Der Vorhof

In diesem Gebäude residierte der Herrscher der Stadt, ein König, dessen Namen bereits in Vergessenheit geriet. Nur seine Festung mit dem Thronsaal darin kündet noch von seiner Regierungszeit.
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Asmodeus
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Re: Der Vorhof

Beitrag von Asmodeus » Montag 29. Juni 2009, 22:27

Asmodi machte in seinem Schauspiel, wenn es denn eines war, einen kapitalen Fehler. Er ignorierte Mallahall, hätte er sie auch nur einmal angesehen hätte er ihre wachsende Verzweiflung vielleicht gesehen oder erspürt, doch so wie er sich auf seine eigenen düsteren und doch so köstlichen Gedanken konzentrierte wie eben, verpasste er diese Massnahme gründlich. Dies hatte Konsequenzen und zwar grössere als sie es sich beide wohl gedacht hatten.

Asmodi runzelte erzürnt die Stirn als seine Herrin zwischen ihn und den Anführer der Dunkelelfen trat. „was… soll das…“ Knurrte er und stierte Mall mahnend entgegen. Die beiden starrten sich an. Asmodi legte in einem Anflug von Unsicherheit den Kopf schief. Mallahall war doch nicht wirklich wahnsinnig genug sich ihm JETZT entgegen zu stellen?! Oh doch… sie war es. "Nein, das wirst du nicht wollen, beim Segen Lysanthors! Was habe ich mich bemüht, dir eine Chance in dieser Welt zu geben!“ Asmodi fletschte mit den Zähnen. Er knurrte düster, schwieg aber, widersprac ihr nicht, fiel ihr nicht mal ins Wort, nichts.

“Du hast Besseres zu tun als deinen Rachegelüsten nachzugehen, Asmodeus!" „RHRHRHRH… schweig.. SChWEIG!!“ Krächzte er wütend. Mallahall hatte sie doch nicht mehr alle seine Macht vor allen anderen Anzuzweifeln! Wütend Funkelnd stierte er ihr entgegen. „OH du verdirbst alles Weib!“ Keifte er böse. Und knurrte sie böse an.

"Wir müssen deine Familie finden! Du hast einen Sohn zu versorgen, begreifst du das nicht?!“[ /] „DU BEGREIFST OFFENBAR NICHTS!“ Brüllte er ihr zornig entgegen. “Die Zeiten wie du sie kanntest, wie du sie im Harax gewohnt warst, sind vorbei! Der Harax ist ein Ort, an dem nur Dämonen leben können. Du kannst Celcia nicht auch zu einer solchen Welt verkommen lassen. Und du ..." „Schweig endlich still!!!“ Versuchte er sie verzweifelt unter Kontrolle zu bringen. Doch dann geschah das Unfassbare.
"Du wirst keinen Rachefelzug gegen Zyranus oder irgendeine andere celcianische Stadt führen. UND JETZT SETZ DICH HIN UND HALT STILL!" Und Asmodi gehorchte. Brav hockte er sich hin und hielt still, guckte gar zu Mallahall hoch wie es Köter normalerweise Taten die ein verlockendes Fresshäppchen in der Hand des Meisters ahnten. Man spürte seine Anspannung, man spürte wie unangenehm es ihm war hier Sitz machen zu müssen während ihn Söldner und Orks begaffen konnten. Doch er hielt still. Er musste. Doch dann blitzte schwarzer Stahl auf und durchstiess weiches Fleisch. „NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHRRNRNRN!“ Krächzte Asmodi auf als wäre er selbst vom Schwert durchdrungen worden. Der Dämon sprang vor. „HERRRRRRRRRIIIIIIIIIIIINNN!“ Jaulte er und sprang in seinem Zorn den Anführer an und versuchte dessen Augen auszustechen.

„DU BASTARD!!! BASTAAAAAAAAAAARD!!! ICH BRING DICH UM! ICH WEIDE DICH AUS!“ Winselte der Dämon völlig durcheinander. Erst nachdem er wuchtig auf den Hauptmann eingeprügelt und gekratzt hatte lies er von ihm ab und sprang zu Mall. Asmodi blieb nichts anderes übrig als sich zurück zu ziehen und dem Medicus seine Arbeit tun zu lassen. Aurelius starrte Mallahall an. Der Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von blinder Wut in blankes Entsetzen. „Mall!“ Mit Schwertverletzungen kannte er sich gut aus, schliesslich war er Militärarzt gewesen, doch er hatte keinerlei Arzneien, noch Verbände noch sonst was.

„Mall hör mich an! Halte durch Mall!“ Er ignorierte die Umzingelung der Dunkelelfen und Orks und versuchte Mallahall zu helfen. Er liess sie langsam zu Boden gleiten und stützte ihren Kopf leicht auf. Er liess das Schwert stecken, es jetzt zu ziehen hätte eine ohne Werkzeug unberechenbare Blutung zur Folge, die er ihr nicht zumuten wollte. „ICH BRAUCHE HILFE VERDAMMT!“ Krächzte er, so gar nicht dämonisch.

