Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Dieser gefährliche Sumpf erstreckt sich vor dem Drachentor. Er ist ein Zeichen für die Verschließung des Drachentores im Großen Krieg. Sumpfechsen hießen dies Willkommen und ließen sich dort nieder. Denn als Einzige können sie dort außer Gefahr leben.
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Das Reisen im Sumpf ist für Feinde der dunklen Völker nun noch gefährlicher, denn die Sumpfechsen stehen mit ihnen im Bündnis.
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Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Dienstag 4. August 2009, 12:30

Es war still im Sumpf. Keinen Laut konnte man vernehmen. Sithis glitt durch den Sumpf, wie ein schwarzer Schatten. Bedacht suchte er den sicheren Boden, auf dem man einigermaßen gut laufen konnte. Aber das brauchte ihn nicht wirklich zu stören. Er kannte den Sumpf wie seine Westentasche, da er viel erkundet und beobachtet hatte. Auch weil er hier aufgewachsen war.

Er wusste wo die tückischen Stellen waren und die Stellen, die man gefahrlos betreten konnte ohne von Treibsand oder einem Sumpfschleimer verschlungen zu werden. "Wass isst? Du bisst so sstill.", zischte es von seinem rechten Arm her. Das war Siliz, eine 2,30 Meter lange Schlange die sich da um seinen Arm wickelte. "Ich weiss nicht. Ich muss nur an meine Ssippe und an meinen Vater denken. Ich mache mir Sorgen, dass ihnen etwas zustoßen könnte", zischte Sithis zurück. So verständigten sie sich des öfteren. "Ach was. Mach dir doch wegen deiner Sippe keinen Kopf. Sie sind Krieger....zumindest die meisten.". Und er hatte recht. Seine Sippe war in der Tat ein Kampferprobter Haufen. Sie könnten selbst eine größere Anzahl Menschenkrieger ausschalten, selbst wenn jene entschlossen vorgehen würden. "Ich glaube du hast recht. Ich sollte mich jetzt mehr auf den Weg konzentrieren, als mir dauernd Sorgen zu machen." Mit diesem Gedanken schritt er weiter.

Nach ein paar Stunden rastete er eine Weile, da er trotz seiner Ausdauer, müde und erschöpft war. "Ich denke wir werden die Nacht auf dem Baum verbringen. Das mindert die Gefahr, von einem Nebeljäger angegriffen zu werden." Siliz schwieg zwar, doch Sithis konnte praktisch fühlen, dass er ihm zustimmte. In der Zeit, in der sie zusammen gewesen waren, kann man nach und nach die Gedanken des Gefährten erkennen. Kurze Zeit später schlief die Schlange schon. Der junge Echsenmann war auch ziemlich müde. Also kletterte er auf einen der großen Sumpfbäume, um es sich auf einem der dickeren Äste gemütlich zu machen. Nach einer Weile schlief er ein.
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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Samstag 8. August 2009, 14:05

Der Baum stellte sich als sicheres Versteck heraus: Die Blätter tarnten ihn etwas und sollte er doch entdeckt werden, war er wenigstens etwas sicher. Die Höhe schützte ihn nämlich vor Überraschungsangriffen. Auf jeden Fall hatte Sithis nicht das Pech, nicht wieder aufzuwachen.

Im Moor drohte einem ständig tödliche Gefahr und wer so lange dort lebte wie Sithis, der entwickelte ein Gespür, einen sechsten Sinn, wenn ein anderes Lebewesen in der Nähe war. Wie ein Kitzeln im Hinterkopf weckte dieser Sinn die Echse langsam aus seinen Schlaf.
Es war zuerst keine Veränderung sichtbar, seine Schlange war noch in Ordnung, schlief aber immer noch. Am Boden war weder Raubtier noch Monster, von denen es im Sumpf wimmelte. Erst nach einer Weile konnte man erkennen, was sich angeschlichen hatte. Es war ein Mensch, eine Weichhaut, wie manche Echsen sie auch nannten, weil Menschen keine Schuppen, sondern eine weiche, behaarte Haut besaßen.
Es war ein männlicher Jugendlicher. Er trug einen erdfarbenen Kapuzenmantel, doch hatte er die Kapuze zurückgezogen und so sah man seinen blonden Haarschopf und seine tiefblauen Augen. Er führte keine Waffen, jedenfalls weder Speer, Schwert oder Axt, aber unter seinem Mantel könnte er einen Dolch am Gürtel tragen. Er kniete auf dem Boden unter dem Baum, hatte ein Holzbrett mit einem dreckigen Stück Papier auf dem Knie und langes Stück Holzkohle in der Hand. Immer wieder blickte er zu Sithis hoch und führte dabei jedes Mal den provisorischen Stift über das Papier. Er hatte gemerkt, dass die Echse erwacht war, doch er hörte nicht auf.

Der Junge wirkte nicht feindselig, obwohl die meisten Menschen, die es nach Mashmoor verschlug, keinen edlen Motiven nachgingen und versuchten, die Echsen zu vertreiben. Dieser Mensch schien sich auf seine Zeichnung zu konzentrieren und sprach kein Wort. Was sollte Sithis davon halten?

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Samstag 8. August 2009, 15:37

Langsam aber sicher wachte Sithis auf. Er hatte jemanden gewittert. Kein Monster oder ein gefährliches Tier. Sondern...etwas anderes: einen Menschen! Hm...was macht ein Mensch hier? Dachte er. Er sieht harmlos aus, aber das will nichts heißen.

