Der Wald

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Der Wald

Beitrag von Gast » Montag 21. August 2006, 19:34

<b>Verdammt, nun laufe ich schon seit Tagen durch den Wald. Wann hört das hier endlich wieder auf? Ich brauche Zivilisation</b>

Danielle lief nun schon seit mehreren Wochen durch den Wald und hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Nachdem sie ihre Heimtat verloren hatte, ging sie einfach drauf los und suchte nach einem Ort, wo sie sich niederlassen könnte. Sie hörte immer wieder regelmäßig irgend welche Tiere, doch schienen die sie lieber in Ruhe zu lassen.
Die Nacht brach herein und sie machte sich mithilfe eines kleinen Zaubers, den sie gelernt hatte, ein kleines Feuer und kochte darauf eine Kräuterbrühe.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Montag 21. August 2006, 20:04

<i>Danielle saß in dem Wald und kochte sich ihre Brühe. Doch dass der Geruch von Essen Tiere anlocken könnte, vergaß sie anscheinend. Gemütlich saß sie da und beobachtete die Brühe wie sie kochte. Doch plötzlich knackste es lautstark. Wohl nur ein Ast? Oder doch ein kleines Eichhörnchen?

Doch dann war es wieder einige Minuten still. Gemütlich schlürft sie die heiße Brühe, doch dann wieder ein lautes Knacksen, als würde jemand auf einen Ast drauf steigen. Also doch ein Tier? Doch nun konnte man auch Schritte vernehmen. Sie waren sehr schwerfällig und auch das Aufkommen eines Stockes war immer wieder zu hören. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Wo kamen diese Geräusche bloß her? Ist es ein Tier oder doch ein Mensch? </i>

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Re: Der Wald

Beitrag von Gast » Dienstag 22. August 2006, 20:54

Danielle schreckte hoch und drehte sich um, ließ sich jedoch in dem Moment, indem sie den Halbelfen sah, nichts mehr davon anmerken.
Endlich wieder ein wenig Leben.... Den Goblin beachtete sie nicht, er war ihres erachtens nach nicht würdig, eines Blickes gewürdigt zu werden. Statt dessen blickte sie den Halbelfen, der sie angesprochen hat, kokett an und antwortete ihm mit einer sanften, hauchenden Stimme:

"Hallo schöner Fremder. Sagt, was macht ihr in einer solch unwirtlichen Gegend wie dieser hier?
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 22. August 2006, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Wald

Beitrag von Gast » Donnerstag 24. August 2006, 06:27

Danielle lächelte zweideutig. Sie war zwar durch den nebensatz der dummen Fragen etwas vor den kopf gestossen, doch ließ sie sich weiterhin nichts anmerken. Dieser Halbelf war ihre erste Chance auf Zivilisation, und das wollte sie genießen.

"Natürlich, setzt euch nur, ich beiße nicht. Seid also nicht schüchtern und wenn euch trotz des Feuers noch immer kalt ist..."

Sie offerierte mit den Händen ausdrucksvoll das Feuer und auch der letzte Teil des Satzes wurde durch eine Bewegung untermalt.
Dann antwortete sie auf seine Frage:

"Ich für meine Wenigkeit habe meine Heimat verlassen und b in nun auf der Suche nach einem Städchen, wo ich bleiben kann. Doch sagt, wo kommt ihr her?"

Noch immer sprach sie nur den Halbelfen an, den Goblin ignorierte sie vollkommen.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 10:43

Gob hatte sich die ganze Zeit schweigend hinter einem Bein von Kri'il versteckt. Er hatte Danielle beobachtet, ihr Auftreten, ihre Art zu sprechen, ihren Gang, einfach alles.
Jetzt zupfte Gob schüchtern am Saum von Kri'ils Umhang, bis dieser sich endlich ein Stück zu ihm herabbeugte.

"Das nicht sein dunkle Frau. Gob dachte, Mann sucht dunkle Frau, aber das sie nicht ist. Diese Frau seltsam ... sie schön, aber Gob hat Angst. Sie gucken Gob komisch an. Gob will gehen."

Der Goblin schaute mit unsicheren Augen zu Danielle herüber und als diese den Blick erwiderte, verbarg er sich rasch wieder hinter Kri'ils Bein. Ihm war die Art, wie Danielle mit Kri'il sprach, unheimlich. Er suchte nicht die Nähe von Menschen oder anderen Lebewesen und war Kri'il nur ein Führer gewesen, weil dieser ihm Süßigkeiten versprochen hatte – von denen er bisher auch nicht den Hauch einer Spur gesehen hatte.

