Unter Venthas Willkür

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Piraten kapern alle Schiffe, die nicht dunkelelfisch oder verbündete mit sichtbarem Zeichen (Flagge) sind.
Die Mantroner versuchen, gegen die Piraten vorzugehen.
Ein Teil der Amazonen, sowie das dunkle Volk sind Verbündete der Piraten.
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Re: Unter Venthas Willkür

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 21. März 2024, 10:54

Es war für jemanden, wie Ysara, einfach schwer sich in dieser für sie neuen Welt zurechtzufinden. Ihr wurde jetzt erst bewusst, wie behütet sie dann trotz allem aufgewachsen war. Grandea war ihr Spielplatz gewesen und sie kannte jede Ecke. Hier jedoch war sie der kleine Fisch im großen Teich und musste erst neu lernen, wie man schwamm. Areus aber zeigte ihr, dass er nicht nur eine Versuchung für ihre Augen darstellte. Er war auch die helfende Hand, die sie mit Wortwitz und charmantem Necken dazu ermutigte, sie selbst zu sein. Sie brauchte ihm nichts vorzuspielen, auch wenn sie einander noch nicht so kannten. Er schien es jedenfalls nicht zu tun, denn er gab sich, wie sie ihn auch kennengelernt hatte: Er nahm kein Blatt vor den Mund und schenkte ihr auch nichts. Sein dreistes Auftreten bei der Ernennungsfeier von General Vashnar war nichts, was er geschauspielert hatte. Auch als er ihr half, während ihr Haus von Dunklen besucht wurde, bewies er ein komödiantisches Talent und gleichwohl eine gewisse Portion an Selbstbewusstsein. Areus schien zu wissen, was er im Leben wollte und erwartete. Und er schien Ysara und ihre Krähen auserkoren zu haben, dass sie sein Vertrauen verdienten. Der Nachtelf betupfte seine Wunden an den Armen, aber er war höflich genug, sich vor Ysara nicht gänzlich zu entblößen. Offenbar besaß er dann doch Manieren, die er sehr wohl auch zu nutzen wusste. Er beantwortete ihr ihre Fragen bezüglich der Zunft und weckte erneut ihre neckende Art: "Und wie wir wissen: Das Improvisieren beherrschst du wie kein Zweiter" „Ha! Korrekt. Gut erkannt!“, zwinkerte er ihr zu und schmunzelte, während er sich wieder auf seinen Arm konzentrierte. "Oh, das riecht wirklich gut" „Ja, nicht wahr? Ich mag den Geruch auch.“, ließ er sie wissen und sah wieder auf. Er kam auf die Beine als es plötzlich rumste und das Schiff sich bedrohlich neigte. Nicht nur Areus prallte gegen den Mast, auch Ysi verlor ihren Halt.
Unter einem erschreckten Ausruf fiel sie auf den Boden und musste sich gegen das kippende Fass wehren, das ihr am Oberarm eine Schramme zugefügte. Es war ein leicht herausguckender Nietnagel, der eigentlich den Eisenbeschlag des Fasses halten sollte. "Elendes Fass", schimpfte sie und sah dann die dargebotene Hand des Elfen. Auf seine besorgte Nachfrage verneinte sie halbwegs. "Danke. Ist nur ein Kratzer" Sie nahm dennoch seine Hilfe an und für einen Moment schauten sie einander ins Gesicht und sie konnte einen prüfenden aus dem Violett auf sich bemerken. Er suchte nach Hinweisen, ob es ihr gut ging. Dabei behielten sie die jeweils andere Hand in ihrer eigenen und bemerkten es kaum. Areus hatte Ysara an ihrem Oberarm gefasst, was sie aufzischen ließ. „Verzeih!“, rief er aus und ließ ihren Oberarm los, während sie daran rieb. "Alles ok bei dir?" Er nickte. „Der Schmerz hält einen am Leben, oder nicht?“, schmunzelte er und hob dann den Blick von ihrem Gesicht gen Decke. "Was zum Harax war das?" „Ich weiß es nicht.“, antwortete er und stand immer noch dicht bei Ysi, dass sie den salzigen, aber auch blumigen Duft der Creme erneut riechen konnte. Gedämpft klangen Rufe und geschäftige Schritte zu ihnen durch. "Das war es wohl mit der Entspannung. Wir sollten nachsehen, was uns gestört hat.“ Areus nickte bestätigend. „Sollten wir. Komm!“, er dirigierte sie kurz an ihrem Rücken vor sich, dass sie dann aber beide gemeinsam hinaufgehen konnten.

