Nahaki

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Nahaki

Beitrag von Nahaki » Samstag 1. März 2014, 13:24

Nahakis Steckbrief
Name: Nakahi Manu

Rasse: Mensch (Tabiki)

Alter: 26

Geschlecht: männlich

Beruf: Druide/ Naturmagier

Heimat: Dorf Hijakya (Urwald Kapayu)

Gesinnung: neutral

Magie: Naturmagie [durchschnittlich]

Sprachen: Celcianisch, Garmisch, Lyrintha und Tabija

Religion/Glaube: Nakahi glaubt zwar an Iaszar und Ilani, betrachtet sie jedoch eher als ferne Entitäten. Ihr Werk sieht er jedoch in der Natur aller Dinge, in den Pflanzen, den Tieren und auch allen anderen Wesen. Sogar Feuer, wenn nicht von Menschenhand, ist für ihn die Schöpfung Iaszars und Ilanis. Andere Götter, die er größtenteils aus den Erzählungen des einfachen Volkes kennt, akzeptiert er als andere Interpretationen oder einfach andere göttliche Wesen, die zusammen mit den seinen weit entfernt ihren Einfluss auf alles nehmen, jedoch nur bedingt für ihn persönlich zuständig sind.

Aussehen: An Nakahi ist kein Gramm Fett zu finden. Sein Körper misst etwa 1,50 Meter, sein Gewicht beträgt ungefähr 55 Kilogramm. An sich würde er unter anderen Tabiki nicht auffallen. Er hat viele Muskeln, die durch die Strapazen in seinem Leben und einfach der ständigen Natur um ihn herum vollkommen normal sind, man sieht ihm sie ihm auch an.
Man könnte ihn dennoch eher als drahtig bezeichnen.
Auffällig ist jedoch, dass er weder Haare auf dem Kopf, noch im Gesicht hat. Bei genauerer Betrachtung hingegen lassen sich Stoppeln entdecken, die ansonsten zu einer dichten, schwarzen Mähne hervorsprießen würden. Im Mund sind noch alle Zähne, sie wirken weißer als die anderer Völker, was wohl am Kontrast mit seiner Hautfarbe liegen mag. Seine Augen sind in einem Nussbraun, ähnlich seiner Haut generell. Ansonsten wirkt er normal, seine Ohren liegen durchschnittlich flach an und seine Nase ist eher flach, da mehrfach gebrochen. Ansonsten gibt es wohl keine Auffälligkeiten an im zu finden.
Seine Kleidung ist schlicht, meistens eine Kombination aus verschiedenen Tüchern in grünen oder erdigen Farben, die flexibel und luftig um seinen Körper geschlungen sind. Dazu trägt er eine ebenfalls erdige Hose, Schuhe zieht er nur in kalten Gebieten an, in denen er sich äußerst selten befindet. Dafür nimmt er einfach Leinenstreifen und bindet sich diese um seine Füße. Auf jeglichen Schmuck verzichtet er, Verzierungen am Körper würde er nur in seiner Heimat anfertigen lassen, aus der er mehr oder weniger verbannt worden ist.
Auf andere wirkt er vielleicht im ersten Moment etwas einschüchternd, die meisten Menschen haben noch nie jemand Dunkelhäutiges gesehen. Sobald sie aber erst einmal sein breites Lächeln und seine geringe Körpergröße bemerken, verschwindet die Betretenheit und das Eis ist gebrochen. Personen, die jedoch auch seine kühle Seite kennen, werden ihn wohl unter einem ganz anderen Licht betrachten.
Bild

