Irgendwo am Ufer

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. Mai 2007, 21:12

Die Stimme sprach schon geraume Zeit nicht mehr zu Elena. Sie war verstummt, aber sie hatte noch gefühlt, dass sich diese irgendwo in ihrem Unterbewusstsein befand. Dass die Stimme in ihrem Kopf – Nathaniels Stimme – da war, auf sie lauerte.

Doch mit einem Mal war da nichts mehr. Absolute Leere, ein freier Geist. Und sie fühlte sich nicht verrückt, sie fühlte nur ... sich selbst. Wo war diese Stimme? Ausgeschaltet?
Aber sie war tatsächlich fort. Elena durchforstete sich selbst, durchstöberte ihren Geist. Dies alles geschah binnen einer halben Sekunde. Sie kam zur Erkenntnis, dass Nathaniel von ihr abgelassen haben musste. Er war fort. Sie war wieder frei, sie konnte wieder sie selbst sein.

Oder doch nicht? Ein Wissen drang zu ihr hindurch. Wärme, Feuer ... Hitze. Sie roch die Flammen, spürte und schmeckte sie. Es brannte, nein, <i>sie</i> brannte. Ihre Magie regte sich, während Elenas Geist immer klarer wurde.

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 6. Mai 2007, 13:56

Gefangen in diesem Mantel aus Eis, fror er und ärgerte sich zu Tode über diese wahnsinnige Dekadenz mit welcher diese Beisszange von Eismagierin das Gefühl hatte, einfach so über ihn zu verfügen. Es war für ihn ein demütigender Akt gewesen, da sie ihn ohne grosse Widerwehr – einfach so ausser Gefecht setzen konnte. Dafür würde er sich rächen… und somit wurde sie Bestandteil seiner Liste.

Ärgerlich.

Als ob das Eis nicht schon schlimm genug war, schloss sich auch noch eine riesige Faust aus Dreck und Erde um seinen Körper und schnürte ihn ebenfalls ein.

Er nahm sie vor, sich nie wieder mit Magierinnen anzulegen. Bisher hatte er nur Pech gehabt damit. Die eine Wassermagierin in der Stillen Ebene – entpuppte sich als launisches Biest, die sonst so Stille Eismagierin, welche er nur am Rande wahrgenommen hatte – wurde plötzlich zur kaltblütigen – im wahrsten Sinne des Wortes – Kraft welche seinen Angriff ohne weiteres niederstreckte und Elena, das feurige Gegenstück zum Eis war ohnehin eine Kategorie für sich selbst. Sie war für ihn etwas Besonderes, dass einzige Pech welches sich wirklich gelohnt hatte…
Als hätte er durch seine Gedanken die Anwesenheit Elenas heraufbeschworen spürte er plötzlich wie das Eis schmolz, die Kälte vertrieben wurde und eine wohlige Wärme seine steif gefrorenen Muskeln wieder weich machten. Für einen kurzen Moment fühlte er sich unheimlich geborgen, als würde er direkt in Elenas Arme liegen… doch aus der anfänglich lauen wärme wurde plötzlich Hitze und aus der Hitze ein vernichtender Schmerz. Die Sekunden verstrichen und jedes Mal wenn ein weiteres Sandkorn in der grossen Uhr der Welt nach unten in die Vergangenheit fiel – wurde die Hitze intensiver sie nagte an seiner Haut, wollte sie erobern – besitzen – zerstören.

Er schrie gequält auf und versuchte sich irgendwie zu Bewegen – den Schmerz abzuschütteln, doch die Erdfaust hielt seinen Körper fest verschlossen. „Lass mich raus du Bastard!“ Brüllte er dem elenden Pflanzenheini zu. Er heulte gepeinigt vor sich her. „Du elender Mistkerl lass mich hier raus! Du bringst mich um! ELENA!“ Krächzte er panisch vor sich her und keuchte dabei. <b> Heiss heiss heiss heiss. Verdammt! Was tut sie da?? Ist sie denn jetzt völlig Durchgeknallt?!</b> Er hatte das Gefühl beinahe den Verstand zu verlieren vor Schmerzen… genau so wie Elena offensichtlich den Verstand verloren hatte.

Sie erglühte noch immer in diesem heissen Feuer welches so unglaublich grell war. Er sah seine feurige Göttin durch den Spalt eines Erdfingers hindurch. Es sah so aus als würde die ganze Frau in Flammen stehen… oder aber in einem Schild aus puren Feuer eingeschlossen zu sein. So genau konnte er dies durch das grelle Licht des Feuers nicht erkennen. Doch genau dieses Feuer brachte ihn gerade um und so mächtig und schön Elena auch aussah – die Magie war mörderisch und furchtbar.

Es musste schnellstens etwas geschehen. „Was steht ihr denn da nur so dämlich rum?! Tut doch was verdammt noch mal!“ Heulte er wieder. „Elena!“ <b> Schlagt sie nieder… friert sie ein… egal was tut einfach etwas verflucht!</b>

Die offensichtliche Inkompetenz und Überforderung dieser Magier liess ihn beinahe schäumen vor Wut – wäre er nicht zu sehr mit dem Schmerz beschäftigt gewesen. Er hatte Angst, dass es diese Versager vermasseln würden und er hier elendig verbrennen müsste – ohne etwas tun zu können. Eine erbärmlichere Art zu sterben gab es ja wohl kaum. – höchstens blindlings in ein Schwert zu laufen – dass war wohl noch erbärmlicher als von seiner Angebeteten geröstet zu werden.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Montag 7. Mai 2007, 21:56

<b>@Sikhandar:</b>

Sikhandar lief schnell von dem Treiben fort und blieb erst stehen als er sicher war das er weit genug von der Gruppe weg gekommen war. Er stand nun auf den ersten Anfängen der Stillen Ebene und langsam musste er sich überlegen wo er hin laufen sollte. Er stand auf den östlichen Ausläufern der Ebene, hatte den Wald und auch den Fluss Iridul. Langsam musste er sich entscheiden wohin seine Reise gehen sollte. Er konnte die nächste Brücken über den Ilfar nehmen und dann nach Pelgar oder ins Drachengebirge reisen. Oder weiter nach Westen und so den Neldoreth und nach ihm das Grasland bereisen. Oder sollte er sich in den Süden wenden und das neue Land erkunden?
Im standen alle Wegen offen.
Langsam neigte sich der Tag zu ende und Sikhandar reiste immer noch gemütlich durch die Ebene, bisher war im niemand begegnet. Dann hörte er leise Stimmen in seinem Umkreis, anscheinend waren es drei Personen die sich über etwas unterhielten.
Ein kleines Feuer brannte und eine der Frauen hockte vor einem Busch und schaute hinein. Sikhandar war immer noch weit genug davon weg und durch die Schwärze der Nacht nahmen ihn die Frauen nicht war. Wirklich gefährlich wirkten sie nicht, dennoch sollte er vorsichtig sein.


[weiter in der Stillen Ebene-->Zu der Hafenstadt Andunie...Thema steht schon, Nilrea, Elira und Chanda schreiben dort auch^^]

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Mai 2007, 15:12

So viel, so furchtbar viel war in den letzten Augenblicken geschehen ... und für all das war der Dunkelelf Nathaniel verantwortlich. Sicherlich würde er für seine Taten noch zur Rechenschaft gezogen werden, doch im Moment war er bewusstlos und gefesselt. Meister Thomas hatte ihm die Handschellen angelegt, war allerdings seither in eine Passivität gerutscht, aus der er sich im Augenblick wohl nicht befreien konnte. Womöglich war der Schock zu groß, dass Elena im Bann des Dunkelelfen versucht hatte, ihre Freunde zu vernichten und nun in einem Flammenmeer stand und Darak röstete.
Dabei hätten sie, Darak und Sayria Thomas jetzt so dringend gebrauchen können.

