Ankunft im Fischerdorf

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Juni 2007, 15:39

Rogorm wandte sich um, als Bravagor ihn begeistert ansprach, wann es denn los ginge. Der Zwerg schaute grimmig, eigentlich ganz normal für Rogorm, doch jetzt schaute er <i>besonders</i> grimmig.

"Das Langbein ist schuld", brummte er. "Musste der Anführerin ja den Kopf abschlagen und ihn klammheimlich einfach in einer Nacht- und Nebelaktion mitnehmen. Pah! Der Alte da hinten sieht es als schlechtes Omen."

Rogorm zeigte auf das Alterchen, welches immer noch wild Befehle gab und wirr im Kreis herum sprang, die Arme über den Kopf wirbelnd.

"Er glaubt, dass Faldor das Fischerdorf strafen wird, weil sie ihm die Körper seiner verdorbenen Diener nicht in einem Stück darbieten. Die anderen Dunkelelfen sollen gleich verbrannt werden, aber die Anführerin ... man ist sehr aufgebracht wegen Tyria, aber ich verrate nichts. Geht mich ja nichts an. Pah! Selbst die Stadtwache von Pelgar nervt der Alte jetzt schon, dabei wollten die nur nach den Schäden im Dorf sehen."

Rogorm hatte Recht. Früh am Morgen waren pelgarische Soldaten eingetroffen und hatten sich den Zustand des Fischerdorfes angesehen. Seitdem kamen sie selbst kaum zur Ruhe, denn das Alterchen störte sie unentwegt, indem es von dem bösen Omen sprach. Zugleich machte es sich aber auch selbst Vorwürfe.

"Warum hab ich dem hübschen Mädel auch erlaubt, sich die Dunkelelfen anzusehen? Jetzt sind ihre Leichen geschändet und unvollständig. Ach, ihr Götter, sie hat uns versprochen zu helfen und nun ist sie auf und davon! Und wer leidet? Unser Dorf! Ach, ihr Götter!"

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 5. Juni 2007, 10:06

Als Bravagor dringenderen "Geschäften" nachging, lachte Rogorm lauthals und klopfte sich grinsend auf den Schenkel. "Na, das ist mal zwergisch! Das hab ich auf dem Schiff so vermisst. Da gab's nur diese dämlichen Langbeine mit ihrem unlustigen Humor."

Der Alte schrie immer noch, als Bravagor zurückkam, jedoch hatte sich sein Tonfall geändert. Was war nun schon wieder los?
"He, Bravagor, komm her, das musst du gesehen haben!", winkte Rogorm. "Die Soldaten verlangen doch tatsächlich, dass man sämtliche Leichen verbrennt. Keiner von denen glaubt an den Zorn eines Gottes, der sie bereits mit seinen Wolken im Visier hat. Das ist unglaublich! Hätte nie gedacht, dass Soldaten und ich mal auf derselben Seite sind, hah!"

Rogorm hatte Recht. Die pelgarische Stadtwache verhandelte auf der einen Seit eifrig mit dem Dorfältesten, während einige anderer von ihnen bereits die Leichname der Dunkelelfen zum Scheiterhaufen transportierten.

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 5. Juni 2007, 17:26

Der Soldat nickte freundlich, als Bravagor ihn grüßte, hob allerdings ein wenig erstaunt die Augenbrauen, als der Zwerg immer lauter wurde und fragte, wann denn die verdammten Dunkelelfen endlich angezündet würden.

Rogorm stand nahe des Scheiterhaufens und lachte sich ins Fäustchen.

