Mit der Gloria nach Rumdett

Das große Meer ist launisch wie das Wetter. Einmal ist es friedlich und dann wieder die reinste Gefahr. Erfahrene Seemänner befahren es mit ihren großen Schiffen. Alle Reisen sind hier verzeichnet.
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Piraten kapern alle Schiffe, die nicht dunkelelfisch oder verbündete mit sichtbarem Zeichen (Flagge) sind.
Die Mantroner versuchen, gegen die Piraten vorzugehen.
Ein Teil der Amazonen, sowie das dunkle Volk sind Verbündete der Piraten.
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Alea
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Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Montag 26. Januar 2009, 21:26

<i>komme von Ardéris, die Vulkaninsel --> Xytras und das Umland --> Der Hafen von Xytras --> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=12496 ... ung</a></i>

Irgendwann seufzte Alea genervt, als sie des Wartens müde würde. Bald war sie schon versucht, einfach die Augen zuzumachen und noch ein wenig vor sich hin zu dösen, um die Zeit zu überbrücken. Doch sie war viel zu sehr Diebin, als dass sie in solch einer großen Menge so unaufmerksam gewesen wäre. Da ihr so langweilig war verging die Zeit auch nicht sehr schnell und irgendwann gab es nichts Neues mehr, was es sich zu mustern gelohnt hätte.

Aber auch 45 Minuten vergingen und alle strömten plötzlich aufs Schiff, mittendrin Alea mit ihrer kleinen Gruppe.
Wortlos und ohne eine Miene zu verziehen lauschte Alea der Ansprache von Käpt'n Liz. Man sah es ihr zwar nicht unbedingt an, doch während Lizallas sprach, arbeitete es in Aleas Kopf nur so. Ihre Geschichte mit Cattie schien also tatsächlich glaubhaft zu sein, denn wie es aussah wollten außer ihr noch Dutzende anderer Frauen nach Rumdett, um sich den Piraten anzuschließen. Aber warum? Liz erzählte etwas von einem kurzfristigen Bündnis mit den Männern vom Festland. Die Gründe waren bekannt. Jedenfalls allen außer ihr und Rejan, wie ihr schien. Der Ausschlaggebendste war wohl, dass sie Celcia regieren wollten. Die Welt von Frauen regiert... Alea wusste nicht, ob sie sich da nicht vielleicht zu viek vornahmen. Aber sie schwieg geflissentlich. Doch sie musste unbedingt mehr über diesen Krieg erfahren.

Nach der Rede ging alles recht flott. Die Amazonen wussten um ihre Aufgabe und machten sich auch gleich daran, jene gewissenhaft zu erfüllen. Alea bekam nicht viel Zeit, die Frauen zu beobachten, denn schon wurden sie in ihre Kabine geführt.
Zu ihrem Bedauern bekamen sie alle zusammen einen Raum. Von der <i>Seeperle</i> war sie ein Zimmer alleine mit Rejan gewöhnt. Sie musste etwas verlegen grinsen und ihre Wangen färbten sich rot, als sie an die ersten Minuten auf dem anderen Schiff zurück dachte...
Nun ja, mit einem einzelnen Zimmer wäre es einfach schöner gewesen. Sie sehnte sich nach Rejan, aber hatte wohl keine andere Wahl als zu warten.
Fünf Tage waren nicht allzu lange und irgendwann würden sie bestimmt wieder ewig Zeit für die schönen Dinge im Leben haben, die Rejan ihr gezeigt hatte.

Sie ergriff Rejan bei der Hand und setzte sich auf das zweite Bett. Fröhlich beobachtete sie die Szene mit Grimhild, während sie hoffte, dass sie die Seefahrt besser als die Trollfrau überstehen würde. Nachdem Grimhild die Kabine verlassen hatte, war es für einen Moment still.
Alea sah sich den Raum genauer an, ehe ihr Blick durch die Runde schweifte. Ob jetzt der richtige Moment war, um zu fragen, um was es im Krieg ging? Sie erinnerte sich an die Worte der Amazone, die ihr im Frauenhaus von Xytras über den Weg gelaufen war. Alea straffte die Schultern und suchte vor allen den Blick zu Caitlin, von der sie doch am meisten Verständnis für ihre Ahnungslosigkeit erwartete.
"Ich hätte eine Frage an euch", begann Alea dann, "wahrscheinlich eine recht überflüssige." Sie lächelte schief, vielleicht konnte sie etwas mit ihrem Charme wieder wett machen.
"Also eigentlich waren wir gar nicht so lange auf See unterwegs. Das dachte ich jedenfalls. Doch dann kamen wir hier an und hörten plötzlich von Krieg. Von einer Dunkelelfin und Morgeria." Dieser Teil beunruhigte sie von allen am meisten. Der dunkle Herrscher von Morgeria hatte zum Krieg aufgerufen.
"Wen außer euch betrifft das denn noch? Welche Gebiete und Städte?" Ihr Bein zuckte nervös auf und ab. Vielleicht hätte sie ihre Fragen doch lieber nur Caitlin in einem Gespräch unter vier oder sechs Augen fraen sollen. Aber sie konnte nicht länger auf Antworten warten. Sie machte sich Sorgen.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. Januar 2009, 02:43

Rejan erwiderte Aleas Grinsen und drückte ihre Hand, die sich sanft in die seine legte. Er sah die geröteten Wangen und das verträumte Glitzern in den Augen Aleas, als er diese musterte. Sein spitzbübisches Grinsen verriet der Diebin, dass er an dasselbe dachte. Ja, auf der <i>Seeperle</i> hatten sie so einiges erlebt und mussten dabei nicht einmal den Kopf in den Wind strecken. Hier, unter Deck und einem Raum mit fünf weiteren Frauen, würden ihnen so schöne Stunden der Zweisamkeit nicht beschert werden. Aber man mochte es glauben oder nicht: Rejan dachte ausnahmsweise einmal nicht an Sex. Die blauen Flecken, die seinen Körper sprenkelten, waren noch zu frisch verbunden mit den Erinnerungen, wer sie ihm zugefügt hatte. Und die <i>Gloria</i> war voll von derartigen Frauen. Rejan hoffte jetzt bereits, dass er für sie nicht als Sündenbock dienen müsste. Auf hoher See hätte er keine Fluchtmöglichkeiten vor einer ganzen Amazonenschar, die ihn verprügeln wollte.
Nun, eine Schar minus eine Trollfrau. So wie es aussah, würde Grimhild sich vorerst an den wenigsten Dingen beteiligen – jedenfalls bis ihr übergroßer Trollmagen leer war.

Alea schaute sich unterdessen um. Betten, Hängematten und Truhen hatte sich ja bereits in Augenschein nehmen können, aber nun ging es an die Details. Hier sprach wieder ganz die Diebin aus ihr, deren Verhalten immer dem eines Fluchttierchens glich: stets wachsam nach einer Hintertür Ausschau halten, denn manchmal war ein Rückzug die bessere Taktik.
Zu dumm nur, dass eine solche Flucht auf dem Deck ihr Ende finden würde. Ins eiskalte Wasser der Meere würde nicht einmal Alea hinein springen. Sie konnte nicht darauf hoffen, von einem Schwarm Delphine aufgesammelt und an Land getragen zu werden.
Was also gab es hier noch alles zu sehen? Die Kabine besaß keinen zweiten Eingang, dafür aber zwei Bullaugen, die groß genug waren, dass man gerade so den Kopf hindurch stecken konnte. In einem Querbalken steckte ein funkelndes Messerchen. Ritze ringsum ließen darauf schließen, dass einige Passagiere sich ein Spiel daraus gemacht hatten, mit dem Messerchen das Werfen zu üben. Vielleicht hatten sie auch um Gold gewettet.
Unter einem der Hochbetten befand sich eine längliche Kiste. In dieser wurden Ersatzdecken aufbewahrt. Sonst gab es hier wirklich nicht viel zu entdecken. Die Einrichtung war eher praktisch ausgelegt.

So wandte sich Alea schließlich ihren "Schwestern" und vor allem Caitlin zu. Rejan hielt noch immer ihre Hand, stand aber neben ihr am Bett wie ein stummer Wächter. Die Jung-Amazone setzte sich auf das obere von einem der Hochbetten.
"Wenn wir das alles nur genau wüssten", warf Paki ein, ehe Caitlin auf Aleas Fragen überhaupt eine erste Antwort geben konnte. "Vermutlich hast du am meisten mitbekommen, Rabika. Du bist doch in der Amazonenburg tätig."
"Ja, ich würde auch gern mehr erfahren", sagte Caitlin. Sie schaute gleichermaßen besorgt wie Alea. Auch sie schien von den Ereignissen nicht viel mitbekommen zu haben.

Rabika straffte ihre Haltung. Sie trat an eines der Bullaugen und warf das dunkle Haar zurück. Das Meer draußen glänzte in blaugrünem Licht. Die <i>Gloria</i> schipperte bereits gemächlich dahin.
"Ich kann nur soviel sagen, dass vor einiger Zeit plötzlich diese Botschafterin aus Morgeria aufgetaucht ist. Ihr Name ist Daenwor Sagara. Ich hatte gerade Dienst als eine Leibwächterin unter vielen, denn die weisen Jungfrauen wollen auch beschützt sein. So bekam ich von dem Angebot der Dunkelelfe mit, welches sie im Namen ihres Herrschers unterbreitete. Sie schlug vor, dass die Amazonen sich dem morgerianischen Herrscher anschließen, um für eine neue Ordnung auf Celcia zu kämpfen. Im Gegenzug dürften sämtliche Städte des Festlandes von Frauen regiert werden."

