Eyvanna Curin

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Eyvanna Curin

Beitrag von Eyvanna Curin » Donnerstag 16. Februar 2012, 16:02

Eyvannas Steckbrief
"Zweitcharakter" von Raye-Lin Sarlathza

Name:
Eyvanna Curin (Auch Eyva genannt)

Rasse:
Nachtelfe

Alter:
54 Jahre

Geschlecht:
weiblich

Beruf:
Schneiderin

Heimat:
Reich der Nachtelfen

Gesinnung:
Neutral

Magie:
Die Begabung der Schattenmagie ist da, wurde aber nicht gefördert. Hin und wieder äußert sich die Magie jedoch in Form eines körperlosen, nicht richtig greifbaren Schattens, der sich für Sekunden manifestiert, wenn Eyva Angst verspürt. Doch wenn sie wütend wird, kann es auch mal vorkommen, dass sie sich selbst in eine Wolke aus Schatten einhüllt, was definitiv nicht immer von Vorteil ist! Doch solche Phänomene passieren nicht pausenlos; so groß sind ihre Fertigkeiten dann nicht.

Sprache:
Herendia (Muttersprache), Celcianisch

Religion/Glaube:
Eyvanna wuchs im Glauben an Manthala auf und verinnerlichte die Verehrung. Sie betet Manthala an, glaubt aber auch an die Götter Celicas im Allgemeinen. Daher zum Beispiel auch ihre Faszination gegenüber Lysanthor.
Auch wenn sie Mathala um Hilfe bitten würde, ist es nicht auszuschließen, dass sie auch zu einer anderen Gottheit betet, sofern diese vielleicht ein 'besserer' Ansprechpartner wäre; was jedoch ihre Verehrung der 'Dunklen Göttin' nicht beeinträchtigen würde.

Aussehen:
Eyvanna Curin verkörpert das, was das Menschenvolk so an den Elfen beneidet: Sie ist jugendlich schön, besitz eine reine, makellose Haut von blassem Teint und lange, schwarze Haare, die ihr knapp über die Schulter reichen. Ihre blauen Augen funkeln wie kleine Edelsteine im Licht und ihre Züge sind sanft und versprechen ein langes Leben. Ihr Körperbau ist ansehnlich und bei einer Größe von 169cm, hält sie ihr Gewicht von 50kg. Ihre Proportionen stimmen und weibliche Rundungen sind ebenfalls vorhanden. Eyvanna ist im allgemeinen Sinne schön und dennoch nichts Besonderes, denn es gibt nur wenige Vertreterinnen des Elfenvolkes, die diese Schönheit und Anmut nicht geerbt haben. Selbst bei den Dunkelelfen ist körperliche Schönheit zu finden, nicht wahr?
Die Elfe bewegt sich sicheren Schrittes und legt dabei eine weibliche Anmut an den Tag (oder die Nacht), die für sie standesgemäß ist. Meist trägt Eyvanna bodenlange Kleider, die sie selber genäht hat und die zwar nicht figurbetont sind, doch ihre Weiblichkeit unterstreichen. Am Liebsten trägt sie jedoch lederne Hosen und eine typisch, schwarze Tunika mit weitausgestellten Ärmeln, aus dem Stoff der Nachtelfen. Dazu trägt sie Stiefel und einen der bekannten Umhänge. Wenn sie reist, ist das die Kluft ihrer Wahl (sehr zum Ärger ihres Vaters, der in seiner Tochter die ewige ' kleine Prinzessin' sieht, die sie selbst aber nicht sein will). Körperliche Makel findet man an Eyvanna nicht, da sie sehr behütet aufwuchs und auf etwaigen Reisen, beschützt wurde.
Ebenso verhält es sich mit Tattoos oder ähnlichem Körperschmuck. Solcherlei Schmuck ist für sie nicht reizvoll. Ohrringe trägt sie zu besonderen Anlässen, aber auch nur, wenn es nötig ist. Eyva ist der schlichte, schmucklose Typ.
Generell wirkt die Elfe offen und hat ein glockenhelles Lachen, das angenehm klingt. Sie hat eine herzliche Ausstrahlung, die hin und wieder durch flüchtige Schatten getrübt wird.

