Roac

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Roac

Beitrag von Roac » Freitag 1. August 2014, 03:18

Roacs Steckbrief
Name: Roac Adair/ unter Dieben als Rabe bekannt

Rasse: Mensch (Grandessaner)

Alter: 28 Jahre

Geschlecht: Männlich

Beruf: Hehler, Informant & Händler

Heimat: Grandea und dessen Umland

Gesinnung: Neutral

Magie: Obwohl er noch nie einen Zauber zustande gebracht hat, hat Roac ein Potential für Schattenmagie, welches sich früher bei mehreren Diebestouren zeigte. Irgendwie fiel es ihm immer leichter als anderen sich in der Dunkelheit zu verbergen und die Schatten zu seinem Vorteil zu nutzen. Nach seinem Unfall verschwand dieses ungewöhnliche Talent scheinbar spurlos und es ist unklar, ob es immer noch irgendwo tief in Roac schlummert.

Sprache: Celcianisch, Garmisch

Religion/Glaube: Roac ist kein gläubiger Mensch. Gebete und religiöse Rituale haben in seinem Leben keinen Platz, ein gewisses Verständnis hat er jedoch für die Anbetung der Manthala, die in seinen Kreisen nicht selten ist. Er selbst glaubt nicht an ihre Existenz, mit den Werte die sie verkörpert - Geschicklichkeit, Gerissenheit und die Liebe für die Nacht und alles geheimnisvolle - kann er sich aber zu einem gewissen Teil identifizieren.

Aussehen: Roac ist in seinen besten Jahren, doch diese haben sichtbare Spuren an ihm hinterlassen. Wie alle Grandessaner der Unterschicht ist er von schmaler, magerer Statur, sein Gesicht scharfkantig und seine Wangenknochen deutlich sichtbar. Mit einer Größe von etwa 1,70 Metern ist er nicht gerade ein Riese, fällt damit jedoch in den Durchschnitt seines Volkes. Sein Haar ist pechschwarz und hängt ihm ungehindert in die Stirn, während er es hinten zu einem kurzen, zweckdienlichen Pferdeschwanz gebunden hat. Über der markanten Nase schimmern zwei eisblaue Augen, die zwar kalt und einschüchternd wirken, jedoch auch ein Funkeln zustande bringen können, das einem Innehalten lässt. Ein Blick auf Roacs Hände reicht aus um zu erkennen, dass weder Bauer noch Handwerker vor einem steht. Die bleichen Handflächen glatt und geschmeidig, die Finger dünn und grazil, erwecken beinahe den Eindruck, als würden sie einem Adeligen oder Gelehrten gehören. Jedoch sind für eine solche Lebensweise zu viele Narben an Roacs Körper. Neben kleineren Schrammen am Rücken, den Armen und der Brust, die sich allesamt leicht verbergen lassen, ist das linke Bein des Mannes seltsam verdreht. Im Stehen nur durch eine leicht schiefe Haltung zu erkennen, zeigt sich in seinem Gang die wahre Schwere der schlecht verheilten Beinverletzung. An manchen Tagen äußert sie sich durch einen steifen Schritt, an anderen, schlimmeren, durch ein unbeholfenes Humpeln. Seinem Stand angemessen trägt Roac einfache Kleidung: Ein grobes, an den Säumen von Motten angefressenes Unterhemd, dazu passende Hosen. Darüber eine etwas dickere Weste aus dunklem Stoff und mit weiten Taschen. Die einzigen Kleidungsstücke von Wert sind sein Mantel, dessen Kapuze er stets tief ins Gesicht gezogen hat wenn er das Haus verlässt und seine Lederstiefel, die ihm vor langen Jahren nach Maß angefertigt wurden und ihn an eine andere Zeit erinnern.

Persönlichkeit: Roacs Persönlichkeit ist schwer zu definieren, da sämtlicher zwischenmenschlicher Kontakt mit ihm geschäftlich ist. Kunden die an seinen Waren interessiert sind gibt er sich knapp und berechnend, selten tauscht er mehr als ein paar Sätze mit ihnen aus und neigt dazu lieber den Handel vollkommen abzubrechen, als auf diverse Gebote einzugehen. Dies wird oft fälschlich als Feilschen verwechselt und ist teilweise sogar erfolgreich, in Wahrheit ist diese Neigung aber Folge einer Verdrossenheit, deren Grund den meisten Kunden verborgen bleibt. Gegenüber Dieben und den wenigen wiederkehrenden Gesichtern in seinem kleinen Laden gibt er sich ein wenig offener, steht für Rat und Unterstützung zur Verfügung und verrechnet faire Preise, was ihn unter den Kleinkriminellen Grandeas beliebt gemacht hat. Ebenso ist er dafür bekannt, dass er im Gegensatz zum Großteil der Konkurrenz keinen Handel mit Räubern, Mördern oder anderen Gewaltverbrechern treibt. Die meisten Diebe behandeln ihn deshalb mit Respekt, auch wenn nur wenige die wahre Geschichte des so ungewöhnlich jungen Hehler kennen. Früher soll er ein vollkommen anderer Mensch gewesen sein, abenteuerlustig und weltoffen, für jeden Spaß zu haben. Heute wird es den meisten Menschen nicht gelingen, zu dieser zwar noch vorhandenen, aber gut beschützten Stelle in Roacs Persönlichkeit vorzudringen. Sein Vertrauen oder gar seine Freundschaft zu gewinnen kann lange dauern, ist aber nicht unmöglich.


Stärken:

Diebestalente: Auch wenn seit seinem letzten, fatalen Einbruch mehr als drei Jahre vergangen sind, ist Roac nach wie vor ein Dieb. Obwohl er seit dem Vorfall einiges an Geschicklichkeit eingebüßt hat und er hinter der staubigen Theke des Hehlerladens etwas eingerostet ist, hat er nichts von dem einst gelernten vergessen. Den Neuen bringt er für eine Hand voll Münzen bei, wie sie richtig Schlösser knacken, unbemerkt Beutel schneiden oder ungesehen von einem Ort zum anderen gelangen können. Auch erkennt er die Sprache der Diebe - Rendinea - wenn er sie hört, da er aber kein Mitglied der größeren Diebesgilden ist, wurde er darin nicht unterrichtet.

Kampf: Diebe sind keine Krieger, doch sie führen ein hartes Leben in ständiger Angst auf ein baldiges Rendevouz mit dem Galgen oder dem Henkersbeil. Dies ist der Grund, warum sich die meisten Langfinger in zumindest einer Waffengattung ausbilden lassen. Roac wurde der Umgang mit Dolchen beigebracht, einfache und verlässliche Stichwaffen, die im Notfall auch geworfen werden können. Zur selben Zeit freundete er sich auch mit dem Knüppel an, ein zwar unkonventionelles aber durchaus effektives Mittel gegen einzelne Gegner, welches schnell zur Waffe seiner Wahl wurde.

---Übersicht---
Knüppel: gut
Dolch: überdurchschnittlich
----------------

Handel: Auch wenn er es nicht zugeben würde, die Tatsache nach den Jahren als "Lieferant" diverser Hehlerläden schlussendlich auf der anderen Seite der Theke zu landen hatte seine Vorteile: Mit der Zeit lernte er sein Augenmerk auf die wirklich wichtigen Dinge zu setzen und den Wert eines Beutestücks richtig einzuschätzen. Der Umgang mit den Kunden lehrte ihm zusätzlich das richtige Feilschen, auch wenn er sich dabei nach wie vor nicht wohlfühlt.

