Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Ein unscheinbares Bürgerhaus in Mitten von Santros. Hier wohnt der einflussreiche Pelgarer Arrond Vesuve. Beschaulich und doch größer als es den ersten Anschein macht, weiß kaum einer, wer Arrond Vesuve wirklich ist.
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Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Juli 2024, 10:00

Neriélle kommt von: Ein unscheinbares Bürgerhaus

Der Weg war nicht von Worten begleitet. Arunn, Calhoun und Neri legten die kurze Distanz ohne große Vorkommnisse zurück. Arunn war sichtlich bemüht, dem Elfen unter die Arme zu greifen und wirkte ein wenig befangen. Schließlich waren er und Calhoun mal sehr viel mehr als … das gewesen. Und auch wenn Neri derzeit nicht bei sich war, wusste sie gewiss die Situation zügig zu lesen, sofern sie wieder aufwachte. Jetzt aber spürte sie nichts davon, dass man sie trug oder wohin es ging. Im Gästezimmer angekommen, steuerte Calhoun sofort das geräumige Bett an, um Neri`s schlanken Körper abzulegen. Er richtete sich auf, betrachtete sie für einen Moment schweigend, ehe er sich umdrehte und umsah. Das Zimmer besaß als zentralen Punkt das geräumige Doppelbett mit kunstvoll geschnitztem Kopfende und Bettpfosten, die einen Baldachin trugen. Aus dunkelrotem, schwerem Stoff war er gefertigt und verlief sich an den Pfosten zu zarten, hellen Vorhängen, die wohl in den warmen Tagen des Jahres die Insekten abhalten sollten. Das Bett stand zwischen zwei Fenstern, die den Blick nach draußen auf die Straße freigaben. Man konnte sie etwas öffnen, aber nicht so, dass man hindurchklettern konnte. Neben den jeweiligen Bettseiten standen Nachtschränke mit je einer Schublade. Man fand einen Notizblock samt Stift und einen weithin gängigen Abenteuerband darin. Kerzenhalter gab es auf jeder Seite aber auch an den Wänden. Gleichwohl befanden sich einige Öllampen an den Wänden neben der Tür, die man mit einem Rädchen regeln konnte. Arunn war derzeit dabei, war es doch bereits Abend geworden. Tatsächlich gab es eine weitere Tür, die in ein kleines, aber gemütliches Bad führte. Hier stand eine Wanne, es gab ein Regal mit Handtüchern und ein kleineres Regal an der Wand mit etwas Badezusatz. Arrond besaß wirklich Geschmack und ein Auge für Details. Der Mann wusste was gut aussah, was gefiel und vor allem, wie es ihm gefiel! Arunn kehrte von den Lampen zu einer dezenten Sitzgruppe zurück und kümmerte sich um den Kamin, der etwas ausgegangen war. Zwar hatten die Bediensteten des Hauses dafür gesorgt, dass er bereits heizte, aber das Einstellen der Temperatur in Form von weiteren Scheiten, musste der Gast selbst übernehmen. So legte Arunn zwei Scheite nach, die gierig von der Glut aufgenommen wurden. Es knisterte und knackte und schaffte eine beruhigende Atmosphäre. Nun wandte er sich zum Tisch und griff nach einer Glaskaraffe, in der Wasser war. Er befüllte eines der bereitstehenden Gläser und ging zum Bett. Das Zimmer ähnelte grundsätzlich dem von Arunn selbst und das Bett, mit feiner, ebenfalls dunkler Bettwäsche, war dem von Arunn nachempfunden. Der Mensch setzte sich neben Neri und schob sie etwas zurecht. Er richtete sie auf und legte das Glas an ihre Lippen, seufzte aber resigniert, weil sie nicht darauf reagierte. „Was ist nur mit ihr geschehen, Calhoun?“, fragte Arunn, während er das Glas beiseitestellte und ihr dann eine Strähne aus dem Gesicht wischte.

Der Dunkelelf stand an einem der Fenster, hatte seine rechte Hand an die Wand gelehnt und stützte sich so ab. Die linke lässig in seine Hüfte gestemmt, stierte er hinaus. Er wirkte nachdenklich. „Ich meine, sie wollten nur herausfinden, inwieweit Neriélle Dunkelheit in sich trug. Dass das passieren würde, war nicht abzusehen!“, überlegte der Mensch weiter. Calhoun brummte. „Sie haben geglaubt, dass Neriélle lediglich verunreinigtes Blut hat. Die Lichtmagie hätte einzig herausgefunden, wie sehr es verunreinigt wäre, aber sie haben nicht damit gerechnet, dass ein Teil des Dämons in Neriélle lebt.“, erläuterte er so sachlich, wie das Wetter am Tag. Arunn hob erschrocken den Kopf. „Er lebt in ihr?!“, japste er und schaute Neri wieder ins Gesicht. „Das… das ist doch nicht… ist sie besessen?“, fragte er leise und betroffen. Calhoun schnaubte. „Nur, wenn sie den Dämon im Dorf der Waldmenschen hereingelassen hätte.“, wiegelte er ab.
Neri spürte, dass sich ihre Lage verändert hatte. Sie hatte dem Zischen nachgegeben und sie hatte es Willkommen geheißen. Nun kehrte sie langsam immer mehr zurück aus diesem Schwebezustand. Sie war komplett und sie fühlte sich großartig! Es war eine seltsame Mischung aus ihrem ‚alten Ich‘ und tatsächlich diesem neuen Gefühl von… lebendig Sein. Es war, als würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben tief durchatmen und ihr volles Potenzial erfassen. Sie konnte die Stimmen der Männer hören und würde sie auch verstehen können, sollte sie sich darauf konzentrieren wollen. Schließlich könnte sie auch aufwachen, sich ihrer Umgebung bewusstwerden und handeln oder aber sie täuschte die Trance noch weiter vor und lauschte nur. „Also was bedeutet das dann?“, hakte Arunn immer noch nichtverstehend nach.

„Es kommt darauf an, ob Neriélle dem Teil ihrer Seele nachgegeben hat. Ob sie sich verbunden haben“, sagte Calhoun und wandte den Kopf zur Seite, um sie zu betrachten. Er beobachtete ihr Gesicht. Ihm fiel auf, dass es rosig wirkte. Sie war nicht fahl oder kränklich als hätte sie eine Verletzung erlitten. Sie strahlte sogar etwas mehr, wirkte… gesünder. Der Elf verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und das schwarze Hemd spannte sich um seine Muskeln. Er hatte die Schnürung am Hals offengelassen, sodass sie den Blick auf die schwarze Haut darunter freigeben konnte. Einzig das weiße Haar, das er sich zu einem Kriegerzopf geflochten hatte, stach heraus, ebenso wie die roten Augen. Und seine Erscheinung im Allgemeinen. Er strahlte so viel Ruhe und Geheimnis aus, dass man sich fragen wollte, wieso er sich herbringen lassen hatte. „Und… was ist, WENN sie sich verbunden hat?!“, hakte Arunn nun etwas genervt nach. „Deine Geheimniskrämerei geht mir auf die Eier, Calhoun!“, platzte der Mensch heraus und ließ Neri behutsam ins Bett zurückgleiten, um aufzustehen. „Das hast du früher immer schon gemacht und es nervt!“, polterte er los. Calhoun hob eine Augenbraue und musterte Arunn stoisch. „Das ist keine Geheimniskrämerei. Ich beantworte nur deine Fragen.“, erwiderte er nüchtern und Arunn schnaubte. „Ach? Vielleicht lässt du dir mal nicht alles aus der Nase ziehen!“, echauffierte er sich weiter und stierte Calhoun abwartend an. Der tat so als könne er die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. „Wenn sie sich verbunden haben, wird sie lernen müssen, dass die Dinge sich ändern. Sie sich verändert hat. Sie wird erkennen, dass sie einige Dinge besser kann, andere schlechter… Es ist, als würde sie neugeboren worden sein.“, antwortete er weiterhin seelenruhig. Es entstand eine Pause in der man Arunn quasi glotzen hören konnte. „Soll das heißen, dass sie etwa NICHT mehr MEINE NERI IST?!“, polterte Arunn lautstark los und an seiner Stirn trat eine Ader hervor. Calhoun blinzelte unbeeindruckt. „Soll es nicht. Sie wird nur… andere Fähigkeiten an sich entdecken.“, seine sonore Stimme war nicht dafür gemacht, Arunn wieder nach unten zu bringen. Ganz im Gegenteil.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 4. Juli 2024, 12:14

Die nächsten Minuten bekam Neriélle nichts von der Außenwelt mit. Vielleicht fühlte sich alles noch eine Spur weicher und leichter an, als ihr Körper auf dem Bett abgelegt wurde. Aber vielleicht waren das auch nur ihre inneren Empfindungen. Sie hatte den dunklen Teil in sich akzeptiert und das war ein befreiendes Gefühl. Endlich fühlte sie sich selbst und spürte, wer sie wirklich war. Als hätte die Verbindung die inneren Ketten gesprengt, fühlte sie sich nun freier als je zuvor. Sie fühlte sich nicht mehr fremd. Sie war komplett. Nach und nach strömten dann aber auch die äußeren Einflüsse wieder auf die Elfe ein. Sie spürte die warme Decke unter ihrem Körper, die Wärme des Raumes, und sie hörte Wortfetzen. Zuerst wirkte alles noch etwas gedämpft, wurde aber immer klarer „Er lebt in ihr?!“, hörte sie Arunns Stimme und so langsam dämmerte es ihr, dass sie tatsächlich etwas in sich gefunden hatte. Dann bist du ein Dämon?, stellte sie die Frage nach innen und bemerkte, dass der Gedanke sie nicht ängstigte. Nüchtern betrachtet wusste sie wohl, dass das nicht normal war und dass ein Dämon nicht.. gut war. Aber es füllte sie aus und machte sie frei. „Das… das ist doch nicht… ist sie besessen?“ Neris Augen blieben geschlossen, während Arunns Stimme mehr und mehr zu ihr durchdrang. Sie spürte seine Hände, weil er sie hielt, und ließ sich einfach halten. Dann hörte sie aber ein Schnauben und zum ersten Mal Calhouns Stimme, die an ihre Ohren drang und sie überraschte. „Nur, wenn sie den Dämon im Dorf der Waldmenschen hereingelassen hätte.“ Calhoun war hier? Neri öffnete ihre Augen ein winziges Stück, um sich davon zu überzeugen. Tatsächlich stand der Dunkelelf am Fenster. Gleichzeitig bemerkte sie, dass sie nicht mehr im Raum waren, in dem sie das Ritual durchgeführt hatten. Kurz machte sich Verwirrung breit, denn sie musste sich erst orientieren. Das letzte, das sie mitbekommen hatte, war der Anfang des Rituals gewesen. Jetzt erwachte sie in einem anderen Raum mit anderen Personen. Neri schloss die Augen wieder und lauschte den beiden, während sie versuchte, zu begreifen, was geschehen war. Ebenso wie Arunn, der nachhakte, was das alles zu bedeuten hatte. „Es kommt darauf an, ob Neriélle dem Teil ihrer Seele nachgegeben hat. Ob sie sich verbunden haben.“ Neriélles Herzschlag beschleunigte sich, denn genau das hatte sie getan. Sie hatte sich mit der Seele verbunden. Das wurde ihr erst jetzt so richtig bewusst, als sie aus ihrem Inneren auftauchte. Aber.. sie bereute nichts. Sie fühlte sich besser als je zuvor.

„Und… was ist, WENN sie sich verbunden hat?! Deine Geheimniskrämerei geht mir auf die Eier, Calhoun! Das hast du früher immer schon gemacht und es nervt!“ Arunns wortgewandter Ausbruch überraschte Neriélle und sie musste sich zusammenreißen, um nicht zusammen zu zucken, als er sie auf dem Bett ablegte. Aber vermutlich war er sowieso gerade zu sehr auf Calhoun fixiert, um das zu bemerken. Neri öffnete erneut die Augen und schaute zu den beiden ungleichen Männern. Sie musterte Calhoun in seiner neuen Kleidung, die ihm deutlich besser stand als die Lumpen aus dem Gefängnis. „Das ist keine Geheimniskrämerei. Ich beantworte nur deine Fragen.“ Neri seufzte innerlich und konnte Arunns Gefühle mehr als gut nachempfinden. Calhouns nüchterne Antworten machten es einem wahrlich nicht leicht, ruhig zu bleiben, wenn man eh schon aufgewühlt war. „Ach? Vielleicht lässt du dir mal nicht alles aus der Nase ziehen!“ Da schloss Neri die Augen und legte den Kopf etwas in den Nacken. Sie beschloss, nicht dazwischen zu gehen, denn die Antwort des Dunkelelfen interessierte sie natürlich genauso, weshalb sie beide nicht unterbrechen wollte. „Wenn sie sich verbunden haben, wird sie lernen müssen, dass die Dinge sich ändern. Sie sich verändert hat. Sie wird erkennen, dass sie einige Dinge besser kann, andere schlechter… Es ist, als würde sie neugeboren worden sein.“ Die Elfe hörte aufmerksam zu. Tatsächlich fühlte sie sich jetzt anders. Sie würde wohl noch ergründen und erfahren müssen, was genau sich geändert hatte. Aber sie spürte schon jetzt, dass alles anders war. Die Pause, in der Arunn ungläubig glotzte, half Neri, um ihre Gedanken zu sortieren. „Soll das heißen, dass sie etwa NICHT mehr MEINE NERI IST?!“ Unweigerlich spürte Neri, wie eine Wärme ihr Herz umschloss, als Arunn abermals zeigte, dass mehr in ihm steckte als der lustige Schausteller. „Soll es nicht. Sie wird nur… andere Fähigkeiten an sich entdecken.“

Da öffnete Neri die Augen und richtete sich langsam im Rücken der beiden auf. "Streitet euch nicht", bat sie gedämpft und drehte sich etwas, um sich hinzusetzen und die Beine vom Bett baumeln zu lassen. Sie hatte im Bett gelegen, als wäre sie krank, aber genau genommen ging es ihr so gut wie noch nie. Neri machte eine Pause, damit die Männer - oder vielmehr Arunn - sich sammeln konnte. "Geht es Rhuna gut? Ihr ist doch nichts passiert?", fragte sie dann als Erstes und sah einmal zur Tür und wieder zurück, als würde sie irgendwo dazwischen eine Antwort auf ihre Fragen finden. Dabei fiel ihr Blick auf den knisternden Kamin und streifte einmal die geschmackvolle Einrichtung. Dann blieb ihr Blick aber auf Calhoun hängen. "Was machst du hier?", fragte sie dann, weil sie auch für sein Hiersein noch keinen Grund gefunden hatte. Die Fragezeichen schwebten förmlich über ihrem Kopf, aber sie klang nicht so, als würde dieser Umstand sie stören. Es überraschte sie einfach nur, dass sich ihre Wege schon wieder kreuzten.
"Mir geht's gut", beantworte sie dann Arunns Frage, bevor er sie laut stellen konnte. "Und ich werde immer deine Neri bleiben", stellte sie als Erstes klar und lächelte dem Mensch zu, weil sie wusste, wie wichtig es ihm war. "Jedenfalls werde ich es versuchen", korrigierte sie sich und verriet, dass sie schon eine Weile zugehört hatte - und verriet vielleicht auch, dass sie offenbar nicht mehr die alte Neri war. "Ich hab mir das alles irgendwie anders vorgestellt.. und Mall vermutlich auch", räumte sie dann ein und schaute Calhoun erneut an, weil sie nach ihrem Aufeinandertreffen im Gefängnis davon ausging, dass der Dunkelelf nicht in Malls ursprünglichen Plan vorgekommen war. Dass Arrond ihn hier akzeptierte, bedeutete wohl, dass seine Hilfe gebraucht worden war. "Was ist während dem Ritual geschehen?", fragte sie dann und offenbarte, dass sie sich an kaum etwas erinnern konnte. Dann entwich ihr aber doch ein Seufzen. "Ich hatte gehofft, dass euer Wiedersehen unter einem besseren Stern steht." Abwartend sah sie von Arunn zu Calhoun und überlegte, was sie sagen sollte. Aber das Thema hing noch immer in der Luft. "Dann lebe ich jetzt also mit einem Dämon zusammen..", klärte sie murmelnd die Frage, die im Raum schwebte, und schaute die beiden an, während sie sich für etwaige Reaktionen wappnete.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Juli 2024, 13:34

Warum sie dem Dunkelelfen immer und immer wieder begegnete war ein Mysterium, das sich wohl noch lösen musste. Letztendlich aber war es ihr noch vor kurzem gar nicht so unwichtig gewesen, dass sie ihn wiedersah. Und als sie sich in der Zelle so unverhofft trafen, da sah sie eine geringe Chance, die Dinge zwischen sich zu bereinigen. Nun aber war erneut etwas dazwischengekommen und Neri konzentrierte sich auf sich selbst. Die Worte, die Calhoun und Arunn austauschten waren… typisch. Arunn, der sich eloquent wie immer zeigte und Calhoun, der dem mit Neutralität begegnete. Aber war er wirklich so neutral? Er war hier, nicht wahr? Man hatte ihn gerufen und er war gekommen, ohne zu zögern. Neri aber wusste das nicht. Sie konnte sich überhaupt nicht an die Geschehnisse erinnern und als sie die Augen öffnete, sahen ihr sowohl die Blauen von Arunn als auch die Roten von Calhoun entgegen. Die Elfe setzte sich auf, was Arunn veranlasste sich schleunigst zu ihr zu begeben und sie zu stützen. "Geht es Rhuna gut? Ihr ist doch nichts passiert?" Arunn schüttelte den Kopf. „Nein, alles in Ordnung bei ihr!“, bestätigte er. Neri ließ ihren Blick schweifen und durfte erkennen, dass sie in das Gästezimmer gebracht wurde, das Arrond ihr ohnehin zugewiesen hatte. Bisher hatte sie nur noch keine Gelegenheit gehabt, sich hier wirklich aufzuhalten. "Was machst du hier?" , fragte sie prompt den Elfen. Calhoun’s Blick heftete sich an ihren und er lehnte sich erneut lässig gegen den Bettpfosten. „Frage ich mich auch“, gab er zu und Arunn schnaubte genervt. „Mallahall dachte, er könnte dir helfen. Aber… scheinbar muss er das jetzt nicht mehr!“, zuckte der Mensch die Schultern. „Geht es dir gut?“, fragte er quasi zeitgleich mit Neri’s Beteuerung, dass es ihr gut ging. Er lächelte und musterte sie gleichwohl genau. "Und ich werde immer deine Neri bleiben. Jedenfalls werde ich es versuchen." Arunn feixte nun. „Wehe, wenn nicht, Schnecke!“ „Niedlich“ brummte Calhoun und er wandte sich wieder ab. Der Dunkelelf ging zum Tisch, der neben dem Kamin stand und griff sich nun ebenfalls ein Glas Wasser. Während er seelenruhig trank, wandte sich Arunn um und reichte Neri auch das Glas, das er bereits hingestellt hatte. „Durstig?“, fragte er dabei. "Ich hab mir das alles irgendwie anders vorgestellt.. und Mall vermutlich auch. Was ist während dem Ritual geschehen? Ich hatte gehofft, dass euer Wiedersehen unter einem besseren Stern steht. Dann lebe ich jetzt also mit einem Dämon zusammen.." Der Dessarier nickte und strich behutsam über den Rücken der Elfe. Er betrachtete sie von der Seite nachdenklich bei ihren Worten. „Weißt du Neri… vielleicht ist… also im Grunde ist doch alles… naja weißt du…“, Arunn schnaufte hilflos.

Er hatte gar keine passenden Worte parat und wandte sich an Calhoun: „Sag doch auch mal was, wozu bist du eigentlich hier?“, herrschte er ihn an. Arunn hatte seine Gefühle dem Elfen gegenüber wirklich nicht gut im Griff. Calhoun stellte das Glas auf den Tisch und wandte sich um. Er leckte sich in aller Ruhe einen Wassertropfen von den Lippen und fokussierte Neri dabei. Anziehend sein konnte er! „Du hast mich geholt, schon vergessen? Keine Ahnung, was die Lichtmagierin sich davon versprach!“, zuckte er die breiten Schultern und heftete seinen Blick weiter an Neriélle, auch wenn er mit Arunn sprach. Das Rot glitt über ihre Züge, als würde er sie lesen können. „Ihr muss bewusst gewesen sein, dass man Neriélle erreichen müsste, sollte sie in sich gefangen sein. Ähnlich, wie in der Zwischenwelt des Dämons im Dorf der Waldmenschen. Aber das hier ist etwas vollkommen anderes. Und ich bin kein Ritualmagier, ich beherrsche Schattenmagie.“, klärte er erneut auf. Sein Blick aber glitt noch immer über Neri’s Gestalt und wieder in ihr Gesicht. Es war beinahe so, als würde der Blick ausreichen, um einem heiß und kalt werden zu lassen. Calhoun hatte ganz offensichtlich Interesse an ihr. „Na schön. Dann verstehe ich dreimal nicht, wieso du hier noch rumstehst. Kannst ja auch wieder gehen. Sie ist ja nun wach!“, schnappte Arunn nach Calhoun und erhielt tatsächlich ein mehr als kesses Lächeln seitens des Elfen. Er zog einen Mundwinkel nach oben und entblößte seine weißen Zähne. Es hatte etwas Verschlagenes und gleichzeitig schien er wirklich amüsiert. „Arunn, du bist und bleibst der charmanteste Mistkerl, den ich kenne!“, sagte Calhoun ungewohnt offen, ehe sein Gesicht wieder die neutrale Miene einnahm. Doch nun grinste auch Arunn auf. „Gleichfalls!“, entgegnete er und erhob sich. Er ging auf Calhoun zu, doch er machte eine zweifelnde Miene. „Was wird das jetzt?“, fragte der Elf den Menschen und Arunn breitete seine Arme aus. „Och, komm schon! Wir haben uns ewig nicht gesehen und… das letzte Mal blenden wir einfach aus! Ich verzeihe dir auch, dass du mich eingesperrt hast!“, feixte Arunn und Calhoun rümpfte die Nase. Er sah Arunn an, als wäre er ein lästiges Tier, das viel zu anhänglich war. „Nein!“, sagte er ablehnend, doch Arunn ließ nicht locker. „hmmm?“, machte er, breitete die Arme weiter aus und schlang sie dann einfach um den Elfen. Dieser schaute so sparsam, dass man meinen könnte, er würde sich in sich selbst verbergen. „Arunn!“, mahnte er grollend. „Calhoun!“, flötete dieser, ehe er ihn losließ. Calhoun zupfte sich seine Kleidung zurecht und seufzte genervt. „Du bist eine echte Nervensäge!“, zürnte er ihm, doch sein Gesicht war nicht ganz so hart, wie sonst. Arunn schien zufrieden mit der Reaktion, denn er lächelte Neri an. „Ich lebe noch! Und er auch! HA! Wenn das kein Fortschritt ist!“, feixte er und klatschte in die Hände.
„Ich hole etwas zum Essen!“, verkündete er als hätten sie etwas zu feiern. Und schon war er auch schon verschwunden. Nachdem die Tür ins Schloss fiel, blieben Neri und Calhoun allein. Schweigen senkte sich zwischen sie und das Knistern des Kamins erfüllte die Luft. Der Dunkelelf richtete seinen Blick wieder auf Neri. Schließlich kam er langsam auf sie zu und blieb vor ihr stehen, sah auf sie herab. Dass sie saß brachte sie in eine… interessante Position, doch Calhoun hob eine Hand und führte sie an ihre Wange. Zuerst wirkte es, dass er sie dort zärtlich streicheln wollte, doch dann legte er seine Finger an ihre Kinnpartie und hob ihr Kinn etwas hoch. Er betrachtete ihr Gesicht. „Fühlst du dich jetzt komplett?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme, die einem durchaus einen Schauer über den Körper jagen könnte. „Du hast einen Teil deiner Seele erkannt und angenommen. Er macht dich nicht besser aber… er gehört zu dir und fehlte dir. Du wirst merken, dass du andere Vorlieben entwickelst. Dass dir andere Dinge wichtig sind, wieder andere egal. Du wirst erkennen, dass sich deine Persönlichkeit nicht grundlegend ändert, aber … es kann sein, dass deine Moral sich verschiebt.“ Er behielt seine Hand noch einen Moment an ihrer Haut. Dann setzte er sich neben sie auf die Bettkante und stützte sich auf der Matratze ab. Er saß ihr nahe und seine Körperwärme schwappte zu ihr herüber. Er roch frisch gewaschen und gleichzeitig besaß er diese eigene Note, kernig und… anregend. Er neigte sich leicht vor, damit er nur raunen musste. „Du wirst erkennen, dass deine Lichtmagie nicht ausreicht, um sich weiterzuentwickeln. Dafür fühlst du das Böse, wenn es in deiner Nähe ist.“, erklärte er aber nicht, woher er das wusste. Calhoun aber zog sich nicht zurück. Er ging noch näher mit seinen Lippen an ihr empfindliches Ohr. „Was fühlst du in meiner Nähe, Neriélle?“, flüsterte er und sein Atem hauchte gegen ihre Haut. Und Neri? Die fühlte in seiner Nähe vielleicht gewisse andere Dinge, aber sie konnte nicht behaupten, dass er böse wäre. Gefährlich… womöglich… Erregend… auch das… aber nicht Böse. Nicht so, wie bei Lesano, bei dem sie gleich ein ungutes Gefühl hatte. Allerdings musste man auch sagen, dass Calhoun es verboten gut konnte, jemanden zu verwirren.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 4. Juli 2024, 18:18

Als sich Neri schließlich aufsetzte und bemerkbar machte, war es Arunn, der zu ihr eilte. Sie legte ihm lächelnd eine Hand auf den Unterarm. Glücklicherweise war laut ihm alles in Ordnung mit Rhuna und Neri atmete erleichtert aus. Sie versuchte sich zu erinnern, was geschehen war, aber dann musste sie sich eingestehen, dass sie überhaupt nichts mitbekommen hatte. Dass plötzlich auch Calhoun hier war, warf die Frage nach dem Warum auf. „Frage ich mich auch“, gab er zu und wie immer keine genaue Antwort, sodass Arunn versuchte, für ihn einzuspringen. „Mallahall dachte, er könnte dir helfen.“ "Achja?", warf sie ein und ihr war anzusehen, dass sie versuchte, herauszufinden, inwiefern er hätte helfen können. „Aber… scheinbar muss er das jetzt nicht mehr!“ Neri blickte kurz an sich hinunter. "Das stimmt wohl", murmelte sie dann, bevor sie Arunn bestätigte, dass es ihr gut ging. „Wehe, wenn nicht, Schnecke!“ Sie grinste - bis zu Calhouns brummenden Einwurf. „Niedlich“ Da bedachte sie ihn mit einem Blick, musste aber wohl hinnehmen, dass das seine einzige Reaktion war. Dann sah sie Arunn vielsagend an. Inzwischen wusste sie, dass mehr in den elfischen Eisklotz steckte, auch wenn er es einen schwer machte, daran zu glauben. Dankend nahm sie Arunn das Glas Wasser ab und nahm einen Schluck, während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie wollte wissen, was genau beim Ritual geschehen war. Außerdem zeigte sie erneut, wieviel Vertrauen sie in beide hatte, als sie preisgab, dass sie sich tatsächlich mit der dunklen Seele verbunden hatte. „Weißt du Neri… vielleicht ist… also im Grunde ist doch alles… naja weißt du…“ Neriélle schaute Arunn an und wartete auf den Sinn seiner Worte, den er nicht zu finden schien. „Sag doch auch mal was, wozu bist du eigentlich hier?“, wandte er sich dann an Calhoun. "Schon gut", tätschelte sie seinen Arm. Sie wusste selbst nicht, wie sie alles in Worte fassen sollte und konnte es ihm nicht verübeln. Sie blickte hinüber zu Calhoun und fing dann seinen roten Blick auf, mit dem er sie betrachtete. „Du hast mich geholt, schon vergessen? Keine Ahnung, was die Lichtmagierin sich davon versprach! Ihr muss bewusst gewesen sein, dass man Neriélle erreichen müsste, sollte sie in sich gefangen sein. Ähnlich, wie in der Zwischenwelt des Dämons im Dorf der Waldmenschen. Aber das hier ist etwas vollkommen anderes. Und ich bin kein Ritualmagier, ich beherrsche Schattenmagie.“ Auch wenn seine Worte an Arunn gerichtet waren, entging Neri natürlich nicht, dass seine Augen durchgehend auf sie gerichtet blieben. Hier und da wandte sie den Blick ab, nur um zurück zu ihm zu sehen und festzustellen, dass er sie noch immer ansah. Neri versuchte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, aber der Blick des Elfen, aus dem sein offenes Interesse sprach, dass es selbst Arunn auffallen musste, war gleichsam ungewohnt und wohltuend. "Aber mit Dämonen kennst du dich offenbar aus", kam ihr plötzlich die Situation in der Schattenwelt in den Sinn, in der er sein Wissen mit ihnen geteilt hatte. Sie dachte noch darüber nach, als.. „Na schön. Dann verstehe ich dreimal nicht, wieso du hier noch rumstehst. Kannst ja auch wieder gehen. Sie ist ja nun wach!“ "Was..? Aber - nein." Stirnrunzelnd löste sich Neri von Calhouns Anblick und schaute Arunn etwas überrumpelt an. „Arunn, du bist und bleibst der charmanteste Mistkerl, den ich kenne!“, sagte Calhoun da plötzlich und Neri musste sich vergewissern, dass da immer noch der gleiche unnahbare und ruhige Dunkelelf sprach, den sie kennengelernt hatte. Aber Calhoun schmunzelte tatsächlich amüsiert. „Gleichfalls!“ Neri starrte zu Arunn und beobachtete, wie dieser auf Calhoun zuging. Ungläubig beobachtete sie die Annäherung zwischen den beiden. "Was ist denn jetzt los", murmelte sie leise zu sich selbst und verfolgte grinsend das.. Spektakel, das so noch nie vorgekommen war, seit sie die beiden kannte, dass man es nur als solches bezeichnen konnte. Als Arunn die Arme um den Elfen schlang, legte sich ein ungläubiges, aber ehrliches Strahlen auf ihre Züge. Calhoun ermahnte seinen Schwager, doch der nutzte die Gunst der Stunde und der Dunkelelf ergab sich schließlich seinem Schicksal. Als Neri das sah, grinste sie. Sie freute sich ehrlich für ihren Freund - und sie freute sich auch für Calhoun über die Versöhnung, denn vermutlich freute auch er sich darüber, auch wenn er sich nicht völlig anmerken ließ. „Ich lebe noch! Und er auch! HA! Wenn das kein Fortschritt ist!“ "Ich bin stolz auf euch", grinste Neriélle zufrieden und als sie zu Calhoun sah, wurde ihr Grinsen zu einem Lächeln. Vielleicht war es Zeit für eine Versöhnung innerhalb ihrer kleinen.. Familie. „Ich hole etwas zum Essen!“, verkündete dann Arunn plötzlich und bevor sie noch etwas einwenden oder ihn davon abhalten konnte, war er schon verschwunden. "Das wird er sein Leben nicht vergessen", mutmaßte Neri, die noch erstaunt zur Tür sah, aus der Arunn so plötzlich verschwunden war.