Als sie durch die Holztür traten, fiel als erstes das Rauschen des Meeres auf. Die Wellen schäumten und brachten das Schiff ein wenig zum Wanken. Tatsächlich aber schien es ohnehin geneigt zu sein. Der Bug kippte zur rechten Seite und ließ sich kaum wieder in Neutralstellung bringen. Überall rannten Matrosen und riefen Befehle. Sadia und Elian erkannten Ysara und Areus und kamen auf sie zu. „Ysi! Alles in Ordnung?“, rief die dunkelhaarige Krähe und blickte sich erschrocken um. „Wir sind auf irgendetwas draufgefahren!“, meinte sie und Areus runzelte die Stirn, während sein Blick zum Kapitän glitt. Salik stand mit seinem Navigator da und diskutierte in einer energischen Lautstärke. Er war sauer. Der Navigator allerdings wirkte nicht minder erbost und so schrien sie sich beinahe schon an. „Du verdammte Ratte, das ist dein scheiß Job das zu wissen, wozu bist du zu gebrauchen, wenn nicht dafür?!“, rief Salik und der Navigator schnauzte zurück: „Ich fahre hier schon seit 20 Jahren zur See. DAS DA gab es hier noch NIE!“, er deutete auf etwas am Bug, aber Salik warf die Hände in die Luft. „Dann hast du beim KURS NICHT AUFGEPASST!“, überschrie er sich fast. Der Rest der Mannschaft aber war zum Bug gelaufen und schaute dort über die Reling. Es war stockduster inzwischen und die Funzeln an Laternen auf dem Schiff, reichten kaum aus, um etwas zu erkennen. Areus sah zum Bug und dann wurden seine Augen auf einmal groß vor Staunen. Er konnte hervorragend in der Dunkelheit sehen, wie Ysara schon vermutet hatte. „Ich glaube, ich spinne…“, murmelte er und ging ebenfalls zur Reling, um auf der linken Seite nach dem zu sehen, was er kaum glauben konnte. Sadia und Elian folgten, wobei letzterer humpelte. „Ah“, murrte er plötzlich und setzte sich auf die Stufen des Aufganges zur Brücke. „Scheiße, ich hab mir den Fuß wohl doch heftiger verletzt!“, meinte er und Sadia sah ihn besorgt an. Areus aber achtete nicht auf den Verletzten, sondern schaute über die Reling und pfiff leise. Im Dunkel konnte Ysara kaum etwas erkennen, aber die Nähe zeigte ihr, dass sich etwas massives und schwarzes einige Meter entfernt vom Schiff erhob. Es überragte nicht unbedingt den höchsten Mast aber es war dennoch auffallend, weil es sich in der Dunkelheit abhob. Die Wellen rauschten zornig und Gischt spuckte zwischen dem Schiffsrumpf und diesem Etwas empor. Einer der Matrosen rief plötzlich: „Achtung!“, und schoss einen brennenden Pfeil in einem Bogen über das Massiv. Jetzt, dem Lichtkegel folgend, konnten alle erkennen, dass sie tatsächlich auf einer Insel aufgelaufen waren! Eine Insel, mitten im Sonnenmeer. Die Mannschaft raunte überrascht. Das, was da massiv aus der Mitte dieser doch eher kleinen Insel ragte, war ein Felsen. Er war pechschwarz und funkelte. Offenbar war er nass.
Keiner der Anwesenden konnte sich einen Reim darauf machen und plötzlich hörte man wieder Salik und den Navigator: „Wenn ich es dir doch sage, Käpt’n! In den Karten ist einfach keine Insel auf dieser Route verzeichnet! Bei Ventha und ihrem üppigen Busen, das ist falsch!“, rief er und Salik deutete mit einer weiten Geste auf die Insel. „Aha! Und was ist dann das?! Eine Fata Morgana aus der Wüste Sar?!“, schnauzte er wütend. „Mein verdammtes Schiff ist LECK geschlagen, wegen deiner Unfähigkeit!“, rief Salik. Inzwischen hatte er einen hochroten Kopf. „Jetzt glotzt nicht so! Seht nach, wie lange die Reparatur braucht!“, wies er unbestimmt einige an, die sich dann auch schleunigst vom Glotzen abwanden und zum Schaden vorrückten. Areus aber hielt sich an einer der Seile fest und lehnte sich über die Reling. „Das ist.. faszinierend.“, sagte er und plötzlich funkelten seine Augen auf. Er grinste. „Ihr könnt es nicht erkennen, aber der Felsen ist über und über mit Muscheln und Algen bedeckt. Scheinbar ist er… normalerweise versunken!“, sagte er und klang aufgeregt dabei. Er wandte sich an Salik. „Käpt’n! Ich erbitte die Erlaubnis an Land gehen zu dürfen!“, rief er aus und Salik glotzte ihn unverständlich an. „Häh?!“, fragte er und sah zum Felsen. „Ich möchte herausfinden, was es damit auf sich hat UND deine Mannschaft wird mindestens einen Tag brauchen, bis das wieder in Ordnung ist und das Schiff in Fahrwasser zurück gelangt.“, zählte der Elf die Fakten auf. Salik brummte nur genervt. „Das kostet uns einen Heidengeld, ELF, kein Grund zur Freude!“, maulte er und zuckte dann die Schultern. „Meinetwegen. Aber ich warte nicht auf dich!“, dann wandte sich Salik ab und kümmerte sich nicht länger um Areus. Jener aber wandte sich zu der Insel und bekam ein abenteuerlustiges Grinsen.
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Re: Unter Venthas Willkür

