Fliegende Fische an Bord?

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Die Mantroner versuchen, gegen die Piraten vorzugehen.
Ein Teil der Amazonen, sowie das dunkle Volk sind Verbündete der Piraten.
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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Mittwoch 7. November 2007, 23:02

"Vielleicht hat Wammy sogar eine noch bessere Idee. Schließlich lebt er ja schon einige Zeit auf dem Schiff und kennt sich da sicher besser aus." Sie hob ihre Hand zu einem kleinen Winken, als er sich auf den Weg aufs Deck machte, um den 'ausgetüftelten' Plan auszuführen. Sie grinste noch kurz und wandte sich dann um. Hmm, wo sollte sie anfangen? Sie überlegte kurz und beschloss, in Azlars Kajüte, die gleichzeitig die Kochnische des Smutjes der Seeperle beinhaltete, zuerst nachzusehen.

Also machte sie sich zu den besagten Räumlichkeiten auf. Vielleicht würde sie ihn ja sogar unterwegs hören oder gar treffen. Außerdem musste sie noch Rejans und ihre Sachen holen. Sie hoffte nur, diese irgendwie unbemerkt an Deck bringen zu können. Vor der versammelten Mannschaft abreisefertig aufzutauchen war wohl keine so gute Idee.

[Sorry, bin gerad nicht so mit Kreativität gesegnet^^]

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. November 2007, 13:54

[OT: Kein Problem, geht jedem mal so <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]

Azlar befand sich tatsächlich in der Kombüse, aber er war nicht allein. Wammy hockte bei ihm und die beiden unterhielten sich wieder einmal köstlich. Azlar hatte die Augen aufgerissen, zischelte wie eine Schlange und hielt sich die weißgeschuppten Hände an den Hals, wobei er die Finger spreizte, dass es wie ein flatteriger Kragen aussah.
Wammy warf sich zurück vor Lachen. Prompt landete er in seiner Schlafkiste, kugelte sich herum und kicherte mit einem katzenhaften Unterton.

"Azlar, du bist 'ne Wucht, miaaaaaaoooouuuuu!" Wammys Kopf tauchte wieder auf und er grinste breit, strich sich über die Schnurrhaare. Dann entdeckten beide Alea. Sofort nahm der Halbechs seine Hände runter, lächelte sie aber an. "Ich hab Wammy gezeigt, wie unsere Echsenzauberinnen in meinem Dorf aussehen. Das sind die mit einem Hautlappenkragen. Der stellt sich auf, wenn sie Magie wirken, ungefähr so." Und schon nahm er wieder die alte Haltung ein, wackelte mit den Fingern und stieß dazu Zischlaute aus.
Wammy riss es erneut um. Ein Klumpen aus katzenhaaren, Decke und Kleidung japste in der Kiste nach Luft, so sehr lachte sich der Smutje kaputt.

Schließlich aber gelang es selbst ihm, sich wieder einigermaßen zu beherrschen. Ein Lachtränchen aus dem Augenwinkel wischend, kletterte Wammy aus seiner Kiste. "Wie können wir dir helfen, Alea?", fragte er.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Freitag 9. November 2007, 11:01

Schon draußen auf dem Gang hörte sie das Zischeln und Miauen von Azlar und Wammy. Diese Laute waren einfach unverkennbar. Vermutlich würde man sie aus Sarmas vollen Martkplatz nur allzu leicht hinaus filtern können, so markant war das Lachen der beiden. Als Alea es hörte musste sich schon wieder mit Grinsen anfangen. Sie öffnete leise die Tür zu der Kombüse und trat ein. Gerade noch sah sie Wammy nach hinten in seine Kiste purzeln. Er schien sich köstlich zu amüsieren. Sie musste sich das Lachen verkneifen, doch dann wurde sie auch schon bemerkt und gab ein Kichern von sich. Azlar erklärte ihr, was er Wammy mit seiner Geste hatte zeigen wollen, was Alea ebenfalls zum Lachen brachte. Sie schloss die Tür und setzte sich unaufgefordert aufs Bett. "Ja er hat Recht. Seine Haltung verdeutlicht es schon sehr." Sie lachte wieder. Azlars Beschreibung kam der Wirklichkeit sehr nahe. Alea dachte an Szanbelle und musste lächeln. Das Dorf der Echsen war wunderschön gewesen. Sie würde gerne einmal zurück dahin.

Wammy holte sie in die Realität zurück. Er fragte, wie sie ihr helfen konnten. Der verträumte Ausdruck verschwand aus ihren Augen und sie lächelte von einem zum anderen. Dann legten sich die Augen jedoch auf Azlar. "Du weißt da was noch nicht Azlar. Es kommt gerade ein Schiff der Amazonen auf uns zu." Sie warf einen kurzen Blick zu Wammy: "Er weiß von Rejan und meiner... Tätigkeit." Sie sagte das, damit er sie nicht von ihren nächsten Worten abhielt. "Jedenfalls das Schiff", sie blickte wieder zu Azlar, "wir müssen überwechseln." Sie grinste schief. Das musste alles etwas konfus für den Halbechs klingen. "Das ist... nunja, unser Auftrag."

"Außerdem haben wir überlegt, wie wir das am Besten anstellen und wir dachten, vielleicht hast du noch eine Idee?" Das fragte sie wieder Wammy. Azlar erläuterte sie das alles noch nicht. Sie vermutete, dass es einfacher war, einfach seine Fragen zu beantworten, anstatt ihm alles ganz genau zu erklären.
Danach blickte sie zu den Halbechs und erwartete verwirrt dreinblickende goldene Schlangenaugen und einen Haufen von Fragen, der ihr entgegen sprudelte.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Freitag 9. November 2007, 17:07

Große, goldene Schlangenaugen musterten Alea. Der Blick war im ersten Augenblick tatsächlich fragend. "Wir ... müssen auf ein Amazonenschiff? Was sind Amazonen?" Azlar hatte diesen Ausdruck nie zuvor gehört. Vor seiner Wandlung zum Hybriden war er noch zu jung gewesen, um sich jemals mit anderen Rassen und Kulturen zu beschäftigen. Danach hatte es ihm niemand mehr beibringen wollen und in einer Stadt wie Sarma waren Amazonen wirklich eine Seltenheit. In Sarma gab es Sklavenhändler und Sultane mit ihrem Frauenharem. Würden die Amazonen dort einmarschieren, sie würden einen Riesenaufstand machen. Kein Wunder also, dass Azlar fragte. Zum Grund des Schiffswechsels sagte er jedoch nicht mehr viel. "Rejan und du werdet schon eure Gründe haben. Ich freue mich vielmehr, dass ihr mich mitnehmen wollt. Ich vertraue dir, Alea. Wenn wir also auf ein Amazonenschiff müssen, dann rasch rüber mit uns."

Doch so einfach würde es nicht sein, das wusste selbst Azlar. Und auch Alea wusste dies. Daher fragte sie Wammy um Rat. Der Kater zupfte sich den Schnurrbart, dann grinste er und seine Katzenaugen leuchteten hell auf. "Ich hätte tatsächlich eine Idee. Schnell, schnappt euch ein paar Körbe hier und stopft von dem Obst und dem Fisch dort was rein. Es muss nach viel aussehen und beeilt euch. Folgt mir dann an Deck, ich bereite alles vor. Wir wissen schließlich alle, dass die Amazonen nur hier sind, um uns in Kenntnis zu setzen, dass wir nicht hier sein sollten. Klingt kompliziert, ist aber logisch. Und darauf bau ich meinen kleinen Plan auf. Achja, Alea ... sie zu, dass du euren Kram unter dem Obst versteckst. Ihr werdet nicht mehr auf die Seeperle zurückkehren."

Mit diesen Worten sprang Wammy aus seiner Kiste und machte sich eilig davon. Azlar schaute Alea an. "Ich trag das Obst zusammen. Hol du unsere Sachen."

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Sonntag 11. November 2007, 15:21

Die Flut der Fragen blieb aus. Alea schmunzelte, als Azlar einfach so, unwissend, was sie überhaupt vor hatten, wieso sie vor allem auf einmal, mitten im Meer heimlich auf ein anderes Schiff wechseln mussten, zustimmte. Noch mehr freute es sie, dass Wammy sogleich ein Plan zu haben schien. Selbstsicher wies er Azlar wie auch sie an, was zu tun war. Während er selbst schon wieder an Deck verschwand. Doch bevor sie sich auf den Weg zu ihrer Kabine machte, um all ihre Sachen zusammen zu holen, wandte sie sich noch einmal an den Halbechs. Wenn er schon nur zwei, eigentlich nur eine Frage hatte, dann wollte sie die wenigstens auch beantworten. Jedenfalls so weit sie konnte. Und das war nicht sehr weit.

