Kriminelle Freiheitskämpfer
Verfasst: Samstag 30. Oktober 2010, 01:03
Darak Luthrokar kommt von Der Marktplatz Sarmas -> Bordell "Schwarze Spinne" (Seite 2)
Er war dabei! Er war wieder im Geschäft, wenngleich nicht mehr ganz im alten Beruf. Dennoch, so konnte man Darak Luthrokar ein Stück weit wieder als den alten Hund bezeichnen, der er einmal gewesen war. Die Kriminalität hatte ihn eingeholt und der Auslöser schlich gerade vor ihm durch halb finstere Gänge. Einzig die Fackel, welche Bordellbesitzerin Vesta hielt, verströmte ein wenig Licht. Es reichte aus, die Konturen der Wände zu erkennen. Wo sie in Pelgar feucht und modrig gewesen wären, mit Pilzbewuchs, so zeigten sich Sarmas unterirdische Geheimwege trocken. Selbst die Luft war trocken, dass sie leicht in der Kehle kratzte. Und dann überall Sand! Die Steine der sich endlos dahin ziehenden Mauern schienen nicht übereinander gestapelt, sondern in den Sand hinein gelegt worden zu sein. Ein Wunder, dass sie nicht aus ihren Fassungen rutschten.
"Schneller", forderte Vesta ihren Begleiter auf. Sie ging zielstrebig voran, dennoch blieb sie gerade bei Kreuzungen immer wieder stehen und leuchtete die Wände ab. Einmal griff sie sogar an die Decke, tastete das Gestein ab und nickte dann. "Hier entlang", sagte sie anschließend immer wieder. Es musste ein System dahinter stecken. Ihre anderen Geschäftspartner, die Wüstendiebe, vertrauten Vesta offenbar, sonst hätten sie ihr nicht die Kniffe gezeigt, sich in den unterirdischen Tunneln zurecht zu finden. Ein wahres Labyrinth aus halbdunklen, engen Korridoren, Hunderten von Kreuzungen und Abzweigungen als auch wüstenheimischem Getier erwarteten Darak. Würde Vesta ihn hier einfach stehen lassen, er würde vermutlich in einem der Gänge als ausgehungerte oder verdurstete Leiche gefunden werden.
Ja, sie könnte ihn einfach hier zurücklassen. Vielleicht war auch das ihr Plan. Vielleicht gab es keine Wüstendiebe. Sie hatte Alma, Constanze und Lilith an Ach'ray Da'rion verkauft und nun wollte sie den alten Luthrokar loswerden.
"Komm schon, es ist nicht mehr weit." Nein, Vesta würde auch ihn nicht verraten. Auch sie waren Partner ... irgendwie.
Nach gefühlten Stunden des zielstrebigen Umherirrens der beiden blieb die Bordellbesitzerin vor einer Wand stehen. Sackgasse, aber etwas stimmte daran nicht. Hier gab es eine Fackelhalterung, was nirgends sonst in den Gängen der Fall gewesen war. Vesta stellte ihre Lichtquelle dort ab. Nun hatte sie die Hände frei. "Hmmm, wie war das noch gleich?" Sie klopfte auf eine Reihe unauffälliger Steine.
Einen Moment blieb es ruhig. "Bei Lysanthors sonnenstrahlenden Eiern! Das war falsch." Erneut tippte sie den Stein an. "Arrrrghhh!" Wieder geschah nichts, abgesehen von donnernden Flüchen, die nun die Ruhe des Labyrinths zerstörten. "Das kann doch nicht sein, ich hab's vergessen."
"Was hast du vergessen, schwarze Freundin von Peitsche und Lust?" Vesta wandte sich um. Im ersten Augenblick dachte sie schon, Darak hakte mit einschmeichelnden Worten nach, doch hinter ihm schob sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Der Fremde trat an Darak vorbei, bis er zwischen ihm und Vesta stand. Er lehnte sich lässig gegen die staubige Wand und musterte beide. Turban und Mundschutz verdeckten den Großteil des Gesichtes. Die Augen hatte sich der Mann mit schwarzer Schminke umrandet. Diese Methode war in Sarma weit verbreitet, galt jedoch nicht als Schönheitsideal. Die schwarzen Konturen hielten Sandkörner davon ab, ins Auge zu rutschen. Ein verwegen aussehender Schutzmechanismus.
Der Fremde zog seinen Mundschutz herunter. Der dunkle Teint eines Sarmaers sowie ein gekräuselter, dunkler Bart zeigten sich. Es folgte ein Grinsen weißer Zähne, die im Schein der Fackel hell leuchteten.
"Sag nicht, du weißt nicht mehr, wie man in unser Versteck gelangt, schwarze Spinne." Manchmal nannte man Vesta sogar nach ihrem Bordell. Oder verdankte das Etablissement seinen Namen ihr? Nicht einmal Darak wusste das.
Die Bordellherrin knurrte leise. Sie mochte es nicht, wenn man sich über sich lustig machte und sei es nur im Scherz. Der Fremde lachte. "Hast du ein Glück, Verehrteste, dass ich gerade von einem Auftrag zurückkomme. Ich werde dir und deiner Begleitung schon die Pforten öffnen, doch zunächst möchte ich mich deinem Freund erst einmal vorstellen." Er deutete eine Verbeugung an. "In ganz Sarma bin ich nur als Rashid ben Mhadul bekannt, auch unter meinem Bund." Er zwinkerte. "Und Ihr seid?"
Vesta antwortete nicht für Darak. Sie wollte ihm die kleine Schau nicht stehlen. Er würde sehr bald sehr wenig zu sagen haben, was sie innerlich bereits amüsierte. Er war wie eine Marionette in ihrem ausgeklügelten Puppentheaterspielchen.
