Die beiden Lichtmagi verstanden sich gut und tauschten ihre Erfahrungen aus. Teils hätten sie unterschiedlicher nicht sein können und teils glichen sich ihre Wege. „Ich hab gehört, dass du ihn mal gesehen hast? Den KÖNIG? Ist das war? Du warst im Königshort??? Erzähl!“
Eli stützte sich mit den Händen nach hinten auf dem Stein ab und lehnte sich etwas nach hinten um in den Himmel zu sehen, der Blick in den Himmel half ihr immer, ihre Gedanken zu sammeln und Erinnerungen wieder deutlich vor ihrem inneren Auge zu sehen. Dann nickte sie.
“Mhm..... ich habe ihn gesehen, da schlief hier noch alles....die ganze Stadt lag unter einem silbrigen Staub der wunder schön glitzerte und es wirkte beinah so als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Es war beeindruckend!“
Dann wanderte ihr Blick umher um den Geist des Prinzen zu sehen. Sie schmunzelte als sie weiter sprach.
„Er hatte mich hin geführt, es war unverkennbar das ich die Treppen hinunter gehen musste. Naja und so habe ich ihn zu seinem Vater gebracht. Ich hatte natürlich nicht damit gerechnet einen so gigantischen Drachen vorzufinden, er ist wirklich groß! Wenn ich so darüber nachdenke kann ich überhaupt nicht sagen wie groß er eigentlich wirklich ist, ich konnte sein gesamtes Ausmaß nicht erkennen, zu überwältigt war ich nur von den wenigen Augenblicken die ich ihn sehen konnte. Ich frage mich ob er einen Weg hat um nach draußen zu gelangen. Durch den Eingang den ich gegangen bin würde er jedenfalls nicht hinaus kommen...!“
Sie kicherte und Delilah grinste mit.
„Es war wirklich beeindruckend, aber selbst ich darf nicht mehr dort hin und obwohl ich seinen Sohn zurück gebracht habe fühlte ich mich in dem Augenblick als ich sein Reich betrat wie ein Fremder, ein Eindringling der nichts an diesem Ort verloren hatte.“
Eigentlich verstand sie nun dieses Gefühl da sie nun selbst einen eigenen Hort hatte. Genauer gesagt Nairas Hort... ihren eigenen?...Ja, da war etwas das Yran erzählt hatte. Mit der Taufe, würde sie auch einen eigenen Hort erhalten. Oder war das schon früher und hatte etwas mit der Eierschale zu tun gehabt? Sie wusste es grade nicht so genau und es war auch gerade nicht wichtig.
„.. Allerdings finde ich es amüsant das der Prinz diese Gestalt gewählt hat weil ich ihn die erste Zeit begleitet habe. Das ist irgendwie ein schönes Kompliment...findest du nicht?“
Sie lächelte breit und diesmal lachte Delilah mit ihr.
„Ja das stimmt. Vielleicht hält er dich für seine Mama! Hihihi...hm... aber nein, ich denke nicht. Ich glaube, er hat den Unterschied schon erkannt, denn nun hast du ja Naira.“
Sie lächelte versonnen.
„Vielleicht... vielleicht werd ich ja auch irgendwann eine Drachenmama...aber ich glaube, das hat noch Zeit. Ich muss noch so viel lernen!“
Sie schnaufte dabei auf und sah zu der Tür hinter sich.
„Ich muss auch weiter machen. Und außerdem...ich glaube, da hat jemand Sehnsucht nach dir...“
Sie zwinkerte Eli frech zu und wies mit einem Kopfnicken hinter sie. Als Eli sich umdrehte, sah sie Yran die Treppe hinauf kommen. Ihr Blick genügte und er begann zu strahlen. Das war IHR Drachenritter! Delilah fächelte sich kurz theatralisch Luft zu und meinte:
„Hier steigt die Temperatur. Ich geh dann mal.“
Dann winkte sie dem grünen Ritter zu und verschwand flink. Kaum war sie weg, war ihr Verlobter da. Ja, ihr Verlobter, denn im Hintergrund hin der Kranz aus Blaubeergeäst an der Tür der Heilerhütte.
„Na meine Schöne?“
Er zwinkerte ihr zu, kam schleichend näher und verbeugte sich tief um am Scheitelpunkt ihr einen sanften Kuss aufzudrücken. Dann richtete er sich grinsend wieder auf und fragte:
„Gib's was neues?“
Du unschuldige Frage war nur leider nicht so unschuldig. Aber hatte Eilmana versprochen zu schweigen? Yran unterbrach ihre Gedanken indem er sie auf den Arm nahm und ihr ins Ohr flüsterte:
„Ich würde dir gern etwas...von mir zeigen. Etwas dass du von mir noch nicht weist und ich wissen muss, ob es dir ...gefällt, oder zumindest, dass du keine Angst bekommst. Hast du ein bisschen Zeit für mich?“
Damit trug er sie hinter die Heilerhütte und über die kleine Wiese dort. Ein schmales Stück Gehölz, kaum ein Wäldchen zu nennen grenzte daran und bot Schutz vor neugierigen Blicken, sowie vor Wind und Wetter durch hohe Pinien. Der Duft der Bäume umgab sie, als er sie absetzte und noch einmal leidenschaftlich küsste, als hätte er Angst... Angst, dass etwas sie von ihm fort treiben könnte. Unmöglich oder? Was hatte er also vor? Langsam trat er dann von ihr weg und ging ein paar Schritte rückwärts. Rings umher begannen kleine grüne Funken sich in der Luft zu bilden und segelten langsam auf ihn zu. Magie lag in der Luft! Sie summte leise und knisterte in Elis Haaren, als Yran wuchs!!
Ja er wuchs! Das grüne Leuchten bildete eine immer größer werdende Aura um ihn herum und er wuchs in sie hinein. Die Aura war gewaltig und wuchs immer weiter. Immer mehr grüne Funken entstanden und stoben herbei, bis sie vor einem stehenden über 3 Meter 2,80m in der Körperlänge auf allen vieren messendem Braunbären saß. Er mochte nun in seiner Masse gut 600 kg haben.
Yran stehend
Und trotzdem hatte er noch seine grüne senkrecht geschlitzten Augen... nur waren sie gerade in dem gewaltigen Schädel etwas proportional kleiner und wirkten fast niedlich, als er sie ängstlich ansah, sich nach hinten auf den Hintern fallen ließ, dass der Boden nur so bebte...
Yran sitzend
... und sich sofort dann flach auf den Boden legte, den Kopf auf eine Pranke.
Yran liegend
Yran sah sie an, brummte in der Sprache der Tiere ein leises:
„Bitte lauf nicht weg!“
und wartete erst einmal auf eine Reaktion.