Das Tenebrée-Anwesen

Die Gebäude hier zeigen deutlich den Stand eines Bürgers in Morgeria. Niedere leben in heruntergekommen Barracken, Krieger & Söldner in bunkerartigen Unterkünften oder Zelten. Mächtige Familien leben in finsteren Anwesen, die kleinen Schlössern gleichen.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Februar 2024, 15:39

"Ich und lernen verträgt sich nicht. Frag Ina, die kann ein Lied davon singen. Also komm lieber nicht auf die Idee, mir was beibringen zu wollen. Das bringt dir nur graue Haare!"
Zissus strich sich auffallend durch sein silbrig weißes Haar und lachte. Sich gegenseitig mit diesen kleinen Neckereien aufzuziehen entspannte sie beide. So löste sich langsam der Knoten, der die letzten Stunden bestimmt hatte. Zwischendurch kam er zu ihr und richtete unaufgefordert ihren Körper innerhalb dieser ungewohnten Kleidung. Es tat einfach gut miteinander zu kichern, zu schäkern und auch zu flirten, denn darin waren sie beide gut und fanden auch einen Freund im jeweils anderen. Obendrein fanden sie ein Thema, bei dem sie sich beide begeistern konnten, die Warge. Trotzdem musste erst einmal der Hunger bezwungen werden, der in ihren Leiber wütete. Auf dem Weg zur Küche murmelte Janay einmal leise:
"Wo wohl sein Zimmer war?"
Zissus sah sie kurz von der Seite her an und sah sich dann auch nachdenklich um. Es war klar, an wen sie gerade gedacht hatte. Dann blinzelte sie jedoch und grinste verlegen.
"Essen, wichtig!"
„Du hast ja sooo Recht!“
Kurz darauf traf Janay auf eine alte Bekannte, die ein wenig gemischte Gefühle in ihr weckte. Oliv war unter Starle sehr 'brav' gewesen und hatte ihrer Herrin mit Hilfe ihrer feinen Nase Talimées Schwangerschaft verraten.. Andererseits war ihre Zunge ein wirklich außergewöhnliches Organ. Ob alle Orks so flink mit der Zunge waren? In dieser Art Dienstleistungs-Branche waren Orks eine Seltenheit und nicht nach jeder Mann oder Frau Geschmack. Sicher würde sich unter der Anleitung der Zwillinge auch für Oliv hier einiges ändern... und tat es schon, denn sie bediente jetzt nicht mehr in den oberen Zimmern die Kunden, sondern bekochte im Souterrain die Mädchen. Sie nahm hier in diesem Haus die Rolle Kodiaks ein. Janay wollte sie es sich nicht mit ihr verscherzen, schon gar nicht, wenn die andere hier kochte und sie selbst Hunger hatte, also beantwortete sie die Frage nach ihrem Verbleib mit einem kurzen:
"Ja, könnte man so sagen. Ich gehörte jetzt.... zu einem anderen Haushalt."
Was ja auch stimmte. Indes entspann sich eine kurze Unterhaltung zwischen der Köchin und dem bescheidenen Gärtner, während der sich Janay etwas genauer besah, was es derzeit Essbares im Angebot begab. Schnell hatte sie die zerstampften Kartoffeln entdeckt und für sich beansprucht.
"Sag mal, Oliv... Wenn du jetzt hier für die Fütterung zuständig bist, bist du es auch bei den Wargen? Ich hab gehört, dass du bei den Tierchen ein wenig mithilfst. Ich meine, du hast jetzt grad so viel zu tun... und ich nach dem Essen nichts mehr. Da könnte ich das ja vielleicht übernehmen? Also, zu den Wargen gehen, meine ich, nicht kochen. Glaub mir, das will keiner!"
Sie setzte ihre Unschuldsmiene auf und lächelte so freundlich wie möglich.
„Oh, ja! Das wäre echt lieb von dir!Ich hab hier viel zu tun... Aber...hast du dich schon mal um Wargwelpen gekümmert? Ach...so schwer ist das nicht. Ich bereite dir die Fläschchen vor und der nette Mann hier...“
Damit meinte sie wohl Zissus.
„...hilft dir bestimmt beim tragen. Kribel, die Mama ist mit ihren Jungen total überfordert und wir müssen fleißig zufüttern! Einen so großen Wurf hab ich noch nie gesehen! 13 Junge! In der zweiten Nacht nach ihrem Wurf kamen noch mal fünf nach. Insgesamt hat sie fast 24 Stunden in den Wehen gelegen und braucht jetzt spezielle Kost um genügend Milch zu produzieren. Ich gebe dir auch Futter für die Mama mit. Achte drauf, dass alle Welpen ein Fläschchen bekommen und keiner sich vordrängelt. Gestern hatten wir diesen Fall...“
Oliv rührte in den Eiern, die gerade fertig wurden und portionierte die duftend flockige goldgelbe Masse auf zwei Teller.
„Wir saßen zu dritt vor der Zuchtkiste und haben immer einen Welpen genommen, gefüttert und weiter gereicht um ihn auf der anderen Seite wieder zu seiner Mutter zu legen. Einer dieser kleinen Schlawiner hat sich heimlich hinter seiner Mutter durch gezwängt und quasie vorne wieder angestellt. So ist er doppelt gefüttert worden!“
Oliv lachte herzlich los.
„Ihr hättet das sehen sollen! Der kleine bestand nur noch aus Bauch! Hahahah! Kugelrund und so prall, dass er gluckert hat, wenn man ihn leicht schwenkte. Hihi. Es schien ihm aber zu gefallen und war glücklich. Wir haben ihn 'Gluckgluck' getauft, auch wenn man sie kaum von einander unterscheiden kann... ich seh da schon Unterschiede. Ich sollte ihnen... oh.“
Sie griff nach einer Dose im Regal.
„Ich hab eine Idee. Ich hab hier farbige Bänder. Macht ihnen doch bitte allen ein unterschiedliches Halsband um. Darf nicht zu fest sitzen. Sie sind jetzt etwas über eine Woche alt und haben gerade die Augen geöffnet... so SÜSS!“
Auch Oliv war ganz verzückt von ihrer neuen Tätigkeit.
„Macht ihr das für mich?“
DAS war ja mal gut gelaufen! Janay und Zissus grinsten einander an. WELPEN!!! Süße Welpen warteten auf sie und bald trug Zissus eine Kiste voller kleiner Flaschen mit weichen Saugern dran hinter Janay her. Den Weg zu den Stallungen kannte sie noch von ihrem ersten Besuch hier. Und dann hörten sie auch schon das leise süße Geräusch von vieler kleiner winselnden Wesen.

(Inspiration)

Im frischen goldenen Stroh lagen 13 Junge Warge. Die Mutter leckte sie unentwegt, so dass ihr Fell teilweise recht zottelig und feucht war. Aber wie alle jungen Tiere, ja allen jungen Wesen der Welt, so lösten sie etwas bei der Betrachtung aus, dass Zissus passend zum Ausdruck brachte:
„AAAhhhhwww....“
Wie konnte einem auch nicht bei diesem Anblick das Herz höher schlagen. Süße kleine schwarze Fellnasen und kleine dunkle Knopfaugen bildeten kleine Flecke in einem Meer aus weißem Fell. Auch die Mutter war weiß und nur ein Hauch cremefarben.
„Den da... den muss ich haben!“
Zissus hatte die Kiste abgestellt und war neben der Box in die Knie gegangen. Einer der 'Jungen' lag gerade oben auf dem Haufen und hatte alle vier winzigen Pfoten in die Luft gestreckt.
„Welcher ist dein Favorit?“
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Janay » Mittwoch 7. Februar 2024, 19:41

