Die Sturmgöttin segelt

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Piraten kapern alle Schiffe, die nicht dunkelelfisch oder verbündete mit sichtbarem Zeichen (Flagge) sind.
Die Mantroner versuchen, gegen die Piraten vorzugehen.
Ein Teil der Amazonen, sowie das dunkle Volk sind Verbündete der Piraten.
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Gestalt » Sonntag 4. Juli 2010, 13:39

Cattie rutschte über seinen Nacken hinweg ein Stück nach vorn. Ihr gefiederter Hintern legte sich auf die Tätowierung, die Darak noch immer als Verdammten auszeichnete. Zum Glück krallte sie sich mit den Füßen in seine Nackenpartie, sonst wäre das Huhn einfach vornüber herunter gefallen.
Darak hielt schuldbewusst den Kopf gesenkt und das zu Recht. Zu oft hatte Alma sich seiner angenommen und jedes Mal war es überraschend gut für ihn ausgegangen. Ihr verdankte er sein Entkommen aus Valrocks Folterkammer. Sie half, nicht nur ihn, sondern auch sein Bein zu retten. Florencia hatte dieses Bein geheilt, er konnte wieder gehen und laufen und rennen wie ein normaler Mann. Sein Knie würde ihn nicht mehr behindern und Alma konnte er dafür ebenfalls ein Stück weit danken. Er konnte ihr also auch vertrauen, wenn sie ihm versprach, sein kostbarstes Mannesorgan würde weder faulen noch abfallen.
"Tut ... mir ... leid, ich wollte nur ganz sicher gehen."
"Du solltest mehr Angst davor haben, dass sich Constanze dem guten Stück nochmal nähert", entgegnete Alma, nicht mehr gerade in sehr freundlichem Tonfall. Es war offensichtlich, dass Darak sie ein wenig verletzt hatte. Vermutlich ließ sie ihn deshalb allein. Sie musste sein Misstrauen erst einmal verdauen. Ihre Freundschaft würde es aushalten, aber im Moment saß diese Aussage doch sehr tief.
Lilith begleitete Alma. Sie spürte, dass irgendetwas die dicke Heilerin getroffen hatte und Alma besaß ansonsten immer ein sehr dickes Fell. Mit einem einfachen "Tur mir leid" war es wohl nicht getan. Vielleicht lag es aber auch an Daraks Gejammere. Er sollte froh sein, dass ihm geholfen wurde, doch stattdessen beklagte er sich, dass Alma ihm Tee verschrieb. Alkohol wäre ihm jetzt lieber gewesen, vielleicht einen starken Schnaps. Das bekam jedoch eine der Segel flickenden Amazonen mit udn grinste in sich hinein. Sie wartete, bis Bootsfrau, Alma und Lilith außer Sichtweite waren und erhob sich dann von ihrem Platz. Ihre Schwestern schauten ihr verwundert nach.

Darak hatte unterdessen andere Probleme. Er fühlte sich keiner Schuld bewusst, was gewissermaßen auch stimmte. Lilith und er hatten sich lediglich der Liebe hingegeben - dies als Mann auf einem Schiff voller Amazonen zu tun, war nur sehr unglücklich gewählt. Er hätte warten sollen, bis sie wieder an Land waren. Dafür musste er nun hier stehen, an einen Mast gefesselt und Constanze im Rücken.
"Ich würde Buße tun ... ich bin bereit dafür, aber doch nicht sooooooooo!" Constanze hörte sein Klagen, sein Flehen. Ja, danach klang es. Sie spürte, dass es Darak bitterernst war und das erstaunte sie wirklich. Jetzt, am Mast stehend und somit nicht in der Lage einer Beschäftigung nachzugehen, konnte sie die ganze Sache aus anderer Perpektive beleuchten. Sie versuchte es zumindest. Hochkonzentriert dachte die Hauptfrau an die erste Begegnung mit Darak Luthrokar, an sein Verhalten auf Xytras und seine Worte. Sie verfiel in eine schweigende Abwesenheit, bekam so nicht mit, dass sich eine ihrer seefahrenden Schwestern den Mast näherte.

"Du brauchst also was Starkes gegen die Schmerzen?" Die Amazone, eine einfache Brünette in aufgebauschten Pluderhosen und mit einem unter der Brust zusammengeknoteten, gestreiften Seefahrerhemd lehnte sich gegen den Mast. Die schönste an Bord war sie sicherlich nicht, denn das Alter holte sie bereits ein, aber sie strahlte Selbstbewusstsein aus. Außerdem funkelte der Schalk in ihren Augen. Sie hatte etwas vor.
"Ich will mal nicht so sein, immerhin hast du uns im Sturm geholfen." Mit der rechten Hand griff sie nach unten und zog eine kleine, flache Flasche aus ihrem Stiefel. Darin schwappte eine dunkelrote Flüssigkeit. Wäre sie etwas zäher gewesen, hätte man sie für frisches Blut halten können. "Möchtest du einen Schluck? Es wird dir die Brusthaare einrollen, aber es gibt nichts Besseres als einen Schluck Jungfrauenblut." So nannte man den Schnaps der Amazonen, ein wirklich starkes Gesöff. Kaum ein Mann glaubte, dass es Frauen gab, die regelmäßig davon tranken.
Die fremde Amazone entkorkte die Flasche, wischte den Hals ab und hielt ihn Daraks Mund entgegen. Cattie auf seinem Kopf gackerte warnend, schob den Kopf unter den Flügel. Allein der beißende Geruch des überaus starken Getränks schmerzte ihr im Schnabel.
"Trink nur, danach geht es dir ... nun, der Schmerz wird vergessen sein." Dass Darak, der ohnehin für einen ehemaligen Sklaventreiber überraschend wenig vertrug, vermutlich schon von wenigen Zügen sturzbetrunken würde, darauf wartete die Amazone nur. Sie war gespannt, wie sich ein gefesseltes Männchen auf See unter Alkoholeinfluss verhalten würde. Wenn die Kapitänin ihn so vorfand, würde er den Rest der Reise am Mast verbringen - etwas, das den meisten Amazonen der Sturmgöttin nur Recht sein konnte.
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 5. Juli 2010, 13:57

"Du solltest mehr Angst davor haben, dass sich Constanze dem guten Stück nochmal nähert" Darak merkte dass er Mist gebaut hatte, denn sonst würde sich Alma nicht einfach so von ihm abwenden. Ausserdem war ihr Beruf als Heilerin so ziemlich das was Alma am meisten bedeutete, nebst ihren Freunden natürlich. Sie dort zu hinterfragen war schmerzhaft für die dicke Seele. Er entschuldigte sich auch sogleich, doch wie oft hatte er das schon? Wie viel war das „tut mir leid“ eines Darak Luthrokars überhaupt noch wert? Ein Umstand der wiederum für Darak sehr schwer zu ertragen war, denn er war wirklich bemüht Busse zu tu… und niemand gewährte sie ihm, dafür waren seine Taten zu schrecklich gewesen.
Er liess seinen Kopf hängen und klagte vor sich hin. Ihm ging es nicht gut, er hatte Schmerzen, der Tee war noch nicht gekocht und er hatte eine treue Freundin verletzt. Er versagte mal wieder auf der ganzen Linie… nicht dass dies für ihn was neues war. Das schlimme für ihn war, dass er als Sklaventreiber und Foltermeister wahrlich ein Meister gewesen war. ER hatte Talent gehabt und sich einen gebührenden Namen gemacht… jetzt als Aussteiger, als einen Verbrecher der sich bemühte ein möglichst Gesetzestreues und Ehrenhaftes Leben zu führen, stellte er sich als Versager heraus. Er seufzte. Sein Leben schien auf die schiefe Bahn geprägt zu sein und jegliche Form des Versuches daraus zu entfliehen schien zum Scheitern bestimmt.