Gob würde natürlich auf seinen Begleiter hören und tun, was dieser von ihm wünschte, denn inzwischen war Kri'il für ihn mehr als ein Fremder. Er war eine Art Beschützer, der große Mann, der Gob vor allem bewahrte.
Doch wer war diese Frau, die recht offensichtlich sowohl ihre Weiblichkeit als auch ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen wollte?

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 13:06

Gobs Laune nahm stetig zu, je weiter er und Kri'il sich von der merkwürdigen Frau entfernten. Der kleine runzlige Geselle hüpfte nun wieder wild umher, das sein lahmes Bein geradezu durch die Gegend flog und wurde immer munterer.
"Los, los", spornte Gob seinen Begleiter an. "Dunkle Frau war schnell. Sehr schnell, als sie große Felsen erreichte. Gob noch gesehen, wie sie kletterte und andere mitgenommen. Viele dunkle und viele breite, große ungeheuerliche Ungeheuerlichkeiten. Freund muss Gob schützen, Gob nicht will sterben."

Der Goblin sprach auf einmal das Wort "Freund" statt "großer Mann", meinte aber immer noch Kri'il damit. Vermutlich war seine Bewunderung noch gewachsen, als Kri'il sich höflich, aber schnell von Danielle verabschiedet hatte.
Gob jedenfalls starrte seinen Kameraden nun mit großen leuchtenden Augen an, den Mund ein wenig geöffnet und Speichel im Mundwinkel. Dann hüpfte er weiter durch den Wald. Bald jedoch wurde er langsamer, ging plötzlich mit Kri'il auf gleiche Höhe und sprang auch nicht mehr, sondern hoppelte mühselig voran.

"Gob hungrig und müde. Gob nun gern möchte Süßes", sagte er in einem Tonfall, der Kri'il verriet, dass der Goblin sich weigern würde, weiterzugehen, wenn ihm seine Wünsche nicht bald erfüllt würden.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 21:11

Gob ließ sich nur zu gerne tragen. Sein lahmes Bein machte solche Anstregungen nicht mit und der kleine Kerl war nicht an so weite Wanderungen gewöhnt.

Neugierig betrachtete er sich die Welt von oben. Dann fiel ihm nach einer Weile Kri'ils Frage zu den Ungeheuern wieder ein.
"Oh, es sein große grüne Monster. Mit viel Kraft und mehr stark als Gob. Gob sich hat gefürchtet, als er gesehen Ungeheuer. Deshalb Gob nicht weiter gefolgt dunkle Frau, sondern zurück in seine Höhle gegangen. Ungeheuer große Zähne und böses Gucken, sie böse!"

Nach einer Weile erreichten sie einen kleinen Strauch, an dem rote, süß aussehende Beeren hingen. Gob zappelte auf Kri'ils Rücken, er wollte hinunter und naschen.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 22:03

Gob schlang eine ganze Hand voll Beeren auf einmal hinunter und schmatzte genüsslich, als Kri'il ihn erneut nach den Monstern fragte.

"Groffe Monfter", sagte Gob und schluckte die Beeren hinunter, um besser sprechen zu können. "Größer als Freund, aber nicht so viel. Große breite Arme, große dicke Beine, großes Mäuler mit noch größer Zähnen! Gob nicht mag ihre Zähne, sie groß und gefährlich. Gob mag Süßes, mehr Beeren." Dann stopfte sich der Goblin eine weitere Ladung in den Rachen. Als auch diese verschlungen war, sprach er weiter.
"Dunkle Frau hat Monster angeschimpft. Dumme Örks sie sie genannt. Ja, sie dumme Örks sind und besonders dumm sie sein. Gob nicht so dumm wie Örks, denn er haben starkes Freund."
Gob lächelte und entblößte dabei eine Reihe gelber Zähne, zwischen denen sich kleine Überreste der Beeren verfangen hatten.
Er stand auf und sammelte viele Beeren in seinen kleinen Händen zusammen, dann schaute er Kri'il mit einem Ausdruck im Gesicht an, dass dieser glaubte, Gob verstände den Ernst der Lage.