Dann waren sie allein. Seufzend schaute sie zurück zu Calhoun und wurde dann ernster, als ihr die aktuelle Situation bewusst wurde. Das Feuer im Kamin brachte das Holz zum Knistern und Calhouns Blick wusste das gleiche mit der Luft um sie herum zu tun. Als er sie so unverwandt ansah und langsam auf sie zukam, spürte Neri, wie sich ihr Herzschlag unweigerlich beschleunigte und sich die Stimmung im Raum wandelte. Sie konnte sich nicht frei machen von der Wirkung des Dunkelelfen. Je näher er ihr kam, desto mehr legte sie ihren Kopf in den Nacken, um seinen Blick zu erwidern. Kurz huschte ihr Blick zu seiner Hand, bevor sie schluckte, als er ihr Kinn berührte und anhob. Sie saß still auf dem Bett, aber ihre Hände fassten etwas fester in die Decke neben ihren Oberschenkeln. „Fühlst du dich jetzt komplett?“ Seine Geste und Stimme jagten ihr einen Schauer über den Körper. "Ja, auch wenn ich nicht weiß, was genau eigentlich passiert ist.. oder wie." Ihre Stimme klang etwas heiser unter seinem Griff und sie räusperte sich. „Du hast einen Teil deiner Seele erkannt und angenommen. Er macht dich nicht besser aber… er gehört zu dir und fehlte dir. Du wirst merken, dass du andere Vorlieben entwickelst. Dass dir andere Dinge wichtig sind, wieder andere egal. Du wirst erkennen, dass sich deine Persönlichkeit nicht grundlegend ändert, aber … es kann sein, dass deine Moral sich verschiebt.“ Erneut schluckte sie leer. "Wieso weißt du das alles?", musste sie dann fragen. "Wie kannst du wissen, was hier drin vor sich geht?" Sie tippte mit dem Finger gegen ihre Brust. Ihr Kopf und ihre Augen folgten seinen Bewegungen, als er sich neben sie setzte. Für einen Moment schaute sie auf seine Hand, die nicht mehr an ihrer Wange lag. Seine Wärme und sein Geruch erinnerten die Elfe daran, wie einnehmend dieser dunkle Elf sein konnte. Neben ihm fehlte definitiv die Ruhe, um über seine Worte genauer nachzudenken. Als er sich zu ihr neigte, spürte Neri, wie sich ihr Herzschlag abermals erhöhte. „Du wirst erkennen, dass deine Lichtmagie nicht ausreicht, um sich weiterzuentwickeln. Dafür fühlst du das Böse, wenn es in deiner Nähe ist.“ Einen Moment horchte Neriélle in sich hinein, doch der Dunkelelf lenkte sie viel zu sehr ab, um jetzt nach einer Bestätigung oder Widerlegung seiner Worte in ihrem Inneren zu suchen. Fragend hob sie den Blick und bemerkte, dass er ihr noch näher kam. Sie hielt den Atem an und leckte sich unbewusst über die Lippen. Er aber lehnte sich an diesen vorbei und sendete erneut einen Schauer durch ihren Körper, als sein warmer Atem ihr Ohr kitzelte.
„Was fühlst du in meiner Nähe, Neriélle?“ Für einen Moment schloss sie die Augen. Seine Frage überraschte sie. Sie fühlte so vieles in seiner Nähe, vor allem so viel Neues und Unbekanntes, das sie in dem Maße noch keinem gegenüber empfunden hatte. Aber nichts davon wollte sie offenbaren. Neri vermutete aber, dass er auf etwas anderes hinaus wollte und keine Bestätigung suchte. Sie hob ihre Lider nur ein Stück, um zu erkennen, wie sie den Kopf drehen musste, um ihre Stirn an seine Schläfe zu legen. So verharrte sie einige Momente, schweigend, und ließ einfach nur seine Nähe auf sich wirken, auch wenn sie die Antwort sofort hätte geben können. "Du bist nicht böse", antwortete sie flüsternd, was sie schon lange durch Arunn wusste. Aber auch ihr Inneres hatte sie noch nie vor Calhoun gewarnt, nicht einmal im Zeltlager, und tat es auch jetzt nicht. Dann schlug sie die Augen auf, während ihr Atem eine Spur schneller ging, und ihr Kopf löste sich von ihm, aber nur um wenige Millimeter vor seinem Gesicht zu verharren und um seinen Blick zu suchen. "Du warst immer da und weichst auch jetzt nicht vor mir zurück", stellte sie dann fest und suchte in seinem Blick nach einer Antwort, wieso das so war. In ihr lebte offensichtlich der Teil eines Dämons, aber Calhoun zeigte keine Scheu. Als sie ihn so betrachtete, spürte sie ein Ziehen in ihrem Herzen. "Ich habe dich vermisst." Die Worte formten sich von ganz alleine und Neri war selbst ein wenig überrascht von ihnen. Sie hatte es gar nicht zugeben, geschweige denn laut aussprechen wollen, aber dieses Gefühl in ihrem Herz schwappte gerade über. Es zuckte kurz in ihrem Mundwinkel, als gäbe es einen Grund, sich dafür zu entschuldigen. Langsam hob sie ihre Hand und legte sie an seine Wange, wo ihr Daumen über seine schwarze Haut fuhr. "Das fühle ich in deiner Nähe", flüsterte sie dann, während ihr Blick in seinem Rot verharrte. Es kribbelte in ihrem gesamten Körper. Sie fühlte noch so viel mehr, aber Calhoun würde in diesem Moment wohl keine ausschweifenden Gefühlsbekundungen erwarten können. Zumindest keine verbalen. Denn da neigte Neri endlich ihren Kopf und beugte sich quälend langsam vor. Sanft legten sich ihre Lippen auf Calhouns, um seine ohne Hast zu liebkosen, während ihre Hand unbewusst sanften Druck ausübte, um sein Gesicht näher zu sich heran zu ziehen.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. Juli 2024, 10:28

Ob das nun die große Versöhnung der beiden Männer gewesen war oder nicht, würde wohl nur die Zeit zeigen können. Calhoun war gewiss nicht so einfach gestrickt, dass eine Umarmung ausreichen würde, aber es war ein Anfang. Mehr wollte auch Arunn nicht. Nachdem er Neri seine Nöte im Suff erzählt hatte, wusste sie über die schwierige Beziehung der beiden Bescheid. Allerdings hatte es auch seine Gründe, warum Calhoun war, wie er eben war. Und er war nicht der Typ Mann, der sich anderen anbiederte, um nicht allein zu sein. Er ertrug das Schicksal lieber und beschwerte sich nicht einmal. Jetzt aber war es nur schön zu sehen, wie Arunn sich sichtlich über diesen winzigen Teilerfolg freute und gleich für ein Festmahl sorgen wollte. Dass er dabei Neri einer Situation aussetzte, die unerwartet kam, darüber dachte Arunn nicht nach. Sofort war die Stimmung im Raum eine gänzlich andere und es fehlte das Leichte. Der Mensch wirkte wie ein Puffer zwischen Calhoun und ihr und nun stand sie vollkommen allein dem Gefühl gegenüber, das der Dunkle in ihr wachrufen konnte. Allein seine Ausstrahlung bescherte ihr eine Gänsehaut und als er auch noch seinen Blick nicht von ihr lassen konnte, wirkte das nur zusätzlich. Calhoun war schon immer offensiv gewesen und auch jetzt zeigte er, dass er sehr wohl wusste, was er wollte und sich nahm, wonach ihm war. Er baute ohne zu Zögern eine Nähe zu Neri auf und berührte sie an ihrem Kinn, um ihren Blick zu heben. Er fragte sie, ob sie sich nun ganz fühlte, was sie sofort beantworten konnte. "Ja, auch wenn ich nicht weiß, was genau eigentlich passiert ist.. oder wie." Er musterte sie seelenruhig. „Das Ritual hat dafür gesorgt, dass die Barriere in deinem Denken verschwindet. Die Lichtmagie von der Elfe beschwor eine Seite in dir, die jahrelang verkümmerte“, beantwortete er mit einer Souveränität ihre Frage, dass sie stutzen musste. "Wieso weißt du das alles? Wie kannst du wissen, was hier drin vor sich geht?" Sein Blick folgte dem Klopfen auf ihrer Brust. Er setzte sich neben sie und seine Nähe trocknete ihre Kehle aus. Die Anziehung war unbestreitbar und scheinbar wirkte sie jetzt noch stärker als die Male zuvor. „Es muss so sein.“, beantwortete er lapidar und machte eine Pause. „Die Schatten, das Dunkle, erkennen dich als einen Teil von ihnen, Neriélle.“, behauptete er und kam ihr noch näher. „Der Dämon wählte dich nicht ohne Grund. Du kannst nicht ohne Grund diese Dinge spüren und… fühlst dich zum Dunklen hingezogen…“, brummte er leise, da die Nähe zu ihr es obsolet machte, lauter zu sprechen. Neri schaffte es nicht, klar über seine Worte nachzudenken. Stattdessen überraschte er sie mit einer weiteren Frage. Schweigen senkte sich erneut zwischen ihnen und doch sprach die Nähe Bände. Neri lehnte ihre Stirn gegen seine Schläfe und er versteifte sich etwas bei dieser vertrauten Geste. Aber er ließ sie. Er hielt still und sie konnte gar ein wenig Druck in ihre Richtung spüren. Die Antwort, die sie ihm schuldete, blieb eine Weile fern. Sie saßen da, berührten einander und ließen die Anziehungskraft gegenseitig wirken. "Du bist nicht böse", flüsterte sie daraufhin und der rote Blick zuckte. Neri aber drehte sich ein Stück und musterte Calhoun’s Gesicht. Diese markanten Linien, die Härte darin, die doch nur anerzogen worden war. Sie sah auf die Makellosigkeit seiner Haut, das satte Schwarz und das dunkle Glimmen seiner Augen. "Du warst immer da und weichst auch jetzt nicht vor mir zurück" Er musterte sie intensiv. „Du lässt mich nicht los“, brummte er fast schon anklagend. Er tadelte sie ein wenig, als wäre das ihre Schuld. Aber er würde gewiss jetzt nicht seine Art fallenlassen. Er war, wie er war und wenn man das berücksichtigte, waren seine Worte schon ein großer Schritt auf sie zu. "Ich habe dich vermisst.", ließ sich Neri hinreißen zu erwidern und Calhoun stockte einen Moment der Atem. Sie konnte spüren, wie er nicht mehr über ihre Haut strich. Doch Neri ließ sich nicht beirren. "Das fühle ich in deiner Nähe"Ob es nun an ihren neuerlichen Erlebnissen lag oder aber daran, dass dieses ‚neue Ich‘ ihr eine andere Selbstsicherheit gewährte, sie berührte Calhoun und strich sanft über seine Wange, bevor sie den Kopf neigte und seine Lippen zärtlich bedeckte. Der Elf… hielt still.

Für einen Moment regte er sich überhaupt nicht. Er ließ sie seine Lippen ertasten und spüren und beinahe wirkte es, als würde er es dabei belassen. Doch dann schnellten seine Hände nach vorne und packten ihre Oberarme. Es war bestimmend, aber nicht schmerzhaft. Er drückte sie von sich und hielt sie mit Kraft von sich. Sein Blick fixierte ihren goldenen als suchte er darin etwas. „Du solltest vorsichtig sein damit!“, mahnte er sie kühl. „Verrenne dich nicht in Gefühlen, die womöglich nicht mal deine eigenen sind!“, belehrte er sie mit einer harschen Ablehnung in der Stimme. Das Leben hatte ihn wahrlich gehärtet. „Du würdest es am Ende nur bereuen!“, versuchte er dann sie davon zu überzeugen, dass sie einen Fehler bei ihm beging. Allerdings konnte er auch weder die Finger noch den Blick von ihr lassen. Calhoun lockerte seinen Griff schließlich insoweit, dass er begann mit den Daumen über ihre Arme zu streichen. Schließlich aber schnellte er nach vorne und packte Neri in einer einzigen, fließenden Bewegung. Er drehte sie so, dass sie zum Liegen kam und schob sich sofort über sie. Sein Gewicht drückte sie ein wenig in die Kissen und seine Wärme lullte sie sofort ein. Seine Hände stützten sich zur jeder Seite ihres Kopfes ab und er betrachtete sie unter sich. „Das Dunkle kann faszinierend sein…“, sagte er und ließ die Bedeutung offen. War sie nun faszinierend für ihn? Oder er für sie? Dann aber war er es, der ihr einen Kuss schenkte und seine Lippen dazu einsetzte, die Sinne der Elfe zu verwirren. Er wusste, wie Leidenschaft ging. Er forderte Neri auf, ihren Mund zu öffnen, damit er ihre Zunge zum Verglühen bringen konnte. Seine Linke streifte über ihren schlanken Körper, hinauf zu ihrem Hals. Er umschloss ihn mit seinen langen Fingern, drehte ihren Kopf dann zur Seite und begann damit, ihren Hals zu küssen, bis zu ihrem Schlüsselbein. Er ließ sich von Kleidung nicht aufhalten, sondern küsste auch hier einfach drüber hinweg, ganz bewusst über ihre Brüste, ehe er an ihrem Bauch angekommen war. Hier aber schob er den Stoff beiseite und leckte einmal genüsslich über ihre Haut am Hosenansatz. Calhoun hielt schließlich inne und betrachtete Neri von seiner Position. In seinem Blick funkelte dass Verlangen und die Leidenschaft, die er durchaus zu geben wusste. Dann begann er ohne Umschweife, Neri von ihrer Hose befreien zu wollen. Dabei ging er souverän zu Werke, ließ sich nicht beirren und zögerte nicht einmal. Calhoun war jemand, der durchaus wusste, was er wollte und es sich nahm ohne dabei grob zu werden oder gar übergriffig. Das musste er auch nicht, denn welche Frau würde sich seinem Tun nicht irgendwann ergeben wollen? Dafür strahlte er viel zu sehr … Sex aus! Sobald er Neri’s Hose verabschiedet hatte und ihr Heiligstes freilegte, senkte er sich zwischen ihre Schenkel und zeigte, dass er auch dort alles in Brand setzen konnte, wenn er nur wollte.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Samstag 6. Juli 2024, 13:09

Arunn setzte sie zwar einer unerwarteten Situation aus, ein schlechtes Gewissen musste er deshalb aber gewiss nicht haben. Nicht, nachdem Calhoun sie mit diesem Blick bedachte, der ungewöhnlich offen zeigte, was er wollte. „Das Ritual hat dafür gesorgt, dass die Barriere in deinem Denken verschwindet. Die Lichtmagie von der Elfe beschwor eine Seite in dir, die jahrelang verkümmerte“, erklärte Calhoun anschaulicher, was mit ihr geschehen war. Was die Verbindung zur dunklen Seele genau bedeutete, würde sich wohl zukünftig zeigen müssen. Trotzdem war sie überrascht, dass Calhoun wusste, wie die Dinge sich verhielten, obwohl er doch gar nicht dabei gewesen war. „Es muss so sein. Die Schatten, das Dunkle, erkennen dich als einen Teil von ihnen, Neriélle.“ Inzwischen saß er nah neben ihr und kam ihr noch näher. Früher hätte sie wohl gedacht, dass er nur dunkle Vermutungen anstellte. Jetzt aber konnte sie es als das annehmen, was es nun mal war. „Der Dämon wählte dich nicht ohne Grund. Du kannst nicht ohne Grund diese Dinge spüren und… fühlst dich zum Dunklen hingezogen….“ Sie blickte für einen Moment auf ihre Hände hinab. Sie überlegte, ob sie ihm von der Vision erzählen sollte, von ihrer Großmutter und von den Ergebnissen ihrer Recherche. Doch da beugte er sich plötzlich zu ihrem Ohr und unterbrach ihre Gedankengänge. Er baute ohne Zögern Nähe zu ihr auf und wollte wissen, was sie bei ihm fühlte. Diese Anziehung war noch immer zwischen ihnen und Neri konnte sie nicht leugnen. Sie gab der Sehnsucht nach ihm nach und legte schweigend ihre Stirn an seine Schläfe. Neri ging vorsichtig vor und es erforderte Mut, weil ein Teil von ihr noch immer Angst vor einer Zurückweisung hatte. Tatsächlich spürte sie, wie er sich anspannte. Aber der Drang nach ihm war stärker und so wich Neri nicht zurück. Er war nicht böse und diese Gewissheit teilte sie ihm flüsternd mit. Sie schaute ihm fest in die Augen. Sie wusste nicht, ob es das war, was er hören wollte, aber sie glaubte zu wissen, dass er es hören musste. Damit er wusste, dass er sich vor ihr nicht hinter seiner Mauer verstecken musste, weil sie einen Blick darauf werfen wollte, was hinter dieser war. Auch Neris Hand tastete sich voran und die goldenen Augen musterten seine markanten Züge. „Du lässt mich nicht los“, gestand er ihr dann. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass er wohl die Überraschung in ihren Augen aufblitzen sah und sah, wie sich ihre Lippen minimal öffneten. Sie spürte ein Poltern in ihrer Brust und dann zog sich ihr Herz zusammen. Neri zeigte abermals, dass sie ihr Herz auf der Zunge trug und das nicht nur, wenn sie wütend war. Dass sie ihn vermisst hatte, war ein Eingeständnis an ihn, aber auch an sich selbst. Sie bemerkte seine Reaktion, erwartete im Grunde aber nichts, weil das Gefühl einfach nur raus musste und sie es nicht aufhalten konnte. Aber in ihrer Brust fühlte sie noch immer diese Sehnsucht, die erst noch gestillt werden wollte.

So neigte Neriélle den Kopf, um ihn zu küssen und.. wurde enttäuscht. Calhoun reagierte nicht auf die Weise, wie sie es sich wünschte. Sie liebkoste seine Lippen, wollte ihn reizen und dachte, er würde nur einen Moment zögern. Dann aber schob er sie mit einer plötzlichen Kraft von sich, dass man meinen könnte, sie hätte ihm wehgetan. Überrascht folgte sie seiner Bewegung, kam zurück in eine gerade Haltung, während ihre Mine unter seiner Zurückweisung gefror. „Du solltest vorsichtig sein damit! Verrenne dich nicht in Gefühlen, die womöglich nicht mal deine eigenen sind!“, vernahm sie seine kühle Abfuhr, die so unerwartet wie schmerzhaft kam. Neri starrte ihn einen Moment an und konnte nicht glauben, was er im Versuch war, zu tun. "Ich weiß genau, was ich will", versicherte sie ihm und ihre Stimme spiegelte seinen kühlen Ton, während sie ihm implizit vorwarf, dass er im Gegensatz zu ihr nicht zur Gänze zeigte, was er wollte. Gleichzeitig machte es sie wütend, dass er versuchte, ihre Gefühle mit ihrer neuen Seele zu begründen, anstatt anzunehmen, was sie gesagt hatte. „Du würdest es am Ende nur bereuen!“ Es funkelte in ihrem Blick. Sie bildete sich diese Anziehung doch nicht nur ein? Und auch Calhoun löste sich trotz seiner Worte nicht vollständig. Sie spürte seine Hände warm an ihren Armen und die Bewegungen seiner Finger. Für einen Moment rutschte ihr Blick zu seiner Hand auf ihrem linken Oberarm. Dann schaute sie zurück in sein Gesicht. Seine Worte passten nicht zu seinen Taten und auch sein Blick sprach Bände. Sie sah, dass er versuchte, sich zurückzuhalten, aber dass dieser Versuch nur halbherzig war. "Dann sag mir, dass du das hier nicht willst!", forderte sie schließlich mit fester Stimme. Sie wollte, dass er aufhörte mit seinen Warnungen und Zurückhaltungen. Sie wollte einfach nur den echten Calhoun sehen.
Da packte er sie plötzlich, dass Neri überrascht zusammen zuckte. Mit einer einzigen Bewegung lag sie plötzlich auf dem Bett und unter dem Dunkelelfen, der ihr Herz zum Rasen und ihr Blut zum Kochen bringen konnte. Die Stimmung war nicht abgekühlt, schien sich jetzt eher aber noch ein Stück zu erhitzen. Überrascht entließ Neri ihren Atem und starrte Calhoun an, der sie warm in die Kissen drückte. „Das Dunkle kann faszinierend sein…“ Sie schaute ihm in die Augen, während sich ihr Brustkorb stärker hob und senkte. "Ich weiß..", erwiderte sie atemlos. Waren sie nicht deshalb überhaupt hier? Und hieß das, dass er sie faszinierend fand..? Ihr Blick huschte für einen Moment in seinen roten Augen umher. "Küsst du mich jetzt endlich?", wollte sie dann wissen und es blitzte frech in ihrem Gold. Kaum, dass er sich in ihre Reichweite beugte, legte sie ihre Hand in seinen Nacken und zog sein Gesicht zu ihrem. Ihr Atem strich heiß seine Lippen, bevor sie seiner Forderung nachkam und ihren Mund öffnete, um seine Zunge mit ihrer zu umspielen. Der Kuss war leidenschaftlich und strafte seine Zurückhaltung Lügen. Ihr Atem ging schneller als sie seine Hände auf ihrer Haut spürte, wo kleine Brände entfachten. Für einen Moment hielt sie inne, als er seine große Hand um ihren Hals legte, dann entrang sich aber ein erregtes Keuchen aus ihrer Kehle. Als er von ihren Lippen abließ und ihren Kopf drehte, um sie da zu küssen, vergrub sie eine Hand in seinen Haaren und legte die andere auf seinen Rücken. Mit geschlossenen Augen genoss sie seine Liebkosungen umso intensiver. Sie verfehlten auch jetzt ihre Wirkung nicht. Calhoun wanderte tiefer und Neri bewegte sich.. angeregt unter ihm und hob ihren Unterleib für einen Moment etwas an, als er dort gefährlich nahe über ihre Haut leckte. Die Hitze wanderte mit seinen Küssen dorthin hinab und weckte Neris Lust und Ungeduld. Als er inne hielt, richtete sie den Kopf etwas auf und sah mit geröteten Wangen zu ihm hinunter. Sie erkannte die Leidenschaft und den Hunger in seinem Blick, die ihr einen Schauer über die Haut jagten. Aus dem Augenwinkel fiel ihr Blick auf die Tür und mit einem Mal kam ihr Arunn in den Sinn, der erst heute Morgen Zeuge ihres Vergnügens geworden war. Sie hatte sich vorgenommen, dass nächste Mal wenigstens abzuschließen. "Die Tür..", begann sie, da griff Calhoun schon nach ihrem Hosenbund. "Schließ sie ab, bevor.." Der Satz zerfaserte in der Luft und der Gedanke dahinter verbrannte irgendwo zwischen ihren Köpfen, als sich Calhoun zwischen ihre Beine senkte. Neri stöhnte ergeben und schloss die Augen, während sie nach einer halben Ewigkeit erneut zur Genießerin von Calhouns Können wurde. Er brauchte sie nicht zu überzeugen, so wie er vermutlich keine Frau je hätte überzeugen müssen. Seine gesamte Ausstrahlung war Überzeugung genug. Neri wollte ihn - eindeutig wie sie da unter ihm lag und ihm bereitwillig freies Spiel ließ. Dass sie so übereinander herfielen, kaum dass sie eine Gelegenheit dazu bekamen, zeigte wohl, dass sie sich beide nicht dagegen wehren konnten. Das zeigte Neri dem Dunklen auch durch ihr Stöhnen, als er sie verwöhnte und ihre Lust mehr und mehr steigerte. Für viele Momente genoss sie einfach nur seine Zuwendung, die sie so lange vermisst hatte. Er reizte sie, brachte ihren Unterleib zum Pulsieren und trieb sie immer weiter der Klippe entgegen.

Bevor es aber dazu kommen konnte, änderte Neri ihre Position mit weichen Beinen und richtete sich etwas auf. Sie wollte sich diesen Höhepunkt aufheben, als wäre die zurückliegende Durststrecke nicht lange genug gewesen und das obwohl es ihr ziemlich schwer fiel, weil sich ihr Körper so sehr nach Calhouns Berührung sehnte. Aber er hatte bereits bewiesen, dass eine Frau in seiner Gegenwart früher oder später auf jeden Fall auf ihre Kosten kam. Neriélle funkelte ihn hungrig an und ihr Blick verriet ihm, dass sie etwas anderes im Sinn hatte. Sie richtete sich etwas auf, um sich aufs Bett zu knien. Dann machte sie sich auf allen Vieren lang und zog ihn an seinem Hemd zu sich, bis sie sich nah voreinander befanden. Sie sehnte sich schon jetzt nach seiner Erfüllung, aber vorher küsste sie ihn leidenschaftlich und unterbrach ihr Tun nur so lange wie es nötig war, um ihm sein Hemd über den Kopf zu ziehen. Ein wenig Zeit nahm sie sich dann doch, um seinen muskulösen Oberkörper genüsslich zu betrachten und sie strich schwer atmend über seine Brust und die Muskeln, die er zu zeigen hatte. Dann fand ihr Gesicht zurück zu seinem und küsste ihn abermals. Sie sah ihm in die Augen, biss ihm leicht in die Unterlippe, sodass es ihn nicht ernsthaft schmerzte, aber eben seinen Reiz hatte und sah ihm tief in die Augen, als ihre Hand nun über seine Mitte strich und begann, ihn dort zu verwöhnen. Sie richtete sich etwas auf und drehte sich ein Stück, sodass sie etwas über ihm war und drückte ihn dann bestimmend mit der Hand in eine Richtung hinab, in der er auf dem großen Bett genug Platz hätte, um sich auf den Rücken sinken zu lassen. Nun war es die Elfe, die seinen Körper mit ihren Lippen erkundete. Sie setzte Küsse auf sein Schlüsselbein, knabberte an seiner Haut und strich mit der Hand über seine Brust, um mit Fingern, Lippen und Zunge Reize auf der dunklen Haut zu setzen. Stück für Stück bedeckte sie seine Haut vom Brustbein bis zum Nabel mit Küssen. Derweil blieb ihre andere Hand nicht untätig, sondern hatte sich schon einen Weg in seine Hose gesucht und massierte, was ihr Gesicht bald erreichte. Im Gegensatz zu Calhoun sah sie aber nicht einmal zu ihm auf und hielt nur kurz inne, um vorsichtig und kundig seine Hose von seiner Mitte zu lösen. Allein sein Anblick erregte sie und Neri begann, sich ausgiebig diesem Teil seines Körpers zu widmen. Sie liebkoste ihn mit ihren Händen und Lippen und probierte so einiges aus, um zu erkunden, was ihm besonders gefiel, um ihn dann auf diese Weise zu verwöhnen. Sie reizte ihn, in dem ihre Bewegungen mal langsamer und mal schneller wurden. Neriélle wollte ihn um den Verstand bringen, so wie seine Berührungen sie um den Verstand brachten. Es sollte kein Zweifel in dem Elf zurückbleiben, dass er oder sie das hier nicht wollte und sie würde ihn so lange davon überzeugen, bis er nichts mehr wollte als - sie!

