Vor der Schenke

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 12. Dezember 2007, 23:04

Der Wirt schaute ein wenig verwirrt, als er Hyzenthlee so grinsen sah. Immerhin war hier soeben eine ganze Taverne abgebrannt! Es gab Verletzte ... und Tote, ja ... und sie lächelte. Nun gut, sie mochte gerade eben erst hinzugestoßen sein, aber sah sie denn nicht das Offensichtliche?
<b>Jetzt kichert sie auch noch! Eine seltsame Frau.</b>
Die Laune des Wirtes besserte sich, als Hyzenthlee wenigstens mitfühlend ihr Beileid aussprach. "Nicht nur Euch würde der Täter interessieren. Ich hoffe, die Stadtwache arbeitet einmal richtig und spürt diesen verruchten Kerl auf – oder Kerle. Einer allein kann kaum ein solches Chaos veranstaltet haben. Ach." Er seufzte schwer. Der Verlust seines Heimes und seiner finanziellen Einnahmequelle lag ihm noch schwer im Magen.
So merkte er kaum, dass sich Hyzenthlee immer mehr der Schenke näherte. Aber es bestand doch ...

"Die Gefahr ist gebannt, das Feuer gelöscht! Es droht keine Explosionsgefahr mehr!", rief ein Wächter und so zerfiel die nervenaufreibende Spannung. Stattdessen jubelten die Leute nun ringsum, auch der Wirt zeigte sich beruhigt.

Hyzenthlee lehnte längst an einer Wand, versuchte, unauffällig zu sein. Doch nicht einmal die Schatten konnten verbergen, was sie war.
"Seht euch das hübsche Ding dort an", raunte ein Tavernengast seinen beiden Kameraden zu und zeigte unverhohlen auf Hyzenthlee. "So ein süßes Mädchen und so allein hier? Naaaa, trinken gehen können wir jetzt wohl nich' mehr. Aber vielleicht willst mit zu mir nach Hause, meine Süße!"

Das gereichte ihr offenbar, denn schon stelzte die <i>Süße</i> einfach davon, bahnte sich einen Weg an der jubelnden Menge vorbei. Nur einer in ihrem Blickfeld zeigte keine Freude. Es war ein überraschend gut gekleideter Mann von hohem Wuchs. Er maß mindestens 1,90 m. Sein graues Haar war fein zu einem adeligen Zopf gebunden. Er trug Filzhut und purpurne Seidenstrumpfhosen, dazu eine dunkelblaue Tunika. In der rechten hielt er ein Monokel, welches er nun mit einem Schnupftuch säuberte. Im gesamten machte er einen ziemlich vornehmen Eindruck. Nur die gut einen Meter lange Fasanenfeder an seinem Hut war leicht angesengt. Er tupfte sich Gesicht und Stirn und seufzte schwer. "Ach, die schönen Stoffe und erst das Parfum. Oh, wehe mir."

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von fremder Mann » Freitag 14. Dezember 2007, 15:58

Noch hatte Hyzenthlee die von ihr als solche benannte "Vogelscheuche" nicht angesprochen. Sie schaute unauffällig zum Wirt zurück. Der war nun aber erst einmal damit beschäftigt, in Begleitung der Wache und eines Medicus vorsichtig in die Ruine zu steigen, in die sich seine Taverne verwandelt hatte. Man suchte nach Verletzten und ... Toten. Opfern, denen die Flucht aus dem Gebäude nicht mehr gelungen war. Der Mann hätte nun also keine Zeit mehr für Hyzenthlee.

So gab es ihr die Möglichkeit, den pompös gekleideten Herren nun doch näher in Augenschein zu nehmen und ihn gar anzusprechen. Der Mann steckte sein Schnupftuch in eine der seidenen Taschen und setzte sein Monokel wieder auf. "Seid mir ebenfalls gegrüßt, Verehrteste. Mit Verlaub, darf ich Euch ein Kompliment über Eure unbeschreibliche Schönheit machen? Wahrlich ein Lichtblick angesichts dieser trostlosen Lage."