"Also so genau weiß ich auch nicht, was Amazonen sind." Sie grinste kurz schief. "Sie leben in Xytras, das ist auf der Insel Ardéris so weit ich weiß." Sie kannte sich nicht aus und Azlar wusste es auch nicht. Also blieb ihr nur zu spekulieren übrig. "Aber du musst sie unbedingt sehen. Es sind Frauen und sie sehen so stark aus." Alea war immer noch fasziniert von den Amazonen, die sie auf dem fremden Schiff ihnen entgegen fahrend gesehen hatte. "Nunja, mehr weiß ich auch. Lassen wir uns mal einfach überraschen." Sie lächelte ihn an und klopfte ihm dann leicht und freundschaftlich auf die Schulter. "Ich geh schnell unsere Sachen holen. Es ist wirklich wichtig, dass wir darüber gelangen." Mit einem letzten Lächeln und kleinem Winken verschwand sie aus der Kombüse und ging geradewegs zu Rejans und ihrer Kabine, um ihre Sachen zu holen. Viel gab es da ja nicht. Sie hatten nichts ausgepackt, deshalb dauerte es auch nicht allzu lange, bis sie die Beutel der beiden geholt hatte und wieder zurück bei Azlar war.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Montag 12. November 2007, 17:19

Azlar nickte begeistert. Amazonen ... starke Frauen. Ja, er zeigte sich interessiert. "Ich sehe sie mir auf jeden Fall an. Ich bin gespannt, ob sie so stark und mutig sind wie du." Verschmitzt zischelte er und grinste. Er nickte, als Alea sich nun abwandte, um ihre und Rejans Sachen zu holen. Lange dauerte dies nicht. So hatte Azlar wenig Zeit, selbst sein Hab und Gut zu packen und zusätzlich noch Obst für die Körbe zusammen zu klauben. Schließlich aber hatte er schon einiges geschafft, als Alea in die Kombüse zurück kehrte.
"Pack deine und Rejans Sachen dort in den hohen Korb und leg dann die Äpfel drauf. Ich habe meine Habseligkeiten hier unter die Möhren gelegt." So verbargen sie gemeinsam die Ausrüstung und dann ging es an Deck. Azlar schleppte die großen Körbe, Alea zwei kleine. An Deck wurden sie schon von Rejan erwartet, der Azlar den schweren Apfelkorb abnahm.

Aber auch Wammy und einige wirklich beeindrucken aussehende Frauen standen dort. Das Schiff der Amazonen war über mehrere Planken mit der Seeperle verbunden und offensichtlich hatten sich einige Vertreterinnen zu ihnen herüber gesellt. Der Kapitän vermittelte soeben. "Meine Damen, es war nicht unser Wille, unerlaubt in euren Gewässern zu segeln. Ein Sturm hat uns vom Kurs abgebracht. Unser Ziel lautet Rumdett."
Eben schaltete sie Wammy ein und sogleich musste Alea wohl ahnen, was der Plan des Katers für sie, Rejan und Azlar vorgesehen hatte. "Käpt'n, wir sollten uns erkenntlich zeigen und uns in Form einer kleinen Gabe entschuldigen." Wammy winkte Alea, Azlar und Rejan näher. "Ich habe schon einiges zusammenstellen lassen. Meine Freunde bringen es aufs Schiff der Damen, wenn diese gestatten."

Eine der Amazonen trat an Alea heran und schaute in den Korb. Dieses Frau war ein wahres Bild vom sonst so schwachen Geschlecht Celcias. Sie besaß durchtrainierte Muskeln, eine dralle Brust und trug unter dem dicken Pelz nur wenig Leder, mit dem sich gerade das nötigste bedeckte. Zudem kamen ein Schwert am Gürtel, einen Dolch in einer Halterung am rechten Oberschenkel und eine Reihe Wurfmesser in einem Lederriemen am linken Oberarm. Die Amazone schaute sich das Obst an. Dann nickte sie.
"Also schön", rief der Kapitän der Seeperle. "Dann bringt das Zeug mal aufs andere Schiff!"

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Dienstag 13. November 2007, 15:18

Als Alea zurück kehrte, sah sie, dass Azlar schon ganz gut voran gekommen war. Sie nickte zu seinen Worten, trat an den einen hohen Korb heran und ließ die Beutel darin verschwinden. Zur Tarnung legte sie noch so viel Äpfel darüber, wie sie fand. Mit dem Ergebnis war sie vollkommen zufrieden. Nichts von ihrem oder Rejans Beutel war mehr zu sehen. Die perfekte Tarnung. Auch Azlar hatte sein Zeug unter Möhren in einem anderen Korb versteckt. Alea fragte sich, was wohl Wammys Plan war. Gut, es war so gut wie klar, dass er sie die Sachen unter irgendeinen Vorwand auf das Schiff der Amazonen tragen lassen würde. Aber unter was für einen? Alea rätselte nicht lange, so viel Zeit hatte sie auch gar nicht, denn schon war alles gepackt, also versteckt, und sie gingen zusammen an Deck. Ein letzter Blick in den Schiffsbauch. Den würde sie wohl nie wieder sehen. Alea schaute kurz betrübt. <b>Ach was, drüben erwarten dich bestimmt viel mehr Abenteuer!</b> Und schon lächelte sie wieder und folgte Azlar mit zwei Körben auf den Armen.

Oben wurden sie schon erwartet. Während Rejan Azlar einen Korb abnahm, stachen Alea sofort die Amazonen ins Auge. Die beiden Schiffe waren in der Zwischenzeit mit Planken miteinander verbunden worden, so dass die Frauen auf die Seeperle hatten gelangen können. Diese Frauen sahen nun nur noch stärker aus als vom Weiten auf hoher See. Alea nahm sich vor, es sich nicht mit ihnen zu verscherzen. Wer wusste, als was sie dann enden würde.

<i>"Käpt'n, wir sollten uns erkenntlich zeigen und uns in Form einer kleinen Gabe entschuldigen."</i>
Wammy riss sie aus ihren Überlegungen. Mit einem Blinzeln sah sie zu ihm. Und lächelte. Dann erhob sich vor ihr ein Schatten. Eine der Amazonen war herüber gekommen und lugte in den Korb. Für ein paar Momente schlug Aleas Herz schneller. Hatte sie auch wirklich alles gut zwischen den Äpfeln versteckt? Schaute auch nichts hervor?

Doch dem schien nicht so, denn die Amazone nickte. Alea lächelte sie zaghaft, aber freundlich an. Diese Frau machte einen imposanten Eindruck auf die schlanke Wüstendiebin. Außerdem schien sie bis auf die Zähne bewaffnet zu sein. Alea bekam langsam ein mulmiges Gefühl. Sie mussten vorsichtig sein und einfühlsam. Wer wusste, wie die Amazonenkapitänin reagieren würde, wenn sie mitbekam, dass die drei Bringer der gut gemeinten Gabe sich eingeschleust hatten, um als Passagiere mitzufahren. Nicht nur Passagiere. Sie mussten auch noch fünf der Amazonen mit sich nehmen.

Der Kapitän der Seeperle gab letzte Anweisungen. Jetzt wurde es ernst. Sie lief hinter Rejan und Azlar her. Kurz vor der Planke, die sie aufs andere Schiff bringen sollte, blickte sie noch einmal zurück, zurück zu Wammy. Sie lächelte ihm zu und nahm kurz die Hand, nur ein kleines Stück, vom Korb, als Abschiedsgeste. Sie würde nicht mehr zurück kommen. Vielleicht würde sie ihn ja in Rumdett wiedersehen. Oder irgendwann anders. Sie hoffte es. In der kurzen Zeit war er ihr doch irgendwie ans Herz gewachsen.

Doch sie schüttelte die Gedanken ab, straffte sich, sah nach vorne und überquerte Schritt für Schritt die Planke, ließ die Seeperle hinter sich und trat an Bord des anderen Schiffes. <b>Auf zu neuen Abenteuern</b>, dachte sie und grinste.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. November 2007, 16:23

Rejan hob grinsend den Korb an. Er schaute zu Alea hinüber, aber diese schien in Gedanken. Offensichtlich verabschiedete sie sich im Stillen gerade von der Seeperle, der Besatzung, Wammy und der interessanten Zeit, die sie auf dem Schiff verbracht hatten. Rejan atmete lächelnd aus. Ja, bis auf den Sturm war es sehr schön gewesen und selbst der hatte das Blut in seinen Adern zum kochen gebracht. Doch weitere Abenteuer warteten. Bei diesen stattlichen Frauen, die sich Amazonen nannten. Rejan betrachtete sie. <b>Gut gebaut und ... verwegen.</b> Er musterte die Amazone, welche bei Alea in den Apfelkorb geschaut hatte – ein wenig zu lange, wie diese Dame entschied. Mit gezücktem Dolch trat sie an Rejan heran.

"Was glotzt du, kleines Männchen? Halte deine Triebe im Zaum, sonst entferne ich sie!"
Rejan schluckte, konnte aber nicht umhin zu schmunzeln. "Ich hab nur Eure Schönheit bewundert", brabbelte er. Die Amazone starrte ihn zornig an. Dann drehte sie sich zum Kapitän um. "Eure Geschenke sollten schnell übersetzen und Ihr dann mit Eurem Schiff voller Perverser verschwinden!" Der Kapitän nickte zustimmend, erwiderte nichts. Er kannte Amazonen. Als Mann war es besser, sich nicht mit ihnen anzulegen.