Und er tat gut daran, erstmal zu beobachten und die Situation abzuwägen. Sonst hatte er sich immer in einen Kampf gestürzt, aber das junge Menschlein könnte noch Kameraden in der Nähe haben, die ihn dann wahrscheinlich überwältigen könnten. Verdammt! Ich hätte jemanden mitnehmen sollen. Kharim oder Khaled, bei den beiden ist es egal. Die sehen eh gleich aus. Sakeepa besser nicht, der hätte mir sowiso immer widersprochen. Er befand sich in einer Zwickmühle. Sollte er ihn angreifen? Oder sollte er den Menschen fragen, was er von ihm wolle? Dann fasste er einen Enschluss.
Ich werde da runterklettern und den Kerl zur Rede stellen. Wenn er sich weigert, mir etwas zu erzählen, dann prügle ich es eben aus ihm raus. So hatte er auch früher entschieden. Wer nichts preisgeben wollte, wurde von ihm buchstäblich in die Mangel genommen. Man konnte dann froh sein, wenn man dann nur leichte Knochenbrüche davongetragen hatte.

Mit diesem Gedanken wandte er sich dem Menschen zu, der immer noch in Seelenruhe unter dem Baum saß, und etwas auf sein Papier kritzelte. "Du da! Ja du, der da kritzelt! Ich weiß zwar nicht, wer du bist oder was du hier treibst, aber ich hoffe für dich, dass du Wegzoll oder dergleichen geleistet hast, sonst werde ich dich niedermachen!" Sagte Sithis auf Celcianisch. Er wusste nur zu gut, dass dieser Junge kein Ren`zre beherrschen kann, da sie sehr schwer auszusprechen war. Mit diesen Worten kletterte er ein paar Äste nach unten und sprang.
Zuletzt geändert von Sithis am Mittwoch 19. August 2009, 23:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von fremder Mann » Samstag 8. August 2009, 21:50

Als die Echse den Jungen ansprach und sich rührte, wusste jener, dass es jetzt keine Zeit mehr gab, sein Werk zu vollenden. Er rollte das schmutzige Papier zusammen und steckte es zusammen mit dem Kohlestift in eine Innentasche des Mantels, dabei konnte Sithis einen Blick auf die Kleidung unter dem Mantel werfen: Eine schlichte Hose, ein schmutziges Hemd und ein verblichener Ledergürtel, an welchem ein kleines Kupfermesser hing, sicherlich keine gefährliche Waffe. Er schloss seinen Mantel wieder. „Die letzten Schattierungen kann ich später noch ergänzen und das Bild ist noch klar in meinem Gedächtnis.“, murmelte er, bevor er sich wieder erhob, das Holzbrett unter den Arm geklemmt. Er blickte hoch zu Echse, die herunterkletterte.

„Deiner Unwissenheit möchte ich nachhelfen. Ich bin Hadrian und ich studiere die Flora und Fauna meiner Heimat.“, erklärte der blonde Junge. Er machte weder den Fehler, sich zu verbeugen oder Sithis geradewegs die Hand zu reichen. Dies würde der möglicherweise gefährlichen Echse Möglichkeit zu einem hinterhältigen Angriff liefern. Außerdem war der Sumpf ein rauer, gefährlicher Ort, der raue, gefährliche Persönlichkeiten hervorbrachte, welche keinen Wert auf Umgangsformen legten. In Städten mochten Zeichen der Höflichkeit geschätzt werden, doch jenseits der Zivilisation galt so etwas als Zeichen der Schwäche.

„Wegzoll? Im Sumpf gibt es keine Wege und niemand besitzt das Land, hätte also Recht, so etwas zu verlangen. Und wenn du meinst, ich sei dir Tribut schuldig, weil ich das Territorium deines Stammes durchquere, dann ist dies nicht gerechtfertigt, denn auch wenn meine Wege die eurigen kreuzen, so tue ich euch keinen Schaden.“
Auch wenn seine Sprache gebildet klang, so schien Hadrian doch die Prinzipien des Sumpfes verstanden zu haben. Er versuchte, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen, und trotzdem vermied er es Demut, also Schwäche zu zeigen.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Samstag 8. August 2009, 22:27

Sithis landete genau vor dem Menschling. Als sich dieser jedoch als Hadrian vorstellte und davon sprach, dass niemandem der Sumpf gehöre, da merkte er langsam, wie die Wut in ihm brodelte und sagte zornerfüllt: "Nun hör mal zu, du kleines Menschlein! Dieser Sumpf gehört meinem Volk! Niemand hat das Recht einfach ungestraft durch unser Land zu trampeln! Jeder, der keinen Wegzoll leistet ist so gut wie tot!"
Und dabei bleckte er seine Zähne und erhob seine krallenbewehrten Hände demonstrativ in seine Richtung. Er musste trotzdem zugeben, dieser Mensch war mutig. Aber es könnte auch torheit sein, da es bisher fast niemand gewagt hatte, einer Sumpfechse den Tribut zu verweigern. Man riskierte bei so einer Aktion leicht seinen Hals. Man hatte meißt nur zwei Sachen zur Auswahl: entweder man gibt, was verlangt wird oder aber man stirbt. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, er war kampfbereit und bereit zum Zuschlagen.Hrm...ich könnte diesen Wicht sofort wie einen Käfer zerquetschen. Oder ich lasse ihn am Leben, um ihn leiden zu sehen! Hahaha! Eine Zeit lang standen sie sich gegenüber. Niemand bewegte sich oder sagte etwas. Da durchbrach Siliz die Stille. "Sithis. Du könntest ihn doch auch deinem Volk übergeben. Es ist schließlich sehr schwierig hier im Sumpf an ordentliches Fleisch heranzukommen." "Das wäre eine Alternative, aber das wären dann wieder sechs Stunden Fußmarsch. Nein! Ich werde das hier und jetzt klären! Er wird es noch bereuen, dass er mich herausgefordert hat! Ich werde ihm die Eingeweide herausreisen und ihn dann an die Viecher im Sumpf verfüttern!" Daraufhin machte er einen Schritt auf den Menschen zu.
"Also noch einmal: Was willst du hier? Und woher kommst du? Weshalb hast du meinen Schlaf gestört?" Er machte eine Pause. "Rede! Oder ich werde dir sämtliche Knochen brechen müssen! Und glaube mir, in so was bin ich verdammt gut!" Sein Schweif zuckte nervös von rechts nach links. Er konnte es nicht mehr erwarten. Schon allzulange hatte er kein Menschenblut mehr geleckt. "Also sag es! Oder dein Leben endet hier!" Grollte er bedrohlich. Er zog seine Axt und wartete auf eine Antwort.
Zuletzt geändert von Sithis am Donnerstag 20. August 2009, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. August 2009, 21:24

