Das Haus der Familie von Riikily

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Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Montag 3. September 2007, 14:40

(Von "Die Straßen der Stadt)

Riikily schloss auf und machte rasch platz für Goliath, der voller Tatendrang die Treppe hinaufstürmen wollte. Von oben erklang eine Stimme herab.
"Riikily, bist du das?" Es war eine langsame und recht leise Stimme, denn Peer war Bibliothekar, beziehungsweise Gelehrter. Er dachte sich jede Woche ein neues Anlage und Sortiersystem für seine Bücher aus, entschlüsselte jahrtausende alte Texte...
... und war davon abgesehen ungefähr so selbstständig wie ein Schinkenbrötchen.

"Ja, Peer."
"Weißt du, wo der Schleifstein für das Rasiermesser ist."
"Im Bad, wie immer."
"Aber da ist es nicht."
"Doch, ich bin mir sicher. Sieh nochmal nach." Stille herrschte. Riikily warf Tante Maudie einen vielsagenden Blick zu.
"Oh, doch, da ist es ja..." Sie seufzte schwer.

<b>Und genau aus diesem Grund werde ich Andunie niemals verlassen können...</b>

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Montag 3. September 2007, 21:01

(Ist schon okay so. Meinte, falls du noch etwas auf der Strasse reagieren willst oder so...)

Maureen hielt Goliath mit einem energischen Ruck zurück. Was David von alleine manierlich neben ihr bleiben ließ. Neugierig betrat sie das Haus und blickte sich munter um. Als der Ruf von oben ertönte, drehte sie sich so, dass sie die Treppe hochsehen konnte. Die Hunde lauschten aufmerksam und bettelten mit Blicken um ihre Freilassung. Maureen lauschte ebenfalls. Schweigend und Riikily nachdenklich beobachtend.

Schließlich straffte sie sich und schloss leise die Tür hinter ihnen. Schmunzelnd löste sie die Leinen von den Halsbändern. Aufmerksam sahen die Hunde sie an, blieben jedoch neben ihr stehen. Riikily zuzwinkernd wandte sie sich wieder der Treppe und stemmte die Hände in die Hüften, was ihre kleine Gestalt durchaus eindrucksvoll wirken ließ. „Und sie ist nicht alleine, junger Mann. Überhaupt gehört es sich nicht, seiner Schwester so wenig Respekt entgegen zu bringen und ihr durch das ganze Haus zuzurufen. Wo sind deine Manieren?“ Ihre Stimme klang, obwohl deutlich erhoben, ruhig und irgendwie aristokratisch, wenn man das eben von einer Stimme sagen kann.

Dann erst nickte sie den Hunden kurz zu, worauf jene begeistert, aber erstaunlich lautlos die Treppe hoch eilten, um den Bruder zu suchen...

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Freitag 7. September 2007, 16:58

Riikily bekam allmählich immer mehr ein mulmiges Gefühl bei der Sache.
"Erschreck ihn nicht zu sehr, er..."
<b>Meine Güte, was rede ich da? Er ist bereits 54 und kein Zehnjähriger mehr...! Ich muss aufhören, sie zu bemuttern...</b>
Ihr Gesichtsausdruck wurde härter.
"Ach,... vergiss, was ich gesagt habe.", seufzte sie.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. September 2007, 20:33

Schon bald hörte man lautes, aber fröhliches Gebell von oben. Die Hunde hatten Riikilys Bruder offensichtlich gefunden und trieben ihn nun, den Lautgebungen zufolge, gen Treppe.

Maureen stand noch immer in strenger Körperhaltung neben der Elfe, zwinkerte ihr jedoch aufmunternd und mit schelmischen Funkeln im Augenwinkel zu. „Ich wird ihn schon ganz lassen.“ Ihr Kinn schoss kämpferisch in die Höhe. „Nur ein bisschen gute Manieren haben noch niemandem geschadet. Und wenn ich mir deine Augen ansehe, haben deine Brüder sie wirklich nötig.“

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Sonntag 23. September 2007, 16:42

Riikilys Mundwinkel zuckte unangenehm.
"Jaaa, schon... aber was haben eigentlich deine Hunde mit dem Beibringen von Manieren zu tun...?" fragte sie unsicher und blickte Tante Maudie mit ihren hellen Augen an.

Oben erschallte ein mittellauter Schrei. Dann:
"AH! Hör auf mein Gesicht vollzuschlabbern, du Höllenhund!"
Riikily versteckte ihr hinterlistiges Kichern hinter ihrem Ärmel.
"Also nicht, dass ich´s ihm nicht gönnen würde..."

