Käpt'n Finn und die Finstersturm

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Piraten kapern alle Schiffe, die nicht dunkelelfisch oder verbündete mit sichtbarem Zeichen (Flagge) sind.
Die Mantroner versuchen, gegen die Piraten vorzugehen.
Ein Teil der Amazonen, sowie das dunkle Volk sind Verbündete der Piraten.
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Alea
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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Sonntag 24. Mai 2009, 11:02

Während Caitlin mit Finn trank, traute sich Alea nur noch zwei kleinere Schlucke zu nehmen. Das Gebräu schmeckte ihr kein bisschen und war einfach nur scheußlich. Und an Caitlin war leicht zu erkennen, dass es schneller und stärker wirkte als Jungfrauenblut. Trotzdem konnte sie nichts gegen die Wärme machen, die sich in ihrem Magen und in ihrem Gesicht ausbreitete. Und das nach nur drei Schlucken.
Plötzlich sprang Finn von seinem Stuhl auf. Alea zuckte unweigerlich zusammen und starrte den Kapitän aus großen dunklen Augen an. Caitlins Worte rauschten dabei nur nebenbei irgendwo an Aleas Ohren vorbei. Sie nahm nicht einmal wirklich war, was die Amazone wollte. Alea konnte nur in Finns Gesicht starren, auf die Narben und die Adern, die pochend vor Wut hervor getreten waren. Im nächsten Moment sah sie den Säbel in seiner Hand und rechnete schon mit dem Ende ihres jungen Lebens. Dass er nur das Holz des Tisches um ein weiteres Mal teilte, konnte kaum ihre Angst mindern. Gebannt starrte sie auf die Klinge, die jetzt auch zwischen ihren Rippen stecken könnte.

"Uff." Überrascht schnappte sie nach Luft, als er sie an der Kleidung packte und zu sich hinüber zerrte. Sie versuchte sich noch mit den Händen abzustützen, doch noch vorher rutschte sie von der Tischkante ab und lag dann halb über dem Tisch gebeugt direkt vor Finn. Seine Drohung verstand sie nur zu gut. Ihre Augen flogen von seinen finsteren Augen zu dem Säbel und wieder zu ihm zurück. Langsam tastete sie mit der freien Hand, vom Tisch verborgen, nach ihrem Dolch, dessen Griff sie krampfhaft umfasste. Sie hatte nicht vor, ihn offen anzugreifen. Nur sollte er sie wirklich töten wollen, würde sie sich zumindestens wehren können.
Ja, dieser Kerl hier würde sie nicht einfach so umbringen. Nicht nachdem sie so viel durchmachen musste, nur um wegen ihren eigenen Zielen nach Rumdett zu gelangen. Finn würde sie nicht von ihrer Familie trennen.
Alea hatte noch nicht aufgegeben. Das konnte auch Finn an dem Aufflammen ihrer Augen erkennen. Ihr Wille war noch nicht gebrochen. "Es ist immer gut, seine Feinde zu kennen", meinte sie mit fester, leiser Stimme und sah ihm dabei direkt in die Augen. "Wer weiß schon, was Ihr wirklich vorhabt. Wir sind weder ein Pfand für Eure Versprechen, noch Frauen, die nach Eurer Pfeife tanzen. Man sollte wissen, wem man sich anschließt."
Ihr naives Auftreten war völlig verschwunden. Jetzt sah er sich der Wüstendiebin gegenüber, die sich nicht alles gefallen ließ. Reglos verharrte sie, noch immer hatte er sie fest im Griff. Sie war gespannt, wie er reagieren würde. Auch wenn sie nach außen hin recht ruhig wirkte, musste sie sich dazu zwingen, ruhig zu atmen. Seine letzte Reaktion hatte sie doch etwas schockiert.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von fremder Mann » Montag 25. Mai 2009, 08:58

Caitlin hing mit einem dümmlichen Grinsen auf den Lippen auf der Lehne ihres Stuhles. Da Alea ihr Glas nicht ausgetrunken hatte, bediente sich die Jung-Amazone nun davon und nippte bereits wieder am Rum. Ihr Gesicht verzog sich zu einer angewiderten Grimasse, aber sie stellte den Alkohol nicht weg.
"Disch sauf' isch un'ern Tisch, Finnchen!", lallte sie und kippte sich den Inhalt des Glases in den Rachen. Ein Hustenanfall folgte und Caitlin rutschte von ihrem Stuhl. Sie blieb einfach auf den Planken liegen, brabbelte etwas davon, dass der Boden sich drehte und ihr übel war.

Alea konnte ihrer Freundin aber nicht zu Hilfe eilen. Käpt'n Finn hielt sie noch immer fest im Griff, halb über seinen Schreibtisch gezogen und mit einem Blick so finster, als hätten die faldorischen Höllen ihn persönlich wieder ausgespuckt. "Man hält einen Finn nicht zum Narren, Kleine!", knurrte er ihr entgegen. Sein Blick flog zu seinem Säbel, dessen Klinge im Kerzenlicht blitzte und Unheil verkündend im Holz steckte. Das konnte die Schneide auch mit Alea anstellen; sie in mehrere Stücke teilen.
Die Diebin klammerte sich an ihren Dolch, der von Finn noch nicht bemerkt worden war. Sie würde diesen Mann damit unmöglich töten können, das wusste Alea. Aber vielleicht gelang es ihr ja, ihm eine weitere Narbe zu seiner Sammlung hinzu zu fügen und zu entkommen. Wehren würde sie sich auf jeden Fall, das stand fest. Vorher versuchte es die Diebin allerdings mit Worten und dieses Mal lag keine mädchenhafte Naivität in ihrem Tonfall.
Finn hörte aufmerksam zu. Als Alea geendet hatte, rülpste er zum Kommentar und stieß sie von sich weg. Er setzte sich zurück in seinen Stuhl, schenkte sich erneut Rum nach und leerte das Glas in einem Zug. "Gäbst 'ne gute Piratin ab, Kleine", brummte er und meinte es ernst. Als Pirat musste man verschlagen sein und durfte sich auf Versprechen und Verträge nicht verlassen, wenn man nicht schnell auf dem Meeresboden landen wollte. Aleas Worte hatten den Kapitän offenbar beeindruckt, zumindest ruhig gestellt. Nun saß er und trank, kümmerte sich einen Moment lang nicht um seine weiblichen Gäste, sondern machte eher einen nachdenklichen Eindruck.

