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Gezeichnete
Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 12:48
von Erzähler
<b>[Tyria kommt von <a href="
http://69169.rapidforum.com/topic=10337 ... id=1#unten"> Ein geheimes Treffen</a>]</b>
Tyria wartete nicht lange. Sie hatte sofort nach Entdeckung des Mahls und einer unerholsamen Nacht die Stadt verlassen. Faldor untergeben ... er hatte sie für seine dunklen Machenschaften in seine Reihen erhoben. Weil sie diesen dämlichen Helm geschmiedet hatte!
Eine neue Dienerin Faldors ... nein, sie wollte es noch immer nicht wahr haben. Es konnte nicht sein! Aber es bedeutete auch, dass sie aus Pelgar raus musste. Was würde dort noch alles geschehen, bliebe sie?
Weitere Morde? Einen Elfen hatte sie bereits auf dem Gewissen. Tyria wollte gar nicht daran denken. Sie hatte nicht einmal gesehen, wie sie es angestellt hatte. Sie wusste nicht einmal, wie dieser Elf ausgesehen hatte!
Rasch passierte sie das Stadttor. Die Wachen nahmen kaum Notiz von ihr, es war so bedrängend voll an den Toren. So viele wollten ins sichere Pelgar. Oh, wie sicher es doch war! So sicher, dass eine von Faldor gezeichnete einfach durch die Straßen wandeln und andere Bürger töten konnte!
Tyria musste sich ablenken und da fiel ihr nur das Versprechen ein, welches sie dem Alterchen aus dem Fischerdorf gegebenen hatte. Ja, sie wollte beim Aufbau helfen. Wie weit die Fischer udn Bauern jetzt wohl schon ohne ihre Hilfe gekommen waren? Aber es gab sicher noch eine Menge für sie zu tun. Tyria hatte auch sonst kein Ziel vor Augen. Sie würde einfach zum Fischerdorf reisen und dort so lange mit anpacken, bis sie wusste, was dann weiter geschehen sollte.
Re: Gezeichnete
Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 14:04
von Gast
Tyria lief durch die Stille Ebene und es war wirklich Stille, einfach kein Geräuch. Nicht mal ein Vöglein zwitscherte, kein Wind wehte, einfach Ruhe.
Und in dieser beängstigen Stille war sie, Tyria Atrio gezeichnet von Faldor, eine seiner Diener, ungewollt. Wie würde es in der Zukunft aussehen und was hatte das Mahl noch für Auswirkungen auf sie, ihren Körper, ihre Seele?
So wanderte sie immer weiter durch die Stille. Ohne etwas zu essen oder zu trinken, ohne Pause, einfach nur laufen und dann erst im Dorf essen und mich dort zersträuen.
Viele Stunden war sie schon gelaufen. Die Beine branten, der Hals auch. Mit einem Schlag lag sie auf dem Boden, unmächtig und nicht mächtig genug sich weiter zu bewegen. Nach einer kurzen Zeit ging es wieder und sie konnte weiter laufen.
Re: Gezeichnete
Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2007, 16:41
von Erzähler
Tyrias Marsch war eine Flucht vor sich selbst. Sie lief und lief, ein Wettrennen mit ihrer eigenen Kraft, doch natürlich war der Sieger bereits bekannt. Da Tyria weder aß noch trank, fiel sie irgendwann einfach hin und somit in tiefe Bewusstlosigkeit.
Tyria träumte.
<i>Dunkelheit. Alles um sie herum war grau, doch sie stand auf festem Untergrund, spürte ihn unter ihren Füßen. Sie war barfuß ... nein ... splitternackt. Nackt, wie sie geschaffen wurde, stand sie da. Ihre Hand brannte.
Tyria hob sie, ohne sich genau zu überlegen, ob sie das wollte. Auf ihrer Hand sah sie das Zeichen einer schwarzen Sonne. Das Mal. Faldors Symbol. Die Sonne breitete sich aus, brannte auf ihrer Haut und wuchs, wurde größer. Die Flammen bewegten sich und Tyria glaubte, ein Lachen zu hören. Grollend tief.
Plötzlich explodierte die Sonne vor ihren Augen und Myriaden Fledermäuse umschwärmten sie. Als sie die Sicht frei bekam, entdeckte sie noch den Blick auf eine gigantische, dunkle Stadt mitten in der Ödnis. Dann überkam sie Schwindel und sie fiel in Schwärze.</i>
Schweißgebadet erwachte Tyria aus dem Traum. Ihr Blick fiel zu ihren Händen, aber sie trug Handschuhe. Die Sonne breitete sich nicht aus, sicher nicht, das war nur ein Traum!
