Treffpunkt

Ein kleiner Tempel, recht unscheinbar, steht in der Hauptstadt Pelgar. Die Dunkelelfen haben ihn geschändet und verbarrikadiert. Hier soll keiner Gottheit mehr gehuldigt werden und für Faldor gibt es seine Halle finsteren Ruhmes.
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Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. Mai 2021, 09:32

Eleyna prescht von In der Kaserne heran


Wie lange ritt sie schon wie von Teufeln gehetzt durch die Gassen der Stadt? Eine Minute, fünf oder noch mehr? Immerhin war ihr Rappe ausgeruht genug, sodass er einstweilen noch kein Problem mit der doppelten Last hatte, sondern willig ihrer Führung folgte. Lediglich manchmal musste sie sein Tempo zügeln, wenn es um eine scharfe Ecke ging oder das Pflaster zu rissig war, um gefahrlos darüber galoppieren zu können. Der Schreck ob des plötzlichen Schmerzes hatte bei ihm längst nachgelassen, sodass er nicht mehr panisch war und sich umso besser leiten ließ.
Bislang hatte sie noch keinen Soldaten hinter sich ausmachen können, weder mit ihren Ohren, noch mit ihren Augen, sollte sie so töricht sein, nach hinten zu sehen. Lediglich das gequälte Stöhnen und Ächzen des inzwischen wieder bewusstlosen Menschen vor ihr begleitete sie. Abgesehen von den verwunderten Blicken von Passanten, an denen sie vorbei ritt. Doch wirklich darum kümmern oder sich ihr in den Weg stellen, tat sich niemand. Schließlich könnte sie durchaus auch in einem wichtigen Auftrag derart eilig unterwegs sein und gerade Sklaven wollten absolut nicht in etwas hinein gezogen werden, das sie nichts anging.
Trotzdem würde sie im Gedächtnis bleiben und sobald ein Soldat auf die Idee käme, nach ihr zu fragen, wäre ihre Spur leicht zu verfolgen. Sie musste endlich hier raus! Nur... wohin hatte der Schatten sie geschickt? Wann wäre sie am Ziel und wo wäre das überhaupt? Würde er sie raus aus der Stadt lotsen oder... gar tiefer hinein? Kam es ihr nur so vor oder entfernte sie sich immer mehr von den Stadtmauern und vor allem dem rettenden Stadttor? War das denn... richtig? Hatte sie es sich falsch gemerkt... oder war sein Plan eine Falle?
Unsicherheit drohte in ihr aufzusteigen und ihr Pferd spürte das. Es wurde von alleine langsamer und da sie nichts dagegen unternahm, blieb es irgendwann mit bebenden Nüstern und leichtem Schnaufen stehen. Kurz schüttelte es den Kopf und schnaubte lautstark, während es an dem Zügel zog und mehr Freiheit verlangte. Wo war sie hier?
Ein kurzer Blick hinter sich zeigte ihr, dass sie im Moment nicht verfolgt wurde und sich auch sonst niemand in dieser eher dunkleren Gasse aufhielt. Vor ihr hingegen befand sich ein Gebäude, das wohl einmal ein Tempel gewesen war. Nicht sonderlich groß, aber wohl bedeutend genug, um zerstört und verbarrikatiert zu werden. Nein, sie musste falsch sein, denn diese Gebäudereste versperrten ihr den Weg. Eine Sackgasse! Das musste ein Fehler von ihr sein, sie musste mindestens einmal nicht richtig abgebogen sein! Ja, so musste es sein! Oder... oder doch eine Falle...?
Hektik und Panik waren nicht sonderlich weit entfernt, erst recht, als sie schwere Schritte vernahm. Noch nicht sonderlich nahe, aber wenn sie nicht rasch reagierte, würde sie unaufhaltsam in Gefahr geraten, hier eingesperrt zu werden. Bevor sie jedoch die Zügel fester aufgreifen und umkehren könnte, um sich aus dieser Sackgasse zu retten, erklang im selben Moment ein leises Pferdeschnauben, ganz nah und doch... Nicht zu sehen!
Der Rappe reagierte darauf, wieherte leise und seine Ohren richteten sich auf diesen Laut aus. War das... möglich? Sollte sie absitzen und die Sperre absuchen, ob es womöglich einen Eingang gäbe? Denn als Versteck wäre diese Ruine durchaus geeignet, kaum jemand würde sie hier vermuten. Sie müsste nur schnell sein!
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Re: Treffpunkt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 14. Mai 2021, 12:33

Eleyna wurde, trotz ihrer Konzentration in dieser Situation, daran erinnert, wie sie schon einmal in einer Lage wie dieser gewesen war. Nur, dass sie an Rodricks Stelle und Veron damals an ihrer gewesen war. Bei einem ihrer Aufträge für die Diebe, hatten sie sich in das Bordell der schwarzen Spinne eingeschleust. Eleyna als käufliches Mädchen, Veron als Gast. Sie sollten einem reichen Geldsack sowohl Informationen entlocken, als auch eine Partnerschaft anbieten, da er große Anteile an dem Handel mit Gewürzen hatte. Die Diebe wollten seine Handelsrouten für ihre Zwecke nutzen können und da der Geldsack auf Exoten stand, war Eleyna prädestiniert diesen Auftrag durchzuführen. Leider wurde es heikel, als der Leibwächter mit Veron einen Streit begann und sie sich im Bordell gegenseitig die Hölle heiß machten. Eleyna ging dazwischen, half ihrem Partner in dieser Situation und kassierte dafür den Stich mit einer vergifteten Klinge. Sie erinnerte sich noch an das seltsame Gefühl, halb wach, halb dämmernd, vor Veron auf dem Pferd gesessen zu haben, um sie schnellstmöglich zu einer Heilerin zu bringen, bevor das Gift ihr Herz stehen blieben ließ. So musste sich nun Rodrick fühlen, der kaum Körperspannung aufbringen konnte und Eleyna hatte alle Hände voll zu tun, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Immer wieder musste sie das Tempo des Pferdes drosseln, damit sie um enge Häuserecken, Geröll oder über Unebenheiten im Boden kamen, ohne, dass sich das Tier die Beine brach. Trotz der Tatsache, dass sie keinen Sattel hatte, war es für sie kein Problem, das Tier zu dirigieren und da sie bisher nicht verfolgt wurde, konnte sie sich den Luxus, etwas langsamer zu machen, leisten. Trotzdem oder gerade weil die Ruhe so trügerisch sein konnte, versuchte sie auf geraden Wegen wieder etwas Zeit gut zu machen. Sie hatte Glück, dass die Sklaven hier oder das niedere Volk, ihr nicht mehr Beachtung, als einen Blick schenkten, sodass niemand sie aufhielt. Die Spionin folgte dem Weg in ihrem Kopf und konnte nicht umhin festzustellen, dass sie sich nicht nur von dem Tor entfernte, durch das sie am Tag zuvor gekommen war, sondern auch von den Stadtmauern. In ihr kroch die Frage hoch, ob der Schatten nicht doch seine eigenen, ganz anderen Ziele verfolgte, als sie aus der Stadt zu schaffen. Doch war sie in keiner guten Position, jetzt darüber nachzudenken, sie musste handeln, bis sie gezwungen sein würde, neu nachzudenken. Also ritt sie weiter, schob das unbequeme Gefühl zur Seite und folgte einer Abfolge von Links-Rechts-Kombinationen nur um dann mit Argwohn festzustellen, dass die Gassen enger und dunkler wurden und immer weniger nach Fluchtweg aussahen. Eleyna’s Unsicherheit, ob sie den Weg richtig geritten war, führte dazu, dass ihr Pferd langsamer wurde, bis es in einer Gasse stehen blieb. Die Mischlingselfe sah sich zügig um und war vorerst alleine, wie sie feststellte, sodass sie sich einen genaueren Blick erlaubte. Die Gasse war eng, dunkel und endete tatsächlich in einer Sackgasse. Ihr Herz klopfte. Teils durch den Ritt und das Adrenalin, das seit ihrem Türmen, unaufhörlich durch ihre Adern strömte, teils aus der Frage geboren, ob sie hier richtig war. Eleyna tätschelte dem unruhigen Pferd den Hals und schaute zu den Trümmern vor ihr. Hier war Endstation. Dies musste mal ein kleinerer Tempel gewesen sein, doch offenbar duldeten die Dunklen nicht mal kleine Stätten für andere Götter, als Faldor. Eleyna wollte das Pferd wenden und ging im Kopf den Weg noch mal durch. Hatte sie sich vertan? Hatte sie etwas nicht richtig herausgelesen? Möglich war es allemal, dich war sie sich ziemlich sicher, dass Laogh eben jenen Weg gezeichnet hatte. Bevor das Tier sich umdrehen konnte, hörte sie schwere Schritte. Sie lauschte, hielt den Atmen kurz an und sah dann zum Gasseneingang zurück. Bevor sie den Entschluss fassen konnte, sich sofort um einen anderen Weg zu bemühen, kam aus der entgegengesetzten Richtung ein Schnauben. Ihr Kopf drehte sich dem Geräusch entgegen und auch der Rappe, spitzte die Ohren. Die blauen Augen ruhten auf den Trümmern und ohne weiter zu zögern, lenkte sie das Pferd näher an die Trümmern heran. Sie ließ sich, mit prüfendem Blick auf Rodrick, dass er nicht fallen konnte, vom Pferd gleiten und näherte sich leise den Trümmern. Ihr Blick suchte nach Unregelmäßigkeiten im Gestein, nach Verborgenem, das einem ungeübten Blick entgehen mochte und sie glaubte grundsätzlich daran, sich nicht im Weg geirrt zu haben. Gleichwohl war dieser Ort ein perfektes Versteck, wenn man es genauer durchdachte. Sich mitten unter Feinden zu verstecken, mochte im ersten Moment tölpelhaft klingen, doch war es das Beste, was man machen konnte, da niemand damit rechnete. War es das, was der Schatten vor hatte? Es käme seinem Denken jedenfalls nahe und so prüfte sie zügig, um nicht doch noch entdeckt zu werden, aber sorgfältig, ob es hier einen geheimen Zugang gäbe