Beitrag von Ysara » Donnerstag 21. März 2024, 18:59

Die blonde Krähe nahm die helfende Hand des Nachtelfen an und ließ sich von ihm auf die Beine helfen, obwohl es ein Leichtes für sie gewesen wäre, alleine aufzustehen. Aber Ysara sah eine Gelegenheit, die sie nutzen wollte. Sie konnte hier endlich sein, wer sie schon immer sein wollte, und Dinge ausprobieren, für die sie in Grandea keine Gelegenheit oder keinen Sinn gehabt hatte. Ysara tastete sich dabei langsam in dieser Welt vor, ohne wirklich feste Absichten diesbezüglich zu haben. Es war nur ein weiteres Feld von vielen, dem sie sich nähern wollte und hier auch ganz ohne Zwang und Gepflogenheiten der Gesellschaft konnte. Areus war ihr auch einfach sympathisch. Er war anders, frei von Falschheit und wirkte sehr authentisch und aufrichtig auf sie. Sie kannte ihn noch nicht wirklich, aber seine Art und ihr gemeinsames Miteinander machte es ihr leicht, ihre Unsicherheit zu überwinden und vorsichtig auszuloten, wie sich das alles so anfühlte. Als sie seine Hand für einen Moment länger festhielt, als es notwendig gewesen wäre, wirkte sie jedoch alles andere als aufdringlich und ihre Berührung konnte immer noch als unbedeutender Zufall gewertet werden. Sie lächelte für einen Moment zu ihm hinauf, bis seine Berührung an ihrem Oberarm die Schramme auf der Haut zum Brennen brachte, sodass sie ihm ihre Hand entzog. "Schon gut", murmelte sie frei von Vorwürfen, bevor sie sich erkundigte, ob bei ihm alles ok war. „Der Schmerz hält einen am Leben, oder nicht?“ "Ja? Dann scheint das Krähennest der richtige Ort für dich zu sein", warf sie neckend ein, bevor sie gemeinsam nachsehen wollten, was genau passiert war.

