Der Harax mag ähnlich düster sein...

An dunklen Marktständen lauern die dreisten und skrupellosen Händler Morgerias. Sie verkaufen nicht nur Waffen und Lebensmittel, sondern auch verbotene Gifte, Kräuter oder Lebewesen, die in der Toten Ebene gefangen wurden. Gebt Acht auf euren Geldbeutel!
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Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Erzähler » Samstag 15. März 2014, 17:50

Uriel mit NSCs kommt von: Das Grauen ist nie weit entfernt

Die Dunkelelfe klärte es ohne Probleme und der Trupp wurde eingelassen. Die großen Tore schlossen sich hinter ihnen, verschlangen was sich durch den Schlund wagte.
Neugierige Blicke wurden auf die Neuankömmlinge geworfen. Man sah schon auf den Straßen, wer etwas zu sagen hatte und wer nur Sklave oder Gefolgsmann war. Wenn wohl jeder andere Elf oder Mensch spätestens größere Vorsicht walten ließ, so schien es Meresin nicht zu kümmern. Nur einmal zog sich seine Stirn kraus und er wand den Kopf gen Himmel, lauschte auf etwas was wohl nur er hören konnte. Ob man überhaupt etwas spezielles hören konnte, denn von irgendwo kam Lärm, was an Gejubel und Anfeuerung klang.
„Unsere Arena ist zurzeit wieder gut besucht…doch ihr wollt ja zu Sademos.“ Sprach die Dunkelelfe und lenkte ihr Pferd in eine Richtung, weg von dem Lärm. Meresin ließ sich mit seinem Pferd neben Uriel zurück fallen. Er lehnte sich zu seinem Sohn, die kleine Feuerlibelle floh blitzschnell auf die gegengesetzte Seite des Hybriden, lugte nur hervor. Wirklich, dieses magische Wesen schien obwohl es von Meresin erschaffen war, vor dem schwarzhaarigen Elfen zu fliehen.
„Uriel, Der Herr, wo wir hingebracht werden, ist nicht besonders für seine Geduld bekannt. Zudem gibt es ….“
„Uriel?...“Plötzlich wie aus dem nichts, hörte Uriel, wie von irgendwoher sein Name erklang. Man konnte noch so viele reden hören und Lärm um sich haben, aber das gehör war gewöhnlicher weise auf den Klang des eigenen Namen geschult. Fragend von einer kindlichen Stimme. Die Libelle surrte und blickte auf … denn nicht unweit blickten Uriel die Augen eines Mädchen an, welche gerade von einer großen Gestalt, ein Dunkelelf in schlichter Kleidung weggetragen wurde. Sie blickte über die breite Schulter, das weiße Haar des Elfen an die Seite gedrückt, Freude und Furcht zugleich war deutlich zu sehen. Zunehmend verschwanden sie in der Menge, welche zu dem Händlerviertel führte.
Dann spürte Uriel nur zu deutlich wie sich lange Fingernägel in sein Kinn gruben und sein Gesicht gewaltsam zu einer Richtung gedreht wurde. Meresin funkelte ihn an, den Griff schmerzhaft nicht lockerlassend, spürte man eine stärker werdende Wärme aus dessen Hand kommen.
„HÖRE MIR GEFÄLLIGST ZU; SOHN!...Die Prophetin kann warten, verstanden?“ schnurrte die Stimme und war trotzdem wie Eis.
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Uriel Schwarzschwinge
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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Freitag 11. April 2014, 17:43

Morgeria war eine beeindruckende Stadt. Düster und unheilverkündend - die scharfen Spitzen und Stacheln an den Mauern, sowie die zahlreichen Wasserspeiern ließen da wenig Zweifel dran - aber nichtsdestotrotz beeindruckend. Uriel hätte nie gedacht, dass tatsächlich ein ort existierte, der so ziemlich das genaue Gegenteil seiner Heimat, dem Tal, war. Während man dort den Frieden förmlich riechen konnte, lag über Morgeria der Gestank des Krieges. Ein Gestank, den Uriel nur zu gut kannte. Trupps aus Orks und Dunkelelfen verließen in Massen das Tor. Es waren so viele, dass man sichn unwillkürlich fragte, wo sie überhaupt herkamen. Die Tote Ebene war nicht unbedingt ein fruchtbarer Ortund auch wenn orks dafür bekannt waren, viele Nachkommen zu zeugen, so konnte man dasselbe nicht von Elfen behaupten. Es war allgemein bekannt, dass ein Elf lange brauchte um zu einem Krieger herangezogen zu werden. Die lange Lebenszeit sorgte dafür, dass viele Dinge, die ein Mensch sich binnen Jahren aneignen konnte, bei einem Elfen Jahrzehnte benötigte. Obwohl, Uriel musste zugeben, er kannte nur wenige Dunkelelfen und angesichts dessen, was er hier sah, war es sehr wahrscheinlich, dass in Morgeria andere Regeln herrschten. Abgesehen davon hatten diese finsteren Gesellen Jahrhunderte gehabt um sich auf diesen Krieg vorzubereiten. Selbst für Elfen war das genug Zeit um eine Armee heranzuziehen.
Wie auch immer, für den Hybriden spielte das alles zu ein geringe Rolle. Der Krieg interessierte ihn nur wenig, weder Menschen noch Morgerianer lagen ihm sonderlich am Herzen, und das Einzige was sich für geändert hatte, war vielleicht das Arbeitsklima. Ein paar Dutzend Banditen und ein zwei Königreiche mehr, die ihm am liebsten die Kehle durchschneiden wollen. Es war fast schon amüsant, wie wenig sich Menschen und Dunkelelfen unterschieden, wenn es um zaubernde Hybriden ging. Der Gedanke zaubert nicht gerade ein Lächeln auf Uriels Gesicht, mal abgesehen davon dass er gerade mitten in Morgeria war.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Uriel wandte den Kopf, um Meresins in Gesicht zu blicken. „Uriel, Der Herr, wo wir hingebracht werden, ist nicht besonders für seine Geduld bekannt. Zudem gibt es ….“
„Uriel?...“
Schlagartig wandte sich der Hybrid um. Er kannte diese Stimme. Seine huschten über die Menge, bevor sie an einem kleinen Mädchen kleben blieben. Ein kleines Mädchen mit braunen Zöpfen und großen, leicht abwesend blickenden Augen. Cass.
Sie war an der Seite eines großen Dunkelelfen, der sie zielstrebig wegtrug. Weg von Uriel. Er sah ihren verängstigten Blick, in dem ein wenig Hoffnung glomm. Uriel öffnete den Mund. Doch bevor er etwas sagen konnte, verschwand sie in der Menge.

