotage zu tun hatte, und wohl dem Schutz des Saboteurs galt. Wenn wir also Glück haben, dann handelte derjenige im Auftrag des Widerstands und wenn er noch am Leben ist, könnte er in Zyranus untergetaucht sein.“
„Hm.“, brummte Derion nachdenklich und warf gleichzeitig einen sehnsüchtigen Blick auf den über dem Feuer brutzelnden Hasen. „Das könnte vielleicht eine Spur sein, auch wenn ich es für sehr unwahrscheinlich halte, über den Saboteur etwas zu erfahren. Er könnte inzwischen bereits über alle Berge sein. Aber ja, wenn du sonst nichts besseres hast, wäre es wenigstens ein Anfang.“, forschend bohrte er seinen Blick in den Shanvas, so als würde er darauf warten, dass sie sich noch an etwas anderes erinnerte. Seine Ahnung, dass da noch etwas kommen würde, wurde auch sogleich bestätigt, denn Shanva stützte unschlüssig den Kopf in die Hand und sprach schließlich weiter: „Nun, ich bin mir nicht ganz sicher, aber kurz bevor wir auf die Jagd gingen, also drei oder vier Tage vor dem Desaster hörte ich zufällig ein Gespräch, bei dem es um magische Spiegel ging, mit denen die Magier in Zyranus scheinbar über weite Strecken reden konnten und über die sie vor dem Angriff auf Zyranus gewarnt wurden.“ Hier legte sie eine kurze Pause ein und wandte ihren Blick bewusst Berdine zu, die gerade nachdenklich ins Feuer starrte, dann jedoch den Kopf schüttelte und erneut den Garzustand des Hasen prüfte. Diesmal schien dieser zu ihrer Zufriedenheit auszufallen, dann sie nahm den Hasen vom Feuer und begann damit, ihn in drei Teile zu zerlegen und diese untereinander zu verteilen.

Für die nächste Zeit herrschte an der Feuerstelle ein gefräßiges Schweigen, hin und wieder von einem wohligen Seufzen unterbrochen. Mit einem unüberhörbaren Rülpsen beendete Derion als erster sein Mal und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab.
Während Shanva lediglich den Rülpser dahingehend kommentierte, dass es zumindest einem geschmeckt hätte, verzog Berdine nur angewidert das Gesicht und kommentierte das Ganze indigniert: „Manthala bewahre mich vor einem Mann mit deinen Manieren Derion. Du könntest ja wenigstens etwas dezenter aufstoßen. Und den Mund wischt man nicht mit dem Ärmel ab.“ Derion lachte laut auf und murmelte etwas, dass sich verdächtig nach „Wer weiß ob's ein Mann wird.“, anhörte. Leider war es nicht ganz verständlich, so dass weder Shanva noch Berdine es nicht weiter kommentierten, zumal Derion nun wieder ernst wurde und die Situation, für die Gruppe zusammenfasst:
„Wir haben also mehrere Entscheidungsmöglichkeiten: Erstens, wir bleiben zusammen, pfeifen aber auf den Widerstand und suchen uns ein gemütliches Plätzchen in Celcia, abseits des Einflussbereichs der Dunkelelfen. Da Shanva sich aber schon entschieden hat, trennen sich zweitens hier unsere Wege und jeder geht seinen eigenen Angelegenheiten nach. Oder aber drittens bleiben wir zwar zusammen und begleiten Shanva bei ihrer Suche nach dem Widerstand gegen unser eigenes Volk.