Wammy winkte Azlar, Rejan und Alea schnell zu den Planken. "Versteckt euch im Laderaum", wisperte er ihnen zu. Eine Amazone brachte sie dort hin. Sie führte die Gruppe an und unter Deck. Das Amazonenschiff war viel größer als die Seeperle. Dies bedeutete mehr Möglichkeiten, ungesehen und verborgen zu bleiben, denn die Mannschaftsgröße dürfte mit der der Seeperle gleichstehen. So konnten die Amazonen nicht immer überall sein.

"Stellt die Körbe dort hinten ab", meinte die kriegerisch gekleidete Frau und zeigte in eine Ecke, wo bereits andere Körbe mit Obst herum standen. Da erscholl ein lauter Schlag von draußen und kurz darauf folgte ein "MIAUUUUOOOOUUUU!"
Amazonen kreischten, Männerstimmen brummten. Jemand rief: "Bitte, meine Damen!" Eine weibliche Stimme antwortete: "Diese Katze hat mich angegrabscht!"
Die Amazone bei Rejan, Azlar und Alea starrte die drei an. "Ihr stellt die Körbe ab und dann runter vom Schiff!" Sie selbst zog ein Langschwert und stürmte die Treppe zum Deck hinauf. Das Trio blieb allein zurück.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Donnerstag 15. November 2007, 19:50

Die Amazone führte sie direkt in den Laderaum - dahin, wo Wammy gemeint hatte, dass sie sich verstecken sollten. Als sie den Raum betraten, seufzte Alea kurz und kaum vernehmlich. Jetzt lag die Seeperle und ihre Besatzung wirklich hinter ihnen. Irgendwie bedauerte sie, dass sie so schnell auf das Amazonenschiff getroffe waren.

Ihre Gedanken wurden je unterbrochen, als ein lauter Katzenschrei ertönte. <b>Wammy ist brilliant.</b> Alea musste sich das Schmunzeln verkneifen. Schon allein, weil sie befürchtete, dass die Amazone dann auch ohne das sorgsame Abstellen des Geschenks, ihr schnell gezogenes Schwert benutzt hätte - und zwar gegen sie. Sie nickte verstehend zu ihren Worten und wollte noch irgendetwas Spaßiges sagen, aber ihr fiel nichts ein, deshalb blieb ihr Mund zu.

Dann wandte sie sich an Azlar und Rejan, nachdem sie die Körbe abgestellt hatten. "So, dann suchen wir uns mal ein gemütliches Plätzchen, bevor sie zurück kommt und ihre Drohung von vorhin vielleicht doch noch wahr macht." Sie grinste Rejan breit und vielsagend an. Der Zwischenfall gerade eben war ihr nicht entgangen. Es hatte sie amüsiert, wie die Amazone auf Rejans Blicke reagiert hatte. Jetzt wusste er, dass sich nicht jede Frau von ihn um den Finger wickeln ließ und außerdem tat es ihr selbst gut, genau das zu sehen.
"Und das wollen wir wohl beide nicht." Sie kicherte und machte eine kurze Pause, in der sie nur Rejan grinsend ansah.

"Also, dann wollen wir mal." Doch bevor es ans Finden eines geeigneten Versteckes ging, zog sie ihre Ausrüstung aus den Korb und reichte Rejan die seine. Dann musterte sie eingehend den Lagerraum, auf der Suche nach Verstecken. Viellecht verschließbare Tonnen oder Fässer, Säcke und Kisten, hinter oder unter denen sie sich verstecken konnten. Auf jeden Falls hieß es Beeilung, denn so stürmisch wie die Frau gewesen war, würde es sie nicht verwundern, wenn sie jeden Augenblick wieder kommen würde.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. November 2007, 23:23

Rejan hob den Arm und kratzte sich am Hinterkopf. Er lachte, jedoch leicht verunsichert. "Ahhahahaah, nein, ich will's wirklich nicht wissen."
"Genug der Späße", meinte Azlar, der mit goldenen Augen bereits zur Treppe schaute. "Die Amazone kommt sicher gleich zurück. Bis dahin müssen wir inoffiziell vom Schiff verschwunden sein."

Alea und Rejan wussten dies. Ja, sie mussten schnell machen. Wammy hatte ihnen schon genug geholfen, jetzt kam es auf die drei an. Zwei von ihnen Wüstendiebe, einer ein guter und loyaler Freund, der ihnen auch auf einer Mission beistünde, von der er bislang kaum etwas wusste.
So suchten sie im Lagerraum nach einem passenden Versteck. Azlar war es wieder, der ein gutes entdeckte. Er zeigte auf einige längliche Kisten. Rejan öffnete eine davon. Darin befanden sich lange, in Tücher eingewickelte Speere. Amazonische Waffen.

"Die legen wir eifnach beiseite und jeder von uns steigt in eine dieser langen Kisten", schlug Rejan vor. "Nehmt Proviant mit, wer weiß, ob wir jedes Mal passend rausklettern und etwas stibitzen können."
Azlar nickte. "Wasser", beteuerte er, denn dies war für ein Wesen der Wüste wohl das wichtigste. So suchte er rasch eines der Wasserfässer auf und füllte seinen, Aleas und Rejans Trinkschlauch. Der Wüstendieb legte sich bereits probeweise in seine Kiste. "Ja, bequem, obwohl das Bett auf der Seeperle auch nicht schlecht war." Rejan schenkte Alea ein vielsagendes Grinsen. Vermutlich hätte er sich am liebsten zusammen mit ihr in eine der Kisten verkrochen. Aber selbst wenn dies möglich gewesen wäre, so hätten die Amazonen sie sicher entdeckt – gehört.

Zu hören war jetzt auch noch etwas Anderes. Frauenstimmen und Schritte. Die Amazonen kehrten auf ihr Schiff zurück.
"Schnell", drängte Rejan Alea und den Halbechs zur Eile.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Dienstag 20. November 2007, 15:56

Azlar war derjenige, der zuerst ein passendes Versteck fand. Einige längliche Kisten lagen in dem Laderaum - gefüllt mit Speeren, wie Rejan mit einem Blick feststellte. Na hoffentlich entdeckte man sie nicht, überlegte Alea. Sie bekam langsam immer mehr eine Vorstellung von Amazonen. Sie beobachtete Rejan kurz und schmunzelte, als er sich schon mal in eine der Kisten legte, während sich der Halbechs um ihre Wasservorräte kümmerte. Ihr Wirbelwind empfand die Kiste als bequem und sagte dann noch etwas, das Alea erröten ließ. Ja, das Bett auf der Seeperle war wirklich schön gewesen. Genauer gesagt, das, was in ihm statt gefunden hatte. Wie gerne würde sie das alles wiederholen, aber sie wusste, dass das noch lange dauern konnte.

Dann erklangen Frauenstimmen aus der Ferne und ihre Schritte. Alea erwiderte Rejans vorheriges Grinsen kurz und sammelte noch schnell umliegendes, in der Eile greifbares Essen ein, das sie unter ihnen drei aufteilte. Dann ging sie zu der Kiste direkt neben Rejans und öffnete sie. In aller Eile räumte sie die enthaltenen Speere aus und versteckte sie unter einigen Decken. Dann schlüpfte sie in die Kiste. "Na dann bis bald", flüsterte sie und lächelte noch einmal Azlar und dann Rejan an, letzteren etwas länger.

Die Schritte kamen immer näher, es war höchste Zeit. Also schloss sie den Deckel ihrer Kiste. Für ein paar Momente versteifte sie sich völlig. Sie versuchte so leise wie nur möglich zu sein. Den Kopf legte sie so nah an die Holzbretter, wie es ging. Sie hoffte nur, dass sie alles sorgsam versteckt hatten und nichts darauf hindeutete, dass sie noch hier waren.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 20. November 2007, 23:42

Wie gut, dass die Kisten kleine Ritzen besaßen. Wenigstens drang etwas Licht hindurch, so dass es nicht vollkommen finster darin war. Beengend blieb es jedoch, vor allem, weil sich Alea mit einem Wasserschlauch, ihrem Rucksack und einer Handvoll Vorräte in der schmalen Kiste "bequem" machen musste. Sie hatte das Glück, eine mit kleinem Astloch erwischt zu haben. Es war gerade groß genug, dass sie mit einem Auge hindurch spähen konnte.

Die Schritte wurden lauter. Das Holz der Treppe knarzte. Mehrere Gestalten betraten den Schiffsladeraum. Dummerweise konnte Alea nur einen Blick auf ihre Beine werfen. Immerhin Frauenbeine, das erkannte sie – und allesamt ziemlich durchtrainiert. Amazonen waren schlichtweg Kriegsweiber, zumindest diese hier auf dem Schiff.

Sie unterhielten sich. "Scheint, als hätten die Korbträger sich schon wieder verdrückt."
"Ist auch besser so. Zu viele Männer. Widerlich! Und der Kater hat Griseldine auch noch angegrabscht. Sogar männliche Katzen denken nur an das Eine!"
Gelächter. Doch dann schienen sie wieder ernst zu werden. "Wenigstens gab es Geschenke. Und jetzt gib den Befehl zum Kehrtmachen. Unsere <i>Stolze Magdalena</i> soll uns doch bald in den Hafen von Xytras einfahren. Ach, ich freue mich, nach Hause zu meiner Liebsten zu kommen."