Menschenkenntnis: Wem kann ich vertrauen und wer haut mich übers Ohr? Eine Frage, die sich Händler, Wirte, Huren und auch Diebe regelmäßig stellen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass eine gewisse Menschenkenntnis Teil des Diebesberufs ist. Viele kriminelle Vorhaben scheitern daran, dass sich zusammenarbeitende Diebe nicht über den Weg trauen. Warum sollten sie auch, wer traut schon einem Dieb? Roac wuchs mit diesem Wissen auf und achtet stets darauf sein Gegenüber richtig einzuschätzen.


Schwächen:

Lahmes Bein: Die wohl größte Schwäche Roacs ist zugleich auch seine offensichtlichste: sein verkrüppeltes linkes Bein. Roac hat in den vergangenen drei Jahren gelernt mit der Behinderung umzugehen und ein halbwegs normales Leben zu führen, von seiner alten Gewandtheit ist jedoch nicht mehr viel übrig. Rennen oder das Zurücklegen langer Strecken wird schnell zur Tortur, während Klettern und gewagte Kampfmanöver nun undenkbar für den einst so gelenkigen Mann sind.

Verbittert: Der abrupte und durch die unglücklichen Umstände erzwungene Wechsel seines Lebensstils hat seine Spuren an Roac hinterlassen. Als freiheitsliebender Mensch fühlt er sich in dem engen, verstaubten Hehlerladen Fehl am Platz, aber es sind nicht nur die vier Wände, die ihn so sehr bedrängen. Die Gewissheit, dass sein altes Leben vorbei ist und er in diesem versehrten Körper für immer gefangen ist, hat ihn verändert. Schweigsam und ruppig, ist es heute schwer, mehr als ein paar Sätze aus ihm herauszubekommen. Deshalb ist es leicht verständlich, dass es einige Zeit dauern wird, bis Roac sich in eine Gruppe integrieren kann.

Ungebildet: Als Angehöriger der Unterschicht Grandeas kam Roac nie in den Genuss einer ausreichenden Bildung. In Lares Bande lernte er neben den verschiedensten Tipps und Tricks der Diebe auch ein wenig Rechnen und Schreiben, als Gelehrten kann man ihn deshalb jedoch noch lange nicht bezeichnen. So bereitet ihm das Lesen kürzerer Inschriften keine Probleme, während bei Buchseiten oder größeren Texten die Buchstaben vor seinen Augen zu verschwimmen scheinen. Auch ist sein Wissen von der Welt außerhalb Grandeas Stadtmauern stark begrenzt und fehlerhaft.

Naturfremd: Roac hat den Großteil seines bisherigen Lebens in Grandea verbracht und ist deshalb in den engen Gassen, den von Menschen gefüllten Straßen und den großen Plätzen von Celcias Städten in seinem Element. Außerhalb der Tore beginnt für ihn eine fremde und unerschlossene Welt für die er nicht gemacht zu sein scheint. Roac sind die Gefahren der Wildnis unbekannt, genauso fällt es ihm schwer sich in Wäldern oder weiten Ebenen zu orientieren, was dazu führen kann, dass er sich verirrt.


Lebensgeschichte:


Schwere Kindheit

Die gnadenlos sengenden Strahlen der Mittagssonne blendeten Roacs Augen und ließen ihm den Schweiß von der Stirn in die ausgestreckten Handflächen tropfen. Die salzige Flüssigkeit brannte auf der aufgeschundenen und mit Blasen übersäten Haut, dem Jungen mit dem rabenschwarze Haar entwich ein leiser Schmerzenslaut durch die zusammengepressten Lippen. Er hasste die Sonne und ihre Hitze, ihr grelles Licht und das Brennen, dass sie auf seiner Haut hinterließ. Die Arbeit auf dem Feld war hart genug, der Pflug schwer genug um ein Kind an den Rand der Erschöpfung zu treiben. Doch der Tag war es, der all das unerträglich machte. Ein sattes Zischen ertönte und Roac wandte den Kopf, jedoch nicht schnell genug. Eine Welle des Schmerzes durchfuhr ihn und für einen Moment wurde alles um ihn herum weiß. Als sein Blickfeld wieder klar wurde, bemerkte er, dass er im Staub lag und in das wutentbrannte Gesicht seines Vaters empor sah. "Was glaubst du was du da machst!?" Der grobschlächtige Mann hob seine Sense hoch und schlug erneut mit der flachen Seite der Klinge nach seinem Sohn, der diesmal gerade noch ausweichen konnte und sich schützend zusammenkauerte. "Wenn du an meinem Tisch sitzen und fressen willst musst du arbeiten! Arbeiten wie deine Brüder und Schwestern, wie jeder in diesem Land der nicht in der Gosse verrecken will, verstanden!?" Er trat nach dem Jungen, der immer noch reglos am Boden kauerte. "Du bist nutzlos, Abschaum, hörst du mich?" Als er keine Antwort bekam, spuckte er auf den Boden und wandte seinem Sohn den Rücken zu. "Heute kriegst du nichts. Mal sehen ob du daraus etwas lernst..." Als er gegangen war, rappelte sich Roac langsam auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Zum Schweiß gesellten sich Tränen, die unter dem das Gesicht verdeckendem, widerspenstigem Haar hervorquollen. Er hasste die Sonne, fast so sehr wie seine eigene Familie.

Roac war acht Jahre alt, als er eines Nachts von zu Hause fortlief. Er konnte die quälende Arbeit auf dem Feld, die ständigen Prügel seines Vaters und die spürbare Verachtung seiner restlichen Familie für ihn, einen Schwächling, nicht länger ertragen. Er ging nach Grandea, der Hauptstadt des Reiches die nur wenige Meilen vor ihrem Hof entfernt war. Der Junge wusste nicht, wie es mit ihm weitergehen sollte, er wusste nur, dass er sein altes Leben keinen weiteren Tag mehr ertragen konnte. Als er die Tore der Stadt erreichte, mit keinem Besitz außer den dreckigen Kleidern an seinem Leib, fühlte er sich erstmals frei. Doch bald erkannte er, dass neue Probleme seinen Alltag bestimmen sollten. Ohne Geld hatte er keine Aussicht etwas zwischen die Zähne zu kriegen, geschweige denn auf ein Dach über den Kopf. So verbrachte Roac die ersten drei Tage seiner neu gewonnen Freiheit auf den Straßen Grandeas, tagsüber hungernd, nachts frierend, und dachte schon an die Worte seines verhassten Vaters die sich schlussendlich bewahrheiten würden. Ein weiterer Junge dessen Leben die Gosse Grandeas forderte. In jeglicher Hinsicht... nichts besonderes...

"Ping!" Das helle Klirren einer Münze auf dem nassen Straßenstein schreckte Roac aus seinem unruhigen Schlaf und ließ ihn hochfahren. Vor ihm stand eine lange Gestalt in einem ledernen Mantel, die zu ihm herabsah. Das Gesicht des Fremden konnte er nicht erkennen, da es von einer schwarzen Kapuze verborgen war. Erst jetzt bemerkte Roac die silberne Münze auf dem Boden. "Kauf dir dafür was zu essen und ein paar warme Sachen. Siehst nicht gut aus Kleiner" Die Stimme des Mannes war rau und tief, hörte sich aber warm und irgendwie angenehm an, Roacs volle Aufmerksamkeit war in diesem Moment jedoch auf den Lysanthemer gerichtet. Blitzschnell griff er danach und hielt sie mit beiden Händen an seine Brust gedrückt. Als der Fremde vor ihm ein leises Lachen ertönen ließ, sah er verwirrt auf. "Guter Junge" Der Mann stemmte die Hände in die Hüften und schien ihn einen Moment zu betrachten, dann sah er über die Schulter. Bei der Bewegung entblößte er einen gut gefüllten Geldbeutel, der locker von seiner Hüfte baumelte. Die Augen des Jungen huschten von der dunklen Kapuze zurück zu dem Beutel, während seine Finger sich um die kühle Münze krallten. Erst seit den vergangenen Tagen hatte er die wahre Bedeutung von Hunger am eigenen Leib erfahren und die Kälte, die an seinen Gliedern nagte war unerträglich. Der Mann wandte sich wieder ihm zu und Roacs Blick ging wieder starr zu Boden. "Pass auf dich auf Kleiner" Dann drehte sich die Gestalt im Kapuzenmantel einfach um und verschwand genauso schnell und unscheinbar, wie sie wenige Augenblicke zuvor aufgetaucht war.

