Flucht durchs Grasland

Das Grasland macht seinem Namen alle Ehre. Weite Wiesen, geziert von Blumen, Sträuchern und Bäumen. Ein Beben hinterließ eine große Narbe in der schönen Ebene, eine große Schlucht, begehbar über eine dunkle Brücke
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Flucht durchs Grasland

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 30. Mai 2007, 14:17

<i>[Asmodeus kommt mit Zanraia (NPC) und Mallahall (NPC) von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=11277 ... unten">Die Stadt verlassen (Zyranus)</a>]</i>

Asmodeus rannte. Er lief, so schnell er nur konnte und so weit es ging. Lief ohne Unterlass, denn es war ein Befehl. In seinen Armen trug er Zanraia, die sich bibbernd an ihn klammerte. Von ihrem Arm tropfte das Blut und dies erzürnte den Dämon.
Warum hatte Mallahall ihm im Moment seines Triumphes über Zanraias Peiniger den Befehl zur Flucht gegeben? Hätte sie doch noch einen Moment gewartet, damit er diesem Abgesandten hätte die Gurgel umdrehen können.

Asmodeus lief sehr weit. Doch irgendwann schließlich stoppte er, sank erschöpft ins Gras. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen, der Befehl war ausgeführt.
Zanraia glitt ihm aus den Armen ins Gras. Sie blieb dort liegen, schaute zu ihrem Geliebten hoch. Sie lächelte. "Danke, mein mutiger Dämon", sagte sie. "Und danke, Seelchen, dass du ihn vor einem Mord bewahrt hast."
Ja, Zanraia hatte gespürt, dass Mallahalls Befehl nicht allein ausschlaggebend gewesen war. Seelchen hatte den Dämon bestraft, bevor dieser sie ins Unglück stürzen konnte. Doch machte es nun einen Unterschied? Würde der Magierrat sie nicht bis ans Ende verfolgen, um Asmodeus tot und vernichtet zu sehen?
Vermutlich nicht. Zyranus würde die Drecksarbeit nicht selbst machen. Vielleicht schickten sie jemanden hinterher, aber ihre Finger blieben von Blut unbefleckt. Außerdem hatten sie noch Etelin. Oh, würden sie auf ihm die Strafe abladen?
Zanraia machte sich Sorgen, während Asmodeus neben ihr kniete, ausruhte und sie betrachtete.

Da raschelte das Gras. Zan hob den Kopf, ihre Augen erstrahlten freudig. "Mallahall!"
Die Lichtmagierin kam anglaufen, ihr goldenes Haar flatterte in alle Richtungen fort und sie hatte ihre Gewänder stark gerafft, um einigermaßen voran zu kommen. Bei Asmodeus und Zanraia sank auch sie ins Gras, keuchte und schnaufte. Magier waren für körperliche Aktionen wie halsbrecherische Flucht nicht geeignet.

"Euch gehts gut ... gut", brachte die Maga hechelnd hervor. "Die Abgesandten ... ich habe sie geblendet und ... bin euch nach. Keiner ... keiner verfolgt uns." Sie atmete tief aus. "Dies bedeutet, dass sie sich noch immer in solcher Sicherheit wiegen, zu glauben, uns jederzeit einholen zu können. Ha! Narren!"
Mallahall betrachtete sich sofort Zanraias Arm, tupfte ihn ein wenig mit einem Schnupftuch ab. "Zu ärgerlich, wir haben keinerlei Ausrüstung. Weder Nahrung, Wasser noch Wundsalbe. Es ging alles viel zu schnell. Naja, dein Arm wird auch so heilen, ist nichts Ernstes. Nur eine leichte Schramme."

Die Lichtmagierin ließ den Arm los und schaute Asmodeus an. Sie sah noch immer das kleine ängstliche Seelchen in dem blauen Leuchten, spürte aber die Gegenwart des Dämons. Sie waren beide da, beide anwesend. Eine Seele.
"Danke, dass du auf mich gehört hast. Ich hab dir diesen Befehl nicht gern erteilt, aber anders ging es nicht. Und ich halte nun mein Versprechen ein. Ich löse dich von jeglicher Verpflichtung mit gegenüber, wo immer diese auch herkam."

Da Mallahall vermutete, dass es etwas mit dem kleinen Tränensteinchen zu tun hatte, der einen leichten Sprung besaß, berührte sie ihn. Sie zog die Kette aus und legte sie zwischen sich und Asmodeus ins Gras. "Wenn sie der Auslöser ist, dass du mir gehorchst, dann nimm sie. Zanraia glaubt an dich und vertraut selbst dem Dämon. Und ich vertraue ihr, auch wenn sie ... etwas seltsam sein kann. Du sollst frei sein, Asmodeus. Du hast so viel Schlimmes bereits erlebt, sei nicht auch noch ein Sklave deiner selbst, weil du mir den Stein geschenkt hast."


<i>[Asmodeus verliert 9% seiner Lebensenergie aufgrund von Erschöpfung]</i>
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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 30. Mai 2007, 19:21

Seine Beine trugen ihn nicht mehr er sank trotz seines Fluchtimpulses neben Zanraia zusammen und blieb keuchend liegen. Dabei starrte er die ganze Zeit auf Zanraias Verletzung.

<i> "Danke, mein mutiger Dämon", sagte sie. "Und danke, Seelchen, dass du ihn vor einem Mord bewahrt hast." </i>

Der Dämon grinste Zanraia an er krabbelte zu ihr hin, kauerte vor ihr und betrachtete sie. Dann starrte er auf seine Hände, die überall mit Blut und der abgekratzten Haut des Magiers besudelt waren. Erst wollte er seine Liebte berühren, doch nicht mit all dem Blut – so traute er sich nicht. Er grinste nur und nickte ihr grollend zu. Der Dämon schien zufrieden zu sein mit seiner „Leistung.“

Langsam wurde sein eisiger Atem ruhiger – wie er selbst langsam zog er sich zurück. Sein Blick veränderte sich, sein Körper entspannte –nur um in ein grässliches bibbern zu verfallen. Es war Seelchen welches noch immer grosse Angst vor dem eben geschehenen verspürte und sich um Etelin sorgte. Er rollte sich zu einem Bällchen ein – lag direkt neben Zanraia und bibberte vor sich her. Er fühlte sich so unendlich Klein und verloren. Wusste nicht was tun. Einerseits musste er seine dunkle Seite akzeptieren, andererseits war er so unbarmherzig böse und er hatte grosse Angst vor sich selbst. Er würde immer wieder morden wollen und mit Recht warf ihm der Magierrat vor, dass er Gemeingefährlich war! Seelchen war unglaublich froh um die Versklavung des Dämons an Mallahall. So konnte sie ihn wenigstens beherrschen und ihn vor Dummheiten abhalten. Vielleicht konnte sie ihn gar züchtigen und vom Morden gänzlich abbringen. Seelchen machte sich grosse Hoffnungen. Wie gerufen kam Mallahall gerade angestürmt und liess sich keuchend bei ihnen nieder.
Der Dämon rührte sich, ihm war schon die Anwesenheit der Lichtmagierin zuwider solange das Kettchen an ihrem Hals baumelte. Er starrte es an und knurrte verächtlich – zu welch Erniedrigungen er bereits gezwungen wurde! Es war ein Jammer! Seelchen hingegen sah es als Segen! PHA!

<i>"Euch gehts gut ... gut"</i>

Der Dämon spiee aus, ihm ging es überhaupt nicht gut. Ihre Anwesenheit machte ihn unruhig.

Sein Knurren wurde zum Grollen er richtete sich wieder auf – kauerte vor Mallahall und vernichtete ihr Kettchen mit seinen Blicken. Er wich zurück wollte sich langsam aus dem Staub machen – weit weg von seiner Herrin sein. Doch dann starrte er Zanraia an die noch immer da Lag und bestimmt seinen Schutz brauchte. Er begann Mallahall nervös zu umkreisen – wie ein unsicheres Raubtier seine Beute, wenn es versuchte seine Kräfte einzuschätzen. Dabei konnte er seiner Gegnerin nicht ins Gesicht sehen sondern musste seinen Blick stets gesenkt halten. Doch auch ihr Nacken gab ein hervorragendes Ziel ab. Doch mit jedem Schritt den er in irgendeiner Weise auf sie zu bewege stieg in ihm eine gewaltige Angst hoch. Er <i>konnte</i> sie nicht angreifen.

Die Lichtmagierin schien das einzige Lebewesen neben Zanraia zu sein, welches er nicht angreifen konnte. Zanraia wollte er ohnehin nicht verletzten. Bei Mallahall hingegen sah dies anders aus, die Erniedrigungen waren für ihn mehr als nur schändlich und machten ihn auch mehr als nur zornig.

Sein Liebesopfer verbitterte ihn zunehmend. Seine Sehnsucht nagte und frass sich langsam durch des Dämons dunkle Seele.

<i>"Die Abgesandten ... ich habe sie geblendet und ... bin euch nach. Keiner ... keiner verfolgt uns."</i>

Da lachte er. „Guuut Herrin, damit machst du dich eines Dämons würdig… hast du es nicht genossen?! Diese Macht andere zu zerstören? Diese Macht über das Leben von anderen zu verfügen wie es dir gefällt?!“ Grinste er sie an.

<i>"Dies bedeutet, dass sie sich noch immer in solcher Sicherheit wiegen, zu glauben, uns jederzeit einholen zu können. Ha! Narren!"</i>

Er knurrte. „Lass sie nur kommen Herrin, ich vernichte sie für euch!“ Es war das erste Mal, dass der Dämon tatsächlich mit jemandem Kommunizierte. Bisher hatte er sich nicht auf Diskusionen eingelassen sondern mehrheitlich geflucht oder jemandem gedroht oder jemanden verspottet.

<i>“Nur eine leichte Schramme."</i>

Da brüllte die Höllenbestie auf und kam ein paar Schritte auf Mallahall zugesprungen, wich dann sogleich aber wieder fauchend zurück. Er kauerte sich wieder hin. Schnaubte wütend über seine eigene Angst die ihn daran hinderte dieser Frau nahe zu treten. „Sie haben sie verletzt! NIEMAND darf sie verletzten! Sonst ist er des Todes!“ Fauchte er und es ist wohl nicht schwer sich vorzustellen – wie ernst er es meinte.

Dann geschah etwas für ihn völlig unerwartetes. Kurz wurden Seelchens ängstige Augen von einem gierigen bösen Blick heimgesucht.

<i>"Danke, dass du auf mich gehört hast. Ich hab dir diesen Befehl nicht gern erteilt, aber anders ging es nicht. Und ich halte nun mein Versprechen ein. Ich löse dich von jeglicher Verpflichtung mit gegenüber, wo immer diese auch herkam." </i>

Er hörte nicht mehr zu sondern starrte gierig auf das Kettchen. Der Dämon lachte schallend auf. „Oh wie dumm du bist Menschlein! Hehehe! Du wirst die erste sein die ich in der Luft zerfetze glaube mir!“ Er war frei! Frei von Schuld, frei von der Unterwürfigkeit seiner Herrin! Frei von Erniedrigung! Nur noch er und Seelchen. Nein. Nur noch er. Doch Seelchen protestierte heftig. Es würde wohl verhindern, dass Mallahall starb – doch ihr die Haut von den Knochen zu reissen würde ihm auch gewisse Freuden bereiten.

Sein Blick folgte dem Kettchen auf den Boden. Er stürzte sich sogleich darauf wollte es zerstören, damit niemand mehr jemals Macht über ihn besitzen würde. Er griff hastig danach, ballte seine Hand zur Faust und zog das Kettchen zu sich. In seiner Hand leuchtete es und sie begann zu rauchen. Der Dämon sah überhaupt nicht mehr glücklich an, ein quälendes Krächzen durchfuhr ihn. Seine Faust begann zu zittern. Er brüllte, die Träne wirkte ätzend auf seiner Hand – sie war zu rein Viel zu rein für ein Wesen wie er. Selbst die Anwesenheit von Seelchen reichte nicht dazu. Denn nichts war reiner als die Vergebung und bei diesem Kettchen ging es um die Vergebung seiner Schuld. Er konnte nicht Herr über die eigene Vergebung sein. Denn er konnte sie nur durch andere erfahren. Mallahall.

Er fluchte als er den Schmerz nicht mehr aushielt, welchen das Kettchen auslöste. Wütend warf er es vor Mallahalls Füsse und wich zurück. Starrte auf seine Hand in welcher nun ein wüstes Brandmal hatte.

Er fauchte böse Mallahall an. „Du hast mich betrogen!“ Warf er ihr zornig vor.
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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 30. Mai 2007, 21:47

Aus den Augenwinkeln beobachtete Mallahall wie sich der Dämon wie eine Raubkatze um sie und Zanraia herum bewegte. Er scharwenzelte stets im Kreis, die blauen Augen auf sein Ziel fixiert. Und sein Ziel hieß Mallahall.
Als diese von der Schramme sprach, brüllte er wie eine Furie und drohte jedem mit Tod, der seine Zanraia scheinbar auch nur schief ansah. Dies verblüffte selbst Mallahall. Ihr Augenbraue hob sich ein wenig.

<b>Der ... Dämon ist auch in Zanraia verliebt? Wenn das nicht noch gefährlich wird. Er versucht ja jetzt schon mein Vorgehen gegen die Abgesandten ins Dunkle zu ziehen ... versucht mich für die Finsternis empfänglich zu machen.</b>

Für einen Moment überlegte Mallahall, ob ihr Entscheidung, ihm das Kettchen zu überlassen, richtig war. Doch da war es schon zu spät. Das Tränensteinchen lag bereits zwischen ihr und Asmodi im Gras.

Außerdem lag der Blick des Dämons schon gierig auf dem Kettchen. Er konnte sich nicht lange beherrschen und schnappte danach, die Hand wie zu einer Klaue gekrümmt.
Ja, und dann verspottete er die Magierin. Er lachte über ihre Dummheit, über ihr Vertrauen, das sie ihm schenkte – und sie würde nicht einmal daraus lernen können, denn Asmodi war bereit, sie zu töten. Er umklammerte das Tränensteinchen ...