Ich weiß nicht wie es bei dir aussieht Berdine, aber ich für meinen Teil habe schon eine Entscheidung getroffen. Die Frage ist daher, wie steht es um dich?“
Gespannt richteten sich zwei Augenpaare auf Berdine und warteten darauf wie sie sich entscheiden würde.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. Januar 2024, 23:25

Nach ihrer Offenbarung, was sie mit dem Rest ihres Dasein nun anzufangen gedachte, hatte sich die ganze Situation äußerst schnell verselbstständigt. Derion wirkte wie immer äußerst nüchtern bei dem Ganzen und ließ nicht recht erkennen, was er darüber wirklich dachte. Ganz anders als Berdine. Die rassige Schönheit war schon immer eine Verfechterin der klaren Worte gewesen und versuchte seit Jahren schon, Shanva aus der Reserve zu locken. Immer mal wieder kam sie ihr damit gefährlich nahe, doch bisher hatte die weißhaarige Dunkelelfe es noch immer geschafft, ihr zu entwischen. Sich auf eine Art Nähe wie Freundschaft einzulassen, war nicht gerade ihre Stärke und so hielt Shanva lieber weiterhin Abstand. Und trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass sie gerade einen äußerst kühnen Plan offenbart hatte, ohne zu wissen, wie ihre Gefährten darauf reagieren würden. Was, wenn sie sich als doch loyaler erwiesen hätten, als Shanva angenommen hatte? Es war ein gewagtes Unterfangen und doch… Shanva sollte tatsächlich eine Schonfrist erhalten und sich einzig und allein der Predigt seitens Berdine ausgeliefert fühlen. Das allerdings war nichts Neues und so schürten die Worte ihre eigene Schlagfertigkeit. Derion seufzte lautlos und ließ einmal den Nacken knacken, während sich Shanva und Berdine gegenseitig aufschaukelten, bis die Dunkelhaarige für einen Moment des Innehaltens sorgte: „Sag du es mir. Ich hab ja anscheinend keine Ahnung, Ich kapier es einfach nicht.“, räumte jene ein und brachte Shanva damit tatsächlich für einen Moment zum Nachdenken. Ganz offenbar war Berdine unsicher mit dieser Entscheidung. Ihre Jagdgefährtin so zu sehen, ließ auch Shanva’s spitze Zunge etwas weicher werden: „Mag sein, dass uns halb Celcia offensteht, aber was ist mit der anderen Hälfte? Nein, sag nichts.“ Berdine hob den Blick, setzte sich auf und öffnete den Mund, was Shanva aber zu verhindern wusste. „Ich will, dass mir ganz Celcia offensteht, und nicht nur die Hälfte, die nicht von unserer Rasse unterdrückt und geknechtet wird. Aber vor allem will ich, dass wir geachtet und respektiert und nicht gefürchtet werden. Was hat uns denn die Vergangenheit eingebracht, wenn nicht ein Leben in der stetigen Furcht, dass wir von den anderen Völkern wie Aussätzige behandelt werden. Schau dich doch mal um, wo immer eine Dunkelelfe auftaucht, wird ihr mit Misstrauen, wenn nicht gar Hass begegnet, und warum? Weil wir verblendet sind. Weil wir in unserem Wahn, immer stärker sein zu wollen als alle anderen, uns langsam selbst zugrunde richten.