Eine Hand packte in und zwang seinen Kopf herum. Meresin starrte ihn wütend an. „HÖRE MIR GEFÄLLIGST ZU, SOHN!...Die Prophetin kann warten, verstanden?“ Uriel begegnete seinen Blick, nicht minder zornig. Dann senkte er den Blick. "Hab ich eine Wahl?", murmelte er und trieb sein Pferd wieder an. Beim fragenden Blick Nyashas winkte er nur ab und bedeutete ihr weiterzureiten. Doch während er den Kopf senkte und den trotzigen Sohn gab, brannte in seinen Augen wieder die Entschlossenheit. Cass war hier. Und das bedeutete, in seiner Reichweite. Voraussgesetzt er wurde Meresin los. Und das stannt noch auf einem ganz anderen Blatt.
Um sich abzulenken, wandte er sich an Shyana. "Irgendetwas, was ich vielleicht noch wissen sollte, bezüglich dem guten Herrn Sademos? Abgesehen davon, dass er....gewisse Vorlieben hat." Es war nicht so, dass es ihn besonders interessierte. Uriel war sich sicher, dass, wenn es tatsächlich zu Äußersten kam, Meresin sich als das größere Alphatier herausstellen würde. Was jedoch nicht hieß, dass man es soweit kommen lassen sollte...

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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. Mai 2014, 00:19

Sie war tatsächlich in Morgeria. Uriel hatte sie gesehen und sie deutlich gehört. Es war nicht vergebens, dass er zumindest in die Stadt gekommen war. Die vermutlich letzte Überlebende der Diebesgilde von Pelgar! Cass war hier! Und sie hoffte bestimmt, dass er sie retten würde.
Nur wie würde er seinen vermaledeiten Vater loswerden können? Denn dieser war gerade das größere Problem, so wusste er doch, dass ein Sohn die kleine Prophetin retten wollte. Der schwarzhaarige Elf hatte deutlich klargemacht, was er von allem hielt. Sie ritten weiter durch die Stadt und vor Uriel schwebte plötzlich die kleine Feuerlibelle. Sie machte zwar keinen Ton und sprach nicht, doch zuckte sie vor ihm hin und her und dann wieder in die Richtung, wo der Dunkelelf mit Cass verschwunden war! Man konnte doch fast denken, als fragte sie, ob er ihr nicht folgen wollte oder sie es machen sollte. Was war das für ein Geschöpf, dass sich so an ihm hängte, wenn es doch von Meresin erschaffen war.
Fast war es dem hybriden als würde er eine Stimme vernehmen, die ihn deutlich fragte.
„Soll ich dem kleinen Mädchen folgen und dann zu dir zurückkommen?“

Die Dunkelelfe sah zu dem Hybriden, näherte sich ihm jedoch erst als Meresim etwas vorausgeritten war. Ihr war der Mann so gar nicht geheuer und den Jüngeren fand sie interessant.
„Sademos ist ein reicher Dunkelelf, der besonders von sich hat Sprechen lassen hat, weil er einem Zauber entwickelt hatte, der ihm Jugend schenkte. Er besitzt viel Macht und man legt sich mit ihm nur an, wenn man Todessehnwünsche hat. Man kann bei ihm aufsteigen, aber er lässt einem auch fallen, wenn man nicht seiner Laune entspricht.“ Sie sah zu dem näheren Anwesen rüber, dann zurück zu Uriel.
„Früher war das Haus vor allen wegem seinem jüngeren Bruder bekannt, der …nun …eher für eine friedliche Existenz zwischen den Völkern von sich reden ließ. Zudem soll er einen Sklaven als Geliebten gehabt haben…doch was mit ihm geschehen ist, ist in dieser Stadt ohne belang. Ein wahrer Dunkelelf herrscht mit eiserner Hand und das Haus…Und Ihr seit sicher, dass ihr wieder als freie Wesen dort rauskommen werdet? Er macht einem schneller zum Sklaven als andere töten“ gestand sie neutral klingend. Doch es war als war eine Spur Verachtung dabei! Wer wusste schon, was sie selber von dem Dunkelelfen hielt. Sie war nur eine Wache!
Der Weg führt zumindest jetzt zu einem großen und düster wirkenden Anwesen. Ein Gefühl von Gefangenschaft und Beklemmung strömte von dem Haus. Ein gewaltiges Tor führte in das Innere, wo einem Pfahl gebunden sich ein Dunkelelf befand, dem gerade der Rücken blutig gepeitscht wurde. Die Peitsche wurde von einem sehr großen kahlköpfigen Dunkelelf geführt, der enorm Spaß dabei zu haben schien. Kurz sah gefolterte Dunkelelf auf, obwohl erschöpft, sah er Meresin an, blieb bei Uriel hängen. Das Gesicht war das eines alten Elfen, doch die Augen waren jung und mit Leben gefüllt. Erst überrascht blickte der Gefangene auf Uriels Vater, dann als würde ihn eine Erkenntnis treffen. Seine Augen schweiften weiter und ein freundliches Schmunzeln als er bei Uriel ankam. Schnell war aber alles wieder angespannt im Gesicht als der nächste donnernde Peitschenknall der mehrschwänzigen Katze ihn traf. Wo war da Uriel nur reingeraten?
Auf einer Treppe stand schon ein anderer Dunkelelf, interessiert sah er auf und gab seinen Hunden einen kurzen Befehl das diese gehen sollten. Die Dunkelelfe wies den anderen an, zu warten und sie ritt wieder voraus.
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Uriel Schwarzschwinge
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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Sonntag 1. Juni 2014, 15:52

Zweifel nagten an Uriel, als sie weiter durch Morgeria ritten und sich langsam dem Ziel dieser Reise näherten. War es wirklich eine gute Idee gewesen, die Libelle loszuschicken. Ihr Angebot hatte sofort verstanden, als sie vor seinem Gesicht geschwebt hatte und in Richtung Cass summte. Er hatte auch gleich angenommen, sie in einem unbeobachteten Moment davonfliegen lassen. Dennoch hatte er kein gutes Gefühl dabei. Dieses magische Konstrukt war von Meresin erschaffen worden. Es zeigte zwar keinerlei Affinität zu seinem Meister, schien sich sogar eher zu fürchten - was Uriel ihm nicht verdenken konnte - dennoch war der Hybrid der Meinung, dass so ein "Geschenk" mit Vorsicht zu genießen sei. Er kannte sich nicht mit Konstrukten aus, bis zu Meresin hatte ja nicht einmal gewusst, dass Feuermagier zu so etwas im Stande waren. Es konnte also gut sein, dass dies ales nur eine Falle war. Dass sein vater ihn verführen wollte, ihm vorgaukelte einen Vebündeten zu haben, um ihn im nächsten Augenblicken wie ein armseliges Fischerboot auflaufen zu lassen. Aber Uriel hatte keine große Wahl. Er würde Cass ohne Hilfe in diesem Moloch von einer Stadt nicht finden und die Gelegenheit alleine nach ihr zu suchen würde sein vater ihm geben. Was hieß, dass er das Risiko eingehen musste und auf ein kleines magisches Konstrukt zweifelhafter Herkunft aus den Händen eines Dämons vertrauen musste....

