Das Rasverath-Anwesen

Die Gebäude hier zeigen deutlich den Stand eines Bürgers in Morgeria. Niedere leben in heruntergekommen Barracken, Krieger & Söldner in bunkerartigen Unterkünften oder Zelten. Mächtige Familien leben in finsteren Anwesen, die kleinen Schlössern gleichen.
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Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 8. April 2020, 14:02

Darak Luthrokar kommt von Die dunkle Stadt Morgeria -> Morgerias Palast -> Maskenball der Finsternis

Der Gott erhöhrte ihn oder bildete sich Darak das nur ein? Befand er sich bereits in den Hallen der Zeitlosen? Wurde er Teil der Unsterblichkeit und begrüßte sie ihn mit wohlwollender Wärme? Mit sanftem Licht, das den Schmerz in langsamen Wellen aus seinem Körper flutete? Er konnte spüren, wie die Elektrizität nach und nach eingesammelt wurde. Es erinnerte an einen lauen Morgen zur Zeit des Wandels, wenn die Blätter in rotgoldenem Reigen langsam auf das braune Gras segelten. Man wusste, dass es im Verlauf der Tage kühler würde, aber noch herrschte der Übergang und noch konnte man das angenehme Wetter genießen. Die warmen Sonnenstrahlen, welche Daraks raue Wange streichelten. Sie hinterließen ein Kitzeln, das sein Herz erreichte. Es prickelte fast angenehm und lud zum Dösen ein. Ohja, wie schön wäre es, nun und für immer in diesem Zustand eines rotgoldenen Lysanthortages wegzudämmern. Für immer Dösen, in einem weichen Bett mit von Hühnerfedern gefüllten Laken. Nackte Haut, die sich an ihn schmiegte. Hände, die ihn streichelten und liebkosten. Das musste das Ende sein und entgegen aller Befürchtungen fühlte es sich tatsächlich ziemlich gut an. Weich und warm. Es roch holzig, mit einer Nuance mundigen Weins, der sein alkohlisches Aroma wie ein Parfum verteilte. Die Luft mochte zwar ein wenig stickig sein, aber musste er noch atmen? Es war doch vorbei. Da lauschte Darak lieber dem sanften Knistern, wie von einem Feuerchen. Ob es seine Füße wärmte? Sie fühlten sich gut an. Er spürte einen festen, warmen Gegenstand neben seinen Zehen. Ein Stein. Sicher aufgewärmt an den knisternden Flammen und zu ihm gelegt, damit er in Ewigkeit kuschlig warme Zehen hatte. Das Gefühl verleietete dazu, sich zu strecken. Das Nachleben war wirklich angenehm. Er spürte keinerlei Schmerz mehr. Nicht einmal sein Knie bereitete ihm Sorgen. Tatsächlich fühlte es sich so gut an wie schon sehr lange nicht mehr. Und alles war so weich, so ruhig, so friedlich. Wär da nur nich schon wieder leises Murmeln. Eine Stimme, die plötzlich doch etwas lauter wurde und die ihm irgendwie vertraut vorkam, obgleich sie in einer anderen Sprache an seine Ohren drang. Ja, an beide Ohren! Er hörte sie durchaus klarer als jemals zuvor.
"... davon genug! Hör endlich auf damit, es hat sich nichts an unserer Beziehung geändert."
"Du sprichst also inzwischen von einer Beziehung. Nun, das ist eine Veränderung, zum Positiven, möchte ich meinen. Komm, lass mich dir aus der Hose helfen..."

Ein Frauenschrei, der fast wie das Fauchen einer Wildkatze klang und taumelnde Schritte. Dann wieder die ihm so vertraute Männerstimme: "Verschwinde endlich!"
Ein Schnaufen, stöckelnde Schritte, dann wurde eine Tür geschlagen und jemand seufzte. Was war das für eine seltsame Nachwelt, in die er geraten war? Wieder Schritte. Sie näherten sich seiner kleinen, lauschigen Welt. "Ist er endlich wach?"
"N-nein..."
"Hab ein Auge auf ihn. Ich brauche Ruhe."
"Der schwarze Salon ist frei."
"In Ordnung. Erstatte mir dort nachher Bericht ... und bring mehr Wein. Ich muss die letzten Momente dringend vergessen."
"Wie Ihr wünscht, Herr."

Ein letztes Mal Schritte. Wiederholt drang das Geräusch der Tür zu Darak, aber dieses Mal wurde sie nicht zugeschlagen, sondern lediglich geöffnet, um etwas sanfter wieder ins Schloss zu fallen. Was immer das war, es war vorbei. Endlich konnte er sich erneut seiner ewigen Ruhe hingeben. Endlich strich wieder jemand an seiner Hand entlang. Sanfte, warme Finger. Wie wundervoll warm. Zu schade, dass sie nicht Cassandra, Vesta, seiner geliebten Lilith oder Constanze gehörten. Sie waren nicht einmal weiblich, wenngleich das perlmuttviolette Gesicht des Elfen durchaus Züge aufwies, die auch einer Frau gut gestanden hätten. Da saß jemand in seiner Ewigkeit und musterte ihn mit einem Paar unsagbar schöner Augen. Man mochte sich darin verlieren, weil in ihnen Traurigkeit mit Neugier rang. Besorgt schaute das Paar Seelenspiegel ihn an. Besorgt und dennoch geduldig, umrahmt von silbergrauen Wimpern. "Oh, wirst du endlich wach? Das hat gar nicht so lange gedauert wie ich befürchtet habe. Willkommen zurück", begrüßte ihn eine feine Stimme, die so sanft säuselte, dass die Frage im Raum zurückblieb, ob ihr Besitzer nun gesprochen oder geflüstert hatte. Sie passte perfekt zu dem androgynen Gesicht des Elfen mit der blässlichen Haut, die ebenso wie sein Haar einen violetten Schimmer zu haben schien. Er war es, der Daraks Hand streichelte. War das nicht erst einige Momente her? Jetzt hielt er sie aber und ein dezenter Duft von Kräutern hatte den des Weines abgelöst. Gedämpftes Licht empfing Daraks erste Musterung seiner Umgebung. Er lag in einem Bett, nicht minder prunkvoll als der gesamte Raum, welcher in schwarzem Holz und blutroten Vorhängen aus dickem Samt gehalten war. Goldene Verzierungen komplettierten das Bild und aus den Ecken des Raumes sahen ihn Wasserepsier und Fledermäuse aus schwarzem Gestein entgegen, die man perfekt dort auf schwarzen Steinpodesten platziert hatte. Das Kaminfeuer ließ die rotgoldenen Verzierungen der Wände ein wenig flackern, dass sie zu tanzen schienen. Gegenüber vom Bett hing das Bildnis eines dunkelelfischen Burschen in feinster Adligenkleidung, der vor einem purpurnen Sessel posierte. Die Nachwelt ... sah etwas zu faldorisch aus.


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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Darak Luthrokar » Freitag 17. April 2020, 23:49

Endlich konnte sich Darak in die Bewusstlosigkeit flüchten. Sie war die einzige Gnade neben dem Tod, auf die ein Gefolterter jeweils hoffen konnte. Abermals versagte ihm seinen Körper den Dienst und befreite ihn so von seinem Schmerz. Wie oft war dieser Körper schon zerschlagen und wieder aufgerichtet worden! Wie oft seine Knie schon gebrochen, sein Geist gemartert, seine Haut geschunden? Sein Körper war schon längst zu einem Archiv des Schmerzes geworden und selbst wenn gewisse Wunden wieder heilen konnten oder geheilt wurden- die Erinnerung, das Trauma blieb. Die Narben waren nicht äusserlich, sondern drangen tief in seine Haut hinein, erreichten seine Seele, wüteten darin und liessen das, was Darak ausmachte verändert zurück. Sicherlich, Darak war gut im Überspielen, manchmal sogar so gut, dass er selbst glaubte, dass ihn Nichts und Niemand etwas anhaben konnte. Doch das stimmte nicht. Mit jeder Wunde, ging ein Teil von ihm unwiederbringlich verloren. Vielleicht war dies ja letztlich auch seine Strafe – die ewige Busse, die ewige Kasteiung.

Doch in der Bewusstlosigkeit fand Darak erstmals Frieden und sogar die Zeit danach fühlte sich besser an als erwartet. Er fühlte sich erholt, wägte sich gar in der Obhut einer unsichtbaren Macht, die aber verführerisch duftete und über eine weiche Haut verfügte. «Lilith..:» Murmelte er nur. Er atmete tief durch und gab sich wieder dem wohligen Gefühl der Wärme und der Ruhe hin. Sein Körper schien zu regenerieren. Tatsächlich fühlte er sich nicht tot- im Gegenteil, er fühlte sich besser denn je. Als hätte er seine alte Stärke wiedergewonnen – nein als wäre er sogar stärker geworden. Sein Gehirn aber mahnte ihn zur Vorsicht. Allmählich wurde ihm wieder gewahr, was er in den letzten Minuten erlebt hatte. Oder sind es Stunden gewesen? Wie lange war er weggetreten gewesen? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Er bewegte sich leicht, nahm abermals tiefe Atemzüge und lauschte dem seltsam vertrauten aber doch völlig unverständlichen Stimmen im Raum. Bei der Sprache der Dunkelelfen hörte sich so ziemlich alles verärgert oder säuselnd an. Darak glaubte beide Elemente wahrzunehmen, aber er konnte sich keinen Reim darauf machen. So entschloss er sich, sein Gehirn nicht zu arg zu beanspruchen und konzentrierte sich lieber wieder auf die Liebkosungen seiner Hand. Doch seine Wachheit war nicht unbemerkt geblieben.

"Oh, wirst du endlich wach? Das hat gar nicht so lange gedauert wie ich befürchtet habe. Willkommen zurück", Zurück? Man hiess ihn Willkommen zurück? Wo zum Harax war er überhaupt? Oh ja, jetzt erinnerte er sich. An den Maskenball der Finsternis, an die finstere Clodia, an den Verräter Rhiven... an das Halsband, den Schmerz.

Darak spannte sich an. Angst stand in seinem Blick. Angst und Unverständnis. Wer war dieser Kerl. Warum war er nett? Darak hattein seinem langen und schmerzhaften Leben bisher erfahren, dass Nettigkeiten in Gefangenschaft oder an Orten wie diesen nicht immer was Gutes bedeuteten – ganz im Gegenteil. «Wo...bin ich... wer bis du?!» Tatsächlich verlos sich Darak in den Seelenspiegeln des Elfen und kurz war er sich unschlüssig darüber, ob er nun einen Mann oder eine Frau vor sich hatte – und er musste sich insgeheim eingestehen, dass es keine Rolle spielte. Der Elf war anziehend und schön. Seine linke Pranke zuckte unwillkürlich hoch und tastete nach seinem Hals und dem Folterinstrument, dass er noch immer dort vermutete, doch noch bevor er das Halsband berührte hielt er inne. Erst jetzt fiel sie ihm auf – die Absenz von Schmerz.
«Aber...wie....wo....»
Und vor allem: Warum?

