Kräutersuche

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Re: Kräutersuche

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 15. Oktober 2006, 13:59

"Das ist nicht nötig", drang eine Frauenstimme von hinten auf Awn zu.
Awn, Thror und Anezka drehten sich blitzschnell um und zogen ihre Waffen. Doch außer Finsternis und Stille konnten sie nichts erkennen.
"Denkt ihr, ihr könnt mit diesem billigen Trick jemanden wie mich in die Falle locken?" Diesesmal kam die Stimme von rechts. "Ihr hättet einfach nicht so neugierig sein sollen." Wieder kam die Stimme aus einer vollkommen anderen Richtung.

Die drei wussten nicht, wie ihr Feind diesen Trick vollbrachte, vollkommen lautlos und mit unglaublicher Geschwindigkeit den Standort zu wechseln. Würde es zu einem Kampf kommen, müssten sie sich gewiss etwas einfallen lassen.
Ein Zischen war zu hören; und danach der Aufprall eines Pfeiles direkt neben Awn am Baum. "Das war kein Fehlschuss!", lachte die Frau.

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Re: Kräutersuche

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 15. Oktober 2006, 21:25

Wieder war das Lachen der Frau zu hören, ehe es erneut zischte und Anezka, Thror und Awn instinktiv die Köpfe einzogen.
Der Pfeil flog zwischen Thrors Beinen hindurch und blieb federnd in einem Baum stecken.
"Das war wieder kein Fehlschuss, kleiner Mann!" lachte die Frau; wiedereinmal aus einer vollkommen neuen Richtung.

Endlich antwortete sie auf Awns Frage: "Ich will euch leiden sehen", war alles, was sie sagte, ehe es erneut zischte.
Knapp neben Anezka schlug der Pfeil in einem Ast ein.

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Re: Kräutersuche

Beitrag von Erzähler » Montag 16. Oktober 2006, 13:49

"Ihr entkommt mir nicht!", konnte Awn die Frauenstimme hören, dann hatte er das Gefühl als huschte der Wind an ihm vorbei und im nächsten Moment hörte er die Stimme erneut, dieses Mal aus einer anderen Richtung. "Glaubt ihr, ich kriege euch nicht, wenn ihr euch zerstreut? Ich hole euch ... es dauert nur etwas länger!"
Und wieder sirrte ein Pfeil durch die Luft, dieses Mal jedoch wurde die Situation bedrohlicher, denn er streifte Awn am Bein und hinterließ einen kleinen Schnitt.

Inzwischen wartete Anezka geduldig, aber etwas nervös an anderer Stelle im Wald. Längst hatte sie die Worte der geheimnisvollen Stimme nicht mehr vernommen und anscheinend folgte diese ihr auch nicht – oder hatte sie aus den Augen verloren. Leider war Anezka nun auch von ihren Gefährten getrennt. Unheimlich grollte der Donner über ihrem Kopf und die Geräusche des Waldes vermischten sich zu einem Furcht einflößenden Klagesang.

Thror hingegen war tiefer in den Wald hinein gelaufen, doch achtete auf jedes unnatürliche Geräusch und sprang sofort in Deckung, als er nach einer Weile in Surren wahrnahm, das durch die Luft ging. Ein Pfeil bohrte sich ganz knapp neben ihm in einen Ast. "Der nächste triff, Zwerg!", hörte er die Frauenstimme links von sich. Dann lachte jemand, doch es kam von rechts. Erneut flog ein Pfeil und das Versprechen wurde gehalten. Thror sprang zur Seite, aber der Pfeil erwischte ihn dennoch am Arm und getroffen ging er zu Boden. "Zurück zu dem kleinen Weißschopf", hörte der die Stimme kichern, dann wurde es wieder ruhig.



<i>[Awn verliert 4% Lebensenergie aufgrund des Pfeiles, der ihn geritzt hat. Thror verliert 10% seiner Lebensenergie wegen der Verletzung am Arm.]</i>

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Re: Kräutersuche

Beitrag von Erzähler » Montag 16. Oktober 2006, 17:14

Alle drei lauschten gespannt, verharrten ruhig. Jedes noch so kleine Geräusch konnte von dieser seltsamen Gestalt kommen, deren zarte Frauenstimme das einzige war, was sie von ihr kannten. Und die Pfeile.

Der Beschuss hatte für einen Augenblick ausgesetzt, war die Fremde geflohen? Aber warum hatte sie dann auf Awn und Thror geschossen?

