Perfektion mit Fettnäpfchen
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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Es war ja nicht so, dass Ysi in Grandea die Liebesschnulzen aus dem Regal gezogen hätte und darin versunken wäre. Ihr lagen mehr die spannenden Abenteuer furchtloser Frauen und den spannenden Rätseln, die am Ende zum großen Schatz führten. Sie versank im Mut unzähliger, dem Nervenkitzel und der Dramatik einer zuschnappenden Falle. Aber jetzt, plötzlich, fand sie sich in einer ganz anderen Geschichte wieder und konnte nicht anders als festzustellen, dass auch das ihr gefiel. Die Zeit mit Cazario war auf einer ganz anderen Ebene aufregend. Es war neu für Ysi’s unbescholtenes Herz und das nervöse Klopfen machte ihr bewusst, was ihr bisher noch zu ihrer Freiheit gefehlt hatte. Sie wollte Zuwendung. Hatte sie lange bei Elian und Sadia mitangesehen und selbst doch nie erfahren. Jetzt konnte Ysi sich ein wenig mehr vorstellen, was die beiden stets giggeln oder erraten ließ. Das Gefühl von aufflatternden Schmetterlingen war etwas wundervolles. Und je länger sich Ysi in der Nähe des Hymlianers befand, desto entspannter konnte sie damit umgehen. Konnte es genießen. Letztendlich fuhr Caz auch eine ganze Menge auf für sie. Das Restaurant mit dem schicken Ambiente, die Worte, die er imstande war zu sagen und der Flug auf dem Pegasus waren schon reichlich viele Pluspunkte für den Himmelsmann. Zudem sah er umwerfend aus und ihn zu küssen… nun, Ysara sagte jedenfalls nicht nein, als er sie um eine Wiederholung bat. Dieses Mal übertölpelte er sie nicht, sondern wartete ab, ob sie bereit war. Und Ysi war bereit. Schüchtern und für sie das aller erste Mal, küsste sie Cazario schüchtern und hauchzart. Er ließ es so geschehen. Seine Augenlider sanken dabei auf Halbmast, sodass er den Genuss zeigen, sie aber gleichzeitig ansehen konnte. Der Kuss blieb unschuldig und trotzdem ein erinnerungswürdiger Moment im Leben der Krähe. Die Zeit floss stetig dahin und irgendwann wurde es selbst unter dem Taumel der Gefühle zu kalt im Flugwind. Beide waren nicht sonderlich dick angezogen, sodass Ashara sie im sanften Segelflug gen Boden brachte. Hier am Strand trumpfte der Heiler noch mal mit der Wahl seiner Örtlichkeit auf. Abgeschieden, genug Raum für Zweisamkeit jeder Art, schauten sie eine Weile nur auf das Meer und hingen ihren Empfindungen nach. Dass Caz‘ ganz anders waren als die von Ysi, ahnte wohl keiner der beiden. Ysi musste sich plötzlich fragen, ob der Hymlianer auch anständig bleiben würde. Denn, ihr geschulter Blick erkannte sehr wohl die Möglichkeiten, ihr gefährlich zu werden. In Grandea durfte man niemals in eine solche Lage geraten, ohne etwaige Fluchtwege zu kennen. Aber Cazario war kein Bastard und Ysi nicht in Grandea.
Sie beruhigte sich selbst wieder und fand zurück zu ihrer Entspannung. Die Krähe genoss es, dass er gerne in ihrer Nähe war. Seine direkte, offene Art half ihr inzwischen, sich auch über ihre eigenen Gefühle bewusst zu werden. Und dass sie sich durchaus nach dieser Art des Miteinanders sehnte. Es lenkte sie allerdings auch von ihren Aufgaben ab und das, was sie einst so vehement hatte aufbrechen lassen, rückte für den Abend in den Hintergrund. Als sie seine Hände ergriff, drehte er sich ihr zu und schaute sie abwartend an. Immerhin gab es noch ein Geständnis, das sie ihm machen musste. "Ysara.." Seine Brauen hoben sich fragend.
"Ich heiße Ysara." Nun aber trat ein überraschter, fast überrumpelter Ausdruck in seine Augen. Sie konnte an seinen Händen spüren, dass er sich ein paar Zentimeter von ihr wegbewegen wollte. "Ich musste unter falschen Namen einreisen, weil ich Mist gebaut habe und ein paar Leute aus dem Weg gehen muss. Ich wusste nicht, dass es so.. also wir beide.. Ich dachte, ich werde nichts weiter mit dir zu tun haben" Cazario’s Ausdruck wurde eine Spur neutraler. Er räusperte sich, denn die Neuigkeit war doch ein ziemlicher Schlag. Er war recht schweigsam und ließ Ysi etwas hängen, was seine Meinung dazu war. "Es tut mir leid." Einen Moment zog sich die Zeit zwischen ihnen. Caz schien daran zu knabbern und nicht recht einordnen zu können, was er davon halten sollte. Er entzog ihr seine Hände und wandte sich wieder dem Meer zu. „Ysara also…“, sprach er endlich und doch nicht weiter. "In Andunie muss ich Ella sein, um meine Freunde zu schützen. Aber heute Abend, mit dir, da war ich einfach ich. Ysara. Ich bin wirklich nicht gut in diesen Dingen. Hab ich es jetzt vermasselt?“ Sie versuchte es. Sie wollte ihm begreiflich machen, dass sie ihn nicht aus Arglist getäuscht hatte. Cazario ließ sich von ihren Worten wieder herumdrehen und schaute sie an, sodass sie an ihn herantreten und seine Brust berühren konnte. Es war ihr wichtig, dass er verstand, dass sie nicht aus Boshaftigkeit gehandelt hatte. Sondern aus der Not heraus. "Ich weiß nicht, sie lange wir in Andunie bleiben. Aber die nächsten Tage würde ich gerne mit dir verbringen. Wenn du noch möchtest." Sie kam ihm näher und einen Moment lang sah er sie nur an. Er bewegte sich nicht, während sein Meergrau ihr Gesicht abtastete. Ihre zögerliche Bewegung aber blieb nicht unbemerkt. Schließlich aber neigte er sich zu ihr hinunter, hob im selben Moment die Hände und umschloss ihr Gesicht mit ihnen. Nichts daran war grob oder bedrohlich.
Er umschloss ihre Haut warm und sanft, während der Wind ihr Haar umspielte. Bevor er aber ihrem zögerlichen Sehnen nachkam, hielt er vor ihren Lippen inne, hob den Blick und musterte sie. „Ysara also. Ein wundervoller Name. Aber ich kann es nicht leiden belogen zu werden, verstehst du? Mir ist es wichtig, dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zwischen uns herrschen, wenn das hier funktionieren soll“, gestand er ihr. Konnte das gutgehen? Allerdings war an dem Hymlianer auch nichts, was es nicht glaubhaft gemacht hätte. Er wirkte aufrichtig. War es an der Zeit seine Zweifel über Bord zu werfen?