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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Dienstag 28. April 2020, 12:36

Ein Geist. Ja, daran erinnerte der Elf in seiner mystischen Blässe. Das Haar schwang seidig und war so fein, dass die Zimmerluft es schnappen und wie feine Spinnenweben ein wenig aufwirbeln konnte. Eine einzelne Strähne hing ihm von der Stirn und kitzelte seine fein geschwungene Nasenspitze. Mit einer Hand und der Bewegung von Quecksilber schob der Elf das Haar hinter sein rechtes Spitzohr. Er trug Ringe mit eingefassten Saphiren und Amethysten darin, drei an der Zahl. Sie waren durch ein feingliedriges Silberkettchen miteinander verbunden, das sogar ganz leise klirrte, wenn er den Kopf neigte, um Darak erneut anzuschauen. Diese schönen Augen! Silbern oder doch eher in einem ganz hellen Blau? Silberblau wie schillernde Fischschuppen, die knapp unter der Wasseroberfläche das Licht reflektierten. Das waren sie. Der Elf strahlte so viel Eleganz und unschuldige Schönheit aus, dass er in diesem prunkvollen, aber düsteren Raum vollkommen Fehl am Platze wirkte. Er besaß eine geisterhafte Aura. Ja, er musste ein Geist sein. Darak befand sich garantiert in irgendeiner Nachwelt. Dieses Mal hatte der Gevatter ihn in die faldorische Hölle geschleudert. Wenigstens war die schmerzfrei, weich und mit diesem elfischen Anblick gesegnet.
Und Darak sollte darüber hinaus beglückt werden. Erneut säuselte die elfische Stimme, sanft wie ein Regenschauer. Jeder Tropfen seiner klangvoll ausgesprochenen Silben, streichelte die alte Sklavenjäger-, Foltermeister- und Befreier-von-Sarma-Haut. Nur ein Kuss seines geliebten Huhn Cattie hätte lieblicher sein können! "Ganz ruhig. Für den Augenblick hast du Frieden und niemand wird dir etwas tun. Ich bin nur Sklave der Familie und kann das Halsband nicht auslösen. Es gibt aktuell keinen Grund, angespannt zu sein." Wie als wollte er seine beschwichtigenden Worte unterstreichen, fuhr der fremde Elf mit einer Hand unter den Saum der Decke, die über Darak ausgebreitet lag. Er schlug sie sanft beiseite, nahezu geräuschlos. Was war das für ein Wesen, welches sich so gratil und in vollster Perfektion bewegen konnte?
Der Elf berührte Daraks nackte Brust und streichelte ihn dort. Nein! Er rieb ihn mit etwas ein. Ölig und warm legte es sich als Film auf seine Haut. Es verströmte den beruhigenden Duft diverser Kräuter, ohne benommen zu machen. Fast schenkte das Aroma ein Gefühl von Sicherheit, gleichermaßen wie die ganze Präsenz des bleichen Elfen.
Er lächelte Darak an und man konnte kaum sagen, ob aufrichtige Freundlichkeit oder Trauer seine Lippen kräuselte. "Du befindest dich im blutroten Salon meines Herrn, im Hause der angesehenen Familie Rasverath. Du bist ... ein Gefangener und Sklave, aber gewissermaßen auch Gast hier. Habe keine Angst", sagte der Elf, aber irgendwie schwang der Hinweis - jedenfalls jetzt noch nicht - in dieser Aussage mit. "Solange ich nicht vorspreche, dass du vollends aus deiner Ohnmacht erwacht bist, wird niemand dich zurück in das Spiel um Leben und Tod holen, kleine Schachfigur." Der Elf beugte sich vor, dass er über Daraks Gesicht hing und dessen Sichtfeld somit vollkommen einnahm. Sein silbernes Haar mit dem violetten Schimmer fiel ihm über die Schultern, rahmte die Szenerie ein. Für den Moment gab es nichts außer seinem freundlich-traurigen Gesicht mit den feinen Zügen und diesen wunderschönen Augen. Darak würde nicht sagen können, was mehr Herzlichkeit ausstrahlte: sein Blick oder sein feines Lächeln. Er beugte sich ganz tief zu ihm herab, das Haar ein geschlossener Vorhang für Außenstehende - sofern die beiden überhaupt jemand sah. Dicht vor den spröden Lippen des Sarmaers blieb der Elf in der Schwebe. Sein Atem streifte Darak bei jedem Wort, das er sprach, und es duftete nach irgendeinem Rosenwässerchen. "Du darfst mich Basalt nennen."
Basalt. Eine Gesteinsart, die sich aus diversen Mineralien zusammensetzte. Für gewöhnlich nahm sie eine gräuliche, bis schwarze Farbe an und galt als feinkörniges Vulkangestein. Auf der Insel Ardéris kam Basalt vor, vordergründig auf jener Hälfte, die die Oblinox bewohnten. Nichts, absolut keine Eigenschaft dieses Elfen rechtfertigte seinen Namen. Er war all das, was diesen Stein nicht ausmachte, vor allen Dingen war er einfach nur schön. Zart. Man hätte ihm den Namen irgendeines Blümchens verpassen sollen oder ähnlich typisch elfisch-romantische Bezeichnungen. Und doch saß er hier und stellte sich mit den Namen eines Gesteins vor. Basalt. Das klang schon hart und schwer, undurchdringlich. Aber von seinen Lippen hörte es sich wie die lieblichste Zauberformel an, wie ein Liebesschwur, dem nur noch der passende Kuss fehlte.
Ein Kuss, wie der Elf ihm Darak nun an die Lippen setzte. Keiner voller Leidenschaft und flammenden Begehrens, sondern hauchzart und sanft, kaum mehr als eine Erinnerung oder der Geschmack von Sonnenstrahlen. "Ich danke dir."
Basalt lehnte sich zurück. Der silberne Vorhang seiner Haare öffnete sich erneut, gab den Blick zurück auf den blutroten Salon mit all seinen Goldverzierungen frei. "Du musst hungrig sein." Wie ein silberner Schatten schwebte die schlanke Figur des Elfen durch den Raum, zu einem Tablett, das er anschließend mitsamt eines passenden Tischchens für morgendliche Mahlzeiten auf das Bett stellte. Darak brauchte nur etwas im Kissen empor rutschen, um sich wie der letzte Sultan zu fühlen. Basalt präsentierte ihm ein köstliches Mahl aus cross gebackenen Brötchen, blutroter Marmelade, fein geschlagener Butter, einem Frühstücks-Ei, Heidel- und Himbeeren, sowie gebratenen Speckscheiben und einem Glas tiefroten Weines. Alles war auf blutroten Servietten angerichtet und neben dem Teller lag eine weiße Rose, deren dornenfreier Stielt das Besteck umschlungen hielt. Die Gabel besaß ein eingraviertes "R", während des Messer die Form eine Fledermaus hatte. Die Flügel bildeten den Griff und mit den viel zu zahlreichen Zähnen des Tieres konnte man das Brötchen in zwei Hälften trennen.
"Stärke dich und lass dir ruhig Zeit. Ich will dir inzwischen alle Fragen beantworten, die dir auf der Zunge brennen. Nun ... alle, auf die mir gestattet ist, eine Antwort zu geben, Luth Rokar."
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Darak Luthrokar
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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 7. Juni 2020, 01:01

Noch bevor Darak wieder zu vernünftigen Gedanken fähig war, nahm er allerdings bereits wieder ästhetische Reize auf, die bei ihm ungeahnte Wirkung entfalteten. Zumal diese Reize von einem ausserordentlich schönen, fast androgynen Elfen ausgingen. "Ganz ruhig. Für den Augenblick hast du Frieden und niemand wird dir etwas tun. Ich bin nur Sklave der Familie und kann das Halsband nicht auslösen. Es gibt aktuell keinen Grund, angespannt zu sein." «Manthala?» Brummte der Befreier verwirrt. Es waren die Augen des Elfen, die ihn trunken machten und ihn in der Obhut der Göttin des Mondes wähnen liessen. Ausserdem passte ihre Erscheinung zu seiner aktuellen Lage. Schliesslich lag er ausserordentlich bequem und fand Frieden in dieser gleichsam düsteren wie aber auch herrlichen Umgebung. Wenn das die Nachwelt war, dann konnte er sich bestens damit arrangieren. Besonders die Abwesenheit von jeglichen Schmerzen, trieb ihm beinahe die Tränen der Ergriffenheit in die Augen. "Oh bei den Göttern!" Keuchte er nur. Er konnte seine Beine bewegen! Beide Beine! Ohne Schmerzen! Was war nur mit ihm geschehen?!

Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war seine demütigende Zurschaustellung am Maskenball der Finsternis und das gleissende Licht aus der Hand von Clodia und dem stechenden Schmerz des Verrates, aus dem Mund von Rhiven, der nur «stirb» gehaucht hatte. Stirb meldete sich sein Verstand nun doch zu Wort. Ist das mit ihm geschehen? War er nun tatsächlich tot? Darak sammelte mittlerweile Nahtoderfahrungen wie andere Pilze. Er konnte sich also nie sicher sein, was jetzt für ihn galt. Er spürte noch immer das feine Geschmiede um seinen Hals. Nein, er war nicht tot, dieses Scheissding hätte er niemals mit in die Nachwelt genommen, oder doch?

"Ganz ruhig. Für den Augenblick hast du Frieden und niemand wird dir etwas tun. Ich bin nur Sklave der Familie und kann das Halsband nicht auslösen. Es gibt aktuell keinen Grund, angespannt zu sein." Diese wunderbar gesäuselten und wohlklingenden Worte klangen nun doch eher nach Leben, statt nach Tod. Langsam wurde Daraks Blick und Verstand klarer und endlich sah er den Elfen direkt an. Er war überhaupt nicht angespannt! Im Gegenteil! So gut und so entspannt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt! Allerdings kam es nun doch zu einer seltsamen Umverteilung seines Blutflusses, als der Elf langsam seine grazile und auffallend geschmeidige Hand unter Daraks Decke schob und damit begann seinen Brustkorb mit duftenden Ölen einzureiben. Darak sog die wohltuenden Dämpfe ein und atemte tief durch.

Daraks Körper war offensichtlich nicht wählerisch, wenn es um bestimmte Reize ging. Einzig der unterschwellige aber doch spürbar beklemmende Unterton in der Stimme des Elfen verhinderte, dass sich nun doch eine gewisse Anspannung in einer speziellen Körperpartie bei Darak breitmachte.
"Du befindest dich im blutroten Salon meines Herrn, im Hause der angesehenen Familie Rasverath. Du bist ... ein Gefangener und Sklave, aber gewissermaßen auch Gast hier. Habe keine Angst" «Deines...Herren...?» Also war er nicht im Zimmer dieser Lichtblitzeschiessenden Furie. Das war vermutlich... gut?
Damit befand er sich entweder in den Gemächern de alten Rasverath – der sicherlich auch kein angenehmer Zeitgenosse war, aber immer noch besser als das Miststück von einer hocherotischen Clodia, die ihn mit Blicken taxierte, als wäre er der letzte Dreck! Pf! Gerade er! Ihm war aufgefallen, dass so manch ein verstohlener Blick der weiblichen und männlichen Gäste auf seinen unteren Etagen verweilte. Darak spürte sowas, er hatte praktisch einen eigenen Sinn dafür entwickelt. Also hätte er eigentlich auch ein Fünkchen Respekt von Clodia verdient. Er konnte sich ohnehin schwer vorstellen, dass sich überhaupt irgendjemand in ihre Gemächer wagte. Darak mochte es selbst ja durchaus etwas dominant – dies bewies nicht zuletzt seine intime Beziehung mit seiner Lieblingsbordelldame Vesta, aber diese Furie war selbst ihm zu viel.

Oder er befand sich in den Gemächern von Rhiven. Bei ihm konnte er sich schlicht immer noch nicht sicher sein, ob dieser ihn tatsächlich die ganze Zeit belogen und nun bitter verraten hatte, oder ob er immer noch auf seiner Seite war und versuchte ihn da irgendwie wieder rauszuholen. Doch weshalb? Was sollte die Motivation von Rhiven sein, um jetzt seine gesamte Familie zu verraten? Er hatte sich immerhin einen Namen gemacht und sich durch seine List Ruhm und Anerkennung vom dunkelelfischen Adel erworben. Selbst wenn so manch einer hinter hervorgehaltener Hand über den krüppeligen Befreier gespottet haben mag, so ist Rhiven doch gelungen, an dem andere bekannte Kriegsherren gescheitert waren.