Oben an Deck drang als Erstes das Rauschen des Meeres an Ysaras Ohren, das nichts mehr gemein hatte mit der ruhigen See am Tage. Nachdem sie durch die Tür getreten war, machte sie Areus Platz und versuchte dann das Geschehen an Deck zu erfassen. Aufmerksam huschte ihr Blick umher, um herauszufinden, ob eine Gefahr drohte oder jemand verletzt worden war. Bevor sie das Geschehen erfassen konnte, hörte sie Sadias Stimme. „Ysi! Alles in Ordnung?“ Sie drehte den Kopf und lächelte unweigerlich, als sie Elian und Sadia wohlauf sah. "Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, aber es ist alles gut. Und bei euch?", wollte sie ihrerseits wissen. „Wir sind auf irgendetwas draufgefahren!“ "Auf was drauf gefahren?", wiederholte sie und schaute kurz zu Areus, der natürlich genauso unwissend wie sie war. Dann fiel ihr auf, dass sich die Männer an der einen Seite des Schiffes sammelten und sie realisierte, dass das Schiff in Schieflage geraten war. Da drang Saliks wütende Stimme plötzlich zu ihnen hinüber und sie wurden Zeugen des Streits zwischen dem Kapitän und seinem Navigator. Ysi schaute ihre Freunde vielsagend an und ihr Blick suggerierte, dass das ja noch heiter werden konnte, wenn sich die beiden hier an die Kehle gingen. Wobei es sie auch nicht wundern würde, wenn das der normale Umgangston unter den Piraten war. "Kommt mit", sagte Ysi, die neugierig geworden war, und stiefelte in Richtung der Reling. Sie konnte in der Dunkelheit nichts erkennen und wollte näher ran gehen, um zu sehen, gegen was das Schiff nun genau gefahren war. „Ich glaube, ich spinne…“, hörte sie Areus, der sich ebenfalls in Bewegung setzte, aber offensichtlich schon mehr sah als sie. "Was ist?", wollte sie wissen und sah kurz zu ihm hinauf. Dann hörte sie hinter sich Elians schmerzhaften Aufschrei und sah besorgt zu ihrem Freund, der humpelte. „Scheiße, ich hab mir den Fuß wohl doch heftiger verletzt!“, erklärte dieser und setzte sich hin. "Oh nein", murmelte Ysi und wechselte einen Blick mit Sadia. "Bleib sitzen und schon' deinen Fuß", empfahl sie ihm. Dann drang der Pfiff des Elfen an ihre Ohren und sie sah, dass er das Etwas von der Reling aus betrachtete. Sie berührte Elian für einen Moment aufbauend an seiner Schulter und warf ihm dann einen entschuldigenden Blick zu. Sie war einfach zu neugierig und musste wissen und sehen, was da los war. Also eilte sie an Areus' Seite und starrte in die Dunkelheit. Allerdings sah sie nur eine dunkle Masse und erhoffte, mit dem Zusammenkneifen der Augen mehr zu erkennen. "Man, ich kann nichts erkennen. Was ist das? Erzähl' schon", bat sie den Elf an ihrer Seite. „Achtung!“, ertönte es da hinter ihnen und Ysara duckte sich reflexartig, bis sie erkannte, was los war. Der grüne Blick folgte dem brennenden Pfeil und im Feuerschein erkannte sie für ein paar Sekunden endlich, was dort aus dem tosenden Meer hinausragte. Ysara stimmte in das Raunen der Mannschaft ein, als sie die Insel erkannte. Anschließend war die Mannschaft überraschend leise und man hörte nur das Rauschen der Gischt, bis Salik wütend die 'Stille' durchbrach und sich ein weiteres Wortgefecht mit seinem Navigator lieferte. Ysara runzelte die Stirn und fragte sich, was sie glauben sollte. Irrte sich der Navigator, der seit zwei Jahrzehnten hier vorbeifuhr und schwor, dass diese Insel noch nie zuvor hier gewesen war? Aber woher sollte sie so plötzlich kommen?

„Das ist.. faszinierend.“ Ysara blickte wieder zu Areus. "Was ist?", wollte sie drängend wissen und klang beinahe wie ein Kind, das nicht abwarten konnte. Jetzt gerade fand sie es wirklich ärgerlich, im Dunkeln nichts sehen zu können und nicht nachvollziehen zu können, wieso Areus so grinste. „Ihr könnt es nicht erkennen, aber der Felsen ist über und über mit Muscheln und Algen bedeckt. Scheinbar ist er… normalerweise versunken!“ "Wie soll das möglich sein?", murmelte Ysara. Vielleicht hatte der Navigator ja doch Recht? "Ich habe noch nie von einer Insel gehört, die einfach so auftaucht", murmelte sie weiter, mehr zu sich selbst, wusste aber natürlich auch, dass sie weder theoretische noch praktische Erfahrung in der Seefahrt hatte und das eigentlich gar nicht beurteilen konnte. „Käpt’n! Ich erbitte die Erlaubnis an Land gehen zu dürfen!“ Die Blonde war ebenso überrascht wie Salik von Areus' Anliegen und drehte sich herum, damit ihr nicht Saliks Reaktion auf Areus' Bitte entging. „Ich möchte herausfinden, was es damit auf sich hat UND deine Mannschaft wird mindestens einen Tag brauchen, bis das wieder in Ordnung ist und das Schiff in Fahrwasser zurück gelangt.“ Da breitete sich ein Grinsen auf Ysaras Lippen aus und sie spürte einen kribbelnden Tatendrang in sich aufsteigen. Man könnte meinen, eine Insel, die durch Zauberhand im Meer auftauchte, könnte gefährlich werden. Aber Areus sah nur das Abenteuer darin und das gefiel Ysi. „Das kostet uns einen Heidengeld, ELF, kein Grund zur Freude! Meinetwegen. Aber ich warte nicht auf dich!“ Amüsiert schaute sie wieder zu Areus, aber dieser machte sich schon auf den Weg. "He, warte mal", rief sie und überwand schnell den Abstand, den er geschaffen hatte. "Ich möchte mitkommen", sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften. "Ich kann dich doch nicht alleine in der Dunkelheit herumlaufen lassen", meinte sie frech und sah dann zurück zu Sadia. "Kommst du auch mit?", fragte sie ihre Freundin und ließ Areus keine Gelegenheit für Widerworte.