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Samstag 6. Juli 2024, 22:09

Neriélle musste erkennen, dass sie sich nicht unbedingt die einfachste Partie ausgesucht hatte. Calhoun war ein komplizierter Eisklotz, der sich nicht so öffnen konnte, wie sie es sich wünschte. Einzig durch Arunn wusste die Elfe, dass Calhoun nicht so gefühllos war, wie er auf andere wirken wollte. Nur anhand dieser Erzählung, war sie überhaupt in der Lage gewesen, sich besser in den Mann hineinzuversetzen, der sich ihr nun so unvermittelt näherte. Der genau wusste, wie er wirken konnte, wenn er wollte. Calhoun war jemand mit vielen Masken und eine erschien undurchsichtiger als die andere. Neri aber wollte sich nun nicht beirren lassen und setzte vieles auf eine Karte. Sie offenbarte ihm gewisse Gefühle, die sie sich in der letzten Zeit ohne ihn hatte eingestehen müssen. Leider war er nicht in der Lage, dieses ‚Opfer‘ auch anzuerkennen. Sie wurde von ihm augenblicklich auf Abstand gehalten und er zischte sie unvermittelt an. Neri war verwirrt und verstand die widersprüchlichen Signale nicht. Sie hatte den Hunger in seinem Blick sehr wohl gesehen. Sie hatte gesehen, dass er sie unverwandt angesehen und beinahe mit seinen Augen ausgezogen hatte! Warum also jetzt diesen Rückzieher machen? Neri war zurecht sauer und konnte das auch nicht verbergen. "Ich weiß genau, was ich will!", warf sie ihm vor und er schnaubte. Calhoun verstand den Vorwurf sehr wohl. Er hätte nun gehen können, doch etwas hielt ihn zurück. Neriélle aber versuchte es erst gar nicht auf die vorsichtige Art. Sie forderte ihn heraus. "Dann sag mir, dass du das hier nicht willst!" Sein Blick zuckte kurz und etwas flammte in den roten Augen auf. Danach packte er Neri so schnell, dass sie gar keine Zeit hatte, sich dagegen zu wehren und fand sich augenblicklich unter ihm. „Du solltest besser sagen, dass du das hier nicht willst!“, raunte er mit gefährlichem Unterton, als wollte er sie warnen. Ständig versuchte er sie vor sich zu warnen. Er behauptete, dass das Dunkle faszinierend war und ließ offen, ob er sie meinte oder sich. "Ich weiß..", bestätigte Neri ihm, denn sie wurde gerade hautnah Zeugin dessen. Das war es auch, weshalb sie stets an ihn dachte und sich auf ihn eingelassen hatte. "Küsst du mich jetzt endlich?", forderte sie frech und sie konnte einen Atemzug lang sehen, wie es auch in seinem Blick amüsiert aufleuchtete. Daraufhin aber senkte er sich ihrem Griff bereitwillig entgegen und zeigte ihr, dass seine Worte lediglich Tarnung waren. Er wollte sie, daran gab es gar keinen Zweifel. Wieso sonst sollte er sich direkt auf sie stürzen, sobald sie allein waren? Hierbei kam ihr die Tür in den Sinn und sie bemühte sich, Calhoun davon zu überzeugen, sich diesem Problem anzunehmen. "Die Tür..“ „hmpf..“, brummte er, während er über ihren Körper glitt. Und ihre Hose zufassen bekam. "Schließ sie ab, bevor.." Doch da war es bereits zu spät. Calhoun senkte sich zwischen ihre Schenkel und hatte binnen einer Sekunde sämtliches Denken deaktiviert. Er liebkoste ihre Mitte mit einer Selbstverständlichkeit, die seinesgleichen suchte. Der Dunkelelf ging mit einer Vehemenz vor, die keinen Zweifel über sein Können ließ. Er wusste, was er tat und Neri wurde einmal mehr davon überrollt, wie sehr sich Calhoun einer Frau annehmen konnte.

Mit wohlgesetzten Küssen, sanftem Knabbern und forderndem Saugen brachte er die Elfe beinahe um ihren Verstand. Und hatte sie alsbald bei ihrem ersten Höhepunkt. Den aber wollte Neri ihm nicht so schnell gewähren, auch wenn sie dazu einiges an Willenskraft aufwenden musste. Die Elfe unterbrach Calhoun in seinem Tun, um die Spielregeln zu ändern. Dieses Mal wollte sie nicht nur von ihm umsorgt werden, sie wollte ihm auch zeigen, was sie für ihn tun konnte. So hielt er für einen Moment überrascht inne und kurz war nicht klar, ob er es akzeptieren konnte, dass sie das Zepter übernahm. Doch dann folgte er brummend ihrem Zug und beobachtete ihre geschmeidige Gestalt, wie sie sich lang machte. Ihm gefiel sichtlich, was er sah und was er zuvor noch mit ihr angestellt hatte. Neri brauchte nicht zu glauben, dass er sich nicht auf sie freute. So zog sie ihm das Hemd über den Kopf, während es achtlos zu Boden fiel und genehmigte sich einen genüsslichen Blick auf seine gestählte Brust und die vom Krieg und Kampf definierten Muskeln. Calhoun hatte sie bereits früh komplett nackt sehen dürfen, doch jetzt ihm auch so nahezukommen, war noch mal ein extra Augenschmaus. Immer wieder fing er ihre Lippen ein, wenn sie zu ihm kam und ihn küsste. Dabei forderte er stets ein Duell und entflammte selbst ihre Libido. Seine Hände kneteten ihr Fleisch, während sie sich entschied, ihm dieses Mal ebenfalls den Kopf zu verdrehen. Sie drückte ihn gen Bett und er ließ sich zumindest auf die Unterarme sinken. Er betrachtete ihr Tun mit wohliger Lust im Blick und achtete ganz genau darauf, wie sie sich zu seinem Schoß vorarbeitete. Mit einer enervierenden Ruhe ließ er zu, dass sie sich nur kurz darauf an seiner Mitte zu schaffen machte. Dabei fühlte Neri sehr wohl, WIE sehr er sie wollte. Nichts an ihm musste überzeugt werden, dass er hier und jetzt mit ihr schlief. Trotzdem bereitete es Neri eine innere Vorfreude, denn als sie ihn endlich vom restlichen, lästigen Stoff befreit hatte, konnte sie es nicht erwarten ihm nun sein Tun mit gleicher Münze heimzuzahlen. Calhoun brummte auf, als sie sich daranmachte ihn mit ihrem Mund zu verwöhnen. Auch der Dunkle war von der Wirkung dieser Zuwendung nicht verschont. Mehr noch, er beobachtete sie ganz genau dabei und ließ sie fühlen, dass sie ihre Sache richtig gut machte. Er brummte immer wieder wohlig unter ihrem Zungenspiel und ab und zu stieß sein Becken ihrem Mund entgegen. Schließlich fand seine Hand ihre Haare und er griff fest hinein. Dabei achtete er allerdings darauf, dass sie einverstanden und gegebenenfalls bereit dafür war, bevor er einige Male in ihren Mund stoßen würde. Calhoun war zwar dominant und er war gewiss auch in der Lage, das ganze Spiel der Zweisamkeit allein zu bestimmen, aber er achtete darauf, dass auch sie Spaß hatte. Er wollte ihr nicht wehtun, er wollte ihre Zweisamkeit unvergesslich machen – für sie beide!
So würde er sie auch loslassen, sollte er merken, dass es ihr unangenehm wäre, doch würde er verhindern, dass sie aufhörte, sich auf diese Weise ihm zu widmen. Immer wieder zog er die Luft ein, während sie sich ausprobierte. Sie spürte und er gewährte ihr das, was er mochte und so überließ er ihr einige Zeit die Oberhand. Bis er sich ihrem Mund entzog, sie eilig und gierig zu sich zog, damit sie sich endlich auf ihn setzen konnte. Calhoun wartete nicht lange, glitt in sie hinein und riss ihr dabei gleich noch die Tunika vom Körper, dass der Stoff in Fetzen hing, den Blick aber lasziv auf ihre Runden freigab. Der Elf packte ihr Gesäß, zog es etwas auseinander und stieß mehrmals kräftig in sie. Er dirigierte sie auf sich, erhöhte das Tempo und zeigte Neri, wie sehr ihr Spiel ihn angeheizt hatte. Mit jedem Stoß, jedem Reiben wurde sein Blick dunkler vor Verlangen. Er knetete ihren Körper voller Hunger auf sie und hielt eine schier endlose Weile das erhöhte Tempo, ohne müde zu werden. Dann aber packte er sie erneut, um sie unter sich zu begraben, ohne die Verbindung zu verlieren. Auch hier stieß er kraftvoll weiter, dass sich die Muskeln nur so im rechten Licht zeigten. Allerdings sah er sie dabei unverwandt an. Calhoun war ein äußerst leidenschaftlicher Liebhaber, doch bisher hatte er den Blick nicht so in ihren Augen gehalten bei ihren Aktivitäten. Er sah sie richtig an. Er las ihre Reaktionen, sog ihr Stöhnen in sich auf und veränderte minimale Dinge, um sie noch mehr zu reizen, sie noch mehr zum Erschaudern zu bringen. Dieses Mal geschah alles auf einem anderen… Niveau. Es ging nicht mehr nur rein um die Lust aufeinander. Er übergoss sie mit Leidenschaft. Sie!
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Sonntag 7. Juli 2024, 16:05

Was brachte es schon, Neriélle vor etwas warnen zu wollen? Oft rief man damit doch nur eine trotzige Reaktion in der Elfe hervor. Doch nicht jetzt. Jetzt spürte sie nur dieses Verlangen, das gestillt werden wollte. Neri erwiderte nichts auf seine erneute Warnung. Sie wollte hier nicht diskutieren, sie wollte ihn! Sie wollte nicht beschützt werden, sondern erobert, und das tat Calhoun dann auch endlich. Sie ergab sich willig in seinem Tun, das sogleich jedes Denken ausschaltete. Die Tür, durch die Arunn verschwunden war, um nur kurz etwas zu holen, war vergessen. Auch die anderen Anwesenden im Haus kamen ihr nicht mehr in den Sinn. Sie dachte nicht an Rhuna, die sich einige Zimmer weiter Sorgen um sie machte. Sie dachte auch nicht an die von Selbstvorwürfen gebeutelte Mall. Und auch an ihren Gastgeber dachte sie nicht, der wohl wenig begeistert davon wäre, wie gut es Neriélle gerade in den Armen eines anderen Mannes ging. Neri ließ sich kopflos von dem Dunkelelfen verwöhnen, der nur das tat, was man von ihm verlangt hatte. Er kümmerte sich um die Elfe und das wie kein Zweiter. Sie genoss sichtlich und hörbar seine Zuwendung und zerfloss förmlich unter seinen Lippen.

Die Reize sammelten sich da, wo Calhoun sie haben wollte. Aber bevor es zu viel werden würde, unterbrach Neri den Dunkelelfen. Sie bemerkte sein Zögern, als sie sich ihm entzog, ließ sich aber auch davon nicht abschrecken. Sie wollte nicht nur still Calhouns Tun genießen, auch wenn ihr das verdammt schwer fiel, sondern sie wollte ihn um den Verstand bringen. Neri küsste den Dunkelelf heiß und entkleidete ihn kurzerhand, während seine Hände ihren Körper kneteten und sie weiterhin reizten. Als sie ihn dann auf den Rücken drückte und sich immer tiefer begab, um ihn besonders zu verwöhnen, spürte sie seinen Blick auf sich und hörte sein wohliges Brummen, das Antwort genug war. Sie merkte zufrieden, dass er ihre Liebkosung zuließ und offenbar auch genoss. Als er dann aber plötzlich fest in ihr Haar griff, hielt sie überrascht inne und warf nun doch einen Blick zu ihm hinauf. Sie war überrascht, aber bemerkte durchaus, dass er vorerst abwartete und ihre Reaktion prüfte. So machte er deutlich, dass er sie mit dieser Geste nicht grob zu etwas zwingen wollte. Er tat ihr auch nicht weh und Neri konnte sogar feststellen, dass dieses Dirigieren auch seinen Reiz hatte. Und so sank Neri erneut tiefer mit ihrem Mund und verwöhnte Calhoun, der es sichtlich genoss und der sich ihr immer wieder entgegen drängte. Neri würde es so lange treiben, wie er wollte, um ihm ganz intensiv zu versichern, dass sie das hier wollte.

Als er sie dann endlich zu sich zog, seufzte sie zufrieden und erregt. Es brauchte nur diesen gierigen Griff, da kam sie hinauf zu ihm und setzte sich auf seine Lenden, als hätte sie auf nichts anderes gewartet. Sie stöhnte wohlig, als er sie auch schon ausfüllte. Dann zerriss er ihre Tunika. Neri grinste für einen Moment, das verlor sich dann aber vor Lust in seinem nächsten Vorstoß. Sie erschauderte über ihm und unter der kühleren Luft, die nun ihren erhitzten Oberkörper streifte. Eben jenen beugte Neri dann etwas vor, stützte sich mit den Händen auf seiner Brust ab und bewegte ihr Becken gekonnt, bis sie einen gemeinsamen Rhythmus fanden, während ihre Brüste einen ziemlich appetitlichen Anblick aus seinem Blickwinkel abgeben mussten. Sie keuchte und stöhnte unter seinen kräftigen Stößen, die ihren schlanken Körper zum Beben brachten. Calhoun war wirklich ausdauernd und trieb sie in höchste Höhen. Es kribbelte in ihrem Unterleib, alles zog und wollte sich nur noch entladen. Ihre Finger krallten sich in seine Brust und sie schloss abermals keuchend die Augen, während Calhoun unerbittlich die Reibung erhöhte und ihr immer wieder von Neuem ein entzücktes Stöhnen entlockte. Im nächsten Augenblick packte er sie plötzlich und begrub sie ohne Mühe unter sich. Er raubte ihr den Atem und Neri öffnete die Augen, aus denen ihm pure Leidenschaft entgegen glomm. Sie erwiderte seinen tiefen Blick, während er seine Ausdauer und Umsichtigkeit unter Beweis stellte. Calhoun war einfach.. gut. Richtig gut. Sie erschauderte unter seinem Rot, mit dem er sie auf eine neue Art ansah, so als würde er jedes Details erfassen wollen. Sie bemerkte es und konnte sich doch nicht lange darauf konzentrieren. Gekonnt steigerte er Neriélles Lust, die nun wirklich auf ihre Kosten kam. Er trieb sie leidenschaftlich die Klippe hinauf und als sie diese erreichte, zog sie Calhouns Gesicht fordernd mit ihren Händen zu einem innigen Kuss zu sich hinab. Dann brachen all die Reize in einer heißen Welle über ihr zusammen und Neri gab sich ganz offen und ziemlich lautstark diesem Höhepunkt hin. Sie stöhnte in den Kuss hinein und ihr Unterleib drängte sich pulsierend Calhoun entgegen. Ihre Finger wanderten hinab auf seine Schulterblätter und zogen ihn dort mit spürbaren Fingernägeln zu sich heran, während ihre Beine ihn aufforderten, nicht aufzuhören.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Montag 8. Juli 2024, 15:44

Wer nicht hören wollte, musste fühlen. Das war schon immer so. Neriélle jedenfalls wollte von Calhoun nicht hören, dass er nicht gut für sie war, dass das ein Fehler war, dass sie sich hüten sollte und so weiter und so fort. Alles, was sie wollte, war, dass Calhoun endlich aufhörte zu reden und sich viel mehr ihrem Verlangen widmete. Das musste auch in seinem Sinne sein, denn Neri konnte den Blick des Elfen deutlich erkennen. Es dauerte auch nicht lange, da verlor auch er die Beherrschung, die er ihr noch aufzeigen wollte. Er packte sie, begrub sie unter sich und ließ keinen Zweifel mehr daran, worauf diese neue Begegnung abzielte. Mit heißen Küssen und kleinen Brandherden überall, wo er sie berührte, entflammte Calhoun Neri’s Lust mehr und mehr. Er schaffte es beinahe, dass sie sofort kam, doch unterband sie diesen Aufstieg auf die wundervolle Klippe, um sich vorerst auch ihm zu widmen. Zwar gefiel ihr grundsätzlich, dass er absolut wusste, was er tat und ließ sich auch gerne von ihm zum Höhepunkt treiben, doch Neri wollte ihm begreiflich machen, dass dies hier ein Miteinander war. Auch sie wollte ihm Töne entlocken, die die Lust bezeugten! Also widmete sie sich seiner Mitte auf eine Weise, die wohl nahezu jeder Mann anziehend fand. Und sie machte ihre Sache gut, so wie er brummte und schließlich ihren Mund dazu benutzte, in sie zu stoßen. Dass er dabei auf sie achtete, war ein echter Bonus. Es zeigte, dass er zwar leidenschaftlich, mitunter energisch aber niemals übergriffig agierte. Noch bei keiner ihrer Zusammenkünfte hatte Neri Grund zu Sorge gehabt, dass er sich nahm, was er wollte. Er hatte lediglich erkannt, dass auch sie das wollte, bevor sie es sich hatte eingestehen können. Und da waren sie. Neri erregte es ebenso, dass sie ihm mit ihrem Lippenbekenntnis einheizen konnte. Und schließlich hielt auch er es nicht mehr aus, sondern packte sie in leidenschaftlicher Manier und setzte sie auf seinen Schoß. Calhoun versank zwischen ihren Beinen, stieß sofort mehrfach zu und machte ihr klar, dass er das Tempo eher steigern, denn reduzieren würde. Er zerriss das Hemd, um ihre Brüste freizulegen und Neri ließ es sich nicht nehmen, jene auch noch gekonnt in Szene zu setzen. Sein Blick heftete sich daran, während sie sich abstützte, und mit jedem Stoß schob sie ihm ihre Brüste entgegen. Calhoun leckte sich über die Lippen bei ihrem Anblick, bis seine Hände von ihren Hüften zu ihren Brüsten wanderten und dort die kleinen vorwitzigen Knospen reizte. Aber es reichte nicht. Calhoun richtete sich auf, hob sie hoch und begrub sie erneut unter sich. Nun spreizte er ihre Beine, damit er den Winkel änderte und mit kurzen, schnellen Hüftbewegungen stieß er sie bis über ihren Klippenrand. Dabei behielt er ihr Gesicht ständig im Blick. Er sog ihr Mienenspiel in sich auf, wollte wissen, wie sie reagierte und änderte dabei jede noch so kleine Nuance, damit sie stets auf ihre Kosten kam. Neri erwiderte den Blick und gemeinsam schafften sie eine gänzlich neue Verbindung über das Körperliche hinaus.

Es war nicht länger einzig die Leidenschaft, die sie verband. Die Anziehungskraft, die zwar berauschend, aber nicht beständig war. Als Neri unter ihrem Höhepunkt erschauderte, hielt Calhoun inne. Sie hatte sein Gesicht zu sich gezogen, sodass er sich über sie beugte und küsste ihn so innig und voller Sehnsucht, dass er gar nicht anders konnte, als die Augen zu schließen und ihr das zu geben, was sie gerade brauchte. Er erwiderte den Kuss auf neue Weise. Da war tatsächlich ein leiser Anflug von Gefühl bei. Er brummte wohlig bei ihrem zuckenden Schoß und löste sich daraufhin von ihren Lippen. Calhoun betrachtete Neri wieder, die noch einen Moment zu Atem kommen musste. Dabei verlor er selbst seine Leidenschaft aber nicht. „Es steht dir gut.“, bemerkte er auf einmal und gab ihr einen Moment, die Worte auch zu verinnerlichen. „Der fehlende Teil“, präzisierte er und taxierte ihr Gesicht dabei. „Ich kann ihn sehen“, erwähnte er, bevor er sich langsam wieder in ihr zu bewegen begann. Calhoun hielt seinen Blick strickt auf ihrem Gesicht. Er wollte sehen, wie sehr es sie erregte, dass er tat, was er tat. Es dauerte nicht lange, da hatte Calhoun erneut sein Tempo so sehr erhöht, dass seine Haut langsam begann zu schimmern. Er war trainiert und ausdauernd und trotzdem war er mit vollem Eifer dabei, dass man sich unter seinem Tun nur noch ergeben wollte. Erneut änderte Calhoun die Position. Er zog Neri zu sich hoch, griff unser ihren Rücken und hob sie sich auf den Schoß. Er setzte sich mit leicht gespreizten Beinen hin, dass sie bequem Platz fand und dirigierte sie in dem Rhythmus, den er bevorzugte. Jetzt waren sich ihre Gesichter so nahe, dass Neri seinen Atem spüren konnte, wie er über ihre Haut streichelte. Auch er hatte inzwischen den Mund geöffnet, um den gesteigerten Atem zu entlassen. Er presste seine Finger gegen ihren Unterrücken, um sie in einem Winkel zu halten, der ihr und ihm höchste Freuden versprachen. Jetzt aber runzelte er die Stirn, als er sie betrachtete. Calhoun hielt mit einem Mal in der Bewegung inne und starrte Neriélle an. Dann, plötzlich und unerwartet, griff er mit beiden Händen an ihrem Gesicht, zog sie zu sich und küsste sie einfach nur. Dabei streichelten seine Lippen die ihren und liebkosten sie. Schließlich begann er erneut sich zu bewegen und dabei zu küssen. Er verschloss den roten Blick, wurde eine Spur weicher in sich und trotzdem bescherte er ihr die höchsten Freuden. Er verlor nur ein ganz kleines Bisschen das reine, kraftvolle und animalische Treiben. Es wandelte sich zu etwas Intimen. Etwas, das über die körperliche Lust hinwegglitt und diese Vereinigung zu etwas neuem machte.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Dienstag 9. Juli 2024, 11:46

Calhoun bedachte sie mit diesem Blick, dass sich ihre goldenen Augen an sein Rot hefteten, als er sie leidenschaftlich die Klippe hinauf trieb. Neriélle versank einen Moment darin, bis sich alles an einem Punkt sammelte und sich in erlösenden Wellen entlud, die ihren Körper zum Zittern und Zucken brachten. Neri wollte ihn ganz und gar spüren und führte Calhouns Gesicht zu sich und küsste ihn so innig wie kein Mal zuvor. Sie spürte, wie sein Körper innehielt, er sich zu ihr beugte und wie er diesen Kuss erwiderte. Sie spürte, dass er mehr hinein legte als die pure Lust nach ihr, was sie auf eine andere Art erschaudern ließ. Dieser Kuss war nicht mehr durch die intensive Leidenschaft genährt. Er drückte etwas Neues aus und Neri genoss seine Berührung in vollen Zügen. Als sich der Elf brummend von ihren Lippen löste, öffnete sie die Augen und ließ den Kopf, mit dem sie ihm ein Stück entgegen gekommen war, zurück auf das Kissen sinken, sodass die braunen Haaren diesen wild umgaben. Neri atmete schwer, lächelte aber sacht und betrachtete Calhouns Gesicht, auf das die Abendsonne durch das Fenster fiel. „Es steht dir gut“, sagte er da und Neri sah ihn fragend an. „Der fehlende Teil.“ Sie war sichtlich überrascht, dass er das meinte und fragte sich, wie genau er darauf kam. „Ich kann ihn sehen.“ Da flackerte es kurz verunsichert, aber auch neugierig in ihrem Blick. "Wie?", fragte sie flüsternd.
Als er sich erneut zu bewegen begann, seufzte sie und biss sich auf die Unterlippe. Dann grinste sie mit genüsslichen Blick zu ihm hinauf, weil ihr das hier definitiv gefiel. Sie betrachtete, wie sich seine Muskeln unter seiner Haut bewegten und strich mit den Fingerspitzen darüber. Sie musterte ihn, während er ihr mit seinen neuerlichen Bewegungen ein leises Stöhnen entlockte. Dann aber legte sie den Kopf in den Nacken, drückte sich in die Kissen und schloss jedes Mal, wenn er in sie stieß, die Augen. Er bekam die Erregung zu sehen, die er sehen wollte, während Neri ihre Arme über ihren Kopf hob und ihren Körper gegen seinen drängte. Dann wechselte er erneut die Position und Neriélle folgte bereitwillig und neugierig seiner Bewegung. Er hob sie auf ihren Schoß, sie setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn und drückte sich gegen seine Hand in ihrem Rücken, während sie mit glimmenden Augen aufkeuchte, weil sie ihn so noch einmal anders spürte. Und sie nahm sich die Zeit dafür. Calhoun reizte Neri auf intensive Art und Weise. Sie hielt sich an seinen Schultern fest und passte sich seinem Rhythmus an. Erneut musterte sie sein Gesicht und genoss sichtlich, was er mit ihr tat. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut und erschauderte immer wieder unter seinen Bewegungen. Dann aber runzelte er die Stirn und starrte sie so unvermittelt an, dass Neri nur fragend schauen konnte. "Was ist..?", entkam es gerade noch ihren Lippen, da zog er sie unerwartet zu einem Kuss zu seinem Gesicht. Neri war überrascht von dieser plötzlichen Forderung. Sein Blick verriet, dass mehr dahinter steckte und Neri spürte, dass es ein anderes Begehren war, auch wenn sie es nicht ganz einordnen konnte. Neri aber küsste ihn sanft und ließ ihn spüren, dass sie es ihm geben konnte. Sie wollte es ihm geben, weil es sich gut anfühlte. Immer wieder fanden ihre Lippen zu seinen. Einmal jedoch öffnete sie dann doch ihre Augen und schaute von ihrer Position aus in seine Augen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Er aber hatte die Augen geschlossen und Neri konnte sich kaum gegen das Gefühl wehren, das sie durchzog, als sie ihn so sah. Sie lächelte für einen Moment und zumindest hierbei kannte sie ihn gut genug, um zu spüren, wie seine Bewegungen weicher wurden. Nicht unbedingt zurückhaltender, aber er war nicht mehr so von dieser triebhaften Leidenschaft erfüllt, mit der sie sich sonst vergnügt hatten. Sie konnte es nicht in Worte fassen, aber sie spürte deutlich, dass das hier anders war als die Male zuvor. Calhoun ließ sie es auf seine Art spüren. Da richtete sich die Elfe etwas auf und legte ihre Hände in seinen Nacken. Sie hätten sich vorher schon kaum näher sein können, jetzt aber schmiegte sich Neris Oberkörper an seinen und drängte sich ihm entgegen. Neri bewegte sich langsam auf und noch langsamer ab und bremste Calhouns Tempo, denn die ungebremste Leidenschaft war nicht mehr notwendig. Calhoun gab ihr mehr als das und Neriélle war empfänglich dafür. Der Dunkelelf war keine Ablenkung von unliebsamen Gedanken und dass hier nicht nur Zeitvertreib. Sie erkannte, dass die Nähe zu Calhoun anders war und mehr, als die bedeutungslosen Liebschaften zuvor, die doch immer nur für den Moment Glücksgefühle in ihrem Körper ausgelöst hatten. In Calhouns intensiver Umarmung aber war das anders. Er weckte ganz unabhängig von ihrer körperlichen Verbindung Gefühle in ihr, die neu für sie waren. Hatte er schon längst, aber jetzt spürte sie es so deutlich, dass sie es nicht mehr vor sich selbst leugnen konnte. Bei dieser Erkenntnis vergrub sich ihre rechte Hand in seinem weißen Haar und sie küsste ihn abermals innig, während sie mit einem Mal das Tempo steigerte, als könnte sie ihm dadurch klar machen, wie sehr sie ihn wollte. Er würde nicht erwarten können, dass sie all das so offen in Worte fassen würde, aber ihr Körper sprach eine eindeutige Sprache. Sie wusste gar nicht recht, wohin mit ihren Gefühlen, während sich ihr Körper fest gegen seinen schmiegte. "Calhoun..", raunte sie heiser, während er tausend Reize in ihr setzte. Es war nur sein Name, aber sie sprach ihn voller Verlangen und Gefühl aus. Neris Lippen lösten sich von seinen, wenn er ihr ein tiefes Stöhnen entlockte, nur um zurück zu seinem Mund zu finden. Dann drehte sie den Kopf, platzierte Küsse von seiner Halsbeuge bis zu seinem Ohr hinauf und verharrte so kurz, wartete seine nächsten Bewegungen ab, die sie in sein Ohr stöhnen ließen, und verwickelte ihn dann erneut in einen innigen Kuss.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Montag 15. Juli 2024, 11:05

Als Calhoun offenbarte, dass er den Teil in Neri erkennen könnte, den sie gerade erst gefunden hatte, wollte die Elfe verstehen, wie das möglich war. Calhoun aber antwortete nicht darauf, sondern behielt seinen Blick in ihrem Gesicht, während er erneut begann, ihr Zentrum zu reizen. Er wusste, wie er dazu verleiten konnte, dass sie sich ihm hingab. Dass sie stöhnte und ihm zeigte, wie sehr es ihr gefiel. Anders als im Wald oder an der Hütte, war das nun seine erste Intention bei seinem Tun. Er wollte, dass es ihr gefiel. Vorher wusste er um sein Können, wusste, was er tun musste, um sie zu verführen. Jetzt aber war das anders. Auch Neri spürte, dass sich etwas in dem Elfen veränderte und sein Stoßen leidenschaftlich, aber auch weicher wurde. Und sie konnte es annehmen. Sie konnte und wollte sich darauf einlassen, dass sich zwischen ihnen etwas erneuerte. Etwas erblühte, von dem noch keiner so genau wusste, was das eigentlich war. Calhoun war ein komplizierter Mann und das würde er gewiss nicht einfach so ablegen können. Nicht nach allem, was er erlebt haben musste, wenn man Arunn Glauben schenken durfte. Dennoch war dieses Erlebnis, das so nötig gewesen war, eine Offenbarung. Der Mann, der ihre Säfte zum Fließen und ihr Herz zum Schlagen bringen konnte, ließ sich ein Stück auf sie ein. Neri spürte, wie es sie überwältigte. Sie zog Calhoun an sich und schenkte ihm einen leidenschaftlichen, gefühlvollen Kuss. Und er? Er erwiderte nach einem kurzen Moment des Zögerns. Er liebkoste ihre Lippen mit verlangendem Druck, aber ohne zu forsch zu werden. Sie wurde Zeugin eines ersten Risses in der sonst so rauen Schale des Dunklen. Calhoun bewegte sich wieder in ihr und trieb Neri damit die Klippe hinauf. Neri aber empfand auf diesem Weg noch etwas anderes: Sie spürte, dass es auch für sie anders war. Dass die Gefühle sich festigten und sie auf eine Weise berührten, die sie noch nicht kennengelernt hatte.
Nie war sie ein Kind von Traurigkeit gewesen, doch die Verbundenheit, die Zuneigung über den körperlichen Trieb hinaus, den hatte sie bisher noch nicht gefühlt. Mit der Erkenntnis kam auch das Bedürfnis, Calhoun zu zeigen, was sie fühlte. Sie küsste ihn erneut innig, begann sich ebenfalls schneller zu bewegen und entlockte ihm ebenso ein Keuchen, wie sie es nicht halten konnte. Das Tempo steigerte sich beidseits, während er seine Arme um ihren schlanken Körper legte und sie nahe bei sich hielt. Immer weiter rieben sie aneinander, berührten sich, küssten sich, bis es kein zurück mehr gab. Neri spürte, dass sie bereit war, die Arme auszubreiten und sich in diese Neuerung ihres Lebens fallenzulassen. Und auch Calhoun hielt sich nicht mehr zurück. Er intensivierte noch mal den Winkel, sodass Neri auch auf jeden Fall über die Klippe kommen würde. Sobald Calhoun sicher sein konnte, dass Neri gekommen war, entzog er sich nach ein paar wenigen, heftigen Stößen und presste dann ebenfalls sein Gesicht an ihre Brust, während er zuckte und stöhnte. Er stieß seinen Atem heiß gegen ihre Haut und verharrte einen Moment lang innig mit ihr im Arm, bevor er langsam den Griff löste und sie freigab. Calhoun hob den Blick, musterte Neriélle und neigte sich daraufhin vor, um ihr einen fast schon unschuldigen Kuss zu schenken, bevor er aufstehen wollte.