"Los, Freund, weiter. Müssen große Steine erreichen, müssen böse dunkle Frau finden." Hastig tapste der Goblin mit seinem süßen Schatz voraus.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 23:01

Gob schaute den Halbelfen verwirrt an. Eine Weile tat er nichts Anderes. Dann fragte er: "Was sein los mit Gobs Bein? Gobs Bein gut, es tun schon lange nicht mehr weh. Gobs Bein bald gesund!"
Gob blieb stehen und ließ den Kopf sinken. Seine kleinen Hände ballten sich zu runden Fäustchen. Seine Schultern zuckten ein wenig. Weinte der Goblin etwa?
Auf jeden Fall hatte Kri'il einen Fehler gemacht, als er Gobs Behinderung angesprochen hatte. Jetzt reagierte das kleine Wesen nicht mehr auf ihn, stand nur da und starrte auf den Boden. Die Beeren waren von seinen Fingern zerquetscht worden und der rote Saft lief nun wie Blut an seinen Händen hinunter und tropfte auf den Waldboden.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. August 2006, 23:20

Eine ganze Weile passierte gar nichts. Kri'il befürchtete schon, dass er Gob einfach zu stark beleidigt hatte und nun tatsächlich allein weitergehen musste.
Doch dann hörte er Gob kläglich rufen: "Freund! Lass Gob nicht allein!" Im nächsten Moment vernahm Kri'il ein klatschendes Geräusch und drehte sich um. Da hockte Gob auf dem vom Beerensaft klebrigen Waldboden. Tränen liefen ihm aus den großen Augen. Er schlug auf sein verkrüppeltes Bein und schimpfte.
"Böses Bein, böse! Wieder lassen Freunde Gob allein. Gob ganz allein wegen bösem Bein!"

Irgendetwas musste Gob mit seinem Bein in der Vergangenheit erlebt haben, dass er allein in einer Höhle in Neldoreth hauste. Aber würde er mit Kri'il darüber sprechen? Kri'il, sein Freund, der ihn beleidigt hatte?

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 00:41

Gob schniefte und schaute Kri'il direkt in die Augen. In seinem Blick lag eine tiefe Trauer, die schon seit Jahren dort verborgen zu sein schien. Und dennoch hatte Gob dieses Leuchten in seinen Augen. Stärke, die er sich im Laufe seines Lebens angeeignet hatte. Aufrichtigkeit und Unschuld, wie man sie nur in Kinderaugen erkennen konnte.
Kraft, die ihn dies alles hatte überstehen lassen und ihm eine harte Schale hatte geben lassen, die ihn jedoch nur in Zeiten tiefster Traurigkeit und Verzweiflung zu umgeben schien. So wie jetzt.
Gob hatte sich in sich zurückgezogen, war in seine kleine, persönliche Welt gegekehrt, in der er zwar allein blieb, in der ihn aber niemand verletzen konnte.
Doch dann sprach Kri'il zu ihm und Gobs Augen begannen zu strahlen.

"Du wiedergekommen, lässt Gob nicht allein. Gob sehr glücklich, sein Freund wieder da."
Und als der Halbelf auch noch seine Hilfe anbot, schlich sich ein Lächeln in das verweinte Gesicht des Goblins. "Freund hat schon viele Male gefragt, ob heilen Gobs Bein. Aber Gob nicht gat geglaubt. Hat gedacht, wenn er zeigen Weg und dann hat Süßes, Freund wieder gehen. Lassen Gob allein ... Gob schon so lange allein. Familie ihn nicht mehr mochte, als Gob wieder heimkam von Jagen. Gob einmal war mutig, hat gejagt großen Bär, aber Bär ist gegangen in große Steine und hat Gob großen Stein auf Fuß geworfen. Jetzt Bein nichts gut. Und Gobs Familie nichts wollen von Gob."

Und dann zuckten die Schultern des Goblins wieder und er sprach, wie er nie zuvor mit Kri'il gesprochen hatte.
"Seitdem ich war allein. Ich zog in Höhle in Wald, aber ich blieb allein. Verwenden nicht gerne dieses Wort. <i>Ich</i>. Es erinnern mich, dass ich sein allein."
Der Goblin ließ wieder den Kopf hängen. Er schaute auf sein Bein herab und schwieg eine Weile. Dann schaute er erneut auf, in seinen Augen bildeten sich wieder Tränen. "Wenn Freund könnte Gob heilen, dann Gob könnte wieder nach Hause. Familie. Gob könnte zu Familie heimkehren. Bitte, Freund, hilf Gob."