Trotz der groben Worte und der deutlichen Gesten des Reptils schien Hadrian ruhig zu bleiben. Doch trat er ein paar Schritte zurück, als die Echse mit Siliz Worte in der Sprache der Schlangen wechselte. Schien er die beiden zu verstehen oder war er einfach nur erschrocken, dass Sithil sich mit seinem tierischen Begleiter unterhalten konnte?
Hadrian fing an etwas zu lachen und dann erklärte er: „Du bist sehr witzig, als könntet ihr den Sumpf besitzen. Der Sumpf ist lebendig, eure Rasse ist nur ein Teil von ihm. Ihr Echsen seid ein Zeichen dafür, was passiert, wenn das Götterpaar Raubtieren Intelligenz einhaucht. Anstatt zu verstehen, wollt ihr herrschen und anstatt zu erhalten, wollt ihr vernichten.“
Er schüttelte seinen Kopf und machte ein ernstes Gesicht, er sah nicht besonders zufrieden aus. Bei Sithis Reihe von Fragen schwieg er und wartete geduldig ab, bis die Echse immer wütender wurde.
„Die ersten beiden deiner Fragen habe ich dir bereits beantwortet, doch du hörst offensichtlich nicht zu. Die Antwort der dritten Frage könntest du dir eigentlich erschließen… Aber vorläufig sollte dir genügen, dass ich dich geweckt habe, weil ich dich wecken wollte. Aus demselben Grund siehst du mich. Ich hätte dich genauso gut aus einem Versteck heraus zeichnen können.“
Hadrian schien die Fragen nicht zu beantworten, sondern noch mehr Fragen aufzuwerfen. Während eines Momentes, eines Blinzelns von Sithis, hatte er das Holzbrett geschnappt und geworfen. Es traf die Echse ins Gesicht, hinterließ dort aber keinen Schaden. Doch in dem Moment der Ablenkung, denn das geworfene Brett erzeugt hatte, war Hadrian verschwunden, im Nebel des Moores brauchte man nicht lange zu laufen, um im selbigen zu verschwinden. Doch man sah Fußabdrücke auf den Boden, die vom Baum wegführten. An diesen konnte man ansehen, dass Hadrian keine Schuhe trug. Das seltsame war jedoch, dass wenn man sich den Boden genauer ansah, man zwar Fußspuren erblickte, die weg führten, aber keine, die zum Baum hinwiesen.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Sonntag 9. August 2009, 21:53

Sithis war verdutzt. Woher kannte dieser Bursche sein Volk so gut? Auch konnte er nicht begreifen, warum jemand eine Echse wecken WOLLTE. Das war töricht. Als dieser Mensch ihn dann auch noch auslachte, riss bei ihm der Geduldsfaden...Nicht dass der jemals besonders lang gewesen wäre. Aber diese Unverschämtheit konnte er nicht auf sich beruhen lassen. Auf seine Frage hin, in der die Zerstörungswut seines Volkes kritisiert wurde, sagte Sithis, brodelnd vor Wut: "So redet nur jemand, der von Krieg und töten keine Ahnung hat! Wärst du hier bei mienem Volk aufgewachsen, würdest du genau so denken!" Durch die kargen Antworten die Hadrian gab, kamen wiederum neue Fragen in ihm auf. Das irritierte ihn etwas und er hielt in seiner Bewegung inne. Sein Gegenüber nutzte die Gelegenheit und warf ihm gekonnt sein Zeichenbrett direkt ins Gesicht. Dank seiner Schuppenhaut trug er keine Verletzung davon, doch sein "Gesprächspartner" hatte dies genutzt und war geflohen. Übrig blieben nur seine Fußspuren. "Grr..Mist! Haut der einfach ab! Aber den finde ich schon! Weit kann er noch nicht sein! Er schuldet mir noch genügend Antworten!" Mit diesem Gedanken nahm er die Verfolgung auf. Er folgte den Fußspuren unermüdlich, er rastete kein einziges mal. Er würde diesen blasshäutigen Zeichner schon aufspüren. Man kann auch sagen, er wird ihn aufspüren, denn der Sumpf ist sein Element. Er kannte jedes Versteck, jedes Schlupfloch in allen Himmelsrichtungen. "Verfluchter Mensch! Wenn ich dich finde, wirst du dir wünschen mich niemals geweckt zu haben!" Fluchte er in seiner eigenen Sprache. Es dämmerte bereits. Sithis wusste, dass es nachts noch gefährlicher war als am Tag, doch dass kümmerte ihn nicht. Sein Blutdurst trieb ihn an und er folgte der Spur nach Osten. Immer wieder stieß er echsische Flüche aus, und er folgte der Spur weiter. Diesmal in richtung Süden. Was wird das hier? Will er mit mir fangen spielen? Er machte eine kleine Pause. Ist das überhaupt ein richtiger Mensch? Die Fußspuren liefen nur von dem Baum weg, aber ich habe keine gesehen, die zu ihm hinführten. Wahrscheinlich einer dieser verdammten Zauber, um mich zu täuschen. Nicht mit mir! "Ich sagte doch schon: töte ihn lieber gleich, anstatt mit ihm eine Plauderrunde zu veranstalten". rief Siliz dazwischen. "Ach, sei still! Du gehst mir auf die Nerven! Halt einfach mal die Klappe!" schnaupte Sithis zurück. Er musste sich auf die Fußspuren konzentrieren, da brauchte er nicht auch noch das Komentar einer Schlange. Und so folgte er weiter den Spuren.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 12. August 2009, 09:28