Ein Paar Beine entfernte sich. Das andere, deren Besitzerin sich auf ihre Geliebte freute, nahm auf einem Fass Platz und schaute in die Körbe. "Äpfel, Rüben ... viele gesunde Sachen. Wenigstens haben sich diese Kerle gut ernährt", brummte die Amazone. Dann bewegte sich das Schiff wieder und legte sich leicht in die Riemen. Eine Wendemanöver stellte sich ein. Nun trennten sich die Seeperle und die Stolze Magdalena.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Freitag 23. November 2007, 22:20

Alea schaute durch das Astloch, das ihr den Blick auf die wieder kommenden Amazonen frei gab. Jedenfalls auf die Beine derer. Ihre Augenbrauen hoben sich überrascht, als eine der Frauen meinte, sie würde sich auf ihre Geliebte freuen. <i>Ihre Geliebte.</i> Nicht ihr Geliebter. Die Diebin hatte sich bis jetzt sehr wenig Gedanken um die Amazonen gemacht. War es Zufall oder lebten dort größtenteils oder sogar nur Frauen? So wie sie von dem männlichen Geschlecht sprachen, glaubte Alea sogar fast ans Letztere. Außerdem kamen ihr nun Gedanken in den Kopf, wie sie es eigentlich genau anstellen sollten, fünf der Frauen für sich zu gewinnen. Und das, wo sie hier doch mit zwei Männern war. Männer, die eine von ihnen als widerlich bezeichnet hatte. Alea war sich nun der Sache gar nicht mehr so sicher. Es konnte so viel schief gehen. Die Frauen würden Azlar und Rejan vielleicht überhaupt nicht in ihren Reihen akzeptieren. Und sie wusste überhaupt nicht, was sie mit denen taten, die sie nicht mochten. Ihr wurde klar, dass sie überhaupt nichts von den Amazonen wusste.

Ihre Gedanken und Sorgen musste sie jedoch für sich behalten und konnte sie weder mit dem Halbechs noch mit ihrem Wirbelwind teilen. Denn die lagen in anderen Kisten und somit außerhalb ihrer Reichweite. Das betraf die Hörweite zwar nicht, aber eine der Amazonen hatte sich auf einem Fass nieder gelassen und gedachte wohl, länger hier zu bleiben. Alea spürte, wie sich die <i>Stolze Magdalena</i> - noch so ein Hinweis darauf, dass sie mit Männern nichts zu tun hatten und wohl auch nicht wollten - wieder in Bewegung setzte.
Sie schaute noch ein wenig durch das Astloch, doch mit der Zeit wurde es zu unbequem und uninetressant. Es tat sich nichts, also drehte sie den Kopf wieder in die ursprüngliche und bequemere Lage und schloss die Augen. Doch sie blieb wach und lauschte wachsam den Dingen, die da kommen mochten.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Samstag 24. November 2007, 17:02

In der Kiste war es eng und nicht sehr gemütlich, vor allem aber ziemlich dunkel. Nur durch Ritzen und das kleine Guckloch drang etwas Licht. Aber selbst im Laderaum war es relativ dämmrig. Die Zeit verstrich, das Schiff schaukelte. Alea hatte viel Zeit, sich mit ihren Gedanken zu beschäftigen. Es gab auch keine Möglichkeit, sich einmal aus ihrem Versteck zu stehlen, denn die Amazone hockte noch immer auf dem Fass. Langeweile stellte sich ein.

Alea schloss die Augen und lauschte. Sie hörte das Rauschen der Wellen, die sich am Schiff brachen. Sie hörte das Holz knarren. Und irgendwann – waren Minuten oder Stunden vergangen? – hörte sie Schritte.
Ein Blick durch das Astloch verriet ihr, dass die Amazone nicht mehr auf dem Fass hockte. Stand sie noch weiterhin im Laderaum oder hatte sie ihn verlassen? Sie musste sich noch hier befinden, Alea hatte die Luke nicht gehört. Hoffentlich blieben sie unentdeckt.

Und dann traten die Amazonenbeine an die Kisten heran, in denen sich Alea, Rejan und Azlar versteckt hielten. Sie konnte den Halbechs leise zischeln hören. Nein! Würde man sie finden?
Die Amazone klopfte gegen Aleas Kiste. "Ich hoffe, diese Händlerin hat uns keine Schlange zu den Speeren gelegt. Vielleicht schau ich lieber mal nach."
Aleas Deckel wurde angepackt, ein wenig hin und her gerückt. Dann aber erklang ein Glöckchen. "Nach dem Essen", meinte die Amazone und wieder hallten ihre Stiefelschritte im Raum wider. Hinzu kam das Knarren der Luke. Dann war die Frau verschwunden.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Mittwoch 28. November 2007, 17:25

Zum Anfang hatte es sich als leicht heraus gestellt, mit geschlossenen Augen dazuliegen und wach zu bleiben. Doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger. Es passierte einfach nichts und sie wurde es müde, darauf zu warten. Außerdem hatte sie in den letzten Stunden kaum geschlafen. Nicht so wie Rejan, der faul herum gelegen hatte, während sie die Männer an Deck mit ihrem Geschick als Näherin unterstützt hatte. Wenigstens war es warm hier. Ein kleiner Trost in der dunklen Kiste, die nur durch ein kleines Loch erhellt wurde. Ihre Augenlider wurden immer schwerer und irgendwann war sie es leid, dagegen anzukämpfen. Sie döste ein.

Schritte. Alea schlug die Augen auf und zuckte kurz zusammen, als Schritte auf der Treppe erklangen. Schnell suchte sie das Astloch, war auf einmal hellwach. Sie hatte schon gedacht, entdeckt worden zu sein, irgendetwas verpasst zu haben, doch schnell beruhigte sie sich, als ihr bewusst wurde, was geschehen war und wo sie war.

Die Schritte kamen näher und waren schließlich unten im Raum angekommen. Wieder hielt sie die Luft an, als könnte man sie atmen hören. Doch statt sich selbst zu hören, hörte sie Azlars Zischeln. Sie hätte am Liebsten gerufen, dass er ruhig sein sollte. Zumal die Amazonenbeine immer näher kamen, in unmittelbarer Nähe standen. Sie zuckte zusammen, als gegen ihre Kiste geklopft wurde. Als die Amazone dann auch noch meinte, sie würde die Kiste voreshalber genauer auf Tiere untersuchen und der Deckel hin und her geschoben wurde, da schoss pures Adrenalin durch Aleas Adern. Ihr Herz schlug schnell, mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte sie den Deckel an und hoffte inständig, dass sie nicht entdeckt wurde, dass sie unsichtbar wurde.

Wer wusste schon, was sie mit ihr tun würden. Erst würde sie etwas mit dem Nudelholz bekommen und dann würde man sie über Bord werfen, ins kalte Meer und ertrinken lassen. Sie schluckte und kniff die Augen zusammen.
Und dann klingelte ein Glöckchen. Langsam öffnete die Diebin die Augen, als sich die Schritte entfernten, leiser wurden und schließlich nicht mehr zu hören waren.

Kaum waren sie weg, drückte Alea energisch den Deckel der Kiste mit beiden Händen nach oben. "Wir müssen hier weg." Das war einfach zu knapp gewesen. Um ein Haar wäre sie entdeckt worden. Sie sah zu Rejans und Azlars Kisten und wartete nicht darauf, dass sie heraus kamen, sondern war schon gleich aus der Kiste mit all ihrem Kram. "Wir brauchen ein sicheres Versteck." Man sah ihr an, dass ihr diese Situation viel zu gefährlich gewesen war. Sie brauchte dieses Adrenalin zwar, aber so viel davon dann auch wieder nicht. Sie war schon dabei, die Speere zurück in die Kiste zu legen und sah nur kurz zu den anderen beiden, aber mit durchaus ernstem Gesicht und Dringlichkeit.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. November 2007, 21:49

Rejan und Azlar hörten den Deckel von Aleas Kiste zur Seite kippen. Darauf folgte ein rasches "Wir müssen hier weg" und beide Männer tauchten ebenfalls aus ihren Verstecken heraus auf.
Azlar schaute schuldbewusst. "Es tut mir leid, diese Muskelfrauen machen mich nervös und dann ..."
"Schon gut, niemand macht dir einen Vorwurf", warf Rejan ein, der sich auch gleich ein paar der Speere packte, um sie zurück in die Kiste zu legen. "Aber Alea hat Recht. Wenn wir uns noch länger hier unten verstecken, findet man uns. Wir brauchen einen Ort, an dem die Amazonen so gut wie nicht nachschauen werden."