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Re: Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. Mai 2021, 15:10

Während sie sich auf der Flucht befanden, setzte die Kälte und der Wind Rodricks Körper immer mehr zu. Inzwischen war die stärkere Wärme seiner Haut keine Einbildung mehr, seine Atmung ging schneller, ebenso wie sein Puls. Doch befand er sich zugleich in einer wohltuenden Ohnmacht, die dadurch auch verhinderte, dass er irgendetwas tun könnte, um den Erfolg ihrer Unternehmung zu beeinträchtigen. Denn helfen würde er ihr wohl kaum können, nicht in seinem Zustand und nicht mit seiner Sturheit.
Wäre er hingegen geistig klar und nicht so auf Ablehnung bedacht gewesen, hätte er ihr wahrscheinlich unzählige Fluchtwege aus Pelgar raus weisen können, manche auch für Reiter geeignet. So jedoch war es vermutlich das Beste.
Schließlich, nach einer unbekannten Zeitspanne, gelangten sie in eine dunkle, schmale Sackgasse, die alles in allem nach einer Falle schrie. Hätte sie Verfolger direkt in ihrem Rücken, wäre sie nun verloren. Aber diese hatten sie noch nicht eingeholt und, wenn sie Glück hatten, auch ihre direkte Spur verloren. Was nicht bedeutete, dass sie nicht trotz allem gefunden werden konnten, wenn sie weiter hier gut sichtbar stehen bleiben würden. Und jetzt? Was sollte sie jetzt machen?
Ein leises, gedämpftes Schnauben von einem anderen Pferd ließ sowohl den Rappen, als auch seine Besitzerin aufhorchen. Wäre das möglich? War sie tatsächlich richtig und könnte in dieser Ruine ein Versteck finden? Nun, es war verbarrikadiert und auf den ersten Blick konnte sie nicht erkennen, ob und wenn ja, was sich im Inneren verbarg. Aber das Geräusch war definitiv von dort gekommen.
Ob es hier einen verborgenen Eingang gab? Waren vielleicht nicht mehr alle Bretter so fest angenagelt, wie es den Schein wahren sollte? Sie rutschte von dem Pferderücken und ging voran, um nach einer Möglichkeit zum Hineingehen zu suchen. Nein, vorne, also auf der Seite zur Gasse hin war jedes einzelne Stück Holz absolut fest und gleichzeitig so dicht zusammen gezimmert worden, dass nur schmale Ritzen jemanden hätten hinein spähen lassen können.
Doch selbst wenn es versucht worden wäre, wäre der Blickwinkel derart eingeschränkt, dass man praktisch nichts erkennen konnte. Die Versteckmöglichkeiten darin waren äußerst vielfältig. Nun, das wäre schon einmal gut für ein Versteck... sofern man hinein gelangen konnte!
Der Rappe hinter ihr schnaubte seinerseits eine Spur nervös und begann zu tänzeln. Seine Ohren zuckten und wieder waren Schritte zu hören. Waren sie näher gekommen oder hatten sie sich entfernt? Konnte sie ausmachen, um wie viele Personen es sich handelte? Auf jeden Fall machten sie ihr deutlich, dass sie sich beeilen sollte, wenn sie zur Not rechtzeitig umdrehen wollte! Aber der Haupteingang war nicht der einzige Zugang zu diesem Tempel.
Zu ihrer rechten rappelte es leise und lenkte die Aufmerksamkeit in diese Richtung. Sobald sie sich einem Loch in der Mauer, das nicht so aussah, als hätte es immer schon bestanden, näherte, könnte sie sehen, dass die Bretter der Barrikade dort verschoben worden waren. Der Zugang! Nicht groß, nicht auffällig und sicherlich ebenso leicht wieder verschließbar! Sollte sie es wagen? War das ihr Weg in die vermeintliche Sicherheit? Oder... doch eine Falle?
Ein Zögern ihrerseits war verständlich und dennoch... rief es erstaunlicherweise Ungeduld hervor. Denn von drinnen erklang eine leise, zischende Stimme:"Wenn du Wurzeln schlagen willst, pfeif einmal, dann mach ich zu und überlass euch den Soldaten!" Der Schatten! Es war geschafft!
Auch wenn er scheinbar einen anderen Weg eingeschlagen hatte, sonst wäre er niemals schneller als sie an diesem Treffpunkt gewesen. Allerdings hatte er Wort gehalten und nun konnte sie ihm ins das staubige Dunkel der Ruine folgen. Mit ihm hätte sie zwar kein so leichtes Spiel wie mit den dunkelelfischen Soldaten, jedoch wäre sie nicht gar so offensichtlich in der Unterzahl, sollte er ihr tatsächlich noch zu einem späteren Zeitpunkt ans Leder wollen. Oder an die Wäsche... mit seinen Fingern, die wieder ihren Oberschenkel streichelten und vielleicht auch noch... Nein, für solche Erinnerungen war jetzt keine Zeit! Viel besser wäre es, ihm hinein zu folgen.
Sobald sie es täte, würde auch er nach dem Zügel greifen und dem Tier zu einem etwas schnelleren Schritt verhelfen, um danach fachmännisch die Bretter wieder so zu schieben, als hätte es niemals einen Zugang gegeben. Dann wandte er sich wortlos um, bedeutete ihr zu schweigen und ihm zu folgen.
Er führte sie tiefer in die Ruine hinein, die nun offenbarte, dass sie einst wirklich ein Tempel gewesen war. Für welche Gottheit? Das war nicht mehr zu erkennen, nachdem die Dunkle Armee darin gewütet hatte. Doch sie hatten sich dabei nicht allzu große Mühen gegeben, denn obwohl das meiste Bauholz angekokelt war, stand von dem Gebälk noch einiges und machte nicht den Eindruck, als würde es gleich in sich zusammen brechen. Trotzdem fehlte ein Teil des Daches und ließ es hier alles andere als heimelig wirken, auch wenn der Wind nicht mehr gar so stark um sie herum pfiff. Am Boden lagen die heruntergefallenen Reste der Schindeln und der tragenden Steinblöcke, sodass es durchaus Konzentration erforderte, damit weder sie, noch ihr Rappe gegen etwas stießen. Nicht so sehr wegen dem möglichen Lärm, sondern um sich keine unnötigen Verletzungen hinzu zu fügen.
Alles hier war staubig, im hereinfallenden trüben Tageslicht glitzerten die Partikel. Im hinteren Teil gab es eine alte Holztür, die schief in den Angeln hing und zu einem Nebenraum führte. Breit genug, um auch mit dem Pferd hindurch treten zu können. Der Bereich hier war ebenfalls verwüstet, aber noch halbwegs intakt und sicherlich ein gutes Versteck. Zumindest gab es kein Fenster oder sonstige Öffnung, sodass ein kleines Feuer an diesem Ort mit seinem Schein nicht auffiel.
Ein solches hatte der Schatten nämlich bereits entzündet und rundherum im Kreis ein paar Decken ausgebreitet, damit man wenigstens am Boden sitzen oder liegen konnte, ohne sich gleich eine tödliche Krankheit zu holen. Laogh nickte ihr zu und dann zu dem improvisierten Lager, ehe er zu seinem eigenen Reittier ging, um es beruhigend am Hals zu streicheln.
Das Pferd schnaubte leise, wie zur Begrüßung, während ihr Rappe leise und irgendwie auch protestierend wieherte. In den Blick des Schattens stahl sich ein spöttisches Funkeln und auch sein Ross gab ein Schnauben von sich, das sich seiner Meinung anzuschließen schien. Denn er besaß... die Stute! Ausgerechnet diese Stute, die schon am Vortrag gewirkt hatte, als wäre sie ihrem Rappen haushoch überlegen. Irgendwie... passend!
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Re: Treffpunkt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 14. Mai 2021, 16:28