Zanraia richtete sich auf, krabbelte auf allen Vieren auf ihn zu. "Du willst Mallahall weh tun? Aber sie hat dich gerettet."
Doch ihre Worte gingen bei Asmodis Schreien unter. Er schrie, brüllte wie ein verwundeter Drache und warf das Kettchen wit von sich. Schmerz durchflutete seine Hand, seinen Arm hinauf und breitete sich aus.

Zanraia fing das Kettchen und reichte es zunächst Asmodeus zurück. Als sie jedoch das Brandmal auf seiner Handinnenfläche sah, hielt auch sie das Steinchen weit weg, wich zurück und brachte es Mallahall. "Es ist nicht für ihn, es tut ihm weh", sagte sie und legte es vor ihr ab. Dann kehrte die junge Frau zu ihrem Geliebten zurück, schmiegte sich an ihn und begann ein Kinderlied zu summen, das viele Kleinkinder vom Weinen ablenkte. Seelchen würde es wohl genießen, es war ein ruhiges und sehr sanftes Liedchen.

Asmodi aber knurrte verächtlich und schaute zu Mallahall, kam jedoch nocht über ihr Brustbein hinaus, wo bereits wieder das Tränensteinchen auf der Haut lag. <i>"Du hast mich betrogen!"</i>
Hätte er Mallahall ansehen können, er wäre von ihrem scharfen Blick durchbohrt worden. "Unsinn!", schnaubte sie, ihre Hand streckte sich vor. Sie packte einfach nach dem Dämon, umschloss sein Handgelenk mit ihren Fingern und zog ihn heran. Mit den Augen einer Heilerin betrachtete sie nun die Verletzung.
Es roch nach verbranntem Fleisch.

"Hm, du hast dich verbrannt. Ich kann dich heilen, wenn du willst. Ansonsten wird dir dieses Mal bleiben. Entscheide dich, ich muss es jetzt tun, wenn keine Narben bleiben sollen. Und ich habe dich nicht betrogen", zischte sie zurück, ihre Haltung blieb jedoch ruhig. "Ich kam dir entgegen, ich wusste nicht, dass diese Träne dich verletzen könnte. Sie kam doch von dir!"

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 30. Mai 2007, 22:28

Der Dämon keuchte als er seine dampfende Hand öffnete, die stark nach verschmorten Fleisch roch. Er starrte die Verletzung böse an. Sein schwarzes Blut vermischte sich mit jenem des Magiers. Er hob die verletzte Hand schützen über sein Haupt als es ihm Zanraia entgegen streckte. Er wicht einige Schritte zurück und kauerte sich wieder hin. Er knurrte nur.
<i>"Es ist nicht für ihn, es tut ihm weh"</i> Er fauchte das Kettchen an. Als wollte er Zanraias Worte damit bestätigen. Er Atmete heftig vor Wut. Sein ganzer Körper stand unter Spannung.

Seelchen verkroch sich noch weiter fürchtete sich vor den wüsten Beschimpfungen des Dämons und schämte sich für dessen törichtes Verhalten. Da schmiegte sich seine Liebste an ihn. Des Dämons Atem wurde deutlich schwerer. Traurig. Sehnsüchtig. Er konnte ihre Liebe nicht empfinden, obwohl er ihre Anwesenheit so stark spürte. Für einen kurzen Moment schloss die Bestie seine Augen und stiess so etwas wie ein wehmütiger Seufzer aus. Dabei blies Zanraia seinen kalten Atem entgegen.

Er starrte ins Gras, suchte nach dem Kettchen. Wollte es mit seinen Blicken vernichten. Wollte es zertreten. Oh er würde es noch einmal versuchen. Doch das Kettchen war weg! „Neiiin!“ Brüllte er. „Wo hast du es hingetan?!“ Fragte er Zanraia aufgebracht. Da hörte er Zanraias beruhigende Stimme. Die auf ihn einsang. Seelchen bibberte noch immer, wurde aber langsam ruhiger.

Ihm gefiel es tatsächlich, es fühlte sich etwas geborgener und nicht so allein.

Doch der Dämon konzentrierte sich immer noch auf das verschwundene Kettchen. Er suchte das Gras ab. Nichts! Nichts! <b> Oh nein!</b> Dachte er düster und sah zu Mallahall hoch – respektive bis zum Kettchen. „Neiiiinnn!“ Brüllte er verächtlich

Doch Mallahall hatte anderes im Sinne, sie schien seinen Vorwurf nicht einfach so auf sich sitzen zu lassen.

<i>“Unsinn“</i> schnaubte sie ihn an.

Er grinste ungerührt. „Ihr werdet mich wieder betrügen nicht wahr?! Ihr seid doch alle gleich! Menschen! Hah! Wäre dieser… andere… dieser Medicus nicht… ihr hättet mich ohne zu zögern vernichtet!“ Bellte er sie an. „Sobald ihr einen… Weg… gefunden habt „ihn“ von mir zu trennen. Werdet ihr mich betrügen! NICHT WAHR?!“ Brüllte er ihr verbittert entgegen. „Dabei hat ein jeder einen Dämon in sich tragen! Auch ihr Herrin! Ihr werdet ihn nicht ewig verstecken können! Dort bei den Toren… oh ich bin sicher ihr habt es genossen! Warum auch nicht?! Diese Magier haben nichts anderes verdient!* Säuselte er. „Ihr seid eine Mächtige Magierin und mit mir an eurer Seite… wird euch nichts aufhalten können! Ihr werdet euch an allem und jedem Rächen können. Ihr seid doch Heilerin?! Wie viele Kinder musstet ihr heilen, deren Väter sie geschlagen haben?!“ Er lachte auf. „WIeviele geschändete Frauen?! Reicht euch das HEILEN wollt ihr denn nicht STRAFEN! Wollt ihr denn keine GENUGTUUNG erhalten?! IHR WOLLT ES DOCH! Und ihr habt die Macht dazu! Warum immer nur die Schäden behandeln wenn ihr die Ursache vernichten könntet Herrin! Und wenn euch das Blut zu schmutzig ist… dann trag es mir auf und ich werde für euch töten! Ich werde mich für alles Rächen was euch beliebt!“

Da packte sie seine Hand. Er wollte zurückweichen, zog daran, warf sie beinahe um. Er fauchte und… winselte. Da sie sich vorbeugte musste er sich gezwungenermassen noch kleiner machen. Wieder entlohnte er sie mit verächtlichem Geknurr. Dies machte er um seine Angst zu überspielen. Seine Angst vor diesem schmerzenden Licht. Sein Herz raste vor Angst. Er zitterte. Der Dämon zitterte!
Einerseits schmerzte die Hand wirklich – selbst den Dämon schmerzte es. Andererseits hatte er zu grosse Angst vor ihrem Licht und hielt die Nähe kaum aus.
Seelchen hätte helfen können – doch dieses hatte sich gut versteckt und bibberte.

Der Dämon schien mit sich selbst zu hadern und entschied – dass er wohl lieber den aktuellen Schmerz aushalten würde, obwohl er befürchten musste, dass er seine Hand lange Zeit nicht mehr richtig schliessen könnte. Dies wäre unnötig belastend, gerade jetzt da sie auf der Flucht waren. Ausserdem war die Hand mehr als nur verdreckt. Er sah ohnehin wieder furchtbar aus. Blutbesudelt und mörderisch schlecht gelaunt. „Ihr macht es nur noch schlimmer! PAH! Was könnt ihr schon! Ohne eure Magie seid ihr Wertlos! Da ist euch Asmodi noch weit überlegen!“ Er lachte.

Er grollte und knurrte und fauchte. Starrte auf ihre Hand – welche die seinige Berührte und zog sie ruckartig fort. Er ging auf Abstand. Ging in die Hocke stützte sich dabei mit der Gesunden Hand ab. Die verletzte schüttelte er die ganze Zeit. Er sah wahrlich aus wie ein verletztes Raubtier. Ein böses verletztes Raubtier. Ein tollwütiges böses verletztes Raubtier.

Seelchen übernahm die Kontrolle und streckte Mallahall die verwundete Hand entgegen. Was dem Dämon missvfiel. Mit seiner Gesunden Klaue griff er danach und nahm sie wieder runter. Es sah seltsam aus, wie sich die unstimmigkeit dieses Wesens nun auch sichtbar äusserte.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 31. Mai 2007, 18:17

Der Dämon war sehr erzürnt, dass Mallahall nun wieder im Besitz des Tränensteinchens war. Sein ungehaltenes Brüllen war der beste Beweis und die Verachtung in seiner Stimme konnte wohl kaum mehr größer sein.
Mallahall ließ sich nicht verwirren, sie wartete noch immer auf eine Antwort, ob sie Asmodeus' Verletzung heilen sollte.

Aber der Dämon sprach andere Worte – er verführte Mallahall mit finsterer Macht. Sprach davon, dass sie ihn erneut betrügen würde und eröffnete ihr eine Theorie, dass in jedem Geist ein Dämon steckte. Er argumentierte gut, berief sich dabei auf Mallahalls Handeln am Stadttor von Zyrnuas zurück. Ja, dort hatte selbst sie sich gegen den Magierrat gewendet, hatte sich für Asmodeus' Seite entschieden. Doch sie hatte niemanden verletzt, lediglich die Gesandten geblendet, um fliehen zu können. Die würden sich schon wieder erholen.

Dennoch ...

<b>Langsam verstehe ich, wie sich Asmodeus' menschlicher Teil gefühlt haben muss. Dieser Dämon schleicht sich in das Gewissen und verbreitet überall seine Finsternis. Ich darf die Pfade des Lichts nicht verlassen, darf mich nicht von ihm verführen lassen. Seine Worte sind leer und bedeutungslos. Mallahall, du brauchst nicht auf ihn zu hören. Dein Gewissen ist rein.</b>

"Ihr habt Recht, Dämon", antwortete sie vollkommen ruhig. "Diese Gesandten haben nichts Anderes verdient, daher haben sie ihre Strafe auch erhalten. Und ich muss zugeben, ich fühlte mich nicht ganz unwohl bei meiner Blendung. Aber Ihr werdet mich nicht in die Schatten ziehen können. Ich habe es für Zanraia und Euch getan, um Freunde zu schützen, die mir viel bedeuten. Ich habe nicht den Wunsch, mich an jemandem zu rächen. Rache ist ein Schritt auf den Pfad der Dunkelheit zu und ich bleibe im Licht. Daran werdet Ihr nichts ändern können, Dämon."

Sie packte seine Hand, nahm durchaus wahr, dass er bei ihrer Berührung fauchte und winselte, doch konnte er sich ihr kaum entreißen.

"Und ich möchte nicht", fügte Mallahall zu, "dass Ihr Asmodeus' Körper benutzt, um in meinem Namen zu töten. Genauso wenig möchte ich Euch betrügen. Ich werde das Kettchen weiterhin tragen, da Euer Körper es nicht annehmen kann. Aber ich werde mich hüten, Euch Befehle zu erteilen. Selbst jemand wie Ihr verdient Freiheiten."

Dem Dämon schien es genug zu sein. Er entriss sich der heilenden Hand Mallahalls und keifte sie grollend an, ohne ihre Lichtmagie wäre sie unfähig. Vom Heilen ohne Magie hätte sie keinerlei Ahnung.

Das traf auf einen harten Nerv. Und während Dämon und Seelchen um die Kontrolle des Körpers stritten, denn die Seele wünschte eine Heilung, welche der Dämon ablehnte, so stieg in Mallahall etwas an die Oberfläche: die Wut einer beleidigten Heilerin, die vespottet wird.

Niemand verspottete oder kritisierte Mallahalls heilende Kenntnisse. Asmodeus und sie hatten in der Vergangenheit vielleicht Diskussionen geführt, aber nie hatte er sie dermaßen beleidigt. Mallahalls "Dämon", Ehrgeiz genannt, zeigte sich. Sie holte aus und packte erneut das Handgelenk des Verletzten.

"Ich heile Euch – mit Lichtmagie, denn sie ist mein Werkzeug. Und keine Widerrede! Ihr hättet zu lange Schmerzen, wenn ich jetzt nichts unternehme. Und ich werde etwas unternehmen! Ich zeige Euch meine Kenntnisse. Ihr werdet es mir noch danken, dass ich die Hand heile. Und jetzt: STILL HALTEN!"

Dies war ein Befehl. Mallahall merkte nichts. Sie konzentrierte sich auf die Verletzung, legte ihren Finger auf das verbrannte Fleisch und beschwor die Lichtmagie. Der Dämon wollte sich entreißen, aber es ging nicht. Er musste still halten.
Mallahall war sich des Befehls nicht bewusst. Es war ihre Art, solche Anweisungen an Patienten zu geben, vor allem an störrische. Asmodeus erwies sich als ihr bisher störrischster Patient.

Licht strahlte vom Finger der Maga und neue Haut bildete sich darunter, Zentimetr für Zentimeter. Zum Glück war das Brandmal nicht groß, es würde nicht lange dauern, es zu heilen.
Zanraia sang noch immer, wollte ihren Liebsten ebenfalls ruhig halten.