In diesem Moment erwachte etwas in Roac, ein Instinkt, ein Gefühl, etwas, dass der Junge zuvor noch nie gespürt hatte. Und doch wusste er, dass er diesem Drang folgen sollte. Er hatte heute unglaubliches Glück gehabt, die silberne Münze in seinen Händen würde sein Leben retten. Ein Teil von ihm drängte ihn sofort auf den Markt zu eilen und das nutzlose Stück Metall gegen eine warme Mahlzeit und neue Kleidung einzutauschen. Doch was würde danach geschehen? Wie hoch standen die Chancen, dass sich jemand ein weiteres Mal erbarmen würde? Er war nicht nach Grandea gekommen um das Leben eines Bettlers zu führen. Einen Augenblick zögerte der Junge in der dunklen Gasse, während die Schritte des Fremden verklangen. Roac biss sich auf die Lippen, dann sprang er auf und folgte dem Mann, ließ sich nur noch von seinen Sinnen leiten und blendete alles andere aus.
Wie ein Schatten folgte er dem Fremden, versteckte sich hinter den wenigen Passanten, die zu dieser späten Stunde noch unterwegs waren und ließ dabei den Münzbeutel des Mannes nicht aus den Augen. Instinktiv wusste er, wann er sich ducken musste, wenn sein Opfer den Kopf wandte oder die Richtung wechselte. Und plötzlich schien sich die perfekte Gelegenheit zu bieten, als der Mann nahe einer menschenleeren Seitenstraße hielt und sich bückte, scheinbar um seine Stiefel enger zu binden. Sich langsam nähernd sah sich Roac links und rechts um, ob er nicht beobachtet wurde. Dann streckte er rasch die Hand aus und griff nach dem prall gefülltem Beutel. Im exakt selben Augenblick wirbelte der Fremde herum, packte ihn am Hals und warf ihn in die leerstehende Gasse. Roac prallte schmerzhaft gegen eine steinerne Hauswand und wollte sich hektisch wieder aufrappeln, da spürte er eine dünne, scharfe Klinge an seinem Hals.

Er erstarrte. "Du hast dir den falschen Beutel ausgesucht Kollege..." Die Kapuze des Mannes war zurückgefallen und entblößte einen rothaarigen Mann mittleren Alters mit bernsteinfarbenen Augen, die sein Gegenüber verärgert musterten, sich einen Sekundenbruchteil später jedoch verblüfft weiteten. "Du?!" Roac wich seinem Blick aus und versuchte einen Fluchtweg aus der Situation zu finden, doch als er das warme Lachen des Mannes vernahm hielt er irritiert inne. "Du bist mir einer!" Der Druck des Dolches verschwand von Roacs Hals und als er zum Gesicht des Rothaarigen empor sah, bemerke er, dass dieser breit grinste. "Hast du mich den ganzen Weg bis hierher verfolgt?" Da Lügen wohl zwecklos war, nickte der Junge knapp. Der Mann musterte ihn erneut und wirkte auf einmal nachdenklich. "Wie heißt du Junge?" Der ertappte Dieb sah hoch, zögerte einen Moment. Der Fremde lächelte ihn aufmunternd zu. "Wenn du mir deinen Namen sagst, verrate ich dir meinen." Roac stockte, dann öffnete er den Mund. "R..Roac" Der Rothaarige griff nach der Hand des Jungen und schüttelte sie kräftig. "Freut mich Roac. Ich bin Lares... und ich habe ein Angebot für dich."


Dieb der Freiheit wegen

Roac wusste damals nicht, dass er gerade den Fehler begangen hatte, einen berüchtigten Dieb zu bestehlen. Lares, oder "Der Rotfuchs" wie er unter den Kriminellen des Außenrings bekannt war, schien dies jedoch nicht im geringsten zu stören. Im Gegenteil: Er wirkte beeindruckt von dem scheinbar angeborenen Talent des Jungen, der zuvor die Hand noch nie nach fremden Besitz ausgestreckt hatte. Er nahm ihn unter seine Fittiche und sorgte sich erstmal um ihn, mietete ihm eine Dachkammer in einem großteils leerstehendem Wohnhaus, die für die nächsten Jahre Roacs zu Hause sein sollte. Lares verlangte nichts im Gegenzug und ließ den Jungen Zeit, sich an sein neues Leben zu gewöhnen und Vertrauen zu ihm aufzubauen. Sein Plan trug bald Früchte. Innerhalb nur weniger Wochen bröckelte die schützende Mauer, die Roac sorgfältig um sicher herum errichtet hatte. Der einst so schweigsame Junge begann viele Fragen zu stellen, Fragen die Lares, wenn er ihn des Abends besuchte, nicht immer beantworten konnte. Eines Tages kam er etwas früher und warf ihm wortlos einen ledernen Mantel zu. Auf Roacs fragenden Blick ließ er sein markantes Lachen ertönen, dann hieß er ihm ihn dicht zu folgen. Es war an der Zeit, ihn an dem Grund seiner Gastfreundschaft teilhaben zu lassen.