Ja, Zuversicht hatte schon seit längerem die Koffer gepackt und war zur Tür hinausgestürmt.
Glücklicherweise riss Shyana aus diesen düsteren Gedanken, als sie vergleichsweise freudig auf seine Frage antwortete. Diese Dunkelelfe war ebenfalls ein Faktor, den Uriel noch nicht einschätzen konnte. Sie war strikt und hart, die Narben taten ihr Übriges, aber sie schien gegenüber Uriel nicht sonderlich reserviert zu sein. Ihr unterschwelliges Interesse fühlte sich fremd, wenn auch nicht unangenehm an. Vor allem deswegen nicht, da die üblichen Reaktionen eher im Spektrum "Ekel" bis "Schnappt euch das Biest!" angesiedelt waren. Es war schon merkwürdig. Die Morgerianer waren weithin bekannt für ihren Fremdenhass und berüchtigt für ihre "Gastfreundschaft". Wie wahrscheinlich war es da, auf jemanden wie Shyana zu treffen. Wenn sie ihn nicht bei einem entsprechenden Befehl ohne zu Zögern die Kehle aufschlitzen würde, würde Uriel sie sogar symphatisch finden. Ähnlich wie bei Miss Rothaar. Was denkt sich das Götterpaar nur, mich mit solch "reizenden" Damen bekannt zu machen?
Dennoch die Informationen zu Sademos waren interessant. Ein Jugendzauber, ein verschwundener Bruder und ein Hang zur Versklavung. Uriel seufzte und lächelte Shyana schief an. "Und ich hatte schon auf etwas Langweiligeres gehofft.", sagte er, mit einem leisen Lachen, das keins war. "Aber ich glaube bei uns wird sicherlich eine Ausnahme machen." Sein Blick schweifte zu Meresin, der sich inzwischen an die Spitze des Trupps gesetzt hatte. "Es wäre zumindest besser für uns alle...."

Endlich erreichten sie das Haus. Oder besser Anwesen. Selbst mit dem Standard der anderen Adelsfestungen in Morgeria, die Uriel bis jetzt gesehen hatte, war dieses Gebäude beeindruckend. Nicht in der Größe, aber das große Eingangstor, der riesige Vorgarten, der so eine Bezeichnung schon gar nicht mehr verdiente und die Mauer rundherum vermittelten den Eindruck, als würde Sademos Besitz alle andere Häuser in der Umgebung förmlich beiseite drängen, wie ein fetter Händler, der sich bei Markttag in die vordere Reihe drängt. Uriel war sich sicher, das der Erbauer wahrscheinlich eine schmeichelhaftere Beschreibung gefunden hätte, aber Gedanken waren ja glücklicherweise frei.
Im Hof stand ein Pfahl, an dem ein alter Dunkelelf gebunden war. Dem armen Kerl wurde von einem eher bulligeren Vertreter seiner Rasse gerade der Rücken in Streifen gepeitscht. Der Folterer hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht das Hemd seines Opfers zu entfernen und prügelte stattdessen die dreckigen Fasern in die offenen Wunden hinein. Trotz der Tortur blickte der alte Elf auf und seine reaktion überraschte Uriel. Als er Meresin sah, konnte der Hybrid in den schmerzerfüllten Augen Erkennen aufblitzen sehen. Als wüsste er, wen er da vor sich habe. Aber das war doch unmöglich! Oder?
Dann glitt der Blick des Dunkelelfen zu Uriel. Verwundert registrierte dieser die erstaunlich jungen Augen, die trotz der Schmerzen voller Interesse auf ihm lagen. Sie passten so gar nicht zu dem von Leben und Zeit gezeichneten Gesicht. Ein Schmunzelns glitt über des Gesicht des Alten, bevor es von dem nächsten Peitschenhieb vertrieben wurde. Uriel wandte sich ab.

Shyana wies ihre Leute an zu warten, während sie den Besuch ankündigen wollte. Erst jetzt merkte Uriel wie ungewöhnlich es war, dass sie mit solch einer Eskorte zu Sademos gebracht worden waren. Shyanas Truppe war doch lediglich eine Patrouille. Nach dem sie sich vergewissert haben, was Uriel und Meresin nach Morgeria brachte, hätten sie sie doch eigentlich gehen lassen können. Sademos war reich, klar. Doch es bestand doch kein Anlass einen einfachen Boten mit einer bewaffneten Truppe durch halb Morgeria zu begleiten.
Uriel hatte mehr und mehr das Gefühl, dass hier bei weitem mehr auf dem Spiel stand als nur das Leben eines kleinen Mädchens und einer zukünftigen Braut. Was wurde hier gespielt?

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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. Juli 2014, 15:33

Die kleine Libelle verstand sofort und es schien, dass sie einen geeigneten Moment abwartete um dann schnell durch die Massen an Leuten zu entschwinden. Das surren der Flügel verwirrte die Bewohner dieser Stadt nur kurz- zu sehr waren sie auf ihr eigenes leben fixiert. Oder ihr überleben. Sie schnellte durch Straßen und surrte durch Gassen. Kurz hielt sie mal inne, ein räudiger Köter wollte nach ihr schnappen und sie glühte auf. Das Jaulen eines Hundes, dann toste sie weiter. Bis sie das kleine Mädchen wieder sah. Nicht mehr weit, dann konnte sie bei dem Mädchen sein, immerhin saß es da nur….ein letzter schneller Schwung
Dong….sie war gegen eine Scheibe geflogen. Irritiert schüttelte das kleine filigrane magische Konstrukt sich und lief auf seinen sechs Beinchen zu dem Hindernis- der Scheibe. Es hatte noch nie ein Hindernis gehabt! Mit seinen zwei Vorderbeinen, schmolz es sich einen weg hindurch. Geschafft. Das Herrchen würde sich freuen.