Schließlich beugte er sich zur Seite und schaute zu Caitlin. "Wenn du mir die Kabine voll kotzt, lass ich dich Kielholen!"
"Ei, Ei, Käpt'n!" Caitlin versuchte etwas, das wie Salutieren im Liegen aussah. Dann würgte sie und drehte sich auf die Seite. Finn beachtete sie nicht weiter. Er zeigte lediglich auf ein Kabinenfenster und schaute dann wieder Alea an. "Es war klug von den Dunkelelfen, Amazonen anzuheuern. Ha, wenn ihr alle so seid, werdet ihr Käpt'n Cattie gewaltig Konkurrenz machen. Aber mal im Ernst, Mädchen! Ich warne dich und das tue ich in deinem Fall nur ein einziges Mal. Das ist ein Mal mehr als bei allen anderen, also fühl dich geehrt. Wenn mir auffallen sollte, dass in meiner Kabine irgendetwas fehlt, dann ..." Er deutete eine vielsagende Handbewegung an, die seinen Finger quer über die Kehle fahren ließ. Ein eindeutiges Zeichen.
"Deine Freundinnen bleiben erstmal unter Deck. Wenn sie was brauchen, wirst du es ihnen bringen. Ich will kein anderes Weibsstück mehr an Deck oder sonstwo sehen, ist das klar?! Jetzt geh und nimm das Gör da mit. Ihr solltet mir während der restlichen Reise lieber aus dem Weg gehen."

Finn schien heute einen guten Tag zu haben. Er ließ Alea und Caitlin am Leben ...

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Dienstag 26. Mai 2009, 21:05

Alea konnte den Ekel, den sie bei Finns Rülpser empfand, kaum verbergen. Umso froher war sie, als er sie im nächsten Moment von sich stieß und sie wieder frei von schlechter Luft und vernarbten Gesichtern stand. Als er endlich mit Wörtern antwortete, atmete sie erleichert auf. Er war überhaupt nicht wütend. War er beeindruckt? Von ihrer Ehrlichkeit? Alea erlaubte sich ein kleines und kurzes Schmunzeln. Unablässig beobachtete sie ihn. Er schien vorerst ruhig gestellt, aber sie wollte vorbereitet sein, falls er es sich in einem Anflug von neuerlicher Wut doch anders überlegen würde.
Kurz sah sie dann zu der am Boden liegenden Caitlin, als Finn sie warnte, den Rum nicht in seiner Kabine zu verteilen. Doch schnell erlangte er wieder Aleas Aufmerksamkeit, die brav zu seinen Worten nickte. Als er ihr mit dem Tod drohte, kehrte allerdings wieder die Angst in ihr zurück und sie hoffte, dass er die Röte in ihrem Gesicht dem Alkohol zuschreiben würde. Sie versuchte nicht an das Stückchen Karte in ihrer Hosentasche zu denken. Wie lange es wohl noch dauerte, bis sie Rumdett ankommen würden?

"Aye, Käpt'n, wie Ihr wünscht." Sie nickte bestätigend. Sie wollte die Wogen noch weiter glätten. "Wenn meinen Freunden nichts geschieht, werden wir keine Probleme machen", versicherte sie ihm und wartete einen Moment, um sicher zu sein, dass er die Warnng aus ihren ruhigen Worten heraus gehört hatte. Sie fand, dass ihr auch ein paar Vereinbarungen zustanden. Auch wenn sie selbst schon eine mit Finn gebrochen hatte. Etwas in seiner Kabine fehlte. Und hoffentlich würde dieses Gehimnis in dem Durcheinander der herausgefallenen Dokumente lang genug vergraben liegen.

"Komm Caitlin." Sie kniete sich neben ihrer Freundin nieder und berührte sie an der Schulter. "Kannst du laufen?" Sie vermutete, dass sie die Antwort schon kannte, hoffte aber, dass sich Caitlin wenigstens Mühe geben würde zu laufen und sich nicht hilflos in Aleas Arme legen würde. "Wo dürfen wir uns nun aufhalten? Und Ihr solltet das Essen trotzdem nicht vergessen." Sie gestattete sich ein kleines Lächeln und erwartete die Antwort, noch während sie mit Caitlin zur Tür ging. Auch wenn es ihr zuwider war, nett zu diesem Mann zu sein, gab sie doch ihr Bestes, wie eine Untergebene zu wirken oder zumindestens nett zu wirken.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 27. Mai 2009, 08:54