"Solange ich nicht vorspreche, dass du vollends aus deiner Ohnmacht erwacht bist, wird niemand dich zurück in das Spiel um Leben und Tod holen, kleine Schachfigur." «Das Spiel um Leben und Tod». Brummte Darak nur und allmählich dämmerte ihm wieder, zu was er sich am Maskenball in seinem Trotz mal wieder bereit erklärt hatte. «Oh...ja..das Spiel...» Er erinnerte sich an das sadistische Funkeln der Vorfreude in Cloadias Augen. Darak versuchte sich aufzurichten, doch die sanfte Hand des Elfen hinderte ihn dara, ohne Druck auf ihn auszuüben. Der alleinige Präsenz seiner Hand auf Daraks Brust reichte aus, um ihn zur Bewegungslosigkeit zu verdammen – weil er nicht wollte, dass er seine Hand von ihm wegbewegte. Das war immerhin die erste zärtliche Berührung seit langem.

Schliesslich traute sich Darak nicht mal mehr zu atmen, als sich der Elf zu ihm hinunterbeugte und ihn mit seinen hypnotisierend schönen Augen betrachtete. "Du darfst mich Basalt nennen." Noch ehe er etwas antworten konnte, berührten die Lippen des Elfen die seinigen und Darak konnte gar nicht anders, als die Augen zu schliessen und sich dem zart gehauchten Kuss hinzugeben. Der Elf murmelte irgendwas in einer ihm unbekannten Sprache. Es war definitiv nicht das kratzige und düstere Lerium, sondern irgendwas tiegründigeres, melodisches.
Darak spürte, wie die Hitze in seinen Kopf und in seine Lenden stieg. Er errötete sogleich, als er merkte, dass sein Körper sich nun eindeutig für den Elfen entschieden hatte und da Darak nunmal von den Göttern in dieser Hinsicht reich beschenkt wurde, blieb diese Reaktion auch nicht unter der leichten Decke verborgen.

Jetzt ging es plötzlich blitzschnell. Darak richtete sich Ruckartig in eine Sitzende Position auf und drückte seine Pranken so unauffällig wie möglich auf seinen Schoss. Er konnte sich nicht sicher sein, ob der Elf seine Erregung gesehen hatte, doch nun versuchte er sie mit aller Macht zu überspielen. «Hunger...Ja.....ich..ja.» Das herbeigeschaffte Tischchen erwies sich als perfekte Tarnung. «Danke...» Raunte er dem Elfen zu und sah ihn aber gleichzeitig noch immer verdutzt an. Er konnte weder seine Situation noch den Elfen wirklich einordnen. Warum war Basalt so verdammt schön und nett zu ihm. Er wirkte hier dermassen fehlplatziert wie es Alma unter grazilen sarmischen Bauchtänzerinnen gewese wäre... obwohl Alma eigentlich im Grunde nur aus Bauch bestand... und andere Schwartenpolster, die um den Bauch keinen Platz mehr gehabt hatten und deshalb in andere Körperregionen abgewandert war. Himmel er vermisste seine dickste Freundin! Sie hätte ihn wohl gleich gepackt und zedrückt aus Freude über seinen aktuellen körperlichen Zustand. Aber weshalb wurde er wie ein Fürst behandelt? Wie konnte ein Sklave gleichzeitig Gast sein?

Darak hatte zwei äusserst reaktionsfreudige Körperteile. Das eine wurde gerade durch das Tischchen an einer weiteren Expansion gehindert, das andere Körperteil, welches sich nun dafür umso aktiver meldete war sein Bauch. Darak reagierte nämlich mit ähnlich grosse Appetit auf gutes Essen, wie auf sinnliche Reize. Er blickte ungläubig auf das Festmahl herab, welches sich da auf seinem Ständ... Schoss präsentierte.
"Stärke dich und lass dir ruhig Zeit. Ich will dir inzwischen alle Fragen beantworten, die dir auf der Zunge brennen. Nun ... alle, auf die mir gestattet ist, eine Antwort zu geben, Luth Rokar.» Darak musterte Basalt kurz und nahm dann nochmals sein Essen in Augenschein. Ein bisschen Misstrauen war in seiner Lage nach wie vor angebracht, aber Darak konnte keinen Sinn dahinter erkennen, warum seine neuen «Herrschaften» sein Frühstück hätten vergiften sollen. Dennoch stand dem Befreier noch nicht der Sinn nach Essen. Er hatte wichtige Fragen zu klären. Basalt schein seine Reaktion zu erahnen, sah ihn geduldig an und wartete auf seine Fragen.

«Darak». Meinte der Befreier schliesslich als erstes und dann griff er doch zu einem Brötchen. Er konnte schliesslich auch Essen und Reden. «Ich heisse Darak.» Stellte er klar. Er wusste nicht, warum es zu dieser seltsamen Umbenennung gekommen war und ob sie versehentlich passiert war oder man versuchte ihn damit zu provozieren. Himmel rochen diese Brötchen gut! Er hatte schon lange nichts mehr Vernünftiges zwischen die Zähne gekriegt. Ein bisschen plagte ihn aber das schlechte Gewissen, da er unweigerlich an Cassandra denken musste, die sich mit Brot und Wasser in unmittelbarer Nachbarschaft mit ihrem Scheisseimer begnügen musste.

Darak sah zu seinem Bettende hinunter und bewegte seine Zehen. Alle seine Zehen. Das war vor ein paar Stunden nicht ohne erhebliche Schmerzen möglich gewesen. «Meine...Beine...mein Knie...» Stammelte er. «Was ist mit meinem Knie passiert? Was mach ich hier überhaupt? Wieso bin ich hier in diesem Gemach und werde behandelt wie ein König, wo sie mich vor kurzem noch nackt in einem Käfig hielten?!»

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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Montag 22. Juni 2020, 07:48

Der schöne Elf mit dem so unpassend harten Namen war wohl nicht nur dazu abgestellt worden, um Darak Fragen zu beantworten. Vermutlich sollte das nicht einmal im Vordergrund stehen, sondern er gestattete es sich selbst nur. Er sah nicht so aus, als würde er sich freiwillig auf den Plausch einlassen wollen, obgleich er Darak natürlich mit einer Herzlichkeit entgegenlächelte, dass man ihn packen, in die eigenen Arme ziehen und küssen wollte. Seine Anziehungskraft ließ sich nicht abstreiten. Ein Blick in das schöne Gesicht, ein weiterer in seine Augen und er könnte wohl jeglichen sexuellen Wunsch erfüllt bekommen.
Aber Basalt saß lediglich auf der Bettkante mit seiner zur Perfektion antrainierten Haltung, die nicht wirklich zu einem Sklaven passen wollte. Er hockte zu aufrecht, den Rücken in einer wunderbaren S-Kurve geschwungen, so dass sein Haar ihm offen über die Schultern fallen konnte. Und er lächelte natürlich. Wie viele Sklaven hatte Darak selbst nach Sarma verschleppt, die so gelächelt hatten? Wenn es aufgesetzt war, so hatte er auch das sehr ausgiebig geübt. Er musste ein teuer Elfensklave sein und war nicht vergleichbar mit jenen, die Darak noch am Vorabend - war seine Präsentation in der schaurigen Halle wirklich einen Abend her? - hatte mitansehen müssen. Erinnerungen an den geduckten Nachtelfen neben seinem Käfig zuckten gleichermaßen wie Blitze durch Daraks Geist wie der übergrausame Tod von Clodias Dienerin. Warum war er selbst noch am Leben? Warum ging es seinen Beinen gut? Beiden Beinen! Warum erwachte er in einer geradezu königlichen Umgebung mit aufopferungsvoll fürsorglicher Behandlung? Denn das war sie. Fürsorglich, mehr als das.
Basalt beobachtete, wie Darak nach dem Brötchen griff. Er selbst zückte das Messer, welches auf seinem Tablett lag. Ein simples Brotmesser, damit konnte man niemanden verletzen. "Marmelade auf das Brötchen?", fragte der Sklave mit zauberhafter Flüsterstimme. Wenn Darak es befahl, würde Basalt ihm das Essen sicherlich auch noch vorkauen und dürfte sich vielleicht glücklich schätzen, weil es auch für ihn eine gewisse Mahlzeit bedeutete?
Darak musste sich eingestehen, dass er viele Fragen hatte. Viel zu viele, allein schon weil die Gesamtsituation sich zu sehr verändert hatte. Wo steckten Rhiven und Clodia? Wo waren die Demütigungen? Wo der Schmerz? Das Halsband der Züchtigung war alles, woran er sich noch klammern konnte. Im Gegensatz zu dem sonst gewohnten Gefühl eines zertrümmerten Knies lag es nach wie vor schwer um seinen Hals. Die einzige Komponente, die geblieben war und zugleich ein Beweis, dass er sich nicht in Manthalas Nachwelt befand. Er war am Leben.
Und dieser ebenfalls lebendig gewordene Bote einer Schönheitsgöttin lächelte ihm entgegen. Basalt hob die Hand. Sie hinterließ einen Schwung des Öles, welches noch an den Fingerspitzen klebte und nun wie die Erinnerung an ein Parfum durch den Raum schwebte. Mit jenen Fingerspitzen wagte es der Elf, Daraks Wange zu berühren. Er streichelte ihn!
"Mein Herr ist gut zu mir ... und zu dir wird er es auch sein ... wenn du seinen Ansprüchen genügst." Sofern der namenlose Herr, hinter dem wahrscheinlich das Rasverath-Oberhaupt steckte, ähnliche Ansprüche an Darak hatte wie der Sklave sie hier präsentierte, würde Darak hart an sich arbeiten müssen. Und am Ende versagen. Jede noch so kleine Bewegung des Elfen glich göttlicher Perfektion, war wohlüberlegt und zeigte sich doch so spontan! Was Darak hier zu Gesicht bekam, war erlernte Methodik. Wieviel aufrichtige Freundlichkeit brachte der Sklave ihm letztendlich entgegen und wieviel davon war gespielt? Den Unterschied konnte er nicht ausmachen und nur seine Lebenserfahrung als Sklavenjäger sagte ihm, dass Basalt unmöglich freiwillig so mit ihm kommunizierte. Auch er musste Befehle von seinem Herrn haben, denen er nachging. Darunter zählten auch Darak mit Nahrung zu versorgen und gewisse Fragen zu beantworten. Also stellte er sie ... und versuchte zugleich damit, gewisse andere Dinge zu kaschieren, die sich unter der Bettdecke gestellt hatten.
Basalt zeigte sich geduldig und bereit, ausgefragt zu werden. Stattdessen erhielt er allerdings erst einmal die Korrektur eines Namens. Warum auch immer die Dunkelelfen ihn Luth Rokar nannten, wenigstens hier in diesen Räumlichkeiten wollte Darak bei seinem richtigen Namen genannt werden. Wenigstens von diesem schönen Sklaven. Es war ihm ein unergründliches Anliegen und es stieß auf Reaktion. Basalt lächelte, dieses Mal etwas anders, denn es erreichte seine Augen. Es ließ sie aufschillern wie die schönsten Juwelen.
"Du bist Sklave des Hauses Rasverath, aber immer noch frei genug, deinen eigenen Namen zu wählen ... wie wunderbar." Er nickte. "Ich nutze ihn, wenn niemand uns hören kann, mein Lieber." Dann räusperte er sich und es klang, als zwitscherte ein winziger Singvogel. "Darak." Basalts Blick wanderte über den Befreier son Sarma. Er ließ den Tisch nicht aus, besaß aber den Anstand nicht zu lange auf das echte Brett zu schauen, welches das metaphorische verbarg. Stattdessen folgte er Daraks Perspektive hinunter zu den Zehen. Und dann rutschte er an der Bettkante entlang. Unaufgefordert schlug er die Decke etwas zurück, so dass Darak seine Zehen leicht betrachten konnte, während er sie bewegte. Alle. Und sie waren alle noch vorhanden ... sauber. Jemand hatte ihn von Kopf bis Fuß gewaschen!
Wieder tränkte Basalt seine Hände in das Massage-Öl und legte die grazilen Finger anschließend um Daraks Füße. So schlank und filigran waren diese Finger, dass Daraks Zehen im Vergleich wie klobige, ungeschliffene Holzklötze wirkten. Holz, das nun fein bearbeitet wurde, als der Elf das Öl mit routinierten Bewegungen einmassierte. Welche Wohltat!
"Ich werde dir auch gern deine Beine massieren, dein Knie ... was immer Zuwendung benötigt", hauchte der Elf und offerierte Darak damit Pforten, von denen bislang nur sein Körper wusste, dass er bereit war, sie zu durchschreiten. Unter dem Frühstückstischen dürfte es langsam recht eng werden.
"Deine Präsentation absoluter Schwäche und Gebrechlichkeit gegenüber einem dunkelelfischen Adelshaus und zur Schau gestellt in einem ihrer Käfige diente dem Machtspiel. Der erste Sohn des Hauses, Rhiven Rasverath, konnte sich mit dir rühmen. Das gesamte Haus Rasverath gewann so unter den anderen Adelsfamilien an Ansehen und dennoch wandern sie weiterhin auf einem schmalen Grat - wie jedes morgerianische Adelshaus. Du wirst dich beweisen müssen, in ihrem Namen. Deshalb bist du hier. Deshalb bist du mehr als eine simple Trophäe, die man nach der Präsentation in einer Vitrine verstauben lässt oder - schlimmer noch - einschmilzt, um sie zu etwas Besserem zu formen." Basalt schaute auf. Ernst und schwer hing sein Blick nun über Darak, allerdings nur für einen Moment. "Du sollst zwar ebenfalls geformt werden, aber mit Mitteln, die sich andere Sklaven nicht einmal erträumen. Dein leben ist ein zweischneidiges Schwert geworden, Luth Ro... Darak. Ich rate dir im Vertrauen, die scharfe Seite niemals in dein eigenes Fleisch zu stoßen." Er schmunzelte, kicherte dann hinter vorgehaltener Hand. Glockenhell und wunderschön erfüllte es dennoch den sonst so stillen Salon.
"Wobei selbst das im ersten Moment kein Problem darstellen würde. Herrin Clodia Rasverath legte sicherlich erneut Hand an dich an. Sie hat bereits damit begonnen, dich zu formen, indem sie deinen Körper für die Zukunft vorbereitet hat. Du weißt, in welche Richtung es gehen wird? Nein?" Der Elf konnte sehr gut in Darak lesen, wie es schien. Für einen Sklaven beherrschte er viele Dinge. Würde Darak ihn verschleppen, verkaufen und den vollen Preis erhalten, den Basalt wert wäre, er könnte sich garantiert zur Ruhe setzen. Dieser Elfensklave war ein Glanzstück wie es nur selten weitere gab. Ein bisschen zu redselig mit anderen Sklaven - denn Darak schien ja auch einer zu sein - aber das ließ sich verschmerzen, besonders aktuell. Je mehr Darak erfuhr, desto leichter würde er seine eigenen Möglichkeiten abwägen können. Aber dann erfuhr er vielleicht einen Hauch zu viel. "Du wirst als Gladiator in der morgerianischen Arena kämpfen und bei blutigen Spielen dein Leben im Namen des Hauses Rasverath riskieren."
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Darak Luthrokar
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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Darak Luthrokar » Dienstag 14. Juli 2020, 23:45