Bedrohlich herrschte das gewaltige düstere Anwesen über den Eintrittsbereich. Groteske Statuen, die auch wie verweste Menschen oder verkrüppelte Wesen aussahen, gafften mit hohlen Augen nach unten. Besahen sich wie die zeugen eines Gerichtssaal, wer dort neues im hause des großen Sademos erschien.
Die Anführerin der Wächter war zu dem Mann mit dem Hunden getreten und Meresin selber schwang sich mit seiner üblichen Eleganz von seinem Pferd, streichelt das Pferd an den Nüstern. Er war nervös und auch wenn der Mann mit den langen schwarzen Haaren so friedlich gerade lag, trapste das Tier zunehmend auf der Stelle. Der schweif bewegte sich hin und her. Uriel konnte sehen, wie zunehmend Angst das Tier erfasste. Es würde wohl bald durchgehen. Vermutlich ließ der Zauber von Meresin nach.
Der Dunkelelf, der am Tor gewartet hatte, wies der Wächterin reinzugehen und er machte die ersten schritte auf die Gruppe zu.
„Seid willkommen! Hier habt also eine Nachricht für meinen Herrn…..was….“ er hielt urplötzlich inne, hörte wie sich eilige Schritte aus dem inneren des Hauses zu ihm kam. Er schaute über die Schulter und da war der Hausherr auch schon da.
„….ich übernehme dies persönlich!“ meinte dieser nur zu seinem Freund und Hundeführer. Mit Skepsis sah Vranyk zu Sademos, den Hausherrn und dann wieder zu den seltsamen Gästen.
Was sah er in den Mann, der sich als Vater von Uriel ausgab? Spürte er etwas? Uriel würde zumindest eine unnatürliche Kälte wahrnehmen, obwohl die Temperatur zu steigen anging. Pflanzen, die im Hof standen. Es waren so schon nicht viele, sie welkten unter der Gegenwart des schwarzhaarigen Elfen dahin.
„Vranyk, Stell dich nicht in den weg und frage nicht dumm“ ein stattlicher Dunkelelf, der wirklich eine kalte Schönheit besaß, war die Stufen runtergeeilt. Er trug ein Gewand, welches in den Farben schwarz, rot und goldzüngelndes Feuer bestickt war. Die Frauen trugen nur einen Seidenmantel in leichten Goldton. Man sah, dass sie sonst nichts darunter an hatten. Eigentlich hätte sie sich ihre Mäntel sparen können. Zwei Frauen waren in seiner Begleitung. Ein kleiner Gnom, der zittrige hinterher lief.
„es ist mir eine große Ehre euch hier zu sehen….“
Meresin trat auf den Mann zu und trotz das die Luft zum zerreißen gespannt war, verneigte sich Meresin vor diesen Hausherrn. Kurz sah man bei Sademos einen Muskel in der Wange zucken. Irritiert war er und nervös.
„Dann ist dies wohl der Große und ehrfürchtige Sademos. Ich und mein Sohn…“ er wies damit zu Uriel.
„Wir erhoffen auf eure Gastfreundschaft und ein Quartier für die Nacht. Ich habe mit euch was zu besprechen.
„Nun….seit meine Gäste….Vranyk, würdest du Dry’ol sagen, er soll seinen aufkommenden Trieben woanders nachgehen….Er hat später noch Zeit, sich seinen Gelüsten nachzugeben. Ich will nicht von dem Lärm belästigt werden…und meine Gäste auch nicht. „ er winkte der Dunkelelfe und ihren Leuten zu, dass diese sich entfernen dürften und Vranyk schritt mit einem verunsicherten Blick zu dem Muskelpaket, der gerade…sollte man wirklich es sehen, den halbtoten Dunkelelf besteigen wollte. Kurz murrten sie die beiden Männer sich an und Dann ließ der Muskelprotz den anderen dort liegen, trat jedoch nochmals ordentlich in dessen Nieren.
Vranyk nahm sich der Pferde an, während Meresin dem Hausherren folgte. Das Pferd von Meresin war wirklich sichtlich erleichtert. Die Wachen, drehten ohne ein Wort des Abschiedes um.
Nur sie, die Dunkelelfe Shyana mit dem entstellten Gesicht, warf Uriel einen aufmunternden Blick zu, bevor sie ihr Pferd wendete und wieder zum Ausgang ritt. Sie stoppte bei dem misshandelten Mann, der sich trotz des offenen Rückens auf seine Beine kämpfte. So als würde er sonst was verpassen. Sie sagte nichts, doch Verwirrung war in ihren Zügen. Dann durchschritt sie das Tor!
„Uriel, Sohn! Willst du mit reinkommen …oder dich mit dem Fußvolk unterhalten?“ dabei drehte sich Meresin um, während er eine Hand auf den Hintern einer der Dunkelelfischen Frauen hatte und sowie Dry`ol und auch Sademos warteten. Sademos, hatte ebenfalls eine Frau im Arm, doch er war angespannt.
Meresin hingegen hatte ebenfalls einen skeptischen, wenn nicht fragenden Blick, der zu dem Sklaven am Pfahl ging. Er malte eine Geste in die Luft und seine Augen funkelten düster. Doch es geschah nichts.
„Sohn! Entscheide dich…nicht dass du verloren gehst!“ knurrte jetzt seine Stimme und so ähnlich selbst mochte ein Dämon aus dem Harax klingen. Sündig und doch düster! Die Frauen sahen sich erschrocken an, nur Sademos blieb kühl. Wusste er, was es mit Meresin auf sich hatte?
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Uriel Schwarzschwinge
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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Donnerstag 31. Juli 2014, 15:24