Er ging zum angrenzenden Bad und griff sich ein Handtuch, mit dem er sich und schließlich auch Neri säuberte, ehe er vor dem Bett stehenblieb und auf sie blickte. In seinem Blick lagen unzählige Worte, die allerdings allesamt hinter seinen Zähnen blieben. Calhoun streckte sich einmal, sodass Neri noch mal in den Genuss seiner Erscheinung kam, ehe beide Elfen hören konnten, wie etwas vor der Tür klapperte und quietschte. Calhoun blieb, wie immer, die Ruhe selbst, drehte sich nonchalant zur Tür und legte einen Arm lässig an einen der Bettpfosten. Er erwartete offenbar, dass jeden Augenblick die Tür aufging. Doch entgegen wahrscheinlich allgemeiner Panik oder Erwartung, klopfte es lediglich an der Tür. „Falls ihr… hungrig seid!“, hörte man eindeutig Arunn hinter der Tür grinsen. Oh, er wusste sehr wohl Bescheid! Vielleicht hatte der Mensch das auch mit Absicht gemacht?! Calhoun hob jedenfalls eine Augenbraue und sofort drang erneut Arunn’s Stimme durch das Türholz, ohne, dass er sie öffnete: „Hör auf zu starren, Calhoun und hol das ab!“, forderte der Mann und der Elf seufzte. Er stieg in seine Hose, zog sie hoch und verbarg sich vor Augen, die nicht in den Genuss kommen sollten. Den Oberkörper ließ er aber noch frei, denn noch glänzte die schwarze Haut von der Aktivität mit Neri. Calhoun trat an die Tür, warf kurz einen Blick auf Neri, ob sie sich bedeckte oder bereits angezogen wäre und öffnete daraufhin die Tür einen Spalt. In der stillen Sekunde konnte Neri Arunn grinsen hören. Calhoun blieb unnahbar, wie gewohnt. „Wo hast du das her? Was soll das?“, brummte der Elf und der Mensch schob einen kleinen Servierwagen näher. „Wohl bekommts!“, flötete er infantil und Neri konnte Schritte hören, die sich tatsächlich wieder entfernten. Calhoun schien ihm nachzusehen, doch dann griff er den Servierwagen und rollte ein paar Speisen herein, die Arunn offenbar aufgetrieben hatte. Es gab tatsächlich Wein, Wasser und Met. Er hatte einen Schinken tranchiert, hatte Brot aufgeschnitten und Obst hinzugefügt. Es lag sogar etwas Schokoladenmousse dabei. Es sah aus, wie ein kleines ‚Liebesmahl‘ und Calhoun blickte skeptisch darauf. Dann blickte er auf und musterte Neri. „Hunger? Scheint, als hätten wir genug für die nächsten Tage.“
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Samstag 20. Juli 2024, 14:31

Neriélle hatte das Gefühl, Calhoun zum ersten Mal ohne Worte zu verstehen. Nicht vollständig und vielleicht würde das auch nie passieren. Aber sie spürte, wie sich Calhoun unter ihren Berührungen veränderte. Sie bemerkte ein Aufbrechen seiner undurchschaubaren, harten Schale, während sie selbst ein neues Glücksgefühl verspürte. Noch nie hatte sie jemanden so sehr gewollt wie Calhoun. Es war völlig neu für sie, aber dieser Wunsch war bedeutungsschwer, sodass Neri den Dunkelelfen liebevoll liebkoste und stumm mit ihren Berührungen ausdrückte, dass da mehr war als die bloße körperliche Anziehung. Ihre Körper rieben aneinander, sie spornten sich gegenseitig an und trieben die Klippe hinauf, bis ihr Körper vollkommen überreizt war und Calhoun ihr einen weiteren Höhepunkt bescherte. Neriélle stöhnte befreit, während ihr Griff an seinen Schultern und Nacken fester wurde. Ihr Unterleib zuckte und die Elfe hielt keuchend inne, während sie das befreiende Gefühl auf sich wirken ließ. Als sich Calhoun aus ihr löste und sich keuchend an ihre Brust lehnte, verharrte Neriélle vor Anstrengung schwer atmend, aber lächelnd. Ihre Finger begannen, durch die Haare an seinem Hinterkopf zu streicheln, während sie den Kopf an seinen legte, den er gegen ihr rasendes Herz gebettet hatte. Erst als er die Umarmung auflöste, lehnte sich Neri ein Stück zurück und erwiderte seinen Blick. Sie lächelte noch immer sacht und schaute ihn an, als müsste sie sich jedes Detail von ihm einprägen. Neri bemerkte, dass der Kuss, den er ihr gab, überraschend liebevoll war, registrierte es aber mit Wohlwollen und erwiderte ihn Kuss sanft. Als sie bemerkte, dass er aufstehen wollte, rückte sie von ihm hinunter. "Ich habe ganz vergessen, wie sehr ich auch das vermisst habe", schmunzelte sie. Eigentlich sagte sie es nur, um irgendetwas zu sagen, damit keine unangenehme Stille entstand - obwohl das die absolute Wahrheit war. Calhoun konnte ihren Worten aber auch entnehmen, dass sie es vorhin so gemeint hatte, wie sie es gesagt hatte. Sie hatte ihn vermisst. Nicht vordergründig den Sex, auch wenn sie ihn ebenso wenig missen wollte. Nackt und erschöpft wie sie war, ließ sich Neri rücklings auf das Bett fallen. Während Calhoun ins angrenzende Bad verschwand, streckte sie ihre Beine aus, streckte ihre Gliedmaßen und fühlte den Schauern in ihrem Körper nach, die sie auch jetzt noch spüren konnte.
Als der Elf zurückkehrte, musterte sie ihn einmal in Ruhe von ihrer Position aus. Dann bemerkte sie das Handtuch und setzte sich auf, um es entgegenzunehmen. Dabei trafen sich ihre Blicke und Neri verharrte mit einem Mal. Calhoun schwieg wie eh und je, der Blick aus seinen roten Augen aber war anders. Aus ihren goldenen Augen sprach ebenfalls Zuneigung, aber auch sie sagte nichts. Sie wollte die Gefühle, die sie miteinander geteilt hatten, nicht durch unbedachte Worte zerstören. Vielleicht war es auch einfacher, nicht in Worte zu fassen, was das hier war. Zumal sich Neriélle noch nicht sicher war, was das richtige Wort war. Es war der zerbrechliche Anfang von etwas Neuem und vielleicht wäre es einfacher, es zu beschützen, wenn man nichts weiter konkretisierte. Calhoun streckte sich und hielt sich wie immer nicht mit seinen Reizen zurück. Er wusste um sie und bewies Neri abermals, dass er sie sehr gut in Szene zu setzen wusste. Die goldenen Augen musterten ihn von oben bis zur Hüfte, bevor sie den Weg zurück in sein Gesicht fanden. "Willst du nicht wieder herkommen?", fragte sie mit einem lockenden Unterton und grinste ihn vielsagend an, während sie neben sich auf die Matratze klopfte. Ihretwegen konnten sie die ganze Nacht in diesem Bett liegen bleiben.

Da drang aber ein Klappern und Quietschen an ihre Ohren. Neri schaute kurz zur Tür und griff dann nach der Decke, um sie sich über die Schulter zu ziehen. Calhoun hingegen verharrte, wie sein Gott ihn geschaffen hatte, und schien nur darauf zu warten, dass die Tür aufging und er noch jemanden außer Neriélle beeindrucken konnte. „Falls ihr… hungrig seid!“, hörte sie dann Arunn auf der anderen Seite der Tür grinsen und konnte nicht anders, als ebenfalls zu grinsen, als sie seine Belustigung hörte. „Hör auf zu starren, Calhoun und hol das ab!“ Neriélle lachte auf, weil Arunn bewies, dass er Calhoun sehr lange und sehr gut kannte. "Ich lass euch einen Moment allein", grinste Neriélle in Calhouns Richtung und verschwand nun ihrerseits ins Bad. Sie fand eine Schüssel mit Wasser vor und schnappte sich einen Lappen, um sich etwas gründlicher zu waschen. Zu ihrer Erleichterung entdeckte sie auch einen Stapel neuer Kleidung, was ihr ganz recht war, da Calhoun schon wieder ihre Tunika zerrissen hatte. Neu und in bequeme Sachen eingekleidet, die Haare glatt gekämmt, kehrte sie zurück ins Zimmer. Arunn war schon wieder weg, er hatte ihnen aber ein ordentliches Mahl gebracht - oder sogar zubereitet. „Hunger? Scheint, als hätten wir genug für die nächsten Tage.“ Erneut grinste Neriélle über Arunns Fürsorge und war ihm im Stillen dankbar dafür. Nicht nur für das Essen, sondern besonders für die Zeit, die er ihnen zu zweit gab. Vermutlich hatte er einigen Aufwand betrieben, um all die anderen von ihnen fernzuhalten. Für einen Moment dachte Neriélle an Arrond, Mallahall und Rhuna. Dann aber blieb ihr Blick an Calhoun hängen. "Dann müssen wir das Zimmer gar nicht mehr verlassen", stellte sie fest und er konnte wohl erkennen, dass ihr das gefallen könnte. Sie trat an den Servierwagen und ihr Blick blieb auf dem Schokoladenmousse hängen. Zielsicher griff sie nach einer Schüssel, hielt sie Calhoun hin und würde sich dann selbst die andere Portion nehmen und sich damit aufs Bett setzen. "Mhmm, ich weiß gar nicht, wann ich so etwas das letzte Mal gegessen habe", murmelte sie nach dem ersten Bissen und verspeiste den süßen Nachtisch genussvoll. Immer wieder huschte ihr Blick zu Calhoun und wenn sich ihre Blicke trafen, konnte sie nicht anders als zu lächeln, weil sie wieder dieses Glücksgefühl verspürte. Sie hatte dieses Gefühl nie so stark empfunden wie jetzt in seiner Nähe. Aber es machte sie auch vorsichtig. Zum einen musste ihr selbst erst klar werden, was dieses Herzklopfen in seiner Nähe genau zu bedeuten hatte. Vor allem aber wollte sie Calhoun nicht verschrecken, in dem sie wieder mal zu viel und zu schnell auf einmal wollte. Im Grunde mussten sie doch noch zueinander finden und sich auch noch auf dieser Ebene kennenlernen. Neriélle dachte an all das, was zwischen ihnen geschehen war. Sie dachte an die Worte, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte und sie dachte darüber nach, was sie von Arunn über Calhoun erfahren hatte und wie allein er seit dem Tod seiner Frau war. Das alles hing ihr doch mehr nach, als sie hatte zugeben wollen. "Ich wollte nicht, dass du gehst", sagte sie dann ganz unvermittelt und leise. Sie suchte Calhouns Blick und er konnte die Reue nicht nur ihrer Stimme entnehmen, sondern sie auch in den goldenen Augen sehen. Sie meinte es ernst und sie wollte, dass er wusste, dass sie ihn bei sich haben wollte und dass er nicht alleine bleiben musste, wenn er nicht wollte. "Ich habe Mist gebaut an dem Abend im Dorf", gestand sie und etwas Seltenes geschah. Neri gestand sich offen ihren Fehler ein. Genau genommen hatte sie nicht nur an diesem Abend Mist gebaut. Sie dachte auch an die Worte zurück, die sie ihm, seine Ehe betreffend, in der Hütte an den Kopf geworfen hatte. Sie hatte aber auch schmerzhaft gelernt, dass nicht immer der richtige Augenblick für alle Worte war und jetzt von seiner toten Frau zu sprechen, so sehr sie das schlechte Gewissen auch plagte, würde wohl eher das Gegenteil bewirken von dem, was sie wollte. Neriélle seufzte und sah für einen Moment auf seine Hand hinab, bevor sie zögerlich danach griff. "Ich bin froh, dass wir uns wieder getroffen haben. Und dass du nicht gezögert hast, als Mall nach dir schickte", offenbarte sie und beugte sich zu ihm, um den Drang nachzugeben, ihn zu küssen, als könnte das ihre Worte unterstreichen.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Montag 22. Juli 2024, 12:58

Neriélle hatte es sich nicht ausgesucht oder war blindlings in diese neue Situation hineingeraten. Sie hatte es genommen, wie es kam und schließlich war sie nun an diesem Punkt in ihrem Leben, da sich vollkommen neue Richtungen auftaten. Aus Shýana wegzugehen war für sie wie ein Befreiungsschlag gewesen. Sie hatte endlich ihre Ketten gesprengt und spüren dürfen, dass es trotz ihrer latenten Andersartigkeit Platz auf dieser Welt für sie gab. Sie traf als erstes auf Arunn, den sie nun bereits einen Bruder nennen durfte. Und schließlich Calhoun, der für sie zwar immer noch ein Rätsel aber inzwischen scheinbar kein unlösbares war. Neri wurde weder auf ihre minimalen Lichtmagie-Künste reduziert noch auf die leicht gräuliche Hautfarbe, die man in Shýana eher selten, bis gar nicht sieht. Schon immer war da der Gedanke an Unreinheit, auch wenn das Elfenvolk nicht derart rassistisch dachte. Man mied sie dennoch oder sprach zumindest ein wenig naserümpfend über sie. Das schien sich nun endlich ein wenig in Wohlgefallen aufzulösen. Trotz der Offenbarung, sie hätte Dämonenblut in sich, wich hier keiner verängstigt von ihr weg. Sie waren alle da – für sie! Und ganz besonders war es Calhoun, der sich ihr auf eine ganz andere Art und Weise annäherte. Der Sex mit ihm war unbestreitbar das Beste, was sie in dieser Richtung bisher erlebt hatte. Aber dieses Mal übertraf selbst das Spielchen im Wald oder vor der Kräuterhexen-Hütte. Etwas war anders und es war nicht allein nur ihr Gefühl, komplett zu sein. Was auch immer Neri daraus machen würde, dass sie nun einen Teil ihrer Seele anerkannt hatte, es begann bereits Einfluss zu nehmen. "Willst du nicht wieder herkommen?", lockte sie Calhoun und erntete einen vielsagenden Blick, bevor sie dann doch von Arunn gestört wurden. Zwar meinte der Mensch es recht gut mit ihnen, aber die Störung durchbrach ein wenig die Stimmung. Erst als er fort war, entstand zwischen ihr und Calhoun eine Blase, die schwer zu fassen war.
Neri bemühte sich um Lockerheit und griff beherzt zu bei dem Nachtisch. "Mhmm, ich weiß gar nicht, wann ich so etwas das letzte Mal gegessen habe" Calhoun aber nahm die Schüssel entgegen und stellte sie unangerührt beiseite. Er beobachtete Neri einen Moment, während sie genussvoll das Mousse zu sich nahm. Immer wieder, wenn sich ihre Blicke kreuzten, lächelte sie. Doch er beobachtete sie lediglich. Es hätte gewiss unangenehm sein können, wenn man sich auf den wortkargen Dunkelelfen nicht einlassen wollte. Aber sein Blick verriet einem sehr viel mehr als nur das offenkundig dominante Verhalten seiner Persönlichkeit. Calhoun prägte sich ihr Gesicht ein, wenn sie dem Genuss zugewandt war. Er beobachtete, wie ihre Augen leuchteten, wenn sie lächelte. Er sah das alles und suchte bewusst diese feinen Nuancen, die sie ausmachten. Für einen Moment blieben sie in dieser Situation, bis Neri an die Begegnungen dachte, die eher unschön abliefen in der Vergangenheit. Und so kam sie kaum drumherum, die Themen ins Reine bringen zu wollen.
"Ich wollte nicht, dass du gehst" Er musterte sie. "Ich habe Mist gebaut an dem Abend im Dorf" Er ließ sie das sagen und lehnte sich abermals gegen den Bettpfosten, ehe er die Arme verschränkte. „Wieso hast du das Gefühl, dich entschuldigen zu müssen?“, fragte er plötzlich nach und in seiner altbekannten Ruhe, die durchaus auch auf die Nerven gehen konnte. Aber er blieb ihr zugewandt und kein kalter Vorhang legte sich über seinen Blick. „Du hast das damals sehr wohl so empfunden, weil ich dir nicht geben wollte, was du brauchtest“, analysierte er nüchtern. „Deine Reaktion ist verständlich gewesen.“, hob er gar die Schultern. Er schien es zu verstehen. Oder war ihm das egal? Calhoun war wirklich verdammt schwer zu lesen, aber allein die Tatsache, dass er mit ihr darüber sprach, zeigte, dass er sich ebenfalls öffnen konnte. Calhoun blickte auf Neri hinab, als sie sich ihm wieder näherte. Sie hatte längst verstanden, dass sie viel zu vorschnell und mit all den anerzogenen Vorurteilen agiert hatte in der Vergangenheit. Und das tat ihr tatsächlich leid! Auch wenn es ihr schwerfiel, sich diese Fehler einzugestehen. Calhoun machte es ihr in diesem Moment vielleicht leichter, weil er nicht übermäßig emotional wurde. Oder aber schwer, weil er nicht zeigte, ob er nicht doch verletzt worden war, davon. So oder so, er wich nicht zurück und er stieß sie in diesem Moment auch nicht von sich. Er ließ die Nähe zu, die sie wieder aufbauen wollte, als sie seine Hand ergriff. "Ich bin froh, dass wir uns wieder getroffen haben. Und dass du nicht gezögert hast, als Mall nach dir schickte"

Calhoun blickte ihr ins Gesicht und musterte es intensiv. Sie verspürte das Verlangen, ihn abermals zu küssen, doch seine Hand, die sich an ihre Wange schmiegte, hielt sie zurück. Daraufhin griff auch seine zweite Hand an die noch freie Wange, bettete ihr Gesicht zwischen seine Finger und er neigte sich ihr ein wenig entgegen. Fest ruhte sein Rot in ihrem Gold. „Ich denke es ist inzwischen klargeworden, dass du dich nicht mehr fragen musst, ob ich dir helfe, wenn ich kann.“, sagte er mit einer Seelenruhe in der Stimme. Sein Blick, sein Griff und seine Nähe aber waren enervierend. Schließlich neigte er sich ihr doch noch entgegen und küsste sie auf eine Weise, die keinen Zweifel darüber ließ, dass er sie als jemanden akzeptierte, der ihm näherkommen wollte und durfte. Er stieß sie nicht von sich, blieb aber trotzdem noch vorsichtig. Nach allem, was Neri über Calhoun erfahren hatte, würde er sich womöglich auch nicht mehr so schnell von einer anderen Seite als diese zeigen. Ob er früher mal anders gewesen war? Irgendwie schwer vorstellbar und doch… wenn er jemanden, wie Arunn seinen Freund genannt hatte, musste der Elf deutlich zugänglicher gewesen sein. Aber jetzt, jetzt war es Neri, die sich immer weiter vortastete und Erfolg zu haben schien. Nachdem er den Kuss löste, streichelte sein Daumen über ihre Wange, ehe er sie zu sich zog und in eine Umarmung, die ihr zeigte, wie er zu ihr stand. Worte waren noch nicht möglich, ebenso, wie bei ihr, aber das brauchte es wohl im Moment auch nicht. Einen Schritt, nach dem anderen. Calhoun löste sich nun endgültig von ihr und griff schließlich doch nach etwas vom Speisewagen. Er trank einen Becher Wasser, bevor er zwei Becher mit Wein füllte und einen davon Neri reichen wollte, falls sie mochte. Daraufhin legte er gekonnt einiges an Obst und Brot, sowie kalten Braten auf einen Teller und stellte alles auf den Nachttisch neben dem Bett. Er ruckte schlicht mit dem Kopf in Richtung Bett und lud sie stumm ein, ihm zu folgen. Daraufhin machte er es sich sitzend, mit ausgestreckten Beinen gemütlich und griff sich eine Traube, die er im Mund verschwinden ließ.
Noch immer trug er lediglich seine Hose, doch ansonsten schien er sich wohlzufühlen, wie man ihn geschaffen hatte. „Was gedenkst du jetzt zu tun, da du herausgefunden hast, dass in dir Dämonenblut fließt?“, haute er gleich mal die Fakten raus und bewies wieder mal Effizienz. „Du wirst merken, dass sich manche Dinge anders anfühlen. Moral wird nicht länger klar vor dir liegen. Du wirst spüren, dass du dich hin und wieder zu etwas hingezogen fühlst, das dir vorher widerstrebte. Wenn man herausfindet, woher das Blut stammt, also von welchem oder welcher Art der Dämon war oder ist, dann kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wie sehr es Einfluss auf dich haben kann.“, erklärte er und aß noch eine Traube, ehe er den Becher mit Wein nahm. Er roch daran und Neri erinnerte sich eventuell, dass er in seinem Zelt einige erlesene Tropfen gehabt hatte. Offenbar war er ein Kenner. „Die Frage bleibt: Willst du das weiterhin?“, fragte er sie direkt und sah sie abwartend an.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Freitag 26. Juli 2024, 23:00

Verwundert nahm sie zur Kenntnis, dass Calhoun den süßen Nachtisch verschmähte. Kurz fragte sie sich, ob er Süßspeisen generell nicht mochte, aber das war wohl ein Detail von vielen, das es noch herauszufinden galt. Jetzt hielt sich Neri nicht länger damit auf, sondern nahm sich nur vor, seine Portion zu essen, wenn er sie weiterhin nicht wollte. Zuerst aber löffelte sie ihre eigene Schokomousse. Nach der langen Reise, die seit ihrem Aufbruch aus Shyána Nelle hinter ihr lag, und all den Entbehrungen - auch den kulinarischen - tat es einfach gut, hier nur zu sitzen und Schokoladenmousse zu essen. Es war so.. normal. Immer wieder kehrte ihr Blick zu dem Dunkelelf zurück, mit dem sie etwas völlig Neues und Intimes geteilt hatte. Da war kein Streit, keine Wut und keine Vorwürfe. Es war geradezu harmonisch. Calhoun erwiderte ihr Lächeln nicht, aber er ließ sie nicht aus den Augen. Er tastete sie ab und allein das ließ ihr Herz schneller schlagen und weckte ein Kribbeln in ihr. Neri betrachtete ihn für einige Sekunden. Auch wenn es jetzt gerade so ruhig zwischen ihnen war, hatte sie nicht vergessen, wie sie auseinander gegangen waren. Längst hatte sie sich eingestanden, dass sie damals im Dorf falsch reagiert hatte. Jetzt gestand sie aber nicht nur sich, sondern auch ihm gegenüber ein, dass sie gar nicht gewollt hatte, dass er ging. Sie erhob sich, um die leere Schüssel zurück auf den Wagen zu stellen, während Calhoun ihr antwortete. „Wieso hast du das Gefühl, dich entschuldigen zu müssen?“ Neri musterte ihn, wie er mit verschränkten Armen an dem Bettpfosten lehnte. Sie konnte nicht anders, als ehrlich zu ihm zu sein. "Weil ich dich weggestoßen habe", sagte sie leise. „Du hast das damals sehr wohl so empfunden, weil ich dir nicht geben wollte, was du brauchtest. Deine Reaktion ist verständlich gewesen.“ Neri sah ihn ob seiner rationalen Worte verwundert an und überwand den geringen Abstand zwischen ihnen. Sie betrachtete ihn und obwohl sie seine Art kannte, überraschte sie seine Nüchternheit auch jetzt noch. Sie glaubte nicht, dass es ihm so egal war, wie er ihr glauben machen wollte. Aber sie hatte das Thema auch nicht aufgebracht, um zu beweisen, dass es ihn verletzt hatte. Das wollte sie nicht und ließ das Thema deshalb ruhen, denn im Grunde war sie dankbar für diese zweite Chance, die sie nicht zerstören wollte. Neri dachte über seine Worte nach und es ließ sie zumindest aufhorchen, dass er wusste, dass er ihr nicht das gegeben hatte, was sie gebraucht hatte. Eigentlich hatte sie ihn nur kennenlernen wollen. "Das stimmt", murmelte sie in Erinnerung des Streites. Hieß das aber, dass er es ihr jetzt geben wollte? Es war zumindest offensichtlich, dass er jetzt mehr Nähe zuließ. So fand sie letztendlich auch den Mut, nach seiner Hand zu greifen und die Verschränkung seiner Arme aufzulösen. Auch Neri ging ungewohnt bedacht vor, weil sie befürchtete, dass sie Calhoun mit zu viel Vorstoß verschrecken würde. Sie war froh, dass sie sich wieder getroffen hatten und dass sie hier die Möglichkeit bekam, ihm zu sagen, was sie so lange vor allen verschlossen hatte. Sie spürte seine Hand warm an ihrer Wange und lächelte unbewusst bei seiner Berührung. Diese hielt sie noch zurück, dem Verlangen nach einem Kuss nachzugeben. Als Calhoun ihr Gesicht in seine Hände nahm und näher kam, den Blick fest in ihren Augen verankert, reagierte ihr Körper mit Herzklopfen und einem angenehmen Schauer. „Ich denke es ist inzwischen klargeworden, dass du dich nicht mehr fragen musst, ob ich dir helfe, wenn ich kann.“ Ihr Blick verweilte für einige Sekunden in seinen roten Augen. "Ist es", hauchte sie, weil seine Nähe sie so vereinnahmte, wie sie es immer getan hatte. Sie wartete und dann neigte er sich vor und küsste sie. Neri schloss die Augen und erwiderte den Kuss innig und gefühlvoll. Sie sog all seine Berührungen in sich auf und war sich vollkommen bewusst, dass das nicht selbstverständlich war. Jetzt gab er ihr mehr, als sich damals im Dorf hätte erahnen lassen. Ihr Atem strich warm über seine Lippen, als er den Kuss auflöste und die goldenen Augen öffneten sich erst verzögert. Da zog er sie aber schon in eine Umarmung und Neriélle folgte zwar überrascht, aber ganz automatisch seiner Bewegung. Sie ließ es einfach geschehen, legte ihre Arme und ihn und bettete den Kopf seitlich an seine Brust, während seine Nähe und sein Geruch ihre Sinne umfing. Dann schloss sie erneut die Augen und verharrte, während sie ihn mit sanftem Druck an sich zog. Sie vermutete, dass ihm das nicht leichtfiel und war einfach nur still. Still und glücklich darüber, dass er sich auf sie einließ und sie nicht wieder von sich stieß, weil sie ihm zu nahe gekommen war.

Erst als er sich von ihr löste, gab Neri ihn frei. Sie lächelte sacht, sagte jedoch nichts. Jetzt wollte sie einfach nur diese harmonische Ruhe genießen, von der sie nicht gedacht hätte, dass sie zwischen ihnen bestehen könnte. Sie nahm ihm dankend den Becher mit Wein ab und folgte dann seiner stummen Einladung. Während er es sich mit ausgestreckten Beinen auf dem Bett gemütlich machte, setzte sie sich schräg vor ihn. Sie legte das linke Bein angewinkelt auf dem Bett ab und streckte das rechte lässig über den Knöchels aus. Mit der linken Hand stützte sie sich auf dem Bett ab, während sie mit der rechten den Becher hob und Calhoun zu prostete. Sie nahm einen Schluck, während er gedanklich schon wieder weiter war. „Was gedenkst du jetzt zu tun, da du herausgefunden hast, dass in dir Dämonenblut fließt?“ Neriélle sah den Elf über den Rand des Bechers hinweg an, schluckte den Wein hinunter und ließ ihn dann langsam wieder sinken. "Das ist eine gute Frage", warf sie ein und musste gedanklich erst einmal wieder zu all den Dingen zurückfinden, die Arrond und sie herausgefunden hatten. Zu diesen und den Dingen, die während dem Ritual passiert waren. „Du wirst merken, dass sich manche Dinge anders anfühlen. Moral wird nicht länger klar vor dir liegen. Du wirst spüren, dass du dich hin und wieder zu etwas hingezogen fühlst, das dir vorher widerstrebte. Wenn man herausfindet, woher das Blut stammt, also von welchem oder welcher Art der Dämon war oder ist, dann kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wie sehr es Einfluss auf dich haben kann.“ Neri war anzusehen, dass sie sich nicht wirklich etwas unter seinen Worten vorstellen konnte. Es war alles doch noch etwas abstrakt und surreal. „Die Frage bleibt: Willst du das weiterhin?“ Sie senkte den Blick auf die Matratze und dachte stirnrunzelnd nach. "Das sind ganz schön viele Fragen an jemanden, der keine Ahnung von Dämonen hat", gab sie dann zu und hob schmunzelnd den Blick. Dann wurde sie aber wieder ernst. "Ich weiß es nicht", sagte sie dann ehrlich. "Heute Morgen wusste ich ja nicht einmal, dass ich Dämonenblut in mir trage und dass das der Grund für.. alles ist." Sie seufzte und griff dann kurz nach dem Amulett um ihren Hals, als sie beschloss, ihm alles zu erzählen. "Meine Großmutter hinterließ mir eine Nachricht. Ich sah sie in der Quelle", begann sie dann mit einem Mal zu erzählen und sah Calhoun vielsagend an, ob ihm klar war, dass sie von der Quelle redete, aus der er sie gefischt hatte. "Sie brachte sich um, weil ihr Blut verunreinigt worden war. Sagt dir Astaloth etwas?" Sie beobachtete Calhouns Reaktion. "Sie schrieb seinen Namen auf. Arrond und ich wälzten hier seine Bücher, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ok, ich gebe zu, dass es ehrlicherweise mehr Arrond war, der die Dinge herausgefunden hat", schmunzelte sie einen Moment. Dann wurde sie jedoch wieder ernst. "Es gibt einen dunkelelfischen Ritualmagier aus Morgeria, der als Leth Asto Bücher verfasst. Er beschreibt in ihnen seine Experimente mit Dämonen." Erneut senkte sie den Kopf und schüttelte ihn ungläubig. "Arrond sagt, er war besessen davon, selbst ein Dämon zu werden. Ich will mir gar nicht vorstellen, was genau er meiner Großmutter antat, aber.. es kam zu Verwaschungen ihrer Blutlinie", murmelte sie und nahm einen großen Schluck vom Wein, um all die schlechten Gedanken, die ihr dabei kamen, wegzuspülen. "All das waren keine Zufälle", sagte sie dann mit einem Mal und sah Calhoun an, als müsste er wissen, was sie meinte. "Die Begegnung mit zwei Dämonen in kurzer Zeit, die Schatten, die ich in der Hütte sah und die Stimmen, die ich hörte. Dann dieses Gefühl in der Höhle mit all den Toten. Und Dromar, der mich auserwählen wollte. Wenigstens wissen wir jetzt, wieso er mich für so geeignet hielt." Sie schnaubte kurz und bemerkte, als sie den Becher an die Lippen setzte, dass sie ihn schon geleert hatte. Seufzend und sichtlich enttäuscht darüber, ließ sie die Hand wieder sinken. Sie achtete gar nicht darauf, ob Calhoun gedanklich mitkam, wovon auszugehen war. Aber gerade war sie einfach nur froh, all das jemanden erzählen und selbst in Ruhe darüber nachdenken zu können. Sie verheimlichte vor Calhoun nicht, dass sie das alles belastete, denn er konnte es an ihrer Mimik und Gestik ablesen. Alles war in den Hintergrund gerückt, aber jetzt kam es wieder hervor. Die goldenen Augen blickten noch immer auf den Becher, den sie in ihrer Hand drehte. "Arrond glaubt, dass mich die Schatten und die Stimme vor Dromar und seinem Dämon warnen wollten. Es gab eine Elfe, die ähnliche Visionen hatte. Sie hieß Larial Aldon. Sie sah den Angriff auf Pelgar kommen, aber man erklärte sie für verrückt und sperrte sie ein." Für einen Moment flackerte die Unsicherheit in Neris Blick auf, als sie zu Calhoun sah. Was war, wenn ihr das gleiche widerfuhr?