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 13:21

Aus Gobs Augen kullerten erneut Tränen, als Kri'il ihm versprach, zu helfen und dass er seine Familie bald wiedersehen würde.
Doch dann warnte der Halbelf: "Ich befürchte, es wird gleich sehr weh tun." Und Gob verkrampfte sich. Seine kleinen Arme streckten sich nach Kri'il aus und die noch kleineren Finger umschlossen ihrerseits die Arme des Halbelfen.
Kri'il aber sammelte soeben all seine Konzentration, um mithilfe der Lichtmagie eine Heilung zu bewirken. Seine Hände ruhten wie in der Schwebe über Gobs Bein und leuchteten in scheinbar farblosem Licht.
Dann floss diese Aura aus seinen Fingerspitzen heraus, strömte in fadendünnen Bahnen herunter und plätscherte auf Gobs Bein hernieder, das sofort vom Licht umhüllt wurde. Eine Wärme breitete sich in Gobs Bein aus, die schnell zu Hitze anstieg.

"Freund!", klagte Gob und verzog das Gesicht. "Freund verbrennt Gob. Gob brennt!" Der Goblin klammerte sich nun an Kri'il und versuchte, nicht zu schreien, denn er war vorgewarnt worden, dass es schmerzhaft würde. Seine spitzen Fingernägel krallten sich tief in Kri'ils Arme, ritzten hinein, dass kleine Rinnsale aus Blut hinausliefen und mitsamt dem magischen Licht auf Gobs krüppeliges Bein tropften.
Diese leichten, aber keineswegs unbemerkten Ritzungen in seiner Haut nagten schwer an Kri'ils Konzentration. Auch spürte er, dass er zwar viel Macht besaß, seine Heilkunde bezüglich der Lichtmagie jedoch zu schwach war. Er hätte das Bein heilen können, hätte genug Magie aufbringen können, dass es sich heilte – doch er wusste nicht, wie. Die Magie bewirkte nichts, wenn sein Anwender die anatomische Zusammensetzung nicht präzise genau wusste. Dies war auch der Grund, weshalb Kri'il im Heilen nicht perfekt war. Um die Anatomie der verschiedensten Wesen zu kennen, musste man sie in jahrelanger Studie in Büchern und Schriften lernen, doch er war in dieser Zeit lieber mit seinem Vater in Celcia umhergereist.

Langsam ließ er seine Magie ausklingen und mit ihrem Verschwinden lösten sich auch Gobs Finger aus Kri'ils Fleisch. Diese kleinen Risse könnte er mit Leichtigkeit heilen, dachte der Halbelf, denn Haut heilte sich mit der Zeit selbst. Die Magie beschleunigte den Vorgang nur. Aber ein zerquetschtes Goblin-Bein mit Knochen- und Muskelwuchs zu reparieren war eine zu große Aufgabe für ihn.

Gob bemerkte das, als er auf sein Bein hinabsah, welches zwar nicht mehr ganz so verwinkelt und gequetscht wirkte wie vorher, aber auch immer noch nicht normal.
Er schaute zu Kri'il auf und lächelte, dass es einem das Herz zerreißen mochte. "Freund hat versucht, Gob dankbar. Gob froh, dass Freund geblieben, Gob nun helfen Freund bei Suchen nach dunkle Frau und Örks."
Mit einer leicht schwankenden Bewegung erhob sich Gob und ging voraus. Er hüpfte und holperte nicht mehr, das fiel Kri'il schnell auf. Aber sein Gang war immer noch der eines armseligen Krüppels.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Freitag 25. August 2006, 14:10

Gob drehte sich um. Er schaute Kri'il an und bemerkte, dass seine Magie ihn wohl viel abverlangt hatte. Gob konnte es zwar nicht ganz begreifen, besaß er doch selbst keinen Funken magischer Kraft in sich, doch sah er es an Kri'ils Bewegungen und an seinen Augen.

Er stolperte zurück, als Kri'il sich gerade für seinen misslungenen Heilprozess entschuldigte.
Gob schüttelte entschieden den Kopf. "Keine Verzeihungen, keine Tut-mir-leids will Gob hören. Freund wollte helfen, Gob weiß. Gob sehr glücklich."
Dann stand der Halbelf auf und die Reise konnte weitergehen.