Dies war also Sademos. Uriel merkte schon, warum Shyana Respekt vor ihm hatte. Selbst für einen Dunkelelfen war der Hausherr gut aussehend. Er war kräftig und und seinen bewegte sich mit einer Sicherheit, die man nur hatte, wenn man über Jahre hinweg sich an die Spitze der Gesellschaft gemordet hatte. Zumindest war dies bei den Morgerianern so. Er trug einen schwarzen Mantel, der am Saum mit rotgoldenen Flammen bestickt war. Die Damen hinter ihm trugen ähnlich teure Gewänder, wobei in ihrem Falle der Macher wohl eher drauf geachtet hatte zu zeigen, als zu verhüllen. Nicht das Uriel sich beschwerte.
Was an Sademos jedoch weitaus interessanter war, als sein Modegeschmack, war die Tsache wie er Meresin behandelte. Nicht nur, dass er sie persönlich in Empfang nahm. Er wandte sich auch als Erstes an Meresin als Ansprechpartner. Weder verschwendete er einen Blick an Uriel, noch fragte, warum sie hier waren. Er wusste, das wir kommen. Und er kennt Meresin., erkannte der Hybrid. Und dann fiel ihm noch etwas auf. Er will uns nicht hier haben. Sademos verbarg es gut, doch seine Nervosität war dennoch sichtbar. Seine Wange zuckte und bei Meresins Anblick hatte für einen kurzen Augenblick den Mundwinkel nach unten gezogen. Uriel kannte diese Reaktion. Er hatte sie oft genug beobachten können, wenn er Aufträge am Rande des Legalen hatte durchführen müssen. Sademos hatte etwas ausgefressen, und es war höchstwahrscheinlich das dieses Etwas Meresin nicht gefallen würde.
Ein Umstand, der auch die Umstehenden allmählich dämmerte. Vranyks Hunde kauerten auf dem Boden, während ihr Führer fragend zwischen seinem Herren und Meresin hin und her blickte. Die Pferde schnaubten nervös und die Stille zwischen den beiden Männern wurde langsam aber sich recht drückend. Langsam wurde es unerträglich und Uriel, sowie die Dunkelelfen, die gespannt und nervös auf dem Hof standen, wagten sich nicht zu rühren, aus der Furcht heraus, einen hastige Bewegung würde die Stille in eine Kakophonie der Gewalt verwandeln.
Dann endlich verbeugte sich Meresin. „Dann ist dies wohl der Große und ehrfürchtige Sademos. Ich und mein Sohn. Wir erhoffen auf eure Gastfreundschaft und ein Quartier für die Nacht. Ich habe mit euch was zu besprechen." Ein lautloser Seufzer ging durch die Anwesenden und die Spannung löste sich. Vranyk wandte sich wieder seinen Hunden zu und die Wachen saßen wieder etwas lockerer auf den Pferden und nahmen die Hände von den Waffen. Einzig Sademos stand immer noch steif am Eingang. Uriel sah eine kleine Schweißperle an seiner Schläfe. Der Dunkelelf rang sich ein recht überzeugendes Lächeln ab und trat einladend einen Schritt zur Seite. „Nun….seit meine Gäste….Vranyk, würdest du Dry’ol sagen, er soll seinen aufkommenden Trieben woanders nachgehen….Er hat später noch Zeit, sich seinen Gelüsten nachzugeben. Ich will nicht von dem Lärm belästigt werden…und meine Gäste auch nicht." Verwundert dreht Uriel sich um und tatsächlich. Der große Foltermeister hatte seine Hose heruntergerissen und wr gerade dabei sich auf den blutenden Alten zu stürzen. Angesichts der Worte seines Herren ließ er davon ab, zog sich an und sah dabei reichlich enttäuscht aus. Sehet her, Völker des Ostens. Das kultivierteste Volk Celcias!, ging es Uriel durch Kopf, während er zusah, wie Dry´ol von Vranyk angesprochen wurde und die beiden Männer sich trollten. Auch die Wachen wandten sich zum Gehen. Immerhin warf Shyana Uriel einen aufmunternden Blick zu, bevor sie ging. Dem Hybriden entging jedoch nicht ihr kurzer Blickkontakt zum ausgepeitschten Mann.
Bevor er sich jedoch fragen konnte, was das ollte, riss Meresin ihn schon wider mit groben Worten aus seinen Gedanken. Uriel wandte sich um und schwieg kurz. Sein Blick ging zum angespannten Sademos. „Sohn! Entscheide dich…nicht dass du verloren gehst!“, knurrte der Dämon und Uriel schauderte. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich denke nicht, dass meine Anwesenheit von Nöten ist. Ich komme gleich....wenn alles vorbei ist..." Er hatte nicht das Bedürfnis dabei zu sein, wenn enthüllt, was genau Sademos falsch gemacht hatte. Sein Gefühl sagte ihm, dass es Meresin nicht gefallen würde.

Stattdessen drehte er sich um und schritt in de Hof hinaus, Richtung Marterpfahl. Erst als er hinter sich die Tür zufallen hörte, wagte er es jedoch sich ein wenig zu entspannen. Ein kurzer Blick auf den Hof zeigte ihn, dass weder dieser Vranyk, noch Dry´ol in der Nähe waren. Dann trat zu dem alten Dunkelelfen und zog den Dolch. Ein kurzer Schnitt lösten die Fesseln, die ihn an den Pfahl banden. Statt jedoch zusammenzubrechen stand der Alte zitternd auf und streckte sich. Angesichts dieser ungewöhnlichen Vitalität hob Uriel skeptisch die Augenbrauen, dann zuckte er die Schultern. "Willst du das Hemd ausziehen? Dann enzünden sich die Wunden vielleicht nicht." Täuschte er sich oder hatten sie Wunden schon aufghehört zu bluten?
Er wartete, bis der Dunkelelf sich vorgestellt hatte. "Angenehm, mein Name ist Uriel.", sagte und schüttelte ihm die Hand. "Ich würde ja liebend gern mit dir plaudern, aber ich hab nicht viel Zeit. Sademos vermutlich auch nicht. Kannst du mir sagen, ob in jüngerer Zeit ein Frau in euren Haushalt angekommen ist? Und was Sademos mit ihr gemacht hat?" Dann kam ihm ein Gedanke. Die Nervosität des Hausherren, die Auspeitschung und Valas. Ein betrachtet seine Gegenüber genauer. "Und wenn du schon dabei bist, kannst du mir auch sagen was deine Rolle in der ganzen Geschichte ist."

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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Erzähler » Montag 18. August 2014, 01:52

Finster sah Meresin seinen Sohn an, doch er gewährte ihm seinen Wunsch. Ihn drängte es woanders hin. Die Frauen waren irritiert und Sademos verhält sich verdächtig.
Gab ihnen einen Wink sie sollten sich um ihren neuen Gast, das hieß Meresin kümmern. Was diese auch ohne eines gesagten Wortes taten. Sie fühlten sich wie Motten angezogen! Trotzdem sah Meresin seinen Sohn nach. Der würde was aushecken, dass wusste der schwarzhaarige Elf. Doch nun, wollte er etwas reden. Und dabei störte sein Sohn.
“Dann vergnüge dich….aber wehe, du geht auf Solotouren” doch eigentlich wäre es Meresin sogar recht. Es hatte sich alles so entwickelt, wie er es wollte.
Den Hausherren folgend, schlug die Tür kurz darauf hinter ihnen zu.

