Das Anwesen des Hauptmannes im Norden- Mörder und Wächter
Verfasst: Mittwoch 19. Januar 2011, 09:18
cf.: Faen Der Herrscherpalast; Erasmus Das Versteck der Wüstenrose
Langsam schob sich die schwarze Wolke am Himmel weiter und offenbahrte das silbrig weiße Leuchten des Mondes in der sonst so finsteren Nacht, welches sich glänzend wie ein feiner Teppich über die leeren Straßen legte. Eine Katze kreischte laut auf und Vögel flatterten aufgeschreckt in den Wipfeln der Bäume, welche vereinzelt an den zahlreichen Ecken des Viertels paltziert worden waren, um den Menschen Fruchtbarkeit und Leben vorzutäuschen. Doch seit dem Einzug der Dunkelelfen, wurden sich die Bewohner der Stadt dieser Illusion mehr als jemals zuvor bewusst. Die sonst noch reichlich besuchten Gassen waren ohne das hoch angepriesene Leben. Die Dunklen hatten eine Ausgangsperre verhängt und seit dem Angriff auf des Hauptmannes Sohn wurden Vergehen mit dem sofortigen Tod geahndet. Niemand wollte sich diesem Urteil unterziehen. Die Geschichten und Erzählungen über die erbahrmungslose Regentschaft der schwarzen Elfen.
Dennoch regte sich etwas in den finsteren Seitenstraßen Sarmas. Es war, als würde die Finsternis selbst die beiden Gestalten gebären und ihnen Leben einhauchen. Der schwache Mondschein erhellte für einen Augenblick das Gesicht einer jungen Frau und ihre grünen Augen funkelten erschrocken. Schnell zog sie den Kopf zurück und stieß dabei fast mit ihrem Weggefährten zusammen, dem Jäger aus den Nordlanden. Stumm setzte sie den Finger an die Lippen und gebat absolute Stille - Es war zu sehen, dass dieses junge Mädchen reichlich Erfahrung mitbrachte. Bei ihrem Unterfangen war jedes Wissen hilfreich. Erasmus jedoch befand sich in einer niemals erdachten Situation. Er, der Sohn eines einfachen Mannes, sollte einen der mächtigen Besatzer aus den Reihen der Dunkelelfen töten und war sogar eine Schlüsselfigur. Dabei wusste er nicht einmal warum, denn es war offensichtlich gewesen dass es im Versteck der Wüstenrose sehr viel mehr talentierte Mörder gab als ihn. Aber es gab keine Gelegenheit mehr Famina zu fragen, zumindest nicht ohne die Gefahr dabei entdeckt zu werden. Das wunderschöne Wüstenmädchen deutete mit zwei Fingern in die östliche Richtung und nickte Erasmus zu - Er sollte sich wohl vergewissern, dass sich dort niemand befand. Der Jäger reagierte nicht sofort. Er dachte an seine Begegnung mit Jaques und verdrängte die aufkeimenden Gefühle für seine Begleiterin, decke sich mit ausflüchten und ausreden ein, war aber schnell wieder beisammen, als er dunkle Umrisse am Eingang des Herrscherhauses wahrnahm. Vorsichtig tippte er Famina auf die Schulter und zuckte mit dem Kopf in die Dunkelheit. "Hm ... wir haben Glück.", flüsterte die Kämpferin. "Wenn wir den Informationen der Spione glauben schenken können, dann erfolgt bis zum Morgengrauen kein Wachwechsel mehr. Und obwohl mir die Tatsache, dass wir diese beiden dort beseitigen müssen, nicht gefällt, bleibt uns keine andere Wahl. Über die Dächer können wir nicht gehen ... es wurden überall Bogenschützen postiert." Famina, die um die Ecke gespäht hatte, zog sich zurück in die Gasse, legte einen Teil ihrer Kleidung um die Scheide ihres Dolches und zog die Klinge heraus - Der Stoff verhinderte das typische Surren des Metalls. Mit einer Handbewegung gebot sie Erasmus, es ihr gleich zu tun. "Erasmus. Die Gassen hier führen bis direkt an die Mauern des Hauses. Geh du dort hinten herum und halte dich an den Mond, gehe in seine Richtung sobald es dir möglich ist. Ich werde auf die andere Seite gehen und dort auf dich warten. Ich werde dir ein Zeichen geben und wir müssen beide Wachen gleichzeitig ausschalten ... pass auf dich auf.", meinte sich beinahe besorgt