"Ha! Absurd!", ließ sich Rejan vernehmen. Er hatte gesprochen, ehe er nachgedacht hatte und nun blickten ihn mehrere amazonische Augenpaare finster an. "Was soll daran absurd sein, Männlein?!", fauchte Rabika. Ihre Hand lag bereits wieder an der Waffe. "Glaubst du, wir Frauen könnten die Ländereien nicht regieren, die ihr euch – selbstgefällig und unterdrückerisch wie ihr seid – einverleibt habt?! Oh, Celcia wird zu einem neuen Xytras, dunkler Herrscher hin oder her. Was soll schon ein einzelner Mann tun, wenn ganze Städte endlich unter weiser Hand regiert werden? Unter weiblicher Hand!"
"Dennoch steht weiterhin ein Mann über euch", begann Rejan zu diskutieren. "Warum lasst ihr euch auf einen so dummen Handel ein?" Rabika und er keiften sich an, ohne ein Wort zu sagen. Zwischen ihnen flimmerte die Luft und erst als Caitlin vom Bett und zwischen die beiden sprang, lockerte sich die Situation etwas auf.

"Es sind ja nicht alle Amazonen derselben Meinung wie Rabika und jene, die nun scharenweise zum Festland fahren", meinte sie. "Ich kann selbst auch nicht so ganz glauben, dass der dunkle Herrscher gute Absichten hegt. Aber die Chance auf mehr Entscheidungsgewalt der Frauen sollten wir uns nicht einfach so entgehen lassen. Vielleicht macht er seine Absichten ja wahr."
"Als würde ein Männchen jemals so etwas tun!", lachte Paki auf.
"Wenn nicht, können wir ihm immer noch den Schädel spalten!" Rabika war offensichtlich auf Ärger aus. Sie schnaubte kurz. "Ich geh mal an Deck unsere Grimhild suchen", meinte sie, als sie selbst bemerkte, dass sie kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren.

Einen Moment lang herrschte Stille. Schließlich meinte Caitlin und beantwortete somit Aleas noch offen stehende Frage: "Ein Krieg geht alle etwas an. Jeder ist beteiligt, ob nun Mann oder Frau. Wichtig ist nur, dass ihn jemand beendet, bevor das Ausmaß zu groß wird."
"Am besten bevor er beginnt", ergänzte Rejan nachdenklich.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Sonntag 1. Februar 2009, 16:03

Paki und Caitlin schienen genauso unwissend wie sie selbst zu sein. Das überraschte Alea. Bei Caitlin nicht so sehr, denn sie war die ganze Zeit unterwegs gewesen und als sie in Xytras ankamen war sie immer an ihrer Seite gewesen. Sie hätten also sowieso nur zusammen etwas erfahren können.
Aber Paki hatte sich schon in Xytras aufgehalten. Es wunderte Alea, dass sich so viele Kampf bereite Amazonen im Hafen befinden konnten und niemand genau wusste, wieso eigentlich. Doch Rabika sollte die erhoffte Aufklärung bringen. Zumindest war sie nicht die Einzige, die nichts Genaues über den Krieg wusste, das beruhigte Alea ein wenig und nahm ihr die Verlegenheit.

Gespannt lauschte sie Rabikas Worte. Xytras sollte also gemeinsam mit Morgeria kämpfen, damit Frauen sämtliche Städte des Festlandes regieren konnten.
<i>"Ha! Absurd!"</i> Alea war etwas ähnliches durch den Kopf gegangen, doch im Gegensatz zu Rejan dachte sie erst nach, bevor sie sprach. Sie zuckte kurz zusammen bei seinem Aufruf und wurde nicht enttäuscht, denn gleich darauf ertönten die feindseligen Erwiderungen, die sie erwartet hatte.
Sie verfolgte die Auseinandersetzung zwischen Rabika und Rejan mit klopfendem Herzen. Im ersten Moment dachte sie, einer würde dem anderem gleich an die Kehle springen. Doch sie griff nicht ein und hielt sich auch mit ihrer Meinung zurück. Sie waren beide erwachsen, deshalb glaubte sie nicht wirklich, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommen würde. Sie dachte zwar genauso wie Rejan über diese Sache, doch sie hütete sich, ihre Meinung in einem Zimmer voller Amazonen offen zu sagen.

Schließlich griff Caitlin ein und beruhigte die Gemüter halbwegs. Auch Alea hegte so ihre Zweifel gegen die Amazonen. Sie war nicht einmal eine von ihnen und zweifelte schon an den Absichten und Versprechungen des Herrschers von Morgeria. Vielleicht benutzte er die Amazonen nur und ließ sie dann fallen wie heiße Kartoffeln, nachdem er hatte, was er wollte.
Rabika befürchtete wohl sich in der hitzigen Diskussion zu vergessen und verließ das Zimmer. Alea schaute ihr kurz hinter her, dann sah sie zu Caitlin, die ihre andere Frage beantwortete.
<i>"Ein Krieg geht alle etwas an. Jeder ist beteiligt, ob nun Mann oder Frau. Wichtig ist nur, dass ihn jemand beendet, bevor das Ausmaß zu groß wird."</i>
Der Krieg ging ganz Celcia etwas an. Aber ob er dieses auch betraf? Was wohl gerade in Sarma geschah? Es interessierte sie brennend und zum ersten Mal war sie froh, dass sie dort keine Familie hatte, sonst würde die Sorge sie jetzt wohl nur auffressen.
Und was wohl gerade in Rumdett vor sich ging? Scheinbar hatten sich Amazonen und Piraten zusammen geschlossen, aber vielleicht segelten sie trotzdem mitten in den Krieg hinein. Vielleicht hätten sie einfach in Xytras ausharren sollen.
Alea war nicht so der Typ Mensch, der sich gerne in Kriege stürzte. Ihr wurde ganz schwindlig bei ihren Überlegungen und sie war froh, dass sie sicher auf dem Bett saß.

Sie schwieg noch eine Weile. "Ich hoffe nur, wir fahren nicht direkt hinein." Ihre Stimme klang erstickt und besorgt, als sie ihre Gedanken laut aussprach. Noch immer lag es nicht in ihrer Absicht ihre kleine Gruppe in Gefahr zu bringen. Sie hatte schon gar keine Lust mehr auf diese "Reise". Sie sah sich den anwesenden Teil ihrer kleinen Gruppe kurz an und seufzte dann leise.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 3. Februar 2009, 20:58

In Sarma wartete niemand auf sie, mal abgesehen vom Bund der Wüstendiebe und die dreisten, gerissenen Männer und Frauen konnten sehr gut auf sich selbst aufpassen. Den einzigen, den Alea vielleicht als Teil einer Familie ansah, stand neben ihr, hielt ihre Hand und besaß dieselbe Meinung bezüglich dem Bündnis zwischen Xytras und Morgeria wie sie. Rejan hielt sich fortan aber zurück. Dass Rabika und er sich scheinbar kein bisschen leiden konnten, wurde immer offensichtlicher. Aber die stolze Amazone hatte die Kajüte verlassen, um Schlimmeres zu verhindern. Wenigstens besaß sie dazu genug Vernunftgefühl, wenngleich sie Rejan wohl niemals als vollwertigen Mann ansehen würde. Für Amazonen waren und blieben ihre "Unterdrücker" sicher für immer die weichlichen Männchen. Deshalb hatte sich ein Großteil von ihnen entschlossen, in den Krieg zu ziehen.

"So sinnlos es einigen auch erscheinen mag, denn es gibt noch genug Amazonen, die die Meinung deines Gatten teilen ... es ist unsere einzige Hoffnung auf eine Welt, in der eine Frau als solche respektiert wird." Pakis Worte waren nicht einmal vollkommen gelogen. Vielleicht konnte nur ein Krieg dem starken Geschlecht beweisen, dass auch Frauen Feuer im Hintern und das Herz am rechten Fleck hatten. Alea und Rejan dürften dies mitunter am besten wissen, sie kamen aus einer Stadt, in der Sklavenhandel – vor allem von Frauen – eine alltägliche Sache war. In Sarma stand das Recht der Frau nicht höher als das eines Bettlers, den man sogar bei hellichtem Tage zu überfallen wagte und niemanden kümmerte das.
Wenn es im übrigen Celcia nicht anders war, konnte man die Amazonen durchaus verstehen. Zweifelhaft blieb jedoch das angeblich großzügige Angebot des dunklen Herrschers. Alea konnte sich nicht vorstellen, dass er den Amazonen nach getaner Arbeit noch freundlich entgegen kam.