"Wenn meinen Freunden nichts geschieht, werden wir keine Probleme machen." Von Finn erntete Alea mit diesen Worten nur ein Schnauben. Schließlich aber sagte der Pirat: "Wenn ihr keine Probleme macht, geschieht deinen Freunden nicht, Püppchen." Es war ein Teufelskreis, von dem niemand wusste, mit welchem Aussagenteil er begonnen hatte. Fest stand nur, dass sich die Amazonen als auch die Piraten bereits mittendrin befanden.
Nun war es aber Zeit zu gehen. Alea kniete sich zu Caitlin, in der Hoffnung, ihre Freundin würde wenigstens einigermaßen selbstständig gehen können. Die Jung-Amazone grinste und schlug halbherzig Aleas Hand aus dem Weg. "Isch pack dasch allein!", tönte sie selbstbewusst. Aber sie hielt ihr gebrabbeltes Versprechen und kam wirklich eigenständig auf die Beine. Die Knie wackelten zwar und Caitlin schwankte wie ein dürrer Baum im Sturm, aber sie übergab sich nicht und fiel auch kein weiteres Mal. Trotzdem stützte sie sich nun mit der Hand auf Alea ab, was sie erst beim dritten Versuch schaffte. Vorher griff sie mehrere Male ins Leere und fluchte ziemlich heftig darüber.
"Aal-Lea! Jetzt wackel nischt so! Wie soll isch disch misch disch festhalten, wenn du so zappelst." Vorwurfsvoll, aber mit einem Charme, den nur eine Amazone versprühen konnte, streckte Caitlin ihrer Freundin die Zunge heraus. Dann ließ sie sich brav und nur leicht torkelnd zur Tür bringen.

"Wo dürfen wir uns nun aufhalten? Und Ihr solltet das Essen trotzdem nicht vergessen", gab die Diebin noch an den Kapitän zurück. Diesen kleinen Triumph konnte sie sich wirklich herausnehmen. Finn war für einen Moment vor den Kopf gestoßen. Er entgegnete: "Unter und auf Deck, aber nicht in den Kajüten meiner Männer! Sag das deinen Weibern." Auf die ausstehende Mahlzeit ging der Kapitän nicht weiter ein.
Wenigstens durften sich die Amazonen weiterhin relativ frei bewegen, mit dem Herumschnüffeln war es allerdings vorbei.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Freitag 29. Mai 2009, 20:44

Erst als sie einige Schritte von Finns Kabine entfernt waren, fiel die Anspannung von Alea, so wie es die Schatten vorhin getan hatten. "Das hätte mehr als schief gehen können", murmelte sie und blickte Caitlin, die irgendwie, Alea wusste jetzt noch nicht wie genau, auf die Beine gekommen war, von der Seite an. Sie hätte nicht gedacht, Finn die Stirn bieten zu können. Sie hatte auch nie viel Wert darauf gelegt, ihm oder sich so etwas zu beweisen. Jetzt jedoch hatte sie ein kleines bisschen weniger Angst vor ihm. Er war kein Ungeheuer, dass wahllos junge Frauen über die Planke laufen ließ. Nein, stattdessen hatte er sich die Stirn bieten lassen. Und Caitlin und sie lebten noch.
Alea grinste Caitlin kurz an. "Ich hoffe, du hast wenigstens einen Kater morgen, da ich uns alleine aus dieser Sache heraus bringen musste." Sie zwinkerte ihr kurz zu und verstärkte ihren Griff um ihren Oberarm, als sie glaubte, Caitlin würde sonst gleich fallen.
"Dann suchen wir mal die anderen, die sie zusammen gepfercht haben. Dann haben wir wenigstens unsere Ruhe." Sie wusste nicht mal, ob Caitlin ihre Worte mitbekam oder gar den Sinn hinter ihnen verstand.
Mit einem mal blieb Alea stehen. Sie hatte am Gang stehend einen Eimer entdeckt. Den schob sie über ihr Handgelenk, damit sie den EImer tragen und gleichzeitig Caitlin weiterhin stützen konnte. Sollte ihr schlecht werden, hatte sie jetzt wenigstens ein Gefäß. Sie hatte nämlich auch keine Lust darauf, dass sich die Amazone in ihrem Zimmer übergab. Suchend hielt sie Ausschau nach den anderen und lauschte angespannt, ob sie irgendwoher die Frauenstimmen vernehmen würde.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Erzähler » Montag 1. Juni 2009, 00:05

Caitlin taumelte, torkelte und schwankte. Ihr hatte der Rum ganz schön zugesetzt, aber sie hatte das Glas ja auch auf einen Zug trinken müssen! Jetzt lehnte sie halb an Alea und hielt sich halb an der Bordwand fest. Ihre Schritte waren unkoordiniert, aber der Gang ließ es kaum zu, dass sie seitlich weg kippte. Lediglich nach vorn besaß sie genug Möglichkeiten.
"Ich hoffe, du hast wenigstens einen Kater morgen, da ich uns allein aus dieser Sache heraus bringen musste." Caitlin begann zu lachen. "Ich maaaaaag Kat-Zen. Zehn. Zehen ... hihihi, meine Zehen sehen ulkig aus!" Schon begann sie, sich nach vorn zu beugen. Ihr Kopf landete fast im Eimer, den Alea kurzerhand organisiert hatte. Eine Amazone konnte für Männer schon anstrengend sein. Aber eine betrunkene Amazone war selbst beinahe für ihre Freundinnen zu viel!