Während Rejan und Alea die Speere zurück in die Kisten beförderten, suchte Azlar nach einem Fluchtweg oder einem besseren Versteck. Die einzige Möglichkeit, an Deck zu kommen, war durch die Luke. Doch schnell fand der Halbechs noch eine kleine Tür, die wohl in andere Räume des Schiffsbauches führen mochte. Er winkte die beiden zu sich.
"Im Laderaum schauen die Amazonen zu oft nach, holen Vorräte. Wir brauchen einen anderen Raum", meinte er und schob ganz langsam die Tür auf. Licht kam durch den immer größer werdenden Spalt. Schon zeigte sich hinter der Tür ein Schiffs-Flur. Links und rechts befanden sich Türen, die in andere Kabinen führten. Es war ruhig. In einer an der Decke befestigten Sturmlaterne brannte eine Kerze, einzige Lichtquelle hier unten.

Rejan schob Azlar beiseite und schlich sich in den Flur. Der Halbechs war kein Wüstendieb, auf ihn mussten sie wohl am ehesten achten. Rejan aber wusste seinen Körper zu nutzen. Er war erfahren genug, kein Geräusch zu verursachen, das Aufmerksamkeit erregte. Langsam schritt er an den Türen vorbei, lauschte an jeder einzelnen. Bei einer blieb er kurz stehen. Stimmen. Mindestens zwei Frauen flüsterten miteinander. Rejan winkte Alea und Azlar zu sich. Der Halbechs versuchte, besonders leise zu sein. Das Glück war ihnen hold, noch hatte man sie nicht bemerkt.
Rejan schlich weiter. Schließlich wisperte er: "Hinter dieser Tür ist es vollkommen ruhig und sie lässt sich nur mit einem kleinen Riegel verschließen." Bei allen anderen Türen hatten sie Schlösser gesehen. Vielleicht war dies demnach nur die Rumpelkammer oder ein Abstellraum.

Vorsichtig zog der Wüstendieb des Riegel zurück und die Tür auf. Von der anderen Seite drang nichts als Dunkelheit zu ihnen. Rejan schlich sich hinein, beide Hände ausgestreckt, um mögliche Hindernisse zu ertasten, ehe er sie berührte.
Plötzlich verharrte er, als eine leise Stimme sich zu einem Flüstern erhob. "Wer ist da?"

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... aitlin.jpg">

Ein Mädchen mit schulterlangem, rotblondem Haar und kessen, braunen Augen trat aus den Schatten. Sie war schlank, wohlproportioniert und trug zu dieser kühlen Jahreszeit nichts als ein ledernes, bauchfreies Oberteil und einen Rock aus demselben Material. Beides war mit bunten Mustern bestickt, die gut zu den Handschuhen passten, die ihr bis zum Oberarm reichten, die Finger jedoch frei ließen. Ja, ihre Finger, welche ein Kurzschwert hielten, das auf den verdutzten Rejan zielte.

"Wer seid Ihr, Schwester?", wandte sich die junge Frau direkt an Alea. "Und warum befindet Ihr Euch in Begleitung dieser Manns-Wesen?!"

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Freitag 30. November 2007, 17:11

Glücklicherweise widersprachen die beiden nicht, sondern stiegen auch gleich aus ihren Kisten. Auch wenn sie im Prinzip nichts anderes erwartet hatte. Bei Azlars schuldbewussten Worten hielt Alea für einen Moment inne, ließ von den Speeren ab und sah zu ihm hinüber. "Rejan hat Recht, wir machen dir keine Vorwürfe." Und das meinte sie ernst. Sie lächelte entschuldigend, da sicher ihre hastigen Worte den Halbechs zu den seinen verleitet hatten. Diese brenzlige Situation hatte sie nur angespornt. Sie wollte zwar vieles, aber nicht entdeckt werden. Deshalb diese Eile. Vielleicht hatte sie auch zu hart reagiert.

Bald lagen alle Speere wieder in den Kisten an ihrem vorherigen Platz. Da hatte Azlar auch schon ein gutes Versteck gefunden. Jedenfalls eine Tür, die sie sicher zu einem besseren und sicheren Versteck führen würde. Ein anderer Raum war sicher wirklich die beste Idee. Azlar hatte Recht, die Amazonen kamen zu oft hier hinunter. Und wirklich viele Verstecke gab es hier im Laderaum auch nicht.

Sie folgte ihm durch die Tür hindurch, hinter der ein Flur zum Vorschein kam, von dem verschiedene Türen abzweigten. Rejan hatte sich schon an ihren gemeinsamen Freund vorbei geschoben und schlich den Gang entlang. Alea folgte ihm leise, sehr leise. Er war nicht der einzige Dieb an Bord und schon gar nicht der einzige Wüstendieb, die, ginge es nach Alea, sowieso den größten Respekt aller Diebe erhalten sollten. Sie waren geschickt und fähig bei den Sachen, die sie taten. Und sie tat alles, um einer Wüstendiebin gerecht zu werden.
Rejan hielt vor einer Tür und lauschte, befand dann den Raum dahinter für ein gutes Versteck. Hinter der Tür ließ sich kein Geräusch vernehmen. Laut Rejan jedenfalls. Sie hielt es nicht für nötig, auch noch zu lauschen. Rejan wusste alles, er konnte alles, er hatte ihr alles beigebracht. So war das nunmal. Sie hatte vollkommenes Vertrauen und Glauben in Rejan.

Und das mit dem Riegel klang schlüssig. Sie nickte bestätigend. Rejan schob den Riegel zurück, während Alea sich nach Azlar umschaute. Sie sah ihm aufmuntern entgegen. Er hatte bisher keine Geräusche verursacht. Sie war diesbezüglich sogar ein wenig stolz auf ihn.
Hinter der Tür brannte keinerlei Licht. Es war stockdunkel. Für Alea noch ein Zeichen dafür, dass es wohl nur eine kleine Kammer war. Es gab auch keine Gründe für sie von etwas anderem auszugehen.

Rejan ging vor und sie wollte gerade einen folgenden Schritt machen, als eine Stimme erklang. <i>"Wer ist da?"</i> Alea erstarrte für den Moment und versuchte in der Dunkelheit jemanden zu erkennen. Eine Frau trat aus den Schatten heraus und gab den Blick auf sich Preis. Die Diebin betrachtete sie kurz, auf dem Kurzschwert verweilte ihr Blick länger. Zuerst sichtlich überrascht bemühte sie sich nun um ein unschuldiges, freundliches Auftreten.

<b>Verdammt, was macht sie hier auch.</b> Alea hätte sie das am Liebsten persönlich gefragt. Wer schlief denn in so einem Zimmer, das man nur für unbewohnt halten konnte. Und dann fragte sie auch noch, was Alea wollte und wieso sie in Begleitung eines 'Manns-Wesen' war. Ihr war schon vor der Stellung dieser beiden Fragen bewusst geworden, dass sie sich nun unbedingt eine gute Geschichte ausdenken sollte. Amazonen schienen auf Männer wirklich nicht gut zu sprechen zu sein. In dieser Hinsicht war sie sich nun sicher.

"Ich bin Alea... Schwester." Auch wenn sie sich gar nicht so sicher war, ob sie die andere so ansprechen sollte, versuchte sie, bei ihrer Wortwahl sicher und nicht zögerlich zu klingen. In Windeseile überlegte sie, was sie erzählen sollte und was für Reaktionen darauf folgen würden. Sie konnte die Wahrheit sagen - eine sehr schlechte Möglichkeit, die sie sogleich wieder verwarf. Sie kontne aber auch die Wahrheit bezüglich Azlar und Rejan sagen, dass sich die beiden aufs Schiff geschlichen hatten. Und dann? Würden sie sie einfach so akzeptieren? Sie überlegte, ob ihr nicht noch etwas Besseres einfiel. Da sie geübt darin war, war das Schwiegen nicht allzu lang. Die unterschiedlichsten Gedanken flogen nur so dahin und wurden schnell wieder verworfen.

"Wir wollen nichts Böses, Waffen sind nicht nötig", meinte sie zunächst beschwichtigend mit einem Lächeln. "Wisst Ihr.. ich.. ich muss zugeben, ich hab mich auf Euer Schiff geschlichen." Sie tat betreten, sah aber durchweg diese fremde Frau an. Sie gab Rejan und Azlar kein Zeichen dafür, dass sie nicht ihren Plan ausplaudern würde. Nein, sie hatte sich etwas anderes ausgedacht.
"Ich wollte endlich einmal nach Xytras, zu den starken, unabhängigen Frauen." Sie grinste schief, sah dann zu Rejan und Azlar und winkte ab, sah die Frau vor sich so an, als hielte sie nichts von den beiden Männern hinter sich. "Brüder können was Schlimmes sein. Er wollte mich einfach nicht alleine gehen lassen und musste mir ja folgen. Ich hab ihm gesgat, was ihn erwarten wird, aber er wollte ja nicht hören. Genauso wie sein Freund", ihr Blick flog kurz zu Azlar, "der sich in jedes scheinbare Abenteuer stürzen muss."
Sie lächelte. Und wartete. Und hoffte innerlich, dass sie glaubhaft klang. Und dass ihre Geschichte die Amazonen nicht dazu bringen würde, den beiden Männern den Kopf abzureißen. Dass das alles nur Lüge war, dürfte man ihr nicht ansehen. Sie hatte sich nicht zum ersten Mal eine Geschichte ausgedacht, um ihr Vorhaben durchzuführen.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von fremde Frau » Freitag 30. November 2007, 22:05

Die junge Amazone senkte ihr Schwert nur widerwillig. Ihre Augen ruhten nicht auf Alea, sondern auf Rejan und Azlar. Der Wüstendieb starrte die Frau einfach nur an, konnte sich ein verschmitztes Grinsen aber nicht verkneifen. Azlar hingegen duckte seinen Kopf zwischen die Schultern. Ihm war die Sache, erwischt worden zu sein, mehr als unangenehm. Am liebsten hätte er sich in einem Mauseloch verkrochen.