<i>[Asmodeus erhält 5% seiner Lebensenergie zurück]</i>

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Freitag 1. Juni 2007, 00:29

Der Dämon grinste bei Mallahalls Bemühungen sich ihre „Moralisch korrekten“ Ansichten einzureden um sich eher selbst damit zu beruhigen als ihm zu trotzen. Denn er war sich sicher, dass jeden die dunkle Seite lockte. Jene Heiler waren dabei vielleicht sogar besonders gefährdet, vor allem wenn es um den Schutz von Schwächeren ging…
Dies merkte sich der Dämon. Er prüfte sie mit seinen Andeutungen und Provokationen. Wollte sehen wo ihre Schwachstellen waren, wo sie empfänglich war für seine Manipulation. <b> Rache… oh ja… und wie sie Rachelust verspüren muss! Nach all dem was sie erlebt hat!</b>
„Und ich möchte nicht, dass Ihr Asmodeus' Körper benutzt, um in meinem Namen zu töten. Genauso wenig möchte ich Euch betrügen. Ich werde das Kettchen weiterhin tragen, da Euer Körper es nicht annehmen kann. Aber ich werde mich hüten, Euch Befehle zu erteilen. Selbst jemand wie Ihr verdient Freiheiten."
Der Dämon legte seinen Kopf schief und studierte Mallahalls Aussagen. Dann grinste er. „Hört auf damit Herrin! Macht euch nichts vor! Ihr WOLLT nicht, dass ich es tue! Warum gesteht ihr euch eure Macht nicht ein. Ihr wollt doch so vieles nicht. Wollen. Ihr müsst doch wollen! Warum sagt ihr es dann nicht?! Wolltet ihr mich nicht vernichten nach allem was ich mit Meister…“
Der Dämon stockte! Noch nie hatte er einen Gedanken nicht aussprechen können weil ihm soetwas wie… trauer? Reue? Verständnislosigkeit? Unterwürfigkeit? Angst? Er wusste nicht welche Emotion es war die ihn blockierte… vielleicht… Scham? Er wusste es nicht. „Und ihr wollt mich doch noch immer vernichten nicht wahr? Für euch bin ich schändlich. Ein niederes Tier. Denn ihr sagt selbst, dass ich niederer bin wenn selbst jemand wie ich es verdiene Freiheiten zu haben! Eure Lichtmagie euer Pfad im Licht macht euch schwach! Blockiert eure Macht! Euer Gewissen ist euer Hindernis! Ihr könntet selbst entscheiden was recht und was unrecht ist und ihr könntet selbst über Strafe und Züchtigung bestimmen! Das ist Freiheit! Das sind Freiheiten! Ihr Menschen seid doch nur Sklaven euer eigenen Gesetze! Wie könnt ihr behaupten im Licht zu gehen, wenn ihr es nicht wagt euren eigenen Schatten anzusehen!“
Er lachte. „Und glaubt mir… euer Schatten ist weit grösser als so manch anderer!“ Dies war eine leere Behauptung, sie sollte Mallahall einfach verunsichern. Dann zog er seine Hand weg. Hielt ihre Nähe nicht mehr aus, hatte Angst vor dem schmerzenden Licht welches sie ihm androhte. Da sprach er sie auf ihre Heilende Fähigkeiten an – und traf mitten auf den Nerv. Er spürte ihren Zorn. „Jaaa! Da ist er ja euer Schatten Herrin! Interessant, dass es ausgerechnet eure ach so reine Berufung sein muss die…“ Weiter kam er nicht, denn Mallahall packte erneut seine verletzte Hand und hielt sie Fest. Befahl ihm still zu halten.
Da bekam er Angst. Schreckliche Angst. Wollte weg, wollte sich hinkauern, doch er rührte sich keinen Millimeter – er konnte sich nicht bewegen – musste stillhalten. Da strömte das Lciht in ihn hinein. Der Dämon brüllte und krächzte. Zu viel Licht. Schmerzendes Licht. Es war eine Qual für ein Wesen der Finsternis, diesem Licht ausgesetzt zu sein – welches auch Quell seiner Eindämmung gewesen war. Er erstarrte vor Angst und Qual. Für ihn war es die reinste Folter – während es Seelchen entlastete.
Seine Augen waren weit Aufgerissen. Des Dämons Panik vermischte sich mit der Angst des Seelchen – welches sich noch immer um das Schicksal seines Meisters sorgte. Asmodeus sah absolut entsetzt aus. Rührte sich aber nicht. Sein Atem wurde stockend, schnell, unruhig und furchtbar eisig. Obwohl er absolut still hielt waren seine Muskeln pickelhart.
Für den Dämon war dies eine schlimme Strafe. Eine lautlose aber grässliche Folter. Er wollte sich verkriechen. Wollte dem Seelchen die Kontrolle überlassen, doch er musste Stillhalten. Konnte sich nicht mal im Geiste rühren! Der Befehl liess es nicht zu.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Freitag 1. Juni 2007, 00:56

Mallahalls Schultern zitterten, als der Dämon sie weiter verspottete. Langsam begann sie an sich selbst zu zweifeln. Hatte dieser Finsterling recht? Aber sie hatte ihm doch verziehen.

Dennoch ...

Nein, Rache war es nicht. Sie wollte keine Rache, sie wollte ... Ja, was war es, dass sie dem Dämon kein Vertrauen schenkte? Sie hatte ihm verziehen, aber sie misstraute ihm! So war es. Dieses Wesen versuchte immer noch bösartig zu sein. Wo war Zanraias Hilfe? Warum war der Dämon noch so? Scheinbar unkontrollierbar, außer durch ... Mallahall starrte das Tränensteinchen an. <i>Sie</i> hatte Macht über ihn. Warum ausgerechnet sie?! Das ergab doch keinen Sinn!

Rein äußerlich zeigte sie sich als die Mallahall, die alle kannten: ruhig, gelassen mit diesem gewissen Ehrgeiz, wenn es darum ging, andere zu heilen. Aber innerlich hatte der Dämon sie bereits in der Hand. "Warum nennst du mich ständig Herrin? Das brauchst du nicht." <b>Verflixter Dämon! Was tust du? Oh, Asmodeus, du musst es wahrlich schwer gehabt haben. In mir ist alles aufgewühlt wegen ein paar einfacher Worte. Ich sollt garnicht auf deinen dämonischen Teil hören!</b>

"Wo Licht ist, fällt Schatten", gab die Magierin zur Antwort. "Das lässt sich nun mal nicht vermeiden."
Und da meldete sich plötzlich Zanraia zu Wort, sagte etwas sehr Weises, was man ihr vielleicht nicht zugetraut hätte. "Schatten kann auch gut sein ... wenn es zu heiß ist. Außerdem mag ich Schattenspiele." Sie lächelte und umarmte Asmodeus wieder, der kläglich krächzte unter Mallahalls Behandlungsmethoden. Das Licht schmerzte den Dämon, hinterließ beim Seelchen aber gütige Wärme.

Zanraia versuchte, Asmodi die Angt zu nehmen, denn sie spürte sie. Sie liebte diesen Mann, sowohl Seele als auch Dämon, so intensiv, dass sie fast jedes Gefühl von ihm spüren konnte. "Keine Angst", flüsterte sie und küsste ihn sehr sanft.
Die Heilung war beendet, das Brandmal verschwunden. Zurück blieb nur etwas hellere, frischere Haut, da sie sich hatte neu bilden müssen. Wie unter einer aufgestochenen Blase.

"So, zufrieden?", fragte Mallahall und lehnte sich zurück. "Jetzt kannst du wieder tun und lassen, was du magst. Ich bin fertig. Was machen wir nun? Auf Etelin warten und hoffen, dass er kommt? Uns verstecken? Hat jemand Vorschläge, ehe ich die Sache in die Hand nehme?" Fragend schaute sie ihre Begleiter an, hob dann mahnend den Zeigefinger und fixierte Asmodeus. "Wir werden nicht umkehren, um uns zu rächen. Keine Pläne, die ein Blutbad mit sich ziehen!"

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Freitag 1. Juni 2007, 01:25

Der Dämon starrte Mallahall in seiner Qual an während diese sich damit begnügte irgendwelche lächerlichen Sprüche fallen zu lassen, von wegen Licht und Schatten. Die Haut rekonstruierte sich – das Seelchen wurde ruhiger. Doch er. Er litt. Er verfluchte das Kettchen. Diese dämlichen Magier haben es auch immer schon leicht gehabt in ihrem Leben! Ihre Begabung war reinster Überfluss der Natur! In seinen Augen waren sie einfach nur hochnäsig und hielten sich für was besseres! Dennoch reichten so wenige Worte… aus ihrem Munde. So wenige. Warum musste er nur auf sie hören? Warum konnten ihre wenigen Worte seine ganzes Chaos durchblicken und ordnen? Warum musste er auf die Lichtmagierin hören? Die Kette! Wieder giftete er sie an.
Da schaltete sich Zanraia ein – sie umarmte ihn spürte seine Angst. Er heulte innerlich auf. Ihre Nähe! Ihre unglaubliche Nähe und all diese Gefühle welche ihn an Liebe erinnerte. Ja erinnerte. Sie nicht empfinden liess. Vermutlich nie wieder. Nur eine Erinnerung und die Sehnsucht welche daraus gebar und er musste stillhalten. Er wurde vollends von der Sehnsucht erfasst, es zerriss ihn beinahe. Die Erinnerung sie schmerzte. Denn was in Liebe verbunden war wurde zu Schmerz. Da als Mallahall die Seele erneut sprengte. Vielleicht war dies ihre unbewusste Rache gewesen? Er glaubte im Turm so etwas wie Glück erfahren zu haben. Doch das war nur eine Lüge gewesen. Nur ein Mittel zur Verstärkung seiner Folter!
Der Dämon dachte unstrukturiert, verhedderte sich in Sinnlosen Ausbrüchen. Sah eine Verbindung in Situationen und Handlungen die nichts gemein hatten. Wieso ausgerechnet durch die Liebe?! Dies ergab doch keinen Sinn!
Da spürte der Dämon das sanfte Küsschen auf seiner Wange. Hätte er noch gekonnt – er hätte wohl geweint. Wollte doch empfinden was sie mit diesem Küsschen übermitteln wollte – Liebe.

Seelchen spürte des Dämons Kummer – war schliesslich eins mit ihm und es lieh ihm seine Tränen. Asmodeus weinte. Doch da es reine Tränen waren, musste man im ersten Augebnblick wohl denken, dass es das Seelchen selbst war das weinte. Der Dämon rührte sich sonst aber nicht. Weil er sich noch nicht rühren durfte. Seelchen hingegen schon.

Der Dämon verbitterte er fand es plötzlich überhaupt nicht mehr lustig. Unaufhörlich nagte die Sehnsucht an seinem dunklen Herzen. Sie hatte spitze Zähne. Mallahall gab ihn frei von dem Befehl. Resigniert zog er sich heulend zurück. Ertrug Zanraia nicht mehr.

Seine Körperhaltung veränderte sich. Er entspannte sich. Seine Gesichtszüge wurde unglaublich rein. Sein Blick – von Liebe erfüllt. Seelchen richtete seine Augen auf Mallahall. Seelchen konnte dies tun. Dann musterte es aber Zanraia und lächelte sie an. Gab ihr auch einen kleinen Kuss – obwohl sich der Dämon beinahe wieder an sein Herz geklammert hätte. – Er strich ihr sanft übers Haar und drückte sie schliesslich in einer innigen Umarmung. Er sorgte bewusst dafür, dass sie nicht ihre Hand auf sein Herz legte – oder gar auf seine Lungen. Denn dort heulte der Dämon und wurde von der Sehnsucht zerfressen.

Seelchen hatte mitleid mit Mallahall, die nun das neuste „Ziel“ des Dämons zu sein schien. Er richtete sich auf und trat zu ihr hinüber. Kniete sich hinn. Für einen kurzen Moment sah es so aus als würde er wieder die Stirn auf den Boden drücken – doch dem war nicht so. Er musste ihr zeigen was geschehen war. Was ihre Magie und besonders Zanraia beim Dämon bewirkten. Vielleciht war diese Erkenntnis irgendwann einmal mehr als nur wertvoll. Behutsam nahm er Mallahalls Hand und legte sie erst auf sein Herz. Liess sie seine Sorge um Etelin spüren und seinem Wunsch ihm irgendwie zu helfen. Dann liess er sie spüren, wie froh er um sie war. Und dass er auch froh war, dass sie des Dämons Träne trug. <i>Was immer du tun musst. Ich vertraue dir.</i> Sagte es mit seinem Herzen – wollte das sie sein Vertrauen spürte.

Er wusste, dass es nicht einfach war ihn zu verstehen. Seine Gedanken zu erspüren. Er hoffte es möge Mallahall ansatzweise gelingen. Da schob er ihre Hand zu seinen kalten Lungen. Liess die Magierin d erneut die unglaubliche Sehnsucht spüren welche den Dämon zerfrass – und seine Angst. Seine Qual.
Aufmerksam musterte er die Magierin.
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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Erzähler » Freitag 1. Juni 2007, 13:07

Das Seelchen spürte den Kummer seiner anderen seelischen Seite und wusste, dass dieser seine letzt Träne bereits vergossen hatte. Sie hing um Mallahalls Hals und besaß einen kleinen Sprung. So schenkte Seelchen dem Dämon seine Tränen. Asmodeus weinte, als Mallahall ihren Befehl aufhob, ohne zu wissen, dass sie einen genutzt hatte.
Zanraia wischte die Tränen fort. "Nicht weinen, schau nur. Alles ist wieder heil. Und ich bin noch da. Wein nicht."

Die Spannung wich aus Asmodeus' Zügen, die Haltung wurde entlastender, leichter. Und die blauen Augen leuchteten wieder zufriedene Reinheit aus. Unschuld und Glück. Er erwiderte Zans Küsschen, umarmte sie so innig, dass sie quietschte und kicherte. Dann aber erhob er sich und ging zu Mallahall, setzte sich erneut vor ihr nieder. Zunächst glaubte sie, er wolle seine Stirn tief ins Gras pressen, doch dann nahm er ihre Hand, führte sie zu seinem Herzen.

Das die Lichtmagierin nun bereits wusste, dass sich Asmodeus auf diese Weise verständigte, ließ sie es geschehen, stellte sich darauf ein. Sie lauschte mit ihrer Seele und sie spürte Sorge. Sorge um den Meister – Etelin.
"Er wird zurecht kommen", sagte sie, um das Seelchen zu beruhigen, glaubte selbst jedoch nur sehr schwer an ihre Worte. Wie es Etelin wohl ging? Was würde der Magierrat ihm antun? Würde er ihnen alles gestehen? Kurz zitterte Mallahall.
Doch dann drangen Worte zu ihrem eigenen Herzen durch, beruhigende Worte, die sie lächeln ließen. <i>Was immer du tun musst. Ich vertraue dir.</i>
Sie nickte Asmodeus zu, sie hatte verstanden.

