Die Heimat!

Die Stadt der Zwerge. Hier werden die besten Waffen und Rüstungen Celcias geschmiedet. Sie liegt tief versteckt in Höhlen des Drachengebirges und ist nur durch das versiegelte Tor im Norden zu erreichen, welches nur Zwerge öffnen können.
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Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Juli 2011, 20:49

Bundror mit NSC kommt aus Der Weg zur Heimat


Draven sowie Durzo mussten sich ganz schön ducken, um durch die kleine Tür zu kommen. Sie hatten den Jungen abgesetzt, der mit großen Augen alles bestaunte. Deutlich zog er Tiador Richtung Bundror.
„ich will bei ihm sein“ beschwerte er sich.
„später“
Hoffentlich bleibt es nicht so eng, dass wird mir sonst mein Rücken danken“ flüsterte Durzo angestrengt. Draven stimmte zu. Jetzt waren die beiden doch etwas neidisch auf die kleine Größe von Tiador und den Zwergen. Wolfram ausgenommen.
Telchor schritt zuerst durch die Tür, ließ die anderen folgen. Beim gehen berührte er verschiedene Symbole, die in den Wänden eingemeißelt waren.
Die Neugier war nur umso stärker bei dem Elfen geweckt worden. Interessiert folgte er dem nachzeichnen und näherte sich dem Symbolen ehrfürchtig.
„Runenmagie, erstaunlich…wie funktioniert das bloß“
„Lass uns weiter“ nörgelte Wolfram. Tiador wollte gerade etwas erwidern, da wurde er angestoßen.
„lauf gefälligst weiter!“ kam es scharf von Durzo.
„Zu Befehl“ mit dem bekannten Grinsen schloss er auf.
Doch zu deren Glück war nur der Durchgang so eng.
Es gab zwar noch die Möglichkeit das Tor ganz zu öffnen, aber warum sollte man dies tun. Die Gefahr war so geringer, dass sich jemand hinterher schlich. Dahinter erschloss sich ein gigantisches Höhlensystem, welches mit hohen Decken und gepflasterten und behauenen Straßen sich auszeichnete.
Dies war die Heimat.
Nicht weit von dem kleinen Gang entfernt, standen ein Tisch und zwei Stühle. Ein recht junger Zwerg mit braunen Haar und einen noch recht kurzen Bart saß dort. Er hatte sogleich seine Armbrust zur Hand, doch Telchor winkte ab.
Er hat schnelle Beine, ihn werden wir senden.“ Erklärte er Bundror und gab dem Mann seine Befehle. Dann kramte er in einer Tasche und reichte Bundror etwas.
„ Du kennst die Prozedur? Denk an die wichtigen Informationen, Bilder und Fakten, die Rune speichert es. Dass sollte einem hoffentlich die Dringlichkeit deiner Sache verständlich machen“ Er grinste breit.
Telchor musste man nie viel erklären, er konnte vieles aus einem Zwerg rauslesen. Bundror wusste das dies kein Gold war, sondern nur ein Beweiß, dass man den Boten trauen konnte. Eine Rune, die spezielle Informationen speichern konnte.
Erst als der Zwerg die Rune erhalten hatte, gab Telchor den Befehl.
„Los Junge, bring das zum Rat. Es eilt… und trödele nicht, den sonst werde ich dir persönlich den Bart wieder stutzen.“
Der Andere verstand und machte sich eiligst auf den Weg.
Nun waren sie also in Nogrot. Die Stadt der Zwerge. Doch wohin sollten sie sich zuerst wenden.
„Bundror, was ist jetzt?"
Kam die direkte Frage von Durzo. Er bog sich gerade den Rücken durch. Langsam wurde er wirklich zu alt für so was.
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Bundror Hammerschlag
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Freitag 22. Juli 2011, 17:37

Bundror verschränkte die Arme und schlug die vom Alter geplagte Stirn in tiefe Falten. Die Worte des zwergischen Wächters waren weise und wenn gleich Tiador oder jemand der anderen ihren tatsächlichen Sinn nicht verstanden, so wusste Hammerschlag sehr genau, dass die momentane Situation des Rates zu einem Problem werden könnte. Einige Wochen vor seiner Handelsreise gab es während einer Versammlung eine Art Ausschreitung zwischen den beiden Parteien, die in Nogrot Einzug gehalten hatten seit der König gefallen war. So waren zukünftige Zusammenkünfte bis auf Weiteres ausgesetzt worden. So konnte der Krieger nur darauf hoffen, dass das aktuelle Problem so viel Aufmerksamkeit erregte, dass man diese lächerlichen Auseinandersetzungen vergessen konnte. Die schwarzen Augen blickten kaum merklich über die massigen Schulter nach hinten und er beschloss seiner Gruppe nichts von den nähren Umständen zu erzählen. Die Reise hatte an ihren Kräften gezehrt und sie sollten sich alle ein wenig Ruhe gönnen, bevor das nächste Hindernis sich vor den Gefährten auftürmen konnte.

"Ich hoffe, dass diese Sturköpfe sich nicht dumm stellen und das Schicksal der Welt ihrem Stolz unterordnen. Das können wir jetzt nicht mehr gebrauchen."

Telchor war sehr viel älter als Bundror. Er wusste wie die dunklen Elfen ihre Kriege führten und er wusste ebenfalls, dass die Unruhen der letzten Jahre nicht einfach nur ungezielt gewesen waren. In der Tat hatten die Schwarzohren ihre Angriffe auf die Gipfel des Drachengebirges verstärkt, doch lange nicht so gezielt und sie waren sehr schnell wieder in den Schatten der Steine geflohen. Was die meisten zwergischen Soldaten als einen einfachen Sieg hielten, war für Telchor stets Grund zur Sorge gewesen. Die beiden Zwerge hatten darüber ganze Nächte in der Schenke oder am Feuer gesprochen. Tatsächlich sah es nun so aus, als wäre alles geplant gewesen. Bei einem solchen Maß an Hinterhältigkeit hätte man den dunklen Klingenohren sogar die Schuld am Tod des alten Königs geben können, welcher die Stadt in ein solch' zerrissenes Etwas verwandelt hatte. Nichtsdestotrotz war Bundror froh wieder in seiner Heimat zu sein und auch, dass Telchor den fünf ungleichen Gesellen Einlass gewährte. Er wandte sich um und wollte dem Wunsch seines Freundes Folge leisten. Langsam deutete er mit dem Finger auf die einzelnen Personen und gab ihre Namen preis.

"Dies ist Draven. Ein Jäger aus einem wohl gewaltigen Geschlecht aus Langen. Auf seinem Rücken befindet sich Wolfram, ein kleiner Mensch. Er ist der Sohn meines alten Freundes als Pelgar und sehr anhänglich. Der ältere Soldat dort ist Durzo. Dank' ihm und seiner Fluchtstrategie stehe ich hier vor dir. Das Spitzohr nennt sich Tiador. Ziemlich seltsamer Kerl, spricht unsere Sprache und mag Bier. Für einen Elf kann man es fast mit ihm aushalten."

Bundror lächelte etwas unter seinem Bart und linste beinahe schelmisch zum weibärtigen Wächter herüber, der recht überrascht von der bunten Truppe war. Als dieser den Blick des Steinmetzes wahrnahm, prusteten sie los und lachten tief dröhnend, so dass es über dem gesamten Berg widerhallte. Telchor gab Bundror einen leichten Klaps auf die Schulter, dass das Metall schepperte.

"Danke, dass du uns einlässt Telchor. Ich denke, auch meine Gefährten wissen deine Freundlichkeit zu schätzen und sie werden es nicht wagen, sie zu schmählern, sonst werfe ich sie eigenhändig aus unserem Bergreich."

Beide nickten und folgten dem Greis, der sich zum kleinen Gang an der Seite aufmachte. Dann allerdings erwähnte Telchor den einzigen Zwerg, den Bundror in diesem Moment nicht bei sich haben wollte: Grim. Was zwischen den beiden Kriegern vor sich ging wusste niemand, selbst Hammerschlag zweifelte manchmal an daran, dass sie wirklich im Streit lagen. Es hatte vor Jahren damit begonnen, dass er bei der Axtweihe mit einem Wolfskopf in die Feste zurückkehrte und Grim eine große Hündin erschlug, welche einem Jäger aus einem nahe gelegenen Dorf gehörte. Dabei hatte es Hammerschlag niemals darauf angelegt, sich mit dem sehr ... aktentreuen Zwerg anzulegen. Er vermutete, dass Grim´s Feindschaft durch seinen Clan vorangetrieben wird. Daher bedachte Bundror seinen 'Kontrahenten' nicht allzu oft mit schlechten Gedanken.

"Ja, Grim wäre vermutlich durch die alten Ahnenhallen gewandert und hätte versucht ein Gesetz zu finden, dass es auch mir verbieten würde die Stadt jemals wieder zu betreten. Da bin ich mir mehr als sicher."

Als der letzte seiner Gefährten durch die niedrige Tür verschwunden war, warf Bundror nochmals einen Blick über die verschneiten Wipfel des Gebirges. Alles lag ruhig da, niemand war ihnen gefolgt und falls es dennoch jemand geschafft haben sollte, sie bis zu diesem Ort gefolgt zu sein, dann endete die Reise vor dem gewaltigen Tor. Schwer knirschend rollte der kleine Seiteneingang wieder ins Schloß und wurde erneut eins mit dem Felsen. Die oberirdische Welt lang hinter den Gefährten.

Er hörte die Beschwerden hinter sich. Bundror hatte sich in einer Nische an der Gruppe vorbeibewegt und ging nun hinter Telchor her. "Keine Sorge ihr seid bald wieder frei und könnt euch durchstrecken. Wir haben nicht sehr viel menschlichen Besuch - Zumindest nicht auf diese Art und Weise."

Telchor und Bundror waren an die Dunkelheit in diesem Gang gewöhnt und es machte den beiden rein gar nichts aus, ohne Licht durch die Tunnel zu wandern. Durzo, Draven und Wolfram jedoch waren darauf angewiesen sich mit den Händen und den schwach leuchtenden Runen an den Wänden zu orientieren. Zum Glück für die Langen, gab es nur eine Laufrichtung. Tiador fielen die verschiedenen Zeichen sofort auf und er erkundigte sich merkwürdig faziniert danach. Bundror hob klappernd die Schulter und schüttelte dann den Kopf.
"Mich brauchst du zu diesen Dingen nichts Fragen, Tiador. Ich kann dir sagen was sie bedeuten und was die meisten bewirken, aber wenn du verstehen willst, wie es funktioniert, dann solltest du dich mit einem unserer Runenmagier auseinandersetzen. Recht umgängliche Kerle, wenn gleich auch niemand so richtig mit den seltsamen Vögeln kann."
Telchor ließ ein leichtes Glucksen von Vorne ertönen und verkündete, dass sie bald da wären und nach einigen wenigen Schritten, erhellte Fackellicht das schmale Ende des Pfades. Die Gruppe trat aus dem Seitengang und befand sich nun in der Vorhalle. Sie wirkte wie eine sehr große Höhle. Es befand sich kaum etwas von der Pracht hier, welche man beim Anblick des stark verzierten Tores hätte vermuten können. Tatsächlich wirkte es so, als hausten die stolzen Krieger wie Trolle in dreckigen Kavernen. Die Zwerge bemerkten ihre enttäuschten Gesichter, doch mehr als ein wissenden Grinsen war nicht aus ihren Gesichtern zu lesen. Am Tisch in der Nähe entdeckte der Steinmetz einen sehr jungen Artgenossen, der mit seinem kurzen Bart wohl die ein oder andere Erfahrung gemacht haben musste. Die schwere, zwergische Armbrust lauerte auf ihren Einsatz und trotz dem Umstand, dass Telchor ihn zur Ruhe gemahte, wollte die Hand die nervöse Zuckung nicht verlieren. Hammerschlag legte die Hand auf´s Herz und vollführte eine kaum zu sehende Verbeugung. Der Junge tat es ihm gleich und nickte freundlich. Telchor reichte ihm die Botenrolle. Eine sehr einfach Methode Informationen an die richtigen Leute zu versenden. Das Aufsetzen von Schriftstücken hatte sich bei eiligen Nachrichten immer mehr als hinderlich erwiesen und so entwickelten ihre Magier eine sehr viel ... simplere Methode. Sehr zur Freude der Absender. Allein in militärischer Hinsicht war dies ein großer Fortschritt. Allein aus dem Grund, dass eine solche Botschaft nur von den Leuten gelesen werden konnte, für die sie bestimmt war und die ein gewaltiges Wissen um Runen besaßen.
Lächelnd verstaute Bundror seinen Kriegshammer im dafür vorgesehenen Halfer und nahm das Pergament mit beiden Händen an sich. Er schloss die Augen und murmelte leise etwas vor sich her. Die Rune begann alsbald zu leuchten und zog mehre kleine Striche und Linien über das Blatt, bis eine Art kryptisches Muster zu erkennen war. Mittlerweile besahen sich die anderen Gefährten die Höhle. Fackeln erleuchteten die Wände nur schwach, aber es genügte teilweise um die Straße in ein sanftes Orange zu tauchen. Dies war vielleicht auch der einzige Beweis von Leben in diesem Steinhaufen. Fein gemeißelte Pflaster zierten einen Pfad ins innere des Berges. Teilweise wuchs silbrig schimmerndes Moos an den Wänden und gab einen mystischen Schein ab. Das Felsenmoos wurde von den Zwergen meist für ihr Bier oder die Mahlzeiten verwendet, aber es erhellte auch einen Teil ihrer Stadt. So zumindest erzählten es die wenigen Gelehrten, welche diese kleinen Krieger besuchen durften.

"Fertig, das sollte ausreichen. Ich habe alles darin festgehalten, meine Erlebnisse, meine Beobachtungen und die Flucht. Sie müssen mich einfach anhören."

Telchor nickte und übergab die Nachricht an den jungen Läufer, der sich mit einem eifrigen Nicken davon machte, direkt in die Dunkelheit der Höhle. Das scheppern seines Kettenhemdes war noch lange zu hören.
Durzo machte auf sich aufmerksam. Bundror nickte und erbat Telchor den Kriegergruß.
"Danke für deine Hilfe Telchor. Das nächste Mal sehen wir uns entweder auf dem Schlachtfeld oder in der Schenke. So oder so, ich werde dir dein Bier im Fass spendieren. Möge dein Stein stark sein."

Sie lächelte und schüttelten sich die Hände. Der altgediente Wächter nahm auf einem Stuhl platz und platzierte die Armbrust vor sich auf dem Tisch. Bereits jetzt konnte man sehen, dass es keine vergleichbare Arbeit war. Sie wirkte kräftiger, gewaltiger und hatte eine Kurbel am Schaft befestigt. Selbst der bogen war verstärkt und allgemein sag es aus, als wäre diese Waffe eher zum Schlagen als zum Schießen gedacht worden - Sicher war nur, die Bolzen durchschlugen dickste Panzer. Niemand war verpicht darauf, länger in der Nähe dieser mörderischen Zwergenkonstruktion zu verweilen. Zum Glück nickte Bundror in die Dunkelheit und ging vorraus.
"Wir? Wir Durzo werden jetzt Nogrot betreten und warten. Hier in der Zwergenstadt herrscht ein Rat und dieser muss erst eine Versammlung einberufen. Dort können wir dann unser Problem und Anliegen vortragen. Bis dahin können wir rein gar nichs tun. Aber ich lasse euch nicht auf der Straße stehen, ihr sollt solange bei mir unterkommen. Meine Familie wird überrascht sein. Vorallem mein Sohn. Er hat noch niemals im Leben Lange oder Elfen gesehen. Hoffentlich kommt er nicht nach seiner Mutter und schlägt Tiador den Kopf von den Schultern."

Bundror lachte laut auf. Man konnte sehen, dass die Anwesenheit in Nogrot seinem Gemüt einen deutlichen Aufschwung gab. Er war gelöster und fröhlicher.
Sie gingen eine ganze Weile und irgendwie verschwand das Gefühl nicht, dass die berühmte Stadt der Zwerge nicht mehr war, als eine ganz gewöhnliche, vielleicht zu große, Höhle war. Doch Bundror störte sich nicht daran, sondern tappste munter weiter.

"Durzo. Ihr habt gefragt, warum die Bündnisse zwischen den Menschen und Zwergen zerbrochen sind? Hm?" Der altgediente Soldat nickte beiläufig, war aber damit beschäftigt, wenigstens einen Hauch von Zivilisation zu erblicken.
"Vor Tausenden von Jahren befahl uns Brocknar einen Zwergen zu ermitteln, welcher der stärkste und weiseste von seinen Kindern wäre und dieser sollte das Volk führen. Diese Blutslinie setzte sich von König zu König fort. Man erschaffte Bündnisse mit den Menschen und schon bald fand sich ein Band aus den Völkern Celcias. Elfen, Menschen und Zwerge kämpften Seite an Seite, um ihre Länder vor dem Böse zu schützen. Aus dieser Eintracht erwuchs Handel mit den Bergvölkern und bald auch, mit der ganzen Welt. Doch mit dem Tod des letzten Königs, kam ein Rat an die Macht, denn es fehlte an Erben und es fehlte am Glauben. Die Versammlung stritt sich und wurde sich nicht einig darüber, ob die Armeen kämpfen sollten oder nicht, sie stritten und sie wurden sich nicht einig darüber, ob sie die Tore für Händler öffnen oder geschlossen halten sollten. So brachen bald Handels- und Kriegsbündnis und die Zwerge gerieten in Vergessenheit. Wurden zur Legende." Bundror seufzte, als er mit der Geschichte endete und fuhr sich durch den dichten Bart. Diese alte Mär war eine der wenigen Überlieferungen, welche man den Menschen anvertrauen konnte. Alles andere war für die Geschichte bestimmt.

"Da drüben!", schrie Wolfram plötzlich auf und deutete auf einen gewaltigen Steinkoloss, welcher als eine Art Stele aus dem Fels gehauen wurde. Es zeigte einen alten Zwerg, bewaffnet mit Axt und Schuld. Seine Rüstung war prunktvoll und sehr genau ausgearbeitete worden. Beinahe konnte man sagen, dass diese Statue losgehe und sie begrüßen wollte. Nur ein paar Meter weiter, befand sich eine zweite Statue. Dieses Mal jedoch erinnerte sie an einen Arbeiter. Meißel und Hammer waren in seinen Händen zu sehen und er blickte sehr ernst drein, gerade so, als prüfe er nochmals seine Arbeit.

"Krieg und Handwerk. Die beiden Künste unsere Volkes als Wächter der Stadt.", verkündete Bundror und erst jetzt verließen sie den Tunnel, so dass sie die Stadt Nogrot erblickten. "Seht, dies ist das Reich und die große Stadt, Nogrot!", gab der Zwerg sichtlicher stolz preis und erlaubte den Gefährten einen Blick auf das gewaltige Monument zwergischer Macht. Gewaltige Säulen liefen in den Himmel, reich verziert mit Metall und Steinmetzarbeiten, stützen die Höhlendecke. Häuser fügten sich in die Wände und gewaltige Gebäude türmten sich in einer Stadt auf, welche niemand jemals für möglich gehalten hatte. Silbriges Moos erhellte ihren Weg und sie lale bewegten sich nun sehr andächtig, denn niemand hätte mit einem solchen Werk gerechnet. Jeder Stein war ein Meisterwerk und alles war perfekt angeordnet. Überall waren Symbole und Zeichen. Kohlebecken ließen dne weißen Mamor und das darin verarbeitete Gold schimmern. Geschäftiges Treiben auf den Straßen hallte an jeder Wand wieder. Ziegen blökten und das Klirren tausender Schmiedehämmer drang von weit her. Gesang ertönte tief und gröllend aus einem andächtigen Gebäude vor ihnen. Bundror kam kaum hinter her und versuchte alles gleichzeitig zu bennen.

"Dies ist der Marktplatz und das Handelviertel. Dort hinten, wo ihr den Gesang hört, dies ist der Tempel. Das Klirren der Hämmer kommt aus dem Handwerksviertel. Wir züchten hier unten unsere eigenen Ziegen. Unsere Behausungen fertigen wir aus den Wänden. Meine Familie lebt weiter unten. Folgt mir."

Er beschleunigte seinen Schritt und die anderen versuchten eiligst zu folgen. Niemals gab es etwas Vergleichbares. Selbst Pelgar konnte mit diesem Werk kaum mithalten. Einige hohe Monumente waren direkt mit der Decke verbunden. Es gab so vieles zu sehen, dass ein Leben alleine scheinbar nicht ausreichte um alles zu entdecken. Hin und wieder wurde Bundror gegrüßt und man schenkte den Begleitern sehr ungläubige Blicke - Hier waren die Menschen die Sonderlinge. Tiador gab sich Mühe seine Ohren zu bedecken. Aufgrund des geschäftigen Umgangs im Marktviertel ging dies gut. Endlich erreichten die eine sehr ordentlich aus dem Stein geschlagene Höhle. Wenn man bis zu diesem Punkt noch nicht gewusst hatte, welches Handwerk Hammerschlag ausführte, so konnte man es nun an seiner Höhle sehen. Der Eingang war mit zwei Statuen versehen und über dem Eingang blickte ein zwergisches Gesicht finster drein. Wer genau hinsah, konnte erkennen, dass es ein Selbstportrait war. Die linke Figur war eine Frau und die Rechte ein alter Krieger in schwerer Rüstung. Ansonsten waren die Fenster- und Türrahmen mit Symbolen versehen, welche Glück, Eintracht und Reichtum versprachen. Es hatte drei Stockwerke. Ganz oben befand sich eine Art Balkon und aus den Fenster glühte es feuerrot, jemand hatte also bereits ein Feuer gemacht.