Noch bevor Ysara aber etwas erwidern konnte, war er es, der die letzten Zentimeter überwand und sie nun endlich wieder küsste. Und zwar genau so, wie es das erste Mal gewesen war. Nicht zögernd, nicht vorsichtig. Er küsste sie mit Gefühl und der Stärke desjenigen, der wusste, was er wollte. Offenbar war er jemand, der das auslebte, was er fühlte und das konnte zum Teil erschreckend, zum Teil erfrischend sein. Während seine weichen Lippen ihre liebkosten, streichelten seine Daumen über ihre Wangen. Er hatte die Augen verschlossen, damit sie seinen Genuss dabei entdecken konnte. Im Hintergrund rauschte das Meer, schob sanfte Wellen an das Ufer des Strandes. Ashara schnaubte im Hintergrund und alles war… perfekt. Cazario drängte Ysara zu nichts, was sie nicht wollte aber er zeigte ihr dennoch, dass er sie durchaus begehrte. Allerdings hatte sie in einem Recht: Er war anständig. Nichts würde passieren, wenn Ysara es nicht initiierte oder ihm signalisierte, dass er weitergehen durfte. Der Kuss allein war schon leidenschaftlich, denn er verwandelte sich mit jeder Sekunde, die er andauerte. Caz wagte es mit seiner Zunge sanft über ihre Lippen zu streichen, damit er einen Schritt weitergehen konnte. Auch er war beflügelt von dem Abend und musste das darin äußern, Ysi klarzumachen, dass sie einen Platz in seinem Herzen fand. Allerdings verführte er sie schlussendlich doch nicht. Er löste sich allmählich von ihr und lehnte seine Stirn gegen ihre, kam etwas zu Atem. „Das ist nicht der Ort“, flüsterte er ein wenig aufgeputscht von dem Kuss und streichelte ihre Wange. „Du verdienst mehr und… ich will uns die Zeit geben, es richtig zu machen“, versprach er und lächelte versonnen. Er wirkte regelrecht verliebt. „Willst du mir erzählen, was du für ‚Mist‘ gebaut hast, dass du aus deiner Stadt fliehen musstest?“ Der Hymlianer löste die Nähe auf, aber er prüfte dann, ob ihr kalt war. Er würde sie in die Arme ziehen, sollte das der Fall sein und sie es wollen. „Was muss in deinem Leben schieflaufen, dass dir so etwas widerfährt?“, fragte er. Und schließlich fügte er nach kurzem an: „Hat das etwas mit diesem ominösen Artan zu tun? Ich traue ihm nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Er hat… etwas Verschlagenes an sich“, murmelte er seine Gedanken in den Wind. Und mehr noch, als er plötzlich zusammenzuckte und sie wieder eindringlich ansah: „Brauchst du etwa Hilfe, Ysara? Bist du in ernsthafter Gefahr?“, fragte er schließlich und betrachtete das hübsche Gesicht voller Sorge. Ob sie sich bewusst war, dass sie dabei war Cazario in alles hineinzuziehen? Andererseits ... wäre das so schlimm? Sie fühlte sich doch wohl bei ihm, oder?
Sie beruhigte sich selbst wieder und fand zurück zu ihrer Entspannung. Die Krähe genoss es, dass er gerne in ihrer Nähe war. Seine direkte, offene Art half ihr inzwischen, sich auch über ihre eigenen Gefühle bewusst zu werden. Und dass sie sich durchaus nach dieser Art des Miteinanders sehnte. Es lenkte sie allerdings auch von ihren Aufgaben ab und das, was sie einst so vehement hatte aufbrechen lassen, rückte für den Abend in den Hintergrund. Als sie seine Hände ergriff, drehte er sich ihr zu und schaute sie abwartend an. Immerhin gab es noch ein Geständnis, das sie ihm machen musste. "Ysara.." Seine Brauen hoben sich fragend.
"Ich heiße Ysara." Nun aber trat ein überraschter, fast überrumpelter Ausdruck in seine Augen. Sie konnte an seinen Händen spüren, dass er sich ein paar Zentimeter von ihr wegbewegen wollte. "Ich musste unter falschen Namen einreisen, weil ich Mist gebaut habe und ein paar Leute aus dem Weg gehen muss. Ich wusste nicht, dass es so.. also wir beide.. Ich dachte, ich werde nichts weiter mit dir zu tun haben" Cazario’s Ausdruck wurde eine Spur neutraler. Er räusperte sich, denn die Neuigkeit war doch ein ziemlicher Schlag. Er war recht schweigsam und ließ Ysi etwas hängen, was seine Meinung dazu war. "Es tut mir leid." Einen Moment zog sich die Zeit zwischen ihnen. Caz schien daran zu knabbern und nicht recht einordnen zu können, was er davon halten sollte. Er entzog ihr seine Hände und wandte sich wieder dem Meer zu. „Ysara also…“, sprach er endlich und doch nicht weiter. "In Andunie muss ich Ella sein, um meine Freunde zu schützen. Aber heute Abend, mit dir, da war ich einfach ich. Ysara. Ich bin wirklich nicht gut in diesen Dingen. Hab ich es jetzt vermasselt?“ Sie versuchte es. Sie wollte ihm begreiflich machen, dass sie ihn nicht aus Arglist getäuscht hatte. Cazario ließ sich von ihren Worten wieder herumdrehen und schaute sie an, sodass sie an ihn herantreten und seine Brust berühren konnte. Es war ihr wichtig, dass er verstand, dass sie nicht aus Boshaftigkeit gehandelt hatte. Sondern aus der Not heraus. "Ich weiß nicht, sie lange wir in Andunie bleiben. Aber die nächsten Tage würde ich gerne mit dir verbringen. Wenn du noch möchtest." Sie kam ihm näher und einen Moment lang sah er sie nur an. Er bewegte sich nicht, während sein Meergrau ihr Gesicht abtastete. Ihre zögerliche Bewegung aber blieb nicht unbemerkt. Schließlich aber neigte er sich zu ihr hinunter, hob im selben Moment die Hände und umschloss ihr Gesicht mit ihnen. Nichts daran war grob oder bedrohlich.
Er umschloss ihre Haut warm und sanft, während der Wind ihr Haar umspielte. Bevor er aber ihrem zögerlichen Sehnen nachkam, hielt er vor ihren Lippen inne, hob den Blick und musterte sie. „Ysara also. Ein wundervoller Name. Aber ich kann es nicht leiden belogen zu werden, verstehst du? Mir ist es wichtig, dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zwischen uns herrschen, wenn das hier funktionieren soll“, gestand er ihr. Konnte das gutgehen? Allerdings war an dem Hymlianer auch nichts, was es nicht glaubhaft gemacht hätte. Er wirkte aufrichtig. War es an der Zeit seine Zweifel über Bord zu werfen?
Noch bevor Ysara aber etwas erwidern konnte, war er es, der die letzten Zentimeter überwand und sie nun endlich wieder küsste. Und zwar genau so, wie es das erste Mal gewesen war. Nicht zögernd, nicht vorsichtig. Er küsste sie mit Gefühl und der Stärke desjenigen, der wusste, was er wollte. Offenbar war er jemand, der das auslebte, was er fühlte und das konnte zum Teil erschreckend, zum Teil erfrischend sein. Während seine weichen Lippen ihre liebkosten, streichelten seine Daumen über ihre Wangen. Er hatte die Augen verschlossen, damit sie seinen Genuss dabei entdecken konnte. Im Hintergrund rauschte das Meer, schob sanfte Wellen an das Ufer des Strandes. Ashara schnaubte im Hintergrund und alles war… perfekt. Cazario drängte Ysara zu nichts, was sie nicht wollte aber er zeigte ihr dennoch, dass er sie durchaus begehrte. Allerdings hatte sie in einem Recht: Er war anständig. Nichts würde passieren, wenn Ysara es nicht initiierte oder ihm signalisierte, dass er weitergehen durfte. Der Kuss allein war schon leidenschaftlich, denn er verwandelte sich mit jeder Sekunde, die er andauerte. Caz wagte es mit seiner Zunge sanft über ihre Lippen zu streichen, damit er einen Schritt weitergehen konnte. Auch er war beflügelt von dem Abend und musste das darin äußern, Ysi klarzumachen, dass sie einen Platz in seinem Herzen fand. Allerdings verführte er sie schlussendlich doch nicht. Er löste sich allmählich von ihr und lehnte seine Stirn gegen ihre, kam etwas zu Atem. „Das ist nicht der Ort“, flüsterte er ein wenig aufgeputscht von dem Kuss und streichelte ihre Wange. „Du verdienst mehr und… ich will uns die Zeit geben, es richtig zu machen“, versprach er und lächelte versonnen. Er wirkte regelrecht verliebt. „Willst du mir erzählen, was du für ‚Mist‘ gebaut hast, dass du aus deiner Stadt fliehen musstest?“ Der Hymlianer löste die Nähe auf, aber er prüfte dann, ob ihr kalt war. Er würde sie in die Arme ziehen, sollte das der Fall sein und sie es wollen. „Was muss in deinem Leben schieflaufen, dass dir so etwas widerfährt?“, fragte er. Und schließlich fügte er nach kurzem an: „Hat das etwas mit diesem ominösen Artan zu tun? Ich traue ihm nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Er hat… etwas Verschlagenes an sich“, murmelte er seine Gedanken in den Wind. Und mehr noch, als er plötzlich zusammenzuckte und sie wieder eindringlich ansah: „Brauchst du etwa Hilfe, Ysara? Bist du in ernsthafter Gefahr?“, fragte er schließlich und betrachtete das hübsche Gesicht voller Sorge. Ob sie sich bewusst war, dass sie dabei war Cazario in alles hineinzuziehen? Andererseits ... wäre das so schlimm? Sie fühlte sich doch wohl bei ihm, oder?