Sie änderte ihre Position, stellte den Becher auf dem Nachtisch ab und ließ sich dann neben Calhoun mit einem Seufzen auf den Rücken fallen. Einige Momente starrte sie einfach nur an die Decke und versuchte zu verdauen, was geschehen war. "Als Mall mir von ihrem Verdacht und dem Ritual erzählte, hatte ich vor allem Sorge, was geschehen würde, wenn man diese dämonische Essenz, wie sie es nennt, tatsächlich findet. Ich habe es mir.. anders vorgestellt. Vielleicht, dass etwas Böses passiert, aber nicht.. das." Sie hatte im Vorfeld Angst vor dem Ritual gehabt. Im Nachhinein betrachtet war es aber vielmehr befreiend als angsteinflößend gewesen. Neri hatte nicht vermutet, den dämonischen Teil von sich so intensiv zu spüren und auf diese Weise annehmen zu können. Aber da hatte sie auch noch nicht gewusst, wie es sich anfühlte, komplett zu sein. Vielleicht war es auch genau das, was Calhoun angesprochen hatte. Sie fühlte sich mit etwas komplett, das ihr im Vorfeld völlig widerstrebt hatte. Jetzt drehte sie den Kopf zur Seite und schaute zu Calhoun hinauf. Sie erinnerte sich wieder an seine Frage und grinste für einen Moment. "Ich glaube, ich bin etwas abgeschweift", bemerkte sie. Aber es tat gut, ihm all das endlich zu erzählen. Und sie merkte auch, dass es hilfreich war, das Ritual Revue passieren zu lassen, um sich selbst zu sortieren. "Ich wollte vor allem Gewissheit haben, ob Malls Vermutung stimmt. Und die habe ich jetzt." Sie richtete sich etwas auf den Unterarmen auf und ihr Blick hüpfte für einige Augenblicke unbestimmt durch den Raum, bevor ihr Gold wieder bei ihm landete. "Ich weiß nicht, ob es schlau ist, nach Leth Asto zu suchen. Wenn ich Mall richtig verstanden habe, ist Astaloth der Dämone und Leth Asto - oder wie auch immer sein richtiger Name ist - der Wirt." Während sie sprach, war ihr anzusehen, dass ihr all das Dämonische noch immer sehr suspekt war. Auch wenn sie wusste, dass es nun ein Teil von ihr war, nahm sie doch ganz bewusst noch keine Änderungen wahr, die sie auf das Dämonenblut zurückführen würde. "Nach allem, was Arrond über ihn erzählt hat, klingt er nicht nach jemanden, dem ich begegnen möchte. Ich würde gerne wissen, was er meiner Großmutter antat, aber.. vielleicht sollte man manche Dinge ruhen lassen. Ich meine, ich weiß nicht mal genau, wie ich Asmodeus entkommen bin und wäre Rhuna nicht gewesen..", murmelte sie und sprach nicht zu Ende. Auch Neri mit ihrem Hang zur Selbstüberschätzung und ihrer Überheblichkeit war klar, dass sie gegen einen Dämonen wie Astaloth nichts ausrichten könnte und in den sicheren Tod laufen würde. Nachdenklich strich sie sich einige Strähnen aus dem Gesicht und sah zu Calhoun, der doch immer auf alles eine Antwort hatte. Neriélle aber ging noch etwas anderes durch den Kopf. "Calhoun?", begann sie ruhig. "Wieso weißt du das alles über Dämonen? Was ich fühlen werde und dass es meine Moral beeinträchtigen kann? Das ist alles sehr spezifisch. Wieso siehst du diesen Teil in mir?" Der Blick aus den goldenen Augen war fest, beinahe unnachgiebig, weil sie fürchtete, dass er ihren Fragen ausweichen würde, obwohl sie hoffte, dass er ehrlich zu ihr sein würde.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. Juli 2024, 14:49

Ob Calhoun nun tatsächlich so abgeklärt war und ihm ihre vorangegangenen Worte nichts ausmachten, behielt der Dunkle für sich. Es blieb aber zu vermuten, dass er sich über die Jahre eine gewisse Maske angeeignet hatte, durch die er niemanden blicken ließ. Neriélle hatte das zweifelhafte Glück, dass er sich für sie überhaupt ein wenig öffnete. Ob es das war, was sie schließlich glücklich machen würde, bliebe wohl abzuwarten. Jetzt aber fühlte sie eine neue Zufriedenheit, die es ihr selbst gar ermöglichte, sich ebenfalls Fehler einzugestehen. Und es war ein nonverbaler Beweis dafür, dass sie versuchte auch etwas zu geben. Sie ging bedacht und vorsichtig vor. Sie wollte ihn nicht erneut vergraulen und hatte gelernt, dass wenn sie ihn nicht abermals verlieren wollte, würde sie ein wenig dezenter vorgehen müssen. Calhoun hatte, wenn man Arunn Glauben schenkte, in seinem Leben einiges auf die harte Tour lernen müssen und daraus resultierte nun, dass er sich nicht lange mit Dingen aufhielt, die er nicht ändern konnte. Ob das nun schmeichelhaft für Neri war, blieb wohl ihr überlassen, denn letztendlich musste sie sich ihm auch nicht anbiedern. Aber sie verspürte in seiner Gegenwart zumindest genug Wohlwollen, dass sie es probieren wollte. Calhoun war anders als die Männer, die sie bisher für ihren Spaß gebraucht hatte. Und das machte ihn wiederum interessant. Zudem schien er ein hohes Maß an Wissen zu besitzen. Ihr kam das nur zugute und man hätte fast glauben wollen, dass sie ein natürliches Gespür für jene mit Wissen hatte. Schließlich kam auch Arrond in den Genuss ihrer Leidenschaft, während er ihr hatte helfen wollen. Nachdem sich beide auf das Bett zurückgezogen hatten, forderte Calhoun wieder ein gewisses Maß an Konzentration. Er sprach über ihre Veränderung und wie sie mit jenen nun umgehen wollte. Und brachte Neriélle dazu, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. "Das sind ganz schön viele Fragen an jemanden, der keine Ahnung von Dämonen hat. Ich weiß es nicht. Heute Morgen wusste ich ja nicht einmal, dass ich Dämonenblut in mir trage und dass das der Grund für.. alles ist." Er musterte sie schweigend und beobachtete, wie sie sich langsam aber sicher mit ihrer neuen Seite auseinandersetzte. "Meine Großmutter hinterließ mir eine Nachricht. Ich sah sie in der Quelle. Sie brachte sich um, weil ihr Blut verunreinigt worden war. Sagt dir Astaloth etwas?" Er runzelte kurz die Stirn, schien darüber nachzudenken. Doch dann schüttelte er den Kopf. "Sie schrieb seinen Namen auf. Arrond und ich wälzten hier seine Bücher, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ok, ich gebe zu, dass es ehrlicherweise mehr Arrond war, der die Dinge herausgefunden hat. Es gibt einen dunkelelfischen Ritualmagier aus Morgeria, der als Leth Asto Bücher verfasst. Er beschreibt in ihnen seine Experimente mit Dämonen." Nun hörte Calhoun eine Spur aufmerksamer zu. Er überließ es Neri erstmal alles zu erzählen. Er war nicht von dem Schlag, dass er unnötige Zwischenrufe tätigte. Auch jetzt bewies er eine Effizienz, die er auch in anderen Bereichen unter Beweis stellte. Calhoun ließ Neri ihre Informationen preisgeben und nahm alles auf.

"Arrond sagt, er war besessen davon, selbst ein Dämon zu werden. Ich will mir gar nicht vorstellen, was genau er meiner Großmutter antat, aber.. es kam zu Verwaschungen ihrer Blutlinie.“ Neri erzählte von den Erlebnissen, die ihr seit ihres Aufbruchs widerfahren waren. Dromar, der Dämon der Hoffnungslosigkeit, die Visionen… Calhoun saß vollkommen neutral und ruhig da. Er betrachtete Neri eindringlich und aufmerksam, aber er ließ sich nicht dazu hinreißen, ihr ein paar aufmunternde Worte oder gar eine Geste zuteilwerden zu lassen. "Arrond glaubt, dass mich die Schatten und die Stimme vor Dromar und seinem Dämon warnen wollten. Es gab eine Elfe, die ähnliche Visionen hatte. Sie hieß Larial Aldon. Sie sah den Angriff auf Pelgar kommen, aber man erklärte sie für verrückt und sperrte sie ein." Nun schnaubte er plötzlich. „Vermutlich war sie verrückt oder hatte selbst Kenntnisse darüber, aber nicht aufgrund von Übernatürlichkeit.“, murmelte er überraschend harsch. Er beobachtete, wie sich Neri auf den Rücken fallen ließ und zog sein Bein etwas beiseite, damit sie es bequemer haben konnte. "Als Mall mir von ihrem Verdacht und dem Ritual erzählte, hatte ich vor allem Sorge, was geschehen würde, wenn man diese dämonische Essenz, wie sie es nennt, tatsächlich findet. Ich habe es mir.. anders vorgestellt. Vielleicht, dass etwas Böses passiert, aber nicht.. das." Nun zuckten seine Mundwinkel. „Nur weil man nicht ist, wie die anderen für sich als ‚richtig‘ eingestuft hat, heißt das noch lange nicht, dass man böse ist. Man ist anders. Aber anders bedeutet nicht schlechter.“, gab er zum Besten und wandte den Blick von der Elfe ab. Er schaute zu dem leeren Becher, dann erhob er sich und füllte ihn wieder auf, um ihn Neri zu reichen.
"Ich glaube, ich bin etwas abgeschweift" Er zuckte die Schultern. „Es gehört zum Sortieren der Gedanken dazu.“, bemerkte er weiterhin in seiner ureigenen, trockenen Art und Weise. "Ich weiß nicht, ob es schlau ist, nach Leth Asto zu suchen. Wenn ich Mall richtig verstanden habe, ist Astaloth der Dämon und Leth Asto - oder wie auch immer sein richtiger Name ist - der Wirt. Nach allem, was Arrond über ihn erzählt hat, klingt er nicht nach jemanden, dem ich begegnen möchte. Ich würde gerne wissen, was er meiner Großmutter antat, aber.. vielleicht sollte man manche Dinge ruhen lassen. Ich meine, ich weiß nicht mal genau, wie ich Asmodeus entkommen bin und wäre Rhuna nicht gewesen.." „Wenn du die ganze Geschichte erfahren willst, musst du den Weg gehen. Daran führt dich nichts vorbei. Wenn du der Meinung bist, es ist gut so, wie es ist – hör auf zu suchen.“, entgegnete er ihr und setzte sich zurück auf das Bett. Erneut lehnte er am Kopfende und musterte Neri wieder. „Das Dämonische besitzt eine Affinität zu anderen Dämonen. Oder auch zu allem was schlecht, böse, dunkel ist. Man darf sich nichts vormachen, schließlich reden wir hier von Wesen aus dem Harax. Es gibt nur wenige Aufzeichnungen oder Berichte und wenn es sie gibt, sind sie nicht allgemeingültig. Es gibt unzählige, verschiedene Arten von Dämonen. Sie begegnen uns mal als hässliches Monster, wie Asmodeus oder aber als treuster Freund.“, er zuckte die Schultern erneut. Vielleicht war er verspannt. Aus seinem Mund klang das alles so natürlich und selbstverständlich. Ganz und gar nicht surreal, wie Neri es empfand.

"Calhoun?" Er brummte zum Zeichen, dass er hörte. "Wieso weißt du das alles über Dämonen? Was ich fühlen werde und dass es meine Moral beeinträchtigen kann? Das ist alles sehr spezifisch. Wieso siehst du diesen Teil in mir?" Der Dunkelelf in ihrem Bett wandte den Blick für einen Moment ab. Danach kehrte er jedoch zu ihren Augen zurück und musterte Neriélle genau. Das Rot seiner Iriden verwob sich mit dem Gold der ihren. „Ich hatte eine Halbschwester“, begann er plötzlich. „Ich gehe inzwischen davon aus, dass Arunn dir genug erzählt hat über mich, ihn und das Leben, das ich einst führte. Nach dem Tod von…“, er biss die Kiefer aufeinander und überging den Namen von Aryn, „verließ ich Dessaria und kehrte nach Morgeria zurück. Dort konnte man nicht gutheißen, dass ich die Ehe mit jemanden wählte, der nicht einer Familie aus Dunkelelfen entsprang.“, berichtete er, als würde er Neri einen Rapport geben. Er ließ sämtliche Emotionen, bis auf diese kleine, beiseite und erzählte einfach, während er in ihre Augen blickte. „Ich verlor den Status und das Privileg, mich weiterhin in meiner Familie Acator aufzuhalten und so verließ ich auch Morgeria. Ich hatte bereits seit Längerem erfahren, dass meine Mutter ein Bastardkind zur Welt gebracht hatte. Ein Mädchen. Ich beschloss, in Ermangelung an Aufgaben, mich diesem Zweig meiner Geschichte zu verschreiben.“ Calhoun machte eine Pause und trotzdem blieb sein Blick so fesselnd auf Neri’s Zügen, dass es fast schon unheimlich wirkte. Allerdings spürte Neri in sich mit jedem Wort einen seltsamen Nachhall, der sich mehr und mehr Gehör verschaffen wollte. Da war etwas, das sich ihr in den Verstand schieben wollte, es aber noch nicht recht schaffte. „Ich fand sie schließlich in Pelgar.“, sprach er und das Kribbeln in Neri wurde stärker. Es war ein eigenartiges Gefühl, so als würde sich etwas offenbaren wollen, das noch nicht ausgesprochen worden war. „Vor dem Angriff.“, setzte er nach und es klickte allmählich alles ineinander. „Ihr Name war Larial Aldon“, löste er die Scharade auf. Calhoun ließ für Neri einen Moment Zeit, das sacken zu lassen. Dann aber erklärte er: „Larial’s Vater war Eldorischer Elf und begegnete meiner Mutter irgendwann mal, sodass eine kurze Leidenschaft entbrannte. Larial ist das Produkt daraus. Wie auch immer. Ich lernte sie kennen, offenbarte mich ihr und glaubte für einen Moment, dass ihre natürliche Warmherzigkeit dazu führen könnte, mein Leben zu bereichern. Entgegen der weitläufigen Meinung bin ich nicht so erpicht darauf, die morgerianischen Gepflogenheiten zu preisen. Larial aber stellte sich als jemand heraus, der das ‚Dunkle‘ in sich als etwas Übernatürliches empfand. Sie glaubte Visionen zu haben, war ganz besessen vom Harax und all diesen Dingen. Und weil ich anfangs glaubte, sie wäre ein Mitglied meiner Familie, dem man sich durchaus öffnen könnte, erzählte ich ihr einiges über mich.“, schloss er. Nun aber wurde das seltsame Gefühl in Neri noch stärker. Ihre Sinne tasteten mit einem Mal nach Calhoun auf eine ihr unbekannte Weise. Sie hatte kaum richtigen Einfluss darauf, aber das Zimmer verdunkelte sich, während etwas aus ihr herausfließen wollte. Sie erinnerte sich an die Begebenheiten in der Hütte und Höhle. Es fühlte sich genau so an, nur um einiges… stärker und ihr sehr viel mehr zugehörig, jetzt, da sie wusste, dass es aus ihr selbst entsprang. Diese Dunkelheit tastete plötzlich wie Fühler nach dem Mann vor sich. Und in seinen Augen schimmerte mit einem Mal ein dunkler Fleck. Das Rot vermischte sich, wurde zu einem schwarz-roten Gemisch, ehe sich die Rubine in Obsidian verwandelten. Neri wusste plötzlich, was Calhoun verbarg. Er war wie sie. Deshalb sah er ihren Teil. Deshalb wusste er so vieles. Doch… wie?
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Donnerstag 1. August 2024, 18:28

Es hätte fast eine traute Zweisamkeit sein können, die die beiden Elfen auf dem Bett ausstrahlten. Sie waren unter sich, sich so nah gekommen wie noch nie, und alles wirkte friedlich. Wäre da nicht gerade das spezielle Thema gewesen, über das sie sich unterhielten. Dämonen. Neriélle war ehrlich wie eh und je zu Calhoun. Bei ihrer ersten Begegnung war das in ihrer damaligen Naivität begründet gewesen. Inzwischen aber hatte der Elf ihr immer wieder zur Seite gestanden und sich so einen Platz im Herz der Elfe erschlichen, ob er es nun wollte oder nicht. Das sorgte dafür, dass sie sich ihm auch jetzt wieder anvertraute. Ihre Bindung mochte wackelig sein, trotzdem vertraute sie ihm. Außerdem war Calhoun oft ein Quell von Antworten gewesen, die Neri auch jetzt suchte. Antworten über ihre Großmutter, über ihre Vergangenheit, die gleichzeitig ihr eigenes Schicksal war. Sie vermutete, dass der Weg über Astaloth führen würde. Neri fragte Calhoun, ob ihm der Name etwas sagte, und brummte missmutig, als er nach kurzem Überlegen den Kopf schüttelte. Es hätte sie gewundert, wenn er mehr gewusst hätte, trotzdem war es ein kleiner Dämpfer, weil der Ritualmagier eine zentrale Rolle zu spielen schien. Neri erzählte ihm, was Arrond und sie über ihn herausgefunden hatten, ganz ungeachtet von Calhouns Schweigen. Der Elf unterbrach sie nicht und Neri ließ sich nicht mehr so leicht davon irritieren. Es half schon, dass er zuhörte und sich die Elfe einmal alles von der Seele sprechen konnte. Gedankenverloren drehte sie den inzwischen leeren Becher in der Hand und kam zu der Stelle, an der sie von Larial berichtete, die ähnliches wie sie erlebt haben sollte. Neri befürchtete, dass ihr ein ähnliches Ende drohen würde wie der Elfe und sah Calhoun eine Spur verunsichert an. „Vermutlich war sie verrückt oder hatte selbst Kenntnisse darüber, aber nicht aufgrund von Übernatürlichkeit.“ Es war das erste Mal, dass Calhoun einharkte und jetzt klang er regelrecht harsch. Neris Stirn legte sich für einen Moment in Falten. Sie hatte nicht erwartet, dass er ausgerechnet etwas zu der Elfe zu sagen hatte, während er zum Rest ihrer Erzählung geschwiegen hatte. "Aber auch sie sah Schatten und hatte Visionen", warf Neriélle noch einmal ein. Arrond hatte ihr ausführlich von ihr berichtet und er hatte ziemlich überzeugend geklungen.

Dann suchte sich Neriélle eine bequemere Position und legte sich auf den Rücken. Die goldenen Augen wanderten umher, während sie ihre Gedanken zum Ritual äußerte. Sie offenbarte, dass sie sich das Ritual ganz anders vorgestellt hatte. „Nur weil man nicht ist, wie die anderen für sich als ‚richtig‘ eingestuft hat, heißt das noch lange nicht, dass man böse ist. Man ist anders. Aber anders bedeutet nicht schlechter.“ Der goldene Blick fand zurück zu Calhoun, während er jedoch den Blick abwandte und sich erhob. Sie musterte den Dunkelelf. Vermutlich sprach er über seine eigenen Erfahrungen und gleichzeitig erinnerten seine Worte sie an sich selbst. Sie hatte sich schon immer anders gefühlt, aber sie war nicht böse. Durch Arunns Erzählungen wusste sie, dass auch Calhoun anders war, als seine Eltern es sich gewünscht hatte. Und auch er war nicht böse, wie sie wusste. "Das ist wahr", murmelte sie zustimmend und setzte sich dann auf, als er ihr den Becher gab, den er erneut gefüllt hatte. Kurz hob sich ihr Mundwinkel, als sie sich daran erinnerte, dass er eine Sammlung von Alkohol gehabt und trotzdem nicht viel davon gehalten hatte, zu viel zu trinken. Neri jedoch war das einerlei. Sie war dankbar über das Nachschenken und nahm direkt einen Schluck. "Wer will schon wie die anderen sein", lächelte sie kurz und blickte auf die rote Flüssigkeit hinab. Sie auf keinen Fall. Ihr war immer bewusst gewesen, dass sie anders war, und doch hätte sie vermutlich nicht mit den anderen Elfen ihrer Heimat getauscht, um sich der Normalität anzupassen. Und was war schon normal? Sie schaute Calhoun an. Er war definitiv anders als das, was in Shyana Nelle als normal galt, und das machte ihn doch so interessant.

Nachdem sie ihn über alles informiert hatte, was in der Zwischenzeit geschehen war, offenbarte sie auch, dass sie daran zweifelte, ob es so klug war, nach Leth Asto zu suchen. Ein Teil von ihr wollte wissen, was genau vorgefallen war. Wenn sie wusste, woher sie kam, würde sie das alles sicherlich besser verstehen. Aber sie sprachen hier von einem Dämon. Ein mächtiger Ritualmagier, der mit Dingen experimentierte, die Neris Vorstellungskraft übertrafen. „Wenn du die ganze Geschichte erfahren willst, musst du den Weg gehen. Daran führt dich nichts vorbei. Wenn du der Meinung bist, es ist gut so, wie es ist – hör auf zu suchen.“ Calhoun kam zu ihr zurück aufs Bett und genauso wie er, lehnte auch sie sich jetzt mit dem Rücken gegen die Kopflehne. "Ich weiß ja nicht einmal, wie es jetzt ist", erwiderte sie. Wie konnte sie da sagen, dass es gut so war? Sie wusste, dass sie sich selbst gefunden hatte, aber was das wirklich bedeutete, musste sie noch herausfinden. Sie wusste nur, dass sie nicht alles wusste. „Das Dämonische besitzt eine Affinität zu anderen Dämonen.“ Unweigerlich dachte sie an Dromars Dämon, der versucht hatte, sie von sich zu überzeugen und fast Erfolg gehabt hatte. Schnell versuchte sie, den Gedanken an ihn abzuschütteln. „Oder auch zu allem was schlecht, böse, dunkel ist. Man darf sich nichts vormachen, schließlich reden wir hier von Wesen aus dem Harax. Es gibt nur wenige Aufzeichnungen oder Berichte und wenn es sie gibt, sind sie nicht allgemeingültig. Es gibt unzählige, verschiedene Arten von Dämonen. Sie begegnen uns mal als hässliches Monster, wie Asmodeus oder aber als treuster Freund.“ Neri hörte ihm aufmerksam zu, bei seinem letzten Satz schnaubte sie aber mit einem Mal. "Treuster Freund?", wiederholte sie und konnte das nicht glauben. Bis ihr kurz darauf klar wurde, dass auch sie etwas Dämonisches in sich trug. Sie war gewiss nicht jedermanns Freundin, aber böse und schlecht war sie auch nicht. Zumindest dachte sie das von sich selbst. Und dann dachte sie plötzlich an jemand anderen. “Castus”, kam ihr der Halbdämon plötzlich in den Sinn, dass sie seinen Namen laut aussprach. Er war so gut gewesen, wie es manche Menschen nicht waren.

Während ihrer Unterhaltung bemerkte sie erneut, wie gut sich Calhoun mit dieser Materie auskannte. Neriélle wollte endlich wissen, wieso das so war. Erneut nahm sie einen großen Schluck Wein, bevor sie den Becher zur Seite stellte und sich dann mit dem Oberkörper Calhoun zuwandte, der direkt neben ihr saß. Sie nutzte die Chance und wollte wissen, woher er das alles wusste. Ihr Blick ruhte auf ihm und ihr entging nicht, dass er ihr für einen Moment auswich. Neriélles Blick war unnachgiebig, weil sie befürchtete, dass er ihr nicht antworten würde. Dann aber sah er mit seinem Rot in ihr Gesicht. „Ich hatte eine Halbschwester.“ Die Überraschung darüber stand ihr mit einem Mal ins Gesicht geschrieben. „Ich gehe inzwischen davon aus, dass Arunn dir genug erzählt hat über mich, ihn und das Leben, das ich einst führte.“ "Ja, er hat ein paar Dinge erzählt. Aber deine Schwester erwähnte er nicht", erwiderte sie. „Nach dem Tod von…“ Unbewusst unterbrach Neriélle an dieser Stelle für einen Moment den Blickkontakt. Es fühlte sich komisch an, an seine Frau zu denken. Vielleicht auch, weil da ein schlechtes Gewissen dran hängte, das erst noch bereinigt werden wollte. Als er weitersprach, kehrte ihr Blick aber zurück in sein Rot, das sie sogleich wieder vereinnahmte. „…verließ ich Dessaria und kehrte nach Morgeria zurück. Dort konnte man nicht gutheißen, dass ich die Ehe mit jemanden wählte, der nicht einer Familie aus Dunkelelfen entsprang.“ Neriélle spürte einen Kloß in ihrem Hals, als Calhoun sie erneut an ihre damaligen Anschuldigungen erinnerte. Sie war kurz davor, etwas zu sagen. Vielleicht sah er die Reue, die sie gerade empfand, in ihrem Blick. Aber sie biss sich auf die Zunge. Offenbar wollte Calhoun auf etwas hinaus und auch wenn sie wusste, dass diese Entschuldigung schon längst fällig war, siegte in diesem Augenblick ihr Egoismus und der Wunsch nach Antworten. Also schwieg sie vorerst und nickte lediglich, sodass er feststellen konnte, dass sie das bereits wusste. „Ich verlor den Status und das Privileg, mich weiterhin in meiner Familie Acator aufzuhalten und so verließ ich auch Morgeria.“ “Es tut mir leid, was ich damals gesagt habe!”, unterbrach sie ihn dann plötzlich mit Nachdruck, als das schlechte Gewissen sie übermannte. Jedes Wort, das er sprach, fühlte sich wie zusätzliches Gewicht auf ihrem Herzen an. Sie ertrug ihre Worte ja selbst kaum unter all den Umständen, die Calhoun aufgrund dieser gewählten Ehe erleiden musste. Sie sah ihn noch immer an, während sich in ihrem Gold all die Reue zeigte. Aber sie traute sich nicht, ihn zu berühren und hoffte nur, dass er es ihr nicht ewig nachtragen würde. “Ich hätte das nicht sagen sollen.. all das über deine Ehe”, fuhr sie fort. Ihre Worte von damals waren ihr offensichtlich sehr unangenehm. “Ich wollte nicht respektlos von dir und deiner Frau sprechen. Und ich werde das auch nie wieder tun", setzte sie nach und entließ ihre Schuldgefühle in einem langen Ausatmen. Sie hatte selten etwas so aufrichtig gemeint, wie das hier. Sie nannte ihren Namen nicht, weil auch er es nicht tat. Aber unbewusst sprach sie noch immer von ihr als seine Frau, was die Ehrlichkeit ihrer Worte und ihre Meinung von Aryn nur unterstrich.