Er war dabei! Er war wieder im Geschäft, wenngleich nicht mehr ganz im alten Beruf. Dennoch, so konnte man Darak Luthrokar ein Stück weit wieder als den alten Hund bezeichnen, der er einmal gewesen war. Die Kriminalität hatte ihn eingeholt und der Auslöser schlich gerade vor ihm durch halb finstere Gänge. Einzig die Fackel, welche Bordellbesitzerin Vesta hielt, verströmte ein wenig Licht. Es reichte aus, die Konturen der Wände zu erkennen. Wo sie in Pelgar feucht und modrig gewesen wären, mit Pilzbewuchs, so zeigten sich Sarmas unterirdische Geheimwege trocken. Selbst die Luft war trocken, dass sie leicht in der Kehle kratzte. Und dann überall Sand! Die Steine der sich endlos dahin ziehenden Mauern schienen nicht übereinander gestapelt, sondern in den Sand hinein gelegt worden zu sein. Ein Wunder, dass sie nicht aus ihren Fassungen rutschten.
"Schneller", forderte Vesta ihren Begleiter auf. Sie ging zielstrebig voran, dennoch blieb sie gerade bei Kreuzungen immer wieder stehen und leuchtete die Wände ab. Einmal griff sie sogar an die Decke, tastete das Gestein ab und nickte dann. "Hier entlang", sagte sie anschließend immer wieder. Es musste ein System dahinter stecken. Ihre anderen Geschäftspartner, die Wüstendiebe, vertrauten Vesta offenbar, sonst hätten sie ihr nicht die Kniffe gezeigt, sich in den unterirdischen Tunneln zurecht zu finden. Ein wahres Labyrinth aus halbdunklen, engen Korridoren, Hunderten von Kreuzungen und Abzweigungen als auch wüstenheimischem Getier erwarteten Darak. Würde Vesta ihn hier einfach stehen lassen, er würde vermutlich in einem der Gänge als ausgehungerte oder verdurstete Leiche gefunden werden.
Ja, sie könnte ihn einfach hier zurücklassen. Vielleicht war auch das ihr Plan. Vielleicht gab es keine Wüstendiebe. Sie hatte Alma, Constanze und Lilith an Ach'ray Da'rion verkauft und nun wollte sie den alten Luthrokar loswerden.
"Komm schon, es ist nicht mehr weit." Nein, Vesta würde auch ihn nicht verraten. Auch sie waren Partner ... irgendwie.
Nach gefühlten Stunden des zielstrebigen Umherirrens der beiden blieb die Bordellbesitzerin vor einer Wand stehen. Sackgasse, aber etwas stimmte daran nicht. Hier gab es eine Fackelhalterung, was nirgends sonst in den Gängen der Fall gewesen war. Vesta stellte ihre Lichtquelle dort ab. Nun hatte sie die Hände frei. "Hmmm, wie war das noch gleich?" Sie klopfte auf eine Reihe unauffälliger Steine.
Einen Moment blieb es ruhig. "Bei Lysanthors sonnenstrahlenden Eiern! Das war falsch." Erneut tippte sie den Stein an. "Arrrrghhh!" Wieder geschah nichts, abgesehen von donnernden Flüchen, die nun die Ruhe des Labyrinths zerstörten. "Das kann doch nicht sein, ich hab's vergessen."
"Was hast du vergessen, schwarze Freundin von Peitsche und Lust?" Vesta wandte sich um. Im ersten Augenblick dachte sie schon, Darak hakte mit einschmeichelnden Worten nach, doch hinter ihm schob sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Der Fremde trat an Darak vorbei, bis er zwischen ihm und Vesta stand. Er lehnte sich lässig gegen die staubige Wand und musterte beide. Turban und Mundschutz verdeckten den Großteil des Gesichtes. Die Augen hatte sich der Mann mit schwarzer Schminke umrandet. Diese Methode war in Sarma weit verbreitet, galt jedoch nicht als Schönheitsideal. Die schwarzen Konturen hielten Sandkörner davon ab, ins Auge zu rutschen. Ein verwegen aussehender Schutzmechanismus.
Der Fremde zog seinen Mundschutz herunter. Der dunkle Teint eines Sarmaers sowie ein gekräuselter, dunkler Bart zeigten sich. Es folgte ein Grinsen weißer Zähne, die im Schein der Fackel hell leuchteten.
"Sag nicht, du weißt nicht mehr, wie man in unser Versteck gelangt, schwarze Spinne." Manchmal nannte man Vesta sogar nach ihrem Bordell. Oder verdankte das Etablissement seinen Namen ihr? Nicht einmal Darak wusste das.
Die Bordellherrin knurrte leise. Sie mochte es nicht, wenn man sich über sich lustig machte und sei es nur im Scherz. Der Fremde lachte. "Hast du ein Glück, Verehrteste, dass ich gerade von einem Auftrag zurückkomme. Ich werde dir und deiner Begleitung schon die Pforten öffnen, doch zunächst möchte ich mich deinem Freund erst einmal vorstellen." Er deutete eine Verbeugung an. "In ganz Sarma bin ich nur als Rashid ben Mhadul bekannt, auch unter meinem Bund." Er zwinkerte. "Und Ihr seid?"
Vesta antwortete nicht für Darak. Sie wollte ihm die kleine Schau nicht stehlen. Er würde sehr bald sehr wenig zu sagen haben, was sie innerlich bereits amüsierte. Er war wie eine Marionette in ihrem ausgeklügelten Puppentheaterspielchen.