Wenn wir überleben wollen, dann müssen wir unsere Gesellschaft grundlegend ändern. Ja, ja, ich weiß, ich bin nur ein einzelnes, ganz kleines Licht, aber irgendwer muss den Anfang machen. Und wenn es nur der Funke ist, den ich damit entzünde.“


Die goldenen Augen von Berdine hoben sich von dem Hasen, der noch immer eine Weile brauchen würde, in Shanva’s Gesicht. Ein Blickduell folgte, in denen die Worte, die Shanva offen wählte, zwischen ihnen standen. Im Grunde hatte die weißhaarige Jägerin nicht unrecht, aber es fiel eben nicht sonderlich leicht, sich das auch einzugestehen. Berdine war eine schlagfertige, rassige und vor allem stolze Elfe, die sich nicht immer davor schützen konnte, die Überheblichkeit ihres Volkes zur Schau zur stellen. Erneut widmete sie sich dem Hasen, sodass es Derion Gelegenheit gab, sich doch noch einzumischen. Allerdings anders als man es sich vielleicht gewünscht hätte. Mit seinem Kommentar schürte er allerdings wieder ein einheitliches Band zwischen Shanva und Berdine und glättete ganz nebenbei ein wenig die Wogen. Das Lachen der beiden Frauen reinigte die Gewitterluft und schaffte Raum für eine deutlich angenehmere Richtung. Berdine beließ es dabei, dass Shanva von einem geeinten Celcia träumte, indem auch sie und ihresgleichen frei von Hass und Angst leben durften. Dafür fragte sie deutlich pragmatischer nach dem Plan, der Shanva in Kontakt treten ließ. Darin lag wohl aber der Hund begraben, denn Shanva hatte keine Ahnung, bis sich etwas aus ihrer Erinnerung schälte, dass sie bis dahin verdrängt hatte. Eifrig erzählte sie ihren Mitreisenden davon, wie sie ein Gespräch belauscht und geschlussfolgert hatte, dass es sich bei der Scherbe um eine Art Schutzmechanismus handeln musste und dass ein Kommunikationsweg tatsächlich über Spiegel laufen würde. Es war ein dünner Anhaltspunkt aber selbst Derion bestätigte, dass es wohl das Einzige war, was sie hatten. Ob das bedeutete, dass der Glatzkopf mit von der Partie wäre?
Für einen Moment waren die drei Abtrünnigen von ihrer Mahlzeit abgelenkt, während der Wind immer wieder auffrischte und ihnen klarmachte, wie ungemütlich es doch hier draußen war. Das Feuer knisterte und knackte immer wieder, während das mäßige Fett des Hasen in den Flammen verbrannte und einen angenehmen Duft verbreitete. Das erlegte Tier hatte nicht immens viel auf den Rippen, aber es füllte für einen gewissen Zeitraum die Mägen. Lautstark vollführte Derion sein Kompliment an die Küchenchefin, die sogleich auch dafür sorgte, dass er nicht vergaß, in welcher Gesellschaft er sich befand. Derion hob nur die Schultern und grinste „Wenn’s schmeckt?“, bevor er sich noch mal demonstrativ mit dem Ärmel das fettige Kinn wischte. Daraufhin fasste er die Lage ihrer Gruppe zusammen und brachte alles auf einen Punkt. „Wir haben also mehrere Entscheidungsmöglichkeiten: Erstens, wir bleiben zusammen, pfeifen aber auf den Widerstand und suchen uns ein gemütliches Plätzchen in Celcia, abseits des Einflussbereichs der Dunkelelfen. Da Shanva sich aber schon entschieden hat, trennen sich zweitens hier unsere Wege und jeder geht seinen eigenen Angelegenheiten nach. Oder aber drittens bleiben wir zwar zusammen und begleiten Shanva bei ihrer Suche nach dem Widerstand gegen unser eigenes Volk.
Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht Berdine, aber ich für meinen Teil habe schon eine Entscheidung getroffen. Die Frage ist daher, wie steht es um dich?“
„Was glotzt ihr jetzt so?“
, blaffte die Schwarzhaarige und pulte den restlichen Hasen von der Spitze des Speers. Sie tat beschäftigt und erkaufte sich so noch einige Sekunden Bedenkzeit. Es war ihr anzusehen, dass sie haderte. „Zyranus?“, murrte sie unwillig und holte tief Luft. „Ist das euer Ernst? Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns dort blicken lassen sollten…“, räumte sie ein und hob den Kopf etwas. Tatsächlich war die Stadt am Horizont auszumachen. Die vielen Zinnen und Türme waren typisch für die Magierstadt. „Wisst ihr, was mich wirklich nervt?“, stellte sie eine Gegenfrage. „Ich kann mich nicht wirklich dafür erwärmen, mich gegen mein eigenes Volk zu stellen. Klar, das, was in Andunie passierte war große, gequirlte Scheiße, aber …. gleich Verrat? Immerhin gibt uns der Erfolg auch ein wenig Recht, oder nicht?“ Sie musterte Derion und Shanva einen Moment. Dann seufzte die Dunkelhaarige erneut. Es fiel ihr sichtlich nicht leicht und trotzdem zuckte sie wenig später mit den Schultern und warf den Rest des abgenagten Hasen in die Flammen, die gierig daran leckten. „Meinetwegen. Was solls, scheiß drauf. Wir sind eh am Arsch, wenn wir uns nicht bald etwas einfallen lassen.“, meinte sie gleichmütig und blickte zu Derion. „Und ? Wie sieht es mit dir aus?“

Derion griff sich eine Feldflasche und trank einen großen Schluck, bevor er die Flasche an Shanva oder Berdine weitereichte. „Finden wir den Widerstand und treten unserem Volk für jahrelange Unterdrückung, Hetze und Häme in den Arsch! Zeigen wir den anderen, dass wir auch anders können!“, nickte er entschieden und zeigte dann ein schiefes, beinahe fieses, Grinsen. „Zyranus wir kommen!“, funkelte sein Blick und musterte Shanva, sowie Berdine mit einem vorfreudigen Glanz im Blick. „Wer hätte gedacht, dass wir es sein werden, die die Stadt mal von innen sehen, ohne auch nur eine Kerbe in ihre Mauern schlagen zu müssen!“, lachte er brummig und erhob sich. „Ich gehe pissen.“, erklärte er nonchalant und hatte zumindest Anstand, sich etwas zu entfernen. Berdine aber schüttelte den Kopf und blieb dann mit ihrem Blick an Shanva hängen. „Sieht so aus, als hättest du uns noch weiterhin an den Hacken. Du wirst uns nicht los!“, meinte sie grinsend und erhob sich dann auch. „Lass uns das Lager fertig aufbauen und uns schlafen legen. Ich will vor Derion einschlafen, sonst hält der mich wieder die ganze Nacht wach, mit seinem Gesäge!“, murrte sie in weiser Voraussicht und begann dann damit, einen Schlafsack nahe dem Feuer zu hinzulegen, um sich alsbald darin einzurollen. Morgen also würden sie eine neue Route einschlagen… und das Schicksal seinen Lauf nehmen lassen.
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Re: Im Grasland

Beitrag von Shanva » Sonntag 21. Januar 2024, 11:07

Die Frage nach Berdines Entscheidung hing schwer in der Luft, dies vor allem auch deswegen, weil Shanva nicht abschätzen konnte, wie sich Berdines Hintergrund darauf auswirken würde. Allein deswegen richteten Derion und sie gespannt ihren Blick auf die schwarzhaarige Frau.
„Was glotzt ihr jetzt so?“, ranzte diese urplötzlich die beiden anderen an und kratzte dabei angelegentlich die letzten Fleischreste von ihrem zum Bratspieß umfunktionierten Speer.
Oh je, allein der Ton und die rüde Sprache ließen sich Shanva und Derion einen schnellen Blick zuwerfen. Es war für Berdine schon sehr ungewöhnlich, dass sie ihre eher gepflegte Umgangssprache vergaß, was ihren Gefährten einen recht guten Blick auf ihre Gefühlswelt gab. Zum Glück fingen sich die beiden recht schnell, was auch gut so war, denn Berdine setzte nun wesentlich ernster und leicht knurrig nach: „Zyranus? Euer Ernst? Ausgerechnet diese Stadt? Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns dort blicken lassen sollten…“. Nach einer kurzen Pause, in der sie zum Horizont, auf die von Fackeln beleuchteten Türme der Stadt blickte, fuhr sie seufzend fort: „Ich kann mich nicht wirklich dafür erwärmen, mich gegen mein eigenes Volk zu stellen. Klar, das, was in Andunie passierte war große, gequirlte Scheiße, aber …. gleich Verrat? Immerhin gibt uns der Erfolg auch ein wenig Recht, oder nicht?“, dabei blickte sie auffordernd, aber auch ein wenig trotzig zu Shanva und Derion.