Da war Hadrian ihm gekonnt entwischt, doch er hinterließ Fußspuren, die seinen Weg kennzeichneten. Im Sumpf war der Boden nicht homogen, sondern flickenartig. Es gab manchmal normalen Erdboden, manchmal feuchten Schlamm, Pfützen, Teiche, Treibsand, aber gekonnt wichen Hadrians Spuren jede Art Boden aus, auf denen sie weniger deutlich wären. Auch kletterte er nie auf einen Baum oder schwamm, um seine Spuren zu unterbrechen.
Während der Verfolgung stieß Sithis weder auf ein Raubtier noch auf eine gefährliche Pflanze. Hadrian schien bei seiner Flucht sichere Wege zu berücksichtigen und mit seinem Urteil hatte er Recht. Diese Flucht war keine gewöhnliche Hetzjagd, es war eher der Verfolgte, der die Melodie angab.
Würde sich das Reptil die Umgebung anschauen und darüber nachdenken, statt nur stur und wütend den Spuren zu folgen, müsste ihm auffallen, dass die Anzahl der Bäume in der Umgebung langsam sank. Die großen Sumpfbäume wichen niedrigerer Vegetation, Büsche, Gräser und Farne, die es einem aber nicht ermöglichten, in der Gefahr heraufzuklettern. Ein Wesen, welches diesen Umstand bemerkte, könnte es sich noch einmal überlegen, ob es sich lohnte die Jagd weiterzuführen und ob die Flucht des Menschenjungen wirklich eine Flucht war oder vielleicht eigentlich eine Finte, um den Verfolger in Gefahr zu bringen.

Hadrians Abdrücke auf den Erdboden endeten ziemlich abrupt, als hätte ihn ein Riese mitten im Lauf weg gehoben. Oder eines der zahlreichen Monster des Sumpfes hatte ihn erwischt, aber es gab weder Indizien auf einen Kampf, noch Spuren des Tieres. Vielleicht auch könnte er Magie verwendet haben, wie beim Baum vorhin.
Die Sumpfechse befand sich jedenfalls auf einem flachen Gelände ohne einen einzigen Baum in Sichtweite. Außerdem wurde es langsam dunkel und zusätzlich zog noch ein Nebel auf. Aber kein gewöhnlicher Nebel, er war dichter und er erschien plötzlich und ungleichmäßig. Kurz darauf fing es an, schrecklich zu stinken und Sithis konnte ein Knurren vernehmen, dass sich schnell näherte. Jeder erfahrene Sumpfbewohner wusste, was das zu bedeuten hatte. Es war ein Nebeljäger.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Mittwoch 12. August 2009, 11:49

Als Sithis das Ende der Fußspuren erreichte, war von dem Menschen nichts mehr zu sehen. Das ärgerte ihn, da es dieses Menschlein tatsächlich gelungen war, vor jemandem wie ihm zu entkommen. Er sah sich um, doch außer kleineren Büschen und ein paar Felsen sah er nichts. Plötzlich roch er diesen wiederlichen Gestank. Er roch nach Verwesung und Tod. Sithis kannte diesen Geruch nur allzu gut: ein verdammter Nebeljäger. Er hatte einen Kampf mit so einer Kreatur nur knapp überlebt. Seit diesem Tag hatte er panische Anst vor diesen Biestern. Das hatte ihn damals zwei Finger und fast das linke Auge gekostet. Außerdem brannten seine Narben höllisch, wenn eines dieser Wesen nahe genug war. Wie in diesem Moment. Verdammt! Letztes mal bin ich so einer Kreatur nur knapp entkommen! Wenn ich nicht aufpasse, verliere ich noch mehr als ein paar Finger! Aber diese Missgeburt wird mich gleich kämpfen sehen! Mit diesem Gedanken ging er in Kampfposition. Nicht zum Angriff. Er würde sich nur verteidigen, sollte sich dieses Vieh zu nah heranwagen. Grr...dieser Mensch muss genau gewusst haben, wo er mich hinführt! Er mag zwar harmlos aussehen, doch er ist wahrscheinlich gefährlicher als ich ahne! Dieser Nebeljäger war zwar kleiner, wie der damalige, doch darauf kam es bei ihnen nicht an. Alle waren grausam, gerissen und stanken bestialisch nach Tod, dass es einen umhaut. Doch irgendwie war dieser Nebeljäger anders, als der, den Sithis getroffen hatte. Dieser hatte sofort und ohne Warnung angegriffen. Dieser hier wartete ab. Ein sehr untypisches Verhalten für diese Instinktgesteuerten Wesen. Es fing an ihn zu umkreisen. Sithis war zwar enorm nervös, er spürte nahezu, wie das Adrenalin in ihm aufstieg, doch er konnte seine Wut unterdrücken, indem er an etwas anderes dachte. Wenn ich jetzt in den Sumpf zurücklaufe, dann könnte ich mich auf einen Baum retten. Nein. Das wäre eines Kriegers unwürdig. Mein Vater, meine Freunde und mein Volk würden jede Achtung vor mir verlieren. Sie würden mich einen Feigling nennen und vertoßen. Niemals! Ich werde ihnen allen beweisen, dass ich kein Feigling bin! Einmal bin ich weggelaufen, daran gibt es nichts zu rütteln! Einmal und nie wieder! Er spannte seine Muskeln an, hielt seine Axt zum zuschlagen und wartete auf den Angriff seines Gegners. Wenn ich jetzt sterben sollte, dann wenigstens in Ehre und mit meiner Waffe in der Hand. Er konnte froh sein, wenn er hier wieder lebend herauskam.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 13. August 2009, 13:59