Traurig und voller Selbstzweifel stand er am Mast. Er blickte erst wieder auf als sich ihm eine Amazone näherte. Sofort spannte er sich an. Alma und Lilith waren unter Deck und er gefesselt, die Amazonen könnten sonst was mit ihm anstellen!

"Du brauchst also was Starkes gegen die Schmerzen?" Unsicher musterte er die Frau. Sie hatte den Zenit der Schönheit bereits überschritten aber ihre Muskulatur verriet ihm dass er ihr dies nicht unbedingt sagen sollte. „Ich…“ Was interessierten eine Amazone schon seine Schmerzen?
"Ich will mal nicht so sein, immerhin hast du uns im Sturm geholfen." „Oh…“ Gab es sowas? Man rechnete ihm seine Taten an? Tatsächlich? Aber was sollte die Frau schon gegen seine Schmerzen haben? Über welches Heilmittel verfügte sie welches Alma nicht zugänglich war? Nun, nüchtern betrachtet hätte die Dicke sicherlich Zugang zu dem Schnaps gehabt aber sie wusste vermutlich zu gut warum sie diesen Darak nicht angeboten hatte.

Er musterte den Flakon welchen sie aus ihrer Tasche zog. Eine blutrote zähe Flüssigkeit waberte darin herum, nicht gerade reizend.
"Möchtest du einen Schluck? Es wird dir die Brusthaare einrollen, aber es gibt nichts Besseres als einen Schluck Jungfrauenblut." „Jungfrauenblut?“ Darak rümpfte die Nase. Die Namenseberin hatte vermutlich nicht unbedingt auf die Marktstärke ihres Produktes geachtet. Jungfrauen Blut… und es sah auch noch wirklich aus wie sowas… er schauderte. Darak dachte sie bot ihm WIRCKLICH Jungfrauenblut im eigentlichen Sinne an. Dass dieser Stamm der Frauen in manchen rituellen Dingen sehr barbarisch waren hatte er ja bei seiner Spende schmerzlich erfahren müssen.
Darak reckte erst seinen Kopf zurück als sie ihm die Flasche unter seine Nase hielt. Erst als der beissende und ihm wohl bekannte Geruch von starkem Alkohol ins Riechorgan stieg verstand er dass es sich beim Jungfrauenblut der Amazonen um einen Schnaps handeln musste. Er war erleichtert!

Darak konnte Catties Geste nicht sehen und er interpretierte ihr misstrauisches Gackern als warngeste der Amazone gegenüber ihm kein Leid anzutun. Ausserdem pochte es zwischen seinen Beinen zu sehr um auf die alleinige Wirkung von Heiltee zu vertrauen. Darak reckte sein Haupt vor und liess sich den gesamten Inhalt der kleinen Flasche einflössen. Da er sehr grosse Schlucke nahm merkte er erst am Schluss wie sehr dieses Gesöff im Rachen brannte. Er ächzte auf, verzog sein Gesicht und hustete keuchend. Er selbst roch schon jetzt nach einer Schnapstheke. Er schüttelte seinen Kopf der sich plötzlich sehr warm anfühlte.

Die Amazone vor seiner Nase verwandelte sich binnen Minuten in eine wunderschöne, begehrenswerte Frau und das Schwanken des Schiffes wurde zum kreisen in alle Windrichtungen. Daraks Geist trübte ein, sein Blick wurde träge und wäre er nicht gefesselt gewesen hätte es ihn wohl direkt umgehauen. "Hallrooooorhrhh schöne..:Frau...kennen wir unsch?..." Flirtete er ihr entgegen.
Darak wurde es Speiübel und ihm kam das Gesöff auch wieder den Rachen hoch, doch dieses Brannte so sehr dass er es sogleich wieder runterschluckte…
„Isch…..m..a..g..keinen…Alkohol…“ Begann er leise zu nuscheln aber der Schmerz in seinen Lenden wandelte sich zu einem Gefühl der Taubheit welches seinen ganzen Körper betraf. „Aber….da.sch..i.s..ch.t.g.utt…..mein..schwanz…gibt endlisch ruhe..rrhghgh…“

Sein Kopf kippte haltlos nach vorn als wäre er eine Marionette der man das Hauptseil abgetrennt hatte. Nun würden die Amazonen sich wohl ihren Spass mit Darak machen können welcher sturzbetrunken und beinahe schon benommen am Mast hing.

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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. Juli 2010, 16:00

Cattie gackerte wilder, aber es war bereits zu spät. Darak hatte sich hereinlegen lassen und vom Jungfrauenblut gekostet. Er hätte es doch eigentlich besser wissen müssen, er vertrug Alkohol überraschend schlecht für einen Kerl seiner Größe und Statur. Darak sah dem klassischen Mannsbild nämlich durchaus ähnlich. Er war überdurchschnittlich groß gewachsen, breitschultrig und besaß einiges an Muskeln. Jede nichtamazonische Frau wäre stolz gewesen, sich an der Seite eines so stämmigen Kraftprotzes präsentieren zu können - zumindest solange, bis man von dessen Vergangenheit erfuhr.
Vielleicht genügte dies der fremden Amazone ja, um Darak eins auswischen zu wollen. Amüsiert schaute sie ihm dabei zu, wie der Alkohol seine Wirkung tat. Daraks Blick trübte sich, dafür färbten sich Nasenspitze und Wangen leicht rot. Keine Schamesröte, sondern ein Zeichen seiner Betrunkenheit. Ja, Jungfrauenblut hatte schon so manchen umgehauen.
Die Amazone winkte ihre Schwestern herbei. im Halbkreis stellten sie sich am Schiffsmast auf und lauschten Daraks Plapperei.

Keine Alma, keine Lilith, die ihn verteidigten. Er wurde zum Gespött der Frauen. Besonders begeistert jauchzten sie auf, als Darak zu flirten anfing. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn gehörig zu veralbern. So lehnte sich die angesprochene Frau gegen das Schiffsholz und blinzelte Darak verführerisch zu.
"Wir kennen uns flüchtig. Ich könnte dafür sorgen, dass dein ...", sie blickte an ihm herunter und wagte nicht, ein so schmutziges Wort in den Mund zu nehmen, immerhin bezeichnete es männliche Körperteile, "... das da für immer Ruhe gibt."
"Jaaaa!", riefen die anderen Frauen fröhlich. "Bring Constanzes Tat zu Ende!"
"Schneid ihn ab!"
"Servier ihm das widerliche Stück zum Abendessen!"
Sie lachten heiter. Constanze bekam alles mit. Sie lauschte den Worten der Amazonen und dem Gebaren Daraks. Bei Ventha, er vertrug überhaupt nichts. Constanze hatte Jungfrauenblut niemals als sonderlich starkes Gebräu empfunden. Vielleicht, weil sie es öfter einmal trank, es schmeckte sehr gut. Doch dass Darak davon so sehr betrunken wurde, hätte sie nicht gedacht. Zum Glück war er gefesselt. Wer wusste schon, was er in seinem Zustand alles anstellen würde. Constanze hatte von anderen Amazonen und deren Bekanntschaften mit alkoholisierten Männern Geschichten gehört. Es waren Schauermärchen über Prügeleien und andere körperliche Gewalt. Die Männchen hatten sich nicht unter Kontrolle, weil sie nicht wussten, wo beim Trinken die Grenze war. Sie gaben sich immer gleich die volle Kante.
Die Hauptfrau schnaubte. Darak war sicher auch so einer ... und dann fand sie Zeit zum Nachdenken. Ihre Schwestern veralberten den Enthörnten weiterhin. Sie flirteten mit ihm, nur um ihm dann Ohrfeigen zu verpassen und abzulehnen. Constanze aber dachte an Lilith und ihre Worte. Sie war so überzeugt gewesen, dass hinter diesem Männchen eine gute Seele steckte. Conny kannte ihre Lilith. Ihre Worte waren aufrichtig gewesen. Sie glaubte fest an das, was sie über Darak sagte. Aber er war ein Sklaventreiber, ein Foltermeister und Mörder!
Und er hat gesagt, er will Buße tun ...