Vor allem Darak erging es schlecht. Das Feuer loderte noch einmal immens auf und die Flammen leckten über seinen Oberkörper, dass die inzwischen entstandenen Brandblasen aufplatztes und frisches, verbranntes, wundes Fleisch zurückließen, das im Feuerschein nassrosa schimmerte.

Doch auch Sayria kämpfte mit sich. Sie sah den Schrecken und beschwor mit letzter Hoffnung eine Eiswand herauf. Ein komplizierter und anstrengender Zauber, aber sie wollte diese Menschen retten. Und tatsächlich schienen die Götter mit ihr, denn Sayrias Plan ging auf. Die Wand schmolz, so dass kleine Wassertröpfchen auf Elena und ihre Feuersbrunst hernieder regneten. Zischend verwandelten sie sich in winzige Dampfwölkchen.
Sayrias Narbe jedoch platzte auf, Blut floss ihre Stirn und die Wangen herab, ein Pochen entwickelte sich. Es war, als klopfte jemand ununterbrochen an die Innenseite ihres Schädels. Sie konnte den Zauber nicht länger aufrecht erhalten. Die Mauer sank in sich zusammen und übrig blieb nur eine breit Pfütze, in der kleine Eisbrocken noch von der hohen Wand kündeten.

Glücklicherweise war mehr rettende Magie nicht mehr nötig. Elena konnte wieder klar denken ... und war sich der Gefahr bewusst geworden. Am liebsten hätte sie ihre Flammen sofort aufgehalten, aber Elena konnte sie nicht kontrollieren. Ihr erschöpfter Körper bewahrte alle jedoch vor mehr Schaden.
Elena wankte und fiel seitlich um. Sie wäre zu Boden gestürzt, aber Thomas' magische Erdhhand hielt sie, so dass die Hybridin schlaff in ihrem Gefängnis aus Erdreich feststeckte.

Die Zweige und Wipfel um sie herum hatten allerdings Feuer gefangen. Gemächlich, ja beinahe friedlich flackerte es nun vor sich hin, fraß sich durch Laub und Geäst. Trotzdem würde jemand es löschen müssen, wenn sie einen Großbrand in der Stillen Ebene verhindern wollten. Rauch stieg kräuselnd in den finsteren Himmel auf.



<i><ul><li>Darak verliert weitere 10% seiner Lebensenergie
<li>Elena verliert weitere 6% Lebensenergie
<li>Sayria hat sich ja selbst schon die Lebensenergie abgezogen <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0">
</ul></i>

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 11. Mai 2007, 16:33

Das Schlimme am Feuer war, dass er es nicht schaffte in die Bewusstlosigkeit abzudriften. Die Zeit stand für ihn still. Er spürte keine Hitze mehr – nur noch Schmerz. Da fielen zischend die ersten Tropfen auf seine völlig zerstörte Haut und verwandelten sich auch sogleich in Dampf. Die Feuerzungen wurden allmählich weniger und liessen langsam von seiner Haut ab, bis sie schliesslich gänzlich versagten.
Mit Elenas Kräften war auch ihr Feuer erloschen und sie sank müde in sich zusammen.
Daraks Oberkörper rauchte und es roch furchtbar nach verbranntem Fleisch. Menschenfleisch roch anders als bei Tieren viel süsslicher es war ein ganz eigener Geruch. Jeder erkannte, dass es sich um einen Menschen handelte – auch wenn er sich so oft in seinem Leben tiergleich benommen hatte.
Teile seiner Lederhosen waren ins Fleisch eingeschmolzen.

Er war fürchterlich entstellt. Am Rücken hingen vereinzelt schwarze Hautfetzen herab welche sich gelöst haben mussten. Die Brandblasen waren grösstenteils geplatzt und nässten schmerzhaft vor sich her. Die linke Seite seines Gesichts war unter einem dunkelrot – schwarzen runzligem Feld verschwunden und es liess sich nur noch erahnen wie er einst ausgesehen haben musste. Nur jene Stellen welche sich unter dem Helm befunden hatten - waren nicht verbrannt.
Er selbst kriegte davon nur sehr wenig mit. Wie in Trance starrte er mit weit aufgerissenen Augen auf seine dunkelrot bis schwarzen Hände –. Langsam hob er seinen Kopf und suchte Elenas Blick – doch diese lag erschöpft in der Dreckfaust.
Er wollte schreien, doch er konnte nicht.
Wollte bewusstlos werden, auch dies ging irgendwie nicht.
Wollte, dass dies alles nicht geschehen wäre, doch dafür war es zu spät.

Er spürte wie sein Körper rapid an Flüssigkeit einbüsste und auch wie sein verbranntes Fleisch nach Kühlung ächzte. Doch selbst sprechen konnte er nicht mehr. Er stand einfach nur völlig Geistesabwesend da. Der Schock beherrschte ihn komplett.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Freitag 11. Mai 2007, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Dienstag 22. Mai 2007, 21:55

[Dreandra kommt von Aus dem Nichts in ein neues Leben]

@Dreandra

Als sie näher an den Brand gelangte erspähte sie vor sich eine kleine Lichtung. Von dort drangen vereinzelte gequälte Schreie zu ihr welche aber plötzlich verstummten. Sie trat näher heran und sah eine verwirrende Szenerie vor sich.
Direkt vor ihr stand ein älterer, in eine edle Robe gekleideter Magier welcher wie angewurzelt dastand und sich kaum rührte. Er starrte auf eine junge, rothaarige Frau welche schlaff in sich zusammengesunken in einer Art Erdfaust oder so was ähnlichem lag und so nicht zu Boden kippen konnte. Sie hatte die Augen verdreht und war offensichtlich bewusstlos.
Direkt neben dem Magus wankte eine ebenfalls ziemlich junge Frau welche ihre Hand gegen die Schläfe presste aus welcher Blut herausrann sie schien ebenfalls kurz davor zu sein zusammenzubrechen.

Ebenfalls bis zum Oberkörper in einer Erdfaust geschlungen befand sich einige Meter von der rothaarigen Entfernt ein völlig verbrannter und von dem Feuer entstellter Mann welcher einen seltsam gehörnten Helm trug. Er starrte fassungslos die rothaarige Frau an konnte sich aber aufgrund des Schocks und der Erdfaust nicht bewegen sondern atmete schwerfällig und keuchend vor sich her.

Keiner von ihnen bemerkte Dreandra doch offensichtlich war von denen im Moment keiner in der Lage sich selbst zu retten und noch weniger das Feuer zu löschen welches über ihnen loderte…

Es fiel ihr schwer einzuschätzen was hier geschehen sein musste, doch da die rothaarige und der verkohlte in einer offensichtlich magisch entstandenen Erdfaust feststeckten sah es so aus, als wären die anderen beiden von ihnen angegriffen worden.

Erst jetzt erkannte Dreandra einige Meter Abseits der Gruppe ein unruhiges Pferd hinter welchem ein gefesselter Dunkelelf lag – ebenfalls bewusstlos.

Der Rauch biss gewaltig und trieb ihr die Tränen in die Augen. Ausserdem roch es abscheulich nach verkohltem Menschenfleisch.


<i>@ Darak, Sayria</i>

Endlich erwachte Thomas aus seiner Starre. Mit Schreck sah und roch er Darak. Er entdeckte die völlig entkräftete Sayria und er bemerkte, dass Elena und Darak noch immer von den Erdhänden gehalten wurden. Er beschwor seine Magie kurz herauf und beendete den Zauber. Darak und Elena sanken zusammen mit Erde und Staub zu Boden.