- Ysara
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- Registriert: Dienstag 3. Oktober 2023, 15:19
- Moderator des Spielers: Madiha
- Aufenthaltsort: Andunie
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- Rasse: Mensch
- Sprachen: Garmisch
- Beruf: Diebin und Anführerin der 'Krähen'
- Fähigkeiten: - Diebeskunst (gut)
- Selbstverteidigung (durchschnittlich) - Lebensenergie:
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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Der Abend war unglaublich gewesen, ihr Kuss unter den Sternen war wundervoll gewesen, so zurückhaltend er auch gewesen war. Ysara öffnete sich Cazario gegenüber, der ihr zeigte, dass es neben puren Gold auch andere Schätze auf der Welt gab. Ysara gefiel es, dass er sie umwarb und ihr gestattete, auch das endlich in ihrem Leben kennenzulernen. Sie näherten sich an und am Ende wollte sie sich auch ihm öffnen, indem sie ihm sagte, wie sie wirklich hieß. Sie sah die Überraschung in seinem Blick und konnte es ihm nicht verdenken. Der Name war etwas essentielles, persönliches, und sie hatte den Hymlianer all die Stunden belogen. Ysara versuchte, sich zu erklären, und er konnte ehrliches Bedauern in ihren Augen erkennen. Er räusperte sich, blieb still, was es ihr nur noch schwerer machte. Es tat ihr leid. Als er ihr seine Hände entzog, ließ sie ihre samt Schultern hängen. Die grünen Augen verfolgten seine Bewegungen und die Diebin wartete auf eine Reaktion. Wenn er gehen würde, würde sie es ihm nicht verdenken. Sie konnte nichts dagegen tun, sie wusste nur, dass sie es nicht wollte. „Ysara also…“ Sie nickte, obwohl er sie nicht ansah. Die Sekunden verstrichen mit einem Mal viel zu langsam. Ysara durchbrach erneut die Stille und versuchte sich in einer Erklärung. Sie hatte ihn nicht aus böser Absicht angelogen und auch der Rest war nicht vorgespielt. Es änderte nichts an dem, wer sie war. Das wollte sie ihm klar machen und gleichzeitig befürchtete sie, alles vermasselt zu haben. Als er sich ihr endlich wieder zuwandte, sah sie ihn abwartend an. Ihr Herz klopfte, weil sie Angst vor seiner Reaktion hatte. Sie mochte ihn wirklich. Als sie den stillen Blickkontakt nicht mehr aushielt, sagte sie ihm, dass sie mehr Zeit mit ihm verbringen wollte. Gleichzeitig, um es zu verdeutlichen, näherte sie sich ihm. Vorsichtig hob sie eine Hand an seine Brust. Es kostete sie Mühe, aber Cazario hatte seine Gefühle offen sprechen lassen, und Ysara glaubte, ihn so am besten erreichen zu können. Sie hatte ihn zwar belogen, es änderte aber nichts an dem, was sich zwischen ihnen anbahnte. Endlich kam Bewegung in Cazario und als er ihr Gesicht in seine Hände nahm und ihr so nahe kam, holte Ysi tief Luft. Sie starrte in seine meergrauen Augen. „Ysara also. Ein wundervoller Name.“ Dass er ihr trotz der Umstände ein Kompliment machte, ließ sie vorsichtig lächeln. Gleichzeitig verspürte sie eine erste Erleichterung, denn er ließ sie nicht einfach stehen und er klang nicht sehr wütend. Allerdings wies er sie dennoch zurecht und Ysara nahm es mit der nötigen Ernsthaftigkeit an. „Aber ich kann es nicht leiden belogen zu werden, verstehst du? Mir ist es wichtig, dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zwischen uns herrschen, wenn das hier funktionieren soll.“ Sie sah in seine Augen und verstand, wie wichtig es ihm war. Sie wusste es selbst besser, aber manchmal zwang ihr Leben sie dazu, anders zu handeln. Bevor sie aber überhaupt Luft für eine Erwiderung holen konnte, küsste er sie und ließ die Krähe ihr schlechtes Gewissen vergessen. Er liebkoste ihre Lippen auf eine Weise, die sie ganz durcheinander brachte. Es war gefühlvoll, aber auf eine gewisse Art fordernd. Er ließ sie spüren, dass er sie begehrte und Ysara schmolz unter seinem Kuss dahin. Sie brauchte einige Momente, um sich darauf einzulassen. Sie war nicht geübt darin, aber sie war gewillt, besser darin zu werden. Ihre Finger griffen in sein Hemd an seiner Brust, während sie die andere Hand an seine Wange legte. Sie versuchte, die Bewegungen seiner Lippen zu imitieren, bis sie selbst etwas sicherer wurde und dadurch auch entspannter. Die Wellen im Hintergrund rauschten mit ihrem Blut um die Wette, während sie mit geschlossenen Augen den Hymlianer am Strand küsste. Dann spürte sie seine Zunge auf ihren Lippen und wurde von einem Schauer ergriffen. Cazario weckte dadurch eine Leidenschaft in ihrem Körper, die sie überforderte. Der Griff um den Stoff seines Hemdes wurde etwas fester. Ysara ließ ihr Herz sprechen, öffnete den Mund und schickte ihre Zunge langsam auf Erkundung. Sie wurde mutiger und mit einem süßen Gefühl belohnt, das sie gar nicht so genau definieren konnte, das aber dafür sorgte, dass sich der schlanke Körper die Diebin an Caz schmiegte, ohne dass sie es kontrollieren konnte. Cazario bewies mehr Kontrolle, als er sich als Erster von ihren Lippen löste. Auch Ysaras Atem ging schneller und ihr Gesicht war gerötet. Als er seine Stirn an ihre legte, öffnete sie langsam die Augen und besann sich nur langsam, was sie gerade tat. Sie sah ihn atemlos an, während der Strom voller Gefühle, der durch ihren Körper jagte, sie ganz durcheinander brachte. „Das ist nicht der Ort.“ Ysara blinzelte und ihr Blick klärte sich etwas. „Du verdienst mehr und… ich will uns die Zeit geben, es richtig zu machen.“ Ysaras Mund fühlte sich plötzlich trocken an. Dann hatte er also doch Hintergedanken.. doch jetzt, nach diesem Kuss, konnte Ysara ihn besser verstehen, was das anging. Der Kuss hatte Erwartungen geweckt, die Ysara erröten ließen. "Wir haben Zeit", erwiderte sie, auch wenn das vielleicht nicht ganz stimmte. Aber es lenkte davon ab, dass man nicht das tun musste, für das einen die Abgeschiedenheit hier einladen könnte. Wenn man weniger verklemmt als Ysara war. Umso besser, dass Cazario sie nicht bedrängte und Ysara sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen musste. „Willst du mir erzählen, was du für ‚Mist‘ gebaut hast, dass du aus deiner Stadt fliehen musstest?“ Sie sah in seine meergrauen Augen, bis er sie in seine Arme zog. "Es ist kompliziert", murmelte sie. Die Hände auf seiner Brust, schloss sie für einen Moment die Augen, weil der Körperkontakt sie überwältigte. Caz war warm und sein Körper bot Schutz vor der Kälte. Ysara wurde von seiner Wärme eingelullt. Sie atmete seinen Geruch ein und genoss diese Umarmung. „Was muss in deinem Leben schieflaufen, dass dir so etwas widerfährt?