und verschwand von der Seite des Jägers. Er sah ihr noch eine Weile nach, aber nach einer Weile war ihr Körper von den Schatten verschluckt worden. Nun kam es auf ihn an. Er setzte sich in Bewegung und folgte Faminas Anweisungen. Es ging recht gut vorran, auch wenn er ein oder zwei Mal darauf warten musste, dass der Mond sich hinter einer Wolke hervorschälte. Ratten, alte Kisten und Fässer oder auch ein schwach erleuchtetes Fenster säumten den Weg des Jägers in der tiefen Nacht. Darauf bedacht keine aufmerksamkeit zu erregen musste er sich unter den bewohnten Häusern langsamer bewegen. Beinahe hätte man ihn entdeckt, als eine Hausfrau die Läden ihrer Fenster knallend verschloss - Doch die Dame hatte wohl keine Zeit oder keinen Mut in die Gassen zu starren. Allerdings geschah etwas, dass Famina und Erasmus nicht mit eingeplant hatten. Um eine Ecke schlenderte halb betrunken eine dunkelfische Wache. Sie schritt direkt auf den Jäger zu, der sich geistesgegenwärtig versteckte und in einer schmalen Einbuchtung verhaarte. Die metallischen Schritte kamen näher und man hörte das Rauschen von Stoff und das Knirschen von Leder. "Woh ischer denn, der kleine Freuhnd.", hörte man das Spitzohr in seiner Sprache lallen und als Erasmus um die Ecke spähte, sah er, dass die Wache direkt neben ihm stand und an ihrer Hose rumnestelte. Es musste eine Entscheidung gefällt werden - Der Jäger betrachtete seine Waffe eingehend. Er könnte das Spitzohr töten, es wäre ein Gegner, nicht einmal für den Jäger. Aber vielleicht würde er schreien - Erasmus war kein so guter Mörder wie Famina. Aber wenn er nichts tat, dann würde er vielleicht entdeckt werden und der Soldat würde um Hilfe rufen. Eventuell würde die Patrouille auch einfach wieder gehen, wenn sie fertig war ...
Es war ein langweiliger Abend für Shanil' Olan und obwohl die meisten seiner Kameraden lieber die Ruhe ihrer neuen Heimat genossen, fehlte dem elfischen Bogenschützen der Geruch des Schlachtfeldes und der staubige Geschmack seiner Befiederung, welche er vor jedem Schuss anzulecken pflegte. Seit dem Angriff auf die Familie seines Herren war dieser sehr vorsichtig geworden. Die Wachen waren verdreifacht worden und es gab immer weniger Freigänge in den letzten paar Wochen. Die meisten der Soldaten waren darüber erbost und es verwunderte Viele, dass sogar die eigenen Artgenossen niedergemacht werden sollten, solange sie nicht zum eigenen Haus gehörten. Er seufzte tief und prüfte die Sehne seines elfischen Langbogens. Er war perfekt. Doch ein lautes Klicken erregte seine Aufmerksamkeit. Verwirrt hob Shanil den Kopf und blickte sich um. zuerst dachte der Elf, sein Köcher wäre löchrig und ein Pfeil wäre zu Boden gefallen, dochso sehr er sich auch bemühte, nichts war zu sehen. Skeptisch begann er die spitze des turmes zu umrunden, damit er die andere Seite überprüfen konnte und tatsächlich sah er etwas sehr merkwürdiges. Ein Pfeil, eindeutig einer seines Volkes, steckte im weichen Sandstein der Mauer und zitterte in regelmäßigen Abständen. Erst nach ein paar Sekunden bemerkte Olan das Seil an seinem Schaft und verfolgte die Konstruktion mit den Augen. Sein Blick starrte in die Leere des Himmels. Doch dann erschien wie aus dem Nichts eine vermummte Gestalt. Der Wächter hob an zu schreien, doch ein widerliches, fleischiges Geräusch durchbrach seinen Mund. Er schmeckte sein Blut, versuchte zu schlucken oder zu spucken, doch nichts rührte sich mehr. Seine Beine haben nach und er sackte zusammen. In den letzten Augenblicken nahm er das Gesicht einer Elfe war und den Zweihänder in ihrem Griff. Ein verführerisches Lächeln erschien auf den Lippen und verdarb, durch eine Reihe spitzer Fangzähne. Dann brach sein Augenlicht und er fiel leblos zu Boden.