"Alea. Ihr seid keine Amazone auf diesem Schiff? Ich reise zwar erst seit zwei Tagen mit ihnen, aber Euch habe ich vorher noch nicht gesehen, weder beim Schichtwechsel noch beim Essen."
Die Sache klärte sich schnell auf, denn was sollte Alea auch anderes sagen als dass sie sich auf die <i>Stolze Magdalena</i> geschlichen hatte.
"Blinde Passagiere also." Die Amazone hob wieder ihr Schwert, richtete es auf Rejan. Der griff nicht zur Waffe, aber hob seine Hände in beschwichtigender Geste. "Es stimmt, was meine ... Schwester sagt. Ich lasse sie doch nicht auf einem Amazonenschiff allein! Und mein Kamerad Azlar ist wie ein Schatten. Wir gehen durch dick und dünn." Azlar zischelte lächelnd, was die Amazone verunsichert und dann kämpferisch in seine Richtung blicken ließ.

"Männlein, Ihr werdet euer Handeln noch bereuen, so wahr man mich Caitlin Sunandar nennt." Sie winkte etwas mit ihrer Waffe, gebot Rejan und Azlar in die dunkle Kammer zu treten. "Ihr beiden bleibt hier drin. Wenn ihr auch nur einen Fluchtversuch wagt, wird die gesamte Besatzung euch die Bäuche aufschlitzen." Mit einem Schubs beförderte Caitlin die beiden in den Raum. Dann schob sie Alea hinaus und verriegelte die Tür.
"Du kommst mit mir, Alea. Wir sprechen mit meiner Mentorin. Käpt'n Hjalka." Caitlin steckte ihr Schwert zurück in die Scheide an ihrem Gürtel und zeigte den Flur entlang zu einer Leite am Ende.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Sonntag 2. Dezember 2007, 16:44

Alea sah die Amazone vor sich durchgehend an, während sie innerlich langsam zur Ruhe kam. Der erste Schock war überwunden. Sie vermied es weder Rejan noch Azlar anzusehen. Sie befürhctete, dass in ihren Blicken etwas Verräterisches und Verschwörerisches inne liegen könnte.
Doch ihre Blicke blieben unerwidert. Die Frau ihr gegnüber sah durchgehend Azlar und Rejan an. Gegen letzteren erhob sie, obwohl Alea zum Anfang gebeten hatte, die Waffe nicht zu nutzen, ihr Schwert. Alea gab sich Mühe, nicht mit Worten dazwischen zu gehen. Sie musste in ihrer Rolle bleiben. Eine Frau, die Männer ebenso wenig mochte wie die Amazonen auf diesem Schiff.

Wie sie sich namentlich vorstellte, hätte Alea sich auch besser vorstellen können. Ihr Name fiel zusammen mit einer Drohung. Alea war sich nicht sicher, ob ihre Geschichte wirklich so gut gewesen war. Sie schien die Männer für Amazonen nicht freundlicher zu machen.
Caitlin sperrte die beiden in die Kammer. Alea sagte nichts dagegen, wieso sollte sie in ihrer Rolle das auch tun. Dennoch bereute sie ihre Worte immer mehr und bat die beiden im Inneren um Verzeihung. Vielleicht hätte eine andere Geschichte die Amazone anders handeln lassen.

Doch nun galt es den Weg zu Käpt'n Hjalka zu bestreiten. Alea verzog kurz das Gesicht, das sie von Caitlin abgewandt hatte. Wenigstens hatte sie das Schwert weggesteckt, was Alea ein wenig beruhigte. "Wisst Ihr Caitlin, ich hab schon viel von Amazonen gehört", begann sie und sah sich kurz nach ihr um. Sie wollte die kurze Zeit noch nutzen, um Caitlin halbwegs davon zu überzeugen, Azalr und Rejan nichts anzutun. "Ich glaube, die beiden haben das eher nicht. Sonst wären sie sicher nicht mitgekommen." Sie lächelte kurz. Dann stieg sie die Leiter am Ende des Flurs hinauf, gespannt, was für eine Frau sie da oben erwarten würde. Hoffentlich eine, die nicht mit Drohungen um sich warf. Obwohl diese besser waren als Taten.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Erzähler » Montag 3. Dezember 2007, 19:22

Kaum dass Caitlin Azlar und Rejan in ihre Kammer gesperrt hatte, sollte es zum Kapitän des Schiffes gehen. Es handelte sich hierbei natürlich auch um eine Frau – natürlich. Sie befanden sich auf einem Schiff, welches nicht nur komplett von Frauen besetzt war, sondern von Amazonen.
Und Alea wusste im Grunde nichts über sie – auch wenn sie vor Caitlin das Gegenteil behauptete. Caitlin nickte, bemerkte nichts von dem kleinen Schwindel, den sich die Diebin mit ihr erlaubte. Im Gegenteil, sie zeigte sich tatsächlich interessiert und deutlich offener, war nur daran liegen konnte, dass sie nicht länger von Männern umgeben waren.
"Wir sind uns nicht unähnlich", bemerkte sie und lächelte. Caitlin konnte auch weniger einschüchternd, bisweilen sogar freundlich sein. "Ich habe mich auch über Amazonen erkundigt und mich damals heimlich auf eines ihrer Schiffe geschlichen. Das ist jetzt fast zwei Jahre her und seht mich an, Schwester Alea! Inzwischen habe ich eine Mentorin, wurde im Kampf geschult und nehme sogar als Jung-Amazone an einer Schiffsreise teil. Daher glaube ich, dass Hjalka ebenso bei Euch freundlich und zuvorkommend sein wird, wie sie es bei mir war. Es werden immer neue Amazonen gebraucht."

Kurz schwieg sie, lauschte Aleas Versuch Rejans und Azlars Präsenz zu entschuldigen. "Wenn der eine dein Bruder ist", stellte sie dann jedoch mit Skepsis fest, "und Ihr schon viel von uns Amazonen gehört habt, warum habt Ihr ihn dann nicht gewarnt? Das ist doch eine der bekanntesten Tatsachen, was wir von –" sie spuckte das Wort fast aus "– <i>Männern</i> halten!" Dann aber zuckte Caitlin mit den Schultern und wies auf die Leiter.
Alea erklomm sie, während die Jung-Amazone noch sprach: "Hjalka ist Käpt'n, also wird ihr Wort ohnehin einzige Gültigkeit haben. Und nur weil einer Euer Bruder ist, wird das wenig ändern."

Alea musste eine Luke öffnen, als sie am oberen Ende der Leiter angekommen war. So gelangte sie wieder aufs Oberdeck. Dort schrubbte eine dicke Frau das Deck und weitere Amazonen hingen in der Takelage. Bis auf die Dicke waren alle durchtrainiert und erweckten wieder den Eindruck rassiger Mannsweiber, vor denen man(n) sich vor allem fürchten konnte.
Einige schauten auf Alea herunter und sogleich rief eine Schwarzhaarige: "He, ist das nicht die Frau von dieser Seeperle? Was macht die auf unserer Magdalena?!"

Hinter Alea kam nun Caitlin an Deck und winkte ab. Sie würde sich schon darum kümmern, signalisierte sie. Die anderen Frauen nickten, gingen wieder ihrer Arbeit nach.
"Na los, ich bring Euch zu Hjalka." Caitlin huschte geschwind eine der beiden Treppen hoch, die auf das erhöhte Heck führten, wo neben einer Steuerfrau eine große Amazone mit Kapitänshut stand und mit einem Sextant auf das Meer hinaus blickte. Diese Frau kannte sich also auch mit Navigation aus.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... hjalka.png">

Sie war eine sonnengebräunte, blonde Schönheit, der man allein vom Blick her bereits ansah, welche Selbstsicherheit sie ausstrahlte. Hoffentlich würde dies nicht zum Nachteil für Azlar und Rejan werden.
Caitlin trat direkt vor sie. "Käpt'n Hjalka, ich fand diese Frau durch das Schiff streunen."
Hjalka legte den Sextant zur Seite und musterte Alea. "Wart Ihr nicht auf der Seeperle? Was treibt Ihr noch auf meinem Schiff? Das Eure ist bereits fort gesegelt."