Persönlichkeit:
Die Psyche des Tabiki zu knacken ist eine schwere Aufgabe. Nach außen hin ist er freundlich, lacht sehr viel und hat immer einen Witz parat, um eine angespannte Situation aufzulockern. Jeder, der sein tiefes, lautes und dröhnendes Lachen einmal vernommen hat, wird es wahrscheinlich unter tausenden wiedererkennen. Seine Art hat etwas Befreiendes, er macht sich augenscheinlich über nichts Sorgen, nimmt alles gelassen und lässt seine freudigen Gefühle so offensichtlich raus, dass sie andere nicht selten anstecken. Er ist tolerant, interessiert, direkt und wirkt sehr angenehm. Jemandem, dem man ein Problem anvertrauen würde, weil man genau weiß, dass seine Art wie ein gemütliches Bad am Meer unter der angenehmen, nicht sengenden Sonne sein wird.
Innerlich jedoch ist er ein anderer Mensch, der eigentlich zu viel Schrecken erlebt hat, um sich überhaupt nur ein Lächeln auf seinen Lippen erlauben zu können. Tief in ihm sitzen dieses Leid, die Depression, der Hass und die Trauer. Er ist jedoch im Glauben, schlechte Gefühle seien Gift, das in die Umwelt gerät und dort auf andere Menschen übergreift. Dem ist mit Freude zu begegnen. Somit erscheint er also freundlicher, als er ist. Wenn er will, kann er gerissen sein, andere Person übers Ohr hauen und würde auch nicht zögern etwas Regelwidriges zu tun, um das zu erreichen, was er will. Jedoch bevorzugt er den Weg der Kommunikation, nicht den der Konfrontation. Selten mischt er sich ein und noch seltener wird er wütend. Falls diese Situation jedoch eintritt, ist mit ihm alles andere als zu spaßen, was wohl jeder bemerken wird. Wütend zu sein ist ein Zeichen für absolute Ernsthaftigkeit, kommt also nur vor, wenn das Fass bereits kräftig überläuft.
Seinen Freunden gegenüber ist er vertrauenswürdig, er hilft Feind und Freund oder lässt beide im Stich, je nach seinem Empfinden von natürlicher Balance her zu beurteilen. Die Welt braucht das Böse, um das Gute einzudämmen und umgekehrt. Nur so wird ein Gleichgewicht aufrecht erhalten, das die Welt an sich zu dem macht, was sie ist.

Stärken: Nakahi Manu hat keinerlei Vorurteile. Niemand würde von ihm von vornherein ausgegrenzt werden. Außerdem kann man ihm vertrauen.
Weitere Talente liegen eindeutig in der Naturmagie, die er recht gestanden beherrscht. Als Person, die fast ausschließlich im Freien ist, hat er zudem Kenntnisse in der Orientierung, Fährtenlesen, kann Gelände einschätzen und mit Kräutern in einem Maße umgehen, dass er an alltäglichen Wehwehchen in der Natur nicht umkommt. Weiterhin hat er einen guten Draht zu Tieren. Zwar kann er nicht mit ihnen kommunizieren, doch seine Präsenz hat nichts Aggressives, wodurch er meistens einfach still akzeptiert wird.
Kämpfen kann er im Maße eines Kampftanzes der Tabiki, dem Minolo, wodurch seine Angriffe eher überraschend kommen und dadurch ihre Stärke gewinnen. Der Minolo ist zudem eine Form der Meditation, wodurch er allein, um mit dem Göttlichen zu „kommunizieren“, diesen Tanz anwenden würde. Außerdem weiß er sich mit seinem Stock zu verteidigen, punktet dabei jedoch eher durch fiese Manöver als beinharte Technik.

Geländekunde
Orientierung (im Dschungel: besser)
Fährtenlesen
Minolo [durchschnittlich]
Stabkampf [rudimentär]
Kräuterkunde/Heilkunde/Gifte

Schwächen:
Regeln und Gesetze der hochentwickelten Zivilisationen sind ihm etwas Fremdes und Unnatürliches. Dementsprechend hat er Probleme, sich darin einzufügen. Damit verbunden leidet er auch schon fast an einer Form der Klaustrophobie, enge Räume sind für ihn unnatürlich und er fühlt sich darin äußerst unwohl.
Seine Magie wirkt eher undiszipliniert, einfach natürlich, was ihm einiges an Schwierigkeiten mit strikt akademischem Lernen bereitet.
Nakahi’s Kampfstil ist für einen einzelnen Kampf geeignet, in einer Schlachtreihe könnte er nie stehen, Metallwaffen und Rüstungen lehnt er ab. Kampf dient nur als äußerstes Mittel. Zudem würde er nie eine Kampfkunst strikt erlernen können. Die Seine baut zudem mehr auf einem Überraschungsmoment auf, als besonders schnell zu sein. Gegen einen erfahrenen Kämpfer oder Krieger hätte er vermutlich nur schlechte Aussichten. Fernkampfwaffen kann er nicht benutzen und möchte es auch nicht. Sie dienen zur Jagd und jagen will er nicht, wenn er es nicht vermeiden kann. Vermutlich werden ihm zudem auch andere Lehren, wie Steuerwesen, Handel, Politik und ähnliches, verschlossen bleiben.