Der Fremde schniefte wieder und schaute voller Traurigkeit zur Taverne hinüber. Dort schleiften die Wachen soeben zwei ihrer Kameraden nach draußen – oder was von ihren toten Leibern noch übrig war.
"In der Tat, ich bin mehr als unglücklich. Ich trauere um die Kollektion meines Geschäftspartners. Oh, er ist auf dem Markt unterwegs und weiß wohl noch nichts von dem Ereignis." Dann sog der Herr zischend die Luft ein, wirbelte auf dem Absatz herum und machte eine tiefe Verbeugung vor Hyzenthlee.
"Oh wie unhöflich! Ich vergaß, mich vorzustellen. Mein Name ist Parcival Visconti. Ich bin Parfumeur und zusammen mit dem hochgeschätzten Fernando Largerfeldt anlässlich des Turnieres nach Pelgar gereist."

Fernando Largerfeldt?! Jetzt würde Hyzenthlee wohl staunen, denn als modebewusste Frau von Welt war ihr dieser Name sicher geläufig. Fernando Largerfeldt war einer der bekanntesten Schneider Celcias. Seine Stoffe, seine Kleider ... jeder, der etwas von sich hielt und sich diesen Luxus leisten konnte, besaß mindestens ein Kleidungsstück von ihm.
Parcival Visconti seufzte. "Seine neueste Kreation ist soeben zu Asche verbrannt. Ich weiß nicht, wie ich ihm dies beibringen soll. Wir hatten vor, dem Hochadel auf dem Turnier eine Kollektion aus seinen neuesten Gewändern in Verbund mit meinen Duftölen zu präsentieren. Oh wehe mir. Nun ist alles dahin."

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von fremder Mann » Samstag 15. Dezember 2007, 13:01

"Oh, ich verstehe", meinte Parcival Visconti, nachdem Hyzenthlee bestätigt hatte, dass auch sie in der Schenke ein Zimmer besessen hatte. Der Parfumeur bekam das ganze in den falschen Hals. Er vermutete, dass die äußerst gut aussehende Frau vor ihm wohl ebenfalls nur Gast in Pelgar war und sich ein Zimmer in dieser Schenke gemietet hatte. Er konnte ja nicht ahnen, dass Hyzenthlee kein eigenes Häuschen besaß – wie er oder Fernando, der wohl in mehreren Städten eigene kleine Anwesen bewohnte.

Erneut verneigte er sich. "Aha ... eine Kollektionenträgerin. Vielleicht könnte Herr Largerfeldt etwas mit Euch anfangen, Fräulein Heizentliiiiii." Oh, dieser Mann sprach ihren Namen vollkommen falsch aus, vor allem betonte er nicht nur die letzte Silbe sehr stark, sondern hauchte nicht einmal das H. Er sprach es hart und zackig aus, so dass sich Hyzenthlees Name fast in einen militärischen Befehl zu wandeln schien.
Herr Visconti seufzte wieder. "Ach, oh weh, der arme Fernando. Ich bin gespannt, was er zu dieser Tragödie sagen wird. Aber Ihr habt Recht, ich muss es ihm beichten. Und ja, es ist nicht meine Schuld, doch ich werde es sein, der es ihm verkündet. Mein Herz setzt aus bei dem Gedanken. Doch nun gut, anders geht es wohl nicht. Sein Page ist im Feuer schwer verletzt worden und gerade auf dem Weg in die Reichsklinik. So muss ich denn selbst gehen."

Parcival Visconti drehte sich kurz, dabei immer bedacht, die Arme oberhalb der Hüften zu haben. Er wollte sich nicht zu sehr an die anderen Menschen hier drängen – diese waren schmutzig und einige sicher nicht aufgrund des Brandes. Trotzdem schaute er sich suchend um, bis er einen Mann von der Stadtwache entdeckte.
"Ihr da, guter Wächter, nennt mir doch bitte den Weg zum Marktplatz."