Eleyna prüfte hier und dort die einzelnen Bretter, doch von geheimen Zugängen fehlte jede Spur. Erneut zuckten ihre Ohren, als sie Schritte vernahm und sie zur Eile antrieb. Ihr Pferd schnaubte nervös und bewegte sich, sodass Rodrick gefährlich wankte. Eleyna ließ von ihrer Suche ab, schritt zurück zum Rappen und griff seine Zügel. „Shh", machte sie leise und legte kurz ihre Stirn an die Haut des Tieres, was ihn beruhigte. Es war nur ein Reittier, sie hatte nicht mal einen Namen für ihn, doch konnte sie nicht leugnen, dass er ihr treu war. Vielleicht sollte sie sich doch mal einen Namen überlege, wenn der Zeitpunkt angemessener wäre. Jetzt aber, stützte sie Rodrick kurz und schaute sich abermals in der Gasse um. Sie versuchte zu ergründen, wie viele Personen sich näherten oder entfernten und vielleicht handelte es sich auch nur um ein verstecktes Echo, das gar nichts mit der Gasse, in der sie sich befand, zu tun hatte. Enge Gassen neigten dazu, gewisse Töne zu verzerren und sie war fast gewillt, sich einen anderen Platz zu suchen, als sie ein leises Scharren vernahm. Sofort hatten ihre Augen die Ursache dafür entdeckt und sie hielt den Blick darauf fest. Sie griff die Zügel, um das Tier in ihrer Nähe zu wissen und ging auf die dunkle Öffnung zu. Sie war nicht auffällig, doch groß genug, dass dort ein Pferd durchpasste. Stirnrunzelnd und argwöhnisch betrachtete sie das schwarze Loch. Sollte sie wirklich hineingehen? Die Frage streifte nur kurz ihre Gedanken und schon kam, als hätte er sie hören können, der ungeduldige Kommentar des Schattens, der seine Überlegenheit einmal mehr unterstrich. Eleyna richtete sich auf, nachdem die Entwarnung erfolgt war und ging durch die Öffnung. Das Pferd folgte ihr selbstständig, bis Laogh die Zügel ergriff und es animierte, schneller zu gehen. Die Spionin ließ sich etwas zurückfallen, sagte kein Wort und sah sich um. Sie legte den Kopf in den Nacken, sah zum klaffenden Loch in der Decke auf und drehte sich einmal um sich selbst, um die Ruine erfassen zu können . Das Versteck war perfekt- natürlich, denn er hatte es sich ausgesucht. Sie folgte dem Schatten und achtete darauf, sich nicht die Beine zu brechen, bevor sie sich wieder dem Tier widmete und gleichzeitig auf ihren Mitreiter achtete. Rodrick sah schlecht aus und er hatte definitiv Fieber bekommen. Innerlich fluchte sie, doch wäre ein anderer Ausgang kaum möglich gewesen. Seine Brandwunden würden sich, aufgrund des durchgeschwitzten und dreckigen Hemdes, entzünden und das musste sie verhindern. Eleyna hatte keine Mühe, Laogh zu folgen und so fiel ihr Blick nur kurze Zeit später, auf die windschiefe Holztür und den Feuerschein, der darauf tänzelte. Noch bevor sie allerdings hineintrat, beobachtete sie den Schatten, wie er zu seinem Pferd ging. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und sie streichelte den Hals des Tieres. „Das hätten wir uns denken können, nicht wahr?“, flüsterte sie leise und sich sehr wohl bewusst, dass Laogh sie hören konnte, ihrem Rappen zu. Die Stute war ihr schon am Vortag aufgefallen und schon da hatte sie ihrem Rappen gezeigt, dass er ihr nicht ebenbürtig sein konnte. Wenn man diese Menschlichkeit in die Tiere hineinprojizieren wollte. Eleyna ließ ihr Tier stehen und zog dann als erstes ihre Satteltasche von seinem Rücken. Die Halbelfe sprach vorerst nicht und konzentrierte sich vornehmlich auf Rodrick. Nun war sie alleine mit dem Schatten. Er hatte sie gerettet und das wusste sie und gleichzeitig hasste sie es. Ihr war klar, dass er sie das spüren lassen würde und sie ihm etwas schuldete. Ihr machte Sorgen, was er von ihr als Gegenleistung haben wollen würde und, ob er nicht noch immer ein weitreichendes Spiel trieb. Sie durfte sich nicht in Sicherheit fühlen, weil sie erstmal aus der Gefahr war. Ja, sie war den Soldaten entkommen und gleich hinein in seine Arme gestolpert. Ihr Blick traf ihn, als sie ihn beobachtete. Dann machte sie sich daran, Rodrick vom Pferd zu helfen. Sie rüttelte an seinem Bein, um ihn etwas aufzuwecken , damit er etwas Unterstützung leisten konnte und murmelte ein „Wach auf. Wir machen eine kleine Pause", ehe sie sein Gewicht erneut auf ihren Schultern spürte. Die zierliche Elfe schaffte es, den einstigen Kämpfer zum Lagerfeuer zu hieven und ließ ihn dort auf die Decken sinken. Er sah elend aus, als sie von oben auf ihn nieder blickte. Es war auch eine gewisse Taktik, dass sie Laogh erstmal ausblendete. Sie wusste nicht recht, wie sie nun mit ihm umgehen sollte, auch wenn er allgegenwärtig präsent war. Also verschleppte sie das ‚Schatten-Problem', indem sie Rodrick den Vorzug gab. Er hatte es auch bitter nötig. Sie ging zurück zur Satteltasche, holte diese und kehrte, ohne Laogh einen Blick zu schenken, zu ihm zurück. Hier holte sie ihre Feldflasche heraus, stützte seinen Kopf und gab ihm langsam, schluckweise etwas zu trinken daraus. Viel hatte sie nicht dabei und sie würde unbedingt Nahrung holen müssen. Ihr Kopf wandte sich zum Schatten. Ob er an Essen gedacht hatte? Sie selber hatte ebenfalls Hunger, würde dies aber bei weitem noch länger akzeptieren können, als Rodrick. Sie bot letzterem ein Stück ihres Pökelfleisches an und fing danach an, den Mann behutsam zu entkleiden. Sie zog ihm das Hemd über den Kopf, besah sich die Brandblasen auf seinem Rücken und seufzte innerlich bei dem Anblick. Dann bettete sie ihn nah ans wärmende Feuer, legte aus ihrer Satteltasche und seinem Hemd ein halbwegs gemütliches Kopfkissen und zog dann ihren Mantel aus. Er war viel zu kurz für den einst großen Mann, doch sie deckte ihn damit zu, damit er nicht fror. Dann ließ sie ihn wegdämmern, wenn er wollte. Vermutlich hätte er gar keine Chance sich dem zu entziehen, sobald er am Feuer, auf Laogh’s Decke lag und sie hatte keine ausrede mehr, sich nicht mit dem Schatten auseinander zu setzen. Eleyna erhob sich und hatte deutlich eine gewisse Fürsorge verraten, doch sie konnte immer noch behaupten, dass er ja noch wichtig wäre. Dann trat sie aus dem kleinen Raum heraus und suchte den Schatten. Als sie ihn fand, lehnte sie sich gegen eine Wand und verschränkte die Arme vor dem Körper. Ruhig blickte sie ihm entgegen und fragte sich still, welche Schlüsse er gezogen hatte, als sie behauptete, dass Rodrick sie führen würde. Er hatte ihr zwar geholfen, doch welche Schlüsse hatte er in Bezug auf sie gezogen? Und wieso half er ihr, mehr noch, half ihr nicht nur, sondern war hier, bei ihr? Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich aus dem Staub zu machen, sich nicht mit dem Kommandanten überwerfen müssen. War es das wert gewesen? Eleyna ahnte bereits, dass er das zum Wohle eines ungekannten Planes machte, doch wie sah der aus und welche Rolle spielte sie? Sie wusste, dass es nicht darum ging, sie einmal zu verführen und dann fallen zu lassen. Dafür brauchte er sie nicht. Das war zu vordergründig, nicht subtil genug, wenn es das wäre, was er wollte. Was also wollte er von ihr? All das blieb ungesagt und vielleicht auch nicht, da sie ihn offen ansah und sein Tun beobachtete. Dann ergriff sie das Wort: „Offenbar kann dich der Kommandant nicht leiden. Ich frage mich, woran das liegt?“. Sie lächelte leicht und stieß sich von der Wand ab. Sie trat auf ihn und seine Stute langsam zu. Die Stute schnaubte etwas, doch Eleyna schaffte es, sie zu überzeugen, ruhig zu bleiben. Sie hielt die flache Hand auf, damit das Tier sein Maul hineindrücken konnte und streichelte sie dann sanft. Eleyna blickte vom Kopf des Pferdes zu Laogh und musterte ihn eindringlich. „Wieso bin ich hier?“, fragte sie dann unverblümt und taxierte ihn wie eine Löwin. „Du hättest mich aus dem Weg haben können. Für den Gefangenen brauchst du mich nicht", spielte sie auf das Verstehen von Garmisch an. „Was bezweckst du mit alldem?“, fragte sie dann und erwartete kaum eine wirkliche Antwort. Er sollte nur wissen, dass sie ihm nicht vor Glückseligkeit auf den Knien danken würde, wie er es ihr prophezeit hatte, sondern dass sie misstrauischer, als jemals zuvor war.

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Re: Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. Mai 2021, 19:12