Persönlichkeit:
Eyvanna oder Eyva - ein Spitzname, den sie von ihrem Freund erhalten hat - lebt ein behütetes Leben, das sie zu einem sanften, gütigen Wesen heranreifen ließ. Ihre Eltern vermittelten Werte, die es ihr ermöglichen, in Gesellschaft geistreich zu kommunizieren und sich gesittet zu verhalten. Ihre Eltern sind nicht vom besten Adelsstand, doch sie verkehren hin und wieder in den oberen Kreisen. Für diesen Zweck, haben sie ihre Tochter erzogen und diese hat sich gefügt.
Im Grunde ist Eyvanna ausgeglichen, besonnen, feinfühlig und anmutig. Sie lacht gerne und meint es ernst mit ihren Artgenossen, oder mit denen, die nicht den Nachtelfen angehören. Naivität und Gutgläubigkeit dürften dabei auch eine leichte Rolle spielen, was nicht zuletzt an ihrer Erziehung liegt. Wie gewinnt man einen anderen Eindruck, wenn man nur die schönen und guten Geschichten zu hören bekommt?
Doch unter der schönen Oberfläche, hinter der Maske der braven Tochter, lebt eine Rebellin, die langsam aber sicher die Oberfläche erklimmen will. Immer wieder hegt Eyvanna Gedanken und Meinungen, die so gar nicht ihrer Erziehung entsprechen. Dann wird ihr so sanftes Gemüt schon mal deutlich erhitzt und sie reagiert eher leidenschaftlich, als besonnen und überlegt. In diesen Moment rutscht ihr wohl das Herz um einiges mehr auf die Zunge, als sie sich selbst eingestehen möchte. Sie unterdrückt ihre wahren Empfindungen und Gefühle, ihre wahren Gedanken und ihre eigene Meinung. Bisher ist die Stimme leise, doch wer weiß was passiert, wenn sie die Oberhand gewinnt. Im ersten Moment fühlt sie sich frei, wenn sie gesagt hat was sie denkt, doch nur kurze Zeit später, empfindet sie so etwas wie Scham und Reue. Ihre Erziehung ist für sie 'ganz normal' und wenn sie es wagt, einen eigenen Gedanken zu kreieren, fühlt sie sich schuldig gegenüber ihren Eltern.
Sollte sie tatsächlich mal etwas anderes sagen, als erwartet, wirken die Hörer befremdet und das veranlasst sie, schnell einen Rückzieher zu machen.
Doch solche Ausbrüche sind bisher sehr selten vorgekommen. Wie gesagt, diese Stimme ist noch leise und ließ sich bisher gut kontrollieren.

Der Glaube zu Manthala jedoch ist etwas Eigenes. Ihre Eltern sind beide bestenfalls nur mäßig gläubig, doch Eyva fühlte sich schon immer mit einer ‚höheren Macht’ verbunden, die ihre Schritte überwacht und sie lenkt. Sie ist der Meinung, dass sich alles fügen wird, egal wie der Weg aussehen mag; doch das lässt sie keinesfalls gleichgültig werden. Verspürt sie Unmut über eine Situation, sagt sie es auch und versucht – trotz des Glaubens- diese zu verändern oder zu umgehen. Sie ist einfach niemand, der sich von seinem Glauben eine Lebensweise diktieren lässt.

Was noch zu nennen wäre, ist die Tatsache, dass Eyvanna eine große Affinität zu der Sonne hegt, die jedoch kaum begründet werden kann. Als Kind empfand sie Geschichten über den Sonnengott Lysanthor nicht erschreckend, sondern faszinierend und der Wunsch, das Sonnenlicht spüren und genießen zu dürfen, liegt tief in ihrer Persönlichkeit verankert.