Ruhig und wesentlich gefasster als es in ihr wirklich aussah entgegnete Shanva darauf: „Ich weiß nicht, ich würde es nicht gleich als Verrat bezeichnen. Ich sehe es eher als eine Chance auf Veränderung. Ja, viele, nein, die, die über die Geschicke der Dunkelelfen bestimmen...“, und hier blickte sie Berdine nun doch etwas intensiver an, „...werden es Verrat nennen, aber diejenigen Dunkelelfen, die unter den jetzigen Bedingungen nicht zu den Glücklichen zählen, die in der Gesellschaft anerkannt sind, die zu den Ausgestoßenen der Dunkelelfen zählen, die werden es einen Weg in eine neue Zukunft nennen, Vielleicht, nein sehr wahrscheinlich, werden wir nicht viel bewegen, aber solange wir auch nur einen Dunkelelfen dazu bringen, darüber nachzudenken, nehme ich den Makel des Verrats und dessen Folgen in Kauf.“
Derion warf ihr auf diese ernste Ansage hin einen erstaunten, deswegen aber nicht minder anerkennenden Blick zu. Berdine ihrerseits seufzte kurz auf und man konnte regelrecht sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Ihrem Gesicht nach haderte sie gerade sehr mit sich selbst und die Entscheidung schien ihr nicht leicht zu fallen. Doch trotz ihrer eigenen Bedenken zuckte sie schließlich mit den Schultern, warf den Rest des Hasenskeletts in das Feuer und murrte mehr als sie sprach: „Meinetwegen. Was solls, scheiß drauf. Wir sind eh am Arsch, wenn wir uns nicht bald etwas einfallen lassen.“ Ihr Blick ruckte zu Derion: „Und? Wie sieht es mit dir aus?“
Angesprochener grinste nur, nahm einen großen Schluck aus seiner Feldflasche und reichte sie zu Berdine hinüber, die sie unbesehen an Shanva weiterreichte, begierig darauf, was dieser grinsende Kerl auf ihre Frage antworten würde.
Als der dann endlich den Mund aufmachte, hätte sich die weißhaarige Dunkelelfe am liebsten die Ohren zugehalten: „Finden wir den Widerstand und treten unserem Volk für jahrelange Unterdrückung, Hetze und Häme in den Arsch! Zeigen wir den anderen, dass wir auch anders können!“ Bei allen Göttern Celcias, hatten denn heute alle ihre gute Kinderstube vergessen? Gut, Derion war eine Sache, der war ein Mann und die warfen nun mal ganz gern mit Kraftausdrücken um sich. Aber Berdine! Shanvas Ankündigung musste sie wirklich aus der Bahn geworfen haben.
Ihre Gedanken wurden von einem freudigen Ausruf Derins, „Zyranus wir kommen! Wer hätte gedacht, dass wir es sein werden, die die Stadt mal von innen sehen, ohne auch nur eine Kerbe in ihre Mauern schlagen zu müssen!“ unterbrochen. Dann stand er mit einem brummigen Lachen auf und meinte lapidar: „Ich gehe pissen.“, und entfernte sich schließlich etwas vom Lagerplatz, wobei ihn Shanvas gemurmeltes „Danke, so genau wollte ich es nun wirklich nicht wissen.“ begleitete.
Über diesen Kommentar musste selbst Berdine lachen, schüttelte dann den Kopf und ließ Ihren Blick zu Shanva schweifen „Sieht so aus, als hättest du uns noch weiterhin an den Hacken. Du wirst uns nicht los!“
Kurz darauf erhob sie sich ebenfalls und meinte, dass sie das Nachtlager bereiten sollten, da sie sich lieber schlafen legen wollte, bevor Derion zurückkommen und dann den halben Wald absägen würde. Dabei rollte sie ihren Schlafsack neben der Glut des Feuers aus und rollte sich mit einem gemurmelten „Gute Nacht.“ in diesen ein.