Der Nebeljäger war offensichtlich kein gewöhnlicher. Er war etwas kleiner als der Durchschnitt und er verhielt sich nicht so hinterhältig wie seine Artgenossen. War es vielleicht ein Jungtier? Selbst die ältesten und erfahrenen Sumpfbewohner gaben zu, noch nie einen noch nicht ausgewachsenen Nebeljäger oder ein Nebeljägerei gesehen zu haben. Ein normaler Nebeljäger jedenfalls hätte nicht den Fehler gemacht, seinen Angriff mit einem Knurren anzukündigen.
Das Raubtier umkreiste Sithis erst eine Weile, bevor es sich blitzschnell auf ihn stürzte. Es rannte nicht wie ein normales Wesen, es schien durch den Nebel bis zur Echse zu gleiten und hinterließ keine Spuren. Seine Bewegungen waren flink: Mit der linken Klaue schlug der Nebeljäger die Axt beiseite, mit der rechten Klaue traf er das Reptil an der linken Schulter. Eine Kralle zog einen kurzen Schnitt von der Schulter bis zur Brust. Die Verletzung blutete zwar leicht, war aber nicht tief: Die Kralle hatte nämlich die Schuppenschicht durchdrungen, hatte aber nicht ins Fleisch geschnitten.

Die Nähe des Nebeljägers sorgte dafür, dass der Gestank unerträglich wurde. Es war so als hätte man dem Sumpfbewohner ein Stück verdorbenes Fleisch mitten ins Gesicht geklatscht. Man konnte seinen sauren Atem riechen, der stoßartig aus dem „Nasenloch“ im Schädel kam. Einen kurzen Moment lang schien es so, als würde es Sithis in die Augen schauen. Im Normalfall wäre so etwas undenkbar, denn die Augenhöhlen der Nebeljäger waren nur mit einem grünlich schimmernden Licht ausgefüllt, dem man nicht ansehen konnte, was es gerade fokussierte. Aber für einen Augenblick schienen ihn tiefblaue Augen anzustarren, doch dieser Zustand war nur von kurzer Dauer. Als schließlich der Nebeljäger wieder zurück lief, erfüllte das giftgrüne Licht wieder seine Augenhöhlen.
Auch dass sich der Angreifer wieder zurückzog, war merkwürdig. Im Normalfall hätte der Nebeljäger die Krallenhiebe fortgesetzt und seine Zähne in Sithis Kehle versenkt. Stattdessen lief er erneut im Kreis um das Reptil herum. Vermutlich wartete er auf eine Gelegenheit erneut einen derartigen Angriff zu starten. Sithis musste sich etwas einfallen lassen, denn auch wenn diese Verletzung leicht war, so könnte die nächste um einiges heftiger werden. Die Geschwindigkeit und Kraft des Nebeljägers machten jeden Versuch, sich zu verteidigen, wirkungslos.

[Sithis verliert 5% Lebensenergie aufgrund des Kratzers]

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Donnerstag 13. August 2009, 15:07

Der Angriff kam schnell und unerwartet. Dieses Vieh war nicht annähernd so groß wie der letzte, jedoch um einiges schneller. Dummerweise verlor er seine Axt bei diesem Angriff. Somit war er praktisch fast schon besiegt. Beinahe besiegt heißt aber nicht, dass er wehrlos sei. Wenn es sein muss reiße ich ihn mit bloßen Händen in Stücke! Mit unendlicher Wut stürtzte er sich auf den Nebeljäger. Ein wilder Kampf entbrannte. Echse gegen Nebeljäger. Der Nebeljäger versuchte sich auf ihn zu stürzen, doch Sithis wich dem Angriff mit Mühe aus.