Kurz unterhielt er sich mit dem Wachmann, der ein paar Probleme mit der noblen Wortwahl des Parfumeurs hatte. Schließlich aber schafften es beide Parteien einander zu verstehen und der Wächter zeigte eine Straße hinunter, die zum Markt führte, sofern man ihr ohne Unterlass folgte.
Herr Visconti dankte, dann wandte er sich mit einem freundlichen Nicken wieder an Hyzenthlee. "Natürlich. Begleitet mich doch gern, dann kann ich Fernandos Gemüt ein wenig mit Eurer Schönheit beschwichtigen. Er wird erfreut sein, wenn ich ihm sage, dass ich eine würdige Trägerin für seine ..." – Parcival schluckte – "... abgebrannte Kollektion vorstellen kann."



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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Januar 2008, 17:38

[Yann Adamm-Ra und alle, die ihm folgten (Eáránë Fëfalas, Jin Delvil, Lyrien N'ador) kommen von <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=10337 ... id=2#unten" target="_blank">Wartezimmer</a>]

Sie hatten es überstanden und die Schenke war gelöscht worden. Nur Eáránës Wolf war leicht verletzt worden, als sie aus dem Wartezimmer geflüchtet waren, aber Lyrien hatte dem Tier Dank ihrer Heilerfähigkeiten helfen können. Nun tapste Wolf schon wieder munter umher – naja, nicht ganz. Er hinkte noch ein wenig, aber der Ursprung dafür war nicht mehr die Verletzung. Der kleine Schauspieler wollte vielmehr auf sich aufmerksam machen, genoss er es doch, von seiner nachtelfischen Gefährtin umsorgt zu werden.

Aber Eáránë hatte jetzt wenig Zeit, sich um Wolf zu kümmern. Siedend heiß fiel ihr Miriel ein, die auch in der Schenke gewesen war. Sie war nicht mit ins Wartezimmer gekommen, sondern in ihr eigenes Zimmer gegangen, um ein Bad zu nehmen. Später, kurz bevor das Feuer ausbrach, war sie noch in den Schankraum hinabgestiegen. Dort hatte der Brandherd gewütet. Ihr ging es doch gut? Oh, hoffentlich war mit ihr alles in Ordnung!

Das hoffte auch Yann, der Eáránë, Lyrien und den sehr schweigsam gewordenen Jin einfach stehen ließ und die Gasse herauf vor die Schenke rannte. Hier hatte sich inzwischen eine ganze Menschentraube an Schaulustigen gebildet. Unter ihnen wuselten Sanitäter und Stadtwachen Pelgars umher. Sie trugen Verletzte und – ja, auch Tote – zu Karren, welche allesamt allerdings eine Richtung einschlugen: die Straße hinunter und um einige Ecken zur großen Reichsklinik. Die Verletzten oder solche mit möglicher Rauchvergiftung wurden dorthin gebracht, um umsorgt und geheilt zu werden. Die Toten brachte man aus Forschungsgründen dorthin. Längst wusste man wohl, dass im <i>Pony</i> nicht zufällig ein Feuer ausgebrochen war. Die Stadtwache hatte Befehl gegeben, die Toten nach Spuren zu untersuchen, die Aufschluss über eine Brandstiftung geben könnten.

Einige Wachen standen mit abgenommenen Helmen in kleinen Grüppchen zusammen und hatten die Köpfe gesenkt. Heute waren viele unschuldige Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen auch Kameraden aus der Kaserne, die auf der Suche nach Morticia Einzug in die Taverne gehalten hatten.