"Mein Weib richtet es jedes Mal so ein, dass ich mich erwartet fühle. Eine Eigenart, aber eine liebevolle. Kommt, ich stelle euch vor, wenn gleich dies auch etwas schwierig werden konnte." Er ging vor und betrat sein Heim. Erstaunlicherweise konnten alle bequem darin stehen, bis auf Draven, er wie immer etwas gebückt gehen musste. Klappernd ließ Bundror seine Reiseutensilien fallen und schritt weiter in den Innenraum. Er war mollig warm. Ein großer Unterschied zu den kalten Winden und den kühlen Temperaturen außerhalb. Seinen Hammer allerdings legte er andächtig auf eine riesige steinernde Tafel. So oder so, nur wenige Dinge aus Holz befanden sich in diesen Räumlichkeiten. Meist wurde alles aus Stein und Eisen gefertigt. Selbst die Stühle waren aus dem Fels geschlagen wurden und waren eins mit dem Boden. Wandteppiche hingen an den an einigen Stellen und ein paar Tophäen waren zu sehen. Wolfsköpfe und ähnliches. Alles in allem ein sehr ... robustes Gebilde und so wie man es von einem Zwerg gewöhnt gewesen wäre.
"Frau? Bist du im Haus? Ich bin zurück. Sohn?!" Bundror schaute erwartungsvoll und lächelte, da er bald sein Weib und sein Kind wiedersehen durfte.

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 31. Juli 2011, 16:34

Bei allen Tun und handeln von Bundror wurde er beobachtete. Tiador achtete auf alles und auch Durzo sah man an, dass er alles auswertete was er sah.
Wenn etwas von Wichtigkeit für die Gruppe war, übersetzte Tiador dies sofort.
Oh ja, Durzo war froh jemanden wie Tiador bei sich zu haben. Er hatte zwar Vertrauen in Bundror, doch war dieser so von der Freude seiner Heimat gefangen, dass er zwischenzeitlich vergaß die anderen zu berichten.
Doch er hatte ja auch keinen Grund dazu, Tiador verstand die Sprache der Zwerge und übersetzte.
Telchor musterte die Gruppe genaustens und zog nur erstaunt die Augenbraue hoch, als Bundror Tiador vorstellte.
Ein Elf, der die zwergische Kultur mochte, war mehr als ungewöhnlich. Aber auch sympathisch.
Das Wichtigste war jedoch dass sie eingelassen wurden.
“Bundror, wenn es sich anbietet würde ich mich gerne mit einen der Runenmagier unterhalten. Mit komischen Vögeln bin ich vertraut, bin immerhin selber einer. Das ist bestimmt interessant”
Draven schüttelte den den Kopf, sein Kamerad wollte immer so viel wissen. Tiador konnte wie ein Schwamm sein, der alles Wissenswerte aufsog. So was kam für den Krieger nicht vor. Er tat es da lieber Wolfram gleich und blickte sich neugierig um.
Er sah dabei selber wie ein Kind aus und hielt vor der großen Statue an.
Bewundernd blickte er hoch. Durzo schaute sich ebenfalls um, doch hatte er die Neugier mehr im Griff. Seine Augen suchten aus Gewohnheit nach möglichen Verteidigungsplätze und guten Schutzstellen. Er war zu lange im Dienst gewesen um dies zu verlachlässigen.
“ Tiador, das hat zu warten…“
“ wie ihr wünscht” kam die prompte Antwort.
Tiador blickte sich zwar um, aber nie schien er lange auf etwas zu verweilen. Doch wer den Elfen kannte, der wusste, dass Tiador sich bekanntlich immer schnell einen Überblick schaffte.
Wolfram hatte sich von den anderen losgemacht und lief genau neben den Zwerg. Er war dabei bemüht den gleichen Schritt wie Bundror zu halten.. Anfangs etwas ängstlich, schien die Ausstrahlung des jetzt fröhlicher wirkenden Zwerges auch ihn wieder mutig werden zu lassen.
Jetzt da sie wieder unter sich waren, hatte Bundror auch die Zeit die nächsten Schritte zu erzählen und ihre Fragen zu beantworten.
Tiador rieb sich sinnbildlich den Kopf, als ihn Bundror vor seinen Sohn und Frau warnte.
“das fände ich aber nicht so nett…” doch er wirkte schon so, als wüsste er den Witz zu verstehen.
Durso fand es nicht so lustig.
“ich hoffe, das ist nicht euer Ernst. Ihr wollte uns so euer Familie bringen, obwohl es vermutlich Tiador den Kopf kosten könnte? Wo liegt das Problem bei euch Zwergen mit den Elfen?” Er verstand den ständigen twist zwischen Elfen und Zwergen nicht. Sie waren verschieden, ja. Aber beide gehörten zu den Völkern die oft in Märchen vorkamen. Als Kind hatte Durzo auch nur Geschichten gehört bis er zum ersten mal einem Elfen begegnet war. Es war ein fahrender Sänger gewesen, der noch von Durzos Bruder für eine Frau gehalten wurde. Lange musste sich der Bruder noch den Spott darüber anhören. Der Minnesänger sah dabei, wenn Durzo heute überlegte, nicht mal wie eine Frau aus. Aber in den Verhältnissen, wo er aufwuchs, konnte man fast jede gewaschene Person mit sauberer Kleidung für eine Frau halten. Der Minnesänger hatte versucht alles aufzuklären und später war er ein guter Freund der Familie geworden. Er starb vor nicht mal langer Zeit an den Folgen einer Verletzung.
Wie alt er tatsächlich war, wusste niemand.
Dann endlich nach einer Weile betraten sie das tatsächliche Nogrot.
Und egal wie erfahren sie waren jetzt schauten sie alle mit großen Augen um sich. Spwas hatten keiner erwartet.
“das ist…” brachte Durzo ehrfürchtig hervor.
“unbeschreiblich” beendete Tiador den Satz.
“ und angeblich keiner Kunst fähig!, ha, das ich nicht lache, hier ist größere Kunst am walten, als die meisten meines Volkes glauben würden. Ich hab’s gewusst. Ein stolzes Volk hat auch eine Stadt auf die es Stolz sein kann, nicht wahr? Ich verneige mich vor euch1” lobte Tiador und neigte sich tatsächlich etwas vor Bundror. Sein Kompliment war ehrlich gemeint, denn er hatte schon früh Vorurteile abgelegt. Und Zwerge waren für Tiador schon immer beeindruckend gewesen.
Er liebte dessen Bier und Alkohol. Es hatte die richtige Würze und was andere seines Volkes davon hielten, war dem kleinen Elfen egal.

Mit stolz geschwollener Brust und Erklärungen führte Bundror seine Gruppe voran. Das Ziel war sein Zuhause. Über all kamen sie an Zwergen vorbei,. Einige grüßten Bundror mit dem Kriegergruß. Viele waren verwundert, was er da anbrachte. Wolfram war überwältigt. Man konnte einen Sack Flöhe besser halten als ihn. Hier und da schaute er neugierig sich um. Die Gruppe aus den Augen zu verlieren, konnte ihm nicht passieren. Draven und Durzo waren nicht zu übersehen. Tiador dagegen war es wohl nicht mehr gewohnt, so viele in seiner Augenhöhe zu haben. Aber er blieb stets höflich dabei.
Wolfram stand staunend vor einer zwergischen Frau, die ebenso bewaffnet war, wie manch männlicher Krieger. Es war die Schwester seines Weibes.
Daneben stand eine andere Frau, mit ihrem Kind. Beiden fiel zuerst nicht der Junge auf. Das Kind sah Wolfram neugierig an. Ein Junge.
“ Warst du krank?” staunte dieser nur über die schmächtige Statur des kleinen Wolfram, der schon fast die Größe seiner Mutter hatte.
Die Kriegerin blickte sich um und erstaunen machte sich breit. Als dann noch ein Riese namens Draven mit einer sich entschuldigten Geste auf sie zukam und das Kind wegtrug, war es endgültig um sie geschehen. Erstaunt blickte sie die Mutter an und schaute irritiert hinterher. Bundror erkannte sie, doch was hatte das zu bedeuten?
Lange und Elfen in Nogrot? Sie würde ihre Schwester fragen müssen.
Recht bald waren sie beim Anwesen von Bundror Hammerschlag angekommen.
“Sehr wohnlich…habt ihr das gemeißelt? Sehr schöne Kunst”
Tiador hatte ein gutes Auge. Durzo wäre es nicht aufgefallen.
Den alten Veteran schmerzte kaum merklich, die Erinnerung an sein eigenes Zuhause, welches vermutlich in Trümmer in Pelgar lag. Hier konnte man noch von Glück reden, dass noch kein Angriff stattgefunden hatte. Sie waren Flüchtlinge. Und je länger es hier dauern würde, desto wahrscheinlicher war auch, dass von Pelgar nicht mehr viel übrig wäre.
“ja, solche Eigenarten machen das Weib aber umso mehr liebenswert” murmelte Durzo vor sich hin. Und genau solche Eigenarten machten es dann schwer, wenn die geliebte Person nicht mehr da war.
Sie betraten den kleinen Wohnraum, der jetzt schon von heimeliger Atmosphäre sprach. Draven musste dabei gekrümmt laufen. Hier waren die Decken nicht so hoch. Tiador konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Was von Durzo mit einem scheltenden Blick bedacht wurde. Darauf zuckte Tiador nur entschuldigend die Schultern hoch.
“Inwiefern schwierig” Konnte Durzo noch fragen, als der Zwerg schon nach Weib und Kind rief.
Tiador sah sich schon mal etwas um. Die Stühle aus Stein hatten es ihn wohl besonders angetan. Er musste schon bei der Vorstellung sich ein lachen verkneifen, wenn er sich Durzo und Draven besah. Wie sollten, die denn ihre langen Beine darunter bekommen. Es würde lustig aussehen, wenn sie sich abmühen müssten.
Es dauerte eine Weile, wo man denken könnte, dass keiner zu Hause war. Dann hörte man Schritte von Oben.
“Bundror! Bist du tatsächlich zurück! Bei Brocknar, hat dich der Stein also wieder ausgespuckt.” Die schritte wurden lauten und kurz darauf folgte eine gestalt. Die Legenden das Zwergenfrauen einen Bart trugen, wurde augenblicklich widerlegt. Eine kleine aber schöne Frau kam die Treppe herunter. Sie trug eine enge Hose und eine Hemd, welches sie mit einem breiten Gürtel um die Taille geschnürt hatte. Dieser betonte die Brüste umso stärker und drückte sie wie bei einem Mieder etwas höher. Ihr langes braunes Haar hat sie in einem leicht geflochtenen Zopf , indem weiter Strähnen ihres Haares leicht drumgewickelt waren. Des weiteren trug sie Stiefel mit leichtem Absatz. An ihrem Gürtel hing, wie immer, ein kleiner Kampfhammer.
Das noch eben freudige Gesicht wurde plötzlich vertrieben von dem durchbohrendem Blick, welche sie immer gerne bei drauffolgenden Fragen aufsetzte.
“ Was hat das zu bedeuten?” kam ihr noch über die Lippen, bevor sie sich einer kräftigen jedoch kurzen Umarmung ihres Mannes hingab.
Sie ließ ihn los und stemmte die Hände in die Hüfte, als sie die Fremden musterte. Jetzt erwartete sie eine Antwort.
Bei Tiador starrte sie ihren Gatten mehr als fragend an.
“Ein Elf? Du bringst mir einen Elfen ins Haus” Ihr erster Impuls den Vertreter dieses ungehobelte Pack der arroganten Elfen am Hals zu packen und rauszuwerfen konnte noch verhindert werden. Tiador wich geschickt aus und verbeugte sich, ohne sein übliches schelmisches Grinsen vor der Zwergenfrau.
“ Verzeiht! Aber ich bitte untertänigste um die Erlaubnis bei euch gastieren zu können. Ich weiß mein Volk ist hier nicht gern gesehen, aber brauchen auch wir die Hilfe der Zwerge.” Ihr fiel alle aus dem Gesicht. Sie kannte nur Arroganz der Elfen, die sich zu fein wären auch nur sich mit Zwergen abzugeben. Nicht das Mina schon einem begegnet wäre, sie hatte auch nur davon gehört.
Aber einen Elfen zu treffen, der ihr mit Respekt gegenübertrat und auch noch die Sprache der Zwerge sprach, ließ sie ziemlich erstaunt dreinblicken.
So musste sie doch lächeln.
Die beiden Menschen wurden ebenfalls genaustes beäugt. Durzo nickte ihr knapp und höflich zu. Das dies beide Krieger waren, erkannte sie sofort. Wolfram dagegen lies sie den Kopf schütteln.
“Ein Kind der Langen. Mann, was ist dir in den Sinn gekommen, ihn hierher zu bringen?” Doch spätestens als sie die Situation erfuhr, ließ die mütterliche Seite in ihr wach werden. Mit einem umsorgenden Blick sah sie den Kleinen an.
“er ist stark und ein Kämpfer. …und er hat schon den Tod gesehen. Schlimm, wenn selbst vor Kindern nicht halt gemacht wird. Aber setzt euch erst.”
Ihre Gastfreundschaft wurde sie deswegen nicht vernachlässigen. Sie war besonders über Tiador als Elf verwundert. Wolfram schien sie jetzt schon in ihr Herz geschlossen zu haben. Vielleicht wäre es für ihren Mann klüger nicht zu erwähnen, dass er den Jungen sogar zuerst in der Stadt zurück gelassen hatte. Sie hätte ich dafür die Ohren langgezogen.
“ Bitte sagt ihr, dass wir ihr dankbar sind und ihr nicht zur Last fallen wollen. Wir werden nicht länger als nötig bleiben.” Durzo richtete das Wort gezielt an Bundror, damit Tiador nicht in größere Schwierigkeiten kam.
Dieser hielt sich zurück, auch wenn es ihm schwerfiel. Tatsächlich konnte er die Augen nicht von der schönen Zwergin lassen. Oder war er eher von ihrer Oberweite beeindruckt?
ich werde Zimmer für sie richten…Es wird für die Langen eng werden. Den kleinen langen bringe ich bei unserem Sohn unter. Dein Sohn ist noch unterwegs. Er wird sich wundern über die Gäste.” aber ein schmunzeln konnte sie sich nicht verwehren.
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Montag 1. August 2011, 22:27

Enttäuschung erfüllte das Gesicht des Zwerges. Niemand war im Haus und keine Seele gab Antwort auf seine Fragen. Höchstwahrscheinlich war sein Sohn erneut in der Stadt unterwegs und Mina auf dem Weg ihn zu schelten, dass bald schon das Abendmahl auf dem Tisch stehen würde. Er ließ ein kaum merkliches Seufzen hören und wandte sich zu seinen Gefährten um. Sie sollten erfahren, dass die ersten Stunden in seiner Behausung wohl niemand die Gastfreundschaft der Zwerge erleben konnte. Doch gerade als Bundror den Mund öffnete, um eine Entschuldigung hervorzubringen, schellte die wunderschöne Stimme seiner Frau durch das Treppengemäuer. Sie erschien im Halbdunkel des Raumes erst etwas fremd, doch sobald sich das warme Licht des Kamins über ihre leicht blasse Haut legte, trat ein breites Lächeln auf die Lippen des Kriegers.
„Der Stein hält mich schon früh genug in seinen Ketten, doch heute kehre ich zurück zu dir.“, meinte er heiter und hob die Arme, um seine Frau zu begrüßen. Allerdings schien diese von seiner Begleitung tatsächlich mehr als aufgewühlt, denn in ihren klaren Augen funkelte Misstrauen und leider wusste Bundror sehr gut, dass dies höchst gefährlich war. Allerdings konnte und wollte er die Umarmung nicht unterbrechen und fasste Mina kraftvoll zwischen seinen Armen. Die Rüstung war noch dreckig. Aber er wollte sicher gehen, dass er wirklich bei seiner Familie angekommen war und nicht in einem durch Wundbrand verursachten Fiebertraum gefangen war. Ihre Haare streichelten seine Wange und er sog ihren betörenden Duft tief in sich auf. Er liebte es. Mina roch, ebenso wie ihre Mutter, nach dem kühlen, klaren Gipfeln der Berge. Nach eiskaltem Wasser und reinstem Kristall. Bundror atmete schwer aus. Er war daheim. Doch nun galt es, die größte aller Prüfungen zu überstehen: Seiner Frau erklären, was das alles nun zu bedeuten hatte.
Ihr Gesicht verlor jede Fassung, als sie den Elf erblickte. Sie war sicher nicht die einzige Bewohnerin der Zwergenstadt, die einen solchen Blick aufgesetzt hätte, wäre der Mann mit einem Elf in die eigene Behausung gestiefelt. „Beruhige dich!“, besänftigte Bundror seine Angetraute, doch diese hatte ganz eindeutig das Temperament der Eltern und der Zwerge in ihrem Blut, denn durch bloße Worte ließ sie sich nicht aufhalten. Erbost war sie vor Tiador und versuchte ihn zu greifen. Allerdings war das kleine Spitzohr wieselflink und entwischte den starken Händen Minas. Doch die anfängliche Rage der Zwergenfrau verflog, sobald Tiador den Mund öffnete und in sonderlich schmalzigen Worten, für Elfen typisch, etwas auf Nogret sagte. Das hatte anständig gewirkt. Sonst war seine Frau eine äußerst ruhige Person und ließ sich auch gerne auf einen harschen Wortwechsel mit Bundror ein, aber so ein schnelles Ende ihrer Wut hatte selbst der alte Mann noch nicht erlebt. Der Krieger nährte sich von hinten Mina und legte ihre die Hand auf die Schulter.
„Ja. Ungefähr so sah ich auch aus, als er das erste Mal sein großes Mundwerk zum Einsatz brachte.“, flachste er und zwinkerte Tiador zu. Dieser sollte sich beruhigen und wissen, dass die Gefahr vorüber war. „Sein Name ist im Übrigen Tiador. Nur damit du ihn nicht permanent mit Elf ansprechen musst. Aber lass dir Zeit, ich brauchte auch etwas, um das zu lernen." Der Krieger öffnete langsam seinen Panzer und schlurfte in einen nahen Raum. Wenn man etwas um die Ecke sag, konnte man eindeutig einen Rüstungsständer und einige in die Wand geschlagene Regale sehen. Es schepperte und klackerte laut, als der Zwerg seine Panzerung verstaute. Er würde sie später in aller Ruhe polieren.

„Der sehr lange Mensch heißt Draven und der andere heißt Durzo.“, damit er jeden in der Runde vorgestellt hatte. Die Anmerkung zum kleinen Wolfram ließ Bundror mit den Augen rollen. Er setzte sich an den langen Tisch und schaute seine Frau ernst an. Mit einigen knappen Worten schilderte er ihr, was genau in Pelgar vorgefallen war. Dabei verzichtete er jedoch darauf, ihr davon zu berichten, wie er den Jungen erst in der Stadt zurücklassen wollte. Sie hatte ein großes Herz. Das wusste Bundror. Wie sonst sollte sie es mit einem so alten und sturen Esel aushalten? Der Zwerg liebte Mina für ihre gesamte Art und vermutlich würde sie nicht zulassen, dass der kleine Mensch das Haus verlässt. Das war gut, denn irgendwann mussten sie wieder weiterziehen. Wie … das würde sich in ein paar wenigen Tagen entscheiden.
Bei Durzo’s Bitte, musste Bundror schmunzeln und auch Mina schaute etwas fragend drein. Während seine Frau einen Krug mit bestem Südbräu und ein paar Becher auf den Tisch stellte, hob der alte Zwerg eine Braue und gab feixend zurück.

„Denkst du denn, meine Frau versteht kein celcianisch? Du kannst es ruhig wagen, sie persönlich anzusprechen, wenn dir das nicht zu peinlich ist.“ Mina und Bundror lachten auf und die freudige Stimmung schien die Last der letzten Tage zumindest etwas abfallen zu lassen. „Bitte. Nehmt Platz. Durzo und Draven. Es wird am besten sein, wenn ihr euch an die Ecken platziert. Dann könnt ihr eure Beine etwas ausstrecken. Atmet durch und ruht etwas. In diesen Mauern seid ihr sicher.“ Tatsächlich hatten sie die erste Etappe der Reise hinter sich gebracht und es wurde Zeit die Wachsamkeit etwas fahren zu lassen. Bundror wandte sich an Mina.

„Hm. Ist er wieder Unsinn treiben und mit seinen Verwandten in der Stadt unterwegs? Wenn er später kommt, sollte er sich nicht gleich vorbeistehlen. Aber ich denke, wie du sagtest, wird in die Besuch aufhalten. Ich habe einen kleinen Auftrag für ihn und ein Geschenk.“
Er wollte Bigo den Drachenknochen übergeben, damit er ihn in die Schmiede zu seinem Vetter Gnarlm bringt. Ein begnadeter Schmied des Raueisen-Klans und wenn jemand in Nogrot aus Knochen Schilde fertigen konnte, dann war es dieser Zwerg. Für die anderen kaum merklich, blickte er seine Frau an und legte ihr seine Hand auf den Bauch. Die Erwartung an die Nacht vor der Abreise nach Pelgar war hoch. Er und Mina hatten erst einen Sohn und die meisten in ihrem Alter, besaßen bereits eine fünfköpfige Familie. Es lag nicht daran, dass sie nicht konnte, aber Bundror war selten zu Hause und selten teilten sie das Lager. Mina meinte oft, dass die Hammerschlags ausreichend Vermögen besaßen und Bundror nicht so viel Reisen musste, aber das Gold lag in der Luft und insgeheim erfreute sich Mina des heimischen Wohlstandes. Sie teilten ein Lächeln. Mit einem ernsten Blick wandte er sich den Gefährten zu.