Die junge Fau hatte noch nie gerne gelernt, bis auf eine Sache und diese hatte die letzten vier Jahre für ihr Auskommen gesorgt. Ansonsten... empfand sie sich als unbegabt in allem, das sie angefasst hatte. Vor allem, seitdem ihre Begeisterung für Ton und die Idee, darin eine Ausbildung zu machen, aufgekommen war. Das hatten ihre Eltern unterbunden und danach hatte sie sich umso mehr gegen alles gesträubt, das sie in ihren Augen hätte lernen sollen für ihre Rolle als künftige Ehefrau.
Oh, wie oft hatte sie ihre Schwester deswegen in den Wahnsinn getrieben! So lange sogar, bis sie selbst daran glaubte, absolut unfähig in allem außerhalb der Horizontalen zu sein. Dabei hatte sich Ina redlich Mühe gegeben, allmählich konnte sie das erkennen. Trotzdem wollte sie nicht, dass Zissus in dieselbe Kerbe schlug, ehe sie sich bereit dazu fühlte.
Wie gut, dass er nicht darauf beharrte, sondern lediglich lachte, bevor sie sich auf den Weg in Richtung Küche einschlugen. Wobei ihr kurz vor dem Ziel ein Gedanke kam, der so stark war, dass sie ihn nicht abschütteln konnte. Nein, er musste raus, passierte die Frage auch schon ihre Lippen. Antwort erhielt sie keine darauf, denn so weit reichte auch das Wissen ihres Freundes nicht. Da war es vermutlich ganz gut, dass ihr Körper deutlich machte, wo ihre Prioritäten liegen sollten.
Kichernd reagierte sie auf seine Zustimmung und gemeinsam betraten sie endlich jenes Reich, in dem sie verheißungsvolle Düfte erwarteten. Allerdings auch ein Wiedersehen mit einer Person, von der sie nicht so recht wusste, wie sie zu ihr stehen sollte. Sie beschloss, vorsichtig, jedoch auch neutral zu sein.
So oder so war ihr Trachten ein anderes, als mit Oliv ein Pläuschen zu halten. Das übernahm ohnehin ihr Begleiter für sie, sodass sie die Gelegenheit erhielt, auf eigene Faust auf Erkundung zu gehen. Rasch wurde sie fündig und naschte bereits, noch ehe sie erfuhr, was genau sie da ergattert hatte. Und als sie es wusste, hielt es sie auch nicht auf, denn es schmeckte und ihr Magen freute sich über die Füllung.
Ein Umstand, der ihr einen weiteren Gedanken eingab, den sie recht schnell loswerden wollte. Dass sie damit sinnbildlich offene Türen einrannte, hatte sie nicht zu hoffen gewagt. Innerlich atmete sie auf, weil es so leicht gewesen sein sollte, aber noch versuchte sie sich nicht zu sehr zu freuen, falls es trotzdem einen Haken hätte.
Der prompt kam, denn sie hatte so gut wie gar keine Erfahung mit Welpen, ganz gleich, welcher Art. "Äh...", begann sie schon etwas unbehaglich und wollte zu Zissus sehen, ihn stumm um Hilfe bitten. Da plapperte Oliv bereits weiter und der gefährliche Moment verstrich, ohne ihr geschadet zu haben.
Dafür erhielt sie andere Informationen, bei denen sie leidend das Gesicht verzog. "13 Welpen... uff...", ächzte sie und musste schwer schlucken. Bei dem Gedanken daran, dass sie selbst zwei Kinder auf einmal austragen sollte, war ihr bereits mulmig zumute. Wie sollte es dann dieser Wargin ergangen sein?!
Schon kam der nächste Satz und ließ Janay erblassen. 24 Stunden in den Wehen... 24 Stunden lang unvorstellbare Schmerzen... Es schüttelte sie leicht und hatte mit einem Mal keinen Appetit mehr, um die Schüssel endgültig zu leeren. Noch halbvoll stellte sie den Rest weg.
Die Orkin schien es zum Glück nicht zu bemerken, sie war ohnehin schon wieder sehr am Herd beschäftigt, während sie wie ein Wasserfall weiter plauderte. Trotzdem nickte sie höflich und zeigte auch ein Lächeln bei dem Lachen, aber so recht bei der Sache war sie nicht. Noch immer quälte sie die Vorstellung, wie lange dieses arme Wesen in den Wehen gelegen war. Auch wenn es sich dabei um ein Tier handelte, war es ihr dennoch irgendwie... nahe.
Wie es wohl bei ihr werden würde...? Nein, lieber gar nicht daran denken! Wobei das leichter gesagt, als getan war. Lautlos seufzend rieb sie sich die Stirn und strich sich eine lose Strähne zurück.
Allmählich konnte sie sich wieder fangen und nahm nickend die Dose entgegen. "Machen wir. Mal sehen, ob es danach noch immer 13 sind oder nicht zufällig eines, zwei... drei oder so ausgebüxt sind.", scherzte sie und zwinkerte Zissus zu, als wäre schon jetzt klar, wohin dieses Weglaufen führen würde. Doch natürlich würden sie die Kleinen nicht der Mutter zu früh wegnehmen, das wäre herzlos.
Was sie zu weiteren Fragen führte:"Wann werden sie denn entwöhnt? Und wer bestimmt, wohin sie dann kommen?" Das musste sie einfach noch wissen, ehe sie sich auf den Weg zu dem Zuchtbereich machen konnten.
Dabei trug sie die Dose mit den Bändern, ein kleines, handliches, leichtes Gefäß, und ihr Freund die Kiste voller Fläschchen. Nach kurzer Zeit drehte sie sich grinsend zu ihm. "Also, ich hoffe, deine Last ist nicht zu schwer. Weißt du, ich würde dir ja gerne helfen..." Sie ächzte übertrieben und tat, als könne sie die Dose kaum noch halten. "... aber das hier muss ich einfach mit beiden Händen tragen.", führte sie ihren Satz neckend zu Ende. "Beim Rückweg können wir dann ja tauschen!", flötete sie noch zusätzlich, da ihnen beiden klar war, dass diese Kiste so gut wie leer und entsprechend leichter sein würde.
Mit neuem Schwung ging sie voran und folgte ihrer Erinnerung, die sie nicht trog. Nur allzubald zuckten ihre empfindlichen Ohren und nahmen das leise Winseln auf. Ohne sich dessen bewusst zu sein, beschleunigte sie nun ihre Schritte, denn sie wollte endlich diese kleinen Dinger zu Gesicht bekommen.
Die Tür zum Zuchtbereich war zum Glück nicht abgeschlossen und so standen sie schließlich vor der großen Wurfbox, in dem es vor Fellknäueln nur so wimmelte, die sich alle um einen großen Fellball tummelten. Janays Augen begannen zu leuchten, so putzig war dieser Anblick. Bei der Reaktion ihres Begleiters konnte sie nur zustimmend nicken.
Neben ihr rührte sich Zissus, stellte die Kiste ab und besah sich die Tierchen genauer. Schon traf er seine Wahl und entlockte ihr mit seiner Frage ein schiefes Grinsen. "Können wir nicht alle haben?", quengelte sie wie ein kleines Kind, ehe sie auflachte und rasch abwinkte. Nein, das würde ihre Kapazitäten übersteigen, dessen war sie sich sicher. Oder die Toleranz einiger Hybriden im Anwesen des Sammlers.
"Hm...", machte sie deswegen nachdenklich und trat einen Schritt näher, um sie sich besser ansehen zu können. Unbewusst öffnete sie die Dose und spielte mit den seidigen Bändern darin, während ihr Fokus ja doch auf den Welpen lag.
Und dann, plötzlich, war es sonnenklar! Ihre Augen wurden einen Moment lang groß, ehe sie breit zu grinsen anfing und auf einen der Warge deutete, der sich gerade unter all seinen Geschwistern hindurch gedrückt hatte und trotzdem der großen Zunge der Mutter nicht entkommen konnte. Von hinten fuhr sie ihm gegen den Strich und verpasste ihm damit eine Frisur, die Janay mehr als bekannt vorkam.
"Der Welpe muss es sein! Sieh ihn dir an, er hat eine Frisur wie Kazel am Morgen!", lachte sie und merkte noch nicht, dass sie ein Seidenband in der Hand hielt, das dem Sturmgrau der Augen ihres Liebsten sehr ähnlich war. Als wäre es ein gutes Omen, denn sie hatte dieses nicht bewusst herausgesucht.
"Ob wir rausfinden können, ob es ein Männchen oder Weibchen ist?", fragte sie dann und war sich nicht sicher, was sie lieber hätte. Aber so oder so hatte sie ihr neues Haustier gefunden, davon würde sie nicht mehr abrücken.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. Februar 2024, 11:24

Janay und Zissus hatten die ehemaligen Stallungen für Pferde erreicht in der die Wargzucht eingerichtet worden war. Das letzte Mal, als Janay hier gewesen war schien schon unendlich lange her zu sein, aber das Wachstum der Welpen zeigte, dass es noch garnicht sooo lange her sein konnte. Als die das erste Mal hier vorbei geschlichen war, da waren die Welpen noch winzig und vielleicht ein oder zwei Tage alt gewesen. Jetzt hatten sie die Augen geöffnet und begannen schon munter durch die Gegend zu robben. Noch waren sie natürlich zu klein um sie mitzunehmen, aber genau JETZT war der Zeitpunkt, wo wohl jedes Herz ein klein wenig höher schlug bei ihrem Anblick. Niedlich, putzig, süß, flauschig, drollig...alles in allem waren sie herzallerliebst anzusehen.
Schon begannen sie zu witzeln und die Zukunft für die Tierchen zu planen, während die sichtlich erschöpfte und ausgemergelte Mutter sie leckte und putzte. Und dann, plötzlich, war es sonnenklar! Janays Augen wurden einen Moment lang groß, ehe sie breit zu grinsen anfing und auf den Welpen deutete, der sich gerade unter all seinen Geschwistern hindurch gedrückt hatte und trotzdem der großen Zunge der Mutter nicht entkommen konnte. Von hinten fuhr sie ihm gegen den Strich und verpasste ihm damit eine Frisur, die Janay mehr als bekannt vorkam.
"Der Welpe muss es sein! Sieh ihn dir an, er hat eine Frisur wie Kazel am Morgen!"
, lachte sie und merkte noch nicht, dass sie ein Seidenband in der Hand hielt, das dem Sturm-grau der Augen ihres Liebsten sehr ähnlich war. Als wäre es ein gutes Omen, denn sie hatte dieses nicht bewusst herausgesucht.
"Ob wir raus finden können, ob es ein Männchen oder Weibchen ist?"
, fragte sie dann, aber so oder so hatte sie ihr neues Haustier gefunden, davon würde sie nicht mehr ab rücken.
„Das lässt sich einfach raus finden...“
Zissus wartete aber noch bis die Mutter, die Oliv 'Kribel' genannt hatte ein anderes Junges im Visier hatte und kniete sich dann nah an die Box. Er legte die Unterarme auf den Rand und sprach mit leiser warmer Stimme:
„Na, meine Schönheit. Da hast du ja wirklich eine große Leistung vollbracht. So viele kleine Mäuler zu stopfen. Eine gute Mutter bist du... keine Sorge, wir möchten dir nur helfen... Ich nehm mir mal den kleinen da...“
Langsam streckte er die Hand aus und die Mutter hob ihren Kopf. Aufmerksame Augen musterten Zissus argwöhnisch, schnupperten an seiner Hand, aber sie ließ es zu, dass er das weiche Fell ihres Kindes berührte. Der Elf streichelte erst einmal nur den Welpen und bald begann sie wieder ein anderes Baby zu putzen. Vorsichtig schob Zissus seine Hand unter den Bauch des kleinen und hob ihn aus der Kiste, aber blieb nah am Rand sitzen. Abermals beobachtete Kribel genau, was er tat, aber 10 Welpen hingen saugend an ihr und sie wollte wohl nicht aufstehen, bevor keine echte Gefahr drohte. Die verbliebenen zwei versuchten verzweifelt eine Futterstelle zu erobern. Nr. 13 mit der Irokesen-Frisur lag nun über Zissus Händen und obwohl er noch so jung war, war er vergleichbar so groß wie ein Laib Brot, oder eine Straßenkatze – eben nur runder und extrem niedlich. Vorsichtig hielt er ihn hoch und betrachtete die Bauchseite.
„Ich glaub, dass könnte ein Zipfel sein. Was meinst du?“
Was fast nur wie eine Haarlocke aussah, könnte vielleicht mal so was in der Art werden. Weder Janay noch Zissus waren Profis in Sachen Zucht und hatten bisher kaum Kontakt zu jungen Tieren gehabt.
„Vielleicht wäre es einfacher, wenn du dir auch mal einen nimmst und wir vergleichen? Oder hier...“
Zissus drückte Janay den Kazel-Verschnitt in den Arm und drehte sich wieder zur Box. Zwei 'Nichtsauger' waren ja noch übrig, an denen man Vergleiche anstellen konnten. Das nächste Tier, dass er aus der Box hob, war minimal größer und winselte leise. Es strampelte mit den kleinen Beinen, so dass die Mutter ebenfalls winselte. Zissus setzte das Tier zurück und holte den anderen Welpen aus seiner Ecke. Dieser war recht klein und ruhig. Die Bauchseite zeigte das gleiche Muster wie bei Janays Auserwählten.
„Ich muss raten. Ein kleiner Junge?“
Zissus legte den zweiten zu Janay in den Arm, die sich damit gleich mal an das Gefühl von zwei Babys gewöhnen konnte. Der größere schnupperte an seinem Bruder und begann spontan an seinem noch sehr kleinen Ohr zu saugen, was der kleinere stoisch ertrug und nur leicht mit den halb geschlossenen Augen zuckte. Zissus machte derweil die Fläschchen fertig und nahm Janay dann den Winzling wieder ab.
„Na dann mein Kleiner. Du musst fleißig trinken, damit dir deine Geschwister nicht über den Kopf wachsen!“
, murmelte er leise und hielt dem Kleinen den Sauger hin. Nichts passierte. Auf Zissus Stirn bildete sich eine Sorgenfalte.
„Na komm schon.“
Vorsichtig stupste er die kleine Schnauze an.
„Irgendwas mach ich falsch...“
Auch Janay konnte sich ein Fläschchen greifen, oder Zissus helfen. Der größere Welpe war einfach in ihren Armen eingeschlafen... ganz wie Kazel es in letzter Zeit tat. Es gab aber noch viel zu tun und JEDER Welpe sollte sein Halsband und eine extra Portion bekommen. Auch die Mutter musste mit dem noch eingepackten großen Stück Fleisch gefüttert werden. Sie hatte es redlich verdient. Zissus hatte sich wohl zielsicher das Sorgenkind des Wurfs heraus gesucht und war sichtlich überfordert.
„Irgendwie will er nicht so richtig... Hm... Halte ich ihn nicht richtig? Willst du mal probieren? Ich glaub, für die Aufzucht brauchen wir professionelle Hilfe. Ich kenn mich mit sowas nicht aus. Helfen würde ich gern, aber ich hab Angst was falsch zu machen. Geht es dir auch so?“
Er sah zu Janay und hatte die Brauen weit hoch gezogen. Zissus sah auch sehr niedlich mit Welpe im Arm aus.
„Ich werd mich mal umhören, ob wir vielleicht jemanden für uns finden... Ich will auf jeden Fall so ein kleines süßes wolliges Wesen in meiner Nähe...“
Er legte die Wange an das weiche Fell und schloss kurz die Augen.
„Oder vielleicht hat ja von Sademos Wachen Ahnung von Wargen. Ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Ich weis nicht wie lange, aber man darf sie nicht zu früh von der Mutter trennen, hab ich irgendwo mal aufgeschnappt. Oliv macht ihre Sache ja gut hier, vielleicht kann sie uns später mehr sagen, aber wenn wir einen... oder mehr mitnehmen wollen, dann brauchen wir jemanden, der sich gut auskennt.“
Warge waren keine Kuscheltiere und brauchten eine gute Erziehung.
„Ich hab mal eine Geschichte von einem Ork-Stamm gelesen, die Dracheneier aufgezogen haben sollen...verrückt. Aber wir brauchen jemanden der sich... mit diesen kleinen Rackern auskennt.“
Bei den letzten Worten hatte er den Bauch des Welpen gekitzelt und dieser gluckste lustig und strampelte mit den winzigen Pfoten. Noch war der kleine recht fit, aber er musste bald etwas trinken, sonst würde er den Anschluss verlieren, was in der Natur manchmal schrecklich endete. Hatte Janay vielleicht eine Idee, einen Instinkt, dem sie nachgehen wollte um zu helfen?
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Janay » Dienstag 13. Februar 2024, 10:08