Der Naturmagier ignorierte den Dunkelelfen, dieser war sowieso noch bewusstlos. Er eilte raschen Schrittes zu den anderen. Zuerst zu Elena, schaute kurz nach ihr. Dann auch eine rasche Prüfung Daraks. Beiden erging es nicht gut. Darak körperlicher, Elena seelischer Art. Und Sayria ... rasch war er bei ihr.
"Sayria, hier, nehmt meine Heiltränke. Wir brauchen sie jetzt dringend. Trinkt den einen halben noch leer und flößt Darak den anderen ein. Er wird seine Verbrennungen nicht heilen können, aber er gibt ihm die Kraft, dass er eigenständig wird gehen können. Zumindest hoffe ich das. Um Elena ist es schlimmer", erklärte der Naturmagier. "Dieser ... dieser gottlose Dunkelelf hat ihre Seele zerfetzt. Sie muss sich erholen ... wie die Pflanzen im Winter. Sie muss neue Kraft tanken. Sayria, ich muss Euch um etwas bitten: achtet auf Elenas und auch meinen Körper."

Mit diesen Worten erhob sich der Magier wieder, reichte der Eismagierin noch die beiden Heiltränke und kehrte zu den Bewusstlosen zurück. Er wusste, was er jetzt tun würde, lag noch in der Forschung. Er hatte keine Ahnung, ob seine Magie mächtig genug war und ob es funktionieren würde ... aber ihm blieb jetzt keine andere Wahl.

Thomas konzentrierte sich, es hing jetzt alles davon ab, dass er nicht abgelenkt war. Er trat in geistigen Kontakt mit der Natur um ihn herum, sammelte Energie aus ihr und ließ sie in seinen Körper fließen, bis er sich kraftvoll und stark fühlte wie ein junger Baum, der seine Zweige zum Himmel und zur Sonne streckte.
Normalerweise war es Naturmagiern nicht möglich, Kraft aus den Pflanzen zu ziehen und zu halten, aber dieser Zauber sollte es versuchen. Er würde Thomas bis zum äußersten stärken und dann würde Thomas die Kraft auf sich und Elena verteilen.

Er öffnete die Augen, schritt zu ihr hinüber und legte ihr die Hand auf die Stirn. Noch einmal schaute er zu Sayria. "Wir werden nichts brauchen. Keine Nahrung, kein Wasser, denn wir werden schlafen. Nur schützt unsere Körper." Dann beschwor er seine magische Kraft herauf. Er lenkte die Hälfte seiner Energie, seiner Lebenskraft in Elena, so dass sie beide in einem Zustand des Halbschlafes eindämmerten. Er selbst nannte den Zauber "Winterschlaf", da er und Elena nun in eine magische Abart desselben verfielen. Sie würden sich von der Magie nähren, die die Natur Thomas geschenkt hatte. Und erst, wenn diese magische Kraft aufgebraucht war, würden sie wieder erwachen. Die Magier in Zyranus arbeiteten an diesem Zauber, wollten damit eigentlich unheilbar Kranke in einen künsltichen Schlaf versetzen, bis ein Heilmittel gefunden sei.

Der Zauber war vollbracht, er hatte einen Großteil seiner Lebenskraft eingebüßt und fühlte sich nun sehr schwach .... und müde. Thomas war bereit, sich für lange Zeit hinzulegen. Die Augen fielen ihm zu. Er wurde schläfrig, aber er wusste, es war nötig, um Elena die Ruhe zu geben, die ihr geschundener Geist brauchte. Er hoffte nur, dass Sayria genug Kraft haben würde, sich selbst und Darak einigermaßen aufzupäppeln. Und er hoffte, dass das, was Hauptmann Zitter ihnen erzählt hatte, sich bewahrheitete ... dass Darak kein grausamer Mensch war und ihnen .... helfen würde. Thomas glitt in den magischen Winterschlaf und wirkt nun ebenso bewusstlos wie Elena.

<i>
<li>Thomas verliert beide Heiltränke und seine Lebensenergie liegt bei 50%
<li>Sayria gewinnt beide Heiltränke
<li>Elenas Lebensenergie ist bei 50%
</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Dienstag 22. Mai 2007, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 25. Mai 2007, 04:17

Darak starrte noch immer vor sich hin. Regungslos. Starrte auf das, was mal seine Hände waren. Oh es waren guten Hände gewesen. Sehr geschickt im Umgang mit Folterwerkzeugen – und auch sehr Geschickt im Umgang mit Frauen – was eigentlich kein grosser Unterschied in der Handhabung darstellte. Doch jetzt waren diese Hände – verbrannt. Kaputt. Weg. Er versuchte sie zu schliessen. Brüllte dabei auf. Liess es bleiben.
Stand immer noch da und glotzte Elena an. Da rührte sich der Magier. Er verstand nicht was er da tat, sah nur wie er zu Elena hinging… und etwas mit ihr machte... und schaute zu wie er selbst bewusstlos wurde.
„Elena?!“ Brabbelte er verwirrt vor sich her und schlurfte auf sie zu – noch immer seine Hände nach ihr ausstreckend. Mit seinen Verbrennungen sah er aus wie ein Untoter. „Bastard… meine Elena!“ Faselte er weiter… und dann?
Blieb er stehen und kippte stelzen Gerade nach hinten um. Er krachte zu Boden. Stöhnte auf. Merkte wie es um ihn herum langsam düster wurde. Er trübte ein. Roch sein verbranntes Fleisch. Sie hatte ihn verbrannt! Seine Elena hatte ihn verbrannt!
Er wusste ja ,dass sie mächtig Feuer im Hintern hatte... aber er hatte sich es eigentlich anders Vorgestellt dieses „Feuer“ zu spüren.
Er verdrehte die Augen. Wollte endlich bewusstlos werden. „Verdammt nochmal!“ Nuschelte er, als er merkte, dass es nicht ging.
Jetzt endlich konnte er brüllen und er krähte sich den Schmerz vom Leib. Genau in jenem Moment – als ihm die Eismagierin den rettenden Trank entgegenhielt. Doch er sah ihn nicht, sondern sprang auf und rannte brüllend in Richtung Wald, stand unter Schock – war verwirrt und ohne Orientierung. Ein Reflex. Eine Reaktion auf seine Verletzungen. Er rannte, es sah komisch aus, denn wenn Darak rannte, war es eher ein seltsames gehumpel. So humpelte er – direkt auf eine Fremde Gestalt zu. Eine Frau, die abseits der Gruppe stand.
Entsetzt schrie er sie einfach an und stürmte auf sie zu. „Weg!“ Brüllte er. Eigentlich meinte er nicht, dass die Gestalt weg sollte, sondern der Schmerz.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Freitag 8. Juni 2007, 21:36

<i>[OT: Da sich Dreandra nicht zu Wort meldet, "lenke" ich sie mal. @Dreandra: Du kannst jederzeit ins Spiel einsteigen <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]</i>

Wie in Stein gemeißelt standen sich Darak und Dreandra nun gegenüber. Sie starrten sich an, sprachlos. Doch schließlich brach Darak das Schweigen.

<i>"Weg!"</i>, brüllte er, meinte damit zwar den Schmerz, aber Dreandra ließ sich davon beeindrucken und tat einen Schritt zur Seite.
Normalerweise ließ sie sich eine solche Behandlung wohl nicht gefallen, aber Darak bot schon einen erschreckenden Anblick. All diese verbrannte Haut ...