„Also. Wie gesagt: Erst einmal können wir Nichts mehr tun. Solange wir auf die Antwort des Rates warten, seid ihr meine Gäste und könnt euch in Nogrot bewegen. Tiador … vielleicht solltest du vorsichtig sein. Ich denke mein Sohn wird bereit sein, dich zu den Runenmagiern zu begleiten. Er kennt dort einige Wachen und es sollte euch möglich sein, etwas in Erfahrung zu bringen.“
Bundror goss sich etwas Bier in einen Becher und animierte die anderen am Tisch es ihm gleich zu tun. Nur Wolfram erhielt etwas Quellwasser aus einem nahen Stadtbrunnen.

„Und Durzo. Warum sich Elfen und Zwerge nicht ausstehen können. Nun … es gibt viele Gründe und Legenden. Aber in erster Linie verstehen sich die Arten einfach nicht. Die Elfen verabscheuen uns, weil wir so leben wie wir leben und dies beruht auf Gegenseitigkeit. Abgesehen von unserem Tiador hier, hassen die Elfen Bier und das herbe Essen hier unten. Auch unter der Erde zu weilen, entspricht kaum ihren Vorstellungen. Nun … Zwerge sehen in Elfen ein arrogantes Volk, dass sich viel auf Dinge einbildet, die absolut lächerlich sind. Bäume, Gräser, Tiere und andere Dinge. Es ist eine Feindschaft, Durzo, die sehr weit zurück reicht. Ihr müsst euch damit begnügen, dass es einige Wenige schaffen, einer solchen Fehde nicht immer zu folgen.“

Mina lächelte und verschwand kurzzeitig in einem Raum. Töpfen klapperten und bald schon roch es nach warmen Speisen. Die Mägen aller Anwesenden knurrten markerschütternd. Jetzt erst wurde den meisten klar, wie lange sie Nichts mehr gegessen hatten. Bundror lächelte etwas und deutete kurz an, dass es wohl bald etwas für die Zähne geben würde. Dann jedoch erblickten die schwarzen Käferaugen das Gesicht des alten Menschen und die Augen vermittelten Trauer. Erst wusste der Zwerg nicht genau, welchen Grund dies haben könnte, doch dann erinnerte er sich, dass Durzo vermutlich Familie hatte und zwar in Pelgar. Leise räusperte er sich und beschloss später noch ein Wort mit dem Hauptmann zu sprechen, bevor er in sein Schlafgemach gehen würde.
„Tiador, passt auf, dass euch die Augen nicht rausfallen, sonst zertritt Mina sie noch.“, er grinste etwas und goss sich etwas Bier nach.
Mit einem Blick zur Küche sagte er: „Telchor hält heute Wache. Er meinte, Grim hätte uns nicht rein gelassen – Dann hätte der Stein uns wirklich noch verschlossen.“

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. August 2011, 13:59

Mina hatte genauso reagiert, wie es Bundror erwartet hätte. Natürlich fand sie es befremdlich, so eine seltsame Gruppe jetzt beherbergen zu müssen. Aber sie war ein echter Zwerg und Gastfreundschaft schätzte sie hoch ein.
„ was dein Sohn betrifft…nun ja, du kennst ihn. Er rennt vermutlich rum und erzählt, was er zur Mannesprüfung alles machen will. Jugend“ Aber es ärgerte sie, dass er wohl wieder nicht pünktlich zum Essen erscheinen würde. Dann würde es auch keine extra Portion geben. Wer nicht da war, bekam nichts.jedenfalls nicht sofort, soäter würde sie ihn dann doch das Essen anrichten.
Sie lächelte ihren Mann an, als dieser die Hand auf ihren Bauch legte. Sanft fasste sie die Seine und nickte nur für ihn merklich. Es hatte also wirklich Früchte getragen.
Für sie war es ebenso wichtig wie für ihren Mann, so hatte man doch inzwischen Reden darüber gehalten, weil ihr Mann so viel unterwegs sei.
„ Wie steht es um Telchor? Er könnte sich mal wieder sehen lassen. Brocknar hat dir wieder genau die richtige Person zur Seite gestellt. Grim wieder er, …Grim, war in deiner Abwesenheit des Öfteren bei meiner Schwester Cyra. Wenn wir Pech haben, dann schafft er es, sich in die Familie zu bringen. Meine Eltern überlegen, wie nützlich es dem Klan ist…. Aber unter Cyra hätte er nichts zu lachen“ Feigste sie. Sie kannte ihre Schwester, die das Gegenteil von Mina war. Sie war eine Kämpferin, die mit einem Krieger ebenso fertig wurde wie mit der Pfanne. Doch war sie sehr impulsiv und launisch.

Die Gäste machten es sich so gut es ging gemütlich. Tiador konnte sich das schadenfrohe Grinsen nur schwer verkneifen, als sich Durzo und auch Draven an den Tisch setzten. Bei Draven sah es noch lustiger aus. Ein Erwachsener auf einen Kinderstuhl wäre der beste Vergleich. Durzo zog die Beine so gut es ging an und auch Draven machte es gleich. Dabei drückten sich die Knie gegen den Tisch. Tja, die Behausung der Zwerge war eindeutig nicht für solche großen Menschen geschaffen. Wolfram prustete als erstes los. Zwar sah man den Jungen an, dass er vollkommen übermüdet war, aber das weckte seine Lebensgeister. Es sah schon zu komisch aus. Durzo schnaufte auf. Noch bevor sich seine alten Knochen zu beschweren begannen, setzte er sich seitlich auf den Stuhl. Draven streckte die Beine unter den Tisch aus.
„Eindeutig nicht für Personen unserer Größen geschaffen….nun ehrlich Bundror, so wusste ich nicht, dass eure Frau die Allgemeinsprache spricht. Entschuldigt bitte. Ich danke euch natürlich.“ Er versuchte ein freundliches Lächeln, doch es gelang ihn nur schwer.
Auch Mina schien den Ausdruck in den Augen des Mannes zu sehen, kurz wechselte sie einen Blick mit ihrem Mann. Des Öfteren hatte sie schon Angst gehabt, dass auch ihr Mann nicht heimkehrt.
Draven brummte etwas und machte ein paar seltsame Zeichen und Gesten, die er an Tiador richtete.
Der Elf hatte die Bemerkung von Bundror wegen dem zertreten der Augen mit seinem üblichen schelmischen Gesicht beantwortet, war aber jetzt ganz von Draven eingenommen.
„Auch Draven dankt euch dafür“ übersetzte er die Worte.
„Und seit unbesorgt Bundror, ich lasse mich schon nicht zu viel in der Stadt sehen. Es wäre wirklich fantastisch, wenn ich mich mit einem der Runenmagier unterhalten könnte. Wann hat man schon die Gelegenheit. An meinem Leben hänge ich aber trotzdem und ich denke nicht jeder ist so zu beeindruckend und tolerant wie ihr oder eure schöne Gemahlin. Und das meine ich ernst!“ bekräftige er noch seine Aussage. Draven verdrehte seine Augen.
„nun, ihr konntet es nicht wissen“ richtete Mina die Worte an Durzo. Das Geschmeichel von Tiador überhörte sie, obwohl selbst sie als waschechte Zwergin etwas zu erröten begann.
„Man muß sich verständigen können. Fühlt euch wie zu Hause. Ich hoffe ihr habt ordentlich Hunger. …ach, da ihr die Größe unserer Betten sprengt, so werde ich euch im Gästeraum ein Lager am Boden richten.“
„ Habt vielen Dank, macht euch nicht zu viele mühen:“ Typisch Durzo, er war wirklich durch und durch Krieger und so viel Gastfreundschaft schien ihn zu überrumpeln.
Mina stellte allen einen Krug des guten Gebräus hin. Wolfram selber hätte wohl auch gerne probiert, doch mit eine bestimmenden Blick der Hausherrin, unterließ er dies.
Tiador nahm sich nur zu gerne einen der Krüge und prostete Bundror, Mina und den beiden anderen zu.
Zwar versuchte Mina nicht es sich anmerken zu lassen, aber Bundror konnte sehen, dass sie den Elf genaustens beobachtete. Das er als Elf die Getränke der Zwerge mochte, wollte sie nicht so recht glauben. Doch Tiador trank genüsslich und genoss es.
Auch die anderen tranken und als endlich Mina auch den deftigen Braten brachte, staunten alle umso mehr.
Tatsächlich hatte sie alle ordentlich Hunger. Außer Wolfram, der war nach den ersten paar Bissen ziemlich rasch auf der Tischplatte eingeschlafen.
Das Essen war für alle reichlich und es wurde gierig verputzt. Draven konnte Essen wie ein Tier.
Der Lob war da, auch ohne das es gesagt wurde. Das zeugten die leeren Teller. Draven rülpste laut und Durzo blickte ihn nur fassungslos an. Dagegen lachte der Elf umso lauter und schlug seinen Freund auf den Rücken.
„benehmt euch“ mahnte der ältere Veteran. Es störte ihn nicht, dass sie sich mal gehen ließen und die Anspannung von ihnen fiel, aber etwas Anstand sollte doch bleiben.
“So, dann zeige ich euch wo ihr schläft. Den Kleinen bringe ich zu unseren Sohn ins Zimmer, er ist vollkommen erschöpft. Armer Kleiner! …Bigo wird sich wundern, das sag ich dir…aber er wird sich mehr freuen, dass sein Vater wieder da ist, anstatt ein Geschenk. Besonders wenn du bleiben würdest.“
Liebevoll hob sie den kleinen Wolfram hoch und machte deutlich, dass man ihr folgen sollte. Tiador folgte ihr nur zu gerne.
„ Euer Weib ist wirklich schön, sind alle zwergischen Frauen so wie die eure?...hmm, ich glaube ich habe gewaltig etwas verpasst“ grinste der Elf keck. Draven der hier gebückt rumlaufen musste, stieß den Elfen leicht seinen Ellenbogen in die Rippen. Dann entschwanden sie auf der Treppe.
„Mann! komm bitte gleich einmal zu mir…wir müssen über etwas reden“ teilte sie Bundror noch mit, dann schritt sie voran.Was sie wollte, konnte sich der Zwerg schon denken. Ihn richtig zu begrüßen und alles über die Gäste erfahren, was für sie als gute Gastgeberin von nutzen ist und auch wie er die Gefahr von denen einschätzte. Ja, auch sein Weib hatte die militärische Ausbildung genossen und war auf der Hut.
Durzo blieb sitzen. Er atmete tief durch. Er kramte seine eigene Pfeife hervor und steckte sich diese an.
„ Verzeih Tiador Art, er ist unmöglich….ich glaube er hat zuviel getrunken….Wie lange wird das ganze dauern“ kam er gleich zur Sache.
„Was können wir dem Volk der Zwerge anbieten, damit sie tatsächlich uns zur Hilfe kommen. Jeder Tag zählt und jeh früher wir etwas in die Gänge setzen können umso besser…ist es recht, wenn ich rauche?“
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Montag 8. August 2011, 11:44

Bedächtig hob Bundror den Krug an seine Lippen und ließ den leicht süßen Gerstensaft seine Lippen benetzen. Es war eine wahre Wohltat. Er hatte seine Vorräte auf dem Weg in die Heimat verloren und auch die nette Spende des Elfen war kaum ein Ersatz für den Genuss, welchen ein nogrotisches Starkbier bot. Mit schweren Zügen leerte der Zwerg den Becher und ließ ihn, gepaart mit einem langen und zufrieden Seufzer, klirrend auf die steinerne Tischplatte prallen. Der nackte Handrücken wischte den letzten Rest aus dem dichten Bart und ein seliger Ausdruck legte sich auf die groben Züge des kleinen Mannes.
„Sei nicht so streng mit dem Jungen, Mina. Du weißt, wie die jungen Männer sind und auch viele Frauen haben scheinbar kein Heim. Wir beide waren auch aufgeregt und ehrgeizig als es an unsere Prüfungen ging. Aber aus einem Interesse heraus, würde ich von ihm später auch gerne erfahren, was er sich vorstellt, in Bezug auf seine Axtweihe.“, meinte Bundror, als Mina in schweren Worten über das Fernbleiben des einzigen Sohnes sprach. Er sagte es zwar nicht, aber war der alte Krieger fest der Meinung, dass Bigoras seiner Mutter viel mehr ähnelte und das vor allem in seinem Verhalten. Er war ungestüm und ehrgeizig. Sein Herz war vermutlich aus purem Gold und er war immer ein sehr zuvorkommender Vertreter seines Volkes. Als Vater war Bundror sehr stolz auf ihn, denn er verkörperte die Gastfreundschaft und die teilweise „Großzügigkeit“ des zwergischen Volkes in vielen Bereichen. Dennoch würde er sich über einen Elfen am Tisch wundern – Wenn er nicht gleich versuchen würde, ihm den Kopf abzuschlagen. Verübeln konnte man es ihm und vielen jungen Kriegern nicht, denn ihre einzigen Begegnungen mit dem Volk der Spitzohren waren meist tödlich oder sehr feindlich verlaufen. Die Dunklen waren die häufigsten Vertreter dieser dürren Rasse, die ein Zwerg in seinem Leben hier in den Bergen antrifft. Früher, als der Handel noch stark war, hatte man zumindest Handel getrieben. In Handelsposten, weit außerhalb der Städte, versteht sich. Dort legte man die Ware ab und kam einige Tage später, um den Verdienst zu holen. Eine sehr gelungene Methode und von Zeit zu Zeit konnte man auch einen handelnden Elf dort sehen. Alte Zeiten und selbst Bundror hat davon nur noch Legenden vernommen. Er hatte selbst einmal einen solchen Handelsposten besuchen wollen. Das war der Tag, an dem ein Elf ihn auf er Straße das Leben gerettet hatte. Den Namen hatte er leider vergessen und das Passierte war auch alsbald nicht mehr so deutlich in seinen Gedanken zu sehen, wie er es sich wünschte, aber dass es geschah und damit seine Meinung positiv beeinflusste, war ausreichend.
„Was Telchor angeht.“, begann Bundror und goss sich den blechernen Krug wieder voll. Dieser war verziert mit winzigen Ätzungen und aufwendig geformtem Henkel. „Er scheint mit seiner Arbeit verheiratet und scheint kaum noch Zeit für andere Dinge zu haben. Zwar sagte er mir Nichts davon, aber aus seinen Augen sprach die Müdigkeit. Schlaf und Ruhe wären wohl willkommene Gäste. Aber ich denke eher, es ist das Alter und Grim trägt wohl nicht viel zur Wache bei. Zum Glück sind er und Telchor nicht die einzigen Wächter am Tor.“ Er hob den erneut gefüllten Krug gerade an die Lippen, als seine Frau von den Plänen ihrer Familie erzählte. Prustend verschluckte sich der Zwerg an seinem Getränk und wandte den Blick Mina zu.
„Er will was? Cyra? Und deine Eltern denken darüber nach? Ich möchte wissen, was er sich davon verspricht. Selbst wenn deine Eltern diesem Bund zusagen, wird sie aus ihrer alten Familie in Grim´s gehen. Hm. Aber vielleicht fördert eine solche Verbindung das Band zwischen den Klans. Ich bin nur froh, dass er keine meiner Cousinen zum Weib will. Aber vermutlich wird deine Schwester ihm dann ziemliche Schwierigkeiten bereiten. Wir werden sehen.“, meinte er und verlor das anfänglich erschreckte Gesicht. Nach ein oder zwei kurzen Zügen aus seinem Becher verlor sich die anfängliche Sorge. Grim war ein Ränkeschmied und wusste um die Stellungen der Familien. Mina’s Klan war berühmt für die Edelsteinarbeiten und das Verwenden von Gold für Schmuck. Sie waren bekannt und vielleicht suchte der hinterhältige Fuchs eine Möglichkeit etwas von dieser Bekanntheit zu ergattern.
Hinterhältigkeit war nicht gerade eine zwergische Eigenschaft, aber hin und wieder kamen die schwarzen Schafe durch den Fels und ließen sich mit ihrem elfischen Ehrgeiz zwischen den Zwergen nieder.
An Tiador gewandt meinte Bundror nur: „Ich werde meinen Sohn Bigoras bitten, dich zum Tempel zu bringen, sobald er wieder Heim gekehrt ist.“

Doch bevor noch viele Worte gewechselt werden konnten, wurde aufgetischt und jeder machte sich gierig darüber her. Manieren gab es bei den Zwergen allerdings nur wenige. Wenn das Mahl schmeckte, so sollte man kräftig aufstoßen und etwas fett im Bart sorgte dafür, dass er geschmeidig blieb. Daher aß man mit Mund, Messer und Fingern. Das Tiador sich genau an diese Regeln hielt, sowie Draven, wunderte Bundror inzwischen nicht mehr wirklich. Nur Durzo störte sich an deren Verhalten. Bundror hob beschwichtigend die Hand und zeigte damit, dass auch an seiner Hand das Fett herunterlief.
Als Mina dann Wolfram nach oben bringen wollte, waren ihre Worte schneidend, selbst wenn sie es nicht gewollt hatte. Bundror war wirklich sehr selten im Hause. Es lag nicht nur an seinen Reisen. Er befand sich oft in der Werkstatt. Dort fertigte er besondere Objekte für Kunden an oder zeichnete Pläne für die Verzierungen von Bauten und Höhlen. Er studierte Stein und sorgte für neue Bearbeitungsmethoden. Seine Werke waren recht bekannt, wenngleich er sich selbst eher zu den Anfängern in seinem Volk zählte. Seine Frau war davon nicht sehr angetan. Weder von seiner Bescheidenheit, noch von seinem Arbeitseifer. Doch man musste ein Nachsehen haben, denn die wenigen Momente, die er im Heim verbrachte, waren selig und gut. Bigo war immer schon ein Vaterkind gewesen und orientierte sich stark an diesem. Das machte es schwierig, wenn Bundror auf Reisen ging, um etwas in den Reichen der Menschen zu verdienen. Doch lange wäre es nicht mehr gewesen, denn Bundror wurde ebenso alt wie jedes lebende Wesen in Celcia und so waren die Reisen beschwerlicher und auch die langen Nächte in der Werkstatt sollten baldigst ein Ende haben. Um ehrlich zu sein, hätte Bundror nicht gedacht, dass seine letzte Reise nach Pelgar solche Ausmaße annehmen sollte. Es gab ohnehin nur wenige reisende Zwerge, aber gerade das war ausschlaggebend für die Unternehmungen an der Oberfläche. Dennoch, die Zeiten sollten sich ändern. Allerdings war der Hammerschlag kein Herr des Schicksals und irgendetwas sagte ihm, dass seine Rolle in diesem Spiel noch lange nicht vorbei war. Er nickte Mina zu, die ihn aufforderte noch einmal zu ihr zu kommen und einige offene Fragen zu klären. Duroz blieb sitzen und zündete sich eine Pfeife an. Bundror nickte, bei der Frage ob dies erlaubt sei und schlenderte gemütlich zu seinem Reisegepäck. Dort fischte er das eigene Räucherwerk heraus und stopfte sich etwas von dem benebelnden Kraut in den Kopf des alten Schnitzwerkes. Während er sie zum Paffen brachte, fixierte er Durzo.

„Tiador verhält sich wie jeder Zwerg es täte. Das ist etwas ungewohnt, aber hier nicht verboten. Mach dir also keine Gedanken darum. Allerdings kann ich dir nicht genau sagen, wie lange wir warten müssen. Bei der Dringlichkeit dieser Angelegenheit wird sich bereits Morgen eine Versammlung einfinden und wir werden dazu eingeladen werden. Sie wird des Abends stattfinden. Aber eines solltet ihr bereits wissen: Wir Zwerge sind keine Söldner. Man bietet uns nicht etwas für unsere Hilfe. Die alten Bunde sind immer noch stark und wurden nur Vergessen. Die Zwerge und Menschen waren niemals Feinde oder misstrauten sich. Doch durch die Spaltung des Rates ist seine Entscheidungskraft beeinflusst. Wenn wir diese Barrikade brechen, dann wird mein Volk in den Krieg ziehen und seine Aufgabe erfüllen. Wenn uns dies gelingt, könnte sogar der Handel wieder aufleben. Man könnte sich an die alten Zeiten erinnern und vielleicht könnte man erneut ein Bündnis schmieden, wie einst. Ich habe diesen Gedanken lange mit mir getragen. Der Rat, musst du wissen, ist in meinen Augen eine Schande für die Zwerge. Seit seiner Existenz lähmte er unser Volk und tötete unsere Verbindung zur Außenwelt. Du hast den Weg in den Bergen gesehen. Früher war er reich besucht. Vielleicht erlebe ich es noch, dass es wieder so wird wie einst. Aber der erste Schritt dafür liegt darin, dass wir den Rat überzeugen müssen. Die Grenzen brechen und sie daran erinnern, dass jeder Zwerg, egal welche Meinung er vertritt, eine Aufgabe hat. Wir schaffen das schon.“, meinte Bundror ruhig und paffte ein wenig weiter, bevor er wieder ansetzte. Er musste nachdenken. Durzo hatte Frau und Kinder in Pelgar, das war gewiss und er wollte etwas sagen, um den Vater und Mann zu beruhigen. Er konnte sich nicht ausmalen, wie es für ihn wäre, zu wissen, dass Nogrot in den Händen dunkler Mächte läge und seine Familie leiden musste.