Lucifer zog seine Klinge aus dem Körper der Wache und leckte einen Teil des Blutes von der Schneide. Er schmeckte süßlich und war noch dick, denn der Tote hatte keine Zeit gehabt es mit seinem Adrenalin zu verdünnen. Der gelangweilte Blick des Dämons verhaarte nun auf dem gespannten Seil und auf Faen, die sich langsamer als er über die pragmatische Brücke hangeln musste. Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien der weiße Schopf in der Ferne. Die Kapuze war ihr aufgrund der Bewegung vom Kopf gerutscht. Es war gefährlich, denn wenn jemand zufällig nach oben blicken würde, wäre der auffällige weiße Fleck verräterisch. Doch die Kriegerin kam unbehelligt auf dem höhsten Turm des Anwesens zum Stehen. Mit einer Handbewegung bedeutete Lucifer der Frau, sich hinzuknien. Mit dem Finger zeichnete er eine Skizze des Hauses in den losen Sand auf dem Boden. Die Nacht war im Moment klar und somit auf die Zeichnung. "Wir haben den obersten Turm erreicht. Ich hatte mit mehr Wachen gerechnet, aber wahrscheinlich wimmelte es weiter unten nur so vor denen. Das soll' uns nicht weiter kümmern, Elfe. Das Zimmer des Hauptmannes ist am anderen Ende dieses langen Ganges. Wir müssen den Turm runtersteigen und dann durch die große Haupthalle ... von dort aus sollten wir uns den Weg je nach Situation suchen: Die Mannschaftsquatiere oder die Küchen. Es führt beides zum Erfolg.", meinte Lucifer nachdenklich und stand auf. Mit einer schnellen Bewegung verwischte er das Sandbild, welches sie sonst hätte verraten können. Schnell versenkte er die lange Waffe in seinem Rückenhalfter und spähteüber den Rand. Einige Fackeln brannten auf den Wehrgängen und zeigten, dass mehr Leben in den Mauern des Hauses war als man hätte annehmen können. Es gab keine Türen im Turm. Nur einen Seilkorb, der am westlichen Rand des Plattform baumelte. Lucifer legte den Kopf schief, denn das Gefährt war am Boden und nicht oben beim Schützen. doch vielleicht war dass das Ergebnis des letzten Wachwechsels. "Wir werden klettern, Faen ... leg' deine Hände um meinen Hals." Der Ton war wie immer kalt und befehlshaberisch, aber etwas in seiner Stimmer veränderte sich zusehens. War es Erwartung? War es Freude? Egal wie sehr sich Faen anstrengte, es gelang ihr nicht herauszufinden, was Grund für seine Veränderung war. Dennoch tat sie, was er sagte und legte die Arme an die entsprechende Stelle. Es war warm und der Atem des Dämon brannte beinahe heiß auf der kühlen Haut. Mit einem Satz sprang Lucifer rücklings vom turm, nährte sich der Mauer und bremmste mit scharfen Krallen ab. Erstaut konnte Faen feststellen, dass die Fingernägel ihres Begleiters plötzlich länger waren und ihm den Halt ermöglichten. Stück für Stück senkte sich das Paar und rückte dem Boden näher. Aber dann brachte ein verräterisches Geräusch den Dämon zum Anhalten. Etwas quietschte und knarzte laut auf. Erst konnte sich Lucifer das nicht erklären, aber Faen hatte den Blick dafür nicht verloren. Sie erkannte, dass die Seilwind in Gang gebracht wurde und machte ihren Weggefährten darauf aufmerksam. Dieser knurrte und hielt die Stimme gesenkt. "Was bei allen ...", begann er zu fluchen und blickte gen Boden. In einem kleinen Korb hoben sich zwei Wachen zum Himmel - Höhstwahrscheinlich wollten sie dem Toten an der Spitze Gesellschaft leisten. "Deine Beine, Faen, halte dich damit an mir fest und erschieß die Beiden, bevor sie uns sehen können." Mit einem leisen Knirschen versenkte der Dämon siene Krallen tiefer im Stein, um den beiden mehr Halt zu geben ... jetzt kam es auf Faen an, denn wenn sie verfehlte, könnte ihre gesamte Unternehmung verloren sein.]