Lebensgeschichte:

Die Schlange erblickt das Licht.
An einem verregneten Tag in den Wäldern Kapayus erblickte Nahaki das Licht der Welt. Am selben Tag sollte er auch seinen Namen erhalten: Die Schlange. Nicht, weil seine Mutter ihm böse war, sonder vielmehr, weil die Schlange ein Zeichen der Gerissenheit und Intelligenz ist. Schlangen sind weise und so sollte auch er einmal gedeihen. Schlange wurde aber auch deswegen gewählt, weil sein Vater ein großer Krieger, ein Tiger selbst unter den Tigern, war, der täglich zur Jagd auszog und immer etwas mitbrachte. Bis zum Tag von Nahakis Geburt. Sein Vater kam nicht nach Hause und sollte es auch nie wieder tun. Was mit ihm geschehen ist, bleibt unbekannt, höchstwahrscheinlich ist er jedoch getötet worden. Seine Kumpanen erzählten, er hätte sich von der Gruppe getrennt, um ein Tier besser ausspähen zu können, aber er kam nicht wieder. Schlange ist somit auch eine Warnung, dass Mut zwar eine wichtige Tugend ist, ohne Weisheit und Bedacht jedoch den Tod bringen kann.
In diesem Glauben wurde Nahaki auch erzogen. Seine Mutter, Komena, sah es nicht gerne, wenn er mit anderen den Kampf übte, versuchte, es ihm zu verbieten und schloss ihn zunächst sogar für Tage ein, um ihn von den Tigern ihres Volkes fernzuhalten. Je mehr sie es jedoch zu verbieten versuchte, umso kreativer wurde der kleine Junge darin, die Verbote und Maßnahmen seiner Mutter zu umgehen. Wirklich war er eine Schlange. Immerzu übte er den Minolo mit seinen Freunden und er wurde für sein junges Alter sogar recht gut darin. Im Minolo wird nicht der Geist des Tigers, sondern der einer Schlange angestrebt. Gerissenheit trumpft über Kraft. Nahaki fühlte sich verpflichtet, irgendwann in die Fußstapfen seines Vaters treten zu können und einer der größten Jäger und Krieger des Dorfes zu werden, so dass auch er in den Geschichten nachts am Lagerfeuer, gleich seinem Vater, vorkommen würde. Die Lehren seiner Mutter waren ihm völlig gleich.

Die Geburt des Adlers.
Nahakis achter Geburtstag wurde ungewöhnlicherweise von einem der Dorfpriester besucht, der, nach Art der Tabiki, direkt zur Sache kam. Während einer Tanzübung hatte er ein Potential gespürt, das ihn mehr als dafür qualifizierte, ein Priester zu werden. Postwendend am nächsten Tag sollte er in die Lehre aufgenommen werden. Nahakis Mutter war äußerst erfreut darüber, der Junge jedoch empfand einen Betrug darin, ein Verbot, seinem Vater gerecht zu werden, der immer vor ihm stehenden Symbolfigur. Seit jeher war es sein Traum, in die Fußstapfen seines Vaters, über den noch immer Geschichten erzählt wurden, zu treten. Wie sollte er in der Lage sein, seinen Vater zu ehren, ihm zu danken und zu jemandem wie ihm zu werden, wenn er auf eine Priesterschule müsste, um dort mit Magie zu hantieren? Wie könnten sie es wagen, ihm den Tiger aus der Brust zu reißen, die Quintessenz eines Mannes der Tabiki. Und so kam es zum Streit zwischen Mutter und Sohn. Komenas Traum war es, ihren Sohn in Sicherheit zu wägen, während er sich Nervenkitzel, Abenteuer und der Passion der Jagd widmen wollte. Zuerst versuchten sie es logisch, dann bettelnd und als dies auch nicht funktionierte, schließlich aggressiv. Keiner wollte klein bei geben, bis Komena ihren eigenen Sohn züchtigte. Zum ersten Mal in seinem Leben wurde Nahaki von seiner Mutter geschlagen. Als Reaktion rannte er aus dem Haus, hinein in den Urwald, weiter und weiter, bis seine Füße ihn nicht mehr tragen konnten und er keuchend auf einen Baum kletterte, um nicht von wilden Tieren angegriffen oder gefressen zu werden. Angst und Sorge suchten ihn in dieser Nacht heim. Was, wenn er von wilden Tieren angegriffen werden würde? Oder wenn er den Weg nach Hause nicht mehr fand? Und seine Mutter? Wenn sie nun nach ihm suchte und sich dabei selbst in Gefahr brachte? Derlei und noch viel mehr Gedanken sollten in dieser Nacht den Tabiki heimsuchen, schlussendlich jedoch war es die Mischung aus Erschöpfung und den Geschichten über seinen Vater, die ihm einen kurzen, aber nötigen Schlaf brachten.
Am nächsten Morgen versuchte er, sich seiner Reaktion beschämt, zurückzukehren, aber er war so weit gelaufen, dass er schlichtweg den Weg nicht mehr fand. Noch einen weiteren Tag marschierte er, ängstlich, verunsichert und fast durchgehend weinend. Was, wenn er nie wieder zurückfinden würde?
Am dritten Tag kam es, dass der Wald sein Ende fand. Nahaki setzte einen Fuß auf die veränderte, verwirrende Landschaft, fühlte sich auf einmal nackt und kalt. Zwar wollte er zurück, sah es aber als ein Zeichen. Man hatte ihn an den Rand der Welt geschickt, dort sollte er auch bleiben. Weiter marschierte er also, stundenlang. Bis ihn schließlich Händler fanden und mitnahmen. Er verstand ihre Sprache nicht, konnte ihnen nicht wirklich folgen und hielt sie einfach nur für nette, ungewöhnliche Geister oder Wesen, die ihn zurückbringen würden.