„Wir werden deine Familie retten. Glaub‘ mir. Wenn sich das Volk der Zwerge wirklich gegen eine Hilfe entscheidet, was ich nicht glaube, dann werde ich mit dir zurückgehen und sie persönlich befreien. Du hast mir geholfen aus der Stadt zu gelangen, zurück zu meiner Frau und meinem Kind. Dann werde ich dir helfen, dass gleiche zu vollbringen. Nur nicht die Hoffnung aufgeben. Brocknar und euer Gott werden nicht zulassen, dass so etwas geschieht.“ Er lächelte etwas und erhob sich. Die halb aufgerauchte Pfeife klopfte der Zwerg an einem Fenster in der Nähe aus und platzierte sie in der Nähe des Kamins. Kurz bevor er ging, legte er die Hand auf die Rüstung des alten Soldaten und nickte freundlich. „Geh’ zu Bett und versuche etwas zu schlafen, morgen müssen wir die wohl stärkste Armee ganz Celcias in Bewegung setzen.“ Sein Lächeln war breit, freundlich und so voller Zuversicht, dass jeder noch so verzweifelte Mensch ihm Glauben geschenkt hätte. Er wirkte wie ein wahrer Anführer, obwohl ihm diese Aufgabe niemals wirklich zugesagte hatte. Bundror ging nach oben und sah aus dem Augenwinkel, wie die Tür zu Bigoras Zimmer offen stand und ein leises Schnarchen war zu hören. In einem Raum daneben, hörte er Tiador wie einen Wasserfall reden. Wahrscheinlich lag Draven daneben und versuchte verzweifelt einzuschlafen. Durzo würde wohl im selben Raum nächtigen. Sie hatten auch noch andere Gästezimmer, aber dies war der größte Raum und vermutlich hatte er genügend Platz, um Lager auf dem Boden aufzuschlagen, so wie Mina es vorgeschlagen hatte. Der kleine Krieger ging weiter und betrat das Schlafgemacht. Es war der vermutlich zweitschönste Raum im Haus, gleich nach dem Hauptraum. Verzierungen, breite Fenster der Balkon zeugten von viel Mühe zur Fertigung. Mina stand draußen und beobachtete die Hauptinsel, welche man von hier aus sehen konnte. Die größte Säule in der Mitte, ragte breit und hoch in den nachschwarzen „Himmel“ der Zwergenstadt. Feuer brannten in der Ferne und flackerten lebendig im Halbdunkel der hohen Gebäude. Das klirren von Schmiedehämmern ließ langsam nach und Stück für Stück erstarb jeder Laut unterm Berg. Bundror stellte sich neben seine Frau und legte seine Hand auf die Ihrige.
„Du wolltest mit mir reden.“, meinte er tonlos, genoss den herrlichen Anblick Nogrots und auch den seiner Frau.

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 11. August 2011, 16:12

Das Gespräch mit Durzo hatte eine seltsame Stimmung. Beide waren sie Männer, die die beste Zeit schon hinter sich hatten. Durzo sollte Gruppe führen und doch gab es Momente, wo wie von selbst Bundror die Führung übernahm. Sie pafften ihre Pfeifen und Durzo nickte auf die Erläuterungen bezüglich des Rates.
Als Bundror auf die Familie zu sprechen kam, gab es einen kurzen Moment wo Schmerz in den Augen des alten Mannes zu sehen war. Sein Lächeln war matt.
Aber er sagte nichts, erst als Bundror die Treppen erklomm, sprach Durzo wieder. Die Worte wurden den Zwerg wohl nach oben folgen.
„Bundror, ich bin Realist, kein Träumer. Wir haben alle das Feuer in der Stadt gesehen und ich werde mich nicht an den Glauben festhalten, dass meine Familie nicht betroffen war. Ich habe mein Haus gesehen…auch dieses brannte. Ich bin alt genug um zu wissen, dass es Zeiten gibt, wo Trauern angebracht ist und wann nicht. Aber ich danke für die Worte. Auch wenn es für meine Familie zu spät sein sollte, so gibt es vieles was zu retten ist…wenn es euch nicht stört, würde ich noch einen Moment hier bleiben.“
Die Worten wurde ohne große Emotion gesprochen, obwohl die Trauer auch so deutlich rüber kam. Durzo war immerhin Soldat. Er wusste was passieren konnte. Die Gefahr seine Familie nicht wieder zu sehen war recht groß. Er war kurz vor der Pensionierung gewesen, als man ihn auf diese Mission schickte. Seine Frau hatte ihm als Glücksbringer, das Amulett gegeben, welches er jetzt wieder zwischen seinen Fingern drehte.
„Ein Glückbringer…alte Magie soll darauf liegen, damit es einem vor Schaden bewahrt“ Waren die Worte seiner Frau. Er hatte es nicht geglaubt, doch er wünschte sich innerlich, er hätte es bei ihr gelassen.
Doch Bundror konnte für den Mann nichts tun, außer ihm Hoffnung zu geben. Und dafür war Durzo schon dankbar. Doch der alte Veteran saß noch da, paffte seine Pfeife und seine Hand umklammerte das Amulett. Seine Knöchel traten weiß hervor, er schloss die Augen, während ihm eine Träne über die Wange rollte. Er hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde und war jetzt froh, dass keiner dies mitbekam.

Bundror stieg die Treppen hoch.
Mina wartete schon oben. Sie sah nachdenklich aus. Ihr Gesicht war auf die Aussicht der Stadt gerichtete. Selbst nach all der zeit konnte nichts den Überwältigenden Ausblick auf Nogrot ändern. Egal wie oft man es gesehen hatte, nie konnte man sich satt sehen. Dies war die Heimat.
Sie drehte sich zu ihm. Legte die andere Hand auf die seine noch drauf.
Jetzt da sie allein waren, konnte sie ihm zeigen wie sehr sie ihren Mann vermisste. Sie drückte sie nah an ihm und gab ihn einem langen Kuss. Eine Weile schien zu vergehen, bis sie sich von ihm löste. Seine Hand noch immer fest in der ihren.
„Willkommen zurück, ich habe dich vermisst....Ich möchte, dass du mir alles über unsere Gäste erzählst. ...Vertraust du ihnen wirklich?...Wie würsdest du sie gefahrenmäsig einschätzen? Ich möchte wissen, was in unseren Haus nächtigt, besonders wegen unserem Sohn….er ähnelt dir von Tag zu Tag….auch er will die Welt draußen sehen.“ Sie lächelte, während sie ihm durch seinen Bart mit den Fingern fuhr. Einen der Zöpfe hatte es ihr angetan und sie knotete diesen auf um ihn dann akkurat wieder zu flechten. Dies machte sie oft, wenn ihr vieles auf dem Herzen lag.
„ Das ist aber nicht das einzige weswegen ich mit dir sprechen wollte. Der Krieg oben. Was du erzählst hast ist schrecklich. Wir haben alle damit gerechnet, dass irgendwann die schwarzen Spitzohren übermütig werden würden, aber so? Brocknar lernte uns, dass wir nicht vorschnell handeln sollten….Und das wird der Rat auch nicht. Bundror, in der Zeit, wo du unterwegs warst, hat sich die Kluft zwischen den Ratsmitgliedern vergrößert. …Ich befürchte, egal wie eiligst etwas sein wird, es wird an der verdammten Bürokratie scheitern. Es werden bestimmt Argumente aufgeführte werden, die ein schneller eingreifen unseres Volkes verhindern wird….Ein König würde schnell entscheiden, aber ein Rat?...“ Sie seufzte.
Bundror selber wusste um die ewigen Diskussionen damit überhaupt etwas geschah. Egal ob es um Fortschritt oder um Belangloses ging. Vieles wurde ausdiskutiert.
Das Volk der Zwerge war stark, aber die Ratsmitglieder hatten wohl seit ewigen Zeiten kein hartes Geschäft mehr bewältigt oder geschweige denn einen Kampf bestritten. Im Volk wurde mehr und mehr der Ruf nach einen richtigen Herrscher groß. Die Einführung eines Rates war nicht schlecht durchdacht gewesen, aber wenn keine Einigung kam, dauerte es umso länger.
„ ich befürchte, es könnte dauern… Und Grims Vater ist Teil des Rates…auch wenn nicht in hoher Position. Sein Sohn wird ihn bestimmt manipulieren…du wirst gute Argumente brauchen, Mann.“
Sie schwieg wieder, strich sich dabei fast unbewusst über ihren Bauch.
„Und je länger gewartet wird, umso wahrscheinlicher wird der Krieg auch zu uns kommen. …Ich fürchte mich nicht meinetwegen aber …. Du weißt was ich meine. Dies wird kein fairer Krieg, nicht durch Schwarzohren…sie machen vor nichts Halt.“ Sie blickte ihn in die Augen.
„Bundror, ich hatte gehofft, wir könnten wenn du zurück bist feiern….und nicht über die Starrköpfigkeit des Rates ärgern müssen.“
Sie lehnte sich an ihn, die weiteren Worte sagte sich sachlich ohne Vorwurf.
„Deine Familie hätte auf den Thron pochen sollen…das wäre euer Recht gewesen….Warum ist die Bescheidenheit deines Blutes nur so groß, wie Brocknars mächtigster Stein.“

Unten konnte sie plötzlich Lärm vernehmen. Junge Zwerge, die wohl einen zuviel über den Durst getrunken hatten, lärmten vor dem Haus. Eine Stimme war ihnen nur zu gut bekannt. Bigoras!
Der Sohn kehrte Heim.
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Freitag 12. August 2011, 11:56

Bundror löste sich nur ungerne von ihren Lippen. Mina hatte, wie viele Frauen der Stadt, eine besondere Mixtur aufgetragen, welche die Küsse leicht süßlich schmecken ließen. Er selbst zeigte wenig Interesse an den weiblichen Versuchen die Körper zu verschönern. Obwohl ihm die Ergebnisse nicht selten sehr begeisterten. In der Schenke trieben sich von Zeit zu Zeit unterschiedliche Hilfskräfte herum, damit Grimbart nicht vor lauter Arbeit den Stein grüßen musste, und eine der dortigen Mägde hatte es den Männern besonders angetan. Sie verwendete sehr dünn geschlagenes Gold, um ihre Haarpracht zu umwickeln. Es wirkte, als trüge sie tausende, warm leuchtende Zöpfe. Trotz dieser atemberaubenden Kunst, war ihm der Anblick seiner Frau wesentlich lieber. Er gehörte zwar auch zu den Zwergen, welche den Anblick von Gold genossen, aber er verlor sich nicht darin. Die Goldschmiede würden wohl stärkere Probleme haben, da war sich Bundror sicher und konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken.
„Ich bin ebenfalls froh darüber, wieder hier zu sein. Bei dir und Bigoras. Die Reise war lang und hätte wirklich anders verlaufen sollen.“ Bundror schüttelte den Kopf und seufzte etwas. Das Herz wurde ihm schwer und die Gedanken an den Untergang der Stadt waren noch deutlich in seinem Kopf vorhanden, formten sich zu Bildern und versuchten das Geschehene zu begreifen. In seinem Leben gab es viel Krieg und einer Schlacht folgte meist schon die Nächste. Doch diese Art und Weise einen Krieg zu beginnen war ihm von den Spitzohren nicht bekannt gewesen. Verbündete unter den Menschen zu suchen und dann einen solchen Sturm zu wagen. Doch je länger der alte Zwerg darüber nachdachte, desto mehr passte es zu den heimtückischen Elfen und desto mehr wurde klar, dass sich die freien Völker Celcias selbst in den Untergang geführt hatte. Die fehlenden Bündnisse waren Schuld an einer solch‘ einfachen Übernahme. Niemand hatte, wie Bundror es vorerst annahm, einen Boten nach Nogrot oder eines der Elfendörfer geschickt. Die alten Bande waren gerissen und selbst so etwas Einfaches wie eine Nachricht schien nicht mehr möglich zu sein. Die Menschen hatten die alten Geschöpfe dieser Welt vergessen und glaubten vermutlich nur noch durch Bücher an eine Existenz. Oder ihr Glaube an Verbündete war erschöpft. Der Hammerschlag konnte sich darauf keinen Reim machen und er war auch nicht in der Lage sich in die Regierenden Pelgars hineinzuversetzen. Sie hatten in ihrem ‚Tempel‘ gesessen und der Dinge geharrt, die da kommen mochten. Doch leider, so musste er es sich eingestehen, schien ihr Rat nur unbedeutend anders zu sein. Ein kurzer Windhauch, der durch die Bergflüssen in Nogrot vorherrschte, wurde Bundror aus seinen Gedanken gerissen und er konzentrierte sich wieder auf seine Frau.
„Was soll‘ ich dir über unsere Gäste berichten, Mina? Viel gibt es nicht, dass ich auf der Reise erfahren habe, aber zumindest so viel …“, begann er und berichtete der Zwergin von Durzo’s Rang in der pelgarischen Armee, Draven´s Begabung in der Jagd und dem Fährtenlesen, Tiador’s Probleme in seiner Eiselfenfamilie und auch Wolfram’s tragische Familiengeschichte. Das Tiador zur Hälfte ein Dunkelelf war erwähnte er nicht. Tiador hatte sich im Kampf verdient gemacht und somit vertraute Bundror ihm zum Teil. „Durzo vertraue ich. Er hat sein Heim verloren und auch seine Stadt brennt in den Feuern des Westens. Er will nur sein Volk retten und ich verstehe ihn sehr gut. Ich würde es mir niemals verzeihen, würde euch etwas zustoßen, Mina.“ Er drückte nochmal ihre Hand und ein sanfter Ausdruck trat auf sein Gesicht. „Was den ‚Riesen‘ angeht. Seine Lippen bewegen sich nicht, aber sein Herz spricht. Ich kann es leider nur nicht verstehen. Der kleine Elf kann es jedoch und gar nicht schlecht. Ich denke, er hat das Herz auf dem rechten Fleck, aber seine Freundschaft zu Tiador macht mir ein wenig Sorgen, denn dieses Spitzohr …“. Bundror stoppte. Er war sich nicht sicher, wie er die folgenden Sätze formen sollte. Der Zwerg wollte auf keinen Fall etwas Beleidigendes sagen und auch nicht das Vertrauen erschüttern, dass er bisher zu diesem kleinen Kämpfer aufgebaut hatte, doch dieses Mal wäre es einfach unhaltbar, dass er Mina von seiner Vermutung ausschloss.
„Lass es mich so sagen. Ein Elf, der sich mehr wie jemand seiner Rasse benehmen würde, wäre mir persönlich vertrauter als unser spitzohriger Gast. Tiador beherrscht unsere Sprache und empfindet das herbe Bier Nogrots als bekömmlich. Er zeigt Interesse an den Runen unseres Volkes und vor allem Anderen der Magie darin. Ich lasse Tiador nur deshalb die Magier sehen, da ich weiß, dass mein Sohn ihn begleiten wird. Ich hoffe, dass ich irgendwann einen festen Beweis für die Treue des Eiselfen sehe. Er ist unsere Gelegenheit zu zeigen, dass selbst Elfen die Hilfe der Zwerge wünschen und dies kann uns einen sehr großen Vorteil im Rat schaffen.“ Bundror wirkte nachdenklich. Doch als sich Mina mit einigen Worten ihrem gemeinsamen Sohn zuwandte, konnte der Krieger nicht länger in einer ernsten Stimmung verweilen. Viel zu sehr erfreute er sich an der Entwicklung des jungen Bigoras, als das ihn die weltlichen Probleme für den Moment bannen konnten.
„Aber er hat dein großes Herz und deinen Ehrgeiz. Ich bin sehr gespannt, ob er die Tradition des Klans fortführt und ein Meisterschmied wird. Vielleicht schlägt er auch mehr nach deinem Klan und wird ein herausragender Goldschmied. Ich wäre mit jedem Handwerk zufrieden. Nur zum Steinmetz würde ich ihm nicht raten wollen. Ich habe versucht, ihm als Kind die Unterschiede des Steins und dessen Schichten zu vermitteln. Dabei ist er mir eingeschlafen.“ Er lachte kurz auf und zersprengte für einen kurzen Moment die Stille in der Luft. „Er wird einst ein großer Hammerschlag. Da bin ich mir sehr sicher und bevor ich mich zur Ruhe setze, werde ich den Jungen einmal mit nehmen und in die große Stadt der Menschen führen. Er sollte nicht sagen müssen, dass er niemals das Reich der Langen erblickte.“
Kurz erinnerte sich Bundror an die Geburt seines Sohnes und an die Feste, welche seinetwegen gefeiert wurden. Bigoras war der nächste Erbe der Familienrechte nach Bundror. Der Klan betrachtete den jüngsten Spross der Sprecherfamilie mit Freuden, denn anders als bei einigen anderen Klans, waren die Hammerschlag stets eine gute Familie gewesen, um die Bedürfnisse der Raueisens zu vertreten. Allerdings ereilte das hier und jetzt Bundror und das Gespräch wandte sich an die Ratsversammlung, welche vermutlich am folgenden Abend stattfinden würde.
„Ich weiß, dass die Versammlung sich nur sehr schwer von unseren Worten überzeugen lassen wird. Alt und stur sind die Mitglieder des Rates. Viele werden den Sinn hinter unserem Vorhaben erkennen, aber selbst diese würden niemals etwas tun, was die Gegenseite unterstützen könnte. Das Gemeinsame in diesem Volk ist zerrissen und wir haben einen harten und steinigen Weg vor uns. Das die Kluft noch größer geworden ist, verbessert unsere Lage nicht, aber ich habe auch vernommen, dass selbst die niederen Familien und Klans erkannt haben, dass der Rat keine dauerhafte Lösung war. Sie leiden meist mehr unter den mangelnden Handelsbeziehungen und viele Horte sind erschöpft.“ Bundror fuhr sich durch den Bart und vergrub dann das Gesicht in einer seiner breiten Hände. Er hörte seine Frau und auch wie sie vom Vater Grims erzählte, der wohl dem Einfluss seines Sohnes erliegen würde. Tatsächlich war der alte Krieger kaum noch in der Lage selbst Entscheidungen zu fällen, doch in seiner Lebensesse brannte genügend Feuer, um sich zu den Versammlungen zu schleppen. Er erinnerte Bundror an den eigenen Vater. Leider war die Meinung einzelner Zwerge seit dem Tod des letzten Königs nur wenig wert und niemand konnte etwas tun, sei der Einwurf auch noch so gut und überlegt durchdacht. Das ärgerte Bundror nur noch mehr und er beschloss nicht weiter darüber nachzudenken. Ein Seufzen fuhr zwischen den Lippen des Hammerschlags hervor.
„Ich hätte auch gewollt, dass meine Rückkehr in die Heimat unter freundlicheren Umständen und mit Gold in den Taschen, statt mit Blut an den Händen geschehen wäre. Doch wir können uns dem Schicksal nicht entziehen. Unser Gott Brocknar wird wissen, welche Kraft in seinen Kindern steckt und welche Aufgaben uns erwarten.“ Bundror´s Vertrauen in die Mächte seines Gottes waren unerschütterlich und er glaubte fest an den Steinernen, doch selbst dieser andächtige Moment wurde je unterbrochen, als Mina von der Erbschaftsfolge zu erzählen begann. Tatsächlich hätte der Klan der Raueisens ein Anrecht auf den Thron gehabt. Wie bei den Zwergen üblich gab es eine Vielzahl an Verbindungen zwischen den Klans und Familien. Doch … „Du weißt genau, warum mein Klan und meine Familie darauf verzichtet haben den Anspruch geltend zu machen, Mina. Die Raueisens waren dem letzten König immer treu ergeben und sich auf seinen Thron zu setzen, wäre zur Zeit der Trauer einfach eine zu große Beleidigung gewesen. Dies jedoch haben die Ai-Menu ausgenutzt und sich in einem Rat zusammengesetzt. Nach der Totenweihe war mein Klan bereit, dass klaffende Loch in der Regentschaft zu schließen, doch zu dieser Zeit waren die Stimmen der Ai-Menu zu zahlreich. Ich verstand diesen Umstand nie. Ich war niemals gegen die Einführung eines Rates, aber ich hätte es mit Wohlwollen betrachtet, würden Rat und König beisammen sitzen. Ein Herrscher und eine Versammlung. Doch dies ist vergessen und liegt weit zurück.“ Bundror seufzte. Doch bevor die beiden hätten weiter miteinander sprechen können, grölte eine Gruppe Zwerge unter ihrem Balkon laute Lieder und feiste Sprüche. Bigoras war unter ihnen und eindeutig in gelöster Stimmung. Vermutlich sollte er seinem Sohn erst am nächsten Tag sein Geschenk und seine Aufgabe zuteilen. Er beugte sich etwas über das Geländer und betrachtete die junge Gruppe. Bigoras wilder Haarschopf war von roten Linien durchzogen und machte ihn eindeutig zum auffälligsten Zwerg unter ihnen. „Meinst du nicht, Sohn, es wäre besser, die Nachtruhe auch ruhig zu belassen?“, Bundror grinste und wartete freudig auf die Reaktion seines Sprosses.