Wie lange war es her, seit Kazel und sie in Morgeria aufgetaucht waren, im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich aus dem Untergrund? Ein paar Wochen, aber wie viele genau, das vermochte sie nicht zu sagen. Ihr Zeitgefühl lag ohnehin im Argen und wäre ihr Liebster nicht gewesen, sie hätte nicht einmal gewusst, wie weit ihre Schwangerschaft schon fortgeschritten war. Doch nun konnte sie zumindest sehen, dass sich einiges getan hatte bei diesen vielen, flauschigen Fellknäueln, die fleißig gewachsen waren.
Kein Wunder, dass die Mutter ziemlich erschöpft wirkte. Ob es Janay in einigen Monaten ebenso ergehen würde? Nein, sie wollte gar nicht daran denken! Lieber wünschte sie sich für die Wargin, dass diese eine lange Erholungsphase vor dem nächsten Wurf bekäme.
Ihr Interesse allerdings wanderte rasch zu den Jungtieren und ehe sie sichs versah, wusste sie ganz genau, welches dieser putzigen Wesen sie für sich haben wollte. Dennoch wagte sie es nicht, sofort zu zugreifen und ihrem neuen Liebling das unbewusst passend ausgesuchte Band umzulegen, es zu knuddeln und zu herzen.
Zissus war in der Hinsicht mutiger und zeigte ihr mit seiner behutsamen Art, wie auch sie sich würde nähern können. Instinktiv verhielt sie sich ganz ruhig, um dieses zaghafte Aufkeimen von Vertrauen nicht zu zerstören. Stattdessen beobachtete sie und hielt unwillkürlich den Atem an, als ihr Freund zugreifen und ihren wargischen Kazel heraus holen konnte. Dann war es geschafft und die junge Frau begann leicht zu lächeln.
Indes hob er ihren Kleinen hoch und beide begutachteten den unteren Bereich des runden Bäuchleins. "Hm... ja, könnte sein...", murmelte sie und konnte nicht widerstehen. Sie hob langsam die Hand und fing an, das Wargjunge mit einem Zeigefinger am Bauch zu kitzeln. "Bist du ein kleines Männlein, hm? Machst du Kazel bald Konkurrenz?", gurrte sie kichernd. Das Kleine war einfach zu putzig!
Plötzlich aber drückte ihr Freund das Tier in ihre Arme und ehe sie sichs versah, hatte sie das ganze Gewicht in der Hand. "Uff, du bist aber schwer!", ächzte sie gespielt übertrieben und musste dann schon wieder den Bauch kitzeln, es juckte sie einfach zu sehr in den Fingern.
Währenddessen holte Zissus noch einen Burschen heraus, wie sich zeigen sollte. "Ja, würde ich auch sagen. Na, da müssen wir uns wohl auch Rat holen, wie wir dieses ganze Getue um Reviermarkieren und so bestmöglich überstehen.", scherzte sie. "Oder wir legen fest, dass alle anderen sich nur die Mädchen aussuchen, dann gibt es einen Harem." Kichernd schüttelte sie den Kopf bei dieser Vorstellung. Wobei sie sich sicher war, dass ihr Warg ein hervorragender Kerl abgeben und für eine ordentliche Kinderschar sorgen würde.
Daraufhin sah sie auf, denn den Blick von ihrem Fellknäuel zu lösen war außerordentlich schwer, und konnte gerade im richtigen Moment entdecken, dass ihr noch ein Bündel in den Arm gelegt wurde. "Hey, ich bin doch keine Ablage!", beschwerte sie sich halbherzig und war zu abgelenkt von diesen putzigen Wesen, als daran zu denken, dass sie sich an diese Haltung lieber gewöhnen sollte.
Zissus dagegen kümmerte sich um die Fläschchen und sie beobachtete ihn dabei, den Kopf leicht schräg gelegt. "Bei dir sieht das so einfach aus... Gestehe, woher kannst du das?", neckte sie grinsend. "Und vor allem, kann ich dich dafür engagieren in, sagen wir, ein paar Monaten?" Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als wisse sie jetzt schon, dass sie ebenfalls auf diese Art der Fütterung angewiesen sein würde. Dabei wusste sie in Wahrheit nicht, wie dieser natürliche Vorgang überhaupt vonstatten gehen sollte, wie sie das säugen ihrer Kinder machen und ob sie genug Milch dafür haben würde.
"Da fällt mir ein...", murmelte sie und seufzte leise auf, als Zissus ihr den einen Welpen abnahm. "... ich sollte mal langsam eine Hebamme finden, oder...? Am besten eine, die nicht nur hart und kalt ist." Ihre Wangen röteten sich und ihr Blick richtete sich verlegen auf den inzwischen eingeschlummerten Warg in ihrem Arm.
Er wurde immer schwerer, jedoch wollte sie ihn nicht irgendwo auf dem Boden ablegen. Also setzte sie sich hin mit unterschlagenen Beinen und ließ den felligen Körper behutsam auf ihren Schoß gleiten, wodurch sie wieder beide Arme frei hatte und er ihr trotzdem nicht herunter kullern konnte. Diese Gelegenheit nutzte sie gleich, um ihm das Band umzulegen, damit sie ihn wiedererkennen würde.
Ihr Freund hatte in der Zwischenzeit ein wenig Probleme mit dem Füttern, sodass er sie damit ablenken konnte. "Hm...", machte sie nachdenklich und nahm ihm das kleine Würmchen ab. "Seltsam...", murmelte sie und hörte das leise Winseln, das trotz allem durchaus hungrig klang. Janay griff nach dem Fläschchen und probierte es ebenfalls, aber sowie es in Richtung Mäulchen kam, drehte der Kleine seinen Kopf weg und ließ sie nicht hinein.
"Komm schon, das ist lecker. Das brauchst du!", raunte sie ihm beruhigend zu und erreichte damit... nichts. Trotzdem versuchte sie es erneut und überlegte tatsächlich, ob sie mit etwas Zwang nachhelfen müsste. In diesem Moment zuckte es mit den Pfötchen, als ahne es ihr Vorhaben, und schlug dabei so gegen das Fläschchen, dass ein paar Tropfen heraus spritzten.
Sie fuhr leicht zusammen, als einer davon ihren Handrücken erwischte und ihr dadurch zeigte, dass die Milch nicht zu heiß sein konnte. Das war also nicht das Problem. Was aber dann...?
Ihr Blick glitt zurück zu dem Welpen, dessen Nase plötzlich intensiv schnüffelte. "Was...?", entkam es ihr und sie sah auf das Fläschchen, auf dessen Sauger nun zwei Tropfen langsam zusammen liefen. "Hm...", murmelte sie erneut und näherte sich wieder dem Mäulchen.
Und siehe da, der Duft nach Futter öffnete den kleinen Mund wie von selbst. Endlich konnte sie ihm den Aufsatz zwischen die Lippen schieben. Sofort fing es gierig zu saugen an, dass sie leise auflachen musste. "Langsam, Kleiner, langsam!", mahnte sie ihn und sah zu Zissus. "Ich weiß nicht, aber ich hab' das Gefühl, der Geruch hat gefehlt.", fasste sie das Offensichtliche zusammen und war ehrlich stolz auf ihre Leistung. Was ein Zufall alles bewirken konnte!
Daraufhin nickte sie. "Aber ja, ich hab' auch diese Angst. Sie sind alle so klein noch...", erwiderte sie verspätet auf seine Frage und seufzte leise. Wie es wohl mit ihren eigenen Kindern sein würde...?
Rasch verdrängte sie diesen Gedanken und nickte ein weiteres Mal. "Auf jeden Fall brauchen wir mehr Wissen, die Kleinen sollen es ja gut haben und nicht mehr Blödsinn machen als nötig." Sie zwinkerte grinsend, ehe sie gleich darauf ernst wurde. "Es darf nur niemand mit grausamen Methoden sein." Die junge Frau schüttelte sich leicht, sodass die restliche Milch heftig in dem Fläschchen schwappte. Dem Warg machte das nichts aus, er wirkte selig bei seinem gierigen Saugen. "Es gibt genug Geschichten darüber, wie sie zu Kampfwargen dressiert werden. Das will ich nicht!" Jedoch war sie sicher, dass Zissus das genauso sah wie sie.
Indes lenkte er sie mit der kleinen Anekdote über Dracheneier ab und ließ sie leise lachen. "Drachen? Wirklich? Na, hoffentlich die von der fliegenden Sorte!", scherzte sie, froh darüber, dass die Stimmung nicht gekippt war.
Ihr Freund beugte sich vor und kitzelte nun seinerseits den praller werdenden Bauch, dass sie einen schnalzenden Laut ausstieß. "Nicht! Sonst platzt er noch!", tadelte sie ihn kichernd und deutete mit dem Kinn zu der Box mit den Bändern. "Suchst du derweil eins für ihn raus? Und du bist zuständig fürs Einfangen. Ich bin..." Ihr Blick ging bezeichnend zu dem anderen Warg, der selig in ihrem Schoß schlummerte und niedliche Geräusche dabei ausstieß. "... verhindert."
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. Februar 2024, 18:00