Der zweite Angriff erfolgte und Sithis spürte Blut über seinen linken Arm laufen. Der Nebeljäger hatte ihn nur gestreift. Die Kreatur konnte noch nicht wieder angreifen, da Sithis in seiner Abwehrdrehung seine Schulter dem Mistvieh in die Seite gerammt hatte. Sie heulte auf, wie ein Hund, den man geprügelt hatte. Das war seine Chance. Mit seinem muskulösen Schwanz traf er die Bestie erneut. Durch die Wucht des Schlages wurde sie mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor sie auf den Boden aufschlug. Sithis nutzte die Zeit und griff sich seine Axt wieder, die ein paar Meter von ihm entfernt lag. Der Nebeljäger lag noch immer am Boden.
Jetzt schick ich dich für immer ins Reich der Toten! Laut rief er: "STIRB, VERDAMMTE UNTOTE BRUT!!!" Mit diesen Worten rannte er wie ein Berserker auf die Kreatur zu, und schlug zu. Doch dummerweise rollte sie sich im gleichen Moment in die entgegengesetzte Richtung. Sein Schlag traf nicht so wie er es eigentlich sollte, doch er verwundete die Kreaur an ihrer linken Flanke. Mann! Dieses Biest ist selbst am Boden noch gefährlich! Ich muss mir etwas ausdenken, sonst bin ich so gut wie tot! Die Bestie erhob sich sogleich, doch anstatt wieder anzugreifen, stand sie nur da und starrte ihn an.
Sithis erwiderte den Blick. Warum griff sie nicht mehr an? Er konnte es sich nicht erklären. Plötzlich kam ihm ein Gedanke: Oh mann! Bei meiner Axt! Jetzt weiß ich wer das sein könnte! Hadrian! Er war sich sicher, dass es kein anderer sein konnte, da er nirgends auzufinden war und stattdessen dieser Nebeljäger auf einmal erschienen war. Er wusste nun nicht mehr was er glauben konnte.


[Sithis verliert 5% Lebensenergie aufgrund eines weiteren Kratzers]

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. August 2009, 17:26

Der Nebeljäger wurde ziemlich herumgeschleudert von Sithis Konterangriffen und knapp hätte er sich vom Diesseits verabschieden können, wenn er sich nicht im rechten Moment weggerollt hätte. Das Wesen zeigte weiterhin Schnelligkeit und Geschicklichkeit, auch wenn es ihm an Standfestigkeit etwas fehlte. Ein normaler Angehöriger dieser Rasse hätte sich von Sithis Verteidigung nicht beeindrucken lassen und hätte auch den Hieb mit dem Schwanz problemlos halten können.
Das Monster startete keinen Angriff, sondern schien die Echse zu beobachten. Wieder kam ein blaues Blitzen in die sonst mit grünem Licht ausgefüllten Augenhöhlen. Plötzlich ertönte ein Geräusch von Nebeljäger, das schrecklich klang. Es klang nach einem stoßhaften, kräftigen Husten, doch wenn man sich dazu herabließ, es genauer anzuhören, dann verstand man, was es wirklich war: Ein grausiges Lachen.
Aber noch viel schlimmer war, was folgte. Es sprach, wenn man so etwas als Sprechen verstand. Die Anatomie der Nebeljäger war nicht dazu gedacht, zu sprechen und so klangen die Worte eher wie aneinander gereihte, raue Laute, als wie eine richtige Sprache. Man musste sich wirklich anstrengen, um zu verstehen, dass es sich um Celcianisch handelte: „Duu chas ezz verrstantenn! Chrmm, Chrmm, Chrmm!“ Wieder dieses grässliche, kehlige Lachen.

Und es schien so etwas wie eine unvollständige Verwandlung stattzufinden. Es war, als würde man zwei verschiedene Realitäten wie transparente Folien übereinander schieben. Der Nebeljäger war immer noch da, nur wirkte er weniger stofflich, sondern durchsichtig. In ihm sah man Hadrian, im selben Zustand. Die beiden hatten dieselbe Haltung und jede Bewegung wurde gleich ausgeführt, als wären ihre Körper mit unsichtbaren Schnüren aneinander gefesselt. Statt der rechten Klaue des Nebeljägers, die für beide Verletzungen der Echse verantwortlich war, sah man Hadrians Hand, welche dessen Kupfermesser trug. Wenn man genauer hinsah, konnte man an der Schneide sogar das Blut des Reptils sehen. Aber auch die Verletzung, die der Nebeljäger erlitten hatte, war an den Menschenjungen weitergegeben worden. Man sah, dass sich der Stoff seines Mantels an der linken Seite rot gefärbt hatte. Hätte Sithis den Nebeljäger schlimmer verwundet, wäre die Wunde für Hadrians schwachen Körper gewiss tödlich gewesen. Bei der Rückverwandlung wäre er dann gestorben.
Als Hadrian wieder sprach, erklang der Ton sowohl aus dem Maul des Nebeljägers, als auch aus den Mund des Jugendlichen: „Erstaunt, Echse? Kein Wunder, ihr seid vollkommen ignorant, was Magie betrifft. Merke dir eines, ich werde niemals Wegzoll zahlen und ich werde auch nie als Fleisch für eure Mäuler enden. Was dich betrifft, ich habe alles von dir, was ich wollte. Wir werden uns wieder sehen.“
Hadrian verblasste, der Nebeljäger wurde wieder undurchsichtig und verließ das Gebiet so schnell wie er gekommen war. Er hinterließ wieder einmal keine Spuren, nicht einmal Blutstropfen auf den Boden von seiner Wunde. Mit ihm verschwand erst der Gestank und später lichtete sich dann auch der Nebel.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Samstag 15. August 2009, 20:08

