Die Schenke

Ein freundlicher Wirt, gutgelaunte Gäste, Musik und eine Wurfscheibe sorgen für rege Stimmung im "Seemann". Hier findet man die interessantesten Gestalten, aber auch Matrosen auf Landgang.
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fremder Mann
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Re: Die Schenke

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 27. September 2006, 17:53

Otis hörte mehr oder weniger gelangweilt zu. Nur auf die Aussage über die Wolken ging er näher ein.

"Und Ihr glaubt, diese pechschwarze Wolkenfront zieht nicht aufs Meer hinaus? Nun, ich sah nie zuvor <i>solch</i> finstere Wolken, aber selbst eine kleine Wettertrübung könnte so manchen Unerfahrenen auf den Wassern das Leben kosten. Und ich kenne meine ... hrm ... Mannschaft noch nicht sehr lange, als dass ich ihnen vertrauen würde."

Otis hob erneut den Krug und führte ihn zum Mund. Erst jetzt bemerkte Jahra, wie verwahrlost der Dieb tatsächlich aussah. Sein Haar war fettig und ungekämmt, er hatte Stoppeln im Gesicht und wirkte ein wenig ramponiert. Ob er tatsächlich vor einer meuternden Truppe hatte fliehen und bis zum Hafen zurückschwimmen müssen? Wenigstens stank er nicht, auch wenn seine Kleidung wie ein alter Lumpensack an ihm herab hing. Er machte im Großen und Ganzen nicht mehr den Furchtsamen Eindruck eines Hauswächters, wie es damals bei Rondos Hallen den Anschein gehabt hatte. Einzig sein Schatten war im Augenblick das Unheimliche an Otis.

Der Dieb schaute über den Rand seines Kruges hinweg und musterte Jahra. Dann stellte er das Bier wieder ab. "Wie gut kennt Ihr Euch in der Seefahrt aus?", fragte er und noch ehe Jahra antworten konnte, fuhr er fort: "Ich könnte Euch in meine Mannschaft aufnehmen, bis wir Belfa erreichen. Dann hätte ich zumindest <i>ein</i> vertrautes Gesicht an Bord. Wenn Ihr ordentlich mit anpackt, erspart Ihr Euch anfallende Fahrtkosten. Was sagt Ihr dazu?"

War Otis wirklich bereit, nun doch in See zu stechen? Eben schien er noch so sehr davon überzeugt, bei diesem Wetter nicht loszufahren und jetzt bot er Jahra sogar eine kostenlose Überfahrt – solange sie für ihn an Bord mit anpackte.

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fremder Mann
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Re: Die Schenke

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 27. September 2006, 18:27

"Ja, so plötzlich", erwidert Otis nur. "Ich denke, dass Ihr es genauso eilig haben werdet, aus Andunie zu verschwinden wie ich ... kleine Diebin." Die letzten Worte hatte Otis geflüstert und ein verschwörerisches Gesicht gemacht. Er beugte sich ein Stück zu Jahra hinüber, mit einem mehr als ernstem Blick. Dann wisperte er: "Rondo und ein Truppe Stadtwächter waren vorhin in der Kneipe. Ich hab mich zum Glück gerade auf dem Abort befunden, aber der Wirt hat mir alles erzählt. Man sucht bereits nach uns und auf den Dieb wartet eine nette Schlinge am Galgen. Andunie ist normalerweise nicht so hart mit der Bestrafung. Grenzt ja fast schon an Pelgars Art, aber Rondo ist ein einflussreicher Mann. Ich denke, dass weder du noch ich uns noch länger hier aufhalten sollten." Wobei Otis wieder bei der vertraulichen Anrede angelangt war.

"Mir widerstrebt es zwar, bei diesem Wetter rauszufahren und noch dazu mit einer Frau an Bord, aber ich saß schließlich nicht umsonst hier in einer Ecke. Seit Stunden mache ich mir Gedanken, wie ich am unauffälligsten hier wegkomme. Einfach plötzlich mit der <i>Grauen Nixe</i> loszuschippern wäre zu auffällig, ich muss die Fracht wohl oder übel aufladen lassen, dass es so aussieht, als sei Raubart – der ehemalige Kapitän – wild entschlossen, seinen Lieferauftrag zu erledigen. Wenn die Stadtwächter seinen kalten Körper in den Gassen finden, sollte ich längst fort sein ... dennoch das Wetter ..."