Doch auch als Dreandra zur Seite trat, rührte sich der Folterer nicht. Er brauchte dringend Heilung. Sayrias Trank oder irgendetwas, das diesen brennenden Schmerz beendete.

Während er nich so starr da stand und drohte, einfach zusammen zu klappen, schuftete Sayria Elenas schlafenden Körper zu ihrem Pferd. Die Stute trippelte auf der Stelle, beruhigte sich aber einigermaßen in der Nähe ihrer Herrin.
Den Dunkelelfen hatte Sayria bereits auf ihr gutes Tier gehievt. Thomas war leider zu schwer. Für den Magus benötigte sie Hilfe. So versuchte sie, Nebelwind zu ihm zu locken, aber das Tier sträubte sich. Elena bat sie nicht darum und auf andere hörte sie nicht unbedingt. Auf Sayria jedenfalls nicht. Sie rannte zwar nicht vor ihr weg wie sie es sonst bei Fremden tat, aber sie gab der Eismagierin auch keine Gelegenheit, sich die Zügel zu schnappen.


<i>[Elwin Fock und Viktor Samum kommen von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=101772259263">Die zwei Seiten des Kad Harat</a>]</i>


Da raschelte es im Dickicht, nahe Darak und Dreandra, doch war keiner der beiden dafür verantwortlich. Was kam jetzt? Schritte durch das Unterholz waren zu hören und schließlich tauchte Wing, Elwins blauer Vogel auf. Die Wassermagierin! Sie musste sie gefunden haben und tatsächlich: da erschien sie, tauchte mit diesem seltsamen jungen Mann auf, mit dem sie am Stadttor Andunies gesprochen hatte.

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Freitag 8. Juni 2007, 22:28

Etwas enttäuscht, dass Viktor nicht auf ihr Dankeschön reagiert hatte ging sie weiter in Richtung des noch immer aufsteigenden Rauches. Zwar war dieser nicht mehr so intensiv wie noch vor wenigen Minuten, aber doch konnte man sich gut nach ihm richten. So marschierte Elwin, Viktor hatte sie im Schlepptau, durch das Unterholz. Ihr schönes Kleid, war dabei eher hinderlich, denn es verfing sich mehrere Male an kleinen Ästen. So beschloss sie das lange Kleid auf etwa Oberschenkelhöhe hochzubinden. Mit der nun etwas Passendären Kleidung schlug sie sich weiter voran. Wing erhob sich in die Luft und flog etwas voraus.

Als sie sich schließlich durch ein etwas dichteres Buschwerk zwängte, riss sie sich ein kleines Loch in ihre Garderobe. Laut fluchend kam Elwin dann endlich auf der anderen Seite an und blieb wie von einer Pferdefliege gestochen stehen. Sie befand sich nun auf einer kleinen Lichtung und es bot sich ihr ein seltsamer, wenn nicht sogar grauenvoller Anblick. Elena und Thomas waren scheinbar bewusstlos, kleine Feuer brannten an den Bäumen und Büschen, Sayria mühte sich bei Nebelwind ab, Darak stand mit völlig verbrannter Haut bei einer ihr unbekannten Frau.

„Bei Ventha!! Was ist hier denn los? Du meine Güte!!“, brachte sie mit lauter Stimmer hervor.

Sayria blickte auf und auch bei Darak schaffte es ihre Stimme in das Bewusstsein vorzudringen. Weiter Worte konnte sie allerdings nicht sagen, denn das ganze Bild verschlug ihr regelrecht die Sprache, was nur selten bei der Wassermagierin vorkam. Verwirrt wanderte ihr Blick von Elena über Thomas, zu den kleinen Brandherden und von dort erst zu Sayria und dann zu Darak bei der fremden Frau. Wing kreiste weiter oben durch die Äste und ließ sich schließlich auf einem Baum, der nicht brannte, nieder.

<b>Was… was… warum? Feuer? Elena… Thomas… Was zum Geier geht hier vor? Warum sind Elena und Thomas bewusstlos? Darak sieht ja schlimm aus, völlig verbrannt… vielleicht… hat Elena endlich eingesehen, was für ein Schuft er ist? Scheinbar… sie muss wohl ihre Magie gegen ihn eingesetzt haben… naja nicht nur gegen ihn, so wie es hier aussieht.</b>

Gerade begriff Elwin den Ernst der Lage, das Feuer würde sich weiter ausbreiten und medizinische Hilfe wurde gebraucht. Ihr war plötzlich klar, dass momentan wohl nur sie helfen konnte, Viktor war ja nicht der Typ für so was und Sayria sah ziemlich erschöpft aus. Schnell trat sie, mit ihrem noch immer hoch gebundenen Kleid mitten auf die Lichtung und begann sich zu konzentrieren. Was sollte sie als erstes machen, die Feuer löschen oder Darak helfen. Nun ja eigentlich würde sie den Halunken gern noch etwas leiden sehen, aber sie verstand auch, das dies höllische, brennende Schmerzen sein mussten, die der Mann ertrug.

So konzentrierte sie sich, sammelte so viele Wasserteilchen aus der Luft wie sie konnte, formte sie in ihren Händen zu einer Kugel, die immer größer wurde. Zum Glück befanden sie sich in der Nähe eines Gewässers, so fiel es ihr wesentlich leichter genügend Wasser zu sammeln und zu formen, dass sie schon bald eine große Kugel aus magischem Wasser in ihren Händen hielt. Sie flüsterte einige kleine Worte, achtete nicht mehr auf ihre Umgebung und sobald sie soweit war, schritt sie mit wenigen Schritten zu dem perplex dastehenden Darak. Vorsichtig drückte sie die Wasserkugel auf die Haut des Mannes, ein leises Zischen erklang, aber schon war Darak von Kopf bis Fuß mit dem magischen Wasser eingehüllt. Elwin wusste, dass er sich jetzt nur schwerlich bewegen konnte, aber es würde ihm Kühlung bringen, dessen war sie sich sicher. Das Wasser zog gierig in die restliche Kleidung und sogar langsam in die Haut ein. Darak sagte zunächst nichts, rührte sich nicht, es hatte den Anschein, als ob er irgendwie völlig neben sich stand.

Elwin erhob ihre rechte Hand fasste Darak an die verbrannte Wange. Auch darauf reagiert der Halunke nicht, Elwin wusste nicht weiter. In solch einer Situation war sie noch nie gewesen, sie kam sich ein wenig hilflos vor. Als auch ein sachtes streicheln der Wange scheinbar nichts half musste sich Elwin abwenden. Es brannten noch immer kleine Feuerherde auf der Lichtung und diese mussten ebenfalls gelöscht werden.

„Viktor! Fangt schon einmal an die Feuer zu löschen, ich werde gleich helfen kommen. Sayria…“, sagte die Wassermagierin mit einem leicht zitternden Unterton in der Stimme. Sie ging schnell zu Sayria. „Was hier passiert ist könnte Ihr mir später erzählen, wenn ihr denn überhaupt möchtet, aber zunächst gilt es die Feuer zu löschen. Ihr sehr erschöpft aus, aber könnt Ihr uns vielleicht auch dabei helfen? Ich wäre Euch sehr dankbar!“

Dann begann Elwin die restlichen Feuer mit Hilfe ihre Magie zu löschen. Sie würde es zwar nur ungern zugeben, aber die häufige Anwendung ihrer Zauberkraft erschöpfte sie doch ziemlich. Auch wenn es nur kleine Zauber waren, zehrten sie an ihrer Kraft.

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 8. Juni 2007, 23:35

Darak stand einfach da. Schmerz. Nur noch Schmerz er durchzog alle seine Nerven - oder was von denen noch übrig war. Er starrte einfach ins Leere. Sah Bäume vor sich. Wie sie dumm rumstanden. BÄUME! Er starrte sie einfach an. Spürte dabei wie sich die Haut von ihm löste und langsam an ihm herabglitt.