"Was geht denn hier vor?! Weg da!" Das war die erste Bootsfrau. Sie kam mit einer großen Kanne, aus der es heiß dampfte, und einer Tasse zu den Amazonen. "Zurück an die Arbeit, Mädchen, sonst kommen wir garnicht mehr voran. Marsch, Marsch!"
Murrend gehorchten die Amazonen. Darak hatte ihnen Spaß bereitet. Er war ein amüsanter Betrunkener und dass er unter Alkoholeinfluss stand, bemerkte nun auch die Bootsfrau. Sie seufzte. Jetzt würde sie ihm den Tee besonders vorsichtig einflößen müssen. Warum tat Alma das nicht? Es ärgerte sie, ein Männchen bedienen zu müssen.
"Ich bringe den Tee. Mund auf und vorsichtig trinken, es ist heiß."
"Du scheinst nicht begeistert", kam es von der anderen Seite des Mastes. Constanze begann ein Gespräch.
"Natürlich nicht! Hättest du Lust, ihm Tee zu geben?! Wahrscheinlich will er ihn nichtmal trinken."
"Ja ... hätte ich." Constanze kannte Betrunkene. Es gab eine alte Redewendung: Kinder und Betrunkene sprachen die Wahrheit. Sie hatte vor, Darak nun tatsächlich neutraler zu begegnen und ihn auszuhorchen. Es würde aber nur klappen, wenn die Bootsfrau mitspielte. "Binde mich los, Schwester, und ich gebe ihm den Tee."
"Geht nicht, Befehl der Kapitänin."
"Ich weiß, aber du kannst mich danach ja wieder festmachen. Du kennst mich doch! Ich bin eine gehorsame Amazone und weiß, mich Befehlen unterzuordnen. Ich möchte dir nur lästige Arbeit abnehmen. Du hast Besseres zu tun als dieses Männchen mit Tee zu versorgen."
Die Bootsfrau dachte kurz nach, doch schließlich gab sie Constanzes Argumenten Recht. Sie ließ die Teekanne an Deck stehen. Sie war schwer und würde durch den Wellengang nicht umkippen. Anschließend löste sie Constanzes Fesseln. "Entkommen kannst du ohnehin nicht und du wirst die volle Verantwortung tragen, wenn etwas schief geht." Die Hauptfrau nickte, wartete, bis sich ihre Schwester entfernte und trat dann vor Darak.
Beiläufig schenkte sie Tee ein, ihre braunen Augen waren jedoch auf ihn gerichtet. Übelkeit rumorte in ihrem Magen. Die Seekrankheit kehrte zurück. "Erzähl mir von dir ... und Lilith. Ist ein feines Mädchen, nicht wahr? Sicherlich willst du sie haben und dann im Stich lassen. Oder juckt es dich schon in den Fingern, ihr Gesicht grün und blau zu schlagen, hä?!" So ganz neutral konnte es die Amazone eben doch nicht angehen.
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Darak Luthrokar
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 8. Juli 2010, 14:07

"Wir kennen uns flüchtig. Ich könnte dafür sorgen, dass dein ..." „Mhrrmrm…“ Er lächelte ihr trübe entgegen und liess abermals denn Kopf hängen, diesmal nicht aus einer melancholischen Stimmung heraus sondern weil er ihn einfach nicht mehr oben halten konnte. Es war offensichtlich dass er gar nicht mehr richtig verstand was die Frauen zu ihm sagten.

"... das da für immer Ruhe gibt." „Jaahrhrh ich mag ruhee…“ Eigentlich war er ein freundlicher bis niedlicher Betrunkener, es gab ja auch solche die unglaublich jähzornig und aggressiv wurden, Darak gehörte Definitiv nicht zu jener Sorte, er wirkte eher so als würde er nach Zuneigung und Kuschelei suchen. Sehr ungewöhnlich für einen Sklaventreiber…
"Bring Constanzes Tat zu Ende!" „Man sollte arbeiten immer schu ende bringngn… aufschieben machts nur schlimmer…“ Nuschelte er ohne sich bewusst zu sein dass er gerade für seine Kastration sprach. "Schneid ihn ab!" „Mrhrrmm…“ Darak verdrehte kurz die Augen und sackte zusammen. Er hatte eine ordentliche Dröhnung intus. Die Fesselung verhinderte jedoch dass er stürzte und hielt ihn einigermassen bei Bewusstsein. "Servier ihm das widerliche Stück zum Abendessen!" „Ischm mag Fleisch…rm.g.h..“ Antwortete er nur und sorgte somit für noch mehr Gelächter unter den Amazonen. Er war ganz und gar nicht abgeneigt als die Frauen ihn umgarnten obwohl er immer wieder was davon nuschelte dass er ein treuer Geselle sei. „Hübschee Fraunnrhghg jarhghh isch mag Fraunrnghgh aruhgg..“ Er keuchte jeweils wenn er eine Ohrfeige kassierte und schüttelte kurz seinen Kopf. „Jrhghg isch mag haun!“ Da war es doch, er mochte es zu schlagen! Er sagte es doch selbst!

"Was geht denn hier vor?! Weg da!" „Haaalllorhrghgh zuckerschnütchen..thtihihi…“ Der Bootsfrau kam eine gewaltige Alkoholfahne entgegen und die stammte eindeutig von dem gefesselten Dreibein. Wie er aber an dieses Gebräu herangekommen war blieb vorerst wohl für die Bootsfrau ungeklärt.

„Was bringscht du mir denn schööönes….“ Er schnupperte in die Richtung des Tees. "Zurück an die Arbeit, Mädchen, sonst kommen wir garnicht mehr voran. Marsch, Marsch!" Darak begann zu kichern. „Sie hat Arsch gesagt thithihithihi… los los arbeitet an eurem Arsch..hahrah..“ Darak war offensichtlich vergnügt, nun er war so deutlich leichter zu ertragen als wenn er aufgrund seiner Schmerzen in der Weltgeschichte herum jammerte.
"Ich bringe den Tee. Mund auf und vorsichtig trinken, es ist heiß." „Mrhrmrmgm… isch bin auch heiss…bischt du auch heiss?“ Antwortete der Besoffene schnurrend und sperrte den Mund auf, obwohl er gar nichts abkriegte denn die Bootsfrau wurde von Constanze abgelenkt.

"Natürlich nicht! Hättest du Lust, ihm Tee zu geben?! Wahrscheinlich will er ihn nichtmal trinken." „AHAHAHAHHA!“ Oh doch er wollte, kriegte nur nichts schliesslich liess er wieder seinen Kopf hängen. Damit war die Gelegenheit ihn mit Tee zu versorgen wohl vorerst vergeben. Darak sah nicht auf als Constanze an ihn herantrat und so erkannte er sie wohl auch nicht. Er hielt die Augen geschlossen und wand seinen Kopf leicht. So ganz wohl schien es ihm doch nicht zu sein. Er würde den Schmerzmitteltee wohl doch bald benötigen.
"Erzähl mir von dir ... und Lilith.“ „Isch mag Hühner…mr.ghg…und….Lilitsch…“ Murmelte er zur Antwort. „Sie ischt weich wien Huhn….“ Für Constanze mochte dies wohl wie eine Beleidigung wirken doch wenn Darak von Hühnern sprach meinte er dies eigentlich durchs Band durch positiv.