Eyvanna ist zwar erzogen und charismatisch, doch das schließt nicht mit ein, dass sie ihren Platz in der Welt gefunden hat. Im Grunde hadert sie viel mit sich und den Eindrücken, die auf sie wirken.
Wenn man Eyvanna betrachtet, sieht man lediglich eine anerzogene Maske, doch wer sie in Wahrheit ist, wissen weder ihre Freunde, noch ihre Eltern oder gar sie selbst.

Stärken:
Die Nachtelfe weiß sich auszudrücken, sich zu kleiden und zu benehmen. Sie ist ein gerngesehener Gast in den meisten Häusern des Reiches. Zudem hat Eyva die kleine Gabe, sehr empathisch zu sein, was ihr des Öfteren tiefere Einblicke in die Seele eines Freundes gewährt. Sie ist offen und herzlich und findet schnell Anschluss.
Eine weitere Stärke ist ihr Bezug zu den Göttern. Ihr Glaube lässt sie weiter gehen und die Meinung, dass alles so kommt, wie es soll, macht eine Optimistin aus ihr. Natürlich ist sie dabei nicht unfehlbar.
Zudem ist sie ausgebildete Schneiderin und sie beherrscht die Farbmuster und Auswahl der richtigen Stoffe, und das Nähen von Kleidung, sehr gut.

Durch einen besorgten Freund lernte sie sich zu verteidigen, wenn es sein sollte, so beherrscht sie den waffenlosen Kampf durchschnittlich.
Sie ist gewissenhaft, ehrlich und ausdauernd, auch wenn man das auf dem ersten Blick vielleicht nicht vermutet. Setzt sie sich für etwas ein, so gibt sie alles, was sie aufbringen kann, um das Ziel zu erreichen – egal, ob die Aussichten Erfolg versprechen, oder nicht.
Zu nennen wären noch die natürlichen Stärken einer Nachtelfe – das Sehen in der Dunkelheit und die Begabung der ‚lautlosen Berufe’.

Vielleicht wäre noch als Stärke zu nennen, dass sie, wenn sie Angst verspürt, eine eher tröstliche Hilfe durch ihre innewohnende Schattenmagie erhält, indem sich ein Schatten manifestiert, der ihr für Sekunden das Gefühl gibt, nicht alleine mit dem Problem oder in der Situation zu sein.

Schwächen:
Eyvanna ist eine geborene Vorzeige-Frau. Ihre lockere, freundliche Art und die soziale Kompetenz sind jedoch anerzogen und kommen nicht zwangsläufig aus ihrem Inneren. Dieses Haus ist auf einem maroden Fundament aufgebaut, was sie sehr wohl spürt. Nicht selten verliert Eyva vermeintlich die Beherrschung und stößt anderen damit vor den Kopf. Sie weiß zwar nicht genau was sie will, sondern eher, was sie nicht will, doch wer sie ist hat sie bisher nicht herausgefunden, was ihr immer wieder sehr zusetzt. Sie setzt sich viel mit ihrem Leben auseinander, was dazu führt, dass sie sich unnütz und fehl am Platz fühlt. Auch ihr Denken an einen ‚göttlichen Leitfaden’ kann ihr da dann keine Abhilfe schaffen. In diesen Momenten ist Eyva angreifbar und orientierungslos. Es wäre ein Leichtes ihr Dinge einzuflüstern.

Neben der stärksten Schwäche der Nachtschwärmer – nur in Dunkelheit existieren zu können -, hegt Eyva den innigen, wie auch geheimen Wunsch, das Sonnenlicht zu sehen und zu genießen. Sie ist beinahe besessen davon, Lysanthors Antlitz direkt zu sehen und des Öfteren befand sie sich an der gefährlichen Grenze, wagte aber bisher nicht den Schritt hinüber. Ist es eine Art von Lebensmüdigkeit? Vielleicht, denn gesund ist es nicht für sie, was sie auch weiß.

