Re: Das neue Heim
Verfasst: Sonntag 18. August 2013, 11:51
„Du musst keine Angst haben!...Auch wenn du nicht bei mir bist, weiß ich das du stark sein wirst…davon gehe ich fest aus“
Valas Worte trugen Kraft für sie beide in sich.
Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht.
Sie wurden je unterbrochen und Maruka folgte dem Hundeführer, der sie mit den Worten:
„Valas wird schon noch leben, wenn du zurückkommst“
sicher nicht beruhigen wollte. Seine Wut stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben, genauso wie die Strieme auf seiner Wange und Katze glaubte eher, dass er sie provozieren wollte. Ihre geflüsterte Antwort war fast mehr an sie selbst gerichtet als an ihn:
„Sicher wird er das.“
Es klang wie eine Feststellung. Valas bei Dry’ol, dem Foltermeister von Sademos zurückzulassen wog schwer in ihrem Herzen, aber genauso wohnte dort die Gewissheit, dass sie sich irgendwann wieder sehen würden. Der alte Dunkelelf, dem man das Leben geraubt hatte, war ihr schon zu sehr ans Herz gewachsen, als dass sie ihn einfach vergessen würde, sobald sie um eine Ecke war. Doch dann gingen sie auch schon die Flure entlang und Marukas Neugierde wurde übermächtig. Ganz wie der Spender ihrer Gene, ganz wie ein echter Serval, lebte sie fast augenblicklich nur noch im hier und jetzt. Ihre Neugierde und ein etwas mehr von Instinkten getriebenes Wesen in ihr, lenkte sie schnell ab und schnell und hart bekam sie zu spüren, wie die Regeln in ihrem neuen Leben lauteten. Vranyk, der Tierwärter von Sademos, hatte sie im Nacken bei den Haaren gepackt, als sie einmal zu vorwitzig einen Schritt vor ihn gemacht hatte, ohne dass er es erlaubt hatte. Sein Griff war hart, er riss ihr ein paar Haare aus und holte sie zurück auf den Boden der Tatsachen. Auch die Stelle ihrer körperlichen dominierung war perfeckt gewählt. Der Nackengriff ließ sie fast in eine Art Starre verfallen. Leise wimmernd gehorchte sie sofort und folgte ihm weiter in geduckter Haltung.
"Ich hoffe, du hast gut gegessen."
Seine Anspielung kam ihr wieder in den Sinn.
Was hatte er noch gesagt? “Sademos will dich nachher auf einer Feier präsentieren…Was für eine Feier? ... aber nicht wie du jetzt aussiehst. Du brauchst etwas, was dich etwas ansehnlicher macht ... Schon wieder neue Kleidung? ... Zumindest riechst du nicht mehr wie am ersten Tag ... Wiebitte???„
Maruka musterte Vranyk von hinten, als er sich wieder abwandte und zog die Oberlippe hoch und die kleine Nase kraus. Der „Duft“, der ihm anhing war sicher sogar für einen reinen Menschen gut wahrnehmbar und ihre feine Nase, konnte sogar ungefähr die Anzahl der Tiere analysieren, mit denen er in den letzten drei Stunden verkehrt hatte. Ihr kleine Grimasse verschwand aber sofort, als auch nur seine Schulter in ihre Richtung zuckte. Mit dem Alpha-Rüden wollte sie sich gewiss nicht anlegen und noch weniger ihn verärgern, deshalb wartete sie auf einen günstigen Moment, in dem sie alleine auf einem der weitläufigen Gänge waren und flüsterte:
„Tut mir leid.“
Es tat ihr wirklich leid, auch wenn dieser Mann eigentlich ihr Feind sein sollte. Sicher wusste er, was sie meinte. Schweigend ging sie weiter hinter ihm her und schaute nur noch nach links und rechts um sich den Weg einzuprägen. Wieder kamen sie um eine Ecke, sahen hohe Treppen, die sich in einem weiteren Stockwerk zu erstrecken schien. Manchmal huschten Sklaven und Diener an ihnen vorbei. Sichtbar trugen sie die Armschienen an ihrem Körper, die auch Cassiel getragen hatte. Nur hatten sie eine andere Farbe, was Maruka noch nicht recht einordnen konnte. Anscheinend gab es da Unterschiede und sie begann sich zu fragen, welche Farbe sie einmal tragen würde.
Hoffentlich keine.