Otis rang sichtlich mit seiner Entscheidung, aber letztendlich blieb ihm keine Wahl. Er würde nicht nur als Dieb und Lügner, sondern auch noch als Mörder verurteilt werden, wenn die Wache ihn in die Finger bekam. Er <i>musste</i> fort. Und Belfa bot sich hierbei wohl als besseres Ziel an, denn die Insel interessierte sich nur wenig für die Probleme des Festlandes, es sei denn, es ging um Handelsbeziehungen mit Andunie.

"Du bist also einverstanden", meinte Otis abschließend. "Nun gut, dann brechen wir wohl besser auf, was?"


[weiter in Der Hafen]

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Montag 2. Oktober 2006, 19:40

<b>Welch seltsamer Mann? Doch ja ich sollte es schon gewohnt sein als Wirt auf seltsame personen zu treffen</b>

Der kleine, dicke Wirt marschierte zu dem Fremden und begrüßte ihn freundlich.

"Seit gegrüßt Fremder, mit was kann ich euch dienen? Mit leckerem Apfelwein? oder doch einer guten Speise? Oder wollt ihr hier Rast machen?" Wie immer war er nur auf das Geschäft aus und versuchte alles an den Mann zu bringen was er anbieten konnte, von Speisen bis zu einem Schlafplatz.

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Montag 2. Oktober 2006, 20:21

Der Wirt nicktenur, er war etwas verdutz.

<b>Ein Kräutertee? Meinet wegen</b> "Bringe ich sofort!" Der Wirt wollte schon gehen, doch da wollte der Mann noch etwas von ihm Wissen.

<b>Männerkraft?</b>

"Nun wenn ihr Soldat werden wollt, könnt ihr hier zu Stadtwache gehen, die suchen immer wen. Oder ihr reist nach Pelgar dort befindet sich die beste Kaserne! Aber sonst kräftige Männer werden auch immer am HAfen gebraucht! Mehr weis ich leider auch nicht!" sprach der Wirt und verschwand sogleich in der Küche um seiner Frau die Bestellung mit zu teilen.

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Montag 2. Oktober 2006, 22:52

Nach einiger Zeit kam der Wirt wieder zu ihm an den Tisch, vollbepackt mit, dem Braten und dem Kräutertee.

Er stellte alles auf den Tisch "Hier euer Kräutertee und der Braten mit Tomaten!" sprach er während er die vollen Teller hinstellte. Danach richtete er sich auf und klemmte das Tablette unter seinen Arm.

"Nun, nun, das ganze kostet dir 7 Goldmünzen. Wollt ihr acuh gleich ein Zimmer mieten oder habt ihr nicht vor hier zu nächtigen? Ihr seht nicht aus als wärt ihr aus dieser Stadt! Wir haben echt bequeme Betten, jedoch kostet dies auch seinen Preis, wenn ihr mich versteht!" sprach er freundlich und mit einem breiten Lächeln.

Trotz dieses Wetters war er gut gelaunt,w em wunderte es, seit diese Wolken über Andunie sind, strömen die Reisenden nur so in seine Taverne, das bringt gutes Geld.

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Montag 2. Oktober 2006, 23:25

Der Wirt blickte wuaf und sah den Mann, der seltsame Mann der einen Kräutertee wollte. "Na wollt ihr doch ein Zimer?" fragte er schmelmisch. Doch der Mann wollte eine Karte Celcias.

"Eine Karte? Hmmm .... Nein, also wir haben keine Karten ... hmmm .... geht ins Rathaus die haben dort sicher welche! Es liegt in der nähe vom Markplatz, nicht weit von hier!" sprach er und wandte sich wieder sinem dreckigen Geschirr zu.