Da zischte es plötzlich. Er brüllte auf als das Wasser auf seiner Haut verdunstete. Sein Körper zitterte, seine Muskeln verstpannten sich. Er keuchte. Doch nach dem Schmerz kam die Linderung. Wohltuende Kühlung! Er sank etwas in sich zusammen - stand aber immer noch einfach da starrte nach vorn. Starrte Elwin an welche plötzlich vor ihm aufgetaucht war. Ihre Augen trafen sich und dennoch schien Darak einfach durch sie hindurch zu starren. Er zitterte. Doch seine Augen bewegten sich keinen deut. Eine einzelne Träne kullerte über seine schwarz verkohlte Wange und verdunstete in seinem eigenen Fleisch. Schmerz. Elwin strich ihm über die Wange. Er merkte wie ihre weichen Fingerkuppen an seiner uneben gewordenen Haut entlangstrich. Da war sie auch schon wieder weg. Er starrte wieder die Bäume an.

Es kam ihm alles so unglaublich unwirklich vor. Er hörte seltsam verzerrte Stimmen, sah Bäume brennen. Diese dummen Bäume! Spürte Kühlung. Wohltuende Kühlung... und dann wieder Schmerz. Wieder starrte er an sich herunter. Ihm wurde schwindelig. Denn er begriff langsam, dass er völlig entstellt war. Dass ER das war. "Bei den verfluchten Göttern!" Stammelte er - dann versagten seine Beine den Dienst. Er kippte Kerzen gerade nach hinten. Knallte am Boden auf - der Helm fing den Schlag auf den Kopf glücklicherweise ab. Sein schmerzender Rücken drückte aufs Gras welches an seinem verbrannten Fleisch kleben blieb. Er röchelte. Wand sich am Boden. Trübte ein. Endlich kam die Bewusstlosigkeit nach dem er sich so gesehnt hatte. Doch dann spürte er ein krabbeln an seinem Rücken. Immer stärker. Er brüllte auf. Wälzte sich auf dem Boden. Ameisen! Überall an seinem Rücken waren Ameisen! Sie krabbelten unter die nässende Haut. Darüber. Überall krabbelten sie herum. Er schrie auf. Fuchtelte im Gras herum - verüberausgabte sich dabei völlig. Wurde zunehmends schwächer. Er war nicht einmal mehr imstande sich selbst vom Ameisenhaufen wegzuhieven. So musste er liegen bleiben. Er bäumte sich auf. Wehrte sich gegen das krabbeln. Doch es half nichts.¨

"Elena..." Röchelte er.
Zuletzt geändert von Darak Luthrokar am Freitag 8. Juni 2007, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Erzähler » Sonntag 10. Juni 2007, 16:01

<i>[OT @ Sayria: Sorry, ist irgendwie untergegangen. Danke, dass du mich dran erinnert hast <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]</i>

In all der Aufregung hatte Sayria kaum bemerkt, dass der heilende Trank bereits Wirkung zeigte. Erst als sie einen Moment an dem Baum lehnte und sich abstützte, spürte sie das Kribbeln in ihren Gliedern. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Magie des Trankes ihr Kraft schenkte.
Und als sie von Daraks Anteil noch einen Schluck nahm, hatte sie endlich die Ruhe, die Kraft fließen zu lassen. Stärke kehrte in ihren Körper zurück, auch wenn sie sich immer noch nicht ganz erholt fühlte. Schlaf war noch immer die beste Möglichkeit, zu genesen.

Sie dachte aber auch an Darak, ein neues Gefühl für die sonst so kalte Eismagierin, die kaum bereit war, sich in anderer Leute Leben einzumischen. Aber Darak erging es wirklich schlecht. Er stand dem Tode näher als sonst jemand auf der Lichtung. Naja, der Dunkelelf schaute auch ziemlich ramponiert aus.
Sayria flößte Darak den Trank bis auf einen kleinen Rest ein. Es würde ihn nicht vollends heilen, aber helfen auf jeden Fall.

Die Feuer waren nun auch alle gelöscht und ein Brand somit verhindert. Dennoch sah die Lichtung ziemlich zerstört aus ... als hätte hier ein Massaker stattgefunden, nur gab es nirgends Blut zu sehen.

<i><li>Daraks Lebensenergie steht wieder bei 45%
<li> Sayrias Lebensenergie steht bei 88%
</i>

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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 10. Juni 2007, 21:48

Darak wand sich mühsam im Dreck als die Ameisen langsam auf den Geschmack gekommen waren, sich in seinem verbrannten Fleisch zu tummeln. Er keuchte. Sah alles verschwommen - glaubte gar eine Gestalt vor sich zu sehen. Welche aber nichts tat. Einfach nur dastand und guckte. Darak röchelte. Doch die Gestalt rührte sich nicht. Er versuchte zu erkennen wer es war. Doch seine Augen liefertem ihm nur verzerrte - verschwommene Bildnisse so das er glaubte ein hämisches Grinsen zu sehen. Er keuchte als ihn eine erneute Schmerzwelle erfasste und er warf seinen Kopf nach hinten. Verspannte seinen Rücken - es knisterte. Verkohlte Haut rieb aneinander und bröckelte ab. Keuchend gab er seiner Erschöpfung nach, denn er spürte, dass es sich bei dieser Gestalt nicht um Elena handeln konnte - seine Göttin. Welche ihn gerettet hatte... und nun, so entsetzlich entstellt. Die Muskeln entspannten sich wieder - sein Körper drückte sich auf die beissende Erde. Er starrte wieder die Bäume an. Bewegte seine Arme. Tastete seinen Oberkörper ab. Nur noch eine unebene Fläche aus wüsten Kratern bestehend - aufgeplatzte Haut welche in Fetzen an ihm hingen. Nässende Stellen welche wie Geysire branndwasser ausströmten - nur damit es gleich wieder in der Haut versickern konnte.

Eine angenehme Kühle näherte sich ihm plötzlich. Nicht die Hitze - die wohltuende Wärme welche gewöhnlich von Elena ausging - wenn sie nicht gerade durchdrehte. Nein. Angenehme Kühle durchzog ihn. Er öffnete seine Augen wieder. Sah wie sich jemand zu ihm niederkniete. Nicht jene Frau welche seine Wange berührt hatte - wie ein sanfter Hauch des Lebens. Nein. Es war eine andere Aura. Er spürte wie ihre Hand unter seinen Nacken fuhr. Es schmerzte. Obwohl der Nacken selbst dank dem Helm nicht verbrannt war - doch die umliegende Haut spannte sich und krümmte sich zusammen als die fremde Hand ihn sanft anhob. Er keuchte. Starrte die Fremde an. Sein Körper erzitterte als ihn den Schmerz ein weiteres Mal traf.

Er konnte viele Leiden ertragen. War er schliesslich Folterknecht. Konnte viele ärgerliche Dinge ertragen. Doch diese Verbrennung war zuviel. Darak musste sich seiner Schwäche beugen - ob er wollte oder nicht. Seine geschundene Haut wurde zu seinem eigenen Foltermeister - zehrte ihn langsam aus. Da spürte er die kühle abgerundete Kante der Phiole auf seinen Lippen. Erst verstand er nicht was es war. Doch dann floss Flüssigkeit in seinen Mund. Reflexartig schluckte er das Gebräu. Er ächzte - dann seufzte er schwer als ein Teil seines Schmerzes erstarb. Die Fremde - welche er noch immer nicht klar erkennen konnte machte sich daran sich von ihm abzuwenden. Seine schwarzgebrannte Hand ergriff die ihrige. Er keucht als er sie umschloss.