“ Ist ein feines Mädchen, nicht wahr?“ „Jaarhrhh sie schmeckt seeeeehrrr guuuuutrhrhrh.“ Antwortete er zufrieden und lächelte vor sich hin.
“Sicherlich willst du sie haben und dann im Stich lassen.“ Er seufzte und schüttelte dann übertrieben heftig den Kopf. „Neinschrhh isch darf sie nischt stechen Alma hats verboootenn…sonst fällt er nur ab!“ Darak redete völlig an Constanze vorbei und dennoch gab er einwenig von seinen Absichten preis.
“Oder juckt es dich schon in den Fingern, ihr Gesicht grün und blau zu schlagen, hä?!" „Mhrrmm jaaa…misch juckt es schon unter…den..Fingern jetzt wo du es sagst…aber…“ Er senkte seine Stimme zu einem Flüsterton. „Isch komm nicht rann…isch..bin…nämlisch gefesselt weischt du?“ Er hustete kurz und warf seinen Kopf zurück. „Mrhrmm schlagen..jarhghg isch mag es haarrt thithi…aber sie schlägt misch nischt sie ischt nischt wie eine dieser scharmaeschen Huren…. Die sind ausch toll…mrhrhr… aber Lilitsch ist süüüüüüüüüüüüüssss…isch..mag..Lilitsch sehr…“

Offenbar war Darak Luthrokar ein heimlicher Masochist. Endlich öffnete er seine Augen und blickte Constanze entgegen. „MHRhäh? Bischt du nischt gefesselt?“ Sofort spannte sich der Betrunkene an, trotz seiner Promille wusste er dass diese Frau ihm GROSSE Schmerzen zugefügt hatte. Er begann augenblicklich damit zu bibbern. Hilfeeeeeeeeeeeerhr!“ Krächzte er. „Hör auf isch habe nischts gemacht!! NISCHT WEH TUN!!! NISCHT WEH TUN!“

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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Gestalt » Freitag 9. Juli 2010, 08:46

Constanze starrte Darak Luthrokar an. Nagut, er war betrunken und das ziemlich stark, aber ihre geliebte Lilith mit einem Huhn zu vergleichen ... ihre Augen wanderten nach oben. Cattie hockte Darak im Nacken, wärmte diesen mit ihren Federn und beschützte ihn. Ihr Futtergeber verhielt sich plötzlich sehr merkwürdig. Sicherlich lag das an dem beißenden Wasser, welches er bekommen hatte. Die Glucke spürte instinktiv, dass es kein gute Wasser gewesen war. Er hätte nicht davon trinken sollen.
Doch dieses dampfende Zeug mochte sie auch nicht. Es roch zwar angenehm nach Kräutern, so wie es die dicke Freundin ihres Futtergebers und Federnlockerers immer tat, aber es dampfte. Cattie gefiel Dampf nicht, der war heiß und konnte einem die Schwanzfedern versengen. Misstrauisch beäugte sie Constanze, die sich vorsichtig zu ihr hin beugte.
"Weich wie ein Huhn", wiederholte die Amazone - wesentlich deutlicher - Daraks Worte. Sie streckte die Hand aus. "Autsch!" Und schon riss sie selbige zurück. Cattie besaß einen spitzen Schnabel, außerdem war ihr die Frau bereits zu nahe an Darak dran. Sie hatte mitbekommen, dass ihr Herrchen fürchterlich gegackert hatte, nachdem Constanze auf ihn lsogegangen war. Ja, Brüllen interpretierte Cattie als extrem lautes Gackern, vielleicht auch als Hahnenschrei, aber sie wollte sich Darak nicht als Hahn vorstellen. Er mochte sie füttern und liebkosen, aber ihre Eier würde er kaum befruchten. Selbst die Henne erkannte hier bei artenbezogene Differenzen.

Constanze nuckelte an ihrem Finger. Cattie hatte ein schönes Loch darin hinterlassen, in Schnabelgröße. Es blutete leicht, aber das Brennen machte die Sache schmerzhaft und unangenehm. Mit der Bissstelle hätte Constanze ja noch leben können.
"Jaarhrhh sie schmeckt seeeeehrrr guuuuutrhrhrh." Die Amazone guckte ihn verdutzt an. Meinte er ihren Finger oder trank er gar richtiges Blut, weil es diesem Barbaren schmeckte? Nein, schlimmer. Er sprach von Lilith! Was von ihr hatte er gekostet? Ihre Lippen, den Schweiß ihrer Haut ... Glücksnektar zwischen ihren Schenkeln?!
Sein seliges Lächeln, in das Constanze eine Menge Hinterhältigkeit hinein interpretierte, schürte ihre Wut. Dieser Kerl hatte Lilith missbraucht und sie merkte nicht einmal, wie er sie ausnutzte. Er befriedigte sich an ihr und was gab er ihr zurück? Einen betrunkenen Narren von einem Männchen, der es wagte, ihr auf ein Schiff voller Amazonen und in deren Heimat zu folgen, nur ... um in ihrer Nähe zu sein?
Conny musterte Darak. Ihr Blick wurde nachdenklich und was er bereits weiter plapperte, geriet in den Hintergrund. Sie wurde aus diesem Dreibein nicht schlau. Er könnte sich andere Frauen suchen. Stattdessen war er Lilith bis nach Xytras gefolgt. Er litt für sie, hielt die Spötteleien und die Schmerzen hier an Bord aus und beharrte dennoch darauf, sie zu lieben. Meinte er es aufrichtig? Konnte es auch solche Männer geben?

"Mrhrmm schlagen ... jarhghg isch mag es haarrt thithi ..."
"A-Ha!" Also doch! Er dachte nur an Prügel! Es gab keine guten Männer, es gab nur gewaltbesessene Männchen. Sie hätte auf ihren Instinkt hören sollen. Darak wollte nur in Liliths Nähe sein, weil er es liebte, sie zu schlagen. Er mochte ihre Haut sehen, wie sie unter seinen Hieben wund und rot wurde, nur um Tage später blaue Flecken zu haben. Er wollte ...
"... aber sie schlägt misch nischt sie ischt nischt wie eine dieser scharmaeschen Huren ..." Constanze wich zurück. Ihr klappte die Kinnlade herunter. Sarmasche Huren hatten diesen Mann verprügelt - und es gefiel ihm?! Er hatte davon gesprochen, Buße tun zu wollen.
"Du stehst wohl darauf, geschlagen zu werden?", hakte sie noch einmal nach. "Vielleicht ... wüsste ich einen Weg, dass du Buße ablegen kannst." Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, lockerte diese wieder und ballte sie erneut. Dabei trat Constanze immer näher an Darak heran. Der Gedanke, ihn schlagen und für seine Taten auspeitschen zu können, um so Rache an ihm für ihre zerstörte Vergangenheit nehmen zu können, wuchs in ihr zu einer Sehnsucht, die fast schon bizarr wirkte. Sie sehnte sich danach, Daraks Körper zu peinigen wie sie sich nach Liliths Sanftheit und ihrer Liebe sehnte. Rache war etwas sehr emotionales und persönliches.