<b>Für was hab ich eine Frau, dass ich das dreckige Geschirr putzen darf. Weiber!</b>

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Re: Die Schenke

Beitrag von Erzähler » Sonntag 8. Oktober 2006, 16:23

Vana Seide setzte sich an den Tisch und zwar bequem. Sie legte die Füße darauf und schaukelte mit ihrem Stuhl. Zerwas blieb einfach vor dem Tisch stehen. "Setz dich", sagte sie freundlich und klopfte mit einer Hand auf das Holz. "So, und wer versteckt sich da unter der Kapuze?"

Goltnar zog die Kapuze zurück und funkelte Vana böse an. "Vana Seide, Diebin, Schmugglerin, Fälscherin, Mörderin – kurz: eine Gaunerin wie sie im Buche steht."

Vanas Gesicht hellte sich auf. Sie grinste bis über beide Ohren, als sie den Zwerg erblickte. "Goltnar Narrengold! Wie ist es abstoßend, Euch zu sehen! Habt Ihr Eurem Namen nun endlich alle Ehre gemacht und herausgefunden, dass das Gold, welches ich Euch gab, unecht war? Ihr seid ja doch nicht so doof, wie Euer runzliger Hintern aussieht!" Sie schaukelte weiter auf dem Stuhl herum und schlug sich mit der Hand lachend auf den Schenkel.

Goltnar biss sich wütend auf die Zähne, dass Zerwas diese knirschen hören konnte. "Du schuldest mir Gold, Vana Seide, eine <i>Menge</i> Gold!" Er schaute zu Zerwas herüber und signalisierte ihm kurz, dass er seine Aufgabe wohl erfüllt hatte, denn offensichtlich handelte es sich tatsächlich um Vana Seide, so wie der Zwerg reagierte.

Die Diebin lachte. "Mein lieber Goltnar, es war nichts weiter als ein Denkzettel. Ihr habt mich zuerst um meinen Anteil an einem Schatz betrogen, den wir <i>beide</i> gehoben haben. Und selbst jetzt, wenn ich Euch bezahlen könnte, würde ich es nicht tun. Ihr setzt das Gold sowieso nur in Bier uuuuhhhhuuuuummm!"

Vana Seide kippte plötzlich mit ihrem Stuhl nach hinten und als das Möbelstück krachend den Steinboden berührte, zersplitterte dei Lehne. Der Wirt schimpfte in ihre Richtung und kam sofort hinter dem Tresen hervorgestampft. Viele Augen richteten sich ebenfalls auf die Ecke. Goltnar stellte sich mit beiden Füßen auf seinen Stuhl, um über den Tisch sehen zu können. Zerwas hatte bereits zu seinem Katana gegriffen und sprang um den Tisch herum. Aber Vana Seide war nirgends zu sehen.

Plötzlich gurgelte und röchelte Goltnar, dann fiel sein Leib auf den Tisch. Blut verteilte sich auf dem Holz, mischte sich mit den Bierlachen und tropfte zu Boden. Vana Seide stand hinter dem Stuhl des gemeuchelten Zwergs, eine blutige Klinge in der Hand. Sie musste den Sturz nur vorgetäuscht haben und war dann blitzschnell unter dem Tisch hindurchgekrochen. Nicht einmal Zerwas hatte sie gesehen.

"Sucht mich, Kopfgeldjäger, wenn Ihr für mich arbeiten wollt", grinste sie ihm entgegen, machte einen gewagten Sprung nach hinten und stürzte sich halsbrecherisch durch ein Fenster. Draußen schrie jemand, doch auch sein Schrei wurde zu einem verstummenden Röcheln. Auch Vana ging offenbar über Leichen, wenn es um ihr eigenes Überleben ging. Sofort war sie verschwunden, aber Zerwas stand nun vor einem ganz anderen Problem. Er hatte gar nicht so schnell auf die dreiste Diebin reagieren können, wollte ihr schon hinterher, doch wurde nun vom Wirt und einige Schaulustigen aufgehalten.