Die Schenke "Zum Bettler" war zu dieser späten Stunde wie immer prall gefüllt. Tagsüber verirrte sich kaum ein Gast in die zwielichtige Kaschemme, doch wenn die Sonne unterging, wurde sie zum Treffpunkt des Grandessaner Untergrunds. Gesichter wandten sich interessiert zu den beiden Gestalten in den schwarzen Manteln, einige hoben die Hände um Lares zu grüßen und versuchten neugierig einen Blick auf den Jungen zu erhaschen, den er vor sich her schub. Doch Lares marschierte zielsicher auf einen Tisch in einer der hintersten Ecken des Raumes zu, an dem man sie scheinbar schon erwartete. Nun, zumindest ihn. "Ich dachte Entführungen seien tabu Boss?" Ein wahrer Hüne von einem Mann begrüßte Lares mit einem respektvollem Schulterklopfer, dann wies er mit einem abfälligen Kopfnicken auf Roac, der die Blicke der anderen spürte und nervös von einem Fuß auf den anderen trat. "Er sieht süß aus. So unschuldig... dürfen wir ihn behalten?" Die Augen des Jungen huschten zu der hübschen blonden Frau mit herzförmigen Gesicht, die ihm kokett zuzwinkerte. "Verschreckt ihn mir nicht wieder, ich habe ihn gerade erst zum Reden gebracht." Roac spürte den beruhigenden Druck von Lares Hand auf seinem Kopf und hörte, wie dessen Sessel scharrte, als er sich an den Tisch setzte. "Darf ich vorstellen: Die feinste Gesellschaft Grandeas, die man sich nur wünschen könnte!" Seine Aussage erntete ein breites Feixen, das durch die Gruppe ging. "Apropo feine Gesellschaft..." Ein Mann mit besonders auffälligen, buschigen Brauen meldete sich zu Wort, kramte einen kleinen Beutel aus seiner Tasche hervor und warf ihn auf den Tisch. Es schepperte dumpf, als er auf der Tischplatte aufschlug. "Die Beute von der Tour in Pierrets Haus... wir haben den alten Sack so richtig ausgenommen" Erneut ging ein Lachen durch die Versammelten. Lares griff in den Beutel und zog einen kleinen Edelstein hervor, den er im flackernden Kerzenlicht musterte. "Gute Arbeit..." Er schien zufrieden zu sein. Der grobschlächtige Mann an seiner Linken hatte aber in Zwischenzeit noch immer nicht die Augen von Roac abgewandt. "Sagst du uns jetzt, was es mit diesem Knirps auf sich hat?" Der Ton in der Stimme des Fremden verschreckte Roac. Verwirrt sah er zu Lares, der leise lächelte. Er legte den Stein zur Seite. "Dieser Knirps hat vor ein paar Wochen versucht meinen Geldbeutel zu stehlen..." Die Reaktion auf dieses Geständnis war donnerndes Gelächter. Lares wartete einen Moment, bevor er im selben Ton fortfuhr: "... und beinahe hätte er es geschafft." Das Lachen verstummte jäh. "Hätte er gewusst, wie man einen Beutel schneidet... ich hätte ihn nicht bemerkt." Die Blicke der Anwesenden schnellten von Lares zu Roac und wieder zurück zu ihrem Anführer. "Du meinst, er würde einen guten Dieb abgeben?" Der Mann mit den Brauen musterte den Jungen nun als würde er ihn durchleuchten. Lares grinste und streckte Roac die flache Hand hin. "Ich weiß es" Der Junge wurde rot. Schnell spuckte er den gestohlenen Edelstein in seine Handfläche und sah betreten zu Boden. Die Frau mit dem herzförmigen Gesicht kicherte. "Also doch nicht so unschuldig." Roac sah betreten hoch und fing den Blick des Riesen auf. Sein verschmitztes Lächeln sagte ihm, dass er seine Meinung über ihn geändert hatte. "Wie sollen wir ihn nennen? Hat er einen Namen?" Roac öffnete den Mund: "R..." "Ich glaube 'Rabe', wäre ein passender Name." Lares zupfte an einer Strähne von Roacs pechschwarzen Haar und grinste ihm ermutigend zu. "Zumindest stiehlt er wie einer." Er wurde auf einmal ernst und sah dem Jungen in die Augen. "Was ist nun? Willst du uns beitreten? Von uns das Diebeshandwerk lernen und das einzig wirklich freie Leben in diesem gottverlassenem Land führen?" Roac brauchte darüber nicht lange nachzudenken. Er nickte heftig. "Freiheit... klingt gut..."

So geschah es, dass der unscheinbare Junge vom Lande im zarten Alter von acht Jahren in einer hartgesottenen Diebesbande aufgenommen. Und wie es das Schicksal wollte, wurde sie zu der Familie, die im sein ganzes junges Leben lang verwehrt geblieben war. Die Gruppe war klein, vereint unter Lares, der für Roac schon bald zu einer Art Vaterfigur geworden war, hielt sie aber fest zusammen. Über die Vergangenheit des Fuches war wenig bekannt, Gerüchte zufolgen, soll er ein Adeliger gewesen sein und einst selbst im Innenring der Stadt, in einem großen Anwesen gelebt haben. Dies hielt Roac jedoch für dummes Geschwätz. Lares war einer von ihnen, ein Ausgestoßener wie sie. Sein Name war in der berüchtigten Diebesgilde bekannt, doch schien er es vorzuziehen, seine eigene kleine Bande um sich zu scharen. Sie bestand zweifellos aus Menschen die Talente hatten, doch schien es Lares nicht nur um das gegangen zu sein. Die Mitglieder der Gruppe, Sie alle hatten ihre Gründe gehabt, warum sie mit ihrem alten Leben abgeschlossen hatten.
Der Riese, den alle nur "Bär" nannten, war ein ehemaliger Söldner, der vom Töten ermüdet, sich nun um die Kampfausbildung der Neuen kümmerte. Er war es, dem Roac sein Wissen im Umgang mit Dolchen und dem Knüppel verdankte. Zusammen mit zahlreichen blauen Flecken versteht sich. Babette, eine Hure im Ruhestand und die einzige Frau im Bunde war eine Meisterin des Taschendiebstahls und der Täuschung. Als Roac sie innerhalb der ersten Monate fragte, wie sie auf Lares gestoßen war, errötete sie nur und gab ihm einen sanften Klaps. Er sei noch zu jung um das zu verstehen. Einen weiteren Lehrmeister fand der Junge in Marvin, einem langjährigen Schlosser mit bemerkenswert dichten Brauen. Er war so etwas wie das Hirn der Gruppe, das zusammen mit Lares die meisten Einbrüche plante. Überflüssig zu erwähnen, dass bisher noch kein Schloss seinem Dietrich standhalten konnte.
Unter der Fürsorge Lares und den anderen Mitgliedern der Gruppe wuchs Roac heran. Aus dem schwächlichen Jungen wurde ein Mann - stolz, abenteuerlustig und verwegen - fast als müsse er sich selbst beweisen, dass er in den vergangen Jahren sein altes Ich endgültig zurückgelassen hatte. Sein Können war beachtlich - Kampf, Diebeshandwerk, Akrobatik - um welches Gebiet es sich auch handelte, der junge Dieb schien ein Naturtalent zu sein und all das gelehrte Wissen wie ein Schwamm in sich aufgenommen zu haben. Viel früher als eigentlich geplant, nahm Lares seinen Schützling mit auf seine erste Diebestour. Der Rotfuchs wollte etwas bestätigt sehen, dass er sich schon seit seiner ersten Begegnung mit Roac gefragt hatte...