Alea gab sich alle Mühe und schließlich bekam sie die Jung-Amazone mit einem festen Griff um deren Hüften auch unter Kontrolle. Caitlin gehörte wenigstens nicht zu jenen Betrunkenen, die sich wehrten, wenn man zu fest zulangte. Im Gegenteil, sie begann zu singen.
"Trink, trink, trink mit mieeeeeeer!
Ob Wein, Rum, Meeeeeehhht oder Biiiieeehiiiier!
Wir Amazonen saufen alle un'ern Tisch!
Ob Männchen, ob Schwester und sogar dischhh!

Trink, trink, trink das Blut!
Denn Jungfrau'nbluuuht tut allen guuuut! Yeeehaaaa!"
Caitlins Gesang lockte keine Frauen auf den Plan, die Alea so sehr suchte. Sie hatte versucht, ein Gespräch mit Frauenstimmen zu erlauschen, doch bei den mäßigen Gesangskünsten ihrer Freundin war das nicht möglich. Stattdessen schaffte Caitlin es, einige Piraten aus ihren Kabinen und aus dem unteren Deck zu holen. Sie fluchten und murrten.
"Hee, etwas leiser. Bist du besoffen, Mädchen?!"
"Aye, die kann kaum noch stehen!"
"Bring die Betrunkene zu mir, Weib! Soll sie zu euch anderen Kampfweibern unter Deck gehen!"

Die Amazonen befanden sich also unter Deck in einem der Laderäume, so wie es aussah. Caitlin stolperte schon beinahe freiwillig auf den Piraten zu und ließ sich hinunter helfen. Unten angekommen, drang lautes weibisches Johlen aus der Luke. Caitlin wurde freudig begrüßt. Alles übertönte Rabikas kräftige Stimme. Sie fragte sofort nach Alea, doch interessanter war: "Es ist unfair uns hier einzusperren, aber Rejan an Deck zu lassen, nur weil er ein Männchen ist! Ich sage, sperrt ihn zu uns oder noch besser: LASST UNS HIER HERAUS!" Rabika erntete bestätigende Rufe. Die Amazonen mochten es ganz und gar nicht, unter Deck zu sitzen und nichts tun zu können.

Grimhild hockte auf dem Boden. Gelangweilt knippste sie sich mit den vorstehenden Nägeln ihrer Finger die Fußnägel ab. Jedes Mal tat es ein knacksendes Geräusch, wenn einer der Zehennägel abbrach und in hohem Bogen durch den Raum flog. Die anderen Amazonen und auch die beiden als Wachposten abgesetzten Piraten hielten höflichen Abstand zu der Trollfrau. Grimhild machte ohnehin ein missmutiges Gesicht. Ihre rosa Schleife hing schlapp auf ihrem Kopf, sie war nass geworden.
Artemis saß auf einem Fass und hatte sich klein gemacht. Man sah ihr an, dass sie schnellstmöglich von diesem Schiff herunter wollte. Vor allem, weil sie der Blickfang der Piraten zu sein schien. Immer wieder warfen die raubeinigen Seeleute ihr zweideutige Blicke zu oder zogen sie mit jenen aus.
Paki achtete darauf und sorgte allein durch ihre Anwesenheit und eine unglaubliche Ruhe, die ihr ganzes Wesen ausstrahlte, dafür, dass niemand sich an Artemis heran wagte. Ihre gelassene Körperhaltung teilte den Männern mit, dass sie mit ihren besten Stück kurzen Prozess machte, wenn auch nur einer einen falschen Schritt machte. Und was Pakis Gesten und ihre Ruhe stillschweigend zeigten, das ließ Rabika lauthals an den Piraten aus. Sie stapfte durch den gesamten Laderaum und zeterte und fluchte. "Dämliche Männchen! Ihr solltet uns lieber rauslassen und hoch an Deck, bevor ich richtig wütend werde. Ich kastriere jeden einzelnen von euch und euren Käpt'n lass ich an seinen Eiern vom Mast baumeln, wenn ihr mich hier noch länger festhaltet und Rejan einfach alle Freiheiten gebt! Das ist typisch Männlein: unfair bis zum Geht-nicht-mehr!" Sie war fuchsteufelswild.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Montag 1. Juni 2009, 21:43

Alea lachte bei Caitlins Worten und ihrem anschließenden Lied. Etwas nervig war es zwar schon, aber sie konnte ihr auch nicht wirklich böse sein. Am Liebsten hätte sie ja auch den ganzen Rum hinunter gekippt, schon allein um Finns Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Allerdings hatte sie sich beherrscht und das war wohl auch ganz gut so gewesen. Durch Caitlins Gesang konnte sie im Moment zwar nicht die Amazonen finden, aber dafür tauchten Piraten in Form von Wegweisern auf, die sie zu den restlichen Amazonen führten und Caitlin zu ihnen brachten.
Jetzt hörte auch Alea die Klagen ihrer Begleiterinnen. Wegen ihr mussten sie jetzt nichts tuend dort unten versauern und darauf warten, bis sie in Rumdett ankamen. Alea hoffte auch um ihretwillen, dass dies bald sein würde.
Sie trat an die Luke heran und sah in den Raum hinab, indem ihre Begleiterinnen saßen und sich über die Ungerechtigkeit der Piraten ärgerten. Alea konnte dies zwar verstehen, allerdings fand sie, dass es ganz gut war, wenn Rejan an Deck die Stellung hielt.
"Geht es euch gut?", rief sie in das allgemeine Gemaule hinab. "Finn hat mir erlaubt, mich noch frei zu bewegen." Ein kurzes, freundloses Grinsen huschte über ihre Lippen. "Wenn ihr etwas braucht, soll ich es euch holen. Wisst ihr, wie weit es noch bis nach Rumdett ist?" Dabei sah sie auch kurz zu den Piraten, die das vielleicht besser wussten, als Frauen, die unter Deck eingesperrt waren. "Braucht ihr dann noch etwas? Vielleicht sollte ich Rejan der Gerechtigkeit halber fragen, ob er sich zu euch gesellt?", meinte sie freundlich. Wobei mehr in ihrer Absicht lag, Rejan die neue Lage zu erklären, ihm die Schatzkarte zu zeigen und zu sehen, ob er ebenfalls etwas herausgefunden hatte.
"Ansonsten kümmert euch gut um Caitlin. Wir mussten mit Finn um die Wette trinken."