Kure Zeit später, Shanva hatte in der Zwischenzeit mit ein paar trockenen Ästen das Feuer erneut etwas angefacht, kam Derion von seinem Gang zurück und setzte sich neben sie. Berdines regelmäßige Atemzüge deuteten darauf hin, dass diese mittlerweile bereits schlief. Zumindest ging Shanva davon aus und auch Derion nahm dies anscheinend an, als er sich zu der weißhaarigen Dunkelelfe wandte: „Mit deiner Eröffnung hast du uns ehrlich überrascht. Wer hätte aber auch gedacht, dass die sich sonst so hochmütig gebende Shanva derartige Gedanken hegt. Vor allem Berdine hast du da gehörig etwas zu denken gegeben.“
Shanva zuckte nur mit den Schultern und starrte schweigend in die aufzüngelnden Flammen. Schließlich, als Derion schon davon ausging keine Antwort mehr zu bekommen, meinte sie leise: „Ja, wahrscheinlich., um nach einer kurzen Pause fortzufahren: „Vielleicht war es auch einfach an der Zeit, dass ihr die Augen geöffnet wurden. Wenn du ihren Hintergrund bedenkst, dann verstehe ich sogar ihre Bedenken und war wirklich überrascht, dass sie so schnell zustimmte. Man wirft schließlich seine Erziehung nicht von jetzt auf gleich einfach mal so über den Haufen. Andererseits, ihr standen alle Türen offen und sie geht zu den Jägern? Anscheinend hat sie bereits zu einem gewissen Grad mit der Lebensweise und den Konventionen ihrer Familie gebrochen. Wahrscheinlich brauchte es nur noch eines kleinen Schubsers in die richtige Richtung.“ Nun wieder schweigend betrachtete Shanva weiter das Spiel der neu auflodernden Flammen, dabei nicht bemerkend, dass sie nachdenklich von Derion gemustert wurde. Dieser unterbrach die Stille dann auch erneut: „Und? Was ist mit dir?“ Verwirrt wandte die Weißhaarige nun den Blick weg von den Flammen und ihrem Jagdgefährten zu. „Was meinst du? Was soll mit mir sein?“ Gähnend streckte sie sich, den Blick noch immer etwas ratlos und fragend auf Derion gerichtet.
„Nun, lass mich raten.“, fing dieser leicht grinsend an. „Du kommst mit deinem Sarkasmus zwar immer recht arrogant daher, aber das ist nicht dein wahres Gesicht oder liege ich da falsch. Denn mal ehrlich, deine Eröffnung, dem Widerstand beizutreten kommt doch nicht von ungefähr. Das schleppst du doch schon länger, wahrscheinlich sogar sehr viel länger mit dir rum.“
„Schon möglich.“, entgegnete Shanva ausweichend. „Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag., dabei streckte sie sich erneut, um dann aufzustehen und Derion frech anzugrinsen: „Ich geh dann auch mal pissen, um mich ebenso eloquent auszudrücken wie du vorhin, und dann hau ich mich ebenfalls hin. Übernimmst du die erste Wache? Berdine sollten wir heute schlafen lassen.“
„Ist gut, ich weck dich dann, wenn es an der Zeit für die zweite Hälfte ist.“, gab Derion sein Einverständnis. Shanva nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und schlug sich ihrerseits nun in die Büsche, nur um sich kurze Zeit später in ihren Schlafsack zu rollen.
Es würde eine lange und in Derions Fall nachdenkliche Nacht und wahrscheinlich ein noch aufregenderer morgiger Tag werden, wenn sie Zyranus erreichen sollten.