Valas hatte die Stimmung nur zu deutlich mitbekommen und als sich Dry` ol verziehen musste, sah der ältere Elf noch zu diesen rüber.
“Husch, husch…ins Körbchen…” zischte er dem breiten Foltermeister zu. Das Mundwerk war etwas, was sich Valas nicht nehmen ließ. Und dann nahm er kurz darauf die Schritte war und hörte wie die Fesseln durchgeschnitten wurden. Freiheit, welch kostbares Gut. Die gutgemeinten Worte, quittierte Valas mit einem kurzen Kopfschütteln.
“Junge, die Zeit dass ich mir über Wunden Sorgen gemacht habe, ist schon länger vorbei…Es ist sowieso nicht die Mühe wert” und er erhob sich und streckte sich ein wenig. Kurz gab er ein Zischen von sich, doch er spürte wie sein Fleisch wieder am heilen war. So wie die letzte Zeit fast sekündlich. Naja, es gab Schlimmeres.
“danke, ich bin Valas” er griff die Hand des jungen Mannes. Und da würde Uriel nur zu deutlich etwas spüren. Die Magie, die so ständig unruhig in ihm am flackern war. Die sich angepuscht fühlte durch Meresin, sie war schlagartig stumm. Wie als hätte er jede Magie gerade verpulvert. Entschuldigend sah der Mann in des Gesicht des Jüngeren.
“Also, betrifft es auch andere…entschuldige” Und als dann Uriel mit der Tür ins Haus fiel, weiteten sich die Augen des alten Elfen. Er packte den Hybriden mit mehr Kraft, als man erwarten würde an einem Arm und zog ihn über den Hof. Dabei sprach er schnell und blickte sich suchend um.
“Himmel, also hatte mich mein Gefühl nicht getäuscht. Dann ist der andere Mann, der sich als dein Vater ausgibt..” er hielt inne, besah sich den Hybriden.
“Entschuldige, ich habe mir deutlich gesehen, dass du diesen Meresin nicht leiden kannst. Komme mir nicht mit Hektik, Sademos wird bestimmt überleben. Man würde sich sonst Möglichkeiten zu handeln nehmen. Glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Nun zu dem was du gefragt hast. Ja, eine Katzenhybriden…doch sie ist geflohen. Sie hatte eine schwarze Feder bei sich…”Er klatschte sich an die Stirn.
“Bei Manthala, SIE ist die Frau!…Nun, da hat sich mein lieber Herr Bruder aber in Schwierigkeiten gebracht. Oh entschuldige, ich schwaffel…macht diese Gestalt.”
Er lächelte.
“Sie ist geflüchtet…und wo sie jetzt ist, weiß ich nicht. Du siehst ehrlich aus. Ich habe ihr zur Flucht verholfen, durch einen Gang in Sademos Schlafgemach. Sollte für dich problematisch werden. Doch mir wurde mitgeteilt, dass eine junge Kämpferin in der Arena einen neuen Herrn gefunden hat. Das konnte sie sein. Mein Bruder hält sich für einen Fuchs, aber ich habe noch immer Kontakte” Zwinkerte er zu Uriel.
“Und meine Rolle, Junge, die ist unwichtig…ich wollte sie vor einem Schicksal in Sklaverei bewahren…ich bin nur das Überbleibsel eines magischen Experiments… Doch wer oder was ist der Typ da!…ich war der Meinung, ihn schon mal gesehen zu haben.“ Vanas sah hoch, glaubte jemand an Fenster zu sehen.


Woanders:
Meresin wusste das etwas nicht stimmte, wenn ihn auch die Frauen etwas ruhiger werden ließen. Er ließ sie eine Weile von ihnen betüdeln und ihre Liebeskünste zeigen. Was störte es ihn, dass es den Hausherrn nervös machte. Trotzdem nagte so langsam alles an seiner Fassung und als Sadamos ihn in sein Besprechungsraum führte, schickte der Dunkelelf auch seine Gespielinnen weg. Sie waren allein. Der schwarzhaarige Elf, hob eine Augenbraue, blickte fragend.
“Und? Wo ist sie?”
Nun endlich wurde ihm der Respekt erwiesen, dem ihm gebührte und der Dunkelelf begab sich vor ihm auf die Knie, küsste die dargereichte Hand des Dämonenelfen.
“Verzeiht, mein Gebieter…aber…sie ist entflohen. Mein Bruder hat ihr geholfen…ich lasse ihn stra…” weiter kam der Elf des dunkeln Volkes nicht, Meresin hatte ihn schmerzhaft am Kinn gepackt. Die langen schwarzen Nägel bohrten sich wie Krallen in die Haut.
“sie ist weg?….Du hast meine zukünftige Frau ziehen lassen?” wieder war die Stimme wie fließender Honig. Weich und sanft. Doch in den Augen begann es zu glühen. Unter den Nägeln von Meresin dampfte die Haut des Dunkelelfen, der ein schmerzhaftes Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Meresin ließ ihn urplötzlich los!
“nun gut….schön, dass ich wenigstens mitdenke. Suche sie…und wenn du nicht versagen willst, solltest du sie finden…sonst ist dein wahres Alter dein geringstes Problem.” und Meresin drehte sich auf den Absatz um, trat zum Fenster welches einen Blick zum Hof hatte. Seltsam, wieso nahm er nicht seinen Sohn nicht mehr wahr?
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Uriel Schwarzschwinge
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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Uriel Schwarzschwinge » Dienstag 16. September 2014, 19:46

Man traf doch immer wieder auf interessante Leute. Da gab es kampfgeifernde Leoniden, cholerische Diebe und massenmordende Dämonen. Aber manchmal - na gut selten - gab es auch Bekanntschaften, die nicht in die Kategorie "gefährlich und womöglich tödlich" fielen, sondern schlichtweg sich rücksichtsvoll als "hilfreich" deklarieren ließen. Valas war einer dieser zuvorkommenden Fälle. Die hässlichen Wunden schienen den alten Dunkelelfen nicht davon abzuhalten, seinem Peiniger ein paar freche Worte hinterherzuschicken. Ein Umstand, der ihm sofort Uriels Sympathie einbrachte. Allerdings, der Hybrid würde sich das auch wagen, wenn sein Körper die praktische Fähigkeit hätte Wunden von alleine schließen zu lassen. Schorf hatte sich erstaunlich schnell gebildet und an einigen Stellen übersprang die Haut diesen Zwischenschritt der Heilung und schloss sich einfach. Nun gesellte sich beim Hybriden zur Bewunderung auch noch Interesse.
Valas war so freundlich sich vorzustellen und gab ihm die Hand. Als sich ihre Finger berührten, spürte Uriel wie sich seine Magie schlagartig auflöste. Nein, nicht auflöste. Sie wurde absorbiert. Sofort zog er seine Hand zurück, was den Energiefluss stoppte. Dennoch fühlte er sich, als hätte er soeben einen Zauber der vierten Empfindung gewirkt. Wohlgemerkt ohne die physische Erschöpfung. Das erklärt womöglich seine verstärkte Selbstheilungskraft. Der Kerl saugt Magie auf wie ein Schwamm., ging es ihm durch den Kopf. Lustigerweise würde Valas in Uriels Gesicht allerdings nun keine Angst sehen sondern stattdessen etwas anderes, ein leises Lächeln. In seinen Augen flackerte es, als eine Idee Gestalt annahm. Götterpaar, wie überaus günstig...