Der Zwerg saß noch immer in seinem Versteck zwischen den Dornen. Hier war er sicher, jedenfalls hatte seither keiner versucht, auf ihn zu schießen. Er hatte bis vor kurzem noch Awn ausmachen können, denn sein weißer Schopf war wie ein Leuchtsignal in der Dunkelheit des Waldes, verursacht durch die pechschwarzen Wolken. Doch plötzlich war das weiße Haar verschwunden und weiterer Finsternis gewichen? Hatte man Awn geschnappt? Thror lauschte, hörte aber nichts und sah auch nichts. Keine Bewegung, nicht einmal die kleinste.

Anezka hingegen schlich sich von einer Seite des Waldes auf die Lichtung zu. Sie konnte Awn noch ausmachen, war sie doch viel näher an ihm als Thror. Aber war es wirklich Awn? Jemand stand da, eine graue Silhouette in der Dunkelheit, die zwei Waffen gezogen hatte und sich nicht rührte. Langsam schlich sich Anezkar näher, als sie auf einen Ast trat, der knackend unter ihrem Stiefel brach.

Dieses Knacken drang an Awns Ohren. Siln fiepte, kletterte von seiner Schulter, wo er die ganze Zeit über friedlich ausgeharrt hatte und sprang auf den Boden. Neugierig schnupperte er in die Richtung, aus der das Knacken gekommen war. Doch dann legte Siln die Ohren an, sprang hastig herum und fiepte. Zu spät!
Das Geräusch eines Bogens, der sich zum Schuss entspannte hallte laut durch die Stille der Lichtung, dann verschwand es und überließ seinen Platz dem Sirren eines fliegenden Pfeils. Reflexartig hob Awn die Schwerter zur Verteidigung – und wurde von der Wucht und Schnelligkeit des Geschosses zu Boden geworfen. Ein leiser Schrei entrang sich seiner Kehle. Der Pfeil hatte sich tief in seine Schulter gebohrt und Schmerz durchströmte Awns Körper wie fließendes Gift.

"Und noch einer soll dich treffen, Bursche!", hallte die Frauenstimme durch das Unterholz. Siln fiepste und sprang verteidigend und in mit aufgerichteten Ohren und Rute auf Awns Brust.

Anezka hatte alles mit angesehen. Also war der Schatten mit den zwei Schwertern tatsächlich der Junge gewesen.
Thror hingegen hatte nur das Surren des Pfeiles und den leisen Schrei Awns gehört, als er getroffen worden war.



<i>[Awn verliert weitere 10% Lebensenergie und für jeden weiteren Post ab diesem jeweils 3% bis die Blutung der Wunde gestillt ist]</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 16. Oktober 2006, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kräutersuche

Beitrag von fremde Frau » Montag 16. Oktober 2006, 18:13

Anezka nahm ein Kichern wahr, zuerst von link, dann von rechts, schließlich firekt über ihr. "Verschwinde, Frau, du bist nicht mein Ziel!", rief jemand, dann surrte erneut ein Pfeil durch die Luft. Er kam von oben und Anezka schaut rauf. Sie sah noch einen dunklen Schatten in einen anderen Baum verschwinden, aber mehr auch nicht.

Dann hörte sie wieder die Frauenstimme, die dieses Mal erneut von recht zu ihr sprach. "Glaubst du, ich kämpfe mich dir, wo ich weiß, dass ich dir direkt gegenüber unterlegen bin? Kein feiges Spiel, ich bin nur vorsichtig."

Dann war die Stimme wieder auf der linken Seite. Blätter fielen auf die Lichtung herab, segelten gemächlich durch die Luft, bis sie im weichen Moos landeten. "Wenn du nicht gehen willst, werde ich dich töten ... und es wird mir ein Vergnügen sein."

Anezka hörte wie sich ein Bogen spannte.

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Re: Kräutersuche

Beitrag von fremde Frau » Montag 16. Oktober 2006, 18:47

"Du willst es so, also stirb!", hallte die Stimme durch das Unterholz, dass sie von überall und nirgends zu kommen schien. Die Gestalt ging offensichtlich nicht auf Anezkas Versuch ein, sie zu einem Nahkampf-Angriff zu provozieren. Stattdessen sausten plötzlich drei Pfeile auf einmal direkt auf die Kriegerin zu. Einen konnte sie mit ihrem Schwert abwehren, den zweiten fing Siln, der todesmutig hochgesprungen war und blitzschnell reagiert hatte. Er trug ihn wie einen Stock zu Awn, legte ihn in seinen Schoß und machte sich bereit, erneut ein Geschoss abzufangen.
Der dritte Pfeil traf, streifte jedoch nur Anezkas Wange, so dass ein kleiner Riss entstand, der wie Feuer brannte.