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. Juni 2009, 10:33

Das allgemeine Gemaule, wie Alea es bezeichnete, wurde allgemein noch lauter, als sie verkündete, dass der Kapitän ihr weiterhin gewisse Freiheiten gab. Sie war doch erwischt worden! Und sie durfte sich nun weiterhin auch auf Deck bewegen, während ihre Amazonen hier unten versauern sollten?!
Die Welt besaß einen ganz eigenen Sinn von Gerechtigkeit. Aber Rabika und die anderen Frauen schienen nicht zu ahnen, warum man sie überhaupt unter Deck und in die Laderäume verfrachtet hatte. Vielleicht frustrierte gerade dies die Damen.
"Dann sei uns Augen und Ohren", meinte Paki diplomatisch. "Wir kommen hier wohl vor Ankunft in Rumdett nicht mehr weg." Die anderen nickten und murmelten Flüche vor sich hin, die denen der Piraten in nichts nach standen.

Rabika nahm Alea die betrunkene Caitlin ab und führte sie langsam, aber sicher zu einigen Kisten, wo man schnell eine Decke ausbreitete und die Jung-Amazone ablegte. Caitlin schlief auch sofort ein, in ihrem Zustand war das das Beste, was sie tun konnte.
Artemis fühlte ihre Stirn und den Puls. Die stumme Amazone untersuchte ihre Freundin gründlich und mit vorsorglicher Fürsroge.

"Wenn ihr etwas braucht, soll ich es euch herholen. Wisst ihr, wie weit es noch bis nach Rumdett ist?" Einer der Piraten hob den Kopf. Er zeigte sich den Frauen recht neutral gegenüber, vielleicht, weil er als Gegenleistung Blicke auf sie werfen durfte. Bei den knappen Amazonenrüstungen gab es reichlich Haut zu sehen. "Die Winde sind mit uns", brummte er. "Wenn wir weiterhin so gut voran kommen, dauert's nich' mehr lang. Aye, vielleicht schon in ein bis zwei Tagen."
So lange mussten sie also noch ausharren. Die armen Amazonen und das die ganze Zeit unter Deck. Wenigstens musste Alea nicht den Rest der Reise dort unten verbringen. Sie sollte vielleicht Rejan über die derzeitige Situation aufklären. Ob der überhaupt etwas mitbekommen hatte? Vielleicht hatte er auch einige Informationen sammeln können. Alea sollte ihn aufsuchen und dann darauf hoffen, dass die Segel der Finstersturm das Schiff wirklich schnell in den piratischen Hafen einlaufen ließen.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Sonntag 7. Juni 2009, 15:51

Aleas Mine hellte sich ein wenig auf. Ein bis zwei Tage, was konnte da schon passieren? Sie musste sich nur unauffällig genug verhalten und keinen weiteren Ärger provozieren. Dann würden sie schon heil in Rumdett ankommen.
"Gut, also wenn ihr etwas braucht und die Kerle es nicht für euch tun wollen, lasst mich einfach rufen", schlug sie dann grinsend, mit einem kurzen Seitenblick zu den beiden Piraten, vor. Aber scheinbar brauchten die Amazonen jetzt nichts weiter von ihr. Also wandte sie sich ab, um an Deck zu gehen und Rejan zu suchen, da dieser dort offenbar noch zu sein schien.
Also kehrte sie auf den Mittelgang unter Deck zurück und suchte sich ihren Weg an Deck. Wenn nicht direkt eine Truhe voller Gold ganz zufällig in ihre Augen trat, würde sie auch einfach geradeaus auf ihr Ziel zugehen. Sie wollte sich wirklich nicht mehr Ärger einhandeln. Die Situationen in der Kabine des merkwürdigen Heilers und in Finns Kabine waren schon glimpflich ausgegangen. Ein Glück, dass sie überhaupt noch herum laufen dürfte oder überhaupt konnte.
So stieß sie die Luke auf und kletterte an Deck, als wäre es das normalste der Welt, unter Deck der Finstersturm herum zu schlendern und sich bei den finsteren Piraten blicken zu lassen.

[Wusste nicht, ob du was bestimmtes an Deck vorhast, deshalb ist der Post so kurz und nicht vorgreifend ;)]

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Erzähler » Dienstag 9. Juni 2009, 23:19

Bald würden sie Rumdett erreichen. Endlich! Alea war ja nun auch schon oft und lange genug auf dem Meer unterwegs gewesen. Hoffentlich verlangten die Wüstendiebe nicht von ihr, sofort wieder ins heimatliche Sarma zurück zu fahren. Was die überhaupt mit ihrer Amazonengruppe wollten? Diese etwa auch wegen den Dunkelelfen anheuern? Vielleicht als Schutzt? Aber nein, dann hätte der Bund der Diebe ja schon lange vor allen anderen gewusst, dass die Dunkelelfen mit den Piraten ein Bündnis planten. Da hätten sie wohl anders reagiert.