Doch Gedanken an Freiheit, an ein Leben ohne Fesseln und Zwänge waren noch so fern, dass sie sie einfach noch nicht ertrug. Doch ein neuerlicher Geruch von Feuer und seltsamen in der Nase brennenden Gerüchen, kam ihr mehr und mehr entgegen. Der Gang war schmaler geworden und sie standen jetzt vor einer hölzernen Tür, die Vranyk ohne Klopfen öffnete. Ein großes, geräumiges Laboratorium erstreckte sich dahinter, mit seltsamen kleinen Geschöpfen darin. Maruka hatte noch nie in ihrem Leben etwas anderes als Mantroner gesehen und um so seltsamer war da wohl der Eindruck den diese kleinen Gestalten auf sie machten. Ein kleiner Gnom blickte erschrocken auf und Vranyk trat ihn mit einem Tritt aus seinem Weg.
„Sie sind nicht mal das Essen wert, was wir ihnen schenken“
Erklärte er ihr. Der getretene Gnom keuchte auf, versuchte vergebens das Gefäß in seinen Händen noch zu halten, doch dieses zerplatze und eine beißende Flüssigkeit austrat. Maruka zuckte allein vor dem beißenden Geruch ein ganzes Stück zurück und wäre fast dabei gegen eines der Regale gestoßen, wenn sie es nicht noch im letzten Moment gesehen hätte. Ihre schnellen Reflexe halfen ihr wenigstens, das Schlimmste zu verhindern. Der Schrei des Gnoms, als das scheinbar heiße Zeug auf seine Hand spritzte und dort gleich unschöne Blasen aufwarf, war herzzerreißend. Zwei andere kleine Gestalten eilten zur Hilfe, während Katze nur ängstlich angeschaut wurde. Was für ein seltsames Bild musste sie in diesem Moment abgegeben haben. Sie hielt sich beide Hände vor Nase und Mund und ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
Vranyk trat einfach über dieses Gewürm hinweg, zischte Maruka zu, sie solle folgen. Sehr vorsichtig, suchte sie sich einen Weg, der an den kleinen Kerlen vorbei führte. Der verletzte kleine Mann tat ihr schrecklich leid und vielleicht sah man das ihr sogar ein bisschen in den geweiteten Augen an, doch sie konnte ihm nicht helfen und befürchtet, wenn sie es auch nur versuchen sollte, würde sie alles nur noch schlimmer machen.
Sie konnte noch andere Dunkelelfen sehen, doch senkten diese ehrfürchtig den Blick, als der Hundeführer an ihnen vorbei, zu einem Schrank ging, diesen öffnete und unter den vielen Fläschchen etwas suchte. Vranyk murmelte leise vor sich hin:
„Wo ist es denn?...Schneller Tod, nein! Faldors Schrei..nein!....Ach, Stärkung!“
Marukas Kenntnisse in der dunklen Sprache waren noch nicht voll ausgereift, doch vereinzelte Worte glaubte sie schon zu erkennen. Er griff das Fläschchen und hielt es Maruka entgegen.
„Nimm schon! Trink es!“
befahl er barsch und schloss auch schon die Tür des Schrankes. Machte kehrt und zog sie wieder mit sich.
„Das ist ein Stärkungsmittel! … Glaubst du, ich würde mir die Mühe machen, wenn du sterben solltest. Nein! Es wird dir zu Kräften helfen und dich körperlich aufbauen … Du bist in einen üblen körperlich Zustand.“
, erklärte er und strich ihr dann tatsächlich über die Ohren. Maruka erstarrte und hielt die Luft an. Die Art dieser Berührung, der Ort an dem sie sich befanden, die Wesen um sie herum, das alles fühlte sich falsch an. Und dann war da noch dieses seltsame Funkeln in seinen Blick und im nächsten Moment hatte er eine Klinge … und *ratsch* … hatte er ihr nur eine Haarsträhne gestohlen. Diese reichte er einem der Dunkelelfen im Labor und steckte seinen Dolch weg. Eine Münze wanderte kurz zu den Elfen rüber.
„Ich will es analysiert haben…ob es eine Möglichkeit gibt für die Verwandlung ... Mach dich davon!“
Flüsterte er leise und zog dann Maruka wieder mit sich. Der angesprochene Dunkelelf machte sich sofort an die Arbeit. Katze starrte kurz dem anderen Dunkelelfen hinterher. Sie versuchte sie seine Gesichtszüge genaustens einzuprägen. Es war um ihre Verwandlung gegangen!!!