Sie hörte erneut, wie sich ein Bogen spannte, doch konnte sie dir Richtung kaum ausmachen. Im nächsten Moment flog ein neuer Pfeilhagel auf sie herab, anscheinend benutzte die Schützin nun jeweils drie Pfeile pro Schuss. Wieder kämpfte Anezka und blockte ab. Siln half ihr, soweit es dem kleinen Eon möglich war.

"Ich kriege dich!", rief die Stimme erzürnt und wieder rieselten Blätter auf di Lichtung.


<i>Awn, der mit schmerzverzerrtem Gesicht hinter Anezka lag, konnte sich die Pfeile betrachten, die Silb abfing und sorgsam in seinem Schoß sammelte. Elfenpfeile ...</i>


<i>[Anezka verliert 5% Lebensenergie durch den Pfeilbeschuss]</i>

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Re: Kräutersuche

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 17. Oktober 2006, 10:38

Auch die Frau hatte bemerkt, dass etwas geschehen war. Jedoch wusste sie nicht, was.

<b>Wo ist diese Kämpferin hin? Eben war sie doch noch vor dem Bengel!</b>

Anezka hatte Zeit, die Frau nun einen Moment zu mustern. Kein Zweifel, das war eine Elfe. Vermutlich Waldläuferin oder Jägerin, auf jeden Fall trug sie die typische Kleidung aus Braun- und Grüntönen, die sie in den Zweigen der Bäume beinahe unsichtbar machte. Sie hatte langes braunes Haar, das zu einem dicken Zopf geflochten war und ihr Gesicht wirkte hochkonzentriert und leicht angespannt im Profil.

Sie besaß noch Pfeile: drei Stück. Einen davon legte sie nun langsam auf ihren Bogen und spannte selbigen. "Wo immer die Kriegerin ist, sie wird ihre Freunde nicht im Stich lassen. Albrich hat gesagt, ich soll sie noch eine Weile aufhalten."

Die Elfe erhob sich, den Bogen noch immer zum Schuss bereit. Ihre Stimme wurde lauter und wandte sich an den Zwerg, der sich schützend vor den Jungen gekniet hatte. "Du lebst ja noch! Aber hab Geduld, ich kümmere mich um dich!" Im nächsten Augenblick surrte der Pfeil auf die Lichtung zu.

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Re: Kräutersuche

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 18. Oktober 2006, 10:45

Anezka war auf die Elfenschützin gesprungen, doch der Ast hatte das Gewicht nicht mehr halten können. Er brach unter einem einzigen lauten Knacken und beide Frauen fielen in die Tiefe, landeten nahe Thror und Awn unsanft auf der Lichtung.

Thrors Feuerchen beleuchtete alles sehr gut und alle konnten die Wärme der brennenden Dornenhecke spüren. Sie mussten nur aufpassen, dass das Feuer nicht auf den Wald überging. Bisher jedoch bestand keine Gefahr.

Die eigentliche Gefahr – die surrenden Pfeile aus dem Nichts – war ebenfalls gebannt. Anezka lag quer auf der Elfe, die zwar versuchte, unter ihr herauszukriechen, doch Anezka hielt sie vehement an den Armen fest. Der Bogen der Elfe ruhte ein Stück entfernt im Moos, aber sie besaß noch ein Jagdmesser in einer Halterung am Oberschenkel wie der Zwerg entdeckte. Jedoch kam die Elfe unter den gegeben Umständen nicht heran.

Siln, das Eon, sprang wütend auf sie zu, knurrte sie an und ging mit kleinen Hüpfern auf ihr Gesicht los, um ihr immer wieder in die Nase zu beißen, bis sie ganz blutig war.

Awn war inzwischen wieder soweit bei Sinnen, dass er alles mitbekam. Nur als er sich eigenständig aufrichten wollte, durchfuhr ihn ein Schmerz und er entdeckte die mit Anezkas Mantel verbundene Pfeilwunde.

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