Aber Alea hatte auch noch private Missionen. Die Schatzkarte war ihr nicht abgenommen, ja nicht einmal entdeckt worden. Was sich an dem markierten Ort auf der Karte wohl verbarg? Vielleicht Truhen voll mit Juwelen oder ein ganzer Berg voller Drachmen! Träumerisch glitzerten inexistente Schätze vor dem geistigen Auge, wenn man nur daran dachte. Ja, das musste sie Rejan noch mitteilen. Und in Rumdett erst einmal angekommen, musste sie noch schauen, wie es mit dieser Cattie stand. Aber das war weniger Aleas Problem als vielmehr das der Kapitänin Gloria. Aber welche Informationen über Käpt'n Finn konnte sie ihr liefern?

Alea erreichte das Hauptdeck. Schon drang ein Lachen an ihre Ohren, das sie nur allzu gut kannte. Rejans Verschmitztheit war sogar in seinem Gekicher zu hören. Es steckte in allem, was er tat. Der Wüstendieb hockte bei ein paar Fässern mit einigen Piraten zusammen. Sie lachten und tranken. In Rejans Hand entdeckte Alea aber keinen Krug. Offensichtlich hielt er sich zurück oder nutzte einen kleinen Trick, den man schon bei den Wüstendieben früh gelehrt bekam. Man nahm einen Krug und ließ ihn sich füllen, doch in einem ungesehenen Augenblick kippte man das Zeug einfach fort. Nach einer Weile benahm man sich dann zum Schein einfach so betrunken, dass man - natürlich versehentlich - den Alkohol beim Trinken über Hemd und Brust kippte anstatt in den Rachen.

Da Rejans Hemd durchnässt war, wendete er tatsächlich den Trinkertrick an. Vermutlich lachte er deshalb auch so laut. Er spielte den Betrunkenen. Ein Blick zur Seite genügte, dass er Alea an Deck kommen sah. Er zwinkerte ihr zu und drehte sich dann den Piraten zu. "Hört mal suuu, ihr Saufköpp! Isch ... such jetz' ma' mein Mädel. Süßes Ding ... will s'e küssen, jawoll!"
"JAWOLL!", antworteten die Piraten in einem lallenden, aber fröhlichen Anflug eines neuen Zuprostens und schon schwappte Schaum über den Rand ihrer Krüge, ehe sie deren Inhalte in ihre Rachen kippten. Rejan aber wandte sich ab, schwankte auf Alea zu und nickte zu einer Stelle auf Deck, die durch ein Rettungsboot von den Blicken der Besatzung sicher war. Dort watschelte er hin und ließ sich dann hinter dem Boot nieder. Er wartete, bis Alea das Versteck erreichte, dann fragte Rejan: "Irgendetwas herausgefunden?" Er grinste. "Die Piraten fassen Vertrauen zu mir. Ich glaube, spätestens morgen früh kann ich sie über Einzelheiten ausfragen."

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Mittwoch 17. Juni 2009, 18:26

Alea brauchte nicht gerade lange, um Rejan an Deck zu entdecken. Sie grinste vergnügt, als sie ihn entdeckte, brauchte aber ein paar Momente, um seinen Trick zu durchschauen. Er ist einfach zu gut. Raffinierter Bengel.
Sie wartete einfach, bis er sich von der restlichen Mannschaft gelöst hatte und zu ihr hinüber getorkelt kam. Um nicht ganz so auffällig zu sein, setzte sie ein überraschtes bis tadelndes Gesicht auf. Aber die anderen hatten dem Alkohol wohl eh schon zu sehr zugesprochen, um jetzt noch auf ihren Gesichtsausdruck zu achten, wenn sie ihren Liebsten in diesem Zustand sah.

Sie folgte ihm bis hinter das Boot und ließ sich neben ihm nieder. Ihre Augen blitzten vergnügt auf. "Ich seh schon. Auch das Meer kann dein Talent nicht aus dir heraus schütteln." Sie lachte kurz auf und musterte ihn dann mit einem abschätzenden Blick. "Morgen erst? Nun, da brauchst du ja ganz schön lange, nicht?", meinte sie keck und knuffte ihn in die Seite.
"Ich habe etwas viel besseres gefunden." Sie rutschte noch ein Stück näher und blickte sich kurz um, ob auch wirklich niemand in der Nähe war. Auch wenn keiner der Piraten zu sehen war, beugte sie sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm ihre Entdeckungen zu: "Ich habe ein Dokument gefunden. Finn hat sich mit der dunklen Flotte zusammen geschlossen. Er darf jedes Schiff kapern, das keine schwarze, dreieckige Fahne gehisst hat. Und er wurde vor den Amazonen gewarnt, weil sich nicht alle dem dunklen Herrscher angeschlossen haben." Sie machte eine kurze Pause und warf ihm einen nach Lob heischenden Blick zu. Auch wenn es sie nicht wunderte, was sie erfahren hatte, so hatte sie es immerhin herausgefunden. "Unterschrieben hat ein Kelast Sen... oder so ähnlich", fügte sie nach einem kurzen Überlegen hinzu.