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 17. August 2011, 13:48

Mina wollte gerade noch etwas zu Bundrors Rede bezüglich der Thronfolge, da würde die Aufmerksamkeit von anderer Stelle gefordert.
Sie schüttelte nur den Kopf über ihren Mann. Ihrer Meinung nach, hatte Bundrors Familie zu lange gewartet. Sich selbst nicht getraut, dass Amt und die Bürde des Königs aufzulegen. Und Bundror hatte viele Eigenschaften, die einen guten König ausmachten. Doch über dieses Thema wollte sie nicht mehr weiter reden. Er sah es aus einem anderen Standpunkt. Sie griff seinen Bart und zog sein Gesicht zu dem ihrem. Ihre Lippen trafen die seinen, dann ließ sie ihn los.
„Du weißt, was ich davon halte“ Sie ging Richtung der Treppen. Ihr Sohn sollte noch ein Donnerwetter erleben. Und sie sah sich als die bessere Person dies bei Bigoras durch zu ziehen. Bundror neigte doch eher mal dazu dem Jungen etwas durchgehen zu lassen. Besonders wenn ihr Gatte von einer Reise kam.

Die Zwerge vor dem Haus waren sofort still. Bigoras starte nach oben. Seine Augen täuschten ihn doch nicht. Er hatte schon einiges getrunken und war in der Gaststätte den Schankmaid fast nach gesprungen. Aber das er halluzinierte? Nein, er wusste wie viel er trank. Und er hatte viel Energie. Fast schon zu viel.
Seine wilde Mähne hatte tiefrote Strähnen und der erste Bart begann zu sprießen. Noch sah es unregelmäßig und wirr aus. Aber er war einer der ersten unter seinen Freunden dem einer wuchs. Es machte ihn stolz. Er riss bei den vertrauten Worten den Kopf hoch. Seine immer nach Wissen gierenden Augen sahen endlich das, was seine Ohren zu hören glaubten.
Sein Vater stand oben am Balkon.
Der Mund stand einen Moment offen. Dann überkam ihn ein Strahlen.
„Vater!?“
Ohne sich zu verabschieden, nur ein kurzes Winken rannte, nein, stürmte er ins Haus.
Sein Vater war zurück.
Brocknar hatte ihn wieder zur Familie geschickt. Neue Geschichten und Schätze.
Die Türe schepperte laut, als er diese aufriss und losrannte.
Dabei achtete er jedoch nicht wohin oder wogegen. Er war es gewohnt, dass nichts in seinem Weg war. Leider war aber jemand im Weg.
Eine große Gestalt.
Durzo.
Dieser hatte sich gerade erhoben, als er den Lärm wahrnahm. Instinktiv ging er in Habacht-Stellung und wurde um gerannt.
Was!...wer seit ihr?“ Einem weiteren Impuls folgend, was durch Alkohol noch verstärkt wurde, schlug er nach dem Veteranen. Durzo konnte sich gerade so den Aufprall ausweichen.
„Vater! Mutter…Einbrecher!“
„Beruhigt euch…BUNDROR!“ Brüllte Durzo jetzt ebenfalls nach oben. Lärm brach nun im Haus aus. Tiador und Draven waren ebenfalls aus ihren Zimmer raus, wurden noch auf der Treppe von Mina überholt.
„ Bei Brocknar…das gib es doch nicht.“
Draven wollte schon seine Waffe holen, aber Tiador hielt ihn zurück. Er schien das ganze wesentlich ruhiger zu betrachten.
„ Du brauchst keine Waffen, lass uns schauen. …es ist der Sohn.“
Durzo wollte den jungen Zwerg nicht verletzen, versuchte Halt zu bekommen. Aber Bigoras trug nicht zu unrecht den Namen Hammerschlag. Seine Schläge waren präzise. Und er war zwar noch in vielen Kämpfen unerfahren, aber seine Familie zu verteidigen, dass wusste er. Und der alte Soldat bekam den jungen Wirbelwind kaum zu fassen. Es zeigte sich nur zu deutlich, dass er die aktive Zeit hinter sich hatte. Und der Verlust seiner Frau steckte noch tief in ihm und lähmte zusätzlich seine Gedanken. Er kannte eine menge tricks, aber er wollte nichts machen, was den Jungen verletzen konnte. Irgendwann hatte aber auch der Veteran genug, er war sich halb zu Boden, entging einen weiteren Schlag und schlug ihn gegen die Beine. Bigoras ging zu Boden. Verwirrt über den Angriff des langen. Noch nie hatte man ihm die Beine weggezogen. Durzo hielt sich die Rippen, bei einen der Schläge hatte er ein Knacken in seinen Rippen wahrgenommen. Schmerzen machten sich breit.
„Jetzt reicht es!“ fluchte er keuchend.
„ Bigoras?“ Mina war unten angekommen, noch bevor ihr Sohn etwas sagen konnte, zog sie ihn am Ohr hoch.
„das musste ja kommen…alles in Ordnung?“ Sie war nicht über den Umstand wütend, dass Bigoras zu Boden gestürzt war, sondern dass jetzt scheinbar auch ein Gast verletzt war. Bigoras stand da und verstand eindeutig nichts.
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Sonntag 4. September 2011, 18:35

Tropfen eiskalten Wassers durchzogen seinen dichten Bart wie ein Netz aus tausenden Flüssen. Frisches Leben kehrte in den von der Reise geschundenen Körper zurück und ruhig lächelnd besah sich der alte Krieger seine von der harten Arbeit gezeichneten Hände. Schwielen und Falten zeichneten den Steinmetz und waren stumme Zeugen seines Handwerks.
Bundror war zur Wasserschüssel in der Ecke gegangen und hatte sich den Dreck und den Staub aus dem Gesicht gespült. Er besah sich das alte Gesicht im ruhiger werdenden Wasser des Gefäßes. Die von Krähenfüßen flankierten Augen schauten fragend zurück, voller Zweifel und Bedenken. Hin und wieder fiel ein Tropfen aus dem Gesichtshaar und brachte die Oberfläche in Wallung. Ebenso wie das Volk der Zwerge in Bewegung war, so musste sich Bundror irgendwann einmal entscheiden, ob er die Oberfläche lieber ruhig halten wollte oder ob er den Tropfen sollte fallen lassen, wenn es soweit war. Doch die Gedanken des alten Zwerges wurden je von einer gewaltigen Unruhe zerrissen. In der unteren Etage war ein gewaltiges Getöse losgegangen und zog nun die Aufmerksamkeit des ganzen Hauses auf sich. Durch einen Spalt in der Tür konnte er Tiador und Draven sehen, welche die Treppe mit schnellen Schritten herunter eilten. Fragend hob er eine Braue und folgte den beiden Gästen langsam.
Unten angekommen offenbarte sich ihm eine etwas seltsame Situation, welche er nicht sofort erfassen konnte. Während Mina ihren gemeinsamen Sohn festhielt, so tat Durzo das Nämliche mit der wohl schmerzenden Seite. Langsam rastete der Gedanke ein und Bundror wusste was geschehen war. Er trat auf den alten Veteran zu und legte ihm die Hand auf den Arm. „Du bist verletzt? Ich hoffe es nichts Schlimmeres passiert.“ Sein sorgenvolles Gesicht wandte sich seiner Ehefrau zu. „Sieh‘ dir bitte seine Verletzung an, Mina, ich kümmere mich dieses Mal um unseren Sohn.“ Seine Stimme war gradlinig, starr und ließ keinerlei Widerworte zu. Die Zwergenfrau kannte diesen Tonfall und wusste, dass ihr Mann mit Wut zu kämpfen hatte - Dieses Mal hatte Bigo wohl etwas getan, das selbst der liebevolle Vater nicht so einfach verzeihen konnte.
Bundror wandte sich zu Tiador und Draven um. „Entschuldigt die nächtliche Störung. Es wird am besten sein, ihr legt euch wieder in eure Betten. Ich verspreche, es wird keine weiteren Überraschungen geben.“ Die Stimmlage veränderte sich nicht wirklich und der Zwerg wartete geduldig bis die beiden Gäste wieder nach oben verschwanden. Sie gingen jedoch erst, nachdem Durzo und Tiador blicke getauscht hatten. Mina kehrte aus der Küche zurück und trug ein paar nasse Tücher, Salben und Verbände bei sich. Bundror’s Blick ruhte nun auf Bigo.
„Ich sehe, deine Freude über meine Rückkehr hat dich etwas zu sehr in Rage versetzt, mein Sohn? Ich habe dir eigentlich gesagt, dass du nur dann etwas trinken solltest, wenn du danach noch klar im Kopf bleiben kannst. Die sogenannten Einbrecher sind unsere Gäste und wenn du getan hättest, was ich dir gesagt habe, dann hättest du dir vielleicht früher überlegen können, wie es menschliche Einbrecher geschafft haben sollten, an unseren Toren vorbei zu kommen.“ Er versetzte Bigo einen leichten, aber deutlichen Klatscher auf den Hinterkopf, so dass der behaarte Schopf des jungen Zwergs ein wenig nach vorne schnellte. Die breiten Hände des Vaters waren einer Pfanne gleich. Das Resultat langer und harter Arbeit. Bigo wusste nicht recht was er sagen sollte. Er hatte noch nie zuvor einen Menschen oder gar einen Elfen gesehen. Jetzt wo die Zurechtweisung und der kleine Schlag gewirkt waren, verschwand die Wirkung des Bieres allmählich und Bigoras fand zu einer annehmbaren Haltung zurück. „Bitte unseren Gast um Verzeihung und hoffe darauf, dass er die Gastfreundschaft der Zwerge nun nicht als so üblich ansieht.“, meinte Bundror etwas kühl und der Junge stotterte erst etwas, aber bat wie es einem Zwergen gebührte um Entschuldigung für das doch recht ruppige Verhalten und die Verletzung, welche er ihm beigefügt hatte. Es war nun an Durzo, die Entschuldigung anzunehmen. „Wenn du hier fertig bist, dann wirst du in deine Zimmer gehen, dort nächtigt ebenfalls ein Gast, wecke ihn nicht und lege dich zur Nachtruhe. Wir werden morgen früh reden und uns angemessen begrüßen. Dein ruhmreicher Abend ist damit beendet.“ Bundror nickte Mina zu und stieg langsam wieder die Treppe hinauf. Er war müde und geschafft. Die Reise war anstrengend gewesen und die Trägheit drohte ihn dahinzuraffen. Langsam rutschte er in das Bett und schloss die Lider. Kurz bevor er zu träumen begann, tat es ihm bereits Leid, wie er Bigoras behandelt hatte und am nächsten Tag, würde er es wieder gut machen. Dann fiel er in einen tiefen Schlaf.

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Sonntag 11. September 2011, 14:09

Bigoras Ohr war noch in den Fingerns seiner Mutter, als endlich der Herr des Hauses eintrat. Sein sonst so ruhiges Gemüt war diesmal mehr als angespannt. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
Durzo hielt sich die Seite, raffte sich hoch.
“vermutlich euer Sohn…. Einen kräftigen Schlag hat er …”keuchte der ältere Krieger.
“hier, übernehme” Mina ließ die Bestrafung nun ihren Mann übernehmen. Sie trat auf Durzo zu und drückte den älteren Veteran auf einen der Stühle.
“ Oberkörper frei machen…ich muß sehen ob was gebrochen ist…braucht ihr Hilfe” Sie warf nur einen kurzen Blick zu ihrem Mann, der sich jetzt um den gemeinsamen Sohn kümmerte. Etwas zögerlich gehorchte Durzo der zwergischen Frau. Leider ging tatsächlich alles langsamer als er hoffte. Doch nach einiger Zeit war der Krieger oben rum von Kleidung und Rüstung befreit.
Jetzt da er keine Kleidung und Rüstung mehr trug, konnte man den durch Narben gezeichneten Körper sehen. Ein echter Krieger, der schon viele Schlachten überlebt hatte. Doch das interessierte sie nicht.
Mit geübten Griffen wanderten ihren Hände über die Rippen. Führten sanften Druck aus um nach möglichen Brüchen zu fühlen. Durzo keuchte auf.
“Hervorragend, eine Rippe ist gebrochen. …Wirklich toll gemacht, Sohn. Unsere Gäste zu verprügeln.” zischte sie mehr zu sich als wirklich an ihren Sohn.
Durzo sah sie nur fragend an, sie war in ihre Muttersprache verfallen.
“Oh, verzeiht bitte unserem Sohn…ihr habt eine Rippe gebrochen, ich werde es bandagieren damit es zusammen wachsen kann. Aber in der nächsten Zeit keine hektischen und ruckartigen Bewegung. Ihr müsst euch schonen…..und falls ihr noch andere Schmerzen bekommt, sagt sofort Bescheid.”
“das darf doch nicht wahr sein…habt vielen dank, ich gebe dann Bescheid” Durzo schüttelte nur den Kopf, so hatte er sich das Ausklingen des Abends nicht vorgestellt.
Mina eilte zu einer Truhe in der Küche, kramte Salbe, Leinen und Verbandsmaterial hervor und eilte zurück. Salbe und Leinen brachte sie großzügig auf die Stelle auf, bevor sie den Brustkorb des Kriegers fest einwickelte. Mehr konnte sie jetzt nicht tun. Würde er sich nicht zu sehr bewegen heilte es recht schnell. Und sie glaubte dem Langen, dass er ihr Bescheid geben würde. Er war aus dem Alter des falschen Stolzen schon wohl länger raus.
Sie drückte ihn noch ein kleines Fläschchen in die Hand.
“Das ist gegen die Schmerzen, es wird beim Einschlafen helfen” Durzo nahm es entgegen und blickte zuerst skeptisch drein, bevor er einen Schluck davon nahm.
“ Hui!…das Zeug ist scharf” verzog er angewidert das Gesicht.
Mina lachte.
“Aber es wird euch einen guten Schlaf schenken. Nach oben mit euch, legt euch zu Ruh. Ich werde eure Sachen nachtragen.
Protest hätte nichts gebracht, dass konnte Durzo sehen und ein Lächeln zeigte sich kurz in seinen Zügen.
“danke!”

Bundror versuchte sich zu beherrschen. Seine Frau kümmerte sich um Durzo und Draven und Tiador waren natürlich durch den Lärm ebenfalls nach unten gekommen.
“Wie mir scheint, können wir sowieso nicht helfen….” erwiderte Tiador noch. Er hatte Durzo einen fragenden Blick zugeworfen. Der Blick eines Mannes, der auf den Befehl seines Vorgesetzten wartete. Und Durzo machte mit einen vertreibenden Geste klar, dass sie sich keine Sorgen machen mussten. Draven und Tiador gehorchten. Obwohl Draven etwas unsicher wirkte. Tiador drückte sich gegen den großen Krieger um ihn in Richtung Zimmer zu schieben.
“sie kümmert sich um ihn…los, beweg dich!” Sie verschwanden wieder ins Bett. Ein gedämpftes ”trotz allem gute Nacht noch!” hallte durch den Treppengang.


„Ich sehe, deine Freude über meine Rückkehr hat dich etwas zu sehr in Rage versetzt, mein Sohn? Ich habe dir eigentlich gesagt, dass du nur dann etwas trinken solltest, wenn du danach noch klar im Kopf bleiben kannst. Die sogenannten Einbrecher sind unsere Gäste und wenn du getan hättest, was ich dir gesagt habe, dann hättest du dir vielleicht früher überlegen können, wie es menschliche Einbrecher geschafft haben sollten, an unseren Toren vorbei zu kommen.“
Bigoras versuchte seinen Halt wieder zu finden. Sein Ohr schmerzte noch und auch seine eine Seite, wo er unsanft zu Boden gegangen war. Doch am meisten schmerzte ihn nun die Standpauke seines Vaters. So lange war dieser nicht in der Heimat gewesen. Und er hatte sich ausgemalt, wie er seinen Vater überraschen wollte, dass dieser stolz auf ihn sein konnte. Aber es war gründlich nach hinten losgegangen. Er hatte tatsächlich einen zuviel gehoben. Und das er die Gäste des Hauses angegriffen hatte, war noch beschämender. Er konnte seinen Vater nicht in die Augen schauen, ließ den Kopf nach unten hängen und starrte auf den Boden. Der junge Zwerg kämpfte mit seiner Haltung. Der drauffolgende Schlag in den Nacken, ließ ihn zusammen zucken. Nicht das Bundror extrem hart zuschlug, es war die Geste überhaupt.
Bigoras wusste, dass er seinen Vater enttäuscht hatte. Und das schmerzte mehr als alles andere.
“ich…ich…” stotterte, fand aber kein weiteres Wort.
Natürlich hatte sein Vater recht, wie hätten Menschen und Elfen hierher kommen können. Niemand konnte einfach das Reich der Zwerge betreten, wenn diese es nicht wollten. Doch es hatte ihn zu sehr überrumpelt einen Fremden hier zu finden. Er hob den Blick, sah seinen Vater an. Die Tränen konnte er gerade noch zurückhalten. Er war zwar kein Kind mehr, aber Schande konnte selbst den Stursten der Zwerge kleinkriegen. Und in diesem Fall war er noch sensibler.
„Bitte unseren Gast um Verzeihung und hoffe darauf, dass er die Gastfreundschaft der Zwerge nun nicht als so üblich ansieht.“ die Worte waren scharf gesprochen.
Bigoras besah sich den Mann, welcher gerade von der Mutter versorgt wurde.
“ich…ich…Ich, Bigoras Hammerschlag, Sohn des Bundror Hammerschlag, bitte euch mein übereiltes Handeln und das was ich euch angetan habe zu entschuldigen. Es war nicht meine Absicht gewesen. Bitte habt Nachsicht mit mir, und zweifelt nicht an der Gastfreundschaft, die meine Familie euch zukommen lässt. Es war allein mein nicht nachgedachtes Handeln.”
“schon gut, Junge….ich nehme die Entschuldigung an” kam die erhoffte Antwort von Durzo.
“Wir sollten unserer Kennenlernen davon nicht überschatten lassen, vorschnell zu Handeln ist eine Sache der Jugend. Ich wünsch allen dann noch guten schlaf.“
Er ließ sich von Mina nach oben zum Schlafen schicken.
Ein Stein fiel von Bigoras Brust. Der Mann hatte ihn sein vorschnelles Tat vergeben. Aber würden es seine Eltern auch? Seine Mutter warf ihn noch einen mahnenden Blick zu, bevor sie ebenfalls nach oben ging.
Dann trat er, wie von seinem Vater befohlen, nach oben in sein Zimmer. Jetzt rollten bei ihm die Tränen. Zu gerne hätte er jetzt sich auf sein Bett geworfen, aber dann hätte er die nächste Sache angestellt. Er blickte sich um. Dort schlief ein kleiner Langer. Unruhig warf sich der Kleine hin und her, wühlte sich ganz aus der Decke. Nur um seinen Händen etwas zu tun zu geben, legte er die Decke über den kleinen wieder. Dann legte er seine Kleidung ab und legte sich selbst ins Bett.
Er musste sich was einfallen lassen.
Morgen würde er seinen Vater zeigen, dass er ein echter Hammerschlag war.

Mina kam später ins Bett, sie hatte Durzo noch geholfen, sich vernünftig zu lagern. Zwar wollte sie es ihren Mann nicht sagen, aber sie hoffte innigste dass ihrer beider Sohn den menschen keine innere Verletzung zugefügt hatte. Er hatte die Kraft seines Vaters. Bundror konnte spüren, wie sie sich unter der gemeinsamen Decke legte uns sich an ihn schmiegte.
“Du warst nicht zu streng. Er muss sich besser zurückhalten lernen.….Durzo nimmt es ihn nicht übel….schlaf” Sie spielte noch eine Weile mit den Fingerns in seinem Bart, dann schlief auch sie. Eine Antwort erwartete sie nicht.