Wer Darak kannte. Wusste. Dass er kaum ein Dankeschön an einen Fremden richten würde. Ja nicht einmal an einen Freund. Doch von dieser Verletzung gebrochen - war die Linderung welche er durch diese kühlwirkende Gestalt erfuhr - ein gottgleicher Segen. Er hielt die Hand fest umschlossen. Er sah sie an. Erkannte endlich, dass es die Eismagierin war. Seine Sinne wurden etwas klarer. Der Serienkiller betrachtete sie. "Danke." Hauchte er ihr entgegen. So leise - als wäre es sein grösstes Geheimnis.

Die Eismagierin jedoch liess seinen Kopf sanft aufs Gras zurückgleiten und wandte sich von ihm ab. Er blieb liegen. War noch immer erschöpft und selbst die Stärkung welche er durch den Trank erfuhr konnte nichts daran ändern, dass er beinahe auseinanderfiel.

Seine Sinne jedoch wurden immer klarer. "Elena?!" Rief er besorgt. "Wo ist Elena?!" Wiederholte er. Versuchte sich aufzubäumen. Musste aber vor Schmerz zischend wieder auf den Rücken liegen.

Ärgerlich. Er brauchte wohl Hilfe. Elena war Heilerin... und seine grosse Liebe. Sie konnte helfen! Doch das interessierte ihn nicht. Er wollte wissen wie es ihr geht. Machte sich sorgen um ihre Gesundheit... ihre Geistige.... Gesundheit.

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 10. Juni 2007, 23:12

Sayria bestätigte der jungen Wassermagierin kurz, dass sie bei der Löschaktion helfen würde. Zuvor jedoch ging sie zu Darak. Weiter konnte Elwin nicht verfolgen was die Eismagierin dort tat, denn es war momentan noch genug mit den Feuern und der ganzen Situation zu tun. Einzig der Gedanke, dass Sayria ihm wohl auf irgendeine Weise half, schoss Elwin durch den Kopf. Aber darüber würde sie sich gleich Gedanken machen, nach dem Löschen der kleinen Brandherde, die noch immer auf der Lichtung vorhanden waren.

Ohne etwas zu sagen half Viktor ihr, genauso wie ihr treuer Freund Wing. Er flog zu den höchstgelegenen kleinen Bränden und versuchte sie mit dem Wind seiner Flügelschläge zu löschen, was auch gelang. Elwin konzentrierte sich und sammelte weiter Wasserteilchen aus der Luft, formte sie immer wieder zu kleinen aber doch bei den Feuern effektiven Wasserbällchen und warf sie auf die Brandherde. Meist zischte es und Rauch stieg auf, aber fast jedes Mal schaffte sie es mit dieser Methode die kleinen Feuerchen zu löschen. Auch wenn dies nicht so große Wasserbälle waren, wie Elwin es bei Darak erschaffen hatte, so zerrte es doch an ihren Kräften. So häufig hatte sie ihre Magie noch nie hintereinander angewandt. Als sie bei den letzten zwei Feuern war, schnaufte sie bereits vor Anstrengung, zog es aber mit aller Gewalt durch.

<b>Puhhh… endlich geschafft! Die Feuer sind alle gelöscht. Dank Sayria, Viktor und Wing musste ich wenigstens nicht alle allein machen. Obwohl eigentlich hätte ich Sayria nicht fragen dürfen, sie sieht doch sehr erschöpft aus. Ich wüsste nur zu gern was hier geschah und warum Thomas und Elena bewusstlos bei ihren Pferden liegen. Und wer, bei Ventha, ist dieser fremde Dunkelelf dort auf dem schwarzen Pferd. Gehört er etwa zu den Reitern aus dem Fischerdo… Nein, Moment! Hat Zitter nicht irgendwas von einem geflohenen Dunkelelf auf Andunie erzählt?</b>

Elwins Erkenntnis bezüglich des Dunkelelfen festigte sich in ihrem Geist, auch wenn sie noch keine Frage gestellt oder Antwort auf eine ungestellte Frage bekommen hatte. Es konnte nur so sein, wie auch sonst? Aber Elwin beschloss sich bei Gelegenheit bei Sayria zu erkundigen, denn schließlich war sie die Einzige, die von ihren Reisegefährten noch einigermaßen, im Vergleicht mit den Anderen, vital war. Dann hörte sie Darak etwas sagen, leise und gebrochen, aber er sprach. Sie wandte sich dem Halunken zu und sah, dass die Eismagierin sich von ihm abgewandt hatte. So schnell es ihre Erschöpfung zu lies lenkte die Wassermagierin ihre Schritte zu dem fast toten Mann, der noch immer auf dem Boden lag und kniete sich neben ihn. Sie hatte nicht verstanden was er gemurmelt hatte, einzig hatte sie das abgebrochene Wort „Ele...“ verstanden.

Sie beugte sich über Darak und begutachtete mit fester Miene den Körper des Mannes. Er sah furchtbar aus, überall die verbrannte Haut, die sich bereits langsam begann von dem Körper zu lösen. Hier und dort waren noch ein paar Armeinsen, die die Flucht vor Sayrias kalter Aura nicht geschafft hatten, einige davon schienen sogar noch zu leben. Er sah eckelerregend aus und Elwin hatte wirklich Mühe ihre Körperfunktion bezüglich des Erbrechens zu kontrollieren. Darak versuchte sich zu bewegen, röchelte auf und ließ die Versuche dann wieder unvollendet.

<b>Er muss sehr große Schmerzen haben… eigentlich kann ich ihn nicht leiden, aber so etwas wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind… naja gut dem schlimmsten vielleicht schon… aber so sehr ich ihn auch nicht mag, er ist sicher nicht mein Feind Nummer eins. Was kann ich tun? Kühlung und Nässe vielleicht? Ahh, seine Augen sind offen…</b>

„Darak? Hört Ihr mich?“, fragte sich sachte und mit leiser Stimme. „Warum ich Euren wahren Name kenne, erzähle ich Euch sobald es Euch besser geht, aber jetzt wäre es vielleicht am sinnvollsten Ihr würdet Euch so wenig wie nur irgend möglich bewegen.“

Elwin wusste nicht ob der schwer verwundete Mann, vor ihr auf dem Boden, sie auch vollkommen verstanden hatte. Sie wusste eigentlich nicht was sie jetzt machen sollte, aber als Darak ein leichtes, unter Schmerzen und kaum erkennbares Nicken vollbrachte und röchelnd erneut nach Elena fragte, hatte Elwin einen Gedankenblitz.