Dann packte Valas ihn, erstaunlich kräftig nebenbei, auf einmal am Arm und zerrte ihn mit sich in eine Ecke des Hofes. Erst fing er wie wild an vor sich hin zu murmeln. Uriel kannte dieses Verhalten, jemand begann alle Puzzlestücke zusammenzusetzen. Zu blöd, dass er selbst nach wie vor im Dunkeln stand!
Dann endlich kam der Alte zur Sache. “Sie ist geflüchtet…und wo sie jetzt ist, weiß ich nicht. Du siehst ehrlich aus. Ich habe ihr zur Flucht verholfen, durch einen Gang in Sademos Schlafgemach. Sollte für dich problematisch werden. Doch mir wurde mitgeteilt, dass eine junge Kämpferin in der Arena einen neuen Herrn gefunden hat. Das konnte sie sein. Mein Bruder hält sich für einen Fuchs, aber ich habe noch immer Kontakte” Sie war also nicht hier. Das war gut.
Eine Kämpferin in einer dunkelelfischen Gladiatorenarena, als Katzenhybridin? Das war schlecht.
Uriel wusste nicht viel über die dunkelelfische Unterhaltungskultur, aber schon bei den Menschen besaßen Gladiatoren eine geringe Lebenserwartung. Er durfte also keine Zeit mehr verschwenden. Er musste seinen Plan in die Tat umsetzen und Valas würde ihm dabei behilflich sein. Diese Gelegenheit von Meresin wegzukommen, durfte er sich nicht entgehen lassen. Er würde zwar dafür seine Magie nicht anwenden können, allerdings war das sowieso nicht vorgesehen.

Also packte er Valas an der Schulter und nahm mit sich. "Dann lass uns gehen. Du führst mich zur Arena. Meresin wird meine Sorge sein. Los!", sagte er und hievte ihn auf die Stute. Dann guckte er sich kurz um. Keiner schien sie aufhalten zu wollen. Dann jedoch ging sein Blick zu den Fenstern und er sah Meresin. Verdammt! Eilig schwang er sich aufs Pferd, bohrte seine Fersen in dessen Flanke und ritt los.
Als sie aus dem Tor waren, gab er die Zügel an Valas. Dann holte er das Fläschchen hervor, dass er in Pelgar von diesem Wichtel bekommen hatte, entkorkte es und trank. Er keuchte als die Flüssigkeit wie heißes Pech seine Kehle hinunterrann und dann stöhnte er als die Knochen seiner Flügel und Beine knackten und sich verdehten, wendeten und sich schließlich in seinen Körper zurückzogen oder sich neu arragierten. Ein paar schmerzhafte Minuten vergingen und auf einmal saß vor Valas kein Hybrid mehr, sondern ein junger Elf, der gerademal dem Mannesalter entwachsen war, mit kurzen braun-roten Haaren und einem offenen Gesicht, auf das sich der Schmerz der Jahre noch nicht eingegraben hatte. Uriel hatte allerdings keine Zeit das Wunder des Verwandlungstrankes zu betrachten. Stattdessen legte er die Kapuze an und zog sie tief in sein Gesicht. Dann nach ein paar hundert Metern lenkte er die Stute in eine Seitengasse, saß ab und bedeutete Valas das Gleiche zu tun. Dann schlug er dem Tier auf dem Hintern und schickte es in die entgegengesetzte Richtung. "Das wird die ein wenig beschäftigen.", meinte er. Dann ließ er sich von Valas führen.
Während sie durch die Gassen schlichen, kam Uriel auf eine Frage zurück, die der Alte vorhin gestellt hatte. "Dieser Mann ist Meresin. Ich weiß nicht genau was er ist, ob Elf oder Dämon, obwohl er vom letzteren mehr an sich hat. Allerdings ist er sehr mächtig und war auch nicht müde es zu demonstrieren. Spiegelwandern und Diebesgilden abfackeln und so. Er hat deine Freundin als seine Braut bezeichnet.", erzählte er. Dann hielt er inne. "Apropos. Du hast nicht vielleicht die Güte mir zu erklären, was genau hier vor sich geht. Ich bin so ab Hol meine Braut und Dann sprenge ich meine Ketten nicht mehr ganz mitgekommen". Ein kurzer Schmerz und ein blutender Fuß, aus dem eine Glasscherbe steckte, ließ ihn hinzufügen. "Und Schuhe wären jetzt auch nicht schlecht."

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Re: Der Harax mag ähnlich düster sein...

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. September 2014, 20:50

Mesesin bekam es mit Argwohn mit, was sich draußen auf dem Hof abspielte. Wenn das der sogenannte Bruder war, so musste sich ja ausgerechnet sein Sohn mit diesem abgeben. Natürlich, wie hätte er auch anderes annehmen können. Sademos hatte noch mit seinem verletzten Stolz zu kämpfen anstatt das er richtig und auch angemessen reagieren konnte.
„du magst deinen Bruder zu strafen gedacht haben, doch er flieht gerade….mit meinem Sohn“ sprach Meresin kühl und ohne jedliche Emotion. Er bebte innerlich vor Zorn und ballte seine Hand zu Faust. Nicht wegen der Aktion von Uriel, nein, das war absehbar, aber weil Sademos geglaubt hatte, alles im Griff zu haben.
Doch der Dunkelelf begriff schnell, war zur Tür raus und brüllte seine Leute zusammen, noch bevor der Dämonenelf etwas sagen musste.
„Uriel, spiel mir in die Hände…ich mag zwar nicht sehen, wo du bist und was du machst, doch du…ja du wirst mich führen… Ich werde dich bekommen, Frau!...Mein Blut ist deine Erlösung“ sprach er zu sich und starrte weiter nach draußen. Die Augen ein unheimliches Glühen, wie die eines brodelnden Vulkans.