Aber Seelchen war noch nicht fertig. Es zog die Hand zu seinen Lungen. Dorthin, wo der Dämon wohnte. Mallahall spürte die aufsteigende Kälte und dumpfes Grollen. Der Dämon hatte sich in sich selbst zurückgezogen. Er hüllte sich in Angst und ... Qual.
Mallahall stutze. Was konnte dem Dämon solche Gefühle bereiten?
Sie erwiderte Asmodeus' Blick mit fragender Miene. "Er hat Angst? Wovor? Was quält ihn? Das Kettchen?"

Asmodeus' Augen flogen ganz flüchtig zu Zan hinüber, die im Gras saß und begonnen hatte, aus den Blumen einen Kranz zu flechten. Nun legte Mallahall den Kopf schief. Das verstand sie absolut nicht. Asmodeus liebte diese Frau von ganzem Herzen und auch der Dämon war verliebt, Mallahall hatte es gespürt. Warum nur, warum bereitete ihm Zan dann Qualen? Nein, Asmodeus musste sich irren. Oder vielleicht ...

<b>Die beiden wollen allein sein. Ich störe in gewisser Weise. Der Dämon sehnt sich nach Zanraia und kann sich ihr nicht öffnen, weil er mir untersteht.</b>

Arme Mallahall. Ein Missverständnis. Sie lächelte Asmodeus an und erhob sich. "Ich lasse euch beide jetzt eine Weile allein. Ruht euch aus. Ich schau mal, ob wir Verfolger haben oder ob Etelin nachkommt. Vielleicht solltet ihr in der Zwischenzeit etwas Kraft tanken." Mallahall ließ sich nicht aufhalten. Sie stapfte davon, zurück Richtung Zyranus. Aber sie würde die Stadt nicht betreten, viel zu weit war das Trio schon von ihr entfernt.
Zanraia schaute der Lichtmagierin verwirrt nach. "Mag sie uns nicht mehr?", fragte sie in Asmodeus' Richtung, dann aber hielt sie Freude ausstrahlend den Kranz hoch. Sie tripptel zu ihrem Liebsten hinüber und ließ den Kranz auf seinem Kopf hernieder sinken. Das blaue Haar wurde von Blumen umrahmt. Zanraia lächelte, berührte die Wange des Seelchens.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Freitag 1. Juni 2007, 19:23

Seelchen sah Mallahall aufmerksam an. Sie schien zu verstehen. Zumindest was sein Vertrauen an sie anging. Dies beruhigte ihn ungemein – er wollte nicht, dass Mallahall sich durch seine Anwesenheit in ihren Taten irgendwie ablenken liess. Denn er wusste zu was er selbst in seiner Wut fähig sein konnte. Er wollte nie wieder soetwas erleben wie mit Adelmund. Doch dort vor dem Tore, war die Situation dem Mord schon wieder so unglaublich nah, dass es ihm die Angst in die Knochen trieb. Die Angst ein wahrhaftig verachtenswertes Monster zu sein. Ein verachtenswertes Monster für welches seine Freunde starben… Adelmund… vielleicht auch Etelin? Was wurde aus Mallahall? Sie hatte Magier geblendet, sich ihnen widersetzt. Sie würde nie wieder nach Zyranus gehen können! Vielleicht würde man sie gar jagen und hetzen. .. und früher oder später… würde man sie kriegen. Denn Zyranus vergass seine Verbrecher nicht.

Sie alle würden sich schwere Beschuldigungen anhören müssen und man würde sie erniedrigen, verachten und verurteilen. Er selbst hatte es verdient, dies wusste er nur zu gut. Doch nicht Mallahall, nicht Etelin und schon gar nicht Zanraia. Sie waren bereit ihre Freiheit ja gar ihr Leben zu opfern – für einen Dämonen der sie vernichten wollte.
Seelchen wurde traurig. Er war anderen eine unglaubliche Last und konnte ihnen kaum etwas geben. Er zerstörte nur und heilte nichts. Man mochte ihn, ohne dass er es verdient hatte… und man verzieh ihm seine unglaubliche Fehlbarkeit.
Da legte die Lichtmagierin den Kopf schief als sie seinem scheuen Blick folgte und er auf Zanraia traf. Sie fragte nach, Asmodeus wollte anfangen, doch da ging sie fort. Verdutzt sah er ihr nach. Er war sich nicht sicher ob sie verstanden hatte. Seelchen wurde Nachdenklich als er sie beim fortgehen beobachtete, diese Frau die nun die Kontrolle über den Dämon an ihrem Herzen trug. Eine gestandene Lichtmagierin, eine fähige Heilerin. So selbstbewusst, so stark.
Er selbst? Er war auch einmal ein gestandener Medicus gewesen, den nichts erschüttern konnte. Er übernahm Verantwortung, traf die schwersten Entscheidungen und ertrug die Konsequenzen. Er wusste sich selbst zu helfen und überwand die Dämonen von Krieg und Krankheit mit seiner Berufung. Hatte es immer geschafft weiter zu machen. Weiter zu heilen. Ja heilen.

Und nun?

ASmodeus war 150 Jahre alt, erfahrener Medicus, dennoch musste er behütet und beschützt werden. Vor sich selbst! Vor seinen eigenen Taten! Denn er war nicht mehr in der Lage die richtigen Endscheidungen zu treffen und er war nie fähig gewesen, seinen Dämon zu akzeptieren. Er wollte ihn bekämpfen, anstatt anzuerkennen, dass er Teil von ihm geworden war. Dies zeigte sich nun überdeutlich. Denn die direkte Kommunikation zwischen Dämon und Seelchen war zusammengebrochen. Seelchen konnte sich nur über die Liebe verständigen über Gefühle, Emotionen. Für diese Empfindungen war der Dämon taub. Er konnte sie nicht nachfühlen. Dennoch hörten sie sich gegenseitig. Sahen einander zu. Waren eins und doch allein.

Der Dämon rührte sich nicht. Er schmollte, war wütend, war sehnsüchtig, wollte aufhören zu existieren ertrug das reissen an ihm nicht. Sehnsucht nach Zanraias ganzheitlichen Liebe.

Nachdenklich sah er Zanraia an, die ihn mehr liebte als alles andere auf dieser Welt, die nichts von ihm verlangte ausser das er war. Bedingungslose Liebe. Wahrhaftige Liebe. In ihrem Chaos war ihr Ort der Klarheit. Denn ihre Liebe war rein. Kein anderes Gefühl störte sie darin. Sie galt ihm. Ihm. Einer Seele.
Sie ahnte es nicht. Sie konnte es nicht ahnen, welche Qual der Dämon in ihrer Liebe empfand. Dass er versuchte sie zu vergessen, es aber nicht konnte weil ihre Liebe zu schön war. Zu wertvoll. Er wollte ihr so nah sein, doch je näher er ihr kam um so schlimmer die Sehnsucht um so Grösser die Qual doch je mehr er sich von ihr entfernte, umso stärker wurde sein Verlangen nach ihr und um so Grösser die Angst, sie wirklich zu vergessen! Denn dies wollte er nicht, auch wenn es vielleicht seine einzige Möglichkeit war, wieder frei zu werden und er es sich in seiner Qual manchmal wahrhaftig wünschte!
Der Dämon konnte ihr dies nicht bieten was er ihr geben wollte. Glück. Ein kleines Stück Glück und Geborgenheit. Schutz und Treue. Nein. Schutz und Liebe. Denn nichts geringeres hatte diese zarte Seele verdient. ..

… und bekommen hatte sie einen Haldämon, der ihre Nähe nicht aushielt. Der ihre Liebe nicht empfangen konnte weil seine dunkle Seite daran zerging…

Er sah ihr tief in die Augen, legte ihre Hand auf sein Herz – wohl darauf bedacht, dass sie nicht seine Lungen berührte wo der Dämon gerade heulte .Er wollte nicht, dass sie es erfuhr. Wollte nicht ,dass sie glaubte, sie würde ihm wehtun. Denn dies würde sie sehr verletzen. Sie vielleicht sogar ins Chaos stürzen. Er wollte sie doch beschützen! Vor sich selbst und vor ihm.

Ihre Liebe… so gross und herrlich sie war… nun war sie in Schmerz verbunden.

Asmodeus wusste es und schwieg.
Zanraia, ahnte es nicht.


Dann sah er hinter ihr die Spitze des Turmes von Zyranus. Sie lag weit in der Ferne. Sein Herz wurde schwer. Er musste an Etelin denken. Mallahalls Worte hatten ihn in keinster weise Beruhigt. Er legte sich auf Zanraias Schoss sah sie an. Schloss seine Augen, wollte nur noch ihre Hand auf seinem Herz spüren. Er fragte sie, wie sie Etelin helfen konnten. Er wusste keinen Rat. Doch sie mussten doch helfen! Sie konnten einen Freund doch nicht einfach dem Rat überlassen! Er war es Etelin schuldig!

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Freitag 1. Juni 2007, 21:05

Zanraia schaute in die leuchtend blauen Augen ihres Geliebten. Sie sah direkt in seine Seele, doch ihr Herz machte keine Freudensprünge. Denn das Herz des Seelchens war schwer. Es war angefüllt mit Gedanken an Etelin, außerdem hatte sich Seelchens Blick inzwischen in die Ferne gerichtet. Dorthin, wo der große Turm der Magie von Zyranus zu erkennen war; ein drohendes Mahnmal im Vordergrund des hereinbrechenden Abends.
Zanraia fühlte den Wunsch des Seelchens tief in dessen Herz. Es wollte helfen, wollte Etelin nicht einfach zurücklassen, den Schrecken dieses Magierrates ausgeliefert.

"Weißt du was?", sagte die kleine Rothaarige auf einmal, als Asmodeus seinen Kopf auf ihrem Schoß bettete. "Ich habe auch Angst um ihn. Er sieht so dunkel und unheimlich aus, aber er war immer so lieb zu uns. Hat uns Tee gekocht." Sie lächelte, strich Asmodeus gedankenverloren durchs Haar. "Wenn Etelin wiederkommt, soll er auch mein Lehrmeister sein. Ich will Tee kochen lernen und dann mach ich ganz viele leckere Sorten. Oh ja, das wird schön."

Ihr Blick kehrte in die Wirklichkeit zurück und blieb an Seelchens Augen haften. Ihre Hand ruhte noch immer auf seinem Herzen. Dann jedoch hob sie seinen Kopf an und bettete ihn sanft im Gras. Mit wenigen geschmeidigen Bewegungen lag sie neben ihm, drückte sich an ihn.
"Ich hab dich so lieb, dabei müsstest du mir furchtbar böse sein. Ich hab deinen Körper mitgenommen und wollte dich töten. Ich habe mich nicht einmal entschuldigt." Zanraia küsste seinen Hals und die Schulter. "Es tut mir leid."

Eine Weile lag sie schweigend in seine Armbeuge gekuschelt da. Dann meinte sie: "Glaubst du, Mallahall kommt bald wieder? Wenn nicht ... du fehlst mir." Sie kicherte, dass Asmodeus ihren warmen Atem an seiner Seite spürte.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Freitag 1. Juni 2007, 21:40

Seelchen seufzte und sah seine Liebste dankbar an. Sie verstand seine Sorgen, teilte sie sogar mit ihm. Dies liess ihn etwas ruhiger werden. Er fühlte sich nicht mehr so allein. Sein schweres Herz – sie trug es mit. Half ihm. War für ihn da, wie er für sie da war. Waren verbunden – vielleicht in Schmerz ja, aber zumindest waren sie verbunden.

Er schloss seine Augen und atmete tief durch, dabei blies er ihr seinen eisigen Atem entgegen. Er mochte es einfach so dazuliegen. Nah bei ihr. Geborgen sein. Es schien so, als würde sie wieder über seine Seele wachen und sie machte ihre Arbeit gut. Sie machte sie perfekt. Er lächelte sie freudig an als sie ihm sagte, dass sie auch zu ihm in die Lehre gehen wollte. Er küsste sie auf die Wange und strich ihr mit seiner Hand um die selbige. Ihre zarte Haut zu berühren wirkte so unglaublich beruhigend, so unglaublich befreiend. So unsagbar schön und es machte ihn dankbar, sie zu haben. Ihre gesamte Seele wirkte wie Balsam auf den Medicus – doch es konnte nicht den Dämon trösten. Dieser versank immer mehr in seiner Sehnsucht wurde immer verzweifelter. Sehnsüchtig beinahe schon gierig starrte er auf das in liebegetränkte Herz. Seelchen hatte alles bekommen – ja war beinahe davon überschwemmt und er? Er hatte gar sein einziges und letztes stückchen Liebe geopfert. Die Verteilung war ungerecht.

Er lag einfach so da und schaute in ihre blauen Augen – die für ihn viel reiner waren als die seinigen. Er spürte ihre Hand auf seinem Herzen welches etwas leichter geworden war. Ruhig schlug. Ruhig und stetig. Er lebte. Dank ihr lebte er.
Sachte hob sie seinen Kopf an und legte ihn behutsam ins Gras. Es war kühl, Zanraias Haar fiel auf ihn herab, sie sah bezaubernd aus. Da schmiegte sie sich an ihn. Er schloss seine Augen, liess sich von iher Stimme führen, liess sich treiben. Der Dämon aber lauschte angestrengt, folgte jeder ihrer Silben. Versuchte ihre Liebe in sich aufzusaugen doch es kam nur Sehnsucht dabei raus. Sehnsucht und Schmerz nicht zu bekommen nach was es ihm so verlangte. Dabei wollte sie ihm doch auch ihre Liebe schenken! Es war eine Folter, eine Strafe. Die Strafe für ihn, den Dämon. Viel schlimmer noch als die Sklaverei.