"Nun, Herr Zwerg, wir türmen die Leichen gerade auf. Dem Kommandanten von Pelgar wird es gar nicht gefallen, was sich hier abgespielt hat. Vor allem wird er erzürnt über die Frau sein, die sich – mit Verlaub – einfach an den Dunkelelfen bedient hat. Der Dorfälteste besaß kein Recht, anderen einen Einblick auf die Leichen zu gewähren. Dazu sind diese laut Zeugenberichten eine zu große Gefahr gewesen.
Doch jetzt verbrennen wir erst einmal die vollständigen Leichen. Die Anführerin wird nach Pelgar mitgenommen. Ich persönlich werde nach ihrem Kopf suchen lassen und dann wird es in der Hauptstadt wohl auch noch ein Feuerchen geben. Seid also unbesorgt, guter Bürger. Der Gerechtigkeit wird genüge getan."

Wenig später wurde der große Scheiterhaufen entzündet. Flammen züngelten nach oben, leckten gierig über die dunkle Haut der Elfen und fraßen sich durch ihre toten Körper. Rauch stieg zum wolkenverhangenen Himmel, wo Blitze zuckten und der Donner grollte.

Rogorm, aber auch viele Fischer schauten dem Schauspiel zu, klatschten Beifall, als der letzte tote Dunkelelfenkrieger in Flammen aufging. Nur das Alterchen saß grimmig etwas abseits, murmelte Worte über böse Omen und Unglück, welches über das Fischerdorf kommen würde.

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 12. Juni 2007, 18:45

Die Leichen waren verbrannt, ihre Asche vermischte sich mit den Winden. Fort waren sie und auch die Fischer gingen nun wieder ihren Geschäften nach. Einige bauten zusammen mit den pelgarischen Wächtern die Überreste des Scheiterhaufens ab, andere werkelten bereits wieder an Häusern und Schuppen. Das Dorf wurde wieder in Stand gesetzt.

Bravagor wandte sich an einen der Fischer und fragte nach – nicht fischigem! – Proviant. "Nun, ich könnte euch mein selbstgebackenes Brot verkaufen", antwortete der Fischer. "Und die meisten Tomaten und Kartoffeln im Beet meiner Frau sind auch noch in Ordnung. Für ein faires Angebot überlasse ich Euch einen Anteil."

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 13. Juni 2007, 17:44

Der Fischer überlegte kurz. In einem Dorf wie dem seinen gab es nun einmal hauptsächlich Fisch. Man lebte davon. Wenige aßen hier Fleisch ... aber es gab da doch noch welche.

"Unser Schafhirte Brunick legt sich immer ein paar Vorräte an. Falls es mal einen schelchten Fang gab. Ich könnte ihm sicher etwas Schafsfleisch abkaufen ... wenn Ihr für die Kosten aufkommt. Es wird Euch nicht teurer kommen als in der Stadt. Da bin ich mir sicher. Doch jetzt folgt mir erst einmal zu meinem Haus."

Der Fischer führte Bravagor zu seiner Hütte. Sie hatte unter dem Ansturm der Dunkelelfen etwas gelitten, war aber schon mit einigen Bohlen neu verkleidet. Dem Gemüsebeet ging es gut. die roten Tomaten leuchteten frisch.
"Nun, ich gebe Euch Proviant für etwa 4 Tage. Mehr kann ich Euch leider nicht zur Verfügung stellen. Kostet Euch nur 6 Goldmünzen. Das ist doch ein gerechter Preis. Wir sollten uns einige werden."

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Dienstag 5. Februar 2008, 15:21