“ Sie spürte die Vibration seiner Stimme an ihrem Kopf. "So einiges..", vermutete sie murmelnd und seufzte. Das Leben in Grandea war nicht einfach. Sie hätte sich im Reichenviertel zurücklehnen und ihr friedliches Leben genießen können. Aber sie hatte sich aufgelehnt, gegen alles und jeden und schließlich hatte eins zum anderen geführt. Dass sie Caz' Brust so nahe war, lenkte sie ab von einem Gespräch und für einige Momente lauschte sie nur seinem Herzschlag. „Hat das etwas mit diesem ominösen Artan zu tun?“ "Was?" Es überraschte sie, dass er den Nachtelf erwähnte, und holte sie in die Realität zurück. „Ich traue ihm nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Er hat… etwas Verschlagenes an sich“ "Findest du?", fragte sie und runzelte die Stirn, während sie sich etwas von ihm löste, um zu ihm hinauf zu sehen. "Er ist etwas.. undurchsichtig, ja", stimmte sie ihm zu. "Ich kenne ihn noch nicht lange, aber wir.. verfolgen dasselbe Ziel und helfen uns." Genau genommen half er wohl ihr, weil er ihr keine andere Wahl gelassen hatte. Im Stillen musste sie zugeben, dass sie eigentlich nichts über den Elfen sagen konnte, um Caz' Eindruck zu widerlegen. Sie konnte Areus selbst nicht einschätzen. Er war ihr sympathisch, aber seine tatsächlichen Absichten, in jeglicher Hinsicht, behielt er für sich. Plötzlich ging ein Ruck durch Cazario und Ysi sah die Sorge in seinem Blick. „Brauchst du etwa Hilfe, Ysara? Bist du in ernsthafter Gefahr?“ Da löste sie die Umarmung auf und trat etwas zurück, damit sie ihn besser sehen konnte. Sie lächelte einen Moment ob seiner Sorge. Dann aber wurde sie ernst. Der frische Wind außerhalb seiner Umarmung kühlte den erhitzten Körper und Kopf und klärte letzteren. Sie dachte an seine eindringlichen Worte. Er verlangte Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit von ihr. Ysara strich sich die blonden Strähnen aus dem Gesicht, die der Wind gleich wieder durcheinander brachte. "Ich habe einen Dunkelelfen verärgert", antwortete sie schließlich, aber es kostete sie Überwindung. "Einen Dunkelelfen mit viel Einfluss und das war kein Versehen", präzisierte sie dann, um auszuräumen, dass man das vielleicht wieder gerade biegen konnte. "Er hält meine Familie gefangen und er ist auf der Suche nach mir. Er darf nicht erfahren, dass ich hier bin." Ysara sah ihn eindringlich an. Sie sagte die Wahrheit, aber sie verschwieg ihm auch einiges. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie Vashnar auf einer Feier ihm zu Ehren bestohlen und bloßgestellt hatte. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie dem Dunklen eine Schatzkarte entwendet hatte. Sie wollte Cazario vor der schrecklichen Welt bewahren, von der sie ein Teil war. "Es gibt Dinge, die ich tun muss, und die nicht allen Regeln entsprechen", offenbarte sie dann. Sie wollte es ihm gerne erklären, aber sie konnte ihn nicht einweihen. "Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber du kannst mir nicht helfen. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen, Caz. Verstehst du?" Ysara sah ihn an, hoffte auf sein Verständnis und befürchtete, ihn erneut zu enttäuschen.
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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Im Grunde war der Kuss viel zu kurz. Ysi gewöhnt sich gerade daran, wurde mutiger und probierte sich aus. Cazario machte das nicht zum ersten Mal, das konnte sie spüren. Aber er überforderte sie auch nicht, sondern ließ sie austesten, was ihr gefiel und wie sich die Bewegungen auswirkten. Es war ein schöner Moment und die Zeit gehörte ihnen. Ysi lernte kennen, dass sich ihr Körper nach dieser Art Zuwendung sehnte. Er reagierte ganz automatisch darauf und wurde aktiviert. Das, was sie so lange nicht im Fokus gehabt hatte, rückte nun mit voller Wucht vor. Es war Cazario’s Zurückhaltung zu verdanken, dass sie sich voneinander lösten. Ysara fühlte sich noch etwas beflügelt und hätte vermutlich immer weitermachen können, doch der Hymlianer wollte ihr mehr bieten. Wenn es auf Weiteres hinauslaufen würde, dann nicht hier. Es war nötig, dass sie jemand leitete, der es gut mit ihr meinte. Sie hatte keine Erfahrungen und wurde teilweise von ihren Gefühlen und Sehnsüchten überrumpelt. Vielleicht war Caz genau der Richtige, um Ysi in diese Welt einzuführen. In seiner Umarmung fand Ysi ein wenig Wärme und es eröffnete sich ein Gespräch, mit dem sie hätte rechnen können. Trotzdem überlegte die Krähe, wie sie ihm am besten antwortete, ohne zu lügen. Noch wich sie gekonnt aus, antwortete vage und dann sprach Caz Areus an. Er eröffnete Ysi, dass er dem Nachtelfen nicht traute, was generell schon recht direkt war, bedachte man, dass er gar nicht wusste, in welcher Beziehung sie zueinanderstanden. "Er ist etwas.. undurchsichtig, ja. Ich kenne ihn noch nicht lange, aber wir.. verfolgen dasselbe Ziel und helfen uns." Cazario dachte über ihre Worte nach und schien sich abzuwägen. „Hm“, machte er schließlich nur und es klang nicht ganz zufrieden. Aber er gestand ihr natürlich die eigene Meinung zu. Als sich in Cazario’s Augen die Sorge abzeichnete, konnte Ysi aber nicht länger undurchsichtige Antworten geben. Er fragte sie direkt, ob sie Hilfe bräuchte und Ysi musste irgendwie seine Sorgen ausräumen – ohne ihn anzulügen. Erneut zeigte sich, wie mühelos Ysi es gelang eine Frage zu beantworten und nicht alles zu offenbaren. "Ich habe einen Dunkelelfen verärgert. Einen Dunkelelfen mit viel Einfluss und das war kein Versehen. Er hält meine Familie gefangen und er ist auf der Suche nach mir. Er darf nicht erfahren, dass ich hier bin." Seine Augenbrauen hoben sich: „Deine Familie gefangen?“, wiederholte er ungläubig, lies sie aber weiterreden. "Es gibt Dinge, die ich tun muss, und die nicht allen Regeln entsprechen. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber du kannst mir nicht helfen. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen, Caz. Verstehst du?" Der Hymlianer atmete tief durch. Er blickte zum Himmel hinauf und dachte über das Gesagte nach. Er blieb jedoch weiterhin in ihrer Nähe stehen und vergrößerte nicht die Distanz. Erst nach einem Moment kehrte sein Blick zu ihr zurück. „Das klingt alles… gefährlich“, murmelte er und die Sorge war nur größer geworden. „Dubios, möchte ich sagen. Ich habe das Gefühl, mir fehlt hier ein bisschen Kontext, aber ich akzeptiere natürlich, dass du mir nicht alles sagen kannst oder willst. Wir kennen uns ja auch kaum“, schmunzelte er leicht, ehe sein Gesicht wieder ernster wird. Er strich eine Strähne von ihr über ihre Schulter. „Das so etwas Hübsches, solche Schwierigkeiten haben würde…“, er schnaufte und schüttelte leicht den Kopf. Er wirkte nicht verärgert oder über die Maßen aufgebracht. Aber es arbeitete in ihm. „Und dieser Artan hilft dir und deinen Freunden?“, fragte er erneut. „Ganz Recht!