"Ich hab es gesehen", schrie ein Gast aus der Menge. "Dieser große Kerl hat die Frau noch in die Kneipe geschubst. Er hat den Zwerg bestimmt getötet!"
"Jemand hat die Frau aus dem Fenster geschleudert!" Sofort eilten einige Gäste nach draußen, um nach Vana zu sehen, doch sie sollten nur den leblosen Körper eines Passanten finden, der unter dem Fenster lag.

Drinnen wandte sich der Wirt wütend an Zerwas. "Was habt Ihr hier für ein Chaos veranstaltet? Mein Mobiliar zerstört und das Fenster auch noch!" Um den toten Zwerg kümmerte er sich nicht, sowas geschah ab und an mal. Er ärgerte sich nur, dass <i>er</i> es sein würde, der alles wieder aufräumen musste. "Holt die Wachen!", schnauzte der Wirt einige Gäste an. "Hier ist ein Mord geschehen und der Schuldige ist noch immer da – er soll mir mein Mobiliar bezahlen!!!"

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Re: Die Schenke

Beitrag von Erzähler » Sonntag 8. Oktober 2006, 17:10

<i>[Zerwas verliert durch die Flucht aus der Schenke insgesamt 15% Lebensenergie]</i>

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Re: Die Schenke

Beitrag von Rascall » Samstag 4. November 2006, 14:39

[komme von Hafen -> Das Ende einer Flucht]

Rascall stieß die schwere Holztür zur Schenke auf. Quietschend gab sie nach und ließ ihn ein. Der Geruch von Alkohol und Kräutern schwängerte die Luft ebenso wie von Schweiß und Gebratenem. An einigen Tischen und auf Hockern am Tresen hockten Seemänner und andere Gäste, allesamt Gesindel, das kein wirkliches Zuhause besaß.

<b>Oder nicht nach Hause will</b>, ergänzte Rascall in Gedanken.
Eine dicke Dirne machte sich an einen Seemann heran, dieser war nicht abgeneigt und die beiden kicherten wie ein junges Liebespaar. Der Unterschied hierbei war nur, dass Liebe keine Rolle spielte.

Rascall zog seinen Vater hinter sich her bis zum Tresen. Dort stand der Wirt und bediente die Gäste, was bedeutete, dass er sich selbst ein Bier genehmigte und mit seinen Stammkunden schwatzte.

"Heda, Wirt, habt Ihr noch ein Zimmer frei für diesen armseligen alten Mann bei mir? Ich bin bereit, es ihm zu bezahlen. Achja und bringt mir zwei Krüge Weizenbier und von Eurem besten Schweinebraten!"

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Samstag 4. November 2006, 19:34

Der Wirt blickte die beiden an und zog eine Augenbraue hoch.

<b>Was wollen die beiden? Sehen ja sehr ungepflegt aus, so dreckig und schmierig und der Alte erst. Soetwas soll ich bei mir hausen lassen? Nun gut der eine meint er könnte zahlen, wäre dem nicht so rufe ich die Stadtwachen.</b>

Der Wirt nickte den beiden nur zu und verschwand dann auch kurzzeitig in der Küche. Schnell kam er wieder mit den zwei Weizenbier und dem Schweinsbraten.

" So bittte" sprach er während er sich umdrehte und den Schlüssel holte. Diese legte er neben den Teller mit dem Schweinsbraten.

"SO das macht dann mit dem Zimmer, 14 Goldmünzen" er lächelte und klopfte sich auf seinen dicken Bauch.

<b>Na wenn das mal keine guten Einnahmen sind, seit diese dunklen Wolken hier auftauchen, mach ich ein gutes Geschäft, alle suchen bei mir zuflucht, welch Freude für meine Kasse</b>

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Re: Die Schenke

Beitrag von Rascall » Samstag 4. November 2006, 19:45

Rascall griff an seinen Gürtel, an dem der Geldbeutel gut verschnürt war. Er öffnete ihn und schüttete 15 Goldstücke auf den Tresen. "Stimmt so", meinte er nur, nahm dann die beiden Krüge und den Braten unter einen Arm und seinen Vater unter den anderen. Den schlüssel schnappte er noch mit dem kleinen Finger.