Das es nach all der Zeit des Grauen uns Abgründe auch einmal solche Zeiten geben könnte, schien fast wie ein Wunder. Das Schicksal schien nicht vergessen zu haben, dass Janay sich immer schon einen tierischen Gefährten gewünscht hatte. Terror war ein Teil ihres Lebens an ihrer Seite gewesen, aber nun taten sich neue süße junge Möglichkeiten auf, die weit aus besser zu ihr passen könnten. Janay und Zissus waren ganz hin und weg vom Anblick der Welpen.
"Bei dir sieht das so einfach aus... Gestehe, woher kannst du das?...Und vor allem, kann ich dich dafür engagieren in, sagen wir, ein paar Monaten?"
Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als wisse sie jetzt schon, dass sie ebenfalls auf diese Art der Fütterung angewiesen sein würde.
„Keine Sorge, egal was deinen Lenden entspringt, ich werde es lieben! Und ich denke, deine Schwester und ich werden uns darum reißen... Hehe...“
, neckte er sie zurück. Ausgelassene und wohlige Stimmung hatte sich im Stall breit gemacht.
"Da fällt mir ein..."
, murmelte Janay und seufzte leise auf, als Zissus ihr den einen Welpen abnahm.
"... ich sollte mal langsam eine Hebamme finden, oder...? Am besten eine, die nicht nur hart und kalt ist."
Sie legte ihren Welpen in ihrem Schoß ab, wo er sich gemütlich zusammen rollte und friemelte ihm das Halsband um. Ihr Freund hatte in der Zwischenzeit ein wenig Probleme mit dem Füttern, sodass sie ihm das kleine Würmchen abnahm.
"Seltsam..."
, murmelte sie und hörte das leise Winseln.
"Komm schon, das ist lecker. Das brauchst du!"
, raunte sie ihm beruhigend zu und erreichte damit... nichts. Zissus sah besorgt zu, wie sich Janay um den kleinsten der 13 Jungen kümmerte und hatte selbst keine Idee. In diesem Moment zuckte es mit den Pfötchen, als ahne es ihr Vorhaben, und schlug dabei so gegen das Fläschchen, dass ein paar Tropfen heraus spritzten, was den kleinen Welpen zum schnüffeln brachte.
"Was...?...Hm..."
, murmelte sie erneut und näherte sich wieder dem Mäulchen.Und siehe da, der Duft nach Futter öffnete den kleinen Mund wie von selbst. Endlich konnte sie ihm den Aufsatz zwischen die Lippen schieben. Sofort fing es gierig zu saugen an, dass sie leise auflachen musste.
"Langsam, Kleiner, langsam!...Ich weiß nicht, aber ich hab' das Gefühl, der Geruch hat gefehlt. Aber ja, ich hab' auch diese Angst. Sie sind alle so klein noch..."
, erwiderte sie verspätet auf seine Frage und seufzte leise.
"Auf jeden Fall brauchen wir mehr Wissen, die Kleinen sollen es ja gut haben und nicht mehr Blödsinn machen als nötig....Es darf nur niemand mit grausamen Methoden sein....Es gibt genug Geschichten darüber, wie sie zu Kampfwargen dressiert werden. Das will ich nicht!"
Zissus sah das genauso sah wie sie und nickte. Dann lenkte er sie mit der kleinen Anekdote über Dracheneier ab und ließ sie leise lachen.
"Drachen? Wirklich? Na, hoffentlich die von der fliegenden Sorte!"
, scherzte sie, froh darüber, dass die Stimmung nicht gekippt war. Ihr Freund beugte sich vor und kitzelte nun seinerseits den praller werdenden Bauch des Welpen.
"Nicht! Sonst platzt er noch!"
, tadelte sie Zissus kichernd und deutete mit dem Kinn zu der Box mit den Bändern.
"Suchst du derweil eins für ihn raus? Und du bist zuständig fürs Einfangen. Ich bin..."
Ihr Blick ging bezeichnend zu dem anderen Warg, der selig in ihrem Schoß schlummerte und niedliche Geräusche dabei ausstieß.
"... verhindert."
„Du meinst, zuständig fürs füttern! Du glaubst doch nicht, dass ich die ganze Arbeit alleine mache!“
, echauffierte sich Zissus lachend.
„Hier warten noch Zehn weitere hungrige Mäulchen. Also auf! Der Nächste bitte...“
Er ließ es nicht zu, dass Janay sich einzig mit 'KleinKazel' beschäftigte, wie sie es gern getan hätte. So musste sie sich gleich daran gewöhnen, dass sie ihre Aufmerksamkeit in Zukunft auch aufteilen musste. Sie erwartete schließlich auch einen Wurf aus Zwillingen. Also nahm ihr Zissus sehr bald die jüngst gefütterten Welpen ab und legte ihr jeweils einen neuen auf den Schoß und einen direkt in den Arm. Während er dann die Fläschchen vorbereitete, konnte Janay feststellen, dass ihr aktueller Welpe vermutlich ein Weibchen war, denn die kleine Locke am Bauch fehlte. Das Mädchen hatte außerdem einen kleinen dunklen Fleck unter der Kehle. Die Farbe des Fells ähnelte dort heller Milchschokolade.
„Taufen wir sie vorerst 'Schoki', was meinst du.“
, kommentierte Zissus den neusten Fund und reichte Janay ein Fläschchen. Dann suchte er ein braunes Band für sie raus, was er ihr umband, während sie hungrig saugte. Dabei strampelten ihre Füßchen und stampften unkontrolliert in die Luft.
„Munter die Kleine.“
Während Janay Schoki fütterte, band er dem nächsten Weibchen in ihrem Schoß ein gelbes Band um.
So ging es weiter, bis sie gemeinsam zusammen 13 Welpen, davon fünf männliche und acht weibliche Welpen markiert und mit vorläufigen Namen, zusammen mit den jeweiligen Farben versehen hatten, die Zissus auf einen Zettel an einem Pfosten neben der Box notierte. Da stand dann:
blaugrau - Kazel
braun - Schoki
gelb -
Und so weiter...

(Janay bitte, werd kreativ ;) Kannst dir auch kleine Details ausdenken, an denen man die Welpen unterscheiden kann. Grundsätzlich sind sie aber alle sehr hell bis weiß.)

Als sie dann mit ihrer Arbeit fertig waren, alle rund um glücklich, also besonders Janay und Zissus und die Welpen satt und glücklich, da erhob sich dann auch die Mutter und stieg aus ihrer Box. Das große Tier ging einfach an ihnen vorbei, legte sich in eine Box direkt nebenan, fraß etwas von dem was Zissus dort hingestellt hatte und schlief sofort ein. Die Mini-Warge blieben zurück, wimmerten ein klein wenig aber da sie viele waren und satt, kuschelten sie sich einfach an-, über- und durcheinander, so dass ein einziger großer süßer Fellhaufen entstand. Zissus hatte die Unterarme auf den erhöhten Rand der Box gelegt und beobachtete die Tierchen. Sein Kinn ruhte dabei auf seinen gekreuzten Händen.
„Das Wunder des Lebens... wunderwunderschön!“
, säuselte er ein bisschen trunken vor Glück.
„Manchmal … manchmal ist es schön und dann muss man diese Momente richtig auskosten, findest du nicht auch?“
Hinter ihnen waren leise Schritte zu hören, die näher kamen. Einen kleinen Moment hatte Janay um zu antworten, dann trat Oliv näher und lehnte sich über die Box. Ihr prüfender Blick wanderte über die winzigen Tiere und sie nickt zufrieden.
„Und? Habt ihr euch schon verliebt?“
, fragte sie lächelnd und meinte damit wahrscheinlich die Welpen.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Janay » Freitag 23. Februar 2024, 21:55