Langsam schob sich die schwarze Wolke am Himmel weiter und offenbahrte das silbrig weiße Leuchten des Mondes in der sonst so finsteren Nacht, welches sich glänzend wie ein feiner Teppich über die leeren Straßen legte. Eine Katze kreischte laut auf und Vögel flatterten aufgeschreckt in den Wipfeln der Bäume, welche vereinzelt an den zahlreichen Ecken des Viertels paltziert worden waren, um den Menschen Fruchtbarkeit und Leben vorzutäuschen. Doch seit dem Einzug der Dunkelelfen, wurden sich die Bewohner der Stadt dieser Illusion mehr als jemals zuvor bewusst. Die sonst noch reichlich besuchten Gassen waren ohne das hoch angepriesene Leben. Die Dunklen hatten eine Ausgangsperre verhängt und seit dem Angriff auf des Hauptmannes Sohn wurden Vergehen mit dem sofortigen Tod geahndet. Niemand wollte sich diesem Urteil unterziehen. Die Geschichten und Erzählungen über die erbahrmungslose Regentschaft der schwarzen Elfen.
Dennoch regte sich etwas in den finsteren Seitenstraßen Sarmas. Es war, als würde die Finsternis selbst die beiden Gestalten gebären und ihnen Leben einhauchen. Der schwache Mondschein erhellte für einen Augenblick das Gesicht einer jungen Frau und ihre grünen Augen funkelten erschrocken. Schnell zog sie den Kopf zurück und stieß dabei fast mit ihrem Weggefährten zusammen, dem Jäger aus den Nordlanden. Stumm setzte sie den Finger an die Lippen und gebat absolute Stille - Es war zu sehen, dass dieses junge Mädchen reichlich Erfahrung mitbrachte. Bei ihrem Unterfangen war jedes Wissen hilfreich. Erasmus jedoch befand sich in einer niemals erdachten Situation. Er, der Sohn eines einfachen Mannes, sollte einen der mächtigen Besatzer aus den Reihen der Dunkelelfen töten und war sogar eine Schlüsselfigur. Dabei wusste er nicht einmal warum, denn es war offensichtlich gewesen dass es im Versteck der Wüstenrose sehr viel mehr talentierte Mörder gab als ihn. Aber es gab keine Gelegenheit mehr Famina zu fragen, zumindest nicht ohne die Gefahr dabei entdeckt zu werden. Das wunderschöne Wüstenmädchen deutete mit zwei Fingern in die östliche Richtung und nickte Erasmus zu - Er sollte sich wohl vergewissern, dass sich dort niemand befand. Der Jäger reagierte nicht sofort. Er dachte an seine Begegnung mit Jaques und verdrängte die aufkeimenden Gefühle für seine Begleiterin, decke sich mit ausflüchten und ausreden ein, war aber schnell wieder beisammen, als er dunkle Umrisse am Eingang des Herrscherhauses wahrnahm. Vorsichtig tippte er Famina auf die Schulter und zuckte mit dem Kopf in die Dunkelheit. "Hm ... wir haben Glück.", flüsterte die Kämpferin. "Wenn wir den Informationen der Spione glauben schenken können, dann erfolgt bis zum Morgengrauen kein Wachwechsel mehr. Und obwohl mir die Tatsache, dass wir diese beiden dort beseitigen müssen, nicht gefällt, bleibt uns keine andere Wahl. Über die Dächer können wir nicht gehen ... es wurden überall Bogenschützen postiert." Famina, die um die Ecke gespäht hatte, zog sich zurück in die Gasse, legte einen Teil ihrer Kleidung um die Scheide ihres Dolches und zog die Klinge heraus - Der Stoff verhinderte das typische Surren des Metalls. Mit einer Handbewegung gebot sie Erasmus, es ihr gleich zu tun. "Erasmus. Die Gassen hier führen bis direkt an die Mauern des Hauses. Geh du dort hinten herum und halte dich an den Mond, gehe in seine Richtung sobald es dir möglich ist. Ich werde auf die andere Seite gehen und dort auf dich warten. Ich werde dir ein Zeichen geben und wir müssen beide Wachen gleichzeitig ausschalten ... pass auf dich auf.", meinte sich beinahe besorgt und verschwand von der Seite des Jägers. Er sah ihr noch eine Weile nach, aber nach