Persönliche Hölle mit Lichtblick.
Weitere Tage sollte die Reise in Anspruch nehmen, bis sie schließlich ihr Ende nahm. Die Tore Rumdetts öffneten sich für ihn, auch wenn es kein Willkommen war, das sie sprachen. Verscherbelt wurde er für Münzen, deren Wert er nicht einmal kannte. Ein Sklave wurde er, tagein, tagaus Kartoffeln schälen und Fässer schleppen wurde nun zu seiner Aufgabe, anstatt durch die Bäume zu turnen und Fangen zu spielen. Wenn er zu langsam war, und das war er zu Anfang immer, wurde er geschlagen, von einem Mann namens Hagul. Breitschultrig war dieser Kerl, Arme wie ein Bär und das Gemüt einer angestochenen Wildsau. Prügel über Prügel, Jahr für Jahr gesellten sich zum Tagesprogramm des noch immer zerbrechlich jungen Tabikis. Unter wem er schuftete, war egal, aber er glaubt, es war Käpt’n Finn, zumal er seinen Namen recht oft hörte. Zumindest lernte er dort Garmisch, eine der wenigen positiven Dinge. Monde vergingen, ohne dass der Junge überhaupt mit jemandem sprach. In den Nächten übte er zu kämpfen, tanzte, um seinem Volk doch irgendwie nahe zu sein. Irgendwann lernte er jedoch einen Shyàner kennen, Tiandarîl, der ebenso wie er gefangen war. Sein Alter kennt der Junge bis heute nicht, aber vermutlich einige hundert Jahre. Tiandarîl war ein Magier, der die Natur beeinflussen und bändigen konnte. Und er brachte ihm das bei, was er wusste. Wodurch Nahaki zum ersten Mal mit dem Lyrintha in Verbindung kam. Zaubersprüche lernte er, genauso, wie die Sprache an sich. Wenn er alleine war, sprach er zu sich selbst, um seine eigene Sprache und Identität nicht zu vergessen. Die heimlichen Stunden mit Tiandarîl gaben ihm Macht, mit der er die Magie anwenden und kanalisieren konnte. Rachegedanken kamen in ihm auf, aber sein Meister untergrub diese ständig. Sein Schicksal sollte man nicht verändern, man sollte daraus lernen. Was uns die Natur beibringt, sollen wir nicht ignorieren, wir sollen es ergründen und akzeptieren. Ein Konzept, dem der Tabiki für fast zehn Jahre folgen sollte. Von so etwas wie einer Pubertät konnte man bei Nahaki nicht sprechen. Solcherlei bleibt Kindern mit einem positiveren Werdegang vorbehalten. Sein Leben war ein Trott, der aus Arbeit, Angst und den gelegentlichen Freuden der Gespräche mit dem Elfen bestand. Gefühlsänderungen, beginnende Sexualität und sonstige Formen, dieser Kindheitsphase haben in seiner Situation nur recht wenig Ausschlag gegeben. Ein Schlag ins Gesicht bleibt ein Schlag ins Gesicht, Werdegang hin oder her. Einzig die Bewältigung seiner täglichen Aufgaben stand im Mittelpunkt, denn das Vermeiden von Strafen und Schmerzen ist wohl bei den meisten Lebewesen die oberste Priorität. Jegliche Veränderungen unterlagen vollkommen seiner Situation und waren somit wenig relevant.