Es schien noch einmal brenzlig für sie zu werden, als sie nicht sofort den richtigen Zugang finden konnte und Zweifel in ihr hoch kamen, ob sie überhaupt am rechten Ort war, während in der Nähe nach ihr offensichtlich gesucht wurde. Doch dann waren ihr die Götter... oder eher ein gewisser Schatten hold, denn er war es, der ihr den Weg hinein in das Versteck wies.
Er wirkte etwas ungeduldig dabei und dennoch mochte auch das lediglich gespielt sein. Oder auch nicht, denn bislang war nicht deutlich, wie nahe die Gefahr bereits war. Sie jedenfalls tat gut daran, sich zu beeilen und seiner Aufforderung Folge zu leisten. Auch half er kurzfristig nach, indem er unterstützend nach dem Zügel griff und das Tier bei seinem Eintritt unterstützte, um daraufhin das Loch wieder fachmännisch zu verschließen.
Ob er dieses Versteck schon des Öfteren benutzt hatte? Oder hatte er sich lediglich gründlich informiert, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein? Hatte er womöglich damit gerechnet, dass er aus der Kaserne würde fliehen müssen? Jedoch... warum? Wieder einmal stellte sich die Frage der Fragen: Was wusste er alles und wie passte das in seine ebenfalls herauszufindenden Pläne?!
Auf jeden Fall half er ihr, führte sie zielsicher durch die Ruine hin zu einem kleinen Nebenraum, in dem dennoch ausreichend Platz für zwei Tiere und ein paar Zweibeiner war. Dass er bereits länger hier war, war offensichtlich, denn die Decken waren als Schutz vor dem kalten Stein ausgebreitet und ein kleines Feuer entzündet, das Wärme und Licht spendete.
In dem Raum befand sich auch sein Reittier und dessen Anwesenheit schien sie zu erheitern, während ihr eigenes Pferd ein wenig nervös reagierte. Der Schatten hingegen trat zu seiner Stute hin und streichelte ihre Stirn, als Belohnung für die Ruhe und Geduld, die sie bewiesen hatte, als er sie kurze Zeit allein gelassen hatte. Dabei hörte er die Worte in seinem Rücken, drehte den Kopf ein wenig und sah über die Schulter hinweg mit leicht erhobener Augenbraue zu ihr.
Allerdings schwieg er vorerst und ließ sie erst einmal ankommen, sich um ihr Anhängsel kümmern. Dieses hatte inzwischen definitiv zu fiebern begonnen, schien noch schwerer zu sein und stöhnte gequält auf, als sie ihn vom Pferderücken herunter holte. Er konnte sie nicht unterstützen, da ihm das Bewusstsein dazu fehlte.
Ihr Rappe indes, wieder von seiner Last befreit, schüttelte seinen Kopf und schnaubte leise. Seine Nüstern bewegten sich aufmerksam und seine Ohren zuckte, doch wirklich näher an die Stute traute er sich nicht. Auch nicht, obwohl von dort ein verführerischer Duft nach Futter ausging. Denn Laogh war bei weitem nicht so unvorbereitet, wie es im ersten Moment den Anschein hatte. Wenn sie genauer hinsah, würde sie einen Kübel mit frischem Wasser und einen mit duftendem Heu erkennen können, die vorerst noch wohl gefüllt waren. Genau richtig zur Stärkung vor einem längeren Ritt.
Was bedeutete das? Hatte er etwa vor, länger in diesem Versteck auszuharren? Im Prinzip keine schlechte Idee, wenn das nicht bedeuten würde, dass sie etwas längere Zeit über mit ihm mehr oder weniger allein wäre. Rodrick als Gesellschaft galt in dessen Zustand nicht wirklich. Was er wohl noch alles besorgt hatte? Immerhin, drei Decken lagen da, das war schon einmal ein aufmerksamer Anfang.
Und sonst...? Würde er überhaupt mit ihr teilen? Ja, wahrscheinlich, aber was wäre mit dem Menschen? Würde er zulassen, dass sie ihn von seinen Vorräten versorgen würde? Sofern das überhaupt möglich wäre und der Gefolterte nicht zuvor am Wundfieber versterben würde.
Zwar hatte sie einen leichten Erfolg, schaffte es, ihm ein wenig Flüssigkeit einzuflößen, doch wirklich wach wurde er dabei nicht. Im Gegenteil, nichts weiter als gequälte Laute kamen ihm über die Lippen und die Nahrung verweigerte er. Umso mehr litt er, als sie ihn halb auszog, weil es zuerst Schmerzen verursachte und ihn dann derart frieren ließ, dass er mit den Zähnen klapperte.
All dem sah der Schatten, seinem Beinamen absolut gerecht werdend, regungslos zu und gab mit nichts preis, was er von ihrem Bemühen um den Menschen hielt. Dieser wurde schließlich auf die Seite gedreht und sein Kopf gestützt, sodass ihn das Feuer und der kurze Mantel wärmen konnten, während er wieder tiefer in seinen unruhigen Fieberschlaf fiel.
In der Zwischenzeit hatte Laogh genug gesehen und war unbemerkt wieder hinaus gegangen, um zwischen einigen verbarrikadierten Zugängen hinaus spähen zu können. Der Tag war in etwa zur Hälfte voran geschritten, allerdings das Licht aufgrund der dichten Wolkendecke spärlich. Immerhin konnte er niemanden draußen ausmachen und auch seine Ohren verrieten ihm, dass sie vorerst keinen Verdacht auf sich gelenkt hatten.
Damit zufrieden wandte er sich ab und trat über den Schutt, der hier achtlos verursacht und zurück gelassen worden war, um dorthin zu gehen, wo einst der Altar mit der Götterstatue dahinter gestanden haben mochte. Als sähe er die Figur direkt vor sich und würde ihre Züge, ihren Faltenwurf, ihre Haltung genauestens mustern, stand er da und wurde von ihr so vorgefunden.
Natürlich hörte er sie und war vorgewarnt, sodass er nicht erschrak, als sie sich ihm näherte. Doch er ignorierte sie, scheinbar, denn nichts änderte sich bei ihm. Kein Ohr zuckte, kein Blick wanderte in ihre Richtung, ja, selbst seine Hände steckten lässig zur Hälfte in seinen Hosentaschen, als hätte er keinen möglichen Angriff zu fürchten, bei dem er schnell würde reagieren müssen. Seine Mimik war wieder einmal vollkommen ruhig und glatt, gab absolut keinen Hinweis auf jene Gedanken, die hinter seiner Stirn kreisen mochten.
Oder... oder hatte er es lediglich perfektioniert, im Stehen und mit offenen Augen zu schlafen? Fast könnte man diesen Eindruck bei ihm bekommen, so still und reglos, wie er sich gerade präsentierte.
Schließlich war es ihre Stimme, die leise und dennoch deutlich an seine Ohren drang. Er reagierte... gar nicht. Nun ja, zumindest in den ersten Minuten nicht, die er schweigend verstreichen ließ, als hätte er erst einige Gedanken zu Ende zu denken und wäre nicht gewillt, sich von ihr dabei stören zu lassen.
Erst dann, mit einiger Verspätung, schlich sich ein feines, spöttisches Grinsen in seinen Mundwinkel. Ohne einer weiteren Regung oder sich ihr wenigstens zu zuwenden, erwiderte er:"Er verträgt es nicht, wenn ihm jemand überlegen ist." Sein Blick haftete weiterhin an etwas Unsichtbarem, während er trotz allem wahrnahm, wohin sie sich bewegte.
Um den Tieren noch etwas Bewegungsfreiheit zu gewähren, ehe sie sich der Sicherheit halber in den kleineren Raum zurück ziehen sollten, hatte er zuerst den Rappen und schließlich seine helle Stute hinaus geführt. Sein Tier hielt sich gehorsam an der Wand und zog es vor, dort vor sich hin zu dösen, lediglich aufgeschreckt von den Stimmen, die so unvermittelt erklungen waren.
Schließlich drehte er endlich den Kopf in ihre Richtung und warf ihr einen spöttischen Blick zu auf ihre Fragen hin. Nein, er würde sie ihr nicht beantworten und gerade die letzte war eine, die ihn beinahe schon enttäuschte. Dachte sie wirklich, derart plump hinter die Wahrheit gelangen zu können? Ausgerechnet bei ihm?! Das sollte sie tunlichst lernen, wollte sie in seiner Gegenwart bestehen zu können.
Langsam drehte er sich weiter und deutete zu ihrem eigenen Pferd, das noch immer von leichter Unruhe und vor allem von Unsicherheit getrieben zu sein schien. Ein feines Schmunzeln kräuselte seine Lippen. "Ein kleiner Angsthase, wie?", meinte er mit leisem Spott in der Stimme. "Dabei beißt sie nur, wenn er ihr auf die Nerven geht." War das eine versteckte Warnung an sie? Mochten die Geschlechter auch anders herum sein als bei ihnen beiden, das überlegene Wesen war jeweils der Gegenpart.
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Re: Treffpunkt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 14. Mai 2021, 20:56

Eleyna akzeptierte, dass Rodrick nichts von dem Fleisch aß. Sie packte das Gepökelte zurück in das dunkle Fettpapier und legte es beiseite, da sich der einstige Kämpfer aus Pelgar bereits seitlich auf ihre Tasche gelegt hatte. Sie atmete einmal hörbar aus und konnte selber nicht umhin festzustellen, dass sie sich Sorgen machte. Sie würde ihn gerne lebend an Arrond übergeben und sie fragte sich in diesem Moment, ob sie dazu in der Lage sein würde, wenn er keinen Heiler bekam. Doch vorerst war ihre Situation eben diese und sie konnte, zumindest jetzt, nichts daran ändern. So erhob sich Eleyna, strich sich kurz mit beiden Händen über die Oberschenkel und ließ den Mann alleine. Die Spionin wandte sich kurz um, stellte fest, dass Laogh gegangen war und registrierte, dass sowohl Wasser, als auch Heu vorhanden war, um die Tiere zu nähren. Noch war ihr eigener Rappe zu scheu, als dass er sich zu der Stute stellen würde und Laogh hatte den beiden noch etwas Auslauf genehmigt, sodass Eleyna den kleinen Raum verließ und Pferde, sowie Schatten im ehemaligen Tempelschiff vorfand. Langsam kam sie etwas näher und betrachtete Laogh’s Rücken, während er sich scheinbar etwas ansah. In dichtem, aber ausreichendem Abstand, hielt sie inne und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Ihr Blick ruhte auf ihm, ebenso wie er offenbar in sich ruhte. Nachdem sie das Wort ergriffen hatte, dauerte es, in gewohnter Manier, länger, bis er sich dazu herabließ zu antworten. Sie hob eine Augenbraue, bei seiner Antwort und ein leichte Schmunzeln, erhellte ihre Gesichtszüge. Er konnte es nicht sehen, da er ihr den Rücken weiterhin präsentierte, doch vielleicht schwang noch etwas davon in ihren nächsten Fragen mit. Bevor sie diese aber stellte, mit einem gewissen Hintergedanken, stieß sie sich von ihrer Position an der Wand ab und ging gemächlich zu den Tieren herüber. Langsam näherte sie sich der Stute und betrachtete das schöne, stolze Tier. Etwas unwillig, gab sie sich zu erst, doch dann durfte die Halbelfe sie berühren und Eleyna strich ihr über die Blesse. Sie stellte ihre weiteren Fragen und ließ ab von dem Tier, als er sich endlich dazu herabließ, sich ihr zu zuwenden. Auch ihr Blick ruhte auf ihm, die Hände locker in den Hosentaschen und wirkte alles andere, als nervös. Eleyna lächelte ihn an, als er ihre Fragen ignorierte. Es war zu erwarten und sie hatte diese nicht in der Hoffnung gestellt, er würde ihr reinen Wein einschenken, sondern aus einem anderen Grund. Er hatte ihr gezeigt, dass er diese Art von Fragen missbilligte und sie durfte davon ausgehen, dass er es nicht schätzte, wenn man seinem Intellekt nicht gerecht wurde. Was wohl passierte, wenn sie weiterhin plumpe Fragen stellen würde? Wenn sie es darauf ankommen ließ, ihm zu suggerieren, sie wäre einfältig? Was würde das mit einem Mann machen, der stets alles kontrollieren, überschauen und beherrschen musste? Den seine Intelligenz so überlegen machte, dass er es am laufenden Band mit Einfältigen zu tun haben musste? Was wenn so jemand, Interesse genug zeigte, um sich mit jemanden abzugeben, aus welchen Gründen auch immer, der sich dann als ‚plump' herausstellte? Würde er einfach gehen? Würde es ihn wütend machen, da er sich getäuscht fühlte? Eleyna hatte Lust, das herauszufinden. Als ihr Rappe wieder unruhiger wurde und sich offenbar nicht an die Stute traute, hörte sie seine Warnung zwischen den Zeilen. Na das war doch perfekt für ihr Vorhaben: „Ich schätze, er braucht etwas Zeit, sich an ihre schwierige Persönlichkeit zu gewöhnen.“, stieg sie darauf ein und setzte ihren Plan dann in die Tat um. „Also, wie war das jetzt? Ist dir das spontan eingefallen, hast du den Hinterhalt sogar selber in die Wege geleitet?“, sie tippte sich gespielt ans Kinn und schürzte dann die Lippen. „Ich frage gerne noch mal, du scheinst meine Frage überhört zu haben, wieso bin ich hier? Ich finde, ich habe ein Recht das zu erfahren“, sie hob die Augenbrauen, „Meinst du nicht?“. Oh das machte richtig Spaß. Eleyna gab sich naiv, gab sich einfältig und hatte ein herausforderndes Blitzen in den Augen. Würde es Wirkung zeigen? Sie hatte ihn bereits enttäuscht, ohne dass sie wusste, dass ihm irgendetwas wichtig an ihr wäre und er sich wünschte, sie wäre scharfsinniger. Dass sie das war, lag auf der Hand, sonst stünde sie nicht hier, doch würde sie es auch schaffen, ihn -zumindest etwas-, aus der Reserve zu locken? Ihr Spielchen war nicht subtil, das wusste sie, doch andererseits, was hatten sie schon zu verlieren? Und seine aalglatte Art ließ die Mischlingselfe erstrecht nach Denkzettel lechzen. „Du kannst jetzt mit dem Spielchen aufhören. Das Publikum ist nach Hause gegangen“, wedelte sie mit der Hand und setzte bewusst diese Dreistigkeit. Eleyna blieb stehen, wo sie war und schaute ihm entgegen. Sie wollte eine Reaktion von ihm, irgendetwas. Sie würde nun eine Weile mit ihm unterwegs sein und musste wissen, woran sie war. Dass sie ihn nicht durchschauen würde, war ihr klar, doch sie wollte sich auch nicht ständig fragen müssen, ob er sie auf dem nächsten Straßenstrich verkaufte, weil sie ihm lästig war. Was würde nun folgen? Ein Wutausbruch? Zuviel… ein leises Hüsteln? Wer weiß oder hob er nur, wie eh und je, seine Augenbraue an und ließ sie stehen? Wäre möglich. Eleyna wartete seelenruhig und hatte im Moment alle Zeit der Welt..