<b>Natürlich, dass ich noch nicht Eher darauf gekommen bin! Der Zauber des Klaren Wassers! Dies wird sicherlich helfen, keine Keime, keine Bakterien, die dem eh schon schwer angeschlagenen Körper schaden werden! Das ist die Idee!</b>

„Darak? Ihr versprecht mir Euch nicht zu bewegen oder aufzuregen, wenn ich Euch sage was mit Elena ist, in Ordnung?“, meine Elwin mit sanfter für sie doch ungewöhnlichen Stimmlage. Nachdem Darak erneut leicht nickte fuhr sie fort: „Elena ist bewusstlos auf dem Rücken ihres Pferdes. Keine Angst, sie scheint nur zu schlafen, so wie es aussieht! Scheinbar geht es ihr den Umständen entsprechend gut. Ich werde Euch jetzt hoffentlich etwas Linderung verschaffen können. Erschreckt nicht, wenn Ihr gleich Wasser auf Eurem Körper spürt.“

Damit beendete Elwin ihren Dialog mit Darak, kramte einen Beutel aus ihrer Tasche hervor, leerte den Inhalt auf den verkohlten Boden und begann erneut Wasserteilchen aus der Luft in dem Beutel zu sammeln. Als dieser endlich voll war, was für ein Glück, dass sie diesen Wasserdichten Beutel einstmals von ihrer Akademie bekommen hatte, konzentrierte sie sich auf das feuchte Nass. Sie schloss kurz die Augen, vergaß ihre ganze Umgebung, Viktor, Sayria, Elena, Thomas, die Pferde, Wing und den Dunkelelfen und sah plötzlich vor ihrem geistigen Auge das Wasser im Inneren des Beutels. Lauter kleine, schwarze Punkte waren darin zu erkennen, alles Keime und Bakterien. Mit zwei kleinen gemurmelten Worten begannen die Punkte weniger zu werden und schließlich, es musste wohl eine kleine Weile gedauert haben, war das Wasser frei davon, keine schwarzen Punkte und somit auch keine für den Körper gefährlichen Stoffe mehr.

Nun begann Elwin mit einem weitern Zauber. Zwar hatte sie mittlerweile ihre Augen wieder geöffnet, aber doch war ihre ganze Konzentration auf das Wasser gerichtet. Sie blickte es an und stellte sich im Geiste vor, wie es vor ihr zu schwebte und tatsächlich, kurze Zeit darauf kam das wabernde Wasser aus dem Beutel heraus und schwebte vor ihr in der Luft. Nun lies sie es sich ausbreiten, sodass es die Länge von Darak hatte und senkte es langsam auf den schwer Verwundeten nieder. Diesmal stieg kein Rauch mehr von der verbrannten Haut auf und auch kein zischendes Geräusch war mehr zu vernehmen. Das Wasser drang begierig in den Körper von Darak ein, sammelte sich an ein paar Vertiefungen und verschwand dann vollend in dem Körper.

Der Halunke schien zu spüren, dass es sich um kein gewöhnliches Wasser, wie das des Flusses, war. Er schien zu bemerken, dass es gereinigtes und wohltuend weiches Wasser war. Erschöpft ließ Elwin ihre Konzentration wieder von dem Wasser ab und wischte sie zunächst den Schweiß aus dem Gesicht. Noch immer vor Darak kniend hob sie ihre rechte Hand und strich erneut über die schwarze und verbrannte Wange von Darak. Dies war bei weitem eigentlich nicht ihre Art, vor allem bei Leuten nicht, die sie zuvor verabscheut hatte. Aber der Anblick, den Darak hier bot, schien in Elwin das Gefühl von Mitleid zu wecken. Auch dies war selten bei der Wassermagierin, aber es kam vor. Selten, aber ja es gab Situationen in der sogar die harte und abweisende Elwin so etwas empfand.

„Ich hoffe Euch geht es jetzt etwas besser. Mehr werde ich kaum für Euch tun können, als diesen Zauber weitere Male anzuwenden um Euch hoffentlich etwas Linderung zu verschaffen.“, sagte Elwin mit sanfter Stimme.


<i>[@ Kazel: Soll ich mir Lebensenergie bezüglich der often Anwendung der Magie abziehen?]</i>
Zuletzt geändert von Elwin Fock am Montag 11. Juni 2007, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Darak Luthrokar
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 11. Juni 2007, 06:53

"Elena..." Röchelte er immer wieder vor sich her und als er dann glaubte doch gleich einzutrüben. Doch dann näherte sich wieder eine Gestalt. Er sah sie verschwommen in seinem Blickfeld. Wie sie sich zu ihm herniederkniete und ihn betrachtete. "Elena?" Keuchte er. Sein letzter Wunsch war eigentlich nur - Elena noch einmal zu sehen. Bevor er starb. Ja der Folterknecht stand dicht davor sich dem Schmerz hinzugeben. Sich treiben zu lassen - in andere Welten. Eine Welt ohne Elena. Darak hatte angesichts seines nahenden Todes fürchterliche Angst. Er zitterte. Schloss seine Augen. Doch seine Sorge um Elena hielt ihn wach. Er schlug seine Augen wieder auf. Starrte die Finsteren Wolken an welche über ihnen waren. Dämmerte aber schonwieder weg. Trübte ein. Röchelte. Spürte wie sein Körper auszehrte.

<i>„Darak?</i> Hörte er eine entfernte Stimme. Ob Elwin jemals erfahren würde, dass Darak wohl gestorben währe... sich seiner eintrübung nicht hätte entgegensetzen können... wenn er in jenem Augenblick nicht ihre Stimme als jene von Elena verkannt hätte? Er blintzelte. Verdrehte seine Augen aber immer wieder. Hatte Mühe Elwin zu sehen. Er erkannte aber, dass es nicht Elena war. "Hört Ihr mich?“ Er hörte sie nur noch leise. Weit entfernt. Kriegte kaum mit was sie zu ihm sagte. "...so wenig wie nur irgend möglich bewegen...“ War alles was er vernahm. Er röchelte. Sein Rücken schmerzte - trocknete auf dem Erdboden langsam aus. Er nickte ächzend als er Elwins Worte verstanden hatte. Hilfe war da. Er entspannte sich einwenig. Elwin nahm ihm ein bisschen von seiner Angst - und dabei erkannte er sie nicht einmal mehr als Elwin wieder. Sie war einfach "Die Gestalt" welche zu ihm sprach. Auf welche er hörte.
<i>„Darak?</i> Da war sie wieder... diese Stimme.
<i>Ihr versprecht mir Euch nicht zu bewegen oder aufzuregen, wenn ich Euch sage was mit Elena ist, in Ordnung?“</i> Er nickte schwer erkennbar. Nur allein Elenas Name reichte aus um ein Nicken bei ihm zu erzeugen. Er trübte ein. Seine Augen schlossen sich. Doch er hörte sie noch.

<i>„Elena ist bewusstlos auf dem Rücken ihres Pferdes. Keine Angst, sie scheint nur zu schlafen, so wie es aussieht! Scheinbar geht es ihr den Umständen entsprechend gut.</i> Seine Muskulatur zog sich zusammen. Er bäumte sich röchelnd auf. Starrte Elwin entsetzt an. Kriegte keine Luft. Fuchtelte unkoordieniert mit seinen Armen - packte Elwins weiche Hand. Klammerte sich keuchend daran fest.Starrte sie panisch an. "E... Elf.. ge...gefäh" Immer wieder versuchte er Elwin etwas zu sagen. Wollte sie vor dem Dunkelelfen warnen. Doch es kam ihm einfach nicht über die Lippen. Verzweifelt lag er auf dem Boden und keuchte weil er aus der Panik hinaus beinahe keine Luft mehr kriegte.

Da wandte sich Elwin ab um ihre Kräfte für ihren Zauber zu sammeln. Darak schloss die Augen. Dämmerte weg. Lag Regunglos da. Für einen Moment sah es so aus als wäre er tot. Doch sein angestrengtes Schnaufen verriet ihn. Zeigte an das er noch lebte. Obwohl mit einem Bein bereits über der Schwelle für ins Jenseits stand. Er stöhnte auf als ihn das Wasser durchdrang welches Elwin nach ihm aussandte. Es tat gut. Linderte seinen Schmerz etwas. Sorgte dafür, dass er sich etwas entspannen konnte. Er versuchte Elwin nocheinmal anzusehen. Doch es gelang ihm nicht mehr. Die Erschöpfung übermannte ihn. Spürte die weiche Hand auf seiner uneben gewordenen Wange. Tränen rannen ihm aus den Augenwinkeln. Darak war seehlisch wie körperlich völlig Fertig. Weit über den Grenzen seiner Belastbarkeit hinaus.