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Freitag 7. Dezember 2007, 12:37

Alea war froh zu hören, als Caitlin meinte, sie wären sich nicht unähnlich. Nicht, dass sie das auch so sah, aber natürlich wollte sie, dass Caitlin das dachte. Das würde sie vielleicht auf ihre Seite schlagen lassen, falls das nötig sein sollte. Was Alea nicht hoffte, aber wenn, war es gut zu wissen, dass jemand hinter ihr stand. "Das klingt wirklich faszinierend. Vielleicht bringe ich es ja auch so weit wie du!", lächelte sie Caitlin an. Dann wurde ihre Miene wieder ernster, als sie auf Rejan und Azlar zu sprechen kam. Doch sie hatte schon die Luke zum Deck erreicht, öffnete sie und trat an Deck. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass eine einzige Frau über das Schicksal der beiden Männenr in der Kammer entscheiden sollte. Zumal es nicht nur eine Frau war, sondern gleichzeitig eine Amazone. Alea machte sich auf etwas gefasst und bereitete sich innerlich auf das Zusammentreffen mit Käpt'n Hjalka vor.

Kaum an Deck, fingen die dunklen Augen noch mehr Amazonen ein. Natürlich. Etwas anderes hatte sie ja auf einem Amazonenschiff nicht erwartet. Sofort wurde sie auch von vorhin erkannt. Sie sah zurück, wo sie Caitlin hinter sich auftauchten sah, die auf die Worte der anderen abwinkte. Gut, dass sie sich der Frau und ihrer Frage nicht stellen brauchte.

Stattdessen führte die junge Amazone sie zu der Kaptänin der Stolzen Magdalena. Ob ihre Fragen leichter zu beantworten waren? Denn Fragen stellen würde sie. Alea straffte sich und folgte Caitlin die Treppe hinauf. Als sie Käpt'n Hjalka erblickte musste sie einen erstaunten Gesichtsausdruck zurückhalten. Häßlich konnte man diese Frau wirklich nicht nennen. Fast bewundernd flogen ihre Augen über ihre selbstsichere Gestalt. Aleas Hoffnung schwand langsam, dass sie mit ihr leichtes Spiel haben würde.

Sie lächelte freundlich, wenn auch etwas zaghaft. Dass Caitlin unbedingt das Wort streunen verwenden musste störte sie zwar, aber sie würde ihr dies wohl kaum sagen oder durch einen Blick deutlich machen können. Nein, sie brauchte Caitlin. Davon abgesehen war sie ja wirklich eine nette Frau.
Sie nickte der Frau neben dem Steuer zu. "Ja, das war ich. Aber als ich Euer Schiff sah, da habe ich überhaupt nicht mehr nachgedacht. Ich wollte schon immer unbedingt zu den Amazonen und dann kamt Ihr.. und dann hab ich mich einfach aufs Schiff geschlichen." Sie endete, hatte sogar ziemlich schnell gesprochen und überhaupt nicht zögerlich, sodass die beiden höchstwahrcheinlich eine Lüge ausschließen konnte. "Es tut mir leid, wenn ich damit Schwierigkeiten gemacht haben wollte, aber hätte ich Euch auf der Seeperle gefragt, dann hättet Ihr mich vielleicht abgewiesen." Sie grinste schief. "Und so... naja." Sie sah zu Boden und tat betreten.

Sie wünschte sich, Rejan wäre nun bei ihr, um sie unterstützen. So stand sie nun hier, ganz alleine auf einem fremden Schiff mit vollkommen gänzlich fremden Frauen, die einer ihr völlig fremden Kultur angehörten. Sie fühlte sich etwas unwohl unter den Blicken der starken Frauen. Sie setzte sich selbst unter Druck, in dem sie immer wieder daran dachte, dass sie es sich nicht verscherzen dürfte, nicht auffliegen dürfte.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von fremde Frau » Freitag 7. Dezember 2007, 23:11

"Soso", gab Hjalka zur Antwort, nachdem Alea ihre Erklärung abgegeben hatte. Sie stolzierte um die blinde Passagierin herum und betrachtete sie genau. Es war kein einfaches Mustern, nein, hier wurde sie regelrecht einer detailreichen Anschauung unterzogen. Die Blicke weiterer, herbeigeeilter Amazonen ruhten nun auf Alea. Sie musste sich wohl vorkommen wie ein Stück Fleisch oder wie Vieh auf einem Tiermarkt. Nur Sklavenhändler untersuchten ihre "Ware" genauer. Aber Amazonen handelten nicht mit Menschenleben und so blieb es bei Beobachtung und Betrachtung. Trotzdem konnte Käpt'n Hjalka nicht umhin, Alea mindestens zweimal zu umrunden.

Dann sprach sie mit überraschend milder Stimme, dennoch war ihr Selbstbewusstsein nicht daraus heraus zu bannen: "Wir freuen uns immer, wenn Frauen sich unserer Sache anschließen. Vor allem junge Frauen, aus denen sich noch waschechte Amazonen formen lassen. Ihr seht mir wie eine solche Frau aus. Und da ich Euch schlecht über Bord werfen kann – oder besser: nicht will – so bleibt. Wir sind auf dem Weg zurück nach Xytras, unserer Stadt. Bis dahin könnt Ihr unter meiner Schülerin Caitlin das Amazonensein lernen."

Caitlin nickte voller Ehrgeiz und lächelte Alea dann an. Sie war voller Tatendrang und bereit, ihr alles beizubringen, was sie selbst erlernt hatte. Trotzdem musste sich die Jung-Amazone noch einmal an ihre Mentorin wenden. "Hjalka, Alea kam nicht allein auf das Schiff. Ihr Bruder und dessen männlicher Begleiter sind in meiner Kammer eingesperrt."
"Männer an Bord der <i>Stolzen Magdalena</i>?!", fuhr Hjalka wie eine Furie herum und starrte Alea an. Ihr Atem ging schnell, ihr schönes Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem Aleas entfernt. Die Augen funkelten sie zornig an und die Wangen hatten sich gerötet. Ganz klar: Hjalka war von den männlichen Besuchern nicht angetan.

"Auch wenn es sich um Euren Bruder handelt, so dulde ich keine ... <i>Männchen</i> auf meinem Schiff." Sie schaute zu zwei ziemlich muskulösen Vertreterinnen herüber. "Holt sie aus der Kammer und setzt sie in einem Rettungsboot auf dem Meer aus. Wenn Ventha mit ihnen ist, so erreichen sie Land, bevor sie in ihrer Hungersnot zu Kannibalen werden."

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Samstag 8. Dezember 2007, 09:24

Es folgte keine heftige Reaktion auf ihre Worte, kein Widerspruch. Alea beruhigte sich langsam, nachdem der Anfang gemacht war. <b>Das war doch gar nicht so schwer gewesen. Was..?</b> Alea folgte mit den Augen der Gestalt Hjalkas, die begann sie zu umrunden. Nicht einfach so, sie glaubte zu spüren, wie sich die Augen der Amazone durch ihre Kleidung und der Haut fraßen. Aus den Augenwinkel konnte sie weitere Amazonen sehen, die herbei geeilt waren. Die Musterung und Einschätzung von ihr dauerte zwar nicht lange, wohl fühlte sie sich dennoch nicht unter den Blicken. Was war sie denn? Sie glaubte zu wissen, wie sich diese Hühner fühlten, wenn man sie auf Sarmas Markt genau in ihren Käfigen musterte, um zu beurteilen, ob sie ein gutes Essen abgeben würde.
Wie gut, dass das hier Amazonen war und Geshcichten darüber, dass sie ungebetene Gäste aßen hatte sie noch nicht gehört. Sie hoffte einfach, dass das nicht daher kam, weil sie nichts über diese Frauen wusste, sondern weil es nunmal wirklich nichts darüber zu erzählen oder schreiben gab.

Doch dann war es vorbei, Hjalkas Worte waren eine wahre Erlösung für die Diebin. Die stand da und lächelte sie breit und voller Freude an. "Wirklich? Das ist ja wunderbar! Endlich werde ich eine Amazone", rief sie voller Freude aus. Ihr Blick huschte zu Caitlin, die sich fast noch mehr, und vor allem ehrlich deshalb freute. Andere anzulügen war eben nicht immer einfach. Sie konnte sich Caitlin als eine tolle Frau und vielleicht auch Freundin vorstellen. Nur dazu würde es sicher nie kommen, nicht bei einer Basis, die von Lügen gestrickt worden waren. Aber so war es eben.

Caitlin war auch diejenige, die Hjalka über Rejan und Azlar informierte. <b>Verdammt</b>. Alea hatte die beiden absichtlich nicht angesprochen und gehofft, dass Caitlin sie einfach überging oder vergaß. <b>Mist, vielleicht hätte ich sie unten einfach auch einsperren sollen.</b> Fragt sich nur, ob sie auch die Stärke dazu besessen hätte.
Doch nun folgte zunächst der Ausbruch, den sie vor ein paar Minuten erwartet hatte. Nur, dass er ihre Vorstellung noch um einiges übertraf. Das Geischt der Kapitänin, die voller Zorn herum gefahren war, befand sich nun nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt. Sie konnte ihren Atem auf ihrer Haut spüren und erwartete fast, dass kleine Monster aus ihren Augen ihr direkt ins Gesicht sprangen, um sie zur Strafe zuzerkratzen.