Doch sie sagte nichts. Sie fürchtete lediglich, direkt in den Krieg hinein zu fahren. Caitlin stimmte ihr nickend zu. "Wenn wir Pech haben, könnte die passieren. Das beunruhigt mich auch."
Aber nichts dergleichen geschah. Zumindest nicht mehr an diesem Tag. Die <i>Gloria</i> verfolgte eine ruhige Route, ließ Ardéris immer weiter hinter sich, bis es nicht einmal mehr als dunkle Linie am Horizont zu erkennen war. Gegen Abend klarte es etwas auf und viele Frauen tummelten sich an Deck, um den Sonnenuntergang zu bestaunen.
Rabika hatte sich wieder zur Gruppe gesellt. Sie saß nun auf ihrem Bett und polierte in vorsorglicher Voraussicht ihre Waffe. Das Metall ihres Schwertes glänzte, so dass sich Artemis' Gesicht darin spiegelte. Die elfengleiche Heilerin stellte soeben aus ihrem Kräutersortiment etwas für Grimhild zusammen. Die Trollin hatte den ganzen Nachmittag an der Reling verbracht und wenn eine Trollfrau seekrank war, so bekam es das ganze Schiff mit. Jetzt allerdings ging es ihr schon etwas besser. Sie hockte zwischen zwei Truhen in der Kajüte und hielt sich den Bauch. Ihr Kopf wackelte hin und her wie eine Boje, draußen auf dem Meer. Hin und wieder stöhnte sie, denn die Übelkeit spielte ihr böse mit. Aber wenigstens musste sie sich nicht mehr übergeben – es war nichts mehr da, was sie hätte ausspucken können.
"Ohhhh, wie lange noch, Artemis?" Grimhild rieb sich den wulstigen Bauch. Die Angesprochene machte mit einer winkenden Handbewegung deutlich, dass sich Grimhild noch etwas gedulden musste.

Paki und Caitlin befanden sich an Deck. Auch sie wollten noch etwas frische Luft schnappen, ehe sie sich in den Hängematten niederließen. Rejan war Alea den ganzen Tag lang nicht von der Seite gewichen. Er spielte den demütigen Ehegatten, der unter ihrem Pantoffel stand, aber Alea wusste wohl ganz genau, dass es nur eine Charade war.
Artemis hatte dem Wüstendieb etwas für die Heilung seiner blauen Flecke gegeben. Seit Rejan sich mit dieser seltsamen Paste eingerieben hatte, roch er zwar sehr stark pflanzlichen Mitteln, aber er bewegte sich schon deutlich entspannter. Außerdem war seine Laune den Tag über gestiegen. Soeben beugte er sich zu Alea herüber. "Artemis ist wirklich ein nettes Mädchen", hauchte er ihr zu, seinen Blick auf die Heilerin gerichtet. Er wollte seine Wüstenblume necken. "Ob sie nachts oft allein schlafen muss?" Er grinste kühn.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Freitag 6. Februar 2009, 11:06

Der Tag wurde nach der Diskussion ruhiger. Da auch Caitlin offen ihre Befürchtungen aussprach, konnte Alea gar nicht anders, als hin und wieder aus dem Bullauge aufs Meer hinaus zu schauen. Sie wollte keinem feindlichen Schiff begegnen und kein Teil des Krieges werden. Doch zumindest bis zum Abend geschah nichts. Sie hatte sich den Tag damit vertrieben, das Schiff ein wenig genauer zu inspizieren, den unendlichen Ozean und die Amazonen vom Deck aus zu beobachten und ein wenig das Bett in ihrer Kabine zum Dösen zu benutzen.

Sie saß gerade auf eben jenem und beobachtete belustigt Grimhild, als sich Rejan zu ihr hinüber beugte. <i>"Artemis ist wirklich ein nettes Mädchen."</i> Ihr Blick wanderte zu der Heilerin hinüber. <i>"Ob sie nachts oft allein schlafen muss?"</i>
Bei seiner ersten Bemerkung hatte sie sich nichts weiter gedacht, bei dem zweiten Teil fiel ihr jedoch wieder ein, wer da neben ihr saß. Sie drehte den Kopf und sah Rejan direkt an. "Das kann ich dir leider nicht sagen. Aber ich kann dir sagen, wer heute wahrscheinlich auf jeden Fall alleine schlafen darf." Sie blinzelte ihm lieblich lächelnd zu. Dann rümpfte sie die Nase, als wäre ihr der Geruch, den er schon eine Weile dank Artemis’ Salbe ausströmte, erst jetzt aufgefallen. "So wie du müffelst, würde sich höchstens ein Ast neben dich legen, weil er sich so heimisch bei dir fühlen würde." Grinsend schubste sie ihn zur Seite aufs Bett. Sie machte zwar einen amüsierten Eindruck, aber sie hatte sich noch lange nicht an Rejans Art gewöhnt. Deshalb verfolgte sie jede Regung seinerseits wachsam. Noch war es ja nur Spaß, deshalb gab sie sich große Mühe, ihre innerliche Eifersucht zu ignorieren.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. Februar 2009, 08:38

Ob es nur ein Spaß war oder ob Rejan seine Worte ernst meinte, ließ sich nicht herausfinden. Aber Alea konterte wie ein Profi, so dass sogar der Wüstendieb schmunzeln musste. Dann jedoch setzte er eine gespielt empörte Miene auf, packte Alea an der Hüfte und zog sie näher an sich heran. Die Salbe von Artemis stank geradezu bestialisch, auch wenn sie kein Vergleich zu einem orkischen Geruch war. Es handelte sich eher um eine Überdosis an Kräutern und Waldaromen, aber auch jene konnten in dieser dichten Konzentration penetrant wirken.
"Allein schlafen? Ich?" Rejan grinste. "Mein holdes Eheweib will weder das Bett noch ihren Körper heute nacht mit mir teilen?" Er erntete schockierte Blicke von den anwesenden Amazonen, die er gekonnt ignorierte. Schon versuchte er, sich einen Kuss zu erhaschen, aber Alea schubste ihn spielerisch aufs Bett. Rejan ergab sich ihrer kleinen Rangelei und ließ sich auf das Laken fallen.

<i>"So wie du müffelst, würde sich höchstens ein Ast neben dich legen, weil er sich so heimisch bei dir fühlen würde."</i> Rejan lachte auf. "Und du bist kein Ast, nein?" Er neckte sie, piekte ihren Oberschenkel und forderte sie so auf, den besagten Ast zu spielen. Einladend klopfte er neben sich auf die Kohje.

In diesem Moment öffnete sich die Tür der Kabine. Caitlin trat herein, ihr Gesicht war bleich. Sie schluckte und starrte in die Runde.
Rabika, die Eigenschaften einer amazonischen Anführerin und somit die Ruhe in offensichtlich kritischen Situationen besaß, erhob sich als erste. "Was ist los, Schwester?"
Noch einmal schluckte Caitlin und es war nur ein einziges Wort, das aus ihrer trockenen Kehle an die Außenwelt drang: "Piraten."

Sofort erhob sich nun auch Grimhild. Sie wurde trotz ihrer vorherrschenden Seekrankheit zum Koloss. "PIRATEN?! Wir machen Kleinholz aus ihnen!", schnaubte sie erbost. "Ich nicht zulassen, sie kaputt machen unser Schiff", quakte sie. Rabika hatte alle Hände voll zu tun, die Trollin zu beruhigen.
"Wir wissen noch gar nicht, ob sie uns überhaupt kapern wollen!", schnarrte sie, wandte sich dann aber an Caitlin. "Welche Flagge?"
Die junge Amazone zuckte mit den Schultern. Darauf hatte sie gar nicht geachtet.
"Wir müssen an Deck und unserem Käpt'n unter die Arme greifen, sollte sie Hilfe benötigen! Hoffen wir, dass die Piraten wissen, dass wir Amazonen uns anheuern lassen wollen." Eilig rannte Rabika aus der Kajüte. Grimhild folgte ihr leicht schwankend. Artemis hingegen packte eilig ihre Kräuter zusammen und blickte nun ebenfalls ziemlich blass und ängstlich aus der Wäsche. Caitlin schaute Rejan und Alea an. "Kommt ihr auch mit an Deck?", fragte sie, als suche sie nur bei ihnen beiden Unterstützung.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Sonntag 15. Februar 2009, 17:09

<i>"Mein holdes Eheweib will weder das Bett noch ihren Körper heute nacht mit mir teilen?"</i>
Alea musste lachen und bekam die Blicke der Amazonen gar nicht mit. Selbst wenn doch, hätte sie sie ebenfalls ignoriert. Schließlich stand außer Frage, dass hier heute Nacht irgendjemand den Körper mit irgendjemanden teilen würde. Aber der Gedanke, die (in dieser Hinsicht für sie prüden) Amazonen damit zu schockieren, belustigte sie.

<i>"Und du bist kein Ast, nein?"</i>
"Na!" Sie schlug ihm sanft auf die Finger, wie einem Jungen, der etwas Verbotenes tun wollte, als er gegen ihren Oberschenkel piekte. Als er neben sich klopfte, verschränkte sie die Arme vor der Brust, drehte den Kopf seitlich in die Höhe und gab ein "Pff" von sich.