Er wusste nicht was er von diesem Wesen halten sollte. Als es dann auch noch anfing zu sprechen, war sich Sithis ziemlich sicher, dass das kein gewöhnlicher Nebeljäger war. Sonst konnten die ja nur knurren, jaulen und geifern. Dann erkannte er zu seinem Leidwesen, dass sich Hadrian IN der Kreatur befand. Sie schienen eins zu sein, der Junge und das Monster. Dieser Junge ist nicht normal! Wer Magie benutzt, um sich so zu verwandeln, KANN nicht normal sein! Er hörte dieser Kreatur zu, anstatt einen weiteren Angriff zu starten. Es sagte, dass er alles von ihm habe und dass sie sich wiedersehen würden. Bevor Sithis es richtig realisierte, war der Hadrian-Nebeljäger auch schon wieder verschwunden. Merkwürdig. Irgendwie kommt es mir so vor als ob dieser Wicht etwas mit mir vor hat! Da meldete sich auch schon seine Schlange. Sie hatte er total vergessen. Sie schien genau zu wissen, was ihren Freund so beschäftigte.

"Kannst du es dir nicht vorstellen? Soll ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Hey, dieser Mensch oder was auch immer er ist, hat ein Bildnis von dir, sowie Blutproben! Wahrscheinlich wird er in seiner Giftküche einen Doppelgänger von dir erschaffen oder schlimmeres! Es kann sogar sein, dass er damit Steckbriefe herstellen will, um dir irgendwelche Sachen anzuhängen! Es wird dann nicht mehr lange dauern, bis dich die Soldaten schnappen!Und versuch die dann von deiner Unschuld zu überzeugen! Du musst ihn aufhalten!" Irritiert starrte Sithis seine Schlange an. Oh nein! Wenn du recht hast, könnte das ziemlich schlimme Folgen für unser Volk haben! Wenn nun dieser Doppelgänger ins Dorf eindringen würde und Königin Vyper und Ra´Khim tötet, dann bin ich nirgends mehr sicher. Denn schließlich würde man mir die Morde anhängen! Und wenn er dann tatsächlich Steckbriefe herstellt, dann kann ich wirklich einpacken!" Eine beklemmende Pause. So weit darf ich es nicht kommen lassen! Wir werden ihn aufhalten!" Zischte er. "Naja, dass ist aber nicht ganz ungefährlich. Hoffen wir mal, dass du nicht noch mehr Gliedmaßen verlierst! Hehe!" Entgegnete die Schlange scherzhaft.
Doch wer Sithis genau kannte, weiß, dass er in solchen Situationen nicht für Späße aufgelegt war. Den letzten, der ihm mit so riesigem Sarkasmus entgegen gekommen war, hatte er zusammengeschlagen und demjenigen einen Arm gebrochen. "Sei einfach still, sonst spürst du gleich, wie sich ein handfester Knoten anfühlt!" Entgegnete er sehr gereizt. Er war ziemlich aufgebracht darüber, dass er die kleine Blasshaut nicht einfach töten konnte. Aber aufgrund der Tatsache, dass er sie verwunden konnte, entspannte er sich ein wenig und er musste sogar grinsen. Ich werde dieser Sache auf den Grund gehen! Jetzt sofort! Diese winzigen Wunden werden mich nicht aufhalten Mit diesem Gedanken rannte er seine Fußspuren zurückverfolgend in den Sumpf. Hoffentlich kam er noch rechtzeitig.
Zuletzt geändert von Sithis am Mittwoch 19. August 2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Montag 17. August 2009, 13:34

Die Sonne war schon untergegangen und der Sumpf war von der Dunkelheit eingehüllt. Abgesehen von einigen magischen Pilzen, die schwach glimmerten, und Glühwürmchen, die durch die Luft flogen, gab es nur die Gestirne, die Licht spendeten. Aber in Gebieten, wo wieder Bäume wuchsen und deren Geäst und Laubwerk den Himmel abschirmten, wurde es noch dunkler, als es sowieso schon war.
Die eigenen Spuren wurden schwer erkennbar. Ab einen gewissen Punkt wurde es schließlich sogar unmöglich. Die Nacht war sehr gefährlich im Sumpf, denn die größeren, gefährlichen Räuber gingen nur zu späten Stunden auf die Jagd. Darunter auch die echten Nebeljäger, nicht die verwandelten Menschenjungen, diejenigen, die sich ohne Ankündigung von hinten anschlichen, einen gleichzeitig mit den Krallen zerfleischten und die Kehle durchbissen. Sithis war besonders gefährdet, denn aufgrund seiner Verletzungen hatte er geblutet. Auch wenn der Strom unterbrochen war, so reichte der Geruch von Blut aus, die Viecher anzulocken.

In den Büschen der Umgebung hörte man gelegentlich Rascheln, doch kein größeres Tier wagte sich an die Echse heran. Aber es dauerte nicht lang, bis jemand anderes sich auf Sithis stürzte. Es fing alles mit einem Surren an, während ein Insekt ihn umkreiste. Doch die Artgenossen ließen nicht lange auf sich warten: Es waren Stechmücken.
Die kleinen, fliegenden Blutsauger wagten sich in der Regel nicht an die Sumpfechsen. Wer es doch versuchte, der wurde mit einer dicken Schicht Schuppen konfrontiert, in welchen die ihre Saugorgane oft stecken blieben. Doch die Verletzungen legten weiches, ungeschütztes Gewebe frei und die Viecher ließen sich nicht zweimal bitten, bevor sie sich darauf stürzten. Ein ganzer Schwarm umgab die Sumpfechse und für jede totgeschlagene Mücke drängten zwei Stück nach. Um ihn herum kreiste ein ganzer Schwarm, genug Nachschub für die erschlagenen Artgenossen.
Sie waren zwar klein, aber extrem nervig. Gewiss würden sie Sithis nicht umbringen, aber die Wunden würden auch schlecht verheilen. Es war nämlich allgemein bekannt, dass der Speichel der Blutsauger die Gerinnung des Blutes verlangsamte.