Aber schnell waren diese Monster aus ihren bildlichen Vorstellungen verschwunden, als Hjalka Befehl gab, die Männer in ein Boot zu setzen und aufs Meer hinab zu lassen. Sie wollte was? "Nein!", rief sie wehement aus. Sie dürfte das nicht zulassen! Sie konnte die beiden doch nicht in dieses Boot setzen lassen. Zumal sie sie dann nie oder erst irgendwann wiedersehen würde. Wie sollte sie alleine von der Amazoneninsel kommen? Wie sollte sie alleine den Auftrag für die Wüstendiebe ausführen? Nein, das konnte sie nicht zulassen.
Jetzt erst, als nun wohl wirklich alle Blicke auf ihr lagen, wurde ihr bewusst, mit wieviel Nachdruck und Lautstärke sie gesprochen hatte. "Ich meine... Nein, das könnt Ihr doch nicht machen." Sie sah Hjalka bittend an. "Ich meine, er ist doch mein Bruder, er ist ein Teil von mir..." Es klang zwar trauender und flehender, als sie wirklich empfand, aber diese beiden Gefühle bestimmten nun tatsächlich in diesen Momenten ihre Gedanken. Sie konnte sie unmöglich von den beiden trennen. "Ihr könnt sie die Drecksarbeit machen lassen, das wäre doch was?", versuchte sie ihr den Vorschlag mit einem gehässigen Grinsen zu unterbreiten, um sie von ihrer eigentlichen Idee abzubringen.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von fremde Frau » Samstag 8. Dezember 2007, 22:36

Konnten sich Augen so pfeilschnell bewegen, dass man glauben mochte, sie hingen alle an dünnen Fäden, die zu einem zusammenliefen und von einem Marionettenspieler gezogen wurden? Wenn man die Augen der Amazonen eben betrachtet hatte, würde man mit einem klaren Ja antworten. Über ein Dutzend Augenpaare sausten herum und fixierten Alea, kaum dass diese ihr lautes Nein hatte aussprechen können.
Finstere, teils überraschte, teils empörte Augenpaare starrten Alea an. Caitlin schüttelte den Kopf, einige Amazonen schmunzelten jedoch, trotz der Entrüstung in den Augen. Hjalka lächelte nicht. Sie schaute wenig angetan.

"Ihr schleicht Euch auf mein Schiff, bringt zwei dieser ... Objekte mit und glaubt allen Ernstes, dass ich sie an Bord lasse, nur weil Ihr es wünscht?! Mädchen, Ihr wollt sicherlich Amazone werden?"
Hjalka trat näher an Alea heran. "Ihr wisst nich viel von uns, nicht wahr? Sonst würdet Ihr einen solch lächerlichen Vorschlag nicht unterbreiten. Drecksarbeit machen! HA!"
Eine der Amazonen trat vor: "Käpt'n, mir kommt da ein Gedanke. Erinnert Ihr Euch an den Aushang am Schwarzen Brett von Xytras? Vielleicht sollten wir die Männlein zunächst einmal genauer ... betrachten."

Eine Weile herrschte Schweigen. Schließlich nickte Hjalka und winkte den beiden stämmigen Amazonen zu. Die schritten unter Deck und kamen wenig später mit Azlar und Rejan wieder zu den anderen. Beide Männer hatte man gefesselt und gar geknebelt. Rejan schaute besorgt zu Alea herüber. Er schaute selten so fragend, doch war dies sein erstes Zusammentreffen mit Amazonen. Er war ihnen wie Azlar auch schutzlos ausgeliefert. Die beiden wurden Hjalka regelrecht vorgeführt, noch schlimmer als Alea. Die Amazonen drehten sie, rückten den Kopf hoch und bewegten ihn am Kinn. Man riss an Azlar und Rejan herum, bestaunte und musterte sie. Dann ...

Hjalka rümpfte die Nase angesichts des Halbechsen. "Schuppig ... ist er krank, Männchen?" Azlar konnte natürlich nicht antworten. "Den brauchen wir sicher nicht, der muss eine Krankheit haben. Übergebt ihm den Meer, wenn wir hier fertig sind."
Anschließend stellte sie sich vor Rejan, schaute ihm kalt in die Augen. Die anderen Amazonen gaben ihre Meinungen ab.
"Gut gebaut, durchtrainiert."
"Ein attraktives Alter."
"Sein Stand ist stark und fest. Er hat Durchhaltevermögen."
"Er ist ein direkter Verwandter einer Anwärterin."

Hjalka nickte zu allem. "Einen Punkt müssen wir aber noch prüfen." Sie streckte ihre Hand aus, die Bewegung war sehr schnell. Rejan blieb keine Reaktion zum Zurückweichen. Schon wurde er an sehr empfindlicher Stelle gepackt. Rejan konnte ein Keuchen und Fiepsen nicht unterdrücken. Die Amazonen lachten, während Hjalka ihren Griff festigte. "Gut bestückt", gab sie schließlich kund und löste ihre Hand. Sofort eilte eine Amazone mit Wasserschale herbei, in der die Kapitänin sich den Dreck männlicher Kleidung abwaschen konnte.
"Gut. Alea, Euer Bruder darf uns begleiten. Er wird unseren Zwecken dienlich sein. Aber dieses Geschuppe bleibt nicht auf meinem Schiff."

Schon wurde Azlar gepackt und zur Reling geschoben. Zappeln und reißend wehrte er sich, erlag aber den kräftigen Armen der muskulösen Frauen.

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Re: Fliegende Fische an Bord?

Beitrag von Alea » Dienstag 11. Dezember 2007, 11:15

Mit einem Mal glaubte sie, dass sich alle nur an Schiff befindlichen Augenpaare auf sie gelegt hatten. Jetzt fühlte sie sich wirklich unwohl. Es fiel ihr schwer Hjalkas bohrenden Blick stand zu halten, aber es gelang ihr ganz gut. Sie war wie gelähmt durch den Blick der Amazone und ihren abwertenden Worten. Im ersten Moment war sie auch gar nicht fähig zu antworten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und außerdem wusste sie nicht was.

<b>Natürlich will ich keine Amazone werden! Und nein, ich weiß nicht viel über Euch. Ich will doch nur, dass den beiden nichts geschieht.</b>
Alea schwieg und starrte Hjalka an. Die anderen Amazonen nahm sie kaum war, sie spürte nur die Blicke und sah aus den Augenwinkeln ein paar Gestalten.

Eine derer trat nun vor und erinnerte Hjalka an einen Aushang in Xytras. <b>Was denn für ein Aushang? Was wollen sie?</b> Die Diebin sah den beiden Amazonen hinterher, die unter Deck verschwanden. Was hatten sie vor? Was suchten sie in Xytras? Alea kamen da so einige Ideen, die sie schnell wieder verdrängte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie irgendetwas Gutes mit ihnen vorhatten. Mit Männern, mit Objekten, wie sie sie nannten.

Sie hatte genug Zeit, um sich Verschiedenes auszumalen. Doch endlich kamen die beiden Frauen wieder hinauf, im Schlepptau den gefesselten und geknebelten Rejan und Azlar.
Sie deutete ein Schulterzucken an, als sie Rejans Blick einfing. Sie wusste doch selbst nicht, was nun passieren würde. Auch wenn sie diese Unwissenheit fast wahnsinnig machte. Zumal sie sich schon jetzt für alles als schuldig fühlte.

Die beiden wurden hingestellt wie Ochsen auf einem Markt. Sie mussten sich schlimmer fühlen als Alea vorhin, so in Augenschein genommen zu werden. Alea fiel es schwer zuzusehen, zu sehen, wie diese beiden wie Vieh untersucht wurden. Azlar wurde sehr schnell als untauglich befunden. Alea hätte fast schon wieder irgendetwas heraugeschrien, presste in letzter Sekunde jedoch die Lippen aufeinander. Dem Meer übergeben! Das konnten sie doch nicht machen! Azlar war nicht krank. Er war ihr Freund. Das konnte sie unmöglich zulassen!

Und was würden sie mit Rejan machen? Der bekam eine weitaus bessere Beurteilung. Als sie den letzten Punkt prüfte, senkte Alea den Blick. Wo war sie hier nur gelandet? Doch die Urteilsverkündung, für sie war es nichts anderes, ließ sie aufatmen. Er dürfte sie begleiten! Na immerhin... aber Azlar. Ihr Blick flog zur Reling, wo man den Halbechs hin zerrte.
"Er.. ist nicht krank." Sie bereute auch schon wieder, das gesagt zu haben. Aber irgendetwas musste sie doch sagen! Sie konnte nicht einfach nur herum stehen und zusehen, wie sie den Halbechs über Bord warfen. Den Echs aus der Wüste... wo es kein Wasser gab. Er war noch nie auf dem Meer gewesen, er konnte überhaupt nicht schwimmen. Panik stieg in Alea auf, als ihr dies bewusst wurde. "Er kann nicht schwimmen. Ihr könnt ihn doch nicht einfach so umbringen", rief sie aus und sah von den beiden Amazonen zur Kapitänin, von der sie erwartete, von ihrem Zorn über ihre auflehnenden Worte umgeworfen zu werden. Aber das war es ihr Wert. Hier ging es schließlich um das Leben eines Freundes.

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