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Re: Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. Mai 2021, 21:32

Der Schatten wartete und schien in seine eigenen Gedanken versunken zu sein, für die er wiederum auch sie warten ließ. Es schien ihm wichtiger zu sein, als sich ihr sofort zu zuwenden. Andererseits hatte auch sie ihn gerade erst für kurze Zeit ignoriert, um sich um den verletzten Menschen zu kümmern.
War das seine Retourkutsche? Oder wollte er sie schlichtweg ein wenig gängeln? Immerhin hatte sie dafür gesorgt, dass sie nun ein eher lästiges und hinderliches, denn vorteilhaftes Anhängsel mit sich schleppen mussten, und dafür obendrein fluchtartig die Kaserne verlassen hatten.
Oder war es ihm ganz recht so gewesen? Nicht unbedingt den Gefolterten in der Nähe zu wissen, aber diese Variante des Abschieds? Schließlich war sie ihm nun einen ordentlichen Gefallen schuldig und er war wohl kein edelmütiger Charakter, der so etwas nicht einzufordern wusste. Nur... wie? Und wann?
War es womöglich das, was ihn gerade derart beschäftigte? Malte er sich bereits aus, wie er diese Schuld eintreiben würde? Zu zutrauen wäre es ihm allemal, obwohl durchaus wichtigere Überlegungen anstanden, wie vor allem ihr erfolgreicher Weg raus aus dieser von Dunkelelfen verseuchten Stadt. Doch so etwas banales, wie das Überleben einer Flucht, würde ihn kaum derart intensiv beschäftigen, bei all seiner Erfahrung und der Macht, die hinter ihm stand. Oder...?
Als sie schließlich das Wort ergriff, ließ er sie bewusst noch etwas zappeln, ehe er ihr eine Reaktion gewährte. Dann beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie sie sich bei seiner Stute einschmeichelte, überging bewusst ihre Fragen und sandte ihr vielmehr eine versteckte Warnung. Dass sie es jedoch genau darauf anlegen wollte, konnte er, ausnahmsweise einmal, nicht ahnen. Es war lediglich auf ihre viel zu offensichtlich plumpen Fragen bisher gemünzt und nicht auf das, was da noch kommen sollte.
Stattdessen konterte sie und entlockte ihm damit ein leises Hüsteln, ehe er pflichtbewusst den Kopf schüttelte. Denn seine Stute gab ein leises Wiehern von sich, als hätte sie diese Bemerkung verstanden und erst recht, dass sie ihn amüsierte. "Nicht schwierig. Ich würde es vielmehr als... vielschichtig bezeichnen.", gab er zurück und es war, als wäre sein Reittier damit zufrieden, denn sie stupste leicht gegen die warme Hand, ehe sie sich etwas abwandte und neugierig den Boden beschnupperte.
Der Staub kitzelte in ihrer Nase und ließ sie schnauben. Wie gut, dass kein Soldat sich gerade in der Gasse aufhielt, sonst wäre es wohl früher oder später deutlich aufgefallen, dass sich in dieser Ruine etwas tat. Sie mussten besser aufpassen und auch ihre Tiere entsprechend behandeln, damit diese sie nicht verraten würden! Oder hatte er womöglich sogar Zeit und Frechheit besessen, eine falsche Spur zu legen, um den Faktor Sicherheit für sie vorerst zu erhöhen? Wäre ebenfalls nicht auszuschließen...
Dennoch begab sie sich in eine vollkommen andere Richtung, indem sie sich tatsächlich weiterhin dumm und zugleich beharrlich zeigte, was ihn innerlich seufzen und gedanklich den Kopf schütteln ließ. Ihr hingegen zeigte er... seine unerschütterliche Ruhe. Er merkte, wenn jemand versuchte, Spiele mit ihm zu treiben, und er schätzte es nicht sonderlich. Ebenso wusste er, dass sie bei weitem nicht so töricht war, wie sie sich gerade gab. Also schien sie ihn provozieren zu wollen.
Das Problem war nur... er stieg nicht darauf ein. Wozu auch? Hier war nicht der Ort, um sie etwas zu schrecken oder ihr zu zeigen, ab wann er sich langweilte. Das konnte er auch anderswo tun, sollte sie sich als nicht so lohnenswert herausstellen, wie er es sich bislang vorstellte. Aber sie wollte Spielchen mit ihm treiben? Tja, da hatte sie die Rechnung ohne dem Wirten gemacht, denn so etwas konnte er mit Leichtigkeit umdrehen!
Weiterhin die Ruhe selbst begann er mit seiner tiefer werdenden, einschmeichelnden Stimme, die er so gerne einsetzte, um ihr die Knie weich und den Schoß feucht werden zu lassen. "Sag mir, Mischling..." Wobei er diese Bezeichnung derart liebkosend betonte, dass er ihr auch absolut tiefer greifende und ernstgemeinte Schimpfnamen hätte geben können und es hätte trotzdem wie eine Schmeichelei geklungen.
Damit bewegte er sich langsam auf sie zu, ausreichend, um ihr Spielraum zu geben, vor ihm zu flüchten, jedoch beständig genug, um deutlich zu machen, dass er ihr daraufhin weiter folgen würde, bis sie es aufgeben würde. Bis dahin würde er auch schweigen, denn er wollte sie in einer ganz bestimmten Position haben. Erst dann, wenn er zufrieden damit wäre, würde er fortfahren. Wie lange würde es dauern, bis er sie mit dem Rücken wieder einmal an der Wand hätte? Wo würde es geschehen, dort, wo sie sich jetzt befand und wo die Stute Platz gemacht hatte, oder näher an der Tür zum Nebenraum? Oder gar in der Nähe der Barrikaden? Es war ihm gleichgültig ebenso wie die Zeit, die er dafür benötigte.
Als er sie allerdings soweit hatte, funkelte es spöttisch in seinen Augen auf und seine Hände legten sich zu beider Seiten ihres Kopfes flach an die Mauer hinter ihr. Er kam ihr mal wieder ganz nahe, ohne sie noch direkt zu berühren, doch die Wärme ging erneut von ihm aus und konnte einen schwach werden lassen. "Also, sag mir eines... Was hat dir zuvor am besten gefallen? Meine Finger..." Er löste eine Hand und seine gekühlten Fingerkuppen strichen flüchtig wie ein Hauch über ihren Hals in Richtung ihres Schlüsselbeins, um sich danach zurück auf die Wand zu legen.
In seinen Blick schlich sich ein Abglanz jenes Feuers, das er ihr schon mehrmals gezeigt hatte, wenn er drauf und dran war, sie nach allen Mitteln der Kunst zu verführen. Wenngleich nicht immer in sexueller Hinsicht, sondern auch in Richtung auflodernden Zorns.
"... die Vorstellung, wie ich es dir gestatte, mich zu zureiten, oder..." Er kam ihr näher mit seinem Gesicht und in seinen Mundwinkel schlich sich dieses bekannte und provozierende spöttische Grinsen. "Oder der Gedanke, dass gleich eine Horde ausgehungerter Soldaten vor meinen Augen über dich herfällt? Hm..." Er ließ ihr kurz Zeit, diese absolut freche und eigentlich überflüssige Bemerkung zu begreifen.
Dann wurde er schnell und drängte plötzlich sein Knie zwischen ihre Beine, um diese geschickt ein wenig zu öffnen. Wobei er sich tunlichst so dabei hielt, dass sie ihrerseits ihr Knie nicht gar so leicht und gezielt in seine Weichteile stoßen könnte. "... also, ich tippe ja auf letzteres. Oder was meinst du?" Wieder war da dieses tiefe, samtige Timbre, das den Sinn seiner Worte so nebensächlich machte, solange er nur nicht aufhören würde zu sprechen.
Nur... würde es ihm auch dieses Mal gelingen? Oder hatte er den Spieß allein damit schon derart erfolgreich umgedreht, dass sie an ihrem plumpen Versuch ihn herauszufordern gar nicht mehr denken konnte vor Wut? Oder... und darauf spekulierte er im Geheimen am meisten und mit Vorfreude, würde sie mit einem gezielten, verbalen Konter beweisen, dass sie viel intelligenter war, als sie sich gerade erst ihm gegenüber gegeben hatte? Eins jedoch stand fest: ihre Fragen waren ein weiteres Mal unbeantwortet geblieben.
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Re: Treffpunkt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Freitag 14. Mai 2021, 22:42