Der alte Dunkelelf war sichtlich überrascht, als er einfach von dem jungen Elfen auf ein Pferd gehievt wurde. Na dass nannte man mal stürmisch. Der Blick zum Fenster zeigte, dass der Kurier nicht schnell genug Abstand zu seinem angeblichen Vater bekommen konnte. Valas selber erging es mit diesem Anwesen nicht anders. Er war hier zwar aufgewachsen, doch es gab nichts was ihn hier hielt. Dieses Mal war wirklich keiner mehr zurückgeblieben. Sein Liebster war tatsächlich tot und der Gedanke, dass er ihn nicht richtig beerdigen konnte, schmerzte kurz wieder auf. Vergangenheit, jetzt hieß es die Kleine zu finden. Er war wirklich ein alter sentimentaler Narr geworden.
„Du willst zur Arena?...ungünstig…nein, ich bringe dich zu einer Freundin….sie müsste die aktuelle Situation um die Arena wissen. „ Uriel gab dem Pferd die Sporen, lenkte es schnellstmöglich vom Hof und durch die Gassen. Was Meresin betraf, nun in Familienangelegenheiten oder welche die sich dafür ausgaben, da würde Valas sich nicht reinmischen. Er hatte immerhin genügend mit der seinen zu tun. Auch Der alte Elf sah am Fenster diese dunkle Gestalt und zudem vermeinte er Flügel zu erkennen. Wirklich, es schien tatsächlich um den Mann zu handeln, den Valas erkannt hatte. Irgendwie fiel ihm die Feder wieder ein, die Maruka mit ihrem sogenannten Schicksal in Verbindung brachte. Auch Uriel hatte Federflügel, wenn diese auch nicht annährend zu gewaltig wie die des am fester Stehenden wirkten. Das Stöhnen des jungeren Mannes ließ seine Aufmerksamkeit wieder auf Uriel fallen. Bei Manthala, als er die Verwandlung sah, blinzelte er mehrfach. Suchte fast schon den Rabenhybriden bis er verstand was geschehen war. Ein sehr mächtiger Trank. Also löste der alte Dunkelelf nicht jede Art von Magie auf. Vielleicht hieß es aber auch, dass er endlich selber seinen verdienten Tod erhalten würde. Diese seltsame Wirkung von ihm verschwand! Er seinen Liebsten doch bald sehen würde?
„Interessant…“ murmelte er, konzentrierte sich dann aber wieder durch die Straßen zu kommen. Es waren nicht viele Meter, denn alsbald stieg Uriel wieder ab. Valas stöhnte auf. Er mochte zwar einige Vorteile durch seinen Körper haben. Aber ständig auf und ab störte dabei eher sein geistig älteres Gemüt. Was man doch nicht alles tat.

Das Pferd verschwand mit einem Wiehern und Valas schlich durch die Gassen. Eilte die verschlungenen Pfade der Seitenstraßen und Winkeln der großen dunklen Stadt sich nutzen zu machen. Dunkle Nischen gab es wirklich zu genügend. Valas lauschte aufmerksam, was Uriel über Meresin erzählte und nickte nur hin und wieder. Er hielt kurz an, ließ eine Patrouille vorbeiziehen und antwortete jetzt auf die brennenden Fragen des Elfen. Und was für ein Elf! Sehr hübsch anzusehen und wäre er nicht so verdammt jung, bestimmt was früher den Geschmack von dem Dunkelelfen getroffen hätte. Jetzt jedoch schmerzte ihn dieses makellose Gesicht.
Valas lächelte sanft, als Uriel eine Antwort verlangte und seine Braue zuckte kurz hoch, als Schuhe erwähnt worden.
„Wie dumm von mir“ schlug er sich an die Stirn. Sich auf seine Knie begeben, zog er sein zerschlissenes Hemd aus und zerriss es mit den Zähnen zu Mullstreifen. Der Elf konnte sehen, dass nicht eine Narbe auf dem Rücken des alten Elfen zu sehen war. Keine Wunde war mehr sichtbar und der Geruch von Schweiß oder desgleichen war ebenso nicht vorhanden. “Fuß anheben…Junge, daran hättest du doch denken müssen. „ nuschelte der alte Elf und verband Uriel den Fuß ziemlich dick, nachdem er eine kleine Scherbe rausgezogen hatte. Das Gleiche wiederholte Valas mit dem anderen Fuß während er sprach:
„sollte als provisorischer Schutz erstmal ausreichen. Ich hätte dir meine Stiefel gegeben, doch ich bin selbst barfuß“ Grinste er hoch und zuckte mit den Schultern. Der Blick war immer wach und alt zugleich.
„Also….mein bescheuerter Bruder hatte vor ein paar Jahren mit einem Magus Kontakt gehabt. Ich hatte es damals belauscht und dieser Magus, war irgendwie im Harax oder so eingekerkert worden….nur den Namen….fällt mir bestimmt noch ein. Nachdem was ich rausbekommen habe, war er ein magisches Experiment…also es hatten wohl mal irgendwelchen behämmerten Magier ein Ritual zum beschwören eines Dämons gemacht. Tja und dieser Dämon hatte sich in das Ungeborene einer Elfe eingenistet….naja…oder so ähnlich. Trotzdem wurde dieser Elfen-Dämon wohl eingekerkert, weil gefährlich und so…und mein liebreizender und nicht gerader intelligenter Bruder hatte mit dem Wesen gehandelt. …Also wenn Meresin diese Person ist, dann wird mein Bruder alles tun um dessen Frau zu finden. Er hat seine Seele….und mich damals verpfändet…Er erhielt dafür seine Jugend zurück…und ich….naja, man sieht es. Doch alles ist nicht von Dauer, Meresin braucht die Frau und …angeblich würde er irgendwie beim Akt mit seiner Erwählten auf Dauer frei kommen. Celcia hat so schon genug mit den dunklen Armee zu tun, da braucht man nicht noch Geschöpfe des Harax….“ Er sah zu Uriel, erhob sich wieder.
„trotzdem…wieviel davon stimmt, weiß ich nicht. Vieles ist nicht mehr so klar in meinen Kopf wie früher…als ich noch…naja, normal war. Manthala wacht über mich, zumindest glaube ich das“ er versucht sich selbst mit einem Lächeln zu überzeugen. Dieser Dunkelelf passte nun so wirklich nicht in diese düstere Welt, denn er lachte gerne.
„Soo…jetzt aber….“ Und Valas lief weiter voraus, winkte Uriel ihm zu folgen. An einer Wand, das sah man nur wenn man genau davor stand, war eine Nische…nicht gerade groß, aber groß genug, dass sich man sich hindurch drücken konnte. Jetzt konnte Uriel sich besonders freuen, denn mit seinen Flügeln wäre er nicht hindurchgekommen. Finsternis und der Geruch von Unrat empfing einen.
„Hier geht es lang…Vorsicht, hier sind meist bissige Ratten… vor mir halten die sich jedoch fern…also bleibe nah bei mir“ sprach der Dunkelelf, griff Uriel am Arm und führte ihn tiefer und tiefer in die verwinkelten Gänge.

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