“, hörten sie plötzlich eine Stimme aus dem Dunkel eines der Felsen der Küste, bevor sich einer dieser Schatten bewegte. Areus stand mit einem Mal neben ihnen und betrachtete das traute Bild. Der Nachtelf war nicht zu sehen gewesen. Hatte er etwa die ganze Zeit dort gestanden? Was hatte er gehört? Was gesehen? Er hatte nicht wissen können, dass sie hierherkamen, er war ja nicht mal anwesend gewesen, als sie ihr Rendezvous begonnen hatten. Bevor jemand Fragen stellen konnte, winkte er lässig ab. „Keine Sorge, ich habe euch nicht verfolgt“, wimmelte er etwaige Sorgen ab. Denn deutete er lässig mit einem Daumen hinter sich, wo sich Ashara befand. „Ist nicht so unauffällig, wie ihr denkt“, gab er als Erklärung. Cazario war unweigerlich etwas dichter an Ysara getreten, als müsste er sie beschützen. Als er Areus aber erkannt hatte, trat er einen halben Schritt wieder zurück. Er blickte den Elfen mit einer undurchsichtigen Miene an. „Artan, welche Überraschung, das kommt unerwartet!“, bemerkte er etwas reserviert. Areus nickte. „Tut mir leid, aber“, sein Blick glitt zu Ysara, „deine Freunde machen sich Sorgen.“ Sein Blick glitt zwischen Ysi und Caz hin und her, dann lächelte er schief. „Scheinbar völlig grundlos, wie ich sehe.“ Der Nachtelf trug einen schwarzen Mantel, dazu ein dunkles, lose geknüpftes Hemd und Hose. Er schob seine Hände in die Taschen seiner Hose und hob die Schultern an. „Nun, dann werde ich deinen Freunden die frohe Kunde mal bringen“, bemerkte er und wandte sich bereits wieder zum Gehen ab.

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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Ysara verstand Cazarios Zurückhaltung, was Areus betraf. Sie war nicht so weit, dass sie eine Hand für den Elfen ins Feuer legen würde, aber grundsätzlich war er ihr sympathisch. Er war eben anders und er hatte ihr in Grandea auf seine Weise aus der Misere geholfen. Ysi wollte jetzt aber nicht an den Elfen denken. Sie wollte die Zeit mit Caz genießen und sie wollte ihm seine berechtigten Fragen beantworten. Trotzdem konnte die Krähe nicht völlig ehrlich zu ihm sein. Sie blieb vage, auch um ihn nicht auch noch in Gefahr zu bringen. Wer wusste schon, wie weit Vashnars Arme reichten. "Denk bitte nicht, meine Familie wäre mir egal", fügte sie am Ende hinzu und sah hinauf zu dem Hymlianer. "Ich wollte ihnen helfen, aber ich wäre ihm direkt in die Arme gelaufen." Sie schüttelte den Kopf, als sie daran dachte, was das bedeutet hätte. Es war zu riskant gewesen, denn Vashnar hätte sicherlich kein Erbarmen gezeigt. Der Dunkle würde ihr Leben nicht verschonen, da war sie sich sicher. "Ich kann nur hoffen, dass es ihnen soweit gut geht, und dass sie durchhalten, bis ich wieder da bin", murmelte sie und sah auf das Meer hinaus. Sie hatte keine Ahnung, wann das sein würde. Sie konnte nur hoffen, dass sich die Umstände bis dahin geändert hatten. „Das klingt alles… gefährlich. Dubios, möchte ich sagen. Ich habe das Gefühl, mir fehlt hier ein bisschen Kontext, aber ich akzeptiere natürlich, dass du mir nicht alles sagen kannst oder willst. Wir kennen uns ja auch kaum. Das so etwas Hübsches, solche Schwierigkeiten haben würde…“ Ysara sah wieder zu ihm auf und lächelte kurz. "Du solltest mich nicht unterschätzen", neckte sie ihn, denn immerhin hatte sie mehr zu bieten als ihr Aussehen, von dem sie nicht mal so überzeugt war, wie Cazario offenbar. "Mach dir keine Sorgen", bat sie ihn dann, denn das sollte wirklich nicht seine Sorge sein. Sie wollte nicht, dass der schöne Abend davon überschattet wurde. „Und dieser Artan hilft dir und deinen Freunden?“ Sie wollte auch nicht, dass sich der Abend um Areus drehte, aber Caz schien das zu beschäftigen. Bevor sie auch nur Luft für eine Antwort holen konnte, antwortete jemand anderes für sie. „Ganz Recht!“ Ysaras Kopf ruckte in die Richtung, aus der urplötzlich die Stimme des Elfen ertönte. Überrumpelt starrte sie den Elfen an, der sich aus der Nacht schälte. "Was machst du denn hier?", wollte sie wissen und sah sich kurz um, als müsste sie sich davon überzeugen, dass der Ort noch so abgeschieden da lag wie vorhin. Seit wann war er hier? Wie lange er sie schon beobachtet und belauscht hatte? „Keine Sorge, ich habe euch nicht verfolgt. Ist nicht so unauffällig, wie ihr denkt.“ Ysaras Augen folgten nur kurz seinem Fingerzeig zu Ashara, bevor sie sich engten und sie Areus einfach nur anstarrte. Sie war sprachlos. „Artan, welche Überraschung, das kommt unerwartet!“ Ysara räusperte sich und fand ihre Stimme endlich wieder, wenn auch nicht ihre Fassung. "Allerdings", murmelte sie trocken an Caz' Seite und er konnte hören, dass sie nicht begeistert davon war. „Tut mir leid, aber deine Freunde machen sich Sorgen.“ Ihr Grün traf auf das Violett des Elfen. Sie runzelte die Stirn. Ja richtig, ihre Freunde. Es war spät und sie hatte sie versetzt. Areus erinnerte sie daran, aber rechtfertigte das sein heimliches Auftauchen? „Scheinbar völlig grundlos, wie ich sehe.“ "In der Tat", pflichtete sie ihm bei und klang wenig erfreut und erlangte so langsam ihre Fassung wieder. "Ich kann auf mich aufpassen", fügte sie hinzu, weil sie sich bemüßigt fühlte, das klar zu stellen. Sie musterte Areus, überlegte, ob Sadia und Elian ihn geschickt hatten oder ob er einfach nur zufällig hier vorbeigekommen war und sich vorgenommen hatte, Cazario und sie zu stören. Etwas sagte ihr, dass sie von letzterem ausgehen sollte und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Eben noch hatte sie sich wie im siebten Himmel gefühlt, aber die romantischen Gefühle waren mit Areus' Auftauchen verpufft. „Nun, dann werde ich deinen Freunden die frohe Kunde mal bringen.