Plötzlich krächzte Darak um Hilfe. Er schien zu erahnen, was die Hauptfrau mit ihm vor hatte und auf einmal mochte er es wohl nicht mehr, geschlagen zu werden. "Sei still!", schnarrte sie ihm entgegen. Sie musste ihn zum Schweigen bringen, ehe die Bootsfrau zurückkehrte und glaubte, sie habe ihm wieder an die Gurgel gehen wollen. Im Grunde stimmte das auch - teilweise. Constanze hegte nicht den Wunsch, Darak umzubringen. Sie war keine Mörderin und wollte auch keine werden. Aber sie wünschte sich Rache. Sie wollte ihn leiden lassen, so wie sie gelitten hatte.
Die Amazone griff zum Tee. Der hatte inzwischen Zeit gehabt, abzukühlen und war nicht mehr heiß, sondern ein Mittelding zwischen heiß und warm. Die Tasse setzte sich an Daraks Lippen an. "Ich tu dir nicht weh - noch nicht. Trink deinen Tee, komm wieder zu Kräften. Ich will, dass du Buße tun kannst und ich werde dir dabei helfen. Und wie du büßen wirst!"
Sie musste zusehen, wie sie an einen Prügel oder eine Peitsche heran kam.
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 9. Juli 2010, 12:56

"Du stehst wohl darauf, geschlagen zu werden?" „Mrhrrmmr… es…ist…das Los des Büssersr..hg.sc.“ Es waren Fetzen der Lehre fanatischer Lysanthoranhänger welche glaubten dass Sünden durch körperliches Leid getilgt werden konnten. Es gab sogar Gruppierungen welche sich selbst kasteiten und so ihren Weg durch die Städte bahnten, diese sehr destruktive Auslegung von Lysanthors Schriften sind nicht in allen Mönchsorden akzeptiert und gebilligt doch Darak hatte man diesem Weg nach seiner Versündigung nahegelegt… und er bestritt ihn bis heute. „ISch habe es ja ausch nischt anderscht verdient.“ Brummte er und seufzte. Er liess seinen Kopf hängen. Dieser Mann mochte sich selbst nicht dass wurde offensichtlich durch seine Worte. Dies widersprach deutlich Constanzes Erinnerung bezüglich Darak Luthrokar. Denn damals, als Sklaventreiber war er ein Kerl gewesen der von Stolz nur so gestrotzt hatte und er hatte auch ein düsteres Ansehen und einen fürchterlichen Ruf genossen. Ausserdem… dies hatte Constanze an ihrem eigenen Leib erfahren müssen, hatte er damals nicht davor zurückgeschreckt auch Frauen zu schlagen. Das einzige was er nicht getan hatte war sich an ihnen zu vergehen, offenbar hatte er seine Fleischeslust dann wohl bei den örtlichen Huren gestillt… und er hatte die Mädchen ohne schlechtes Gewissen an jene Sultane verkauft die sie ungehemmt missbraucht hatten.

"Vielleicht ... wüsste ich einen Weg, dass du Buße ablegen kannst." „Jaaahrrhhr?“ Er hob kurz den Kopf, liess ihn dann aber wieder hängen. Dann jedoch wurde er unruhig als er Constanze endlich als solche erkannte.

"Sei still!“ „NRHRheirnrhghgr…“ Er begann den Tee zu trinken, musste er auch denn Constanze flösste ihn einfach ein. Der Enthörnte verschluckte sich regelmässig doch dies führte nicht dazu dass Constanze von ihm abliess. Erst als auch der letzte Tropfen den Krug verlassen hatte nahm sie diesen wieder von ihm weg. Darak keuchte. So viel Flüssigkeit wie er jetzt Intus hatte war es wohl nur eine Frage der Zeit bis er Alma brauchte um zu piseln.

"Ich tu dir nicht weh - noch nicht. Trink deinen Tee, komm wieder zu Kräften. Ich will, dass du Buße tun kannst und ich werde dir dabei helfen. Und wie du büßen wirst!" „JArhghghg… isch will büschen…hab isch dir dosch schon auf der Insel gesagt.rmr.rh.“ Darak hatte es schwer mit seiner Büsserei. Alma hielt nämlich ganz und gar nichts davon und so waren viele von Daraks selbstvergessenen Büssaktionen im Keim erstickt worden. Dass dieses Verhalten sehr gefährlich sein konnte hatte sie ja am eigenen Leib erfahren, nämlich dort als Darak in Andunie verhaftet und beinahe hingerichtet worden wäre. Er hatte mit Gewalt Seitens von Hauptmann Zitter gerettet werden müssen.
Aber jetzt war wohl kaum der richtige Zeitpunkt um Busse zu tun… obwohl die Reise bis nach Sarma dauerte lange…
Darak hing längere Zeit alleine am Mast bis er schliesslich wieder damit begann unruhig zu werden. Seine Blase meldete sich hartnäckig. „HAalrlrlorhrrhh…“ Zum Glück war sich Darak trotz seines in alkohol ersäuften Verstandes bewusst dass er Hilfe brauchen würde. „HAAhahrhrhlrrorhrh isch muss maaaaaaaaaaaalll……“
Er war sich nicht bewusst dass ihm von Seiten Constanzes noch einiges blühte.

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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Erzähler » Montag 12. Juli 2010, 00:01

Mit nachdenklichem Blick nahm Constanze die Tasse und setzte sie als Deckel auf die Kanne. Darak hatte eine Menge getrunken. Sie hatte ihm den Tee einfach eingeflößt, aber das war nicht die Buße, die sie ihm versprochen hatte. Nein, ihre Rache würde kommen. Doch jetzt musste sie erst einmal Kanne und Tasse fort bringen.
Dass sie nicht wiederkehrte, kündete davon, dass ihre Strafe damit wohl abgesessen war. Niemand kam, um Darak vom Mast zu binden.
Die See war ruhiger geworden, so dass die Amazonen das geflickte Segel hissen konnten. Es blähte sich unter dem Wind und trieb die Sturmgöttin weiter gen Norden. Bald würden sie Sarma erreichen. Bald würden sie Teil des Krieges werden, der auf ihren und weiteren unschuldigen Rücken ausgetragen wurde.
Das Schiff teilte die See, dass sich kleine Schaumkronen bildeten. Diese tanzten auf den Wellen dahin, welche sich gierig nach der Sonne ausstreckten. Lysanthors Feuerkugel würde bald das Meer küssen und darin versinken. Es wurde kühler.

Inzwischen hatte der Tee Zeit gehabt, seine wirkenden Kräfte an Darak abzugeben und zugleich auch, um durch seinen Körper zu wandern. Tee war eine treibende Kraft und derzeit trieb sie ihn vor allem da hin, einen Busch zu suchen. Bei Darak Luthrokar war ja bekannt, dass er Büschen selbst königlichen Wasser-Closetts vorzog.
So rief er um Hilfe. Alma hatte ja kommen wollen, wenn es um menschliche Bedürfnisse ging. Würde sie ihr Versprechen halten, nachdem er sie so in ihrem Vertrauen verletzt hatte? Alma hörte ihn nicht. Sie befand sich unter Deck. Aber an Bord selbst gab es genug Matrosinnen, die auf sein Gerufe aufmerksam wurden - einziger Grund, warum sich zwei von ihnen näherten. Daraks Plärrerei nervte.
"Was willst du, Männchen?", brummte ihm eine entgegen und stemmte die Hände in die Hüften. Sie verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein. Die andere Seefahrerin zeigte sich freundlicher. Offenbar war sie dankbar für Daraks Hilfe während des Sturms. "Er muss mal. Hatte die Heilerin nicht gesagt, sie zu holen, wenn das passiert?"
"Na, solange ich nicht die Stange halten muss." Beide lachten. Amazonen scherzten gern über das männliche Geschlecht, vor allem, wenn sie es schlecht da stehen lassen konnten - wobei man anmerken musste, dass sie es ohnehin unangenehm fanden, wenn DORT etwas stand.