Da öffnete sich die Tür. Alea schielte aus den Augenwinkel zur Tür hinüber. Als sie Caitlin erkannte, sah sie sie direkt an und prompt verengten sich ihre Augen und sie musterte die Amazone eingehend. Doch Rabika war schneller und fragte zuerst, was los sei. Dass etwas nicht stimmte, war nur sehr schwer zu übersehen.
Im ersten Moment war sie verwirrt und irritiert als Caitlin von Piraten sprach und sie die Reaktionen der anderen sah, die sofort aufsprangen. Bisher hatte sie Angst gehabt in den Krieg zu segeln. Bis zu diesem Zeitpunkt war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass die Piraten, mit denen die Amazonen ein Bündnis abgeschlossen hatten, ihnen trotz allem gefährlich werden konnten. Darum hatte sie sich noch gar keine Gedanken gemacht.
Doch solch eine Aufruhr wie die anderen machten, war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es nur zu gut möglich sein könnte, dass sie sie trotzdem angriffen.

Alea schaute zu Artemis und Caitlin, die neben Rejan und ihr übrig geblieben waren. "Ja, ich komme mit", meinte sie sofort und wurde nun auch zunehmend nervös. Sie war kein Mensch, der einfach nur reglos auf dem Bett sitzen konnte. Schon gar nicht, wenn sie wusste, dass Gefahr bestand. Sie musste dabei sein, um spontan entscheiden zu können, was zu machen war.
"Wir sollten alle nach oben", meinte sie bestimmt und stand auf, "um uns ein Bild davon zu machen." Fragend schaute sie zu Rejan, ob er mitkommen würde. Dann stellte sie sich zu Caitlin und sah jene aufmunternd an, ehe ihr Blick auf die ängstliche Artemis fiel. "Du musst keine Angst haben. Schließlich sind wir Frauen und haben darüber hinaus Grimhild bei uns", versuchte sie die Elfe scherzend aufzulockern, auch wenn sie selbst mit einem Mal nicht mehr so viel Mut verspürte.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. Februar 2009, 08:43

Die heitere Stimmung von eben war wie weggeblasen. Selbst Rejan wagte es nicht, einen Witz zu reißen. Sie alle starrten für einen Augenblick die bleiche Caitlin an und hörten sich an, was sie zu sagen hatte. Piraten!
Natürlich, sie wollten sich – wenn auch nur zum Schein - von Kapitän Cattie anheuern lassen, aber das hieß ja nicht, dass sie ihnen sofort freundlich gesinnt war. Möglicherweise wusste die kecke Piratin noch gar nichts von ihrem Glück. Außerdem konnte niemand garantieren, dass sie ganz allein die celcianischen Meere befuhr.

Nach einem kurzen Überblicken der zurückgebliebenen Runde – die nur noch aus Rejan, Artemis, Caitlin und ihr selbst bestand - bekundete Alea ihre Unterstützung. Sie würde mit auf Deck kommen. Vermutlich trieb sie zu einem gewissen Teil auch die Neugier. Welches Piratenschiff hatte sich ihnen so weit genähert, dass es gefährlich werden konnte?
"Wir sollten alle nach oben, um uns ein Bild davon zu machen." Rejan nickte und erhob sich ebenfalls. Seine blauen Flecke heilten zusehendst und seit der Nacht in der Taverne, als Alea ihn winselnd im Bett aufgefunden hatte, war kein Wort der Klage mehr über seine Lippen gekommen. "Gehen wir", sagte er dafür jetzt umso bestimmter. Caitlin zeigte aufrichtige Freude, dass auch er mitkam. Je mehr auf ihrer Seite, desto besser. Da war es der Jung-Amazone doch glatt egal, ob es sich dabei auch um Männchen handelte.
Nur Artemis zog sich von der Gruppe ein wenig zurück, schlang die schwanenhalsdünnen Arme um ihren Leib und schüttelte vehement den Kopf. Ihre blonden Strähnen wurden dabei aufgewirbelt, so dass sie wie glitzernde Spinnenfäden durch die Luft schwebten. Alea kümmerte sich um die Stumme. "Du musst keine Angst haben. Schließlich sind wir Frauen und haben darüber hinaus Grimhild bei uns." Diese Worte schienen Artemis tatsächlich aufzumuntern. Die elfengleiche Schönheit schluckte den Kloß herunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte und sah Alea aus vertrauensseligen Augen an. Aber sie schüttelte noch immer langsam den Kopf. Sie würde nicht mit an Deck kommen, dazu fürchtete sie selbst sich zu stark.

"Lass sie, wir brauchen immer eine Frau in der Reserve, mit der die Piraten nicht rechnen." Rejan zwinkerte Artemis zu, dass diese errötete. Rasch mied sie den Blick des Wüstendiebs. Dieser jedoch nahm sowohl Alea als auch Caitlin ohne jegliches Zögern an den Händen und trat mit ihnen zur Luke. Die drei gingen an Deck. Dort erwartete sie bereits ein Haufen wild dreinblickender Frauen – unter ihnen auch Rabika, Paki und Grimhild –, welche teils bewaffnet an der Reling der Gloria standen und zum anderen Schiff herüber schauten.
Neben ihnen trieb ein wesentlich kleineres Schiff als ihr eigenes, doch dies konnte im Moment nur von Vorteil sein. Am Rumpf des Schiffes stand in schon leicht abblätternden Lettern Finstersturm. Dieses Schiff würde sie jederzeit einholen können, so klein und wendig wie es im Verhältnis zur Gloria war. Eine Flucht konnte die Mannschaft also definitiv ausschließen.

Die Männer auf der Finstersturm schauten verbissen, bösartig grinsend und Säbel schwingend zu ihnen herüber. Sie waren ein abgerissener Haufen der düstersten Gesellen und nicht einmal mit den Wüstendieben zu vergleichen. Sarmas räuberischer Bund besaß wenigstens einen gewissen Stil. Diese Kerle besaßen nur Säbel und viel zu viele faulig stinkende Zähne im Maul.
"Harrrrrr", knurrten einige herüber, und rasselten mit ihren Säbeln. "Ein ganzes Schiff voller Weiber. Dann müssen wir heute Nacht ja nicht allein schlafen, bwahahaha!" Andere stimmten in das Gelächter ein. Es bestätigte die Meinung der Amazonen über Männer, dass diese nichts Anderes als ein notgeiler, drecker Haufen waren, den es zu dezimieren galt.

Dann aber tauchte eine hünenhafte Gestalt an Deck auf. Sie war in einen weiten Mantel gehüllt, der so schwarz wie die Zähne der Mannschaft schien. Das Gesicht unter dem Dreispitz verriet Erfahrenheit gleichermaßen wie Gier. Der Pirat führte mehrere Messer an einem Gurt mit sich, welcher sich einmal quer über seine Brust zog. Er schaute grimmig aus der Wäsche und kümmerte sich offensichtlich nicht um sein langes, schwarzes Haar, das wild und ungezähmt im Wind flatterte.
Seine Stimme klang wie ein alter, knarriger Galgen, als er sprach: "Maat! Sprich, was haben wir da aufgegabelt? Ein Handelsschiff?"
Einer der Halunken trat zu ihm heran und zollte dem Piraten Respekt, indem er sich kurz verbeugte. "Nein, Käpt'n. Nur ein Schiff voller Hühner, Käpt'n." Die ... Hühner ... zeigten sich nicht gerade begeistert. Der Pirat erwiderte ihre empörten und hasserfüllten Blicke mit einem gefährlichen Funkeln. "Kein Gold?", fragte er grollend.
"Kein Gold, Käpt'n. Jedenfalls ha'mm wir noch nich' nachgeseh'n, Käpt'n."
Der Pirat drehte sich zur Besatzung der Gloria. Dann zeigte er plötzlich und ohne Vorwarnung auf Alea. "Du da!", bellte er sie an. "Nenn mir euer Ziel und was ihr geladen habt. Dann verschone ich wenigstens dein Leben." Seine Augen verrieten, dass er das indirekte gestellte Todesurteil durchaus ernst meinen konnte. Rejan drückte Aleas Hand und schien bereit, sich vor sie zu stellen. Dieser Kerl würde keiner Frau auf dem Schiff auch nur ein Haar krümmen!

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Dienstag 24. Februar 2009, 19:57

Alea versuchte die Situation an Deck schnell zu überblicken. Doch zuerst hieß es, einen Blick durch die Menge zu erhaschen, denn an Deck standen mehr Amazonen, als sie gedacht hätte. So bahnte sie sich zuerst einen Weg zwischen den Amazonen hindurch, damit sie in Sichtweite der Reling stand, aber nicht gerade in der vordersten Reihe. Denn das versuchte sie geflissentlich zu vermeiden, als ihr Blick auf das andere, kleinere und wendige Schiff fiel.
"Finstersturm", murmelte sie leise den Namen vor sich hin, als sie die Lettern an der Seite des Schiffes erblickte. Das klang alles andere als nach Freude und Sonnenschein. Auch die Mannschaft schien es nicht darauf anzulegen, solche Emotionen rüber zu bringen. Sie waren dunkel gekleidet, finstere Gestalten mit scharfen Säbeln.
Alea wollte beim Anblick der Männer instinktiv nach ihren Waffen greifen. Im Säbelkampf würde sie sich zwar nicht mit ihnen messen können, aber sie konnte gut mit ihren Dolchen und Wurfsternen umgehen. So wie die Männer aussahen, würden sie sich nicht gleich als ihre vertrauten Verbündeten vorstellen. Die Worte, die sie zu ihnen herüber riefen, als sie bemerkten, dass eigentlich nur Frauen an Deck waren, minderten ihre Befürchtungen keineswegs, ganz im Gegenteil.