Da ihre Magie nicht gefördert wurde, passiert es gelegentlich, dass sie davon überrumpelt wird. Wird sie zum Beispiel wütend, kann es passieren, dass ihr eine Schattenwolke den Blick verstellt und sie die Situation nicht mehr im Griff hat.

Doch das alles ist nichts im Vergleich zu der größten aller Schwächen: Die Beziehung zu einem anderen Lebewesen. Eyva hegt seit Jahren eine eher einzigartige Freundschaft zu einem anderen Elf, der den Weg des Schattenkriegers eingeschlagen hat. Ihre Freundschaft wurzelt in Kindertagen und geht – auch wenn sich die beiden das nicht eingestehen wollen – über normale Freundschaft hinaus. Sie haben darüber nicht gesprochen, denn keiner fasst den Mut dazu und die Stellung als Schattenkrieger macht es nicht einfacher, doch jeder der beiden würde sterben für den jeweils anderen, ohne zu überlegen.

Lebensgeschichte:

Der Tisch gedeckt, übersät mit den Resten eines Festmahls. Die Kelche gefüllt mit Wein und Nektar für die Kinder. Leuchtpilze spendeten das schummrige Licht, welches üblich war für das Leben unter der Erde. Irgendwo wurde gelacht, woanders freundschaftlich auf die Schulter geklopft.
Das alles ist wie ein Traum…, dachte sich Eyvanna und beobachtete das fröhliche Treiben unter den Gästen. In den Händen hielt sie unangetastet ihren Kelch mit süßlich schmeckendem Wein. Sie lachen, sind fröhlich… Eine gute Neuigkeit haben sie gesagt. Mit zwei Schritten war Eyvanna bei der langen Tafel und stellte ihren Wein-Kelch ab. Sie hatte genug vom Weintrinken und Anekdoten erzählen. Hier ging es um viel mehr, als eine bloße Beförderung.
Plötzlich berührte jemand ihre Schulter und sie erkannte den sanften, doch starken Druck. Schnell setzte sie ein Lächeln auf und wandte sich mit heuchlerischer Miene zu ihrem Vater:
“Vater! Es sind alle gekommen – sie sind alle da.“ Farson lächelte milde und nickte seiner Tochter zu. “Ich weiß – ein schönes Fest. Es scheint allen gut zu gefallen, was meinst du?“ Eyvanna wandte sich wieder ab und blickte erneut in die Runde der lachenden Gesichter. “Sicher. Sie amüsieren sich.“ Die Nachtelfe spürte den Blick ihres Vaters auf sich ruhen und reckte etwas das Kinn: “Ich meine, das müssen sie auch, oder nicht? Es ist schließlich eine Beförderung oder… so etwas in der Art. Auf jeden Fall ein großer, wichtiger Schritt. Der bestmögliche vielleicht..“ Farson nickte kaum merklich und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. “Du weißt, dass er dich liebt und nichts tun würde, was dir wehtut?“ Eyvas Gesicht wurde dunkel und sie biss die Zähne aufeinander. Wenn er das wirklich tun würde, hätte er abgelehnt Doch im nächsten Moment, besann sie sich und nickte zustimmend. “Natürlich… ich.. es ist nur..“ Was folgte, war lediglich ein resignierter Seufzer. Sie gönnte ihm diesen Aufstieg, denn es war eine Auszeichnung. Was diese Gäste nicht wussten war, dass ihr bester Freund nicht – wie sie alle glaubten – in den nächsten Rang des Militärs gehoben wurde, sondern zu den Schattenkriegern wechselte. Es gab nur wenige, die um diese Existenz wussten und auch Eyva hatte es nicht geglaubt, als er ihr davon erzählt hatte. Sie dankte ihm dafür, dass er sie nicht im Unwissen gelassen hatte, sondern reinen Wein einschenkte. Sie würde besser verstehen, wieso ihre gemeinsame Zeit noch kürzer werden würde.