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Sonntag 23. September 2007, 19:29

Maureens Mundwinkel zuckten... bis sie schließlich in ein heiteres Lachen ausbrach. „Nichts. Sie sind mir nur beim... sagen wir mal Zugang etwas behilflich.“ Sie kicherte noch einmal leise und schüttelte belustigt den Kopf, den Blick gesenkt. Augenscheinlich bemühte sie sich um Haltung.

Welche bei dem Schrei vom oben beinahe wieder verschwand. Mühsam zwang sie ihre Atmung zur Ruhe und ihre Mundwinkel nach unten. Nachdem sie mit geschlossenen Augen ein paar Mal tief eingeatmet hatte, verrieten nur noch ihre Augen ihre eindeutige Erheiterung. „Nur weil wir unseren Lieben mal etwas gönnen, was nicht jeder als nett ansehen würde, heißt es nicht, wir würden sie nicht lieben.“ Sie zwinkerte Riikily zu und straffte sich dann.

Denn in diesem Moment kamen die Hunde, den leicht gehetzt schauenden Bruder vor sich, am Treppenansatz an.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Sonntag 7. Oktober 2007, 02:21

Peer blickte sehr verwirrt.
"Riikily, was tun diese Hunde hier?" Sein Blick glitt weiter und er wäre zurückgewichen, wäre es möglich gewesen, als er Tante Maudie sah, die mit ernstem Gesicht eher imposant als nett aussah.
"Und wer ist das...?"

Riikily atmete ein um zu erklären, wurde aber vorher durch Tante Maudie unterbrochen.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 10. Oktober 2007, 16:39

Schlagartig lag ein indignierter, beinahe schon herablassender Ausdruck auf dem Gesicht der kleinen, energisch aufgerichteten Dame und auch ihre Stimme klang auf einmal rasiermesserscharf. „Ich muss mich wirklich wundern.“ Düster musterte sie den Neuankömmling, während die Hunde ihn die Treppe herunter drängten. Erst als sie sich dicht vor dem Elfen aufbauen konnte, erklang erneut ihre ehemals freundliche Stimme, die jetzt eher nach einem Hauptmann klang. Einem äußerst gereizten Hauptmann. „Warum sprechen der Herr die Dame nicht an, anstatt über sie hinweg zu reden?“ Sie schaffte es, obwohl sie den Kopf in den Nacken legen musste, auf Peer herabzusehen. „Wirklich gar keine Manieren.“

Die Hunde hatten sich links und rechts neben Peer postiert und saßen nun zufrieden und anscheinend richtiggehend stolz auf sich neben jenem.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Sonntag 21. Oktober 2007, 15:19

"Was? Oh, ja, entschuldigt..." Peer sah auf seine eigene Art und Weise sehr liebenswert aus. Gerade durch seine Zersteutheit, die noch von seiner schief sitzenden Brille unterstrichen wurde, neigte vor allem Riikily dazu, schnell mal darüber hinwegzusehen, dass er den Gefallen, um den er sie gerade gebeten hatte, genauso bequem selbst erledigen hätte können. "Ich wollte wirklich nicht unhöflich sein. Ihr werter Name ist, ähm, also...?", nestelte er an seinem Hemdkragen herum, während sein Blick die Hunde links und rechts streifte.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Montag 22. Oktober 2007, 19:02

Maureen hob eine der feingeschwungenen Augenbrauen an und schien zu überlegen, ob er eine Antwort verdient hatte oder eben nicht. Schließlich schüttelte sie mit einem nahezu verzweifelten Gesichtsausdruck und einem anschließenden Blick, der augenscheinlich die Götter um Geduld bitten sollte, den Kopf. „Es wäre wohl zuviel verlangt, wenn man sich erst selber vorstellt.“ Energisch hob sie den Kopf und funkelte Peer gereizt an. „Mein Name ist Lady Maureen O’Keefe. Mit wem habe ich die Ehre? Außer offensichtlich mit einem der wenigen Elfen ohne jede Manieren, der das Privileg hat, dieses zauberhafte Wesen...“ Sie lächelte Riikily an und zwinkerte ihr schelmisch zu. „...seine Schwester nennen zu dürfen.“ Wieder traf Peer ein durchdringender Blick.