Bis zu ihrer Begegnung mit Terror hatte sie mit Wargs eigentlich nie etwas zu tun gehabt. Ja, sie hatte von diesen Wesen gehört, es gab auch Geschichten für dunkelelfische Kinder mit ihnen. Aber ansonsten hatte sie keine wirklichen Berührungspunkte mit ihnen gehabt. In dem Viertel Morgerias, in dem sie aufgewachsen war, hatte es keine Wargbesitzer gegeben und war somit auch niemand auf die Idee gekommen, mit ihnen draußen spazieren zu gehen.
Und trotzdem war es bei Janay Liebe auf den ersten Blick mit ihrem eigenen Warg gewesen und nun ging ihr das Herz auf beim Anblick all dieser süßen, kleinen Fellknäuel. Nein, sie konnte ihnen nicht widerstehen, definitiv nicht!
Zissus schien es ähnlich zu ergehen und die Stimmung zwischen ihnen war herrlich gelöst, sodass sie ihn mal wieder necken konnte. Seine Antwort ließ sie leise auflachen. "Na, dann muss ich nur darauf achten, dass ihr keines der beiden Würmchen bevorzugt.", kicherte sie und legte den Kopf ein wenig schief.
Mit plötzlich etwas mehr Ernst sprach sie von ihrer notwendigen Suche und hob leicht eine Augenbraue, weil von ihrem Freund keine passende Bemerkung kam. Dabei hätte sie ihm fast schon unterstellt, er hätte das ebenfalls längst für sie erledigt. Doch er schien zu abgelenkt von seinem Fütterungsproblem zu sein, sodass sie lautlos seufzend ausatmete und das Thema lieber ein andermal ansprechen würde.
So nahm sie den Welpen an sich und versuchte ihr Glück. Es sollte ihr tatsächlich gelingen, wenngleich lediglich dank es Zufalls. Aber das Ziel war erreicht, das kleine Wesen nuckelte gierig an seinem Fläschchen. "Sag mal...", begann Janay und hob kurz den Blick, in dem Vertrauen, dass dieser nicht wichtig war, um den erwachten Hunger wieder einschlummern zu lassen. Ein freches Grinsen kräuselte ihre Lippen und sie sah bezeichnend auf Zissus' Schritt, ehe ihre Augen erneut seine trafen. "Wie sieht es denn mit deinen Lenden aus? Wie viele Minis von dir laufen hier schon durch die Gegend?", zog sie ihn auf.
Denn bei all seiner Erfahrung hatte er definitiv auch viel mit Frauen geübt und diese bestimmt mit seinem Talent beglückt. Sie konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass es seinen Gespielinnen nicht gefallen hätte, so rücksichtsvoll und aufmerksam, wie der Pfauenelf ihr gegenüber stets auftrat.
Danach widmeten sie sich anderen Gesprächsfäden, bis der Kleine ziemlich voll und sein Fläschchen absolut leer waren. Daraufhin wollte sie die Aufgaben neu verteilen und ja, es wäre ganz in ihrem Sinne gewesen, mit dem kleinen, felligen Kazel zu kuscheln, nachdem der Kleinste ebenfalls satt in ihren Armen lag und sie ihre Arbeit getan hatte, sodass sie ihn zurück reichen könnte. Zissus hatte etwas dagegen, sodass sie leise beleidigt schnaubte. "Also, eigentlich dachte ich das schon!", erwiderte sie ehrlich und mit einem absolut unschuldigen Augenaufschlag.
Um im Anschluss daran aufzulachen und sich nicht dagegen zu sträuben, den nächsten hungrigen Fellberg zu erhalten. Dieses Mal handelte es sich scheinbar um ein Weibchen, das zwar ebenfalls sehr süß und flauschig war, sich jedoch um einiges mehr zierte und zwar nicht, weil ihr der Nuckel nicht behagte wie dem Kleinsten zuvor. Eher wirkte es, als wolle sie sich besonders bitten lassen. Am Ende allerdings waren die junge Frau hartnäckig und der Hunger groß genug, um Schoki davon zu überzeugen zu trinken.
Und so ging es weiter, während Zissus die Bänder aussuchte, wechselten sie sich ab damit, passende Namen zu finden und sie in die Liste einzutragen. Allmählich füllten sich die Zeilen.

Braunes Band - Schoki, das Weibchen mit dem Fell, das an Milchschokolade erinnerte
Gelbes Band - Luna, sie hatte einen sichelförmigen Fleck am Bauch, der an den Mond erinnerte
Rotes Band - Fluse, denn ihr Fell hatte lauter Fusseln und rief regelrecht nach einem ausgiebigen Bad inklusive Bürste
Rosa getupftes Band - Flecki, benannt nach der dunklen Hautstelle unter ihrem linken Auge
Ockerfarbenes Band - Wuschel, ein Weibchen mit ungewöhnlichem Fellwuchs am Ansatz ihrer Ohren, die aussahen wie Büschel, die man schon jetzt wegschneiden müsste
Orangefarbenes Band mit gelben Karos - Knöpfchen, denn ihre dunklen Augen wirkten wie kleine Knöpfe in dem hellen Fell
Rot-gelb gestreiftes Band - Wirbel, benannt nach dem Wirbel in ihrem Fell am Hinterkopf, der sich partout nicht beseitigen lassen wollte
Braunes Band mit roten Wellen - Krümel, das letzte Weibchen, um dessen Schnauze viele kleine dunkle Punkte verteilt waren, als hätte sie lauter Krümel ihrer letzten Mahlzeit im Gesicht
Lila Band - Flo, in kleines Männchen, das sich ständig irgendwo kratzte, als hätte es Flöhe, ohne, dass die Freunde in dem dichten Fell was gefunden hätten
Schwarzes Band - Struppi, dessen Fell das struppigste von allen war
Dunkelblaues Band - Stinker, denn als Zissus ihn Janay in die Arme legte, ließ er geräuschvoll Luft entweichen, die den Pfauenelf rasch nach Luft draußen schnappen ließ
Grünes Band - Wusel, denn dieses Männchen schien ständig sich bewegen zu müssen, wuselte immer und überall herum
Blaugraues Band - Kazel, wobei Janay noch über diesen Namen reden müsste, denn das würde zu Verwirrung führen, aber vorläufig hatte sie keine bessere Idee

Schließlich war es wirklich geschafft und als hätte Kribbel es verstanden, erhob sie sich nun und ging in die andere Box, in der sie neben Futter auch etwas Ruhe vor ihrem quirligen Nachwuchs hatte. Janay konnte sie beinahe schon verstehen und fragte sich einen langen, bangen Moment, ob es ihr auch bald so gehen würde.
Doch Zissus konnte sie davon ablenken und wieder zum Schmunzeln bringen. Sie legte auch Klein-Kazel zurück zu seinen Geschwistern und schmiegte sich dann an ihren Freund. "Ja, es erinnert daran, dass auch so was möglich ist.", murmelte sie und kraulte ihn gedankenverloren zwischen den Schulterblättern.
Ihre Ohren zuckten, als sie Geräusche hinter sich wahrnahm, doch ehe sie herumfahren konnte, erklang bereits eine vertraute Stimme. Innerlich atmete sie aus und entspannte sich wieder, brachte sogar ein Schnauben, gefolgt von einem schiefen Grinsen zustande. "Verliebt? Pff, wieso denn? Sag bloß, sie sehen knuffig aus!", behauptete sie und wies auf den zufrieden schlummernden Haufen voller Bäuche.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. Februar 2024, 09:52

Es war eine ruhige und interessante Zeit. Kleine, ziemlich volle Welpen waren der universelle Lohn für langes Warten und Entbehrungen und allein ihr Anblick sorgte für warme Herzen. Janay versuchte so viel wie möglich Zeit mit ihrem auserkorenen Mini-Warg heraus zu holen, aber Zissus ließ sich nicht dazu verdammen die ganze Arbeit allein zu machen. Da half kein noch so federleichter Augenaufschlag.
"Also, eigentlich dachte ich das schon!"
Aber all zu sehr sträubte sie sich nicht, den nächsten hungrigen Fellberg zu erhalten, zumal sie alle sehr süß und flauschig waren. Und so ging es weiter, während Zissus die Bänder aussuchte, wechselten sie sich ab damit, passende Namen zu finden und sie in die Liste einzutragen. Allmählich füllten sich die Zeilen, die der Pfau auf eine kleine Schiefertafel schrieb und diese neben die Aufzuchtstation hängte. Er hatte Janays Kommentare genutzt und noch eigene hinzu gefügt, damit man die Welpen individuell wieder erkennen konnte:

**
Braunes Band – Schoki, Weibchen, Fell wie Milchschokolade, mäkelig
Gelbes Band - Luna, Weibchen, sichelförmigen Fleck am Bauch, schläft beim Trinken ein
Rotes Band - Fluse, Weibchen, abstehendes Fell auf dem Rücken, kuschelbedürftig
Rosa getupftes Band - Flecki, Weibchen, dunklen Hautstelle unter dem linken Auge, zappelig
Ockerfarbenes Band - Wuschel, Weibchen, längerer Fellwuchs den Ohren, aufmerksam
Orangefarbenes Band mit gelben Karos - Knöpfchen, Weibchen, dunkle Augen, unruhig
Rot-gelb gestreiftes Band - Weibchen, Wirbel am Hinterkopf, leicht ablenkbar
Braunes Band mit roten Wellen - Krümel, Weibchen, kleine dunkle Punkte um die Schnauze, ruhig
Lila Band - Flo, Männchen, kratzt sich viel, größter im Wurf
Schwarzes Band - Struppi, Männchen, verlängertes Fell an der Halskrause, kleinster im Wurf
Dunkelblaues Band – Stinker, Verdauungsprobleme, dunklerer Streifen Bauchseite
Grünes Band - Wusel, Männchen, Bewegungsdrang, langes Fell am Schweif
Blaugraues Band - Kazel, Männchen, rückläufiger Haarwirbel auf dem Kopf, reserviert von Janay
**
Schriftrolle Fuss
An den Aufzeichnungen sah man, dass Zissus sich noch nicht fest entschieden hatte, welchen Welpen er genau wollte. Alles war noch offen und vielleicht wartete er auch, dass Kazel sich erst einen aussuchte.
Gemeinsam, sich gegenseitig sanft streichelnd, Janay ihm den Rücken und er ihren Unterschenkel, sahen sie noch eine Weile still zu wie die Welpen wohl genährt einschliefen. Janays Ohren zuckten, als sie Geräusche hinter sich wahrnahm und atmete aus, als sie Oliv erkannte. Auf ihre Frage erwiderte sie:
"Verliebt? Pff, wieso denn? Sag bloß, sie sehen knuffig aus!"
, behauptete sie und wies auf den zufrieden schlummernden Haufen voller Bäuche. Auch Oliv grinste bei dem Anblick selig und hatte nichts hinzuzufügen. Wie konnte man auch nicht diesen Haufen aus Fell und Niedlichkeit lieben?! Die kleinen schutzbedürftigen Wesen weckten einfach in jedem Wesen, was auch nur annähernd ein Herz sein eigen nannte, Glücksgefühle. Sah man sie an, wollte man sie beschützen, knuddeln, streicheln und einfach nur lieb haben und Janay erwischte sich selbst dabei, wie sie sich mit der großen Wolfsmutter verglich. Gab es denn so große Unterschiede? Die Mutter war 100% für die Kleinen da und das Rudel kümmerte sich um den Rest. Nur... das dieses Weibchen kein Rudel hatte und z.B. keine Schwester, die ihr bei der Aufsicht der kleinen Racker helfen würde. Hier gab es nur einen Erzeuger, der sie gedeckt hatte, keinen Vater und auch keine Freude die ihr zur Seite stranden. Nein, Kribel war kein guter Vergleich für Janay. Aber eines oder mehr dieser kleinen Wunder würde bald zur Familie gehören und mit ihren Kindern aufwachsen. Es würde Janays Zwillinge beschützen und sicher auch die werdende Mutter. Vielleicht stellte sich ihr die Frage, wie alt Warge überhaupt wurden? Oder wann ihr Rüpelphase vorbei war und man sie einreiten konnte? Sie brauchten wirklich einen Fachmann.
Als hätte Oliv es erahnt, meinte sie:
„Da kommt noch eine Menge Arbeit auf uns zu. Ich will dir Süßen auf keinen Fall zu früh oder in falsche Hände abgeben und sie brauchen eine gute Erziehung. Ich habe schon meinem Bruder einen Boten geschickt, aber das ...könnte ein paar Tage dauern.“
Sie musterte kurz Janay und Zissus von der Seite und entschied wohl, dass sie ihnen vertrauen konnte.
„Seit dem sich hier die 'Verhältnisse' geändert haben...“
Damit meinte sie die Übernahme durch die Zwillinge und das Fernbleiben von Starle als ihre Herrin.
„... da besteht die Möglichkeit mit meinem Stamm in Verbindung zu treten. Mein Bruder hat sich damals dagegen ausgesprochen, als ich nach Morgeria gehen wollte. Er meinte, es sei zu gefährlich und ich hab ihn, naiv wie ich war ausgelacht. Tja.. wie man sich irren kann... aber JETZT kann ich ihn nach kommen lassen und wir haben hier einen sicheren Ort, wo wir leben können. Vielelicht ...geh ich auch irgendwann wieder weg von hier.“
Sie sah nachdenklich aber auch ängstlich aus. Die große weite Welt da draußen konnte ja auch Furcht einflößend sein. Was Janay vielleicht nur nebenher auffiel, dass sie ihnen gegenüber nun auch viel flüssiger sprach. Starle gegenüber, hatte sie sich wohl dümmer gestellt, als sie war. Dann sah sie wieder auf und meinte:
„Es wäre toll, wenn ihr die nächsten Tage noch ein bisschen helfen könntet. Wenn das nicht geht, frag ich jemand anders. Die meisten Mädchen gehen wie bisher ihrem Nachtwerk nach, aber einige wollen auch bald damit aufhören. Nicht jeder hatte immer Spaß mit seinen Kunden...“
Sie schüttelte sich kurz und wischte so ihre Erinnerungen beiseite. Sie alle drei hatten Erfahrungen gemacht, die teils gut, teils aber auch... eben nicht gut gewesen waren. Janay und Zissus stand es also frei, ob sie helfen wollten und wie viel. Janay hatte gerade mal tatsächlich ein wenig freie Zeit und nichts festes vor. Natürlich gab es viel, worum sie sich kümmern sollte, allem voran um ihre Schwester. Aber auch Welpen waren eine willkommene Abwechslung zu ihrem veränderten Alltag in Morgeria.

Hatte sie Pläne, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt und gute Stimmung um sie mit Zissus zu besprechen.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Janay » Dienstag 27. Februar 2024, 21:25

Es war mal etwas vollkommen anderes als das, was sie bisher getan hatte. Hier war sie in diesen unzähligen Minuten für viele kleine, noch recht hilflose Wesen und deren Wohlergehen verantwortlich. Es war... überwältigend, teilweise durchaus beängstigend und dennoch so, dass sie ständig wie verliebt lächelte.
Ob es ihr mit ihren eigenen Kindern in naher Zukunft ebenso ergehen würde? Wobei... die könnte sie nicht einfach so wieder hergeben, wenn sie genug von ihnen hätte. Es würde anstrengend werden, davon war sie überzeugt und hatte es mitunter auch von ihren Kolleginnen zu hören bekommen. Aber im Endeffekt war sie nicht allein, sie hatte Kazel, den Kindsvater, an ihrer Seite und auch Zissus und Arina.
Wie es schien, müsste sie sich wenigstens um das Finanzielle keine Sorgen machen. Das wäre auf jeden Fall schon einmal eine sehr große Erleichterung, auch wenn sie noch keine Vorstellung davon hatte, welche Kosten tatsächlich auf sie zukommen würden. Und alles andere... würde sich weisen, hoffte sie!
Während sie die kleinen Fellberge nacheinander fütterte und etwas Übung darin gewann, konnte sie ihre Gedanken mitunter treiben lassen. Immer dann, wenn sie nicht gerade auf Namenssuche für einen neuen, kleinen Gierschlund waren. Obwohl sie anfangs Zweifel hatte, ob ihre Kreativität ausreichen würde, füllten sich die Zeilen auf der Tafel allmählich und gemeinsam schafften sie auch das.
Nachdem alle gefüttert waren, bildete sich nach und nach ein großer Fellhaufen, voller zufriedener, gefüllter Bäuche, die daraufhin selig schlummerten. Kribel indes hatte sich klugerweise aus dem Staub gemacht und konnte ebenfalls ein wenig Erholung finden. Doch die beiden Zweibeiner blieben nicht auf Dauer allein im Stall oder wären in der Lage gewesen, sich schon von dem Anblick zu lösen, als sich Oliv zu ihnen gesellte. Anscheinend war sie mit kochen erst einmal fertig.
Eigentlich hätte Janay weiterhin nichts anderes gebraucht, als die kleinen Warge beim Schlafen beobachten zu können. Aber wie es schien, hatte die Orkin das Bedürfnis zu reden. Das hätte die junge Frau vielleicht nur mäßig interessiert, weil es recht schnell persönlich würde, wenn es nicht auch diese Fellknäuel betroffen hätte... und somit am Ende auch sie selbst. So kämpfte sie gegen den Drang an, die zufriedenen Kugeln anzustarren, und sah zu der anderen hin. Wenngleich ihr Blick immer wieder wie absichernd zurück zu den Schlafmützen wanderte, das konnte sie einfach nicht unterdrücken.
Trotzdem nickte sie ab und zu an den passenden Stellen, konnte nachvollziehen, dass es nicht so einfach war, der Familie gegenüber zu treten, während man sein Geld in der Horizontalen verdiente. Ihre eigenen Eltern hatten sie allein wegen dieser Möglichkeit verstoßen und wie ihr Bruder darauf reagieren würde, würde sie ihm jetzt wieder über den Weg laufen... Nur Arina hatte es scheinbar akzeptiert und trotz ihres eigenen Leids waren die beiden sich gefühlt wieder so nahe wie früher. Zumindest schien die Ältere keine Scheu zu haben oder sich zu ekeln, wenn es darum ging, sie zu berühren.
"Und dein Bruder kennt sich mit Wargen aus?", fragte Janay schließlich das Wichtigste, ehe sie mit den Schultern zuckte. "Überall lauern Gefahren.", begann sie mit der harten Realität, um Oliv keine Illusionen zu machen. "Sie sind vielfältig und können von jedem ausgehen.", fuhr sie fort, um erneut mit den Schultern zu zucken und im Anschluss daran schief zu grinsen. "Aber auch das Gegenteil ist der Fall und es kann passieren, dass man in jemanden hinein läuft, der einem ein Freund ist. Genauso, wie in Morgeria auch..." Ihr Blick suchte einen Moment lang nach Zissus und sie zwinkerte ihm zu. Dann grinste sie breiter und hob die Hände. "Es gibt da draußen nur eben viel mehr Gegend, das ist alles.", schloss sie und ließ das Ganze sacken.
Wobei sie nicht altklug oder belehrend wirken wollte, denn sie wusste kaum etwas von dem anderen Mädchen und schon gar nicht, wie viel von Celcia sie bereits gesehen hatte. Aber sie hatte den Hauch von Furcht in der Mimik bemerkt und ihr deswegen schlichtweg mitteilen wollen, welche Erfahrungen sie gemacht hatte. Wobei Janay es vermutlich noch einfacher gehabt hatte, denn sie hatte hauptsächlich ihre Ohren kaschieren müssen, um unter den Menschen nicht weiter aufzufallen. Dafür war es ziemlich schwierig gewesen, gut behandelt zu werden mit ihrem Beruf.
Jedoch hatte sie auch das überstanden und nun stand sie am Beginn eines neuen Abschnitts. Ihr machte das ebenfalls Angst, allerdings war sie nicht mehr allein und das gab ihr Halt. Somit konnte sie nachvollziehen, dass Oliv trotz allem ihren Bruder zu sich holen wollte.
Doch bevor es drückend zwischen ihnen werden konnte, wechselte die Orkin das Thema und ließ die Schwangere aufhorchen. "Die... nächsten Tage?", murmelte sie und sah zu dem noch immer friedlich schlummernden Fellhaufen. Wäre es nur nach diesem Anblick gegangen, sie hätte sofort zugestimmt und wohl auch zwischen den Boxen geschlafen, um keinen Moment zu verpassen. Die Kleinen waren auch einfach zu putzig!
Aber was würde Arina in dieser Zeit machen? Endlich hatte sie ihre Schwester wieder und hatte ihr auch versprochen, ihr zu helfen, ins Leben zurück zu finden. Das wollte sie selbstverständlich tun! Außerdem wollte sie definitiv da sein, wenn Kazel endlich zurück kehrte, um mit eigenen Augen sehen zu können, dass sie nicht in den Harax hinab steigen musste, um ihm in seinen knackigen Hintern zu treten, weil er sich dorthin verirrt hatte. Und ihr fiel noch etwas ein, etwas, das ihr Zissus vorhin geraten hatte, nämlich, dass es besser wäre, wenn sie das Haus des Sammlers in der nächsten Zeit nicht verließ. Konnte sie es dann riskieren...?
Unsicher zog sie die Schultern hoch und knabberte an ihrer Unterlippe herum. "I... ich... ich weiß nicht so recht...", gestand sie schließlich seufzend und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr zurück, obwohl diese gar nicht locker gewesen war. "Ich habe... na ja... in dem neuen Haushalt ja doch einige... Aufgaben...", fuhr sie weiter fort und vermied es, sich absichernd zu Zissus umzusehen, als wäre er derjenige, der die Entscheidungen für sie traf.
Nein, sie war noch immer eine eigenständige Person, sie wollte ihre Freiheit und sich selbst nicht von anderen abhängig machen. Beraten, ja, aber nicht alles ihr abnehmend.
Dann rang sie sich ein Lächeln ab, denn völlig ablehnen wollte sie den Vorschlag schließlich auch nicht. Schließlich wollte sie einen dieser Welpen mindestens zu sich nehmen und somit sich auch mit diesem Metier befassen, um mehr Ahnung von der Haltung dieser Wesen zu haben. "Aber ich werde sehen, was sich machen lässt, und dir Bescheid geben.", kam sie ihr entgegen.
Diesen Moment suchte sich Mini-Kazel aus, um inmitten des Fellbergs lautstark zu grunzen, woraufhin Stinker seinem Namen alle Ehre machte. Mit einem Mal kam etwas Bewegung in die Kleinen und es hatte fast den Anschein, als wäre der Übeltäter hinaus gedrängt worden. Nicht ausgestoßen, denn danach schliefen sie alle dicht an- und aufeinander weiter. Aber zumindest so, dass diese ungut riechenden Gase nicht mehr inmitten der Wärme sich verbreiten konnten.
Janay musste kichern und sah nun doch zu Zissus. "Wehe, du suchst dir den aus!", neckte sie ihn und würde auch ihrem Kazel die Ohren lang ziehen, sollte er zur Verbreitung solcher Gase beitragen, falls er sich ebenfalls einen Warg zulegen wollte.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. März 2024, 09:36