Irgendwie brachte er das Gespräch zurück auf das, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Ich hatte bereits seit Längerem erfahren, dass meine Mutter ein Bastardkind zur Welt gebracht hatte.“ "Bastard..?", warf sie kurz ein. Sie wusste natürlich, was das bedeutete, aber er redete doch immer noch von seiner Familie und daher stieß ihr das Wort auf. „Ein Mädchen. Ich beschloss, in Ermangelung an Aufgaben, mich diesem Zweig meiner Geschichte zu verschreiben.“ Der Kloß in Neris Hals war noch immer da und sie war froh, als Calhouns Erzählung wieder in Richtung seiner Halbschwester ging. Sie hörte ihm aufmerksam zu, bis er wieder eine Pause machte. Ihr Blick verweilte in seinem Rot, mit dem er sie nicht losließ. Es war fast etwas unheimlich, aber den Blick lösen konnte Neriélle auch nicht. Da manifestierte sich unterbewusst langsam eine Ahnung in ihr. „Ich fand sie schließlich in Pelgar.“ Ganz langsam schob sich die Ahnung in ihr Bewusstsein. Es war nur ein Hauch, ein leichtes Kribbeln, das sich schnell verflüchtigte, wenn Neri danach greifen wollte. „Vor dem Angriff.“ Ihr Blick ruhte in seinem, während sie langsam zu verstehen begann. „Ihr Name war Larial Aldon.“ Es entstand eine Pause und Neri schaute Calhoun verdutzt an. "Das ist ein Scherz?", fragte sie trocken, ohne den Blick von ihm zu nehmen. "Larial war deine Schwester?", musste sie sich dann doch noch einmal vergewissern. Ihr Schicksal sollte ausgerechnet Calhouns Halbschwester ähneln? Dieser Zufall war schwer zu glauben. „Larial’s Vater war Eldorischer Elf und begegnete meiner Mutter irgendwann mal, sodass eine kurze Leidenschaft entbrannte. Larial ist das Produkt daraus.“ Langsam sackte die Information, auch wenn Neriélle eher das Gefühl hatte, dass das zeitversetzt passierte. "Andere würden Kind sagen", warf sie jedoch kurz ein und sah Calhoun prüfend an, um herauszufinden, wieso er so über seine eigene Schwester sprach. Sie hatte Mitleid mit Larial, aufgrund der Dinge, die Arrond ihr über sie erzählt hatte, und sie fühlte sich ihr verbunden, auch wenn sie sie nicht kannte. „Wie auch immer. Ich lernte sie kennen, offenbarte mich ihr und glaubte für einen Moment, dass ihre natürliche Warmherzigkeit dazu führen könnte, mein Leben zu bereichern.“ Kurz flackerte erneut Überraschung in Neriélles Blick auf aufgrund der Worte, die er jetzt nutzte, um seine Schwester zu beschreiben. Sie zeigten, dass er damals anders gewesen war und auch damals noch jemanden gesucht hatte, um sein Leben nach Aryns Tod und seiner Verstoßung zu bereichern. „Entgegen der weitläufigen Meinung bin ich nicht so erpicht darauf, die morgerianischen Gepflogenheiten zu preisen.“ Da zeigte sich ein warmes Lächeln auf Neriélles Lippen, das zeigte, dass sie das inzwischen auch verstanden hatte. „Larial aber stellte sich als jemand heraus, der das ‚Dunkle‘ in sich als etwas Übernatürliches empfand. Sie glaubte Visionen zu haben, war ganz besessen vom Harax und all diesen Dingen. Und weil ich anfangs glaubte, sie wäre ein Mitglied meiner Familie, dem man sich durchaus öffnen könnte, erzählte ich ihr einiges über mich.“ Da bemerkte sie, wie etwas aus ihrem Inneren nach außen und in Richtung Calhoun griff. Es wurde ihr erst gänzlich bewusst, als Calhoun nichts mehr sagte und sich nur noch ihre Blicke miteinander verwoben. Wie gebannt schaute sie ihm noch immer in die roten Augen. Sie spürte, wie ihre Sinne nach Calhoun greifen wollten. Es fühlte sich ähnlich zu den damaligen Begebenheiten an, jetzt aber sehr viel vertrauter und nicht angsteinflößend. Neri hätte sich gar nicht dagegen wehren können, aber das wollte sie auch nicht. Sie tastete nach Calhoun, ohne ihn dabei anzufassen. Das Zimmer verdunkelte sich und alles verschwamm, während nur noch Calhoun im Fokus ihrer goldenen Augen lag. Da sah sie einen dunklen Fleck in seinem Rot. War das nur Einbildung? Ohne den Blickkontakt zu lösen, änderte Neriélle ihre Position. Sie kniete sich auf die Unterschenkel und sah mit klopfendem Herzen dabei zu, wie sich seine roten Augen tatsächlich verdunkelten. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus, als die Erkenntnis sie erfasste. Er war wie sie. Neriélle glaubte, dass ihr Herzschlag kurz aussetzte. Sie hatte sich so alleine mit dieser Bürde gefühlt, dabei gab es noch andere wie sie. Und ausgerechnet Calhoun war einer davon. Sprachlos starrte sie in das Obsidian seiner Augen. Dann hob sie langsam die Hände und wollte sein Gesicht zwischen diese nehmen. Ihre Augen waren noch immer in seinem dunklen Blick verankert. Sie konnte gar nicht anders. Hatte er ihren Teil auf die gleiche Weise in ihren Augen gesehen? Einige Sekunden sah sie ihn einfach nur an und ließ das alles auf sich wirken. "Ich sehe es", flüsterte sie dann. Sie war verblüfft, aber vielmehr noch fasziniert. Das Unglauben stand ihr ins Gesicht geschrieben und dennoch lächelte sie ganz sacht. Wie groß war die Chance, jemanden zu finden, der ihr zweifelhaftes Schicksal teilte? Und doch waren Calhoun und sie hier. “Wie..?”, fragte sie nur und konnte noch keinen klaren Satz bilden. Wie war das möglich? Wie war das passiert? Dann aber spürte sie das stärker werdende Drängen der Dunkelheit. Sie floss aus ihr heraus und vereinnahmte sie. "Zeig es mir", forderte sie ihn dann plötzlich mit immer noch leiser, aber diesmal festerer Stimme auf. Wenn es noch mehr zu sehen gab, wollte sie es sehen. Sie wollte es spüren und erfahren. Die Dunkelheit floss aus ihr heraus und berührte ohne Scheu Calhoun. Fast ein wenig übereifrig, weil sie am liebsten sofort alles wissen und verstehen wollte.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Montag 5. August 2024, 13:48

Neriélle hatte vieles zu verdauen und zu erfahren. Dass es ausgerechnet Calhoun war, der sich ihrer auf jene Weise annahm war vermutlich Segen und Fluch gleichermaßen. Denn scheinbar war der Dunkle sehr viel mehr, als sie bisher angenommen hatte. Er erzählte ihr von seiner Halbschwester, Larial Aldon, erwähnte, dass er damals noch geglaubt hatte, sie könnte der Anker in seinem Leben sein, nachdem er alles verloren hatte. Doch offenbar war etwas anderes eingetreten, was Neri bisher noch nicht verstehen konnte. Calhoun sprach seltsam von seiner Halbschwester und brachte Neri damit zum Grübeln. Woran lag es wohl, dass seine Stimme so kühl klang? Und war er nun auch nur jemand, der die Frau verurteilte für das, was sie war? Oder wusste er mehr? Auf ihren Einwand, dass man auch ‚Kind‘ hätte sagen können, schnaubte er nur. Er meinte, was er sagte. Darin war er schon immer hervorragend gewesen. Calhoun war kein stumpfer Soldat, er war klug und wortgewandt. Er nahm keine Worte in den Mund, die er nur lapidar daher sagte. Da waren er und Neri sich recht uneins. Denn wo Neri gerne mal auf den Tisch knallte und ihrer Wut oder anderen Emotionen freien Lauf ließ, da dachte Calhoun nach. Auch ein Grund, wieso sie sich gegenseitig anzogen, vermutlich. Nun aber zog etwas anderes an Neri. Sie spürte die Dunkelheit, die sich in ihr nun immer wohler zu fühlen schien, seit sie sie angenommen hatte. Das war es wohl, was Calhoun gemeint hatte: Sie würde in der Lage sein, sich auf anderer Ebene mit Dingen zu beschäftigen. Und auch Mall war der Meinung, dass sie mithilfe dieser Dunkelheit gewisse Dinge einfach besser spüren konnte. Jetzt, da sich Calhoun ihr gegenüber öffnete, richteten sich diese feinen Sinne allesamt nach ihm aus und erstasteten ihn. Calhoun blieb ruhig und beobachtete einfach Neri’s Reaktion. Er zuckte nicht zurück, verbarg sich nicht, sondern ließ sie tasten. Bis Neri es nicht nur spüren konnte, sondern auch einen dunklen Punkt in seinen ansonsten roten Augen fand. Noch hielt sie es für Einbildung, aber dann wurde daraus Gewissheit. Calhoun aber blieb weiterhin ruhig, während sie eine gewisse, enervierende Nervosität spürte.
Es war eine prickelnde Aufregung, die sie erfasste, während ihre Sinne das Dunkel ergründeten, das Calhoun ihr entgegenbrachte. "Ich sehe es", flüsterte sie und Calhoun richtete sich etwas auf. Er kam mit seinem Oberkörper näher und behielt den nunmehr dunklen Blick bei ihr. „Deine Sinne sind stark“, raunte er mit einem Timbre, dass allein schon ausreichen könnte, um eine Gänsehaut zu bescheren. “Wie..?”, wollte Neri sofort wissen und die Aufregung wuchs.

Die Wahrscheinlichkeit war so unfassbar gering, dass es an ein schieres Wunder grenzte. Sie war nicht allein! Calhoun aber richtete sich noch ein Stück auf, bis er vor ihr saß und kaum den Arm austrecken müsste, um sie zu berühren. Neri aber spürte, wie ihre dunklen Sinne sich nach dem Wissen um Calhoun verzehrten. Sie spürte, wie sie es kaum aushalten konnte, länger auf die Folter gespannt zu werden. Die Dunkelheit des Harax, die nun ihre Nervenbahnen erfüllte, wurde stärker. Sie ließ es geschehen, gab sich diesem machtvollen Gefühl hin und gewann eine Festigkeit in ihrer Stimme. "Zeig es mir", forderte sie ihn heraus und er brummte unwillig. Neri aber ließ sich nicht beirren. Sie entließ das Dunkle und spürte, wie es Calhoun einhüllte, ihn umschmeichelte, ihn liebkoste. Ihn erkannte. Das Rot seiner Augen wurde immer dunkler und dunkler, bis seine Augen nur noch Schwarz waren. Der Dunkelelf veränderte sich, bis auch das Weiß seiner Haare verschwand und er vollkommen schwarz vor ihr saß. Wie ein dunkler Prinz aus reinstem Obsidian, schimmerte der Blick aus seinen Augen. Neri’s Dunkelheit drehte fast durch. Sie spürte ein enormes Drängen, sich dieser Dunkelheit hinzugeben. Calhoun’s Verwandlung zehrte an ihr und wollte alles hervorlocken, das definitiv nichts mit guter Erziehung zu tun hatte. Es war beinahe wie ein Sprengen von Ketten. Alles, was man von Neri erwartet hatte, sie aber manchmal nur mit Wiederwillen tat, wollte sich auflösen. Zurückhaltung existierte kaum noch, während ihr neuer Seelenteil sich immer weiter ausbreitete. Verlor sie die Kontrolle? Oder gab sie endlich eben jene auf, um sich das erste Mal in ihrem Leben so zu fühlen, wie sie es eigentlich sollte? Ohne das Denken an Konsequenzen, das Befürchten von sozialem Selbstmord. Calhoun, vollkommen in Schwarz, griff nach ihren Schultern und packte zu. Er zog sie zu sich, setzte sie sich mühelos auf seinen Schoß und griff dann mit seiner Hand nach ihrem Kinn. Er zog Neri zu sich, bis er über ihre Lippen leckte und schließlich einen harschen, aber nicht unbedingt leidenschaftslosen Kuss folgen ließ. Er knurrte tatsächlich und besaß nun etwas Gefährliches. Es war animalisch und dennoch zuckte lediglich ihre gute Seite davor zurück. Ihre dunkle aber wollte sich mit seiner Dunkelheit verbinden, sich vereinigen auf einer neuen Ebene. Die Frage blieb, ob Neri das konnte? Oder obsiegte das Gute in ihr, das sie auch war? Dass sich leise in ihr zurückzog, überwältigt von dieser neuen Kraft in ihrem Innern? Calhoun hatte sich im Griff, auch wenn das Dunkle in ihm stark war. Die Veränderung war greifbar, denn mit jedem Moment, da er sich ihr als dunkler Prinz zeigte, verdunkelte sich auch das Zimmer und versank in seinen magischen Schatten. „Ich will dich.“, raunte er an ihren geküssten Lippen und legte seine Hand an ihre Kehle, ohne zuzudrücken. Allein aber, dass die Möglichkeit bestand, konnte die Dunkelheit anregend finden, wo das Licht vielleicht erschrak. Es war nun an Neri, sich zu entscheiden, bevor Calhoun sich ihr erneut in einer Weise widmen würde, die sie durchaus schon mal genießen durfte.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Dienstag 6. August 2024, 16:50

Calhoun zeigte Neriélle mehr, als sie vor ein paar Stunden noch für möglich gehalten hätte. All ihre Sinne tasteten nach ihm und sie spürte, dass sich Calhoun nicht zurückzog, sondern sie gewähren ließ. Die ganze Situation war faszinierend und brachte Neris Herz vor Aufregung zum Klopfen. Sie sah Calhouns Teil in seinen Augen und betrachtete fasziniert, wie sich diese dunkler färbten. Der Elf richtete sie daraufhin etwas auf und kam ihr näher. „Deine Sinne sind stark.“ Bei seiner tiefen Stimme breitete sich eine Gänsehaut auf ihren Armen aus. Neri selbst konnte ihre Macht nicht einschätzen, weil sie das noch nie zuvor gemacht hatte. Aber sie spürte den unablässigen Sog an Dunkelheit, der sie geradezu in Calhouns Richtung zog. Der Dunkle kam ihr näher, woraufhin sie sein Gesicht in ihre Hände nahm und ihn mit fester Stimme aufforderte, ihr alles zu zeigen. Sie wollte noch mehr erfahren. Und die Macht, die sich in ihren Adern manifestierte und unablässig nach Calhoun tastete, ließ sie nervös und ungeduldig werden. Auf sein unwilliges Brummen wurde ihr Blick nur fester und bohrte sich auffordernd in seine Augen. Sie wollte es erfahren und zwar jetzt. Unter ihrem Blick wurden nicht nur seine Augen, sondern auch seine Haare schwarz wie seine Haut. Neri musterte ihn für einige Sekunden verblüfft. Dann entließ sie sein Gesicht aus ihren Händen und schaute kurz auf ihre Haare und Haut hinab, um zu sehen, ob mit ihr ähnliches geschah. Schnell aber kehrte ihr Blick zurück zu Calhoun, der nun selbst ein Schatten zu sein schien. Ihre Augen tasteten jedes Detail seines Körper ab, während ihre Sinne gleiches mit seiner Magie versuchten. Sie wollte es spüren, alles davon. Seine freigelassene Dunkelheit sprach ihren dämonischen Teil mit einer ungeahnten Intensität an. Er wollte nur noch aus der Elfe herausgelassen werden und zehrte an ihren Nerven, auf der Suche nach einem Weg an die Oberfläche. Wo die Lichtmagie schon während dem Ritual allein vor der dunklen Ahnung dieser Macht zurückgewichen war, konnte nun nichts mehr Neri an ihre Existenz erinnern. Sie spürte nur noch die dunkle Macht, wie sie aus ihr heraus strömte und immer mehr an Kontrolle gewann. Sie entwickelte geradezu ein Eigenleben und ließ keine Gedanken an ein Für und Wider oder gar Konsequenzen zu. Neri lebte im Jetzt und Hier und folgte kopflos diesem Gefühl, das sich all die Jahre versteckt aufgebaut hatte und sich nun mit einem Mal Bahn brach. Es waberte um sie und den dunklen Calhoun. Neriélle erschauderte unter seinem Blick und als er sie packte, setzte sie sich bereitwillig auf seinen Schoß, wie sie es schon zuvor getan hatte. Die Dunkelheit in ihr sirrte wie verrückt und schien in Calhoun einen Anker zu finden. Sie umkreiste ihn und begehrte ihn mit jeder Faser und vielleicht war seine Anwesenheit der Grund, wieso sie sich nicht völlig unkontrolliert ausbreitete. Neris Macht hielt sich an den Dunkelelfen. Sie reckte ihm das Gesicht entgegen, als er es an ihrem Kinn zu sich führte und stieß gepresst den Atem aus, als er über ihre Lippen leckte. Es fühlte sich an, als würde Calhoun und seine Schatten ihren gesamten Körper in Brand setzen. Er lockte das Dunkle in ihr hervor, als gäbe es keine Grenzen mehr. Neri küsste Calhoun leidenschaftlich und drängte sich ihm entgegen. Dabei war es nicht nur das körperliche Drängen, sondern viel mehr als das. Ihre Macht wollte sich mit seiner vereinen. Ohne die Hände zu bewegen, streckte sie sich wie von selbst immer weiter nach seinen Schatten aus. Sie wollte sie nutzen wie er. War es bei ihrer ersten Begegnung in den Schatten nur ein Gedanke gewesen, so versuchte Neriélle nun tatsächlich, nach seinen Schatten zu greifen und sie zu beeinflussen. Calhoun unter ihr knurrte und Neri, die völlig vereinnahmt von ihm und ihrer beider Dunkelheit war, schnappte nach seiner Unterlippe. Der Dunkelelf wirkte mit einem Mal gefährlich und animalisch, aber Neri wich nicht zurück. Sie war sich sicher, dass er ihr nichts tun würde. Sie hatte keine Angst vor ihm. „Ich will dich.“ Sie spürte seinen heißen Atem an ihren Lippen und senkte für einen Moment die Lider, nur um dann mit einem wilden Flimmern im Blick in seine dunklen Augen zu sehen. Neris Körper reagierte auf seine Worte mit einer Gänsehaut, die ihr wohlige Schauer bereitete. Ich will dich auch, dachte sie. Ihr gesamter Körper schrie nach ihm, ebenso wie ihre Macht nach seiner. Dann legte er eine Hand an ihre Kehle und kurz zuckte es überrascht in ihrem Gold. Sie schluckte und bemerkte die Enge, die aber nicht schmerzhaft war. Calhoun war so vollkommen anders und erneut stellte Neriélle fest, wie sehr er sie erregte. Sie wusste, dass er eine gewisse Macht über sie ausübte, wie es keiner zuvor gewagt oder gar getan hatte, und vermutlich machte das einen großen Anteil der Anziehung aus. Sie reckte den Kopf etwas nach vorne und übte mit ihrem Hals einen leichten Druck an seine Hand aus, um zu zeigen, dass sie nicht zurückweichen würde. Dabei keuchte sie leise auf und ihr Schoß drängte sich ihm entgegen, als befände sich nicht noch etwas Stoff zwischen ihnen. Neriélle sah Calhoun gierig an und legte ihre Hände warm auf seine Schultern. Augenblicklich hatte sie das Gefühl, dass die Dunkelheit aus ihren Fingerspitzen glitt und über seine schwarze Haut strich, um jede Regung wahrzunehmen. "Dann nimm mich", raunte sie ihm verheißungsvoll entgegen. Sie wollte ihn, sie wollte mehr von dieser Macht spüren. Und sie war bereit, Calhoun gleiches zu geben und etwas Dunkles mit ihm zu erschaffen.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. August 2024, 20:38

Es war… gefährlich. Neri spürte, wie sich die Ketten der guten Erziehung glühend heiß anfühlten. Sie wollten sie zurückhalten, wollten sie warnen. Irgendwo gab es die Stimme ihrer Mutter, die sie ermahnte, nicht mit dem Dunkel in Berührung zu kommen. Aber Neri wollte nicht hören. Sie spürte die Freiheit, die sie lockte. Das endlose Aufatmen, nach so langer Zeit! Calhoun zog sie – ihre Dunkelheit – an. Schon immer besaß sie eine Affinität zum mysteriösen, dunklen aber das… Das war wie ein Rausch. Das Licht in ihr erzitterte angstvoll und verkroch sich in den letzten Winkel ihrer Seele. Calhoun reizte sie körperlich, gab ihr immer mehr Nährboden für die Schatten ihrer Seele. Sie spürte, dass Calhoun das damit gemeint hatte. Sie würde von nun an stetig einer Moralfrage unterstehen und sich immer entscheiden müssen, welchen Weg sie einschlug. Es war so klar, wie das Verlangen in dem Dunkelelfen, das er ihr entgegnete. Jetzt, da ihre dämonische Seite freigelassen worden war, gab es auch kein Halten mehr, oder? Neri ließ die Zügel los. Sie erwiderte Calhoun’s Drängen mit einem unbändigen Hunger. Sie wollte das hier. Sie wollte sich mit ihm verbinden. Und der Elf brauchte nicht mehr als ihre Zustimmung, um sie mit beiden Händen zu packen, sie hochzuheben und zur nächsten Wand zu tragen. Dort drückte er ihren Körper gegen, während seine Hände einen Weg fanden ihre Kleidung auch ohne Schaden zu lösen. Neri spürte, wie sich ihre Dunkelheit nach Calhoun verzehrte. Es war wie ein Taumel. Nichts war mehr wichtig. Konsequenzen gab es nicht, jegliche Frage nach Moral verstummte. Hier gab es nur ihn und sie. Neri spürte, wie sich ihr Atem beschleunigte, mit jedem Kuss, den Calhoun ihr abverlangte. Tatsächlich hielt er sich nicht zurück. Er packte zu, er nahm sich und er gierte nach ihrem Fleisch. Er leckte, knabberte und biss, ohne ernsthafte Schäden zu hinterlassen. Es war ein Inferno aus Schwärze, während der Raum immer dunkler wurde. Bis Calhoun Neri auf ihre Beine ließ, nur um sie herumzudrehen, gegen die Wand zu drücken und ihre Beine zu spreizen. Er versenkte sich in ihr, ohne auf ihre Zustimmung zu warten, die er einfach voraussetzte. In dem Moment, da sie sich wahrlich mit ihm vereinigte, wurde alles Dunkel. Das Zimmer war verschwunden, während sich alles in schwarzem, dicken Rauch verhüllte. Einzig Calhoun blieb zu erkennen und sie. Doch Neri spürte, dass auch sie sich veränderte.

Mit jedem Stoß, den er in ihren Leib trieb, wollte das Dunkel in ihr das Bisschen Licht verschlingen. Ihre Magie zitterte vor Angst. Sie hatte nichts zu entgegnen, weil Neri nicht länger an diesem Punkt festhielt. Sie gab ihn auf und mit jedem Moment, den sie zusammen mit Calhoun im Dunkel verbrachte, löste sich ihre Lichtmagie auf. Als würde Calhoun es ihr im wahrsten Sinne austreiben. Er stieß, hart und gezielt aber immer mit dem Hintergrund der Leidenschaft in sie. Er nahm sie, besaß sie mit einem Mal und alles in diesem Moment fühlte sie auf eine Art befreiend an. Allerdings wusste nur Neriélle, ob es das auch war. Die Dunkelheit hatte ihren Reiz – aber… deshalb etwas anderes aufgeben? War es das, was Neri wollte? Immer wieder trieb Calhoun seinen Speer in sie und wusste wieder mal zu verwöhnen. Sein schwarzer Körper glänzte vor Lust und Begierde, während seine Lippen immer wieder ihre Schultern fanden, um sie zu küssen. Er war gefährlich, das wusste Neri instinktiv, aber er war auch nach wie vor daran interessiert, sie zu befriedigen, statt nur etwas zu nehmen, das ihm nicht gehörte. Sie hatte ihn eingeladen und seine Dunkelheit überfiel die ihre. Diese Vereinigung war äußerst schweißtreibend. Sie war extrem, intensiv und so begehrenswert. Es lockte, sich diesem Tun einfach vollkommen zu verschreiben. Sich der Dunkelheit zu verschreiben. Es war einfach, nicht wahr? Keine Konsequenzen mehr zu fürchten… sich nicht mehr fragen zu müssen, wie andere es aufnahmen. Wie sie auf andere wirkte. Es war… pure Freiheit. Oder? Calhoun griff in ihren Nacken und zog ihn etwas zurück. Dann umfasste er ihre schlanke Kehle und erneut baute er einen Nervenkitzel ein, weil er so ganz leicht zudrücken konnte. Stattdessen aber trieb er immer wieder sein Becken gegen ihre Kehrseite und bescherte ihr vielleicht einen, vielleicht keinen oder jede Menge Höhepunkte. Aber auch er wirkte von Ketten befreit, die durchaus erotisierend waren. Der Mann besaß einen Sexappeal, dass einem schwindelig werden konnte. Oder war es das taube Gefühl, das sich von ihrer ‚Lichtseite‘ regte? War es das verzweifelte Flackern ihrer inneren Sonne, die sie taumeln ließ? Die dicken, schwarzen Schwaden an Dunkelheit hüllten sie immer noch vollkommen ein. Es gab keinen Lichtpunkt in diesem Raum, einzig Neri’s eigener. Doch jener könnte nun vergehen, wenn sie es zuließ. Aber sei es drum… die Dunkelheit war sehr viel reizender. Und Calhoun vernebelte zusätzlich ihren Verstand, nicht wahr? Plötzlich spürte sie nicht nur seinen extrem erhitzten Körper auf ihrer schweißnassen Haut, sondern auch seinen Atem an ihrem empfindlichen Ohr. Dabei stieß er weiter und weiter, gönnte ihr keine Pause und auch seine Hand wanderte von ihrer Kehle über ihre Brüste und zu ihrer Perle, die er begann, zusätzlich zu reiben. „Was du im Haus zu mir gesagt hast“, grollte seine Stimme und klang ein wenig dunkler, rauchiger als die, die sie noch vor wenigen Minuten gehört hatte. „War verdient! Wie solltest du auch glauben können, dass jemand, wie ich zur Liebe fähig wäre, nicht wahr?“, raunte er mit einem unheilvollen Klang. Er packte ihren Hinterkopf und trieb das Tempo noch mal auf die Spitze. „Du hast dein Leben lang gehört, wer die Guten und wer die Bösen sind! Es ist nicht deine Schuld, Neriélle. Aber…“, er keuchte, weil auch ihm dieser Akt verdammt viel Lust und Leidenschaft abverlangte, „Du sprengst deine Ketten, die dein Denken bestimmen. Gib dich hin!“, lockte er sie mit dieser anderen Stimme. „Gib dich mir hin und wir werden gemeinsam im Dunkel wandeln! Du wirst sehen, wie sehr es sich lohnt…“, versprach er weiter… Oder war das nicht mehr Calhoun?
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Samstag 17. August 2024, 22:36

Nerélle befand sich tatsächlich wie im Rausch. Sie verzehrte sich nach Calhoun und seiner Dunkelheit. Die Zeiten der Unschuld waren wohl längst vorbei. Wirklich gut war Neri wohl zuletzt als Kind gewesen, und das war etliche Jahre her. Mit dem Heranwachsen hatte sie stets und immer wieder gemerkt, dass sie anders war, was sich mit dem Gefühl, die Lichtmagie nicht so fühlen und nutzen zu können, wie es als eine Shyáner Elfe hätte sein sollen, verstärkte. Es war anstrengend gewesen, den Pfad des Lichts zu beschreiten und am Ende war sie daran gescheitert. Der Pfad der Dunkelheit jedoch zeigte sich ihr nun umso klarer. Die Macht, die plötzlich von Calhoun ausging und in ihr ein Echo fand, überwältigte sie und sprengte die inneren Ketten. Das Ritual hatte ihren dämonischen Seelenteil freigelegt und Neri hatte ihn bereits angenommen. Sie wollte mehr davon und mehr von Calhoun und seiner Dunkelheit. Der Dunkelelf packte sie mit einem Mal, sodass sie sich in seinem Nacken festhielt und die Beine um seine Hüfte schlug. Sie stieß den gepressten Atem aus, als er sie mit dem Rücken gegen die nächste Wand drückte. Leidenschaftlich fanden ihre Lippen immer wieder zueinander, während sich Neris Atem beschleunigte. Er nahm sich, wonach es ihn verlangte, und die Elfe ließ ihn bereitwillig und erschaudernd gewähren. Er setzte ihre Haut in Flammen und Neri gab sich vollkommen seinem Tun hin. Sie war ihm schon damals in seinen Schatten verfallen, aber das hier war nochmal anders. Calhoun zog sie geradezu an wie das Licht die Motten. Es war, als könne nur er diesen neu entfachten Hunger stillen, der sich in ihr manifestiert hatte. Neri hielt sich nicht damit zurück, ihm diesen Hunger auch zu zeigen. Jede Faser in ihr schrie nach der Macht des Dunkelelfen - oder der ihr innewohnenden Macht -, während seine Berührungen zusätzlich ihre Sinne beanspruchten. Sie küsste ihn, forderte seine Zunge zum leidenschaftlichen Duell, nur um dann den Kopf in den Nacken zu legen, wenn er mit seiner Zunge und den Zähnen Reize auf ihre Haut setzte. Ihre Fingernägel krallten sich in seine Haut, wenn er eine besonders empfindliche Stelle umspielte, oder sie platzierte Küsse auf seine warme, dunkle Haut. Ungeduldig, getrieben von diesem speziellen Hunger, half sie ihm dabei, sich seiner Kleidung und ihrer eigenen zu entledigen. Dabei hielt sie unbewusst so viel Körperkontakt wie möglich und drängte sich ihm keuchend entgegen, bereit, ihn in sich aufzunehmen und die Dunkelheit mit ihm zu teilen.

Der Raum um sie herum wurde immer dunkler, aber Neri nahm kaum Notiz davon. All ihre Sinne konzentrierten sich auf Calhoun, dem sie deutlich gesagt hatte, was sie wollte. Endlich kam er ihrer Aufforderung nach und das mit einer Dominanz, dass Neriélle ihn mit schweren Atem das Zepter überließ. Sie kam auf die Beine, nur um im nächsten Moment herum gedreht zu werden. Die Handflächen legte sie an die dunkle Wand, die sie nicht mehr wirklich sah, aber von deren Existenz sie wusste. Dann war da nur noch Calhoun. Neriélles Körper empfing ihn mit einem ungeduldigen Zittern, das ihr gereizter Körper aussandte. Befreiend verließ ein lautes Stöhnen ihren Mund, als sie sich endlich vereinten. Mit einem Mal breitete sich undurchsichtige Schwärze um sie herum aus, aber Neri blieb keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Calhoun vereinnahmte sie mit Haut und Haar. Sie drückte den Rücken durch, schloss die Augen und drängte ihm ihre Kehrseite entgegen, um ihn so zu spüren, wie es ihr besonders gefiel. Mit jedem Stoß verließ ein Stöhnen ihren Mund. Aber sie spürte auch etwas anderes. Sie spürte, dass nicht nur Calhoun, sondern auch die Dunkelheit Besitz von ihr ergriff. Und sie spürte, wie die Lichtmagie zurückgestoßen wurde mit jeder Bewegung des Dunkelelfen. Sie war schon immer verkümmert gewesen, das glaubte Neriélle nun deutlich zu erkennen. Sie spürte diese enorme und intensive Kraft der Dunkelheit, die so gänzlich anders war als das schwach glimmende Licht in ihr. Sie konnte der Dunkelheit nichts entgegensetzen, da sich auch Neri nicht zur Wehr setzen wollte. Sie hatte Calhoun und diese Macht, die sie nun völlig umfing, eingeladen und sie rollte unaufhaltbar über sie hinweg. Sie fühlte sich gut an und vermutlich war es auch dieser extremen und intensiven körperlichen Verbindung geschuldet, dass Neri diese Dunkelheit als so viel mächtiger und reizvoller wahrnahm als das helle Fünkchen in ihrem Inneren, das sich ihr nie auf diese Weise geöffnet hatte. Neri folgte ihrem Instinkt, denn für Überlegungen und Abwägungen war wohl kaum die notwendige Ruhe vorhanden. Sie folgte einfach ihrem Gefühl, ohne Gedanken an Konsequenzen. Sie ließ sich völlig auf Calhoun ein - und auf seine Dunkelheit.