Ihr Blick fiel auf einen Mann, der kurz darauf an Deck kam und die Aufmachung eines Kapitäns aufwies. Sie verfolgte das Gespräch zwischen ihm und seinem Maat. Dabei läuteten all ihre Alarmglocken. Im Inneren bereitete sie sich schon auf einen Kampf vor. Ihre Muskeln spannten sich an und sie ließ ihre Hände wie zufällig, ganz in die Nähe ihrer Waffen, sinken.
"Du da!" Aleas Blick traf den des Kapitäns. Sie brauchte sich nicht umdrehen, um sich zu vergewissern, dass er sie meinte, auch wenn sie es gerne getan hätte, um zu sehen, dass er eine andere meinte. Doch dem war nicht so. Für einen Moment wurde sie starr wie ein Stein und starrte den Käpt'n der Finstersturm einfach nur an.
"Nenn mir euer Ziel und was ihr geladen habt. Dann verschone ich wenigstens dein Leben."
Bei Manthala... Sie war die einzige Göttin, an die sie je (wenn auch nur in verzwickten SItuationen) geglaubt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein, dass er von allen hier anwesenden Amazonen genau sie, diejenige, die vermutlich am wenigsten Ahnung hatte, heraus pickte und bedrohte!
Jetzt musst du dir was Gutes überlegen. Vielleicht konnte sie ja doch einen Kampf verhindern, indem sie aufklärte, was sie wollten. Dennoch brauchte sie einige Momente, um den Schock zu überwinden und die Drohung zu verdauen.
"Wir haben Waffen bei uns... und gute Kämpferinnen, die den Piraten in diesen Zeiten zur Seite stehen wollen." Sie versuchte laut zu sprechen, auch wenn sich ihre Kehle wie ausgedörrt anfühlte. Hatte sie die richtigen Worte getroffen? Sie hoffte sehr, dass es zu keinem Kampf kommen würde und die Piraten auf ihrer Seite stehen würden. Ihren Blick hielt sie starr auf den Kapitän gerichtet und versuchte sich so wenig wie möglich von ihrer Angst ansehen zu lassen.
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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 26. Februar 2009, 10:59

Auf dem Schiff der Frauen wurde es schlagartig still. Niemand sprach. Es war so ruhig wie auf einer Beerdigung. Nun, vielleicht würde es eine Seebestattung geben, wenn Alea jetzt das Falsche sagte. Alle Augen waren auf sie gerichtet, selbst jene der Piraten von der Finstersturm.
Rejan hielt ihre Hand und drückte sie, versuchte ihr all die nötige Kraft zu geben, die sie jetzt brauchte. Rabikas Blick verriet, dass Alea sich besser ein paar gute Worte zurecht legen sollte, sonst würde die Amazone schneller sein als die Piraten.
Grimhild knabberte an ihren Fingernägeln. Sicherlich schmeckte es nach irgendetwas, denn die Nägel waren krumm, gelblich und besaßen schwarze Dreckringe. Wenn sogar eine Trollfrau nervös war ... warum nur hatte der Piratenkapitän Alea ausgewählt? Hier standen doch soooo viele Frauen an Deck?
Nun, es blieb keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Der Kapitän verengte die Augen zu Schlitzen, was seine aufsteigende Ungeduld unterstrich. Alea musste antworten und zwar schnell!

Sie schickte ein Stoßgebet an Manthala hinauf. Würde die listige Göttin diesen Handel eingehen und ihr helfen? Was würde sie anschließend verlangen?
Alea versuchte, die Frage des Kapitäns zu beantworten. "Wir haben Waffen bei uns ... und gute Kämpferinnen, die den Piraten in diesen Zeiten zur Seite stehen wollen."
In die Mannschaft des Piraten geriet Leben. Sie begannen zu murmeln und miteinander zu tuscheln wie Klatschweiber. Der erste Maat flüsterte dem Kapitän etwas zu. Dieser nickte und schickte ihn mit einer Handbewegung fort. Dann drehte er den Kopf wieder zur Gloria, aber das Wort erhob er nicht. Stattdessen sprang er auf die Reling seines Schiffes, hielt sich an der Takelage fest und zeigte sich nun in voller Größe.
"Ich bin Käpt'n Finn von den Säbelschwingern!", rief er zum Amazonenschiff hinüber. Dort wisperten einige Frauen leise miteinander. "Das ist ein Kapitän der drei Piratengemeinschaften."
"Es ist nicht Käpt'n Cattie."
"Er gehört nicht zu ihr, wir werden kämpfen müssen."
Die Amazonen bereiteten sich offensichtlich darauf vor, sich zu verteidigen. Was Alea gesagt hatte, war nicht gelogen gewesen. Sowohl Waffen als auch Kämpferinnen befanden sich an Bord und beides sollte als Unterstützung für die Piraten herhalten. Unglücklicherweise nicht für diesen Mann dort, der nun ein Papier von seinem wiedergekehrten ersten Maat entgegen nahm und damit herum schwenkte. "Wo ist eure Kapitänin? Wenn ihr uns Piraten zu Hilfe gekommen seid, habt ihr sicherlich nichts dagegen, diesen Vertrag zu unterschreiben! Er besagt, dass ihr unter meinem Befehl kämpfen werdet!"

"Wir haben nicht vor, bei Euch anzuheuern, Finn!" Das war die Stimme der Kapitänin, einer autoritären Person. Sie schien durch und durch Seefahrerin, doch sollte man nicht vergessen, dass sie auch Amazone war. Mit aufrechtem Gang kam sie zwischen ihren Matrosinnen und den übrigen Frauen bis an die Reling heran geschritten. Sie schob sich den Dreispitz in den Nacken, damit der Pirat ihren harten Blick aus wellenfarbenen Augen sehen konnte. "Wir Amazonen heuern nur bei einer Person an: Käpt'n Cattie und ihren tapferen schwarzen Augenklappen!"
Sie erhielt Zustimmung durch bestätigende Rufe ihrer Besatzung. Käpt'n Finns Miene verfinsterte sich. "Cattie, dem alten Huhn?", knurrte er, reichte den Vertrag zurück und knurrte vor sich hin. Da reckte sich erneut der Erste Maat zu ihm und wisperte etwas. Finns grimmiges Lächeln kehrte zurück. Dann lachte er sogar lauthals und schwang sich an der Takelung hin und her. "Haha, sehr gut!" Er blickte die Amazonen direkt an. "Cattie, wie? Nun gut ... dann lasst mich euch ein Angebot machen, meine Damen."
"Der ist mindestens so hinterlistig wie die Wüstendiebe", raunte Rejan Alea zu. "Ich traue dem Kerl nicht." Er hörte sich schon fast an wie eine Amazone, hätte er jetzt statt Kerl Männchen gesagt. Doch besser war nun, still zu sein und sich Finns Angebot anzuhören. Er hatte die Aufmerksamkeit der Amazonen auf sich gelenkt.
"Ich gewähre euch Geleitschutz und bringe euer Schiff sicher in den Hafen von Rumdett. Dann könnt ihr zu eurer Cattie gehen und bei ihr anheuern. ABER!" Er unterstrich das Wort mit erhobenem Zeigefinger. "Ihr wisst ja wie das ist. Keine Leistung ohne Gegenleistung. Ich möchte, dass Ihr mit Cattie sprecht. Überlasst mir einen Teil eurer Besatzung, eurer Waffen oder bringt die alte Hupfdohle dazu, sich mir anzuschließen. Andernfalls werde ich jedes Schiff, auf dem sich eine Frau befindet, zu den Haien auf den Meeresboden schicken!"

Wieder herrschte einen Moment lang Stille. Die Kapitänin der Gloria rief: "Gebt uns Zeit, dies kurz zu besprechen."
"Eine Stunde", rief ihr Finn zu und die Amazonenkapitänin drehte sich zu den versammelten Frauen. "Diese Entscheidung will ich nicht allein treffen. Wenn Cattie sich diesem Männchen nicht anschließt, müssen wr möglicherweise einige von euch zu ihm schicken, die unter seinem Befehl kämpfen. Ich lasse euch die Wahl, ob wir das Angebot annehmen sollen oder nicht. Ich wäre auch bereit, hier und jetzt zu kämpfen. Was sagt ihr dazu?"
Überraschenderweise richteten sich erneut viele Blicke auf ihre erste Sprecherin, auf Alea. Grimhild knackte einen ihrer Fingernägel und schluckte ihn nervös hinunter.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Montag 9. März 2009, 09:36

Alea war schon froh darüber, dass der Kapitän der Finstersturm nicht direkt nach ihren Worten zu ihr hinüber kam, um ihr den Säbel zwischen die Rippen zu jagen. Stattdessen tuschelte er mit dem ersten Maat und auch danach würdigte er sie keines Blickes mehr, was Alea mit sichtlicher Erleichterung zur Kenntnis nahm und alles andere als verärgert darüber war. Scheinbar hatte sie das richtige gesagt. Jedenfalls wenn es darum ging, ihre eigene Haut zu retten.