Ich darf mir nichts anmerken lassen! Sonst nimmt er mich nie wieder mit!
Brav folgte sie wieder Vranyk, doch ihre Gedanken kreisten, so dass sie das kleine Fläschchen in ihren Händen geistesabwesend hinunter stürzte.
Sie haben von Verwandlung gesprochen! Da bin ich mir ganz sicher! Ob … ?
Sie fühlte sich komisch. Vielleicht setzte schon die Wirkung des Tranks ein.
Ob ich hier, an diesem schrecklichen Ort einen Weg finden könnte wieder normal zu werden? Ob das dunkel Volk auch einen Weg kennt, mich wieder zu einem Menschen zu machen?
Sie hatte unbewusst das Wörtchen „auch“ in Gedanken verwendet, denn aus einem vollkommen irrationalen Grund glaubte sie ihrem Schicksal, dass er oder es sie wieder zurück verwandeln könnte. All ihr Streben geriet kurz ins Wanken.
Wenn es eine Möglichkeit gibt, eine Chance, einen gnädigen Umstand oder einen Gott der mich … ? Wenn … dann muss ich vielleicht doch nicht meinem Schicksal folgen …
Sie hatte es nicht mal wirklich bewusst begriffen, aber seltsamer Weise schämte sie sich sofort für diesen Gedanken, als würde sie ihr Schicksal damit verraten und verleumden. Aber hatte nicht sogar Valas ihr versucht zu sagen, dass sie sich ihr Schicksals selbst erwählen müsse? War das Hoffnung was Vranyk ihr da ungewollt gegeben hatte??? Hatte sie eine Wahl??? Unwillkürlich legte sich ihre rechte Hand auf die Stelle links unter ihrem Herzen, dort wo sich die schwarze Feder unter ihrem Harnisch befand. Maruka fühlte wie wild ihr Herz schlug und zwang sich zur Ruhe. Als Jägerin und ausgebildeter Fährtenleser wusste sie, wie sie ihr Äußeres zur Stille zwingen konnte um sich ihrer Beute nicht zu früh zu verraten. Sie atmete betont langsam. Ihre Hand ruhte auf ihrem Magen und das warme Gefühl darin, rührte sicher nicht nur von den verwirrenden Gedanken, sondern auch von der alchimistischen Flüssigkeit.
Warum hat Vranyk meine Haarsträhne diesem Mann gegeben? War verspricht er sich davon? Oder ist es Sademos Befehl gewesen? Ich muss ihn irgendwie dazu kriegen, darüber zu reden, ohne den Verdacht zu erregen, dass ich mitbekommen habe, was er gesagt hat.
Sie wusste nicht wohin er mit ihr ging, also folgte sie ihm wieder brav und als sie wieder durch einen leeren Gang liefen fragte sie:
„Darf ich dich … euch etwas fragen?“
Sie hatte ihn schon die ganze Zeit ein eher persönlich behaftetes Verhältnis zu dem Hundeführer gehabt. Sie hatte ihm in einer Anwandlung der Schwäche auch ihr Leid gestanden, wie verletzbar sie sich fühlte, seit dem sie das Tier ins sich trug. Dann war der unsägliche Unfall passiert, aber Katze wollte sich dadurch nicht entmutigen lassen, selbst wenn er sie nun hasste. Sie konnte sich unterordnen. Er war der Alpha! Vielleicht waren Dunkelelfen auch einfach nicht zu anderen Empfindungen als Hass fähig? Es würde ein Leben dauern dies zu ergründen, aber diese Zeit hatte sie nicht und aus irgend einem Grund fühlte sie sich von Minute zu Minute stärker. Ihr Blut floss prickelnd durch ihre Adern und noch nie, seit ihrer Verwandlung, hatte sie sich so gut gefühlt. Geistesabwesend betrachtete sie ihre Krallen beim Gehen und ließ sie willentlich ein- und ausfahren. Vranyk hatte nicht geantwortet und weiter nach vorne gestarrt, während er sie an scheinbar unsichtbaren Leine durch das Anwesen führte, also stellte Katze ihre Frage, ob nun zuhörte oder nicht:
„Was waren das für komische kleine Menschen? Was war das für ein Raum. Es hat bestialisch gestunken, mehr als … Was machen die kleinen Männer da? Sie sind auch Diener des Herrn, oder?“
Unverfänglich, ja so könnte es vielleicht gehen. Mal sehen ob er zum reden bereit ist?