Die beiden Hunde senkten die Köpfe und grinsten.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Samstag 10. November 2007, 23:49

"p-p-p-p-Peer...", stammelte er, der gar nicht wusste, wie ihm geschah. Und zauberhaftes Wesen?
Nunja, er kannte seine Schwester, sie hatte einem Jungen, der ihr ihre Puppe wegnahm, beinahe die Nase gebrochen...
"W- was wollen sie überhaupt hier?" er sammelte seine gesamte, klägliche Empörung und stierte zurück zu Maureen.

Riikily verzog das Gesicht und sah kurz weg.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. November 2007, 00:50

Maureen schaute Peer streng an und sagte dann:

„Dir und deinen Brüdern den Respekt an eurer Schwester beibringen, dazu am besten noch Manieren und Selbstständigkeit. Und jetzt geh los und hol deine anderen Brüder. Und zwar sofort und schnell, ich habe wenig Geduld und meine Hunde auch.“

Sie seufzt leise als Peer verschwindet.

„Meine Liebe, warst du jemals wo anders außer in Andunie? Hast du je andere Luft gerochen? Hast du jemals etwas anderes getan außer dieses Haus sauber gehalten?“

Sie schaut Riikily durch dringend an.

„Spürst du nicht manchmal das Gefühl aufzubrechen und alles hinter dir zu lassen? Glaub mir, deine Brüder kommen auch ohne dich aus. Von daher frage ich dich ernsthaft: Suchst du ein kleines Abenteuer oder wenigstens etwas um neues zu erleben und kennen zu lernen oder bist du hier so glücklich und willst dies dein restliches Leben tun?“

Die beiden Hunde schauten sie neugierig an und auch Maureen blickte fragend zu Riikily.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Samstag 1. Dezember 2007, 15:09

Peer entschwand mit ungeahnter Geschwindigkeit.

Riikily sah Maureen überrascht an ob ihres plötzlichen Wechsels des Tonfalls ihr gegenüber.
Was sie sagte, traf sie unvorbereitet und daher auch recht tief. Es war genau so, wie sie sagte: Sie konnte ihre Brüder, obwohl sie sie liebte, fast nicht mehr ertragen und die hellen Mauern Andunies kamen ihr vor wie ein Gefängnis.
"W-wieso?", fragte sie, verwirrt über das, worauf Maureen anspielte.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. Dezember 2007, 16:32

Ehe sie auf die Frage antworten konnte brachte Peer seine anderen Brüder mit. Maureen polterte sogleich los. Sie sprach davon wie sie sich ihrer Schwester gegenüber benahmen und das dies so gar nicht in Ordnung wäre. Riikily`s Bruder zogen unweigerlich den Kopf ein.

„Ihr habt lange genug eure arme Schwester ausgebeutet. Sie hat auch ein Leben!“

Dann wandte sich Maureen an Riikily selbst.

„Meine Liebe, ich gebe dir die Möglichkeit aus diesem Haus und sogar aus dieser Stadt heraus zu kommen. Deine Brüder sind alt genug und du solltest noch mehr von der Welt kennen lernen als nur Andunie und dieses Haus!“

Sie seufzte leise, während die Männer gespannt die Luft anhielten. Das ihre Schwester einmal ausziehen könnte war allen nicht in den Sinn gekommen und so erschien dies erst einmal sehr unwirklich.

Peer erhob leise die Stimme:

„Ich bitte euch Maureen, Riikily lebt hier. Was soll sie den woanders als hier bei uns?“

Maureen schnaufte genervt:

„Siehst du was ich meine. Sie sehen dich fast schon als ihr Eigentum an. Komm mit mir, ich habe eine sehr interessante Arbeit für dich. Du wirst Celcia entdecken lernen! Mein Angebot steht, überlege es dir und dann sage mir was du davon hältst!“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf eine Antwort von Riikily.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Sonntag 23. Dezember 2007, 23:31

"PEER", herrschte sie ihn an, wurde dann plötzlich bedrückt. "Du weißt es doch ganz genau... dass ich... immer schon weg wollte...
Also tu nicht so, als würde ich für immer das Hausmütterchen bleiben wollen."

Während Maureens Monolog war sie immer skeptischer geworden, doch bei seinem Einwand war Wiederstand in ihr aufgewallt. Sie musste hier weg, Maudie hatte recht. Wenn sie nicht jetzt ging, wann dann?
Sie holte tief Luft.
"Brüder... es tut mir leid. Ich werde gehen.", sagte sie mir tränenerstickter Stimme und fühlte sich schuldig, noch ehe sie die Worte ausgesprochen hatte.