Alea hob den Kopf, als plötzlich ein Gewirr von Stimmen erklang, aus denen sie ein paar Sätze aufschnappte.
"Ich bin Käpt'n Finn von den Säbelschwingern!"
"Das ist ein Kapitän der drei Piratengemeinschaften."
"Es ist nicht Käpt'n Cattie."
"Er gehört nicht zu ihr, wir werden kämpfen müssen."

Ihr wurde ganz schlecht bei diesen Worten. Wir werden doch kämpfen müssen? Oh nein... Dabei hatte sie sich doch so viel Mühe gegeben, die richtigen Worte zu finden. Und jetzt sollten es doch die falschen gewesen sein? Sie hob den Kopf und beobachtete die Szene schweigend, wobei sie kurz Rejan einen bedenklichen Blick zuwarf.

Interessiert schaute sie dann zu dem Papier, das der erste Maat gebracht hatte. "Wo ist eure Kapitänin? Wenn ihr uns Piraten zu Hilfe gekommen seid, habt ihr sicherlich nichts dagegen, diesen Vertrag zu unterschreiben! Er besagt, dass ihr unter meinem Befehl kämpfen werdet!"
Aleas Augen kamen kaum noch hinter her. Im nächsten Moment erschien die Kapitänin der Gloria und versicherte, dass sie nicht unter Finns Befehlen kämpfen würden. Alea musste zugeben, dass sie lieber mit ihm statt gegen ihn gekämpft hätte. Sie hatte doch niemals eine Chance gegen einen der feindlichen Piraten und müsste sich im Ernstfall wohl hinter Grimhild oder einer anderen Amazone in Sicherheit bringen.

Alea beobachtete die beiden Kapitäne und ihre Wortgefechte. Doch so bald würde sich das Blatt für sie wohl nicht zum Guten wenden. Es wäre wohl auch zu einfach gedacht, anzunehmen, dass Finn sie einfach so weiter segeln lassen würde. Stattdessen unterbreitete er ihnen ein Angebot, das es anzunehmen galt. So dachte jedenfalls Alea darüber.
"Ihr wisst ja wie das ist. Keine Leistung ohne Gegenleistung. Ich möchte, dass Ihr mit Cattie sprecht. Überlasst mir einen Teil eurer Besatzung, eurer Waffen oder bringt die alte Hupfdohle dazu, sich mir anzuschließen. Andernfalls werde ich jedes Schiff, auf dem sich eine Frau befindet, zu den Haien auf den Meeresboden schicken!"

Hatten sie denn überhaupt eine Wahl? Entweder sie stimmten zu oder sie landeten wohl schneller, als es ihnen lieb war, auf dem Meeresboden. Doch ihre Kapitänin wollte so schnell kein Urteil fällen und rief zur Besprechung. Alea kaute auf ihrer Unterlippe herum. Leider wusste sie so gar nichts über Finn und Cattie - nicht einmal ihren Namen hatte sie bis vor kurzem gewusst -, deshalb entschloss sie sich, sich auf das Urteilsvermögen der anderen zu verlassen.
Doch als sie nach einigen Momenten der Stille nach oben sah, stellte sie überrascht fest, dass viele Blicke auf ihr ruhten. In den letzten Minuten war sie wohl zu einer wichtigen Entscheidungskraft geworden. Dabei hatte sie ihren Untergang vielleicht nur um ein paar Minuten hinaus gezögert.
Sie räusperte sich kurz. Genau wie Rejan traute sie Finn nicht so ganz, was auch daran liegen könnte, dass er gerade sie als erstes bedrohen musste. Doch sie wollte auch nicht kämpfen, wenn es sich vermeiden ließ.
"Ich weiß nicht, ob es irgendjemand hier von Interesse ist, Finn, einem Männchen, zu gehorchen", meinte sie zunächst und benutzte extra die amazonischen Worte, die sie in der kurzen Zeit gelernt hatte. "Und wer weiß schon, wie ernst er sein Angebot meint. Andererseits wissen wir auch nicht, wie stark bewaffnet er wirklich ist und ob ein Kampf gegen ihn so sinnvoll wäre." So langsam gewöhnte sie sich an die Position als Sprecherin. Während sie redete, kam ihr eine ganz neue Idee, die sie ein wenig lächeln ließ. Sie trat an die Kapitänin heran und sprach ihre nächsten Worte so leise, dass nur sie und die umstehenden Amazonen es hören konnten.
"Wir können natürlich auch seinen Vertrag annehmen, uns sicher nach Rumdett geleiten lassen... und dann Cattie unser eigenes Angebot unterbreiten und mit ihr an unserer Seite gegen Finn kämpfen."
Fragend und mit leicht gewitztem Lächeln schaute sie ihre Kapitänin an. Jetzt war nur noch die Frage, wie genau Amazonen mit Verträgen und der ehrlichen Einhaltung dieser umgingen. Jetzt würde es vielleicht doch zu einem Kampf kommen, doch Alea war sich sicher, dass sie mit Cattie und ihrer Mannschaft an ihrer Seite um einiges stärker als Finns Besatzung war. Sie hoffte, dass ihre Idee gut ankam. Sie wollte nichts weniger, als unter Finns Befehlen zu arbeiten. Was sie wollte, war nur irgendwie sicher in Rumdett anzukommen.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. März 2009, 12:47

Alea war, ohne es zu wollen, zu einer wichtigen Person an Bord der Gloria geworden und dies nur aufgrund der Entscheidung eines Piraten, der von ihr eine Frage beantwortet haben wollte. Die Amazonen richteten ihre Blicke auf sie, selbst die Kapitänin war bereit, ihr zuzuhören - falls Alea überhaupt einen Vorschlag zur Sache beitragen wollte.
Auch Rejan schaute sie an. Er war überzeugt, dass ihr etwas einfiele. Wenn nicht Alea, wem sonst? Ob dieses Gedankens musste er schmunzeln.
Da räusperte sich die Diebin auch schon. Rejan drückte ihre Hand. Er hatte es doch gewusst, Alea besaß immer einen Plan B, egal in welcher Situation. Vielleicht fühlte er sich mitunter deshalb so hingezogen zu ihr. Sie war faszinierend!
Schon ihre ersten Worte erregten mehr als Aufmerksamkeit. Viele der Amazonen schüttelten entschlossen die Köpfe, andere riefen sogar "Niemals!", "Auf keinen Fall!" oder "Nicht für ein Männchen!" Sie schnatterten wild untereinander, so dass die Kapitänin für Ruhe sorgen musste. Ihr Name war übrigens selbst auch Gloria, wie Alea nun erfuhr, als mehrere Amazonen sich kleinlaut entschuldigten. Doch die verbissenen Mienen blieben. Keine der Frauen wollte freiwillig unter Käpt'n Finn dienen.

Als Alea aber weiterhin anfügte, dass Finns Streitmacht ungewiss sei, sah man einigen Amazonen an, was Alea selbst vorher schon gedacht hatte. Sogar unter jenen emanzipierten Frauen, von denen alle mindestens ein Nudelholz mit sich führten, gab es Exemplare, die pazifistisch veranlagt schienen. Einige wollten wohl wirklich nicht kämpfen, sondern auch lediglich Rumdett erreichen und sich dort anheuern lassen. Irgendwoher musste das Gold ja kommen, doch unter Cattie zu dienen hieß nicht zwangsläufig, in eine Schlacht zu ziehen. Wenngleich es sich danach anhörte, immerhin schien man sich allgemein für etwas Größeres als eine Fehde zu rüsten.

"Was machen wir nun?", ließ sich Paki vernehmen, die Alea fast gegenüber stand.
"Grimhild wollen nicht hau'n ... gehen alle immer bei kaputt", meinte die Trollin. Viele Amazonen nickten und tuschelten dann miteinander, dass es mehr Grimhilds auf dieser Welt geben müsste. So bekam kaum eine der Frauen mit, was Alea nun Käpt'n Gloria ins Ohr wisperte. Die Frau nickte langsam. "Wir könnten zumindest diesen Finn so eine Weile besänftigen. Und während eine kleine Truppe Amazonen mit ihm nach Rumdett segelt und ihn auch aushorcht, ob er etwas Böses im Schilde führt, werde ich persönlich mit Cattie sprechen." Sie schaute sich in der Runde um. Kritisch beäugte sie die einzelnen Amazonen. Freiwillig wollte niemand zu Finn auf das Schiff, also würde sie einige herauspicken müssen. Ihr scharfer Blick wanderte wieder zu Alea.

"Bist du Teil einer kleinen Amazonengruppe hier an Bord?"
"Ja!", beantwortete Grimhild die Frage, ehe Alea überhaupt eine Chance bekam, zu reagieren. "Sie unsere Anführerin-Frau. Von mir, Paki, Artemis und Schrei-Rabika." Letztere schnaubte, als die Trollin einen nicht unbedingt unpassenden Spitznamen verwendete. Immerhin galt Rabika durchaus als eine Frau mit Temperament und einem lauten Organ, sich mitzuteilen. Jetzt jedoch schwieg sie, dafür sprach Grimhild weiter, zeigte dabei auf Rejan: "Und Männchen! Käme dann mit von dem Schiff, wenn wir gehen?" Sie mochte sich nicht besonders deutlich und gewählt auszudrücken wissen, aber sie war nicht dumm. Die besprochenen Zusammenhänge konnte selbst die Trollin erkennen.
Käpt'n Gloria nickte. "Diese Gruppe wäre groß genug. Was meint ihr? Wollt ihr im Namen des Friedens das Angebot zum Schein annehmen, damit wir anderen sicher nach Rumdett gelangen? Wir machen dann ein Treffen aus, in einer Taverne oder so, und versuchen, euch wieder von diesem Finn zu lösen oder Cattie zu überreden, mit ihm ein Abkommen zu schließen."