Unterwegs sah Kri'il, dass seine Magie nicht ganz umsonst gewesen zu sein schien. Gob bewegte sich deutlich leichter und graziler, nur manches Mal schien sein Bein ihn etwas zu beeinträchtigen. Und jedes Mal, wenn Gob kurz anhielt, um sich an den Weg zu erinnern, schaute er Kri'il mit tiefer Aufrichtigkeit und Bewunderung an, bevor er weiterging. Kri'il hatte zwar Gobs Bein nicht komplett geheilt, aber vermutlich sein Herz und seine Sorgen. Der kleine Goblin zeigte keine Anzeichen mehr von Trauer und auch von seiner Familie hatte er nicht mehr gesprochen. Stattdessen brabbelte er bei jeder Rast von Kri'il, den er immer noch "Freund" nannte und wie toll er es fand, dass er an seiner Seite war.

Gegen Abend, als die Sonne sich im Westen neigte und ihre goldenen Strahlen Celcia in ein ruhiges, sanftes Licht tauchten; als die Schatten länger und die Luft ein wenig kühler wurde, erreichten Gob und Kri'il die "großen Steine".
Jetzt löste sich für den Halbelfen alles auf. Die großen Steine waren nichts Anderes als das Drachengebirge, welches sich weit und gewaltig vor ihm erhob. Weiter im Nordosten musste sich Mashmoor, der verteufelte Sumpf, befinden. Doch Gob und Kri'il waren an der Waldgrenze des Neldoreth angekommen, die sich an das Gebirge schmiegte und einige Meilen mit ihm verschmolz wie ineinander verstrickte Ranken.

Es war etwas kühler geworden, aber nicht unangenehm, doch hoch oben im Gebirge konnte Kri'il dunkle Wolken erkennen.
"Wir sein da", sagte Gob und schaute auf die Felsen, die Klippen und zerklüfteten Berghänge hinauf. "Dunkle Frau sich traf dort vorne mit Örks. Dann alle in die großen Steine gegangen und Gob wieder heim in Höhle ..." Der Goblin scharrte mit gesenktem Kopf im Erdboden und hatte verlegen die Arme hinter dem Rücken verschränkt. "Freund nun möchte sicher allein weitergehen. Gob zurück in Höhle gehen und auf Freund warten? Freund komme wieder und bringen Süßes für Gob ... oder nie mehr kommen wieder?"
Gob vermutete, dass Kri'il ihn wohl bei der Kletterpartie durch die Berge als störend empfinden könnte, vor allem, weil es wahrscheinlich der Wahrheit entsprach. Mit seinem Bein war Gob keine wirkliche Hilfe, sondern konnte sogar für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen. Er selbst schlug Kri'il vor, zurück in seine Höhle zu gehen, doch dem Halbelfen entging nicht, mit welcher Trauer im Herzen es sein kleiner Freund sagte. Würde er ihn ziehen lassen oder mitnehmen?
auf jeden Fall musste Kri'il ins Gebirge vordringen, das war ihm klar.

[weiter in Das Drachengebirge]
Zuletzt geändert von Erzähler am Freitag 25. August 2006, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Wald

Beitrag von Gast » Freitag 25. August 2006, 18:46

Danielle saß noch eine ganze weile da und sagte nichts. Das war nicht so gut gelaufen wie sie gedacht hat. Dieser Goblin scheint wirklich was wichtiges zu wissen, so dass sie zur nebensache wurde...

Sie aß und legte sich dann, wie sie in ihrer Kampfausbildungszeit gelernt hat, mit offenen Augen und dem Schlagstock in der Hand schlafen.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Samstag 26. August 2006, 18:40

<i> Danielle schlief bis in den frühen morgen. Soweit man es durch die Baumkronen durch erkennen konnte, war der Himmel ziemlich bewölkt.

Wo wird ihre Reise nun hinführen? Die nächst gelgene Stadt wäre Pelgar, ob sie dort ihr Glück findet? Ein weiter marsch wäre die Hafenstadt Andunie, wo jeder herzlichst willkommen wäre. Doch bräcuhte man ausreichend Proviant und vorallem Wasser, sonst würde man nicht lebend ankommen.

Was wird sie wohl nun tun?</i>

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