Den Kopf gesenkt, die Haare vor dem Gesicht versuchte sie das Wasser, das in ihr Gesicht stieg, herunterzuschlucken, doch plötzlich war da ein schwerer Kloß im weg...
"B...bitte verzeiht mir.", schluchzte sie und wischte eine verstohlene Träne aus dem Gesicht.
Zuletzt geändert von Riikily am Sonntag 23. Dezember 2007, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Dienstag 25. März 2008, 04:43

Da stand die arme Riikily nun vor ihren Brüdern und konnte sich kaum zusammen reißen. Auf der einen Seite war da ihr Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Brüder, wenn es das wirklich war … und auf der anderen Seite, diese ungestillte Gier und Lust auf etwas Neues. Wie oft hatte sie schon daran gedacht, einfach von hier fort zu gehen und irgendetwas anderes zu machen, als die Haushälterin für ihre Brüder zu mimen. Sie war es aber nicht anders gewohnt, als immer wieder zu springen, wenn ihre Brüder nach ihr riefen.
Mit tränenerstickter Stimme und einem ziemlich festsitzendem Kloß im Hals, sackte ihre sonst so stolze Haltung etwas zusammen.
Maureen, die neben ihr stand, konnte sich das ganze Elend nicht mehr mit ansehen.

<b> Das Kind wird hier noch zu Grunde gehen… </b>

Ehe ihre Brüder etwas erwidern konnte, stellte sich Maureen vor selbige, stemmte ihre Hände in die Hüften und begann damit, den Männern eine Predigt zu halten.

„Ihr haltet euch wohl für besonders schlau, wie? …. Glaubt man ja nicht, dass ihr damit durchkommt. Wenn ihr jemanden braucht, der euch den ganzen, lieben langen Tag hinterher räumt, dann stellt euch jemanden ein. Eure Schwester dafür auszubeuten ist schändlich und zeugt nicht gerade von guten Manieren. Ihr solltet euch wirklich was schämen, ihr elendiges Pack.“

Maureen unterbrach ihre Predigt kurz, um zu schauen, wie es Riikily ging. Ihre Brüder standen da nur, dümmlich aus der Wäsche blickend und mit offenen Mündern, starrten sie Maureen an.
Riikily hatte sich wohl wieder gefangen, stand da aber noch mit gesenktem Haupt. So fuhr Maureen einfach fort. Es musste ja nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, was sie den Jungs jetzt erzählen würde, die Hauptsache war, dass es Früchte trug.

„Ihr solltest es als Elfen eigentlich besser wissen, das eine Frau nicht dazu verdammt sein sollte, ihr Leben mit solch´ sinnlosen Aufgaben zu verplempern. Deswegen wird eure Schwester euch für eine gewisse Zeit verlassen … es gibt für jedes Lebewesen eine spezielle Aufgabe im Leben. Wenn ihr die nicht finden wollt, bitte sehr, aber Riikily will es und die findet sie definitiv nicht hier.
Ihr seid alt genug, euch selber um euer Leben zu kümmern …. Und jetzt seht zu, dass ihr alles geregelt bekommt. Ich helfe euch gerne, aber bewegt endlich euren Hintern.“

Damit ließ sie die verdutzten Brüder einfach stehen und wand sich Riikily wieder zu.

„Nun komm´ meine Liebe, es gibt viel zu tun … als erstes werde ich dir beim Packen helfen … und dann, stelle ich dir jemanden vor.“

Maureen hatte Riikilys Gesicht in ihre Hände genommen und sah sie aufmunternd an, wobei sie hoffte, dass die Elfe ihr geheimnisvolles Blitzen in den Augen sah, welches sie ablenken wollte.
Daraufhin packte sie sie am Arm und versuchte sie die Treppe herauf zu ziehen. Maureen wollte es immerhin verhindern, dass die Brüder allzu viel zeit zum nachdenken bekamen…

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Freitag 4. April 2008, 22:35

Riikily schluckte schwer, als sie Maureen folgte.
<b>Nicht heulen...nicht heulen...heul nicht, verdammt nochmal!
Es ist das, was du dir immer gewünscht hast, jetzt steh dazu.</b>
Aber der Kloß in ihrem Hals wurde nicht kleiner. Stattdessen versuchte sie ihren
Rücken aufzurichten und das ganze mit starrer Miene zu ertragen. So wie Damen
es taten. Würdevoll.