“ Ysi schaute ihn ungläubig an, dann hob sie schnell eine Hand, als könnte sie ihn dadurch aufhalten. "Warte!", rief sie und hoffe, dass er auf sie hören würde. "Du wirst gar nichts." Ysara klang mit einem Mal wütend, denn sie war auch wütend. Für einen Moment sah sie Cazario an. "Tut mir leid", flüsterte sie in seine Richtung und beeilte sich dann, Areus aufzuhalten. Falls er nicht stehen blieb, würde sie zu ihm aufholen und ihn am Arm zurückhalten, um dann wütend die Hände in die Hüften zu stemmen, wenn er sich ihr zuwandte. "Ich brauche kein Kindermädchen. Hast du keinen Anstand?", zischte sie ihm entgegen. Da hatte sie einmal die Gelegenheit, ihren Sehnsüchten nachzugehen, bei einem aufrichtigen und gefühlvollen Mann.. und Areus stand einfach da und beobachtete sie heimlich, seit wer weiß wie lange. Es fiel ihr nicht leicht, sich einem Mann auf diese Weise zu öffnen, das hatte auch Caz' während ihres Kusses spüren können. Sie war verunsichert und verletzlich in diesem Augenblick. Und Areus nahm sich die Frechheit heraus, sie dabei zu beobachten - und sie das auf diese Weise wissen zu lassen. Seine Unverschämtheit machte sie wütend. Dass er ihr diesen Moment nicht ließ, sondern sich dazwischen drängte, machte sie wütend. Statt Anstand zu beweisen und sie alleine zu lassen, unterbrach er sie einfach und baute Druck auf, damit sie Cazario hier einfach stehen ließ. Zu jenem sah sie kurz zurück, dann aber traf ihr funkelnder Blick erneut Areus. "Das hier geht dich nichts an. Ich werde zurückgehen, wenn es mir passt und nicht, weil du es sagst. Verstanden?" Sie sah ihn mit festem Blick an. Gerade eben hatte sie endlich das getan, was sie wollte. Der Abend war wundervoll gewesen, er hatte sie von all den Schrecken abgelenkt und langsam ihre inneren Ketten gelöst. Caz hatte Gefühle geweckt, die er bereit war, zu erwidern. Sie sehnte sich danach und nun grätschte der Nachtelf dazwischen. Selbst wenn Sadia und Elian sich Sorgen machten, gab das Areus noch lange nich das Recht, sich so aufzuführen oder ihnen von Caz und ihr zu erzählen. Ysara fühlte sich bevormundet und Areus erwischte sie offensichtlich auf dem falschen Fuß. "Das Letzte, das ich brauche, ist jemand, der einen Statusbericht an meine Freunde verfasst. Und jetzt such dir bitte eine andere Beschäftigung und lass mich meine Dinge alleine klären!", sagte sie zuletzt und wirkte trotz dem 'Bitte' alles andere als höflich. Ihre Stimme war leise und scharf, weil sie nicht wusste, wohin mit ihrer Empörung. Sie war verärgert, sie war genervt und sie war nicht gewillt, das hier zu unterbrechen und Caz hier stehen zu lassen, nur weil er dieser Meinung war!
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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Ysara wusste nicht, wann sie je wieder nach Grandea zurückkehren konnte. Bisher war dieser Teil des Plans gar nicht in Aussicht. Sie wollte als erstes Cassian retten, einen von ihnen. Sie wollte ihn aus der Zwangsehe mit Ta’Nurie befreien und ihn aus dieser finsteren Stadt Morgeria holen. Sein Schicksal war der ausschlaggebende Punkt gewesen, dass die Krähen überhaupt erst alles auf sich geladen hatten. Da waren ihre Geschwister und ihre Eltern noch nicht mal inbegriffen. Vor Ysara lag ein großer Haufen an Problemen und bisher fehlte ihr noch die Weitsicht, auch nur eines davon zu lösen. Angetrieben von dem Schatz, den die Karte versprach, waren sie losgezogen und nun stand sie hier in Andunie mit einem Mann, dem sie bereit war, ihre Gefühle zu zeigen. Kein Wunder also, dass es sie erheblich störte, als sich plötzlich und vollkommen unvermittelt der Nachtelf in diese intime Stunde einmischte. Es brauchte nicht viele Worte, nicht viel Zeit, um Ysara wütend zu machen. Areus hatte sich gefälligst um seine eigenen Belange zu kümmern und da stand er nun mit diesem feinen Grinsen, das sie verhöhnte! Er schob scheinbar ihre Freunde vor, die sie hatte warten lassen, um sein Erscheinen zu rechtfertigen. Was Ysi nur noch wütender machte. "In der Tat. Ich kann auf mich aufpassen", ließ sie kühl verlauten, als er selbst dahinterkam, dass er sich keine Sorgen hätte, machen zu brauchen. Areus‘ Blick traf sie einen Moment stechend. Er konnte ihren Zorn spüren. Ysara unterstellte ihm, dass er lediglich hier war, um sie und Cazario zu stören und das führte dazu, dass sie den Nachtelfen in einem ganz anderen Licht sah. Jener wollte sich gerade zum Gehen wenden, als er meinte, er würde die frohe Kunde dann überbringen. "Warte! Du wirst gar nichts." tatsächlich drehte sich Areus mit fragend erhobenen Augenbrauen zu ihr um. „Nicht?“, fragte er beiläufig und grinste erneut. Das war der Moment, da Ysara sich bei Caz einen Moment entschuldigte, um dem Nachtelf endlich den Kopf zu waschen. Als Ysi bei ihm war, baute sie sich vor ihm auf und er schaute nur noch fragender drein. "Ich brauche kein Kindermädchen. Hast du keinen Anstand?" Areus runzelte nun die Stirn. „Wie bitte?“, fragte er und sah zweifelnd zu Cazario. „Wieso?“, wollte er wissen und Ysara sagte ihm wieso: "Das hier geht dich nichts an. Ich werde zurückgehen, wenn es mir passt und nicht, weil du es sagst. Verstanden? Das Letzte, das ich brauche, ist jemand, der einen Statusbericht an meine Freunde verfasst. Und jetzt such dir bitte eine andere Beschäftigung und lass mich meine Dinge alleine klären!" Das saß. Areus hatte bis eben noch gegrinst und den typischen Charme besessen. Doch jetzt wurde seine Mimik dunkel und weit weniger charmant. Er starrte Ysara in die Augen. Es sah für einen Moment so aus, als würde er gar nichts dazu sagen, doch dann neigte er sich ihr etwas entgegen und engte die Augen: „Vorsicht Prinzessin! Wenn du glaubst, du kannst mich herumkommandieren, wie du es scheinbar gewohnt bist, dann irrst du dich gewaltig. Ich habe weitaus wichtigere Dinge zu tun, als dich zu suchen, verstanden?! Es war ein Gefallen, den deine Freunde bei mir erbeten haben und hätte ich gewusst, dass das so endet, hätte ich abgelehnt“, zischte er ebenso wütend, wie sie. „Es ist mir vollkommen egal, was du treibst und mit wem! Und ich wollte keinen ‚Statusbericht‘ verfassen, sondern den beiden lediglich sagen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Aber es ist immer gut zu wissen, was jemand von einem hält, nicht wahr?“, funkelte er sie an und zog sich daraufhin zurück. Sein Blick ruhte kühl auf ihrem vor Wut erhitztem Gesicht. „Schönen Abend noch – Ella!“, nickte er ihr zu, doch nichts daran war freundlich oder höflich. Das kleine Detail ihres Namens bewies dann jedoch, dass er nicht die ganze Zeit gelauscht hatte. Er warf Cazario noch einen Blick zu, der sich unauffällig genähert hatte, als sich Areus recht bedrohlich vor Ysara aufgebaut hatte. Der Nachtelf schnaubte nur, wandte sich um und ging dann tatsächlich. Er nahm dieses Mal den direkten Weg, denn am Ende des Strandes gab es eine steinerne Treppe im Felsen, die einen nach oben führte. Sie könnte ihn einholen, falls sie wollte, doch in ihrem Rücken wartete noch der Hymlianer. Cazario holte tief Luft und räusperte sich daraufhin leise, um Ysara’s Aufmerksamkeit zu bekommen. „Alles… in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und beobachtete sie einen Moment. „Meinst du, er sagt die Wahrheit?“, fragte er sie schließlich nach ihrer Einschätzung und versuchte irgendwie das Thema dann zu umgehen. Er würde sie sogar berühren, vorsichtig, falls sie das an ihrer Schulter zulassen würde. „Es wird langsam kalt, vielleicht… reden wir in meiner Praxis weiter?“, schlug er behutsam vor und konnte nicht einschätzen, wie Ysi nun auf den Streit mit Areus reagierte.