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Re: Der Vorhof

Beitrag von Erzähler » Freitag 3. Juli 2009, 11:46

"OH, du verdirbst alles, Weib!" Und wie sie alles verdarb, in erster Linie ihr eigenes Leben. Mallahall hätte sich nicht zwischen Asmodi und Hâgen Véllin stellen dürfen. Der Dunkelelf kannte nämlich keinerlei Skrupel. Jahrzehnte hatte er auf Schlachtfeldern und an den intrigenreichen Höfen Morgerias verbracht. Er kannte die Welt und wusste, wie verkommen man sein musste, um in ihr zu überleben. Er wunderte sich gar kurz, wie Mallahall es geschafft hatte, mit ihrer verweichlichten Art so lange am Leben zu bleiben, aber dann besann er sich. Nur eine Menschenfrau. Als würde dies alles erklären. Es erklärte jedoch nicht, welche Macht diese Frau über den Dämon hatte. Wie starrten Véllin aber auch sämtliche seines Gefolges, als Mallahall Asmodi befahl, sich hinzusetzen. Er gehorchte wie ein gut erzogener Hund, nein besser! Doch da war es bereits zu spät. Véllins Klinge stach sich in Mallahalls Leib. Die Magierin starrte den Dunkelelfen an, dann auf die Wunde herunter und schließlich kippte sie einfach um.

„NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHRRNRNRN! HERRRRRRRRRIIIIIIIIIIIINNN!“ Er hob seinen eigenen Befehl auf, aus Sorge um eine Menschenfrau, die der Dämon plötzlich Herrin nannte. Véllin wich einen halben Schritt zurück. Das ändert die Sache ... Er bereute sein schnelles Eingreifen, andererseits hätte er wohl niemals davon erfahren. In seinem Kopf wuchsen Pläne heran, die auch Zyranus in sich vereinten. Im Grunde gar ganz Celcia!
Aber er wurde unterbrochen, als Asmodi ihn Gift und Galle spuckend anfiel und drohte, ihn auszuweiden. Er prügelte und zerkratzte die goldene Rüstung. Der Dunkelelfenkommandant wehrte sich. Orks hob Keulen und einer ließ zwei Warge los, damit sie sich auf Asmodi stürzen konnten. Dunkelelfen rissen Schwerter hoch oder richteten Armbrüste auf die Kämpfenden. Doch da sprang der Dämon zurück zu Mallahall. Alle Rachewünsche könnten sie nicht zurück holen, sollte sie sterben. Die Warge schnappten in seinem Sprung nach Asmodi, erwischten ihn aber nicht. Véllin richtete sich halb auf und rief dem Ork zu, sie zurück zu rufen. Dieser gehorchte. Véllin hatte seine Mannen gut im Griff und sie waren ihm loyal. Überraschend, für Dunkelelfen.

Asmodi kniete sich zu Mallahall, deren flacher Atem röchelnd ihrer Kehle entwich. Ihre Finger und das Gesicht waren bleich, trotzdem wollte sie die Klinge in ihrem Leib nicht loslassen. Die Fingerknochen traten noch bleicher hervor und Blut rann aus ihren Handinnenflächen, denn die Magierin hielt sich an der Schneide fest. Aber sie ließ nicht los, klammerte sich daran wie ans Leben selbst.
Kalter Schweiß trat auf ihre Stirn, glänzte.
Asmodi zog sich zurück. Sollte Aurelius sich um die sterbende Herrin kümmern! Und er sollte es besser gut tun. "Mall!" Sie blinzelte, reagierte zunächst nicht weiter auf den Ruf ihres Namens. "Mall, hör mich an! Halte durch, Mall!" Dann lächelte die Lichtmagierin. "Mein Vater hat ... mich zuletzt ... Mall ... genannt. Das ist viele ... Jahre her." Sie keuchte. Sprechen strengte an, wenn man ein Schwert im Körper stecken hatte.

Dunkelelfen und Orks traten näher, kreisten die beiden ein. Sie blickten mit gezückten Waffen auf den Medicus nieder, der ja nun kein Dämon mehr war. Irgendwie schienen sie dies auch an seiner Haltung und dem Umgang mit Mallahall zu spüren. Etwas war anders, sie konnten nicht sagen, was. Aber Asmodi verhielt sich auffällig.
Véllin war inzwischen ebenfalls durch zwei seiner Spießgesellen aufgeholen worden. Man schickte einen Goblin zu ihm, der die blutigen Kratzer in seinem Gesicht mit einem feuchten Tuch abtupfte, doch der Kommandant trat nach dem Sklaven und scheuchte ihn fort. Sollte es doch bluten, sollte es doch brennen. Er hatte so oft aus tieferen Wunden geblutet. Diese kleinen Kratzer würden ihn nicht umbringen. Auch er näherte sich nun Asmodeus und Mallahall.