Das Entkommen dieser Hölle.
Im noch immer zarten Alter von achtzehn Jahren sollte ein weiterer Schock seine Psyche heimsuchen. Hagul wurde ermordet und ersetzt durch Marduk, einen noch viel grausameren, schmächtigen Kerl mit bösartigen Schweinsäuglein. Seine erste Handlung war es, Tiandarîl unter ständige Beobachtung zu setzen. Marduk verspürte einen unsäglichen Hass auf Elfen, wieso ist Nahaki bis heute nicht bekannt. Noch mehr wurde der Elf schikaniert, ertrug es aber, um Marduk nicht noch wütender zu machen. Eines Tages jedoch ließ Marduk dem Elfen zuerst die Zunge rausreißen, dann den Hals durchschneiden. Wie durch ein Wunder überlebte Tiandarîl, konnte jedoch nicht mehr sprechen. Nahaki fasste an diesem Abend den Entschluss zur Flucht.
In einer Nacht- und Nebelaktion schafften es die beiden, aus Rumdett zu entkommen. Tage lang liefen sie weiter, hielten Rast am Tag, um immer alles im Auge zu behalten, liefen in der Nacht. Bis sie wieder den Dschungel erreichten. Tiandarîl nahm den Jungen mit nach Shyàna und beherbergte ihn bei seiner Familie. Sogar studieren durfte er. Sowohl in der Naturmagie, als auch im Celcianischen wurde er unterrichtet, für weitere sechs Jahre.

Wieder zurück… ja, wohin denn?

Diese Zeit war zwar besser als sein Sklavendasein, er konnte sich jedoch nie an die strengen Schulregeln gewöhnen und fiel zunehmend negativ auf. Zwar war er fleißig, hatte jedoch seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Stil. Etwas, das die Lehrer nicht ausstehen konnten und immer wieder tadelten. Außerdem war ihm die Form der Magie, wie sie im Elfenreich praktiziert wurde, nicht sonderlich angenehm. Allein schon Naturmagie aus Zaubersprüchen und Dokumentationen zu lernen, ist ein Frevel an sich. Natur ist ein Gefühl, ein Empfinden, ein Herzschlag, kein geschriebenes Wissen. Unterricht kümmerte Nahaki recht wenig, er versuchte eher, zu üben, die Natur besser zu verstehen, um sie somit erfolgreicher schützen und bewahren zu können. Womöglich liegt darin der Unterschied zwischen einem Druiden und einem Naturmagier. Er würde niemals die Natur für seinen Zweck missbrauchen, sein Ziel liegt sowohl im Schutz, als auch in der Unterstützung des natürlichen Werdegangs der Pflanzen in seiner Umgebung. Die Zauber, mit denen er sich beschäftigte, waren vor allem intuitiver Art. Er setzte sich zuerst mit den Wachs- und Wirkweisen von Pflanzen auseinander, danach mit ihrer Seele, ihrem Empfinden selbst. Manchmal hörte er tagelang zu, was die Pflanzen ihm zu berichten hatten. Je näher er jedoch an einen praktischen, berufsnahen Umgang mit der Magie kam, umso mehr musste er auch lernen, die Natur dafür zu beanspruchen, sich zu schützen oder zu tarnen. Als Druide lauern Gefahren auf den Straßen, in den Wäldern und Städten, denen man nicht mit Leichtsinn begegnen sollte. Für seine Eigenarten hatten die Meister jedoch nur wenig Verständnis. Sie versuchten, ihn, wo nur möglich, von ihrer eigenen Auffassung zu überzeugen, die vergleichsweise unnatürlich und strikt wirkte. Das Verhältnis wurde zusehends schlechter. Nahaki beschloss daher, dass auch dies hier nicht seine Bestimmung lag und so zog er weiter, nicht, ohne sich gebührend von Tiandarîl, der seinerseits wieder geheilt und erholt war, zu verabschieden. Noch heute betrachtet er den Elfen als seinen Vater im Geiste.
Seine Reise führte ihn zurück in seine Heimat, wo er entgegen seiner Erwartungen äußerst kühl aufgenommen wurde. Manu nannte man ihn, den Falken. Jemanden ohne Gemeinschaftssinn, der einfach nur weit reisen wollte. Zunächst glaubte ihm niemand, was er erlebt hatte, alle hielten ihn für einen Verräter, der Nervenkitzel vor Gemeinschaftssinn stellte. Ein Lügner sei er gewesen. Er bräuchte hier nicht bleiben, sein Zuhause sei nicht mehr das Dorf. Selbst seine Mutter und seine Halbschwestern, die er dort erst kennenlernte, waren, milde ausgedrückt, kühl. Seine Bestimmung war es also nicht, an seinem Geburtsort alt zu werden. Wieder rief er sich die Lehren Tiandarîls zu Gemüt und entwickelte diese weiter. Jeder Tiefschlag muss mit Freude bekämpft werden, ein Leiden mit einem Lachen. Und so fing er an zu lachen, wenn immer es ihm schlecht ging und dann sogar, wenn immer er von etwas belustigt war.