"Die... nächsten Tage?I... ich... ich weiß nicht so recht...Ich habe... na ja... in dem neuen Haushalt ja doch einige... Aufgaben..."
, fuhr sie weiter fort und vermied es, sich absichernd zu Zissus umzusehen, als wäre er derjenige, der die Entscheidungen für sie traf. Tat er auch nicht. Er war ein Freund und stand mit Rat und Tat zur Seite, aber er nahm ihr nicht ihren freien Willen. Janay war eine eigenständige Person, frei und unabhängig. Einzig ihre eigenen sich selbst auferlegten Pflichten banden sie. Auch davon hatte sie einige. Sie hatte sich um ihre Schwester kümmern wollen, aber gerade war der Anblick der Welpen schon sehr verführerisch...
Könnte man vielleicht eines mit dem anderen verbinden? Arina würde vielleicht genauso empfinden wie sie und ein bisschen etwas schönes, niedliches und flauschiges zu betuddeln, wärmte sicher auch das Herz der Schwester. Nicht alles im Leben war ein 'entweder – oder'. Manchmal konnte man auch alles haben. Janay war sich aber auch noch Zissus Worten bewusst, dass sie sich in den nächsten Tagen vielleicht besser von diesem Ort fern halten sollte, für den Fall, dass einer ihrer beiden Freier sich doch zurück trauen sollte. Flauschige Argumente zählten da nicht, aber sie liefen auch nicht weg. Noch konnten die kleinen gerade mal die Augen öffnen. Vielleicht war jetzt gerade nicht der rechte Zeitpunkt? Janay rang sie sich ein Lächeln ab, denn völlig ablehnen wollte sie den Vorschlag schließlich auch nicht. Sie wollte schließlich einen dieser Welpen zu sich nehmen und somit sich auch mit diesem Metier befassen, um mehr Ahnung von der Haltung dieser Wesen zu haben.
"Aber ich werde sehen, was sich machen lässt, und dir Bescheid geben."
, kam sie ihr entgegen. Oliv nickte und erhob sich wieder. Sie ging zur Warg-Mama und streichelte ihr sanft über den großen weißen Schädel. Die Mutter zuckte noch nicht mal mit einem Ohr, so erschöpft war sie. Anschaulich zeigte sie Janay, wie auslaugend gerade die erste Zeit nach der Geburt sein könnte. Das Orkmädchen summte leise vor sich hin und kraulte dem Tier den felligen Kragen. Diesen Moment suchte sich Mini-Kazel aus, um inmitten des Fellbergs lautstark zu grunzen, woraufhin Stinker seinem Namen alle Ehre machte. Mit einem Mal kam etwas Bewegung in die Kleinen und es hatte fast den Anschein, als wäre der Übeltäter hinaus gedrängt worden. Nicht ausgestoßen, denn danach schliefen sie alle dicht an- und aufeinander weiter. Aber zumindest so, dass diese ungut riechenden Gase nicht mehr inmitten der Wärme sich verbreiten konnten. Janay musste kichern und sah nun doch zu Zissus.
"Wehe, du suchst dir den aus!"
, neckte sie ihn.
„Deiner hat ihn doch angegrunzt und zu aufgefordert!“
, neckte Zissus lachend zurück. Dann geschah das unvermeidliche. Mehrere der Welpen gaben mehr oder weniger angesteckt durch das leichte Schaukeln kleine zischende, pupsende, gluckernde, oder rülpsende Geräusche von sich. Nach dem Füttern war das wohl normal. Eine Welle der Unruhe ging durch den Fellhaufen und dann wurde es wieder still. Auch Oliv war wieder näher heran gerutscht und beobachte das Treiben. Janay wusste um ihre feine Nase, aber anstatt sich angewidert abzuwenden, hob sie einen der Welpen aus der Box und schnupperte an ihm. Ihr Gesichtsausdruck war eher besorgt, was Zissus fragen ließ:
„Was ist? Stimmt was nicht?“
Oliv streichelte den Bauch, worauf hin noch ein kleines Zischen ertönte. Dann runzelte sie die Stirn und legte den Kleinen Racker wieder zurück.
„Hab's mit fast gedacht. Sie haben sicher Würmer.“
Zissus brauen rückten nach oben?
„Wie? Sie sind krank?“
Sofort wanderte sein Blick hinab zu seinen Händen, als müsse er überprüfen, dass da keine Würmer lang krochen und dann sah er auch zu Janay. Zissus fand die Vorstellung wohl wenig ansprechend, seinem Ausdruck nach zu urteilen, aber Sorgte sich vor allem um Janay.
„Nein, nicht krank. Das ist normal. Jeder Hund hat Würmer. Mein Bruder hat dagegen sicher ein Mittel.“
Dann sah sie Janay an und schien sich an ihren Zustand zu erinnern. Ihr Blick senkte sich auf ihren Bauch.
„Wenn er da ist, dann schick ich ihn auch zu dir... zu euch. Wir werden alle ein bisschen von dem Mittel nehmen. Nimm es auch, dann kann nichts passieren.“
Eigentlich sollte man meinen, das Schicksal hätte genug von Würmern gehabt. Kazel hatte von einem Dämonenwurm gesprochen, der erst in ihm war und den Kuralla dann irgendwie vernichtet hatte. Jetzt bedrohten Janay winzig kleine Würmer? Erschreckte Janay die Vorstellung? Krankheiten gab es immer. Auch so etwas süßes wie Welpen konnten krank werden, wenn man sie nicht umsorgte – genauso wie Kinder.
„Sieht man die irgendwie?“
, fragte Zissus gerade Oliv.
„Nur bei starkem Wurmbefall oder nach einer Wurmkur werden die Würmer sichtbar mit dem Kot ausgeschieden, gelegentlich sogar erbrochen. Das hab ich mal als Kind gesehen. Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die Warg-Welpen im Alter von zwei Wochen das erste mal behandelt und anschließend in zweiwöchigen Abständen bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch. Die säugenden Hündinnen wurden gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Jungen gegen Würmer behandelt. Mein Bruder kann euch dazu sicher noch mehr Fragen beantworten. Der macht den ganzen Tag nichts anderes, als Warge zu züchten und zuzureiten.“
Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es musste eine schöne Erinnerung sein, oder sie war einfach ein bisschen stolz auf ihren Bruder. Oliv erhob sich und streckte sich einmal ausgiebig.
„Ich werd jetzt ein Nickerchen machen. Das hab ich mir verdient. Bis später dann vielleicht.“
Damit ging sie. Zissus schaute immernoch auf seine Hände.
„Irgendwie gruselig...“
, murmelte er leise. Dann schaute er entschuldigend zu Janay.
„Tut mir leid... das... hat mich grad ein bisschen... kalt erwischt. Ich dachte Babys sind immer niedlich und diese hier auch noch flauschig und dann kommen die Sorgen um Krankheiten und man redet über Kacke.“
Zissus verzog schief das Gesicht und grinste dabei. Auch für ihn war das alles neu. Dann griff er ihre Hand:
„Wie geht’s dir damit?“
Auch bei ihren eigenen Kindern, würden diese Sorgen nicht ausbleiben. Da Janay beschlossen hatte sich einen Warg wieder anzuschaffen, so musste sie auch mit solchen Themen sich auseinander setzten. Ihre Zwillinge würden früher oder später auch mit dem Warg in Berührung kommen. Vielleicht würden sie sogar irgendwann ihre eigenen haben wollen.
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Janay » Dienstag 5. März 2024, 20:09