Und so lies sie sich die Treppe hinauf führen, hinein in Riikilys Zimmer, das
vollgestellt war mit Gerümpel - in dem kleinen Haus hatte sie nicht den Luxus
eines eigenen Zimmers und mit den anderen Junge zusammen wohnen wollte
sie nicht. Drum musste sie sich den Platz mit der Abstellkammer teilen.
Sie versuchte ihren Kloß wegzuräuspern, trotzdem klang ihre Stimme piepsig, als
sie sprach: "Danke, Maudie. Es war Zeit, dass ihnen mal jemand die Leviten liest.
Und ich..." sie konnte nicht mehr anders: Ihr Blick wurde veschwommen durch
die heißen Tränen, die ihr Gesicht hochstiegen. "... ich konnte es nicht.",
schluchzte sie.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Dienstag 8. April 2008, 14:26

Riikily führte Maudie hinein in ihr Zimmer, nun ja, was vielleicht ihre Brüder als Zimmer ansahen. Maudie jedenfalls traf fast der Schlag als sie diesen Zustand sah, in dem Riikily bisher gehaust hatte. Eigentlich wollte sie mit der vollkommen aufgelösten Elfe in Ruhe reden, aber das war hier wohl kaum möglich. Angesichts des Gerümpels in dieser schäbigen Kammer, stieg die kalte Wut in Maudie auf. So ein asoziales Verhalten hatte sie noch nie Elfen zuvor erlebt. Sie war zwar auch keine Expertin, was Elfen betraf, aber einige zählte sie zu ihren guten Freunden und so was hatte sie wirklich noch nie gehört.

<b>Wahrscheinlich liegt es daran, dass diese Elfen in einer Menschenstadt leben … Kelendil hatte nicht umsonst immer die Nase gerümpft, wenn er angepasste Elfe in Menschenstädten sah. Er verachtete diese Elfen zwar nicht, aber konnte selber nur den Kopf über deren Leben schütteln … ich glaube, er wird der richtige sein, dem armen Ding hier zu helfen und zu zeigen, was ein Elf zu sein, überhaupt bedeutet.</b>

Maudie ignorierte das Loch, indem sie gerade standen einfach und dreht sich mit besorgter Miene zu Riikily um. Immer noch sah sie auf den Boden, versuchte die Tränen zurückzuhalten und sich zusammen zu reißen. Aber Maudie befand, dass es endlich einmal an der Zeit war, dass die Elfe sich mal in Ruhe ausweinen konnte, um danach wieder ihren Kopf für das bevorstehende Abenteuer frei zu haben.
Maudie nahm sie einfach in ihre Arme und hoffte darauf, dass Riikily ihren Tränen freien lauf ließ.

„Sieh mal Liebes, … es musste einfach sein, dafür musst du dich nicht bedanken … wenn es dir gleich wieder besser geht, dann packst du deine nötigen Habseligkeiten zusammen und kommst mit zu mir und wirst dort vorerst bleiben, bis ich die kontaktiert habe, mit denen du reisen wirst. Vertrau mir, sie sind die Richtigen … sag mal, hast du eigentlich ein wenig Erspartes? … Du brauchst immerhin eine Ausrüstung, wenn du auf Abenteuer ausziehen willst … wenn nicht, dann werden wir das schon anders handhaben … was sagst du zu dem bisherigen Plan?“
Zuletzt geändert von Erzähler am Dienstag 8. April 2008, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Riikily » Freitag 25. April 2008, 23:47

<b>Verdammt, hör auf zu heulen, bist du ein Springbrunnen oder eine Elfe?</b>
Sie zog wenig damenhaft die Nase hoch und wischte sich die Augen.
Dann fiel ihr auf, was sie gerade gemacht hatte und errötete leicht.
"Äh... entschuldigung. Ja, ich hab so einiges zusammengespart... hatte ja länger vor, chrmchrm, wegzugehen... aber es ging ja nicht, weil, wegen... du weißt ja."

Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter, nahm Haltung an und zog ihren Koffer unter dem Bett heraus. Sie hatte ihn gepackt, als sie 15 war. Und seit dem lag er da unten, bereit, jederzeit von ihr genommen zu werden und fort zu gehen, weit weg. Alles war immer bereit gewesen - nur sie nicht.
Und nun wurde es zeit, den Rucksack zu überprüfen und neu zu packen.
Und natürlich packte sie auch das seltsame Buch ein, das sie heute erst auf dem Markt erstanden hatte.