Letztere lächelte noch immer zu Aurelius auf. Eine Hand ließ das Schwert los und suchte die ihres Freundes. Er war Medicus, er würde es schon richten. Sie fühlte sich erleichtert, dass Asmodi eingesehen hatte, wer hier nun gebraucht wurde. Für einen Moment schloss Mallahall die Augen, aber nicht, um sich dem Tod anzubieten. Sie sammelte ihre Konzentration und wandte ihre magischen Kräfte nach innen. Selbstheilung durch Licht zählte zu einer der schwersten Aufgaben in diesem Bereich. Andere zu heilen war so viel einfacher, eben weil es nicht schmerzte. Mallahall musste nun ihre eigene Pein ignorieren und lieber nach dem Schmerzpunkt suchen. Wo tat es weh? Welche Organe waren beschädigt?
Sie hörte Aurelius' Rufe nur dumpf, so sehr konzentrierte sie sich. Nach außen hin wirkte es, als hätte ihr letztes Stündlein geschlagen.

"ICH BRAUCHE HILFE, VERDAMMT!" Hâgen Véllin trat an seine Seite. Er packte Aurelius im Nacken und seine behandschuhten Finger drückten fest zu. Er beugte sich zu seinem Ohr hinab. "Ich stelle dir Medikamente, Verbände und zwei Goblinsklaven zur Seite. Du wirst diese Frau heilen oder ihr folgen, haben wir uns verstanden?!" Dann ließ er los und pfiff nach einigen Orks. "Bringt die Verletzte in die Festung. Soll man sich dort um sie kümmern. Und holt die Goblins Auwa und Tuweh. Sie werden diesem Kerl hier helfen."

Véllin wandte sich ab, verließ den Platz und marschierte schon mal vor zur Festung. Unterwegs wurde er von einer Faldorpriesterin aufgehalten, die sich ihm eilig anschloss. "Was sollte das, Kommandant? Der Dämon ist gefährlich. Warum lassen wir ihn am Leben, jetzt da wir ihn vernichten könnten?"
"Weil er Zyranus belagern und einnehmen wird." Hâgen Véllin grinste triumphal. "Und seine kleine Herrin wird uns dabei helfen ..."

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Re: Der Vorhof

Beitrag von Asmodeus » Samstag 4. Juli 2009, 12:10

„Oh Mall du darfst nicht sterben, ich brauche dich doch!“ Keuchte Asmodi verzweifelt und überprüfte immer wieder ihre Lebenszeichen. Er konnte ohne Heilmaterialien nicht viel tun. Kurzentschlossen riss er sich einen Ärmel von seinem Hemd ab und Drückte diesen Stofffetzen seitlich an die Wunde. Asmodeus vergass die Welt um sich herum und sogar seine und Mallahalls schreckliche Lage in der sie sich nun befanden, doch diese holte ihn abrupt ein als der Dunkelelfenkommandant ihn im Nacken packte. „Aruhghg..“ Keuchte der Medicus schmerzerfüllt auf und erstarrte kurz in seiner Handlung. Er verzog sein Gesicht, Hagen war nicht unbedingt jemand der sonderlich Gnädig zu seinen Gefangenen war. Asmodeus keuchte, er zitterte am ganzen Leib nicht vor Schmerz sondern aus Angst Mallahall verlieren zu können. „NRnghgh… lasst los…“ Keuchte er angestrengt, hielt aber ganz Still als er spürte wie Hagens Gesicht seinem Näher kam. "Ich stelle dir Medikamente, Verbände und zwei Goblinsklaven zur Seite. Du wirst diese Frau heilen oder ihr folgen, haben wir uns verstanden?!" Aurelius nickte nur. „Tut ihr nichts…“ Flehte er förmlich. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Er keuchte auf als Hagen endlich von ihm abliess. Als er die Orks herankommen sah winkte er hastig ab. „Nein… Nein… wir brauchen eine Trage, bitte! Wenn ihr sie einfach so rumtragt könnte sich das Schwert verschieben!“

Ungeduldig und mit wachsender Sorge folgte er schliesslich dem Tross in die gewaltige Festung, aus der er wohl nicht mehr so einfach heraus kommen würde. Ob sich Etelin auch darin befand? Und wenn schon? Welche Hilfe konnte er schon darstellen. Asmodeus war im Moment auf sich allein gestellt. Sobald er in der Festung angekommen war. Begann er sofort damit Mallahalls Wunde zu inspizieren und alles für die Entfernung des Schwerts vorzubereiten.

"DIESE DÄMLICHE NUSS!" Ereiferte sich indess Asmodi. Nicht jetzt Asmodi ich muss mich konzentrieren! Der Dämon knurrte. SIE HAT ALLES KAPUTT GEMACHT!!! ALLES ALLES ALLEs!!! Dies war wohl Asmodis Art seine Sorge und Anspannung zum Ausdruck zu bringen...

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Re: Der Vorhof

Beitrag von Erzähler » Dienstag 7. Juli 2009, 15:43

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