Valas Worte trugen Kraft für sie beide in sich.
Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht.
Sie wurden je unterbrochen und Maruka folgte dem Hundeführer, der sie mit den Worten:
„Valas wird schon noch leben, wenn du zurückkommst“
sicher nicht beruhigen wollte. Seine Wut stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben, genauso wie die Strieme auf seiner Wange und Katze glaubte eher, dass er sie provozieren wollte. Ihre geflüsterte Antwort war fast mehr an sie selbst gerichtet als an ihn:
„Sicher wird er das.“
Es klang wie eine Feststellung. Valas bei Dry’ol, dem Foltermeister von Sademos zurückzulassen wog schwer in ihrem Herzen, aber genauso wohnte dort die Gewissheit, dass sie sich irgendwann wieder sehen würden. Der alte Dunkelelf, dem man das Leben geraubt hatte, war ihr schon zu sehr ans Herz gewachsen, als dass sie ihn einfach vergessen würde, sobald sie um eine Ecke war. Doch dann gingen sie auch schon die Flure entlang und Marukas Neugierde wurde übermächtig. Ganz wie der Spender ihrer Gene, ganz wie ein echter Serval, lebte sie fast augenblicklich nur noch im hier und jetzt. Ihre Neugierde und ein etwas mehr von Instinkten getriebenes Wesen in ihr, lenkte sie schnell ab und schnell und hart bekam sie zu spüren, wie die Regeln in ihrem neuen Leben lauteten. Vranyk, der Tierwärter von Sademos, hatte sie im Nacken bei den Haaren gepackt, als sie einmal zu vorwitzig einen Schritt vor ihn gemacht hatte, ohne dass er es erlaubt hatte. Sein Griff war hart, er riss ihr ein paar Haare aus und holte sie zurück auf den Boden der Tatsachen. Auch die Stelle ihrer körperlichen dominierung war perfeckt gewählt. Der Nackengriff ließ sie fast in eine Art Starre verfallen. Leise wimmernd gehorchte sie sofort und folgte ihm weiter in geduckter Haltung.
"Ich hoffe, du hast gut gegessen."
Seine Anspielung kam ihr wieder in den Sinn.
Was hatte er noch gesagt? “Sademos will dich nachher auf einer Feier präsentieren…Was für eine Feier? ... aber nicht wie du jetzt aussiehst. Du brauchst etwas, was dich etwas ansehnlicher macht ... Schon wieder neue Kleidung? ... Zumindest riechst du nicht mehr wie am ersten Tag ... Wiebitte???„
Maruka musterte Vranyk von hinten, als er sich wieder abwandte und zog die Oberlippe hoch und die kleine Nase kraus. Der „Duft“, der ihm anhing war sicher sogar für einen reinen Menschen gut wahrnehmbar und ihre feine Nase, konnte sogar ungefähr die Anzahl der Tiere analysieren, mit denen er in den letzten drei Stunden verkehrt hatte. Ihr kleine Grimasse verschwand aber sofort, als auch nur seine Schulter in ihre Richtung zuckte. Mit dem Alpha-Rüden wollte sie sich gewiss nicht anlegen und noch weniger ihn verärgern, deshalb wartete sie auf einen günstigen Moment, in dem sie alleine auf einem der weitläufigen Gänge waren und flüsterte:
„Tut mir leid.“
Es tat ihr wirklich leid, auch wenn dieser Mann eigentlich ihr Feind sein sollte. Sicher wusste er, was sie meinte. Schweigend ging sie weiter hinter ihm her und schaute nur noch nach links und rechts um sich den Weg einzuprägen. Wieder kamen sie um eine Ecke, sahen hohe Treppen, die sich in einem weiteren Stockwerk zu erstrecken schien. Manchmal huschten Sklaven und Diener an ihnen vorbei. Sichtbar trugen sie die Armschienen an ihrem Körper, die auch Cassiel getragen hatte. Nur hatten sie eine andere Farbe, was Maruka noch nicht recht einordnen konnte. Anscheinend gab es da Unterschiede und sie begann sich zu fragen, welche Farbe sie einmal tragen würde.
Hoffentlich keine.