Es prasselten definitiv zu viele Reize und Informationen auf Darak ein. Noch konnte er seine derzeitige Situation nicht ganz einordnen. Warum befand er sich hier so wohlbehütet in einem wunderbar weichen Bett? Wäre ein nasser Kerker wie bei Cassandra nicht eher eine angemessene Unterkunft für einen Gefangenen wie ihn gewesen?

Gleichzeitig kaute er gerade an einem köstlichen Marmeladenbrot herum, während er es noch immer nicht glauben konnte, dass seine Knie geheilt waren. Wie lange war er eigentlich weggetreten gewesen? Er hatte nichts von der Heilung gespürt. Noch konnte er einschätzen, wie lange sie gedauert hat oder wie Clodia diese überhaupt bewerkstelligt hat. Hatte sie ihn hier in diesem Zimmer behandelt? Hatte sie seine Ohnmacht ausgenutzt, oder ihn selbst betäubt, damit er länger besinnungslos war? Wer hatte ihn gewaschen? Wer hatte seinen Körper sonst noch gesehen und berührt, so lange er ohnmächtig gewesen war? Wurde nur an seinen Knien herummanipuliert, oder hatte er noch andere Veränderungen erfahren?
Dann war da noch dieser gottähnliche Sklave, der ihm nun die Füsse massierte! Darak konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt eine solche Massage erhalten hatte! Das Öl verströmte einen angenehmen Duft und seine strapazierten Füsse waren dankbare Abnehmer für den sanften Druck von Basalts fingern. Er presste diese immer genau an jene Stellen, wo die Berührung besonders entspannend und wohltuend war. Darak wusste gar nicht, dass seine Füsse derart empfänglich für Berührungen waren.

"Ich werde dir auch gern deine Beine massieren, dein Knie ... was immer Zuwendung benötigt" Darak verschluckte sich am Marmeladebrötchen, ruckte beim Husten daher etwas hoch und schlug sich dann die Spitze seines empfindlichsten Körperteils mit einem dumpfen dock am unteren Ende des Tisches an, was wiederrum dafür sorgte, dass sich seine Zehen kurz um die schlanken Finger des Elfen krallten – womit ihm dann doch wieder die Schamesröte ins Gesicht schoss. VERDAMMT NOCHMAL! Dachte er nervös. Warum brachte ihn dieser Elf derart aus der Fassung! Das war ein Kerl! Der hatte keine Brüste und überhaupt keine...

Da unten war nichts, was Darak interessieren könnte. Zumal Darak ihn sicherlich zumindest in dieser Beziehung ausstechen würde...wobei ausstechen in diesem Kontext wieder ein zu zweideutiger Begriff war, womit sein Kopfkino abermals unfreiwillig aktiviert wurde. Darak petzte die Augen zusammen und presste seine Finger gegen die Augäpfel, damit er sich endlich wieder Fokussieren konnte.

«Füsse und Beine...gut...» Brachte er mühsam heraus, ehe er sich einigermassen wieder fing und versuchte sich zu entspannen – besonders bestimmte Körperregionen. "Deine Präsentation absoluter Schwäche und Gebrechlichkeit gegenüber einem dunkelelfischen Adelshaus und zur Schau gestellt in einem ihrer Käfige diente dem Machtspiel.» Darak grummelte beleidigt. So explizit musste Basalt die kürzlich erlebte Szene nun wirklich nicht in Erinnerung rufen. Darak war prinzipiell ein ziemlich stolzer Zeitgenosse und es kratzte erheblich an seinem Ego, dass man ihn abermals nackt und hilflos zur Schau gestellt und ihn gedemütigt hatte. Dies war ja durchaus ein Schicksal, dass ihn im Verlauf seines Lebens schon mehrfach ereilt hatte. Immerhin löste seine Wut und sein Ärger sowie auch seine verdrängte Scham, die ihn nun doch erfasste, seine Blutstauung. Ausserdem war die Situation im Grunde viel zu ernst, um erregt zu sein. Das merkte nun endlich auch sein Körper.
Darak befand sich in einer völlig widersprüchlichen Situation: Nüchtern betrachtet befand er sich in höchster Gefahr, dennoch wurde er mitten in der Höhle des Löwen und umgeben von Feinden an den Füssen massiert und mit Marmeladenbrötchen gefüttert! Die Götter hielten ihn abermals zum Narren, da war er sich sicher. Dieses Szenario war doch ganz im Geschmack einer Manthala!

«Der erste Sohn des Hauses, Rhiven Rasverath, konnte sich mit dir rühmen.» Darak sah Basalt an. «Ist er dein Herr? Rhiven? Es war ja schon seltsam: Rhiven war im Grunde als Daraks Sklave nach Morgeria zurückgekehrt, zumindest war so der ursprüngliche Plan... der Dunkelelf hatte sich mehr oder weniger selbst in diese Position ergeben. Dass ein Mann seines Standes überhaupt zu einer solchen Demut in der Lage war, die er Darak gegenüber zur Schau gestellt hatte. Konnte ein Dunkelelf sich wirklich derart verstellen?! Was war hier noch Maskerade und was Kalkül? Darak wusste es nicht mehr. Rhivens Persönlichkeit und Charakter wurde je länger e rätselhafter. Darak merkte es gar nicht, aber er vertraute auch dem Sklaven Basalt blind – obwohl er ihn gar nicht kannte – und gab seine eigenen Gedanken in Form seiner Fragenpreis. So ein schönes Geschöpf konnte doch nicht verlogen sein!

Das gesamte Haus Rasverath gewann so unter den anderen Adelsfamilien an Ansehen und dennoch wandern sie weiterhin auf einem schmalen Grat - wie jedes morgerianische Adelshaus. Du wirst dich beweisen müssen, in ihrem Namen.» Jetzt wurde Darak hellhörig. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass viele Adelshäuser ihre Sklaven als Repräsentanten gegeneinander antreten liessen. Ging es also darum? Sollte die wahre Macht des Hauses dadurch zur Schau gestellt werden, dass sie aus dem elendigen Würstchen, welches sie dem erlesenen Publikum gezeigt hatten, einen präsentablen Elitesklaven schmiedeten? Solche Formen der Konkurrenz, die über die Sklavenerziehung und Haltung ausgetragen wurde, war nicht selten. Das Prinzip ähnelte schliesslich jenen der Rennpferde – es ging um den Wettkampf und die Tiere und Menschen waren die Spielfiguren. Solche Formen der Konkurrenz waren ein wesentlicher Grund, weshalb einige Herrschaften sehr viel Zeit und Geld in ihre Sklaven investierten. Auch in Sarma brüsteten sich einige Herren damit, besonders schöne, besonders devote oder besonders wohlerzogene Sklaven und Sklavinnen zu haben. Oder aber besonders kampffertige und starke. Der Gladiator zählte zu der Elite unter den männlichen Sklaven. Basalt hatte hingegen eine ganz andere Ausbildung genossen. Darak konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass hinter dessen Ausbildung tatsächlich ein Mann steckte, denn Basalt war der perfekte dienende Sklave und solche wirkten in der Regel in den Haushalten einer Frau «Wer hat dich ausgebildet? Hattest du eine Herrin bevor du in das Haus Rasverath gekommen bist?»

»Deshalb bist du hier. Deshalb bist du mehr als eine simple Trophäe, die man nach der Präsentation in einer Vitrine verstauben lässt oder - schlimmer noch - einschmilzt, um sie zu etwas Besserem zu formen." Darak ahnte, in welche Richtung sich das Gespräch gleich entwickeln würde.
"Du sollst zwar ebenfalls geformt werden, aber mit Mitteln, die sich andere Sklaven nicht einmal erträumen. Dein leben ist ein zweischneidiges Schwert geworden, Luth Ro... Darak. Ich rate dir im Vertrauen, die scharfe Seite niemals in dein eigenes Fleisch zu stoßen." «Was für Mittel?!» Wollte der Befreier wissen. Langsam machte ihn Basalt nervös. Schliesslich verstand es der Elf seine Botschaft in ziemlich kryptische Worte zu fassen. Es klang alles so vage und geheimnisvoll und doch ziemlich bedrohlich. «Zweischneidiges Schwert?» Natürlich. Sie würden ihn stärker machen, vielleicht sogar stark genug, dass er ausbrechen und seine Mission vollenden konnte?