einer Weile war ihr Körper von den Schatten verschluckt worden. Nun kam es auf ihn an. Er setzte sich in Bewegung und folgte Faminas Anweisungen. Es ging recht gut vorran, auch wenn er ein oder zwei Mal darauf warten musste, dass der Mond sich hinter einer Wolke hervorschälte. Ratten, alte Kisten und Fässer oder auch ein schwach erleuchtetes Fenster säumten den Weg des Jägers in der tiefen Nacht. Darauf bedacht keine aufmerksamkeit zu erregen musste er sich unter den bewohnten Häusern langsamer bewegen. Beinahe hätte man ihn entdeckt, als eine Hausfrau die Läden ihrer Fenster knallend verschloss - Doch die Dame hatte wohl keine Zeit oder keinen Mut in die Gassen zu starren. Allerdings geschah etwas, dass Famina und Erasmus nicht mit eingeplant hatten. Um eine Ecke schlenderte halb betrunken eine dunkelfische Wache. Sie schritt direkt auf den Jäger zu, der sich geistesgegenwärtig versteckte und in einer schmalen Einbuchtung verhaarte. Die metallischen Schritte kamen näher und man hörte das Rauschen von Stoff und das Knirschen von Leder. "Woh ischer denn, der kleine Freuhnd.", hörte man das Spitzohr in seiner Sprache lallen und als Erasmus um die Ecke spähte, sah er, dass die Wache direkt neben ihm stand und an ihrer Hose rumnestelte. Es musste eine Entscheidung gefällt werden - Der Jäger betrachtete seine Waffe eingehend. Er könnte das Spitzohr töten, es wäre ein Gegner, nicht einmal für den Jäger. Aber vielleicht würde er schreien - Erasmus war kein so guter Mörder wie Famina. Aber wenn er nichts tat, dann würde er vielleicht entdeckt werden und der Soldat würde um Hilfe rufen. Eventuell würde die Patrouille auch einfach wieder gehen, wenn sie fertig war ...
Es war ein langweiliger Abend für Shanil' Olan und obwohl die meisten seiner Kameraden lieber die Ruhe ihrer neuen Heimat genossen, fehlte dem elfischen Bogenschützen der Geruch des Schlachtfeldes und der staubige Geschmack seiner Befiederung, welche er vor jedem Schuss anzulecken pflegte. Seit dem Angriff auf die Familie seines Herren war dieser sehr vorsichtig geworden. Die Wachen waren verdreifacht worden und es gab immer weniger Freigänge in den letzten paar Wochen. Die meisten der Soldaten waren darüber erbost und es verwunderte Viele, dass sogar die eigenen Artgenossen niedergemacht werden sollten, solange sie nicht zum eigenen Haus gehörten. Er seufzte tief und prüfte die Sehne seines elfischen Langbogens. Er war perfekt. Doch ein lautes Klicken erregte seine Aufmerksamkeit. Verwirrt hob Shanil den Kopf und blickte sich um. zuerst dachte der Elf, sein Köcher wäre löchrig und ein Pfeil wäre zu Boden gefallen, dochso sehr er sich auch bemühte, nichts war zu sehen. Skeptisch begann er die spitze des turmes zu umrunden, damit er die andere Seite überprüfen konnte und tatsächlich sah er etwas sehr merkwürdiges. Ein Pfeil, eindeutig einer seines Volkes, steckte im weichen Sandstein der Mauer und zitterte in regelmäßigen Abständen. Erst nach ein paar Sekunden bemerkte Olan das Seil an seinem Schaft und verfolgte die Konstruktion mit den Augen. Sein Blick starrte in die Leere des Himmels. Doch dann erschien wie aus dem Nichts eine vermummte Gestalt. Der Wächter hob an zu schreien, doch ein widerliches, fleischiges Geräusch durchbrach seinen Mund. Er schmeckte sein Blut, versuchte zu schlucken oder zu spucken, doch nichts rührte sich mehr. Seine Beine haben nach und er sackte zusammen. In den letzten Augenblicken nahm er das Gesicht einer Elfe war und den Zweihänder in ihrem Griff. Ein verführerisches Lächeln erschien auf den Lippen und verdarb, durch eine Reihe spitzer Fangzähne. Dann brach sein Augenlicht und er fiel leblos zu Boden.