Es war nicht clever, sich jetzt, gerade jetzt in dieser vulnerablen Phase ihrer Flucht, derart unprofessionell zu verhalten. Das wusste sie und sie wollte sie sicher nicht auffliegen lassen, doch auch das gehörte zum Plan, ihm zu zeigen, dass sie seine Spielchen nicht mehr hinnehmen würde. Dass sie ebenso ihren Schabernack treiben konnte. Auch wenn dieser viel weniger erheiternd war, als die Definition von Schabernack, verlauten ließ. Eleyna wartete, bis sich Laogh zu ihr umgedreht hatte. Sie sah ihm an, dass er sich nicht von ihr provozieren ließ, jedenfalls nicht so, wie sie es erwartete. Stattdessen setzte er auf altbewährtes: Seine Worte, selbst die Beleidigung, schwappten zu ihr herüber und übergossen sie mit einem Schauer, der ihr den Rücken hinunter lief. Sie würde sich gegen seine Stimme, gegen sein Charisma, wohl nie so einfach wehren können und lediglich mit viel harter Arbeit und Willenskraft davon ablassen ihn sofort zu bespringen. Er war eindeutig im Vorteil, doch das hielt Eleyna nicht davon ab, ihm die Stirn zu bieten. Sie blieb einen Moment stehen, als er sich ihr näherte, doch seine Aura ließ sie dann zwei Schritte zurück gehen und sie daraufhin die Wand in ihrem Rücken spüren. Sie wäre nie vor ihm weggelaufen, nur um sich jagen zu lassen, wie ein Häschen. Dennoch drückte sie sich etwas gegen die Wand, als er sie einschloss in seine Arme und seiner Nähe. Seine Körperwärme umhüllte sie und Eleyna musste sich unwillkürlich fragen, ob er das eigentlich beliebig einsetzen konnte oder ob ihm diese Art des Spiels, ebenfalls feuchte Gedanken bescherte. Ja, er war ihr überlegen. Daran hatte sie nie gezweifelt, zumindest nicht nach den ersten paar Minuten mit ihm in einem Raum. Doch sie war dennoch nicht so leicht zu knacken, wie er sich vielleicht vorstellte. Erneut spürte sie, wie seine körperliche Nähe ihr ein Kribbeln bescherte und sie leicht den Mund öffnete, um den angehaltenen Atem entweichen zu lassen. Seine nächsten Worte drangen schnurrend an ihre empfindlichen Ohren und sie reckte leicht das Kinn, als er seine Hand löste, um flüchtig ihren Hals zu berühren. Gänsehaut trat an die Stelle seiner Berührung und ihr Herz setzte ein Gang höher. Doch damit nicht genug, er sprach weiter, zählte auf, was alles zu ihrer Lust beitragen könnte und mehr und mehr schlich sich ein feines Lächeln in ihr Gesicht. Sie drückte sich ihm etwas entgegen, bevor er die letzte Möglichkeit aufzählte. Eleyna blickte ihm in die violetten Augen und ließ ihn einen Moment warten, was er dazu nutzte, sich zwischen ihre Beine zu drängen und sie drückte sich etwas mehr gegen die Wand, die kein Entkommen dulden würde. Er gab sein Urteil zu ihrem Geschmack ab und erntete zwei erhobene Augenbrauen. Lange musterte sie sein Gesicht, ohne ihm zu antworten und ohne auch nur eine Spur Zorn in ihrem Gesicht. Auch sie hatte, trotz seiner Masken, die so perfekt saßen, etwas über ihn gelernt: Er war der Meister darin, sich Spielchen für seine Opfer auszudenken und ihm war, ebenso wie ihr, völlig klar, dass er die Wirkung, die er beabsichtigte, auch erzielen würde. Doch dieses Mal nicht. Sie wurde nicht wütend, sie wehrte sich nicht wie ein zorniges Kätzchen und ließ die Messer wo sie sicher verstaut waren. Eleyna drückte ihre leicht geöffneten Schenkel gegen sein Bein und bewegte beinahe flüchtig die Hüfte, was dazu führte, dass sie ihre Mitte, an seinem Knie rieb. Ihren Blick behielt sie in seinem Gesicht, bevor sie ihre Unterlippe einsog und sie glänzend wieder entließ. Dann löste sie ihren Hinterkopf von der Steinmauer, überbrückte selber ein Stück der bestehenden Distanz zwischen ihnen und hielt ganz knapp vor ihm inne. „Tut mir leid, aber ich fürchte, dass das alles deiner Fantasie entsprang..“, konterte sie und ihre Stimme war ein warmes Murmeln. Sie hob eine Hand und ließ sie langsam an seinem Bein hinaufwandern, während sie ihren Kopf neigte, um in sein Ohr zu säuseln, auch wenn sie kleiner war als er: „Wie deine Finger, meine Schenkel berührten..und sich der Druck verstärkte, als dir klar wurde, dass du mich nicht teilen willst...“, ihre Fingerspitzen glitten über seine Lende und endeten auf seinem Unterbauch.„Wie du dir vorstellst, wie ich auf dir sitze und es dich verrückt macht, dass das noch nicht passiert ist..“, flüsterte sie und drückte sich etwas mehr von der Wand, was dazu führte, dass sich ihre Körper beinahe berührten und sie sein Knie deutlich zwischen ihren Beinen spüren konnte. „Und… wie du zusehen darfst, wie sie mich einer nach dem anderen… nehmen.“, ihre Stimme war kaum mehr als eine warme Brise die gegen seinen Hals und sein Ohr brandete. "Und es nicht ertragen kannst.. nicht der erste zu sein..", schloss sie, lehnte sich wieder zurück gegen die Wand und vergrößerte den Abstand wieder. Auch sie ließ sich nicht provozieren. Hatte sie gerade den Spieß erneut gedreht?

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Re: Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Mai 2021, 09:44