"Wobei selbst das im ersten Moment kein Problem darstellen würde. Herrin Clodia Rasverath legt sicherlich erneut Hand an dich an. Sie hat bereits damit begonnen, dich zu formen, indem sie deinen Körper für die Zukunft vorbereitet hat. Bei diesem Gedanken lief es ihm kalt den Rücken runter. Die Behandlung seiner Knie hatte sicherlich lange gedauert und viel magische Energie erfordert. Clodia musste eine verdammt mächtige Lichtmaga sein. Wie lange hatte sie wohl an seinem Körper rummanipuliert, als er weggetreten war? Wo hatte sie ihn überall berührt? Was hatte sie genau mit ihm gemacht? Hatte sie sich nur um seine Knie gekümmert? Diese Gedanke hatte er sich vor einigen Minuten schon mal gemacht, aber sie beschäftigten ihn wirklich. Dieses Weib war ihm mit so viel Abscheu und Hass entgegengetreten, dass es ihm schwer fiel sich vorzustellen, wie sie es hingekriegt hatte ihn zu heilen. «Wie...lange war sie bei mir? Wie viel Zeit ist vergangen? Was...was hat sie weiter vor?»
"Du wirst als Gladiator in der morgerianischen Arena kämpfen und bei blutigen Spielen dein Leben im Namen des Hauses Rasverath riskieren." Darak hatte es insgeheim geahnt, doch seine Ahnung nun als Tatsache zu hören, schürte dennoch die Angst in ihm. Ich bin verdammt vieles...aber ich bin kein Gladiator! Dachte er sofort. Darak war mehr ein Schläger, als ein gewiefter Kämpfer. Für eine Kneipenschlägerei taugte er ziemlich gut, aber in einer Arena – gegen versierte Kämpfer? Das könnte sich für ihn zu einem verdammt kurzen Vergnügen entwickeln.
Nein...hier gab es für ihn nur eine Chance! Er musste seinen ursprünglichen Plan durchziehen – seine persönliche Geheimmission. Er musste hoffen, dass Rhiven doch kein Verräter war. Eine andere Möglichkeit zu entkommen sah er nicht. «Ich bin vielleicht ein verdammt zäher und sturer Hund, aber kein Kämpfer, Basalt! Ich kann nicht mal ein Schwert führen verflucht! Wie soll ich so das Haus vertreten?!»

Er hockte sich im Bett auf und stellte das tischbrett beiseite, da er es nicht mehr brauchte um irgendwas zu tarnen. Er berührte mit seinen Pranken die Knie und drückte prüfend daran herum. Sie fühlten sich absolut gesund an. Unglaublich! Vor wenigen Stunden hatte er nicht mal alleine Stehen können und nun konnte er es kaum erwarten, sich auf die Füsse zu stellen, so kräftig und gesund fühlten sich seine Beine an! "Können sie mich wirklich in so kurzer Zeit so stark machen?" Fragte er Basalt und sah ihn direkt an. Konnte es wirklich sein, dass seine schlimmsten Feinde, ihn tatsächlich so stark machen würden wie nie zuvor?

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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 16. Juli 2020, 21:55

Fragen prasselten auf Darak herab wie warmer Regen in der Zeit der Abendsonne. Und wie Regentropfen wanden sich einige davon einfach an seinem Körper entlang, entglitten ihm und stürzten zu Boden, um dort ohne eine Antwort zu versickern. Vieles blieb für Darak ungewiss. Zum einen, weil er Basalt nicht alle Fragen stellen konnte, zum anderen weil er sich zwingend auf die Fragen konzentrieren musste. Des Elfen Reize lenkten eindeutig ab. Vielleicht war dies aber auch beabsichtigt. Hatte man Darak deshalb zu diesem Schönling gesteckt? Rechnete Clodia damit, dass er sich mit Basalt vergnügte anstatt seine Situation zu hinterfragen?
Der Elf war ihm jedenfalls zugetan - oder nicht? Er massierte seine Füße und bei allen Göttern Celcias, es fühlte sich ungemein gut an. Er wusste, seine Finger einzusetzen. Überhaupt kannte er jede Faser seines Körpers und schien gelernt zu haben, wie er sich bewegen musste, dass selbst einzelne Haarsträhnen immer im richtigen Licht fielen, um ihn einfach nur schön sein zu lassen. Kein anderer Begriff war passender. Schlicht und doch fasste dieses eine Wort perfekt zusammen, was Basalt beschrieb. Schön. Er war so unsagbar schön.
Darak stand vor einer echten Herausforderung. Dass das Frühstückstischen auf seinem Schoß nicht nach vorn kippte, war beinahe überraschend, aber der enthörnte Befreier kämpfte. Er versuchte, der reinen Haut, dem seidigen Haar und diesem von feinen Wimpern umrahmten Kristallblick zu entgehen. Wenigstens für den Moment, in dem er zumindest einige der Regentropfen seiner Fragen auffangen wollte, um seinen Wissensdurst zu stillen.
Basalt ahnte offenbar vom inneren Konflikt. Er lächelte jedenfalls entschuldigend, zugleich aber auch so entwaffnend, dass er den größten und zornigsten Berserker mit nur einem Wimpernschlag in eine devote Lusthaltung hätte fordern können und der Kerl wäre noch dankbar gewesen!
"Ist das Brötchen alles, was du essen möchtest? Schau, es stehen dir noch andere Leckereien zur Verfügung", säuselte er und deutete mit einem ölig glänzenden Finger auf das Tablett. Dann hörte man ihn verzückt aufkichern und er widmete sich wieder seiner eigens auferlegten Pflicht, Daraks Füße so weich zu kneten wie sich die Haut des Elfen anfühlen musste. Langsam aber wanderten die Finger auch am Knöchel empor, umkreisten ihn und schlangen sich dann wie sanfte Fesseln um seine Fußgelenke. In geschmeidigen Bewegungen massierte Basalt Daraks Gelenke und strich dann weiter zu den Waden empor.
"Hm ... trotz aller Heilung und der Ruhe bist du verspannt." Der Elf zog sich eines von Darak Beinen - seinen gesunden Beinen! - auf den Schoß. Er streichelte das Knie, krabbelte mit den Fingerspitzen über das Schienbein und schwenkte dann wieder herum zur Wade. "Ich diene dem gesamten Rasverath-Haushalt als Sklave, aber ja ... Rhiven Rasverath wurde ich persönlich zugeteilt. Das dürfte jetzt etwa ein Jahr her sein." Basalt schaute auf. Wieder lächelte er, aber dieses Mal glitzerten seine klaren Augen nicht dabei auf. "Es geht mir gut. Er geht sehr sorgsam mit seinen Sklaven um. Ich erhalte bei weitem nicht mehr so viele Schläge für meine Fehler wie früher." Und tatsächlich. Wenn Darak genauer hinsah, konnte er dunklere Stellen an Basalts Haut ausmachen. Blutergüsse, die er mit Puder überschminkt hatte und die nur schwach durch schimmerten, wenn man sich genau auf jene Stellen konzentrierte. Außerdem wurden die meisten vom Stoff seiner seidenhaften Gewandung verdeckt. Morgerianer wussten, wo sie ihre Sklaven zu prügeln hatten, damit es vor der Öffentlichkeit nahezu unsichtbar blieb. Keine Hiebe ins Gesicht, keine Tortur der Hände und Unterarme. Darak kannte diese Methoden. Sarmaer Sklavinnen malträtierte man auch selten Bauch und unteren Rücken, vor allem dann nicht, wenn sie für Gäste auch tanzen sollten. Aber der Schoß blieb den meisten ja stets verborgen, zusammen mit den Schreckensnächten, die viele dieser Sklavinnen durchstehen mussten.
Wie sah es bei Basalt aus? Ob man ihn auch für derlei ... Freizeitbeschäftigung in kalten, schlaflosen Nächten heranzog? So schön wie er war, konnte Darak sich die Frage wohl selbst beantworten! Andererseits kannte er auch Sultane, die gerade jemanden wie den Nachtelfen so lange jungfräulich halten wollten wie es möglich war. In Zeiten der finanziellen Not bot die verkaufte Unschuld eines optisch perfekten Sklaven die Rettung vor dem eigenen Ruin. Und Basalt konnte nur ein wertvoller Sklave sein.
Noch immer lächelte der Elf. "Du stellst viele Fragen über micht - wie interessant." Dann nickte er. "Ja, bevor man mich an das noble Haus Rasverath verkaufte, diente ich jemand Anderem. Einer Frau ..." Er verstummte, als wolle er nicht mehr von dieser besagten Herrin preisgeben. Ein Geheimnis, das er für sich bewahrt, aber nur in Gegenwart von Darak. Die Mitglieder des Hauses müssten wissen, wem Basalt vorher gehört hatte. Er ging dazu über, nach Daraks anderem Bein zu greifen, wobei seine Finger den Weg am inneren Oberschenkel entlang wählten. Bei der noch immer über seinem Schritt liegenden Decke war allerdings Schluss. Der Elf ließ jene Stelle aus und wandte sich dem Schenkel des anderen Beines zu. Beim Knie verharrte er kurz, ehe er mit größerem Bewusstsein darüber strich. Es war das einst mehrfach zertrümmerte Knie.
Für einen Augenblick verlor Basalt sich darin und betrachtete das Knie nur. Dann tätschelte er es und sah wieder auf. Darak hatte erneut eine Frage gestellt und er war hier, um Antworten zu geben. "Gladiatoren sind ehrenwerte Sklaven er Öffentlichkeit. Siegen sie in der Arena, dürfen sie mehr tun als nur im Jubel der Menge und dem Blut ihres Kombattanten zu baden." Er neigte den Kopf leicht. "Diene dem Haus Rasverath gut und man wird dich dauerhaft mit diesem Luxus verwöhnen: ein Salon zum Leben, Schaumbäder, Massagen mit den feinsten Ölen, eigens auf deinen Wunsch hin zubereitete Speisen ... Sex mit nahezu jedem, den du begehrst ... Sträubst du dich aber oder verlierst ... ich ... nun ... ich hörte, was Clodia mit ihrer Sklavin beim Maskenball angestellt hat. Sie erhielt ein gnädiges Ende." Er schluckte selbst. Es war definitiv ein zweischneidiges Schwert und Darak erkannte schnell, dass er sich mit ausgebreiteten Armen und im Dauerlauf auf die scharfkantige Klingenseite zubewegte. Er kannte sich selbst am besten und so stark und beeindruckend er ausschaute, so wenig würde er sich im direkten Zweikampf beweisen können. Oh, wie schnell würde es mit ihm enden! Clodia heilte ihn doch garantiert kein zweites Mal! Darak war ja nach wie vor erstaunt, wie viel Kraft und magische Macht sie in ihn investiert haben musste.
Erneut holte Basalt ihn mit einem hellen Kichern aus seinen Gedanken. "Du stellst wirklich viele Fragen. Zunächst möchte ich dir die Sorge nehmen. Nein: mindern. Zu mehr bin ich nicht imstande. Aber sei dir gewiss, dass selbst das Haus Rasverath keinen ungeübten Gladitator in die Arena schicken wird. Sie riskieren keine Blamage und wollen sich den Spott des Publikums nicht zuziehen. Du wirst eine Ausbildung erhalten. Wie diese aussieht, kann ich dir jedoch nicht verraten. Ich ... war nie in der Arena und ihren Kasernen." Und darüber schien ein Elf seines Formats erleichtert zu sein. Basalt würde vermutlich nicht einmal die Ausbildung zum Gladiator überstehen, sondern eher bei einem von ihnen im Bett landen und tags drauf tot und mit gebrochenem Becken aufgefunden werden.
"Du hast Zeit. Eine Ausbildung dauert an und das ist sich auch die Herrschaft meines Hauses bewusst. Tatsächlich sind sie dir zugetan und kommen dir entgegen. Immerhin hast du bereits eine Woche in diesen Gemächern verbracht, um dich von der magischen Heilung erholen zu können. Du ... erinnerst dich vermutlich an wenig. Der Schmerz war groß. Herrin Clodia Rasverath musste dein Knie vier Mal brechen und neu heilen lassen. Ich erinnere mich, dass du zeitweise kurz wach warst, aber meist nur mir fremde Namen genuschelt hast. Manchmal hast du nach einer Alma geschrien und ich musste dich ... ruhigstellen. Verzeih mir diese Tat." Er senkte demütig vor Darak den Kopf.
"Meine Herrschaften wissen, dass es sich lohnen wird, dich auszubilden. Du wirst ihnen Ruhm und Ansehen einbringen. Sicherlich auch genug bare Münze, um die jetzigen Kosten in dich zu decken. Und sie wissen, was sie mit dir anstellen werden, wenn du rebellierst. In die Arena kannst du jederzeit ... und du wirst länger durchhalten, wenn Clodia einen Teil deines Körpers zwischen den Kämpfen heilt."
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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Darak Luthrokar » Sonntag 16. August 2020, 22:48

Darak musterte das Tablett abermals und entschied sich dazu, es doch wieder zu sich zu nehmen… nur zur Sicherheit… und weil die Speisen darauf tatsächlich zu verlockend waren… aber in erster Linie zur Sicherheit, denn Basalt arbeitete sich allmählich an einer immer gefährlich werdenden Zone entlang. Darak lenkte sich ab, indem er sich auf sein Frühstück konzentrierte. Tatsächlich hatte man ihm ein Festmahl angerichtet. Frische Erdbeeren, Käse, Fleisch, alles was das Herz begehrte. Dennoch zogen ihn Basalts Berührungen immer wieder in seinen Bann. Er hätte nie gedacht, dass Männerhände ebenfalls so sanft und wohltuend sein konnten. Er fühlte sich seltsam ertappt und irgendwie auch entblösst, weil sein Körper derart empfänglich für diese Reize waren.