Farson nahm seine Tochter in den Arm, drückte ihr einen Kuss auf das schwarze Haar und lächelte ihr zu, ehe er sich zu seiner Frau gesellte. Diese bedachte Eyva mit einem besorgten Blick, den das Mädchen lediglich mit einem Strahlen quittierte. Ladia Curin, war die sorgenvollste Frau, die Eyva bisher kennenlernen durfte. Sie erinnerte sich in diesem Moment daran, wie panisch ihre Mutter immer gewesen war, wenn sie als Kind Reißaus genommen oder mit einem Leuchtpilz gespielt hatte. Doch sie nahm es ihr nicht übel… Ihre Eltern hatten viele Jahre versucht ein Kind zu bekommen und oft wurden sie mit dem Kindstod gequält. Eyva war ihr Wunder. Sie war es, die überlebt hatte und nun hier stand. In diesem Moment, konnte die Elfe ihrer Mutter ein wenig nachfühlen, denn auch sie würde etwas verlieren…
Plötzlich verdunkelte sich ihre rechte Seite und sie kehrte aus ihren Erinnerungen zurück. Caven stand neben ihr und blickte in die Runde. Eyva fiel auf, wie muskulös er geworden war und zählte die Narben, die er seit der Ausbildung dazubekommen hatte. Er trug eine schwarze Tunika, die keine Ärmel hatte und eine bequeme, doch festliche Hose dazu. Er war gut zwei Köpfe größer als sie und strahlte eine ungeheure Wärme aus. Unwillkürlich lächelte sie und er lächelte zurück, ohne dass sie sich ansahen. “Und? Amüsierst du dich?“ erklang seine angenehm, tiefe Stimme. Sie schnaubte “Sicher, ich bin diejenige, die dieses Fest am Laufen hält. Ohne mich, wärst du hoffnungslos aufgeschmissen, glaub’ mir. Er lachte und sah sie endlich an, seine Miene wurde ernster. Auch Eyva wandte den Blick und betrachtete seine Augen. Eines war grün, das andere blau. Sie grinste, als sie sich erinnerte, wie sie ihn deswegen früher stichelte, da er die Finger von einer ordentlichen Keilerei nicht lassen konnte. So hatte er sein blaues Auge stets dabei, ob nun angeboren oder nicht. Caven wandte sein Gesicht wieder ab, blickte einmal in die Runde und ergriff dann ihre Hand. Er zog sie mit sich und sie gehorchte, ohne Fragen zu stellen. Das schöne an ihrer Freundschaft war die Tatsache, dass sie sich blind vertrauten. Keiner von ihnen wusste, warum diese Vertrautheit so tief ging, doch sie war da und beide pflegten es; hüteten diesen Schatz, der sie verband.