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Donnerstag 12. März 2009, 09:42

Alea war froh zu sehen, dass nicht nur sie sich gegen einen Kampf sträubte. Zum einen war sie zwar davon ausgegangen, dass die Amazonen genau deshalb mitgekommen waren, zum anderen kam ihr der Sinneswandel aber auch gerade recht. Es hätte kaum etwas schlimmeres passieren können, als das sie mit ihrer Idee auf taube Ohren stieß. Stattdessen machten die Amazonen der Gloria zusätzlich deutlich, dass sie nicht unter einem Männchen zu stehen gedachten.
Auch Gloria, ihre Kapitänin, schien von ihrem Vorschlag angetan zu sein, was Alea ein triumphierendes Lächeln entlockte. Doch nur kurzzeitig, denn niemand wollte sich freiwillig für ihren Plan melden. Sie selbst wäre jetzt am Liebsten mit den Schatten verschmolzen... doch das hätte vielleicht doch ein wenig zu viel Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Nein, das war eindeutig der falsche Moment.
Dennoch ärgerte es sie, als Gloria wieder sie anblickte. Sie selbst wollte auch nicht unter diesem Finn segeln und sich etwas von ihm befehligen lassen. Auch wenn sie bei sich dachte, dass Rejan und sie wohl am Besten (ohne falsche Bescheidenheit) für das Aushorchen geeignet sein würden. Trotzdem wollte sie nicht zu dem Mann aufs Schiffs, der ihr statt einer Begrüßung eine Morddrohung an den Kopf geworfen hatte.
"Bist du Teil einer kleinen Amazonengruppe hier an Bord?"
Bevor Alea ragieren konnte, noch den Gedanken, Gloria solle doch bitte nicht sie auswählen, zu Ende denken konnte, sprang Grimhild für sie ein und zählte alle Amazonen auf, die sich ihr angeschlossen hatten. Danke, Grimhild. Doch Alea war nicht wirklich sauer auf die Trollin. Immerhin stände sie nicht alleine da, sondern hätte einige Gefährten bei sich.
"Diese Gruppe wäre groß genug. Was meint ihr? Wollt ihr im Namen des Friedens das Angebot zum Schein annehmen, damit wir anderen sicher nach Rumdett gelangen? Wir machen dann ein Treffen aus, in einer Taverne oder so, und versuchen, euch wieder von diesem Finn zu lösen oder Cattie zu überreden, mit ihm ein Abkommen zu schließen."
Sie unterdrückte ein Seufzen. Was sollte sie schon sagen? Nein? Vor ihrem eigenen Plan zurück schrecken? Manchmal mochte sie sich ja selbst nicht wegen ihren Einfällen. Alea warf Rejan einen Seitenblick zu und versuchte herauszufinden, was er davon hielt. Wahrscheinlich würde er ihr so oder so folgen, egal wofür sie sich entschied. Kurz warf sie auch einen Blick auf ihre kleine Gruppe. Sie hoffte nur, dass Finn auch in Rumdett anlegen würde. Irgendeinen Weg hinaus würden sie schon finden, auch wenn er versuchen würde, sie solange aufzuhalten, bis Gloria von Cattie zurück kehren würde. Mit ihren Begleitern würde sich das schon irgendwie meistern lassen. Und außerdem konnte sie jetzt wirklich nicht die Ausführung ihres eigenen Planes ablehnen.
"Ja, wir machen das", versuchte sie zuversichtlich zu klingen und nickte Gloria zu. "Wir werden wie Mäuse auf seinem Schiff sein und so viel wie möglich in Erfahrung bringen." Davon war sie wirklich überzeugt. Ihr war bewusst geworden, dass jede von ihren Begleitern Fähigkeiten besaß, mit denen es ein leichtes sein würde, die Mannschaft der Finstersturm auszuhorchen. Spätestens jetzt war sie froh um ihr bunt zusammen gewürfeltes Grüppchen.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 12. März 2009, 21:06

Alea ahnte sofort, worauf Käpt'n Gloria hinaus wollte, noch ehe diese den Mund öffnete. Der Blick, den die Amazonenkapitänin ihr vorher zuwarf, sprach Bände. Und ausgerechnet Alea hatte auch noch den Vorschlag gemacht! Da konnte sie ja jetzt selbst schlecht kneifen. Immerhin war es ihre Idee gewesen, Käpt'n Finn auf diese Weise vorerst ruhig zu stellen. Das hieß, es handelte sich ja auch nur um einen Vorschlag. Noch war nicht klar, ob sich der Pirat damit auch zufrieden geben würde. Und wie sich plötzlich herausstellte, zählte er wohl auch ebenso wenig zu den geduldigsten Menschen.
"Was ist jetzt, meine Damen? Plaudert ihr da über Häkeldeckchen oder trefft ihr endlich einmal eine Entscheidung, harrr?" Seine Matrosen schwangen die Säbel. Sie würden noch entern, wenn nicht schnell gehandelt wurde. In diesem Moment ergab sich Alea aber endgültig in ihr Schicksal. Rejan nickte ihr aufmunternd zu. Vielleicht war er sogar froh, von dem von Frauen überbevölkerten Schiff herunter zu kommen.

"Ja, wir machen das." Käpt'n Gloria nickte zufrieden. "Dann ist es beschlossene Sache. Ihr haltet euch an den Plan. Findet so viel wie möglich heraus, aber begebt euch nicht unnötig in Gefahr. Wenn wir in Rumdett ankommen, spreche ich mit Cattie. Wir treffen uns dann in einer der Tavernen, ich lasse euch irgendwie eine Nachricht zukommen."
Paki und Rabika nickten. Ihre Mienen zeigten eiserne Entschlossenheit. Sie beide waren bereit, mit Alea den Weg zu gehen. Rejan hielt sich schweigend im Hintergrund, aber auch er strahlte diese Kühnheit aus. Ein Blitzen stand in seinen Augen, für ihn war es einfach eine weitere, wackere Herausforderung. Bewundernd, wie leicht er solche ungeplanten Ereignisse wegsteckte und einfach nur versuchte, das Beste daraus zu machen.
"Wer weiß, was wir auf dem Piratenschiff alles finden", raunte er Alea ins Ohr, ohne dass die Umstehenden es hören konnten. "Jeder Pirat hat doch irgendwo einen Schatz versteckt." Aha, das steckte also dahinter. Rejans Goldgier trieb ihn oftmals gleichermaßen an wie eine impulsive Abenteuerlust.
"Ich holen Artemis", meinte Grimhild. Richtig, sie mussten die Heilerin auch noch mitnehmen, sonst wären sie nicht komplett. Während die Trollin also unter Deck verschwand, trat Gloria wieder an die Reling. Sie schaute Käpt'n Finn tapfer entgegen. "Also gut, Pirat! Handeln wir, hier unser Vorschlag: ein Teil unserer Frauschaft setzt auf Euer Schiff über und kämpfen an Eurer Seite. Bis wir Rumdett erreichen! Anschließend werde ich mit Cattie von den schwarzen Augenklappen sprechen und sehen, was sich machen lässt."
"Wenn sie sich mir nicht mindestens anschließt, setzt der Rest von euch Weibspack auch zu mir über!"
Gloria nickte, einige Amazonen blickten entsetzt. Doch sie wedelte Hinweis gebend mit ihrer Hand, unterhalb der Relingsgrenze. Finn sollte nicht sehen, dass sie dieses Verprechen nicht einmal als ehrbare Amazone halten würde.

Aber die hatten nun einen Vertrag miteinander geschlossen. Die Finstersturm wurde näher an die Gloria herangeschippert, bis eine lange Planke bis zum Amazonenschiff hinüber gelegt werden konnte. "Auf, auf, ihr Frauen!", rief ein Pirat und hielt die Planke von seinem Ende aus fest. Die Amazonen taten dasselbe von ihrem Schiff aus. Da tauchte Grimhild mit Artemis im Schlepptau auf. Auch Caitlin war plötzlich neben ihr. Sie schleppte einige Rucksäcke und die Waffen, die ihre kleine Gruppe unten gelassen hatte.
"Setzen wir über", meinte Rabika mit eiskaltem Blick zu den Piraten. "Aber ich schwöre euch und allen Göttern Celcias, dass ich jeden einzelnen Piraten eigenhändig kastrieren werde, wenn mich auch nur einer anfasst!"
Rabika nahm man diesen drohenden Schwur ohne jeden Zweifel ab. Schließlich kletterten alle nacheinander auf die Planke und wanderten balancierend herüber. Artemis ließ sich von Grimhild tragen, sie zitterte und bebte am ganzen Leib. Caitlin hielt Alea noch zurück, wisperte ihr zu: "Du bist jetzt unsere Anführerin ... bitte, pass auf uns auf." Sie wirkte nicht mehr so selbstsicher wie Alea sie kennengelernt hatte. Man sah der Jung-Amazone ihre Nervosität an. Ein ganzes Schiff voller Männer war auch für sie zuviel.