Da entschuldigte sie sich und küsste ihn. Der Dämon heute auf. Zitterte. Wollte sie spüren. Wollte sie lieben. Wollte geliebt werden. Von ganzem Herzen wollte er geliebt werden, doch es ging nicht. Er empfing sie nicht. ER konnte sie nicht empfinden. „Oh meine kleine Behüterin… meine kleine und süsseste Erinnerung. Lichtblick meines schändlichen Lebens… oh liebste Wächterin meiner Träume.“ Grollte der Dämon schwermütig. Erst wollte er ihren Namen sagen, doch er konnte deises Wort, welches all ihre Liebe ausdrückte nicht aussprechen. Er konnte es nicht.
Sein Atem stockte als ER über ihre Wange strich. Seelchens Augen spiegelten für einen Moment seine Sehnsucht wider. Seine bittere Sehnsucht. Der Dämon drehte sich auf sie sah sie lange an. Er sah leidend aus. Asmodeus litt auch wahrhaftig. Dennoch musste er es wissen, musste wissen ob seine Sehnsucht wirklich ewig unerfüllt bleiben würde. Da küsste der Dämon seine Liebste…

Und empfand nichts.

Nur eine quälende Erinnerung drängte sich in ihm auf. Enttäuscht und Schwermütig heulte er leise auf und wandte sich von seiner Liebsten ab – ahnte, dass er ihr wehgetan hatte. Da wurde er wütend. Wie töricht war er gewesen, zu glauben er könnte ihre Liebe empfinden? Er verachtete sich selbst. Stumm stapfte er davon. Wollte einfach weg. Nicht mehr existieren. Seelchen liess es zu, es hatte mitleid. Verstand die Reaktion des Dämons, verstand dessen Kummer – doch er konnte ihm nicht sagen, dass er nicht alleine war. Denn der Dämon verstand seine Sprache nicht mehr.
Der Dämon entfernte sich nur einige wenige Schritte von Zanraia und fiel dann mitten im Gras auf die Knie und sank in sich zusammen. Er versuchte zu weinen. Doch selbst Seelchens Tränen reichten nicht aus seinen Schmerz Ausdruck zu verleihen.

Zum ersten Mal in seiner Existenz, hasste sich der Dämon selbst – weil er ein Monster war und nicht würdig – Liebe zu empfinden. Er verachtete seine eigene Existenz. Er zweifelte an sich selbst.

Die Sehnsucht und die daraus folgende Schwermut nagte langsam, stetig und unbarmherzig weiter an ihm. War wie schleichendes Gift, welches ihn langsam vernichtete.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Freitag 1. Juni 2007, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Freitag 1. Juni 2007, 23:33

Zanraia schloss einen Moment lang die Augen. Sie genoss es, den Atem ihres Liebsten auf der Hau zu spüren. Er war so angenehm kühl, sorgt dafür, dass ihre Gedanken klar blieben; sich ordneten.

Sie lauschte seinen grollenden Worten, wusste, dass diese dem Dämon in ihm gehörten, denn ihr Seelchen konnte nicht sprechen – nicht auf übliche Weise. Doch die Worte des Dämon verwirrten sie.

<b>Schändliches Leben? Aber nicht doch ...</b>

Da rollte sich Asmodeus herum, lag nun über ihr. Sie öffnete die Augen, schaute ihn an, sah zwei Sterne. Ihr Blick steckte so voller Mitgefühl. Sie lächelte aufmunternd. "Nein, nein, es ist gut", wisperte sie, strich ihm noch einmal durchs Haar. Da entdeckte Zanraia etwas Ungewohntes in seinen Augen. Sie waren so traurig, so ... sehnsüchtig? Aber was fehlte ihm nur? War sie ihm nicht mehr genug?
Ein Kuss folgte. Zanraia lächelte unter der Berührung seiner Lippen. Das war es also. Oh ja, sie sehnte sich auch immer wieder nach ihm.

Aber plötzlich ließ er ab, erhob sich, schritt fort. Zanraia richtete sich auf, schaute ihm nach. "Aber was ...?" Sie rappelte sich auf alle Viere auf, krabbelte durch das Gras auf Asmodeus zu, der in sich zusammengesunken war. Sie erreichte ihn, schlang von hinten ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
"Was hast du? Magst du mich nicht mehr? Bin ich keine gute Frau?" Oh, Zanraia dachte, dass es an ihr lag. Wie recht sie doch hatte. Nur jemand wie sie – diese bittersüße Verführung – konnte dem Dämon ein solches Leid in Form von Sehnsucht empfinden lassen. Wenigstens etwas, das sie ihn spüren ließ. Aber sofort ... ja ... da gesellte sich ein Gefühl hinzu, ein richtiges Gefühl, das auch der Dämon spürte.

Es entstand, als Zanraia Asmodeus' Nacken küsste, während ihre Finger schon flink an seinem Gewand nestelten. "Ich liebe dich", hauchte sie ihm ins Ohr, ehe sie am Ohrläppchen knabberte und seine Hüften mit ihren Beinen umschlang. Was für eine Frau!

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Samstag 2. Juni 2007, 00:38

Der Dämon heulte vor sich hin, liess sich von seiner Sehnsucht umklammern. Oh ja sie drückte ihn fest an sich fuhr seinen Hals hinauf… er hielt verwirrt seinen Atem an, wollte dieses Gefühl genau spüren. Wollte wissen wie es ist wenn ihn die Sehnsucht direkt in ihre Arme schloss… es war einerseits furchtbar denn er empfand keine Liebe… aber da war etwas älteres als die Liebe. Etwas sehr Intensives. Oh ja.. und wie er dies spürte. Ihr Kuss auf dem Nacken. Seine Härchen stellten sich auf. Richteten sich ihr entgegen. Wollten ihre Lippen länger spüren. Ein Schauer durchzog ihn. Weckte schlummerndes in ihm. Weckte altes. Animalisches.
<i>"Was hast du? Magst du mich nicht mehr? Bin ich keine gute Frau?"</i>Er musste grinsen. Zanraia verführte tatsächlich IHN! Den Dämon. Er lächelte verblüfft, sein Lächeln klang aber ungewohnt böse. Denn wie jedes Höllenwesen verspürte er diese unendliche Gier hinter der Lust. Er war dafür viel empfänglicher als Menschen. Spürte sie viel intensiver. „Unsinn… ich würde nicht dein sein wollen, wenn du schlecht wärst!“ Grollte er bedrohlich amüsiert. Da spürte er ihre Finger an seinem Gewand und ihre Beine wie sie sich um ihn schlangen. Er atmete schneller – eisiger.
<i> Ich liebe dich</i> Hauchte sie ihm ins Ohr. Es schmerzte. Es schmerzte tief in ihm, doch er war dumpf geworden, von Lust und Gier überdeckt. Die Wunde würde erst in der Einsamkeit bluten. Nun verlangte er nach Fleischlichen Gelüsten. Er knurrte auf backte sie an den Hüften und rollte sie etwas unsanft über seinen eigenen Rücken ab und er hockte sich sogleich auf den kleinen Körper rauf. Seine Augen waren dämonisch geworden. Gierig. Er wollte endlich auch besitzen, was ihm zustand. Er zerriss ihr das Kleid und begann sie gierig auszukosten. Keine Hautstelle blieb unberührt. Dabei ging er weit gröber vor als sein menschlicher part. Denn nicht Liebe trieb ihn an sondern reine Wollust. Er strich mit seiner drahtigen Hand ihren Hals entlang küsste ihn und biss zärtlich hinein – dort wo er sie schon einmal gebissen hatte als er sich in seiner Raserei an ihr ausgetobt hatte. Er fasste ihr in die Haare, wollte sie greifen, sie spüren, sie besitzen. Er knurrte sie an. Ein seltsames knurren, ein beherrschendes, ein unruhiges leicht aggressives Knurren. Er wollte mehr. Irgendwo in all dieser Lust musste sich doch seine Sehnsucht tilgen lassen!
Immer wilder wurde er immer mehr von der seltsam verfälschten Hoffnung in der reinen Wollust liebe zu finden. Er biss sie nun fester. Er schmeckte Blut – spürte keine Liebe. Er verlor die Kontrolle – merkte nicht mehr wie sehr er sich selbst verletzte indem er Zanraia weh tat. Da tat der Dämon etwas, was bisher nur Seelchen getan hatte. Er packte Zanraias Hand und hielt sie an seine Lungen. Wollte sie seine Lust spüren lassen, seine Gier nach diesem makellosen Körper. Doch dort wo sein tiefstes sass – war nichts als Qual und Schmerz zu spüren. Ein Herz das faulte ein krankes Herz. Ohne dass es sein Besitzer merkte. Dieser war noch immer über ihr und zerfetzte ihre Kleidung noch weiter…
Er brüllte auf und lachte böse als er Zanraias nackten Körper vor sich sah. Er stürzte sich weiter auf sie, bohrte seine Zähne in ihre zarte Haut. Wollte ihr Leben schmecken… die Liebe welche in ihren Adern floss.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Samstag 2. Juni 2007, 01:00

Zanraia wurde herumgerissen. Schon lag sie wieder im Gras, Asmodeus über ihr. Doch in seinen Augen stand nicht die liebe reine Seele ... sein Blick strich gierig über ihren Körper, kratzte an der Oberfläche auf der Suche nach mehr.
Wie von Sinnen zerriss er ihr Kleid, das schön Kleidchen, das Zanraia zu Adelmunds Beerdigung getragen hatte. Zunächst zuckte sie zusammen, in ihren blauen Augen stand Unglauben. Aber dann schien selbst sie zu verstehen, als Asmodeus sie lüstern berührte.

"Mein ... Dämon ... du bist es. Sei lieb, ja?"

Doch Asmodi hörte nicht hin und doch lauschte er ihren Worten. Er sehnte sich nach ihrer Stimme, vor allem jetzt, da er von Lust besessen war. Gierig lechzte er, atmete schwerer und wanderte auf ihrer Haut entlang. Seine Zunge hinterließ feuchte Bahnen. Schließlich begann er sie zärtlich zu beißen, doch aus Spiel wurde immer ungezügelterer Trieb. Der metallische Beigeschmack von Blut lag ihm auf der Zunge, aber er merkte es kaum. Er wollte nur noch eines: Zanraia.

Und er nahm sie in Besitz, kaum dass er ihr Kleid in Fetzen verwandelt hatte. Zanraia keuchte laut unter ihm auf, als sie bemerkte, dass sie blutete. Asmodi spornte das nur noch mehr an. Er ging deutlich gröber vor, spürte nicht, dass es seiner Wächterin Schmerzen bereiten könnte. Doch mit Zanraias Reaktion hatte wohl selbst der Dämon nicht gerechnet.

Zanraias zarte Haut, so rosig und mit dem eigenen Blut befleckt, geriet ins Schwitzen. Ihr elegant geschwungener Körper, der an einen geschmeidign Schwanenhals erinnerte, erbebte unter ihm. Sie bäumte sich auf, ihre Arme fuhren hoch. Doch anstatt den Dämon zu schlagen oder den Versuch zu wagen, sich zu befreien, legten sie sich erneut um seinen Hals, falteten sich im Nacken zusammen und zogen den Rest näher an den Mann heran. Haut traf auf Haut. Asmodeus spürte ihren heißen Atem, ihr feuriges Haar, das ihn kitzelte.
"Ich ... liebe dich", stöhnte die Frau, der kleine zarte Körper, unter ihm und sie schloss die Augen.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Samstag 2. Juni 2007, 01:48

Absolut verblüfft sah die Bestie wie sich sein Opfer ihm entgegen drängte, mehr von ihm wollte. Sich ihm hingab. Wie ein Tier welches bereit war zu sterben um es seinem Jäger leichter zu machen. Er keuchte erregt auf als sich ihre Haut auf die Seinige presste, ihre wildgewordenen Herzen sich gegenseitig anspornten. Er lachte auf als er merkte, wie sein eisiger Atem Zanraias zarte Haut in Wallung brachte – wie sie sich zusammenzog und eine feine Gänsehaut bildete. Die Lust welche in ihm brannte war unglaublich. Er lebte sie komplett aus und Zanraia schien es gar zu gefallen! Der Dämon brüllte in seiner Erregung schnaubte kratzte biss. Er schnaubte angestrengt, grinste dabei aber. Betrachtete Zanraias Gesicht wie es sich unter seinen Bewegungen verzog. Spürte ihren Schmerz welcher sich mit der Lust verband und eine sehr feurige Mischung ergab. <i> Ich liebe dich…</i> Hauchte sie ihm wieder zu. Er erwiderte nichts. Sein Blick wurde nur kurz leer und kalt. Doch dann züngelte wieder die Gier aus seinen Augen und lechzte nach Zanraias süssen Haut. Wieder biss er hinein trank von ihrem Lebensnektar. Er verteilte ihr Blut mit seinen Lippen und seiner Zunge überall auf ihrem Körper. Es sah wie ein makaberes Spiel aus.
Der Dämon fühlte sich herausgefordert und wollte sich nicht bändigen lassen. Er trieb sein Spiel weiter. Röchelte in seiner Anstrengung. Trotz des Eises seiner Lunge war er glühend heiss geworden. Er schwitzte. Brüllte. Knurrte. Schnaubte.
Seine Sehnsucht hingegen wurde grösser und grösser. Denn er fand die Liebe nicht. Dies machte ihn zornig und verleitete ihn dazu seinen Körper weiter anzutreiben.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Samstag 2. Juni 2007, 02:05

Zanraia warf ihren Kopf zurück, als der Dämon sich noch mehr von ihr nahm. Er biss gierig in ihre Haut, sog das Blut heraus wie ein Vampir, doch trank es nicht. Er verteilte es über ihrem nackten Körper. Asmodeus sah aus wie ein menschlicher Anhänger Faldors, der seinem Gott ein Opfer darbot. Eine junge, schöne Frau, vom eigenen Blut besudelt und in Fetzen gehüllt. Und Asmodi genoss es, stillte seine Gier, befriedigte seine Lust ... aber fand keine Liebe.

Stattdessen fiel ihm beiläufig auf, wie sich Zanraia unter ihm wand. Sie hatte Schmerzen und dennoch ... sie drückte ihn weder von sich fort, noch schrie sie. Nein, sie wollte es ihrem Geliebten – zu dem auch der dämonische Teil gehörte – so angenehm wie möglich gestalten. "Ich ... dies ..." Sie konnte nicht sprechen, denn immer wieder erschauderte ihr Körper unter Asmodis Lust und nur noch Stöhnen begleitete ihr heftiges Atmen. Über ihr schnaufte der Dämon. Wilde Bestie, ungezähmtes Biest. Zanraia warf ihm einen liebevollen Blick zu.