Doch eine lange Pause folgte nicht, bevor sie ihm von der anderen Sache erzählte. "Aber es kommt noch besser. Ich habe in Finns Unterlagen etwas viel Interessanteres gefunden." - Was natürlich nur für ihre eigenen Interessen galt. Sie wollte ihn ein wenig neugierig machen und zappeln lassen, andererseits wollte sie ihm dieses Geheimnis nicht vorenthalten und so sprudelten die Worte schnell aus ihr heraus. "Aber ich sage nur so viel: Es ist ein Stück Karte von Rumdetts Umgebung. Und dort befindet sich ein Kreuz." Sie sah ihn viel sagend an und grinste breit bei dem Gedanken. "Es muss sich um etwas magisches handeln, das von Wert ist." Schon jetzt kribbelte es in ihren Fingern und wäre sie schneller als das Schiff, wenn sie schwimmen würde, wäre sie direkt in die See gesprungen.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Wüstendieb » Freitag 19. Juni 2009, 09:29

Rejan grinste, als Alea ihn in die Seite knuffte. Noch einmal blickte er sich aufmerksam um, dass sie auch unbeobachtet waren. Dann legte er einen Arm um die Frau seines Herzens und musterte sie lang. "Ich schaff es bestimmt auch heute noch, wenn du mich nicht zu sehr ablenkst." Ein verschmitztes Lächeln suchte sich seinen Weg auf Rejans Züge und verweilte dort, nur um ihn noch verwegener aussehen zu lassen als sonst. Aber was auch immer Rejan von den Piraten erfahren wollte, es war vielleicht garnicht mehr nötig. Alea klärte ihn über die Einzelheiten der Informationen auf, die sie in Finns Kabine zusammengesucht und gefunden hatte. Da wurde selbst der Gesichtsausdruck Rejans etwas ernster. "Jedes Schiff kapern, wie?" Das gefiel ihm nicht. Obwohl sie beide als Wüstendiebe doch eigentlich wenig mit der Seefahrt zu tun hatten, so wusste Rejan um den Umstand, wenn beispielsweise Handelsschiffe mit geschmuggelter Ware aus Sarma nicht ihre Zielorte erreichten. Die Wüstendiebe hatten Beziehungen auch außerhalb ihrer sonnebeschienenen Stadt und würden diese aufgrund von Kaperungen einbrechen, sähe es bald schlecht aus. Ein Verbund von Verbrechern ging unter, wenn er vollkommen auf sich allein gestellt war. Vielleicht würden sich mögliche Partner auch gegen sie wenden.

"Sobald wir in Rumdett sind, müssen wir den Wüstendieben den Hinweis zukommen lassen, ihre Schmugglerschiffe nur noch mit schwarzen Fahnen segeln zu lassen." Er schaute Alea an. "Gut gemacht." Ein Kuss folgte seinem Lob und Rejan ließ sich Zeit damit. Alea schmeckte so lieblich, trotz des leichten Salzaromas auf ihren Lippen. So entstand eine ungewollte, länger anhaltende Pause, bis ihm Alea auch endlich von der Karte mit dem vermeintlichen Schatz berichten konnte.

Rejan grinste erneut verschmitzt. Dann beugte er sich über seine Wüstenblume, knuddelte und küsste sie in einem Anflug verspielter Zuneigung. Die Piraten würden die beiden nun nicht belästigen. Wenn sie sie hörten, glaubten sie wohl, der betrunkene Rejan fiel über seine Amazonenfreundin her. In gewisser Weise tat er dies auch. "Du bist großartig", raunte er ihr verliebt ins Ohr. "Diesen Schatz heben wir, sobald wir in Rumdett alles erledigt haben. Haha, der gehört dir und mir allein!" Rejan küsste einfach weiter, die gute Nachricht nutzte er offenbar als Anregung für seine Taten. Oder er hatte doch ein wenig Alkohol genossen, während er mit den Piraten geplaudert hatte. "Ich will mit dir schlafen", säuselte er Alea liebestoll zu. Typisch Rejan. Vor ihm war nun einmal kein Weiberrock sicher.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Alea » Freitag 19. Juni 2009, 17:14

Alea genoss den Lobeskuss. Zuerst schmunzelte sie noch ein wenig über sein Lob, dann genoss sie aber immer mehr den Kuss und versank darin wie in einen Traum. "Ja, dann haben wir so viel Gold wie es einer Königin und ihrem König angemessen ist", murmelte sie vergnügt zwischen ihren und seinen Lippen hervor, während ihre Gedanken kurz zu dem Schatz abdrifteten. Es konnte warten, bis sie zurück nach Sarma gehen würden. Zwar freute sie sich auch darauf, in ihre hoffentlich sichere Heimat zurück zu kehren, diese Schatzkarte ließ sich aber nur schwerlich übertreffen.
Rejans Worte holten sie dann aber recht schnell wieder zurück in die Gegenwart. "Was?" Doch sie hatte genau verstanden. Es kam nur überraschend für sie. Schließlich saßen sie versteckt auf einem Schiff, deren Besatzung sich der dunklen Seite angeschlossen hatte und einen Kapitän besaß, der sie vielleicht mit etwas weniger Glück getötet hätte.
"Das ist ein bisschen unfair den eingesperrten Amazonen gegenüber", meinte sie halbherzig. Dann schloss sie wieder die Augen und genoss weiter seine weichen Lippen auf ihren. Auch sie konnte Rejan kaum widerstehen. Auch wenn sie das Schiff recht unpassend fand, konnte sie doch nichts gegen das wohlige Gefühl und das Kribbeln tun, das sich unter seinen Berührungen ausbreitete.
Sie faltete ihre Hände in seinen Nacken und schaute ihn einige Momente verträumt an. Er konnte erkennen, dass sie im Prinzip nichts dagegen hatte, sich aber doch etwas scheute. Lächeln zog sie seinen Kopf zu sich und küsste ihn innig. Sie genoss es, wieder ein wenig mit ihm allein zu sein und hier, verborgen hinter dem Boot, etwas Ruhe zu haben.