Etwas abseits der anderen, blieb Caven stehen und setzte sich auf einen großen Stein, der hinter einem der Häuser lag. Er stützte seine Füße auf dem grauen Gestein ab und legte seine Arme darüber. Schweigend harrte er einige Momente aus, ehe er zu sprechen begann:
“Da ist noch etwas“ begann er und blickte in die weite Dunkelheit, die hier herrschte. Eyva verschränkte die Arme vor der Brust und wartete kommentarlos, dass er weiter sprach. “Sie schicken mich auf eine Mission.“ Die Elfe schluckte einen Kloß herunter, der nicht verschwinden wollte. Sie hatte nicht erwartet, dass er das Reich verlassen würde – zumindest nicht so bald. “Wann?“ fragte sie ernst und er hob den Blick. “Sehr bald. Ein Jahr lang...“ Die Nachtelfe nickte stumm und senkte den Blick, auf den Boden, als ob sie etwas suchen würde. Er hingegen sprach weiter, entschuldigend, ausweichend: “Meinst du, das ist uns vorherbestimmt?“ Eyvanna lächelte leicht und nickte, während sie gleichzeitig die Schultern zuckte. “Caven, ich glaube, dass die Götter alles vorherbestimmen und dass es durchaus einen Grund dafür gibt, wieso das alles geschieht. Es ist nur… Bei Manthala, wir kennen uns so ewig und vielleicht… vielleicht“ Ihre Stimme versagte und sie hatte nicht den Mut, auszusprechen, was ihr in den Sinn kam. Caven erhob sich und kam zu ihr. Er nahm sie in den Arm und sie ließ es zu, während die leisen Töne der Musik herüberwehten. Er fing an sich zu bewegen, sie zu führen und schon wurde ein langsamer Tanz daraus, der ihnen das Lächeln auf die Gesichter zauberte. Für diesen Augenblick, genossen sie ihren Moment und Eyva erinnerte sich an all die vielen Jahre, die sie gemeinsam verbrachten. Bilder zuckten vor ihrem geistigen Auge und ließen Revue passieren, was sie mit Caven verband.

Kennengelernt hatte sie den Elf mit 24 – er war damals 27. Er hatte sich, wie immer, mit einer Horde anderer, junger Elfen angelegt und war auf der Flucht gewesen vor ihnen, lachend und spitzbübisch. Sie hingegen, hantierte unbeholfen mit einigen Stoffrollen vor der Schneiderei und war bemüht, die schweren Dinger nicht vom Arm rutschen zu lassen, als er auch schon in sie hinein rannte, der ganze Stoff über die Straße rollte und sie auf dem Boden landete. In ihrer Wut hatte sie nicht bemerkt, dass sie sich durch den Sturz das Handgelenk verstauchte und die wütende Standpauke, die sie ihm damals hielt, hatte nicht nur die anderen Elfen auf den Plan gerufen, sondern auch sein Lachen entfesselt. Es war so ansteckend gewesen, dass auch sie bald anfing. Nachdem alle Rollen von der Straße aufgesammelt waren, hatte Caven ihr die Hand in der Schneiderei verbunden und von da an waren sie unzertrennlich gewesen. Er war ihr bester Freund und sie hatte ihn stets unterstützt und Mut zugesprochen, wenn er zweifelte. Als er zum Militär gehen wollte, quälten ihn einige Sorgen und Eyva sprach ihm Mut zu. Doch durch das Erlernen seiner Kampffertigkeiten, wurde ihm die Ernsthaftigkeit der Dinge bewusster und er bestand darauf, Eyvanna wenigstens einige Techniken des waffenlosen Kampfes beizubringen. Nach anfänglichem Zögern, machte es der Elfe sogar Spaß und so trainierten sie, wenn sie die Zeit dafür fanden, sodass Eyva heute ein gutes Repertoire zur Verfügung hatte, wenn sie es irgendwann mal anwenden musste.