An anderer Stelle standen ein Herold und zwei Bannerträger gegen eine Hauswand gelehnt. Sie waren kurz vor dem Feuer an der Schenke vorbei marschiert, um Angereiste auf das bevorstehende Turnier aufmerksam zu machen und zum Anmeldestand zu locken. Nachdem sie den Qualm gerochen hatten, waren die drei schnell zurückgerannt. Die Banner hatten es schlechter überstanden als deren Träger. In Fetzen hingen sie von den Stangen, waren angesengt und schwerlich konnte man noch das pelgarische Wappen darauf erkennen.
Aber wenigstens lebten diese Männer.

Und wo steckte Miriel? War sie schon in die Reichsklinik gebracht worden oder ... schlimmer? Schnippelten Medici bereits an ihr herum?
Ihren Freunden stand die Angst wohl tief in den Gliedern. Sie mussten herausfinden, was mit Miriel geschehen war.

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Yann Adamm-Ra
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 21. Januar 2008, 20:11

Als Yann sich wild entschlossen auf den Weg vor die Schenke machte, wandte er sich nicht mehr nach seinen anderen Freunden um. Kurz huschte durch seinen Kopf, ob sie ihm wohl folgen würden, aber sehr schnell hatte er diesen Gedanken wieder bei Seite geschoben – jetzt zählte einzig und allein die Gewissheit über Miriel. Er hoffte nur, dass sowohl Earane mit ihrem Wolf, als auch Lyrien sich ihm anschließen und mit nach vorn kommen würden.

Kaum hatte der Junge die Ecke erreicht und umrundet, blieb er auch schon wie angewurzelt stehen. Eine große Menschenmenge hatte sich bereits hier versammelt, versperrte sämtliche Sicht und so konnte er nicht auf das Geschehen weiter vorn blicken.
<b>Verdammte Menschen!</b>, schoss es dem Schelm durch den Kopf.
Hin und wieder sah er Leute in weißen Kitteln, die sich um auf dem Boden liegenden kümmerten und auch bemerkte er, dass ein paar Menschen in Rüstungen hier hin und her liefen. Er fing er sich wieder, ballte kurz seine Hände zu Fäusten und stürmte weiter auf die Menge zu. Kaum dass er sie erreicht hatte, begann er auch schon sich durch die umherstehenden Schaulustigen zu zwängen.

„Entschuldigung!“, rief er. „Darf ich mal durch? Es ist wichtig. Hallo! Lassen Sie mich bitte durch! Ich muss da jetzt durch und nach vorn. Hörn sie. Ich will da jetzt durch!“

So ging es eine ganze Weile weiter. Mit seinen Händen versuchte er manche der Anwesenden einfach bei Seite zu schieben oder aber sich wenigstens soviel Luft zu verschaffen, dass er mit seinem schmalen Körper schnell zwischen ihnen hindurch huschen konnte. Soweit klappte das auch ganz gut, bis er schließlich zu zwei großen und fetten Personen kam. Hier hatte er nicht mal mit seinen Ellebogen Glück, als er versuchte sie auseinander zu bugsieren.

„HE IHR DA!“, rief er mit lauter Stimme, doch sie ging scheinbar in dem Trubel unter, welches hier vor der Schenke herrschte.
<b>Vermaledeite Fettklöße. Und jetzt?</b>, fragte er sich in Gedanken, aber schon kam ihm Hilfe zu teil.
Lyrien hatte sich immer dicht hinter dem Jungen gehalten, war ihm so durch die Menge bis hier her gefolgt und nun nahm sie das Ruder in die Hand. Sie tippte den etwas korpulenteren Herrschaften auf die Schultern und bat sie Platz für sie und den jungen Schelm zu machen. Mit pummeligen Backen und knallroten Gesicht wandten sich die beiden – einer war ein Mann, der andere eine Frau mit langen fettigen Haaren – zu ihnen um und schienen nicht sonderlich kompromissbereit zu sein, ihren doch so guten Platz preis zu geben.