Und die Stadt, welche sie gesehen hatte? Morgeria ...
Tyria erhob sich mit wackeligen Beinen, wartete einen Moment und lief dann weiter.
Re: Gezeichnete
Verfasst: Freitag 20. Juli 2007, 12:39
von Gast
<b>Morgeria, war diese Stadt Morgeria gewesen ? Die Dunkle Stadt? Soll das mein Schicksal sein? Dienerin des Dunklen Herrschers und Faldors sein? Soll ich dem Bösen dienen?
NEIN, dass kann und werde ich nicht! </b>
Tyria fiel erneut auf die Knie, zog ihren Dolch und setzte ihn an ihre Kehle.
"ADE DU GRAUSAME WELT!", schrie sie in die Ebene hinein und stoß zu.
...
Doch kurz bevor Hals und Dolchspitze aufeinander trafen, schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, der sie stocken ließe.
<b> Es war nicht nur der Helm! Es war nicht nur der Helm, der mich dazu verleitet hat zu morden! Eben dieser Dolch in meiner Hand ist auch daran Schuld! Hat er nicht auch schon viele Leben erlöschen lassen!? Durch meine und die Hand meiner Mutter? Und Sarmina? War es nicht das Schwert eines Wüstenräubers? Hat er nicht auch damit getötet? Klebt nicht an allem, was ich anhabe oder benutze Blut? Blut anderer! Ich war schon mein Leben lang gezeichnet durch Mord, Totschlag, Gewalt, Sexuelle Misshandlung und mehr. Ich war die ganze Zeit vom Bösen umgeben</b>
Tyra steckte ihren Dolch weg. Sie wusste nun welchen Pfad sie Folgen würde. Sie hatte sich ihrem Schicksal gebeugt und um ehrlich zu sein. Ihr gefiel es böse zu sein!
Plötzlich erglühte Sarmina in einem hellblauen Schein. War es das gewesen. Hatte ihr diese Erkenntniss gefehlt? Die Erkenntniss, dass sie Böse ist? Und das nur ein böser Mensch sie vermag zu führen? Tyria betrachtete das Schwert, zog es aber nicht aus der Scheide. Sie zog stattdessen den Handschuh aus und endblößte ihre Hand mit dem Mahl. Dann streckte sie sie in den Himmel und schrie:" HIER BIN ICH FALDOR! HIER UM DIR ZU DIENEN! ICH BIN DEINE DIENERIN!"
Tyria hatte sie Faldor ergeben. Sie zog den Handschuh wieder an und ging durch das böse gestärkt und nicht mehr verwirrt weiter in Richtung Fischerdorf, um ihr Versprechen einzulösen. Das wollte sie noch tuen!
Re: Gezeichnete
Verfasst: Freitag 20. Juli 2007, 17:03
von Erzähler
Wie um ihre Entscheidung zu bestätigen, donnerte es kräftig über Tyrias Kopf. Als hätte Faldor selbst ihr ein Zeichen geben wollen. Die Schmiedin kannte sich noch nicht so gut mit den dunklen Eigenschaften des Gottes aus, aber sie wusste, dass sein Symbol eigentlich die schwarze Sonne war und kein Donnergrollen. Das hätte wohl mehr zu Brocknar gepasst, dessen große Schmiede irgendwo über den Wolken zu finden sein mochte.
Das war es jedoch, was sie an Zeichen erhielt – vorläufig. Nun, die Sonner auf ihrer Hand reichte wohl auch erst einmal. Sie sollte auf dieser Seite des Drachengebirges ohnehin nicht zu laut verkünden, welchem Gott sie nun getreue Dienerin war (ob sie wollte oder nicht).
Doch ein Versprechen gab es noch, dass sie trotz der Tatsache nun wohl zu den Bösen zu gehören, noch erfüllen wollte: bei der Reparatur des Fischerdorfes mithelfen. So machte sich Tyria auf und als sie viele Stunden gewandert war, sah sie in der Ferne endlich die kleinen Hütten, die nahe dem Fluss <i>Ilfar</i> das Dorf bildeten.
<i>[weiter im Fischerdof --- darfst Topic eröffnen <img src="
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