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Re: Im Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 24. Januar 2024, 09:46

Es musste schon eine ziemliche Herausforderung sein, wenn man glaubte etwas zu wissen und dann stellte sich plötzlich alles ganz anders dar. Berdine hatte eine wohlhabende Familie im Rücken, die sich dennoch nicht wirklich um die Dunkelhaarige scherte. In Morgeria war nicht viel Platz für Nächstenliebe und auch wenn nicht alle über den selben Kamm zu scheren waren, war es trotzdem eher eine Seltenheit, wenn ein Dunkelelf oder eine Elfe eine liebevolle Kindheit gehabt hatte. Liebe, Gefühle und Sentimentalität waren eben Schwächen in den Augen der morgerianischen Bevölkerung und das war der Grund, weshalb sie auch so viele Abtrünnige und Außenseiter hervorbrachte. Naturgemäß sehnte sich jedes Lebewesen ein wenig nach Liebe, ein Bisschen nach Geborgenheit und Schutz. Das erging den drei Weggefährten da nicht anders. Berdine aber schien sich nicht so sicher zu sein, ob sie Shanva’s Weg begleiten konnte. Ihre verbale Aussprache wurde deutlich derber und zeugte von ihrem inneren Konflikt. Nicht, dass Berdine je viel auf Gepflogenheiten gegeben hätte, aber sie drückte sich allgemein etwas… gewählter aus. Derion – ganz gleich, ob Mann oder nicht – besaß ohnehin rauere Züge. Er war deftig in seinen Worten und Taten und es machte kaum einen Unterschied. Allerdings wurde der Ton allgemein etwas ruppiger und zeigte, dass keiner sich sicher sein konnte, ob des gewählten Weges. Zyranus also – die Stadt der Magier. Dunkelelfen fand man auch hier weniger, denn man hegte Vorurteile gegen dieses Volk. Nun hatte der Heerführer des Wahnsinns Asmodeus auch noch die Belagerung gründlich verrissen, sodass alle die, die vorher noch an der Belagerung teilnahmen, innerhalb der Stadt zu Kreuze krochen. Für den Stolz eines jeden, war das schon keine schöne Aussicht. Shanva bemühte sich darum, die Wogen etwas zu glätten und ihren Standpunkt zu festigen. „Ich weiß nicht, ich würde es nicht gleich als Verrat bezeichnen. Ich sehe es eher als eine Chance auf Veränderung. Ja, viele, nein, die, die über die Geschicke der Dunkelelfen bestimmen... werden es Verrat nennen, aber diejenigen Dunkelelfen, die unter den jetzigen Bedingungen nicht zu den Glücklichen zählen, die in der Gesellschaft anerkannt sind, die zu den Ausgestoßenen der Dunkelelfen zählen, die werden es einen Weg in eine neue Zukunft nennen, Vielleicht, nein sehr wahrscheinlich, werden wir nicht viel bewegen, aber solange wir auch nur einen Dunkelelfen dazu bringen, darüber nachzudenken, nehme ich den Makel des Verrats und dessen Folgen in Kauf.“ Berdine hob eine Augenbraue und wirkte etwas unbeeindruckt.

„Shanva, aber das sind Ideologien, die ins Leere laufen. Du willst das alles auf dich nehmen, für… einen Elfen, der sich bekehren lässt?“, fragte sie ungläubig und Derion mischte sich anerkennend ein. „Was Shanva sagen will ist, ‚sei der Anfang‘ und egal wie lange es dauert, einer muss den Anfang doch machen!“ Berdine schnaubte abermals. „Ihr seid beide Unverbesserlich! Mir ist klar, was sie damit sagt, aber ich sehe einfach den Mehrwert darin nicht, sich selbst für … so schwache Aussichten zu opfern!“, heizte sie die Diskussion weiter an, bis sie ihr Gesicht verzog und sich einmal über das Gesicht fuhr mit der flachen Hand. Danach willigte sie dennoch ein. Trotz ihrer Vorbehalte, trotz ihrer Bedenken. Berdine willigte ein, einen Versuch zu wagen. Shanva hatte also ihre erste Dunkelelfe davon überzeugen – naja gut, wenigstens überreden – können. Sie blieben also zusammen und würden den Weg vorerst gemeinsam gehen. Was die Zukunft brächte, das musste sich weisen, aber sie hatten zumindest seit langer Zeit mal wieder ein Ziel. Nach Andunie irrten sie viel mehr durch die Welt, als dass sie wahrlich eine Aufgabe hätten. Es fühlte sich frisch an, sich auf etwas stürzen zu können. Und wer wusste, was Zyranus für sie bereithielt? Nachdem sich Derion ganz charmant zum Austreten verabschiedet, hatte wurde es Zeit für Berdine, das Gehörte zu verdauen. Sie wollte sich zur Ruhe legen und war tatsächlich recht schnell eingeschlafen. Shanva aber saß noch am Feuer, wartete auf den Glatzkopf und saß dann eine kleine Weile mit ihm, während sie auf das knisternde Feuer starrten.