Yanns Freundin erklärten den beiden die Situation und dass sie sich wirklich Sorgen um ihre weitere Freundin Miriel machen würden, aber auch auf diese Argumente hin wollten die beiden sperrigen Personen keinen Platz machen. Sie plusterten sich vor Lyrien und Yann auf und verteidigten eisern mit Worten und teils auch Taten ihren Platz.
Dem Schelm stieg langsam die Zornesröte ins Gesicht und am liebsten hätte er etwas unternommen, doch außer weiter mit Worten um sich zu werfen und die allerschlimmsten ihm bekannten Schimpfwörter in Gedanken durch zu gehen, wagte er im Beisein von Lyrien nichts weiter – bis zu einem gewissen Punkt. Die beiden fetten Menschen, hakten sich gegenseitig ein und ließen unmissverständlich klar werden, dass sie hier blieben und keinen Platz machten. An allen anderen Stellen wären Yann und seine Freundin wohl leichter durch gekommen, doch so weit dachte der Schelm nicht mehr. Er ballte erneut seine Hände zu Fäusten, blickte die beiden Fremden, welche sich bereits wieder abgewandt hatten, mit sehr ernstem Gesicht an und ließ seinen Blick danach zu Boden schweifen. Ein kleiner Tipps an den Rücken der fetten Passanten, lies seinem Zauber freien Lauf.

Plötzlich begannen die beiden um das Dreifache zu schrumpfen, wurden immer kleiner und kleiner, bis sie gut zwei Drittel ihrer Körpergröße eingebüßt hatten. Allerdings schrumpfte das Fett, welches sich sowieso bereits auf deren Rippen breit gemacht hatte, nicht mit. Es begann sich seitlich und nach vorn und hinten auszubreiten und quoll immer weiter und weiter, bis sie schließlich aufhörten zu schrumpfen.
Lyrien würde nun bequem über die Passanten steigen können, Yann machte einen kurzen Satz und hüfte über sie hinweg. Sofort und vielleicht bevor die beiden fettleibigen Menschen etwas tun konnten versuchte sich der Junge weiter durch die Menge zu zwängen, achtete nicht auf den tadelnden und rügenden Blick seiner Freundin. Eigentlich wusste er genau, dass er ihr versprochen hatte solche Aktionen zu unterlassen, doch nun war es geschehen und er hatte doch wieder seine Magie nicht zur Unterhaltung Anwesender eingesetzt, sonder zu seinem eigenen Vorteil. Welche Folgen dies haben könnte oder würde, schien ihm gar nicht in den Sinn zu kommen.

Endlich, es schien wie eine Ewigkeit gedauert zu haben, da schaffte er es sich fast ganz nach vorn zu drängeln. Er fand schnell einen Soldaten, der etwas vor ihm links stand. Schnell zwängte er sich zu ihm durch und klopfte ihm auf die Schultern.
„He Du da?“, fragte er mit kindlicher Stimme. „Ich hab da mal eine ganz dringende und wichtige Frage! Hast du eine Frau mit roten Haaren gesehen? Sie ist meine Freundin und sie war in der Schenke… und ich mache mir ganz große Sorgen um sie! Hast du sie gesehen? Sag schon… bitte…“

Nun verstummte der Junge und wartete aufgeregt auf eine hoffentlich gute Antwort des Soldaten.
Zuletzt geändert von Yann Adamm-Ra am Montag 21. Januar 2008, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Stadtwache
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 22. Januar 2008, 23:25

Yann schaffte es wirklich immer wieder für Aufsehen zu sorgen. Da hüpfte er einfach über die klein aber breit gezauberten Passanten hinweg und zwängte sich weiter durch die Menge. Nun erschien es ihm jedoch als ein Leichtes, denn die meisten machten freiwillig Platz. Die Schenke brannte nicht mehr und so waren zwei pfannenkuchenplatte Personen in der Nähe interessanter für die meisten Schaulustigen. Yann und Lyrien kamen gut voran. Was aus dem Rest der Gruppe wurde – also Eáránë, Jin und die beiden Wölfe – wussten der junge Schelm und die Menschenfrau nicht. Vielleicht zwängten auch diese beiden sich soeben durch die Menge, vielleicht standen sie am Rand. Vielleicht guckten sie sich auch die ehemals Dicken, nun sehr platten Leute an.
Sogar Stadtwachen drängelten sich jetzt in die neue Menschentraube und betrachteten mit Erstaunen die beiden ehemals Fetten.