Mit einem zufriedenen Grinsen und dem angenehm kühlen Nachtwind im Gesicht kletterte Roac die steile Steinmauer des Innenrings hinunter. Wie von selbst fanden seine Stiefel die richtigen Stellen, während die hölzerne Schatulle unter seinem Leinenhemd sacht gegen seine Brust schlug. Es war wie ein Spiel gewesen, fast wie in den Trainingsstunden mit Lares. Der Aufstieg war schnell und problemlos, das Schloss des Juwelierladens peinlich einfach zu knacken gewesen. Er bedauerte, dass er nicht mehr hatte mitnehmen können, doch das hatte Lares nicht gewollt. Außerdem hätten ihn die schweren Steine in der Auslage sowieso nur behindert. Nach einem abschätzenden Blick hinunter ließ sich Roac die letzten zwei Meter fallen und rollte sich geschickt ab. Irgendwo da oben auf den Dächern beobachte ihn Lares gerade, da war er sich sicher. Sich den Staub von den Kleidern klopfend und immer noch siegestrunken lächelnd sah er in den Himmel hinauf. Es war eine wunderschöne Nacht. Wie dumm doch die Menschen waren, das Silber des Mondes gegen das stechende Glühen der Sonne zu tauschen. Einen Moment blieb er schweigend stehen und verweilte, während das altbekannte aber für ihn so unerklärliche Gefühl der Sehnsucht in ihn wogte. Dann riss er sich los und machte sich auf, den gestohlenen Schmuck nach Hause zu bringen. Er war keine drei Schritte gegangen als er plötzlich erstarrte. "Er kann nicht weit sein! Sucht ihn!" Panisch huschte sein Blick umher. Er stand mitten im Freien, um ihn herum nur verschlossene Häuser auf deren Dächer er in der Eile nicht flüchten konnte. Hinter ihm war die Mauer, die ebenfalls keine Versteckmöglichkeiten bot. Er sah bereits die ersten Wachen um die Ecke der Gasse biegen als er instinktiv handelte. Den ledernen Mantel über sich werfend, kauerte er sich auf den Boden und verharrte reglos. Im nächsten Moment hörte er, wie die Soldaten auf den Platz stürmten. "Ich bin tot... sowas von tot..." Warum war er nicht gerannt, so hätte er zumindest den kleinsten Teil einer Chance gehabt? Glaubte er wirklich, dass sie ihn so nicht finden würden? Hier ging es um Leben und Tod - dies war kein Versteckspiel wie es Kinder auf dem Marktplatz spielten. Eine Stimme durchdrang die Nacht, nur wenige Meter von Roac entfernt. "Hier ist er nicht!" Roac traute seinen Ohren nicht. "Sucht weiter!" Der Dieb zuckte beinahe zusammen. Diesmal kam die Stimme von einem Punkt knapp über ihm. Und dann... verstand er die Welt nicht mehr: Die Wachen zogen ab. Reglos verharrte der junge Mann unter dem Mantel und konnte sein Glück nicht fassen. Erst als er Lares Stimme hörte, ließ er den Mantel langsam sinken. "Roac?!" Der Fuchs wirkte angespannt, sein Blick ging suchend über den Platz. "Ich bin hier!" Lares schnellte herum, als er Roac sah zeigte sich die Erleichterung in seinem Gesicht. "Was... war das?" Roacs Angespanntheit entlud sich angesichts des glimpflichen Ausgangs der Situation in Heiterkeit. "Schenken die Wirte heut Nacht Freibier aus, waren die alle besoff...?" "Du bist verschwunden." Lares Augen musterten Roac prüfend. "Ich war oben auf dem Dach und wollte dich da rausholen. Als du den Mantel über dich gezogen hast bist du verschwunden. Als ob du... eins mit den Schatten geworden wärst" Roac Feixen verschwand. Ungläubig deutete er auf sich. "Ich... ich hab nur den Mantel..." Wie um seinem Gegenüber zu beweisen, dass es sich nur um ein einfaches Stück Leder handelte, zog er sich den Mantel erneut über den Kopf. Als er Lares Hand spürte, hielt er inne. "Es liegt nicht am Mantel Roac. Du warst das... Ich hab es vermutet, seit du mir damals gefolgt bist." Er lächelte. "Du hast eine Gabe, eine Gabe von der ich selbst nur gehört habe. Ist aber scheinbar recht nützlich, was?" Roac sah ihn immer noch perplex an. "Komm, wir müssen runter vor der Straße" Immer noch schweigen folgte Roac seinem Mentor und warf einen letzten Schulterblick auf die Stelle, wo er vor wenigen Momenten noch gekauert hatte. Er verstand die Welt nicht mehr "Eins noch. Am besten wir behalten diese Sache für uns, ja?" Der junge Dieb wirkte überrascht, nickte er aber knapp. "Verstanden". Dann verschwanden die beiden in den Seitengassen Grandeas.

Roacs "Gabe" wie Lares es nannte war dem Dieb nach wie vor ein Rätsel. Der junge Dieb hatte noch nie zuvor Magie aus nächster Nähe erfahren, sondern immer nur Geschichten gehört über diese geheimnisvollen Kräfte die gleichsam heilen, zerstören oder verändern konnten. Der Gedanke dass er, ein einfacher Bauernjunge eine solch kostbare Fähigkeit besitzen würde... es schien einfach nicht in seinen Kopf zu gehen. Und obwohl er sie nicht kontrollieren konnte, verhalf sie ihm in den kommenden Jahren bei mehreren Gelegenheiten zum Erfolg. Bald sprach man hinter vorgehaltener Hand von den neuesten Taten des Raben von Grandeas, dessen Glück und Geschick keine Grenzen zu kennen schienen. Mit Roacs Ruf wuchs zugleich auch die Zahl der Aufträge, die an Lares Bande gerichtet wurden. Zu dieser Zeit wirkte alles wie perfekt, das Leben wie ein Traum. Die Tage verbrachten sie in den Schänken - am Tisch feiernd und trinkend oder einen Stock höher in den Betten der schönsten Dirnen der Stadt - des Nachts raubten und stahlen sie, grenzenlos in ihrer Freiheit und dem Selbstbewusstsein, dass sie in ihr Können setzten. Doch ihre nächtlichen Aktionen blieben nicht länger unbemerkt. Eines Nachts war es so weit. Die Gruppe hatte sich nach einem weiteren erfolgreichen Coup aufgeteilt und auf dem Weg in ihr Versteck, als die Wache wie aus dem Nichts zuschlug.

Der Sturz des Raben

Ein leises Sirren ertönte, gefolgt von einem gedämpften Aufprallgeräusch und einem ersticktem Gurgeln. Roac hielt schlitternd auf den wackligen Dachziegeln des Hauses inne, das direkt zur Mauer zum inneren Ring grenzte. Er duckte sich und wandte sich hektisch zu seinem Kameraden um. "Verdammt, das waren Armbrustbolzen! Die Wache hat uns...!" Er verstummte, als er im schwachen Mondlicht die weit aufgerissenen Augen Marvins sah, der mit beiden Händen seinen Hals umfasste. Ein dreieckiger Schaft ragte aus seiner Gurgel hervor, von dem Blut wie aus einem Fasshahn rann. Roac ließ den Beutel in seiner Hand fallen und stürzte auf seinen Freund zu, Gold und Silber prasselten lautstark die Dachschräge hinunter und schlugen unten auf der Straße. "Halt durch Mann, sieh mich an...SIEH MICH AN!" Roacs Hände glitzerten blutrot, als er sie gegen den Hals des Verwundeten presste. Dieser stieß immer noch sein grauenhaftes Gurgeln hervor und starrte ihn mit wirren Augen an. Seine Hand packte den jungen Dieb am Arm und klammerten sich einen Moment fest, dann stieß sie ihn weg. Roac fiel rückwärts, als er sich wieder aufrappeln wollte trat der Mann nach ihm. "G..geeeh" Blut tropfte von seinen Lippen. Im nächsten Augenblick sirrte es wieder und ein weiterer Bolzen flog dicht an Roacs Kopf vorbei. Er duckte sich, sein Blick ging gehetzt von dem Verwundeten zu den Silhouetten der Wachen am Mauergang. Dann rannte er los, schloss die Augen und schaltete seinen Verstand aus. Er würde hier nicht sterben. Bolzen prallten um ihn herum von den Dachziegeln ab, von Sekunde zu Sekunde wurden es mehr. Auf einmal spürte er einen beißenden Schmerz in seiner Schulter. Er verlor das Gleichgewicht, stolperte. Er stürzte und versuchte sich an den Schindeln des Daches festzuhalten doch sie gaben nach und rauschten mit in die Tiefe. Er sah nicht nach unten als er fiel, sein Blick war nach oben in den Himmel gerichtet, dessen silbrige Lichter sich tröstend nach ihm auszustrecken schienen. Dann prallte er mit voller Wucht auf der Straße auf und verlor sofort das Bewusstsein."