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Re: Unter Venthas Willkür

Beitrag von Erzähler » Sonntag 24. März 2024, 16:19

Je länger Ysara Zeit bekam, sich zu entspannen, desto mehr wurde ihre eigene Sicherheit im Umgang mit der Situation. Immer wieder kam es dazu, dass Ysara den Elfen mit einer gewissen Schlagfertigkeit zum Grinsen brachte und sich im Gegenzug selbst hier und da einen gewissen Wortwitz anhören musste. Sie pendelten sich gemeinsam auf einem gewissen Level ein, auf dem sie sich gut verstanden. Areus war nicht unsympathisch, sah gut aus und wirkte zudem auch noch ehrlich. Seine Vergangenheit konnte das Bild, das Ysara von ihm mehr und mehr gewann nicht verdunkeln. Trotzdem hatte Alma da etwas angesprochen, das gewiss irgendwann Erwähnung finden würde aber nicht jetzt. Jetzt hatten sie einander gerade verziehen und waren in ein lockeres Gespräch übergegangen an dessen Ende eine unerwartete Wendung stand. Gerade als Ysi sich merklich entspannt hatte, fuhr das Schiff tatsächlich auf eine kleine Insel auf.
Während Kapitän und Navigator sich darum stritten, was es mit dieser Insel auf sich hatte, loderte in Areus etwas ganz anderes als Wut auf: Abenteuerlust. Der Nachtelf besaß hervorragende Augen, um in der Dunkelheit zu sehen. Er konnte erkennen und weihte schließlich jeden, der es hören wollte, ein, was er sah. Eine kleine Sandinsel mit einem hohen Felsen darauf, der über und über mit Seetang und Nässe überzogen war. Ysara gefiel es, dass der Mann sich offenbar dazu hinreißen ließ, diese Insel erkunden zu wollen. Er wirkte voller Tatendrang und für die Blonde stand fest, dass sie mitgehen würde! „He, warte mal. Ich möchte mitkommen“, erklärte sie und erntete ein schiefes Grinsen seitens Areus‘. Ysi aber wandte sich noch an Sadia, die neben Elian kniete und sich den verletzten Fuß ansah. “Kommst du auch mit?“ Sadia hob den Blick und sah zur Insel, ehe sie wieder auf Elian schaute. „Geh ruhig, ich kann den Fuß auch allein hochlegen“, versicherte Elian, doch da trat Alma auf den Plan. „Ich passe auf ihn auf!“, witzelte sie, nicht sehr angebracht, doch Sadia engte nur die Augen. „Nein, Ysi. Geht ruhig allein. Wir sehen uns dann später und – bring mir einen Piratenschatz mit!“, grinste sie. Ysara konnte erkennen, dass ihre Freundin mitkommen wollte aber auch, dass ihr Entschluss feststand. Sie blieb an Bord. „Also dann?“, fragte Areus, der das Gespräch der Frauen dazu benutzt hatte, ein Seil an der Takelage zu befestigen und hinunterbaumeln zu lassen. Er trug zudem noch ein Seil über der Schulter und hatte zwei Messer dabei, wovon er eines Ysi reichte. Gleichzeitig übergab er ihr eine Laterne, damit sie nicht vollkommen blind war und einen Feuerstein, damit sie, wenn nötig eine Wärmequelle herstellen konnten. Dann war der Nachtelf auch schon über die Reling geklettert und hielt sich an dem Seil fest. Er grinste: „Einen Tag, Salik!“, rief er und der Kapitän brummte nur desinteressiert. Dann verschwand der Elf aus dem Sichtfeld, als er sich an den Abstieg machte. Auch Ysara würde klettern müssen und vor allem feststellen, wie groß so ein Schiff war. Und wie hoch. Sie musste ihre Füße gegen das Holz stemmen und so langsam hinunterklettern. Areus hatte den sandigen Grund bereits erreicht. Die Gischt spritzte ihr ins Gesicht, während die Wellen sich scheinbar wütend an dem Eiland brachen. Es war gar nicht so leicht und kostete einige Kraft, bis sie schließlich ebenfalls das letzte Ende des Seils erreichte und den letzten Meter springen musste. Schließlich hatte auch sie Land unter ihren Füßen.


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