Yann und Lyrien bekamen davon kaum mehr etwas mit, denn der Junge hatte nur noch ein Ziel: herausfinden, was mit Miriel geschehen war.
So rannte er näher zur Schenke und traf auch endlich einen Stadtwächter an, den er alsdann sogleich fragte, ob er eine rothaarige Frau gesehen habe, die in der Schenke war. Der Wächter nahm seinen Helm ab und kratzte sich am Kopf. Dabei schaute er nachdenklich zur Schenke hinüber.

Lyrien gab zusätzlich noch ein paar weitere Details zum besten. "Die Frau heißt Miriel Lefay und sie ist Erdmagierin. Sie befand sich in der Schankstube, als das Feuer ausbrach, so vermuten wir."
"Ahhhh jaaaa", kam es dem Wächter nun in den Sinn. "Diese Erdmagierin, die mehr göttlichen Beistand haben musste als Lysanthor persönlich! Ja, sie war auch rothaarig ... und noch am Leben, obwohl das niemand so recht glauben konnte. So zerquetscht wie sie war, aber ja, sie lebt und ist auf dem Weg nach Zyranus. Dort wird man ihr besser helfen können als in der vollkommen überlasteten Reichsklinik. Magie hat bei schweren Verletzungen noch immer geholfen. Ich schätze, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen."

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Eáránë Fëfalas
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Freitag 25. Januar 2008, 15:12

Mit schnellen Schritten folgten Wolf, Earane, Jin und Balz den Jungen und Lyrien.
Die Nachtelfe war sichtlich evrwundert darüber, wie schnell Yann weg war und kam den zweien kaum nach. Sie hatten die zweis chon aus den Augen evrloren, aber dank des Einsatzes von dem Jungen, mussten die vier sich nicht durch die Massen drängen und mussten nur ab und zu jemanden ausweichen, wobei Wolf ausversehen eine Stadtwache umgerannt hatte.
Aber dies interessierte weder ihn noch seine Freundin, beide hatten nur Miriel im Kopf, sie bemerkten nicht einmal, dass auch Jin und Balz ihnen folgte.
Dass zwei fette Menschen von dem kleinen Schelm verzaubert wurden, oder die menschentraube die immer größer wurde, bemerkten jedenfalls Earane und Wolf nicht.

So kamen sie relativ schnell bei Lyrien und Yann an.
Leicht aus der Puste bekam die nachtelfe noch mit, wie der Soldat der bei den zweien stand, ihnen sagte dass Miriel auf den weg in Zyranus wäre.
"Wo liegt Zyranus? Wie weit ist die Stadt entfernt? Sind Magier bei Miriel, sodass ihr Unterwegs nichts geschehen kann?" Fragte sie kecktisch und gleichzeitig besorgt.
Sie hatte sich, bevor sie losgerannt war, noch schnell ihre Kapuze aufgezogen, so lugten einzelne Haarsträhnen hervor und ihr Gesicht war kaum zu erkennen.
Ihr begleiter schien genauso besorgt, er wimmerte leise und sah den Soldat erwartungsvoll an.

<b>Was ist.. wenn der Weg zu weit ist?... Was ist denn eigentlich mit Miriel geschehen? Was ist Zyranus eigentlich für eine Stadt? Hoffentlich schafft es Miri.. oder hat es geschafft...</b>

Sie schluckte, was alles mit ihrer Freundin geschehen könnte... Darüber wollte sie nicht nachdenken. Schüttelte leicht den Kopf um diese Gedanken zu verwerfen.
Erwartungsvoll sah auch Earane den Soldaten an, wollte Antworten. Jetzt.

