Der Eingang

Die einstige Halle der Helden ist nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Sämtliche Statuen wurden zerstört. Die pelgarischen Sklaven müssen aus Erz und schwarzem Gestein aus ihren Minen eine gigantische Faldor-Statue errichten.
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Erzähler
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Re: Der Eingang

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. Oktober 2006, 18:24

"Ich werde sicherlich kein bisschen meiner kostbaren Zeit in diese Hallen hier verschwenden, wenn ich nicht entsprechend entlohnt werde. Und meinen Namen irgendwo klein einmeißeln zu lassen, meine ich damit nicht." Guido zückte erneut sein Taschentuch und tupfte sich die Stirn. Ach, wie ihn das doch aufregte, da war er den weiten Weg gegangen und auf diese falschen Versprechungen hereingefallen. Es frustrierte ihn zutiefst und das sah man seinem Gesichtsausdruck an.

Cornelius schüttelte indessen den Kopf. Er nahm Darshiva bei der Schulter und führte sie ein Stück von Guido weg, damit er sich mit ihr in Ruhe unterhalten konnte.

"Jetzt sitzen wir gewaltig in der Tinte. Guido wusste auch, dass eine Statue nicht in Frage kommt, aber er will Anerkennung durch einen passenden Lohn. Es liegt leider in Eurer Aufgabe, ihn für uns zu gewinnen, also müsst Ihr ihm ein alternatives Angebot unterbreiten. Redet mit ihm. Vielleicht könnt ihr irgendwie herausbekommen, womit er zufrieden wäre und es ihm dann als Vorschlag unterbreiten. Aber ich sage Euch gleich: Die Kassen Pelgars kann ich für diesen Mann nicht leeren."

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fremder Mann
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Re: Der Eingang

Beitrag von fremder Mann » Freitag 6. Oktober 2006, 00:46

Guido Pumpernickel zückte sein Taschentuch, tupfte sich erneut die Stirn und stopfte es dann ein wenig achtlos in den Saum seiner Samtjacke.

"Wenn sie glaubt, mich mit verlockenden Worten ködern zu können, die wohl wieder nur leere Versprechungen sind, dann soll sie von den Göttern gestraft werden!"

Er wandte sich erzürnt ab, um die Halle nun endgültig zu verlassen.
Doch dann blieb er stehen. Guido Pumpernickel dachte nach.

<b>Selbst wenn ihre Worte leer sein sollten ... ich könnte Großes vollbringen, indem ich dieser Halle ihren alten Glanz wiedergebe.</b>

Darshiva glaubte schon, dass es nun mit ihrer Karriere als Diplomatin aus sei, doch dann kehrte Guido plötzlich zurück und seine Schritte waren federnd.

"Holde Mittlerin, so sprecht zu mir. Sagt an, könnte ich dir Halle tatsächlich erneuern? Diese kostbare Stätte, zu der so viele Menschen, Zwerge und Elfen hin pilgern? Und könnte ich den wertvollen weißen Marmor verwenden, um eine Tafel anzubringen, direkt am Eingang? Auf dieser Tafel könnte stehen: Guido Pumpernickel, Erneuerer wahrer Helden." Der Architekt schwärmte, er träumte und begann in tänzerischen Bewegungen wieder auf die Halle hinzuschweben. Dann blieb er erneut stehen, die Arme ausgestreckt, den Blick auf die beiden großen Statuen am Eingang gerichtet. "Ich nehme an und ich will sofort meine Arbeit beginnen, sobald man mir den weißen Marmor gebracht hat."

Cornelius kam auf Darshiva zu. "Gut gemacht", flüsterte er. "Aber nun haben wir ein neues Problem. Uns fehlt der weiße Marmor."

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Erzähler
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Re: Der Eingang

Beitrag von Erzähler » Freitag 6. Oktober 2006, 20:27

Als Darshiva sich anbot, den weißen Marmor zu beschaffen, konnte sie sehen wie sich Cornelius' Gesicht entspannte. Erleichterung stand auf seiner Stirn geschrieben und ein Lächeln machte sich breit. Er schien heilfroh, dass nicht er derjenige sein würde, den Marmor zu beschaffen.

"Sehr schön, anderes hätte ich von Euch auch nicht erwartet. Ja, das sind die leidlichen Aufgaben eines Diplomaten. Manchmal muss man nicht nur mit Worten überzeugen können. Jedoch wisst Ihr hoffentlich, dass Euch eine Reise bevorsteht, denn den weißen Marmor gibt es in Pelgar nicht. Die Zwerge in Nogrot schürfen ihn."

Nogrot also, die Zwergenstadt im Drachengebirge. Das sollte Darshivas Ziel sein.

"Ich werde Euch genug Gold mitgeben, dass Ihr Marmor dort beschaffen könnt. Eine Zwergeneskorte soll Euch nach Pelgar begleiten und ich schicke Euch ein paar Stadtwächter mit", sagte Cornelius. "Ich hoffe, es macht Euch nichts aus, unter diesen schwarzen Wolken zu reisen. Aber Ihr müsst Euch eilen. Wer weiß, wie lange Guido Pumpernickel in der Stadt zu halten sein wird."

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