Als Rejan auf der Finstersturm ankam, begannen die Piraten zu gaffen und zu glotzen. Einer trat aus der Reihe hervor, zeigte mit dem scharfen Ende seines Säbels auf den Wüstendieb. "Du bist aber keine Frau." Er gehörte zur ganz schlauen Sorte ...
Rejan zuckte mit den Schultern, griff sich dann vielsagend zwischen die Beine und wog sein unter Männern heiligstes "Werkzeug". Er grinste dabei, jedoch gespielt wehleidig. "Ich habe als Spender hergehalten und sollte zum Festland zurück. Ich kann euch sagen, ich bin vielleicht leergepumpt!" Paki schmunzelte ob der faulen Ausrede. Rejan stieg offenbar soeben ein wenig in ihrer Grunst. Jedenfalls tauschten sie und er ein kaum merkliches Zwinkern aus.
"Alle an Bord?", rief Käpt'n Finn und schaute sich um. "Dann zurück mit der Planke und Kurs Richtung Rumdett!"
"Aye!", riefen die Piraten im Chor. Einige erklommen die Takelung, andere machten sich auf den Weg ans Ruder oder brachten die Planke unter Deck. Finn selbst trat an seine neuesten Mannschaftsmitglieder heran. Mit finsteren Augen musterte er sie. "Ihr braucht während der Reise nicht kämpfen. Ich habe Nachsicht mit euch hilflosen Frauen."
"Hilflose Frauen?!" Rabika platzte fast der Kragen. Grimhild legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Aber ihr werdet an Bord arbeiten müssen, wenn ihr Nahrung und Wasser haben wollt. Da Frauen sich ja mit putzen und kochen auskennen, könnt ihr entweder das Deck schrubben oder Zwiebeln und Kartoffeln in der Kombüse schälen. Teilt euch auf wie ihr wollt, ich hab jetzt Wichtigeres zu tun." Der Pirat wandte sich ab und marschierte zum Heck, wo einer seiner Männer das Ruder bediente, während ein anderer die Seekarten studierte, welche auf einem festgenagelten Tisch bereit lagen.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Alea » Freitag 13. März 2009, 09:08

Jetzt gab es kein Zurück mehr. Alea war froh, dass ihre Gruppe ihr deshalb wenigstens nicht böse zu sein schien. Nein, Rabika und Paki nickten entschlossen und auch Rejan hatte nichts dagegen, von dem Schiff herunter zu kommen - was sie angesichts der Überzahl an Frauen auch nur zu gut verstand. Nun gab sich ihre Gruppe in dieselbe Situation. Sie würden gleich auf ein Schiff voller Männer übersetzen. Sie hoffte nur, dass diese nicht seltsame Riten wie die Amazonen besaßen. Kleine Schauer suchten sie heim, als sie daran dachte.
"Wer weiß, was wir auf dem Piratenschiff alles finden. Jeder Pirat hat doch irgendwo einen Schatz versteckt." Alea drehte den Kopf und grinste Rejan verschmitzt an. Wieso wunderte es sie nicht, dass er gleich ans Stehlen und das viele Gold dachte? Doch so nebenbei erwähnt, auch sie juckte es bei den Gedanken an Gold in den Fingern. Dabei hatte sie nicht einmal ihre alte Beute bisher verkaufen können.
Während Grimhild Artemis holen ging, die ja noch immer sicher unter Deck saß, unterbreitete Gloria Finn ihren Vorschlag. Alea stand derweil neben Rejan und hielt seine Hand, während ihr Blick forschend über das feindliche Schiff schweifte. Sie versuchte, die Gestalten dort drüben, die nun immer näher kamen, eingehender in Augenschein zu nehmen und einzuschätzen. Auch Rabika schien dies schon getan zu haben, denn laut ihren Drohungen, bei denen Alea die Amazone kurz amüsiert betrachtete, erwartete sie alles andere als Freundlichkeit von den Gestalten. Kein Wunder bei deren Anblick.

Sie sah zu, wie eine nach der anderen, Grimhild war inzwischen mit Artemis und Caitlin aufgetaucht, aufs andere Schiff übersetzte und wollte es ihnen gleich tun, doch letztere hielt sie noch zurück. "Du bist jetzt unsere Anführerin ... bitte, pass auf uns auf." Alea versuchte den Kloß im Hals herunter zu schlucken. Ganz so einfach wie Rabika und Paki nahmen es nicht alle. Sie sah Caitlin an und legte ihr eine Hand auf den Arm. "Keine Sorge, das tue ich." Auch wenn sie noch keine Idee hatte, wie sie das anstellen sollte. Auf ihre Gruppe aufpassen, Finn und seine Männer belauschen und dann noch das ein oder andere mitgehen lassen. Das würden einige anstrengende Stunden werden. Doch natürlich stand es im Vordergrund, dass alle gesund und munter in Rumdett ankamen. Sie würde schon darauf acht geben, dass keiner etwas zustoßen würde (um Rejan machte sie sich eher weniger sorgen). Deshalb überlegte sie kurz, ob sie wie Rabika erst noch eine deutliche Drohung aussprechen sollte. Doch sie wollte niemanden von vornherein provozieren, denn das, das erkannte auch sie, würde vielleicht nur überflüssiges Unheil über sie alle bringen.

Mit einer auffordernden Geste bedeutete sie Caitlin, zuerst zu gehen. Somit war sie die letzte ihrer Gruppe. "Bis in Rumdett", wandte sie sich noch einmal an Gloria um und nickte den Amazonen zu. Dann lief auch sie über die Planke, wie sie es bisher schon ein paar Mal hatte üben können, weshalb sie sich heute recht sicher dabei fühlte.
Als sie auf der Finstersturm aufsetzte, war Rejan gerade dabei die Sympathie der Mannschaft für ihn zu wecken. Alea musste sich ein Grinsen bei seinen Worten und Gesten verkneifen, aber bei den Männern kam es scheinbar, wie sollte es auch anders sein, gut an.

"Alle an Bord? Dann zurück mit der Planke und Kurs Richtung Rumdett!"
Alea beobachtete einen Moment die ausfliegenden Piraten, die sich sogleich ihren Aufgaben widmeten. Das hatte sie schon bei all den anderen Schiffen fasziniert, wie leicht den Piraten ihre Aufgaben von Hand gingen und mit welcher Verständlichkeit sie sie ausführten.
Ihr Blick richtete sich auf Finn, der so eben zu ihnen hinüber kam. Sie musterte ihn unverhohlen mit ruhiger Miene. Dabei achtete sie auch darauf, wie er ihre Frauschaft musterte, doch scheinbar lag nichts weiter in seinem Blick als Spott, was sich Alea ein wenig entspannen ließ.
"Ihr braucht während der Reise nicht kämpfen. Ich habe Nachsicht mit euch hilflosen Frauen."
"Hilflose Frauen?!"
"Aber ihr werdet an Bord arbeiten müssen, wenn ihr Nahrung und Wasser haben wollt. Da Frauen sich ja mit putzen und kochen auskennen, könnt ihr entweder das Deck schrubben oder Zwiebeln und Kartoffeln in der Kombüse schälen. Teilt euch auf wie ihr wollt, ich hab jetzt Wichtigeres zu tun."

Da verschwand er auch schon wieder. Doch Alea war eher froh darüber, dass sie scheinbar nicht wie Gefangene behandelt werden würden, sondern einfach nur ignoriert werden würden. Umso besser.
Ihr entwich ein kurzes Seufzen, während sie überlegte, wie sie die Frauen einteilen sollte. "Gut, möchte irgendjemand irgendeine Aufgabe besonders gerne tun?", fragte sie in die Runde, wobei ihre Mundwinkel kurz zuckten. Sie glaubte nicht daran, dass sich, außer Artemis vielleicht, irgendeine der Amazonen für solch häusliche Pflichten melden würde.
"Rejan sollte hier oben bei Finn bleiben und sich nur weiter mit seinen Männergeschichten beliebt machen." Sie grinste Rejan breit zu. Doch er schien ihr am besten dafür geeignet, Finn und seine Männer am unauffälligsten ein paar Informationen zu entlocken. Sie selbst wäre ebenfalls gerne hier oben an Deck geblieben, aber: "Ein Teil von uns muss wohl nach unten zum Kartoffelschälen und so. Ich begleite euch, damit nichts geschieht. Ich weiß, ihr könnt bestimmt auch alleine auf euch aufpassen, aber ich würde mich unwohl dabei fühlen, euch einfach da unten versauern zu lassen."
Außerdem hätten sie dann sowohl auf als auch unter Deck zwei Paar guter Ohren. Fragend schaute sie in die Runde und hoffte, Caitlin mit ihren Worten ein wenig Sicherheit gegeben zu haben. Sie wollte eine gute Anführerin sein.

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Re: Mit der Gloria nach Rumdett

Beitrag von Erzähler » Montag 16. März 2009, 00:53

weiter in "Auf hoher See" -> Käpt'n Finn und die Finstersturm

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