Dann hob sie die Hand, legte sie ihm auf die Brust, auf die Lungen. Eben nocht hatte sie dn Dämon dort gespürt. Doch weder Liebe noch Wohlwollen ... Schmerz, auch wenn er von Gier und Lust in den Hintergrund gedrängt worden war.
Nun begab sich Zanraia auf die Suche. Sie suchte Liebe ... die Liebe der Dämonenseele. Doch sie fand nichts. So schenkte sie ihm. Ihre Finger zitterten kurz und erneut bäumte sie sich auf, ihre Kehle stieß einen erstickten Schrei purer Lust aus. Doch nichts hielt sie von ihrem Vorhaben ab. Ihre Finger drückten sich gegen die Lungen, übermittelten dem Dämon ein Angebot.

<i>Ich finde keine Liebe. Mein armer Dämon, ich erreiche dich nicht. Nur auf diesem Weg. Dieser Moment der Lust soll deine und meine Liebe sein. Ich liebe dich ... mit jeder Faser meines Körpers.</i>

Scheinbar zum Beweis klammerte sich Zanraia an den männlichen Körper, küsste ihn und biss dann ebenso willig wie der Dämon ins Fleisch. Ihre kleinen Zähnchen vermochten wohl nicht, seine Haut zu durchdringen, aber sie hinterließen Abdrücke darauf – ebenso wie ihre Fingernägel, die seinen Rücken entlangstrichen. Es war etwas Neues, Aufrgendes und auch wenn der Dämon ihr dabei Schmerzen zufügte, so gab sich Zanraia ihm aufs neue hin. Und auch sie genoss es irgendwo.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Samstag 2. Juni 2007, 02:26

Die Bestie nahm sich alles von ihrem Körper – bis aufs Blut. Zanraia wand sich, versuchte ihren Schmerzen zu entfliehen… oder verwandelte ihre Empfindungen eher in ein lustvolles Spiel! Sie hielt still. Kein Schrei. Sie stiess ihn nicht ab, im Gegenteil! Nun begann auch sein Körper zu beben. Die Wollust durchzog jeden einzelnen Nerv und erregten ihn, trieb ihn an schneller zu sein, mehr zu besitzen, mehr Haut zu spüren. Tiefer. Er lachte genüsslich auf als Zanraia ihm willig ihren Kopf nach hinten warf, sogleich verbiss er sich unter ihrem Kinn. Küsste sie als sie etwas sagen wollte. Unterdrückte so ihr Stöhnen, küsste es einfach weg. Liess sie seinen eisigen Hauch noch intensiver spüren. Da legte sie ihm ihren Finger auf die Lungen. Er keuchte schwer. Sein Herz raste - aber nicht nur aufgrund der Anstrengung welche der Dämon diesem Körper abverlangte, sondern auch vor Panik. Seelchen brüllte und schrie als es Zanraias Blut sah. Er sollte aufhören!
Der Dämon aber tat nichts dergleichen, sondern presste sich nur noch mehr auf Zanraias Körper. Horchte ihrem Angebot – doch er empfand die Liebe nicht. Ohnehin wollte er nur noch die Lust spüren. In diesem Moment herrschte die Gier.
Da gluckste er kurz und sein Gesicht wurde von einem Moment auf den anderen grau. Er starrte Zanraia verwirrt an, dann verschwand das seltsame Gefühl wieder und er trieb seinen Körper weiter voran.
Seelchen hatte versucht ihn zu strafen, doch in jenem Moment als es sein eigen Herz abdrückte um Zanraia vor sich selbst zu retten, musste es ungläubig feststellen, dass sie den Dämon gewähren liess. Ja gar versuchte ihm diesen Moment als Liebe zu schenken! Sie küsste ihn, biss in seine Haut, krallte sich an des Dämons rücken fest. Dieser lachte laut auf und räkelte sich genüsslich unter ihren Fingernägeln. Ehe er sich wieder nach vorne warf um Zanraias Oberkörper auf seinem zu spüren. „Ich… will.. dein sein…“ Keuchte er und küsste sie wieder. Empfand keine Liebe.
Nur ungestillte Sehnsucht und Gier… unersättliche Gier nach diesem zarten kleinen Körper. An welchem er sich nun rücksichtslos austobte und dabei kreischte vor entzücken.

Seelchen machte sich grösste Sorgen um seine Liebste. Diese unendliche Gier... sie war doch böse! Sie war doch vernichtend! Eine dunkle, zerstörende Kraft!
Wieder drückte es sein eigenes Herz zusammen.
Der Dämon gluckste erneut, grinste aber nur und machte weiter.

Seelchen konnte ihn nicht davon abhalten, denn es merkte, dass er so Zanraia nur einen unglaublichen Schrecken einjagen würde! Es musste den Dämon gewähren lassen, dass ihm die Lust zustand.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von fremde Frau » Samstag 2. Juni 2007, 02:46

Oh, der Dämon steigerte sich immer tiefer in seinen Trieb – und Zanraia machte keine Anstalten, ihn davon abzuhalten. Im Gegenteil. Sie bewegte sich mit ihm, stöhnte mit ihm und ... schrie mit ihm, als er seine Lust der Welt bekannt gab. Asmodi drückte sich eng auf sie, presste ihr den Atem aus den Lungen und füllte diese bei einem Kuss mit seinem eigenen eisigen Hauch.

Zanraia stöhnte lustvoll, rief den Namen ihres Liebsten und bat ihn, weiter zu machen. Doch ihre Augen sprachen andere Bände. In ihnen stieg Angst auf, gepaart mit dem Schmerz, den Asmodeus ihr gab. Ja, es schmerzte, doch sie würde stillschweigend aushalten. Das war ihr Wille. Sie hatte den Schmerz gespürt, der die Lungen ihres Geliebten zusammen zog und sie wusste, dass sie ihm noch immer nicht genug Liebe schenkte. Denn sonst würde der Dämon es auch fühlen.
So unterdrückte sie ihre aufsteigende Angst, versuchte sich in die Lust zu flüchten. Lange würde sie diesen Zustand jedoch nicht mehr aushalten und Asmodeus steigerte sich noch heftiger hinein.

<i>"Ich ... will ... dein sein ..."</i>, keuchte er, bedeckte sie mit Küssen. Schon kreischte er wild, bewegte sich schneller. Auch Zanraia gesellte sich hinzu, packte ihn, drückte ihn an sich und atmete immer schneller.
Und im Augenblick des höchsten Gefühles dieser Vereinigung, schrie sie ihre Liebe hinaus. Ja, sie schrie wahrlich, dass es weit zu hören sein musste. "Ich liebe dich!!!"

Und da war es. Ein ganz kurzer Moment, noch kürzer als ein Wimpernschlag, doch für den Dämon lang genug, um es wahrzunehmen, zu spüren und ... sich zu erinnern. Liebe?
Schon war es wieder fort ... Vergangenheit. Unter ihm keuchte Zanraia, ihr kleiner Körper erschlaffte, das schweißnasse Gesicht fiel zur Seite. Ihr Bewusstsein schwand. "L-liebe ... d–ch...", murmelte sie und glitt in Ruhe über, schloss die Augen, lag einfach nur noch da; zufrieden schlummernd. Ihre Finger glitten von seiner Brust, von seiner Lunge. Zanraia schlief. Ihr Körper holte sich nun die nötige Ruhe nach diesem Moment der Liebe, der nur ihr und dem Dämon hatte gehören sollen.

Das Seelchen konnte sie sehen, wie sie unter ihm lag. Obwohl verschwitzt und mit Blut bedeckt, waren ihre Züge ruhig und friedlich. Lächelte sie? Ja – wie ein Geschenk der Götter.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 3. Juni 2007, 18:28

Seine Gier, machte ihn unbarmherzig. Er gab sich seiner Wollust hin, besass diesen zarten Körper unter ihr. Beherrschte ihn und benutzte ihn um seine Sehnsucht nach Liebe zu stillen. Zanraia aber, liess ihn gewähren. Er starrte ihr keuchend in die Augen, sah ihre unendlich grosse Angst, sah die aufsteigende Panik welche ihre Pupillen unruhig erzittern liess, dennoch gab sie sich ihm hin. Wollte ihm alles geben was er brauchte. Was er suchte. Was er wollte. Sie versuchte es, ihm zum Geschenk zu machen und ging dafür über ihre eigenen Grenzen. Er spürte wie ihr Körper rebellierte. Wie er ihrem Geist deutliche Schmerzsignale zusandte er merkte, dass er ihr weh tat. Sie verletzte. Dennoch gab sei sich ihm so bedingungslos hin. Es war unglaublich. Einerseits erfüllend, andererseits beängstigend. Sehr beängstigend. Er konnte sich nicht bremsen, war gefangen in seiner Gier nach Liebe. Er trieb seinen Körper weiter an und bereitete ihrem noch mehr Schmerzen. Bis es genug war.
<i>"Ich liebe dich!!!"</i>Schrie Zanraia und er… er spürte es. Er brüllte herzenzereissend auf. Einerseits voller Liebe – empfundener Liebe und andererseits aus Angst – nackter Angst vor dem, was er mit seiner Liebsten nur gemacht hatte.
Er keuchte, sah wie Zanraia unter ihm zusammensank und einschlief. Sich die Ruhe gönnte welche sie brauchte. Sich von dem Schmerz erholen musste, den sie nur für ihn ertragen hatte. Um ihm ihre Liebe zu schenken. Eine Liebe – die in Schmerz verbunden war. Noch einmal wisperte sie diese drei Worte. Er starrte sie an. Sein Herz raste.
Er erinnerte sich an ihre Liebe. Er hatte sie empfunden, gerade eben. Er sank auf ihr zusammen. Machte sich schwer. Brauchte einen Moment um wieder zu Atem zu kommen – eisiger Atem. Er drehte sich von ihr ab. Liess ihren Körper ruhen. Er selbst war wie in Trance. Beflügelt von der Empfundenen Liebe und den Freuden der fleischlichen Gelüste.
Für einen kurzen Moment war er wahrlich glücklich gewesen. Doch sein Glück schwand mit jeden einzelnen Tropfen Blut, welcher über die zarte Haut seiner Liebsten rann. Ihr Körper – er war geschändet. Missbraucht durch seine Gier. Diesen Schmerz opferte sie für ihre bedingungslose Liebe an Asmodeus, der Mensch wie auch Dämon war. Eine Seele und doch in sich so zerrissen.
Sie fror. Er richtete sich langsam auf, zog sich an und legte seinen Umhang über den verletzten Körper. Hüllte ihn darin ein, deckte ihn zu.
Der Dämon war ruhig. Aber auch zu tiefst verwirrt. Diese Art der Liebe, sie war so unglaublich. Er konnte sie nicht fassen. Die Erinnerung, so nah. So wundervoll nah. Doch genau so real wie ihr schmerz. Er hatte ihr wehgetan. Er selbst. Niemand durfte ihr weh tun. Auch er nicht!
Doch neben ihrem körperlichen Schmerz – und was im krassen Kontrast dazu stand, war ihr Ausdruck im Gesicht. Frieden. Liebe. Treue.
Er lächelte sie an. Strich mit seiner kalten Hand über ihre Stirn, welche beinahe glühte. Er küsste sie. Küsste die schlafende Zanraia. Seine Liebste. Seine Hoffnung. Seine Wächterin.
Seelchen sah. Noch immer fürchtete es sich vor sich selbst. Wollte den Körper heilen, ihr den Schmerz nehmen ohne welchen der Dämon ihre Liebe nicht empfinden konnte. Er versuchte sie zu heilen. Doch es ging nicht. Er konnte nicht heilen, was der Dämon getan hatte. Er konnte nicht heilen was er selbst verletzt hatte. Dies war eine Erkenntnis die sich das Seelchen gut merkte – denn es machte ihm noch mehr Angst.
Ausserdem war ihr friedliches Gesicht für ihn überhaupt nicht beruhigend. Es gab ihm zu denken. Er befürchtete, dass ihre Liebe Opfer seiner Gier werden könnte. Missbraucht werden könnte. Ausgenutzt. Er wusste, er würde ihr weh tun. Er würde es vermutlich nicht verhindern können. Dies bedrückte das Seelchen.
Der Dämon hingegen, legte sich ruhig neben seine Geliebte. Schlang einen Arm um ihre Schultern.
„Schlaf Liebste, schlaf…ich behüte dich.“ Hauchte er ihr sein Versprechen zu und wachte über sie.
Denn nun war sie das kleine Stückchen Hoffnung, welches er an sein Herz presste. Sie erfüllte sein geächtetes Leben mit einem Sinn. Gab seiner Existenz eine Berechtigung.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. Juni 2007, 20:51

Der Dämon war noch immer ziemlich aufgewühlt. Grund gaben so viele Dinge. Die Tatsache, dass er seiner Hüterin, seiner Liebsten, Schmerz zugefügt hatte. Dass sie es hingenommen und ihm sogar noch weiterhin ihre Liebe zugestanden hatte. Dass sie nun schlief.
Er legte sich zu ihr, schlang einen Arm um ihre Schultern, nachdem er sie zugedeckt hatte und behütete sie – wie sie es immer mit ihm und Seelchen getan hatte. Ja, das Seelchen. Lag verkrochen unterhalb der Oberfläche und haderte mit seiner Angst. Bibberte, zitterte.

Und dann raschelte das Gras. Jemand kam näher, eiligen Schrittes. "Asmodeus, Zanraia, wacht auf!"
Mallahalls Stimme. Sie war wieder zurück. Zum Glück keinen Moment zu früh. Sie durfte Zanraia nicht so sehen, gut, dass die Kleine zugedeckt war.