Dies hätte das Ende des Raben von Grandeas sein müssen, doch wie durch ein Wunder überlebte der junge Mann den Sturz. Er hatte das Glück, nicht der einzige Überlebende des Hinterhalts der Wachen zu sein: Lares war ebenfalls um Haaresbreite davongekommen und fand seinen Schützling blutend und mit gebrochenen Gliedern vor. Er brachte ihn mit zu einem sicheren Ort und schaffte es, einen ehemaligen Feldsanitäter aufzutreiben. Dieser versorgte die Wunden von Roac in den folgenden Wochen so gut es ging. Die durch den Bolzen verursachte Wunde der Schulter verheilte problemlos, auch seine gebrochenen Rippen wuchsen wieder zusammen. Doch Roacs linke Bein war durch den Sturz zu sehr mitgenommen. Gebrochen an gleich drei Stellen - dem Knöchel, dem Unterschenkel und direkt unter dem Knie - verheilte es nur mäßig. Die Tage vergingen schleppend in denen Roac einfach nur da lag und zwischem unruhigem Schlaf und fiebertraumähnlichen Zuständen wechselte. Es gab Stunden, an denen er mit dem Schicksal haderte, das ihm nicht sofort das Leben genommen, sondern ihn zum Krüppel geschlagen hatte. Erst nach einem Monat, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, besuchte ihn Lares. Der Fuchs sah mitgenommen aus, er war ein Schatten seines alten Selbst. Knapp berichtete er Roac was vorgefallen war. Die Diebesbande existierte nicht mehr. Wer nicht sofort erschossen worden war, war gefangen genommen worden und hing nun am Galgen. Nur er und Roac waren übrig geblieben. Ihre Familie... fort. Sie waren allein. Bevor Roac etwas sagen konnte, hieß ihm sein alter Lehrmeister wortlos mitzukommen. Er wolle ihm etwas zeigen.

Jeder Schritt schmerzte und trieb Roac kalten Schweiß auf die Stirn. Mehrmals mussten sie anhalten und eine Pause einlegen, in der er sich keuchend auf die hölzernen Krücken stützte. Lares wartete schweigend, doch konnte er seine Ungeduld nicht verbergen. Schließlich hielten sie in einer schäbigen Gasse in der Nähe des Marktes. "Hier ist es." Lares öffnete die Tür zu einem unscheinbaren Geschäft mit unleserlichem Aushängeschild. Roac runzelte die Stirn und folgte ihm schwerfällig in den Laden. Er erstarrte, als er die Leiche auf dem verstaubten Dielenboden liegen sah. "Was...wer...?" Lares sah ihn schweigend an, schien seine Reaktion interessiert zu verfolgen. "Er war es, der uns an die Wachen verraten hat Roac. Ein Hehler, der Geschäfte mit beiden Seiten führte." Er spuckte auf den gekrümmten Körper. "Er hat Gold gegen das Leben unserer Freunde getauscht. Er hat verdient, was er bekommen hat." Roac betrachtete die Stichwunden in der Brust des Toten. "Warst du es?" Der Fuchs nickte. "Er hat es verdient..." wiederholte er müde. "Aber das ist nicht der Grund, warum ich dich hierher geführt habe." Er nickte mit dem Kinn zu Roacs Bein. "Du kannst nicht mehr schnell genug laufen, du kannst nicht schleichen, nicht klettern... du bist kein Dieb mehr" Das Gesicht seines Gegenübers verzog sich wütend angesichts dessen, was ihm schon seit Tagen durch den Kopf ging. "Und, was soll ich deiner Meinung nach sonst tun? Ein ehrliches Handwerk erlernen - man wird mich bestimmt mit offenen Armen aufnehmen, dies ist doch Jorsa, oder nicht?!" Seine Stimme triefte nur so von beißendem Sarkasmus, dieser konnte jedoch nicht den Schmerz darin überdecken. "Oder heißt es wieder ab in die Gosse? Ein Krüppel wie ich wird sich dort bestimmt wohlfühlen..." Seine Augen brannten und er sah energisch zu Boden, um den Blick auf sein Gesicht zu verdecken. Erst als er Lares Hand auf seiner Schulter spürte, hob er widerwillig den Kopf. "Du bist wie ein Sohn für mich gewesen Roac, all die Jahre lang. Ich habe dich von den Straßen geholt und ich lasse nicht zu, dass du wieder dort landest." Ferne Geräusche drangen von der Straße bis in den Laden hinein, doch als Roac sich umwenden wollte überraschte ihn Lares, indem er den Arm um ihn legte und ihn an sich drückte. "Hör mir zu. Nimm den Beutel von dem Toten und tausche ihn gegen deine Freiheit. Sie werden dich nicht mitnehmen, tot oder im Kerker nützt du ihnen nichts." Roac verstand nicht. Er wollte sich von ihm losreißen, ihm ins Gesicht sehen und ihn fragen was er meinte, doch Lares hielt ihn eisern fest. Die Schritte von draußen kamen immer näher, einzelne Stimmen drangen in das Geschäft. "Sie werden immer wieder kommen und sich ihr Schmiergeld holen. Bleib stark und gib ihnen aber nichts anderes, werde nicht so wie er." Roacs Blick ging zu dem toten Hehler, dann verstand er plötzlich. "Das ist nicht dein Ernst... ich kann nicht...!" Ruckartig löste sich Lares von ihm und schritt zur Tür, durch das Fenster auf der anderen Seite konnte Roac bereits das Purpur der heraneilenden Wachen erkennen. Der Fuchs wandte sich noch ein letztes Mal um und lächelte, wie er es damals gemacht hatte, als sie sich das erste Mal über den Weg gelaufen waren. "Pass auf dich auf Junge" Dann verschwand er gänzlich aus Roacs Leben.

Lares Plan ging auf. Entgegen Roacs Erwartungen, wurde er nicht hingerichtet, obwohl er direkt an einem Mordschauplatz auf frischer Tat ertappt worden war. Die Wachen hoben nicht einmal ihre Waffen. Natürlich verprügelten sie ihn, wie sonst würden sie sonst seinen Willen brechen und ihn gefügig machen können? Doch Roac hielt stand und ließ es über sich ergehen. Als die Wachen endlich von ihm abließen, erklärten sie ihm die Regeln. Jeden Monat würde jemand kommen und sich das "Schutzgeld" aushändigen lassen. Wenn er nicht zahlen könne, würde er hängen. Wenn er versuchen würde sie zu hintergehen, würde er hängen. Roac nickte stumm, als sie ihn fragten, ob er sie verstanden hätte. Dann gingen sie und ließen ihn blutend am Boden zurück. Seine Gedanken kreisten immer noch um Lares und seinen überstürzten Abschied. Hatte er ihm hiermit wirklich einen Gefallen getan? Mit wackeligen Knien zog er sich an der Ladentheke hoch und sah sich in dem finsteren Laden um. Er würde irgendwie über die Runden kommen, würde ein Dach über den Kopf und Essen auf dem Teller haben. So würde er auch nicht vollends den Kontakt zu der Diebeswelt verlieren, die einzige wahre Heimat die er kannte. Die Gesichter seiner alten Kameraden tauchten wieder in seinen Gedanken auf. Er schluckte schwer. Es gab kein zurück mehr. Dies war alles was er nun hatte. Das Leben eines Schatten, ein geliehenes Leben. Ein Leben, dass eine Funktion erfüllen sollte, weiter nichts. Schwerfällig hob er eine Krücke vom Boden auf und stemmte sie sich unter die Schulter. Die Wachen würden ihr Geld verlangen und er würde es ihnen geben. Aber sollten sie Informationen von ihm verlangen - und das schwor er sich - würde er sich eher einen Dolch in ins Herz jagen als seinesgleichen zu verraten. Er sah hinab auf seinen linken Fuß, der merkwürdig abgewinkelt war. Nein, es gab kein zurück mehr. Die Freiheit, die er sein Leben lang gesucht und geglaubt hatte gefunden zu haben - er hatte sie endgültig verloren.