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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Die blonde Krähe war der Überzeugung, dass sich Areus in ihre Belange einmischte und das gefiel ihr gar nicht. Was sonst sollte er mit der frohen Kunde meinen, außer der Absicht, ihren Freunden von Caz und ihr zu erzählen? Ysara jedenfalls wollte, dass er nichts dergleichen unternahm. „Nicht?“ Sie entnahm seinem Grinsen, dass ihm überhaupt nicht klar war, dass er gestört hatte. Also verdeutlichte sie, dass sie kein Kindermädchen brauchte und warf ihm noch so einige andere Worte an den Kopf. Sie missverstand ihn, fühlte sich bevormundet und wollte gerade jetzt und hier, außerhalb von Grandea, niemanden Rechenschaft schulden! Als Areus' Lächeln verschwand, bemerkte sie, dass er sie endlich verstand. Areus wirkte mit einem Mal ernst, dunkel und fast bedrohlich. Ysara spürte, wie ihre Kehle trocken wurde, als er sich ihr auch noch entgegen beugte, aber das konnte er ruhig mal wissen! Sie sah sich im Recht, ihn zurecht zu weisen. „Vorsicht Prinzessin! Wenn du glaubst, du kannst mich herumkommandieren, wie du es scheinbar gewohnt bist, dann irrst du dich gewaltig.“ Für einen Moment brach Ysaras wütende Miene auf. Sie starrte ihn sprachlos an, bevor sie sich, zumindest augenscheinlich, wieder fing. Er hatte einen wunden Punkt getroffen und sie vermutete, dass er das absichtlich ausspielte, weil er das ganz genau wusste. "Du weißt nichts über mich", sagte sie dennoch mit scharfer Stimme. Ihr angespannter Körper verriet, dass sie sich gegen seine Unterstellung sträubte. „Ich habe weitaus wichtigere Dinge zu tun, als dich zu suchen, verstanden?! Es war ein Gefallen, den deine Freunde bei mir erbeten haben und hätte ich gewusst, dass das so endet, hätte ich abgelehnt.“ Vielleicht hätten seine Worte ihr aufzeigen können, dass sie ihn missverstanden hatte. Oder dass es tatsächlich nur um die Sorge von Sadia und Elian ging. Sie war hier ganz alleine, zumindest mussten die beiden das denken, in einer fremden Stadt und das bei Nacht. Areus' vorherige Worte aber machten sie zu wütend, um sich das einzugestehen. Oh nein, sie würde ihm jetzt nicht auch noch eine Fläche für seine Genugtuung bieten! Er sah es wütend in den grünen Augen funkeln. "Ach ja? Haben sie dich gebeten, hier herumschleichen und uns heimlich und in aller Ruhe zu beobachten? Oder liebt da nur jemand den großen Auftritt?", schoss sie zurück und hoffte, ihn ebenso zu treffen wie er sie zuvor. „Es ist mir vollkommen egal, was du treibst und mit wem! Und ich wollte keinen ‚Statusbericht‘ verfassen, sondern den beiden lediglich sagen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Aber es ist immer gut zu wissen, was jemand von einem hält, nicht wahr?“ Erneut funkelten sie sich an. Es ging schon lange nicht mehr um die vermeintliche Sorge ihrer Freunde. Ysara konnte seine Wut förmlich auf ihrem Gesicht spüren. "Oder glaubt, zu wissen", erwiderte sie direkt. Sie nahm es ihm übel, sie als Prinzessin betitelt zu haben und das würde sie wohl nicht so schnell vergessen. Sie war mehr als der Wohlstand, in den sie hineingeboren und aufgewachsen war! Ysara starrte ihn aufgebracht an, selbst ihr Atem ging schneller, während sich Areus mit kühlem Blick wieder zurückzog. „Schönen Abend noch – Ella!“ Seine Worte klangen ebenso freundlich wie ihre zuvor. Gar nicht. "Viel Erfolg bei deinen 'wichtigen Dingen'", wünschte sie ihm noch mit einem gewissen Spott in der Stimme, der erkennen ließ, dass sie nicht daran glaubte, dass er hier in Andunie tatsächlich wichtigere Dinge zu tun hatte. Ysara sah dem Elfen noch etwas hinter her und starrte ihm Löcher in den Rücken. Je mehr Abstand sie zueinander gewannen, desto klarer wurde ihr Kopf. Ihr fiel auf, dass er sie noch immer mit Ella angesprochen hatte, obwohl sie Caz ihren wahren Namen genannt hatte. Mindestens das hatte er also nicht gehört. Trotzdem machte die Art seines Auftretens sie nachhaltig wütend. „Alles… in Ordnung?“, rief sich dann Cazario in ihrem Rücken in Erinnerung. Ysara schnaubte leise, aber es war der Wut Areus' gegenüber geschuldet und nicht ihm. Nichts war in Ordnung. "Ja", log sie murmelnd und fuhr sich durch die blonde Mähne. Neben seiner Heimlichtuerei war sie nun auch wegen seinen Worten wütend auf Areus. „Meinst du, er sagt die Wahrheit?“ Ysara drehte den Kopf und schaute in die meergrauen Augen des Hymlianers. "Ich weiß es nicht", gab sie zu. "Vielleicht." Sie seufzte und riss sich vor Caz zusammen, denn er hatte ihre Wut nicht verdient. "Aber ist das ein Grund, uns hier aufzulauern?" Ihre Formulierung war überspitzt, machte aber klar, was ihr daran nicht schmeckte. Sie ließ den Blick über den Strand und das Meer schweifen. So romantisch es eben noch gewesen war, Areus hatte die Stimmung ordentlich zerstört. Ysara war sich keiner Schuld bewusst, was das anging. Als er sie an der Schulter berührte, sah sie erneut zu Caz und lächelte ihm zu, um ihm zu bedeuten, dass alles in Ordnung war. Es sollte ihn nicht beschäftigen. „Es wird langsam kalt, vielleicht… reden wir in meiner Praxis weiter?