Mallahall ließ sich neben Asmodeus nieder und rüttelte ihn. "Wach auf, mach schnell. Er ist unterwegs, ich hab ihn in der Ferne gesehen und bin schon vorausgerannt. Asmodeus, Etelin ist gleich da!"

Mallahall irrte sich nicht. In der Ferne wurde ein Schatten größer. Jemand näherte sich ihnen und dass es sich wirklich um Etelin handelte, erkannte man sofort. Der Reiter war nämlich nicht gerade groß, trug dafür aber einen Stab in der rechten Hand. Asmodeus würde ihn genau wieder erkennen. Rasch preschte das Pferd heran.

"Was ist mit Zanraia? Schläft sie?" Mallahall beugte sich vor, berührte schon den Umhang, unter dem Zanraias geschundener, nackter und blutiger Körper lag. Doch da traf Etelin tatsächlich endlich ein und sie ließ von dem Mädchen ab.

"Wie geht es euch?", fragte er, stieg etwas unbeholfen von dem Pferd. Ein prachtvolles und sehr starkes Tier mit kräftigen Hufen und pechschwarzer Mähne, dazu graugefleckt. Farblich passte es hervorragend zu Etelin, nur die Augenfarbe stimmte nicht.
Aber was war mit Etelins Augen? Sonst immer leer, aber wenigstens rot leuchtend hatten sie irgendwie ihren Glanz verloren. Er blickte aus ihnen auf Celcia wie ein gebrochener Mann.

"Seid ihr bereit, weiter zu reisen? Der Magierrat verlangt nach Asmodeus und hat 1000 Goldmünzen auf ihn ausgesetzt. Auch du wirst gesucht, Mallahall. Wir müssen fort, solange wir einen Vorsprung haben."

"Was ist mit dir, Etelin? Was hat der Rat mit dir gemacht?"
Der Lich schüttelte den Kopf, schloss kurz diese auf seltsame Weise leer wirkenden Augen. "Ich ... habe meine Strafe erhalten. Ich bin ... frei und kann mich frei bewegen. Also, gehen wir weiter. Die Dunkelheit bietet uns Schutz."

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 3. Juni 2007, 21:45

Der Dämon betrachtete seinen schlafenden Schützling. Schliesslich schloss auch er seine Augen und ruhte. Konzentrierte sich auf die sanfte Berührung ihres Körpers. Lauschte ihrem ruhigen gleichmässigen Atem.
Da raschelte es im Gras. Der Dämon riss bedrohlich knurrend seine Augen auf, rührte sich aber nicht. Verharrte, horchte. Da vernahm er die Stimme seiner Herrin. Ihm schauderte, noch mehr erschütterte es ihn, als er an Zanraias Körper dachte. Mallahall war Heilerin… und eine Frau… sie… sollte das nicht sehen. Da kniete sie sich auch schon neben ihm hin. Er knurrte noch wütender als sie an ihm rüttelte. „Fass mich nicht an!“ Grollte er böse. Er mochte ihre Berührungen nicht. Zuviel schmerzendes Licht schlummerte in ihren Händen. Energisch schlug er nach ihrer Hand und stiess sie weg.

<i>“Asmodeus, Etelin ist gleich da!"</i>
Seelchen brüllte auf, riss die Kontrolle an sich. Der Dämon liess es zu – er wollte sich nicht Mallahall aussetzen. Nicht wenn er nicht musste wie wenn sie seine Anwesenheit befahl. Das Knurren verschwand schlagartig. Sein Ausdruck wurde besorgt. Etelin! Wie es ihm wohl ginge? Konnte er fliehen? Haben sie ihn laufen gelassen?
Er richtete sich auf. Betrachtete sorgevoll Zanraia. Er sollte Mallahall um Hilfe bitten, dass sie sich ihre Verletzungen ansehen konnte. Der Dämon protestierte heftig. Dies äusserte sich darin, dass Seelchen bereits mühe hatte aufzustehen. Ausserdem näherte er sich Mallahall immer um einige Schritte – hielt inne, trat zwei zurück nur um sich wieder nach vorne zu stemmen. Da änderte das Seelchen seine Taktik, wandte sich um und wollte einfach die Decke von Zanraias Körper ziehen. Die linke Hand schlug die rechte zur Seite. Er knurrte. „Nein!“ Brüllte der Dämon, doch Seelchen versuchte immer wieder danach zu greifen. Es sah mehr als nur merkwürdig aus.
Der Dämon wehrte sich heftig, er hatte eine verdammte Angst vor Mallahalls Reaktion. Seelchen aber war zu besorgt um ihren Zustand – er konnte sie nicht heilen und sie blutete hatte Wunden er wollte, dass ihr geholfen wurde und er wollte auch, dass dafür gesorgt würde, dass der Dämon sich nicht mehr so an ihr vergreifen konnte. Seelchen wollte nicht, dass es dem Dämon auf diese Weise ermöglicht wurde – Liebe zu empfinden. Immer noch knurrte Asmodeus vor sich hin und blieb in seinem Inneren Konflikt stecken. Konnte weder einen Schritt vor noch zurück machen. Da griff Seelchen zu drastischeren Massnahmen. Wieder drückte es sein eigen Herz zusammen. Sein Körper wurde grau und fahl. Er röchelte und klackte in sich zusammen.

„Denk an Etelin.“ Röchelte der Dämon angestrengt… und Seelchen hörte. Es wurde ruhig. Seine Bewegungen waren wieder kontrolliert. Er starrte Mallahall an wie sie sich ohnehin gerade über Zanraia beugte. Er wurde bleich – leichenblass. Schweiss rann ihm über die Stirn. Er trat einige Schritte zurück. Der Dämon wollte fliehen können, wenn sie es sah. Er wollte sich verdrücken. So schnell wie möglich. Doch Seelchen blieb stehen.

<i>"Wie geht es euch?"</i> Etelin. Seine Stimme – noch immer monoton wie eh und je… und doch reagierte Seelchen sehr empfindlich auf die Veränderung in dem Ausdruck seines Meisters. Sorgevoll betrachtete er die Gestalt die sich ihm näherte. Etelin schien etwas wichtiges Verloren zu haben… nein nicht verloren – es wurde ihm genommen. Seelchen wollte heilen. Er trat auf seinen Meister zu der noch immer auf diesem stolzen schnaubenden Pferd sass. Auch Zanraia musste geheilt werden, Mallahall stand direkt neben ihm, fragte Etelin was der Magierrat nur mit ihm gemacht hatte, auch sie schien seine Veränderung zu bemerken.

Seelchen sah Mallahall eindringlich – und sichtlich beschämt an. Wieder protestierte der Dämon, Seelchen trat kurzentschlossen dicht an Mallahall heran. Ihre Stirn berührte die seine beinahe, so nah stand er ihr. Er erreichte damit den gewünschten Effekt. Der Dämon fürchtete sich. Traute sich an die Oberfläche sondern zog sich zurück, denn er spürte die Sorge Mallahalls um Etelin. Menschen die sich Sorgten konnten ihre Sorge sehr schnell in Wut umwandeln wenn sie Grund dafür bekamen. Ihre Wut, wollte er nicht zu spüren bekommen! Zuviel schmerzendes Licht! Nervös Atmete er ihr seinen eisigen Hauch entgegen während Seelchen zu ihrer Hand griff und sie an sein Herz drückte. Es schlug schwer vor Scham und Sorge. Er schaute zu der schlafenden Zanraia rüber. Schloss kurz die Augen. Es war furchtbar gewesen was der Dämon getan hatte und Zanraia? Ihre Seele? Sie liess es zu! Wollte ihm gehören. Der Dämon zerstörte sie und sie liess sich zerstören. Sie musste vor ihm geschützt werden. Sie musste sich selbst vor dieser bedingungslosen Liebe schützen, bevor sie missbraucht werden konnte.

Er sah Mallahall wieder eindringlich an. Seine Augen leuchteten Kräftig. Seelchens Augen. Ängstlich aber doch fest entschlossen. Er legte seinen Kopf schief drückte ihre Hand fester an seine Brust.
<i> Schütze Zanraia vor… dem Dämon. Vor mir. Ich habe ihr weh getan!</i>

Dann neigte er seinen Kopf – wie es eigentlich nur der Dämon vor Mallahall tun musste. Er schämte sich, zitterte leicht und zeigte auf Zanraia.

Stumm und Schweigend wie Seelchen nun mal war drehte er sich von ihr an, schaute noch einmal zu der schlafenden Zanraia. Dann sah er wieder zu Etelin hoch. Der irgendwie nicht mehr Etelin war. Natürlich war es sein Körper sein Geist… doch etwas fehlte. War ihm entrissen worden. Denn das Leuchten – welches selbst diesen Mann des Todes und der Gefühllosigkeit (wie es schien – obwohl er auch schon oft das Gegenteil bewiesen hatte) innegewohnt hatte – es war verschwunden.

Seelchen wollte Heilen. Berührte das Pferd – es war müde. Er spürte die Erschöpfung. Etelin war schnell geritten. Es kümmerte Seelchen wenig, dass er gesucht wurde. Seine Schuld war bewiesen. Seine Schuld war klar. Doch es tat ihm leid, dass nun auch Mallahall geächtet und verfolgt wurde – seinetwegen… und es machte ihm angst, was mit Etelin geschehen sein musste, als er für ihn geradestehen musste. Was immer man ihm angetan hatte – er wäre dafür Verantwortlich. Seelchen versuchte Etelins Brust zu erreichen, wollte seinen Herzschlag spüren. Wollte heilen. Doch er war zu weit entfernt, Seelchen konnte nicht so hoch greifen. Besorgt sah es seinen Meister an. Bekam ein unglaublich schlechtes Gewissen. Noch mehr Opfer. Noch mehr Leid wegen ihm. Noch mehr Grauen! Er war umgeben von Opfer. Mallahall der er den besten Freund genommen hatte und sie die nun die unheilvolle Macht über den Dämon an sich trug, Zanraia – welcher er Schmerzen bereitet hatte nur um ihre Liebe zu spüren und nun auch noch Etelin. Der alles Riskiert hatte um seine schändliche Existenz zu retten – und dafür nun die Strafe erhalten hatte.

Seelchen erzitterte. Seit es widergeboren war, hatte es schonwieder so viel Schaden angerichtet. Beinahe gemordet.
Seelchen bibberte von all diesen schrecklichen Dingen welche es durchflutete. Er liess sich auf die Knie fallen und drückte seine Stirn zu Boden. Wollte sich entschuldigen, dafür dass er ihre Hoffnungen enttäuscht hatte und schon wieder so viel Leid verursachte. Ausserdem zeigte er seine tiefe Unterwürfigkeit vor Mallahall aus des Dämons Sicht aber gleichzeitig auch vor seinem Meister, der einen Teil seiner Schuld mit sicherheit auf sich genommen hatte. Ihn vielleicht sogar verteidigt hatte vor dem erzürnten Magierrat und eine Strafe erhalten hatte – welche er nicht hätte auf sich nehmen müssen.

Nach einiger Zeit schaute Seelchen zu Etelin hoch. Ihre Blicke trafen sich. Die blauen Augen leuchteten sogar in der Dunkelheit hell auf. Etelins hingegen waren matt geworden.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Juni 2007, 00:12

Asmodeus stieß Mallahalls Hand grollend fort. Er wollte von ihr nicht berührt werden; von ihr, der Lichtherrin, die ihm so sehr schaden konnte.

Doch bei der Erwähnung von Etelins Namen verlor der Dämon die Kontrolle über den Körper ... oder eher: er gab sie ab. Seelchen führte nun und es brüllte auf – schweigend, stumm, wie immer.
Mit sorgenvollem Blick zu Zanraia erhob er sich. Er musst Mallahall benachrichtigen, ihr Bescheid sagen, dass seine Geliebte unter dem Umhang mehr Verletzungen besaß als er ertrug. Doch der Dämon fürchtete sich.

Mallahall sah Asmodeus mit sich selbst ringen. Er trat vor, wich wieder zurück und trat erneut vor. Er griff kurz nach Zanraias improvisierter Decke, doch schaffte es nicht, sie fortzureißen.
Und dann wurde er fahl, geradezu bleich. Seine Beine klappten zusammen und er sank nieder. Mallahall war dies unbehaglich. Etwas stimmte nicht. Sie beugte sich zu Zanraia, registrierte gar nicht, dass Asmodeus sich langsam zurückzog, um dem Dämon einen Fluchtweg zu ermöglichen.
"Bleib", sagte sie jedoch, wenn auch nicht ganz gewillt. Etwas war geschehen, sie würde es herausfinden und der Verantwortliche würde sich rechtfertigen müssen. Doch zunächst sollte er stehen bleiben.

Und dann war Etelin wieder da. Mallahall wandte sich ab und auch das Seelchen ging zu seinem Meister hinüber. Es schaute zu ihm hinauf ... sah diese seltsamen Augen, es waren nicht Etelins. Sie schauten gebrochen in die Welt, Verlust lag in ihnen.

Dann wandte sich das Seelchen Mallahall zu, schaute sie an; eindringlich und beschämt. Und er war ihr so nahe. Beinahe Stirn an Stirn. Mallahall spürte seinen kalten Atem.
"Was ist los, Asmodeus? Sag es mir." Sie bot ihm bereits ihre Hand an und Seelchen griff danach, legte sie auf sein Herz. Einen Augenblick standen beide so da.
"Du hast sie verletzt?!", rief die Magierin plötzlich und drehte sich mit wallendem Gewand um.
"Er hat was?", fragte Etelin. Endlich stieg er von seinem Pferd. Er entging Seelchens Hand, die sich nach seiner Brust ausstreckte, um ihn zu heilen. "Nicht", sagte er und drehte die Hand fort.

Da erzitterte Asmodeus, fiel erneut auf die Knie, beugte sich vor, drückte seine Stirn ins Gras.
Mallahall drehte sich um, wollte nach ihm sehen. Etelin hielt sie auf. "Schau nach Zanraia, ich kümmere mich um ihn. Er ist schließlich <i>mein</i> Schüler." Die Maga nickte, wandte sich ab.
Etelin ging in die Knie, legte seine Hand auf Asmodeus' Rücken. "Hör zu. Ich will mit dir in den Süden, weit weg von Zyranus. Es gibt dort einen Ort, sehr ruhig und abgeschieden. Shyána Nelle, ein Reich der Elfen. Du willst heilen, dann bringe ich dich dorthin, Dort wird man ... uns alle heilen – vielleicht. Was hältst du davon?"