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Re: Käpt'n Finn und die Finstersturm

Beitrag von Erzähler » Montag 22. Juni 2009, 19:56

"Wenn wir erst einmal den Schatz unser nennen können, brauchen wir bei den Wüstendieben garnicht mehr jeden Auftrag anzunehmen, um uns über Wasser zu halten." Rejan schmuste sich eng an Alea an. Seine Hände wanderten zielstrebig über ihren Körper und massierten dann ihre Brüste in stiller Vorfreude. "Ich baue dir ein Haus", träumte er vor sich hin. "Mit einem riesigen Badebecken und einem Dutzend Schlafzimmern. Und ich kaufe dir Schmuck. Jede Menge ... was immer du haben willst, wird dein." Er ließ von ihren holden Rundungen ab und kratzte sich am Kinn. "Hmmm, vielleicht stehle ich dir auch alles. Der Nervenkitzel, du weißt schon." Rejan lachte. Vermutlich würde er selbst mit den Taschen voller Schätze das Diebeshandwerk nicht aufgeben. Dazu liebte er es viel zu sehr. So wie Alea, der er nun offenbarte, wie sehr es ihm nach Intimität gelüstete.

"Das ist ein bisschen unfair den eingesperrten Amazonen gegenüber." Rejan lachte hell auf. Einige der Piraten, mit denen er sich - natürlich zum Schein - vorhin betrunken hatte, blickten zu ihrem Versteck, dem Boot, hinüber. Niemand kam allerdings auf die Idee, sich ihnen zu nähern. Rejans Worte hatten angedeutet, dass er mit seiner Braut allein sein wollte. Die Piraten dachten sich ihren Teil.
Der Wüstendieb kicherte noch immer in sich hinein. "Die Amazonen würden sich nach mir ohnehin nicht die Finger lecken." Er hingegen leckte jetzt ganz ungestüm an Aleas Hals, unterbrach sich selbst aber, als sie ihre Hände in seinen Nacken legte. Tief schaute Rejan in Aleas dunkle, schöne Augen und verlor sich darin, bis sich ihre Lippen auf die seinen legten.

Leidenschaftlich küsste Alea seine Königin der Wüste und ließ lange nicht von ihr ab. Dieser Moment gehörte ihnen beiden und er ließ sich durch nichts stören. Dann jedoch raunte er: "Vielleicht verschieben wir es doch auf später, wenn wir wieder an Land sind, meine Blume. Dann verwöhne ich dich, wie es sich für eine Diebin gehört, die bald den größten Schatz Rumdetts heben wird." Er drückte Alea eng an sich und beließ es dabei. Zu den Piraten kehrte Rejan allerdings erst gut eine halbe Stunde später zurück. Er wollte sie weiter aushorchen und das tat er auch. Der Wüstendieb spielte Augen und Ohren für die Amazonen, hörte sich hier um, tratschte dort und gewann das Vertrauen der Besatzung - und die Gunst der Frauen, die doch recht beeindruckt waren, wie sehr sich ein Männchen für sie ins Zeug legte.

Noch vor Sonnenaufgang hatte der Dieb einiges herausgefunden und teilte es seiner "Mädchenbande" natürlich mit, sobald sie einen Augenblick ungestört reden konnten. Rejan berichtete, dass das dunkle Volk celciaweit Angriffe plane und sich nicht nur die Hilfe der Piraten gesichert habe. Grandessa stünde ebenso mit ihnen im Vertrag und wolle Andunie belagern. Die Zwergensiedlung im Reich der Dunsthügel sei bereits gefallen, noch bevor Käpt'n Finn mit der Finstersturm in See gestochen sei. Und was für ihn und Alea wohl am erschreckendsten war, erzählte Rejan nur ihr. "Sarma ist ebenfalls in dunkler Hand. Die Wüstenstadt wurde eingenommen. Wir müssen in Rumdett mehr erfahren. Ich glaube kaum, dass unsere Mission fortgeführt wird." Er senkte betreten den Kopf. Dass Sarma fiel war für ihn kaum vorstellbar, vielleicht bedrückte es Rejan deshalb so sehr.
Die Finsterstum lief noch am selben Tag in den Hafen der Piratenstadt Rumdett ein. Gegen Mittag wurde der Anker ausgeworfen und die Piratenmannschaft ging an Land. Da tauchte Käpt'n Finn bei den Amazonen auf. "Aye, ihr Weibsbilder. Rumdett. Wir sind da. Ihr könnt an Land gehen, aber meine Männer behalten euch im Auge, bis die Sache mit eurer Kapitänin Gloria und der Piratenbraut Cattie geklärt ist. Sollte es mehrere Tage dauern, dann schlaft ihr in meinem Viertel. Ich lasse bekannt geben, dass niemand euch angreifen soll, solange ihr euch dort aufhaltet. Tretet nicht zu den Feinden über, ich warne euch, arhhh!" Und dann stolzierte Finn auch schon wieder davon. Die Amazonen waren gewissermaßen frei.
"Was tun wir jetzt?", fragte Rabika und schnürte ihr Bündel, um das Schiff endlich verlassen zu können.


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Topic darfst du eröffnen ;)

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