Inventar:
  • Standgerechte, abgetragene Kleidung
  • Kapuzenmatel
  • Lederstiefel
  • Knüppel (grandessanische Legierung)
  • Dolch
  • Dietrich
  • Geldbeutel (0D 3L 27F)
In Roacs Hehlerladen befinden sich zudem:
  • Diebesgut (Schmuck, Edelwaren & Kunstgegenstände)
  • Ausrüstung (Waffen, Dietriche, Seile, Karten)
EInstiegspost: Hehlerladen "Die Schwarze Feder"
Zuletzt geändert von Roac am Freitag 25. September 2015, 02:54, insgesamt 34-mal geändert.

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Re: Roac

Beitrag von Roac » Freitag 25. September 2015, 02:54

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Äußerlichkeiten

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Persönlichkeit & Charakter
  • Nach einer langen Zeit der Isolation ist Roac nun endlich wieder unter Gleichgesinnten. Mehr noch, die Diebe des Zunftgarten haben ihn sogar mit offenen Armen in ihrer Gemeinschaft aufgenommen. Als Folge dessen hat sich Roacs Verhalten gegenüber anderen ein wenig gebessert. Nach wie vor ist er nicht der Gesprächigste und meidet es im Rampenlicht zu stehen, doch seine Schutzmauer, die er in den vergangenen Jahren um sich errichtet hat, beginnt allmählich zu bröckeln.
  • Aufgrund seiner äußerst unerfreulichen Begegnung mit dem dunklen Volk und ihrem Wunsch ihn in die Finger zu kriegen ist der Dieb nicht besonders gut auf sie zu sprechen. Dunkelelfen und Orks wird er wenn möglich meiden und ihnen ansonsten nicht über den Weg trauen. Das selbe gilt für Gnome.
  • Die Ereignisse der letzten Tage haben Roac ziemlich gefordert. So sehr, dass ihm ab und zu sogar ein Stoßgebet an Manthala über die Lippen kam. Und auch wenn er es sich nicht erklären kann... irgendwie schein es ihm stets geholfen zu haben. Von daher kann es gut sein, dass sich der Dieb auch in Zukunft an die Göttin der Nacht wenden wird.
Fertigkeiten, Stärken und Schwächen

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Beziehungen
  • Lares, "Der Rotfuchs" (NPC) - Roacs alter Mentor und Vaterfigur. Sein Verbleib ist unklar. Aufgrund Cadice' Informationen geht Roac davon aus, dass ihm seine Flucht gelungen ist und er seinen Schützling bewusst im Dunkeln gelassen hat. Er ist sich nicht ganz sicher, was er davon halten soll.
  • "Hase" (NPC) - Straßenjunge und neues Mitglied der Diebesgilde. Flüchtete in Roacs Hehlerladen nachdem er zuvor eine Glaskugel von einem Dunkelelf gestohlen hatte. Aus diesem Grund zog er Roac in die ganze Geschichte mit hinein - weshalb dieser nicht besonders gut auf ihn zu sprechen ist. Dass er Roac ein wenig an sein junges Selbst erinnert hilft nicht unbedingt.
  • Cadice, "Biene" (NPC) - Mitglied der Diebesgilde und Tochter des Gildenältesten. In der Schenke zum Bettler stellte sie sich Roac, der sie anfangs für eine einfache Dirne hielt, als "Lulu" vor. Mit ihrer Hilfe gelangte Roac in den Zunftgarten. Sie besitzt eine große Anziehungskraft auf Männer und scheint sich dieser bewusst zu sein. Auch Roac konnte ihr damals nicht widerstehen und teilte bisher mehrmals mit ihr das Bett. Sie ist sowohl energetisch als auch emotional und scheint das Herz am rechten Fleck zu haben. Roac schätzt sie daher als vertrauenswürdig ein was sich bisher noch nicht gerächt hat. Cadice kennt die vielen Geschichten über ihn und konnte ihm Informationen über Lares geben. Dafür ist der Dieb ihr sehr dankbar.
  • "Adler" (NPC) - Mitglied der Diebesgilde, einst Schmiedelehrling. Kräftig gebaut, trägt zwei Schwerter auf dem Rücken. Er empfing Roac recht herzlich im Zunftgarten und führte ihn herum. Er scheint Idealist zu sein und hasst den König mit voller Leidenschaft. Scheinbar hat er ein Auge auf Cadice geworfen. Roac hofft, dass es deshalb keine Probleme geben wird.
  • "Luchs" (NPC) - Mitglied der Diebesgilde, Halbelf. Im Gegensatz zu Adler wirkt er berechnender und ruhiger. Gegen Cadice' Charme scheint er immun zu sein. Roacs Gefühl sagt ihm, dass etwas an ihm sonderbar ist, doch weiß er nicht was.
  • "Staub", "Sand", "Kies", "Fels" (NPCs)- Die vier Ältesten der Diebesgilde. Nachdem Roac den unterirdischen Thronsaal betreten hatte waren sie es, die ihm die letzte Prüfung unterzogen. Jeder von ihnen stellte ihm ein Rätsel die der Dieb zufriedenstellend beantworten musste. Sie sind alte Greise und würden auf den Straßen Grandeas wohl kaum lange überleben. Fels, der älteste von ihnen ist Cadice Vater - zumindest nennt sie ihn so. Ihm fehlt ein Bein, dass durch ein hölzernes ersetzt wurde.
Was bisher geschah