"Hm ... trotz aller Heilung und der Ruhe bist du verspannt." «Ich glaube so bin ich schon zur Welt gekommen.» Meinte Darak nur achselzuckend. Tatsächlich konnte er sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt eigentlich mal einen ruhigen Moment hatte. Oh doch er erinnerte sich… damals in der dunklen Kammer – dort war es allerdings definitiv zu ruhig gewesen! Angesichts der vielen Gewalt und Traumata, die seine Seele und sein Körper bisher hatten erdulden müssen, war er eigentlich in erstaunlich guter Verfassung. Daraks Sturheit und Wille war derart ausgeprägt, dass er all diesen Widrigkeiten noch immer trotzen konnte, ohne daran zu zerbrechen. Hinsichtlich Widerstandskraft war Darak Luthrokar wahrlich ein Phänomen! Nur so liess es sich erklären, dass der Befreier ruhig Frühstückend im Bett einer dunkelelfischen Adelsfamilie sass, sich von einem Sklaven die Füsse massieren liess und angesichts seiner zugedachten Rolle, welche er bald in Morgerias Arena zu erfüllen hatte nicht augenblicklich durchdrehte.

"Ich diene dem gesamten Rasverath-Haushalt als Sklave, aber ja ... Rhiven Rasverath wurde ich persönlich zugeteilt. Das dürfte jetzt etwa ein Jahr her sein." «Mrhmm.» Brummte Darak nur. Basalt musste Rhiven gut kennen. So unscheinbar wie der Sklave war, kannte er sicherlich alle Geheimnisse seines Herren.

"Es geht mir gut. Er geht sehr sorgsam mit seinen Sklaven um. Ich erhalte bei weitem nicht mehr so viele Schläge für meine Fehler wie früher." Darak musterte Basalt eingehend. Seinem geübten Augen fiel der gute Zustand der Haut des Sklaven sofort auf. Ein paar Hiebe waren – obwohl gut kaschiert – noch immer sichtbar. Ob sie wohl von Clodia stammten und ob sich unter dem samt seiner Kleidung noch weitere Spuren fanden?
Es war seltsam, dass ihn das Schicksal von Basalt derart interessierte. Sowas kannte er sonst eigentlich nur von ganz einzigartigen oder wunderschönen Sklavinnen, die er über weite Distanzen hatte begleiten müssen. Wie viele von ihnen er schlussendlich doch ins Elend verkauft hatte! Nur vereinzelt hatte er Sklavinnen bewusst dem Markt vorenthalten und zuerst an Vesta verkauft. Es waren jene Momente gewesen, wo Darak sowas wie Skrupel empfunden hatte. Aber das war selten vorgekommen. Er seufzte. Kaum eine Busse konnte wieder gut machen, was er in seinem Leben an Leid und Schmerz schon angerichtet hatte. Er würde seine Schuld nie gänzlich ablegen und nie gänzlich geläutert werden und seinen Frieden finden können! Aber er wollte zumindest weiterhin versuchen es besser zu machen.

"Ja, bevor man mich an das noble Haus Rasverath verkaufte, diente ich jemand Anderem. Einer Frau ..." Darak hob eine Augenbraue. Ob sie Basalt zu dem gemacht hatte, was er heute war? Wenn ja, dann war sie eine wahre aber auch höchst anspruchsvolle Herrin. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Clodia eine solche Reinheit hinkriegen konnte – sie war viel zu impulsiv und zu brutal. Einen ergebenen Menschen zur Perfektion zu bringen brauchte eine starke Bindung, eine Beziehung auf Augenhöhe… eine solche Arbeit brauchte… Liebe. Darak zweifelte daran, dass Clodia überhaupt dazu in der Lage war… obwohl… irgendwas Reines musste doch fast in ihr sein, wie sonst hätte sie die Lichtmagie meistern können?
«Warum…hat sie dich nicht geheilt? Clodia. Warum hat sie deine blauen Flecken nicht geheilt und wofür hast du sie dir eingehandelt?» Er konnte einfach nicht vorstellen, dass Basalt überhaupt einen Fehler begehen könnte. Nun hatte er seine Frage also doch gestellt. Es war seltsam wie sehr er diesem wildfremden Menschen einfach vertraute und sich daher immer wieder traute, ihm ziemlich intime Fragen zu stellen. Für eine Weile schwiegen die Beiden. Basalt studierte nachdenklich Daraks Knie und beantwortete ihm geduldig seine Fragen.

"Gladiatoren sind ehrenwerte Sklaven er Öffentlichkeit. Siegen sie in der Arena, dürfen sie mehr tun als nur im Jubel der Menge und dem Blut ihres Kombattanten zu baden. Diene dem Haus Rasverath gut und man wird dich dauerhaft mit diesem Luxus verwöhnen: ein Salon zum Leben, Schaumbäder, Massagen mit den feinsten Ölen, eigens auf deinen Wunsch hin zubereitete Speisen ... Sex mit nahezu jedem, den du begehrst ... Er mustere Basalt eindeutig etwas zu lange, ehe sich Daraks Miene verfinsterte. Er kannte alle diese Versprechen, alle die Privilegien, die man Kämpfern einräumte, doch schlussendlich waren sie doch nichts weiteres als teuer gehaltene Haustiere. Es war wie mit Rennpferden, sie konnten viele Jahre tatsächlich den Stolz des ganzen Gestüts verkörpern, doch sobald sie sich den Fuss brachen oder altersbedingt ihre Leistung nicht mehr Abrufen konnten, wurden sie kurzerhand geschlachtet. Sie mochten teuer sein und gut gepflegt werden, aber sie waren doch niemals frei.
Darak verschränkte seine Arme. Er hatte absolut nicht die Absicht, längerfristig dem Hause Rasverath zu dienen! Er konnte nur hoffen, dass Rhiven ihn doch nicht verraten hatte und noch immer auf eine gemeinsame Flucht hinarbeitete, obwohl er das entscheidende Motiv für ein solches Handeln noch immer nicht richtig ausmachen konnte. Rhiven genoss schliesslich hier in Morgeria ein hohes Ansehen, unbeschreiblichen Reichtum und viele Privilegien. Was konnte so wertvoll, so bedeutend sein, um dies alles zu verraten? Vielleicht war Darak wirklich einfach nur naiv und dumm gewesen und hatte sich von Rhiven und seiner eigentümlichen Art blenden lassen, denn wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er keine Ahnung, wer dieser Rhiven eigentlich war.

»Sträubst du dich aber oder verlierst ... ich ... nun ... ich hörte, was Clodia mit ihrer Sklavin beim Maskenball angestellt hat. Sie erhielt ein gnädiges Ende." Darak runzelte die Stirn und musterte Basalt eingehend. Clodia war gefährlich, sicherlich die gefährlichste und unberechenbarste der drei Rasveraths. Sie war wohl die Einzige, welche auch einen teuren und erfolgreichen Sklaven kurzerhand töten würde, wenn dieser ihr auf die Nerven ging.
"Du hast Zeit. Eine Ausbildung dauert an und das ist sich auch die Herrschaft meines Hauses bewusst. Tatsächlich sind sie dir zugetan und kommen dir entgegen. Immerhin hast du bereits eine Woche in diesen Gemächern verbracht, um dich von der magischen Heilung erholen zu könnenb « Eine ganze Woche? Verdammt! Darak hatte nicht so viel Zeit! Sarma hatte nicht so viel Zeit! Er rieb sich die Schläfen. «Gibt es irgendein Gerede über die Lage in Sarma?» Ob Basalt seinem Herrn oder auch Clodia brav berichten würde, was Darak alles von ihm wissen wollte? Welche Fragen er stellte, welche Sorgen ihn plagten? Sein Verstand sagte ihm, dass er vorsichtig sein musste und seine Zunge hüten. Er war hier mitten unter Feinden! Aber sein Bauchgefühl sagte ihm immer wieder, dass er Basalt bedingungslos vertrauen konnte. Einfach weil er so schön und zärtlich war.

»Du ... erinnerst dich vermutlich an wenig. Der Schmerz war groß. Herrin Clodia Rasverath musste dein Knie vier Mal brechen und neu heilen lassen. Ich erinnere mich, dass du zeitweise kurz wach warst, aber meist nur mir fremde Namen genuschelt hast. Manchmal hast du nach einer Alma geschrien und ich musste dich ... ruhigstellen. Verzeih mir diese Tat."Darak wurde blass. Alleine schon bei der Wortkombination «Beine Brechen» wurde ihm ganz mulmig zu mute. Normalerweise hätte ihn die Vorstellung, dass sich eine Frau von in der Machtposition einer Clodia eine Woche lang um seinen Körper gekümmert hatte durchaus erregt… aber nicht bei ihr. Sie war ihm einfach eine Nummer zu gross.

»Und sie wissen, was sie mit dir anstellen werden, wenn du rebellierst. In die Arena kannst du jederzeit ... und du wirst länger durchhalten, wenn Clodia einen Teil deines Körpers zwischen den Kämpfen heilt.» Na das klang jetzt nicht gerade erbaulich. Die Sache mit der Rebellion war allerdings bei einem Gladiator durchaus nicht so ganz einfach. Auch hier funktionierte der Vergleich mit einem wilden Hengst. Normalerweise lieben Herrschaften das Zähmen und Dressieren ihrer eigenen Tiere. Was schon gefügig und gebrochen ist, lässt sich nicht mehr nach den eigenen Wünschen formen. Darak würde also gut daran tun, seinen aufmüpfigen Stolz nicht gänzlich abzulegen, aber wohl zu dosieren. «Wie ist das überhaupt möglich?» Platze er schliesslich heraus. «Dass Clodia die Lichtmagie beherrscht? Ich meine bei Lysanthors Eiern… das ist seine heilige Magie!»