Sie wollte die Rollen vertauschen und suchte die Konfrontation, das war offensichtlich. Und er? Auf der einen Seite langweilte ihn dieser Versuch, weil er viel zu plump ausgeführt wurde. Auf der anderen hingegen konnte und wollte er ihr das nicht durchgehen lassen. Sie tat gut daran rasch zu begreifen, dass sie ihm lieber nicht auf der Nase herumtanzen wollte. So langmütig er auch sein mochte, es gab die ein oder andere Methode, ihn tatsächlich relativ schnell und nachhaltig zu verärgern. Etwas, das sie, ihrer eigenen Gesundheit zuliebe, nicht wirklich erreichen wollte.
Dennoch war er gewillt, ihr die Chance zur Einsicht zu gewähren, indem er den Spieß umdrehte und seinerseits alles daran setzte, um sie zu provozieren. Dabei ging er mit Absicht nicht auf ihre Fragen ein, sondern weckte mit stillem Genuss die Erinnerung an die Szene von vorhin in der Kaserne, direkt vor ihrer im Moment noch gelungenen Flucht.
Zugleich näherte er sich ihr und stellte wieder diese Verbindung ihrer beider Körper her, in deren Genuss sie schon mehrfach hatte kommen dürfen. Immerhin war sie klug genug, sich von ihm nicht mehr als notwendig durch die Ruinen drängen zu lassen. Stattdessen folgte sie nach kurzem Widerstand dem Weg, den er für sie vorgesehen hatte, und hatte recht schnell dadurch die Wand als unüberwindbares Hindernis im Rücken.
Ihre Reaktion auf seine Nähe war offensichtlich und amüsierte ihn, wenngleich er es sich nicht mehr als nötig, um sie weiter herauszufordern, anmerken ließ. In seinen Augen funkelte es spöttisch und auch seine lässige Haltung, als er sich neben ihrem Kopf abstützte, zeugte von seinem Wissen um seine eigene Überlegenheit. Allein das war schon dazu angetan, simpler gestrickte Gemüter auf die Palme zu bringen.
Doch bei ihr brauchte er mehr, das war ihm bewusst, sodass er mit Worten nachlegte. Innerlich war er allerdings auch bis in die letzte Muskelfaser angespannt, denn die geringe Distanz konnte durchaus auch für ihn gefährlich werden. Nicht in Hinblick auf ihre Waffen, die sie gewiss wieder versteckt an verschiedenen Körperstellen trug und einzusetzen wüsste. Allerdings wäre deren Ziehen Hinweis genug für ihn, was kommen würde, dass er ausweichen könnte.
Nein, er bangte vielmehr um jenen Teil seines Körpers, den er am wenigstens abhärten konnte und der ihm tatsächlich höchst wichtig war. Deswegen auch presste er sich nicht sofort wieder an sie, sondern drängte lediglich sein Knie zwischen ihre Beine und hielt seine Hüfte zurück, um ihr die Zielgenauigkeit zu erschweren.
Jedoch wollte sie ihn nach seinen Worten nicht sofort kastrieren, sie bot ihm auf andere Weise Paroli, die ihm auch viel mehr gefiel als ihre schlichte Variante zuvor. Anstatt, womit er weitaus eher gerechnet hatte, sofort zu explodieren vor Zorn, blieb sie erstaunlich ruhig und schien nachzudenken, was sie nun sagen sollte. Er ging nicht davon aus, dass seine Gemeinheiten sie tatsächlich sprachlos gemacht hätten, denn diese Reaktion hätte anders ausgesehen. Viel eher wirkte es, als würde sie sich ihre Reaktion mehr überlegen. Ja, das gefiel ihm schon besser, denn es passte viel mehr zu dem Niveau, das er von ihr erwartete.
Spöttisch und mit einem Hauch jenes Feuers der Leidenschaft erwiderte er ihren Blick und achtete zugleich auf alles andere, was sie tun könnte. So spürte er auch deutlich ihren Schenkeldruck und ihr leichtes Reiben, sodass sich der Hauch eines feines Lächelns in seinen Mundwinkel schlich. Ah, endlich wurde ihre Vorgehensweise etwas subtiler und wollte ihn ablenken von seinem eigenen Vorhaben. Ein Mann mit weniger Selbstbeherrschung wäre in diesem Fall durchaus geneigt gewesen, wirklich mit weniger Blut im Hirn weiter vorgehen zu können. Auch bei ihm begann die Hose ein wenig zu spannen, jedoch war das nichts, das sein Denken noch beeinträchtigen könnte.
Er beobachtete sie und ließ ihr den Raum zu reagieren, weil er tatsächlich ein wenig neugierig darauf war, was sie vorhaben würde. Kurz senkte sich sein Blick auf ihre Lippe, ehe er wieder ihren Augen Aufmerksamkeit schenkte. Auch gestattete er es ihr, sich in seinen, durch die Arme gesteckten Grenzen zu bewegen. Laogh war sogar so nett und neigte ihr eine Spur weit sein Ohr zu, als sie zu sprechen begann und ihrem eigenen Timbre eine Farbe verlieh, die als verführerisch zu bezeichnen wäre. Zugleich spürte er überdeutlich ihre Finger und lachte lautlos in sich hinein bei diesem Versuch, ihn um den Finger zu wickeln.
Nun, sie wollte auf diese Art weiter spielen? Wer wäre er, da Nein zu sagen?
Geduldig hörte er sich an, wie sie seine Worte herumdrehte, senkte dabei seine Lider und schien, als würde er sich nur zu deutlich all das gerade in diesem Moment in all seinen Details vorstellen. Fast schon bekam das Lächeln in seinem Mundwinkel einen verklärten Zug, bis sie fertig war und sich wieder zurücklehnte, anstatt ihn weiter auch körperlich zu reizen. "Mh...", machte er genießerisch und kam nun seinerseits näher.
Da er nicht davon ausging, dass sie ihm jetzt noch Schmerzen an seiner Erektion zufügen würde, drückte er sich mehr an sie und ließ sie deren Ausmaße spüren. "Das klingt aus deinem Mund noch viel verlockender.", raunte er ihr zu und kam so dicht an ihre Lippen heran, dass sie seinen Atem deutlich darauf würde fühlen können. Dabei bewegte er sein Gesicht ein wenig, drehte es mal in die eine, dann in die andere Richtung, als müsse er die perfekte Position für seinen Kuss erst finden.
Auch löste er wieder eine Hand von der Wand und zeichnete mit seinen kühlen Fingerspitzen von ihrem Jochbein hinunter zu ihrem Kiefer ihre Form nach. Dann glitten sie weiter ihren Hals entlang zu ihrem Schlüsselbein und tiefer. Beinahe erreichten sie den Ansatz ihrer Brust, um im letzten Moment abzubiegen und nur ihren Arm hinunter zu wandern.
"Aber ich bezweifle, dass ich bei dir noch der Erste sein könnte...", fuhr er mit leisem Spott in seinem speziellen Timbre fort und offenbarte ihr damit, dass er wusste, dass sie keine unberührte Jungfrau mehr war. Oder nahm er es einfach an, weil er ihr Alter kannte und sich nicht vorstellen konnte, dass sie es so viele Jahre über geschafft hätte, ohne die Beine breit zu machen? Hielt er sie verbraucht oder lediglich für erfahren?
Plötzlich, nach sich schier ewig hinziehenden Sekunden legte er endlich seine Lippen auf die ihren und schenkte ihr einen Kuss, gegen den das Feuerchen in dem kleinen Nebenraum aus Eisflammen bestehen schien. Zugleich packte er sie an ihren Vier Buchstaben und hob sie schwungvoll an, um sie auf seine Hüfte zu setzen. In dieser Haltung presste er sie wieder an die Wand, die sie zugleich stützen würde, und ließ sie fühlen, wie gut er bestückt war. Allerdings auch seine Finger, die sie so nicht mehr ausschließlich stützen mussten, sondern damit beginnen konnten, sie seinerseits zu streicheln. Dass er dabei ihrem Heiligtum brenzlig nahe kam und es doch nicht durch den Stoff hindurch berührte, war sicherlich Absicht.
Erst jetzt, nachdem er ihnen beiden mit seinem Kuss den Atem geraubt hatte, unterbrach er ihn und gab ihr für einen kleinen Moment Raum, Luft zu schöpfen. Die Lider weiterhin gesenkt, schien er dem Gefühl nachzulauschen oder auf ihre Lippen zu starren, die ihn gleich wieder anziehen würden. "Aber wer weiß, vielleicht werde ich der Letzte sein.", gab er ihr zu verstehen und es klang wie ein unheilvolles Versprechen.
Was wollte er ihr damit sagen? Wollte er ihr drohen, dass sie die Begegnung mit ihm nicht überleben würde? Oder schätzte er sein Können derart hoch ein, dass sie danach nie wieder jemand anderes würde haben wollen? Das Problem war, dass beide Varianten oder gar eine Mischung daraus bei ihm mehr als wahrscheinlich waren.
Doch er gab ihr keine Gelegenheit mehr, etwas darauf zu sagen, sondern drängte ihr einen weiteren Kuss auf und griff mit einer Hand fester in das Fleisch ihrer Oberschenkel. Die andere löste er dabei und begann erneut, ihren Hals herab in Richtung ihrer Brust zu streicheln. Nur bog er dieses Mal nicht ab, sondern wanderte kurz vor dem Ziel wieder hinauf und in ihren Nacken.
Um im nächsten Moment jenen empfindlichen Punkt dort zu finden, der bei Druck für das Erlöschen sämtlicher Lichter führte. Natürlich wusste er um solche Kniffe und als er spürte, wie ihr Körper erschlaffte, hielt er sie. "Schlaf gut.", murmelte er und gestattete sich für eine kurze Zeitspanne das Bedauern, das er dabei ehrlich empfand. Schade, dass seine Pläne anderes mit ihr vorsahen, denn er hätte wirklich nur zu gerne herausgefunden, ob sie sich so vielversprechend anfühlte, wie er annahm. Nun ja, das hatte schließlich noch Zeit und es würden andere Gelegenheiten kommen.
Jetzt hingegen klang seine Erregung rasch ab, während er sie sich über die Schulter legte und in den Nebenraum brachte, um sie auf eine der Decken zu legen. Danach kümmerte er sich um die Pferde und spähte schlussendlich hinaus, um zu überprüfen, ob sich Gefahr näherte.
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Re: Treffpunkt