Innerhalb einer halben Stunde, in der ihre Brüder abwechselnd an der Tür lauschten, während es innen verdächtig rumpelte. Schließlich schwang Maudie die Tür auf und Riikily schritt heraus - in Reisekleidung, mit gepacktem Rucksack. Und natürlich hatte sie es sich nicht nehmen lassen, ihr Zimmer säuberlich und ordentlich aufgeräumt zurück zu lassen. Sie reckte das Kinn, die Augenwinkel waren schon wieder feucht, aber sie zeigte Würde.
"Tschüss, Peer, Tramin, Jak...", zählte sie auf "... und Trim. Wir sehen uns sicher... irgendwann dann wieder. Ich schreib euch."
In Begleitung von Maudie und ihren Hunden und unter den verdatterten Blicken ihrer Brüder verließ sie das Haus - ohne zurückzusehen.

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Re: Das Haus der Familie von Riikily

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. Mai 2008, 16:41

Maudie war überrascht, dass die kleine Elfe tatsächlich etwas zusammen gespart hatte. Sie konnte sich zwar denken, dass es nicht allzu viel war, aber das war schon mal ein Anfang und bestätigte Maudie nur darin, dass Riikily endlich mal etwas für sich machen musste.

<b>Ich weiß, dass ihr das Abenteuer gut tun wird. Es hat schon so einigen dabei geholfen, an sich selber zu wachsen, mal davon abgesehen, dass es nie schaden kann, den Horizont zu erweitern. Aber das müssen diese jungen Dinger ja erst selber herausfinden. Erzählt man es ihnen, fühlen sie sich belehrt.</b>

Riikily versuchte immer noch, sich zusammen zu reißen und nicht wie ein kleines Kind zu wirken. Maudie versuchte wirklich ihr Bestes, sie auf zubauen und ihr Mut zu machen.
Als Riikily dann auch noch einen dick verstaubten Koffer unter ihrem Bett hervor zog, war Maudie klar, dass sie nur jemanden gebraucht hatte, der sie für die ersten Schritte an die Hand nahm. Riikily überprüfte den Inhalt ihres Koffers und tauschte ein paar Sachen aus, räumte hier etwas hin und dort wieder etwas hinein, bis sie wohl schlussendlich zufrieden war. Zu guter letzt, fand noch das erworbene Buch seinen Platz.
Nach dem Kofferpacken, macht sich die Elfe noch daran, ihr „Zimmer“ aufzuräumen, wobei Maudie nur lächelnd den Kopf schütteln konnte.

„Mädchen, … davon solltest du dich für die nächsten Wochen oder auch Monate verabschieden. Du wirst nur deinen Rucksack ordentlich halten müssen, alles andere wirst du dort draußen seinem eigenen Weg folgen lassen müssen. Die Welt und die Natur dort draußen, außerhalb dieser Mauern und der künstlich geschaffenen Realität, folgen ihren eigenen Gesetzen. Besinne dich auf dein elfisches Erbe und du solltest kaum ein Problem haben.“
Maudie lächelte sie geheimnisvoll an und wie das junge Mädchen da vor ihr stand und Haltung bewahrte, war sie sich sicher, dass es der richtige Weg für sie war.

<b>Das Abenteuer allerdings auch Jahre andauern können, sollte ich vorerst nicht erzählen, das könnte sie nur abschrecken … aber sie wird in so einigen Dingen umdenken müssen, ein Abenteuer ist schließlich kein Zuckerschlecken. Das wird schon ….</b>

Riikily verabschiedete sich von ihren Brüdern und so konnten die Drei dieses Haus nun endlich verlassen. Es war ein recht schöner Tag gewesen und so gestalteten sich die Abendstunden umso angenehmer. Die Hunde tollten um die Füße der beiden Frauen, während diese durch die Straßen des Wohnviertels von Andunie spazierten. Maudie hatte für heute keine Eile mehr und wollte Riikily erst einmal Zeit zum Aufatmen lassen. Sie konnte ihre Freunde, denen sie die Elfe an die Seite stellen wollte, auch von ihrem Haus aus kontaktieren. Außerdem musste sich Maudie erst einmal ansehen, was Riikily alles eingepackt hatte, was nach ihrer Meinung für ein Abenteuer wichtig war.

„Wenn wir gleich in meinem Haus angekommen sind, werde ich dir dein Zimmer zuteilen, dort kannst du dich frisch machen. Du kannst aber auch baden, wenn dir lieber danach ist. Dann werden wir zusammen speisen du uns über das bevorstehende Abenteuer unterhalten. Ich muss doch schließlich wissen, wie vorbereitet du bist.“

[weiter im Wohnviertel - Anwesen von Maureen O`Keefes]
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 7. Mai 2008, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.

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