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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Montag 17. August 2020, 19:13

"Ein verspannter Säugling", sinnierte Basalt. Für einen Moment legte er den Kopf zurück, schloss die Augen. Offenbar stellte er sich Baby Darak vor, wie es it verkrampften Schultern und einem bösen Gesicht voller Energie in die Brust der Mutter bis, um die Milch herauszusaugen. Vielleicht hämmerte der kleine Wutball sogar gegen die weiche Haut. Basalt schmunzelte auf. Man wollte sich in seinem Lächeln baden, sein Haar berühren und daran riechen. Je länger Darak ihn ansah, desto mehr würde er sich eingestehen müssen, dass eine Nacht mit diesem Elfen nicht schlechter sein konnte als ein heißes, leidenschafltiches Liebesspiel mit Cassandra persönlich! Und das selbst dann, wenn Basalt nur in seinem Arm läge, die Hand auf seiner Brust gebettet, ein Bein um Daraks gesundes Knie geschlungen und sein beste Stück auf seinem ... Vielleicht war es besser, Darak dachte nicht zu intensiv an diese Möglichkeit. Vor allem dann nicht, wenn Basalts Finger wieder an seinem Bein empor wanderten, um die Haut bis zum unteren Saum der Decke mit einem Ölfilm zu bestreichen.
Für den Nachtelfen schien das alles Routine. Jede Bewegung seinerseits wirkte so geschmeidig! Er wusste genau, was er tat und konnte sich daher auf ihrer beider Gespräch konzentrieren. Daraks jüngste Frage brachte ihn aber zum Kichern. Er amüsierte sich so glockenhell, als schlüge man einen Silberlöffel gegen reinen Kristall. Und wie sein Haar dabei aufleuchtete! Seine Augen glitzerten wie die Oberfläche eines klaren Bergsees. Und wie in jenem Gewässer lag im Zentrum eine dunkle Tiefe, faszinierend und traurig zugleich.
"Ich bin für sie nicht von Belang und ich gehöre ihr nicht mehr, nun da mein Herr endlich ins Haus zurückgekehrt ist. Sie würde sich nicht über seine Entscheidung, mich zu verprügeln, hinwegsetzen. Nein, das wagt niemand." Also waren die Blutergüsse noch frisch. Vielleicht stammten sie noch von jenem Abend, als Darak durch den dreifach ausgesprochenen Todesbefehl ohnmächtig geworden war. In jedem Fall hatte Basalt ausnahmsweise mehr durchblicken lassen, als er wohl hätte zugeben wollen. Der Elf beobachtete Darak allerdings auch sehr aufmerksam unter dem Deckmantel seiner schönen Fürsorge.
"Mein Herr schlug mich, weil ich meine Arbeit in seiner Abwesenheit vernachlässigt habe ... oh und weil ich Herrin Clodia in die Gemächer ließ, ohne ihn vorher darüber zu unterrichten. Er ... schätzt seine Privatsphäre sehr." Erneut dieses glockenhelle Auflachen. Verlegen hielt Basalt sich die Hand vor den Mund, dass seine Lippen im Anschluss verführerisch ölig glänzten. "Es beschämt mich, dass all deine Aufmerksamkeit mir gilt. Dir liegen sicherlich wichtigere Dinge auf dem Herzen. Frage ruhig weiter, wir haben Zeit." Basalt würde schließlich erst über Daraks erwachten Zustand berichten, wenn alles zwischen ihnen geklärt wäre. Niemand erwartete, dass es jetzt oder in einer Stunde soweit war. So nutzte er seine Gelegenheit, um sich auch über seine neue Profession zu erkundigen. Gladiator. Das waren auch nur Sklaven, eingepackt in einen Schleier aus Lug und Trug. Und darüber hinaus riskierten sie bei jeder Zurschaustellung vor Publikum ihr Leben. Einer von ihnen würde immer in der Arena liegen bleiben, um sie mit Blut zu düngen. Darak musste erreichen, dass ihm dieses Schicksal erspart blieb. Er hatte keine Zeit, für die Dunkelelfen den unerschrockenen Kämpfer zu spielen und sich davor noch zu einem solchen ausbilden zu lassen. Andere kämpften und zwar in Sarma. Das Bündnis der Diebe wartete auf seine Rückkehr. Lilith fürchtete sicher um sein Leben, aber auch das von Constanze. Die Amazone kämpfte so tapfer an der Front, wie so viele andere. Und jene, die von dort weggetragen werden konnten, landeten bei Alma im Lazarett. Auch die Heilerin focht eine Schlacht aus. Selbst der Drache Fauch hatte sich bereiterklärt, Sarma zu verteidigen. Sie alle kämpften. Darak durfte sie nicht im Stich lassen!
"Gibt es irgendein Gerede über die Lage in Sarma?"
Basalt zuckte mit den Schultern. "Mein Herr weiß darüber vermutlich am meisten zu berichten, aber er brachte dich mit, also schätze ich, dass dein Wissenstand seinem in Nichts nachsteht. Hier in Morgeria weiß man nur von dem Feldzug. Wir erfahren wenig, nahezu nichts mehr, seit die letzten fähigen Soldaten abzogen, um mit dem Schiff Celcia Richtung Sarma zu umrunden. Unser dunkler Herrscher hat sich vor Wochen gen Pelgar aufgemacht." Er neigte den Kopf. "Das meiste an Morgerianern, was du antreffen wirst, sind Adlige, die nicht kämpfen können oder müssen, Zurückgekehrte vom Krieg wie mein Herr oder einfaches Volk aus der Unterschicht. Aber sie alle wollen unterhalten werden." Und da käme Darak ins Spiel. Er würde die Zurückgelassenen bei Laune halten, damit niemand in Erwgägung zog, den dunklen Herrscher zu hintergehen und das Zepter Morgerias an sich zu reißen.
"Natürlich sind auch innerhalb der Stadt noch ausreichend Wachen vorhanden. Wir haben schließlich einen kostbaren Gast in der Stadt, der gut verwahrt sein will. Du hast sie getroffen, hörte ich." Nun war es Basalt, der sich erstmals über etwas erkundigte. Dabei neigte er sich zu Darak herüber, dass der den Duft des Öles an ihm riechen konnte. Seine Finger berührten Daraks Unterarm. Er strich darüber, bis zu seiner Schulter empor. Dann kicherte der Elf. "Du bist wirklich überall verspannt. Ich frage mich..."
Seine Hand wanderte erneut hinab, während sein Blick an Daraks Augen haften blieb. Die Bewegungen des Elfen waren nicht zufällig. Er fragte sich nicht wirklich, sondern heckte etwas aus. Daraks Ausbruch bezüglich Clodia durchkreuzte da glatte seine Pläne. Er blinzelte und legte seine Finger nun an den Rand des Frühstückstischchens.
"Was? Aber warum nicht? Es ist doch so simpel." Basalt fasste sich schnell. "Du hast es soeben selbst beantwortet. Die Lichtmagie ist Lysanthors heilige Magie. Wie könnte man ihn mehr verspotten und erzürnen, als jenes Geschenk für sich zu beanspruchen, das eigentlich nicht in die Hände seines finsteren Bruders und dessen Anhänger gelangen sollten? Jedes Mal, wenn meine Herrin ihre arkanen Kräfte zu einem Licht in sich bündelt, verhöhnt sie den selbsternannten ersten Gott Celcias. Sie träufelt ihm mit jedem Zauber Gift in eine offene Wunde, bedient sich seiner Kraft und laugt ihn aus. Sie stärkt Faldor auf ihre Weise und ich glaube, es bereitet ihr großes Vergnügen. Aber..."
Basalt senkte den Blick, beinahe wie ein scheues Reh. Strähnen seines Haares fielen ihm über die Ohren und die Schulter. Die weichen Spitzen berührten Daraks Arm. Der Elf hob den Frühstückstisch beiseite und bettete dann seinen Kopf an Daraks Hüfte. "Bei all den Verspannungen in deinem Körper ... welche Vergnügungen kann ich dir noch bereiten?"
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Darak Luthrokar
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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Darak Luthrokar » Mittwoch 19. August 2020, 18:00

"Mein Herr schlug mich, weil ich meine Arbeit in seiner Abwesenheit vernachlässigt habe ... oh und weil ich Herrin Clodia in die Gemächer ließ, ohne ihn vorher darüber zu unterrichten. Er ... schätzt seine Privatsphäre sehr." Darak spitzte die Ohren. Ihm war nicht entgangen, dass die Beziehung zwischen Clodia und Rhiven ziemlich spannungsgeladen war. Da sein Halsband auf drei Herren geprägt war, musste er sich wohl oder übel auch mit den Plänen und Visionen der drei Rasveraths beschäftigen. Innerhalb solcher exzentrischen Adelsfamilien war es schliesslich üblich, dass jedes Mitglied seine eigenen Pläne schmiedete. «Clodia und Rhiven… sie scheinen sich nicht sonderlich zu mögen, oder irre ich mich? Wie ist die Beziehung unter den drei Rasveraths?»

Obwohl es seltsam war, während all diesen wichtigen Informationen zu essen, vertilgte Darak dennoch eine ordentliche Menge an Leckereien. Er würde definitiv gestärkt in den Tag starten – sofern er sich nicht anderweitig verausgabte. Allerdings war noch immer völlig unklar, was der heutige Tag bringen würde.

"Das meiste an Morgerianern, was du antreffen wirst, sind Adlige, die nicht kämpfen können oder müssen, Zurückgekehrte vom Krieg wie mein Herr oder einfaches Volk aus der Unterschicht. Aber sie alle wollen unterhalten werden." Darak liess sich nichts anmerken, aber diese Information war wahrlich Gold wert. Wenn es ihm gelingen würde Cassandra aus ihrem Käfig zu befreien, dann würde sie diesen wandelnden adligen Tintenklecksen wohl ordentlich Feuer unterm Hintern machen. Darak nickte, als Basalt auf Cassandra zu sprechen kam. «Muss sie auch in der Arena kämpfen?» Der Befreier verschränkte provokativ die Arme vor seiner Brust. «Oder fürchten die Morgerianer sich davor, eine solche mächtige Kriegerin aus ihrem Käfig zu lassen?»

Wie Darak so mit verschränkten Armen im Bett sass wirkte er wie ein Bollwerk, Basalt hingegen strich ihm über den Unterarm und berührte schliesslich Daraks Schultern. Der Gehörnte sah ihn forschend an und wusste nicht recht, ob er die Berührungen zulassen oder abwehren sollte. Basalt war diesbezüglich eine wahre Herausforderung. Er war ein Kerl und an diese Tatsache waren auf Seiten von Darak einige unangenehme und traumatische Erfahrungen aus seiner Zeit in den Minen geknüpft. Aber Basalt war auch völlig anders, als alles was er bisher erlebt hatte und das machte ihn durchaus aufregend. Er konnte aber nicht wirklich einschätzen, ob Basalt ihn wirklich zu verführen versuchte und wenn er es tat – aus welchem Motiv. Fühlte der Sklave sich selbst von dem Gladiator angezogen? War es ihm von Rhiven gar befohlen worden? Handelte er aus freien Stücken, oder weil er es musste?

Darak erwiderte den Blick des Elfen und Basalt mochte seine Unsicherheit und Unschlüssigkeit wohl erkennen, aber es war schliesslich die Fragen des Enthörnten, die ihn kurzerhand etwas aus dem Konzept brachte und Darak wiederrum etwas Zeit einräumte. Es sagte schon einiges über den Charakter von Clodia aus, dass sie sich jene Form einer arkanen Magie aneignete, mit welcher sie einen feindlichen Gott verhöhnen konnte. Wenn man bedachte, wie viel Zeit, Energie und Disziplin es bedurfte, so mächtig zu werden wie sie. Allzu viel Zeit liess Basalt ihm aber nicht zum einen kühlen Kopf kriegen, denn schon bald legte er seinen Kopf auf Daraks Hüfte, eine Geste, die ihn völlig überforderte. Was soll er mit dem Kopf eines Mannes auf seinem Schoss bitte anfangen? Vesta hätte da SOFORT eine Antwort gewusst. Oh sie wäre ab diesem Anblick sicher in Verzückung geraten und hätte die beiden kurzerhand zu Höchstleistungen angetrieben. Darak zuckte zusammen. Nein. Würde sie nicht Diese Vesta Temna Negra gab es nicht mehr. Diese stolze Frau mit ihren endlos langen Beinen. Endlos lange Beine, die gebrochen wurden. Ein Körper, der Geschändet wurde. Die Dunkle Armee hatte versucht ihr alles zu nehmen, ihre Gesundheit, ihre körperliche Integrität, nur ihren Stolz hatten sie nicht vernichten können, aber er fürchtete, dass es ihnen gelungen war sie zu brechen. Tief unter ihrem Panzer, ihrer unglaublichen Hülle, hatte man sie verletzt. Vermutlich sass sie gerade mit ihren beiden gebrochenen Beinen alleine in einem Thronsaal, umringt von Feinden und musste mitansehen, wie ihre eigenen Truppen und ihre Freunde niedergemetzelt wurden. Einer um den anderen und sie wurden mehr, mit jedem Tag der Verstrich und keine Hilfe aus Morgeria kam.