Rascall suchte sich einen freien Tisch und setzte sich mit seinem Bier in der Hand auf einen der Stühle. Den Braten und den anderen Krug schob er zu seinem Vater herüber, der sich inzwischen auch gesetzt hatte. Den Schlüsel zum Zimmer behielt er vorerst in der Hand.

"Iss schon", forderte er den Alten auf und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Rascall hatte das Bisschen an Manieren mit seiner Kindheit verloren, aber ihn störte es auch nicht, dass er nun auf den beiden Hinterbeinen seines Stuhles vor und zurückschaukelte.
Er ließ seinen Blick durch die Schenke schweifen und bewegte unauffällig die Finger. Einige Schatten tanzten wirr an den Wänden. Rascall grinste hinter vorgehaltenem Bierkrug. Ehe er ihn abstellte, meinte er noch zu seinem Vater: "Sag Bescheid, wenn du müde bist, dann geb ich dir den Schlüssel für das Zimmer."


<i>[Rascall zahlt 15 gm an den Wirt]</i>
Zuletzt geändert von Rascall am Samstag 4. November 2006, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Schenke

Beitrag von fremder Mann » Samstag 4. November 2006, 22:29

Der Alte blickte seinen Sohn entgeistrt an. Er schob ihm wirklich den Braten hin und ein Krug Bier.

<b>Wieso tust du das nur? Ich hab dir soviel angetan, trotzdem gibst du mir Essen, Trinken und ein Bett für eine Nacht</b>

Er starrte auf das Essen, er wollte es gierig verschlingen, doch rührte er keinen Finger, erst als sein Sohn in zornig ansprach er solle doch essen, langte er zu. Er aß sehr schnell und gierig, doch schien er es genossen zu haben. Lange hatte er nichts zu Essen, nur zu trinken. Das Essen spülte er mit einem großen Schluck Bier herunter.

"Wieso? .... Wieso tust du das?" fragte er ihn entgeistert während er weiter aß. Er verstand das Handeln seines Sohnes nicht. Er spürte das er ihn hasste und doch half er ihm.

Nach dem er das Essen gierig heruntergeschlungen hatte und das Bier geleert war, lehnte er sich zurück. Er fühlte sich besser, etwas gestärkt und doch schwach.

"Nun ich würde gerne in einem Bett schlafen, doch ich kann es nicht annehmen, du ... du hast schon mehr als genug für mich getan." Er senkte seinen Kopf, er schämte sich für das was er damals getan hatte. Wenn es nur ginge würde er alles rückgängig machen, doch was geschen war war geschehen.

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Re: Die Schenke

Beitrag von Rascall » Samstag 4. November 2006, 22:45

Rascall setzte seinen Bierkrug ab. Er war leer. Schaum zierte seinen verfilzten Ziegenbart und die vielen Stoppeln, die aus dem Kinn und den Wangen sprossen wie junges Gemüse im Frühling.
Achtlos wischte er sich darüber und kümmerte sich nicht um sein zerlumptes Wams, das nun schaumig und feucht am zerfledderten Ärmel war.

"Ich hab dir schonmal gesagt, du solltest nicht so viel fragen ... es kann sein, dass ich antworte", zischte Rascall seinen Vater scharf an.

<b>Soll ich ihm etwa erklären, dass ich meinen eigenen Vater nicht in einem solchen Zustand ansehen kann? Ihm geht es ja noch schlechter als mir! Ein Sklave hatte wenigstens ein Dach über dem Kopf und eine Mahlzeit am Tag. Und er? Abgemagert wie ein Verirrter in der Wüste. Das kann ich ihm doch nicht antun und ihn <i>so</i> zurücklassen.</b>

"Du bist müde", stellte Rascall noch einmal fest, als sein Vater ihn schließlich um das Bett bat und dann doch wieder ablehnte. "Ein müder Mensch muss schlafen und müde Menschen sollten in einem Bett schlafen. Ich habe das Zimmer bereits bezahlt, also komm."

Er stand auf, ohne den Braten selbst angerührt zu haben, winkte dem Wirt, dass dieser abräumen konnte und ging zur Treppe. Dort wartete er, dass sein Vater zu ihm aufschloss. Dann stieg er die knarrenden Stufen zu den Schlafräumen hinauf und suchte den, dessen Tür zu seinem Schlüssel passte.