Doch Gedanken an Freiheit, an ein Leben ohne Fesseln und Zwänge waren noch so fern, dass sie sie einfach noch nicht ertrug. Doch ein neuerlicher Geruch von Feuer und seltsamen in der Nase brennenden Gerüchen, kam ihr mehr und mehr entgegen. Der Gang war schmaler geworden und sie standen jetzt vor einer hölzernen Tür, die Vranyk ohne Klopfen öffnete. Ein großes, geräumiges Laboratorium erstreckte sich dahinter, mit seltsamen kleinen Geschöpfen darin. Maruka hatte noch nie in ihrem Leben etwas anderes als Mantroner gesehen und um so seltsamer war da wohl der Eindruck den diese kleinen Gestalten auf sie machten. Ein kleiner Gnom blickte erschrocken auf und Vranyk trat ihn mit einem Tritt aus seinem Weg.
„Sie sind nicht mal das Essen wert, was wir ihnen schenken“
Erklärte er ihr. Der getretene Gnom keuchte auf, versuchte vergebens das Gefäß in seinen Händen noch zu halten, doch dieses zerplatze und eine beißende Flüssigkeit austrat. Maruka zuckte allein vor dem beißenden Geruch ein ganzes Stück zurück und wäre fast dabei gegen eines der Regale gestoßen, wenn sie es nicht noch im letzten Moment gesehen hätte. Ihre schnellen Reflexe halfen ihr wenigstens, das Schlimmste zu verhindern. Der Schrei des Gnoms, als das scheinbar heiße Zeug auf seine Hand spritzte und dort gleich unschöne Blasen aufwarf, war herzzerreißend. Zwei andere kleine Gestalten eilten zur Hilfe, während Katze nur ängstlich angeschaut wurde. Was für ein seltsames Bild musste sie in diesem Moment abgegeben haben. Sie hielt sich beide Hände vor Nase und Mund und ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
Vranyk trat einfach über dieses Gewürm hinweg, zischte Maruka zu, sie solle folgen. Sehr vorsichtig, suchte sie sich einen Weg, der an den kleinen Kerlen vorbei führte. Der verletzte kleine Mann tat ihr schrecklich leid und vielleicht sah man das ihr sogar ein bisschen in den geweiteten Augen an, doch sie konnte ihm nicht helfen und befürchtet, wenn sie es auch nur versuchen sollte, würde sie alles nur noch schlimmer machen.
Sie konnte noch andere Dunkelelfen sehen, doch senkten diese ehrfürchtig den Blick, als der Hundeführer an ihnen vorbei, zu einem Schrank ging, diesen öffnete und unter den vielen Fläschchen etwas suchte. Vranyk murmelte leise vor sich hin:
„Wo ist es denn?...Schneller Tod, nein! Faldors Schrei..nein!....Ach, Stärkung!“
Marukas Kenntnisse in der dunklen Sprache waren noch nicht voll ausgereift, doch vereinzelte Worte glaubte sie schon zu erkennen. Er griff das Fläschchen und hielt es Maruka entgegen.
„Nimm schon! Trink es!“
befahl er barsch und schloss auch schon die Tür des Schrankes. Machte kehrt und zog sie wieder mit sich.
„Das ist ein Stärkungsmittel! … Glaubst du, ich würde mir die Mühe machen, wenn du sterben solltest. Nein! Es wird dir zu Kräften helfen und dich körperlich aufbauen … Du bist in einen üblen körperlich Zustand.“
, erklärte er und strich ihr dann tatsächlich über die Ohren. Maruka erstarrte und hielt die Luft an. Die Art dieser Berührung, der Ort an dem sie sich befanden, die Wesen um sie herum, das alles fühlte sich falsch an. Und dann war da noch dieses seltsame Funkeln in seinen Blick und im nächsten Moment hatte er eine Klinge … und *ratsch* … hatte er ihr nur eine Haarsträhne gestohlen. Diese reichte er einem der Dunkelelfen im Labor und steckte seinen Dolch weg. Eine Münze wanderte kurz zu den Elfen rüber.
„Ich will es analysiert haben…ob es eine Möglichkeit gibt für die Verwandlung ... Mach dich davon!“
Flüsterte er leise und zog dann Maruka wieder mit sich. Der angesprochene Dunkelelf machte sich sofort an die Arbeit. Katze starrte kurz dem anderen Dunkelelfen hinterher. Sie versuchte sie seine Gesichtszüge genaustens einzuprägen. Es war um ihre Verwandlung gegangen!!!