Noch war die junge Frau etwas ziellos darin, sich eine Beschäftigung zu suchen, die ihren Tag erfüllen könnte, wenn Kazel, so wie jetzt, abwesend war. Es gab einfach so viele Möglichkeiten derzeit! Und nun war noch eine weitere hinzu gekommen, was sie schlicht überforderte, da sie keine Entscheidung derart schnell treffen konnte. Die kleinen Warge waren ja auch zu zuckersüß!
Doch auch über das Wiedersehen mit ihrer Schwester hatte sie sich gefreut und wollte endlich die Gelegenheit nutzen, um mit ihr Zeit zu verbringen und ihr zu helfen. Abgesehen davon gab es noch andere Dinge, mit denen sie sich beschäftigen musste oder wollte. Außerdem hoffte sie ja sehr, dass ihr Liebster nach seinem Ausflug nach Andunie noch an diesem Abend wieder bei ihr wäre und es auch bliebe.
Somit konnte sie keine Zusage treffen, denn sie wusste nicht, ob sie das einhalten könnte. Trotzdem bedeutete das nicht, dass sie nicht ernsthaft darüber nachdenken wollte. Vor allem, weil sie ja schon ein Fellknäuel für sich ausgesucht hatte, das sie oft besuchen wollte, ehe sie es mitnehmen könnte.
Ihr Wort schien vorläufig zu genügen, denn das Ork-Mädchen erhob sich und widmete sich kurz der erschöpften, vierbeinigen Mutter, die sich ein erholsames Nickerchen gönnte. Wie oft sie selbst wohl solche Gelegenheiten bekommen würde?
Bewegung in dem Fellberg lenkte sie ab und sorgte dafür, dass es äußerst übelriechend wurde, ehe in neuer Formation wieder Ruhe einkehrte. Natürlich nutzte sie das, um Zissus ein wenig aufzuziehen, der ihr direkt konterte. "Pff, von wegen! Wahrscheinlich ist er ihm zu sehr auf die Pelle gerückt.", gab sie grinsend eine neue Anschuldigung von sich.
Prompt wurde die kurze Ruhe erneut von mehr als eindeutigen Geräuschen unterbrochen und das ließ Oliv aufmerksam werden. Janay sah von ihr zu ihrem Freund und wieder zurück, ebenso fragend. Bei der Antwort hob sich auch ihre Augenbraue erheblich an. "Würmer?", entkam es ihr skeptisch, denn beim Halten hatte sie bei keinem der Kleinen irgendetwas sich ringeln gesehen.
Noch machte sie sich keine Sorgen, solange, bis die andere etwas ansprach, das sie dann doch erbleichen ließ. Der Blick auf ihren Bauch ließ sie instinktiv eine Hand schützend darauf legen. Aber es waren die Worte, die ihr zu schaffen machten. "Wie... nichts passieren? Was sollte passieren?!", stieß sie keuchend aus und wich unwillkürlich etwas von der Box zurück.
Ihre Augen huschten von den Fellknäueln, die noch immer flauschig und knuffig wirkten, als wenn sich nichts geändert hätte, zu Zissus und daraufhin zu Oliv. Warten sollte sie... etwas Unbekanntes nehmen, um darauf zu vertrauen, dass dann nichts wäre. Oh nein, ganz sicher nicht! Sie wusste schon, an wen sie sich wenden würde, spätestens sobald sie zurück im Anwesen des Sammlers wären. Das würde sie selbst in die Hand nehmen, anstatt sich mit Warten verrückt machen zu lassen.
Indes erzählte das Orkmädchen darüber, wie das mit der Vorsorge ablief, was die junge Frau aufmerken ließ. "Und warum wurde das jetzt nicht gemacht?", fragte sie und musste sich beherrschen, um ihre Stimme so ruhig wie möglich zu halten. Wenn sie jetzt zum Schreien anfinge, würde höchstens die Warge aufwecken und für noch mehr Tumult sorgen. Dennoch hämmerte ihr das Herz wild in der Brust und fühlte sie sich immer unwohler in ihrer Haut.
Knapp wies sie mit dem Arm in den Raum, in dem es mehr als diese beiden belegten Boxen gab, Zeugnisse der erfolgreichen Zucht bisher. "Ich weiß nicht, wie lange das hier schon alles steht, aber ich glaube nicht, dass ein solcher Befall einfach abgewartet worden ist!" Janay hielt inne und presste die Lippen aufeinander, um sich selbst zu bremsen. Etwas, das gerade alles andere als leicht für sie war.
Wenngleich sie Oliv am Ende nicht aufhielt, als diese gehen wollte. Nein, es war ihr sogar ganz recht, denn das gab ihr die Gelegenheit, mit Zissus allein zu reden, der noch etwas blass um die Nase wirkte. Sein Gemurmel quittierte sie mit einem zustimmenden Nicken. In diesem Moment fiel ihr etwas ein, das sie einerseits zusammen zucken ließ und andererseits dafür sorgte, dass sie noch weniger Lust hatte, auf einen Ork zu warten, der irgendwann in Morgeria eintreffen sollte.
Obwohl sie kurz darauf wider Willen schief grinsen musste. Sie sah noch einmal zu dem Haufen kleiner Fellknäuel, ehe sie sich erhob und sich die Hände an ihrer Kleidung abklopfte. "Babys schreien Tag und Nacht, brauchen immer jemanden bei sich und ihre Hauptbeschäftigung besteht darin, zu trinken und zu scheißen und wenn du Glück hast, kommt es entweder oben wieder raus oder genau dann, wenn du sie wickelst." Ihr Blick wanderte zu ihrem Freund, dem sie jene Schilderung gegeben hatte, die eine ihrer Kolleginnen in Pelgar damals ihr verpasst hatte, als sie... das erste Mal schwanger gewesen war und sich begonnen hatte, darüber zu freuen.
Ihr Grinsen zerfaserte und sie zuckte mit den Schultern. "Du hast dich freiwillig für den Kinderdienst gemeldet." Sie zwinkerte ihn zu, doch das konnte ihre stärker werdende Unruhe nicht verbergen.
Warme Finger schlossen sich um ihre Hand und halfen ihr, nicht gleich durchzudrehen. Seine Frage sorgte dafür, dass sie erneut mit den Schultern zuckte. "Ich hab' schon öfter gehört, dass es nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist. Es gibt da so einige... ekelhafte Dinge, die ich dir jetzt nicht unter die Nase reibe."
Sie seufzte und sah ihn ernst an. "Ich habe aber auch miterlebt, wie das ist, wenn jemand einen Wurmbefall hat. Und da ich das absolut nicht haben will... Wo ist diese Heilerin, die mir geholfen hat? Hast du die aufgetrieben? Ich werde nicht warten, sie soll gleich dafür sorgen, dass uns nichts passiert!", weihte sie ihn endlich in ihre Idee ein. Wobei sie zur Not auch durch ganz Morgeria stapfen würde, wenn es sein müsste, solange sie nicht untätig rumsitzen müsste! Hier jedenfalls war sie definitiv erst einmal fertig!
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Re: Das Tenebrée-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 6. März 2024, 18:27

"Würmer?"
Wie konnte etwas so kleines und so niedliches wie Welpen, etwas so ekeliges haben!
Aber die Sorge um ihre beiden eigenen kleinen Würmchen machte Janay viel mehr zu schaffen.
"Wie... nichts passieren? Was sollte passieren?! ...Und warum wurde das jetzt nicht gemacht? Ich weiß nicht, wie lange das hier schon alles steht, aber ich glaube nicht, dass ein solcher Befall einfach abgewartet worden ist!"
Oliv blieb gelassen.
„Selbst wenn die Mutter wurmfrei ist, so haben Welpen fast immer Würmer. Warum das so ist...?“
Sie zuckte noch mal mit den Schultern und ging dann. Janay hielt Oliv am Ende nicht auf. Es war ihr ganz recht, denn das gab ihr die Gelegenheit, mit Zissus allein zu reden, der noch etwas blass um die Nase wirkte. Auch ihm gefiel die Vorstellung von Parasiten im Körper nicht besonders. Sein Gemurmel über die Nachteile des Nachwuchses, quittierte sie mit einem zustimmenden Nicken.
"Babys schreien Tag und Nacht, brauchen immer jemanden bei sich und ihre Hauptbeschäftigung besteht darin, zu trinken und zu scheißen und wenn du Glück hast, kommt es entweder oben wieder raus oder genau dann, wenn du sie wickelst."
Zissus sah nicht begeistert aus, was schon wieder lustig wirkte. Ihr Grinsen zerfaserte aber schnell und sie zuckte mit den Schultern.
"Du hast dich freiwillig für den Kinderdienst gemeldet."
„Hab ich das?“
Er raufte sich die Haare und strich sie wieder glatt nach hinten und lachte.
„Hab ich irgendwo unterschrieben... ach Mist!“
Die Worte waren verzweifelt, aber gleichermaßen lächelte er dann auch gleich wieder Janay an und legte beruhigend eine Hand auf ihren Unterarm und drückte mit der anderen ihre Hand.
„Ich bin da wenn du mich brauchst...“
Kurz hatten seine Mundwinkel bei dem Satz gezuckt. Dann verzog er etwas leidend aber deutlich gespielt das Gesicht:
„...aber kann sich wer anders um das Windeln kümmern? Bitte! Biiiiitteeeee....“
, jammerte er gespielt wie ein kleines Kind. Dann lachte er jedoch und nahm sie kurz in den Arm, denn er spürte ihre stärker werdende Unruhe.Warme Finger schlossen sich um ihre Hand und halfen ihr, nicht gleich durchzudrehen.
"Ich hab' schon öfter gehört, dass es nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist. Es gibt da so einige... ekelhafte Dinge, die ich dir jetzt nicht unter die Nase reibe...“
„Klar, sonst verschreckst du mich noch wirklich.“
Zissus zwinkerte ihr zu. Aber das Thema war Janay sehr ernst und so hörte er aufmerksam zu.
„Ich habe aber auch miterlebt, wie das ist, wenn jemand einen Wurmbefall hat.“
Zissus Brauen hoben sich fragend. Für ihn war dieses Thema neu.
„... Und da ich das absolut nicht haben will... Wo ist diese Heilerin, die mir geholfen hat? Hast du die aufgetrieben?“
Er nickte.
„Ich werde nicht warten, sie soll gleich dafür sorgen, dass uns nichts passiert!"
, weihte sie ihn in ihre Idee ein und er nickte abermals. Man musste ja nicht warten, bis die Wurmeier geschlüpft waren. Prävention war sicher besser. Janay war wild entschlossen, jedem klein Wurm zuvor zu kommen, der sich bei ihr einnisten wollte. Wobei sie zur Not auch durch ganz Morgeria stapfen würde, wenn es sein müsste, solange sie nicht untätig herum sitzen müsste! Hier jedenfalls war sie definitiv erst einmal fertig! Auch Zissus, der von den Welpen ganz verzaubert gewesen war, sah nun mitleidig auf das Fellknäuel aus 13 kleinen niedlichen Leibern, nickte dann nachdenklich.
„Dann gehen wir zu ihr nach Hause und warten da. In die Nähe des Palastes bring ich dich nicht, da arbeiten ihr Bruder und sie viel, aber das ist ein Pflaster, was wir in nächster Zeit meiden sollten.“
Wenn es nach Janay ging, würde sie vermutlich den Palast niemals betreten. Damit war es beschlossene Sache. Zissus sah prüfend an ihnen hinunter und meinte:
„Aber vorher ziehen wir uns noch was anders an. Vertrau mir da bitte.“

(Janay weiter bei: Medikus)
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