Der nächste Tag begann ruhig. Bigoras hatte sich die Standpauke zu Herzen genommen und war früh aufgestanden um Mina tatsächlich in der Küche zu helfen. Nicht das er dafür richtig Talent besaß, aber er wollte sich beweisen. Mina hatte ihren Mann schlafen gelassen, bevor sie sich von ihn lösen konnte und ihr tägliches Werk als Mutter und Gastgeberin nach zu gehen.
Bigoras hatte sich um die Rüstung seines Vaters gekümmert, und diese in Ordnung gebracht und poliert. Ebenso hatte er es den Gästen angeboten, nachdem er sich nochmals für die Störung in der Nacht entschuldigt hatte. Mina hatte es anfangs skeptisch beäugt, war aber insgeheim froh, dass ihr Sohn schnell aus Fehlern lernte.
Es roch nach frischen Brot und guten Speisen. Die Stimme von Wolfram schien sich neugierig mit Bigoras zu unterhalten, der den kleinen Langen alles im Haus zeigte. Durzo selber lag noch im Lager, und Bigoras bestand darauf dem Mann sein Frühstück dorthin zu bringen.
So war, als Bundror endlich nach unten kommen würde, eine gesellige Gruppe am Tisch.
Bigoras kam ihm entgegen, er war auf den Weg seinen Vater zu wecken. Er hatte ein Schreiben mit wichtigen Runen bei sich, welches er unter dem Arm trug und auf den Händen ein Tablett.
“Vater, ein wichtiges Schreiben ist heute gekommen… es ist vom Rat! Sie wollen dich und die Gäste sehen. Ich habe es von Cyra ausgehändigt bekommen, als ich Brot holte. Ich bringe dem Mann…ähm Durzo?…ich bringe ihn sein Essen. Mutter hat ihm Ruhe verordnet….”
Das sein Stolz verletzt gewesen war, versuchte er sich nicht mehr anmerken zu lassen.
“Es …es tut mir leid, was gestern passiert ist.”
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Samstag 17. September 2011, 13:30

Unruhe. Die Nacht war nicht anders zu beschreiben. Obwohl die Reise sehr ermüdend war und es keine wirkliche Rast auf ihrem Weg durch die Berge gegeben hatte, fiel es dem alten Zwerg schwer, Schlaf zu finden. Die Ereignisse der letzten Tage waren für den altgedienten Krieger zu merkwürdig und die Stille des Abends missgönnte ihm eine selige Ruhe. Jetzt, dass ihn keine Ablenkungen mehr erwarteten, sammelte Bundror erneut sämtliche Informationen über seine Reise und den Auswirkungen des zurückliegenden Angriffs. Die Lippen formten stumm Worte und der kleine Mann versuchte in Gedanken bereits seine Rede vor dem Rat vorzutragen. Erst als die Schmieden in Nogrot verstummten, übermannte ihn der Schlaf und die Augen fielen zu.
Es verwunderte Bundror nicht, dass er am nächsten Morgen allein in seinem Bett erwachte. Nur langsam wurde der Veteran wach und schob sich Stück für Stück in eine aufrechte Position. Sein müder Blick suchte die Fenster. Es musste recht spät sein, denn die meisten der Straßenfackeln waren bereits entzündet und tauchten die Stadt in ein sanftes Leuchten. Grob rieb er sich den Sand aus den Augenwinkeln und betrachtete die anderen Behausungen. In einem Haus gegenüber, das den Schmalschleifern gehörte, spielten die beiden jüngsten Kinder in einem kleinen Raum ‚Jag-den-Ork‘. Eine nette kleine Beschäftigung, welche es zum Ziel hatte, den Ork, welcher von einem der spielenden Kinder verkörpert wird, zu fangen und in einen Käfig zu sperren. Häufig werden dazu vier Steinchen verwendet, welche durch imaginäre Linien verbunden werden. Andere Ork können dann versuchen, den Kameraden aus dem Käfig zu befreien – Gewonnen hatte man, wenn alle Orks gefangen worden waren. Selbst Bundror’s Vater war ein Liebhaber dieses Spiels gewesen. Die Erinnerung an die Kindheit vertrieb schnell die morgendliche Müdigkeit und so stieg auch der alte Mann aus dem Bett. Die nackten Füße berührten den kalten Stein und ein wohliger Schauer durchfuhr den Zwerg. Er liebte dieses Gefühl. Es gab ihm Sicherheit und er mochte es, dass Relief der Platten unter den Sohlen zu spüren. Geräuschvoll streckte er sich und wandte sich um, damit er das Bettgedeck in eine ansprechende Position bringen konnte. Dabei fuhren die rauen Finger über den Stoff. Mina selbst hatte diesen Bezug gefertigt und war dabei äußert fürsorglich vorgegangen - Diese Mühe wusste Bundror sehr zu schätzen. Kein Halm der Strohfüllung schaute hervor und stach unangenehm bei der Nachtruhe. Mina verstand ihr Handwerk. Er selbst würde das Bett auch nicht vollends zurechtmachen und ihr damit die Aufgaben des Hauses entziehen. Selbst seine Mutter war äußerst erbost, wenn man ihr etwas im Haushalt abnahm. Hilfe war ab und an willkommen, aber etwas übernehmen galt beinahe als Beleidigung. Zufrieden mit seiner Arbeit klopfte der Hammerschlag nochmal auf das für ihn fertige Bettgedeck und begab sich in die kleine Nische am Ende des Raumes, um sich zu waschen. Natürlich nur so, dass der Tag angenehm war. Er selbst verstand nur selten, warum die Menschen sich Literweise Wasser in eine gewaltige Schüssel schütteten und darin rumlagen. Man schwimmt in seinem Dreck, wird nicht wirklich sauber und wenn jemand es ganz genau wissen wollte, fügte er Blumen hinzu, um deren Geruch anzunehmen. Vollkommen verrückt. Er hatte einmal etwas davon mitgebracht und es Mina zu schenken. Sie wusste damit nichts anzufangen und dachte, es wäre etwas um Stoffe zu gerben. Danach konnten sie das Stirnband wegwerfen, dass Bundror immer zum Arbeiten verwendete - Es roch fortwährend nach Wiese.
Seine breiten Hände zu einer Schale formend, nahm Bundror einen großen Schlag Wasser auf, beugte sich über die Schüssel und vergrub sein Gesicht mitsamt den Händen darin. Die Kälte war erfrischend und mit wilden Bewegungen wusch sich der Zwerg den Dreck vom Körper. Stück für Stück entkleidet er sich und reinigte sich so gut er konnte und wollte. Besonders die Treffer von der Schlacht umsorgte er mit frischem Wasser, damit kein Dreck zurückblieb. Es dauerte nicht lange und schon bald konnte sich der alte Zwerg einen neuen Gambeson aus dem Schrank holen und ihn mit einfachen Hosen und Schuhen kombinieren. Sein Kettenhemd würde er erst beim Verlassen des Hauses überziehen. Er gehörte er den Männern an, die Rüstung im eigenen Heim eher unsinnig fanden. Es sei denn die Frau wäre Minas Schwester, welche ihr Nudelholz besser schwingen konnte als mancher Mann die Keule.
Frisch und munter trat Bundror hinaus in den Gang und bewegte sich auf die Treppe zu. Plötzlich stoppte er und blickte auf, denn am Ende des Seitenganges war ein lautes Knarren zu vernehmen. Das verwunderte den Zwerg, denn kaum etwas in seinem Heim war aus Holz gefertigt und die wenigen Möbelstücke, die es waren, hielt er immer in bestem Zustand. Nochmal lauschte Bundror in die Stille der oberen Etage hinein. Viel zu regelmäßig ertönte das seltsame Geräusch und nach einem kurzen Moment hätte er sich selbst ohrfeigen können, denn jetzt bemerkte er, dass es nicht der Laut von morschem Holz, sondern dass eines alten, schnarchenden Kriegers war. Durzo schien noch in seinem Bett zu verweilen, denn Tiador hörte man in der unteren Etage bereits lauthals lachen. Und da sich der Elf und der Riese nicht trennten, war dieser sicherlich auch beim Frühstück gewesen. Er ruckte kurz an seiner Hose und begann mit dem Abstieg. Geklapper kam ihm auf dem halben Weg entgegen und schon bald stieg im der Geruch von Minas frischer Beerenmarmelade in die Nase. Sie sammelte alle paar Monate im Wald vor den Toren ein paar Früchte und Beeren, aus denen machte sie dann in einem recht aufwendig wirkenden Prozess diese herrliche Süßspeise. Zumindest für ihn war es kompliziert, denn er war kein Fachmann in der Küche. Die Schlachten auf diesem Feld waren immer von seiner Frau geführt worden. Dass jedoch dieses seltene Fruchtmus auf dem Brot verschmiert war, bedeutete zwei Dinge. Zum Einen wollte die Dame es Hauses ganz eindeutig um Entschuldigung bitten und sich damit der Schande der letzten Nacht etwas entledigen, zum Anderen war sie bemüht den Gästen die kulinarischen Geheimnisse der Zwerge zu präsentieren. Zudem zeigte sie damit eindeutig, dass die Reisenden wichtig genug waren, dass man sie mit Beerenmarmelade bewirten konnte. Eine von den Gästen wohl nicht erkannte Ehre.
„Guten Morgen mein Junge.“, begrüßte der Vater den Sohn, welcher das köstliche Mal mit sich hinauf trug. Bundror nickte anerkennend, als er hörte, was der Sprössling vor hatte und wollte ihm gerade Platz machen, als er sich an die Papiere erinnerte, die Bigoras erwähnte. Die lange ersehnte Antwort des Rates. Vermutlich war die Einladung zu einem Treffen, um die Gäste zu sehen, schon der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung. Vorsichtig, damit sein Sohn das Tablett nicht fallen ließ, entwand er die Papiere dessen Griff. Kurz warf er einen Blick auf die Runen und nickte erleichtert. Er würde sich die Zeilen am Esstisch genauer durchlesen. Doch zuvor fiel ihm noch etwas in den Augen des Sohnes auf. Gerade als sich dieser erneut für seine gestrige Handlung entschuldigen wollte, legte der Vater seine Breite Hand auf die Schultern des Abkömmlings. Ein sanftes Kopfschütteln folgte. „Bigoras. Deine Augen verraten dich. Hör mir gut zu. Fehler zu machen liegt in der Natur der sterblichen Wesen. Einzig unser Gott ist unfehlbar und es wäre töricht zu erwarten, dass ein jeder wie Brocknar wäre. Doch wir können versuchen aus diesen Fehlern zu lernen, auf dass wir diese Unfehlbarkeit anstreben.“, Bundror legte eine kurze Pause und schenkte seinem Kind ein aufbauendes Lächeln. „Dir wurde verziehen, jetzt lerne, dir selbst zu verzeihen. Wenn wir den Stolz über die Vernunft stellen, wird er zu Arroganz und wir werden ebenso schändlich wie die dunkelsten der Elfen. Nutze Fehler um zu lernen, nicht um dich ihrer zu ärgern.“ Bundror hob die Hand von der Schulter Bigos und tätschelte ihm die Wange. „Und nun lauf‘, mein Junge, und bringe unserem Gast sein Mahl. Komme danach zu mir, ich habe eine Aufgabe und ein Geschenk für dich.“ Er ließ den Sohn passieren und betrat dann bald die wohl gewärmte Stube. Im Kamin knisterte ein gemütliches Feuer, damit der Innenraum schön mollig warm wurde. Das war vielleicht der einzige Makel an Nogrot, wenn man ausländische Gäste empfing - Behausungen wurden nicht sehr schnell warm. Die schwarzen Käferaugen wanderten durch das Zimmer. Draven saß am Tisch und riss Stücke aus einem Laib Brot, welche er genüsslich verschlang. Der alte Zwerg entdeckte ein Glas mit der viel gerühmten Marmelade vor dem gewaltigen Langen stehend. Tiador beäugte das Essverhalten seines Kameraden mit einem skeptischen Blick und trank von Zeit zu Zeit etwas aus seinem Krug, welcher vermutlich mit frischem Gerstensaft gefüllt worden war. Hammerschlag trat einige Schritte in das Zimmer hinein und warf klackernd ein paar Holzscheite nach, damit das Feuer nicht erlosch. Das wurde von den Anwesenden gehört. Sofort erhob sich Wolfram und tapste mit einer breiten Miene zu seinem bärtigen Idel herüber. Tiador und Draven hoben beinahe gleichzeitig die Hände und der Zwerg erwiderte mit der gleichen Geste ihren Gruß. Jetzt war der kleine Mensch beim alten Veteranen angekommen. Seine Augen zeigten das gewaltige Interesse an jedem Winkel des Hauses. Vermutlich war das Gespräch mit Bigoras, wenige Minuten zuvor, der Neugierde des Kleinen nicht wirklich zuträglich.

„Ich hoffe, du hast die Nacht wohl geruht, Wolfram?“, fragte der Krieger in einem ruhigen Ton und grinste etwas, so dass die Krähenfüße um seine Lider zu erkennen waren. Der junge Mensch nickte eifrig und berichtete von den Erlebnissen, welche seit seinem Erwachen von statten gegangen waren. Die Begeisterung war eindeutig herauszuhören. Bundror hörte sich alles aufmerksam an und nickte bei besonders blumig umschriebenen Szenen. Am Ende wuschelte der alte Soldat durch den blonden Schopf des Kindes.
„Das ist noch längst nicht alles, ich verspreche dir, du wirst die Dinge sehen, von denen dir Bigo erzählt hast und noch einiges mehr.“
Belgeitet von einem leichten Ächzen streckte Bundror seinen Rücken durch, ließ die Halswirbel knacken und ging gelassen zu seiner Frau in die Küche. Sie reinigte gerade den letzten Rest der Kleidung, welche durch und durch verdreckt gewesen war. Er bemerkte, wie ihr eine Strähne über der verschwitzten Stirn hing und schlich sich von hinten an. Mit einem kleinen und spitzen Aufjauchzen, versuchte sich Mina zu befreien, als Bundror seine Arme um ihren Körper schlang und leicht anhob. „Lass mich runter, Bundror!“, jammerte sie halb lachend, halb wütend. Sie fuchtelte mit einem nassen Leinenhemd um sich und traf schlussendlich ihren Ehemann direkt am Kopf. Es klatschte laut und ein Schwall dreckiger Lauge ergoss sich über das frisch gereinigte Gesicht des Kriegers. Für einen kurzen Moment war er geschockt und ließ sein Weib herunter gleiten. Diese drehte sich um, stemmte die Hände in die Seite und konnte ihr schadenfrohes Grinsen kaum zurückhalten. „Das hast du davon, du Kindskopf!“, meinte sie und begann leise zu kichern. Erst konnte der alte Zwerg nicht darüber lachen, doch dann stimmte er mit ein und gab ihr am Ende des Anfalls einen kurzen Kuss. Der Schweiß ließ ihre Lippen leicht salzig schmecken, doch das war nicht abstoßend. Man konnte es eher als animierend beschreiben.
„Der Rat hat mir geschrieben. Ich werde später aus dem Haus gehen und meinen Neffen aufsuchen. Ich werde ihn bitten etwas aus dem Knochenstück zu fertigen, welches ich mit mir gebracht habe. In der Zwischenzeit soll Bigoras unsere Gäste durch die Stadt führen. Du hast Durzo Bettruhe verordnet, also wird er hier bei dir bleiben. Heute Abend wird er jedoch beim Rat benötigt. Wenn du so freundlich wärst, vielleicht könntest du ihn dorthin begleiten. Es wäre für mich erfreulich, wenn ich wüsste, dass du in meiner Nähe bist, wenn der politische Schlagabtausch stattfindet. Wobei ich im Moment noch dran zweifle, dass heute Abend bereits eine Einigung erzielt wird. Doch damit gebe ich mich sicherlich nicht zufrieden. Vielleicht greife ich zu drastischeren Mitteln. Du wirst sehen.“, meinte Bundror nachdenklich und ein wenig grinsend. Er nickte, als seine Frau ihm eine Antwort gab und erwiderte es mit einem Kuss, bevor er sich in das Esszimmer setzte, in die Nähe von Tiador und Draven. Bundror hatte den Platz nicht zufällig ausgewählt. Hier standen noch volle Teller und ein Krug vom besten Bier. Langsam verspeiste er sein Mahl und lauschte dabei dem Elfen, der erneut so schnell sprach, dass er sich eigentlich die Zunge hätte verdrehen müssen. Der Zwerg nahm einen großen Schluck und bemerkte, dass an den Rüstungen der beiden ungleichen Kameraden keine Spur vom Kampf der letzten paar Tage zu sehen war. Mit Käsekrümeln im Bart, deutete Bundror auf das glänzende Metallwerk und fragte:
„Was hast du mit deiner Rüstung gemacht Tiador? Elfenmagie?“
Es belustigte Bundror kurzzeitig, dass es Magie gab, die Lappen und Besen schwingen konnte, damit man sich die Hausarbeit erspart. Dann jedoch berichtete der kleine Eiself vom Einsatz des Sohnes und dessen Eifer bei der Reining ihrer Rüstungen. Sofort wandte Bundror seinen Blick in die Rüstkammer hinter sich und sah, wie die eigene Clan-Rüstung im Schein der Fackeln auf der Straße strahlend hell leuchtete. Es war als würde ein Feuer heiß wie ein Drachenbrodem darauf tanzen. Es war eine sehr gute Arbeit und sofort schwoll die Brust des alten Zwerges etwas an. Sein Sohn war ein waschechter Hammerschlag und egal was er tat, er tat es mit einer für sein Volk typischen Sorgfalt. Gerade als der alte Krieger etwas erwidern wollte, tauchte Bigoras am Fuß der Treppe auf. Wolfram wollte sich gerade auf stürzen, doch in diesem Moment hob Bundror die Hand und bedeutete seinem Sohn sich zu ihm zu setzen. Scheinbar hielten es beide Kinder für sich bestimmt, denn beide setzten sich dem Veteran gegenüber. „Gute Arbeit mit den Rüstungen, Sohn. Sehr gründlich. Ich habe etwas für dich. Nennen wir es eine Kriegsbeute.“ Nachdem sich Bundror die Reste aus dem Bart gewischt hatte, erhob er sich und schritt zu seinem Rucksack, der nun ordentlich und aufgerichtet an seinem alten Platz stand. Nach kurzer Suche fand er das Tuch in dem er das Dunkelelfenohr verwahrt hatte. Prüfend klopfte er damit auf eine Steinsäule. Es hörte sich an, als würde man mit einer Tonscherbe auf Fels klopfen. Ein gutes Zeichen, denn dies bedeutete, dass das Ohr getrocknet war. Lächelnd erhob sich Bundror und schritt zurück auf seinen Platz. Mit einer gekonnten Bewegung warf er das Mitbringsel über den Tisch, so dass es vor Bigoras zum Halten kam. Selbst die anderen Gäste beäugten nun das Geschenk mit Neugierde. Mina war hinter Bundror getreten und wollte ebenfalls sehen, was er mitgebracht hatte. Beinahe andächtig faltete der junge Hammerschlag das Tuch auseinander und entdeckte das schwarze Elfenohr. Tiadors Blick war nicht wirklich zu deuten. Bundror hob die Hand und machte auf sich aufmerksam. „Keine Sorge, Herr Elf, es war ein Dunkler und besiegt.“ Er wollte Tiador auf keinen Fall beleidigen, schlussendlich war er ein Gast des Hauses. Doch Bigoras nahm davon kaum etwas wahr. Das Ohr eines besiegten Dunkelelfen bedeutete für einen so jungen Zwergen etwas Einzigartiges. Es hatte viel mit Ehre und Stolz zu tun, eine solche Kriegstrophäe zu tragen. Mit Sicherheit wäre damit bewiesen, dass der Vater nicht mehr länger wütend auf den Sohn war. Bundror klopfte mit der Hand auf den Tisch und richtete Bigoras Blick wieder auf den Überbringer des tollen Geschenks. Bei den Dankesworten musste sich der alte Krieger erst einmal wieder Gehör verschaffen. „Gib es später deiner Mutter, damit sie dir eine Kette daraus fertigt oder etwas anderes. Sie ist da sehr kreativ. Doch danach habe ich für dich eine sehr wichtige Aufgabe. Tiador, Draven und Wolfram sollen ein Bild von Nogrot erhalten. Damit sie etwas mehr von der Schönheit unserer Stadt sehen. Ich will, dass du sie rumführst und ihnen etwas über die Bauwerke und Konstrukts erzählst. Wenn die Fackeln ausbrennen, bringst du sie zum großen Rat, dort werde ich auf euch warten. Denn heute Abend entscheidet sich, was die Zwerge in diesem Krieg zu tun gedenken.“ Mit einem ernsten Blick belegte er nun Tiador und Draven, damit sie wussten, was am heutigen Abend auf sie wartete. Dann erhob sich der Zwerg und begab sich in die Rüstkammer, denn vor der Versammlung würde er nicht mehr zurückkehren, dennoch wäre es vermessen gewesen, ohne die Clansymbole den Rat zu betreten. Es dauerte etwas, bis er alle Teile seines Panzers angelegt hatte, aber es war ein durchaus gutes Gefühl. In vollem Glanz trat Bundror zurück ins Esszimmer und bemerkte, dass Bigoras dem Wunsch seines Vaters direkt gefolgt war und er mit Mina allein war. Sie blickte an ihrem Mann auf und ab, schüttelte den Kopf und rückte den Helm etwas zu recht. Der alte Krieger lächelte etwas und gab der Frau einen Kuss zum Abschied. „Ich sehe dich dann heute Abend im Rat. Beten wir zu Brocknar, dass er Vernunft in die Köpfe seiner Kinder hämmert.“ Er nickte zum Abschied und hob das Stück Drachenknochen an. Allein in der Beschaffenheit lag etwas mysteriöses, denn trotz der Größe und Dicke des Stücks, war es relativ leicht. Wenn die Geschichten stimmten, besaßen Drachenknochen noch etwas von der Magie, welche dem Blut innewohnt. Er würde es wohl bald herausfinden. Die Brustplatte geschultert, verließ der Zwerg die Behausung und trat auf die Straße, welche bereits gut gefüllt mit hunderten Zwergen war. Hammerschlag kam nur langsam voran, denn zu dieser Zeit waren die meisten seines Volkes unterwegs, um sich den täglichen Aufgaben zu widmen. Wasser holen, Einkäufe tätigen, in die Werkstätten gehen oder in den Stollen arbeiten. Doch schon bald fächerte die breite Masse auf und verteilte sich auf die anderen Inseln. Sobald er die erste Brücke passiert hatte, viel ihm auf, dass die Marktplätze überfüllt schienen. Es war ein guter Zyklus gewesen und die Händler hatten eine Vielzahl an Waren anzubieten. In diesen Momenten erinnerte sich Bundror daran, wie es gewesen war, bevor die Zwerge in die Einsamkeit verfielen. Menschen hatten ihre Karren aufgeschlagen und priesen oder kauften Waren. Es war ein weit größeres Treiben als zu diesen Zeiten. Doch eiligst überquerte er die Insel, damit er der erste bei seinem Neffe werden würde. Dieser gehörte zu den besten Schmieden seines Klans und auch in der Stadt hatte er einige Bewunderer. Daher war seine Auftragsliste immer sehr lang und meist brauchte es Tage, um den nächsten freien Auftrag zu übernehmen. Sofort nachdem er die Insel der Handwerker betrat, stieg ihm der Schweiß ins Gesicht. Er war zwar Zwerg, aber seine Heimat war der kalte Stein und nicht die heiße Esse. Die Feuer loderten hoch und die Schmiedehämmer sagen in einem fortwährenden Chor ihre Lieder. Lange und hell schalten die Schläge in der massigen Halle wieder. Bereits aus der Ferne konnte man den Verwandten sehen. Mit einem Stoffband um die Stirn und einer Lederschürze vor der massigen Brust hämmerte er auf dem gewaltigen Amboss umher. Bundror schloss schnell zu ihm auf und stellte den Knochen klappernd ab. Doch erst nach einem kurzen Schulterklopfen wandte sich der andere Zwerg zu ihm um. „Bundror? Onkel!? Seit wann bist du wieder da? Mina erzählte mir, du wärst wieder unterwegs ein paar Menschen über’s Ohr hauen. Freut mich, dass du wieder da bist!“ Bundror erzählte von seiner Reise und was bald im Rat anstand. Sein Neffe hörte sich alles sehr genau an und nickte dann, doch fragte er bald, was denn so wichtig sei, dass der Hammerschlag selbst hier auftauchte und nicht seinen Sohn oder einen Boten schickte.
Der Krieger hob den Knochen in die Luft und sah mit Genugtuung, dass sich die Augen des Verwandten bereits weiteten. Er hatte das Material sehr schnell erkannt, was Bundror noch mehr Hoffnung machte, dass dieser mit der Arbeit nicht lange warten würde. „Ich wollte dich fragen, ob du aus diesem Drachenknochen ein Rundschild fertigen kannst?“ Gleichsam zog Bundror einen kleinen Stein aus der Tasche, auf welchem er ein ungefähres Aussehen skizziert hatte. „Ich dachte mir, dass man vielleicht ein wenig Stahl am Rand fertigen könnte und die Frontseite mit entsprechenden Metallen verstärkt, aber du bist der Meister in diesem Handwerker.“