Die folgenden Jahre verliefen eher ereignislos. Nahaki entschied sich dafür, auf Wanderschaft zu gehen. Man gab ihm den Namen Manu und dem sollte er gerecht werde. Wandern und Natur, wo sie gestört wird, wieder richten. Zerstörung wiedergutmachen, die Wunden der Erde und der Natur wieder heilen. Ein außerordentliches Erlebnis sollte ihn noch ereilen. Auf einer Mission im Dschungel, bei der er das Leiden von verschiedenen Rankengewächsen untersuchen sollte, stieß er auf eine Schlange, die sich auf einem Stein sonnte. Licht schien auf sie hinab, sodass ihm nichts anderes übrig blieb, als sie genauer zu betrachten. Langsam näherte er sich dem Geschöpf, streckte die Hand nach ihm aus. Die Schlange selbst wirkte gelassen, begab sich jedoch mit einem mal ruckartig auf den Arm des Druiden und schlängelte sich seinen Weg nach oben zum Hals. Er meinte, ein Flüstern zu hören, das seinen Namen rief. Ob es einfach nur ein Zischen oder der Wind war, ist ihm bis heute nicht bekannt. Sicher ist er jedoch, dass die Schlange, Tupato, ein Zeichen der Götter selbst war. Wofür, das gilt es herauszufinden, aber ein Grund mag wohl darin liegen, ihn an seinen Namen und somit an sich selbst zu erinnern. Seit jenem Tag jedenfalls folgt sie ihm auf Schritt und Tritt. Zurzeit ist er auf dem Weg nach Bernar, um dort den Menschen zu helfen, falls sie denn seine Hilfe benötigen.

Inventar:
Einfache Kleidung
Kampf- und Wanderstab
Kräuter und wenige Tinkturen
Verbandsmaterial
Beutel
Trinkschlauch aus Tierdarm mit Lederverstärkung
Proviant
Feuersteine
Etwas getrocknete Zunderpilze
Decke
Tontopf

Tierische Begleiter: Tupato, eine Giftschlange. Tupato ist eine kleine, aber giftige Schlange, die ein geflecktes Muster aus roten und grünen Schuppen ausmacht. Ihr Biss ist giftig und kann Menschen sogar nach etwas mehr als einem Tag ohne Behandlung töten. Ihr Gift ruft Schwindel und nach und nach einsetzende Lähmung hervor. Eigentlich ist sie eher friedlich und gelassen, beißt aber auch ab und an, wenn jemand versucht, dem Naturmagier gefährlich zu werden. Die beiden halten zusammen, wie Pech und Schwefel. Auch, wenn Tupato nicht reden kann, hat Nahaki das Gefühl, die Schlange versteht und durchblickt ihn, bis in sein Innerstes. Da ein solches Verhalten für eine Schlange nicht sonderlich typisch erscheint, lässt sich vermuten, dass hinter dem Tier noch mehr steckt, als man zunächst erwarten würde.

Einstiegspost:
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Zuletzt geändert von Nahaki am Dienstag 11. März 2014, 00:02, insgesamt 19-mal geändert.

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