Daraks Atmung wurde schwer, sein Körper wurde schwer, sein Herz wurde schwer und er senkte seinen Bick auf den Elfen hinab, der es sicherlich nur gut mit ihm meinte… aber das letzte was Darak Luthrokar, dessen Mission irgendwie ziemlich schief zu gehen schien (wie so oft),zustand, waren Vergnügungen. Eigentlich war es ja schon beschämend, dass er sich schon bei Cassandra wie ein ausgehungerter Lüstling verhalten hatte.

«Nein.» Brummte er leise. «Ich kann nicht. Meine Leute in Sarma sterben. Meine Freunde sterben. Menschen, die all ihre Hoffnungen in mich setzen, sterben, wahrscheinlich jetzt in diesem Moment. Also nein. Du kannst mir keine Vergnügungen anbieten. Aber vielleicht kannst du mir helfen zu überleben und stark zu werden, stärker, als sie es selbst glauben.»
Der letzte Satz war gefährlich, denn er implizierte, dass Darak sich nicht einfach seinem Schicksal fügen würde. Wenn Basalt diesen Satz an seinen Herren oder schlimmer noch – an ein anderes Mitglied der Rasverath weitergab, dann könnte dies bittere Konsequenzen für Darak haben. «Wo ist Rhiven. Wird er mich sprechen? Was wird jetzt geschehen?»

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Re: Das Rasverath-Anwesen

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 20. August 2020, 08:00

Es war schwierig zu erahnen, ob Basalt die wenigen, aber sehr interessanten Informationen bewusst ausstreute oder ob sie ihm versehentlich über die Lippen kam. Sie mischten sich unauffällig in sein Geplauder, blieben für Darak aber deutlich genug, sie zu erkennen. Er hatte schon einiges erfahren, speziell über das Verhältnis zwischen Clodia und Rhiven, auch wenn Basalt Daraks Frage nach deren Verhältnis mit einem Kopfschütteln überging. Er durfte wohl nicht offen darüber sprechen. Es handelte sich um eine der wenigen Fragen, die er Darak nicht beantworten durfte. Dennoch hatte er ihn mit Informationen versorgt. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, das zum eigenen Vorteil zu verwenden. Ebenso könnte er vielleicht Basalt auf seine Seite ziehen. Der Sklave schien ihm doch zugeneigt, so wie er sich an seine Hüfte schmiegte, den Blick nun genau auf Daraks ausgebeulten Schritt gerichtet. Nein, von einer Beule konnte man bei seiner Größe längst nicht mehr sprechen. Er war gegen den Tisch gedotzt! Und nun beobachtete der Elf die Reaktion seines Körpers sehr genau. Würde er aktiv werden und inwieweit waren seine Handlungen und Worte freiwillig?
Wie weit konnte Darak dem Sklaven vertrauen? Er hatte Rhiven vertraut und dieser hatte ihn nun verraten. Darak hatte keine Zeit für dessen private Spiele. Er hatte keine Zeit, sich zum Gladiator ausbilden zu lassen, um für das Haus Rasverath den Anreaboden mit Blut zu sprenkeln. Er musste zurück nach Sarma, um jenen zu helfen, die ihn Befreier nannten. Um seinen Freunden zu helfen. Er musste Cassandra hier herausbringen!
"Muss sie auch in der Arena kämpfen? Oder fürchten die Morgerianer sich davpr, eine solche mächtige Kriegerin aus ihrem Käfig zu lassen?"
Basalts sanftes Kichern streichelte Daraks Bauch, als der Atem über die Haut strich. Der Finger des Elfen folgte und malte einen öligen, warmen Kreis an jene Stelle. "Morgerianer fürchten keine Krieger und seien sie noch so stark, aber ihre wertvollste Gefangene ist ja auch keine. Sie ist eine Magierin, soweit ich weiß. Die sebsternannte Feuerhexe von Sarma."
Er spähte zu Darak empor und fing dessen unsicheren Blick auf. Basalt erwiderte es mit einem sanften Lächeln, das Mut machte. Dann zog er seine Hand wieder zurück und strich - zufällig? - an dem gewachsenen Zentralmassiv unter dem viel zu kurzen Fetzen der Decke vorbei. Er hatte ihn berührt, mit dem Unterarm! Es nahm beinahe Überhand. Basalt bot sich ihm an. Er könnte sich mit diesem Elfen vergnügen, wenn er nun zustimmte. Das wäre wahrlich die Kirsche auf einer Sahnetorte, der Darak mit viel zu viel Skepsis entgegensah. Wenn das Leben, das Schicksal und die Götter zum Kuchenessen einluden, saß Darak Luthrokar normalerweise nicht am Tisch mit den leckeren Torten. Nein, er hockte nicht einmal am Kindertisch oder dort, wo es nur noch den trockenen, schwer verdaulichen Kuchen gab. Er konnte sich auch nicht damit rühmen, Koch und Bäcker dieser Köstlichkeiten zu sein. Wenn er Glück hatte, war er einer von zwei Abfalleimern. Jener, der schon voll war und somit auch keine der guten Reste abbekäme. Im Gegenteil, man würde ihm seine gehorteten Müllreste auch noch nehmen, bis er allein und leer zurückblieb. Ja, das war Darak - nur nicht jetzt. Jetzt saß er als Ehrengast am Tortentisch! Aber er griff nur zu Hut und Stock, um sich zu verabschieden.
Darak lehnte das Angebot ab, erklärte Basalt die Gründe, als wollte er ihn wissen lassen, dass es keineswegs an seiner Schönheit oder Anziehungskraft lag. Er war interessant genug, selbst für einen Luthrokar, das Experiment zu wagen. Aber es war nicht der rechte Zeitpunkt noch der passende Ort. Basalt stützte sich auf seine Hände und drückte den Oberkörper nach oben. Sein Rücken nahm eine elegante S-Kurve an. Sein Haar fiel ihm in seidigen Strähnen über die Schulter und seine Augen schimmerten wie ein Stück in Silber geschmolzenen Himmels. Er lächelte. "Du bist ein guter Mann, Darak." Dann neigte er sich zu seinem Schoß herab. Die Lippen schoben einen Teil der Decke beiseite und er küsste nackte Hat, genau zwischen dem Nabel und Daraks härtester Körperstelle.
Es war ein sanftes, ein warmes Gefühl. Es weckte die Sehnsucht nach mehr und kitzelte dabei auch ein bisschen. Nur wenige Zentimenter tiefer für die wahre Offenbarung. Diese weichen Lippen würden Wunder wirken. Die Verlockung war beinahe so groß wie Daraks ... Er lenkte sich ab, bevor die Situation eskalierte - dachte er.
"Wo ist Rhiven. Wird er mich sprechen? Was wird jetzt geschehen?"
"Nun, er..."
Das Geräusch eines Schlüssel, den man im Schloss drehte, erreichte die beiden, ehe die zugehörige Tür zum Salon aufschwang. Rhiven trat ein, gekleidet in eine schwarze Tunika mit Goldsaum und dem morgerianischen Wappen als eingesticktes Symbol auf der Brust. Dazu trug er schwarze Hosen und die goldenen Schuhe eines Adligen. Das Gesamtbild passte überhaupt nicht zu dem Elfen, den Darak in Sarma kennengelernt hatte - den Soldaten in Gefangenschaft. Allerdings war er immer noch bewaffnet. An einem schwarzen Gürtel hing eine schlanke Klinge herunter. Es war kein Dunkelelfenschwert, doch es bestand kein Zweifel, dass Rhiven es würde tötlich nutzen können.
Sein Blick hatte sich verändert. Er sondierte den Raum mit eisiger Kühle. Die Augen weiteteten sich jedoch, als er Darak und Basalt im Bett entdeckte. Dann engten sie sich.
Mit schnellen Schritten marschierte der Dunkelelf auf die beiden zu. Darak konnte erneut heißen Atem an seiner Haut spüren, ausgestoßen in einem Keuchen. Dann folgte ein Japsen, als Rhiven den Sklaven unbarmherzig am Kragen packte und zu sich hoch riss. "Habe ich dir Abschaum nicht befohlen, mich zu informieren, sobald er wach ist?!"
"E-er ist eben erst..."
"LÜG MICH NICHT AN!" Darak mochte den genauen Wortlaut nicht begreifen, anhand der Wut in Rhivens Stimme und dessen Haltung aber deuten können, was der Mann gesagt haben mochte. Außerdem fackelte er nicht lange damit, Basalt abzustrafen. Als wäre sein Sklave nur ein Blatt im Wind schleuderte er ihn zu Boden, dass Basalt unsanft mit dem Rücken gegen den Bettpfosten stieß und schmerzerfüllt aufstöhnte. Das war gewiss nicht das Stöhngeräusch, welches Darak in Wallung gebracht hätte, aber erregt war er immer noch ... und Rhiven entdeckte genau das nun, als er Darak mit furiosem Blick anstierte.
"Du hast keine Zeit, meine Sklaven zu besteigen", schnarrte er. "Sieh zu, dass du hoch kommst, dein Platz ist ab sofort in der Arena."
"So wie du dein jüngstes Spielzeug gleich ins Rennen bringen willst, wird er nicht einen Kampf überleben", drang eine Stimme in den Raum. Sie war Darak nur allzu vertraut und unangenehm. Aber auch Rhiven rollte plötzlich mit den Augen, als Clodia in einem purpurschwarzen, furchtbar engen Gewand aus Leder den Salon betrat. Sie war die pure Sünde! Das Haar zu einem langen, blonden Zopf geflochten, mit dem sie jeden Mann während des Liebesspiels erwürgen konnte, um ihn anschließend einer Gottesanbeterin gleich noch im Akt den Kopf abzubeißen, schwang ihr Haar im Rhythmus ihrer ausladenden Hüftbewegungen. Ihre Beine waren lang, so endlos lang und schön wie die von Vesta, vor allem weil Clodia den Modegeschmack der zurückgelassenen Bordellbesitzerin zu teilen schien. Ihre dunklen Schenkel endeten in schwarzen Lederstiefeln mit Absätzen, so hoch und lang wie Daraks Zeigefinger. Und sie konnte darin perfekt laufen! Um ihre Taille schlang sich ein Korsett, ebenfalls aus schwarzem Leder. Die Schnürung war vorn und das edle stück Leder drückte ihren Busen derart in die Höhe, dass es aussah, als verbarg Clodia die Schädel zweier glatzköpfiger Goblins. Ihr Dekolletée war gepudert, so dass es heller glitzerte las ihre übrige Haut und sie hatte sich Ohrringe in Form silberner kleiner Spinnen eingesetzt. Die leblosen Tiere tanzten knapp über ihrer nackten Schulter. Auf diese Weise zog Clodia sofort alle Aufmerksamkeit auf sich, vor allem, als sie eine Reitgerte zückte, mit deren Spitze sie enmal entlang Daraks Schritt strich, als fände sie seinen Anblick erregend. Dass es nicht so war, offenbar ihr anschließender, viel zu kräftiger Hieb auf dessen heiligste Organerhebung.
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