Lucifer zog seine Klinge aus dem Körper der Wache und leckte einen Teil des Blutes von der Schneide. Er schmeckte süßlich und war noch dick, denn der Tote hatte keine Zeit gehabt es mit seinem Adrenalin zu verdünnen. Der gelangweilte Blick des Dämons verhaarte nun auf dem gespannten Seil und auf Faen, die sich langsamer als er über die pragmatische Brücke hangeln musste. Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien der weiße Schopf in der Ferne. Die Kapuze war ihr aufgrund der Bewegung vom Kopf gerutscht. Es war gefährlich, denn wenn jemand zufällig nach oben blicken würde, wäre der auffällige weiße Fleck verräterisch. Doch die Kriegerin kam unbehelligt auf dem höhsten Turm des Anwesens zum Stehen. Mit einer Handbewegung bedeutete Lucifer der Frau, sich hinzuknien. Mit dem Finger zeichnete er eine Skizze des Hauses in den losen Sand auf dem Boden. Die Nacht war im Moment klar und somit auf die Zeichnung. "Wir haben den obersten Turm erreicht. Ich hatte mit mehr Wachen gerechnet, aber wahrscheinlich wimmelte es weiter unten nur so vor denen. Das soll' uns nicht weiter kümmern, Elfe. Das Zimmer des Hauptmannes ist am anderen Ende dieses langen Ganges. Wir müssen den Turm runtersteigen und dann durch die große Haupthalle ... von dort aus sollten wir uns den Weg je nach Situation suchen: Die Mannschaftsquatiere oder die Küchen. Es führt beides zum Erfolg.", meinte Lucifer nachdenklich und stand auf. Mit einer schnellen Bewegung verwischte er das Sandbild, welches sie sonst hätte verraten können. Schnell versenkte er die lange Waffe in seinem Rückenhalfter und spähteüber den Rand. Einige Fackeln brannten auf den Wehrgängen und zeigten, dass mehr Leben in den Mauern des Hauses war als man hätte annehmen können. Es gab keine Türen im Turm. Nur einen Seilkorb, der am westlichen Rand des Plattform baumelte. Lucifer legte den Kopf schief, denn das Gefährt war am Boden und nicht oben beim Schützen. doch vielleicht war dass das Ergebnis des letzten Wachwechsels. "Wir werden klettern, Faen ... leg' deine Hände um meinen Hals." Der Ton war wie immer kalt und befehlshaberisch, aber etwas in seiner Stimmer veränderte sich zusehens. War es Erwartung? War es Freude? Egal wie sehr sich Faen anstrengte, es gelang ihr nicht herauszufinden, was Grund für seine Veränderung war. Dennoch tat sie, was er sagte und legte die Arme an die entsprechende Stelle. Es war warm und der Atem des Dämon brannte beinahe heiß auf der kühlen Haut. Mit einem Satz sprang Lucifer rücklings vom turm, nährte sich der Mauer und bremmste mit scharfen Krallen ab. Erstaut konnte Faen feststellen, dass die Fingernägel ihres Begleiters plötzlich länger waren und ihm den Halt ermöglichten. Stück für Stück senkte sich das Paar und rückte dem Boden näher. Aber dann brachte ein verräterisches Geräusch den Dämon zum Anhalten. Etwas quietschte und knarzte laut auf. Erst konnte sich Lucifer das nicht erklären, aber Faen hatte den Blick dafür nicht verloren. Sie erkannte, dass die Seilwind in Gang gebracht wurde und machte ihren Weggefährten darauf aufmerksam. Dieser knurrte und hielt die Stimme gesenkt. "Was bei allen ...", begann er zu fluchen und blickte gen Boden. In einem kleinen Korb hoben sich zwei Wachen zum Himmel - Höhstwahrscheinlich wollten sie dem Toten an der Spitze Gesellschaft leisten. "Deine Beine, Faen, halte dich damit an mir fest und erschieß die Beiden, bevor sie uns sehen können." Mit einem leisen Knirschen versenkte der Dämon siene Krallen tiefer im Stein, um den beiden mehr Halt zu geben ... jetzt kam es auf Faen an, denn wenn sie verfehlte, könnte ihre gesamte Unternehmung verloren sein.]