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 15. Mai 2021, 12:28

Eleyna wich nicht zurück, aus Angst vor einer Konfrontation oder, weil er sie womöglich verletzen wollte. Darüber waren sie hinaus und auch wenn Eleyna nicht ausschließen würde, dass es durchaus noch mal zum Kampf kommen konnte, war dies nicht der Moment dafür. Also spürte sie die kalte Mauer in ihrem Rücken, während sie von vorne durch ihn gewärmt wurde. Sofort knisterte es zwischen ihnen und vermutlich war das etwas, wogegen sich niemand wehren konnte der halbwegs sexuell geneigt war. Doch die Gedanken der Spionin fanden nicht die Richtung der eventuellen, zahlreichen, Liebschaften vor ihr, sondern konzentrierten sich auf das, was mit unheilvollem Timbre ihre Libido ins Schwingen versetzte. Ja, reizen konnte der Mann. Ob nun ihre Mitte oder ihre Wut, beides war gleichermaßen empfänglich für sein Wirken, seine Erscheinung und seine Stimme, die er so gezielt einzusetzen wusste. Eleyna ließ ihn erkennen, dass es in ihr wohlige Schauer auslöste. Sie verbarg nicht den schneller werdenden Atem oder schämte sich, über sie entstehende Gänsehaut, als er sie berührte. Doch sie zeigte ihm noch mehr: Dass er zwar durchaus über sie verfügen konnte, wenn er die richtigen Knöpfe drückte, sie aber willensstark genug war, ihm zu widerstehen oder ihm unter die Nase zu reiben, dass er ebenso wenig gefeit davor war, wenn sie ihrerseits lockte. Das Spiel war erregend, das gab sie zu. Nicht zu wissen, wann oder ob jemals sämtliche Vorsicht und Bedenken über Bord geworfen wurden, um sich dem Feuer zwischen ihnen vollends hinzugeben. Eleyna wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, ob sie es jemals soweit kommen lassen würde und trotzdem konnte sie da Spiel darum auch genießen. Sie harrte einen Moment aus, bevor sie auf seine Versuche, sie aus der Reserve zu locken, einging und köderte damit seine Aufmerksamkeit. Nie zu wissen, ob es die Lippen waren, die den Vorstoß wagten, oder ihre Hand sich seiner empfindlichsten Stelle näherte oder, ob er im nächsten Moment ein Messer an der Kehle hatte, heizte zusätzlich an. Doch dieses Mal drehte sie sich nicht weg, dieses Mal ließ sie ihre Waffen, wo sie waren und auch wenn ihr Blut in Wallungen gekommen war, wirkte sie ruhiger. Subtil leckte sie über ihre Lippen, scheinbar flüchtig, rieb sie sich an seinem Bein und vordergründig zufällig, berührte ihre Hand sein Bein, nur um dann ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Sie spürte, wie sich etwas beim ihm regte, hörte jedoch nicht auf, seine Worte für ihre Zwecke umzudrehen. Sie hatte ihn zumindest soweit gekriegt, als dass er ihr zuhörte und das feine Lächeln, um seinen Mund verriet, dass er sehr wohl Vorstellungskraft besaß und der gesenkte Blick verdeutlichte seine Gedanken dazu. Nachdem Eleyna geendet hatte, ließ sie wieder Platz zwischen sich und ihm und fokussierte sich auf sein Gesicht. Es dauerte kaum einen Atemzug, da spürte sie den Druck seines Körpers und Teile davon und die Wärme, die von ihm ausging, verstärkte sich. Sie schloss für einen Moment die Lider, hatte den Mund etwas geöffnet, damit der schneller werdende Atem entfliehen konnte und spürte augenblicklich, seinen Atem, an ihrem Mund. Sie öffnete ihre Augen wieder und schluckte, bei seiner Nähe zu ihr. Konnte er noch näher kommen, ohne sie zu berühren? Eleyna registrierte, dass er die Vorsicht fahren ließ, die er noch kurz zuvor demonstriert hatte und wenn sie gewollt hätte, wäre sein bestes Stück nicht vor ihr sicher gewesen. Doch dieses Mal nicht. Eleyna hatte gelernt und sie wusste, dass sie ihm nicht ein zweites Mal so überrumpeln konnte, wie auf seinem Zimmerboden, doch darum ging es hier auch dieses mal nicht. Oh nein, hier ging es um das subtile Machtspielchen, dass sie beide nicht zwangsläufig die Finger voneinander lassen konnten. Wäre nur zu klären, wer den längeren Atem hätte. In diesem Moment, spürte sie seine Finger an ihrem Gesicht und ließ ihn, ohne weg zu zucken, gewähren. Ihre Augen blieben standhaft auf seinem Gesicht, mal in den Augen, mal auf seinen Lippen, hängen. Seine Worte indes ließen sie lächeln: „Keine Sorge, vielleicht lernst du noch etwas.“, gab sie kess zurück und scherte sich nicht darum, was er von ihrem Liebesleben hielt. Es war keine Kunst das zu erraten, gab sie sich auch nicht wie eine Unberührte, die sofort das Höschen wechseln musste, weil er sie ansah. Dann knisterte es noch einmal für einige gedehnte Sekunden, bevor er sie endlich küsste. Eleyna erwiderte das Verschließen ihrer Lippen und schloss sogar für einen Moment die Augen, bevor sie sie wieder öffnete und sich von ihm gegen die Wand drücken ließ, während er sie hochhob. Der feste Griff an ihrem Hintern, entlockte ihr ein Stöhnen und sie hatte ihre Beine, um seine Hüfte geschlungen, sodass sie mehr als deutlich spüren konnte, wie sehr sie sich eigentlich auf das freuen konnte, was er in seiner Hose bereit hielt. Doch noch nicht.. ihre Arme lagen locker über seinen Schultern, während ihre Hände sich an seinem Nacken und seinem Hinterkopf festhielten, bevor er ihr einen Moment Luft gönnte. Sie leckte sich abermals dezent über die Lippen und schaute ihn mit klopfendem Herzen an. Sie lächelte und in ihr formte sich bereits eine Antwort, die er jedoch gekonnt ausmannövrierte, indem er ihre Lippen abermals mit einem innigen Zungenspiel ablenkte. Eleyna seufzte tonlos und spürte, wie er sie berührte, ließ es geschehen und presste ihre Mitte etwas dichter an ihn, zog ihn mit den Beinen dichter zu sich. Seine Hand wanderte ihren Nacken hoch und erst im letzten Moment, viel zu spät, kroch ihr eine Ahnung in den Sinn, die sie nicht einkalkuliert hatte. Doch bevor sie diesen Verdacht überhaupt formulieren konnte, spürte sie als letztes einen Druck im Nacken und danach nichts mehr. Ihr Kopf sank bei ihm zwischen Schulter und Hals und ihr ruhiger Atem floss gegen seinen Hals. Ihre Beine lösten sich von seinen Hüften, ihre Arme rutschten reglos an seiner Brust hinunter. Eleyna spürte nicht, wie er sie einen Moment hielt, bevor er sie über seine Schulter legte und spielend zum Feuer brachte, wo er sie auf die Decke legte. Sie konnte nicht sehen, dass er die Pferde versorgte und dann einen Posten bezog. Sie fand sich im Reich der Dunkelheit wieder, traumlos, schutzlos. Sie hätte es besser wissen müssen, das wäre die Erkenntnis, sobald sie aufwachen würde…

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Re: Treffpunkt

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. Mai 2021, 16:33

Nein, sie ernstlich zu verletzen, danach stand ihm im Moment nicht der Sinn. Früher oder später wäre es nicht auszuschließen, doch das käme auf die Entwicklung an. Jetzt erst einmal war sein Plan ein vollkommen anderer und nichts deutete darauf hin, dafür wusste er zu sorgen. Viel eher drehte er den Spieß um, den sie versucht hatte, in seine Richtung zu stoßen, kam näher und provozierte sie. Es klappte und zugleich auch nicht, denn sie explodierte nicht in gerechter Empörung.
Stattdessen versuchte sie, sich seine Mittel zu eigen zu machen und es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Das gefiel ihm schon viel besser und befriedigte ihn sogar ein Stück weit, denn nichts war langweiliger als jemand, der nicht einmal im Ansatz ihm das Wasser reichen konnte. Das war auch so schon schwierig genug, eine derartige Person zu finden. Umso enttäuschender war es, sollte sich seine Vermutung mal als falsch erweisen. Was nur äußerst selten vorgekommen war und dennoch... Nein, derzeit wollte er das nicht.
In diesem Fall jedoch schien dem auch tatsächlich nicht zu sein und das spielte ihm in die Karten. Noch dazu, wo du Luft zwischen ihnen sowieso ständig zu knistern schien, sobald sie sich ein wenig einander näherten, ganz gleich, auf welche Art. Daran trug er nicht unerheblich Schuld und er legte es auch sehr darauf an. Aber ohne einem passenden Gegenpart konnte das durchaus rasch in der Luft ungenutzt verpuffen. Doch zwischen ihnen funkte es beständig und sollten die Umstände es erlauben, könnten sie ein absolut unschlagbares Paar werden. Oder eines, das monatelang nicht aus den Laken käme... Wogegen er auch keine ernsthaften Einwände hätte.
Erst recht nicht, als sie sich an ihm leicht zu reiben und ihre Finger zu wandern lassen begann. Er beobachtete ihr Gesicht genau, ihre Mimik, das Funkeln ihrer Augen und jegliche Regung, um herauszufinden, wann er die Grenze zwischen ihrer Berechnung und ihrer unverfälschten Lust erreichen würde. So dicht wie möglich, ohne sie dabei aber schon zu küssen, drängte er sich ihr entgegen und zwang sie noch enger an die kalte Mauer.
Ihre Worte entlockten ihm sein amüsiertes Hüsteln. "Das wäre mal was Neues!", raunte er ihr entgegen, ehe er ihr jenen Kuss raubte, den er durch seine Haltung mehr oder weniger versprochen hatte. Und wie er sein Versprechen einlöste! Nach allen Regeln der Kunst verführte sein Mund den ihren, knabberte, saugte, züngelte, abwechselnd und irgendwie auch zeitgleich, sodass es einem schier die Vernunft rauben konnte. Oder die Aufmerksamkeit zur Vorsicht...
Laogh war definitiv erfahren und geübt und es könnte durchaus interessant sein herauszufinden, wer ihn dieses Können eigentlich gelehrt hatte. Wer hatte es vollbracht, ihn allein mit einem Kuss zur Meisterschaft der Verführungskunst zu führen? Und... wie wäre es erst, wenn es mehr werden würde...?! Kaum vorstellbar, dass alles andere an dem zwischenmenschlichen Akt nicht mindestens genauso atemberaubend und qualitätvoll befriedigend wäre wie das, was er an ihren Lippen anstellte.
Zugleich hob er sie auch hoch und beraubte sie damit jeglicher Selbstständigkeit, die sie für eine Flucht hätte nützen können, sofern sie das gewollt hätte. Viel eher sorgte er dafür, dass sie gar nicht auf diese Idee käme, nicht einmal im Geringsten. Ihr leises Stöhnen in seinen Mund zeugte davon, dass sein Fingerspiel Früchte trug, und auch er war nicht vollkommen gefeit von der Leidenschaft, die diese Behandlung in ihm zu wecken wusste.
Zwar könnte er das Ganze auch vollkommen lautlos und rein mechanisch ausführen, nur... er wollte es gar nicht. Einerseits, weil er festgestellt hatte, dass es seinen Gegenpart durchaus noch mehr anheizen konnte, wenn er ebenfalls etwas... Gefallen zeigte und hören ließ. Und andererseits, weil... weil es ihm schlichtweg gerade gut gefiel.
Nicht ausreichend, um seinen eigentlichen Plan fallen zu lassen und stattdessen sie noch mehr auszukosten, allerdings mit ehrlichen Empfindungen. Dieses Weib, dieser Mischling hatte etwas an sich, dass sein Blut ernsthaft in Wallung versetzen könnte und bis zu einem gewissen Grad war er auch gewillt, dies zu zulassen. Solange, bis es die Grenze zur Schwäche erreichte und er es notgedrungen würde beenden müssen.
So mischte sich auch von ihm aus ein leises, tiefes Grollen in den Kuss, der kaum hörbar, dafür in seiner Brust umso stärker fühlbar war. Er könnte auch laut und deutlich stöhnen, doch diese kleinen, spürbaren Töne waren es, die umso deutlicher auf deren Echtheit hinwiesen. Sein amüsiertes Hüsteln, dieses Grollen... Was er wohl noch alles in seinem Repertoire hätte? Vor allem, wenn es so richtig zur Sache gehen würde...?
Sofern sie es in der Zukunft noch herausfinden wollte, jetzt war bedauerlicherweise nicht der richtige Moment dafür. Denn, nachdem er ihnen einen Moment zum Luftschnappen gewährte, küsste er sie noch einmal, wie, um die Erinnerung an gerade eben wachzuhalten, während sich seine Hand zielsicher bewegte. Kurz war sein Druck, die Stelle haargenau die Richtige und dann war es schon geschehen.
Sie sackte zusammen und er hatte dafür gesorgt, dass er vorerst nicht zum Stich kommen würde. Auch wenn die Lust in seinen Adern brodelte, eine Wehrlose würde er für so etwas nicht benutzen. Aus diesem Alter war er raus! Stattdessen tat er anderes und sorgte dafür, dass es eine andere, geeignetere Situation für sie beide geben würde. Nun ja, vielleicht zumindest...


Eleyna wird zu Der Beginn der Reise verfrachtet
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