<i>[weiter in Rascalls Zimmer]</i>

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Re: Die Schenke

Beitrag von Rascall » Montag 6. November 2006, 14:46

[komme von Rascalls Zimmer]

Rascall schlich den Gang entlang bis zur Treppe, die hinunter in den Schankraum führte. Hier oben im ersten Stock war alles ruhig. Wenn weitere Gäste die Zimmer in Beschlag genommen hatten, so schliefen sie bereits.

Rascall stieg die Stufen zum Schankraum herab. Einige wenige Kerzen brannten noch, aber die Kundschaft hatte sich verabschiedet. Lediglich die Stammkunden weilten noch in der Stube, verteilten sich an Tischen und auf Thekenhockern, allesamt Schnapsleichen. Keine Chance, sie anzusprechen, diese Männer konnten froh sein, dass sie noch atmeten.

Den Wirt konnte Rascall nirgends sehen, vielleicht war er in der Küche oder im Vorratskeller, wenn er einen besaß. Er würde seine Stammkunden wohl kaum mit all den alkoholischen Getränken zurücklassen. Er musste sich also in der Nähe aufhalten oder zumindest noch einmal zurückkehren.
Rascall beschloss, auf den Wirt zu warten.

<b>Ich werde ihn nach dieser Goldkette fragen. Vielleicht weiß er etwas darüber oder hat eine Idee, wo ich Nachforschungen anstellen könnte. Meinen Vater will ich nicht danach fragen.</b>

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Re: Die Schenke

Beitrag von Wirt » Dienstag 7. November 2006, 10:03

Der Wirt zeigte sich einige zeitlang nicht, wo war er nur geblieben? Erst als ein Gast rief er solle doch kommen. Kam der dickleibige Wirt aus der Küche heruas.

"Jaja, ich komm ja schon" er ging zu dem Gast ohne Rascall nur zu bemerken und sackte die Bezahlung ein. Nach kurzer Zeit war er wieder hinter dem Thresen,w elcher ganz sauber aus sah. Diesmal erblickte er Rascall.

<b>Was will den der Zerfetzte schon wieder? Und wo ist der Alte, der schlaft wohl schon. Ob der noch was zu trinken will? Mir solls recht sein, seien Rausch kann er dann oben ausschlafen</b>

Er blickte Rascall an. "Na was kann ich dir bringen? Noch ein Bier?" fragte er unverschämt, denn um diese Zeit waren die meisten nur noch versoffene Bettler, so dachte er es auch bei Rascall.

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Re: Die Schenke

Beitrag von Rascall » Dienstag 7. November 2006, 10:13

Endlich tauchte der Wirt auf, ignorierte Rascall jedoch zunächst mit voller Perfektion. Er kassierte bei einem seiner halbtoten Stammkunden Geld, ehe er es sich auf dem wirttypischen Platz hinter dem Tresen gemütlich machte. Rascall fragte sich beiläufig, ob eine gewisse Stelle hinter jeder Theke Celcias eine kleine Versenkung im Boden darstellte. Wenn den ganzen Tag ein schwerer Wirt auf einem stand, so gab man schnell nach, das galt sicher auch für Holz.

Rascall wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich der Wirt nun schließlich doch bequemte und ihn ansprach. Er fragte, ob Rascall noch ein Bier wolle.

"Wenn es sein muss, werde ich auch noch ein Bier dazubestellen. Manche Informationen kriegt man schließlich nicht umsonst, aber genau deshalb bin ich eigentlich noch hier. Wegen einer Information."

Rascall griff unter sein Wams und förderte die Goldkette heraus, die immer noch um seinen Hals baumelte. Er zeigte dem Wirt das kleine Sonnensymbol.

"Habt Ihr diese Sonne schon einmal gesehen? Oder könntet Ihr mir einen Ort nennen, wo ich mehr darüber herausfinden kann? Ich war lange Zeit nicht in Andunie und vieles hat sich verändert."

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