[Sithis verliert jede Stunde 1% Lebensenergie und kann keine Lebensenergie regenerieren, solange er keine Lösung für die Insektenplage findet]

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Sithis » Montag 17. August 2009, 14:09

Er war den ganzen Tag gerannt. Eigentlich wäre ein leichtes Opfer für weitere Angriffe gewesen, doch nichts rührte sich. Seine einzige Sorge waren diese Myraden von Stechmücken, die anfingen ihn in seine frische Wunde zu stechen. Blöde Viecher! Kaum tötest du eine, kommen gleich zehn dieser Blutsauger! Dachte er verärgert. Bald waren die Wunden nur so von Stichen übersäht. Oh mann. Wenn das so weiter geht, verheilen diese Wunden niemals! Mit diesem Gedanken schlug er um sich, doch diese Mücken waren hartnäckig. Meißtens half ein Sprung ins Wasser, um diese lästigen Insekten los zu werden, doch Sithis wollte keine entzündung seiner Wunden riskieren.
Seine Schlange fing daraufhin an zu lachen. "Hihi! Na fühlt sichs gut an?" zischelte sie. "Sei doch mal still! Glaubst du mir macht das Spaß? Ich würde dich gern mal an meiner Stelle sehen!" gab er in einem Knurrlaut von sich. "Wenn ich mich nicht getäuscht habe, beginnt da vorne unser Revier." Schlussfolgerte der Echsenmann. Er wusste nur nicht, wie seine Stammesmitglieder seine Rückkehr aufnehmen würden. Er war ja grade mal drei Tage weggewesen. Und jetzt würde er wieder da sein! Wo doch alle froh waren, dass er wo anders jemandem den Kopf einschlug. Ich muss ihnen wenigstens die Gefahr erklären, die uns jetzt bedrohen könnte. Zumindest muss ich es versuchen, sie zu überzeugen! Er wusste aber auch, dass er es war, der dieses Unheil entfesselt hatte. Wenn er nicht aufpasste, könnte es seinen eigenen Tod bedeuten.
Aber eigentlich spielte das für Sithis keine relevante Rolle. Er hatte oft dem Tod ins Auge geblickt. Damals, als er noch mit seinen Freunden unterwegs war, wurden sie in den Ausläufern des Drachengebirges von einer kleinen Gruppe Gargoyles angegegriffen. Bei dieser Aktion wären sie alle draufgegangen, hätte Sithis nicht, mit Hilfe von Sakeepa, den Anführer der Gruppe getötet und die Kreaturen in die Flucht geschlagen. Doch dieses Mal ging es nicht nur um seine Freunde, sondern um das Überleben seines Volkes.
Alle anderen wussten nichts von der Gefahr, die sich drohend über den Sumpf legte. Nur er, Sithis, wusste davon. Er musste überleben. Zumindest solange, bis er davon berichten konnte. Danach wäre er wahrscheinlich tot.

Die rennerei hatte ihn hungrig gemacht. Trotz der vielen Fliegen as er eine Tagesration, aber er fühlte sich nicht erholt. Verdammte Stechmücken! Er fing wieder an um sich zu schlagen und fegte ein halbes dutzend hinfort. Doch schon waren doppelt so viele wieder da. es läuft wohl darauf hinaus, dass ich jetzt baden gehe Bei diesem Gedanken musste er breit grinsen. Er versuchte noch eine Weile, die Fliegen zu verscheuchen, sprang dann aber in ein Wasserloch und siehe da: die Fliegen verschwanden. Tja. Fliegen verabscheuen Wasser. Nach einer Weile kletterte er wieder aus dem Wasser. Er dachte noch: Hoffentlich war es dieser Sprung wert! Dann folgte er dem Weg weiter in Richtung Dorf.

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Re: Durch den Sumpf in ein neues Abenteuer

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. August 2009, 14:46

Der Sprung ins Wasser verscheuchte die Stechmücken vorerst, aber sie blieben über dem Wasser und warteten, dass ihr Opfer wieder zurückkam, doch aus der Mahlzeit wurde nichts. Mashmoors Gewässer waren nicht rein wie die Quellen, Bäche und Flüsse der restlichen Welt. Das Wasser war abgestanden und dreckig und mit seinem Sprung wirbelte er eine Menge Material auf. Sithis war zwar jetzt sehr verschmutzt, aber der Schlamm legte sich auch über die Wunden. Nicht nur schützte diese Schicht vor den Stechmücken, sondern der Schlamm kühlte auch die Verletzungen und wirkte schmerzlindernd.
Ein paar Mücken blieben noch und versuchten ihr Glück weiter, doch sie gaben angesichts der Schlammschicht schnell auf und folgten ihrem Schwarm, der aufgehört hatte, das Reptil zu belästigen, und sich jetzt ein neues Opfer suchte.

Die Entfernung zum Dorf schrumpfte recht schnell. Im Licht der aufgegangenen Sonne konnte man viele frische und alte Spuren entdecken – von Echsen, die auf die Jagd gingen und wieder kamen. Er traf noch auf keine Jäger persönlich, doch allein das heimische Territorium versprach Sicherheit.

[weiter im Dorf der Sumpfechsen – eine frühe Rückkehr]

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