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. September 2011, 11:38

Die Worte des Vaters ließen al den Sorge und Kummer vergessen, welche Bigoras in der letzten Nacht durchstanden hatte. Er hatte sich so gegrämt, dass sein Vater vielleicht auch am morgigen Tag ihm noch wütend sein würde. Dabei hatte er sich auf seinen Vater gefreut und sich gehofft ihn von ersten Tag, wenn er wieder heim kehrte, zu überzeugen, was für ein junger Mann er geworden war. Natürlich noch nicht ein vollwertiges Mitglied der Zwergengesellschaft, aber auf den besten Weg dorthin.
So begangen seine Augen zu strahlen, als der Vater das Geschenk erwähnte.
“Ein Geschenk?!”
Seine Neugier war groß und am liebsten hätte er den alten Zwerg so lange ausgefragt bis dieser es ihm verriet, aber erst die Aufgaben, dann das Vergnügen. Diese Weisheit kannte auch der jüngste im Klan des Hammerschlags.
“ich eile mich” und verschwand im Raum, wo Durzo noch die Bäume des Berghanges sägte.

Das er im Speiseraum gleich von Wolfram überrannt wurde, hatte der zwergische Krieger wohl eingeplant gehabt. Tiador konnte sich ein schadenfrohes Grinsen über die Begeisterungs-
ströme des Kindes nicht lassen. Ein dummes Kommentar schwebte schon im Raum und wollte ausgesprochen werden. Der Elf unterließ es jedoch und steckte sich stattdessen ein Stück Brot mit Marmelade, welches er zuvor Draven stibitzt hatte, grinsend in den Mund. Sie schmeckte dem Elfen sichtlich. Für Draven war das süße Zeug nichts, er genoss da lieber den handfesten Käse und den Schinken.
“ich habe gut geschlafen. Bigoras erzählte mir, dass er auf mich aufgepasst hat. Er hat ..Brocknar gebeten mir die Kraft des Stein zu schenken. Brocknar ist euer Gott. Er sagt, ihr seit allen nach ihm geworden…und er hat mir gezeigt wie man eine Rüstung reinigt…und wie man eine echte Waffe erkennt…und hier gab es mal Drachen…so richtige…und das ein Zwerg nicht aufgibt und hart wie ein Fels sich nie von seiner Aufgabe abbringen lässt…und er hat mir das Spiel…ähmm Fang-den-Ork erklärt. Er will es nachher mit mir spielen….und wenn ein Zwerg einen Bart kriegt, wird er ein Mann… außer bei Frauen, da wächst…” der Junge überlegt kurz, hielt sich dann jedoch seine Hände an die Brust.
Tiador prustete los.
“na so was nenn ich eindeutig….” kicherte der Elf. Draven schlug den Elfen helfend auf den Rücken, was diesen fast auf den Tür beförderte.
Wolfram war nun seinerseits am lachen, bevor er weitermachte und von den Schönheiten der zwergischen Kultur erzählte, die Bundror nur zu gut kannte. Die Schmieden, welche fast nie schliefen. Die Säulen, welche die Höhlen zierten und die angeblich ein Zwerg über sein ganzes Leben gemeißelt hatte. Die Tempel und der Markt. Der Hafen, mit Schiffen die unter Wasser sein konnten.
Nur schwer ließ sich der Junge von Draven wieder zu Tisch ziehen.
“du sollst erstmal essen” erklärte Tiador den verdutzten Wolfram.

Jetzt konnte Bundror wenigstens seine Frau begrüßen. Die war schon wieder voll in ihrer Arbeit vertieft. Aber der Zwerg kannte sein Weib und wusste wie er ihre Aufmerksamkeit bekam. Der kleine Spaß ging jedoch für den Herrn daneben, als er den Lappen abbekam. Sie wusste sich zu wehren, auch wenn es spielerisch gemeint war. Sie reichte ihm, nach ihren morgendlichen Kuss, ein Tuch, damit er sich abtrocknen konnte. Die Hände in die Hüfte gestemmt lauschte sie den Worten ihres Mannes.
“soso…du hast also etwas vor. Ich glaube auch nicht, dass es heute schon eine Einigung geben wird. Sie werden es hinauszögern…ich bringe ihn dann nach. Durzo ist nicht mehr der Jüngste und ich hoffe das nichts Ernsteres verletzt wurde als eine Rippe. Das wird sich wohl oder übel erst in den nächsten Tagen rausstellen, doch es wird schon gut gehen. Er ist zäh!…Du weißt, dass ich dir zur Seite stehe, wenn die Diskussion beginnt….und jetzt geh was essen! Los! Ich muß meine Arbeit machen” sie wedelte ihn mit einer bestimmenden Geste aus der Küche. Das Lächeln war in ihrem Gesicht nicht verflogen, sie würde ihm helfen egal wie.

Zurück am Tisch waren Tiador und Draven in einer Gespräch vertieft, naja…eher tiador sprach und Draven verdrehte die Augen.
“…es ist nicht so, dass ich mir der Konsequenzen nicht bewusst war…aber man darf nicht vergessen was daraus resultierte…nein, außerdem war das Glück mit mir, oder wie sagt man doch es ist bekanntlich mit den Betrunkenen und…ich glaube den Dummen. Ich gehörte zur dritten Kategorie den Glücklichen…aber er war erzürnt, doch konnten sie mir nicht nachstellen. Das hätte mir auch ehrlich gefehlte, als wenn ich nicht genügend Sorgen gehabt hätte, als mich damit auch zu beschäftigen. Ja, sie hatten mich fast erwischt, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es ging hier immerhin um Freiheit!…außgezeichnete Marmelade, hatte ich euer reizenden Frau auch schon gesagt…Elfenmagie?”
Er zog amüsiert eine Braue hoch.
“Du kennst dich mir der Magie der fliegenden Putzlappen aus?…Also, wenn das eine Magie ist, die wir Elfen beherrschen sollten, so…hmm, so habe ich wohl den Anteil verschlafen, als die Götter die Talente verteilten. Nein, keine Magie, es war dein Sohn, der dies bewerkstelligte und sie sieht heute besser aus, als zu der Zeit als ich sie erhielt. Das Lob geht an deinen Sohn, netter Junge.”
Draven nickte ebenfalls sehr bestätigend und strich sich über seine Kleidung, nicht dass er wirklich eine Rüstung trug, doch selbst die Waffen glänzend. Die Rüstung von Tiador schimmerte in einem blauschwarz und viele kleine Symbole waren selbst in den einzelnen Kettengliedern zu sehen. Vorher war das nicht zu bemerken. Die Rüstung ließ den Elfen eine Spur kühlen aussehen, wenn da nicht sein grinsendes Gesicht wäre, was die Kälte sogleich wieder nahm.
Dann kam endlich Bigoras wieder. Er wirkte mit sich zufrieden.
“Dem Krieger geht es besser…er findet es albern, das Bett hüten zu müssen, fügt sich aber”
“hatte mich auch gewundert, wenn nichts gekommen wäre, oder?” Draven nickte bestätigend.
Dann ließ Bundror endlich das Geheimnis raus. Natürlich erst nachdem sich sein Sohn und Wolfram, der sich wohl ebenfalls für einen Sohn des Hammerschlags fühlte, sich gesetzt hatten.
Mina, welche die Worte ihres Sohnes vernommen hatte, stand ebenfalls beim Türrahmen zur Küche und trat dann hinter ihren Mann.
Bei dem Lob seines Vater kratzte sich der Junge Hammerschlag nervös am Kopf. Eine Eigenart, die er eindeutig von seiner Mutter hatte. Auch sie hatte früher , wenn sie verlegen war das getan.
“Kriegsbeute…was ist es” Bigoras tauschte einen Blick mit Wolfram, der ebenso neugierig schaute. Verraten konnte ihm der Kleine der Langen aber nichts, so zuckte er unwissend mit der Schulter.
Behutsam wurde es ausgepackt und die Augen wurden weit.
Da das Geschenk ein Dunkelelfenohr war und ein Elf sich am Tisch befand, so hatte Bundror das Bedürfnis mit ein paar Worten an den Elfen diesen zu beruhigen.
Die beschwichtigenden Worte an Tiador waren gut gemeint. Und Tiador ließ sich auch nichts anmerken.
Er lächelte zum Dank sogar zurück. Aber irgendwie schmerzte es doch.
Er war kein Elf, der so was zeigte, doch egal wie Tiador sich dagegen stemmte, so floss in seinen Adern ebenfalls das Blut der Dunklen. So eine Art der Trophäen kannte er von Orks und auch Dunkelelfen, aber hier? Und so musste der Elf feststellen, dass solche furchtbaren Trophäen auch im Volk der Zwerge gab. Die Erkenntnis schmerzte, dass Hass so was bewirken konnte.
Aber Tiador war nicht Tiador, wenn er nicht ein Meister in der Kunst des Verbergens wäre. Keiner wusste was in ihm tatsächlich vorging. Er redete viel und schnell, aber behielt sich dabei immer bedeckt.
Ungläubig blickte Bigoras abwechselnd zu seinen Vater dann zu dem Dunkelelfenohr. So eine Geschenk hatte er nicht erwartet.
Behutsam berührte er es mit einem Finger, als könnte es wie eine Seifenblase platzen.
“Vater …das…WAHNSINN!! Das ist großartig…es ist echt, oder? Du hast einen Dunklen besiegt…das ist Grossartig! Toll! Ich danke dir! Mutter, siehst du das? Er hat mir es mitgebracht!”
“ja, ich bin nicht blind…ich mache dir nachher etwas daraus!” sie lachte und drückte die Schulter ihres Mannes kurz.
Die folgenden Worte des Zwerges wurden dementsprechend schnell in die Tat umgesetzt. Der Elf trank den Rest seines Humpen in fast einen Zug, keuchte kurz auf und war dann bereit los zu eilen. Draven schlang noch sein restliches Brot runter.
Wolfram wurde fertig angekleidet und alsbald waren sie zur Türe hinaus.
Bundror hatte sich in der Zwischenzeit in seine Rüstungskammer aufgemacht. Das traditionelle Ankleiden brauchte seine Zeit und die nahm er sich auch. Der Lärm verschwand aus dem Haus der Hammerschlags und als er endlich unten ankam, betrachtete seine Frau ihn mit Stolz. Sie war eigentlich immer stolz auf ihn. Sie hatte einen guten Fang gemacht, auch wenn ihr die Anfangszeit etwas schwer vorkam, als sie gerade frisch vermählt waren. Er war ihr fast zu bockig und zu stur, doch jetzt liebt sie all seine vielen Facetten.
“das du nie den Helm gerade aufsetzen kannst” waren ihre mit den liebevollen Unterton gewählten Worte.
“man sieht welches Blut in dir fließt, heute sogar mehr als vor zwanzig Jahren. Möge Brocknar ihnen die Erkenntnis schenken, bis heute Abend“ Mit diesen Worten ließ sie ihn ziehen.
Sie sah noch wie er sich mit dem großen Drachenknochen abrackerte und wand sich dann um. Sie wollte nach Durzo sehen und sich seine Verletzung beschauen.

Der Weg führte Bundror zu der Schmiede seines Neffen. Er sollte sich den Knochen beschauen und ein Schild anfertigen. Eine genaue Vorstellung hatte der alte Kämpfer sogar. Jetzt musste es nur mit der Umsetzung klappen. Natürlich ließ sich ein Knochen nicht wie Metall formen, doch der Zwerg, den er aufsuchte, kannte sich mit besonderen Materialien aus. Und bis jetzt gab es keine Herausforderung den Kalgrosch nicht gewachsen war. Noch tief in der Arbeit versunken, merkte dieser nicht wie Bundror sich neben ihn gesellte. Auch als Bundror den Drachenknochen abstellte, unterließ der Schmied seine Arbeit nicht. Muskeln wie selber aus Stahl. Viele sagten, dieser Zwerg war eher mit dem Hammer und dem Amboss verheiratet, anstatt mit einem Weibe. Obwohl sein Weib nicht minder viel am arbeiten war, wenn auch eher im heimischen Gefilde.
Wieder ging der Hammer auf das Stück Metall, welches er mit einer Zange hielt, hernieder. Jetzt schon konnte man er kennen dass es sich hier wohl um die Schneide einer Axt handelte. Jeder Schlag holte mehr und mehr die Form hervor. Eindeutig eher eine schlanke Wurfaxt, die nach wenig Gewicht aussehen würde.
Als Bundror seine Aufmerksamkeit endlich hatte, strich er sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn.
“Hört sich nach einer ereignisreichen Reise an…soso…also, was ist aber der Grund, weswegen du selber kommst. Du schickst doch sonst eher einen Boten oder Bigoras?”
Jetzt kam es zur Lüftung des Geheimnisses, welches Bundror zu diesem Zwerg bewegte.
Und die Reaktion, war genau die, mit der er gerechnet hatte.
“beim heiligen Amboss…das kann doch nicht…Du bist einen Drachen begegnet?” Er nahm Bundror den Knochen ab, nachdem er seine momentane Arbeit beiseite packte.
Fast schon zärtlich fuhren die Finger des Schmieds über die Struktur des Knochens. Er klopfte drauf um es auf die Trockenheit zu überprüfen. Dann nickte er.
“wahrlich ein Echter!…hast du einen alten Hort geplündert. Zuerst dachte ich ja, dass du den Hort des alten Feuerherz gefunden hast.”
Feuerherz war angeblich der einzige Drache, der noch in diesen Höhlen hausen sollte. Die Geschichte besagte, dass eine Magier eins den ersten der Zwerge in einen Drachen verwandelte, weil dieser den Drachen des Magiers erschlagen hatte. Das soll noch in der Zeit gewesen sein, bevor der Mensch existierte. Der Zauber konnte nicht gelöst werden und fast wäre er bei einem weiteren Kampf mit Orks vernichtet wurden. Aber Brocknar erkannte die Kraft und holte sich den verwandelten Zwerg zu sich. Auch wenn er die Magie nicht brechen konnte, zählt für Brocknar die Mut und Kraft. Er ließ ihn zu einen der Beschützer der Zwerge werden, nachdem sich Brocknar ihn zum Entzünden der Feuer für die ewig brennenden Schmiedefeuer ermutigt hatte. Dieser Drache stand für das nicht erlöschende Feuer bei Brocknar. Die Kraft ewig sich selber treu zu bleiben und für das Volk zu kämpfen.
Das ist eine Version der Geschichte, welche man Kindern erzählte, woher das Feuer in der Esche kommt.
“Ein Rundschild?… hmm..sollte klappen. “ Als Bundror die Zeichnung übergab und dann seine weiteren Ideen mitteilte, lachte Kalgrosch auf.
“Onkel!…soll ich meine Arbeit machen, oder willst du dich in die Schmiede stellen…” Amüsiert schüttelte er den Kopf.
“Wenn das ein echter Drachenknochen ist, dann werde ich bestimmt diesen so wenig wie möglich mit billigen Metallen bearbeiten. Es darf nur das Beste sein und es wird Zeit brauchen. …hmm, meine anderen Aufträge muss ich verschieben. Das Wappen der Hammerschlags muss sichtbar sein und es sollte einen an dich erinnern.”
Je länger er den Knochen ansah umso mehr Ideen sprudelten hervor.
“ich werde mich an deine Angabe halten…wenn man bedenkt dass du kein Maler bist, ist die Skizze wirklich gut” Er klopfte seinen Onkel auf die Schulter.
“sag mal, wohin willst du eigentlich?…Du siehst aus als wolltest du dich in die Schlacht stürzen! Komm lass uns etwas trinken… und du kannst mir erzählen woher du diesen Knochen hast. Oder musst du wieder los?” Der sonst nicht so gesprächige Schmied schien mehr als nur ein wenig außer Häuschen zu sein. Wann hatte man schon die Gelegenheit mit Drachenknochen zu arbeiten.