Inzwischen hatte sich Mallahall zu Zanraia niedergelassen und ihr das Tuch fortgenommen. Mit großen Augen betrachtete sie die Verletzungen und all das viele Blut. Ihr blonder Schopf flog herum, als sie ungläubig zu Asmodeus blickte. Sie schaute traurig, doch ruhig. "Was hast du getan, dämonisches Unglückskind?"
Doch Asmodeus kniete noch immr vor seinem Meister, ein kleiner Haufen beschämter Existenz. Und nun gab Mallahall ihm einen Befehl, ein Wort, das sie herrischer aussprach als alles andere vorher in der Welt.

"Bereue!"

Dann wandte sie sich wieder um. Schon wieder ihre heilende Magie. In letzter Zeit hatte sie sie sehr oft eingsetzt. Selbst eine Frau wie Mallahall war nun ausgelaugt. "Einmal noch, einmal", mahnte sie sich slebst zur Ruhe und beschwor die Magie als strahlndes und heilendes Licht herauf, das sich langsam auf Zanaias Wunden legte.
Zum selben Zeitpunkt riss Etelin seine Hand zurück, griff sich an den Kopf und verfiel in eine ähnliche Haltung wie Asmodeus. Sein Rücken war gekrümmt, die Stirn zum Gras gerichtet. Doch er schwieg nicht, er ächzte gequält, hielt sich den Kopf und sein Oberkörper schwankte vor und zurück.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Asmodeus » Montag 4. Juni 2007, 01:00

Seelchen verstand nicht warum Etelin seine Hand abwehrte er hielt sie dicht an seine eigene brust gepresst als hätte er sich verbrannt. Warum wollte er es nicht zulassen, dass Seelchen ihn heilte? Warum durfte er seinen Herzschlag nicht spüren? Was war mit diesem düsteren Herzen geschehen, dass es selbst sein Meister fürchtete? Zutiefst besorgt starrte er Etelin an bevor es sich niederkniete.

Er fühlte sich elendig, konnte sich nicht rühren sondern verharrte in seinen düsteren Gedanken. Musste stets an Etelins Herz denken, welch grauenhaftes Schicksal war ihm dort im Turm widerfahren?! Was hatten sie mit ihm getan?! Dem Meister, der ohnehin schon alles verloren hatte!
Auf das Gras starrend bibberte er vor sich hin und er ertrug sein Unwissen kaum – obwohl er gleichzeitig mörderische Angst vor der Wahrheit hatte.

Mallahall zog scharf die Luft ein als sie Zanraias Decke zurückschlug. Er hatte den enttäuschten Unterton i nihrer Stimme klar gespürt und es tat ihm Leid. Seelchen tat es unendlich Leid. Der Dämon hingegen schwelgte in seiner Erinnerung – verdrängte die negativen Gefühle. Versuchte das bisschen Glück zurückzuholen welches er gerade erlebt hatte. Versuchte sich darin einzubetten. Sich ein kleines Nest zu bauen. Ohne Konsequenzen, ohne Herrin, ohne Schuld.
Da trat sein Meister auf ihn zu legte seine Hand auf den zitternden Rücken. Etelins Hand wog schwer. Viel schwerer als sie zuvor gewogen hatte… und doch war sie irgendwie… kraftlos. Er erzählte vom Süden. Wie gross war dieses unendlich wirkende Draussen denn wirklich? Dachte sich das Seelchen. Eine gigantische Welt! Es erstarrte als Etelin <i>“uns heilen“</i> sagte. Es war zu verwirrend. Rational denken war stets seine Stärke gewesen, doch nun herrschte das Chaos in seinem Geist. Langsam richtete er seinen Blick auf. Seine Hand suchte nach jener seines Meisters. Wollte ihn spüren lassen, dass er froh war um ihn. Dass er ihn mochte. Dass er ihm viel bedeutete. Er wichtig war und dass Seelchen ihn heilen wollte. Helfen wollte.

Plötzlich stellten sich seine Nackenhaare auf als Mallahall ihn ansprach – nein den Dämon ansprach. Dessen Nest mit einem Schlag zerstört wurde. Panik stieg in dem Höllenwesen hoch. Asmodeus er schauderte.

Seelchen wollte nicht die Kontrolle verlieren, nicht jetzt. Es wollte Etelin spüren lassen wie gut er war. Wie wertvoll. Was für ein guter Freund er war. Doch noch bevor Seelchen die Hand seines Meisters berühren konnte sprach Mallahall einen für den Dämon vernichtenden Befehl aus. „Nein!“ Krächzte das Viech und kreischte. Sprang auf und kippte nach hinten weg, torkelte stürzte und wand sich am Boden wie ein Käfer der auf dem Rücken lag.

Reue wirkte wie Gift auf seine verdorbene Seele. Erinnerte ihn an seine Schuld. Überschwemmte ihn damit. Drückte seinen Geist zu Boden und trat auf ihn ein bis die Knochen knackten. Er kreischte wie ein sterbendes Tier, sein Schädel pochte, entsetzt entdeckte Seelchen Etelin wie er sich plötzlich ebenfalls krümmte.

Es musste ihm helfen! Doch der Dämon blockierte mit seiner Not jegliche Handlung. Er riss sich hoch ächzte und krächzte irgendwelche Wörter die keinen Sinn ergaben. Ein Dämon konnte keine Reue zeigen ohne sich selbst zu verraten. Es war ein Delikt an seine Natur Reue zu empfinden. Dennoch tat es Asmodeus in diesem Moment.

Doch er bereute nicht nur, was er Zanraia angetan hatte, sondern er bereute alle seine Taten. Bereute auch, dass Etelin seinetwegen dies grosse Leid widerfahren war. Doch seine Art von Reue, war nicht zu vergleichen mit jener, die ein Mensch zu empfinden in der Lage war. Für den Dämon war Reue eine Erniedrigung höchsten Ausmasses, denn er hielt sie nicht aus musste… musste gar um Gnade flehen weil sein Kopf zu zerspringen drohte. Er verstand diese Emotion nicht, sie machte ihn Schwach und unfähig. Ein Dämon konnte seine Schuld und seine Taten nur ertragen, solange er eben nicht bereute. Auch wenn er vielleicht einsehen konnte, dass die Tat falsch war, so würde er sie dennoch niemals freiwillig bereuen. Dämonen taten dies nicht! Sie würden in ihrer Schuld ersaufen.

Er heulte auf. „Herrin!“ Krächzte er, riss sich auf die Füsse und torkelte zu ihr hin, stiess dabei beinahe Etelin um welcher noch immer in diesem seltsamen Zustand war. Er starrte ihn entsetzt an. Es war Seelchens entsetzter Blick. Angst. Nackte Angst. Panik.

Doch der Moment verschwand mit einem gellenden Schrei des Dämons er packte Mallahall an den Schultern riss sie auf die Beine. Selbst ihre Nähe war deutlich weniger schlimm als die Reue welche er gerade empfand, dabei hatte sie ihn noch kaum erfasst. Er kratzte ihr in seiner Panik an den Armen entlang runter und liess sich wieder auf die Knie fallen. Er schnaubte grollte. War unglaublich Wütend und dennoch in grösster Not. „Herrin… icih…“ Er heulte wieder auf kippte nach hinten weg, röchelte richtete sich aber wieder auf die Knie auf und krallte sich an Mallahalls Oberkörper fest. Der Dämon hing beinahe an ihr. Seine Krallen bohrten sich in ihre Haut. Das Grollen ging allmählich in ein Winseln über. „Ich… flehe euch an.“ Schrie er. „Straft mich nicht!… bitte Herrin! Straft Euren Medicus nicht!“

Noch immer zeigte sich das Höllenviech erstaunlich bockig. Selbst in seiner Not brachte er es nicht über sich, einzugestehen, dass ihn die Strafe schlimmer traf als den (schwächlichen) Medicus. Nein, er versuchte Mallahalls Herz zu erweichen damit sie ihm den Befehl erliess.
Seelchen brüllte indes tief in ihm drin. Wollet nach Etelin sehen, wollte heilen.

Dies bemerkte auch der Dämon. Er grinste kurz und lachte gequält auf. „Herrin… erlasst mir diese Strafe… lasst mich nach Etelin sehen!“ Brüllte er sie nun übertrieben gequält an. Er versuchte sich vor seiner Reue zu entfliehen welche ihn bald gänzlich zu erfassen drohte.
Zuletzt geändert von Asmodeus am Montag 4. Juni 2007, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Flucht durchs Grasland

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Juni 2007, 01:28

Kaum, dass Mallahall heilte; kaum, dass sich Etelin nach vorn warf und den Kopf hielt, da schrie und brüllte der Dämon. In seinem Kopf hallte der Befehl wider und wollte nicht verschwinden.

<i>Bereue!</i>

Er sprang auf, kippte nach hinten um, krächzte und klagte. Der Dämon schäumte vor Wut.
Er musste auf die Herrin, auf die Trägerin seiner Träne hören. Er musste den Befehl befolgen. Doch im Grunde konnte er nicht. Es wäre gleich gekommen, den Dunklen Herrscher zu bitten, den Kommandanten von Pelgar zu umarmen und liebevoll zu küssen. Es funktionierte nicht, würde ie funktionieren, weil es nicht der Natur des Dämons entsprach.

<i>Bereue!</i>

Es funktionierte – irgendwie. Der Dämon führte den Befehl aus. Er bereute, allrdings auf seine Weise. Sein Kopf pochte, nur er spürte es. Seelchen blieb davon vollkommen unbetroffen, fühlte nur am Rande seines kleinen Seins, wie sehr sich der Dämon in ihm quälte. Es war eine unbeschreibliche Aufgabe für ihn, an der er beinahe zerging. Er sollte bereuen und er tat es. Doch nicht nur seine Schändung an Zanraia. Er bereute nun alles, was er jemals getan hatte, angefangen damit, das Leben des Medicus Asmodeus vollkommen auf den Kopf zu stellen bis hin zu Etelin, der sich für ihn so eingesetzt hatte.

<i>Bereue!</i>

Oh ja, er bereute doch! Und wie! Dennoch hallte das Wort wie ein Echo im Gebirge, wurde nicht leise, verstummte nicht.
Krächzend nach seiner Herrin erhob er sich, torkelte und schwankte, schaffte es aber zu ihr.
Als Mallahall seine kratzige, gequälte Stimme hörte, beendete sie ihre Magie, wandte sich um. Sie sah Etelin, der die Hände vom Kopf nahm und keuchend im Gras kniete. Sie sah Asmodeus, der taumelnd auf sei zu kam. Er packte die Magierin an den Schultern, riss sie auf die Füße und sank im selben Moment an ihr herab, tiefe Kratzspuren auf ihren Armen hinterlassend. Doch er hielt sich noch immer an ihr fest, klammerte sich an sie. Stach die Fingernägel in ihr zwartes Fleisch.
Mallahall ächzte kurz, blickte jedoch merkwürdig kalt zu Asmodeus hinab. Sie sah die Panik des Seelchens in den Augen, doch vielmehr sah sie die Angst und den Schrecken – die Qual – der dämonischen Seele.

<i>"Ich … flehe euch an. Straft mich nicht! … Bitte, Herrin! Straft Euren Medicus nicht!"</i>

Mallahall zog ihn auf die Füße, blickte ihm tief in die Augen. Sie war ihm nahe, furchtbar nahe. Dieses Mal berührten sich ihre und seine Stirn. Dann flüsterte sie und doch klang ihre Stimme schrecklich laut in Asmodeus' Ohren: "Warst du es nicht, der mir die dunklen Pfade hat offenbaren wollen? Wolltest du nicht, dass ich das Leid anderer genieße? Nun, dann sieh zu wie ich es genieße und leide ein wenig für mich. Auf diese Weise zeigst du Reue und lernst hoffentlich, Vertrauen nicht einfach auszunutzen. Ich habe dir vertraut, ja dir, Dämon. Ich habe dir das Leben der Frau anvertraut, die deines gerettet hat. Und du trittst es mit Füßen, ja? Nun, dann sieh zu, welchen Einfluss du nun hast und stelle dich den Folgen. Du hast mich beeinflusst. Ich gehe die dunklen Pfade und ja, ich ergötze mich einen Moment lang an deinem Leid."

Sie schubste ihn fort, wendete dazu ein ganz leichtes Aufleuchten ihrer Lichtmagie auf, das den Dämon zurückweichen ließ. Im Hintergrund keuchte Etelin laut auf.
Mallahall schritt an Asmodeus vorbei, eilte zum Lich, ließ sich neben ihm nieder. "Ich heile dich, halt still."
"NEIN!", schrie Etelin wie von Sinnen. "Kein Magie ... nein! Asmodeus, mein Schüler. Bitte, Mallahall, hilf ihm ... aber ... ohne .. Magie." Etelin sank ins Gras. Er war bei Bewusstsein, aber er keuchte furchtbar, atmete sehr schnell und dennoch kraftlos.

Mallahall schürzte die Lippen, schaute zu dem sich noch immer quälenden Asmodeus. "Ich hebe den Befehl auf. Beende deine Reue!", rief sie ihm zu, fügte sehr leise aber an: "Lerne aus dieser Konsequenz. Lerne, dass du dir nicht alles erlauben kannst. Bitte."

Mallahall schaute kurz nach Etelin, doch dieser versuchte, von sich abzulenken. "Mir geht es gleich ... besser. Zanraia? Muss sie noch geheilt werden?"
Mallahall schüttelte den Kopf. "Ihr gehts wieder gut. Sie schläft." Und dann sank die Magierin einfach über Etelin zusammen. So viel, für sie alle war es zu viel. Sie brauchten Ruhe, Frieden. Sie allesamt. Selbst der Dämon.

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