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Stadtwache
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Stadtwache » Samstag 26. Januar 2008, 16:56

Der Stadtwächter hatte kaum Yann eine Antwort gegeben, da tauchte eine gehetzte, schmale Gestalt bei ihm und Lyrien auf. Sie barg ihr Gesicht unter der Kapuze ihres Umhangs, aber das musste nichts bedeuten. Der Wächter machte sich diesbezüglich jedenfalls wenig Gedanken, denn es konnte auch am Wetter liegen, dass diese fremde Person sich vermummte. Interessanter war, dass ihr ein Wolf zu folgen schien. <b>Oder ist es nur ein großer Hund?</b>

Jin und sein wölfischer Begleiter erreichten die Gruppe nicht. Entweder waren die beiden im allgemeinen Trubel verloren gegangen oder hatten die Gelegenheit genutzt, sich aus dem Staub zu machen. Sie waren in die vorherrschende Gruppe ohnehin nicht so stark verknüpft gewesen, dass beide ihnen überall hin folgen mussten. So gingen sie wieder ihre eigenen Wege. <i>(OT: Jin wurde gelöscht und ich wollte euch ein Mitziehen seiner nicht mehr vorhandenen Person ersparen)</i>

Der Wächter starrte Eáránë einen Moment lang an und wurde dann mit Fragen überhäuft, dass man in ihnen hätte ertrinken können.
"Ich ... äh ...", brachte er noch leicht perplex hervor und kratzte sich am Hinterkopf. Da winselte Wolf an der Seite der Nachtelfe, um die Wichtigkeit ihrer Fragen noch zu unterstreichen. Dieser Mann sollte gefälligst anworten nd zwar schnell! Miriel könnte auch noch immer verletzt in der Schenke liegen – oder schlimmer.

Endlich fand der Wächter seine Fassung wieder, versuchte, ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Nun, dies gelang ihm nicht, daher antwortete er nur: "Zyranus liegt im Westen hinter dem Wald Neldoreth. Mit guten Pferden ist man sicherlich 3 bis 4 Tage unterwegs. Wenn die fortgebrachte Erdmagierin eine Bekannte von euch ist, solltet ihr euch keine Sorgen mehr um sie machen. In Zyranus ist sie in guten Händen, auch wenn auf der Reise dorthin keine Magier sie begleiten. Aber Heiler und Sanitäter marschieren mit, außerdem ein Trupp aus vier Wächtern. Sie haben die schnellsten Pferde genommen, die in der Eile aufzutreiben gewesen waren. Beruhigt Euch, werte Frau."

Es war jetzt besonders wichtig, diese Vermummte nicht unnötig aufzuregen. Und auch der Junge sollte besser nicht in Panik geraten. Allerdings glaubte der Wächter nicht so recht, dass Miriel – sofern die Abgeführte so hieß – noch großartig etwas zustoßen konnte. Wer diesen Einsturz so wie diese Frau überlebte, den konnte wohl kaum mehr etwas schaden. Aus diesem Grund wurde sie schließlich auch nach Zyranus gebracht und nicht weil die Reichsklinik überlastet war. Aber der Wächter hatte vor seinem Hauptmann bekundet, darüber Stillschweigen zu bewahren.

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 10. Februar 2008, 10:36

Yann stand da und hörte dem Stadtwächter soweit zu, dass er verstand dass Miriel den Umständen entsprechend wohl auf war und sich nun auf dem Weg nach Zyranus befand. Lyrien schien ebenfalls mehr als nur erleichtert zu sein, aber bevor einer der beiden etwas auf das von dem Mann Gesagten reagieren konnte, erschienen zwei weitere Gestallten aus der Menschenmenge und gesellten sich zu ihnen.