Weit von seiner Heimat weggetragen worden und nun in einem ihm unbekannten Ort mit einem leeren Magen. In dieser Situation befand sich nun Khlesh. Im Fischerdorf war der allgemein geltende Alltag. Einige fingen etwas, andere nicht. Doch das sich nun ein
neuer Besucher unter ihnen befand, davon wussten sie noch nichts.
Der Echsenmensch musste sich gut verstecken, wenn er nicht entdeckt werden würde.
Was dann passieren könnte, war nicht vorhersagbar! Einige würden sicherlich Angst kriegen, andere würden ihn nur neugierig ansehen, andere würden ihn keine Beachtung schenken. Khlesh der nun mit knurrenden Magen in einem Baum versteckt war, bemerkte nicht wie sich zwei Fischer ihm nährten. Der eine hatte kurze blonde Haare und der andere struppige schwarze Haare. Sie setzten sich ausgerechnet unter dem Baum, in dem Khlesh versteckt war.
Wollte ihm das Schicksal nach allen Regeln der Kunst Ärgern und Quälen?
Oder hatte er einfach nur Pech gehabt?
Egal was vom beiden war, Khlesh war nun sehr nah dran entdeckt zu werden und wenn sein Magen wieder knurren würde, dann wäre es soweit!
Da war nun das Geräusch, ein knurrender Magen!
Es war allerdings nicht der Magen von Khlesh, der so knurrte.
Einer der beiden jungen Männer hatte wohl auch Hunger.
Der blonde Kerl fing an laut zu lachen und sein Freund lachte mit.
"Oh! Ich glaube mein Magen ist genauso leer wie mein Geldbeutel"
sagte der Blonde, worauf der mit den struppigen schwarzen Haaren erwiderte:
"Mir geht es genauso! Mein Magen ist so leer, ich könnte ein ganzes Pferd auf essen"
"In deinen Magen könnte ohne Probleme zwei Pferde hineinpassen!"
"Nur zwei?"
Man konnte ohne Probleme sehen, dass sich die beiden Männer verstanden!
Plötzlich sprang der blonde Mann auf und fasste sich mit beiden Händen vor Schreck
an den Kopf und rief:
"Oh nein! Ich habe mein Medaillon beim Angeln vergessen!"
Der blonde Kerl war ungefähr 32 und war ein langer und dünner Kerl, der eine braune Hose zu einem weißen Hemd trug. Er rannte schon weg und sein Freund ging ihm schnell hinter her.
Dieser Mann mit den schwarzen struppigen Haaren war kleiner und dicker als sein Freund, seine Kleidung bestand auch aus einem weißen Hemd mit brauner Hose.
Die beide ließen ihre Taschen da.
Ein angenehmer Geruch von etwas essbaren stieg zu Khlesh hoch.
Würde er runter von seinen Baum kommen und nachsehen, was da so angenehm nach essen roch oder würde er sich zurückhalten?
Das war nun eine Entscheidung, die nur er treffen konnte.

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Re: Ankunft im Fischerdorf

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Februar 2008, 19:05

Nachdem sich Khlesh genüsslich über das Essen hermachte kamen die beiden Männer wieder.
Der Blonde lachte die ganze Zeit und hielt einen glänzenden Gegenstand in der Hand:
"Dein Magen und mein Kopf sind wohl beide leer ha ha! Nun gut, ich bin nur froh dass ich es nicht verloren habe!"
Sein dickerer Freund der neben ihm herging und sah ihn fragend an:
"Wo hast du das denn her!"
"Eine Tante aus der Hafenstadt Anduine hat es mir geschenkt."
"Du hast eine Tante in Anduine? Das ist eine schöne Stadt, nicht so wie Pelgar aber auch schön"
Nun blickten die beiden voller Verwunderung auf die Stelle wo vorher ihr Bündel war.
Nun stellten sie ihre Vermutungen an und sprach so leise zu einander, dass Khlesh keinen Mucks von den beiden vernahm.
"Wir hatten es doch hier hin gelegt!"
"Ich weiß ich weiß, aber nun ist es weg! Zum Glück hatten wir nichts wertvolles dabei!"
"Ob es ein Wolf war?"
"Nein die gibt es hier nicht so häufig! Wahrscheinlich hat uns wieder der kleine Junge einen Streich gespielt! Wir gehen ins Dorf und suchen ihn!"
Nun gingen die beiden wieder fort. Nun war es Zeit für Khlesh zu handeln, entweder er könnte einen Weg hinaus finden oder man würde ihn schnappen.
Sein großer Vorteil war hier aber die Tatsache, dass niemand wusste, dass er da war.
Doch die Frage ist nun:
Wird Khlesh es rechtzeitig erkennen oder scheitern?
Was würde dann aus ihm werden?

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