Derion eröffnete das Wort noch mal und einen Moment besprachen sie den Zustand ihrer Weggefährtin. „Vielleicht war es auch einfach an der Zeit, dass ihr die Augen geöffnet wurden. Wenn du ihren Hintergrund bedenkst, dann verstehe ich sogar ihre Bedenken und war wirklich überrascht, dass sie so schnell zustimmte. Man wirft schließlich seine Erziehung nicht von jetzt auf gleich einfach mal so über den Haufen. Andererseits, ihr standen alle Türen offen und sie geht zu den Jägern? Anscheinend hat sie bereits zu einem gewissen Grad mit der Lebensweise und den Konventionen ihrer Familie gebrochen. Wahrscheinlich brauchte es nur noch eines kleinen Schubsers in die richtige Richtung.“ „Und du weißt, welche Richtung die richtige ist? Shanva, du kannst nicht von dir auf andere schließen.“, bemerkte er gähnend und erneut kehrte Stille ein. Daraufhin widmete er sich der Weißhaarigen. Er versuchte zumindest Shanva ein wenig mehr zu entlocken und ihre abweisende Schale zu knacken, aber die Dunkelelfe blockte weitestgehend ab. Es war nicht der Ort, nicht die Zeit für weitere Enthüllungen. Zudem wusste sie immer noch nicht, ob sie den beiden vollends und ohne Barriere vertrauen wollte. Es war ein kleiner Anfang gemacht und sie würden ihre Zeit noch ein wenig länger miteinander verbringen. Allerdings hieß das nicht, dass sich auch echte, nachhaltige Freundschaft darauf entwickelte.
Nachdem auch Shanva ein stilles Örtchen aufgesucht hatte und sich mit Derion die nächtliche Wache teilte, verlief diese ohne weitere Vorkommnisse. Berdine schlief fest und wachte nicht auf und als Derion Shanva zur nächsten Wache weckte, fand auch er schnell in einen ruhenden Schlaf. Shanva’s Nachtwache hatte nichts Aufregenderes als ihre Gedanken zu bieten, bis sich allmählich die Sonne über den Rand des Horizonts schob und die Umgebung erhellte. Es würde ein klammer Tag werden, so, wie sich der Nebel bildete. Die graue Wolkendecke drückte aufs Gemüt, während das Feuer nur noch glühte. Es war heruntergebrannt und konnte mit einfachen Mitteln gelöscht werden. Berdine war vor Derion erwacht und hatte sich in einer kleinen Pfütze eines ausgehöhlten Baumstammes das Gesicht und die Arme gewaschen, bevor sie sich streckte und Shanva mit einem Blick bedachte. „Guten Morgen“, murmelte sie und man sah ihr immer noch an, dass das Gespräch vom Vortag nicht verdaut war. Ihr Blick aber richtete sich nach dem Gruß auf die Stadt in einiger Entfernung. „Dann mal los…“, schob sie den Aufbruch an und nachdem Derion geweckt und ihre Habe zusammengepackt war, entschied sich die Gruppe, auf dem Weg einige kalte Reste vom Vortag zu verspeisen, um keine unnötige Zeitverschwendung in Kauf nehmen zu müssen.


Shanva weiter bei: Ein Sammelsurium der Hoffnung
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