Die eine Amazone klopfte ihrer Schwester auf die Schulter. "Ich erledige das, mach einfach weiter." Die andere nickte und wanderte mit Wellengang geschickt über Deck. Die Zurückgebliebene musterte Darak noch einmal - zum Glück war es die freundliche Frau. "Du musst also mal pinkeln? Ich hole Alma, in Ordnung?" Sie wartete kaum eine Reaktion ab, sondern drehte sich der Luke zu und verschwand unter Deck. Seltsam. Wenn sie schon fragte, hätte sie abwarten können.
Wenigstens tauchte kurzerhand tatsächlich Alma auf. Sie brachte ihre Tasche mit, außerdem trug sie eine Schüssel Wasser und einen Lappen unter dem linken Arm. "Wo musst du machen? Direkt hier oder soll ich mit dir an die Reling gehen oder wohin? Und nein, hier gibt's keine Büsche." Ihre distanzierte Art deutete jedoch darauf hin, dass sie noch immer verdaute. Vermutlich würde dieser Zustand noch eine Weile andauern. Bei Alma konnte man sich vorstellen, dass sie wie eine Kuh mehrere Mägen besaß und aufgrund dessen wiederkäute.
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Darak Luthrokar
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Darak Luthrokar » Montag 12. Juli 2010, 11:30

„Hallloooooo HAAAAALLLOOOOO haaaallloooooo!“ Darak plärrte in der stets gleichen Frequenz um Aufmerksamkeit und nach endlosen Minuten gestanden zwei Amazonen ihm diese auch endlich zu. Er liess seinen Kopf hängen, für einen Moment war er geneigt dem Strom des Wassers einfach seinen Lauf zu lassen. Betrunkene stellten schliesslich ihre momentanen Bedürfnisse weit über mögliche Konsequenzen. Ausserdem war selbst dem Sklaventreiber bekannt dass Urin desinfizierend wirkte. Aber Alma hatte ihm eingeschärft zu rufen und darum tat er es brav.

Er grinste als die beiden Frauen vor ihm auftauchten. „Halloorhrh schöne Fraurnghgh… thihi…“ Für einen Moment schien er sich nicht zu erinnern warum er gerufen hatte wie am Spiess. "Was willst du, Männchen?" „Ohrrghhh neiiiiiiinrnnnnsch wenn isch dass sage setzt es nur schläge thitii…“ Er schwieg… doch dann kam ihn sein weltliches Bedürfnis wieder in den Sinn. „Piseln!“ Gab er dann knapp kund. Dies offensichtlich bereits ziemlich dringend denn der Betrunkene klemmte bereits die Beine zusammen. Männer waren was das pinkeln anging ohnehin eine Kategorie für sich. Ihre Blase glich einem Fass welches eine äusserst beachtliche Menge fassen konnte, doch war der maximale Pegel erreicht dann musste so schnell wie möglich ein Busch her. Ansonsten hätte der sich aufbauende Druck auf das Rohrsystem des Enthörnten wohl zu sehr schlimmen Fehlinterpretationen seitens der Amazonen geführt.
"Er muss mal. Hatte die Heilerin nicht gesagt, sie zu holen, wenn das passiert?" „JARHRHRHRHHRHR!!! Aber….sa.g.t..ihr..nischt dass…isc.h..n bissl…getrunkn hab sonst wird sie böööss und dann dann red ich nischt mehr mit euch jawohl!“
"Na, solange ich nicht die Stange halten muss." „Welsche Schtange?“ Fragte er verwirrt, liess dann aber wieder seinen Kopf fallen. „mrhrmrm.“ Er schien über irgendwas nachzudenken.

"Ich erledige das, mach einfach weiter." Noch immer schwieg der Sklaventreiber. An was studierte er nur herum? Die zweite Amazone kam noch in den Genuss dieses gestigen Ergusses. „Isch versteh dass nischt ihr klettert an Masten rum….aber wollt…keine schtangen halten?“
"Du musst also mal pinkeln? Ich hole Alma, in Ordnung?" „Es gibt auch schtangen die man essn kann. In Scharma hab isch die immer mitgenommen für die Sklaven…“ Es war sicherlich nicht von Vorteil dass Darak begann über solche Dinge zu sprechen, aber dies merkte er natürlich nicht mehr. „Isch nenne…sie…schalzschtangen! Die haben wir verwendet damit die Mädschen nischt Ohmächtig werden in der Wüschte. Viel trinken ischt das eine…aber das Schaaallz…da.s..ist..ausch wischtig! Isch hab weit und breit die wenigsten verluschte unter den Sklaven gehabt!“

Zum Glück war die Amazonen ohne eine Antwort abzuwarten bereits davongelaufen. Er liess den Kopf hängen und brummte vor sich hin während er langsam ein Harnverhalt tänzchen aufzuführen begann. „OURhghggh wooo ischt die dennnrhrrh…“
„Hallorhrhhh!“ Darak gab sich mühe nicht betrunken zu wirken. Es blieb bei der Bemühung. „Isch muss mal!“

"Wo musst du machen? Direkt hier oder soll ich mit dir an die Reling gehen oder wohin?“ Darak wollte gerade etwas sagen doch Alma schnitt ihm das Wort ab. “Und nein, hier gibt's keine Büsche." „Näschtes mal muss isch daran Denken einen mitzunehmen!“ Alma mochte wohl schon lange erkannt haben dass es sinnlos sein würde mit ihm zur Reling zu gehen, so wie der lallte würde er nicht mal auf festem Grund gehen können ohne das Gleichgewicht zu verlieren, geschweige denn hier auf der wankenden See.
Trotz seiner beachtlichen Promillezahl bemerkte er dennoch dass mit Alma etwas nicht stimmte. „Du bischt bös auf misch!“ Klagte er. „Isch hab was falsch gemascht…isch..mach immer vieles…falsch. WARUM MACH ISCH NUR ALLES FALSCH…isch bin ein Versager..ja.rh.gh.g.h..“ Seine Stimmung schlug um. Vielleicht war seine Melancholie unter Alkoholeinfluss mit ein Grund warum er sich eigentlich lieber davon fernhielt.

„Isch habe Lilith…ga.r.nischt…verdient..und..disch auch nischt und Cattie ausch nischt… früher hätt isch Cattie einfasch gegessn! Isch mochte Hühner ausch gebraten…aber isch kann keine Hühner mehr essen…neiinrhrh…:AHR:RHR:H…“

Sobald es ans auspacken ging wurde er von heftigen Schmerzen heimgesucht. Darak wurde sogleich ein paar hauttöne blasser und wenn man bedachte wie sehr gedämpft er mit Schmerztee und Alkohol war konnte man froh sein…war .er es eben. Keine Frau war in der Lage sich vorzustellen WIE schmerzhaft der Schnitt war. „Beiii denn göttlischen Eiern des Lyschis! ARUHGHGH!“ Er schnaubte. „SOOO GÖTTLISCH SIND DIE NÄMLISCH NISCHT… isch mein isch hab die ja nie gesehen aber AURHRHRHRHRGHGH…. Soo gross können Lyschis nicht seiahrrhghgh!“

Darak würde sich helfen lassen. Er würde seine Zeit brauchen bis er in Anwesenheit Almas würde Wasserlassen können (in dieser Beziehung war er dann eben doch etwas schüchtern) aber er würde es wohl schaffen müssen.
„Bischt du jetzt nosch böser auf misch? Wie kann isch es denn wieder guuut maschen. Es tut mir leiiiid!“ Darak hatte vermutlich auch Angst dass eine wütende Alma einwenig… noch einwenig… ruppiger mit IHM umgeht. Zum Glück für ihn DACHTE er das nur hätte er es gesagt so hätte er wohl gleich noch einen misstrauenspfahl in Almas Heilerherz getrieben.