Es war befreiend. Neriélle warf den Kopf samt Haare in den Nacken, fühlte sowohl Calhoun als auch dieses befreiende Gefühl in sich, intensiv und so stark wie ein dunkler Sturm, der sie umgab. Nicht nur innerlich überrollte sie eine Welle aus Dunkelheit. Sie war so intensiv, dass sie ihren ganzen Körper durchzog und Neri einem intensiven Höhepunkt entgegen trieb. Ihr Schoß zuckte, während sie erlöst und tief stöhnte. Mit einem Mal hielt sie still und hätte sich wohl mit den Händen in die Wand gekrallt, wenn das möglich gewesen wäre. Calhoun reizte ihre Sinne weiter und gönnte ihr keine Pause, sodass sie einige Momente völlig überreizt der Explosion in ihrem Körper nachfühlte. Dann spürte sie seine Hand in ihrem Nacken. Für einen Moment schaute sie zur dunklen Schattengestalt in Form des Dunkelelfen hinter sich und ein befriedigendes Lächeln zierte ihre Lippen, während ihre Augen verklärt schimmerten. Calhoun aber enttäuschte sie wie gewohnt nicht. Er umfasste ihre Kehle, spannte damit ihre Nerven an und ließ Neri für einen Moment wachsam verharren. Dann aber richtete sie den Kopf wieder gen Wand und drückte ihren Rücken etwas mehr durch, während er unablässig in sie stieß. Sie atmete schwerer und einige Strähnen klebten auf ihrer schweißnassen Haut. Auch sie schwitzte vor Anstrengung und heißer Leidenschaft. Es war intensiv und Neri völlig überreizt von allem, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie war wie im Bann von Calhoun und seinem dämonischen Teil. Sie spürte, wie er sich über sie lehnte und wie seine Hände auf Wanderschaft gingen. Bei jedem neuen Reiz stöhnte Neri auf, legte den Kopf in den Nacken und versuchte, sich einen Kuss von Calhouns Lippen zu stehlen. Er verdrehte ihr wahrlich den Kopf, als er dann auch noch begann, seine Finger ins Spiel zu bringen. Da ließ sie den Kopf etwas sinken und drängte sich ihm erneut entgegen, während sie das Grollen seiner Stimme an ihrem Ohr vernahm. „Was du im Haus zu mir gesagt hast, war verdient! Wie solltest du auch glauben können, dass jemand, wie ich zur Liebe fähig wäre, nicht wahr?“ Überrascht davon, dass er das Thema doch noch einmal aufgriff, schaute sie ihn von der Seite an. Das schlechte Gewissen hatte sie lange geplagt und sie war auch überrascht darüber, dass er mit Verständnis reagierte und nicht mit zornigem Schweigen. "Ich wurde eines Besseren belehrt", keuchte sie atemlos und japste im nächsten Moment überrascht auf, als er ihren Hinterkopf packte. Ergeben stöhnte sie erneut, als er das Tempo erhöhte und seine Berührungen dafür sorgten, dass es ihr nicht gerade leicht fiel, seinen Worten zu folgen. Gleichzeitig sandte der Ton seiner Stimme einen neuen Schauder aus. Sie klang dunkel und rauchig und .. anders. „Du hast dein Leben lang gehört, wer die Guten und wer die Bösen sind! Es ist nicht deine Schuld, Neriélle. Aber… Du sprengst deine Ketten, die dein Denken bestimmen. Gib dich hin!“ Da spürte sie plötzlich ein Kribbeln in ihrem Nacken, das ihr kalt über die heiße Haut rann. Seine Worte erinnerten sie an die Worte des Dämons im Dorf und das weckte keine guten Erinnerungen. „Gib dich mir hin und wir werden gemeinsam im Dunkel wandeln! Du wirst sehen, wie sehr es sich lohnt…“ Sie schloss die Augen und keuchte, weil Calhoun sie dem nächsten Höhepunkt entgegen trieb. Gleichzeitig schwirrten seine Worte in ihrem Kopf und verwirrten sie. Sie wollte das, was sie zwischen ihnen gespürt hatte - und vor allem dieses überwältigende Gefühl in ihrem Inneren - nicht mehr missen. Sie wollte, dass endlich dieser Hunger gestillt wurde. Aber.. "Warte", sagte sie mit einem Mal. Neriélle hielt inne und richtete sich etwas auf. "Ich will.." Atemlos stieß sie die Worte aus, um sich dann Calhoun zu entziehen und in der gleichen Bewegung zu ihm herum zu drehen. "..dich dabei sehen." Sie legte den Kopf in den Nacken, schaute zu ihm hinauf und richtete den Blick in seine dunklen Augen, als würde sie etwas in dem Obsidian suchen. "Dich Calhoun", präzisierte dann, ohne den Blick von ihm zu nehmen, während sie ein Bein hob und um seine Hüfte schlang, um ihn erneut einzuladen. Seine Stimme klang so anders, dass sie sich einfach fragen musste, ob sein dämonischer Teil zu ihr sprach. Dieser Gedanke behagte ihr nicht hundertprozentig und vielleicht entsprang er dem letzten Funken Vernunft der Elfe. Aber sie brauchte diese eine Sicherheit von ihm. "Ich möchte niemanden schaden", sagte sie leise, als wäre dies eine Bedingung. Ihre Wangen glühten vor Anstrengung und ihr Hals war trocken. Sie sehnte sich nach Calhoun und nach dem Höhepunkt, dem sie sich selbst entzogen hatte. Aber vor allem sehnte sie sich nach dieser Dunkelheit, die sie berauschend umgeben und nicht mal im Ansatz vor ihr zurück gewichen war, wie es die Lichtmagie getan hatte. Aber sie wollte kein mordendes Monster werden, vor dem sie sich selbst so gefürchtet hatte.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. August 2024, 19:54

Die Anziehung war schon beinahe extrem zu nennen. Neriélle hatte so etwas in ihrem Leben zuvor noch nicht gefühlt. Es wurde deutlich, was Calhoun warnend gemeint hatte, als er sagte, dass sich ihre Moral verschieben könnte. Denn auf einmal fühlte es sich verdammt gut und befreiend an, einfach… loszulassen. Dass Calhoun so sein sollte, wie sie es war, war dabei offenbar ein großer Trigger. Die gemeinsame Dunkelheit zog sich an, wollte sich verbinden und wachsen. Es war ein beständiger Sog, der sich sowohl von Calhoun als auch von Neri ausbreitete und sogar das Zimmer in Finsternis tauchte. Beide hatten aber nur Augen füreinander. Auch der Dunkelelf hielt sich nicht länger zurück, nahm sich das, was er wollte. Das hatte er bereits früher getan, aber jetzt war es um ein Vielfaches strikter. Es besaß eine ganz eigene Dynamik und schlussendlich war es herrisch, manchmal grob, wenn auch nicht schmerzhaft. Doch Neri zuckte davor nicht zurück. Ganz im Gegenteil, wollte sie es! Es lag eine ureigene Faszination in diesem Treiben, denn es war frei von Schuld, frei von Moral und frei von Vorsicht. Es war anregend, erotisch und betörend. Es wurde zu einer Sucht, wenn sie nicht aufpasste. Ein schmaler Grat, den sie hier entlangtänzelte, ohne daran zu denken was passierte, wenn sie fiel. Und so überrollte sie ein Höhepunkt, der sich nochmal von denen zuvor unterschied. Er raubte ihr die Kraft, ließ sie für einen Moment mit wackeligen Beinen zurück und trotzdem erfüllte sich ihre Begierde nicht. Mit jeder Berührung, die die schlanken und dennoch kräftigen Finger Calhouns ausführten, entfachte er ein erneutes, schwarzes Feuer, das sich über ihre Haut bewegte und sie zu verbrennen schien. Sie verzehrte sich nach diesem Mann und wollte mit ihm verschmelzen. Eins werden. Es war ein Instinkt, ein Begehren und Neri war gewillt, diesem zuzustimmen und sich fallenzulassen. Als Calhoun schließlich säuselte und seine Worte an sie richtete, löste das eine unangenehme Erinnerung aus. Eine, die es trotz aller Besinnungslosigkeit zu ihrem Verstand schaffte. Neri stutzte. Er klang wie der Dämon, der sie hatte verführen wollen. Seine Stimme war verändert, klang dunkel und verschlagen. Sie entzog sich ihm und er blickte sie aus dem Schwarz seiner Augen an. Noch immer war der Mann eine einzige Versuchung, pure Sünde im haraxischen Feuer der Lust. Aber sie wollte gar nicht aufhören. Sie hatte sich selbst den nächsten Klippensprung verwehrt, doch sie wollte ihn nicht wirklich aufgeben. Viel zu sehr sehnte sie sich nach seinem Ausfüllen! Aber sie unterschied: "Ich will... dich dabei sehen. Dich Calhoun!“ Ein Grollen entrann seiner Kehle und die Dunkelheit peitschte unwillig auf. Er starrte Neriélle an und blickte schließlich auf ihr Bein, dass sich einladend um seine Hüften schlang. Der Dunkelelf verharrte noch in seinem Handeln. Er hob den Blick wieder an und blickte der Elfe in die Augen.

Er wirkte düster, durchaus gefährlich und nicht länger nur animalisch. Calhoun’s Veränderungen gingen auch auf seine Persönlichkeit. Der Dunkle stützte sich schwer atmend neben ihrem Kopf an der Wand ab und seine Nägel schafften es gar, ein wenig den Putz abzuschaben. „Sentimentalität!“, knurrte die veränderte Stimme voller Dunkelheit. Neri konnte einen Unwillen spüren, aber nicht nur bei ihm auch bei sich selbst. Ihre dunkle Seite rebellierte gegen den Funken Verstand, den sie gerade einsetzte. Erneut rieselte etwas Putz neben ihrem Kopf von der Wand, als Calhoun darin seine Finger vergrub. Er schien mit sich zu kämpfen. Dann griff er schließlich Neri’s Hals, packte richtig zu. Er drückte, dass es über Anregend hinaus ging und sich eher bedrohlich anfühlte. „Wir sind mehr als das!“, fauchte Calhoun’s Dunkelheit in ihre Richtung und drückte langsam ihre Kehle zu. Dann aber runzelte sich die Stirn des Elfen merklich und der Griff wurde lockerer. Er begann zu zittern. Es kostete ihn allergrößte Mühe, sich von ihr zurückzuziehen. Ihr Bein rutschte von seiner Hüfte, als er einen Schritt zurücktrat und seine Nähe mit sich nahm. Schließlich schloss er die Augen und verzog sein Gesicht schmerzhaft zu einer Fratze. Bis sich sein dunkles Erscheinungsbild aufzulösen begann. Seine Haare wurden wieder weiß, seine Augen rot, wie sie es kannte. Seine Finger waren nicht mehr mit scharfen Nägeln bestückt. Und während Calhoun’s Dunkelheit sich zurückzog, spürte auch Neri, wie das Licht in ihr ein wenig aufatmete. Auch ihr würde es gelingen, die Dunkelheit in sich zurückzuziehen, sofern sie das wollte. Calhoun aber starrte sie fassungslos an. Ja, es war wohl das erste Mal, dass sie ihm direkt in seine Gefühlswelt blicken konnte. Er atmete noch immer schwer, sein nackter Körper glänzte von der Anstrengung. Er betrachtete Neri, ließ seinen Blick über sie gleiten und lockerte daraufhin seine Haltung. Er kehrte zu seiner alten Haltung zurück und verschloss die Mimik wieder vor ihrem Blick. Einzig ein kurzes Aufeinanderpressen seiner Lippen verriet, dass ihn das erschüttert hatte. „Wir sind gefährlich, Neriélle!“, sprach er und klang so, wie sie ihn kennengelernt hatte. „Wir beide… zusammen…“, meinte er erneut. Und instinktiv wusste Neri, was er meinte. Ihre beiden dunklen Seiten zogen sich an. Sie wollten sich verbinden, wollten eins werden im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wollten verschmelzen, um die Dunkelheit auf Celcia loszulassen. „Wir sollten weit weg voneinander sein!“, sagte der Dunkle mit einem Mal und bitterem Ernst. Er starrte Neri an. „Wir sind nicht gut füreinander. Für niemanden!“, zog er bitteres Resümee und trotzdem ließ er dabei erkennen, dass ihn diese Erkenntnis schockierte. Offenbar hatte auch er damit nicht gerechnet.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Montag 19. August 2024, 21:06

Es war kaum möglich, in dieser anziehenden und auf so vielen Ebenen verheißungsvollen Dunkelheit einen klaren Gedanken zu fassen. Neriélle gab einfach dem Dunklen nach, das sich aus jeder Faser ihres Körpers schälen und mit Calhoun eins werden wollte. Die Art und Weise der Vereinigung unterschied sich von allem, was sie bisher erlebt hatte. Neriélle hätte sich beinahe vollkommen hingegeben, hätte sein dämonischer Teil sie nicht plötzlich an die Ereignisse im Waldmenschendorf erinnert. Seine Stimme, seine lockenden Worte, sie stupsten ihren Verstand an, der zuletzt irgendwo zwischen Calhoun und ihr verbrannt war. Jetzt flammte er aber doch noch einmal für einen Moment auf, als die Worte des Dämons sie an das zurückliegende Unheil erinnerten. Die Begierde des Dämons drohte sie vollkommen zu überrollen. Neriélle aber wollte das hier mit Calhoun zusammen erleben. Sie löste sich von ihm, aber es war kein Zurückweichen vor dem Dunkelelfen. Ganz im Gegenteil. Sie wollte die Verbindung zu ihm nicht verlieren, wenn sie diesen Hunger nach seiner Dunkelheit nachgab. Auf ihren Einwand peitschte die Dunkelheit aber plötzlich auf, in ihr und um sie herum. Noch immer außer Atem stand Neri da und schaute zu der Schattengestalt hinauf. Sie schlang ein Bein um seine Hüfte, um ihn wieder zu sich zu ziehen, und hob gerade eine Hand an seine Brust, als er ihr mit einem Mal näher kam und sich kraftvoll neben ihr an der Wand abstützte. Neri drehte den Kopf und musterte sein Gesicht aus der Nähe. Ihr Blick fiel erst auf seine schwarzen Haare und dann auf seine Nägel, die den Putz von der Wand lösten. Offensichtlich kämpfte er um Beherrschung und als sie das realisierte, fühlte sie sich mit einem Mal unwohl unter seinem Körper. "Calhoun..", flüsterte sie, als ihr bewusst wurde, dass er nicht mehr er selbst war. Es war der Dämon in ihm. „Sentimentalität!“, knurrte er da dunkel neben ihrem Ohr und Neri spürte, dass er den Unwillen ihrer Dunkelheit tief in ihr drin weckte. Sie spürte, wie diese erneut aufbegehren, sich aufbauen und weiter wachsen wollte. Ihrer und Calhouns dämonischer Teil rebellierten gegen ihren Verstand. Sie versuchte, an diesem festzuhalten, während sie ihn angespannt beobachtete und in ihrem Kopf die Gedanken wirbelten. Was war richtig und was falsch? Dann aber packte er mit einem Mal nach ihrem Hals. Neri wollte instinktiv zurückweichen, doch dafür war hier an der Wand nicht genug Raum. Das hatte nichts mehr mit einem anregenden Nervenkitzel zu tun. Mit einem Mal war es gefährlich. Ihre Hände griffen instinktiv nach den Händen des dämonischen Calhouns, um sie von ihrem Hals zu zerren. Sie löste ihr Bein von ihm und stemmte sich mit beiden Füßen in den Boden, um von ihm loszukommen. „Wir sind mehr als das!“, fauchte ihr der Dämon entgegen. Seine Erwiderung ging ihr durch Mark und Bein. Sein Fauchen, seine Stimme, alles versetzte ihren Körper in Alarmbereitschaft. Sie hatte nicht damit gerechnet. Mit vor Angst geweiteten Augen starrte Neriélle ihn an und versuchte, mit ihrer Hand dafür zu sorgen, wieder Luft zu bekommen. "Calhoun!", wollte sie schreien, aber es war mehr ein Krächzen, das sich der Enge in ihrem Hals entrang. Tu' etwas! Die Worte blieben ihr wortwörtlich im Hals stecken, aber das aufgerissene Gold ihrer Augen sprach Bände. Panik wallte in ihr auf, als seine Hand ihr die Luft abdrückte. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er endlich den Griff lockerte. Neri schnappte augenblicklich nach Luft und nun war es ihre eigene Hand, die sie erschrocken an ihren Hals legte. Das Bild von Rhuna, deren Kehle Calhoun aufschnitt, schoss ihr mit einem Mal durch den Kopf. Eine weitere Erinnerung, die sie nicht besitzen wollte. Sie schloss die Augen, drückte den Kopf gegen die Wand und begriff kaum, was gerade geschehen war. Ihre Beine fühlten sich zittrig an. Dann aber öffnete sie wieder die Augen, um einer eventuell erneuten Gefahr ausweichen zu können, und starrte entsetzt den dämonischen Calhoun an. Der hatte inzwischen für Abstand gesorgt und stand nun selbst mit geschlossenen Augen vor ihr, das Gesicht vor Schmerz verzerrt, sodass ihr übel wurde, wenn sie daran dachte, was fast geschehen wäre. Neriélle beobachtete Calhoun mit klopfendem Herzen.. und Angst. Angst, dass er es nicht schaffen würde, die Beherrschung wieder zu erlangen, und Angst davor, was der Dämon dann tun würde. Neri zitterte und ihre Nerven beruhigten sich erst etwas, als sich Calhouns Gestalt von den dämonischen Schatten löste und er wieder zu dem Elfen wurde, den sie kennengelernt hatte. Die Dunkelheit zog sich zurück und Neri bemerkte, wie der Sog schwächer wurde, der sie angezogen hatte und sie auch innerlich etwas aufatmen konnte. Er verschwand nicht gänzlich, weil sie ihn nicht einfach loslassen konnte, aber er war bei weitem nicht mehr so intensiv und präsent. Er zog sich vielmehr in den Hintergrund zurück, um dort zu warten.

Für einige Momente standen sich die beiden Elfen nur gegenüber und starrten sich fassungslos an. "Ich hätte nicht gedacht, dass du mir weh tust", hauchte sie. Es war vielmehr ihre eigene Fassungslosigkeit, die sie in Worte fasste. Trotzdem schwang unbewusst ein Vorwurf mit, den sie nicht schön reden konnten. Sie wusste, dass es der Dämon gewesen war, aber es war auch sein Körper gewesen. Ihr wurde klar, dass sie zu viel Vertrauen in Calhoun gesetzt hatte. Sie hatte keine Angst vor ihm gehabt, weil sie sich auf ihn verlassen hatte. Irrtümlich. Langsam ließ sie die Hand von ihrer Kehle sinken und wusste für einen Moment nicht, wohin mit sich und den Gedanken und Gefühlen. Gerade eben hatten sie sich noch hungrig aufeinander gestürzt und jetzt stand sie zitternd vor ihm und konnte den Schrecken nicht verbergen, den sein Teil ausgelöst hatte. Sie sah, dass auch er geschockt war, bevor er seine Miene wieder verschloss. „Wir sind gefährlich, Neriélle! Wir beide… zusammen…“ Das war eindeutig. Sie wusste es wie er. Dass sich ihre beiden Seelen verbinden wollten, um etwas Verheerendes zu erschaffen. Im Rausch hatte sie sich dem fast hingegeben, doch zuletzt noch die Gefahr erkannt. Neri widersprach ihm nicht. Ihr Brustkorb hob und senkte sich noch immer schwer. Wegen der körperlichen Anstrengung, aber vor allem wegen dem, was der Dämon gerade getan hatte und weil es anders hätte ausgehen können. Oder wäre es anders, wenn sie verbunden wären? Hätte sie dann noch irgendetwas zu befürchten? Neri konnte nichts für den Gedanken, der sich für einen Moment formte. „Wir sollten weit weg voneinander sein!“ Sie öffnete den Mund und starrte Calhoun an, der die bittere Erkenntnis aussprach. Sie wollte nicht darüber nachdenken, ob es wirklich das Beste wäre. Für die anderen vermutlich schon. Aber für sie? Sie war egoistisch und konnte diesen Gedanken nicht annehmen. Sie hatten sich gerade erst wiedergefunden. "Und du meinst, das macht jemanden von uns glücklicher?", fragte sie, härter als sie wollte. Noch immer starrten sie sich an und während Neri noch nach weiteren Worten suchte, war für Calhoun scheinbar alles so klar. „Wir sind nicht gut füreinander. Für niemanden!“ Sie schluckte bei seinen Worten, die ihrem Herzen einen Stich versetzten. Seine Worte waren hart in vielerlei Hinsicht. "Und das vorhin, war das nicht gut?", wollte sie dann etwas schärfer wissen, um ihn an das zu erinnern, was sie davor geteilt hatten. "Das redest du dir doch nur ein." Was war mit dieser Verbindung, die frei von brennender Begierde, sondern geleitet von zarten Gefühlen gewesen war? Sollte das alles nichts bedeuten? Sie hatte noch nie etwas ähnliches gefühlt. "Du kannst nicht immer die scheinbar einfachste Lösung wählen", brach es dann plötzlich aus ihr heraus. Sie trug es ihm noch immer nach, dass er einfach gegangen war und sie befürchtete, dass er wieder einfach gehen würde, weil das vermutlich schlicht das Einfachste wäre. Aber Neri war nicht bereit, Calhoun loszulassen. Und ihr dunkler Seelenteil wollte seinen nicht loslassen. Es war verwirrend, weil es sich zu widersprechen schien. Sie spürte noch immer den Nachhall ihrer beiden Kräfte in sich, die sich so intensiv angezogen hatten. "Wir können zusammen lernen, damit umzugehen und es zu kontrollieren. Wie..", sie überlegte kurz, "..wie jede andere Magie auch." Ihr fiel kein besserer Vergleich ein. Aber statt wegzulaufen, versuchte sie, eine Lösung zu finden. Denn die Vorstellung, sich von Calhoun zu trennen, behagte ihr gerade genauso wenig wie die Vorstellung, die Dunkelheit einfach wieder abzustreifen. Sie war sich sicher, dass sie sie besser erlernen würde, als die Lichtmagie. Neri spürte sie selbst jetzt noch. Sie hatte sie noch nicht gänzlich zurückgedrängt, weil sie sie noch nicht aufgeben konnte. "Du könntest mir zeigen, wie du bisher damit gelebt hast. Du hast es so lange versteckt vor allen. Das zeigt doch, dass es sich beherrschen lässt." Auch wenn sie gerade Zeugin davon geworden war, dass das in ihrer Nähe wohl nicht immer der Fall sein würde. Sie verschloss davor die Augen, weil sie wusste, was das sonst bedeuten würde. "Es ist ein Teil von uns und wird es bleiben. Wir können nicht davor weglaufen. Vielleicht kann Mallahall uns helfen. Wenn wir es besser kontrollieren lernen, sind wir keine Gefahr", redete sie auf ihn ein und sagte, was ihr in den Sinn kam. Sie wusste wohl, dass ihre Worte leichter klangen, als der Weg dorthin tatsächlich wäre. Aber es war vielleicht ein Punkt, an dem sie ansetzen konnten.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 21. August 2024, 10:52

Calhoun hatte viel dafür getan, dass Neri unversehrt geblieben war. Immer war er zur Stelle gewesen, wenn es brenzlig für die Elfe wurde. Dass sie Vertrauen zu ihm aufbaute war nur verständlich und dann spielten da noch diese vermaledeiten Gefühle mit rein, über die sie sich noch bewusst werden musste. Nichtsdestotrotz war sie nie auf den Gedanke gekommen, dass Calhoun ihr gefährlich werden konnte. Und ganz offenbar, war auch er sich dessen nicht bewusst gewesen. So schockiert, wie er sie ansah, musste Neri sich fühlen und das zeigte sie ihm auch. "Ich hätte nicht gedacht, dass du mir weh tust" Die Rubine, die seine Augen darstellten, huschten über ihr Gesicht, während sie sich gegenseitig für einen Moment außer Atem ansahen. Dann aber kam Calhoun zu einer Erkenntnis, die Neriélle härter traf als seine Hand an ihrem Hals. Er sprach davon, dass sie weit weg voneinander sein sollten, damit die Gefahr gemindert wurde. Aber Neri sah nur ihren eigenen Verlust und wer könnte es ihr verdenken? Die Gefühle waren da, sie waren echt und so viel mehr als die letzten Techtelmechtel, die sie einging, um zu rebellieren. Das hier war keine Rebellion! "Und du meinst, das macht jemanden von uns glücklicher?" Calhoun presste seine Kiefer aufeinander. Sein Blick wurde eine Spur fester. Ihr anklagender Unterton blieb nicht ungehört. „Glück ist flüchtig. Leid ist es nicht. Wir sind nicht gut füreinander. Für niemanden!“, gab er zurück und fand langsam seine alte Beherrschung wieder. Er traf Neri und war sich dessen bewusst. Aber er meinte es auch so, das war die Überzeugung, zu der er aufgrund seiner Tat gelangte. Calhoun war ein Gefangener in sich selbst. "Und das vorhin, war das nicht gut? Sein Blick zuckte, er verengte kurz die Augen. Sie erinnerte ihn daran, was sie geteilt hatten und auch er hatte es nicht vergessen. "Das redest du dir doch nur ein.“ „Oder du dir!“, gab er scharf zurück.