Der Schelm hob seinen Blick und schaute genau in das aufgeregt wirkende Gesicht einer weiteren Freundin, Earane. Sie war ihnen also gefolgt, hatte sie eingeholt und war nun hier bei ihnen. Ohne zu zögern begann sie dem Wächter weitere Fragen zu stellen, wo die Magierstadt lag, wie weit sie entfernt sei und ob Miriel unterwegs nichts geschehen würde.
Der Wächter wirkte einen Moment lang etwas perplex aber schnell fasste er sich wieder und beantwortete die gestellten Fragen, nachdem er einen misslungenen Versuch eines Lächelns schnell wieder überspielte.

Auch diesmal lauschte der Junge dem Mann, vernahm mit Freuden, dass es nicht allzu weit bis Zyranus war und das seine Freundin in guten Händen war. Nachdem der Wächter abgeschlossen hatte, verstummte er und blickte die drei Personen und das Tier an, welche vor ihm standen. Etwas gefiel Yann nicht an dem Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes, aber seine Freude über die glückliche Nachricht überwiegte und führte dazu, dass er seinen Instinkt nicht weiter beachtete.

„Ihr geht es also gut!“, meinte er zu Lyrien und als diese nickte drehte er sich zu Earane und Wolf um. „Schön dass ihr zwei noch zu uns gefunden habt! Jetzt bin ich beruhigt und wir können wieder gehen.“

Mit diesen Worten streichelte er Wolf zweimal kurz über den Kopf, wandte sich noch einmal zu Lyrien, packte sie und zerrte sie mit sich fort. Doch er kam noch keine zwei Meter, da blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen.
<b>Verdammt! Das Turnier! Bei den Kobolden… hoffentlich… das hab ich ja ganz vergessen, wegen diesem verdammten Feuer hin in der Schenke… Verflucht. Jetzt sollte ich mich aber beeilen!!</b>
Sein Blick galt nun seiner Freundin. „Lyrien, kommst du mit? Ich möchte zu dem Turnier und dort mitmachen. Bitte komm doch mit.“

Die Frau an seiner Seite nickte ihm freundlich zu und verkündete, dass sie natürlich mit ihm kommen und ihm zuschauen und ganz fest die Daumen drücken würde. So packte der Junge sie erneut am Ärmel und zerrte sie wieder mit sich.
So gingen sie eine Weile durch die Straßen Pelgars, zunächst nicht wissend wohin sie eigentlich mussten, aber als der junge Schelm die Nase vom vielen Umherlaufen strichen voll hatte, fragte er einfach einen Passanten. Danach dauerte es gar nicht mehr lange und sie erreichten den großen Turnierplatz.


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Eáránë Fëfalas
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Dienstag 12. Februar 2008, 17:42

Die Nachtelfe wie auch Wolf lauschten aufmerksam den Worten des Soldaten.
Sie war sichtlich erleichtert, doch wa sman ihr nicht ansah war, dass sie dennoch etwas misstrauisch war.
Aber sie war froh zu erfahren, dass der Weg nach Zyranus nicht allzu weit war.

<b>Na denn... Miriel wird es bestimmt gut gehen! Wir brauchen erstmals eine Pause... Müssen uns auch ausruhen... Nach der letzten Nacht wird es wohl auch nciht sehrschlau sein, gleich auf zu brechen!
Was für ein Chaos!</b>

Sie seufzte leise und sah zu Wolf runter, de rihren Blick erwiderte. Earane lächelte ihn an und streichelte ihm üb den Kopf.
Sie woltle sich an Yann und LYrien wenden, als der Junge mit ihr auf einmal wegliefen. "HEY! WARTET AUF UNS!" Rief die nachtelfe den zwein hinter he und ging erstmal ein paar Schritte, blieb dann wieder stehen und drehte sich zum Soldaten. "Danke!" Sagte sie kapp aber freundlich und rannte dann gemeinsam mit Wolf den beiden hinter her.
...

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