Er griff mühsam nach Elwins Hand. Unschloss sie. Hielt sie fest umklammert. Er wollte nicht alleine sein. Er klammerte sich an jene Frau welche ihm ebenfalls etwas Linderung verschafft hatte. Er drückte ihre Hand kurz. Ehe er röchelnd eintrübte. Seine Muskeln erschlafften. Die Hand fiel kraftlos auf seine verkohlte Brust. Er zitterte leicht und befand sich irgendwo zwischen Wachheit und Bewusstlosigkeit.

Noch immer hielt seine Kraftlose Hand jene von Elwin umschlossen.

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Elwin Fock
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Re: Irgendwo am Ufer

Beitrag von Elwin Fock » Montag 11. Juni 2007, 23:19

Noch immer mit ihrer Hand über Daraks Wange fahrend, bemerkte Elwin wie Tränen aus den schwachen und fast geschlossenen Augen des Mannes, vor ihr auf dem Boden, traten und sich langsam, von der Schwerkraft gezogen, ihren Weg über die verbeulte, schwarze und verbrannte Haut suchten. Er packte ihre Hand und wollte ihr noch etwas sagen, aber es kamen kaum verständliche Wortteile aus der ausgetrockneten Kehle von Darak heraus. <i>“E… Elf.. ge…geräh“</i> Mehr konnte die junge Wassermagierin nicht verstehen, aber mehr musste sie auch nicht verstehen.

<b>Also war meine erste Vermutung doch richtig… das IST der Dunkelelf, von dem Zitter erzählt hat… was sagte er gleich noch einmal? Er wäre gefährlich… ja, das würde auch mit dem passen was Darak eben versucht hat zu sagen… mhhh… was machen wir jetzt am besten?</b>

Genau in diesem Moment griff Darak schwach nach der Hand von Elwin, hielt sie fest. Es hatte den deutlichen Anschein, dass er nicht allein sein wollte – vor allem nicht in diesem Zustand. Elena war nicht greifbar, diejenige die er am liebsten jetzt bei sich gehabt hätte. Dies wusste Elwin, aber sie konnte nichts an der Situation ändern.

„Ich wüsste zu gern, was hier passiert ist.“, murmelte die Wassermagierin vor sich hin.

Bevor Elwin noch etwas sagen oder gar tun konnte verließ sie restliche Kraft den Körper des Mannes. Seine eine Hand fiel kraftlos auf die verkohle, schwarze Brust, er zitterte und driftete immer mehr von dieser Welt davon. Erschrocken blickte Elwin augenblicklich zu Darak hinunter. Er machte einen sehr schwachen Eindruck, verletzt, ja man könnte sogar sagen dem Tode nahe. Sein Atem ging röchelnd und die junge Frau war bereits am Ende ihres Wissens. Gerade in dieser Situation hätte sie ihrem Stand als Magierin alle Ehre machen sollen, einen kühlen Kopf bewahren und abwägen was nun zu tun sei. Aber es kam ganz gegenteilig. Elwin löste die kraftlose Hand Daraks von ihrer eigenen, packte ich sachte bei den Schultern, hielt ihn fest und rief zu ihm:

„Darak! Nicht einschlafen! Das wäre Euer sicherer Untergang! Denkt doch an Elena! Was würde sie wohl sagen, wenn Ihr Euch einfach dem erlösenden Tod ergebt, als das Ihr mutig und tapfer gegen ihn ankämpft! Sicherlich wäre sie sehr enttäuscht von Euch, wenn nicht sogar rasend vor Wut, weil Ihr einfach den bequemeren Weg gewählt habt!“

<b>Bei allem was mir heilig ist! Ich glaube nicht was ich eben gesagt habe! Vor noch gar nicht langer Zeit habe ich Darak noch wütend verabscheut, weil er Elena ganz für sein eingenommen hatte und jetzt? Jetzt erzähle ich ihm, was Elena denken würde sollte er wirklich sterben. Ich glaub ich bin nicht mehr ganz bei Trost, aber… wenn ich nichts vor allem nicht so was zu Darak sage, dann… wird vermutlich sterben… aber warum kümmert mich das? Vielleicht weil er so hilflos aussieht?</b>

Darak regte sich kurz und sofort war Elwins Aufmerksamkeit wieder bei dem Halunken. Vergessen waren die Gedanken, die sie eben noch gehegt hatte. Hilfe suchend blickte sie kurz von Darak in Richtung Sayria auf, dann erhob sie ihre Stimme.

„Sayria, verzeiht. Ich weiß Ihr seid erschöpft und müde aus welchen Gründen auch immer. Aber wisst Ihr vielleicht rat? Ich bin nicht der Heilkunst bemächtig. Was sollen wir jetzt tun?“

Die Stimme der jungen Wassermagierin klang langsam etwas verzweifelt. Sie wandte sich wieder Darak zu, wartete aber noch auf eine hoffentlich gute Antwort von ihrer Begleiterin. Dann kam ihr ein vielleicht rettender Gedankenblitz.

<b>Das könnte die rettende Idee sein. Also mal kurz zusammenfassen. Darak muss schnellstens zu einem Medikus, aber wohl nicht in Andunie, nein das ist ausgeschlossen. Wie bekommen wir ihn dort hin? Egal, das kommt schon noch. Ich muss ihn kühl halten und mit Wasser verhindern, dass seine Haut vollkommen austrocknet. Das ist einfach, mit dem Wasserbeherrschungszauber und wach muss er bleiben, dass ist mit das Wichtigste! Nun zurück zum Transport. Wie könnte man das anstellen. Vielleicht auf einem der Pferde? Vielleicht eine Trage bauen und diesen entweder selbst tragen oder von einem Pferd ziehen lassen. Ja, so könnte es gehen.</b>

Gerade dämmerte Darak wieder weg, Elwin bemerkte es und klapste Darak leicht auf die verbrannte Wange. Es würde ihn Schmerzen, dass wusste sie, aber dies war momentan die einzige Möglichkeit, ihn wach zu halten. Kurz darauf röchelte er, verzweifelt nach Luft schnappend, aber er war bei Bewusstsein, auf irgendeine Art und Weise. Unregelmäßig bewegte sich der völlig entstellte Brustkorb auf und ab, die Frage war nur, für wie lange würde er diese Bewegung machen. Schnell blickte Elwin zu den Personen, die noch bei Kräften waren.

„Wir brauchen eine Trage! Schnell! Egal wer, Hauptsache es wird schnell eine Trage für Darak improvisiert. So ein Mist, dass Thomas bewusstlos ist. Er hätte es in Sekundenbruchteilen aus dem Nichts erschaffen können. Wir müssen Darak schnell in die nächstgelegene Stadt zu einem Heiler bringen! Ich werde allerdings beim Bau der Trage nicht helfen können. Ich werde versuchen ihn bei Bewusstsein zu halten und ihn immer wieder mit Wasser kühlen und somit verhindern, dass seine Haut vollends austrocknet und er daran stirbt. Bitte beeilt Euch!“, flehte Elwin.

Sie hatte keine Ahnung wie lange Darak dies alles noch aushalten und vor allem ertragen konnte. Es mussten höllische Schmerzen sein. Wie sehr selig er angegriffen war wusste sie nicht, konnte Elwin auch nicht einschätzen, aber sie versuchte bereits mit dem schlimmsten zu rechnen, nicht dem Tod, aber dem schlimmsten was gleich, davor kam.

Nun kam es auf die Anderen an. Wie schnell und ob überhaupt sie reagieren und Elwin helfen würden.

Antworten

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