Die Luft knisterte bereits wieder, dieses Mal aber nicht vor Verlangen. Sondern von dem Schmerz der Erkenntnis, dass sie einander fernbleiben sollten. Neri erhielt in diesen Stunden sehr viel von Calhoun. Er hatte sich ein Stück geöffnet, sie ein wenig hinter die harte Schale blicken lassen. Aber er schob sie gerade mit beiden Händen wieder hinaus, um die Tür ein für alle Mal zu verriegeln. "Du kannst nicht immer die scheinbar einfachste Lösung wählen" Da strafften sich seine Schultern merklich und sein Gesicht nahm wieder glatte Züge an, die sie bereits kannte. Er schloss sie weiter aus. War nun alles verloren? Alles dahin, was sich zärtlich zwischen ihnen angebahnt hatte? Ein Fehler und das wars? „Einfachste Lösung?“, hakte er nach und seine Stimme war schneidend. „Du denkst es ist einfach?“, wollte er wissen und wandte sich um. Er zog sich seine Hose wieder an, griff nach seinem Hemd. „In deiner Unvernunft wird noch mal dein Tod liegen!“, gab er ihr zu verstehen und streifte das Hemd über. Er war aufgebracht. Seine harte Schale konnte dieses Mal nicht verbergen, dass er aufgewühlt war. Die Situation war auch neu für ihn, in jeglicher Hinsicht. "Wir können zusammen lernen, damit umzugehen und es zu kontrollieren. Wie.. wie jede andere Magie auch." Sie wollte versöhnlich sein. Im Grunde wollte sie ihn nicht wegstoßen und auch nicht verletzen. Sie war selbst verletzt und kam damit nicht gut zurecht. Calhoun stand bereits angezogen vor ihr und wandte sich ihr nun wieder zu. „Das ist aber keine Magie, Neriélle! Das ist… weit mehr. Das ist abgrundtiefer, haraxischer Einfluss! Ich, du… wir sind Teile beider Welten und offenbar will der haraxische Teil in uns zu etwas werden, was diesen Teil der Welt vernichten könnte!“, blaffte er sie an. „Willst du verantwortlich dafür sein, weil sich dein Herz Gefühle einbildet, die nicht da sind?!“, ließ er plötzlich seiner eigenen Verzweiflung freien Lauf. Es traf die falsche Person, aber er konnte offenbar nicht länger die eiserne Miene aufrechterhalten. Nicht hier. Nicht bei ihr. Er drehte ihr den Rücken zu, atmete durch und drehte sich wieder um. Er musterte sie und Neri konnte, wenn sie nicht getroffen von seinen Worten durch einen wütenden Schleier blickte, sehen, dass es ihn weit mehr schmerzte, als er versuchte zuzugeben. "Du könntest mir zeigen, wie du bisher damit gelebt hast. Du hast es so lange versteckt vor allen. Das zeigt doch, dass es sich beherrschen lässt. Es ist ein Teil von uns und wird es bleiben. Wir können nicht davor weglaufen. Vielleicht kann Mallahall uns helfen. Wenn wir es besser kontrollieren lernen, sind wir keine Gefahr"

„Was meinst du, warum ich allein blieb?“, fragte er sie mit etwas ruhigerem Ton, aber immer noch kämpfend. Er trat einen Schritt auf sie zu und musterte sie. Schon war da dieses Sirren zwischen ihnen. Sowohl auf der Lichtseite ihrer Seelen, als auch auf der Schattenseite. Neri konnte fühlen, dass seine bloße Nähe an ihrer Beherrschung zehrte. „Anfangs war es die Trauer, nach dem Tod von Aryn.“, sagte er und sprach das erste Mal ihren Namen in Neri’s Gegenwart aus. „Dann aber hat Larial ihre Experimente an mir vollzogen und…“, er hob eine Hand, um sie Neri an die Wange zu lege. Es fiel ihm schwer, Abstand zu wahren. „Ich musste alleinbleiben, um nicht Gefahr zu laufen, mich zu vergessen.“, gestand er ihr. Calhoun kämpfte offenbar sehr viel mehr mit dieser Sache, als es für Neri sichtbar gewesen war. „Aber seit du im Lager aufgetaucht bist, spüre ich diese… Anziehung zu dir!“, meinte er geständig und gab Neri damit viel Wissen, um sein Innerstes. Aber war es ein Geschenk? Oder einfach nur eine bittere Pille? „Und ohne, dass ich es gewollt habe, kreuzen sich seit dem unsere Wege immer wieder! Egal, wie sehr ich versuchte auf Abstand zu bleiben.“, meinte er und Neri durfte eins und eins zusammenzählen. Sie fanden einander. War also ihr Aufenthalt im Lager auch kein Zufall? Suchte ihr Innerstes nach dem Part, mit dem es sich verbinden konnte? Ohne, dass sie etwas davon wusste? War das Auslöser ihrer Unruhe über all die Jahre? Sie hatte gespürt, wie sie sich komplett fühlte, nachdem sie ihrer dunklen Seite Platz einräumte. Und jetzt wollte jene Seite sich ebenfalls komplett fühlen. Das konnte sie aber nicht mit dem Licht in Neri. Also… würde es ein ewiger Kampf werden, bis eine Seite gewann? Wenn Calhoun die Dunkelheit symbolisierte… wie sollte sie dann dagegen ankämpfen? Wollte sie das überhaupt? Der Dunkle strich ihr über die Haut an ihrer Wange und berührte leicht ihren Hals, wo sich leichte Verfärbungen abzeichneten. „Ich würde dir nie wehtun wollen…“, murmelte er, weil er ihr bereits wieder näher war. Er rannte nicht weg. Er hielt sie nicht auf Abstand, aber Neri ahnte, dass das nur eine Frage der Zeit sein würde. Er hielt sein ganzes Leben lang alle anderen auf Abstand. Selbst Arunn wollte ihn wiederhaben als seinen Freund. Aber er war es nicht mehr… „Aber ich kann nicht versprechen, dass ich es auch nicht tue. Nicht… so…“, flüsterte er und näherte sich erneut ihren Lippen. Er küsste Neri, so sie ihn nicht abhielt, zärtlich und doch klar und unmissverständlich. Ja, die zarten Bande waren da. Und ja, er räumte sie ein, verleugnete sie nicht. Aber als er sich löste und einen Schritt zurücktrat, war da wieder diese Barriere. Er baute sie Stein um Stein auf. Er schloss sie aus, weil es das war, was er für das Beste erachtete. Und weil er nicht zulassen würde, dass er ihr etwas antat.
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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Neriélle » Samstag 24. August 2024, 21:56

Die Elfe hatte ihn bereits einmal gehen lassen und jetzt machte Neriélle deutlich, dass sie das nicht noch einmal einfach so zulassen würde. Calhoun sprach davon, dass sie lieber weit weg voneinander sein sollten, aber Neri wollte das nicht akzeptieren, sondern fuhr ihn an, ob er wirklich glaubte, dass diese Entscheidung sie beide glücklicher machen würde. Es war das erste Mal, dass sie so etwas in der Nähe von einem Mann fühlte. Glück! Das würde sie nicht einfach so aufgeben können. Auch wenn sie keine Ahnung von derlei Dingen hatte. Auch wenn Calhoun sagte, dass Glück flüchtig sei. Sie wollte das alles nicht einfach hinnehmen, sondern lebte doch immer mehr im Hier und Jetzt, ohne sich groß Gedanken über das Morgen zu machen. Anders als Calhoun, der offenbar überzeugt davon war, dass sie nicht gut füreinander waren. Ihr Kopf wusste, dass er Recht hatte. Ihr Herz aber.. Sie hatten weit mehr geteilt als diese Dunkelheit und sie erinnerte den Dunklen scharf daran, dass sie auch Gutes geteilt hatten. Auch wenn sie diese gegensätzlichen Gefühle in kürzester Zeit verwirrten, wusste sie doch, dass sie existierten. Sie sah die Emotionen auf ihre Worte in Calhouns Augen und sie sah, dass sie Recht hatte. Auch er hatte gespürt, was zwischen ihnen gewesen war. Neri vermutete, dass er sich seine Worte einfach nur einredete, was er mit einem scharfen „Oder du dir!“ an sie zurückgab. Nun blitzte es in Neris Gold. Ein Teil von ihr wusste, dass die Vernunft aus ihm sprach, während Neriélle vordergründig von Emotionen geleitet wurde. Seine Worte verletzten sie trotzdem. Dann wollte er also wieder die einfachste Lösung wählen und wieder verschwinden? Genau das warf sie ihm vor und sie erkannte an seiner Mimik und Gestik, dass ihre Worte ihr Ziel nicht verfehlten, bevor er sich vor ihr verschloss. Neri aber wich nicht zurück und ihr Blick machte deutlich, dass sie nicht locker lassen würde. Sie engte die goldenen Augen und musterte ihn aufgewühlt. „Einfachste Lösung? Du denkst es ist einfach?“ Sein scharfer Ton ließ es erneut in ihren Augen blitzen. Dann wandte er sich plötzlich um und Neri atmete schnaubend aus. Sie konnte nicht glauben, dass sie schon wieder auf diesen Punkt zusteuerten, sie konnte aber auch nicht ganz aus ihrer Haut. Neri beobachtete ihn dabei, wie er seine Hose anzog und nach dem Hemd griff. „In deiner Unvernunft wird noch mal dein Tod liegen!“, meinte er aufgebracht und Neri verschränkte die Arme vor der Brust. Sie musste augenblicklich an die Quelle denken und was damals im Sarius passiert war. Es war reichlich unvernünftig gewesen, bis zum Grund der Quelle zu tauchen und das hatte ihr tatsächlich das Leben gekostet. Aber die Hüter des Waldes hatten anderes im Sinn gehabt. "Die Götter scheinen mir wohlgesonnen. Schließlich bin ich hier", erwiderte sie mit einer Portion Überheblichkeit, aber mit einem frechen Unterton, dass deutlich wurde, dass er noch lange keine Ruhe vor ihr haben würde. Als er sich wieder zu ihr herum drehte, schmunzelte sie ihn für einen Moment an. Dann löste sie die Verschränkung ihrer Arme und fuhr sich seufzend durch die Haare. Sie wollte gar nicht streiten. Diesmal wollte sie viel mehr als das. Sie wollte einen Weg finden, den sie gemeinsam gehen konnten. Vielleicht wäre das möglich, wenn sie es gemeinsam kontrollieren lernten, so wie man auch Magie kontrollieren lernen konnte. „Das ist aber keine Magie, Neriélle! Das ist… weit mehr. Das ist abgrundtiefer, haraxischer Einfluss! Ich, du… wir sind Teile beider Welten und offenbar will der haraxische Teil in uns zu etwas werden, was diesen Teil der Welt vernichten könnte!“ Das sachte Lächeln gefror zunächst und verschwand dann, als er sie anblaffte. Nicht nur wegen seinem scharfen Ton, sondern vor allem wegen seiner deutlichen Worte. Sie dachte an die Reaktion des Dämons auf ihre Abwehr, die ihr durch Mark und Bein gegangen war. Selbst jetzt noch rann ihr ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie an die fauchende Dunkelheit und ihre Kraft zurück dachte. „Willst du verantwortlich dafür sein, weil sich dein Herz Gefühle einbildet, die nicht da sind?!“ Neris Schultern strafften sich und ihre Lippen wurden zu einem dünnen Strich, während sich Calhoun abwandte. Diesmal bewies sie mehr Beherrschung als sonst und erwiderte seine Worte nicht sofort mit gleicher Wut. Vielleicht lag es auch an dem Kloß in ihrem Hals. Sie wusste, was sie fühlte. Egal, was er sagte. Aber seine Abwehrhaltung war umso schwerer zu ertragen, denn irgendwo ließ er dadurch doch Zweifel entstehen. Neriélle starrte ihn einen Moment an, dann ging sie zu ihrer Tunika, klaubte sie energisch vom Boden auf und umfasste sie wütend. "Wäre dir das wirklich lieber?", presste sie schließlich hervor. Erst als sie den Stoff über den Kopf gezogen hatte, drehte sie sich zu Calhoun herum, während sie die Arme durch die Ärmel steckte. Der Stoff war gerade lang genug, um ihre Scham zu bedecken. Wut spiegelte sich in ihren Augen, bis er ihr einen Blick auf seine innere Verzweiflung gewährte. Bei seinem Anblick zog sich ihr Herz zusammen und ihre Gesichtszüge wurden weicher und.. hilfloser. Sie senkte für einen Moment befangen die Lider und machte einen Schritt auf ihn zu. Dann hob sie den Blick wieder und stellte, nun weniger gereizt, Überlegungen dazu an, dass sie vielleicht von ihm lernen konnte, wie sie mit dem dämonischen Teil leben konnten.

„Was meinst du, warum ich allein blieb?“ Nun war er es, der auf sie zukam. Es war wie ein Reflex, als Neri es ihm gleich tat, wodurch sie sich so nah waren, dass sie mit beiden Händen nach seinen griff. Sofort spürte sie eine Verbindung, die über diese körperliche Berührung hinaus ging. Sie spürte das Sirren um sie herum und wie es nach ihr rief. „Anfangs war es die Trauer, nach dem Tod von Aryn.“ Unbewusst streichelte ihr Daumen bei seinen Worten über seinen Handrücken. Da war kein Groll gegenüber Aryn, sondern nur Mitleid über seinen Verlust. „Dann aber hat Larial ihre Experimente an mir vollzogen und…“ "Warte, Larial war das?", fragte sie verblüfft dazwischen und begann, erst jetzt langsam zu verstehen. Seine Worte über Larial.. Neri wurde klar, dass sie nicht die bemitleidenswerte, von Dämonen verfolgte Elfe war, für die sie sie gehalten hatte. "Was hat sie dir angetan?", hauchte Neri entsetzt darüber, dass man seinem eigenen Blut so etwas antun konnte. "Dann hatte sie gar keine wirklichen Visionen, sondern war einfach nur verrückt? Und Arunn.. er weiß nichts davon?", mutmaßte sie. Sie dachte daran, wie Arunn von Calhoun gesprochen hatte und wie unverständlich ihm seine Veränderung war. Im Gegensatz zu Calhoun war Neri offen damit umgegangen und Arunn hatte sie wie immer akzeptiert wie sie war. Und vermutlich würde er Calhoun ebenso akzeptieren. Der Dunkelelf holte sie aus ihren Gedanken zurück, als er seine Hand von ihr löste und sie ihr an die Wange legte. Da schloss sie für einen Moment die Augen, weil sie spürte, wie ihr Innerstes mehr wollte als diese Berührung. Mit trockenem Mund öffnete sie die Augen wieder und schaute in seine Rubine. „Ich musste alleinbleiben, um nicht Gefahr zu laufen, mich zu vergessen.“ Sie nickte verstehend und bekam einen Einblick davon, was er durchgemacht hatte. Und es klang noch schrecklicher, als sie es sich vorgestellt hatte. „Aber seit du im Lager aufgetaucht bist, spüre ich diese… Anziehung zu dir!“ Jetzt hatte sie tatsächlich einen Kloß im Hals. Ihr Griff um seine andere Hand wurde fester, denn sie wusste, wovon er sprach. Es war ihr ganz genauso ergangen. „Und ohne, dass ich es gewollt habe, kreuzen sich seit dem unsere Wege immer wieder! Egal, wie sehr ich versuchte auf Abstand zu bleiben.“ Da wurden die goldenen Augen etwas größer und sie spürte, wie sich eine Gänsehaut über ihren Körper ausbreitete, als die Erkenntnis sie traf. Sie zogen sich gegenseitig an. Schon immer. "Du warst es.. die ganze Zeit", flüsterte sie. Auch wenn er vermutlich nicht verstand, wie sie das meinte, wurde es ihr in diesem Moment klar. Die Sehnsucht nach der Dunkelheit war nie den Schatten entsprungen, wie sie so oft geglaubt hatte, sondern ihr Innerstes hatte immer Calhoun gesucht. Sie war diesem Drängen gefolgt und es hatte sie zu dem Dunkelelfen geführt. Neri spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog, weil das alles so bedeutungsvoll war. Es ergab endlich einen Sinn. Es war gar nicht recht zu glauben und geradezu gefühlsselig, wenn es sich nicht so.. echt anfühlen würde. "Mir geht es ganz genauso", gestand sie ihm dann. "Ich hatte so lange das Gefühl, anders zu sein..", begann sie dann leise zu erzählen und es war wohl das erste Mal, dass sie so ehrlich über ihr Innerstes sprach und es jemandem offenbarte. ".. und als in Shyana Nelle ein Schattenmagier auftauchte und ich seine Magie sah und fühlte, da dachte ich, endlich zu wissen, was mir fehlt. Ich brach ein paar Tage nach ihm auf und folgte diesem Gefühl bis nach Zyranus.. bis zu dir." Es war der dämonische Teil in ihr, der sie zu seinem geführt hatte. Es hatte sie die ganze Zeit gelockt, sie zusammen gebracht und zwar immer wieder. Aber unabhängig davon hatten sich Gefühle zwischen ihnen aufgebaut, bevor sie diesen dämonischen Teil angenommen hatte. Neri konnte kaum noch beides voneinander unterscheiden. "Ich spürte diese Anziehung auch von Anfang an", gestand sie ihm so ehrlich, wie er zu ihr war. "Wir brauchen uns", flüsterte sie und hätte niemals gedacht, dass sie überhaupt irgendeinen Mann an ihrer Seite brauchte. Aber das hier war echt und Neri, die gerade einer Flut neuer Erkenntnisse und Gefühle ausgesetzt war, nur ehrlich. „Ich würde dir nie wehtun wollen…“ Sie spürte seine Finger an ihrem Hals, die ein Verlangen auslösten, das größer war als der Reflex ihres Körpers, zurückzuweichen. „Aber ich kann nicht versprechen, dass ich es auch nicht tue. Nicht… so…“ Sie schaute noch immer zu ihm auf und nicht nur einmal huschte ihr Blick zu seinen Lippen. "Ich weiß..", brachte sie nur hervor. Sie löste die Hand von seiner anderen und legte sie auf sein Herz. Augenblicklich verstärkte sich jene Anziehung zwischen ihnen. Neriélle spürte, wie ihre Sinne erneut nach ihm tasteten, aber sie konnte sich nicht von ihm lossagen. "Es ist beängstigend, aber es fühlt sich richtig an", äußerte sie raunend ihre verwirrenden Gedanken. Denn im Grunde wusste sie, dass es die Verbindung zwischen den Dämonen war, die sie so deutlich spürten. Und sie wusste auch, dass sie großes Unheil anrichten würden, wenn sie diesem Verlangen ganz und gar nachgaben. Umso höher rechnete sie Calhoun an, dass er sie diesmal nicht zurückwies und ihr offen zeigte, wie schwer es auch ihm fiel. Das alles hier. Neri reckte den Kopf, kam ihm etwas entgegen und küsste ihn. Sie liebkoste seine Lippen sanft und legte ihre Hände in seinen Nacken, um ihn näher zu ziehen. Das Verlangen zerrte an ihrer Beherrschung. Sie wusste, dass das zwischen Calhoun und ihr nun tatsächlich zu einem Spiel mit dem Feuer geworden war und sie war kurz davor, das nächste Inferno in Kauf zu nehmen. Calhoun aber löste sich und trat zurück. Neri atmete angestrengt, während sie versuchte, dem Drang nach ihm zu widerstehen. "Ich will dich so sehr", gab sie zu und schaute ihn intensiv aus goldenen Augen an. Einen Moment lang wirkte es so, als würde sie sich ihm noch einmal um den Hals werfen. "Das ist nicht fair", seufzte sie dann aber und nun war sie es, die sich von ihm abwandte. Sie konnten nicht das Leben anderer aufs Spiel setzen.

Neri ging auf die andere Seite des Bettes und sammelte auf dem Weg dorthin ihre Hose ein. "Lass' uns nachdenken", sagte sie und zog sich nun auch endlich ihre Hose an, in der Hoffnung, dass diese und der räumliche Abstand zu Calhoun sie vorerst vor ihrer eigenen Dummheit bewahren würde. Dann füllte sie ihr Glas mit Wein und leerte dieses in einem Zug. Ob er zum Denken anregte, war fraglich, aber wenigstens beruhigte der Alkohol ihre Nerven. Währenddessen schaute sie kein einziges Mal zu Calhoun. Ihr Inneres aber tastete mal mehr, mal weniger nach ihm. Neri setzte sich aufs Bett, stützte die Ellenbogen auf ihre Oberschenkel und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie seufzte abermals und schwieg dann eine Weile, während sie erst versuchte, ihre Gefühle zu sortieren und nicht zu sehr an Calhoun und seine Nähe zu denken, und dann über all das nachdachte. "Du hast gesagt, wenn man herausfindet, von welchem Dämon mein Blut stammt, würde man wissen, wie es mich beeinflusst." Sie hob den Kopf und schaute nun endlich zu ihm hinüber. Ihr war anzusehen, dass ihr der nächste Gedanke nicht gefiel. Sie hatte ihn eigentlich bereits ausgeschlossen aufgrund der Risiken. Aber jetzt wusste sie auch, dass es nicht so bleiben konnte, wie es war. Weil es jetzt nicht mehr nur sie alleine betraf, sondern auch Calhoun. "Wenn wir Leth Asto finden und herausfinden, was er meiner Großmutter antat, erfahren wir auch, inwiefern mich das Dämonenblut beeinflusst. Und vielleicht, was wir tun können, um das", sie deutete mit den Fingern eine Verbindung zwischen ihnen an, "in andere Bahnen zu lenken." Sie musterte Calhoun, um zu sehen, was er davon hielt, während es ihr selbst nicht ganz behagte, diesen mächtigen Ritualmagier aufzusuchen. Andererseits wären sie nun zu zweit und im Grunde waren sie ziemlich mächtig. "Mall sagte zu mir, man kann meinen dämonischen Teil nicht entfernen. Aber vielleicht ist das mit deinem möglich?", äußerte sie dann eine weitere Idee. "Ich meine, du bist nicht so geboren. Weißt du, was genau Larial tat und mit was für einen Dämon sie dich verband? Vielleicht kann man es irgendwie.. rückgängig machen?", fragte sie und zweifelte selbst an diese Möglichkeit. Sie runzelte kurz nachdenklich die Stirn, denn das waren alles nur Mutmaßungen. Sie wusste im Grunde nichts über Dämonen und Rituale. "Vielleicht kannten sich die beiden sogar und Leth Asto weiß etwas über Larials Experimente. Wie viele vom Harax faszinierte Verrückte wird es schon geben, die mit Dämonen experimentieren?" Wie immer sprach sie ganz offen ihre Gedanken aus, ohne zu wissen, was möglich war und was nicht. Aber sie wollte das, was zwischen ihnen war, nicht aufgeben. Und zumindest Neri würde jede Chance nutzen, durch die Calhoun und sie zusammen bleiben konnten, ohne Celcia ins Verderben zu stürzen.

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Re: Sei hier Gast! (Gästezimmer 1)

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. September 2024, 13:01

Es war paradox, dass sich Neriélle ausgerechnet in Calhoun’s Nähe wohlfühlte. Einem Mann, den sie kaum kannte und der sie dennoch nicht kalt ließ. Die Männer in dem Leben der Elfe waren bisher nur flüchtige Abenteuer gewesen. Sie alle verblassten neben dem Dunkelelfen, der sich sofort anders gab als sie es bisher kannte. Anfangs war es nur Neugierde, doch jetzt stellte sich heraus, dass er es war, der sie durch das halbe Land zog. Neri’s Erkenntnisse waren gewaltig und gleichzeitig gaben sie ihr einen Frieden, den sie so niemals erwartet hatte. Was auch immer die Zukunft bereithalten würde: Neri würde nicht einfach davonlaufen und Calhoun gehen lassen. Dieses Mal nicht. Er sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie unvernünftig und töricht war. "Die Götter scheinen mir wohlgesonnen. Schließlich bin ich hier." Er schaute auf und runzelte die Stirn. „Die Götter? Oder eher etwas anderes?!“, fragte er zweifelnd, um ihr klarzumachen, dass sie beide von den Göttern wohl nichts zu erwarten hatten. „Die Götter machen auch nur Absprachen, um den besten Gewinn zu erzielen.“, ließ er noch fallen und wirkte verbittert darin. Gab es da etwas? Vermutlich nicht. Neri aber lenkte ein. Sie wollte nicht streiten, sie wollte mit Calhoun eine Lösung finden. Und die sah nicht so aus, dass er sich von ihr entfernte. Und er öffnete sich ein Stück für sie, ließ sie herein und einen Blick auf sein Leben, seine Seele und seine Gefühle werfen. Und er offenbarte, dass er nicht so geboren worden war. "Warte, Larial war das? Was hat sie dir angetan? Dann hatte sie gar keine wirklichen Visionen, sondern war einfach nur verrückt? Und Arunn.. er weiß nichts davon?" „Larial war besessen davon, einen Dämon zu erschaffen. Sie experimentierte, ließ viele Leben auf ihrem grausamen Weg. Bis zu mir. Sie flößte mir die Essenz eines Dämons ein und versiegelte ihn in meiner Seele mit Hilfe eines Ritualmagiers.“, sein Blick traf Neri’s. „Es scheiterte zum Teil, denn die dämonische Essenz konnte sich nicht ausbreiten. Ich bin noch hier und seitdem kämpfe ich darum, dass das so bleibt. Du allerdings…“, er machte eine Pause. „Du machst es sehr viel schwerer. Wenn ich die Kontrolle verliere, dann…“, er brach ab und musste nicht anfügen, was dann geschehen könnte. Neri hatte es erlebt. Gefühlt. Einen Vorgeschmack darauf, was sie anrichten würden, wenn sie die Kontrolle verloren und ihre Dunkelheit verschmelzen würde. „Arunn weiß nichts. Und das sollte so bleiben. Er würde…“, Calhoun schüttelte den Kopf. „Er würde die Hoffnung hegen, dass er etwas daran ändern könnte. Aber das ist nicht möglich. Ich habe es versucht. Deshalb bat ich darum, mich in den Dienst von Asmodeus zu stellen. Ich wollte mit Hilfe der Ritualmagier, die ihn bewachten, auch mir selbst helfen.“ Neri traf eine seltsame Erkenntnis bei diesen Worten. Sie hatte geholfen, dass Asmodeus vernichtet wurde. Das war eine gute Tat, betrachtete man die Belagerung selektiert. Allerdings… hatte sie damit auch dafür gesorgt, dass es Calhoun nicht möglich gewesen war, weiter nach einer Lösung zu forschen. War es nun ihre eigene Dunkelheit, die hier das Zepter übernommen und dafür gesorgt hatte, dass Calhoun’s Dunkelheit überlebte? Damit sie sich verbinden konnten? War Neri längst manipuliert und ihre dämonische Essenz eine eigene Persönlichkeit, die handelte, dachte und fühlte? Erklärte das womöglich auch andere Gefühle, die sie manchmal hegte? Eine Feindseligkeit Yedan gegenüber, weil der Sarier sich offen gegen Calhoun aussprach? Das dringende Bedürfnis, Calhoun zu retten? Entsprang das womöglich ganz anderen Quellen? Das würde allerdings auch bedeuten, dass ihre Gefühle womöglich korrumpiert waren. Wie sollte sie den Unterschied erkennen können? War es nicht das, was Calhoun damit sagte, dass sie sich etwas einbildete? Doch auch der Dunkle schien so zu fühlen, denn er küsste Neri sanft und mit Gefühl. Etwas war da… über die dunklen Essenzen hinaus, die sie in sich trugen. Aber wie konnte man sich sicher sein?

Neri’s Erkenntnisse wogen schwer und drückten durchaus auch aufs Gemüt. Sie erkannte, dass ihre Dunkelheit dafür verantwortlich war, sie aus Shyáná Nelle zu lotsen. Calhoun gestand ihr, dass sie es ihm schwer machte, sich in Einsamkeit zu vergraben und dass er von ihr angezogen wurde. "Mir geht es ganz genauso", gestand sie ihm dann. "Ich hatte so lange das Gefühl, anders zu sein.. und als in Shyana Nelle ein Schattenmagier auftauchte und ich seine Magie sah und fühlte, da dachte ich, endlich zu wissen, was mir fehlt. Ich brach ein paar Tage nach ihm auf und folgte diesem Gefühl bis nach Zyranus.. bis zu dir." Aber war es tatsächlich Calhoun? Oder war es der Gegenpart. Alles war verwirrend und… machte es einen Unterschied aus? Neri wusste, dass sie sich niemals echter gefühlt hatte. Dass es endlich Sinn ergab und sie sich mit sich reiner fühlte als jemals zuvor. War es denn dann falsch? "Ich spürte diese Anziehung auch von Anfang an… Wir brauchen uns!“ Er hob den Blick und sie sah Vorsicht und Zweifel. „Wir uns? Und sie sich?“, hakte er nach und zeigte ihr, dass auch er es nicht unterscheiden konnte. Er sagte aber auch, dass er ihr nicht wehtun wollte, es aber nicht garantieren könnte. Sie wusste das, glaubte ihm das. "Es ist beängstigend, aber es fühlt sich richtig an.“ Er löste sich von ihren Lippen und trat einen Schritt zurück. Es war wie ein Rausch, wenn sie einander näherkamen. Jetzt, da sie sich offenbart hatten, mehr denn je. Denn sie mussten nicht mehr hinterm Berg halten. "Ich will dich so sehr" Und auch er wollte das, das konnte sie deutlich sehen. “Das ist nicht fair!“, beklagte Neri. Sie bewies Standhaftigkeit und klaubte ihre Hose auf. Calhoun beobachtete sie dabei und für einen Moment kehrte Ruhe ein. Sie beide hatten keine Ahnung, was sie tun sollten. "Lass' uns nachdenken.“ Er gab ihr den Raum und beobachtete sie lediglich. Sie konnte fühlen, wie er auf sie fixiert war und auch ihre Dunkelheit suchte immer wieder Nähe, die sie versuchte zu ignorieren. "Du hast gesagt, wenn man herausfindet, von welchem Dämon mein Blut stammt, würde man wissen, wie es mich beeinflusst. Wenn wir Leth Asto finden und herausfinden, was er meiner Großmutter antat, erfahren wir auch, inwiefern mich das Dämonenblut beeinflusst. Und vielleicht, was wir tun können, um das in andere Bahnen zu lenken." Calhoun holte tief Luft und trat an den kleinen Kamin heran. Er blickte auf den Wagen mit Essen, den Arunn ihnen gebracht hatte und griff schließlich nach einer Traube, die er nachdenklich kaute. "Mall sagte zu mir, man kann meinen dämonischen Teil nicht entfernen. Aber vielleicht ist das mit deinem möglich? Ich meine, du bist nicht so geboren. Weißt du, was genau Larial tat und mit was für einem Dämon sie dich verband? Vielleicht kann man es irgendwie.. rückgängig machen?" „Ich erinnere mich nicht richtig. Ich war wie von Sinnen bei ihrem Tun. Sie betäubte mich, als ich mich sicher fühlte.“, er schnaubte und machte deutlich, dass ihm das seitdem nie wieder passiert war.
„Alles ist verschwommen, undurchsichtig und ich kann die Fetzen meiner Erinnerung nicht greifen.“, gestand er. „Ich erinnere mich aber, dass ich in einem dunklen Raum lag. Kerzen flackerten… alles war aus Stein. Um mich herum wüste Zeichen, Kreide muss es gewesen sein. Womöglich ein Ritual…“, er versuchte sich zu erinnern, das konnte Neri an seiner angestrengten Miene erkennen. „Ich konnte mich nicht richtig bewegen. Sie muss mich mit irgendetwas gelähmt haben… Mein Körper war bleiern und meine Gedanken schwerfällig. Alles erschien so verzögert.“, murmelte er. „Nur die Schmerzen waren präsent.“, erklärte er. Daraufhin drehte er den Kopf und sah zu Neri zurück. „Wenn wir Leth Asto finden wollen, müssen wir herausfinden, wo er sich aufhält.“, sagte er. „Oder zumindest zuletzt aufhielt. Gibt es Anhaltspunkte?“ Calhoun runzelte die Stirn. „Oder wir finden heraus, wo Larial sich aufhielt… Gehen dorthin, finden heraus, welcher Dämon es bei mir ist…“, überlegte er. Es würde sicher nicht einfach werden, denn Leth Asto sollte zwar ein Magier aus Morgeria sein, aber ob er dort auch lebte? Und Larial war in der Nervenheilanstalt zu Pelgar gewesen, bevor sie starb. Das hatte Arrond gesagt. Aber… Wäre diese Spur erfolgversprechend? „Und…“, er drehte sich zu ihr um. „Gehen wir allein? Oder brauchen wir jemanden, der uns davon abhält, das Ende der Welt einzuleiten?“, fragte er und so sarkastisch es klang, war es dennoch bitterer Ernst. Neri musste sich entscheiden und sie musste entscheiden ob und wen sie einweihen wollte. Sie hatte eine Auswahl an Freunden und musste überlegen, ob sie jemandem alles anvertrauen wollte. Oder aber sie ließ sie zurück und … hoffte das Beste.




Du darfst ggf. den/diejenigen aufsuchen, die Neri einweihen wollen würde. Sie findet sie im Haus. Oder aber sie entscheidet sich dafür, allein mit Calhoun zu gehen. Dann steht eine Abreise bevor und du entscheidest dich, wohin die Reise gehen soll.
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