OT: das ist wohl mein längster Erzählerpost.
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Sonntag 9. Oktober 2011, 17:06

"Beim besten Willen mein Junge, ich werde es ganz sicher nicht wagen mich in dein Handwerk einzumischen. Dein Herz brennt im Feuer der Schmiedeöfen, während meines den Staub der Gezeiten durch diesen alten Körper pumpt.", verkündete Bundror und hob abwehrend die Hände. Hochmut war dem zwergischen Volk nur in geringem Maße bekannt und jeder war mit der Rolle zufrieden und glücklich, mit welcher Brocknar der Steinerde sie geschaffen hatte. Die Menschen nannten es von Zeit zu Zeit 'Schicksal' und verschleierten damit die Entscheidungen ihrer Götter, doch sein Volk vertraute darauf, dass ihre Wege durch den Gott der Berge weise gewählt wurden. So herrschte kein Neid auf die Berufung oder die Talente des Verwandten oder Freundes. Denn jeder Zwerg beherrschte eine ganz eigene Kunst. "Du bist einer der besten Schmiede unseres Klans. Gleich nach deinem Großonkel Glorin. Ich wäre mit diesem Fund nicht zu dir gekommen, wenn ich nicht um deine Fähigkeiten am Amboss wissen würde. Allein deine Ideen bezüglich des Familienwappens ist etwas, dass mir entfallen wäre." Bundror ging ein paar Schritte zurück und ließ sich auf einen knarrigen Holzhocker fallen, der wohl für Werkzeuge oder andere Materialien benötigt wurde. Kleinste Kratzspuren oder Verunreinigungen verrieten eine häufige Verwendung der rauen Oberfläche als Reiniger von Schlacke oder überstehenden Metallteilen. Das Gebilde ächzte unter der Last des vollgepanzerten Kriegers, hielt aber dennoch stand. "Aber die Idee, dass ich den Hort des alten Feuerherz fand ... ein guter Spaß. Diese alte Legende. Dein Vater hat mir früher oft diese Legende erzählt, um mich das fürchten zu lehren, sollte ich den ersten Schritt unter freiem Himmel machen. Damals zur Axtweihe. 'Feuerherz wartet über dem steinernden Tor auf die jungen Zwerge, um sie mit seinem brennendem Odem zu verglühen', pflegte er zu sagen und mein Blick wanderte skeptisch nach oben, als ich meinen ersten Schritt an der Oberfläche machte. Wie gerne hätte ich es ihm heimgezahlt ... aber sein Ende war zumindest so glorreich, wie er es sich immer gewünscht hatte. Du kannst sehr stolz auf ihn sein, so wie er auf dich stolz gewesen wäre." Der alte Mann blickte in die Augen des jüngeren Verwandten vor sich. Er hatte den Ausdruck des Vaters auf den Lippen und man erkannte viele Züge in diesem Nachkommen wieder. doch keine Spur von Trauer war darin. Es war immer wieder erstaunlich, inwiefernsich die Zwerge und die Menschen voneinander unterschieden, wenn es um ihr Toten ging. Für einen Angehörigen seines Volkes war der Tod durch den Kampf das höchste Gut, dass jemand erlangen kann. Einsam und alt in seinem Bett zu verenden galt nicht gerade als ehrenhaft und diese armen Zwerge waren zu bemitleiden. So konnte jeder lebende Nachkomme oder Verwandte mit lobenden Worten über das Ableben des Gefallenen sprechen. Gesänge, Reime oder auch Lobhymnen waren in vielen Familien keine Seltenheit. Doch die Menschen beweinten ihre Toten sehr häufig. Sicher empfand man auch als Krieger des zwergischen Volkes Trauer, doch nur kurzzeitig und auch nur, weil man sich daran gewöhnen musste, dass die Stimme des freundes, Bruder, Vaters oder eines anderen Angehörigen für immer verstummt war und er zurück zum Stein wanderte, an die Seite Brocknars. Die Langen überwanden die Verletzungen ihrer Seele nur sehr selten und es schmerzte sie noch Jahre lang. Das sah er an Pelm und dessen Vater, welcher in einer Seitengasse von ein paar Beutelschneidern gemeuchelt wurde. Noch heute, wäre er am Leben, würde man Pelm nicht darauf ansprechen können. Obwohl man die Verbrecher gefunden hatte, war Pelm erzürnt und voller Trauer. Es war ein unehrenhafter Tod, aber dass war nicht er Grund für seine Gefühle. So konnte Bundror dem menschlichen Freund zu damaligen Zeiten nicht helfen. Denn diese Emotionen entzogen sich ihm.
Kalgrosch bot dem alten Zwerg etwas zu trinken an und nach einem freundlichen Kopfnicken hatten beide einen Krug mit gutem Starkbier in der Hand. "Auf Hundir, den Orkbezwinger des östlichen Eisstachels!" Eine Ehrung seines Bruders und Vaters von Kalgrosch war wohl angebracht. Der Eisstachel war eine besondere Konstruktion der Natur an der Hundir sein letztes Gefecht gestritten hatte. Es war ein Gletscher, der wie ein Stachel aus dem Inneren einer Eishöhle wuchs. Den alten Legenden nach hauste in dieser Höhle ein Drache der Dunkelheit und wartete auf das Ende der Welt, um als neuer Herrscher emporzusteigen. Diese Geschichte war ebenso alt wie die Legende von Feuerherz. Nagrad der Schläfe wurde die uralte Kreatur von den Göttern getauft. Man erzählte sich, dass der Drache von Faldor persönlich gezüchtet wurde, um seinen verhassten Bruder zu töten. Wie eine Schlange, mit Zähnen voller Gift und Galle. Den jungen Zwergen konnte man damit schon die ein oder andere wache Nacht bescheren, auch wenn sie am nächsten Morgen bereits spielerisch die Drachenjagd vollführten. Nachdenklich hob der alte Krieger den Becher und ließ die malzige Flüssigkeit seine Kehle herunterlaufen. Der Geschmack war einzigartig und nur in diesem Teil der Stadt heimisch. Man erzählte sich, dass die Schmiede das Bier mit spuren von Gold und Silber würzten. Selbst wenn es so wäre, es gäbe kaum einen besseren Einsatz für solche elde Metalle. "Aber diese Zeichnung von mir ...", meinte Brundror, nachdem er seinen Krug gesenkt hatte, welcher prompt von Kalgrosch nachgefüllt wurde, "Gib' mir ein Stück Pergament und ich werde die das Bild auf dem Stein wie aus Kinderhänden entstanden kopieren können. Ich bin nur gut, wenn es um die Gravuren eines Felsen geht. Die ware Malerei verschließt sich mir. Das fällt mir ein, ich habe bei meiner letzten Reise zu den Menschen Bilder gesehen auf denen man Essbares abbildete. Vollkommen verrückt einige der Oberwelter." Bundror lachte kurz auf und genehmigte sich einen erneuten Schluck des Alkohols. "Hm, du hast auch gefragt, wo ich hin will ... nunja, dass hat auch etwas indirekt mit dem Drachenknochen zu tun. Nimm Platz, ich werde dir davon erzählen." Also begann der Krieger von seinen Abendteuern zu berichten.
"... und dann fand ich diesen gewaltigen Drachenkadaver mitten auf dem Marktplatz. Nachdem die Schlacht vorrüber war, ergatterte ich eines der Knochenstücke, bevor die Langen es mit ihren Hämmern auch noch zu Staub zermalten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie stur die Menschen in ihrem Willen etwas zu erreichen sein können. teilweise erinnern sie einen an unser Volk. Doch der Unterschied dabei war, dass man nicht versucht die Knochen eiens Drachen zu zerstören und wenn vier kräftige Männer auf einem kleinen Stück herumklopfen, ohne das etwas passiert, könnte man auf bessere Ideen kommen. Nun, wie dem auch sei ... ich habe das Stückchen gerettet und es hierher gebracht. Der Weg durch die alten Passagen und der verwitterten Handelsstraße war wirklich kein einfacher Spaziergang, aber immernoch schneller als um den ganzne Berg herumzugehen. Und darum siehst du mich nun in der Klanrüstung. Ich werde heute Abend dem Rat berichten, was vorgefallen ist und was wir unternehmen sollten. Ich bin für eine Mobilmachung. Doch der Großteil des Rates ist faul geworden und wird fürchten die Macht zu verlieren, auf der sie sich fett und feist ausruhen. Du weißt, ich habe Nichts gegen das Bestehen eines Rates, doch ich verachte die Art wie er in diesem Zeitalter geführt wird. Mina weiß davon noch Nichts, aber ich plane unser altes Herrschaftsrecht geltend zu machen ... ich hoffe, dass die meiste Zwerge es leid sind, zu verarmen und den alten Glanz matt werden zu sehen. Ich will den Rat nicht auflösen, er soll weitbestehen, aber ich muss die Versammlung auf meien Seite ziehen und wenn dies nur mit einer Krone auf dem Kopf geschehen kann, sie soll dies sein ... du weißt, Neffe, dass ich mich stets um jede Art von Führerschaft gedrückt habe. Hm. Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang der Versammlung. Unsere Gäste werden auch dabei sein, ich hoffe ihre Anwesenheit verstärkt das Anliegen." Bundror nahm einen Schluck und blickte in die große Schmiede. Die Hämmenr dröhnten immernoch in ihrer heißen Melodie. "Brocknar ... gib' mir Kraft und lenke mich auf diesme Weg!"

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Montag 17. Oktober 2011, 19:19

Der jüngere Zwerg lauschte den Wortes seines Onkels. Er kannte Bundror und wusste, dass wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dieser auch durchzusetzen vermochte. Eine Eigenschaft , die wohl alle aus den Klan Hammerschlag in sich hatten. Er blickte immer wieder auf den mächtigen Drachenknochen. Wahrlich würde er daraus Großes erschaffen. Es bot sich nur so an.
Er lauschte den Worten seines Onkeln und trank dabei ebenfalls sein Bier. Es tat der kehle gut, wenn man so lange an den heißen Schmieden verbrachte. Kühlte den hals und stärkte das Gemüt.
“Bilder von Essen?…so ein Unsinn, was braucht man ein Bild über den Braten, wenn man diesen nicht essen kann….Die Langen spinnen. Die Luft dort oben scheint ihnen nicht zu bekommen” Kalgrosch lachte auf. Er selber war nur zu seiner Axtweihe nach draußen aus den Höhlen gekommen. Für ihn war es nichts. Dass war wohl auch der größte Unterschied zu seinem Vater. Dieser war ein Kämpfer im Geist und Blute. Ehrenvoll starb dieser in einer Schlacht und würde dem Klan in Erinnerung bleiben. Er lebte in der Arbeit seines Sohnes weiter.
Er setzte sich auf einen kleinen Schemel, der leicht angefressen aussah. Aber zuerst nahm er das Stück Pergament mit der Zeichnung und trat zu einer Wand. An dieser waren verschiedenste Skizzen von Waffen, Rüstungen und Maßangaben befestigt. Eine dünne Schicht aus geschmolzenen Quarz schützte die Pergamente vor der Hitze, dass diese nicht Feuer fingen und trotzdem konnte man hindurch sehen. Eine Eigenanfertigung von Kalgrosch selber. So konnte er die Skizzen direkt bei seiner Schmiede ansehen und musste nicht in einen anderen Raum gehen. Bundrors Skizze landete unter dem Schutz und der Zwerg ergriff einen Stahlstift und kratzte einige Notizen neben der Skizze in das Quarz.
Der quietschende Laut wurde von den üblichen Geräuschen der Schmiede verbannt.
“Menschen wissen den wert eines Drachenknochen nicht zu schätzen….eine Schande, wenn ich bedenke was man alles aus den Knochen hätte fertigen können….” dann drehte er sich plötzlich um.
“Was hast du da gesagt?…du meinst…“
Sein Mund war geöffnet, nachdem ihn die Worte von Bundrors Plan zu Ohren kam.
Den Thron!…du willst …Na ENDlich!” Er klopfte sich Aug. den Oberschenkel.
“Onkel, es wird auch zeit…du weißt dass wir hinter dir stehen und ich kenne genügend die dir folgen würden. Es ist dein Recht!…Wenn nicht du, wer sonst soll die Herrschaft wieder richten…”
Viel zu lange war der Rat untätig gewesen. Debattierte nur lange ohne sich zu einigen. Jeder wollte seine Position behalten und weichte nicht von seiner Meinung ab. Und es gab schon einige Zwerge, die doch im Geiste den Rat mit den Menschen verglich. Viel Reden aber nichts tun. Der Ruf nach einen richtigen Herrscher, welcher den Rat lenken würde wurde von Tag zu Tag größer. Und der Tag schien zu kommen.
“ Als hätte ich es geahnt, dass ich das Familienwappen im Schild eintragen wollte…Bundror, ich werde dir ein Schild fertigen, dass niemand sich dir entgegenstellen würde” Die Augen des Zwerges strahlten, so wie einst die Augen von Hundir. Er wäre der rechtmäßige Erbe gewesen und Bunror gleich nach ihm. Hundrir wollte abwarten, wollte seinen letzten Kampf noch bestreiten und sich dann auf den Weg machen den Rat auf Brocknars Boden zurück holen. Aber es war nie dazu gekommen. Er hatte noch vor seiner letzten Aktion mit Bundror darüber gesprochen. Auch er hatte damals seinen Weibe und seinem noch zu jungen Sohn nicht davon erzählt. Aber seinen Bruder hatte er davon berichtet.
“ich sage dir Bruder” schiene die alten Bilder zurückzukommen. Er stand vor den Kamin ins seinem haus. Die Hände hinter seinem Rücken verschränkt, blickte er in das flackernde Feuer.
“ein Rat ist nicht schlecht, aber so was kann auch zu Unstimmigkeiten führen. Du hast es miterlebt. Wir wollten damals das Amt nicht, aber es werden Zeiten kommen, da wird Brocknar unseren Weg wieder zum Thron lenken. …Und die Zeit kommt. Wenn ich zurückkomme, werde ich mich mit den alten Werten vertraut machen und… dann” er war an Bundror getreten und legte seine Hand auf die Schulter des Bruders.
“dann…wird es unsere Aufgabe sein, dass die alten Werte zurückkommen. Und ich will, dass wir es gemeinsam machen! Meine Kraft und dein Geist, gemeinsam können wir den Rat lenken!” Seine Augen sprühten ein Feuer, als wären die Flammen jetzt auch in seinen Augen am zündeln.
“Wenn ich zurückkomme, ist es soweit!”
Doch es war nie dazu gekommen. Vielleicht wollte Bundror nie von diesen Erbe wissen, weil er damals noch nicht die Kraft besaß. Hundir war stark und intelligent gewesen. Aber auch jemand der das Wohl des zwergisches Volkes über das seines eigenen Leben stellte.
So war er auch gestorben, er hatte den Eingang zu den Höhlen verteidigt. Zwar konnte er viele der angreifenden Orks erschlagen, aber irgendwann konnte er der Übermacht nicht mehr standhalten. In seinen letzten Zügen schaffte er noch einen Steinschlag auszulösen und wurde ebenso wie die letzten Orks unter Steinen begraben. Die Zwerge, die dort kurz darauf eintrafen, berichteten, dass sie noch den Ausruf hörten. ”FÜR BROCKNAR UND SEINEM VOLK!” bevor alles zusammenstürzte.
Und Kalgrosch sah in vielen Sachen seinem Vater ähnlich.
“wie wirst du vorgehen?” konnte die Neugier rausgehört werden. Einen der wenigen Momente, wo der zwergische Schmied zu impulsiven Handlungen neigte, außer wenn es um Schmiedekunst ging.
“ BEI WAS???” donnerte eine kräftige, aber weibliche Stimme zu den beiden rüber. Kalgrosch drehte sich zu der Person, seinen Krug gerade wieder ansetzend. Das Trinken verging ihn jedoch sofort.
Beim Eingang konnte Bundror Cyra sehen. Die Schwester seiner Frau. Sie hatte das gleiche Haar wie ihre Schwester, doch bevorzugte sie meist in Rüstungen umherzuschreiten. Nach einem zarten Geschöpf, welches behütet werden musste, sah diese Zwergin nicht aus. Mal nebenbei, dass sie wohl demnächst mit dem Rivalen von Bundror vermählt werden könnte. Ein Drache wäre jedoch einfacher zu zähmen. Ihr Blick verweilte auf Bundror.
Sie vertrat entgegen ihrer Schwester die Meinung, dass der rat das beste für das zwergische Volk ist. Sie hielt den letzten König und auch sein Blut für nicht stark und würdig genug so eine Position zu vertreten.
“Bundror?..willst du in den Krieg ziehen” Ihre Bemerkung war spitz. Fast als wisse sie mehr.
“ Du hast Fremde in die Stadt geführt…Elfen!” sie spuckte das Wort förmlich aus. Würde Tiador dieser Frau begegnen, so würde der kleine Elf wohl wirklich alle Tricks nutzen müssen, um nicht von ihr erschlagen zu werden. Cyras Temperament war wild und unbeherrscht. In einigen kreisen, sagte man eine Wildsau, die ihre Jungen verteidigt, wäre nichts gegen Cyra.
“ich wollte den Kampfhammer holen!” erklärte sie.
“Morgen fertig, wie ich dir sagte. Du willst gute Arbeit, also musst du dich gedulden.” Er war aufgestanden und hatte fast beiläufig ein anderes altes Hochschild vor den Drachenknochen gestellt. Das er Cyra nicht mochte, war nicht zu übersehen. Das schien sie auch nicht zu bemerken, so war ihre Aufmerksamkeit auf Bundror gerichtet.
“Schön! Dann morgen! Grüß Mina!” sie drehte sich um und machte sich wieder auf.
“Das war knapp!…” keuchte Kalgrosch auf.
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Re: Die Heimat!

Beitrag von Bundror Hammerschlag » Freitag 21. Oktober 2011, 22:26

"Jede Begegnung mit dir gleicht einem Krieg, Cyra. Ich will doch mein Leben nicht deinem Waffenarm opfern. Deine Schwester wäre mit großer Sicherheit untröstlich." Ein Lächeln begleitete diese Äußerung des alten Zwerges. Obwohl Cyra sich immer als stark, unnahbar und aggressiv gab, konnte Bundror mit ihrer sehr harschen Art gut umgehen. Sie verhielt sich ähnlich den großen, kalten Kriegern seines Volkes, nur dass diese Kerle in ihrer 'Freizeit' öfter einmal ihre Kriesgmanier verloren: Minas Schwester gehörte nicht zu dieser Art von Zwerg. "und ... es ist ein Elf. Nicht mehr und er befindet sich hier im diplomatischen Auftrag." Dennoch konnte er nicht für Cyras Gefühle ihm gegenüber sprechen - Manchmal verhielt sie sich, als würde sie die Trauung zwischen ihm und Mina nicht wirklich gut heißen. doch darüber galt es jetzt nicht nachzudenken. Er genoss die kleine Entladung der Wachkriegerin und bedachte sie mit einem kleinen Salut, bevor ihr vom Kampf gestählter Körper die Schmiede wieder verließ. "Immer wieder eine Freude, Cyra zu begegnen. Du hast immer noch etwas gegen sie, oder Junge?" Der Steinmetz schüttelte belustigt den Kopf und stellte sein Bier zur Seite. Für ihn wurde es Zeit seinen Neffen zu verlassen. Über seine vorgehensweise bei der abendlichen Versammlung wollte er nicht sprechen, dass war etwas, dass überraschend kommen musste. Es war ein Risiko gewesen, dass das Cyra beinahe etwas von den Plänen des Zwerges mitrgekriegt hatte. Er dachte zwar nicht daran, dass jemand sich ihm wirklich in den Weg stellen würde, außer den alteingesessenen Vertedigern des Rates, doch war es immer günstiger einen Gegner im Schatten der ungewissheit zu lassen, als ihm jede Finte haarklein aufzuschlüsseln. Kalgrosh würde sicherlich vor Neugierde platzen, aber da es normalen Zwergen nicht genehmigt wr an der Versammlung teilzunehmen, sondern nur den Sprechern der Clans, würde er sich bis zum Ende gedulden müssen. "Gut, Neffe, ich werde aufbrechen, ich will rechtzeitig an der VErsammlunghalle sein und meine Gäste dort empfangen. Ich denke, du wirst rechtzeitig vom Ausgang der Verhandlung erfahren. Und ich denke ebenfalls, dass du es kaum abwarten kannst ,dic han die Arbeit zu machen udn den Schild zu fertigen. Wir sehen un wieder. Der Stein mit dir." Der alte Zwerg erhob sich und schritt kurz darauf durch den Ausgang. Die Zeit war schnell verflogen, was kein Wunder war, wenn man bedachte, welche Geschichte er dem jungen Schmied gerade erzählt hatte. Jetzt galt es, rechtzeitig am Palast zu sein, um seine 'Botschafter' zu empfangen. Bigo wusste bereits, dass er nicht in die Halle durfte und würde sich sicherlich etwas verloren füllen, wenn er dort einen Elfen abstellte, wo doch Hunderte von Zwergen dort zusammenkamen. Über seinen Rivalen machte er sich für den Moment noch keine Sorgen, obwohl er mit sicherheit wusste, dass es irgendwie zu Problemen führen wird. Es dauerte nicht lange, dann stand Bundror vor dem gewaltigen und orunkvollen Königpalast, in denen die Versammlung seid dem Tod des letzten REgenten stattfanden. Von den anderen war noch nichts zu sehen, aber viele der Clansprecher fanden ihren Weg in das Innere der Versammlungshalle. Mehre Hände grüßten sich und Bundror führte viele, kleine vertraute Gespräche mit Freunden und Bekannten. Er erkannte Telchor und freute sihc über seine Anwesneheit, auch sein Rivale betrat bereits die Halle und die beiden tauschten vielsagende blicke aus. Zwar durfte nur dessen Vater an der Versammlung teilnehmen, aber leider wartete das Unheil immer vor der Tür. Der alte Zwerg verschränkte die Arme vor der Brust und wartete nun auf seine Familie und seine Mitstreiter.

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Re: Die Heimat!

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Oktober 2011, 18:41

Für Cyra war das Ganze erledigt. Sie erwiderte noch den Abschiedsgruß, dann machte sie sich mit raschen Schritten davon. Länger als nötig wollte sie hier nicht verweilen. Aber irgendetwas hatte der Mann ihrer Schwester vor. Als könnte sie es förmlich aus der Luft greifen.
Bundror war nicht der Zwerg, der sich umsonst so herausputzte. Und zum Rat ging man auch nicht so einfach. Ja, sie hatte gute Ohren und wusste worauf man achten sollte.
Vielleicht sollte ich jemanden Bescheid sagen…
Wo wusste sie genau wohin sie ihren Weg lenken sollte. Immerhin hatte sie gute Kontakte.

“nein, ich mag sie nicht besonders” Er wieder Kalgrosch nachdem Cyra aus der Reichweite des Hörens war. Er strich sich über das Kinn.
“So gern ich Mina auch habe, Cyra lässt mir die Haare zu Berge stehen. Hätte Brocknar aus ihr einen Mann gemacht, so wäre sie für mich einfacher zu Handhaben… aber nun gut” Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Onkel.
“da du mir nichts erzählen willst” er lachte kurz auf und packte den leeren Krug beiseite. Natürlich war der Schmied neugierig, doch es wusste, dass es manchmal eben mit Geduld zu tun hatte. Brocknar würde schon alles zum guten lenken. Und Geduld brauchte man sowieso. Das wusste der Zwerg nur zu gut, so war doch auch das Schaffen einer guten Waffe mit viel geduld und Sorgfalt verbunden. So grämte es ihn nicht, als sich Bundror endlich auf den Weg machte.
Mit einem kräftigen Ruck holte er den Knochen hervor, den er vor Cyra versteckt hatte. Seine rauen Hände des Schmiedens strichen wieder über die Oberfläche des Knochens.
aber recht hast du… ich kann es kaum erwarten, aber gebe auf dich acht. Sei Brocknar mit dir!” Er verabschiedete sich dann mit den Kriegergruß und machte sich tatsächlich gleich an die Arbeit. So wurde Bundror von den Lauten der Schmiede verabschiedet, sowie er von diesen zuvor begrüßt wurde. Nur diesmal wurde etwas für ihn geschmiedet.




weiter unter: Nogrots Regierungsviertel- Der Königspalast- Die Anhörung
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