Plötzlich wurde Eyvanna etwas bewusst und als das Lied verstummte, löste sie sich von ihm und blickte ihm entschlossen in die Augen. “Du sagst, du wirst für ein Jahr auf eine Mission geschickt. Caven, was ist schon ein Jahr…Wir kennen uns seit 30 Jahren und ich glaube, es ist an der Zeit, etwas Neues zu wagen, findest du nicht auch?“ Er ließ seinen Blick über ihr Gesicht schweifen und erkannte, was ihr durch den Sinn ging. Er hatte sich schon gefragt, wann sie es zulassen würde. “Wir schließen einen Pakt. Jeder von uns wird für ein Jahr gehen und tun, was er tun muss. Danach treffen wir uns wieder hier, an diesem Stein.“ “Du willst gehen?“
Eyva nickte bestimmt “Seit Jahren tue ich nichts anderes, als hier zu sitzen und zu schneidern. Das ist nicht mein Leben, Caven, das ist das Leben meiner Eltern.. Ich will wissen, was es noch gibt, da draußen, wofür ich geschaffen worden bin, was mein Ziel ist im Leben.“ Der Elf nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Er lächelte traurig und zustimmend zugleich. “Ich weiß.“ Dann sah er ihr entschlossen in die Augen: “Ein Jahr!“ Sie erwiderte den Blick “Ein Jahr!“ Dann umarmten sie einander und legten stumm ihre Hoffnung, der andere möge wiederkommen, mit hinein. Die Angst, den anderen zu verlieren, würde nicht weichen und doch wussten beide, sie mussten sich hier trennen, um ihre Leben zu führen, wie es ihnen durch die Götter vorherbestimmt war. Und Eyvanna wollte schon lange aus dem Reich hinaus in die Welt. Was sie erwartete, wusste sie nicht und auch nicht, ob es die richtige Entscheidung war, doch in diesem Moment fühlte es sich richtig an. Mehr brauchte es nicht.

Drei Tage später hatte Eyvanna Curin ihre Pläne kundgetan, das Wenige eingepackt, was sie dabei haben wollte und die Abschiedsgeschenke ihrer Eltern – ein warmer Reisemantel aus Nachtelfenstoff, sowie frische Kleidung (eine Tunika und eine Lederhose, die ihr Vater ihr lächelnd überreichte) – entgegen genommen. Sie wusste, dass ihre Eltern nicht damit einverstanden waren, dass sie ging, doch sie verstanden den Grund und konnten zumindest akzeptieren, dass es wichtig für sie war. Am Tor, aus dem Reich hinaus, wartete sie eine kleine Weile und überprüfte noch mal ihre Habe. Sie hatte Proviant für eine Woche eingepackt und dieses in einer selbstgenähten Tasche verstaut, die sie sich schräg über die Schulter hängte. Nachdem sie überprüft hatte, dass sie alles dabei hat, blickte sie auf, als ein Schatten vor ihr auftauchte. Strahlend blickte sie in das Gesicht von Caven. Er war außer Atem und musste gerannt sein, um sie abzufangen. “Ich bekomme sicherlich Ärger, dass ich das Training unterbrochen habe.“ Er nahm sie in die Arme und drückte sie erneut. “Pass auf dich auf, Eyva.“ Sie erwiderte die Umarmung und lächelte mit nassen Augen. “Und du… spiel nicht den Helden, in Ordnung? Sei Vorsichtig. Bitte!“ Er löste sich, nickte und legte ihr etwas in die Hand. Ein schwarzes Lederband mit einem in Silber eingefassten Mondstein. “Damit du mich nicht vergisst.“ Sie lachte leise und schloss ihn abermals in die Arme, ehe sie sich endgültig löste und sich an die Wache wandte. “Blut für Blut“ Die Wache nickte steif und öffnete für Eyva das Tor. Diese blieb auf der Schwelle stehen und warf einen Blick zurück.

“Zum Schluss, fängt alles an.“ dann verließ sie, zum Abschied lächelnd, das Reich.


Inventar:
* Proviant für eine Woche (Wasser und Nahrung)
* Ein warmer Reisemantel; ein Geschenk ihrer Eltern
* Kleidung (Tunika und Hose) zum Wechseln
* Eine Kette mit einem in Silber eingefassten Mondstein ; Geschenk von Caven
* Kleines Näh-Set zum notdürftigen Flicken von Kleidung
* Eine selbstgenähte Tasche, um alles zu verstauen
* Kamm und Bänder, um sich die Haare zu machen
* Seife

Tierischer Begleiter:
keinen
Einstiegspost

Zum Schluss fängt alles an (Wald Arus)
Zuletzt geändert von Eyvanna Curin am Mittwoch 22. Februar 2012, 21:57, insgesamt 3-mal geändert.

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