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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Erzähler » Dienstag 13. Juli 2010, 20:53

Alma erkannte, dass Darak betrunken war - wenn nicht, hätte man sie auch als geistig minder bemittelt bezeichnen dürfen. Es war offensichtlich, dass er unter Alkoholeinfluss stand. Die Heilerin gab keinen Kommentar ab. Sie erkannte nämlich auch, dass sich Darak dadurch weniger bis gar nicht über seine Zentralschmerzen beklagte. Der Alkohol lenkte ihn davon ab oder minderte das Schmerzempfinden. Also ließ sie es - ausnahmsweise - einmal durchgehen. Zudem musste die Heilerin schnaubend auflachen, als Darak über das Mitnehmen eines Busches sinnierte.
"Du hast Ideen", gab sie zurück, grinste sogar und machte sich anschließend daran, die Fesseln zu lösen. Sie befreite ihren Patienten nicht komplett, aber um die Hüften lockerte sie die Seile schon etwas. Schließlich musste sie seine Hosen herunter lassen. Alma sah schnell ein, dass sie es mit Darak keinesfalls bis zur Reling, geschweige denn zum winzigen Abort des Schiffes schaffen würde. Ja, die Sturmgöttin besaß einen solchen Raum. Er war furchtbar eng und bestand eigentlich nur aus einer Bank mit Loch, unter die ein Eimer gestellt war. Bereitgelegtes Leinentuch sorgte für die nötige Hygiene.

Alma zog Darak vor versammelter Schiffsmannschaft die Hosen herunter. Nun gut, die meisten hatten ihn bereits nackt gesehen und die wenigsten legten Wert darauf, genauer hinzuschauen. Sie gingen weiter ihrer Arbeit nach. Alma griff zu einem Putzeimer. "Der muss zweckentfremdet werden", betonte sie und stellte ihn vor Darak auf. Dann löste sie mit überraschend viel Feingefühl die Verbände. Etwas blutig waren sie schon, doch die Farbe zeigte, dass die Wunde aufgehört hatte zu bluten. Alma nahm Daraks bestes Stück vorsichtig in die Hand und begutachtete die Verletzung. Sie nickte zufrieden. "Das heilt gut ab, bereits jetzt." Wenn Darak noch ein wenig von seiner Umwelt mitbekam, würde ihn diese Nachricht hoffentlich weiter beruhigen. Dass es allerdings schmerzte, dort angelangt zu werden, ließ sich nicht vermeiden. Doch Darak war sich noch nicht bewusst, wie sehr es schmerzen konnte.
"Mach", gab Alma das Kommando. Nichts geschah. Sie schnaubte. "Nun mach schon. Ich guck dir nichts ab! Und peinlich ist es auch nicht. In meinem Leben habe ich SO vielen Menschen bei der Notdurft geholfen." Trotzdem dauerte es, bis Darak endlich Wasser ließ. Ein wesentlicher Faktor hierbei waren zum einen seine Trunkenheit, die es ihm schwerer gestattete, seinen Körper zu kontrollieren und zum anderen der stets steigende Druck. Irgendwann musste er beidem nachgeben. Alma nickte erneut. "Gut so, lass alles raus, dann brauch ich nicht gleich nochmal kommen." Sie wollte wieder gehen. Noch immer fühlte sie sich verletzt. Darak bemerkte das.

Er jammerte und bereute sein Schicksal als Versager. Er badete im Selbstmitleid, verfluchte Lysanthor und einige seiner Organe. Aber er entschuldigte sich auch bei Alma für sein Fehlverhalten. „Bischt du jetzt nosch böser auf misch? Wie kann isch es denn wieder guuut maschen. Es tut mir leiiiid!“
"Ich bin nicht böse und war es vorhin auch nicht", antwortete die Tonne von Frau, während sie neue Verbände anlegte. "Ich bin traurig - weil du mir nicht vertraust. Ich mag ein dickes Fell haben und damit meine ich NICHT meinen Speckpanzer, aber das tat wirklich weh, Darak. Lass es mich schlucken und verdauen. Ich verzeih dir ja auch. Weiß ja, dass du manchmal nur Unsinn von dir gibst." Ein schiefes Lächeln schmückte Almas pfannkuchenrunde Visage. "Ein paar Tage, dann ist alles wieder in Ordnung. Ich werd's dir nicht nachtragen. So, fertig." Sie erhob sich unter einem Ächzen. Darak sah aus, als trüge er eine Windel aus Mullverband. Im Hintergrund kicherte eine vorbei laufende Amazone.
Alma musterte ihren Patienten. "Ist sicher anstrengend, die ganze Zeit zu stehen." Sie löste die Fesseln. Würde sie sich etwa über den Befehl der Kapitänin hinweg setzen? Nein, Alma respektierte ihre Autorität. Aber sie wollte Darak seine Strafe etwas angenehmer gestalten. Mit Constanzes Verletzung war er genug gestraft.
So fesselte sie ihn erneut, dieses Mal so, dass er auf Deck hockte. "Vielleicht kannst du auf diese Weise besser schlafen. Schlaf ist gut, um die Schmerzen zu vergessen. Wenn die nächste Tee-Ration zusammen mit seinem Frühstück kommt, schaue ich wieder nach dir und fessel dich um, wenn du das magst. Hmmmm." Alma überlegte kurz. "Ich lass dir noch eine Decke bringen." Dieses Versprechen hielt sie ein.

Nachdem Alma wieder gegangen war, dauerte es keine zehn Minuten, bis Lilith sich dem Schiffsmast näherte. Sie brachte neben einer Decke für Darak einen weiteren Gegenstand mit. "Hier, dann wird dir um den Kopf herum nicht auch noch kalt", sagte sie mit lieblicher Elfenstimme und setzte Darak seinen heiß geliebten Helm auf. Anschließend deckte sie ihn fürsroglich zu und hockte sich neben ihn an den Mast. Ihr Kopf sank auf seine Schulter.
"Jetzt gebe ich alles auf, was mich mit Xytras verbindet. Fast alles. Conny und ich haben gesprochen. Sie bleibt in meiner Nähe, kannst du das akzeptieren? Sie will ... meine Leibwächterin sein, wenigstens eine Weile. Es tut gut zu wissen, dass sie noch bei mir bleibt. Ich liebe sie ... als Freundin, als Amazonenschwester. Aber mein Herz schlägt nach einem neuen Takt." Ein Kuss auf Daraks nackte Schulter teilte ihm mit, dass er benannten Takt angab.
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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Darak Luthrokar » Donnerstag 15. Juli 2010, 11:33

"Das heilt gut ab, bereits jetzt." „Alma…“ Begann Darak ernst. „Bitte… erwähne niemals „AB“ um Zusammenhang mit meiner Männlichkeit…“ brummte er erschöpft. Seine Penisabfallangst war ja auc extrem anstrengend. Nach dem Wasserlassen fühlte er sich bereits wesentlich wohler. Er entspannte sich und lehnte sich nun etwas fester gegen den Mast als vorhin. „Nrhghghg.“ In seinem Schritt pulsierte es jedoch unheilvoll.