* Eines Abends stürzt ein verletzter Straßenjunge in Roacs Hehlerladen und fleht ihn an ihn zu verstecken. Gezwungenermaßen tut der Dieb das und bereut es sogleich, als ein gut betuchter Gnom und sein dunkelelfischer Leibwächter den Raum betreten. Sie suchen den Jungen der das dunkle Volk bestohlen haben soll. Der Gnom bietet Roac einen Beutel voll Drachmen als Belohnung auf Hinweise, doch dieser geht nicht darauf ein. Als die beiden schließlich den Laden verlassen bleibt der Dunkelelf vor der Tür zurück und blockiert so den einzigen Ausgang.
* Drinnen kümmert sich Roac einstweilen um den Jungen. Er findet eine Schwertwunde an dessen Schulter die anfängt sich zu entzünden. Der Dieb versorgt den Schnitt so gut es geht, sieht jedoch schnell ein, dass er Medizin vom örtlichen Apotheker braucht. Aus dem Fenster sieht er, wie ein weiterer Dunkelelf erscheint und seinen Wächter ablöst. Schnell nutzt er die Gelegenheit und stieht sich aus dem Laden. In der Menge untergetaucht eilt er zum Apotheker.
* Beim Apotheker erfährt er von einem mysteriösem Unfall in der Werkstatt des Glasermeisters in dem das dunkle Volk verwickelt sein soll. Er soll einen Auftrag für sie angenommen haben der schief gelaufen sei - dafür hätten sie ihn umgebracht. Mit der gekauften Medizin und einem unguten Gefühl macht sich Roac zurück auf den Weg zur Schwarzen Feder.
* Mit etwas Glück schafft der Hehler es wieder unbemerkt in den Laden und versorgt seinen unfreiwilligen Gast. Er fragt ihn aus zu welcher Bande er gehört denn er weiß genau, dass der Knilch auf der Straße alleine keinen Tag überleben würde. Doch der Junge, der sich als "Hase" vorstellt weicht seinen Fragen aus. Schließlich gibt Roac die Fragerei auf. Unten im Ladenraum legt er sich schließlich zur Ruhe in der Hoffnung am nächsten Morgen Antworten zu erhalten.
* Stattdessen wird Roac noch in der selben Nacht von lautem Pochen an die Tür geweckt. Es ist die Stadtwache die ihr Schmiergeld will. Jedoch scheint das Glück - oder eine göttliche Fügung - diesmal auf der Seite des Hehlers zu sein. Die drei Männer sind sturzbetrunken und durch eine List kann Roac dies für sich nutzen. Mit mehr Geld in der Tasche als zuvor macht er sich auf zur Schenke zum Bettler. Hier erhofft er sich einen Hinweis auf Hase's Bande zu finden.
* In der Schenke angekommen fällt ihm jedoch etwas, besser gesagt jemand, ganz anderes ins Auge. Die blonde Versuchung stellt sich als "Lulu" vor und lässt ihn schon bald vergessen, warum er eigentlich hier ist. Nach einem Glas zwergischem Schnaps winkt sie ihm auf ihr Zimmer und Roac folgt ihr voller Vorfreude. Vor der Zimmertür nennt sie ihm ihren Preis - zehn Lysanthemer - den der vereinsamte Hehler ihr sogleich zahlt.
* Am nächsten Morgen erwacht der Hehler eng umschlungen mit ihr, Oberarme und Rücken voller Striemen und mit vernebelten Erinnerungen an die gestrige Nacht. Beiläufig kommen die beiden ins Gespräch und Roac erinnert sich schlagartig an den verwundeten Straßenjungen in seinem Haus. Als er Lulu fragt, ob sie vielleicht wüsste ob sich jemand nach ihm erkundigt hatte trifft sie ihn wie aus dem Nichts mit einer schallenden Ohrfeige. Dem verwirrten Dieb wird schnell klar, dass er mehr Glück hatte als verdient: Die hübsche Dirne aus dem Bettler ist zugleich eine Kameradin seines unfreiwilligen Gastes! Zu dem scheint sie ihn schnell als den totgeglaubten "Rabe" zu erkennen. Für dergleichen hat Roac jedoch im Moment keine Zeit. Gemeinsam mit der vermeintlichen Dirne eilt er zurück zur Feder.
* Während Lulu den Türwächter ablenkt, verschafft sich Roac Zugang zum Hehlerladen und lässt danach auch sie herein. Er führt sie die Treppe hinauf zur Dachkammer, doch als er die Tür öffnet geht einiges schief. Hase's Falle, die der kleine Idiot in seiner Abwesenheit gebaut hatte löst aus und ein rollendes Fass stößt den Hehler rücklings die Stiege herunter. Er wird bewusstlos, kann jedoch einige Gesprächsfetzen zwischen Hase und Lulu - die der Junge Cadice nennt - aufschnappen. Als sich diese über ihn beugt, versucht Roac sie damit zu konfrontieren. Doch sie antwortet ihm nur vage, stattdessen greift sie in ihre Tasche und zieht eine Flasche Laudanum hervor. Mit einem Kuss betäubt Cadice ihn und er versinkt in einen unruhigen Schlaf.
* Die Dosis scheint stärker gewesen zu sein als beabsichtigt, denn als Roac erwacht sind seine Glieder immer noch vom Schlafmohn gelähmt. Während er droht endgültig das Bewusstsein zu verlieren spürt er Cadice warmen Körper der ihn zurückholt. Es kommt erneut zum Beischlaf, danach beginnt sich Roacs Kopf wieder allmählich zu klären. Als er realisiert, dass sie sich nicht mehr in Grandea sondern in einer ihm unbekannten Höhle befinden, springt er auf und zieht seine Waffen. Cadice beschwichtigt ihn jedoch und beantwortet schließlich all seine Fragen. Hase und sie sind nichts anderes als Mitglieder der berüchtigten Diebesgilde. Und die kleine Höhle in der sie sich befinden gehört zum riesigen Höhlensystem des Zunftgartens. Cadice hatte ihn hier hergebracht da es an der Oberfläche nicht mehr sicher für ihn ist. Solange das dunkle Volk die Straßen Grandeas nach ihm durchstreift, soll er bei der Diebesgilde Asyl suchen. Nach kurzem hin und her folgt Roac ihr. Als hätte er jetzt noch eine Wahl...
* Nach einem waghalsigen Sprung ins Unbekannte erreichen Cadice und Roac den Eingang des Zunftgartens. Dort erwartet sie bereits ein stämmiger Mann der sich als Adler vorstellt. Er weist den Hehler in Cadice restliche Plan ein, den sie ihm bisher verschwiegen hat. Um zur Gilde zu gelangen muss er mehrere Prüfungen bestehen. Der Sprung war einer davon - als nächstes steht ihm ein riesige Anlage voller Fallen und Hindernisse bevor. Vor Sonnenuntergang muss er es bis ans Portal zu den Gildenhallen schaffen. Schafft er es nicht, so wäre er wohl oder übel wieder auf sich allein gestellt. Verärgert nimmt Roac die Herausforderung an - und bemerkt dabei wie wenig er doch in den vergangenen Jahren verlernt hat. Ohne Laden mag er wohl kein Hehler mehr sein, doch er ist nach wie vor immer noch ein verdammt guter Dieb!
* Roac trotzt den Fallen und Rätseln des Hindernissparcours, nur um hinter dem Portal den letzten Teil der Prüfung abzulegen. In einem längst verlassen Thronsaal stehen ihm vier Alte gegenüber die ihm jeweils eine Frage stellen. Um sie herum steht eine Menge bestehend aus den verschiedensten Rassen Celcias die hier im Untergrund friedlich miteinander zu leben scheinen. Trotz seinem Unwohlsein und anfänglicher Nervosität schafft es der Dieb die vier Alten zu überzeugen. Sie heißen ihm in ihrer Gemeinschaft willkommen und Adler führt ihn in eine große Halle in der sie zu Abend essen.
* Danach führt Cadice ihn zu seiner eigenen kleinen Höhle die im Trakt der neuen liegt. Roac nutzt die Gelegenheit und stellt ihr die Frage, die ihn schon einige Zeit am Herzen brennt: Wenn die Gilde und ihre Räumlichkeiten existiert, warum musste Lares fliehen und ihn in seinem Laden zurücklassen? Cadice kann ihm darauf keine genaue Antwort geben, jedoch teilt sie ihm das mit, was sie über den Rotfuchs weiß. Roac ist teils enttäuscht, gibt sich aber vorerst zufrieden damit. Nachdem er sich gründlich wäscht, legt er sich schlafen.
* Nach einem weiteren bösen Traum erwacht Roac erneut mit Cadice in seinen Armen. Sie muss sich in der Nacht zu ihm gelegt haben. Bevor es sich jedoch zu mehr entwickeln kann, werden die beiden von mehreren Kinderstimmen vor dem provisorischem Vorhang gestört. Einer der Jungen soll nicht zu finden sein. Bevor Roac Cadice davon abhalten kann, springt sie auf, zieht sich an und lässt ihn - leider nicht ganz alleine - zurück.
* Kurz darauf macht sich Roac auf den Weg in die große Halle. Ein schmaler Seitenabgang erregt jedoch seine Aufmerksamkeit. Seinem unsäglichem Diebessinn folgend, schleicht er die Treppe herab und findet sich in einem kunstvoll verziertem Raum mit vier Schränken und mehreren Bänken wieder. Am Ende des Raumes befindet sich einen Tür, die sich sogleich öffnet. Im letzten Moment kann sich Roac unter einer der Bänke verstecken. Was er nun miterlebt ist schockierend: Die Person die aus dem Portal tritt trägt sich windende Schatten mit sich die den ganzen Raum verdunkeln. Danach scheinen sie sich langsam direkt in ihre Haut zurückzuziehen. Nachdem sie den Raum verlässt, findet er eine Botschaft vor der wieder verschlossenen Tür. "Zu früh".

Gesperrt

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