“ Ysara nickte, schaute kurz zu Ashara und dann zurück zu ihm. "Ja, das wäre wohl besser. Ich würde gerne laufen. Ich glaube, ein Spaziergang würde mir gut tun." Auch wenn sie etwas anderes gesagt hatte, zeigte ihr Verhalten, dass sie das Ganze nicht so abgebrüht hinunter schlucken konnte, wie sie vielleicht wollte. Ysi wirkte nicht mehr so gelöst und gut gelaunt wie zuvor. Dass Areus den Abend vermasselt hatte, so fühlte es sich im Moment nämlich an, trug nicht dazu bei, sich wirklich wieder ganz zu entspannen. Auf dem Weg zur Praxis war Ysara ungewöhnlich still. Der Streit hing ihr nach und der Weg durch die Nacht klärte auch etwas ihre Gedanken. Egal, ob es wirklich Areus' Beweggründe waren oder nicht, als die größte Wut verraucht war, gestand sie sich ein, dass sich Sadia und Elian inzwischen wirklich Sorgen machen mussten. Sie waren schon vor Stunden verabredet gewesen und sie waren es zwar gewohnt, dass sie sich in Grandea ab und zu verspätete, aber das hier war etwas anderes. Sie waren gerade erst in der fremden Stadt angekommen. Außerdem waren sie verabredet gewesen, um über Areus zu reden, dem sie noch den Rücken freigehalten hatte. Wieso musste alles plötzlich so kompliziert sein? Cazario Praxis kam bereits in Sicht, als Ysara seufzte und zu dem Hymlianer aufsah. "Der Abend war wunderschön. Ich habe ihn wirklich genossen. Also bis - du weißt schon." Sie grinste schief, wurde dann aber wieder ernst. "Ich sollte wirklich zurück zu Lazia und Kerren. Wir waren schon vor Stunden verabredet gewesen und ich sollte mich wohl mal blicken lassen." Die falschen Namen ihrer Freunde kamen ihr ohne böse Absicht und wie ganz natürlich über die Lippen. Vor der Praxis blieb sie stehen und drehte sich so, dass sie Caz gegenüberstand. "Ich würde gerne sagen, dass es nicht immer so chaotisch ist..", begann sie und ließ den Rest des Satzes unausgesprochen. Sie wusste nicht, wann das letzte Mal ein Tag in ihrem Leben einfach nur langweilig gewesen war. Sie sah Caz entschuldigend an und mit einem Mal krochen Zweifel in ihr hoch. Sie musterte sein Gesicht, während sie sich plötzlich fragte, wie viel Sinn das hier machte. Gleichzeitig spürte sie ein tiefes Bedauern, weil sie wusste, dass ihre Freunde und ihr Plan wichtiger waren als der Mann vor ihr. Sie öffnete den Mund. Er konnte sehen, dass sie etwas bedrückte, aber sie brachte es auch nicht übers Herz, es auszusprechen. Sie wollte ihr abenteuerliches Leben nicht über ihre Gefühle stellen. Wenigstens nicht für diesen Moment. "Ich muss los", sagte sie stattdessen zu Caz und so, als müsste sie sich selbst daran erinnern, bevor sie ihm noch ein ganzes Stück näher kam und den Kopf hob, um ihn zu küssen.
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Re: Perfektion mit Fettnäpfchen
Die Stimmung war dahin. Ysara konnte nicht fassen, was der Nachtelf sich herausnahm. Er hätte sich auch einfach offen und ehrlich zeigen können und nicht hinterrücks anschleichen sollen. Die blonde Krähe fühlte sich vorgeführt, verraten und dann auch noch verhöhnt. Dabei missverstand sie ihn und konnte trotzdem den Blick dafür nicht öffnen. Der Streit wurzelte auf ihre Verletzlichkeit, die sie Cazario gezeigt hatte. Es war ihr unangenehm und für ihr Empfinden, hatte Areus diese ganze Situation mit Absicht heraufbeschworen. Der Elf aber zeigte deutlich, dass er sich so nicht behandeln ließ. Gleichwohl Aber stach er messerscharf zu, als er sie eine Prinzessin nannte und das war auch nicht das erste Mal, das er das tat. Ysi fühlte sich beleidigt und genau das, hatte Areus gewiss auch beabsichtigt. Er wusste schließlich, dass es ihr wichtig war nicht als das gesehen zu werden, was ihre Familie repräsentierte. Der Schlag ging unter die Gürtellinie. Ysara zeigte ihm, dass sie sich nicht erweichen ließ und schließlich trennten sie sich mit bösen Funkeln in den Augen. Keiner gab jetzt nach und erst als der Nachtelf endlich außer Sicht war, konnte Ysara wieder richtig Luft holen. Cazario näherte sich behutsam und bewies erneut, dass er sehr empathisch war. Er testete vorsichtig an, wie Ysara nun weitermachen wollte und sie musste mit Wehmut feststellen, dass sie nicht mehr in die gelöste Stimmung von zuvor zurückfand. Der Weg zur Praxis war begleitet von betretenem Schweigen. Ysi hatte an dem Streit zu kauen und trotzdem sah sie sich nicht in der Pflicht auch sich selbst zu überdenken. An der Praxis von Caz aber fiel es ihr schwer an dem Abend anzuknüpfen und Areus zu vergessen. "Der Abend war wunderschön. Ich habe ihn wirklich genossen. Also bis - du weißt schon. Ich sollte wirklich zurück zu Lazia und Kerren. Wir waren schon vor Stunden verabredet gewesen und ich sollte mich wohl mal blicken lassen." Cazario nickte leicht. „Verstehe“, sagte er und meinte es wohl auch so. “Ich würde gerne sagen, dass es nicht immer so chaotisch ist..“ Cazario lachte leise „ich würde es mehr als.. interessant bezeichnen“, erwiderte er und lächelte Ysi aufmunternd an. “Ich muss los“, wollte sich Ysi verabschieden. Caz wurde ernster und schien zu spüren, dass sie sich nicht wohlfühlte. Also trat er ihr ebenso entgegen und fasste sie an der Schulter. „Ysara, ich verstehe, dass das alles nicht so einfach ist und dein Leben scheinbar ein wenig in Schieflage geraten ist. Aber… lass mich dir wenigstens sagen, dass ich mich sehr freuen würde, wenn ich euch vielleicht eine Weile begleiten kann. Verstehe mich nicht falsch, die Praxis ist gut und es läuft gut, aber ich möchte noch mehr vom Boden sehen. Mehr als das. Und… ich habe bisher nur einen Grund gebraucht, weiterzugehen. Du… könntest dieser Grund sein, jedenfalls motiviert es mich, mich in ein Abenteuer zu stürzen“, er lächelte erneut. Er meinte es völlig ernst. „Also… was auch immer heute noch passiert und was immer du glaubst, tun zu müssen- lass mich Teil dessen sein.“ Er neigte sich ihrem Kuss entgegen und erwiderte ihn aufrichtig. Dann ließ er sie los. „Es tut mir sehr leid, dass dich das so belastet. Ich hoffe, du kannst das mit deinen Freunden klären“, nickte er und lächelte ihr abermals zu. Er wollte gar keine Antwort bezüglich des Begleitens haben. Ysi wusste, wo er zu finden wäre, wenn sie sich dafür entschied. Also wandte er sich zur Tür seiner Praxis und schloss sie auf. Bevor er aber gänzlich verschwand, drehte er sich noch mal zu ihr um, für den Fall, dass sie ihn doch zurückließ: „Ich stehe in deiner Schuld. Für das Horn und Ashara. Ich weiß das wirklich zu schätzen, Y- Ella! Pass auf dich auf“, nickte er ihr noch mal zu, dann verschwand er. Ysi konnte noch Zeugin davon werden, wie er Kerzen entzündete und schließlich wurde es Zeit, dass sie sich endlich an Elian und Sadia wandte. Sie mussten zudem noch klären, wie sie zu Areus standen und womöglich hatte sich Ysi’s Einstellung derweil geändert.
Ysara weiter bei: Eine Unterkunft
Ysara weiter bei: Eine Unterkunft