"Ich bin traurig - weil du mir nicht vertraust. Ich mag ein dickes Fell haben und damit meine ich NICHT meinen Speckpanzer, aber das tat wirklich weh, Darak. Lass es mich schlucken und verdauen. Ich verzeih dir ja auch. Weiß ja, dass du manchmal nur Unsinn von dir gibst." „Isch will dir nischt weh tun! Isch hab schon sooo vielen Menschen weh getan weischt du? Menschen die isch nischt kannte… Menschen die mir nischts getan haben… und Menschen DIE ich kannte.“ Er seufzte schwer und liess seinen Kopf hängen. Darak ignorierte das abschätzige Lachen der Amazone welche seine „Windel“ begutachtete. Auf diesem Schiff würde er sich ohnehin keine Ehre mehr verdienen können.
"Ist sicher anstrengend, die ganze Zeit zu stehen." Darak guckte verdutzt auf. „Isch schtehe?“ Er sah an sich runter. „Tatschächlisch…mrhrrm… hab isch gar nischt gemerkt.“ Kein Wunder denn die meiste Zeit war er ja auch praktisch am Mast „gehangen.“ Darak hatte glück war sein Gemächte so gut eingepackt, so machte ihm das Sitzen nichts aus.
"Vielleicht kannst du auf diese Weise besser schlafen. Schlaf ist gut, um die Schmerzen zu vergessen. Wenn die nächste Tee-Ration zusammen mit seinem Frühstück kommt, schaue ich wieder nach dir und fessel dich um, wenn du das magst. Hmmmm." „Jaarhrh Schlaf ischt gut auch zum auchnüschtern… isch bin nämlisch n bissschen betrunken weischt du?“ Gestand er ihr verlegen, ohne zu ahnen dass dies offensichtlich war.

"Ich lass dir noch eine Decke bringen." „Isch hab das nischt verdient!“ Jammerte er während er sich weiterhin in seinem Selbstmitleid suhlte. Er seufzte als Alma sich erhob und von ihm wegtrat. „Jarhh lasch misch alleinmrhh…isch habs nischt anders verdient.“ Dies erzählte er jeder Amazone die an ihm vorbeilief. Melancholisch gestimmt stierte er auf die Schiffsdielen, bis Lilith zu ihm kam. Er sah erst auf als ihre Füsse in sein eingetrübtes Blickfeld gelangten. „Hallooorh…“ Lächelte er matt und musterte die Decken. „Danke…“ Hauchte er nur als sie ihn darin einpackte. Cattie musste Daraks Helm weichen aber sie fand in seinem Schoss einen neuen, vermutlich viel kuscheligeren Platz. Er lächelte. „Du hascht an meinen Helm gedascht…“ Stellte er erfreut fest und wirkte schon um einiges besser gelaunt. „Du scholltescht misch wirklisch nischt so sehn Lilith. Normalerweise bin isch nischt betrunken, isch bin kein Trinker!“ Versuchte er sich sogleich zu erklären. Es war ihm unangenehm dass sie ihn so ansehen musste.

"Jetzt gebe ich alles auf, was mich mit Xytras verbindet. Fast alles.“ Darak runzelte die Stirn. „Isch hab Geld in Scharma… weischt du isch hab damals viel verdient und wenig ausgegeben… du braucht dass nischt in Xytras zu holen.“ Er glaubte Lilith bezöge sich auf ihr Hab und Gut. Doch er irrte. Tatsächlich hatte Darak Luthrokar in einem kleinen Bordell in Sarma ein kleines Vermögen gebunkert. Wenn das Versteck nicht inzwischen gefunden und geplündert worden war…

“ Conny und ich haben gesprochen. Sie bleibt in meiner Nähe, kannst du das akzeptieren?“ Er schwieg einen Moment. Es dauerte bis ihre Worte auch wirklich in seinem Hirn ankamen und verarbeitet wurden. “ Sie will ... meine Leibwächterin sein, wenigstens eine Weile.“ „Scholange sie damit nischt Sex meint mit Leibwasche?“ Er blickte Lilith an. Seine trüben Augen wirkten unheimlich.

“Es tut gut zu wissen, dass sie noch bei mir bleibt. Ich liebe sie ... als Freundin, als Amazonenschwester.“ „Lilith… isch möschte dass du glücklisch bischt… und wenn es disch glücklich macht sie an deiner Seite zu wissen dann werde isch disch nicht daran hindern.“ Und sowas sagte er in betrunkenem Zustand! Er musste sie wahrlich lieben!
“ Aber mein Herz schlägt nach einem neuen Takt." Er grinste. „Dieser Takt gefällt mir sehr Lilitsch.“ Erwiderte er schnurrend. Alkohol war ein heimtückisches Gebräu. Einerseits steigerte es das Verlangen nach dem anderen Geschlecht, andererseits raubte es zumindest dem Manne jegliche Potenz dafür.

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Re: Die Sturmgöttin segelt

Beitrag von Erzähler » Samstag 17. Juli 2010, 09:47

Darak hatte sich auf der Sturmgöttin nicht viele Freunde gemacht. Die Tatsache, dass viele der Besatzung mitbekommen hatten, dass er Lilith angeblich vergewaltigt hatte, sorgte für Aufsehen. Die Frauen mieden ihn, obgleich die Elfe immer wieder beteuerte, sie habe freiwillig und aus Liebe mit ihm geschlafen. Ihrem Wort wurde nur noch minder geglaubt. Darak habe sie verführt und ihr den Kopf verdreht, so behauptete man. Jeder an Bord wusste inzwischen, dass Lilith Blütentau nicht mehr nach Xytras zurückkehren wollte. Sie galt als gefallene Amazone - eine Schwester, die ihre gewonnene Freiheit aufgab, um sie auf dem Festland wieder unter den Willen der Männerschar zu begeben. Solche Frauen wurden akzeptiert, keine Frage. Aber man vertraute ihnen nicht mehr alle Geheimnisse der Amazonenstadt an.
Lilith hatte es demnach auch nicht viel leichter als Darak. Einzig Constanze schien zu ihr zu halten, obwohl gerade sie es war, die das an den Mast gebundene Männchen hatte kastrieren wollen. Darak trug noch immer das gefährliche Halsband und Constanze grinste ihn Unheil verkündend an, wenn sie an ihm vorüber zog.
Ja, Darak hatte sich nicht viele Freunde gemacht.

Die übrige Reise tauchten Lilith und Alma immer wieder im Wechsel bei ihm auf. Wenn die Elfe sich ihm näherte, konnte Darak gewiss sein, dass Constanze nicht weit war. Sie nahm die Rolle der Leibwächterin bereits jetzt schon sehr ernst. Der Begriff der Anstandsdame hätte derzeit allerdings besser gepasst. Lilith konnte sich nur wenig erlauben, aber sie nahm ohnehin Rücksicht und gab Darak maximal einen Kuss auf die Wange. Er musste sein Geschlecht schonen, weshalb sie ihn nicht allzu sehr anflirten durfte. Zudem wünschte sich Lilith stets Harmonie, weshalb sie an die Amazonen dachte, denen Daraks Anwesenheit schon lange als schlechtes Omen durch den Kopf ging. Ein Männchen an Bord bedeutete Ärger und das hatte gerade dieses Männchen bewiesen.
Trotzdem gab es eine winzige Minderheit der Besatzung, die Darak Respekt und sogar ein wenig Freundlichkeit entgegen brachte. Die erste Bootsfrau zählte dazu, sowie die Amazone Ines. Sie hatte Daraks Einsatz im Sturm miterlebt und teilte Liliths Gedanken. Er war ein guter Mann - jedoch hielt sie ihn für die Ausnahme. Wenigstens behandelte sie ihn ansonsten neutral, brachte ihm das Essen aus der Kombüse und fesselte ihn neu an den Mast, wenn er mal stehen oder sitzen wolle.
Auch die Kapitänin entpuppte sich als geschlechtsneutral. Trotzdem duldete sie keinen weiteren Ärger. So musste Darak Luthrokar die übrige Reise am Schiffsmast verbringen. Erst als die Sturmgöttin auf die Insel Belfa zu hielt, band man ihn los.


weiter bei Die Insel Belfa -> Die Wüstenstadt Sarma -> Der Hafen Sarmas -> Ankunft in Sarma (Seite 1)
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