Ich darf mir nichts anmerken lassen! Sonst nimmt er mich nie wieder mit!
Brav folgte sie wieder Vranyk, doch ihre Gedanken kreisten, so dass sie das kleine Fläschchen in ihren Händen geistesabwesend hinunter stürzte.
Sie haben von Verwandlung gesprochen! Da bin ich mir ganz sicher! Ob … ?
Sie fühlte sich komisch. Vielleicht setzte schon die Wirkung des Tranks ein.
Ob ich hier, an diesem schrecklichen Ort einen Weg finden könnte wieder normal zu werden? Ob das dunkel Volk auch einen Weg kennt, mich wieder zu einem Menschen zu machen?
Sie hatte unbewusst das Wörtchen „auch“ in Gedanken verwendet, denn aus einem vollkommen irrationalen Grund glaubte sie ihrem Schicksal, dass er oder es sie wieder zurück verwandeln könnte. All ihr Streben geriet kurz ins Wanken.
Wenn es eine Möglichkeit gibt, eine Chance, einen gnädigen Umstand oder einen Gott der mich … ? Wenn … dann muss ich vielleicht doch nicht meinem Schicksal folgen …
Sie hatte es nicht mal wirklich bewusst begriffen, aber seltsamer Weise schämte sie sich sofort für diesen Gedanken, als würde sie ihr Schicksal damit verraten und verleumden. Aber hatte nicht sogar Valas ihr versucht zu sagen, dass sie sich ihr Schicksals selbst erwählen müsse? War das Hoffnung was Vranyk ihr da ungewollt gegeben hatte??? Hatte sie eine Wahl??? Unwillkürlich legte sich ihre rechte Hand auf die Stelle links unter ihrem Herzen, dort wo sich die schwarze Feder unter ihrem Harnisch befand. Maruka fühlte wie wild ihr Herz schlug und zwang sich zur Ruhe. Als Jägerin und ausgebildeter Fährtenleser wusste sie, wie sie ihr Äußeres zur Stille zwingen konnte um sich ihrer Beute nicht zu früh zu verraten. Sie atmete betont langsam. Ihre Hand ruhte auf ihrem Magen und das warme Gefühl darin, rührte sicher nicht nur von den verwirrenden Gedanken, sondern auch von der alchimistischen Flüssigkeit.
Warum hat Vranyk meine Haarsträhne diesem Mann gegeben? War verspricht er sich davon? Oder ist es Sademos Befehl gewesen? Ich muss ihn irgendwie dazu kriegen, darüber zu reden, ohne den Verdacht zu erregen, dass ich mitbekommen habe, was er gesagt hat.
Sie wusste nicht wohin er mit ihr ging, also folgte sie ihm wieder brav und als sie wieder durch einen leeren Gang liefen fragte sie:
„Darf ich dich … euch etwas fragen?“
Sie hatte ihn schon die ganze Zeit ein eher persönlich behaftetes Verhältnis zu dem Hundeführer gehabt. Sie hatte ihm in einer Anwandlung der Schwäche auch ihr Leid gestanden, wie verletzbar sie sich fühlte, seit dem sie das Tier ins sich trug. Dann war der unsägliche Unfall passiert, aber Katze wollte sich dadurch nicht entmutigen lassen, selbst wenn er sie nun hasste. Sie konnte sich unterordnen. Er war der Alpha! Vielleicht waren Dunkelelfen auch einfach nicht zu anderen Empfindungen als Hass fähig? Es würde ein Leben dauern dies zu ergründen, aber diese Zeit hatte sie nicht und aus irgend einem Grund fühlte sie sich von Minute zu Minute stärker. Ihr Blut floss prickelnd durch ihre Adern und noch nie, seit ihrer Verwandlung, hatte sie sich so gut gefühlt. Geistesabwesend betrachtete sie ihre Krallen beim Gehen und ließ sie willentlich ein- und ausfahren. Vranyk hatte nicht geantwortet und weiter nach vorne gestarrt, während er sie an scheinbar unsichtbaren Leine durch das Anwesen führte, also stellte Katze ihre Frage, ob nun zuhörte oder nicht:
„Was waren das für komische kleine Menschen? Was war das für ein Raum. Es hat bestialisch gestunken, mehr als … Was machen die kleinen Männer da? Sie sind auch Diener des Herrn, oder?“
Unverfänglich, ja so könnte es vielleicht gehen. Mal sehen ob er zum reden bereit ist?